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WS 2013/14
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INHALTSVERZEICHNIS
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INHALTSVERZEICHNIS
Inhaltsverzeichnis
1 Lineare Gleichungssysteme 3
1.1 Grundsätzliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1.1 Lineare Gleichungssysteme LGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1.2 LGS - Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1.3 Lösung eines LGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.1.4 Matrix-Schreibweise eines LGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.2 Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
2 (*NP*)Nicht-lineare Gleichungssysteme 6
1 Lineare Gleichungssysteme
1.1 Grundsätzliches
1.1.1 Lineare Gleichungssysteme LGS
x1 +x2 +x3 = 4
x1 +x2 −2x3 = 0
2x1 −x2 +4x3 = 1 x1 −2x2 +3x3 = 2
2x1 −x2 +2x3 = 3
3x1 +5x3 = 5 x1 +x2 −x3 = 2
x1 +4x2 −8x3 = −3
x1 +4x2 −x3 = 11
• Quadratisches Gleichungssystem
1 2 5 8
2 −2 −1 −6
1.2 Anwendungen
In der Praxis entstehen lineare Gleichungssysteme aus den verschiedensten Fragestellungen. Zwei davon wollen
wir kurz erwähnen: .
• Der Schnitt von Geraden und Ebenen ist eine dieser Fragestellungen: Schneidet man Geraden im R2 , so
führt die Bestimmung der Schnittmenge auf ein quadratisches LGS mit zwei Unbekannten. Umgekehrt kann
man ein LGS mit zwei Unbekannten als Schnittproblem von Geraden in der Ebene deuten.
Schneidet man Ebenen im R3 , so führt die Bestimmung der Schnittmenge auf ein quadratisches LGS mit
drei Unbekannten. Umgekehrt kann man ein LGS mit drei Unbekannten als Schnittproblem von Ebenen im
Raum deuten.
• Die Berechnung der wirkenden Kräfte in den Stäben eines Fachwerks führt auf ein LGS. Das abgebildete
Fachwerk z.B. führt auf ein quadratisches LGS mit 41 Unbekannten.
2 (*NP*)Nicht-lineare Gleichungssysteme
Außer linearen Gleichungssystemen (LGS) gibt es auch nicht-lineare Gleichungssysteme (nLGS). Z.B. führt die
folgende Fragestellung auf ein nLGS:
Ein Rechteck besitzt den Flächeninhalt 100. Verkleinert man die eine Seite um 30 und vergrößert man die andere
”
Seite um 8, so verdoppelt sich der Flächeninhalt. Wie groß waren die ursprünglichen Seiten des Rechtecks?“
Das entstehende Gleichungssystem lautet:
x · y = 100
(x − 30) · (y + 8) = 200
Das Gleichungssystem ist nicht-linear wegen des Terms x · y (sogar in beiden Gleichungen). Trotzdem gelingt
die Lösung hier recht einfach von Hand und es ergibt sich (x; y) = (50; 2) und (als irrelevante Lösung) (x; y) =
(− 15 40
2 ; − 3 ).
Bestimmung der Lösungen eines nLGS:.
• Zur Lösung eines nLGS gibt es kein allgemeines Rezept, das verlässlich funktioniert. Meist kann man die
Lösungen von Hand überhaupt nicht bestimmen und nur numerische Lösungen sind möglich. Ein Beispiel
für ein (von Hand) unlösbares Problem ist
sin(x) + xy + y 2 = 5
ex + x2 y − cos(x − y) = 1
Ganz im Gegensatz zu einem LGS, bei dem der Gauß-Algorithmus ganz schematisch einsetzbar ist und
immer kann mit ihm zuverlässig die Lösung berechnet werden. /
Zusammenhang zwischen Größe des nLGS und Zahl der Lösungen:.
• Liegen weniger Gleichungen als Unbekannte vor, dann gibt es normalerweise unendlich viele Lösungen.
Diese unendlich vielen Lösungspunkte bilden dann eine Kurve im Raum (oder eine Fläche) und bei einer
numerischen Computer-Rechnung kann man diese Kurve nur näherungsweise bestimmen.
• Liegen mehr Gleichungen als Unbekannte vor, dann ist die Lösungsmenge normalerweise leer (außer Gleichun-
gen sind voneinander abhängig). Bei numerischen Computer-Rechnungen ist die berechnete Lösungsmenge
eigentlich immer leer, weil selbst bei abhängigen Gleichungen durch kleine Rundungsfehler Widersprüche in
den Gleichungen entstehen.
• Bei gleich vielen Gleichungen und Unbekannten gibt es normalerweise endlich viele Lösungen. Diese kann
man aber oft nicht analytisch angeben (also nicht in der Art (x; y) = (sin(2); e−0.5 ), sondern oft nur numerisch
als Komma-Zahlen (z.B. (x; y) = (1.2193; −4.8701)). Anders als bei LGS kann es mehr als eine Lösung geben
ohne dass gleich unendlich viele Lösungen vorliegen. Z.B. ergaben sich bei Rechteck-Beispiel zwei Lösungen,
nämlich (x; y) = (50; 2) und (x; y) = (− 15 40
2 ; − 3 )). /
Weil nLGS so widerborstig sind, versucht man in der Praxis oft, geeignete Vereinfachungen vorzunehmen, so-
dass die dann entstehenden Gleichungssysteme linear werden. Als Beispiel hierzu diene eine Rechnung, wie sie
typischerweise in der technischen Mechanik durchgeführt wird. Mit diesem Beispiel wollen wir diesen Abschnitt
abschließen: .
Ein Brett mit Gewichtskraft F = 300N liegt auf dem Punkt A auf und wird durch zwei Federn gehalten, die
im Punkt B und C befestigt sind. Der Abstand AB beträgt 2m und der Abstand BC beträgt 1m. Die Feder
beim Punkt B besitzt die Federkonstante c1 = 10000 N m und die Feder beim Punkt C besitzt die Federkonstante
c2 = 5000 N
m . Die Federn befinden sich ohne Gewichtskraft F im Gleichgewicht. Gefragt sind nun die beiden Kräfte
FC1 und FC2 , die von den beiden Federn aufgenommen werden.
Rechnet man diese Fragestellung exakt durch, dann entstehen vertrackte Fragestellungen und ein nicht-lineares
Gleichungssystem. Aber hier ist klar, dass die wirkende Kraft nur eine sehr kleine Änderung der Geometrie
hervorruft. Deshalb rechnet man vereinfachend wie folgt:
• Die Momentenwirkung bezüglich dem Punkt A liefert die Gleichung 1.5F − 2FC1 − 3FC2 = 0, also ergibt
sich als erste Gleichung
2FC1 + 3FC2 = 450 (1)
Hier wurde so modelliert, als ob sich das Brett gar nicht bewegt. Das ist zwar nicht exakt, aber man bekommt
eine lineare Gleichung.
• Für den Zusammenhang der Federkraft FC , der Federkonstanten c und dem Federweg f gilt FC = c · f und
somit f1 = FcC1
1
und f2 = FcC2
2
. Nach dem Strahlensatz gilt f21 = f32 , somit ergibt sich F2cC11 = F3cC22 und daraus
1 1
die Gleichung 20000 FC1 − 15000 FC2 = 0 und hieraus nach Multiplikation mit 60000 die Gleichung
Hier wurde so modelliert, als ob die Verschiebung nach unten geradlinig erfolgen würde. Das ist zwar nicht
exakt, aber sonst kämen komplizierte Ausdrücke mit sin und cos ins Spiel.
ist linear und kann problemlos gelöst werden. Es ergibt sich FC1 = 105.88 und FC2 = 79.41. Da die Modellierungs-
fehler klein sind, müssen die Ergebnisse sehr nahe an den tatsächlichen Kräften liegen.
/
Aufgabe K3.1 (Lsg.): y = 38 x2 − 41 x + 4 bzw. 2x2 − t(0; 2; 1) bzw. (x1 ; x2 ; x3 ) = (0; 3; 1) + t(−5; 2; 3) bzw.
3x + 4 (x1 ; x2 ; x3 ) = (2; 0; 0) + t(−1; 4; 3) bzw. keine Lösung
Aufgabe K3.2 (Lsg.): (x1 , x2 , x3 ) = (1; 2; 3) bzw. bzw. keine Lösung bzw. keine Lösung
(x1 , x2 ) = (1; 2) bzw. (x1 , x2 , x3 ) = (1; −1; 0) +