Sonderreihe
PAPYROLOGICA COLONIENSIA
Vol. I
HERAUSGEGEBEN
IM AUFTRAGE DES MINISTERPRÄSIDENTEN Dr. FRANZ MEYERS
VON STAATSSEKRETAR PROFESSOR Dr. h. c., Dr. E. h. LEO BRANDT
PAPYROLOGICA COLONIENSIA . Vol. I
Aloys Kehl
Vorwort..................................................... 5
Abkürzungsverzeichnis ........................................ 9
Einleitung ................................................... . 13
Das Material .............................................. . 15
Die Schrift ............................................... . 17
Die verschiedenen Hände ................ . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 18
Die Interpunktion .......................................... 19
Sonstige Zeichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 22
Korrekturen und Tilgungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 23
Zusammengezogene und abgekürzte Wörter . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 25
Zur Orthographie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 28
Zur Grammatik............................................ 29
Besonderheiten des Wortschatzes ............................. . 31
Die Schriftzitate ........................................... . 32
Der Psalmenkommentar - ein Schulprodukt ................... . 39
Zur Vedasserfrage ......................................... . 43
Erläuterungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 109
Register
A. Zum griechischen Text ................................... 203
I. Schriftstellen ........................................ 203
11. Wörterverzeichnis ............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 205
B. Zu Einleitung und Erläuterungen .......................... 217
I. Antike Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 217
11. Moderne Autoren .................................... 219
111. Sachindex ........................................... 221
Tafeln .................................................... nach 48
Abkürzungsverzeichnis
Es fehlen also außer den Seiten von XVI und XXII noch sechs vollständige
Hefte, vorausgesetzt, daß XXII wirklich das letzte Heft ist, was unwahr-
2& Dieses Werk kommt mir leider erst nach Abschluß des Manuskriptes in die Hände.
Es enthält im 1. Teil (2-60) nach kurzem Bericht über den gesamten Turafund die
Beschreibung unseres Papyrus: Paläographie; Stil und Sprache; literarisches Genus;
exegetische Methode. Der 2. und Hauptteil (61-321) bietet in subtiler Untersuchung
die Christologie, wie sie im Kommentar ihren Niederschlag gefunden hat. Der
3. Teil (322-417) schließlich gilt der Verfasserfrage. Gesche stellt bei einem stich-
probenartigen Vergleich des Turakommentars mit verschiedenen Psalmenkatenen die
ins Auge fallende Übereinstimmung mit unter Didymus' Namen laufenden Katenen-
stücken fest, was ihn methodisch weiterführt zum Vergleich des Turakommentars
mit den bisher bekannten Schriften des Didymus, und zwar unter Rücksicht aus-
Das Material 15
scheinlich ist, da es schon wegen Länge und Inhalt von Ps 44 für diesen
nicht ausreichen dürfte.
Die Verstümmelung des Kodex haben die Finder verschuldet. Sie hat
zur Folge, daß er nun bruchstückweise über mehrere Sammlungen verstreut
ist. Leider sind nicht alle 225 Seiten in dem guten Zustand erhalten wie die
von Heft IX, das wir im folgenden vorlegen.
Die Schrift des Psalmenkommentars ist dieselbe wie die des Ecclesiastes-
kommentars, nur gewöhnlich feiner. Man vergleiche Tafel 2 (Eccl) und
3 (Pss) zu Doutreleau,Que savons nous ...
Auf einen Kodex mit dem Kommentar zu Ps 1 bis 19 brauchen wir aller
Wahrscheinlichkeit nach nicht zu warten; denn 1,21f. weist Verf. darauf
hin, daß er zu Beginn der Erklärung von Ps 20 die Ausdrücke tjJocAfL6c;; und
<i>8~ gedeutet habe. Anlaß dazu war der Titel des Ps: tjJOCAfLOC;; -r<i> AOCUL8.
Er findet sich aber schon zu den Pss 3, 5, 6, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 18, 19.
Noch günstiger wären gewesen die Titel zu Ps 4 ... ev tjJ oc AfL 0 ~ C;;. <i> 8~ -r<i>
Aocu(8, und zu Ps 7 tjJocAfLoC;; -r<i> Aocu(8, 8v ~(j€V -r<i> XUptcp ... Tatsächlich
bietet Did.Cat. zu diesen beiden Titeln die Erklärungen, die wir zum Ver-
ständnis unseres Textes brauchen (s. zu 1,21-2,10). Wenn also unser Autor
ausgerechnet zu Ps 20 diese Interpretationen gibt, darf man vermuten,
daß Ps 1 bis 19 in dem Zyklus, den unser Text in der Nachschrift eines
Hörers wiedergibt, nicht kommentiert worden sind.
DAS MATERIAL
gewählter spezifischer Lehrpunkte, der exegetischen Methode, des Stiles und einiger
sonstiger Eigentümlichkeiten. Es ist erfreulich, festzustellen, daß Abbe Gesche aus
seiner Kenntnis von ca. 200 Seiten unseres Kommentars die wesentlichen Ergebnisse
bestätigt, die wir aus den uns zur Verfügung stehenden 16 Seiten gewinnen konnten.
Einzelheiten in unserer Ausgabe nachzutragen ist nicht mehr möglich, aber auch nicht
notwendig. Es sei lediglich darauf hingewiesen, daß Gesche (409) gegenüber seinem
Aufsatz L'ame humaine . .. die Abfassungszeit des Kommentars präzisiert: Term. post
quem 367; term. ante quem sicher 428; wahrscheinliche Abfassungszeit zwischen 370
und 385.
16 Einleitung
punkte für die genaue Abmessung der Schreibfläche, da sie sich auf recto
und verso finden, was sonst nicht nötig wäre. Warum sich freilich diese
Zeichen 4,9 im Abstand von 0,5 cm folgen, ist nicht auszumachen.
DIE SCHRIFT3
Der Text ist in einer durchweg gut leserlichen kursiven Hand geschrie-
ben, deren Eigenart in das 6. Jh. weist4 •
Einige Charakteristika der Schrift:
1. Buchstaben in doppelter Ausführung, in a Kursiv- und b Schön-
schriftform. Zum Beispiel
-& 9,6 a fLEYE-&OC;, b -&ECXO"cxfLEVOC;.
'Y 9,1 a 't'O'Y, b CXLW'YCX.
7t 9,1 a E7tL, b 9,4 7tCXPCXX07t'Yj, 7tCXPCX7tEW'Y.
L 9,7 a O'rL, b
't' 9,12 a 't'W'YCX'Y(,\)'Y, b EO"'t'L'Y.
E 9,13 a ~EUO"'t'cxLEL(n'Y, b CXßEßCXLCX, 9,14 CX'YEß'Yj.
2. Verschiedene Buchstaben mit gleicher Form:
't'-A 9,17 't' fLE1'CXax,W'Y, A AOY0C;.
l' - U - Y (als Inlaut) 9,11 l' 1'01'E, U ~EUaE1'CXL, Y AOYO'Y.
3Soweit möglich, wurden die Beispiele den Seiten 1 und 9 unseres Papyrus entnommen,
deren Reproduktionen dieser Ausgabe beigefügt sind.
'Zum Vergleich: W. Schubart, Criech. Paläographie, München 1925, Abb. 58, S. 91
(513 n. Chr.); Abb. 60, S. 93 (letzte Jahre des 6. Jh.).
H. Idris Bell - C. H. Roberts, A descriptive catalogue 0/ the Creek Papyri in the Col/ection
0/ Wilfred Merton, I London 1948, Taf. XXXVIlb (5. Jh.).
Aegyptus 38 (Mailand 1958), Abb. des Pap. Med. 49, nach S. 60 (Ansatz: 6. Jh.).
W. Schubart, Papyri Craecae Berolinenses, Bonn 1911, Taf. 45 (525 n. Chr.).
A. Gesche, L'dme humaine ... 389 Anm. 4, datiert auf Ende des 6. bis Anfang des
7. Jh.
18 Einleitung
Der Text ist von ein und derselben Hand geschrieben (= m l ), mit ver-
hältnismäßig spitzem Kalamos und einer Tinte von rätlich-brauner Färbung.
Daneben ist in den Korrekturen und auf dem Rande noch eine andere
Hand kenntlich (= m 2): starke und etwas schwerfällige Buchstaben, Tinte
mit bläulich-schwarzer Färbung. Von dieser Hand stammen - der Gleich-
heit der Tintenfarbe nach zu urteilen - die Zeichen auf dem Rande und
gelegentliche interlineare Korrekturen im Text, ohne Tilgungszeichen an
den korrigierten Buchstaben:
5,10 {l~&wv. Das {l von m l recht flüchtig und verkürzt geschrieben,
darum wohl von m 2 korrigiert.
5,15 ~V&O{lOAOYYJO"Lt;. ~v&- zu richtig €~- korrigiert.
12,3 XYJpUTT€T~L richtig zu XYJPUX€t; korrigiert.
Die Interpunktion 19
5,27 IJ-c:ve't'ou: Der Doppelpunkt scheint der Farbe nach von m 2• Er steht
durchaus richtig, da hier die Erklärung des zweiten Teiles des
Lemmas ansetzt.
12,7 &)..ex&rj. Das interlineare e von m 2 ?
16,28 ev CXU't'OLC;. Der Verbindungs strich zwischen e und v scheint buch-
stabenähnlich (cx) geformt und ist darum durchstrichen, der Farbe
nach von m2 •
10,19 xcx't'cxcpuY1)C;· Der Farbe nach ist nicht sicher zu entscheiden, ob der
Punkt m 1 oger m 2 gehört. Er steht sinnvoll.
An einigen Stellen könnte man an eine dritte Hand (= m3) denken. Doch
ist die Farbe die gleiche wie bei mt, ebenso die Führung der Buchstaben,
doch sehen sie anders aus, steifer, größer, nach rechts geneigt. Es handelt
sich ebenfalls um interlineare Korrekturen ohne Tilgung der korrigierten
Buchstaben:
11,8 cpovouv't'wv. ou richtig korrigiert zu w.
11,16 ypCXIJ-IJ-CX richtig korrigiert zu moc.
Man hat den Eindruck, als seien auch diese Buchstaben von m 1 geschrieben,
aber aus einer ungünstigen Schreibstellung heraus.
DIE INTERPUNKTION
7 Es scheiden hier die Spatien aus, die entstanden sind durch einen in die Zeile reichen-
den Buchstaben der Vorzeile, z. B. 9,3 e:X.O"'t'IXO"e:C1l<; 1/ wegen des aus 9,2 hinein-
reichenden L von {Le:'t'IX{Le:AO{LIXL; oder durch Beschädigung der Schreibfläche, z. B. 9,10
ye:yOVIX XC1lP71O"IX<;; 9,11 A IX{LßIXVOL{Le:v.
81 = Zeilenende ; - = Ausfüllung des Spatiums mit Füllhäkchen.
Die Interpunktion 21
Doch ist auch hier keine Konsequenz zu finden; denn die größeren
Spatien stehen auch dort, wo sie nicht angebracht sind, z. B. 9,4: O'YJ!1.IX~ve~
YlXp7tOAAlXcuveveO'''cw a YJ7tlXpIXX07tYJ b YJ7tlXplXcppOO'UVYJ C o7tlXplX7tecuve~~O'''t'IX''t'IX~ d O'YJ!1.IX~
f
ve~~e"t'olovo!1.lX"t'o"t'YJ<;exO'''t'IXO'ecu<; e xlX~&IXU!1.IXO'''t'o''t'YJ''t'lXo&IXU!1.IX~cuvYlXpAeye''t'lX~e~LO'''t'IXO'
&IX~ g.
13,24. Oft stehen die beiden Punkte vor Zeilen, in denen ein neuer Gedanke
der Erklärung beginnt, und bezeichnen so eine gewisse Disposition, z. B.
auf p. 2:
2,6 gaEL oi)v ..• ;
2,10 'TO youv 'T0 6,cxu(a ••. ;
2,15 Q ;'xcxvo<; oi)v 'Tn XELp( .•. ;
2,22 tAEYOV ae: ev 'TO~<; ~CXA{LO~C; &pX.6{LEVO<; .•. ;
2,28 Beginn des Exkurses über die Ähnlichkeit zwischen Engel und Mensch
als Vernunftwesen.
In anderen Zeilen kann man keine weitere Besonderheit finden, als daß eine
starke Interpunktion (Punkt) fällig ist: 4,24; 4,29; 5,11 u. a. Verschiedent-
lich ist nicht einmal das erkennbar, z. B. 7,10 (vielleicht für 7,11 gedacht?);
16,10; 16,29.
Also auch hier keine ersichtliche Konsequenz.
Die beiden Punkte stehen vor folgenden Zeilen9 :
2,6 10/11 1522/2328; 3,822; 4,7 20 24 29; 5,1 11 24; 6,3813 2326;
7,2 4 10 15 26 29; 8,6 8 11 14 17; 9,4 9 24 28 30; 10,7/8 1024;
12,2 3 20 23 27; 13,6 15 20 24 28; 14,14 18 19/20; 15,14 18 21 27;
16,2/3 10 16 25 29 31.
SONSTIGE ZEICHEN
Der Text selbst ist ohne jedes diakritische Zeichen geschrieben und bietet
nur den reinen Buchstabenbestand. Dagegen finden sich auf dem Rand außer
den schon genannten weitere Zeichen, der Farbe der Tinte nach zu urteilen
vonm2 :
1. 9,8 auf dem Innenrand ein durchstrichenes großes ~ und verschiedentlich
sonst ein sehr klein geschriebenes ~, beide nicht in der Kursiv-, sondern in
der Unzialform (gleich unserm z in Blockschrift). Diese kleinen ~ finden
sich eigenartigerweise bis auf eines am äußersten Ende des Außenrandes 9a :
92,10/11 = Die Punkte stehen zwischen den Zeilen 10 und 11, gehören aber wohl
zu 10.
9110 Nach Doutreleau, Sur Zacharie I 164 findet sich auch im Zachariaskommentar des
Didymus, der ebenfalls zu den Turafunden gehört, häufig dieses 1;; "dans les marges
exterieures du Papyrus, tou t prc::s du bord Diese Eigenartiegt die von Doutreleau
H.
geäußerte Vermutung nahe, daß sie in den verschiedenen Kodices vom selben Leser
stammen. Auch Scherer, Entretien 11, bezeugt sie in kleiner und großer Ausführung
für den Dialektos des Origenes aus derselben Fundrnasse.
Korrekturen und Tilgungen 23
1,6; 2,30 (noch unterhalb der Höhe der letzten Zeile); 4,27; 6,13; 8,23;
8,26/27 (nahe beim Text); 14,18 (etwas verwischt). Es handelt sich um das
übliche Lesezeichen für ~~'t'e:L = quaere, womit ein Leser sich schwierige
oder ihn sonstwie beschäftigende Stellen anmerkte.
2. Unklar ist die Bedeutung von fünf inKreuzform gesetzten Punkten· : .,
die auf dem Außenrande gewöhnlich so angeordnet sind, daß die drei
senkrecht übereinander stehenden Punkte vor je eine Zeile zu stehen
kommen. Dies Zeichen findet sich: 1,24/25; 3,15/16/17; 4,10/11/12;
4,14/15/16; 5,5/6/7; 5,14/15/16; 9,13/14/15; 14,5/6/7; 14,24/25/26 Eigen-
artig ist dabei die Häufung an den jeweils gleichen Zeilen: zweimal um
Zeile 6; viermal um Z. 15; zweimal um Z. 25. üb das Zufall ist?
3. Ebenso unklar ist die Bedeutung eine!Yandern Zeichens; Auf dem Außen-
rand von 1,13 innen bis 1,9 rechts oben außen ein Strich, der in gleichmäßi-
gem Abstand sechsmal von einem Schlängel durchstrichen ist. Das gleiche
Zeichen von 11,11 innen bis 11,7 rechts oben außen, nur das hier die obere
Hälfte des Striches im Abstand von 0,5 cm eine Parallele hat, die nicht durch-
strichen ist.
4. Auf dem Außenrand 12,12 ein durchstrichenes ~(?), 12,25/26 ein ver-
wischter Buchstabe, ~ oder ~?
9,10 XCUp'YJO'IXC;.
Die bisher genannten drei Möglichkeiten finden sich vereint in der unglück-
lichen mehrfachen Korrektur zu xcup~alXC; 7tp6c; fLe: '(e:v6fLe:voV 9,10.
3. Interlinearer Nachtrag ausgelassener Buchstaben oder Wör-
ter:
oe
1,24 .&e:CUpL'(lXp.
3. Eine Eigentümlichkeit unseres Papyros12 ist die Sigle e7tep. Die Buch-
staben sind verbunden geschrieben und der Abstrich des p ist durch-
strichen, das übliche Zeichen der Abkürzung. e7tep. findet sich in unserm
Text:
10,12 E:7tep. lxO"'t'occ; 't'OCU't'oc lAeyev; /
12,1 E:7tep. 't'IX 't'e(x'Y) 't'(; /
14,8 E:7tep. WC; 7t'pocp1j't"Y)c; 7t'poe&ewpeL; /
'
14, 22 E7tEp. ' , f'!'UX1)V
1"1)V . n
\ 1"lXplX1"1"E(j1TIXL.
I
17 übrigens ist auch 8.as ~P6>TI)crLC; der Quästionenliteratur zur bloßen Sigle erstarrt,
z. B. C. F. G. Heinrici, Griechisch-byzantinische Gesprächsbücher und Verwandtes,
Abh. d. philol.-histor. Klasse d. kgl. sächs. Ges. d. Wissenschaften 28 (1911) Nr. 8, S. 40
Frage 1 ; 7I"&pt TOÜ '10MIX. Frage 2; 7I"&pt TOÜ crTIX\)POÜ.
18 = 7I"POßA~iJ.IXTIX; die Termini in diesem Zusammenhang; ~pwTiiv XlXt 7I"POß&AAe:LV, 7I"IXP&iJ.-
ß&ne:LV EPW~iJ.IXTIX, 7I"OLdcr~IXL TttC; ~PW~cre:LC;.
19 Aber auch nicht unsinnig sind, sondern weiterführen. Zum Beispiel fragt Ttt TdXll Tl;
(12,1) nach der allegorischen Bedeutung eines Wortes aus einem in der Erklärung
zitierten Schriftvers, und in der 24 Zeilen langen Antwort wird kein einziges Mal mehr
auf das Lemma (Ps 30,6") Bezug genommen.
28 Einleitung
die Antwort auf die Frage 10,12f. eine solch bestimmte persönliche Anrede
(-rou"'w &.yvodc;), daß man sie kaum mit "man" wiedergeben oder als rheto-
rische Floskel betrachten kann. Darum dürfen wir für die unterrichtliche
Tätigkeit unseres Autors dasselbe voraussetzen: Am Ende der Interpretation
eines Lemmas gab er Gelegenheit zu Fragen. Die daraufhin gestellten Fragen
notierte der den Vortrag mitschreibende Hörer unter einer bestimmten
Kennzeichnung, kürzere im Wortlaut (10,12; 12,1; 14,8), längere nur als
verkürzte Notiz (14,22). Die betreffende Antwort konnte manchmal in
wenigen Worten gegeben werden (10,12ff.: 2Y2 Zeilen; 14,8ff.: 5 Zeilen),
manchmal bedurfte sie längerer Ausführungen (12,1 ff.: 24 Zeilen; 14,22ff.:
22 Zeilen).
ZUR OR THOGRAPHIE20
20 Die in unserm Text angewandte Orthographie und Grammatik weicht häufig vom
klassischen Griechisch ab, bietet aber nur wenig Neues über die Besonderheiten hinaus,
die schon lange als charakteristisch für das ägyptische Griechisch der Papyri bekannt
sind. Eine knappe AufZählung des Beobachteten mit ausgewählten Beispielen mag
darum genügen.
211hIX3e~1l't"lXt (5,25f.) statt -3e~e;'t"lXt wohl zu erklären aus der Auswechselbarkeit von ind.
fut. und coni. aor.
22 ev03uvov (15,14) statt -c.>3uvov ist wohl zu rechtfertigen; s. Er!. zur Stelle. Andere Fälle,
die hierher zu gehören scheinen, lassen sich nicht eindeutig als reine Orthographica
erklären, sondern aus der Entwicklung zum Schwund des temporalen Augments, aus
der Unsicherheit im Modusgebrauch nach Konjunktionen, aus der Auswechselbarkeit
des ind. fut. und coni. aor. (s. u. zur Syntax; zu exc.>v statt exov 14,27 s. Er!. z. St.).
Das gleiche gilt für die Fälle, an denen ou statt c.> geschrieben ist. (Zu evepyouv statt
evepyc.>v 1,13 und ßeA't"wu't"lXt 3,13 s. die Er!. zu den St.)
Zur Grammatik 29
Sonstiges:
XplX'rEpOC; 3, 17 (statt xlXp'rEp6c;);
XP'Y)O'epUYE'rOV 10,19 (statt XP'Y)O'epUYE'rOV);
XU'Y)epOPEW 24 13,6 (statt xuoepopew);
IX7tOpm'rEW 14,20 (statt cX.7t0ppL7t'rELV);
YWO[J.IXL passim (aber YLYVWO'XW 8,26; 9,26; 16,16.20.).
Pap. schreibt gewöhnlich -n- statt -0'0'-.
ZUR GRAMMATIK
1. F ormenlebre
Deklination
'rELXEWV 12,2.3 neben 'rELXWV 12,4.6.
Folgen des nasalen Nachklangs an vokalisch auslautenden Silben
(Mayser I 157; Kapsomenakis 126):
Dat. sing. 'r'Y)V [J.V'Y)[J.'Y)V 5,13; aOY[J.IX'rLV 5,16.
Ace. sing. XELplXV 3,27; 11,20 (aber XELplX 11,19).
Keine Dualformen, s. 11,17.
Konjugation
Augment
Unsicherheit im Gebrauch des temporalen Augments:
EUeppIXVIXC; 3,21; EUeppIXWOV'rO 3,27; EU&'Y)VOUV 6,20.22.29;
aber: 'Y)UepPIXVIXC; 4,2; XIX'r'Y)U&UVIX 10,26; 'Y)U~IX[J.'Y)V 10,28.
2. Satzlehre
Verwechslung e:1~ c. acc.: EV c. dat. 6,25; 11 ,31.
Verbindung des neutr. plur. mit dem plur. des Verbs: 14,7.
Komparativ statt Positiv: 3,3; 6,11; 7,13; 9,21; 13,15.19.
Komparativ statt Superlativ: 5,17.
Unsicherheit im Modusgebrauch nach Konjunktionen:
e:1 c. coni. (Bl.-D. § 372,3):
€L (J.'YJ O"uvx[ex'rex]ßYJ~ 10,7f.; €L (J.YJ €7tLV€UO"YJ 10,10.
Mv C. ind. (Mayser'Ü 1, 284f.; Bl.-D. § 372,1 a):
xexv €LO"YJA&O\l 10,31; €exv aLaO'rexL 2,18; €exv A€YO(J.€\I 15,1;
C. ind. fut. (Bl.-D. § 373,2):
In der folgenden Übersicht über die Textvarianten werden die Texte der
Lemmata und des Kommentars nebeneinandergestellt, wobei im Kommen-
tar noch zu unterscheiden ist zwischen wörtlichem Zitat und Paraphrase,
was freilich nicht in jedem Fall eindeutig möglich ist. Zugrunde gelegt wird
die große Ausgabe von A. Rahlfs, Psalmi cum Odis, Gättingen 1931. Für
unsere Zwecke werden nur die Haupttextzeugen berücksichtigt. Zunächst
seien die Siglen der Codd. entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu den ein-
zelnen Rezensionen zusammengestellt (nach Rahlfs a. a. O. Proleg.) :
Unterägyptische Rezension
B "Codex Vaticanus" (Rom) 4. Jh.
S "Codex Sinaiticus" (London) 4. Jh.
Bo bohairische Übersetzung
Oberägyptische Rezension
U (London) 7. Jh.
2013 (Leipzig) 4. Jh.
Sa sahidische Übersetzung
1220 (Wien) 4. Jh. (?), griech. und sahid. Text
26 Für Origenes vgl. etwa E. Preuschen, Einleitung zur Ausgabe des comm. in 10,
GeS IV S. LXXXV ff.; Scherer, Entretien 46; schon im Habakukkommentar der
Qumranfunde, s. Millar Burrows, Die Schriftrollen vom Toten Meer, München 21958,
203.
Die Schriftzitate 33
Abendländische Rezension
R (Verona) 6. Jh., griech. und latein. Text
La R lat. Text des vorigen
LaG (latein. Psalter von St.-Germain-de-Pres) 6. Jh.
La vetus latina
Lukianische Rezension
L größere Hss.-Gruppe dieser Textform
T (Zürich) 7. Jh., besonders alter Textzeuge des vorigen
Tht Text im Psalmenkommentar des Theodoret
Sy syrische Übersetzung des Paul von Tella
Sonstige Textzeugen
A "Codex Alexandrinus" (London) 5. Jh.
1219 (Washington) 5. Jh.
55 (Rom) 10. Jh.
Lemmata Kommentar
Ps 29,1
(Dieses Lemma steht im 8. Heft Unser Text setzt ein in der Erklä-
unseres Kodex. Es lautet in der rung zum Unterlemma 1"0\) EVXIX~V~
üblichen Fassung: G[LO\) 1"0\) o'lxou.
, \', .!" \ , ~- - ,
E~<:; 1"0 'TEI\O<:;' 't'1X1\[L0<:; ep01)<:; 1"OU EYXIX~- u7tep 1"0\) EVXIX~V~G[LO\) '"'O\) o'lxou
V~G[LO\) 1"0\) o'lxou' 1"<» ßlXula.) (2,6f.) = R/Lb, ist wahrschein-
lich durch den Gedankengang
bedingt.
Weitere Unterlemmata:
~IXA[LO<:; <}la~<:; (1,21)
1"<» ßlXula (2,10): S/1098/Ld
Tht Sy/A 1219.
'TOU alXu~a B.
alXu~a U /R/Lpau/La/Ga.
Ps 29,2 b (3,21)
xlXl oux e;{JeppIXVIX<:; '"'ou<:; EX.&pOU<:; [Lou
E7t
, "
E[LO~.
I
Ps 29,4b (4,27)
" , "'" ß'
EG<UGIX<:; [LE 1X7t0 'T<UV XIX1"1X IXLVOV1"<UV
d<:; A&XXOV.
1X7t0: EX S/1220 &7t6 (4,30 Zit.)
Ps 29,5 b (5,12f.)
xlXl E~O[LOAOydG&E ,",~{v} [LV~[L"n{v}
1"~<:; &YWGuv1)<:; IXU'TO\).
1"1)V [LV1)[L1)V U /Lpau/55
1"1) [LV1)[L1)V R COIr
1"1) [LV1) [L1) alii 1"~ [LV~[LYl (5,23 Par.)
Die Schriftzitate 35
Lemmata Kommentar
Ps 29,7 (6,19)
~rw ae eI7tOV ~V "t'?i e:M'Y)vt~ [LOU ou
[L~ Cl"a.:Ae:U&W dc; "t'av a.:LWVa.:.
e:mov U jT Thtpau eI7tov(6,21.25 zweimal. 29 stets Par.)
e:ma.:alii eI7ta.: (6,20.21.29 stets Zit.)
Ps 29,9 (7,13)
7tpac; Cl"E, (XUPLe:), xe:xp,x~O[La.:L
7tpac; "t'av &e:6v [LOU ßO~Cl"O[La.:L.
XUPLe: codd. c1 ~UPLe: } (7,14 Par.)
ßO'Y)Cl"O[La.:L : ae:'Y)&'Y)Cl"O[La.:L codd. ßO'Y)Cl"O[La.:L
e:xe:xpa.:~a.:. .. e:ae:'Y)&YJv R (ßowv, ßo~ 7,15)
Ps 29,10ab (7,16)
"t'tc; &q.>e:Ata.: ~v "t'c{) a.:t[La.:"t'L [LOU, ~v "t'c{)
xa.:"t'a.:ß~Va.:L [Le: dc; aLa.:q.>&Op,xv;
xa.:"t'a.:ß'Y)Va.:L: -ßa.:LVe:LV L Thtd XCX"t'a.:ß~Va.:L(7,25 Zit.)
e:LC; "t''Y)V aLa.:q.>&Opa.:v U e:LC; aLa.:q.>&Op,xv (7,25 Zit.; 7,27 f. ;
8,10 Par.)
dc; TIjv aLa.:q.>&Op,xv (8,5 Par.)
Ps 29,12a (8,12f.)
"
e:Cl""t'pe:',Lj'a.:c; "t'ov
\ ,
X07te:"t'OV ,
[LOU e:LC; \
xa.:pa.:v ebenso (8,15 Zit.)
~[LoL
e:Cl""t'pa.:~a.:c; U
36 Einleitung
Lemmata Kommentar
Ps 30,1 (9,3)
c:L<; 1:0 1:&AO<;· ~IXA(.LO<; 1:cf> ~lXuL8 • (Erklärt nur Ex(!1:cX(!e:W<;, da der
EX(!1:cX(!e:w<;. übrige Teil des Lemmas schon bei
e:X(!1:IX(!e:W<; om. S/LaG/I098 Ga/ früherer Gelegenheit interpretiert
Lpau/ = Mas wurde. S. Er!. zu 9,3-18.)
Ps 30,2b (9,28)
EV Tii 8LXIXLOcruVll (!OU PÜ(!IXL (.Le: XlXt
E~e:AOÜ (.Le:.
XIXL e:~e:AOU (.Le: om. S/LaG/Ga/ Ist auch im Kommentar nicht be-
= Mas rücksichtigt. Die Bemerkung 9,28f.
dürfte darum Glosse sein. S. Er!.
zu 9,28f.
Ps 30,4b (10,23)
~Ve:XIX 1:0Ü ov6(.L1X1:6<; (!OU o8'Y)y1j0"e:L<;
(.Le: XlXt 8LIX.&P&~e:L<; (.Le:.
XIXL e:ve:xe:v codd.
XIXL om. U ~ve:xe:v (10,24.27 Par.)
Ps 30,6a (11,1)
c:L<; :x.e:!:pcX<; (!OU 7tIXPIX.&-f)(!O(.LIXL 1:0
7tVe:ü(.LcX (.LOU.
7tlXplX1:L.&'Y)(.LL Lpau (commendo La) Nur Präsensformen:
7tlXplX1:L.&'Y)(.LL (11, 1f. Par.)
7tlXplX1:L.&e:(.LIXL (11,15.20 Par.)
(7tIXPIX1:L.&e:1:IXL 11,5;
7tlXplXn.&&(.Le:vo<; 11 ,27)
Das Präsens ist wahrscheinlich aus der geläufigen Zitierung des Verses
nach Lc 23,46 übernommen, wo. B S und andere (auch Origenes) 7tlXplX-
·rt.&e:(.LIXL lesen.
Die Schriftzitate 37
Lemmata Kommentar
Ps 30,7& (13,3)
eILLal)O'OCt; 't'OUt; CPUAeX't"t'OV't'OCt; ILOC't'oc~6- ebenso (13,4 Zit.)
TI)1'OCt; 8~a xe:v1jc;.
CPUAOCO'O'OV1'oct; B S/Thtd
8~OCCPUAOCO'O'OV1'OCt; U 2013/R/1098/
LThtd /A55
Ps 30,9& (13,24)
XOC~ ou O'UvexAe:~O'cXC; (ILe: > dc; :x.e:i:pocc;
e:x..&poü.
Ausfall des ILe: wohl Verschulden
eines Schreibers.
e::x..&pwv L Tht d / 1219 (emßouAe:u6v1'wv 13,25;
cX7t' ocu1'Clv 13,25;
ocu1'Clv 13,26;
ßOUAOV1'OC~ 13,26;
Trotz des Plurals fraglich, ob
e:x..&pClv gelesen wurde; der Singu-
lar wird kollektivaufgefaßt sein.)
Ps 30,10b (14,13)
hocpeX:x.&rJ CX7tO .&uILOÜ 0
ILOU.
OC7tO '&uILOU R/LP&U
e:v 1'W '&uILw O'ou U Sa
e:v .ß.uILW alii ev .&UIL<i> (14,13 zweima1. 14.16)
{mo 1'OÜ .&UILoÜ (14,18)
{mo .&uILoÜ (15,3)
(U7to> .&UILOÜ (14,16)
(S. Erl. zu 14,13f.)
Ps 30,11 cd (15,22)
xoc~ ~O'.&ev'llO'e:v ev 7t1'w:x.e;(~ ~ tO':x.ut;
ILOU xoc~ 1'OC OO"t'OC ILOU e:1'OCpoc:x..., 'jO'OCV.
\ \, - , I ~
xoc~ 'llO'.&e:v'llO'e:v Sy
Vers 11 b und d beginnen mit XOCL,
so konnte es leicht auch in c ein-
dringen.
38 Einleitung
Mit U gegen S:
Lernrn.: Ps 29,4 b Sb 7 8a ,• Ps 30,1 2b .
Komm.: Ps 29,4 b Ps 30,1
Diese Aufstellung zeigt, daß der Kodex des Lemmatisten näher zu U, der
des Autors näher zu S steht. üb diese Beobachtung für den ganzen Kom-
mentar Geltung hat, muß die Gesamtedition ergeben28 •
Als Sonderlesungen29 sind zu werten:
Lernrn.: Ps 29,9; Ps 30,10b •
Komm.: Ps 29,9.
27 Aus dem Kommentar werden außer den Zitaten nur die Paraphrasen berücksichtigt,
die einen Schluß auf den Psalmtext des Autors zulassen.
28 Für diesen Fall sei eine Folgerung angedeutet, die freilich nur eine Möglichkeit, nicht
eine strikte Wahrscheinlichkeit beanspruchen kann: Da S ein Hauptvertreter der
unterägyptischen, U der oberägyptischen Rezension ist, könnte unsere Beobachtung
ein Hinweis sein, daß der Autor in Unterägypten, der Lemmatist (= Hörer und Mit-
schreiber) aber in Oberägypten beheimatet war.
29 Bzgl. weiterer Sonderlesungen, die sich aber erklären lassen, s. die Erl.:
Lemm.: Ps 29, 8b om. 10d om. (zu 7,28f.);
Komm.: Ps 29,4" (zu 4,25f.) 8b (zu 7,23f.)
Lemm.: Ps 30,11 ab
Komm.: Ps 30,11 ab (zu 15,13).
Einleitung 39
1. Schulmäßige Anlage
Unser Kommentar zeigt eine ganz schulmäßige Anlage, die der Art ent-
spricht, in welcher die hellenistische Schule in das Studium der klassischen
Autoren, vor allem Homers, einführte30 • Dies geschah in vier Stufen:
1. aL6p&wel"L<; - emendatio: "Textkritik" (Erstellung des Textes aus den ver-
schiedenen Lesarten der handgeschriebenen und darum reichlich fehler-
haften Exemplare).
2. &.VOCYVWO"L<; - lectio: Lesung (Bereitung des Textes zum richtigen Lesen,
also Festlegung der Worttrennung, Interpunktion u. ä.).
3. E~~"(YlO"L<; - enarratio: Erklärung (einzelner Worte und des Textes im
ganzen).
4. Xp(O"L<; - iudicium: Beurteilung ("literarische Kritik", die freilich nicht
in erster Linie aufs Ästhetische gerichtet ist, sondern den ethischen Gehalt
zu heben sucht).
34 De elementü Alex. Stroma/um libro VIII qui fertur, Diss. Göttingen 1910.
35 Jüdisch-christlicherSchulbetrieb in Alexandrien und Rom, Göttingen 1915, 202.
86 Bousset, a. a. O. 4.
42 Einleitung
vurtragen) äes J:'olykarp: U1t0fl.vYJfl.<X't"L~6fl.e:voc; <xu't"~ oux €v X& p't"'{), &.",,' EV 't"Ti
Efl.Ti X<xpaLq;37, während bei des hl. Augustinus Predigten neben den beauf-
tragten Schreibern auch manche Zuhörer eigenhändig mitschrieben oder
sich der notarü bedienten: quandoquidem placuit fratribus, non tantum
aure et corde, sed et stilo excipienda quae dicimus, ut non auditorem tantum,
sed et lectorem etiam cogitare debeamus (August. enarr. in Ps 51,1,
CC XXXIX 623,5ff.). - et quisquis, ut voluit et potuit, notarios adhibens
etiam ea quae dicebantur excepta descripsit (Possidius, vita August. 7,
PL 32, 39)38.
Einige Beispiele, die für unsern Text den Charakter einer privaten Mit-
schrift mit all ihren Mängeln bezeugen:
Die Schriftzitate lassen manchmal gerade die Worte vermissen, auf die
es im Zusammenhang ankommt, z. B. 1 Tim 3,15 (1,17f.); Sir 1,26 (2,2f.);
Io1,16f. (6,16); 1 Cor 12,3 (6,25f.). So hat man den Eindruck, daß von
den zitierten Schrift stellen oft nur einige Worte als Gedächtnisstütze aufs
Papier geworfen wurden, ohne daß sie bei einer Überarbeitung vollständig
nachgetragen worden wären, vgl. besonders 8,27 das Zitat 3 Regn 20,27
(s. Erl. zu 8,27f.).
Die Unklarheit des Gedankenganges, manchmal verursacht durch arg
verkürzte Skizzierung der Ausführungen: Erklärung zu Ps 29,2b (4,2f.);
Ps 29,4a (4,25f.); Ps 29,5 a (5,10-12); Ps 29,5 b (5,16ff.); Ps 29,6 cd (6,7ff.);
Ps 29,12a (8,13ff.); Ps 29,13a (8,24ff.); Ps 30,4a (10,22f.); Prov 1,21
(12,7-25); Ps 30,7 a (13,8f.); Ps 30,10c (14,22).
Inkonsequenz in der Ausführung einer Disposition: s. die Übersicht zu
11,3-14.
Das häufige Fehlen von Einleitungen oder Überleitungen, besonders zu
Schriftworten: 1,17; 3,29f.; 4,26; 6,18; 8,9; 9,25.
Das Fehlen von Subjekt oder Objekt an Stellen, wo sie des besseren
Verständnisses wegen hätten bezeichnet sein sollen: 5,10; 5,16; 12,23.
Die Verwendung der Pronomina statt ihrer Beziehungswörter dort, wo
es zu Mißverständnissen führen kann: 5,8; 8,13 f.; 12,16; 12,23 f.; 13,25 f. ;
16,19f.
Unnötige Wiederholung: 12,26f.
Die zahlreichen Anakoluthe: 1,24; 4,19f.; 5,28; 6,11; 7,26; 11,19f.;
15,18; 16,2f.
37 Bousset, a.a.O. 274.
38 Auf diese Zitate wurde ich verwiesen durch F. van der Meer, Augustinus als Seelsorger,
Köln 1953,432.
Zur Verfasserfrage 43
ZUR VERFASSERFRAGE
39 A. Gesche teilte mir freundlicherweise zwei weitere Stellen aus dem übrigen Text
unseres Kommentars mit: zu Ps 30,21& (X 7,28) E:~e:LA1Jq>IX!J.€'J 3e: X&E~; zu Ps 35,6&
(XV 11,3) E:AEYO[Le:\I X&E~.
44 Einleitung
12,2-7); die eß30ILocc;; als -reAeacp6poc;; (6,14 f.); die Bedeutungen von f!xa-rcxaLC;;
(9,3-16); das Gleichnis vom Architekten (12,9-19); der voüc;; als Mutterschoß
(14,19f.; 15,6-13); der voüc;; als Wagenlenker und Steuermann (14,26-28;
15,3-5)40.
Ein aufschlußreiches Beispiel für das Zusammenfließen der verschiedenen
Überlieferungsströme bietet Bedeutung I von 7tveüILcx (= cruveL36c;;, zu
11,2-14).
Es gibt manche Gemeinsamkeiten mit Origenes (z. B. zu 11,2-14), sogar
bis zur Lehre von der Präexistenz der Seele (1,10-14) und vielleicht auch
von der Apokatastasis (zu 1,1-10; zu 8,12).
Zusammenfassung:
Nach allem, was unser Text für die Lösung der Verfasserfrage hergibt,
dürfen wir wohl in Didymus dem Blinden von Alexandrien den
Autor unseres Psalmenkommentars sehen42 • Er erklärte die Psalmen im
Rahnien eines Schulbetriebes43, wobei ein Hörer eine private Mitschrift
anfertigte, die vom Autor selbst nicht revidiert wurde. Die Lemmata
wurden später nachgetragen. Diese Mitschrift liegt uns in einer Abschrift
des 6. Jh. vor.
Durch diese Eigenart unseres Psalmenkommentars ist seine Verschieden-
heit von anderen Schriften des Didymus bedingt, die nämlich einem anderen
literarischen Genos angehören (de trin. 44, de spir. s., c. Man.), oder aber
literarischen Charakter haben (die uns in den Katenen zugängigen Kommen-
tare, der Zachariaskommentar).
Letzte Sicherheit dürfen wir wohl von der in Aussicht stehenden Gesamt-
edition unseres Psalmenkommentars erwarten45 • Erst wenn sie vorliegt,
läßt sich auch das Verhältnis dieses Textes zu dem in Katenen fragmentarisch
erhaltenen Psalmenkommentar gründlicher studieren.
&3 "Im Rahmen eines Schulbetriebes" (Didymus "scholae ecclesiasticae doctor", RUM.
hist.eeel. XI 7, GCS II 2,1013,2): Welchen Charakter diese "Schule" hatte, bleibt für
unsere Frage belanglos. Die traditionelle Auffassung, die des Didymus theologische
Lehrtätigkeit mit einer "alexandrinischen Katechetenschule" verbindet, sieht in dieser
eine Art "christlicher Akademie" oder "Universität", was aber eine Fehldeutung zu
sein scheint. G. Bardy, Pour l'histoire de l'ecole d' Alexandrie, Vivre et Penser, Paris, 2
(1942), 109 ("une sorte d'universite") und H. 1. Marrou, Geschichte der Erziehung im
klassischen Altertum, Freiburg/München 1957, 473 ("eine öffentliche Theologieschule")
lassen das nur für die Schule des Origenes von 215 bis 230 gelten; A. Knauber,
Katechetenschule oder Schulkatechumenat? Trierer Theologische Zeitschrift (Pastor
bonus) 60 (1951), 243-266, leugnet es ganz. Es handelt sich bei dieser "Katecheten-
schule" wohl nur um den kirchlich eingerichteten Katechumenenunterricht. Darum
versteht Marrou a.a.O. 475 die Lehrtätigkeit des Didymus als "Privatstunden ohne
Lehramtscharakter, persönliche Beziehungen von Mensch zu Mensch". - Wie dem
auch sei, es war" Schule" im antiken Sinne.
In jedem Falle auch dürfen wir von einer christlichen alexandrinischen Schul-
tradition im Sinne einer Lehrüberlieferung sprechen. Didymus knüpft an Origenes an,
mag auch aus den c. 100 Jahren, die zwischen beiden liegen, kaum ein literarischer
Niederschlag dieser Tradition erhalten sein.
"Die Gründe, welche Doutreleau die Autorschaft des Didymus zweifelhaft erscheinen
lassen, können mich nicht recht überzeugen. L. Doutreleau, Le "de trinitate" est-il
l'reuvre de Didyme l'Aveugle? Recherchesde Science Relig. 45 (1957), 514-557. Dagegen
L. Koenen im Archiv für Papyrusforschung 17 (1960), 80-105. Vgl. Doutreleau, Sur
Zacharie 1128 Anm. 1.
45 Sie wird von A. Gesche vorbereitet und in den "Sources Chrltiennes" veröffentlicht.
(Nach freundl. Mitteilung von A. Gesche, und Doutreleau, Sur Zacharie I 22 Anm. 1.)
Tafel 1 : IX 1
Tafel 2: IX 9
Text und Übersetzung
ZEICHENERKLÄRUNG
Im griechischen Text
Im Testimonienapparat
Ier 8,4* Das Zitat im Pap. bietet eine vom üblichen Text abweichende Lesart.
nach Mt 5,48 Anspielung, kein wörtliches Zitat.
Im kritischen Apparat
Er bietet grundsätzlich die originale Lesung. P = Papyrus ist nur ge-
legentlich unmißverständlicher Klarheit wegen hinzugefügt.
Zweite Hand.
Gemeint ist das zweite (LOU in der betreffenden Zeile.
In der übersetzung
() Vom übersetzer zur Erleichterung des Textverständnisses hinzugefügt.
Die übrigen Klammersysteme wie im griech. Text.
0'
1,1 (PS 29) \, \'.1. \ \ \..... " ,
,1 xa"t"a afL<po"t"e:pa xa~ xaTa 'j'UXYJV xa~ xaTa crwfLa avacrTacr~<; 'Y~Ve:Ta~.
I
10 ~va eXpe:~v ~XTl' - ouSe: YIXP yeyove:v, ~~[a x)~xlav I ~XTl' ~7td au~ ~v -f) eXpe:"t"~ -f)
xaxla, xat eX7t67t"t"wm<; au"t""Yj<; -f) eXpe:"t"'l)' - Ilcrov oi)v ijxe:v Ei<; ~v ~VUAOV W'l)h q
11 crXe:oov
~\ Inav"t"e:<;
' , \,afLap"t"~a<;
a7to " ,apxov"t"a~. xa~\ e:av , \ "t"ou"t"o
- 001TTI,
~ "-,,
O"t"~ ouoe:7to"t"e:
,~,
12 ~~YJcre:v -f) ~uX~ 7tpO "t"!(je; ~v[ UAOU) ~w!(j<;, I &.no xaxla<; ~p~a"t"o "t"IX 7tpcX.yfLa"t"a, xal.
13 oux ~cr"t"~v tXfLap"t"la -f) tX~~p"t"la, eXAAIX fLOCAAOV -f) eXp~["t"'l)). ouSd<; I YIXP "t"o xa"t"IX
1 0' Die einzelnen Lagen (quaterniones) sind im Pap. numeriert. Die vorliegende
9. Lage beginnt innerhalb der Erklärung. zu Ps 29,1 d<; ,,0 ,,€AO<;' tjJOCA[LO<; ci>a~<; "oü t\lKOCL-
\lLO"[L0Ü "OÜ O(KOU' "0 ßOCu(a. 1 e:YLpe: 2 e:m<pocucrL I OC7tO'&OC\lL"OCL 3 OC7tOKOLe:L I aLe:YLpL
6 OC[Le:AL 87tOCpocßAe:m I 7tOC~[OCßOCL\lL] ergänzt nach 1,14 9.&e:WPL I \le:UL 10 e:m 12 OUaL<;
9. (Heft)
(Zu Ps. 29,1:)
(a) Nach beiden Teilen, d. h. nach Seele und Leib, wird der Mensch auf-
gerichtet. "Erhebe dich, der du schläfst, und steh' auf von den
Toten, dann wird Christus dir aufleuchten" (Eph 5,14). Auf solche
Weise ist der Sünder tot; denn "eine Seele, die sündigt, die wird
sterben" (Ez 18,4), und" wenn eine Sünde vollbracht ist, gebiert
sie den Tod" dem Sünder (Iac 1,15). Diesen also erweckt (Christus) zum
Leben, wie es vor dem Fall war. Das war nämlich das Leben mit der Tugend.
So heißt es ja auch bei ]eremias: "Wird nicht der Gefallene wieder
aufgerichtet?" (Ier 8,4).
Aber auch der Leib wird aufgerichtet; denn nicht seine Formung war
"Fall", sondern die Vergänglichkeit, (die ihn) nach seiner Formung (über-
kam). Darum also wird auch er aufgerichtet. Wir pflegen ja ganz allgemein
zu sagen: Das Gute geht dem Schlechten voraus. Demnach ist natürlich
die schlechte Kunst später als die wahre; und abirren kann man erst, wenn
es einen rechten Weg gibt; und Ungehorsam ist erst möglich, wenn das
Gesetz gegeben ist; denn der Ungehorsam ist nichts anderes als sie Über-
tretung eines Gebotes. Ferner haben ja die Worte, die mit 1tetpOC zusammen-
gesetzt sind, eine tadelnswerte Bedeutung, z. B. 1tetpetvoei:v (falsch denken;
von Sinnen sein), 1tetpetß)"emw (verachten), 1tetpetßet(veLv (Gebote übertreten,
sündigen).
Das Ursprüngliche also ist die Tugend. Betrachte nämlich, wohin die
Vernunft tendiert. Was Vernunft hat, ist geschaffen, damit es Tugend habe,
- es ist doch wirklich nicht geschaffen, damit es Schlechtigkeit habe; denn
sonst wäre ja die Tugend selbst in Wahrheit Schlechtigkeit, und ein Abfall
von ihr wäre die rechte Tugend. - Was aber nun das Leben in der Materie
betrifft, beginnen fast alle mit der Sünde. Nähme man nun an, daß die Seele
niemals vor ihrem Leben in der Materie existierte, dann hätte ihr Leben
(von vornherein) mit Schlechtigkeit begonnen. In diesem Fall ist nicht mehr
die Sünde Sünde, sondern vielmehr die Tugend. Von niemandem, der das
52 Text
17 ~,
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XOtL <poOtL .1.... ,' KOtL, <'I\EYOV,
'I'iXl\f-LOL. >t... I"on 't"l)V
,
7tpii~LV Gl)f-LOttVEL b Iji!XAf-L6t;' <lpy!XVOV ~e XPOU€L b IjiOCAAWV 't"o Azy6f-LEVOV 1ji00ATYJPLOV.
24 ~uvOtI't"OV ~e ~~€LV XOtl. &VEU 1ji00A't"l)ptOU' b .&EWpt~ ya.p XPWf-L€VOt; f-L6vn, - 't"0
25 VOlierOtL .&(E6 )V, 't"0 YVWVOtL ~V cX.A~.&EL!XV XOtl. f-LEI't"OtG)(dv OtuTIjt;, (VOt Otu't"O XOt't"' !XU't"O
AOCßnt;, - E7td eXEL 7tOCV't"Wt; ~30f-L~Vl)v ~V 7tpii~LV. 't"6't"E 't"L~, CP~PE, .&EWP€~ KOtl. I
26 Emer't"l)f-LOVLXWt; EmßOCAAEL, 't"t Eer't"LV yv&erLt;, 't"t Eer't"LV f-LuerTYJpLOV. ßOterLAZUt; o(h( w)t;
~~€L.
27 7tOCALV /SerOL 7tpoc't"l't"ouerLV KOtl. Otu't"O 't"OU't"O f-L6vov, f-L~XPL 't"OU 7tpii~oc:L (er"t"OtV't"OtL,
28 .1. '......
'I'OtI\I\OuerLV, Wt;
" " '€l\eyOf-LEV
1 ' XOtL,7t€PL
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-" on LOV €U't"OVOV €X01)GLV' OUX ß' I" " ,
&.VOCYOf-L€V {Wt; ~e} ou~e 8v exouerLV ßtov ou3e 't"a. XOt'&' ~XOtG't"1X epyOt 't"OU ßEou.
29 EK€~lvo<; IjiOCAA€L.
b ~e KOtl. IjiOCAAWV X!Xl. 7tpOC't"'t"WV KOtl. (~~WV XOtl.) .&EWPWV Ea.V f-L(ev) cX.7t0 't"OU
30 7tPOC't"'t"€LV &p~l)'t"OtL, IjiIXAf-LOt; I ci>3lit; EG't"LV' Ea.V ~e cX.7t0 't"OU .&€WP€~V, ci>~~ 1ji00Af-LOU.
17f 1 Tim 3,15 ( ••• IXVOC(Tt'peepea'&oct, ~'nc; E(Tt'tV EKx):/j(f(OC '&eoü !;:WVTOC;.) 18 Ps 25,8
9 E,Epep ~x'oI\OU'lTn
f! I , n"" x,~~, fL't"J ~v,~cr,pEq:>n' E~V OE
"\ ~'I
I ' ~ '['" ]'~vncr,pEq:>n,
rx.X,01\01! 'lT'tJmc;
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1,31-2,14 55
einen Psalm, der auch Lied ist; wenn (er) aber mit dem Schauen (beginnt),
um ein Lied, das auch Psalm ist. Wir sehen ja, daß folgendes vorkommt:
Oft machen jene, die die Schau üben wollen, die Tugenden und ihre Werke
zum Gegenstand ihrer Betrachtung, und nachdem sie aus eben diesem
Betrachten die Fähigkeit zum glücklichen Vollbringen der Tugend erlangt
haben, wenden sie sich dem Tätigsein (d. h. der Tugendübung, dem "Psal-
lieren") zu. So ist ein "Lied" entstanden, das auch "Psalm" ist. Das "Lied",
d. h. die Schau, machte den Anfang. "Wenn du nach Weisheit ver-
langst, halte die Gebote (dann wird der Herr sie dir gewäh-
ren)" (Sir 1,26). Der (nach Weisheit) Verlangende "sang", hielt die Gebote,
d. h. "psallierte", und dann, nachdem er "psalliert" hat, erhält er sie (die
Weisheit) gewährt. Es kommt also manchmal vor, daß mit dem "Lied" be-
gonnen und mit "Psalm" fortgefahren wird; und umgekehrt führt der
"Psalm", der Seele den Weg bereitend, wieder ein "Lied" herbei.
Wenn also der Beginn und die anfängliche Absicht von einer praktischen
Tätigkeit ausgeht, handelt es sich um einen Psalm, der auch Lied ist; wenn
aber jemand mit der Schau begonnen hat und dann V erlangen nach einem
tugendgemäßen Leben empfängt, handelt es sich um ein Lied, das auch
Psalm ist.
Als David sich daran machte, das Haus einzuweihen, mußte er also für
"die Einweihung des Hauses" in dieser Weise das Fest begehen (d. h.
durch einen "Psalm", der auch "Lied" ist, durch ein Tugendleben, das zur
Schau führt).
Man spricht in diesem Fall von einer "wechselnden Aufeinanderfolge".
Es handelt sich um eine einfache Aufeinanderfolge, wenn das eine dem
andern folgt und die Reihenfolge nicht umgekehrt wird. Wenn dagegen
die Aufeinanderfolge auch umgekehrt wird, so daß nachfolgt, was zunächst
voranging, und vorangeht, was (zuerst) nachfolgte, dann liegt eine wech-
selnde Aufeinanderfolge vor.
Mit »1'ij> dlXu~a« nun (kann der gemeint sein), der tugendhaft gelebt hat,
dem der Sieg (zuteil wurde) und auf den (darum) das Loblied sich bezieht;
oder der Hymnensänger selbst. Wenn aber auch der Hymnensänger (selbst)
spricht, so spricht er doch offenbar aus dem Heiligen Geiste. Es ist nicht
dasselbe, zu sagen: Ein "Mensch" spricht, und: Ein "Gnostiker" spricht.
Wenn wir nämlich behaupten, daß der, der etwas verkündet, ein "Mensch"
ist, dann ist seine Botschaft reine Menschenweisheit ; wenn er dagegen ein
"Gnostiker" ist, dann ist es die Weisheit eines Gnostikers. Die Gnosis gibt
es ihm ein, und er wird gleichsam zu einem Boten der Gnosis.
56 Text
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3,4-19 59
Engel hat keinen fleischlichen Leib. Nicht darin aber, daß der Mensch einen
fleischlichen Leib hat, liegt der Grund dafür, daß er vernunftbegabt ist;
sonst wären nämlich alle Wesen vernunftbegabt, die einen fleischlichen Leib
haben.
Wenn (der Psalmist) nun an unserer Stelle mit "Erhöhtwerden" einen
Übergang von einem tiefen zu einem hoch gelegenen Ort meinen würde,
dann würde Gott ja wirklich in die Höhe gehoben. (Das ist aber Unsinn,
denn) Vorbedingung dafür ist, daß er den Ort wechseln kann. (Das aber
kommt bei Gott nicht in Frage.) Was den Ort nicht wechselt, kann un-
möglich - örtlich verstanden - erhöht oder erniedrigt werden. Wenn also
der heilige (Verfasser) sagt: "Ich will dich erhöhen", so meint er:
Ich will dir danken.
Wenn jemand Christus (nur) dem Fleische nach kennt (vgl. 2 Cor 5,16),
"erhöht" er ihn nicht. Wenn er ihn aber nicht mehr (nur) dem Fleische
nach kennt, sondern schaut "seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit,
wie sie (nur) der Eingeborene des Vaters hat" (10 1,14), und
erkennt, daß, wer den Sohn sieht, auch den Vater sieht (10 14,9), - dann
bedeutet das Christus "erhöhen".
Und endlich: Weil er dies in Dankbarkeit spricht, ist das weitere Wort
hinzugefügt: "Weil du mich emporgehoben hast", (d. h.) dadurch,
daß du mich emporgehoben hast, hast du mich erhöht. Als aber ich selbst
erhöht worden war, da erst erkannte ich deine Erhabenheit. Außerdem
kann man dies auch aus dem (Grundgedanken) des vorliegenden (Psalms)
ersehen: Es wendet sich jemand der Gnosis zu; noch sieht er nicht ihre
Größe, noch nicht ihre Schönheit, nicht ihre Erhabenheit. Wenn er aber
beginnt, an ihr Anteil zu gewinnen und täglich wächst, indem er zu dem
schon Erkannten (neue Erkenntnisse) hinzuempfängt, dann sieht er die
Größe und die Erhabenheit der Gnosis und des Tugendlebens und "erhöht"
sie, d. h. anerkennt ihre Erhabenheit. Allerdings, wenn er sich mit (ihrer)
Größe und Erhabenheit beschäftigt, sieht er (auch), daß er weit (hinter ihr)
zurückbleibt. "Ich bewunderte dein Wissen, da wurde es gar
gewaltig; ich komme dagegen nicht an" (Ps 138,6), (d. h.) sofern
ich mich mit dem Wissen Gottes beschäftige und es bewundere, wird es
(für mich) übergewaltig und ich komme dagegen nicht mehr an, so lange
ich im Leibe bin. Das sagt auch Salomon in bezug auf die Weisheit: ,,1 c h
sprach: ,Ich werde die Weisheit erlangen', da hatte sie sich
weiter entfernt, als wo sie war, und eine tiefe Kluft (hatte sich
aufgetan). - Wer wird sie finden?" (Eccl 7,23f.). Das heißt, die Weis-
60 Text
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heit war weit weg von mir, und als ich sie zu fassen strebte, da war
sie noch weiter entfernt, als sie vorher war. (Salomon) gibt schließlich auch
den Grund an: "Eine tiefe Kluft (hatte sich aufgetan). - Wer wird
sie finden?" Das "Wer wird finden?" bedeutet, daß niemand (sie findet);
das "Wer" (bezeichnet) ja (oft) das Seltene.
2b "Und du ließest meine Feinde nicht triumphieren über mich."
(a) Viele Feinde bedrängen mich und wollen mir schaden. Ich erwähnte
schon, daß dieser Psalm in gleicher Weise zu verstehen ist von der mensch-
lichen Natur des Heilandes wie von denen, die ihm nachfolgen; denn die
Heiligen hatten Feinde, und der Heiland hatte Feinde. Sofern er aber Gott
ist, kann ihm niemand nahen, um zu versuchen, auch ihm zu schaden.
Feinde pflegen sich ja zu keinem andern Zweck zu nahen als um zu schaden.
Im Namen Jesu also, sofern er Mensch ist, und eines jeden, der ihm nach-
folgt und Glied an seinem Leibe ist, wird gesagt: "Weil du mich empor-
gehoben hast". Wenn du mich nämlich nicht emporgehoben hättest,
würden sich meine Feinde meiner bemächtigt haben und (jetzt) trium-
phieren, und ich würde dich nicht erhöhen.
(b) Man kann es aber auch als im Namen des Heilandes gesagt verstehen,
wenn wir keinen Unterschied mehr machen und sagen: sofern er Gott-
Logos ist odel: sofern er Mensch ist, wie ich es eben ausführte über den
Gnostiker. (Dann ist) "Ich will dich erhöhen, Herr, weil du mich
emporgehoben hast" (so zu erklären): Du hast mich emporgehoben,
nachdem du mir die gegeben hast, für die ich (in die Welt) kam (vgl.
1017,6). "Sieh, hier bin ich und die Kinder, die Gott mir ge-
geben hat" (Is 8,18). "Ich will dir geben die Völker zu deinem
Erb e" (Ps 2,8). Dies erachtet der Heiland als den ihm zukommenden Sieges-
preis und Gewinn. Deshalb (heißt es): "Du ließest meine Feinde
nicht triumphieren". Denn dadurch, daß die Gefangenen durch mich
und für mich befreit wurden, erhöhe ich dich, (indem ich als Sieger) über
denen (stehe), welche sie in der Gewalt hatten; jene aber triumphieren nicht.
3 "Herr, mein Gott, ich schrie zu dir, und du hattest mich (schon)
geheilt." Das ist das Wort eines, der schon erhört worden ist; denn wenn
er (noch) um Heilung geschrieen hätte, hätte er nicht schon erhalten, was er
begehrte. "Ich sprach: Herr, erbarme dich meiner. Heile meine
Seele, denn ich habe gesündigt vor dir" (Ps 40,5). Der war noch
nicht geheilt; denn wer so spricht, bekennt (seine Sünden) und bereut.
(a) In der Rolle des Heilandes dagegen spricht (der Psalmist) so: "Ich
schrie zu dir, und du hattest mich (schon) .geheilt". Striemen
62 Text
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empfing ich, eine Arznei und ein Heilmittel für jegliche Schwäche. Warum
denn empfing ich die Striemen? Damit eben sie Heilmittel werden für die
Verwundeten. Dann aber werde ich selbst geheilt, wenn meine Striemen
andere heilen, die mein Leib sind. (In diesem Sinne) also (heißt es): "H e r r ,
mein Gott, ich schrie zu dir, und du hattest mich (schon)
geheilt".
(b) Wenn jeder einzelne Gerechte so spricht, wird er erhört von dem,
zu dem er schrie. "Noch während du sprichst, werde ich sagen:
Sieh, da bin ich!" (Is 58,9). Das "Ich werde sagen: Sieh, da bin
ich!" bedeutet: Indem ich (dir) zeige, worum du bittest, bin ich dir schon
nahe; denn dein Gebet kommt meiner Gabe nicht zuvor, sondern zugleich
geschieht es: Du bittest, - du hast schon die Erfüllung. Wir wollen Bei-
spiele nehmen aus der Hl. Schrift: Zum Heiland kam ein Aussätziger und
sprach: "Wenn du willst, kannst du mich rein machen". Er sagt:
"Ich will. Sei rein!" (Mt 8,2ff.). Und die Reinigung ist erfolgt, so daß
man (Bitte und Erfüllung zeitlich) nicht voneinander scheiden kann. Rein
logisch betrachtet ist die Bitte früher als die Reinigung, zeitlich ist sie nicht
früher.
Ein weiteres Beispiel: "Willst du gesund werden?" und alsbald
(fügt er hinzu): "Steh auf, nimm dein Bett auf und geh umher!"
(10 5,6ff.). Und im gleichen Augenblick geschieht das, was Jesus befohlen
hat. Du weißt, das Spiegelbild gibt das (ursprüngliche) Bild wieder, und
man kann einzig unter logischem Gesichtspunkt sagen, welches das ur-
sprüngliche ist.
4a "Herr, du hast meine Seele aus dem Hades heraufgeführt."
(a) Nachdem du mich geheilt, hast du meine Seele aus dem Hades herauf-
geführt. Dies ist wohl von J esus gesagt: Da ich die Striemen empfangen
hatte und wund geschlagen war wegen der Sünden mancher Menschen - es
sind wohl die mit Sünden Behafteten im Hades gemeint -, stieg ich dorthin
hinab, damit meine Striemen sich ihnen nahen und sie heilen. Die Heilung
aber besteht darin, daß meine Seele von dort heraufgeführt wurde. Ich war
dort, nicht um selbst zu bleiben, aber auch nicht, um einfach dorthin weg-
zugehen und wiederzukommen, sondern um die dort Weilenden heraufzu-
führen. "Dem Leibe nach getötet, dem Geiste nach aber le-
bendiggemacht, in dem er auch den Seelen im Kerker" die
Botschaft" verkündete" (1 Petr 3,18ff.), führte er sie herauf. Ihretwegen
stieg er dorthin hinab, und er sagt, daß er ihretwegen auch heraufsteige;
denn er ging von hier weg, um sie heraufzuführen. Würden sie nicht
64 Text
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12 Ps 29,2 14 Iac 5,16* 16 Ps 74,2* 20 vgl. 1 Thess 4,3 ('roiho y&p &a'rL .&SA"l!L1X 'rOU
'&eou, Ö &YLlXa!LO~ u!Lwv.) 29f Ps 142,10
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!L0A0Y"laL~ korr. durch m 2 16 zwischen aOL und o.&~ Ansatz zu fälschlich begonnenem.&
getilgt 1 XLVL'rIXL 1 AeYL 17 IXVIX!LV'ljaL~ 187tpO()(LpeaL 19 IXVIX7tOA"lO"IX'rIXL 1 OLXLIX 20 1,2,3 ye_
YOVIX'rIXL 1 IXvIXAIXße'rIXL 21 IXVIX7tOoA"lalX'rIXL sic I 1 .&eA"lalX'rIXL 22 11 O'rL 1 ()(U'rou 1 23 OO"Lm~
yeyeV'lj!LevoL~ 24 7tepL7teO"'lJ'rIXL 25 !LeV"l'rIXL 27 !Leve'rIXL: -: wohl durch m 2 29 IXvlX7te!Lm
5,12-6,1 67
ich einen Liedpsalm singe, so psallieret auch ihr. Begleitet mit euren Musik-
instrumenten mein Lied, das ich für euch mit emporschicke: "Ich will
dich erhöhen, Herr, ... " (Ps 29,2&).
5b "Und bekennet durch die Erinnerung an seine Heiligkeit."
(a) Hier wird nicht das Sagen der Sünden "Bekenntnis" genannt. Man nennt
nämlich auch dieses "Bekenntnis", wenn es z. B. heißt: "Bekennet ein-
ander eure Sünden" (Iac 5,16). Wie meistens also in der Hl. Schrift
wird die Danksagung durch das Wort als "Bekenntnis" bezeichnet, z. B. :
"Wir wollen dir bekennen, Gott, wir wollen dir bekennen
(Ps 74,2).
(b) Durch ein Gebot wird hier die Erinnerung wachgerufen, und zwar,
heißt es, (die Erinnerung) an seine Heiligkeit. Es ist die Erinnerung an das,
was man schon als Schüler gelernt hat, und nicht erst jetzt zum ersten Male
hört. Wenn jemand geheiligt worden ist, erhielt er die Heiligkeit durch Teil-
habe am Heiligen. So kommt es, daß er nicht seinem Wesen nach heilig ist,
sondern durch freien Entschluß, dadurch, daß er das Heilige, das Gute, als
Darlehen annahm. Erinnert euch darum, indem ihr "bekennet" und "psallie-
ret", daß euch die Heiligkeit gemäß ist. Denkt wieder daran, wozu ihr ge-
boren seid. Ihr seid geboren, damit ihr heilig, nicht, damit ihr unheilig seid.
Geboren seid ihr freilich in Unreinheit und Unheiligkeit. Erinnert euch
euer Heiligkeit und seid willens, so zu werden.
6ab "Weil Zorn ist in seinem Unmut, und Leben in seinem Willen."
(a) Deswegen ermahne ich euch, die ihr heilig seid, zu "psallieren" und zu
"bekennen" durch die Erinnerung an seine Heiligkeit, "weil Zorn in
seinem Unmut ist", damit ihr nicht seinem Zorn und Unmut verfallet.
Denn wenn ihr, obgleich ich so große Heilstaten vollbrachte, in demselben
(sündigen) Zustand bleibt, in dem ihr vor meiner Menschwerdung wart,
und um dessentwillen ich gekommen bin, dann wird Zorn folgen, weil ihr
trotz so vieler Hilfsmittel und trotz so zahlreicher Hilfen und Ermahnungen
in demselben Zustand verharrt.
(b 1.) Wie aber in seinem Unmut Zorn ist, so ist andererseits "in seinem
Willen Leben ". Wer seinem Willen folgen und ihn ausführen will, schickt
sich an, von Gott zu erbitten, ihn kennenzulernen. Es sendet also einer ein
Gebet empor mit den Worten: "Lehre mich, deinen Willen zu tun"
(Ps 142,10). Dadurch, daß er als Grund dafür angibt: "weil du mein
68 Text
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6 2 Mt 23,37 3f nach 10 1,3f; Col1,16 8 vgl. 2 Cor 3,6 12f 1er 15,9 ( ... e'lt''rcX,
cX.'It'e:KcXKTjCWJ 7j ljIuJ(7j Otu't'ijc;;, e'lt'e8u ••• ) 16 10 1,16f ( ... eMßofl-e:v, KOttJ(cXPW cX.V'rLJ(cXp~'t'OC;;·
8'r~ 0 v6fl-0C;; 8~a Mc.>uaec.>c;; e86.1hj, 7j J(cXP~C;; KOtL 7j cX.AiJ.&e:~Ot 8~a 'ITjaoü XP~O"'roü eyeve:'ro.)
Gott bist", zeigt er, daß nur Gottes Wille allein Leben ist. Aber auch
unser Wille muß mittun, damit Gott nicht sagt: "Wie oft habe ich
gewollt, aber ihr habt nicht gewollt" (Mt 23,37). Leben also ist in
deinem Willen.
(2.) Man kann hier aber auch den Gott-Logos "Willen" nennen. Durch
ihn ist ja alles geworden; alles ist durch ihn ins Dasein getreten. Im Willen
dessen also, der euch ins Dasein geführt, lag das Leben.
6cd "Am Abend wird Klagen sich ausbreiten und am Morgen Jubel."
Am Abend endet der Tag und beginnt die Nacht, wie andererseits am
Morgen die Nacht endet und der Tag beginnt. Wie schon oft gesagt wurde,
können die Gegensätze, das Gute und das Schlechte, nicht miteinander
verbunden existieren.
(a) Man kann den "Abend" auffassen als das Ende des Schattens, das
Ende des Buchstabens. Wenn aber jemand noch verharren will im Buch-
staben und im Schatten (d. h. im Alten Bund), nachdem sie schon ein Ende
genommen haben, dann klagt er sehr, da er nicht mehr sehen kann das
Leuchten des Buchstabens, nicht mehr betrachten kann den Glanz der
Schrift. Ist aber der Geist, der Lebendigmacher, aufgegangen und damit
der Neue Bund erschienen, dann ist Jubel bringender Tagesanfang.
(b) Schließlich auch noch die einfache Erklärung: (Dies geschah,) als die
Sonne der Gerechtigkeit für die Synagoge aus der Beschneidung unter-
gegangen war und sie so ihren Abend genommen hatte. Denn" die sie ben
Kinder gebar, ging leer aus; (sie verzagte,) die Sonne ging
ihr unter, als es noch mitten am Tag war" (Ier 15,9). Sie (die
Synagoge) gebar sieben Kinder. Damals hatte sie den Sabbat empfangen,
damit sie so - dem geistigen Sinn nach - alles vollende und Mutter guter
Gedanken und Werke würde; aber sie ging leer aus; sie erhielt nicht die
Fülle (des Logos), von welcher J ohannes empfangen hatte, der auf den
Buchstaben und die Alte Schrift hinweisend sagt: "A us seiner (des Logos)
Fülle haben wir alle empfangen, (Gnade um Gnade; denn das
Gesetz wurde durch Moses gegeben, die Gnade aber und die
Wahrheit kam durch J esus Christus)" (10 1,16f.). Deswegen ver-
zagte sie, als die Sonne unterging, während es noch mitten am Tag war,
d. h. während diese Weltzeit noch dauert; denn auch sie wird oft "Tag"
genannt. (Nach dieser Auslegung versteht sich von selbst die Bedeutung
des folgenden Wortes:) "Und am Morgen Jubel".
7 "Ich aber sprach in meinem Glück nicht werde ich wanken in
Ewigkeit." Dieser Vers ist nicht eindeutig. (1.) Man kann folgendermaßen
70 Text
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meufLcxn a:y('Il') 27 10 11,26 (6 mcrnuwv d<; sfLe xliv <o-&&vn l:1)cre't"cx~, xcxt ltii<; 6 l:wv xcxt
mcr-reuwv d<; sfLe ou fL1) <o.&&V71 d<; 't"ov cx!&vcx.) 28 Ps 111,9, zit. 2 Cor 9,9
18 KOCKO~~ EOCU't'WV. OU Koc.&6AOU I ~~ 't'013't'O AsyeL, e~P"IJ't'OCL ~S, l)'t'L n fL 1j ~ ~ y 0 p &.G.&"IJ 't'e
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9 MyL 10 VOYjO"Lt; I cxvcxAoyoUO"oct; A korr. aus y 12 ea.[ .. ][O"OL] 13 ecrxot; 1/ I Lemma
und Komm. zu Vers 8b fehlen, doch s. 7,23 f I &v ohne den üblichen Querstrich I ßOYjo"0!LOCL
14 CI)~ korr. aus "rCl)Xc;)" 15 08eßov 08 und 20 aus unkenntlicher Verschreibung korr.
168e!: 3L P I eXL I CPOCVOCL 1/ I nach 8LOCcp&Opocv fehlt I 17 eL80u 18 YjyoPOCO"&Yj"rOCL 19 eAU-
a ~~
"rPCI)&Yj"rOCL I OCVOC"rPOCPYjt; I "reL!LLOU I oc[rr-r.]!LOU Buchstabe nach"r wohl nicht vollendetes IX
oder CI) 20 cx&puO"ILIX I em 23 auch OCm:AOCßOV möglich I MyL I ocm:O""rpelJiev I !L0U 24 et
"rOtwv: Yj"rOLVUV P, darunter ausgewaschenes eL"rocxoc~ noch lesbar 25 AeYL I OCLILIX"rL!L0Uev"rCl)
ist interlinear nachgetragen
7,9-25 73
Auge haben, das der Nase, und eine Nase, die dem Mund entspricht. Wenn
nämlich die Glieder nicht harmonisch angeordnet sind, - mag auch jedes
Glied für sich betrachtet schön scheinen, - so geben sie doch dem Antlitz
keine Schönheit.
(Der Psalmist) meint also folgendes: Die Tugenden, die du mir als Gaben
gewährst, sind in deinem Willen unzertrennlich einander verbunden, so daß
(wenn ich ihn erfülle und dadurch die Fülle geistiger und sittlicher Tugenden
erwerbe,) meine Gedanken in Harmonie sind mit meinen Werken. Auch im
Hohenlied sagt, der das Lob der Braut singt: "Ganz schön bist du,
meine Freundin, und kein Makel ist in dir" (Cant 4,7). Du bist
deswegen ganz schön, weil du untadelig bist und nichts in dir ist, was gegen
die Harmonie verstößt, und auch nichts Häßliches.
9 "Zu dir, Herr, will ich rufen, und zu meinem Gott will ich schrei-
en." Das bedeutet, um es auf einfache Weise zu erklären, indem wir den
Vater nicht vom Sohne trennen: Zu dir, Herr, als dem Hohenpriester, als
dem Arzt, will ich rufen; zu meinem Gott will ich schreien. Wer zu Gott
schreit, schreit zu der Dreiheit; denn ein einziger Gott ist die Dreiheit,
(ich meine natürlich) nicht die Identität der Zahl, falls man in diesem
Zusammenhang überhaupt Zahlen nennen darf.
10ab "Was für einen Gewinn brachte mein Blut, mein Hinabsteigen
in den Tod?" Ich stieg hinab in den Tod; welcher Gewinn wurde dadurch
erzielt? Siehe, sie bleiben (trotzdem) in ihren Sünden. Aber er sagt dies
nicht ganz allgemein. Es heißt ja: "Ihr seid gegen Bezahlung ge-
kauft" (1 Cor 7,23) durch das Blut Christi; und: ,,(Nicht) mit ver-
gänglichem Silber und Gold seid ihr freigekauft von eurem
alten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blute Christi als
des makellosen und fehlerfreien Lammes" (1 Petr 1,18f.).
Man kann folgende (Erklärung geben): Die ganze Gemeinde der Erlösten
wird Leib Christi genannt. Da nun - obwohl der Heiland auf die Erde ge-
kommen war und alles auf sich genommen hatte, was wir schon oben er-
örtert haben: die Striemen, das Kreuz, den Abstieg in den Hades, - (da)
sich (trotzdem) nicht alle bekehrten, nicht alle Tugend und Glauben an-
nahmen, vielmehr nur die einen, die andern nicht, darum sagt er: "D u
(0 Gott) hast dein Antlitz abgewandt" von diesen, obwohl sie meine
Glieder sind, obwohl es mein Leib ist, "und daher geriet ich in Be-
stürzung" (Ps 29,8 b ).
Wenn er also doch Rettung und Loskauf und Freiheit durch sein Blut
gewirkt hat, wie kann er dann sagen: "Was für einen Gewinn brachte
74 Text
26 EXLVOU<;; 1 e:VfLWO(V't"O(<;; 283Le:YLpWV 1 Ae:YL 1 Vers 10c nicht als Lemma gekennzeichnet
eil und / fehien); 10d ganz ausgelassen 1 e:~ofLoAoY1lae:'t"o(L 2e: korr. aus 0(
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18f Mt 11,21 * (. , . ey(vov-ro (Xl yeV6ILEV(xL ev ulLi:v, 7tOCA(XL ••• ) 22 vgl. Mt 13,24-30, 36-43;
7,16; Hebr 6,8 27 vgl. 3 Regn 20,27,29* 28 vgl. Ps 59,5; 1s 29,10, zit. Rom 6,8
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vielleicht ersetzt ist durch die Paragraphos oder Koronis auf dem Rande unter Zeile 2 I
8,15-9,2 77
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OC1tOCYYE/\/\E~V XOC~ q;oE~V.
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9 5f Hab 3,2 7f nach Gen 27,33 9f Ps 115,2* 10f nach 10 10,35 14f 1 Cor 2,9f
16 nach 2 Cor 5,13
Komm. zu Ps 30 beginnt mit 1 Zeile Abstand 3 A' auf dem Rande, darunter ausgewa-
schene Verschreibung Ke' noch lesbar I Zeilenanfang 4 cm eingerückt I nach lexo"rlXcre:roc;
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fälschlich /I statt I 47rlXplX7re:rov 5 e:~LcrTIX-&IXL --&- korr. aus -'1'- 67ro[: 7r[p]o[ P 7 qlIX-
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",1<0" [0] 0
VIXLPOUTIXL 8 e:XcrTlXcrtV e:- mit Ansatz zu ~ 9 e:XcrTlXcrL 10 xroP71crlXcr7rpocr[{J.]e:ye:v[ .. ]e:vo[v],
-Ttxov -v in schlecht ausgewaschenes cr hineingeschrieben 13 Ae:yt 15 e:TWpe:p~ 1i 1X{J.e:AL
18 -&EroPL I IXP{J.O~L I 1X7rlXyye:MLV I 1X8LV /I
9,3-18 79
Psalm 30
22 1'n<; ~CU'lj<; [LOU 1t<XV1'l [L~ X<X1'<x~O"lxuv&dYjv, &e:l. e:m1'u"(xa.VCUV i1v OE~(xo"&<X~ 1t<XPeX
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23 1 Cor 8,13 25f nach 1 Cor 13,9f (l:x [L€pou<; yap YWfuO"X.O[L&V xcxll:x [L€pou<; 7tpoq)'l)-
'1:"e:UO[Le:v' Ihcxv 3e ~A&1l '1:"0 '1:"€Ae:LOV, '1"0 l:x (.L€pou<; xcx'l"cxPY'l)&1)cre:'I"cx~.) 30 Ps 84,12 (3~XCXLOcrUV'l)
l:x 'l"OÜ oupcxvoü 3~€xutjJe:v) nach Ps 17,10 (= 2 Regn 22,10)
10 1 Gen 6,11,13* 2 Ps 13,3
19 Zeilenanfang 1 cm eingerückt I 'l)A7te:~crCX I cx~wvcx I 20 O'l"CXV -cx- korr. aus -e:- 23 -'1:"~VWV I
3uvcx'l"ov -uv- korr. aus -CX'l"- 24 e:7tL I 7tCXpe:X'l"~V~ I ßCX<1LA~CX I cxtwvcx<;: cx~WVo<; P, aber -0-
mit Spur lässiger Korrektur zu -Xl- 26 't"e:A~OU 27 (.L~~[ov] '" -v versehentlich mitdurch-
strichen I (.L~~ovwv 28 xv 11 I 2~e: I 29 =yye:VLCXV I X~'I"CX~
'1)"
10 3 e:x~ 4 OLXe:'I"CXL 5 <pCXVCXLpW&e:L<1'l)<; I CX3~XLCX 11 6 (.Le: I I e:! xcxt: 'l)XCX~ P I (.Le:YCXALO'I"'l)'1:"CX
7 cru: cro~ P I
9,19-10,7 81
2a "Auf dich, 0 Herr, habe ich gehofft, möge ich nicht beschämt
werden alle Zeit." (a) Ich werde nämlich nicht beschämt, wenn der Inhalt
meiner Bitte gewährt wird. Dann nämlich erlebt der Beter eine Beschämung,
wenn er nicht erhält, was er erwartet hat.
(b 1.) Wenn wir den Begriff "alle Zeit" in einfachem Sinn fassen, meint
(der Psalmist) folgendes: Möge ich während der ganzen Zeit meines Lebens
nicht beschämt werden, indem ich immer erlange, was von dir zu empfangen
ich erbitte. Denn (schon) oft wurde gesagt, daß die über das Leben des
Menschen sich erstreckende Zeit "alle Zeit" genannt wird, wie z. B. in dem
Wort: "Ich werde alle Zeit kein Fleisch essen" (1 Cor 8,13).
(2.) Man kann es aber auch so erklären: Weil du ewig bist und sich dein
Dasein und deine Herrschaft über alle Zeiten erstreckt, und weil auch ich
der Seele nach unsterblich bin, (bitte ich:) "Möge ich nicht beschämt
werden alle Zeit"; denn ich bin immer bei dir. Jetzt erkenne ich und
verkünde als Prophet stückwerkhaft, aber das "stückwerkhaft" wird ab-
gelöst durch das Vollkommene. So wird meine Hoffnung eher noch größer,
weil sie für die Zukunft noch Größeres erwartet. Es kann also nicht beschämt
werden, wer auf den Herrn hofft.
2 b "Durch deine Gerechtigkeit rette mich und befreie mich." {Der
Anfang des 70. Psalmes und des vorliegenden haben eine gewisse V er-
wandtschaft und Ähnlichkeit. Auch in Psalm 70 steht das "befreie
mich".}
Er selbst (Christus) nämlich ist (die Gerechtigkeit), von der gesagt wird:
"Gerechtigkeit schaute hervor" (Ps 84,12). Als er den Himmel
neigte und herabstieg, kam er, um die Sünde zu vernichten. Denn von
Sünde voll war der Erdkreis. "Denn voll war die Erde von Sün-
den" (Gen 6,11) wie auch vor der Sintflut, als "alle abfielen, allesamt
verdorben wurden, keiner ist, der recht tut" (Ps 13,3). Wie nun
das Licht, wenn es dort aufgeht und erstrahlt, wo Finsternis herrscht, die
Finsternis vernichtet - durch das Erscheinen des Lichtes verschwindet ja
die Finsternis - und (wie) beim Aufleuchten der Tugend das Laster weicht,
so wird jede Sünde zunichte gemacht, wenn die Gerechtigkeit offenbar wird
und die befreit, die (darum) flehen.
3ab "Neige dein Ohr zu mir; eile, mich zu befreien." (a 1.) Wenn
ich auch zu dir schreie, so habe ich doch im Vergleich zu deiner Erhabenheit
nur eine schwache Stimme. Wenn du also nicht dein Ohr zu mir neigst,
dann hat mein Geschrei nicht die Kraft, zu dir emporzudringen. Wenn du
dich nicht (zu mir) herabläßt, vernimmst du nicht meine Stimme.
82 Text
10,8 7tPOt; I
Ge. cL {L~ GUvx[ CX"C'CX]ß'iit;, ou 8e:x:n (Lou ~v rpcuv~v. xcx1. &AACUt;' Em:t(8)~
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8 vgl. Ps 129,3 (ea;v a.VO(LL<xe; 7t<XP<X't7jP~0"1l, xurm:, XUPLe:, 't'Le; U7toO"~0"e:'t'<XL;) 9 vgl. Bar 2,16;
Dan (Theod.) 9,18 14 Ps 118,96 18f Ps 7,3
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15 'Ae:YL 't'<Xu't'<X" 16 (Le: 1 e:pXoe; -p- als Korrektur in -A- hineingeschrieben 17 OUilLe;
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Lauf untadelig vollende und sprechen kann: "Ohne Fehler bin ich
gelaufen und hatte Erfolg" (Ps .58,5), und: "Ich bin gelaufen
den Weg deiner Gebote" (Ps 118,32) - und laß mich von dir genährt
werden.
Dein Weg und dein Brot ist dein Sohn. "Weg" ist er gemäß seinem Wort:
"Ich bin der Weg" (10 14,6), und er selbst ist auch "Brot".
Um deines Namens willen also, den (ich trage), warst du mir gnädig,
damit ich gerettet sei; denn ich betete und sprach: ,,0 Gott, deines
N amens wegen rette mich" (Ps 53,3).
5 "Führe mich heraus aus dieser Schlinge, die sie mir im V er-
borgenen gelegt haben, weil du mein Schützer bist." Viele Feinde,
Verführer, legten mir eine Schlinge, um mich heimtückisch zu fangen. Ich
flehe darum nicht nur, daß du mich nicht dorthin abirren läßt, sondern mich
daraus befreist, wenn ich einmal hineingeraten bin.
Man kann auch folgendermaßen interpungieren:
5b und 680 "Weil du mein Schütz er bist, will ich meinen Geist in
deine Hände geben." Keinem andern übergebe ich meinen Geist, sondern
nur in deine Hände. (a 1.) Wenn der Mensch, der dies spricht, ein Heiliger
ist, dann ist sein Geist das der Seele Verbundene, von dem es heißt: "U n-
versehrt euer Geist und eure Seele und euer Leib" (1 Thess
5,23). (Darüber hinaus) behaupten (2.) die einen, der Geist sei (nichts)
anderes als die Seele; (3.) andere, er sei ihr Nous (Denkvermögen); (4.) wie-
der andere, er sei die Gesinnung. In allen Fällen aber, wie man ihn auch
erklären mag: Gott bewahrt den Geist.
(Zu 2.) Wenn der Geist die Seele ist, dann legt er sie in Gottes Hände,
damit sie unter seinem Schutz ohne Schaden bleibe, nicht verwundet
werde von Feinden, nicht getötet. Daß die Seele gelegentlich "Geist" ge-
nannt wird, lehrt Stephanus. Als er nämlich im Sterben war und flehte,
die Schuld derer, die ihn töten wollten, möge nicht angerechnet werden,
sprach er: "Herr J esus, nimm meinen Geist auf" (Act 7,59) anstelle
von "meine Seele". Auch wenn Jakobus schreibt: "Wie der Leib ohne
den Geist tot ist" (Iac 2,26), nennt er die Seele "Geist".
(Zu 1.) Man nennt aber auch, wie ich schon sagte, eine gewisse vernünftige
Kraft "Geist", die der Seele verbunden ist, damit sie ihr gleichsam unzertrenn-
licher Lehrer sei. Da dieser Geist mit der Seele ist, solange sie sich an Gott
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11,12-31 87
hält, meint (der Psalmist) folgendes: Möge doch nicht etwas von mir getan
werden, wodurch mein Geist aus deinen Händen gerät, sondern möge
jegliche Tugend von mir vollbracht werden, damit mein Geist in deinen
Händen sei.
(Zu 4.) Er kann aber auch seine Gesinnung "Geist" nennen, so daß er
auch sie in Gottes Händen behütet haben will.
(b) Schließlich soll auch die Auslegung folgen:
(1.) Die beiden Testamente bedeuten "Hände Gottes". In diese also
gebe ich meinen Geist, indem ich bestrebt bin, sowohl das Alte Testament
zu verstehen - das heißt die darin gegebenen Vorschriften - als auch das
Neue. Deine heiden Hände sollen meinen Geist umfangen halten.
(2.) Es ist aber auch möglich, daß nicht nur von zwei Händen Gottes
die Rede ist; es wird ja nicht im Dual, sondern im Plural gesprochen. -
Freilich besteht zwischen Plural und Dual (der Form nach) kein Unter-
schied; wenn sie jedoch die beiden Testamente bedeuten, sind "die Hände"
als Dual aufgefaßt. - Wenn aber jede Kraft Gottes seine "Hand" genannt
wird, - wir nennen ja z. B. die Streitmacht "Hand" eines Königs, - (dann
meint der Psalmist:) In die Obhut deiner Streitmacht, jener Wache, welche
deine "Hand" ist, gebe ich meinen Geist.
(c) Im Propheten Isaias spricht Gott zu Jerusalem: "Sieh, auf meine
Hände habe ich deine Mauern gezeichnet; daher bist du vor
meinen Augen allezeit" (49,16). Wenn (wir uns das) auch in der
Phantasie (vorstellen können), so können wir doch nicht behaupten, daß
Mauern von etwas Materiellem in den Händen Gottes gezeichnet sind, da
er ja unkörperlich ist. Wenn also, spricht (Gott), deine Mauern auf meine
Hände gezeichnet wurden, bleibst du vor meinen Augen allezeit, und nie-
mand kann dich als Gefangenen wegführen; denn die Mauern, die in
meinen Händen gezeichnet stehen, können nicht eingerissen werden; nie-
mand vermag gegen sie anzugehen.
(d) Wie also in Gottes Händen gezeichnete Mauern nicht materiell sind,
so zeigt er, indem er seinen Geist in Gottes Hände gibt, daß (auch) der Geist
nicht etwas Minderwertiges ist, sondern entweder die (der Seele) verbundene
vernünftige Wesenheit oder die Seele (selbst) oder ihr Nous, der gott-
ähnliche, der sich nicht einläßt mit der Materie und der (sittlichen) S€hlech-
tigkeit. Solange der Nous die dem Nous zukommenden Tugenden be-
wahrt, hält er sich von aller Materie frei, verflicht sich nicht mit dem
Körperlichen, hat aber auch an keiner Schlechtigkeit Anteil. Darum kann
er in Gottes Hände gegeben und (darin) beschützt werden. Denn Gott
88 Text
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12,1-17 89
beschützt nicht einen, der Schlechtigkeit (in sich) hat. (Eine) andere (Er-
klärung) aber sagt: (Gott) beschützt ihn (doch), da er ihn aus der Schlechtig-
keit herausführen will.
Frage: Was ist mit den Mauern gemeint? - Das Wort "die Mauern"
wird in der Hl. Schrift in mehrfacher Bedeutung gebraucht.
(a) Von der Weisheit heißt es, daß "sie auf den Zinnen der Mauern
verkündet wird" (Prov 1,21); aber wir behaupten doch wohl nicht, daß
irgendwelche auf den Zinnen materieller Mauern befindliche Herolde sie
verkünden. (Vielmehr) sind die Tugenden in all ihren Beziehungen die
Mauern, die den Geist schützen, d. h. den inneren Menschen, - die Tugen-
den und die von Gott gewirkten Erkenntnisse .. Sofern jemand noch bei
den Fundamenten der Mauern steht oder den Aufstieg auf sie nur zur
Hälfte gemacht hat, kann er noch nicht die Weisheit verkünden, ja er kann
sie kaum verstehen. Wenn er aber auf die obersten Zinnen der Mauern
gelangt ist, - wenn er sozusagen die Welt überschritten hat, überweltlich
geworden ist, - dann vermag er die Weisheit zu verkünden.
(b) Nochmals, es hieß: "Auf meine Hände habe ich deine Mau-
ern gezeichnet". (1.) Von den materiellen Dingen gibt es Ideen, nach
denen sie geschaffen sind. Diese Ideen aber sind die Gedanken Gottes, sind
die Willensentschlüsse Gottes. Laß dir durch ein Beispiel klarwerden, was
wir erwägen.
Wer eine Stadt bauen will, gestaltet zuerst in seinem V erstand die ganze
Stadt und ihre einzelnen Teile, und diesen geistigen Bildern gemäß gestaltet
er dann die materiellen Dinge. Wenn er natürlich die Idee z. B. des Marktes
oder des heiligen Bezirkes oder sonstiger Dinge nicht richtig faßt, dann
gestaltet er das materielle Werk nicht gut. Die "Mauern" können folglich
Ideen sein, in Gottes Hände gezeichnete Pläne. Diese Mauern haben also
im Plane Gottes ihre Existenz, und zwar meine ich (damit) in Christus.
("In Christus",) sagt (nämlich der Apostel), "wurde alles geschaf-
fen im Himmel uud auf der Erde, das Sichtbare und U nsicht-
bare, alle Mächte und Gewalten. Alles existiert durch ihn.
Er selbst existiert vor allem, und alles hat in ihm seinen
Bestand" (Col 1,16ff.). In ihm wurde das Sichtbare und das Unsichtbare
geschaffen, wie wenn in einer Stadt die einzelnen Stadtteile so aufgeführt
werden, wie sie im Geist des Baumeisters vorgebildet waren, d. h. jenen
(geplanten Teilen) entsprechend, von ihnen ganz und gar durchherrscht.
Denn die Logoi gehören zu den Kräften, die (die Materie) ganz und gar
durchherrschen. Im (Logos) Christus also hat alles seinen Bestand. Will
90 Text
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29 Ps 4,2*
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30 1tOL~erL<; •
man den Logos von den existierenden Dingen wegdenken, dann haben
(auch) diese keinen Bestand (mehr), sie verschwinden zugleich mit der
Wegnahme des Logos. So verhält es sich auch mit den "Mauern". Ihre
ganze Beständigkeit beruht darin, daß sie in die Hände Gottes gezeichnet
sind.
(2.) Wenn man unter den "Mauern" auch die Tugenden versteht, haben
selbstverständlich auch die Tugenden Ideen, und zwar die urbildhaften
Haltungen. Ich habe z. B. Gerechtigkeit, aber (ich habe) sie nicht in ihrer
Ganzheit, sondern bin nur nach ihr beschaffen. - Es ist aber die (Tugend),
wenn man sie getrennt vom Teilhabenden denkt, nur eine Quasi-Idee,
nicht eine Idee in dem Sinn, wie man sie gewöhnlich versteht (von den
materiellen Dingen). - Denkt man einmal das Wissen weg, dann werden
(damit) auch die Haltungen (Tugenden) der Wissenden beseitigt; sie ver-
schwinden zugleich mit dem Wissen. Ist aber das Wissen angenommen,
dann sind durch die Teilnahme an ihm auch die Einzelhaltungen da.
(Das Wissen) ist also etwas -anderes als diese, weil es ja ursprünglicher und
beständiger ist. Zweifellos läßt das (Wissen, sofern es Idee ist,) kein Mehr
oder Weniger zu, wohl aber, sofern es in den Teilhabenden (in Form der
Einzeltugend) verwirklicht ist. - (Auch in diesem Falle) also deuten die
(in Gottes Hände gezeichneten) "Mauern" die Beständigkeit an.
6b "Du hast mich befreit, Herr, ·Gott der Wahrheit." Von Gott wird
befreit, wer aus jeder Verwirrung herauskommt.
(a) Der Gott der Wahrheit also befreit von Täuschung. Wenn er ein Gott
der Wahrheit ist, befreit er von Täuschung und irrigem Glauben. Wenn
jemand trügerische und falsche Gedanken hegt, hat er Gott nötig, damit
der ihn durch seine Wahrheit aus jeder Täuschung herausbringe.
(b) Ein anderes Beispiel: Der Gott der Gerechtigkeit bewahrt vor Un-
gerechtigkeiten. Darum heißt es: "Erhöre mich, du Gott meiner
Gerechtigkeit" (Ps 4,2), damit du mich vor allem Unrecht bewahrst,
damit du einer Niederlage unterwirfst jene, die gegen mich Ungerechtig-
keiten begehen.
(c) Und so ist es in jedem Falle. Josef rief den Gott der Keuschheit an,
damit er nicht erliege den Fallstricken des Weibes, das ihn zu verführen
suchte, und er Unzucht treibe; und ebenfalls Susanna, damit sie nicht den
Ältesten erliege und Ehebruch verübe. (In einem solchen Fall) erhört der
Gott der Keuschheit, aber (wir behaupten) nicht, daß (Gott) jedesmal ein
anderer ist.
92 Text
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21f Mt 6,13 23f 2 Cor 4,8 28 nach Mt 7,13f 29 vgl. Rom 14,4
14 1 Rom 8,35* 2f nach Mt 7,13f
meinem Flehen Gewährung geschenkt; denn ich sandte ein Gebet empor,
um befreit zu werden von meinen Gegnern, von den Feinden, die mich
bedrängen.
(2.) Man kann aber in gewisser Weise dem geistigen Sinn nach (auch) die
Sünden "Bedrängnisse" nennen. Infolge der "Bedrängnis" nimmt der
Sünder keine Gerechtigkeit auf. Ich behaupte nicht, der Mensch als solcher
sei nicht aufnahmefähig für Gerechtigkeit, sondern der Sünder.
(b) ("Du hast errettet".) (Gemeint ist nicht) das außerhalb der Nöte
Stehen, sondern das ihnen nicht Erliegen. In diesem Sinn verstanden wir
ja auch das Wort: "Erlöse uns von dem Bösen", und "Führe uns
nicht in Versuchung" (Mt 6,13). Wenn nämlich die Apostel Christi
und die andern Gerechten täglich erfleht hätten, nicht in Versuchung zu
geraten, wären sie nie erhört worden, wenigstens wenn sie wahrheitsgemäß
sagen: "Wir stehen in jeglicher Not, aber nicht in auswegloser
Enge" (2 Cor 4,8).
9a "Und du hast mich nicht eingeschlossen in die Hände meines
Feindes." Ich werde eingeschlossen in die Hände derer, die mir nachstellen,
wenn ich von den Bedrängnissen und Nöten überwunden werde; wenn
ich aber aus ihnen errettet werde, dann werde ich nicht eingeschlossen in
die Hände (derer, die mir nachstellen); dann führe ich nicht aus, was sie
auch an mich heranbringen wollen, (um mich zu verführen).
9b "Fest hast du meine Füße gestellt auf breitem (Weg)." Auch diesen
Vers kann man in zweifacher Bedeutung verstehen: (a) Die irdisch gesinnte
und sündige Lebensführung wird weit und breit genannt. Es ist etwas
Großes, wenn man schon auf diesen weiten und breiten (Weg) geraten ist,
nicht zu Fall zu kommen und weggerissen zu werden, sondern fest zu
stehen. Das Stehen aber wird von Gott gewährt. Darum spricht er in Dank-
barkeit: "Fest hast du meine Füße gestellt auf breitem (Weg)".
(b) Meine Füße empfinden nicht die ringsum dräuende Not. Die da also
sagen: "Wer wird uns trennen von der Liebe Christi? Not?
Ausweglose Enge?" (Rom 8,35), sollen sprechen: "Fest hast du
unsere Füße gestellt auf breitem (Weg)". (D. h.) wenn auch der Ort,
an dem wir weilen, und der Weg, auf dem wir uns befinden, eng ist, so
sehen wir doch, daß er breit ist, da du der Not die Enge nimmst; durch
deine Hilfe (nämlich) machst du den Weg der Not breiter.
10a "Erbarme dich meiner, Herr, weil ich in No~ bin." Du wendest
nun wohl ein, er habe doch auch gesagt: "Fest hast du meine Füße
gestellt auf breitem (Weg)". (Ja; aber) der heilige (Verfasser) soll
96 Text
7 • -
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106,31
nicht nachlassen zu beten. Denn es gibt nicht nur eine Not, es gibt nicht
nur eine Drangsal im Leben, nicht nur eine Versuchung. Wenn also jemand
auf sein Gebet hin befreit worden ist von einem oder mehreren solcher
Art, sieht er wiederum anderes drohen, und dessentwegen betet er wieder;
denn seine Not wird verursacht durch das, was er befürchtet.
Frage: Sah er das als Prophet voraus? - Solches kann auch ein Nicht-
Prophet voraussehen. (Der Psalmist meint:) Ich bin an einem Ort, wo es
viele Übeltäter gibt. Sie hassen den Gerechten, der dort weilt. Und wenn sie
dann einmal zum Angriff übergehen und eine List anwenden und in Ver-
suchung bringen, und (wenn) dann jemand daraus entkommt, dann er-
wartet er doch wieder etwas dergleichen, weil er weiß, daß ihre Bosheit
auch in Zukunft nicht schlafen wird. "Denn", heißt es, "sie werden
gewiß nicht schlafen, wenn sie nichts Böses tun; der Schlaf
ist ihnen genommen und sie ruhen nicht" (Prov 4,16). Wenn er
(auch noch so) oft befreit worden ist, betet er (doch) auch wegen der noch
bevorstehenden (Bedrängnisse).
lOb "Mein Auge wurde verwirrt durch Zorn". Mein Geist wurde
verwirrt nicht durch meinen eigenen Zorn, sondern durch den Zorn
meiner Feinde oder durch deinen (Gottes) Zorn; denn du zürnst gegen die
Sünder, und wenn ich gesündigt habe, werde ich dem Zorn verfallen, und
dadurch wird mein Geist verwirrt werden.
10c "Meine Seele und mein Leib", nicht nur mein Auge, sagt er,
d. h. mein Geist, wurde vom Zorn verwirrt.
(a) Darum kann man auch so erklären: Durch Zorn wurde mein Auge
verwirrt, d. h. wenn ich zornig bin, gerät mein Geist in Verwirrung; denn
die Leidenschaften sind es, die den Geist verwirren.
Auch meine Seele wurde verwirrt, weil ihr das vom Zorn verwirrte
"Auge" angehört.
(b) "Und mein Leib". (1.) Unter "Leib" versteht er hier nicht den
(Bauch als Teil) des K.örpers, sondern den Mutterschoß, der vom Gatten
empfängt und gebiert. "Aus Furcht vor dir haben wir im Schoße
empfangen und gerieten in schmerzvolle Wehen", so daß wir
die Frucht nicht mehr zu halten vermochten, sondern sie als Fehlgeburt
auswarfen (Is 26,18).
(2.) Auch folgende Erklärung ist möglich: Da ich mich nicht genährt
habe mit dem Brote des Himmels, das den Leib ruhig macht, sondern irgend-
eine andere schädliche Nahrung, ein Gift, zu mir genommen habe, darum
ist mein Leib in Verwirrung. - Er verzweifelt also nicht am Heil.
98 Text
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Frage: (Was heißt:) Die Seele wird verwirrt? - (al.) Manchen gefällt es
zu sagen, die Seele habe drei Kräfte; einen gröberen Ausdruck brauchend
sagen sie, sie habe sogar Teile. Ihr Denkvermögen nennen sie Nous; dies
ist nämlich fähig, Wissen aufzunehmen, dies kann Erkenntnis haben. Das
Begehren (dagegen) nimmt keine Erkenntnis auf, es gehorcht aber zuweilen
dem Denkvermögen; es ist gehorsam, hat aber selbst kein Wissen. Wie z.B.
das Schiff, wenn die Winde günstig wehen, dem Steuermann gehorcht, - es
hat ja selbst keine solche Bewegung, sondern es widersetzt sich nicht der
Steuerkunst, vorausgesetzt, daß die Winde nicht widrig stehen, - so ge-
horcht auch das Begehren dem Denkvermögen, ohne selbst ein Denken zu
haben. Man geht also wohl nicht fehl, wenn man das Denkvermögen Nous
nennt.
(2.) Alles aber zusammengenommen ist die Seele. Nimm (dafür) ein
Beispiel: Man kann eine Blüte nehmen. Die Blüte hat diese bestimmte Farbe,
aber diese ist nicht die Blüte. Sie hat auch diesen bestimmten Duft, aber
der Duft ist nicht die Blüte. Sie hat auch diese bestimmte Form -. Alles
also zusammengenommen ist die Blüte. Wenn wir also sagen: Die Blüte
hat einen schönen Duft, dann bezeichnen wir lediglich das (eine) an ihr,
nämlich das Ausstrahlen sehr angenehmen Duftes. Wenn wir sie anderer-
seits bitter nennen, dann bezeichnen wir nur ihren Geschmack. Der Ge-
schmack aber ist nicht die Blüte, sondern alles zusammen ist die Blüte.
(3.) Indem nun (der Psalmist) von seinem Denkvermögen oder seinem
Nous sagt, er sei durch Zorn in Verwirrung gebracht, sagt er (damit), daß
auch die Seele (in Verwirrung gebracht ist). Du weißt ja, wenn der Kutscher
übel heruntergerissen wurde, leidet auch der ganze Wagen schaden; und
wenn der Steuermann umgekommen ist, geht auch das Schiff zugrunde.
Dieses sogenannte Auge nun, das eine gewisse geistige Kraft ist, lenkt die
ganze Seele. Wenn darum dieses (Auge) in Verwirrung gebracht wird,
dann wird ebenfalls die Seele in Verwirrung gebracht.
(b) (Dasselbe gilt) auch (in bezug auf den) Mutterschoß. Was ich schon
oft sagte, will ich auch jetzt (wieder) sagen: Im Bereich der materiellen
Dinge ist jedes eine bestimmte Art und kann nicht etwas anderes sein; die
Pflanze (z. B.) kann nicht Gold, das Gold nicht Mensch sein. Im Bereich
der geistigen Dinge aber ist solches möglich nach verschiedenen Rück-
sichten und Auffassungen. Gestern legte ich ja dar, daß die Seele, wenn sie
forscht, und zwar danach forscht, sich selbst zu erkennen, dabei den
Charakter sowohl des Forschenden als auch des zu Erforschenden hat.
Und wenn sie sich selber pflegt wie eine Pflanze, dann ist nicht ein anderes
100 Text
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IS 20 f Ps 30,2
die Pflanze, ein anderes der Gärtner; nur rein gedanklich läßt sich darin
ein Unterschied feststellen.
Wenn er also das Auge und den Leib nennt, so läßt sich beides von dem-
selben Seelenvermögen aussagen: Wegen des (geistigen) Schauens wird
der Nous "Auge" genannt, wegen des Zeugens und ans Licht Bringens der
Gedanken kann er "Mutterschoß" sein.
ll ab "Weil dahinschwand mein Leben in Schmerz und meine Jahre
in Seufzen." Da mein Leben dahinschwand in Schmerz, - denn ich hatte
immer ein schmerzvolles Leben, - seufze ich nicht nur hin und wieder,
immerfort seufze ich aus Verlangen nach der Tugend, immerfort mühe ich
mich ab, immerfort vergieße ich Schweiß, um das Gute zu erwerben. Da
ich dies also das Leben lang erleide, schwand gewissermaßen mein Leben
in Schmerz dahin und meine Jahre in Seufzen. Deshalb rufe ich dich an,
damit ich nicht mehr soviel Mühsal zu ertragen brauche. Denn wenn ich
mich auch weiterhin abmühe in dem Bestreben, das Gute zu bewahren, so
ist die Mühe, etwas zu erwerben, doch nicht dieselbe wie die, das schon
Erworbene zu bewahren.
(Frage: ......... >- Wie die Arten Allgemeinbegriffe sind, - wenn man
nach der Definition des "Menschen" gefragt wird, bietet man ja nicht die
des Sokrates, sagt nicht etwa: "Dion ist ein sterbliches Vernunftwesen";
die Definition gehört ja in den Bereich der Art, - so meine ich auch, wenn
ich sage, der Gerechte sei frei von Ungerechtigkeit, nicht diesen bestimmten
Gerechten, sondern den Gerechten ganz allgemein.
Da also der Anfang unseres Psalmes folgendermaßen lautete: "A uf dich,
o Herr, habe ich gehofft, möge ich nicht beschämt werden
alle Zeit" (Vers 2), verstehe alle Worte von jedem, der zur Hoffnung
gekommen ist und nun das nicht enttäuschende Ziel seiner Erwartung sucht.
Der Sprecher (dieses Psalmes) hält ja nicht Lobreden nach Rhetorenart auf
diesen oder jenen Menschen.
ll cd "Und es wurde durch Armut meine Kraft geschwächt, und
meine Knochen wurden erschüttert." (a) Mit "Armut" bezeichnet er
hier wieder nicht das Fehlen des Besitzes; (denn) "Kraft" wird an dieser
Stelle verstanden im Gegensatz zu "Schwachheit". Die Kraft der Seele also
besteht in einem Reichtum, - die sichtbare Körperkraft dagegen keineswegs;
es gibt (nämlich körperlich) starke Menschen, die nichts besitzen, und
Schwächlinge, die Herren reichen Besitzes sind; - wie man ja auch von
Tugend oder Wissen sagen kann: Da ich arm geworden bin an Tugend und
102 Text
15,27 TYj.; I ema-rlj(.Llj';, ~ tO'xu.; (.Lou, ~v 6ScpeLAov ~xeLv Ex TYj.; 7totpouO'~ot.; 't'ou't'wv 't'&v
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30f Ps 34,10
16 3 Ps 140,7* 10f Ps 68,10, zit. Rom 15,3
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27 OOCPLAOV I e:x e:- korr. aus u- 29 8UVOC{J.L<;; 30 ocO'.&e:VLOC I Ae:YL 31 e:pOUO'LV't"L<;;
16 1 e:!: "Ij P I 8e:"L: 8L P I e:!(1t)e:LV: e:L8LV P 2 1•28uvoc{J.t<;; 4 LOO.&O't"OC 5 e:XL 68uvoc{J.L<;;
7 OCP{J.OVLOCV 1/ -{J.- aus Verschreibung korr. I oVL8o<;; 8 YL't"oO'L[ I O'cpo8poc I 9 oVL8o<;; I
EVLne:'t"OCL I MYL 10 oVL8LO'{J.oL I oVL8L~OV't"OOV I (O')e:: {J.E P ·11 oVL8L~ouO'Lv I oVL8LO"{J.OL
15,27-16,11 103
Wissen, ist meine Kraft, die ich durch die Anwesenheit dieser Eigenschaften
haben sollte, schwach geworden.
(b) "Meine Knochen wurden erschüttert". Die Knochen sind
die Teile des Körpers, die seine andern Teile zusammenhalten. Wenn die
Knochen da sind, können auch Sehnen und Adern und die anderen Organe
da sein. Wenn also die starken Kräfte der Seele, die "Knochen" genannt
werden, schwach werden, dann wird die ganze (Seele) schwach. Und daß
er mit "Knochen" nicht die des Körpers meint, (zeigt das Schriftwort) :
"Alle meine Knochen werden sprechen: Herr, wer ist dir
ähnlich?" (Ps 34,10). Die Knochen des Körpers haben ja nicht einmal
eine Erkenntnis Gottes, geschweige denn daß sie sagen könnten, ob jemand
(ihm) ähnlich ist oder nicht; denn erst muß man Gott erkannt haben, dann
kann man so sprechen. Wenn er also sagt: "Alle meine Knochen wer-
den sprechen", (so meint er damit) die besonders starken Kräfte der
Seele, die zugleich ihre anderen Kräfte - die sinnliche Wahrnehmung, die
Phantasie, das Gedächtnis - durchherrschen.
Ein weiterer Beleg: Diejenigen, die (ihre Sünden) bekennen und Buße
tun, sprechen: "Zerstreut wurden meine Knochen durch den
Hades hin" (Ps 140,7). Man kann doch nicht behaupten, daß Knochen
des Körpers durch den gewöhnlichen (d. h. unter der Erde befindlichen)
Hades hin verstreut werden. Aber auch wenn er, wie manche behaupten,
unter dem Mond sein sollte, gibt es dort keine Knochen von Toten. Viel-
mehr (muß man das Wort so verstehen:) Wenn die Kräfte der Seele, die
wegen ihrer Stärke "Knochen" genannt werden, unter die Herrschaft der
Sünde geraten, dann "werden sie durch den Hades hin verstreut", (d. h.)
sie wahren nicht mehr die ihnen gebührende Harmonie.
12ab "Bei all meinen Feinden bin ich ein Anlaß zur Schmähung
geworden und in besonderem Maß meinen Nachbarn." Ich sagte
schon, daß dieser Psalm, wie auch die ihm voraufgehenden, auch im Namen
des Heilandes gesprochen wird, sofern er Mensch ist.
(a) "Bei all meinen Feinden bin ich ein Anlaß zur Schmä-
h u ng g ew 0 r d en ". Er spielt auf das Kreuz an. Es heißt nämlich in einem
andern Psalm, den Paulus so auffaßt, als sei er im Namen des Heilandes
gesprochen: "Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind
auf mich gefallen" (Ps 68,10; Rom 15,3), ich habe sie auf mich ge-
nommen. Gewisse.. Menschen schmähen dich, 0 Vater, oder: 0 Gott, und
eben diese Schmähungen sind auf mich gefallen. Das ist eigentlich nicht
104 Text
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13f Rom 5,10 17 vgl. Hebr 12,2 ('I7jcrOÜt;, 6t; ... U7t'EfLEtvEV cr't"lXup6v.) 28 Gal 2,20
(1;(;) 3e ouxe't"t eyö>, 1;1j 3e ••• )
12 "v=EfLE auch ..,. möglich 13 eAXt I oVt3tcrfLOUt; I etp7jxlXt -XlXt als Verschleifung ge-
schrieben, also auch -Xt = -xet möglich, aber vom Kontext her ausgeschlossen 14 extvou
15 eJ(.&pot; 1 I yt't"ocrtV I yt't"ovet; 16 ytyvoocrxtV I Ae:yov't"lXt; 17 ovt30t; I extvott; I U7t'OfLtVIXt;
18 yt't"ocrtV I evyt1:tv I oqltAOV't"Et; 19 elXU't"oov -00- aus -0- korr. I eJ(tv 20 ovt3tcrfLot; I ye-
yove:v 11 I fLOU 1 21 eUAOtßtOt I 7t'(x'&tV 11 22 efLou 1 23 Ot7t'Ocr't"0tAEV't"Ottt; 24 11 e7t'eA7jcr.&7jv I
0'"
XOtp3tOtt; 1I
25 yt't"ovet; I Ot7t'eßOtAe:t; 26
ovt3tcrOtv't"Et; Iht he.&7j: Ot7t'O't"EAe.&7j P mögliche
Lesungen: statt -'t"-: y, u; statt -A-: 't" I
statt -7t'-: v; Ot7t'OtAtqlE't"Ott I
AEyt 28 OtfLtyoot; auf
dem Rande als Korrektur wiederholt
16,12-30 105
verwunderlich; oft zieht auch ein Gebildeter, wenn er sieht, daß man die
Wissenschaft verspottet, die Schmähungen auf sich.
Seine (Gottes) Feinde sind diejenigen, die sündigen. Es heißt aber:
"Denn wenn wir, die wir Feinde waren, versöhnt worden
sind" (Rom 5,10). Der Sünder ist Gottes Feind, nicht ist Gott des Sünders
Feind; denn Gott ist niemandes Feind.
(b) "Und in besonderem Maß meinen Nachbarn". Seine Nach-
barn sind die, die sich rühmen, seine Schrift zu kennen, und die sich selbst
seine Genossen nennen. "In bes onderem Maß" nun (steht in folgendem
Sinn): Wir wollen einmal annehmen, "Feinde" seien die Heiden; sie sündi-
gen ja und handeln gottwidrig ; bei allen diesen (d. h. den Heiden) bin
ich ein Anlaß zur Schmähung geworden als der, der das Kreuz auf sich
nahm, der in den Tod hinabstieg. (Demnach bedeutet dann:) "U nd in
besonderem Maß meinen Nachbarn": Wenn aber jene, die mir nahe
sein sollten, und die sich rühmen, in meiner Nähe zu wohnen, dasselbe tun
wie die Feinde, dann ist im Vergleich zu den Feinden die Schmähung be-
sonders groß.
12c "Und meinen Bekannten (bin ich geworden) ein Anlaß zur
Furcht." Die mich kannten und mich dann solches leiden sahen, bekamen
Furcht, die der Ehrfurcht gleich ist; oder: Sie bekamen Furcht, dasselbe
leiden zu müssen.
12d "Die mich sahen, flohen hinaus von mir." Die mich vordem
sahen, sind aus mir hinausgegangen, nachdem sie gesehen hatten, was mit
mir geschehen war. Von mir wurden sie nicht fortgeschickt, sondern sie
flohen (von selbst) hinaus. Jeder, der vor Jesus flieht, gerät aus ihm, aus
dem Heil, heraus.
13a "Wie ein Toter wurde ich vergessen (und so) aus dem Herzen
(verwiesen)." Die Feinde, die mich geschmäht, und die Nachbarn, die dies
in besonderem Maße getan haben, haben mich aus ihrem Herzen verwiesen.
Die Toten geraten ja schnell in Vergessenheit. Die einen Todesfall erlitten
haben, sagen: "Der Verstorbene ist begraben!" Mit diesen Worten wird
die Trauer aus der Seele getilgt. Die Menschen bemühen sich, dies schnell
zu tun. - "Ich wurde also vergessen (und so) aus dem Herzen
(verwiesen)". Sie verwiesen mich aus ihrem Herzen; denn sie besaßen
mich nicht rein wie der Apostel, der sagt: "Es lebt aber in mir Chri-
stus" (Gal 2,20). Ich lebte nicht mehr in ihnen. Wenn jemand, der den
Logos in sich trägt, nicht mehr ihm entsprechend wirkt, dann hat er für
seinen Teil ihn getötet und hat ihn vergessen. Das Vergessen aber verstehe
106 Text
32 Sir 11,27
16,31-32 107
nicht so, daß er nicht wüßte, ihn jemals besessen zu haben. Dergleichen
wird ja oft gesagt sowohl im gewöhnlichen Sprachgebrauch als auch in
der BI. Schrift. Wir sagen in der Tat oft zu Freunden: "Du hast mich schon
vergessen", meinen damit aber nicht: "Du hast überhaupt nicht in Er-
innerung". Und die Schrift: "Die Unbill der Gegenwart läßt die
Schwelgerei vergessen" (Sir 11,27). Jetzt vergißt ..... .
Erläuterungen
1,1-16 oIxoc; = ganzer Mensch. Diese Allegorese beruht auf dem Ver-
gleich Mensch = Tempel Gottes (1 Cor 3,16f., 6,19; 2 Cor 6,16), worauf
sich Athan. a.a.O. (153 D) ausdrücklich bezieht. Auch Did.Cat. zu Ps 95,1
(1505 C) ist die "Erneuerung des Hauses" auf den ganzen Menschen bezo-
gen. Vorausgesetzt ist bei dieser Interpretation die allgemeine Sündhaftig-
keit des Menschen (1,10), die Seele und Leib umfaßt. Der ganze Mensch ist
"gefallen" (7t1"(;)crLC;), er wird auch als ganzer wieder "aufgerichtet" (OLXOaO[L~,
&.VcXcr1"CXCl"LC;). Für die Seele besteht der "Fall" in der Sünde (1,1-4), für den
Leib in der Vergänglichkeit (1,4-6). Die "Aufrichtung" besteht also in der
Wiederherstellung des Zustandes vor dem "Fall", für die Seele das Leben
mit der Tugend (1,3f.), für den Leib die &.cp&cxpcrtcx. Letzteres ist nicht aus-
drücklich gesagt, ergibt sich aber daraus, daß der "Fall" des Leibes in der
Vergänglichkeit besteht, der er vorher nicht unterworfen war (vgl. Rom 5,12
aLIX 1"~C; a.[LCXP1"tcxc; 0 &cXVCX1"OC;). Denn der Ausdruck 7tAcXaLC; 1"OU crW[LCX1"OC; (1,5;
entsprechend Gen 2,7 ~7tAcxcrev 0 &eoc; 1"OV otV&pÜl7tOV, auch Gen 2,8.15.19)
zeigt, daß mit der cp&opcX des Leibes die Unterwerfung unter den Tod nach
der Ursünde der Stammeltern gemeint ist. Dann muß aber auch der "Fall"
der Seele in ihrer ersten Sünde bestehen (wenn auch der reine Wortlaut 1,1-4
von der persönlichen Sünde des einzelnen im irdischen Leben verstanden
werden kann), d. h. in ihrem vorzeitlichen Sündenfall, der ihre Verbindung
mit dem Leibe als Strafe zur Folge hatte. Die ~Ül~ 7tpO 1"~C; 7t1"wcreÜlC; meint
also ihre Präexistenz (vgl. 1,11). Es wird also hier eine interessante Kom-
binierung von Präexistenzlehre und Rom 5,12 sichtbar: Die Seelen der
Stammeltern wurden zur Strafe für ihren vorzeitlichen Sündenfall einem
110 Erläuterungen
Leibe verbunden, der aber gut war und die &.q:>&apcrLa besaß. Durch die erste
Sünde dieser neuen Einheit "Mensch" erfährt auch der Leib seinen "Fall"
und wird der q:>&op&. unterworfen, die von nun an jedem neuen Nachkom-
men dieser Menschen mit der yeve:cr~c; anhaftet, so daß jeder Mensch nach
Leib und Seele mit der Sünde beginnt, nur einige wenige ausgenommen
(s. zu 1,10f.). Vielleicht lassen sich in ähnlichem Sinn verstehen de trin. II 12
(668 B) ... xa~\'av'n\ Y7JC;
- 7tal\~V
, " - \ , \ \ \
owpe:vra~ -rov oupavov xa~ -rov 7tapaoe:~crov
~ ,"
&.q:>&6vwc; xapL~e:-ra~, III 27 (944 B) ... -r6v -re: 7t a p &. a e: ~ cr 0 v &.7teawxe:v xat dc;
oupavouc; &.v~yaye:v, wenn wir oupav6c; auf den Urzustand der Seele, 7tap&.-
ae:~croc; auf den des Leibes deuten dürfen. V gl. auch de trin II 7 (568 B);
II 14 (697 CD); III 2 (801 D). Ähnlich lautende Stellen anderer Kirchen-
schriftsteller zusammengestellt PG 39, 667 D Anm. 13. - Zum Problem der
Erbsünde bei Did. s. Leipoldt 81 f.; Bardy 133ff. - Diese Wiederherstellung
des Urzustandes von Leib und Seele wird endgültig erst mit der allgemeinen
Auferstehung der Toten, so daß &.v&.cr-ramc; schon die Bedeutung "Auf-
erstehung" mitenthält. Da für diese &.v&.cr-ramc; keinerlei Einschränkung ge-
macht wird, kann man die Stelle im Sinne der origenistischen Apokatastasis-
lehre verstehen. 1,1 7t-rwcr~c; und &.v&.cr-racr~c; in Korrelation wie etwa Lc 2,34;
Diod. S. 3,27,3 und sonst. &.v&.cr-racr~c; ist verdeutscht mit "Aufrichtung",
weil dieser Ausdruck gleichzeitig das Passive (sie wird ja von Christus be-
wirkt) und die Vorstellung von der otxoao[J.~ wiedergibt. 1,2 Den Topos,
daß der Sünder tot ist, findet man im Anschluß an die hier zitierten und
andere Schriftstellen (z. B. Eph 2,1; Col2,13) auch bei Did. oft ausgespro-
chen, z. B. de sp. s.41 (1070 AB); Cat. zu Ps 9,18 (1197B), zu Ps 26,13
(1308 A), zu Ps 33,22 (1329 D), zu Ps 68,14 (1453 D und 1620 B), zu Ps 81,7
(1480 A), zu Ps 117,17 (1561 B), zu 110 3,13f. (1793 C = Zoepfl62,26);
zu Ps 12,1.5.6 (1216 D). Wer sich in sorglosem Leichtsinn dem Schlaf hin-
gibt, e:U&ewc; -re:&v~~e:-ra~, EX7tL7t-rWV -r'1jc; cruv &.pe:-r~ ~w'1jc;. 1,4 7t-rwmc;: Der
Neuplatonismus versteht den "Fall" der Seelen nicht moralisch, wie Did.,
sondern physisch vom Herabsteigen der Seelen in die Materie. - Ier 8,4 wird
Did.Cat. zu Ps 65,1 (1437 C) im selben Zusammenhang zitiert wie hier:
&."A"Aa xal. -r'1jc; xa-ra fle:-r&.vo~av &.vacr-r&.cre:wc; 7tlicr~ 7tpoxe:~[J.ev7JC; 7t&.v-re:c; &."Aa"Aa~€-rw
crav. 7tpOC; ~xacr-rov yap A€ye:-ra~' » [J.~ -r~ 0 7te:crwv oux &.vLcr-ra-ra~;« 1,5 ou yap
~ 7tA&.mc; au-roü 7t-rwmc; ~v: Steht in der Tradition des Kampfes der Kirche
gegen alle Theorien, nach denen die Materie an sich das Schlechte ist. V gl.
Did. c. Man. 5 (1092 D) ou xaxov -ro crw[J.a -r~ q:>ücre:~, XelV xaxov au-ro 7tote:!: 0
oc[J.ap-rwAbc; ocflap-r7J-r~xwc; au-r<;> Xpwfle:voC;. Auch a. a. O. 2 (1088 C); ebenso
schon Clem. Al. Strom. IV 164,3 (GCS II 321,17) oihe: a;) xaxov q:>ücre:~ -ro
Erläuterungen 111
crW(J.ot. Und Orig. c. Cels. III 42 (GCS I 238,4) q>UcrL~ ae crw(J.ot't"o~ ou (J.LIXPOC·
, \ .:s:. I , , , \ , - I " , I
ou YIXP fj q>UcrL~ cr<U(J.ot't"o~ e:cr't"L, 't"o ye:VV"l)'t"LXOV 't""I)~ (J.LIXP0't""I)'t"O~ e:Xe:L 't""I)V XIXXLIXV.
Doch bleibt der Leib bei Did. im allgemeinen negativ bewertet (de trin.
III 1, 773 C-776 A), wenn er auch gelegentlich Positives für die Seele bietet:
de trin. III 1 (777 B) &.AA' &0'7te:p fLev ~Ae:yov, ~ 7tPOIXLpe:O'L~ 1Xf)'t""I) XlXt 't"o crwfLlX
.,., , CL '., , \ \ 'CL' \.1.' \ ,,\ \ ,
7t 0 "" IX X L~ XIX1Te:"Xe:LV e:7tL 't"1X 7t1X1T"I) 7te:q>Uxe: 't""I)V ,/,uX"I)v' 7t 0 't" e: 0 e: XIXL O"UVe:LO"q>e:pe:L,
IXU't"~ q>"I)fLL 't"~ y;uX~, &.YIX&,x OUX OALYIX' 't"o fLev O"WfLlX 't"~v 't"WV IXtcr&"I)'t"W'J YVWO'LV
XlXt ~v &AA"I)V tJ7t1Jpe:O"LIXV' ~ ae 7tPOIXLpe:O"LC; IXU't"~C; . .. Lit.: Zum Problem des
Bösen in der (nichtchristlichen) griechischen Philosophie s. E. Schröder,
Plotins Abhandlung 7t6&e:v 't",x XIXXOC, Leipzig 1916. Bzgl. Did. vgl. Leipoldt
42; Bardy 158. - q>&opoc: Hier Gegensatz zur &.q>&lXpO"LIX, wie Phiion Mos. Ir
194; 1 Cor15,42.50; Clem. Al. oft (s. GCSIV Reg. s. v. q>&opoc 2). 1,6-8 Das
Prinzip: Das Gute ist vor dem Schlechten da, beweist die ursprüngliche
Gutheit des Leibes und der Seele. Es beruht auf der im späteren Neuplato-
nismus verbreiteten Auffassung vom Schlechten als einer O"'t"ep1JO"L~ 't"OU &.YIX&ou
(Schröder, 7t6&e:v 't",x MXOC Reg. s. v. xlXx6v). Nach Gesche 388 Anm. 3 wird
dieses Prinzip auch im übrigen Text unseres Psalmenkommentars behan-
delt. - Ähnliches Prinzip im physischen Bereich: Plotin V 9,4,3 't"6 ae Xpe:~HOV
q>UO"e:L 7tpw't"ov, ibo Z. 7 f. aLO aeL 't",x 7tpW't"1X &ve:pydC\' 't"L&e:O"&IXL XlXt &.7tpoO"ae:oc XlXt
't"eAe:LIX, 't",x ae &.-re:A~ f)O"'t"e:plX &.7t' hdvUlV, .. 1,6 ... fLe:'t",x ... : Schulsprache,
z. B. Plotin I 3,6,19 fLe:'t",x 't"tX~ q>uo'Lx,x~ (&.pe:'t",x~) oov ~ O"Oq>LIX. 1,8f. 7tpw't""I)
oov &O"n ~ &.pe:'t"~: V gl. Did. Cat. zu Ps 100,4 (1516 A) yeyplX7t't"IXL &v 't"4> ' Ex-
XA"I)O"LlXcr't"~' » 0 &e:0C; &7tOL"I)O"e: 't"ov &v&P<U7tOV e:u&~«. e:t oov e:u&~c; ye:yev1J't"IXL,
't"o XIX't"' &.pe:~v &.pX~&e:v 7te:7tOLWcr&IXL, 7tOCO"IX XIXXLIX XlXt O"XOAL6't""1)~ ~&W\I fLlXxP,x\l
IXU't"OU &O"'t"LV. Plotin IV 7,10,11f. ~n~ (~ y;uX~) XlXt a~AO\l 7tOLe:~, w~ 7tP0O"&~XIXL
't",x XIXX,x 't"~ y;uX~ XlXt &AAO&e:V, xlX&"I)plXfLev?J ae IXU~ &VU7tOCPXe:L 't",x &pLO"'t"IX, q>p6-
\l1JO"LC; Xott ~ &AA"I) &.pe:'t"~, OtXeLlX 1SV't"1X. 1,9 V gl. Did. c. Man. 13 (1101 C)
&O"'t"e: yeyove:v 7tOCV AOYLXOV &7tt 't"4> O"7tOUalX~Ov dVIXL XlXt fL~ q>IXUAOV. Phiion zu
Gen 2,8 in leg. all. 147 »XlXt ~&e:'t"0« q>"I)O"tv »he:~ 't"ov &v&P<U7tOV 8',1 ~7tAIXO"e:V«.
&.YIX&o~ y,xp wv 0 &e:o~ xlXt &7t' &.pe:'t"~v WC; otxe:L6't"IX't"OV ~pyov &.crxwv 't"o yevo~
~fLwV 't"ov VOUV 't"L&"I)O"LV &\1 't"~ &.pe:'t"~, tvlX a"l)Aov6't"L fL1Jaev &AAO ~ 't"IXU't""I)V
Quaest. in Gen. IV 51 (Marcus)
XIX&OC7te:p &.YIX&Oc; ye:UlPYO~ 't""I)fLe:A~ XlXt 7te:pLe7t?J.
For virtue is prior and elder and (is) the activity of nature at the beginning,
while vice is a child and a minor, being born later to a foolish and unjust
soul. Clem. Al. Strom. VI 95,5 (GCS II 480,3) q>UO"e:L ye:y6vlXfLe:v 7tpO~ &.pe:'t"~v.
96,3 (480,16) 7tocV't"e:~ 7tpO~ &.pe:~c; x't"~o'Lv 7te:q>UXIXO"LV. 1,10-14 Um zu zeigen,
daß die Seele ursprünglich rein war und daher durch Christus in einen sol-
chen Zustand zurückversetzt werden kann, wird die Präexistenz der Seele
112 Erläuterungen
1,19 Bei otxoc; = tjJUX~ besteht die Erneuerung zum ursprünglichen Zu-
stand in der Rückkehr der guten Gedanken, die der Seele O"UV'tlUE~C; 'sind,
weil - wie oben (1,9ff.) dargelegt - das Gute ihr ursprünglich zukommt.
Die Allegorie Seele = Haus schon bei Philon (s. Reg. s. v. OtXflX, otxoc;). -
eOtv •.• 1)'1 statt ~ beruht auf der häufigen Verwechslung beider Formen im
späteren Griechisch, s. Ein1. S. 30.
rijc; &pe:rijc; ••• Vgl. auch Orig. in Mt cotnm. X 18 (GCS X 25,3). - 1,28
ou8e ••• ou8e: Wohl statt Oll't'e: ••• Oll't'e: wie Pap. Oxyrh. I 200, Nr. 129,5 (aus
dem 6. Jh. n. Chr.). Vgl. Mayser I 177; Radermacher 212.
t7t' Otu't'6. 1,29 XOtt <~8wv XOtt) .&e:wp61v: Der Ausfall des ~8wv ist verursacht
durch Haplographie des XOtL 1,31 tmO''t'ocvouO'~v: Von tcp~O"t'ocvw, spätere
Form für tcpLO"t'1j(.L~. L.-Sc. s. v. tcp~O''t'ocvw. 2,1 XOt't'0p.&61O'Ot~ (=2,6 XOt't'oc &pe:TIjv
~"ijv): Ist bei den Kirchenschriftstellern gebraucht als Gegensatz zu cX(.LOtp't'oc-
ve:~v, z. B. Orig. in Mt COtnm. XII 27 (GCS X 130,2ff.) &7tOAAU't'W 00',1 ~XOtO"t'OC;
\ ,e:Otu't"ou-,Ot(.LOtp't'O,tvoUO'OtV . I . '~VOt
' ' 'Ot7tOI\I:;O'
. . L OtC; 't'1JV , _ ... 'ß
't'1JV 'I'UX1jV, \,
Ot(.LOtp't'O, tvoUO'OtV OtVU<J\Ot n"jV
~
die Tugend als 't"EXV1), so daß diese Bedeutung im Zusammenhang der Alle-
gorese mitklingt : SVF III 95 cpp6v1)o"LV (J.€V oov xocl. O'wcppoO"uv1)v xocl. 8~xoctoO'uv1)v
XOCL, OCVope:LOCV
, ~, , , T - \, .,.1. ' ~\ '"
e:7t"~0"'t"1)(J.OC<; e:~voc~ 't"~vwv XOCL 't"e:XVOC<;' (J.e:YOCl\o't"UX~OCV oe: xoc~ PW(J.1)V xoc
1.
tcrx.uv ljIux1j<; oih' ~mO"TIj(J.oc<; 't"~VWV e:!VOCL oihe: TEXVOCr,. 2,6f. Zusammenfas-
sende Erklärung der Psalmenüberschrift : IjIOCA(J.O<; ci>81j<; 't"OÜ ~vxoc~v~O"(J.Oü 't"OÜ
otxou.
2,7-10 Auf das vorhin ausgeführte Verhältnis: Tugend führt zur Gnosis,
Gnosis wieder zur Tugend, wird nun nachträglich der philosophische Ter-
minus der OCV't"OCXOAOU&LOC angewandt und erklärt. Er geht zurück auf die
aristotelische Lehre von der OCXOAOU&1)O"~<; und ihrer ~mO"Tpocp~ (Aristot.
soph. el. 5, 167 b l-3; 28, 181 a 23ff.; cat. 12, 14a 26ff.; 14b 10ff.), die bei den
Stoikern und auch bei Philosophen anderer Richtungen bis in das Christen-
tum hinein besonders auf das gegenseitige Verhältnis der Tugenden an-
gewandt wird: OCVTOCXOAOU&LOC TWV ocpe:'t"wv (s. 7,10; SVF Reg.; Clem. Al.
Strom. II 45,1, GCS II 136,23; II 80,2, GCS II 154,26 f.; Orig. in Lc fr.
64,5, GCS IX 264; in Mt comm. 63, GCS XI 146,4ff.; Did.Cat. zu Ps 84,11,
1481 A; zu Ps 8,1, 1185 A). Bei den Stoikern bietet diese Lehre die Antwort
auf die Frage nach der Einheit der Tugenden, die in der cpp6v1)0"~<; gegeben
ist. Ta<; 8€ ocpe:'t"a<; AEYOUO'LV OCV't"OCXOAOU&e:i:v OCAA~AOC~<; xocl. 't"OV (J.LOCV ~XOV't"OC r::&üocr,
~xe:~v (SVF III Nr. 295ff.). Es besteht also ein notwendiges Miteinander der
Tugenden. In unserm Text wird die OCV't"OCXOAOU&LOC dagegen ganz allgemein
definiert als ein mögliches Nacheinander, ohne den Charakter des notwen-
digen Miteinanders, da nach 1,24ff. (&e:WPLOC) und 1,26ff. (r::pii~~<;) das eine
ohne das andere bestehen kann. (Doch scheint 7,9f. die stoische Definition
zugrunde zu liegen, s. Erl.)
2,10-25 ljIocA(J.O<; ... 't"C;> .:locuL8 heißt nach der allegorischen Interpretation:
ein Liedpsalm Christi und seiner Nachahmer. Diese Allegorese folgt aus
der Etymologie des Namens "David" = lxocv6<; (oder auch 8uvoc't"6<;) Xe:~PL,
lat. fortis (bzw. sufficiens) manu (s. Fr. Wutz, Onomastica sacra, TU Bd. 41,
170f., und Reg. s. v. David, Davi&, 8ocß~8, 8OCUL8), was in der Allegorie auch
Christus und überhaupt jeden Menschen des ßLO<; r::pocx't"~x6<; bezeichnet.
Ähnlich Did.Cat. zu Ps 17,51 (1268 A) »xocl. 1t"OLWV ~AZO<; 't"C;> XP~O"TC;>
OCUTOÜ«, ... »'t"c;> .:locu1.8 xocl. T<;l 0'7t"Ep(J.OC't"L OCU't"OÜ ~w<; OCLWVO<;« ... e:t (J.€V 7t"e:pl.
TOÜ .:locßL8, TOU't"EO"'t"L 7t"OCVTO<; lxocvoü T7i Xe:LPL, e:(1) ~ AE;~<;, 81)AOL ~Ae:OÜVTOC
TOV &e:OV TOU<; 7t"POCXT~XOU<; &v8poc<; lxocvou<; ()v't"oc<; ~V TocL<; ~Ve:PYe:LOCL<;, xocl. e:t TLVe:;
O'7t"Ep(J.OC OCU't"WV TUyx.cXVOUO"LV, ~X 8L8ocO"XOCALOC<; xocl. (J.L(J.~O"e:W<; TOÜ O"cpwv ßLOU. Zu
Erläuterungen 119
Ps 131,16 (1589 C) 0 't"n Xe:LPl. tXotVOC; ßotULa. Die Deutung auf Christus auch
Did.Cat. zu Ps 96,1 (1505 D). 2,10-14 Bemerkungen zum Wortsinn.
2,10f. Die doppelte Interpretation: "Lied für David" und "Lied des David"
geht vom hebr. ledawld aus, das für Dat. und Gen. stehen kann. V gl. Did.Cat.
zu Ps 4,1 (1165B). cpotcrl.v 't"OLVUV 't"Lvec; 't"OU ßotßl.a dVotL 't"ov ljiotAfLOV ~ 't"~v
c{>a~v, Ihotv ot 1hoc; ~ 7tpocre:ve:yxwv .&e:07tve:ucr.&dc;· 't" c{) ß ot ß 1. a ae dVotL 't"~v c{>a~v
"Y)." 't"ov
\ ,I. i ",
'l'otl\fLOV, o't"otV 7tpOC;
\,
otu't"ov
\ I , \,1 ,~\ i
't"ot' iI\e:YOfLe:Vot otVotcpopotV e:X?)' crUfL7tL7t't"e:L oe: 7t01\-
AcXXLC; x ot 1. ot U't" 0 U Xot 1. ot U't" c{) dVotL 't"0 eX7totyye:AA6fLe:VOV,' Ihotv otu't"OU aLotXOV"Y)-
crotfLevou 't"c{) 7tVe:UfLot't"L 't"tX {l7toßotAMfLe:Vot {m' otu't"ou 7tpOAe:x.&n. e:hot ao.&ev't"oc;
't"ou ljiotAfLOU 't"LVL 't"wv ~a6v't"wv eX7t"Y)yyeA.&"Y) aL' Exdvwv 't"c{) ßotßLa. o7to't"epwc;
a' ~Xe:L ~Xotcr't"ov 't"wv EV 't"ot~C; ypotCPot~C; xe:LfLevwv, fL6vou 't"ou Xot't"tX .&e:ov crocpou
daeVotL. Dies findet sich schon bei Orig., so daß unsere Stelle nichts aussagt
über Hebräischkenntnisse des Autors. - Die Bemerkung ist ganz allgemein
gehalten, ohne Bezug zu nehmen auf diesen speziellen Fall. Vielleicht ist es
nur knappe Wiederholung dessen, was an früherer Stelle (zu Ps 20?; vgl.
1,21f.) ausführlicher erörtert wurde. Es versteht sich für den Verf. von
selbst, daß bei diesem Ps nur die Genitivbedeutung sinnvoll ist. - 't"ou't"Cp 't"c{)
xot't"op.&wcrotvn, <T> ~ VLX"Y) Xot1. 0 {)fLvoC; eXvotcpepe:'t"otL: Zum Verständnis kann die-
nen Did.Cat. zu Ps 4,1 (1165 A) 0 ßotß1.a ... c{>a~v 7tpocpepe:L, ~v dVotL EV
ljiotAfLO~C; Mye:L aLtX 't"o 7tOAAtX 7tpotX't"LXWC; otu't"c{) xot't"wp.&Wcr.&otL. Ferner Orig.Cat.
zu demselben Ps (PG 12, 1133 AB) 7totv't"1. ae eXywvL~ofLev<p 't"eAoc; ~ VLX"Y) 't"UY-
XcXVe:L. E7te:L ouv, WC; 7tpoot7te:ad~otfLe:v, ßotu1.a 0 XPLcr't"OC; Aeye:'t"otL, ot Emye:ypotfL-
fLevoL » dc; 't"o 't"eAoc;« 't"c{) ßotu1.a 't"o 't"eAoc; Xot1. ~v VLX"Y)V eX7totyyeAoucrL 't"OU XPLcr't"OU,
VLX07tOLOU Ae:x.&"Y)crofLevou iXv Xot't"tX 't"ov 'AXUAotV, 7totV't"1. ve:vLx"Y)fLev<p VLX"Y)V 7te:pme:-
7tOL"Y)x6't"0c;, E7te:l. /) {mo XPLcr't"OU VLxwfLe:voC; 't"~v crufLße:ß"Y)XULotV otu't"c{) XotXLotv Ve:VL-
x"Y)xe: Xot1. E~otCPotVL~e:L otu~v XPLcr't"c{) U7tO't"e:'t"otYfLevoC;. 2,11-14 Die Inspiration
des Psalmisten. Emcr't"~fLcuv (2,12-14) = .&e:07tOL"Y).&e:1.C; &v.&PCU7tOC; (9,9-18) = x'ij-
pu~ 't"'ijc; crOCPLotC; (12,3-7). Gemeint ist der "Gnostiker", "Pneumatiker", der
ekstatische Mensch, der von Gott erfüllt übermenschliche Weisheit kündet.
Er wird charakterisiert nach dem Bilde des phiionischen "Propheten", vgl.
Philon, qu. rer. div. her. 259 7totv't"l. ae eXcr't"d<p 7tpocp"Y)'t"dotv 0 te:poc; Myoc; fLotP't"U-
pe:~' 7tpocp~'t"Y)c; ytXp 'CaLOV fLev ouaev eX7tocp.&eyye:'t"otL, eXAM't"PLot ae 7tcXv't"ot U7t"Y)-
xouv't"oc; hepou' cpotUA<p ae ou .&efLLc; EPfL"Y)ve:~ ye:vecr.&otL .&e:ou, iflcr't"e: XUPLCUC;
fLOX.&"y)poc; ouae:l.c; Ev-Boum~, fL6v<p ae croCPc{) 't"otu't"' ECPotPfL6He:L, E7te:l. Xotl. fL6voc;
I5pyotvov .&e:oÜ Ecr't"LV ~Xe:~ov, xpou6fLe:vov Xot1. 7tA"Y)H6fLe:vOV eXoPcX't"wc; U7t' otu't"oü.
V gl. auch de spec. leg. IV 49; weitere Stellen bei Völker, Philon 293
Anm. 5. Emcr't"~fLcuv schon bei Clem. Al. = yvcuO''t"Lx6c;, vgl. Strom. VII 59,2.5
(GCS III 43,11.18ff.). Zur Terminologie s. zu 1,21-2,10. 2,14 Zu U7t"Y)Xe:!:
120 Erläuterungen
vgl. Orig. in 10 comm. XXVIII 171 (GCS IV 414,19ff.) ... ~'t'EPot WCr7tEpd
U7t1jxoucr1je;;
, I
XotL\ ,U7tO ß""
otI\I\Oucr1je;;
I
oUVot(J.EWe;;
~ I I
't'LVOe;; 1j(J.LV
,-
't'ot\ . ,I\EY0(J.EVot
I
••• I n
diesem Sinne oft bei Philon (s. den eben zitierten Text aus qu. rer. div.
her. 259 und Index s. v.).
nur durch den '01013<; zu erfassen ist, und den x60"(1.0<; ottO"&r)"t'6<; (sensibilis), dem
sinnlich wahrnehmbaren, der x60"(1.0<; voe:p6<; (intellegens) geschoben, der dem
'01013<; zugeordnete, der denkende Kosmos. (S. G. Mau, Die Religionsphilo-
sophie Kaiser Julians in seinen Reden auf König Helios und die Götter-
mutter, Leipzig und Berlin 1907, 36ff.) Es scheint sicher, daß Did. diese
Dreiweltenlehre übernommen hat, wenn er de trin. II 1 (449 A) schreibt,
daß die Dreifaltigkeit sei &.vcu't'&:t'cu 1tocO"7)<; voepoc<;, ~'t'~ (1.~V Xot!. V07)'t'~<; x't'(O"ecu<;.
Dabei hat er die Engel dem x60'(1.0<; voep6<; zugewiesen, vielleicht in Ana-
logie zu den voepo!. '&eo(, von denen Julian oft spricht. - An unserer Stelle
stehen die alte und die neue Terminologie nebeneinander, wie A6yo<; = '01013<;,
so Aoy~x6<; = voep6<;. - voepoc \ji\)X~, Did.Cat. zu Ps 23,8 (1297 B); voepoc cpuO"~<;
des Menschen, zu Ps 102,14 (1521 D); voepoc ouO"(ot von den Engeln, Did. zu
Prov 3,20 (1625 D); V07)'t'ot!. oUO"(ot~, zu Ps 103,3 (1525 A). 2,29 O(1.oouO"~o<;:
V gl. Did.Cat. zu Ps 15,9 (1233 C) AOY~X~ &pot (~ 't'013 '17)0"013 \ji\)X~) Xot!. 't'ot~<;
\ji\)Xot~<; 't'wv &.v.&(6)1tCUV O(1.oouO"~o<;, c':>O"1tep Xot!. ~ O"ocp~ O(1.oouO"~o<; 't"'ii 't'wv &.v.&pw-
1tCUV O"otpx!. 't'\)rxocve~ • " 2,30 V gl. Did. de trin. II 12 (668 B) Xot!. &.yyeAcuv
~87) 1to~e~ 't'~(1.~cu't'epo\)<; (~(1.oc<; 't'o &y~ov 1tve13(1.ot ev 't'i{> ßot1t't'(O"(1.ot't'~). 3,3 Der
Artikel vor &vcu ouO"(ot ist zu streichen, da allgemein von den "oberen We-
sen" die Rede ist. So fehlt er auch bei &yyeAo<; 2,30; 3,2. M. - Xot't'oc 't'oc O"cu-
(1.ot't'~xw't'epot (ebenso bzgl. der Komparative 6,11; 7,13; 9,21; 13,15.19): Der
Komparativ steht statt des Positivs, wie z. B. Plotin IV 8,3,21 f. \ji\)X~<; ••.
Aoy~xcu't'epot<;; IV 7,10,1 't"'ii .&e~o't'ep~ cpuO"e~; (s. Mayser II 1, 47ff.; Bl.-D.
§ 244; Radermacher 69f.). - Wenn die Engel &O"otpxo~ (Did.Cat. zu Ps 9,18,
1197 A) oder &.O"W(1.ot't'o~ (Did. de trin. II 7,8, 589 A) genannt werden, so wird
ihnen damit nicht Immaterialität im modernen Sinne zugesprochen. Sie sind
vielmehr &.O"W(1.ot't'o~ nur mit Rücksicht auf den grobmateriellen menschlichen
Körper (Did. de trin. II 4, 481 B 1tveu(1.ot't'ot 8e (eto"w ol &yyeAo~), Xot.&O 1tpo<;
~(1.oc<; &.O"W(1.ot't'o~; vgl. auch Did. zu 2 Petr 2,11,1773 A = Zoepfl35,23), weil
sie selbst nur einen sehr feinen materiellen Körper haben. Damit steht der
Autor noch in der auf lange Tradition sich berufenden Lehre der Zeit-
philosophie, nach welcher der Seele ein ganz feiner Körper, der 1tve13(1.ot ge-
nannt wird, als <>X7)(1.ot beigegeben ist, sei es schlechthin (Eratosthenes, Pto-
lemaeus Platonicus, Jamblich, Hierocles), sei es nur für die Zeit ihres Ab-
stiegs in die materielle Welt (Plotin, Porphyrius, Chaldäische Orakel), s.
Dodds, Proclus, Elem. theol. Appendix II, 313ff. Origenes vertritt die erste
Ansicht und hält es für unmöglich, daß außer der Trinität ein geistiges
Wesen ohne einen solchen Körper existieren kann, de princ.II 2 (GCS
V 112,6ff.); vgl. c. Cels. 11 60 (GCS I 182,27ff.). - Über die Engellehre des
122 Erläuterungen
Did. vgI. Leipoldt 65. 91 ff.; Bardy 168ff. 3,4 Zum Präsens im Irrealis
nach e:m:( = "denn sonst" vgI. Rom 11,6; 1 Cor 7,14 (BI.-D. § 456,3).
3,4-10 Anwendung der allgemeinen Erörterung (2,27 f.) auf u~wcrw crE:
Örtliche Erhebung ist bei Gott ausgeschlossen, da er überhaupt nicht auf
einen Ort festgelegt ist, darum ist eine übertragene Interpretation solcher
Aussagen notwendig. (So schon Philon, de conf. ling. 134ff.) V gI. Did.Cat.
zu Ps 17,47 (1265 C) »XOtL u~w&~"t"w 6 &EO~ "t"~~ crWTY)p((x~ fJ.0U«. 0 "t"~~
crWTY)p((x~ fJ.OU &EO~ U~OU't'(xL (X'lcr&'YJcr(v fJ.OU A(Xß6V"t"o~ 't'OU fJ.EyE:&OU~ (Xu't'ou • c1v Y~P
fJ.EyOCA(X "t"~ e:py(X, x(Xl. (Xu't'ol. fJ.EyOCAOL. btd ouv U\jJ'YJAOV e:pyov ~ crw"t"'YJp[(X "t"GU AOYL-
'.1. ~'T '.1. - , ,
xou- I.,epOU,
YI
(XV(XYX'YJ Ui''YJI\OV
, I ,
EW(XL 't'ov "t"(xU't''YJ~ (XL't'LOV' U'j'0U"t"(XL oE v-EO~ OUX EX "t"(X-
I " ~'{\'
m:wou 't'6itou d~ U\jJ'YJAOV f./.E"t"(XßOCAAWV, (xAA' ~fJ.wv fJ.EYOCAoc itEPl. (Xu"t"ou CPPOVE!:V
OLEyvwx6't'wv. S. auch Did.Cat. zu Ps 33,4 (1328 BC); zu Ps 98,S (1512 C). -
Die Ortlosigkeit Gottes wird bei Did. oft erwähnt: de trin II 6 (509 C);
III 18 (880 B); de sp. s. 26 (1056 C); fr. zu 2 Regn 22,10 (1117 A) = Cat.
zu Ps 17,10 (1244 D-1245 A); zu Ps 62,2 (1428 D); zu Ps 72,27 (1469 D).
3,4f. d oE: ouv ('YJ OE kaum anders zu lesen) e:~v ouv: Varianten. Der Satz
muß dem Kontext entsprechend irreal sein, da das Subj. des Nachsatzes Gott
ist. d oE: ouv e:AEYEV scheint darum das ursprüngliche zu sein. Das Präsens
des Nachsatzes ließ vielleicht die Irrealität des Vordersatzes verkennen, wo-
durch die Korrektur Mv ouv AE:YYl verursacht wurde, die dann beim Ab-
schreiben vom Rande in den Text drang. Zum Präsens im Nachsatz s. BI.-
D. § 360,4. 3,7 0 &YLO~: Mit und ohne Artikel bei Did. gern gebraucht
für die Schriftsteller des A und NT, vgI. de trin. I 21 (373 B mit Anm. 93);
127 (396 A); 132 (425 A); 133 (432B); II 3 (480 A); Cat. zu 2 Cor 5,17-19
(1705 D = Staab 29,12f.). - u\jJoüv = EUX(XPLcr"t"e:!:V auch Orig. z. St. (PG 12,
1292 C); Euseb. Caes. z. St. (PG 23, 260 B). u\jJouv = OO~OC~ELV: Did. de trin.
II 14 (700 A); Hieran. z. St. (PL 26, 903 A). 3,7-10 Diese übertragene
Interpretation von u\jJouv gilt auch in bezug auf Christus. 3,8f. ()'t'(XVOE: •••
{\ , Y)'t'(XL • •• X(XL
v-E(X<i' , yvep-
.•• , , -,,,
X(XL 't'ou't' Ecr't'LV 't'0" U'j'Wcr(XL
.1. - "
otu't'ov: L'
elCh ter A na-
koluth.
3,10-21 Der Mensch kann aber Gott nur "erhöhen", wenn er selbst von
Gott erhöht wird. V gI. BasiI. Hom. zu Ps 29 (PG 29, 309 A) Xotl. it6&EV fJ.OL
~ "t"ou u\jJouv e:VUitOCPXEL OUVotfl.L~; e:itELO~ cru fJ.E itPOAotßWV UitE:AotßE~. e:fJ.cpotV't'LXW~
E'lp'YJXE 't'o UitE:AotßE~ (xv't'l. "t"ou e:fJ.E't'EWPLcrOC~ fJ.E • •• 3,10 Ergänze: ~ E~~~ AE:~L~
e:mcpEp0fJ.E:V'YJ e:cr"t"(v. 3,11-15 €x 't'WV e:v XEPcr(V: VgI. Sext. Emp. adv. Math.
Erläuterungen 123
II 46 1t'pO~ 8e 't'ou~ 8E\)'t'EPOU~ {l"t)'t'EOV Ö't'L &V6tLOL6v Ecr't'L 't'o 1t'OCPOC8ELYtLOC 't'o'i:c; EV
XEpcrt ~'Y)'t'OUtLEVOL~. XI 208 1t'Ept 't'!fj~ EV ZEpcrt ~'Y),~crE<ll~. Es handelt sich also
um das Problem, das gerade behandelt wird, das man gerade "unter der
Hand" hat. Der Autor scheint hier auf die Interpretation der Psalmenüber-
schrift Y;OCAtLO~ <t}8!fj~ zu verweisen (1,21 ff.). Es geht also wieder um die
Korrelation &E<llp[OC - 1t'piX~L~ = Em(H~tL'IJ - 't'EXV'IJ. Doch scheint sich hier
unter Emcr't'~tL'IJ ein bestimmter philosophischer Gedanke zu bergen.
Phiion unterscheidet innerhalb der Emcr~tL'IJ drei Stadien, die von unten
nach oben aufsteigen: EYXUXALOC - CPLAOcrOCP[OC - crocp[oc (Völker, Phiion 171 ff.).
"Der 1t'pox61t''t'<llv hat sich allmählich dem Ziel zu nähern, indem er zu immer
höheren Erkenntnisformen emporsteigt" (a. a. 0.). Das ist der Sinn von
3,12f. Erst wenn eine bestimmte höhere Stufe der Erkenntnis erreicht ist,
wird der Mensch der Größe und Erhabenheit der Emcr-r·~tL'IJ inne, d. h. der
crocp[oc, der yviiJO"L~, der &E<llp[OC. Später (12,4f.) wird Ahnliches gesagt unter
dem Bilde des Aufstiegs auf die "Zinnen der Mauern". 3,13 ßEA't'LOU't'OCL:
Ist Konjunktiv, s. Radermacher 81; Bl.-D. § 91. 3,14 Schon nach Phiion
muß dieser theoretische Aufstieg sich ethisch auswirken, d. h. Erkenntnis
und Tugend (Pap.: &E<llp[OC und 1t'piX~L~, Emcr't'~tL'Y) und 't'EXV'IJ) gehören eng zu-
sammen (Völker, Philon 188ff.), so daß der, der 't'o {)Y;o~ 't'!fj~ Emcr't"~tL'IJ~ sieht,
auch 't'o ()Y;o~ 't'!fj~ 't'EXV'Y)~ schaut. - 't'EXV'IJ im Sinne von ars vitae ist stoisch:
Cic. Tusc. II 12; de hn. III 4. 24; Sen. ep. 88,28; Plut. de plac. phil. I init.
874 E = Diels, Doxogr. Gr. 273,l1ff.; Epict. I 15,2; 20,13; Muson. bei
Stob. eel. II 237,22 (Wachsrn.); Clem. Al. Paed. II 25,3 (GCS I 171,16ff.)
't'EAdoc yap .~ crocp[oc &e[<llV 00croc )~OC~ &v&P<ll1t'[V<llV 1t'pocytLoc't'<llV Emcr't'~tL'Y) EtL1t'EPL-
AOCßOUcrOC -ra ÖAOC, xoc't" he!:vo, xoc&' 8 ,xv Emcrx01t'yj 't'~v &V&p6)1t'<llV &YEA'lJV, 't' EXV'IJ
y[VE-rOCL 1t' EP t ß [0 v, xoct 't'ocu-rYl 1t'ocv't'Y) crUtL1t'OCPEcr't'LV ECP' 8crov ßLOUtLEV, &Eho t8LOv
epyov EX't'EAOUcrOC, 't'·~v EU~<lltocV. (Weitere Stellen bei P. Wendland, Quaestiones
Musonianae, Diss. Berlin 1886, 12.) 3,15-21 Je weiter der Mensch in der
Gnosis fortschreitet, um so mehr geht ihm die Erhabenheit der göttlichen
Weisheit und das Stückwerk seiner eigenen Erkenntnis auf. Solange er im
Leibe ist (3,17), wirci es so bleiben; die Vollkommenheit der Gnosis wird
erst nach dem Tode erreicht. Nur für wenige Auserwählte wird die Kluft
schon im Erdenleben überbrückt (3,21). Vielleicht ist hier an Paulus ge-
dacht, der schon zu Lebzeiten in den "dritten Himmel" entrückt war
(2 Cor 12,2ff.). 3,15 &1t'OAEm6tLEVov: OC1t'OAmotLEvov Pap. Das Part. Praes.
ist zur Betonung der Dauer des Zustandes vorzuziehen. 3,17 xpoc't'Ep6~,
s. Preisigke, Sammelbuch griech. Urk. I Nr. 5632; Clem. Al. Paed. III 101,3
(GCS I 292, Vers 60 des Hymnus). 3,21 Vgl. Did.Cat. zu Ps 88,49 (1497
124 Erläuterungen
3,29 wc; &.P"t"[ÜlC; ~AEYOV: s. 2,22f. 4,1 Vgl. Orig. zu Ps 2,8 (PG 12, 1108
AB) "t"e&eL"t"IXL yap wc; &V&pÜl1tOC; xAYJpov6fLoC; 1tOCV"t"ÜlV OLxovofLLXWC;, tVIX AOL1tOV
wc; 1X,)"t"<;> 1tpoO'~xov"t"oc "t"E xlXl raLOV &'VMWO'Yl XA-tjpov "t"ooc; E1tl "t"-tjc; y-tjc; &'VOO'[ÜlC;
aLEO'1tlXpfLeVOuc; u1t6 "t"e "t"OÜ aLIXß6AOU xlXl "t"WV O'ov 1X,)"t"<;> aUVocfLeÜlv 1tovYJpwv.
4,2f. Vgl. Ps. Hieron. Brev. in Pss z. St. (PL 26, 957 C) sed hic (sc. das
Lemma) non intelligendum de hominibus, sed de daemonibus, quia delec-
tari coeperunt, quando aestimaverunt eum cum latronibus ad infernum du-
cendum, sicut in montem se permisit ab eodem duci (Mt 4,8). sed non
fuerunt delectati daemones, quia tune et principem et suos subiectos liga-
vit.... - &.1toO'1tIXO'&ev"t"Ülv "wv IXLXfLIXAW"t"ÜlV: Zur IXLXfLIXAÜlO'[1X vgl. zu 1,15. -
u1tep EfLOÜ bezieht sich auf aouc; fLOL (3,30) und &&AOV raLOV (4,1). Dadurch,
daß er sie befreite, hat er sie für sich erworben. - u1tep "t"WV XPIX"t"YJO'OCV"t"ÜlV:
Grammatische Abhängigkeit schwierig. Es scheint etwas ausgelassen zu
sein. Sachlich sind gemeint die Sünde (Did. Cat. zu Ps 48,19, 1388 BC) oder
der Satan (ebd. zu Ps 102,6, 1521 B).
4,3-17 Der Vers wird wieder gedeutet a als vom Erlöser (4,6-9), b als
von jedem Gerechten gesprochen (4,9-17). 4,4f. Der Vers ist deswegen das
Gebet eines Beters, der schon während des Betens erhört worden ist, weil
der Psalmist, noch bevor er seine Bitte aussprechen kann wie in Ps 40,5,
feststellen muß: "Du hast schon geheilt." Dementsprechend ist der be-
gründende Bedingungssatz irreal aufzufassen und XIX[ durch o,)x zu ersetzen.
Der Wegfall des &V führte zum Mißverständnis. M. 4,5 f. E~OfLOAOYOUfLEVOC;
xlXL fLe"t"lJ(vowv: V gl. 5,14.
Erläuterungen 125
4,18-26 Das Lemma wird auf Christus als Erlöser bezogen; jedoch kann
mit "t7jv ljJux~v wieder a die Seele Christi (4,18-25), b die des Gläubigen in
der Nachfolge Christi gemeint sein (4,25 f.). Deutung a auch in der Did. Cat.
z. St. (1312 C). Zum Hadesaufenthalt der Seele Christi sehr ausführlich
Did.Cat. zu Ps 15,9 (1233 A-C). 4,19f. 'lO'w<; ~e ot 'r~<; &ILIXP'rLIX<; IJ.xov're:<; EV
f{.~'(l: Ist grammatikalisch und sachlich schwer einzuordnen. Das Gerippe
des Satzes scheint zu sein: E1td ••. lJ.crx.ov XIX;' hPIXUILIX'rLO''&ljV ••• , XIXTIjA,,&OV
EX€~. Dem möchte ich ~O'w<; • • • EV f{.~'(l als Parenthese einfügen, die das 'rW&V
erklären soll. ~O'w<; ist dann als Kennzeichen des Potentialis aufgefaßt, das
Partizip als dem Kasus nach inkongruente Apposition zu 'rtV&V. 4,20 Das
Motiv der Heilung scheint bisher in den Berichten über die Hadesfahrt J esu
nicht belegt zu sein. (In den bei J. Kroll, Gott und Hölle, Leipzig und Ber-
lin 1932, 1 ff. gesammelten Texten steht das Kampfmotiv im Vordergrund.)
Sie ergab sich hier daraus, daß Verf. Is 53,5 ('r<Jl ILWA,W'7tL exu'rou ~ILe:L<; toc'&lj-
ILe:v) mit der Hadesfahrt verbunden hat. 4,23 Da die allegorische Erklä-
rung in <pUA,IXX1) den Hades sieht, identifiziert der Autor die 1tVe:UILIX'r1X der
Petrusstelle mit den Seelen im Hades. - Über 1 Petr 3,18ff. ausführlich
August. ep. 164 (CSEL XLIV 521ff.).
126 Erläuterungen
4,25f. Arg verkürzte Notiz des mündlichen Vortrags. Hilfe zum Ver-
ständnis bietet Did.Cat. zu Ps 68, 19a 7tpoO"xe:e; 'rn Y;ux.'n [J-O'J xcxl AU'rPWGCX~ W~Y';"~V
(1456 C), wo ebenfalls das -r'n y;uXn [J-ou a auf Christus, b auf die erlöste
Menschenseele gedeutet wird: a EAU&pOÜ'ro a~ whoü ~ yuX~ [J--'1 EV ~aou xCX'r-
e:XO[J-EV1), &.AAO: xcxl 'roue; Exd AU"t"pOU[J-EV1). 07te:p oux rJ.v e:'~7tOL 'r~e; ne:pl &.AOyOU
y;ux';je; oUO"1)e; &'VU7toO"'roc'rou xcx&' ECXU'r~V . &AAO: xcxl AU'rPOÜO"&CXL AoY~X';je; EO"'r~ yux';je;
oUVIX'rOV.
~ , b I\e:yo~e; oe: 'l'UX1)V
~, ~\.1. \ , -
IXU'rOU XCXL\ 7tIXO"IXV
- \'
'r"I]V (\ -
mxe:LwV'e:LO"IXV , - •
IXU"t"~)' we;
&v&pW7tOe; &e:OÜ 0 &ywe; Mye:'rIXL, o(.!-rw YO:p xcxl ~ XOAA1)&e:~O"CX y;uX~ xcxl ~'i me:ü[J-1X
[J-e:'r' IXU'rOÜ ye:VO[J-EV1) ~v. Auf Grund dieses Textes wird verständlich 1. das
'r0 ovn AOYLX~. Es ist im Zusammenhang der Interpretation nicht ersicht-
lich, warum bzgl. der menschlichen Seele das ),oy~xov dermaßen betont wird.
Der Catenentext legt nahe, daß es sich wohl ursprünglich auf die Seele
Christi bezog, dem nämlich von Apollinaris von Laodizea, dem Zeitge-
nossen des Did., die y;uX~ AOYLl{~ abgesprochen wurde, weil nach seiner
Meinung im Gottmenschen Christus an ihre Stelle der Gott-Logos getreten
sei. Alexandrien war der Vorkämpfer der Orthodoxie in dieser Frage, nach-
dem dort schon 362 eine Synode unter Athanasius die Meinung des Apol-
linaris ablehnte, die dann auf dem allgemeinen Konzil von Konstantinopel
381 endgültig verurteilt wurde (Harnack, Dogmengeschichte II 332f.).
Auch in der Did.Cat. zu den Psalmen wird mehrfach in Anspielung
auf diese Auseinandersetzungen betont, daß die Seele Christi eine y;uX~ AO-
y~x~ war, z. B. zu Ps 15,9 (1233 BC) d a~ ~ 7tPOXe:~[J-EV1) y;uX~ O"lXpXOe; xwp~~o
[J-EV1) Uq?EO"'r1)Xe:V xlXl EV 'r0 ~a'{) Y[Ve:'rIX~, gv&1X IXt AOY~XlXl 'rWV &.v&PC:)7tWV Y;uxo(.[,
a';jAOV on ou MVIX'rCXL &Aoyoe; dvcx~' ~ YO:P &AO'(Oe; y;uX~ XWP~~O[J-EV1) O"cxpxoe; oux.
Uq?LO"'rIX'rCXL oua~ de; 'rov ~a1)v 7tOpe:Ue:'rIXL. &.AAO: [J-~v ~ 70;:) 'I'Y)Go;:) Y;UX~ EXCX'rEPWV
7te:~pIXV gO"Xe:v' YEYOVe: YO:P XlXl EV 'r0 XWpL<p 'rWV o:v&pW7t[VWV y;uxwv, xlXl 'r';je;
O"lXpXOe; EX'rOe; ye:VO[J-EV1) ~n XlXl Uq?LO"'rIX'rIXL' AOYLK~ &plX XlXl 'r1X~e; y;uxcx~e; 'rWV
&.V&PC:)7tWV O[J-OouO"we;, WO"7te:p XlXl ~ O"O:P~ O[J-OouO"we; 'rn 'rWV &.V&PC:)7tWV O"Ixpxl
'rUYXcXVe:L EX 'r';je; MlXpLIXe; 7tPOe:A&OÜO"IX. Ferner zu Ps 67,6 (1444 A); zu Ps 70,23
(1465 AB); zu Ps 71,5 (1465 C); zu Ps 131,7 (1589 AB); s. Leipoldt 138ff.
Weitere Zeugnisse aus den uns nicht vorliegenden Teilen unseres Psalmen-
kommentars und eine Darlegung über die Stellung unseres Autors inner-
halb dieser theologischen Auseinandersetzungen um die Seele Christi bie-
tet A. Gesche, L'äme humaine de Jesus dans la Christologie du IVe s. -
Le temoignage du commentaire sur les psaumes decouvert a Toura, in
Revue d'Hist. Eccles. LIV 1959, Nr. 2-3. 2. versteht sich nun, warum die
Seele als Gott gehörig erwiesen werden soll. Obwohl das Christus in den
'Mund gelegte Lemma lautet: T~V y;uX~v [J-OU &.V~'(lXye:e;, kann man darunter
Erläuterungen 127
die erlöste Menschenseele verstehen, weil der Gottmensch sie durch die Er-
lösungstat zu eigen erworben hat (vgl. ob<eLw.a-eLO'ocV OCUTij> im Catenentext;
ferner 3,30f. ClO'7tep iX'&AOV t8LOV XOCL wcpeALocv t8LOCV; 4,2f. OC7toO'7tocO''&evTwv yocp
TWV OCtXILOCAWTWV 8L' ~lLoU XOCL tmep ~lLou). Wie man nämlich den ganzen
Menschen als gottgehörig bezeichnen kann, so auch die Seele allein. -
ocv~yocyov kann bloße Verschreibung sein, psychologisch veranlaßt durch
TIjv ljiux~v ILOU, oder aber unbewußter Erinnerung an 4,19-25 entstammen,
wo das Heraufführen der Seelen als Werk Christi dargestellt ist.
OCU't'OV Tp67toV xocl. 0 TOU .&OCV!XTOU xwpoe; 0 xocAoulLevoe; 481Je; 't'oce; dtvw.&ev OC7tO TOU
TWV ocv.&pW7t'WV ßLOU eLe; OCUTOV xocToccpepolLevOCe; ljiuxoce; {mo8ex6!J.evoe; 7tpocrcpuwe;
,,!Xxxoe; WV6!J.OCO'TOCL. 4,28 nje; ~lLepOCe; ~MX.&1JO'ocv: ~MX.&1JO'ocv weist auf frühere
Erörterung, wohl zu Ps 27,1 TOLe; XOCTOCßOCLVOUO'LV ete; A!XXXOV. - T1je; ~lLepOCe;
scheint zu heißen: Es wurde über Tag ausgeführt. Gegen Abend verweist
der Autor auf Ausführungen zu Ps 27,1, die zu einer früheren Tagesstunde
gemacht wurden (vgl. 15,9 x.ⅇ ~Aeyov). Auch die späteren Nachmittags-
stunden nach der Mittagshitze wurden mancherorts zum Unterricht benutzt
(vgl. G. R. Sievers, Das Leben des Libanius, Berlin 1868, 23). Plutarch,
quom. adul. 31 (70 E), erzählt eine Anekdote seines Lehrers Ammonios: 0
8' ~lLeTepOe; Xoc.&llY1JTIje; 'AlLlLwVLOe; ~v 8 e LA LV1i 8LOCTPLß1i. • .. Möglicherweise
ist aber eine nähere Bestimmung ausgefallen, etwa (7tpwl.) nje; ~IL., nje; (x.ⅇ)
~IL., nje; (7tpOTepocLOCe;) ~IL. M. - ou 7tllYOCL etO'Lv ot A!XXXOL: Die 7t1Jy~ hat fri-
sches Quellwasser, das Symbol ist für das ewige Leben, vgl. 10 4,14; Apc
7,17; 21,6; während der A!XXXOe; nur abgestandenes Regenwasser enthält, das
von oben hineingefallen ist; darum ist er Symbol für den Hades. V gl. Koe-
nen a.a.O. 71 zu Did. in Zach comm. 227,12. 5,2 tm1jpxTocL ist zu lesen,
obwohl außer 3,2 (X"t'1J-) x und T sonst nicht verbunden geschrieben werden.-
8LocßAOCßllv: Im Zusammenhang schwer verständlich. oux {m1jpxTocL !J.OL, &.
\m!XPxeL TLO'LV... wiederholt inhaltlich das voraufgehende ... ou xocTeO'xe-
.&1Jv ••• , ocn' ~O'w.&1Jv. 8LocßAOCßllV kann zu beiden Sätzen gehören. Man ver-
128 Erläuterungen
mutet darin die Begründung für die Rettung Christi aus dem Hades oder
sein Verschontbleiben vom Lose, das manche Seelen im Hades trifft. a~oc
ßAIXß'YjV zu lesen (d. h. "wegen des Schadens", der entstanden wäre, wenn
ich nicht aus dem Hades gerettet worden wäre) gibt einen ziemlich befremd-
lichen Sinn. a~' cX.ßAIXß~V = a~' cX.ßMße:~lXv (= "wegen meiner Sündlosigkeit")
ist sprachlich schwierig, da 'lJ cX.ßAIXß~ bisher nicht sieher belegt ist. Doch
könnte Corp. Herm. X 4 (Nock-Fest. I 115,4) eine Stütze sein, wo die Codd.
haben IXßAIXß'Yj<; a~ 7tIXcr'Yj<; XlXt cX.&IXVMLIX<; cX.VIX7tAe:W<;. Nock stellt mit Turnebus
7tIX()'Yj<; um und schreibt cX.ßAIXß~<; a~ XlXt 7tIXcr'Yj<; cX.&IXVlXcrLIX<; cX.VIX7tAe:W<;, be-
merkt aber im Apparat: possis cX.ßAIXßdlX<; a~ 7tIXcr'Yj<; XIXt. Vielleicht darf aber
stehen bleiben cX.ßAIXß1j<; a~ 7tIX()'Yj<; XlXt ••• , wobei 'lJ cX.ßAIXß~ als Nebenform zu
'lJ cX.ßAIXße:~1X erscheint. Dieser Wechsel -e:~1X oder -~IX zu -'Yj ist nicht ganz un-
erhört, z. B. 7t1X~aO"t"p~ßLIX mit byzantinischer Nebenform -"t"p~ß~; md7t'Yj mit
Nebenform crxf7te:~1X in der Did.Cat. zu Ps 103,3 (1525 A). Zudem bietet
unser Text auch andere ungewöhnliche Wortformen, s. Einl. S. 31. Der
Verzieht auf einen Eingriff in den Text wäre also begründet, doch mag als
mögliche Emendation erwähnt werden: cX.AA' EcrW&'YjV a~IX([LdvlX<; cX.>ßAIXß~(<;>,
sei es, daß sofort a~IXßAIXß'YjV als Fehler geschrieben wurde, veranlaßt durch
die Endung von EcrW&'YjV, oder daß ein späterer a~IXßAIXß'Yj<; zu a~IXßAIXß'YjV
"korrigierte". Es wird Did.Cat. zu Ps 15,9 (1233 B) vom Leibe Christi aus-
gesagt, der nicht der Verwesung unterworfen war trotz Trennung von der
Seele. In allgemeinerem Sinn findet sieh der Ausdruck u. 11,6 und mehrfach
in der Did.Cat., z. B. zu Ps 60,3 (1420 D); zu Ps 139,5 (1601 A); zu Ps 145,9
(1609A).
5,5-7 Vgl. Did.Cat. zu Ps 33,23 (1329 D) XlXt ~uX~v a~ PUe:"t"IX~ OUX rlM'Yj
cX.M' ~ "t"NV aOUAWV IXU"t"OU. Der Gedanke ist ausführlicher behandelt unter den
Cyrillus, Severus, Ammonius jeweils zugeschriebenen Interpretationen zu
1 Petr 3,19 bei Cramer, VIII 66,15ff. 5,6 IXV'YjYLOXe:VIX~: Variante des helleni-
stischen Perfekts von rlyw: IXY'Y)YOXIX > IXY'Yj0XIX, wofür neben den bei Mayser
I 2, 104f. genannten Schreibungen (lXye:LOXIX, lXye:oXIX) sieh auch IXYLOXIX findet,
besonders in den LXX, z. B. Gen 46,32; Tob 12,3; 3 Mac 5,45. 3 Mac 5,19
wie in unserm Text 'YjYLOXe:VIX~ mit doppelter Reduplikation, s. Einl. S. 30.
5,7-10 Johannes der Täufer als Vorläufer Christi auch im Hades ist be-
liebtes Motiv christlicher Descensus-Schilderungen, vgl. z. B. Orig. homo
de engastrimytho 7 (GCS III 291,20ff.); zu Mt 11,2f. fr. 220 I (GCS XII
105) ',,~ ' (CP'YjcrL')'"l
YjO'Yj [Le:v '"l
e:1\'YjI\UvlX<;
(i , "l'
XIX~ 7te:7tI\'YjPOCPOP'Yj[LIX~ "
XIX~ "
ou 7te:p~ ,
"t"ou"t"ou IX 7t-
0 PW.
cX.AA' E7te:~a~ EV cpUAIXXn "t"uYXIXvwv olalX "t"e:&V~~e:cr&lX~ cX.VIX~pe:&e:t<;XlXt 7tp6ap0[L6<;
Erläuterungen 129
't'L'JO~ XpdHOVO~ &1te:Ae:UO'e:O'.&~L d~ 't"o 't"NV ~UXNV XWp~OV, {L~.&e:'i:v aLa 't"NV (L~.&'Y)
't"NV {LOU ßOUAO{L~L, 1t6't"e:pov 0'1'.1 d (; EpX6{Le:vo~ (x&xe:'i:) ~ he:pov d~ 't"OÜ't"o EYW
x~t ~t AOL1t~t ~ux~t 1tpOO'aOXN{Le:V; Sehr ausführlich Hieron. ep. ad Algasiam
121,1 (CSEL 56,5,2ff.). V gl. auch Hieron. zu Mt 11,3 (PL 26, 69 D) ... et
est sensus: manda mihi, quia ad inferna descensurus sum, utrum te et in-
feris debeam nuntiare, qui nuntiavi superis? Orig. zu Mt 11,3 Cramer I
83,7ff.; 84,18ff. wird Joh. Chrys. das Wort abgesprochen: 0'1'.1 d (; EpX6{Le:vo~,
d~ 't"ov ~a'Y)v a'Y)Aov6n, ~ he:pov rlyye:AOV &1toO''t'eMe:L~ AU't'pW't'~v 't'WV he:'i:O'e: x~'t'e:
XO{Levwv; Aus späterer Zeit vgl. die reich ausgeschmückte Darstellung in
der Antwort auf die Frage: (; ~OAO{LWV EO'6>.&'Y) ~ o(); veröffentl. durch C. F.
G. Heinrici, Griech. byzant. Gesprächsbücher und Verwandtes, in Abh. d.
philol.-hist. Kl. d. kgl. sächs. Gesellschaft d. Wiss., Bd. 28 (1911), Nr. 8, 81.
5,10-12 Der Anschluß an das vorhergehende ist schwierig. Wer ist Sub-
jekt zu yp&cpe:L? Wer sind hier die ßmOL? Subjekt kann wohl nur der heilige
Schriftsteller, und zwar als Vertreter Christi, sein. ßO'WL scheint sich hier
nicht mehr auf die aus dem Hades erlösten Seelen zu beziehen, sondern auf
die auf Erden lebenden Christen (Did.Cat. braucht ßO'WL in diesem Sinne oft,
z. B. zu Ps 149,1, 1613 C EXXA'Y)O'~~ (;O'~wv); denn 1. kann man das 1,21 ff.
allegorisch gedeutete ~&AAe:LV = ß~o~ 1tp~x't'Lx6~ kaum von den Heiligen des
Himmels verstehen, die ja in der vollendeten .&e:wp~~ (Gottschau) = <i>a~
stehen; 2. werden auch Vers Sb und die folgenden von den auf Erden le-
benden Christen verstanden. So setzt also mit 5,10 eine neue Interpretation
ein, die nicht besonders gekennzeichnet ist. Überhaupt machen die beiden
Zeilen den Eindruck einer sehr skizzenhaften Notierung des Vorgetragenen.
5,10 x~'t'6p.&w{L~: Gewöhnlich im ethischen Sinn gebraucht (vgl. zu 2,1),
bezeichnet hier die Heilstaten Christi (vgl. u. 5,24 E{LOÜ yap 't"a 't''Y)ALX~Ü't'~
x~'t'op.&6>O'~v't'o~; Clem. Al. Paed. II 74,3 GCS I 203,5ff. ae:O'1tO't'LXOV x~'t'6p.&w
(L~), des Zusammenhangs wegen an erster Stelle die Auferstehung. Diese
Heilstaten haben gemeinsame Wirkungen für Christus und die Gläubigen
(vgl. etwa 1 Cor 15,12f.; Did.Cat. zu Ps 68,14,1620 B ... ~v' E{LOÜ ~W01tOLOU
{Levou O'uv E{LOt ~W01tOL'Y).&NO'LV ot aL' &.(L~P't'~~~ ve:xpo~). Wie nun aber das
x~'t'6p.&w{L~ gemeinsam ist, soll auch das Danklied gemeinsam sein. Weil es
sich bei unserm Ps um einen ~~A{LO~ <i>alj~ handelt, sollen die Gläubigen also
mit ihrem ~&AAe:LV (= tugendhaften Leben) die <i>a~ Christi begleiten. - Die
Änderung (6 ) {LN [v scheint notwendig. Verwechslung von ~(Le:'i:~ und 6{Le:'i:~
sehr häufig in den Handschriften. - 'Y) ist schwierig zu deuten, scheint aber
epexegetischen Sinn zu haben. 5,11f. Der Nominativ 'Y) wa'Y) 'Y) 'Y){L. des Pap.
130 Erläuterungen
deutet ist. 6,1 Cl"uv3poc[J.e:~v ..• : Hier spielt die Lehre vom Synergismus an,
der Notwendigkeit des Zusammenwirkens menschlichen Bemühens mit der
göttlichen Gnade. 6,3 Vgl. 101,3 7t!Xv"t"oc Ih' ocv"t"ou EYZVe:'CO (Coll,16 o'n EV
ocv"t"<;) h."t"LCl"&'fJ "t"oc 7t:X.v"t"oc), 10 1,4 EV ocv"t"<;) ~w~ ~v. Davon geht die Allegorese
&ZA'fJ[J.OC &e:ou = 0 &e:o~ A6yo~ aus. - EV ocv"t"<;) = 3L' ocv"t"ou, vgl. Joh. Chrys.
Cat. zu Col 1,16 (Cramer VI 307) t30u "t"o » EV ocv"t"<;)« 3L' ocv"t"ou ECl""t"LV. d7tC;w yocp
(hL » EV ocv"t"<;)« E7t-f)YOCye:v » 3L' ocv"t"OU«. V gl. zu 12,8.
6,7 f. Der Abend ist Ende des Schattens, weil die Gegenstände keinen
Schatten mehr werfen; Ende des Buchstabens, weil man ihn nicht mehr
lesen kann. "Schatten" und "Buchstaben" bedeuten allegorisch den Alten
Bund. Grundlage dieser Allegorie: Der Alte Bund aals Sc h a tt endes N euen
Erläuterungen 133
Bundes, s. CoI2,16f.; Hebr 8,5; 10,1; vg1. Did. in Zach comm. 228,20f.
aXL6:J[8YJ~ 8LIX.&~XYJ] (Koenen 66 mit Er1. 73); de sp. s. 33 (1063 B); Cat. zu
Ps 35,6 (1333 D); zu Ps 41,2 (1357 C); zu Ps 49,9.12.14 (1392 BCD); zu
Ps 67,8 (1444 C) "t"ö yp&[l[l1X XIX/. ~ "t"OU V6[lOU mu&; zu Ps 67,15 (1445 BC);
zu Ps 70,1 (1460C); zu Ps 70,16 (1464A) yp&[l[l1X und aXL&; zu Ps 117,72
(1572 B); zu 2 Cor 5,16 (1705 BC); b als Buchstabe gegenüber dem
"Geist" im Neuen Bund: Rom 7,6; 2 Cor 3,6. 6,9f. 't"ö tAlXp6v: Hier wohl
"Glanz", wie in einem Leidener chem. Pap. des 3. oder 4. Jh. von imitier-
tem Gold (Pap. Leid. X. 17, M. Berthelot, Archeologie etHistoire des Sciences,
Paris 1906,269 ff.). In gleicher Bedeutung wird &.v.&o~ poetisch von Metall aus-
gesagt (L.-Sc. s. v.). 6,10 V g1. Did. fr. zu2 Cor 3,4ff. (1693 C) 't"OU ~W07tOLOUV
't"0~ 7tVZÜ[lIX't"O~ ~ 8LIX&~XYJ XIXLV~, 0,) 7tIXAIXLOu[levYJ; Did.Cat. zu Ps 21,1 (1276 B)
&.V't"[AYJ~L~ EW&LV~ XIX't"Op&OU't"IXL 't"OU ~A[OU 't"~~ 8LXIXLOGÜVYJ~ &.v[ax.ov't"o~ XIX/. &.px.·~v
~[leplX~ XIX't"MXZU&~ov"t"o~' ~ y,xp &.VIX't"OA~ 't"OU &.AYJ.&LVOU !pw't"ö~ 't"'(i vux"t"l. T~~
" \ ~, ,~,,, - " \ ,,~ .1.
IXYVOLIX~ XIXL 7tI\IXVYJ~ 't"ZI\O~ Z7tLV'ZLGIX ZW 7tVZU[lIX't"LXYJV IXVZI\IX[l'l'ZV,
6,11-18 Nun läßt der Interpret eine zweite Erklärung folgen, die ihm
verständlicher erscheint: Die Prophezeiung, daß am Abend Klage sich
erheben wird, ging in Erfüllung, als der Synagoge aus der Beschneidung
die Sonne der Gerechtigkeit (= Christus) unterging und sie darum ihren
Abend ( = Ende) fand. Zur Begründung dient die allegorische Interpretation
von Ier 15,9. - ~ALO~ 8LxIXLOaüvYJ~: Aus Mal 3,20 auf Christus gedeutet,
von großer Bedeutung in der frühchristlichen Symbolik. 6,11 't",x 8YJ[lw-
8eG't"zplX: Mit der alexandrinischen Tradition nimmt der Autor zwei Klassen
von Gläubigen an, die einfachen und die vollkommenen (= Gnostiker,
vg1. 2,11-14; 9,9-18; 12,3-7; jeweils mit Er1.). Ihrem unterschiedlich tiefen
Eindringen in das Verständnis der h1. Schrift entspricht eine doppelte
Schriftauslegung von seiten des Lehrers: die a7tAOUG't"eplX (9,21; 13,15) oder
8W.w/)zG't"eplX (6,11; 7,13) gegenüber der AOYLxw't"eplX (13, 19) E~~yYJcn~.
Dabei kann man aber nicht einfach der einen Art die Erklärung des Literal-
sinnes, der anderen die des geistigen, allegorischen Sinnes zusprechen, wie
unsere Stelle zeigt, an der beide Interpretationen einen allegorischen Sinn
bieten. (Leipoldt 60f.; S7f.) - Zum Komparativ s. zu 3,3. 6,13-18 Die
Synagoge der Beschneidung hat sieben Tage geboren, zuletzt den Sabbat,
von dem sie sich die Vollendung aller Dinge erhoffte (s. zu 6,14f.). Aber diese
Hoffnung wurde enttäuscht. Der Sabbat brachte nicht die Vollendung. Sie
wurde vielmehr bewirkt durch den "achten Tag", der von einer andern
Mutter stammt, der I<:irche. Doch wird das letztere wieder nicht gesagt,
134 Erläuterungen
sondern der Gedanke springt von der Allegorie in die Realität: Die Fülle
kommt von Christus, wie der Apostel J ohannes unter ausdrücklichem
Hinweis auf den Alten Bund betont: EX 't'ou 1tA'Y)PW[J.ot't'oc; otu't'ou ('t'ou A6you)
ij[J.e~c; 1tocv't'ec; EAOCßo[J.ev, xotl xocp~v cXV't'l xocp~'t'oc;' ()'t'~ 0 v6[J.0c; ~~OC Mwucrewc; EM-&'Y),
ij xocp~c; xotl ij cXA~-&e~ot ~~OC 'I'Y)crou Xp~cr't'ou Eyeve't'o (10 1,16-18; auch hier ist
wieder nur der Anfang des Zitates notiert und der für das Verständnis
wichtige Teil ausgelassen, vgI. zu 1,17). Sabbat und Sonntag sind schon in
der urchristlichen Literatur als Charakterisierung von Judentum und Chri-
stentum gegenübergestellt, z. B. Ignat. Magn. 9,1 e~ ouv ot EV 1totAot~O~c;
, , , , , n. ,
1tpotY[J.otcr~v otVotcr't'potc:pev't'ec; e~c; Xot~v0't"YJ't'ot el\1t~ooc; Ijl\1TOV, [J.'Y)xe't'~ crot
'.,,~.3:., ßß '
ot't'~-
~
1tOVeLV ~,
't'OLC; O'6>/LCXO'L XCX't'CX"'ß~6' -
't'CXC; e 0 /LCXC; ecp1Jxe 't'C" ,
XC; CX/LeLVOUC; 't:'.t
1tpCX",eLC; t:1tL-
't'eAeLV· CXi5't'cxL 8' e[O'tv cxl 8LOC A6Y6>v xcxt 8oY/L&''t'6>V 't'WV XCX't" ocpeTI)v. Ebd. 64
••• OL• U\.pLO''t'OL
l! 't'6>V
- ßI~6>V, ur! 't'e 1Te6>p1J't'LXuC;
fi lXCXL
' 0• 1tPCXX't'LXOC;,
" CX/LeL'ß 6>OW CXV't'L1tCX-
'
PCXX6>poüV't'ec; OC).).1JAOLC;, 0 /L&V 1tPCXX't'LXOC; ACXXWV e~&.8cx XCX't'OC TI)V 't'OÜ O'W/LCX't'OC;
u1t1JpeO'(cxv, 0 8& .&e6>p1J't'LxOC; eß8o/L&.8cx 7tpOC; emO'TI)/L1Jv xcxt 't'eAEL6't"YJ't'cx 8LCXVOLCXC;.
Ähnlich Clem. Al. Strom. IV 109,2f. (GCSII296,12ff.), währender Strom.
VI 138,1-145,7 die philonische Spekulation bzgl. der Sieben in christlichem
Sinne umdeutet. Orig. dagegen sieht in 1 Regn 2,5 c lS't'L O''t'eLpcx ~'t'EXEV m&.
die Kirche gemeint (in 1 Regn homo I 18, GCS VIII 24,25f.) "sterilis" mater
nostra est ecclesia, haec "peperit septem", septenarium numerum, cui requies
adscripta est. Die unerfüllte Hoffnung der Synagoge, /L1J't"YJp XCXAWV V01J/L&.-
't'6>V xcxl. ~PY6>V zu werden, wird Did.Cat. zu Ps 112,9 (1548 BC) im Anschluß
an das Zitat Is 54,1 EUCPP&.V.&1J't'L, O''t'eLpCX, ~ OU 't'LX't'OUO"CX ••• , lS't'L 7to).).oc 't'oc 't'exvcx
't'~C; ep~/Lou /LOCAAOV ~ 't"Yjc; ex01~O"1jC; 't'ov &v8pcx, als in der Kirche erfüllt gezeigt,
die nämlich /L~'t"YJP ~PY6>V, /LCX.&1J/L&''t'6>V, V01J/L&.'t'6>V 't'E xcxl. A6Y6>v sei. - 7tVEU/LCX-
't'LXWC; in 6,14 deutet demgemäß auf den geistigen, d. h. allegorischen Sinn
des Sabbat. 7tVEU/LCX't'LX6c; vom geistigen Schriftsinn auch sonst bei Did., z. B.
Cat. zu Ps 1,3 (1160 A); zu Ps 103,31 (1525 C); zu Ps 147,7 (1613 A); zu
Prov 30,22 (1641 D). 6,17f. emMvcxV't'oc; 't'OÜ ~A(OU ~'t'L /LEO"OUO"1jC; 't"Yjc; ~/Lepcxc;:
Vielleicht ist an die Sonnenfinsternis beim Tode Jesu gedacht (Mt 27,45 u.
Parall.), doch wird der Gedanke sofort wieder zur Allegorie umgebogen:
1)/Lepcx = oO't'oc; 0 cx[WV. V gl. dazu z. B. Philon leg. all. III 25; Orig. in Ier
homo XII 10 (GCS III 96,10ff.) im Anschluß an 109,4; in Mt comm. XV 31
(GCS X 442,25f.; 444,28ff.) und GCS XII fr. 396,2 in Erklärung von Mt
20,2. 6,18 xcxt E[C; 't'o 1tP6>t OUV OCYCX).).LCXO"LC;: Versteht sich nun von selbst
und ist zudem 6,10f. kurz erklärt. Darum genügt der Hinweis.
tenden Farben geschildert wird. Unser Autor übernimmt freilich die alte
stoische Definition der Schönheit (vgl. SVF III 472; 278; Cic. Tusc. IV 31),
obwohl sie von Plotin (a.a.O. c.1) als unzureichend abgelehnt wird. -
Ähnliche Interpretation Did.Cat. z. St. (1312 D-1313 A) X1XAAOe, ae: ljiux5ie, .~
"rWV "rau"r'Y)e, auv&.[Lzwv O"u[L'PwvLa, End xat O"6:>[La"roe, ~ "rWV [LZAWV O"U[L[Lz"rpLa.
"rou"r6 [LO~ "rOLVUV "ro X&.AAOe, 7tap&.O"xou, i57tZP &.veAaßov 7tm~O"ae, O"ou "ro .&eA'Y)[La
xat "rOU EV oupavoZe, 7ta"rp6e" E7td 7tiXe, 0 O"u[L[Lop'Poe, YZYOV0le, "r~e, dx6voe, "roG ULOU
"rOU .&zou, x&.noe, .&z6.&zv ~O"xzv Evw.&de, "ri{) xup~axi{) .&zA~[La"r~. 7,4 zux"r~xwe"
wenn 7tap&.O"xou (so Codd. B, S, A; Did.Cat. z. St. s.o.); zuxap~O""r'Y)"r~xwe"
wenn 7tapeO"xou (Cod. U) gelesen wird. Der Schreiber folgte beim Lemma
Cod. U, obwohl der Autor beide Lesungen kannte. - zuxap~0""r'Y)"r~x6e,: Scheint
eine typisch phiionische Nebenform von zuxap~O"nx6e, zu sein, da sie nach
Ausweis der Lexika sonst nicht belegt ist. 7,7 {dva~}: Der Infin. ist be-
ziehungslos. Vielleicht hat ein Schreiber nicht bedacht, daß das Tl der vori-
gen Zeile noch nachwirkt, und das scheinbar fehlende Verb ergänzen wol-
len. M. 7,9f. bieten die Auslegung des Lemmas. Der Sinn des Satzes ist
dunkel und läßt sich nur stufenweise erfassen: 1. aL xap~O"nxat "rWV &.pz"rwv
scheint umständliche Umschreibung für aL xap~O"nxat &.pz'ml (s. Mayser II
2,1, 127,17 mit zahlreichen Beispielen), was die Tugenden als von Gott ge-
schenkt bezeichnet wie Did.Cat. zu Ps 5,8 (1173 A) ... 0 ... 7tpox67t"rwv
E7t6[Lzvoe, .&zi{) ..• oa'Y)yzZ"ra~ {mo "rOU XOP'Y)youv"roe, "rY)v &.pz"rY)v au,ou, ,au '&ZOU
a'Y)Aov6"r~. V gl. auch Philon, de ebr. 119 dO"t ae: xat EV [Lepz~ awpzal, &e, .&zi{)
"rZ aouva~ xat AaßzZv &.v.&p6:>7tO~e, E[L7tpZ7tee,. a(i"ra~ a' &v dzv &.pz"rat xat aL
xa"r' au"roce, Evepyz~a~, ... Besonders ausgeführt leg. all. 145. 48ff. Der Ge-
danke liegt im Lemma begründet, wo ja die "Kraft der Schönheit" als von
Gott geschenkt erscheint. 2 . .&eA'Y)[La bezeichnet die Tugend ganz allgemein
und .&zA~[La"ra die Einzeltugenden: Did.Cat. zu Ps 144,18 (1609 B) .&zA~[La"ra
[LE:V oi5v au"rwv aL xa"r' daoe, &.pz,al· .&eA'Y)[La ae: ~ xo~v~ "rZ xat yzv~x~. Dasselbe
von Gott ausgesagt zu Ps 15,3 (1228 B) .&zA~[La"ra aE: .&ZOU aL xa"r' dMe, dO"w
&.pz,aL. 3. Diese Einzeltugenden stehen miteinander in der &'v"raxoAou'&la,
Did.Cat. zu Ps 118,172 'P.&ey~a~"ro ~ yAWO"O"&. [LOU "ro A6y~6v O"OU, i5"r~ 7tiXO"a~ aL
EV"roAaL O"ou a~xaLOO"uv'Y) EO""rlv (1580 C): aL a~&.'Popo~ EV"roAal O"OU, 7tpoO""r&.~z~e,
oi5O"a~ "rWV xa"r' etaoe, &'pz,wv, ~v 7tiXO"a~ "ruYX&.vouO"w. ~ xat xa.&6Aou yzv~xY) ~
&.pz-rYj "ri{) &.v"raxoAou'&ZZV "roce, ti)~xoce, &pz"r&.e" eile, "rov [LLav "rzAdwe, ~xov"ra 7t&.O"ae,
~Xz~v 'P.&eyyo[La~. (xa.&6Aou yzv~xY) ~ &pz"r~ ist die a~xaLOO"uv'Y), s. Did.Cat. zu
Ps 22,3, 1289 D ... i)~xa~oO"uv'Y) EO""rtV ~ xa.&6Aou xat yzv~xY) &pz,~.) 4. Die
Folge dieser Antakoluthie der Tugenden ist also, daß der Mensch alle Tu-
genden besitzt, sowohl die dianoetischen wie die praktischen, von denen
Erläuterungen 137
Weg nehmen mußte, waren 1. der Sabellianismus, der die numerische Ein-
heit (ro '!1X\)"rov '!OU OCpL&[J.OU) zwischen den drei göttlichen Personen annahm
und damit die Dreiheit der Personen zu bloßen Namen des einen Gottes
verflüchtigte. Gegen diese Irrlehre wendet sich obige Bemerkung. 2. der
Tritheismus, der das andere Extrem darstellt und die Besonderheit der drei
Hypostasen so überbetont, daß die Einheit aufgehoben wird. Gegen den
Sabellianismus wendet sich schon Origenes, in 10 comm. X 246 (GCS IV
212, 13ff)
• {L'Y,~,
J OLlXtpe:pe:LV '!ep
~ , ~V'[J.ep
IXpL' - '!OV
, ULOV
" '!OU- 7!1X'!P0C;,
, 'IX""
...... ' "
e:v " "
ou [J.OVOV oueHCf
OCAAa XlXl. tmoxe:L[J.evep '!uYXrl.vov'!lXC; oc[J.tpo'!epouc;, XIX'!rl. '!LVIXC; emvo(lXC; aLlXtp6pouc;,
ou xlX'!a tm6cr'!IX(HV AeYEcr&IXL 7!1X'!eplX XlXl. ut6v. In der Bekämpfung dieser Häre-
sie hat er keine Bedenken, in einem öffentlichen Glaubensgespräch, in dem
die Rechtgläubigkeit eines Bischofs geprüft werden soll, die orthodoxe
Lehre so zu formulieren: o\.Jxouv. .. ou aELaLaIXL[J.OVOU[J.EV 7!~ [J.ev d7!e:iv auo
&EOUC;, 7!~ ae d7!e:iv EVX &E6v; (Scherer, Entretien 122,9f.), und 6[J.OAOYOU[J.EV
Mo &e:ou<;; (a.a.O. 124,5). Origenes hat also keine Schwierigkeit, in der
Trinitätslehre die Zahlen zu verwenden. Wenn nun unser Autor in diesem
Punkte Bedenken hat, (e:'Cye: aE~ OCpL&[J.OU<; eXE~ tprl.VIXL 7,16), so deutet das auf
eine spätere Stufe der Entwicklung innerhalb des Bemühens um eine Klä-
rung der orthodoxen Trinitätslehre. In der zweiten Hälfte des 4. Jh. nämlich
mußten sich die Verfechter der orthodoxen Formel [J.[IX OUcr(1X - '!PE~<; tmo-
cr'!rl.crEL<; auseinandersetzen mit dem Vorwurf des Tritheismus und im Zusam-
menhang damit klären, inwiefern man Zahlen in bezug auf die Trinität
überhaupt verwenden dürfe. 7!iXv yap & ~v OCpL&[J.<J> Aeye:'!IXL, '!ou'!o oux ~V iSv'!w<;
~Ua' hAOUV '!?j tpUcrEL ecr'!(v (Euagr. Pont. ep. 8,2, PG 32,248 C). Dahinter
steht die Lehre des Aristoteles, daß die Zahl zur Quantität gehöre (6 yap
OCpL&[J.O<; 7!iX<; 7!ocr6v '!L O"'YJ[J.IX[VEL metaph. XIII 2, 1089 b34) und damit der Ma-
terie verbunden sei ((ScrlX OCpL&[J.<J> 7!OAArl., \)A'YJV ~XEL metaph. XI 8, 1074a 33f.).
Wenn die Einheit in Gott also eine numerische ist, (~v OCpL&[J.<J», dann ist die
göttliche Natur zusammengesetzt und nicht frei von Materie. Die Einheit
in Gott kann also nur eine physische sein. Wenn diese aber nun wieder in
drei Hypostasen verwirklicht ist, dann - so schlossen die Gegner - gibt es
drei Götter. Basilius, der als Hauptvertreter der Orthodoxie im Mittelpunkt
dieser Auseinandersetzungen stand, ließ zunächst einen Unterschied der
Zahl zu, c. Eun. I (PG 29,556 B; geschrieben ca. 364, Altaner 260) &cr'!e:
OCpL&[J.<J> {Lev TI)v aLlXtpOeaV tmrl.pxe:Lv. Später äußerte er seine Bedenken gegen
das "Zählen" in bezug auf die Trinität, homo 24 c. Sab. et Ar. (PG 31,604
B, zeitlicher Ansatz fraglich) »ev '!<J> v6{Lep ~e«, 'P1jcr( (Christus 10 8,18),
»'!<J> u[J.e:'!epep yeyplX7!'!IXL, O'!L Mo ocv&p<:mwv ~ [J.IXP'!Up[1X OCA1j&~C; ecr'!LV«. ocp[&-
Erläuterungen 139
{l'rJO'OV, d ßOUAeL, 1'OC 1tp60'cu1tIX. &Y6l, qJ'YJ O'LV , eL{lt (; {lIXP1'UPWV. ek XlXt {lIXP't'U-
pd 1tept &{lOÜ (; 1tE{l<.\lIX<; {le. Mo. XIXt OOx &yw olhcu 1'OA{l'YJPW<; &pL&{lW,
&AA' 1X01'0<; 0 XUPLO<; &8L8IX~ev. De sp. s. (PG32,148 C; aus dem J. 375, Alta-
, XIXL' 'ULOV
ner 260) 1t1X1'epIX 1
XIXL, ,IXYWV
' -
1tVEU{l1X 1tIXPIXOLoOU<; 0.XupWC;
~ ~, ,
OU, {lE1'IX, 1'ou-
&pL&{lOÜ cruve~E8cuxev, 00 yocp d1tev, ()1'L dc; 1tpw1'ov XIXt 8eu1'Epov XIXt 1'pL1'OV 008e
dc; ~v XlXt Mo xoct 1'pLIX. &AAOC ... {laALcr1'1X {lev u1tep &pL&{lOV ~cr1'CU 1'OC
&VEqJLX1'IX .... d 8e aplX 8ef: XIXt &pL&{lEf:v, (l~1'OLYE XIXt &V 1'ou1'C» XIXXOUP-
ydv ,,~v &A~&ELIXV. ~ yocp crLCU1t'(j 1'L{lacr&cu 1'OC app'YJ1'IX ~ EOcrEßWC; &pL&{le:f:O'&CU
1'OC &.YLIX. Der Text unserer Stelle läßt sich am besten auf dem Hintergrund
dieser Diskussion verstehen und weist etwa auf die Zeit nach 365 oder gar
375, womit er dann in die Nähe von Did. de sp. s. rücken würde, wo es c.
18 (1050 A) heißt: sancti spiritus unitatem ad deum non secundum nu-
merum, sed iuxta substantiam comprobavit (Petrus act 5,3f.). Vgl.
auch de trin. II 5 (492 B) ... 001" &VEXE1'IXL (1'0 &.ywv 1tveü{llX) ~ &pL&{lOC; 1tpocr-
lXyopeuEcr&IXL 1''Yjc; Eva80c; OOO'LIXC; ()V, ~ ... - Lit.: Zu Origenes: Scherer, En-
tretien 63 f.; zu Basilius: K. Holl, Amphilochius von Ikonium, Tübingen-
Leipzig 1904, 143ff.; zur Trinitätslehre des Didymus: Leipoldt 95ff.,Bardy
59ff.; zum Problem allgemein: R. Arnou, Unite numerique et unite de na-
ture chez les Peres, apres le Concile de Nicee, Gregorianum 15 (1934), 242ff.
7,28-8,7 7,28f. Das Fehlen der üblichen Zeichen // ... / dürfte ein
Versehen des Schreibers sein, der das Lemma nieht erkannte. Vor dem
folgenden Lemma 8,7 wurde // interlinear nachgetragen. - Vers 10d fehlt
im Lemma, wird aber in der Erklärung 8,2 angeführt. Es ist möglich, daß
er schon in der Vorlage des Kopisten oder gar im Psalmenkodex des
Lemmatisten fehlte. 7,29-8,1 V gl. Did. de trin. II 12 (668 AB-669 A).
Die XOIXOL sind als O'OC:PXLXOL charakterisiert a.a.O.II20 (740BC). 7,29 tA~
AU.&OC: 7toc:.&e:~v: Finaler Infinitiv. 8,2 V gl. 10 1,17 ~ &A~&e:LOC: OL' 'I'YJO'ou XPLO'TOU
tyeve:To; 14,6 tyw d[LL. .• ~ &A~&e:LOC:. 8,4f. Der hier behandelte Halbvers
bietet dem Interpreten eine Bestätigung für die christologische Deutung des
voraufgehenden Lemmas, auf das er zurückgreift. Das gleiche gilt vom fol-
genden Lemma Vers 11 a • M. 8,5-7 Mit d1'OC: beginnt die Überleitung zum
folgenden Lemma. t7te:LO~ ••• oc:r[LOC:TL ist Parenthese.
8, 7-12 Vers 11 a wird zweimal als Lemma zitiert und interpretiert, getrennt
durch die Auslegung von Vers 11 b • Es ist möglich, daß der Vortragende
die zweite Auslegung an dieser Stelle nachholte, weil sie an der richtigen
Stelle vergessen wurde. In 8,7 f. wird der Halbvers gedeutet auf die Bekehr-
ten, was Z. 10ff. dahin ergänzt wird, daß die Tatsache der Rettung jener
Gewähr bietet dafür, daß auch die noch nicht Bekehrten einst Erbarmen
empfangen werden. 8,8f. Obwohl es nicht eigens gesagt ist, muß auch die-
ser Halbvers als ix 7tpoO'W7tOU TOU O'wTIjpoc; gesprochen aufgefaßt werden.
Dann ist der XUPLOC; Gott. Von Gott wird nun ein "Werden" ausgesagt, was
sich aber unmöglich auf Gottes Wesenheit (OUO'tWO'LC;) beziehen kann, weil
Gott ungeworden und unveränderlich ist. Es gilt darum nur von den Bezie-
hungen (O'XeO'e:LC; 7tp6c; TL) Gottes zu den Geschöpfen, in die er immer wieder
eintritt. Das gleiche gilt natürlich für den Logos, wenn man an seiner Gott-
Erläuterungen 141
heit festhält. Darum ist die genannte Unterscheidung von großer Bedeutung
im Kampf gegen die Arianer, welche Schriftverse, die auf ein "Werden"
des Logos gedeutet werden konnten, zum Beweise für seine Geschöpflich-
keit heranzogen. Das war allgemein bekannt, darum konnte sich der V or-
tragende mit dieser kurzen Bemerkung, oder vielleicht der Mitschreibende
mit dieser kanppen Notiz begnügen. Klarer und ausführlicher sind andere
Stellen bei Did., z. B. Cat. z. St. (1313 A) ~LcX ~e 't'ou »xupw<; s:yev~&'Y) ßO'Y)&6<;
fLOU« ~dX\IU't'IXL 't'o »s:yev~&'Y)« fL~ 7tOC\l't'w<; OUO"LWOW, &AAcX xlXl O"XeO"LV 7tp6<; n ~'Y)AOUV.
't'OU't'O 't'OLVUV vO'Y)'t"eov xlXl 7tepl 't'OU O"w't'~po<;, d 7to't"e AeyoL't'o. de trin. III 6
(844 C-848 B) oux , lXeL oe 't'o, »e7tOL'Y)O"e«
,,~, , I - " - ,I ' .... ' , ,
voeL't'IXL IXV't'L 't'ou »eX't"LO"ev«, IXI\.I\.IX XIXL XIX't'1X
O"XeO"LV' ••• 't'7j YcXP 3LIXVOL~ 't'IXUT{) 7tepl 't'OU 7t1X't'PO<; xlXl &eou d7tev' »ßo'Y)&o<; xlXl
O"Xe7tIXO"~<; s:yeve't'6 fLOL d<; O"W't"Y)pLIXV« (Exod 15,2), xlXL 'HO"IXLIX<;' »s:yevou
7tocO"Yl 7t6AeL 't"1X7tew7j ßo'Y)&o<;« (Is 25,4), xlXl 0 tepo~ocA't"Y)<; S:V fLev X&' ~IXAfL<i>'
»xupw<; s:yev~&'Y) ßO'Y)&6<; fLOU« (Ps 29,11), S:V ~e A'· »yevou fLOL d<; &eov {mep-
1X00mO"~v xlXL d:;; o!xov xlX't'lXtpuy~<; 't'ou O"WO"IXL fLe« (Ps 30,3). Zu Ps 117,14
(1560 CD); zu Prov 8,22 (1629 D). Vgl. Ps. Basil. adv. Eun. IV (PG 29,
705 A). 8,11 OLxo~ofLwv: S. 1,15. Vgl. 1 Cor 3,9; Eph 2,20ff.; 1 Petr 2,5. -
't'owu't'ou<;: Muß sich beziehen auf die in der Vorzeile Erwähnten, für die
Christi Blut vergeblich war. Glatter wäre (ou > 't'owu't"ou<;, das auf die unmit-
telbar vorher genannten Bekehrten verweisen würde. Doch fragt sich, ob
dann nicht das gewöhnliche O\)7tW stehen würde (3,12 zweimal; 4,5; 12,5).
Athanas. z. B. braucht &xfL~v nie mit Negation (s. die Stellen bei Müller,
Lex. Athan. s. v.). 8,12 Hier scheint die Apokatastasislehre des Origenes
durch, die auch Didymus vertreten hat (Leipoldt 68ff.; Bardy 164ff).-
tpocPfLlXxov: Leiden und Tod Christi, s. 4,7.
8,24-9,1 Der Interpret liest diesen Halbvers mit einer bestimmten Inter-
punktion, auf die er nicht näher eingeht, weil sie ihm selbstverständlich
scheint, macht aber a in einer Vorbemerkung darauf aufmerksam, daß einige
eine andere Interpunktion vorziehen, die ihm jedoch nicht zusagt (8,25f.).
Dann folgt b die Worterklärung von XO('t'tXVU~L~ (8,27f.), und endlich c die
Interpretation des Lemmas (8,29-9,1). 8,25 ZVWL lmoO''t'LY[L~V AEYOUO'LV n(xO(I.)
ou [L~ xO('t'O(vuYW«: lmoO''t'LY[L~ (auch lmOaLO(O''t'OA~, lmo't'E:AdO() bezeichnet in
der Antike die schwache Interpunktion gegenüber der O''t'~Y[L~ 't'E:AdO(. (Nach-
träglich wurde ihnen noch eine O'nY[L~ [LEO'"tJ zwischengeschoben.) Zu beach-
ten ist, daß diese Interpunktion in erster Linie für das Gehör bestimmt war,
und ihre Fixierung im geschriebenen Text ganz unterblieb oder nur man-
gelhaft durchgeführt wurde. Quintilian charakterisiert sie dahin, daß bei der
U7t'OO''t'LY[L~ die Stimme in der Schwebe bleibt, bei der 't'E:AdCl dagegen gesenkt
wird (Inst. or. XI 3,3Sff.): observandum etiam, quo loco sustinendus et
quasi suspendendus sermo sit, quod Graeci U7t'OaLO(O"t'OA~V vel u7t'oO'nY[L~v
vocant, quo deponendus. suspenditur "arma virumque cano", quia illud
"virum" ad sequentia pertinet, ut sit "virum Troiae qui primus ab oris", et
hic iterum. nam etiam si aliud est, unde venit quam quo venit, non distin-
guendum tarnen, quia utrumque eodem verbo continetur "venit". Dionys.
Thr. versteht sie als Pause (ScholiainDionys. Thr.,Gramm.Gr.I3,25,17ff.)
't'( oav EO''t'LV U7t'OO''t'LY[L~ ~'t'OL lmo't'E:AE:(O(; EVVO(o(~ OUaE7t'(u eX7t'"tJpnO'[LEv"tJ~ ~youv
7t'E:7t'A"tJPCil[LEV"tJ~ eXAA' Z't'L EME:mouO'"tJ<; O'U[LßOAOV' &O'7t'E:P Mv e:'l7t'Cil nl)'t'O(v ZA&Cil«,
't'ofho [Lovov dp"tJxw~ OU MVO([LClL I)O'OV Xpovov .&EACil O'LCil7t'1jO'ClL, eXAA' 0 eXXOUCilV
eXvo(YXtX~E:L [LE: E7t'O(YO(YE:LV 't'o Ad7t'ov' EV't'ClÜ.&Cl OOV 7t'pO 't'1j<; EmcpopiX~ 't'OÜ Ad7t'ov't'o<;
't'(&E:'t'O(L ~ tmoO''t'LY[L~. A. a. O. Z. 24ff.: O''t'LY[L~ und U7t'OO''t'LY[L~ unterscheiden
sich nur Xpovcp 't'1j~ O'LCil7t'1j<;. O'nY[L~: 7t'OAU 't'O aLtXO''t'"tJ[LCl. U7t'OO''t'LY[L~: 7t'tXvu OA(YOV
't'o aLtXO''t'"tJ[LCl 't"Yj~ O'LCil7t'1j<;. So dürfen wir wohl U7t'OO''t'LY[L~V AEyE:W ganz wörtlich
nehmen: "ein Komma sprechen, halten". - Die Formulierung in unserm
Text legt nicht eindeutig fest, ob die U7t'OO''t'LY[L~ vor oder nach xO(1. ou [L~
Erläuterungen 143
XIX't"IXVUY& ihren Platz hat. Dies zu klären hilft 11,1. Nach dem Lemma
'1: '1:
» e:~IX~e:L~ '
[Le: e:x 4" .t. I
7t'IXY~oO~ 't"IXU't"'YJ~, 'je; e:XPU't'IXV [LOL,
I~ , ()
't"L cru\ e:L... 0" U7t'e:PlXcr7t'Lcr't"'Y,)e;
. d klä'
[LOU«, Wir er rt: cr't"LX't"e:OV oe: XIXL OU't"We;' O't"L cru e:L) '0 U7t'
'<:-\ \ " " \ ( ' , e:plXcr7t'Lcr't"'Y,Je; [LOU, e:Le; ,
Ze:LPOC~ crou 7t'lXplX&~crO[LIXL 't"o 7t've:Ü[LOC [LOU. Gemeint ist also die Interpunktion
vor IhL; ist sie eine schwache (l)7t'Ocr't"LY[L~), gehört der ß't"L-Satz zum vorher-
gehenden; ist sie eine starke ('t"e:AdlX), gehört er zum folgenden. Ähnlich
Did.Cat. zu 2 Cor 7,1 »'t"IXU't"IXe; oov gzone:e; E7t'lXyye:ALIXe;, &.YIX7t''YJ't"OL, XIX&IXPLcrw-
[Le:v elXu't"oue; &.7t'0 7t'IXV't"Oe; [LOAucr[LOÜ crlXpxoe; xlXl 7t'Ve:U[LIX't"Oe; E7t'L't"e:AOÜV't"e:e; &.YLWcrU-
V'YJV EV cp6ß<p &e:OÜ« (1712 C): cr't"L~e:'t"IXL ~ 7t'POXe:L[LZV'YJ AZ~Le; ~LlXcp6pwe;. 0 t [Lb
&'VIXYLvWcrxoUcrL' » 't"IXU't"IXe; oi)v gzov't"e:e; 't"!Xe; E7t'lXyye:ALIXe;, &.YIX7t''YJ't"OL, XIX&lXpLcrW[Le:V
elXu't"oue; &.7t'0 7t'IXV't"Oe; [LOAucr[LOÜ crlXpxoe; xlXl 7t'Ve:U[LIX't"Oe;'« ß7t'We; [L'YJ~E: crlXpxoe; [L'YJ~E:
7t'Ve:U[LIX't"Oe;, 't"oü't"' gcrnv 't"~e; ljJuz~e; ~ ~e; yvw[L'YJe;, [LOAucr[LOV E~ &.[LlXp't"LIXe; crZ&[Le:v'
't"6't"e: Y!XP &.VIXYXIXLWe; gljJe:'t"IXL E7t'L't"e:AzcrIXL ~[Liie; EV cp6ß<p XUPLoU &.YLWcrUV'YJV· &cr't"e:
7t'Ve:U[LIX't"L xlXl crW[LIX't"L &.yLOUe; e:!VIXL. gn pOL ~ E: &.vlXyv6ne:e; 't"o » XIX&IXPLcrW[Le:V elXu-
't"oue; &.7t'0 7t'IXV't"Oe; [LOAucr[LOÜ crlXpxoe; XlXl7t've:u[LlX't"o~« ~LlXcr't"ZAAoucrL' » xlXl7t've:u[LlX't"oe;
E7t'L't"e:Aoüne:e; &'YLWcrUV'YJV«, XPIX't"UVOUcrL ~E: 't"~v ~LlXcr't"OA~V 't"IXU't"'YJV ßcraL &ZAOUcrL 't"o
&YLOV e:!VIXL 7t'Ve:Ü[L1X 't"0 &ve:u 7t'pocr&~x'YJe; EV 't"IXLe; yplXcplXLe; cpe:p6[Le:vov (was aber der
Interpret unbegründet findet). ~LlXcr't"ZAAOUcrL können wir in der Sprache unseres
Pap. wiedergeben mit ~L!Xcr't"OA~V AZyoucrLV. Von Bedeutung ist, daß deutlich die
Interpunktion vor dem angeführten Zitat xlXl7t've:u[LlX't"oe; .•. gemeint ist, was
in unsermText die Interpunktion vor xlXl ou [L~ XIX't"IXVUY& nahelegt. - Nach
dem oben zitierten Text aus den Scholia in Dion. Thr. steht die U7t'Ocr't"LY[L~ zwi-
schen Protasis und Apodosis. In unserm Fall würde dementsprechend der
ß7t'w~-Satz als Protasis mit xlXl ou [L~ XIX't"IXVUY& als Apodosis (Konj. Aor. statt
Ind. Fut.) zu verbinden sein, so daß dieses Lemma vom vorigen gelöst und
verselbständigt erscheint. Diese Lesung ist genau wiedergegeben durch die
Paraphrase IjJIXMOUcr7Je; 't"~e; M~'YJe; [Lou crOL OU XIX't"IXVUYO[LIXL. Dabei ist ß7t'We; &V
nicht final sondern temporal gefaßt = ß't"IXV (Mayser II 3, 79,10ff.), wie z. B.
Basil. de sp. s. 24 (PG 32,169 C) das Kolon zitiert: ß't"IXV ljJocA71 crOL ~ M~IX [LOU.
In gleicher Weise scheint August. den Vers gelesen zu haben, Bnarr. in
Ps 29, II 22 (CCL XXXVIII 185) "ut cantet tibi gloria mea et non com-
pungar." quod in capite est, hoc in corpore. quid est "non compungar" ? iam
non moriar. compunctus est enim, cum in cruce penderet, lancea percussus
est. caput ergo nostrum dicit: "non compungar", iam non moriar. "compun-
gar" ist ebenso zweideutig wie XIX't"IXVUY&, wird aber in der Paraphrase offen-
sichtlich als Fut. aufgefaßt. - Man sähe im Text gern U7t'Ocr't"LY[L~V AZYoucrLV
(7t'pO 't"oü) »xlXl ou [L~ XIXVIXVUY&«, aber solche Deutlichkeit ist selten zu finden
bei dergleichen Angaben. Meist muß man den Ort der in Frage stehenden
144 Erläuterungen
pcuv. 6l~ ••• Dann sind als Beispiele angeführt: Achab 3 Regn 20,25ff.; Ps
59,5 (E7t6~LO'OC<; ijIL&~ o!vov xoc~ocvu~e:cu~). Diesem Tatbestand wird in der Über-
setzung durch das im Deutschen wenig gebräuchliche "zerknirscht sein",
"Zerknirschung", Rechnung getragen. - Zu beachten sind die verschiede-
nen Präsensformen : xoc't'ocVUO'O'0ILOCL 8,29; xoc't'ocvunoILocL 8,30; xoc't'OCVUYOILOCL 8,25
und 9,2. Letzteres ist als Präsens m. W. bisher nicht belegt. Wohl kennt
Hesych. vuycu als Präsensform. (xoc't'ocvuyecu, das Sophocles, Greek Lex., mit
Procl. Comm. in Plat. Parm. belegt, konnte ich nicht verifizieren.) - 7tOAAOC-
XL~: Andere Bedeutungen von xOC't'OCVU~L~ z. B. ~O'Uxtoc (Hesych. s. v.; Orig.
Cat. zu Ps 4,5, s.o., bietet es als zweite Bedeutung mit Gen 27,38 als Bei-
spiel); "Betäubung" (z. B. Is 29,10 = Rom 11,8, was hier im Pap. 8,28
fälschlicherweise mit ILe:'t'OCVOLOC umschrieben ist). - 'AxococIL: Wechselt manch-
mal im selben Codex mit der gewöhnlichen Schreibung 'Axococß. - e:!8e:<; 7tw<;
xoc't'e:vuyYJ 0 'AXOCOCIL: Zitat aus dem Gedächtnis. Wieder soll der kurze Hinweis
die ganze Stelle 3 Regn 20,27-29 in Erinnerung rufen: xoc! 07tep 't'OÜ A6you,
6l<; XIX't'EvuY'YJ 'AXlXocß <x'7t0 7tpoO'C:mou 't'oü xuptou xlXl E7tOpe:Ue:'t'o xAlXtCUV xlXl
8LepP'1J~e:v 't'ov XL't'WVIX IXU't'OÜ xlXl E~WO'IX't'O O'ocxxov E7tl 't'o O'wILIX IXU't'OÜ
XIXL\ e:VYJO''t'e:uO's:v
, , l ß.l'" ' , - . , .:t" 1:
XIX~ 7te:PLe: UlJ\e:'t'o O'IXXXOV s:v 'r1J 'YJILe:Pqc, fI e:7tIX't'OC",s:v
N IX ßOU1TOCL
~ \ \
't'ov
'1,.. . .
e:'oPIX'YJI\~'t"1JV, XIX~ e:y",ve:'t'o P'YJILIX xup~ou s:v Xe:LpL oOUI\OU IXU't'OU
1 l ' L • - I ' \ ~'''' , - 'H"" \ 'A 'ß
I\LOU 7te:PL .t'1.XIXIX ,
XIX! e:!7te:v XUPLO~' EWPOCXIX~, 6l<; XIX't'EvuY'YJ 'AXlXocß a.7t0 7tp0O'W7tOU ILOU; •••
Diese ganze Stelle ist für unsern Text von Bedeutung. Es heißt nämlich, daß
Achab, als ihn die xOC't'OCVU~L<; packte, sein gutes Gewand zerriß und den O'OCX-
XO~ anlegte. In Vers 12b/13 a wird umgekehrt gesagt, daß Gott den O'ocxxo~
zerriß und den Psalmisten mit Freude umkleidete, damit er nun ein tugend-
haftes Leben führe und so keinen Grund mehr habe, in die XIX't'OCVU~L~ zu
geraten. Dieser Zusammenhang kommt bei Annahme der Interpunktion
der lvLOL nicht zur Geltung, ist darum eine weitere Bestätigung dafür, daß
der Interpret die Verse 12b/13 a als Einheit faßte. 8,28 E7t6~LO'IX<; ocu't'ou<; 7tVe:üILIX
XIX't'IXVU~e:CU<;: Wohl entstanden aus einer Mischung von Is 29,10 7te:7t6't'LXe:V
oILoc~ XUPLO~ me:uILIX't'L XIX't'IXVU~e:CU<; und Ps 59,5 E7t6't'LO'IX<; ~ILoc<; O!VOV xoc't'ocvu~e:cu<;.
8,29f. Die E~1jyYJO'L<; des Lemmas: ~OCAAe:W ist wieder in der allegorischen
Bedeutung von 1,22ff. verstanden, als 7tpocne:Lv Xoc't'OC 't'0 ßOUA'YJILIX .&e:oÜ (Z.
29) = EVe:pye:~v (Z. 30 und 21). Wenn der Psalmist allzeit Gottes Willen tut,
wird er keinen Grund mehr haben zu Reue und Buße, wird also nicht mehr
"untätig" dasitzen, wie es als Lebensweise des Büßers in 8,20f. geschildert
ist. Darum wird auch unmittelbar im Ps hinzugefügt, daß er Gott in Ewig-
keit preisen werde (Vers 13 b ). Eine ähnliche Interpretation bietet Did.Cat.
z. St. (1313 A) 't'o 8e (J)ou ILl) xlX't'lXvuyW« a.v't'l ~oü) ou ILl) ILe:'t'IXYVw' 86~1X 8e
146 Erläuterungen
't"OÜ tjI!XAAOV't"Oe; op&~ 7tOAL't"dlX XlXt yvwaLe; ea't"LV dALxpLV~e; (Ich ergänze nach
Theod. Herad. z. St. in Cat.Cord. 1511). 8,29 f1.e:'t"IXf1.e:AOÜf1.IXL: Präsens. Späte
Nebenform zu f1.e:'t"IXf1.EAOf1.IXL. 8,30 7,28 und 8,7 stellt Mye:L den Übergang zum
neuen Lemma her, das dann nicht zweimal geschrieben wird. Doch ist es
durchaus möglich, daß die Worte hier zweimal gesprochen wurden.
&e:<}> ye:ye:VY'jf1.EVOC; Otjle:TIXL IXUTOV. Hier ist 't"EAOC; im Sinne der philosophischen
Teloslehre verstanden, und zwar bringt a die allgemeine Definition (Plat.
Gorg. 499 E; Aristot. metaph. 994b 9; Stob. ed. II 76,21 ff. Wachsm. = SVF
III 3), b ihre ethische Anwendung in Form der akademischen Telosformel
(Stob. ed. II 49,8ff. Wachsrn.). Da im folgenden das exaTeXae:We; der Psalm-
überschrift als &e:07tOLY'jaLe; interpretiert wird, hat auch unser Autor TEAOC; im
Sinne von b aufgefaßt. Im folgenden Ps geht es also um das TEAOe;, das der
Psalmist erreicht hat, indem er nämlich "Gott" geworden ist. Für den außer-
christlichen Bereich vgl. Corp. Herrn. I 26 't"OÜTO eanv 't"o &YIX&ov TEAOe; 't"o;;e;
yvwaLv eaXY'jxom &e:W&1jVIXL.
» SXO'Ti)O'OV't'cxt 't'wee; S7tL 't'ij} xuptcp XCXL S7tL 't'oi:e; ocYCX.&oi:e; CXU't'OÜ« XCX't'OC 't'OV 7tPOql~'t'Y)V
(Os 3,5). eL 8e XCXL l1JJ..cx 't'LVOC 8Y)AOÜ't'CXL {mo 't'lje; qlwvlje;, S7tLO'Ti)'t'w 0 sV't'Uyx&.vwv
't'cxi:e; ypcxqlcxi:e;.
C Did.Cat. zu Act 10,10 (1677 A) ... 7tOAAOC O"Y)fLcxtveL ~ A&~Le; cxik'l. 8Y)AOi:
yocp xd T1jv S7tL .&cxufLcxO'fLij} ~X7tAY)~LV XCXL 't'o ~~w 't'WV CXLO'.&Y)'t'WV
ye v &0'.& cx L 7t08Y)youfLevov S7tL 't'oc 7tVeufLcx't'LxOC XCXL 't'o 7t cx P cx x 6 7t't'e LV, ()7tep OU
Aex't'&OV oihe S7tL ll&'t'pou oih"e S7tL 7tpoqlY)'t'wv, OCAAOC 't'OC OCAACX SX 't'lje; M~ewc; O'Y)-
fLcxLv6fLevcx.
D Philon, qu. rer: div. her. 249ff. ~XO''t'CXO'Le; ~ fL&V SO"'t'L AU't''t'CX fLCXVLW8Y)e;
7t cx p &. v 0 Lcx v SfL 7t 0 L0 Ü0' cx xcx't'oc yljpcxe; ~ fLeAcxYXOAtCXV ~ 't'wcx OfLOL6't'p07tov OCAAY)V
cxhtcxv, .~ 8e O'cp08poc XCX't'&.7tAY)~Le; S7tL 't'oi:e; S~CX7tLvcxtwe; XCXL OC7tpoO'-
8 ox~'t'w e; O'U fLß cx t ve LV dw.&6 O'LV, ~ 8e 1) pe fL t cx 8 LCXVO tcxe;, d 8~ 7t&CPUX&
7ton ~O'ux&.~eLv, ~ 8e 7tCXO'WV ocptO''t''Y) ~v.&eoe; xcx't'oxwX~ Te XCXL fLCXVLCX, ~
't'o 7tpocpY)·nxov Y&VOe; Xplj't'CXL •••• (258) ... b.&OUO'LWV't'Oe; XCXL .&eocpop~'t'ou
't'o 7t&..&0e;. (Für die 250ff. zu den einzelnen Bedeutungen angeführten
Belegstellen s. die folgende Übersicht.)
Zur besseren Vergleichsmöglichkeit seien die Hauptpunkte unseres
Pap. (= A) und dieser drei Texte in einer tabellarischen Übersicht auf
der folgenden Seite zusammengestellt.
I. I ~ 7tIXPlXiCO'lrlj ~ 7tIXPIX(jlPOcrUlI1) 1"0 7tIXPIX7tIX(e:LII XIX! 1"0 7tlXplXx67t1"e:w AUTIIX ILIXIILÖl81)<; 7tlXp(XliOLIXII
7tlXplXiC67t1"e: L11 EIL7tOLOÜcrlX
Deut 28,28f.
11. ~ .&IXUILlXcr1"6't"1)<; ..0 EiC7rAlXyiillIXL 1"1j1l E7r! '&lXuILIX- ~ 8E: cr(jlo8pa XIX1"tX7tA1);L<; E7rL 1"o!<;
E7tL '&lXuILlXcrfLiil crfLiil ~iC7tA1);LII E;lXmlllX(OO<; xlXl &7rpocr80iC~1"OO<; crufL-
Hab 3,2 ßIX(IIe:LV e:too.&6crLII
Gen 27,33 Gen 27,33 Gen 27,33; 45,26;
Exod 19,18; Lev 9,24 ....tI:l
Os 3,5 t;;;'
s::
...
....
'"s::
III. ~ 81: ~Pe:IL(1X 8LIXIIO(IX<;, e:t 8~ 7tE(jluxt ~
7t01"e: ~cruXtX~e:LII '::3"
Gen 2,21
IV. 1"0 ~;oo 1"Llla ye:vEcr&IXL TIj<; 7tP01"EPIX<; ~;oo 1"0011 &11&1'00- 1"0 ~;oo 1"oolllX[cr'&1)- ~ 8E: 7tlXcrOOIi &p(cr't"1) ~'&e:o<; XIX1"O-
tIXU1"OÜ iClX1"lXcr't"tXcre:oo<; 7t(IIOOIi ye:1I6fLe:IIOL 1"0011 ye:IIEcr&IXL 7t0- iCOOX~ 't"E: xlXl fLIXII(IX, ~ 1"0 7rPO(jl1)1"LXOV
oux &1I&pÖlmlllX Mye:L, &lla & &pfL6- 81)"(OUfLe:VOIi E7rl 1"a "(ello<; Xplj1"IXL
~e:L &e:07tOL1)&EII1"L &1I&pÖl7rCfl &7tIX"(- 7rlle:UfLlX't"LiC& EII'&OUcrLooII't"O<; xlXl &e:o(jloP~1"OU 1"0
yelle:LV XIXL ~8e:LV 7ttX&0<;
(9,18; d. h. also Pneumatiker, Petrus
" Propheten") Propheten "Propheten" (Abraham, Noe,
Ps 115,2; 1 Cor 2,9f.; Isaak, Jakob, besonders Moses)
2Cor5,13 2 Cor 5,13 (Vgl. Plat. Phaidr. 244a-250c;
265bc; Ion 536c)
Erläuterungen 149
~IY.UTOG yeYOVEV, &0.0<; yeYOVEV ••. , 7te7tIY.UTOtL TOU ELVOtL &v&pumoe; (9,17). Für
diese &AAO[wcn<; bietet schon Philon Ausgangspunkte, wenn er lehrt, daß bei
Aufnahme des göttlichen 7tVEG[l.Ot der menschliche 'loGe; weichen muß (qu.
rer. dIV.· h er. 263a:) ~- ... , '<> - "
H. 7tOtYXOtI\WC; OUV TOV EVvOUcnWVTOt [l.1JVUEL <jlOtcrxwv » 7tEpL 'IJI\WU
,.~,
~Ucr[l.IX<; ~XcrTOtcrLC; E7te7tEcrEV« (Gen 15,12), ~AWV ~L!Y. crU[l.ßOAOU TOV ~[l.eTEpov
XIY.AWV voGv' I)7tEP YIXP EV ~[l.'i:v AOYLcr[l.O<;, TOGTO EV xocr[l.CP ~ALO<;, E7tEL~Y) <jlWcr<jl0PE'i:
h(XTEP0<;, 0 [l.€V T<]) 7tOtvTl <jleyyoc; OtLcr&1JTOV bme[l.7twv, 0 ~€ ·~[l.'i:v OtUTo'i:e; TIXe;
V01JT!Y.e; ~LIX TWV XOt,OtA~~EWV O(1;y&.c;. gwe; [l.EV 03'1 ~,L 7tEPLA&.[l.7tEL x.atl 7tEpmo),r::'i:
·~[l.wv 0 'loGe; [l.Ecr1J[l.ßpLVOV olOt <jleyyo<; d<; 7t~crOtV TY)V ~uXY)v &'vOtxewv, EV ~ Ot U,O 'i:e;
15 v TE e;° U XIY.' 0. X0 [l. 0. & Ot' E7tELMv ~E 7tpOC; ~Ucr[l.IX<; yev1JTOtL, XOtTIX TO dxoe;
~xcr,Otcn<; xlY.l ~ ~V&EOC; E7tL7t[7tTEL XOtTOXWX.~ TE XOtl wxv[lY.. I),OtV [l.€V YIXP <jlw<; ,0
"',
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C\ -
E7tLI\Ot[l.'t'YI,
, ~'.1.
OUETOtL ,0, OtV1TPW7tLVOV,
, C\'
O,OtV
.,
0 EXELVO OU1JTOtL, ,OUT IY.VLcrXEL XIY.L
"'" - "', - , , , ,
o CXPXLe:pe:U';, &V&pW7tO'; OUX ~cr't"CXL« (Lev 16,17). 't"L'; 01)'.1, d [L~ &v&pwmi,;;
&p& ye: &e:6,;; oux &'.1 e:'C7tOL[LL - 't"ov ycXp 't"013 ov6[Lcx't"0,; 't"013~e: XA'ijpOV 0 cXpxmpo-
CP~TY)'; ~ACXXe: Mwucr'ij,; ~'t"L &'.1 ev ALYU7t't"CJ>, 7tpocrp'Y)&d,; <l>cxpcxw &e:6,; (Exod 7,1) -
olhe: &v&pW7tO';, cXAA' excx't"epwv 't"wv &xpwv, W'; &'.1 ß&cre:w,; xcxl Xe:CPCXA'ij,;, ecpcx7t't"6-
[Le:VOC;. Auf diese Frage: 't"L'; 01)'.1, d [L~ &v&pW7tOC;; antwortet Pap. klar: &e:o,;
yeyove:v. Aber auch nicht, ohne Mißverständnissen vorzubeugen: &e:oc; yeyovr/..
xwp~crr/..'; 7tp6,; [Le: ye:v6[Le:vov 't"ov &e:ov Myov (9,10); ... [Le:'t"r/..C1XWV 't"013 &e:013
Myou (9,17). Der "Ekstatiker" ist also &e:6c; nicht oUcrLq., sondern [Le:'t"OUcrLq.,
XOLVWVLqc, [Le:'t"oX-n, nicht CPUcre:L, sondern &ecre:L und X&pL't"L, wie die Kirchen-
schriftsteller nicht müde werden zu betonen. Vgl. Did.Cat. zu Ps 17,32
(1257 C); zu Ps 85,8 (1481 C).
Daß die &e:07tOL'Y)crL';, die in der Ekstasis erfolgt, nach Pap. durch die
Teilnahme am Gott-Logos geschieht, ist ebenfalls für Philon unmöglich;
denn weder seine verschiedenen A6YOL noch sein &dov 7tve:13[Lr/.., dessen
Ankunft nach Philon die Ekstasis bewirkt (qu. rer. div. her. 265; de gig.
53.55), sind Gott. Das schließt aber nicht aus, daß philonische Aussagen
über A6yo,; und 7tve:13[Lr/.. christlich uminterpretiert wurden auf den Logos
und den BI. Geist, wie etwa die Interpolation quaest. in Exod II 117 zeigt.
Pap. steht ganz in der Tradition der christlichen Lehre von der &e:07tOL'Y)crL';.
Clemens Al. und Origenes behalten die schon zu Lebzeiten erfolgte &e:07tOL'Y)-
O"LC; mehr dem Pneumatiker vor, während Athanasius sie jedem Christen
auf Grund der Taufe zuspricht. Des Athanasius weitere Auffassung blieb
dann ein Zentralpunkt ostkirchlicher Theologie und Frömmigkeit bis
heute. Sie findet sich auch oft in den Schriften des Didymus. Da jedoch
an unserer Stelle die Ekstasis des prophetischen Verfassers von Ps 30 zu
erklären ist, wird hier die engere Auffassung zugrunde gelegt und so dem
Pneumatiker gegenüber dem einfachen Gläubigen eine Sonderstellung ein-
geräumt, wie schon bei Clemens Al. und Origenes (vgl. Völker, Origenes 22;
Bardy, Origene 223ff.). Als solche Pneumatiker, Gnostiker, werden in A
angeführt der Psalmist des Ps 30 (und 115,2) und Paulus (1 Cor 2,9f.;
2 Cor 5,13), in C Petrus und die Propheten. Dieser Pneumatiker wird in A
gezeichnet nach dem Muster des philonischen "Propheten", wie schon der
e7tLcr't"~[Lwv 2,12ff. und abermals der x'ijpu~ 't"'ij,; crOcpLr/..'; 12,3ff. (s. Erl. zu
diesen Stellen). Das Verhältnis von A und D kann also dahin zusammen-
gefaßt werden, daß A ohne Zweifel aus D übernommen hat; Phiions
Darlegungen lieferten ihm die Form zur Darstellung christlicher Gedanken.
Dabei gehört beides zur alexandrinischen Schultradition, sowohl die Lehren
Phiions wie auch die Lehre von der &e:07tOL'Y)crL';.
152 Erläuterungen
{Le:'t'IXA IX ß 6v't'lX IX u't'o Ü XlXt ()V 't'W <; {Le:'t'lXcrXWV 't'OÜ &e:OÜ Myou 9,17
~XOV't'IX, ou rce:pm't'ucrcr6{Le:vov crlXp~tV XWp~crlX<; 't'ov &e:ov A6yov 9,10f.
~~w&e:v. ()cr't'L<; ae dae:v, o!ae:v 8 Myw,
(' (',r. \" , "i i
w<; 'Y) 'j'UX'Y) ",W'Y)v IXAA'Y)V LcrXe:L 't'o't'e:
" I
('t'0 ~~w 't'LVOC ye:VEcr&IXL 't''Ij<; rcpO't'EPIX<;
rcPOcrLOÜcrlX XlXt ~a'Y) rcPOcre:A&OÜcrlX XlXt elXu't'oü xlX't'lXcr't'cXm::w<; 9,8f.)
{Le:'t'lXcrXOÜcrlX IXU't'OÜ, &.rJ't'e: YV&VIXL {Le:'t'lXcrXWV 't'OÜ &e:oü A6you 9,17
aLIX't'e:&e:!:mxv ()'t'L rccXpe:cr't'LV 0 XOP'Y)YO<;
OCA'Y)&L\I'Ij<; ~w'Ij<; XlXt ae:'i: ouae:v6<; ~'t'L·
't'OUVIXV't'(OV ae ocrco&ecr&IXL 't'OC &AAIX ae:'i:
XlXt ev {L6vcp cr't"ljVIXL 't'OO't'cp XlXt 't'OÜ't'o
ye:vecr&IXL {L6vov rce:p Lx6t.jJ IXV't'1X 't'OC Aomoc
()crlX rce:pLxd{Le:&IX· ••• opOCV a~ ~cr't'LV
ev't'lXü&1X XOCxe:!:VOV XlXt elXu't'6v, w<;
opOCV &e{LL<;· elXu't'ov (Lev ~yAIXLcr{LeVOv,
rpW't'O<; rcA~P'Y) vO'Y)'t'OÜ, {LOCAAOV ae rp&<;
IXU't'O XIX&lXp6v, OCßIXP'Ij, XOürpov, &e:ov &e:0<; yeyovlX 9,10
ye:v6{Le:vov, {LOCAAOV ae ()V't'IX, ••• &e:o<; yeyove:v 9,17
(&e:orcOL'Y)&e:l<; &v&pwrco<; 9,18)
VI 9,10,9ff.
elXu't'ov {Lev oiSv tawv 't'6't'e:, ()'t'e: opoc,
't'oLoihov ()t.jJe:'t'IXL, {LOCMov ae IXU't'cj'>
't'OLOO't'<p CfUvecr't'IXL XlXl 't'OLOÜ't'OV Ottcr&~
cre:'t'OtL <X:rcAOÜV ye:v6{Le:vov. ••• 't'0 ae
orp&ev (e:'lrce:p ae:!: aOO 't'IXÜ't'1X Aeye:LV,
't'6 't'e: 01'&'11 XlXl 't'0 oPW{Le:vov, OCMOC
{L~ ~v &{Lrpw - 't'OA{L'Y)P0<; (Lev 0 Myo<;)
't'6't'e: {Lev oihe: op~ oi5't'e: aLIXXp[Ve:L 0
01'&'11 Ouae rpOtv't'cX~e:'t'OtL Mo, OCAA' otov
Erläuterungen 153
6) " e1teveX'iT'YJO'0!Levou
(P S 81 "oux n. ' ,-
IXU""ep -
""ou , -
» U!LeLc" '1"
oe ,
O'~,YJ we" " n.
OCV'iTPW1tOL '
IX1tO-
&vMxe,,"e« (Ps 81,7). Ähnlich a.a.O. XX 266 (GCS IV 367,lff.). Lit.: Völ-
ker, Clemens 602ff.; ds. Origenes 191 f.; Stellen aus Didymus zusammen-
gestellt bei Leipoldt 76 f.; zu Athanasius: K. Bornhäuser, Die Vergottungs-
lehre des Athanasius und Joh. Damaszenus, in "Beiträge zur Förderung
christlicher Theologie" VII (1903), Heft 2; allgemeine Darstellungen:
M. Lot-Borodine, La doctrine de la demcation chez les Peres grecs, Rev.
Rist. Re!. 105 (1931) 5-43, 106 (1932) 525-574, 107 (1933) 8-55; P. H. Merki
OSB, O!LOLWO'Le" &e</>. Von der platonischen Angleichung an Gott zur Gott-
ähnlichkeit bei Gregor von Nyssa, FreiburgJ Schweiz 1952; zur Ekstasis:
Fr. Pfister, Ekstasis, in "Pisciculi", Studien zur Religion und Kultur des
Altertums, hg. von Th. Klauser und A. Rücker,! Münster 1939, 178-191;
ds., Artikel "Ekstase" im Reallexikon für Antike und Christentum, hg. von
Th. Klauser, Stuttgart, Bd. IV (1959) Sp. 944-987. - Soweit wir sehen, ist
unser Autor der einzige, der die Lehre von der Ekstasis als &e01tOL'YJO'Le" mit
der Erklärung unserer Psalmüberschrift verbunden hat. Nach Euseb. Caes.
z. St. (PG 23, 265 A) und Theod. Cyr. z. St. (PG 80, 1077 A) fand sich das
exO'""ocO'ewe,, des Titels weder in der hebräischen Fassung des Psalms noch bei
einem Übersetzer, wohl ev eVLOLe" 8e: ,,"wv cX.V,,"LYpOC!pWV. Es sei wegen Vers 23
154 Erläutcrung::n
EYW ae: dmx EV -rTI hcr-racrEL [Lou ... hinzugefügt worden. Es bieten zu diesem
Vers Did.Cat. (1317 C) -ro ae: -rYje; hcr-rrXG"<:we; OVO[LIX cr'YJ[LlXlvEt -r~v 7tlXplXq?pO-
crUV'YJV, a'YJAO'i: ae: XIXL -rOV &IXU[LlXcr[LOV [Ln' EX7tA~~EWC; YLv6[LEVOV. cr'YJ[LlXlvEL
~ 7tO(poi)crlX M~Le; -ro aEU-rEpOV -r(;)V cr'YJ[LIXLVO[LEVWV. Ebenso Theod. Heracl. (in
Cat.Cord. I 533), beide bleiben also im Bereich der phiionischen Tradition.
Anders Euseb. Caes. (PG 23, 273 C) ... EV -rTI YEVO[LEVYl [LOL EXcr-rrXcrEL, EV ~
» E-rO(pax&·r; EV &U[LC!) 0 oq?&IXA[L6e; [LOU« ... Fast wörtlich so Athanasius
(PG 27, 160 D). Schließlich Theod. Cyr. (PG 80, 1085 B) ~xcr-rMLV ae: dx6-
-rwe; -r-ljv &: [L IX P-r l IX v ExaAEcrE.
9,3 o[LWVU[Lov: Aristot. cat. 1, l a l O[LWVU[LIX AEYE-rIXL i1v OVO[LIX [L6vov xOLv6v,
o ae: XIX-rtX -rO()VO[L1X Myoe; -rYje; OVcr[IXe; hEpOe;. 9,5 &lXu[LM-r6-r'YJt;(auch 9,7): Statt
des gewöhnlichen &lXu[LlXcrL6-r'YJe;. Bisher m. W. nicht belegt. Ist abgeleitet von
&IXU[LlXcr-r6e;, das im späteren Griechisch den Gebrauch von &IXU[LrXcrLoe; zurück-
drängt (Hesych. z. B. erklärt &IXU[LrXcrLOe; durch &lXu[LlXcr-r6e;). 9,8 ß-rIXV c. ind.
(= als) statt ß-rs; s. Bl.-D. § 382,4. - EAIXßEV U7tO 'IcrlXu: Vgl. AIX[LßavsLv u7t6
-rLVOe; in neugriech. Schriftsprache statt volkssprachlich cX.7t6 -rLVOe;. (Mündliche
Mitteilung von D. Savramis.) 9,9-13 "xe; &v&pW7tOe; ~EucrrlJe;: Wird als sinn-
los erwiesen, wenn nicht ein ovxEn &v&pW7tOC;, ein &E07tOL'YJ&de; &V&pWTCOe; es
spricht. Noch ausführlicher wird dieses Sophisma durchgeführt Did.Cat. zu
Ps 115,2 (1553 BD) und dann eine etwas gesuchte Allegorie als Lösung ge-
boten: -ro ae: cX.A'YJ&e:e; oihwe; ~XEL· &V-&PWTCOL ytXp MYOV't"IXL ot -ro'i:e; cX.v-&PW7tlVOLe;
~-rL XIX-rEX6[LEVOL 7t1X&~[LlXcrLV. 0 ae: U~'YJM-rEpOe; ~a'YJ -rWV crlXPXLxWV 7t1X-&'YJ[LrX-rwv
YLv6[LEVOe; XIXL aLOC -r-Ijv -roi) voi) -rEAdwcrLV TCpOe; -r~v -rWV cX.yyeAwv xlX-racr-rlXcrLv [LE-r-
EA-&WV, oi5-roe; ß-rIXV 7tEPL -rWV cX.v-&pw7tlvwv aLIXAeY'YJ-rIXL, EIXU-rOV Uq?E~IXLpe:!:-rIXL -rWV
r,OL7tWV
~ - 0'YJl\ovon.
'1' ~ I
lX'f'EUO''1"YJe; YIXP
'.1. '" 0 Emwv· » syw ELTCIX· 'l~YEOL Ecr-rE« (P s 816)
I ".,. "
, . 7tIXV-
I
-rwe; XIXL e:'l -rLVL &AAcp XIXL -ri}l ~IXULa ~ -rOLIXU-r'YJ 7tpocr'YJyoplO( 7tpe7toucrlX· XIXL yocp
XIXL » 0 utoe; u~lcr-rou« (Ps 81,6), 0 aLtX -rYje; cX.pE-rYje; otxELW[LeVOe; &Ei}l XIXL OVX &ito-
&v~crxwv we; &.v&pW7tOC;, cX.AAOC ~WV-r1X ~Xwv EV EIXU-ri}l -rov &E6v. V gl. auch die
oben zitierte Auslegung des Origenes aus in 10 comm. XX 241 f. - Ps 115,2
gehört als logisches Paradoxon zum berühmten "Pseudomenos", und zwar
als Abart in der Form des "Lügenden Kreters" des Epimenides (Diels,
Fragm. d. Vorsokr. Epim. B 1; Tit 1,12), der sich freilich nicht unter Um-
gehung aller logischen Schwierigkeiten durch eine solche Allegorie "lösen"
läßt. S. Al. Rüstow, Der Lügner - Theorie, Geschichte und Auflösung,
Leipzig 1910 (Diss. Erlangen). 9,10f. xwp~crO(e; 7tp6e; [LE YEv6[LEVOV -rov &EOV
Myov: Die ursprüngliche Schreibung ist die richtige. V gl. Did.Cat. zu Ps
85,8 »ovx ~cr-rLV ß[LoL6e; crOL EV -&Eo'i:e;, XUPLE« (1481 D): &e:ouc; 7taALV AeYEL
Erläuterungen 155
't'OU~ ocy~ou~, OU 't'OU~ 81lt~!J.ovllt~ ~ 't'a IXycXA!J.Ilt't'Ilt· !J.6vo~ yap 0 XUPLO~ ~O'IltU't'<U~
EO''t'1lh:o; 't'cj) 7t1lt't'pL 7tiX~ 8e: &YLO~ !J.e:'t'OUO'~~ 't'n 't'OU't'OU .&e:o~ 't'ov .&e:ov A6yov
8e:~cX!J.e:vo~ xllt't'a 't'o Exdvou~ e:l7te: .&e:ou~, 7tpO~ oß~ 0 A6yo~ 't'ou .&e:oU
Eyeve:'t'o (1010,35). Ebenso zu Ps 17,32 (1257 C) oMe:1; yap IXA'Y).&W~ XUPLO~
.&e:o~ 7tA~V 't'ou .&e:oU A6you. . .. 7tcXv1'e:; OL t1XAOL 7tlltpouO'~~ .&e:oÜ Myou .&e:01 XIlt't"Ilt-
O'XEUcX~OV't"IltL· EXe:~VOU~ yap .&:::ou~ e:l7te:v, 7tpO~ oß~ 0 A6yo~ 't'OÜ .&e:oÜ Eye-
ve:'t'o. (Anders dagegen zu Ps 94,3, 1504 D .&e:ou~ Aeye:L, oß~ IXyyeAou~ lj ypllt(j)~
xlltAd. ßIltO'LAe:Ue:L 8€ xhdv<uv y:::vo!J.ev<uv .&e:wv, 7tpO~ oß~ 0 Myo~ 't'ou .&e:oü ye:ye-
V·'l't"IXL.) Der Myo~ 't"oü .&e:oU der lo-Stelle wird in Pap. und den beiden ersten
Catenenzitaten personal aufgefaßt. Die ursprüngliche Formulierung des Pap.
ist nicht unverständlich, darum ist kein Grund zu einer Korrektur ersicht-
lich. Wurde vielleicht ein entstelltes Exemplar kollationiert? Die 1. Kor-
rektur: X<UP'Y)'t"LXO~ 7tpO; O'e: ye:vO!J.e:vo; 't"ov .&e:ov AOYOV, "aufnahmefähig für dich
geworden, den Gott-Logos" (X<up'Y)'t"Lx6~ mit 7tp6~ statt Gen. verbunden ist
sprachlich hart). Die 2. Korrektur ist ganz sinnlos; vielleicht ist sie nicht
vollständig durchgeführt. 9,11 d ... AIlt!J.ßcXVOL!J.e:V, ~e:U8e:'t'IltL: Potent. ohne &v.
9,13 't'a 't'wv IXV&p6)7t<UV: Meint nach dem Kontext die Worte des Men-
schen, denen gegenüber 0 't'ou .&e:oU Myo~ ßeßIltLO~ xllt1 IXXALV~~ EO''t"L (Did.Cat.
zu Ps 98,7, 1513 A). - Vgl. Did. de trin. II 17 (724 A) O't'L ou8b IXV.&p6)7tOL~
ßeßIltLov. Cat. zu Ps 26,12 (1305 D) IXAA' lj IX8LX~1lt ~ tlltu't"ou~ 7tp0O'<pXe:L<UO'IltV,
, ,
1lt00uO''t'Ilt't"0; XIltL\ Ilt, ß'e: ßIltLO~ ouO'Ilt
T '.1.'
:::'j'e:UO'Ilt't'O , t"71.
e:IltU' - 916
, cruve:",e:O'
?:" 't"'Y)!J.e:v, cruVO'<U-
yev6(LSvo<;: Der Ausdruck findet sich Aristot. meteor. (Belege bei Bonitz,
Aristot.-Index s. v. x60"(L0<;) und dürfte an unserer Stelle formelhaft ge-
braucht sein. V gl. Ammon. Gram. de diff. (83 Valckenaer 2) x60"(L0<; obwu-
(LeV1j<; 8LoccpepeL' TO (Lev 7t'epLexeL obwu(LevlJv xocl. cx.O"TPOC, TO 8e yYjv (L6vov -rljv
cpocvepocv. 10,3-5 Vielleicht hat der Interpret hier gedacht an den ~ALO<; -rij<;
8LXOCLOcruVlJ<; (s. o. zu 6,11-18; 6,13-18) und an den Johannesprolog. 7t'OCpouO"(oc
cpwT6<; = adventus Christi. Das Erscheinen Christi wurde oft mit dem Auf-
gang der Sonne verglichen. Bild und Terminologie sind schon vorchristlich,
angewandt auf die römischen Kaiser, vgl. Dittenb. Syll.3 798,3 e7t'eL {; veo<;
"HALo<; rOCLO<; KOCLO"OCP ~eßocO"To<; rep(LOCvLxO<; O"UVOCVOCAOC(LljiocL TOCL<; t8(OCL<; OCUYOCL<; •••
814 III 31ff. em8~ (= e7t'eL8~) {; TOU 7t'OCVTO<; x60"(Lou XUPLO<; Nepwv ••• veo<;
"HALo<; emAOC(Lljioc<; TOL<; "EAAlJO"LV. •• Anth. Pal. IX 178 ~8lJ O"ßevvu(Levocv (Le
veoc xocTecpC:mO"ev a.XT(<;, / "AALe, xocl. 7t'OCPOC O"ov cpeyyo<; ~AOC(LIjie: Nepwv. (Vgl.
Wendland, Die hell.-röm. Kultur, 19123410 Nr. 12.) 10,4 xocl. emAoc(LljiocO"'Y)<;
-rij<; a.pe:-rij<; ex7t'086lv ~ xocx(oc OtXe:TOCL: V gl. Did.Cat. zu Ps 50,11 (1397 D)
e~oc.Ae:(cpoVTOCL &:(LOCpT(OCL a.7t'0 -rij<; (Le:TOUO"(OC<; TWV a.pe:TWV· w<; yocp ~ emO"TIJ(LlJ d<;
ljiul~v eA.&ouO"oc a.cpocv(~eL xocl. e~OCAeLcpe:L -rljv cx.YVOLOCV, oß"C'w 7t'OCpoucr(qt a.pe:T1j<; Te-
Ae(oc<; e~ocAeLcpe:TocL &:(LOCPTLOC 7t'occroc. Did.Cat. zu 1 Cor 15,54-56 (Staab 11,21)
ClO"7t'e:p a.pe:-rij<; 7t'OCpouO"'Y)<; OUX tmocPle:L xocx(oc, OßTW<; •••
A6you<;. Auch zu Ps 13,2 (1220 D); zu Ps 70,2 (1460 D); zu Ps 114,2 (1549
CD); de trin. III 20 (893 CD). ,Zu b: Did. de trin. I 26 (389 A) e7t'eL8~ (L~
158 Erläuterungen
~ \ J.
oUVIX1'OV ' n....
'Iv O~iT'1lVIXL, GUYXIX1'e:'ß '1l ('0 ULO~
")'lX1'pe:1t'1'<U~, 1X~IXV1'IXGLIXG1'<U~, e:c.u~ OLXe:'t"OU
I , , ", ,
(LOp~1i~. Auch de trin. III 18 (881 B). Aus späterer Zeit: C. F. G. Heinrici,
Griech.-byzant. Gesprächsbücher und Verwandtes, in Abh. d. philol.-hist.
Kl. d. kgl. sächs. Gesellschaft d. Wiss., Bd. 28 (1911), Nr. 8, 27, 37. EpW't".
8LOC 1'L )>1t'p<U't"61'oxo~ EV 1t'OAAO'Lt; &8e:A~O'L~« (Rom 8,29) EAeX&'1l 0 XUPLO~; - &1t'6xp.
8L~ TIjv d~ 't"~v X1'LGLV GUYXC'I.'t"OCßIXCHV XC'l.t 't"~ 1'WV 1t'OAAWV &8e:A~01t'OL~O'e:L.
Ps. Hieron. Brev. in Pss (PL 26, 906 C) per au rem benignitas dei inteIIigitur.
inclinat Christus aurem, quando exaudire dignatur (entspricht a). vel tunc
inclinavit deus aurem suam, quando misit verbum suum (entspricht b) et
nos exaudivit in mundo. In anderen Fällen durchdringen sich beide Be-
deutungen, z. B. Did.Cat. zu Ps 20,14 (1276 A) »uy;w&'1l't"L EV 1'~ 8UVOC(Le:L
O'OU«, E1t'd O'UYXIX't"IXßIXLVc.uV 't'~ &O'&e:vdq. ~(Lwv &O'&e:ve~ 't"L &VdA1l~IXt;, ()1t'e:p tO'xu-
C\ C\ \ , 1:' 'C\ '.1. I C\ ' - ~
po't"ZPOV
I
't"<UV
-,
C'l.ViTp<U1t'<UV
I
e:G't"LV'
"
Cl"t"IXUpc.u'ITZLt; e:s I
C'l.O'17·e:Ve:LIX~ » U'I'c.uiT'1l't"L e:v 't"JI oU-
VOC(Le:L O'OU«.Vgl. de trin. III 18 (884 D-885 A). Unser Text legt Bedeu-
tung a zugrunde. Die Herablassung Gottes ist notwendig, 1. weil der
Mensch als Geschöpf Gott von sich aus nicht erreichen kann; 2. weil der
Mensch als S ü n der in der Gottferne lebt und nur durch Gottes verzeihende
Herablassung sein Gebet gehärt und erhört wird. 10,8 Da nicht gemeint
sein kann, daß "Gott nicht alle Sünden wahrnimmt", muß das e:1tZL (L'1l in
E1t'e:L81j geändert werden. M. Auch 1,29 war ein irrtümliches (L'1l zu emen-
dieren. 10,12 Zu e:1te:p s. Einl. S. 25 ff.
10,13-15 Auffällig ist, daß für den Psalmisten hier nicht nur Bedeutung IV
des Wortes Ekstasis in Anspruch genommen wird (1'0 ~~<U EIXU't"OÜ ye:veO'&IXL),
sondern auch II (1'ov &IXU(LIXO'(L6v), was zudem im Kontext befremdlich ist.
Wahrscheinlich ist sie mit Rücksicht auf Vers 23 eingefügt, wo Bedeutung
IV keinen Sinn hat (EYW 8& e:hlX EV ~ EXG't"OCGe:L (LOU' &1t'eppL(L(LIXL &plX &1t'0
1t'p0O'W1t'OU 't"WV O~&IXA(LWV O'ou). - Die hinter der Frage stehende Schwierig-
keit wird vom Vortragenden zunächst schärfer herausgestellt: Wer sich in
der "Ekstasis" befindet, d. h. nach 9,16-18, wer "Gott" geworden ist, kann
nicht beten: "Neige dein Ohr zu mir". Die Schwierigkeit wird beseitigt
durch den Hinweis, daß es verschiedene V ollkommenheiten gebe. Doch
scheint nicht eine Vorstellung wie Clem. Al. Strom. IV 130,1 (GCS II
305,19 ff.) zugrunde zu liegen: '!e:Ae:LOÜ't"otL yoüv 1'L~ XlXt Wt; e:ÖAIXß~~ XlXt w~ U1t'Q-
(Lov'1l't"LXO~ XlXt w~ EYXPIXTIj~ XlXt w~ EpyOC't"1)~ XlXt w~ (Locp't'U~ Xott w~ YV<UO''t"L-
x6~ •••• , sondern eine Stufenfolge der Vollkommenheit, wie 1'0 U1t'&P 1t'OCV
(10,15) nahelegt (vgl. 12,4-7). Wer im Sinne des Lemmas betet, hat
1'eAo~
noch nicht die oberste Stufe der Vollkommenheit erreicht: die Gottschau
Erläuterungen 159
7tEP~YpIXCP~ cXPX~ TIj<;; E7toflev1j<;; Eer't"L XIXTOC TO » ()TIXV eruVTEAeer71 otv.&PW7to<;;, 't"O't"E
otPXETIX~« (Sir 18,7). Vgl. die ähnliche Schwierigkeit u. 14,4-7. 10,14 Toiho
cXYVOEt<;; ••• könnte auch Frage sein. 10,15 fll) zeigt an, daß die Verneinung
zum Partiz. gehört; wäre sie auf AeYE~ bezogen, würde wohl OU stehen. (S.
Bl.-D. § 426; 430.) - yocp = ~e s. Bauer s. v. yocp 4.
auch zu Ps 27,8 (1309 B). 10,18f. &1jp: Prägnant für "Löwe". Metapho-
risch vom Kerberos bei Sophocl. Oed. Col. 1569 O'w[LcX. "t" &XWcX.TOU &'1)p6c;,
christlich dann von Satan, z. B. Did.Cat. zu lob 3,8 (1129 D) "t'& a~cX.rpopoc ae:
ov6[Loc"t'oc "t'OU a~OCß6AOU eve:pydocc; ocu"t'ou aLocrp6pouc;, oux OUO'LOCC; a'1)Ao'i:. a~cX.ßOAOC;
y&p xoct &v"t'Lxd[Le:voe; xoct 7tOv'1)poe; xat A€COV xat apcX.xcov xoct orp~e; xat &'1)PLOV
xoct x1j"t'oe; aL& "t'ov "t'p67tov A€ye:TOC~ a~ocrp6pcoe; OCUTOU -rljv xocxLav eve:pyouv"t'oe;.
Ähnliche Aufzählung Did.Cat. zu Rom 7 (wahrscheinlich aus c. Man.),
Staab 1,10ff. Im Pap. entsprechend spezifiziert: aU"t'oe; 0 &p7tcX.~cov ... , we;
A€COV. Vgl. Did.Cat. zu Ps 21,14 (1280 D) "t'cX.xoc ae: »We; A€COV 0 &p7tcX.~cov xat
wpu6[Le:voe;« (1 Petr 5,8) &vocrp€pe:"t'oc~ e7t1 TOV a~cX.ßOAOV. 10,19f. XP'1)O'rpuye:"t'ov:
V gl. Suda: xP'1)O'rpuye:"t'oc. "t'& 7tpOC; "t'0\)e; xe:~[Lwvae; O'''t'e:v& xa1 OXUpW[LOCTOC. xoct
xoc"t'ocrpuyf). oL a€ rpOCO'W lh~ Kp'1)"t'oc~e:'i:e; "t'oue; V'1)O'~WTOCe; &[Loc MLV<p "t'c}> ßOCO'~Ae:'i:
&OCAOCT"t'OXPOCTOUV"t'e:e; ~rpuyov dc; O'7t~AOC~cX. nvoc. 8&e:v ex.e:'i:va WVO[LcX.O'&'1)O'ocv
xP'1)O'rpuye:"t'oc. - Zum Wechsel x> X im Anlaut bringt Mayser I 171 als ein-
ziges Beispiel: "Vielleicht XP'1)T1jpae; Grenf. 121,10 (126 v. Chr.) = xp'1)"t'1j-
poce;". - OLxoM [L'1)[La : Solche Asylstätten waren im Altertum die heidnischen
Tempel und in ihrer Nachfolge die christlichen Kirchen.
10,21-23 10,21 O'U 7tcX.v"t'oc [LOL e:!: V gl. Did. (s. n. Diod. v. Tars., s. o. zu
10,16-19) zu Ps 70,3 (PG 33, 1608 C) e7te:La~ O'e: &€ACO dvaL [LO~ 7tcX.vTa.
10,22 7tpOe; OUa€va xoc"t'arpe:uyco, ou 7tpOe; &pxov"t'oc, OU 7tAOU"t'OV: Nach Ps 117,9
&ya&ov eA7tL~e:~V e7t1 XUPLOV ~ eA7tL~e:~V e7t' &pxov"t'oce;. Vgl. Did.Cat. zu Ps 70,1
(1460 B). 10,22f. xa1 xpa"t'aLco[LcX. [LOU ... : Nach der kurzen Bemerkung zu
xa"t'arpuyf) folgt nun die Erklärung, daß Gott des Psalmisten Stärke ist, weil
er 'an
t
Gottes Stärke Anteil hat. Sie ist das Fundament seiner Königsherr-
schaft. Der Autor scheint mit den beiden Nuancen von xpa"t'e:'i:v = "stark
sein" und "herrschen" zu spielen. Gedacht ist offensichtlich an David, doch
dürfte die Allegorese David = Christus = der Christ (s. zu 1,26) mit-
schwingen.
10,23-28 10,23 Vers 30,4b und 5 sind in der Erklärung klar als Bitten auf-
gefaßt: 7tapcX.O"Xou, Oa~'Y'1JO'ov (10,25); a~oc"t'parpw (= laß mich genährt werden,
10,26); 7tapaXaAw, •.. tva e~cX.~1le; (10,30f.). Darum sind die Futurformen in
den Lemmata imperativisch zu übersetzen (s. Mayser II 1, 212f.; Bl.-D.
§ 362). 10,24 "t'o OVO[LcX. O'ou X€xA'1)"t'aL e7t' e[L€: Die Formulierung wie Is 4,1;
63,19; Ier 14,9; Am 9,12 = Act 15,17. Der Psalmist (= David, Chtistus,
der Christ) trägt den Namen Gottes. Damit ist der Gedanke an den &e:07tO~'1)
.&de; &v.&pC07tOe; wieder aufgenommen (s. 9,10; 9,17), der ja .&e:6e; heißt.
Erläuterungen 161
10,25 03~yYj0'6v (.Le: V gl. Did.Cat. zu Ps 26,11 (1305 C) e:E 3b(oct eu.&e'i:ocv 030'.1
't"l)v 1'(;)'.1 &'AYj'&(;)V 30y(.L(X-r<uv 7tOpe:LOCV AeyoLe;, LO'.&L ()1'L (.Ll) 03Yjyouv1'0e; .&e:OU ot 1'a
7tOCpOCxeL(.Le:voc ljJeu3lj 36y(.Loc1'oc -rlje; &.AYj.&etoce; &yov-re:e; &pxov-re:e; 1'OU1'ou 1'013 oct(;)voe;
~x.&po( etO'w. 6lV ~ve:xoc, ()7t<Ue; (.Ll) ~x7teO'<U(.Le:v ete; 't"l)v &.7t~'t'Yjv ocu1'wv, 7tOCPOCXocAOU-.
(.Lev 03YjyYj.&ljvocL ~)7tO xuptou 't"l)v eu.&e:'i:ocv 036'.1. 10,26 xoct 3LOC1'POCCPW ~)7tO 0'013:
Zur 1. sing. coni. statt Imperativ s. Bl.-D. § 364,1. 10,27 XOCL &p1'oe; ~O'1'tv:
Zu 036e; wird der Schriftbeleg angegeben, zu &p1'oe; dagegen nicht (106,35.48;
6,41.51), entweder wurde er als bekannt vorausgesetzt oder vom Nach-
schreiber weggelassen. 10,27f. [ou] ••• 00 (cpop(;): Der zweimalige Ansatz
zum Relativum zeigt, daß der Relativsatz beabsichtigt war. Das ou 10,28 ist
also nicht Dittographie. 10,28 ~v 1'ci> ov6(.Loc1't O'ou: Hier kausal interpretiert,
parallel zU EVe:Xe:V 1'013 ov6(.Loc1'6e; O'ou (Bl.-D. § 196; 219,2).
10,29-31 10,30 &'7toc1'e:(;)ve:e;: V gl. Clem. Al. Protr. 1,7,6 (GCS I 8,10ff.) e:!e;
yap 0 &'7toc1'e:wv &v<u.&e:v (.Lev 't"l)v Eöocv, '.113'.1 3e ~3Yj xoct 1'oue; &AAOUe; &.v.&pC:moue;
e:te; .&:X.VIX1'OV \)7tocpep<Uv. 7tlXyte; ist darum allegorisch zu verstehen als Versu-
chung, vgl. Orig.Cat. zu Ps 123,7 (PG 12, 1637 AB) .&Yjpe:UOUO'LV ~7tt ljJuXl)V
3LXIXLOU IXt &.V1'LXe:t(.Le:VIXL 3UV~(.Le:Le;, 6lV 7tocyt3ee; ot \)7t' ocu1'wv ~ve:pyou(.LevOL XlXt
epe:.&t~ov1'ee; 7tP0O'XOCAOU(.Le:VOL ~(.LOCe; ete; 1'0 cX:(.LlXp1'e'i:v, xlXt 7tOCO'IX ()AYj ete; 1'0 cX:(.LIXP1'~
\le:w 7tPOO'XIXAOU(.LevYj. A. a. o. (A) ~ppuO'.&Yj(.Lev 1'wv .&Yjpe:u1'wv 3IXL(.L6v<uv -rlje; 7tOC-
YL30e; O'uv1'ptljJocv1'oe; XPLO"t'OU 1'0'.1 3L~ßOAOV.
nen, APF XVII 1 (1960), 80 Anm. 1). Das kann ich nun nicht mehr im
gleichem Maße aufrechterhalten, da der Satz nur die erste Bedeutung
von 7tVEU{l1X bietet, wenn auch die polemische Tendenz mitschwingen kann. -
Wie der Text lautet, wiederholt ot {lEV ••• nur das vorhergehende O"UVE~EUY
{levov ..-n ~uX''ii, doch würde man in diesem Fall eine entsprechende Partikel
erwarten, etwa oi)v. Zweifelhaft wird der Wortlaut besonders dadurch, daß
in der Übersicht die Bedeutung ~uX~ fehlen würde, die 11,5ff. ausführlich
behandelt ist und sich auch in der zweiten Aufzählung 11,28 findet (s. die
Tabelle). Es wäre also eine Ergänzung nötig, etwa ot ~E (TIjv ~uX~v ~> "t"ov
VOUV IXUTYj~. Darum scheint es wahrscheinlicher, daß ot {lEV. • • diese Bedeu-
tung ~UX~ beinhaltet und ursprünglich lautete: ot {lEV (ouX> ~TEPOV
AeyouO"~v E!VIX~ TO 7tVEU{lO( 7tO(poc T~V ~uX~v. Vielleichtist der Neuansatz ot {lEV •••
Zeichen dafür, daß die voraufgehende Bedeutung O"UVE~EuY{leVOv Tri ~uxri die
dem Interpreten sympathischste ist, der er dann mit ot {lEV ••• die übrigen
Interpretationen anfügt, denen allerdings auch ein guter Sinn in bezug auf
das Lemma zugestanden wird (11,4f.). 11,2f. &y~o~ bezeichnet bei Did.
zwar gern den heiligen Schriftsteller des Alten und Neuen Testamentes (s.
zu 3,7), scheint diese spezifische Bedeutung jedoch hier nicht zu haben,
weil das ihm zugesprochene 7tVEU{lO( nach 11,11 jedem zukommt, solange er
sich an Gott hält. &yLO~ meint also hier den Christen im Zustand der Gnade.
(Zu beachten ist, daß Christus seiner Menschheit nach darin mitbegriffen
ist; das d (lEV &y~o~ stellt also nicht eine gesonderte christologische Deu-
tung unter einem folgenden d ~E ... in Aussicht.)
11,2-14 Die vier Bedeutungen von 7tVEU{lO( bietet Pap. dreimal: A in der
Aufzählung 11,2-4; B in den besonderen Erklärungen zu jeder Bedeutung
11,5-14 und 11,28-12,1; C in einer erneuten zusammenfassenden Aufzäh-
lung 11,28. A und B korrespondieren, nur daß die Sonderbehandlung des
vou~ an späterer Stelle nachgeholt wird. In C fehlt YVW{l'Y), vielleicht weil sie
verdrängt wurde durch die Ausführungen zur Bedeutung vou~. Überhaupt
scheint die Bedeutung yvw{l'Y) nur wie nebenbei und der Vollständigkeit
halber erwähnt.
Zum Verständnis unseres Textes seien noch einige aufschlußreiche Pa-
rallelen angefügt:
D Did.Cat. zu Ps 34,17 (1332 D-1333 A) {lOVOYEV1j ~E MYE~ TIjv ~UX~v
t _..., '" , ,\ , - \ ,1.'
EO(UTOU "t"CP {lOV'Y)V o(U"t"'YJV Eax.'Y)XEVIX~· ou yO(p 7tP0O"€X"t"EOV 'tfl 7tEP~ {lE"t"E{l't'UXWO"EW~
{lU&07tO~L~. ~ TOCXa. (lOVOYEV~~ &AA'Y) 7tO(poc "t"~v ~UX~v O(u"t"Ou ~ OUO"LIX "t"OU
Erläuterungen 163
G Orig.Cat. z. St. (PG 12, 1300 BC) 7tVEÜILOC 8e: Yj YPocCPl) 7tOTe: ~v 't'l)v
8 LIX v 0 Loc v XOCAEr:, we; ev Tij) G7tOU8IX~ELV E!VOCL 't'l)V 7tOCP.&evov ocytocv 7tVEUILOCTL xoct
O'6>ILOCTL (1 Cor7,34)· 7tOTe: 8e: 't'l)V ~uxljv, we; 7tOCPeX 'Iocx6>ß<p· »&G7tEP 8e: TO
O'&ILoc x<upte; 7tVEUILOCTOe; vExp6v eO'TL« (2,26)· 7tOTe: 8e: TO O'UVE~EuYILevov
't'ij ~uxij O'UVEL86e;, we; ev Tij) »oMde; O!8E TeX TOÜ OCv.&p6>7tOU d ILl) TO
7tVEÜILOC 't'0 eVOLXOÜV ev ocu't'ij)« (1 Cor 2,11). TO 8e: 7tPOxEtILEVOV XOCTeX TOUe;
't'pEr:e; VOYJ.&ljO'ETOCL Tp67toue;.
Eine tabellarische Übersicht verdeutliche das Verhältnis dieser Texte zu-
einander (s. folgende Seite).
(Orig.) (Pap.)
atque testimonio sanae conscien-
tiae uti apostolus dicit eos, qui des-
criptam continent in cordibus le-
gern. unde necessarium videtur dis-
cutere, quid istud sit quod con-
scientiam apostolus vocat, utrumne
aHa sit aHqua substantia OUO'toc AOYLXlj (11,28)
quam "cor" vel anima. haec
enim conscientia et alibi dicitur,
quia reprehendat, non reprehenda-
tur, et iudicet hominem, non ipsa
iudicetur, sicut ait loannes: "si
conscientia", inquit, "nostra non
Erläuterungen 165
A B C D E F G
Pap. Pap. Pap. Did.Cat. zu Did.Cat. zu Did. Orig. Cat.
11,2-4 11,5-14 11,28 Ps 34,17 Ps 50,14 de sp. s. 54-57 z. St.
1. ..0 auve!;e:uyfd- 7tOCpe:!;e:UY/LE- 'iJ 7tOCpe:!;e:uy- rolj 7tOCpa Tijv TO TOÜ &:v.&pc:mou excepta anima et ..0 auve!;e:uy-
vov 't'7j IjIU)('ii VOV TL fdVlj ouatoc IjIU)(~V OCUTOÜ 'iJ TO iv OCUTij) l!Te:- excepto Spiritu /LEVOV't'7j IjIU)('ii
AOYLX6v: AOYLX1) ouatoc TOÜ auv- pOV av 't'ije; TOÜ Sancto spiritus auVE:L86e;
8L8~O"XotAoe; e:!;e:uyfdvou 't'7j &:v.&pC:mou IjIU)('iie; alius in homine ;
't'ijc; ljIu)('iie; IjIU)('ii me:u- - aliud est spiri-
/LOCTOe; tus ab anima
1 Thess 5,23 1 Thess 5,23
(ICor2,11 lCor2,11 1 Cor 2,11
iv OCUTij)) Rom 8,16
III. /; voüe; ocu't'7je; /; voüe; ocu't'7je; /; voüe; ocu't'7je; (TO &YLOV &p)(OV
(11,28-12,1) xocl i)ye:/LoVLx6v)
??
IV. i) YVW/Llj i) YVW/Llj voluntas hominis 'iJ 8L~VOLOC
et animi senten-
tia; mens; motus
cordis internus
1 Cor 7,34 1 Cor 7,34
Is 29,24; 11,15
V. ventus
Ez 5,2
Ps 47,8
Text D) spricht diesem 1t'leü!J.1X göttliche Herkunft zu: !J.o'loye'l~C; ytXp lXih'YJ
(~ OUO'tlX 1'OÜ O'u'Ie~EuY!J.e'lou "t"{i l.jiux7i 1t'lEU!J.IX1'OC;) 1'0 choxExwptO'&IXL ,ho
1t~'11'W'l €'I ~!J.L'I XIX1'tX ,s'EL61''YJ1'IX.
Wenn unser Interpret dies 1t'lEÜ!J.1X als &'XWPLO'1'OC; aLMO'XIXAOC; 1'~C; I.jiux~c;
(11,10), Orig. in Rom als paedagogus animae quidam sociatus et rector be-
zeichnet, so fließen hier mehrere Ströme ineinander: Die christlich-theolo-
gische Spekulation um das pauIinische 1t'lEÜ!J.1X des Christen; die alexandri-
nische Schultradition von PhiIon her, der qu. deus s. immut. 134 vom
Gewissen sagt: ~WC; !J.~'1 ytXp /; &E LO C; A6yo C; d C; 1'-1] 'I I.ji UX-l] 'I ~ !J.(;)'1 XIX&~1tEP
'rL'ItX EO'1'tlX'I oux &, cP Lx l' IX L, 1tCX'ITIX IXU1'~C; TtX EPYIX &'VU1tlXt TL IX • /; ytXp E1t[1'P01tOC; ~
1tIXT~P ~ aLiMO'XIXAOC; ~ ö TL 1tOT~ Xp~ XIXAEL'I TO'l LEpelX, ucp' 00 '1ou&e't"YJ&~'1IXL
XlXt O'WCPP0'lLO'&Yj'lIXL !J.6'1ou aU'IIXT6'1, !J.IXXPIXv &cpeO'1''YJxE. Ferner die Lehre vom
ao:t!J.w'I als dem custos und testis des Menschen, die sich von Platon her in
verschiedener Interpretation über den jüngeren Stoizismus bis zum Neu-
platonismus hält (A. Bonhöffer, Epiktet und die Stoa, Stuttgart 1890, 83ff.;
G. Mau, Die Religionsphilosophie Kaiser Julians, Leipzig und Berlin 1907,
72).
Zu Bedeutung Ir!: Über den '10ÜC; als Teil der Seele s. 14,29ff.
Zu Bedeutung IV: Y'lw!J.'YJ - aLcX'IOLIX - mens entsprechen einander in
ihrem Bedeutungsreichtum und bezeichnen besonders den voluntativen und
gemüthaften Bereich der menschlichen Geistigkeit. Did. de sp. s. (F) ist
bemüht, den sehr allgemeinen Begriff in seine Komponenten zu zerlegen.
(Die Übersetzung "Gesinnung" trifft diesen Bedeutungsreichtum nicht;
aber es gibt im Deutschen kein entsprechend umfassendes Äquivalent.) -
Zur Psychologie des Didymus s. Leipoldt 66f. Allerdings sind Leipoldts
Ausführungen dadurch unklar, daß er die Begriffe "Dichotomie" und
"Trichotomie" nicht in derselben Beziehung gebraucht. Wenn er etwa als
Beispiel a für die dichotomische Auffassung vom Menschen die Meinung
anführt, daß der Mensch aus Leib und Seele bestehe, b für trichotomisches
Denken dagegen die Scheidung )\OYLX~ I.jiux~, &u!J.Lx6'1, Em&u!J.'YJTLX6'1, so
ist stillschweigend der Beziehungspunkt gewechselt: a bedeutet Dichotomie
bzgl. des MenscheJ;l, b Trichotomie bzgl. der Seele allein. Wenn wir
diese Begriffe auf unsern Interpreten korrekt anwenden, so denkt er a vom
Menschen als ganzem 1. dichotomisch, da der '10ÜC; als Kraft der Seele
gewertet ist und der Mensch deshalb seiner Natur nach nur aus O'(;)!J.IX
und I.jiux~ besteht; 2. trichotomisch, sofern dem Christen neben Leib und
Seele noch ein besonderes 1t'lEÜ!J.1X verliehen ist. (De sp. s. 59,1082 B, nennt
Did. diesen spiritus ein "tertium in homine".) b von der Seele allein tri-
170 Erläuterungen
der Phantasie". Vgl. Epict. II 19 7tpO~ "t'ou~ !1-expL A6you !1-6vov &.VIXAIX!1-ßOC-
VOV"t'IX~ "t'a "t'WV CjlLAO<r6epwv; ferner II 10,29 f.; III 24,16; Ench. 16; Gell. noct.
Att. XVII 19,1 Favorinum ego audivi dicere, Epictetum philosophum
dixisse, plerosque istos, qui philosophari viderentur, philosophos esse eius-
cemodi &VEU "t'0\) 7tpOCnEW, !1-expL "t'0\) AeYELv, id significat: factis procul,
verbis tenus. Did. fr. zu lob 9,5 (1144 A) [; who~ ~e (0 XpL<r"t'6~) XlXt
xlX"t'e<r"t'pEIjJE "t'a !1-exp L ypOC!1-!1-IX"t'O~ Op'YJ "t'~~ 'h:POu<rIXA~!1- xlXt "t'0 &Y[IXO"!1-IX.
11,22f. Die übliche Rechtfertigung für die allegorische Schriftauslegung.
V gl. 15,29ff.; Leipoldt 58; Einl. S. 40. 11,23 E(V) &EO\) XEp<r[V: EX ist
Schreibfehler, vgl. 11,25.26.27.
11,28 ~ (~) ljJuX~: Der Artikel ist durch Haplographie ausgefallen. - 0 VO\)~
o&do~: In der griechischen Philosophie wurde in der Nachfolge von Platon
und Aristoteles der VO\)~ als das göttliche und darum unvergängliche Prin-
zip im Menschen betrachtet, stark betont in dem unsertn Interpreten zeit-
genössischen Neuplatonismus. 11,28-30 zeigen, daß der Autor bewußt in
dieser Tradition steht, &E!:O~ also nicht leere Formel ist. - Zu &.!1-LYW~ gxwv ...
vgl. Aristot. metaph. I 8, 989 b 15f. ep'YJ<rt ~' ('AvlX~lXy6plX~) e:!VIXL !1-E!1-LY!1-evlX
7tOCV"t"1X 7tA~V "t"0\) VO\), "t"O\)"t"OV ~e &.!1-LY~ !1-6vov xlXt xlX&lXp6v; auch phys. IX 5,
256 b 25; de an. III 4, 429 a 18; Plotin V 1,9,lf.; vgl. auch Plotin V 1,10,10ff.
g<r"t"L "t'o[vuv XlXt ~ ~!1-E"t"eplX ljJux~ &E!: 6 V "t"L XlXt epU<rEW~ &AA'YJ~, 07t0[1X 7tct.<r1X ~
.1. - '>" '>" '.,
'!'UX'YJ~ epU<rL~' "t'EI\ELIX OE 'YJ VOUV EXOUcrlX' V0 U~ oE 0 !1-EV 1\0YL"'0!1-EVO~, 0 oE I\OYL-
1 .,' -,1 - y' , '>'., ,
~E<r&IXL 7tlXpexwv. "t'0 ~~ AOYL~6!1-EVOV "t"0\)"t"0 TYj~ ljJux~~ OU~EVO~ 7tpO~ "t"0 AOY[~E<r&IXL
~E6!1-EVOV <rW!1-IX"t'LXO\) opyocvou, "t"~V ~e EvepYELIXV EIXU"t"O\) EV XIX&IXPCl> gxov,
~VIX XlXt AOY[~E<r&IXL XIX&lXpW~ ot6v "t"E TI, XWPL<r"t"OV XlXt OU XEXplX!1-evOV <rw-
!1-1X"t"L EV "t'Cl> 7tpw"t"<p VO'YJ"t"Cl> "t'L~ "t'L&e!1-EVO~ OUX ,xv <repOCAAOL"t"O. OU yap "t"67tOV ~'YJ
"t"'YJ"t'eov 03 t~PU<rO!1-EV, &.AA' g~w "t"67tou 7tIXV"t"O~ 7tOL'YJ"t"eov. oihw yap "t"o XIX&' wJ"t"o
XIX). "t"o g~w XlXt "t"o &UAOV, IhlXv !1-6vov TI ou~ev gxov 7tlXpa "t'~~ <rW!1-IX"t"O~
ep ucr EW~. - &.!1-LYW~ 7tp6c; c. ace. wie Platon polit. 265 e &.!1-Lye~ ... 7tpO~ &AA'YJAIX.
11,29 "t'~v VO\) ~[p ]E"t"~V: Dies scheint die einzige Ausfüllung der Lücke, die
ohne Textänderung auskommt, und wird zudem nahe gelegt durch Plotin I
2,3,11 ff., wo der gleiche Gedanke, nur in umgekehrter Beziehung, ausge-
sprochen ist (von der Seele zwar, aber um so mehr gilt es vom VO\)~): ~
E7tEW'YJ XIXX'Y'J "
,~\
!1-EV Ecr"t"LV 'Y(J ,'!'UIX'.Y'J <rU!1-7tEepUP!1-EV'YJ "t"<p <rW!1-IX"t"L XIXL 0!1-07tlXv'YJ~ YW0!1-EV'YJ
I.... I \ ( ~, ,
IXU"t"Cl> XlXt 7tOCV"t"1X <ruv~o~OC~OU<rIX, d'YJ ,xv &.YIX&~ XlXt &.PE"t'~V gXOU<rIX, d !1-~"t"E
<ruV~O~OC~OL, &'AAa !1-6v'YJ E'iEPYO!:· ... - Zum Fehlen des Artikels vor VO\) vgl.
7tlXpa "t'~~ <rW!1-IX"t'O~ epucrEW~ im eben zu 11,28 angeführten Zitat Plotin Vi, 10.
11,31 EV "t'1X!:~ XEp<rtV ~o&~VC(L: Statt d~ "t"a~ XdplX~. Da beide Präpositionen
172 Erläuterungen
12,1-25 Das Zitat Is 49,16 provoziert die von der Psalmerklärung weg-
führende Frage nach der Bedeutung der 't'&tX1J. Antwort: Sie können be-
deuten a die Tugenden und die gottgewirkten Erkenntnisse, d. h. den Auf-
stieg zur Gnosis (12,2-7); b an der in Frage stehenden Stelle Is 49,16 be-
deuten sie 1. die materiellen Dinge (12,7-19), 2. die Tugenden (12,19-25),
da sie aber in "Gottes Hände" gezeichnet sind, werden sie als die Ideen
der Dinge und der Tugend<i!n verstanden. 12,2 und 12,3 't'&LXEWV, wohl
im Anschluß an den Schrifttext ; 12,4.6 't'&LXWV. V gl. Mayser 12 2, 37,23 ff.;
Bl.-D. § 48. 12,3 :v.1JpU't"t'&'t'CXL : Verschreibung wegen des vorangehenden
:v.'YJpU't' t'&'t'CXL 12,2. - 't'oc 1t&pl 't'~<;; &'p&~<;; ('t'dX'YJ ist Prädikatsnomen ohne Ar-
tikel): V gl. Platon Prot. 360e ... O'Y.EIjiCXO'.&CXL ßouA6fl&VO<;; 1tw<;; 1to't" ~"l&L 't'oc
1t&pl 't'~<;; &'p&'t'~<;; :v.cxl 't'l1to't" EO''t'lv ot1h6, ~ &'p&'t1j. 12,3f. 't'ov VOÜV :v.cxl 't'ov
~O'w &v.&PW1tov: Ähnlich 7,5 (:v.OCAAO<;;) IjiUXL:v.OV :v.cxl 't'OÜ ~O'w &'v&pW1tou. Die
Vorstellung von einem "inneren Menschen" war von Platon an der antiken
Philosophie und Gnosis vertraut t:lnd hatte auch im AT ihre sachliche Ent-
sprechung (s. Th. Wb. I 366,12ff.); ins Christentum fand sie besonders da-
durch Eingang, daß Paulus die griechischen Termini übernahm (Rom 7,22;
2 Cor 4,16; Eph3,16; Th. Wb. II 696,8ff.). Was im einzelnen darunter ver-
standen wurde, varüert bei den verschiedenen Autoren. Daß an unserer
Stelle der voü<;; mit dem ~O'w &v.&PW1to<;; verbunden ist, weist auf Philon, der
beide identifiziert, was uns berechtigt, das :v.cxl in unserm Text epexegetisch
aufzufassen. V gl. Phiion de plant. 42 ... 't'ov E'J ~fli:v 1tpo<;; eXAlj.&&LCXV &v.&PW1tOV,
't'OU't'EO''t'L 't'ov VOÜV, ••• de congr. erud. gr. 97 (0 VOÜ<;;) , 8<;; :v.uptw<;; &L1t&i:v
&v.&pw1t6<;; EO''t'LV EV &'v.&pW1t(j>, :v.P&('t"t'wv Ev X&(pOVL :v.otl &'.&OCVot't'o<;; EV .&v1J't'if). V gl.
7,5 't'o XOCAAO<;; ljiuXLxov xotl 't'oü ~O'w &'v.&pW1tOU, wo der Interpret sich an Plo-
tin I 6 anschließt und darum von der Schönheit der IjiU"llj statt von der des
voü<;; spricht. Orig. bietet Dialektos 15ff. (Scherer, Entretien 154,9ff., s. dazu
73f.) eine bis ins einzelne gehende Durchführung der Analogie "äußerer"-
"innerer Mensch". Dort ist der voü<;; freilich nur als das "Auge" des "inneren
Menschen" gefaßt. 12,4 EflEO'otO'&V 't'ljv &'vocßotO'w: fl&O'ocl;;w hier schon in der
neugriech. Bedeutung E~o8&uw 't'L fl&XpL 't'OÜ flEO'OU (Mega Lex. s. v. fl&O'ocl;;w 9).
XIXL 't"OC~ 0 UPIX V0 Ü 7tEPL680u~, 7tAIXV~'t"WV "t"E XIXL &'7tAIXVWV ZOpdIXL~ crufL7tEpmoA"tJ-
&d~ XIX"t"OC 't"ou~ fLOUcrLX1j~ "t"EAdIX~ v6fLou~, ~7t6fLEVO~ ~PCil't"L eroq?(IX~ 7t08"tJYE't"OÜV't"L,
7tiierlXv 't"~v IXtcr&"tJ't"~v ouer(lXv \mEpxuljJlX~, ev-rlXü&1X eq?(E't"IXL -r1j~ vo"tJ-r1j~'
(71) XIXL'..WV E~oEV T~ , - et
EV"t"IXU11'IX 'et -
IXLcr'lT"tJ"t"WV ,
EV "
EXELV71 ;:t"1X, 7tlXpIXOELYfLlX't"IX
~ ,
XIXL, 't"IX~
, , ~L
L 0 E: IX ~
g de congr. erud. gr. 70 (dcr~xoucr€V 'Iocxwß ... ) ou -6je; <:pwv~e; OUaE: -rwv
A6ywv --roi) y,xp ß[ou [LL[L"Y)TIjV~a€L-rOV &.crx"Y)-r~v, oux &.xpooc-r~v A6ywvdvOCL'
-roi)-ro [LE:V y,xp r:awv -roi) aLaoccrxO[Levou, ex€LVO aE: -roi) aLOC'&Aoi)V-rOe; -, tvoc
x&.v-roci)'&oc aLOC<:p0p,xV &. O"X"Y) -r 0 i) XOCL [L oc v.& &. V0 V-r 0 e; XOC'rOCA&.ßW[L€V ...
h de conf. ling. 148 XOCL nOAAocxoi) [Lev-roL -r~e; vO[Lo.&€cr[oce; ULOL n&.ALv 'Icrpoc~A
XOCAoi)\J'rOCL -rOU opwnoe; OL &.xouov-ree;. Zu g und h vgl. Pascher 27ff.; 99f.
i de gig. 54 y[V€-rOCL aE: (0 Mwucr~e;) ou [L6vov [L u cr-r"Y) e;, &'AA,x XOCL L€ P0 <:p &. v -r"Y) e;
opy[wv XOCL aLa&'crxocAoe; .&dwv, & -roLe; &-roc X€xocp.&OC[LevOLe; o<:p"Y)y~cr€-rOCL. Das
gleiche von Jeremias ausgesagt de eher. 49.
k Plotin I 3,1,12ff. ~cr-rL [LE:V o\)v ~ nopdoc (enL -r&.yoc.&ov XOCL TIjv &.pX~v -r~v
npw-r"Y)v) aLrr'~ niiO"Lv ~ &.vocßoc[VOUO"LV ~ &.vw eA.&ouow· ~ [LE:V y,xp npo-repoc &.no
-roi) x&.-rw, ~ ae y€ a€u-repoc, oIe; ~a"Y) ev -r<p vo'y)-r<p Y€Vo[LevOLe; XocL olov '~xvoe;
.&eLcrL'J exeL nop€U€cr'&OCL &.V&.YX'Y), ~we; ?lv d~ -ro ~crxoc-rov -rOU -r6nou &.<:pL}~WV-rOCL,
8 a~ -reAOe; -r~e; nopdw:; <lV -rUYX&.V€L, ß-rocv -rLe; e n' &. Y. Pcp Ye v 'Y) -r oc L -r <p v 0 'Y) -r <p.
I Plotin VI 9,11,16f. wird vom Ekstatiker gesagt: ... XOCL -ro XOCAOV ~a'Y)
on€p.&ewv, On € p ß,x C; ~?l'Y) xoc L -rOV -r WV &. p €-rw v X0 P 6v. Ebd. Z. 32ff.
. . . OUaE:V nOCpOCALTtWV -rwv .&dwv ßcroc aUVOC-rOCL y;uX~ ~xeLV xQ(:L npo -r~c; '&eoce;, -ro
),OLTtOV ex -r~e; .&eoce; &'nocL-r€L' -ro aE: AOLTtOV -r<p on€pß&.nL n&.v-roc -ro ß ecrn
npo n&.v-rwv. (Interpunktion nach Harder 2.)
m Orig. in Num horn. XXI 1 (GCS VII 200,2ff.) omnes Levitae ...
sortern inter ceteros non accipiunt; sed nec omnino in terra est sors eorum,
sed ipse dominus sors üs et hereditas esse memoratur. per hos illi mihi
videntur indicari, qui nullis corporeae naturae obstaculis hebetati, sed
omnium visibilium gloriam supergressi in sola sibi sapientia dei
et verbo eius vivendi usum exercitumque posuerunt, qui corporeum nihil
requirunt, nihil rationis alienum. concupierunt enim sapientiam, concupie-
runt secretorum dei agnitionem et "ubi est cor eorum, ibi est et thesaurus
eorum" (Mt 6,21). isti ergo hereditatem non habent in terris, sed super-
grediunter coeli summa fastigia et ibi semper in domino, semper in
verbo eius, semper in sapientia et in voluptate scientiae eius deliciabuntur.
n Orig. in 10 comm. XXXII 27 (GCSIV 472,29ff.) on€pocvocß,xe; n&.noc
o AL x,x voi)e;, tvoc &.XpLßwcr7J -r~v .& € W P[oc v -r 0 U .& € 0 i).
In der folgenden Übersicht beziehen sich die Zahlenangaben in der
üblichen Weise auf uns ern Pap., die kleinen Buchstaben auf die eben an-
geführten Zitate, die großen Buchstaben auf die Texte zur Übersicht S. 148.
Did.Cat. Pap. Philon Plotin Orig.
1. Der Aufstieg
cX:'1ocxwpd'l TW'I OCtcr&"lJTW'I xocl O"W[LeX'I"W'I (a) U7tEPßOC['1E~'1 '1"0'1 x60"[L0'l (12,6) U7tEpX{)7t'l"E~'1 7tiiO"oc'l TI)'1 U7tEpßOC['1E~'1 U7tEPOC'lOCßOC['1<:tv
um:p7t"IJ3ii'l '1"0'1 x60"[L0'l xocl 'l"OC OPOC'l"OC octO"&"IJ'I"~'1 xocl '10"IJ'I"~'1 oUO"[OC'l 7teX'I'I"OC (1) 7teX'I'\"OC
7teX'I'I"OC (a) UA~XeX (n)
um:p1t"fJ3ii'l 'l"OC octO"&"IJ'I"OC (b) r~
&eXAOC'l"'l"OC supergredi
omnium visi-
oUO"[oc~ 1"'"""='[""P
oct&~p
oupoc'l6~
bilium gloriam,
eoeli summa
'10"IJ'I"oc[ = t3€oc~ (e) fastigia (m)
7tPeX'I"'I"E~'1 'l"OC XOCAOC xocl E'IEPYEr'l 'l"OC XOC'l"OC OC! cX:PE'I"OC[ (12,4) (, 7t6'10~ (f) um:pßoc['1E~'1
cX:PETI)'1 (e) 1) 7tpiiC;~~ (1,23ff.) 1) 7tPOX07tY) (f) '1"0'1 'l"W'I
o 7tpOCX'I"LXO~ ß[o~ (e) {, 3~OC&AW'I (g) cX:PE'I"W'I
(, cX:O"X"IJ'I"1)~ (g) xop6'1 (1)
'!ocxwß (e) '!ocxwß (f)
2. Das Ziel
[LE'I"OCßOC~ cX:7t' OCU'I"OÜ ('I"OÜ x60"[Lou) OCU'I"OC 'l"OC O[xpoc 'l"W'I 'l"E~XW'I (12,5f.) 1) O[xpoc &<jJl~ 'l"W'I '1o"IJ'I"W'I (e) E7t' O[xpep
d~ u7tEpx60"[L~0'l 7tOA~'\"E[OC'l (d) u7tEpx60"[LLO~ YE'I6[LE'I0~ (12,6) YEv6[LE'I0~ '1"<]>
'10"IJ'I"<]> (k)
'1"0 U7tl:p 7tii'l 'I"€AO~ (10,15)
(, [L€Yoc~ ßocmAE:U~ (e)
'1"<]> &E<]> 7tOCpocO"Tij'lOC~ (a)
opii'l '1"0'1 &E6'1 (e) OC! &ErOC~ '10Y)O"E~~ (12,4) {, (,PW'I (h) sapientia (m)
'10Ü~ OPW'I &E6'1 (e) 1) &EWp[OC (1,24ff.) 1) &EWp[OC (f) 1) &e:wp[oc (n)
{, cX:xpoeX'I""IJ~ (g)
(, cX:XOUW'I (h)
hoctE~'1 (12,5) o [Loc'lMvw'I (g)
o 3~3ocO"x6[LEVO~ (g)
o [LuO"'I""IJ~ (i)
o EmO"'I"Y)[LW'I (2,13f.) {, 3~MO"xOCAO~ (i)
01 XY)PUXE~ Tij~ O"ocp[oc~ (12,3ff.) (, !EPOcpeX'I'I""fJ~ (i)
o 3~eXxo'l0~ Tij~ EmO"TI)[L"IJ~ (2,14)
o &<:o7tm"IJ&d~ O['1&pW7tO~ (9,18) '1"0 7tPOql"IJ'l"LXO'l Y€'10~ (D)
'!O"POCY)A (e) '!O"POCY)A (f)
176 Erläuterungen
12,7 7tOCALV EAeX&lj: 7tOCALV führt nach der allegorischen Deutung der
"l\fauern" in Provo 1,21 wieder auf das in Frage stehende Zitat Is 49,16
zurück. Das Zitat leitet eine neue Interpretation ein, so daß das Zeichen /
entweder irrig nach dem Zitat steht statt vor 7tOCALV, oder aber andeutet,
daß das Zitat vom Schreiber als Lemma empfunden wurde. 12,7-25 Im
folgenden werden die "Mauern" interpretiert als Allegorie a für die Otla&1)Toc
(12,7-19); b für die Tugenden (12,19-25). Die in Gottes Hände gezeichneten
"Mauern" bedeuten dann die Ideen der Otla&1)Toc und der Tugenden. Wichtig
für das Verständnis dieses ganzen Passus ist die Erkenntnis der Parallelität
zwischen den Ausführungen zu a und b:
Erläuterungen 177
a (12,7-19) b (12,19-25)
Es gibt Ideen der Dinge (12,7) 1. Es gibt Ideen der Tugenden (12,19)
Diese sind die vo~O'e:~c; und ßOUA~O'e:~C; 2. Diese sind die 7t'pw"t"6'r\)7t'0~ ~~e:~c;
.&e:oU (12,8) (12,20)
Beispiel: Der Baumeister (12,9-11) 3. Beispiel: Die a~xcx~ocruv'Y) (12,20)
DieIdeen als vo~O'e:~c; und ßOUA~O'e:~C; 4. Die Tugendideen sind keine ge-
.&e:oU sind im Gott-Logos (12,12f.) wöhnlichen Ideen (12,21)
Beweis für die Beständigkeit der 5. Beweis für die Beständigkeit der
cx~O'.&lJ"t"1f durch ihre im Gott-Logos Tugenden durch ihre Ideen:
befindlichen Ideen:
positiv (12,13-17) a. negativ (12,21-22)
negativ (12,17-18) b. positiv (12,22-24)
Zusammenfassende Folgerung 6. Zusammenfassende Folgerung
(12,18-19) (12,25)
12,8 Die Auffassung der Ideen als Gedanken Gottes findet sich von
Philon an bei nichtchristlichen und besonders christlichen Platonikern,
s. Audrey N. M. Rich, The platonic ideas as the thoughts of God, Mne-
mosyne Sero IV, Vol. VII (1954) 123ff.; Vortrag von A. H. Armstrong:
The Background of the Doctrine "That the Intelligibles are not outside
the Intellect" mit Diskussion in der Fondation Hardt, Genf 1957, ver-
öffentlicht 1960 in Bd. V der Entretiens (Les sources de Plotin) 393ff. -
Unser Interpret faßt die Ideen aber zugleich als ßOUA~O'e:~C; .&e:ou, vgl. schon
6,3: auvcx"t"cx~ "t"ov .&e:ov A6yov ev"t"cxu.&cx .&eA'Y)llcx Aeye:w· ev cxu"t"ij) ae "t"a. ()ACX yeyove:v.
Did. de trin. I 8 (277 B) ... "t"ov .&e:ov 7t'cx"t"epcx, oi) cxt vo~O'e:~c; 7t'OL~O'e:~C; e:~O'LV.
Die Idee ist zugleich Plan, der Gedanke zugleich Willensentschluß ; zwei
Seiten derselben Sache: die rationale und die voluntative Seite. Letztere
wird besonders in den hermetischen Schriften betont, z. B. X 2 ("t"o &.ycx.&ov
<v...Y)IlCX) ou
v-e:I\' " Xwp~c; \ Ou"t"e:
Y. 'n. ' V 7 • •• 0.,CX<pCXV'~jC; v-e:oc;
e:wcx~ ou"t"e: ye:ve:O'v-cx~ oUvcx"t"ov.
... " ~ n. \ "t"cp
-
.... (17) 't"ov 8' EX 't"WV t8€wv O"UV€O"'t"W't"ot x60"fLoV EV 't"61tCp 't"Lvl AeY€LV ~ u1t0vodv
OU'''' '
1T€fLL't"OV' fj 01:; O"UV€O"TY)X€V,
z.~.\.' "
€LO"OfL€1Tot'" 1totpotXO"OU1TYjO"otV"€~
~ '" , ",
€LXOVL 't"LVL- 't"cuv
7totp' ~fL~v, E1t€L8ocv 1t6AL~ X't"L~Yj't"otL xot't"oc 1t0AA~V qnAo't"LfLLotV ßotO"LAecu~ ... 7totP€A-
&wv ~O"'t"LV (h€ 't"L~ 't"WV OC1tO 1totL8dot~ ocv~p OCPXL't"€X't"OVLXO~ xotl TI)v €UXpotO"LotV
xotl €UXotLPLotV 't"OÜ 't"61t0u &€otO"eXfL€voe:; 8LotYPeXCP€L 1tpw't"ov EV ~otu't"<j> 't"oc -rij~ fL€A-
AOUO"1J~ oc1t0't"€AdO"&otL 1t6A€CU~ fLepYj O"X€80v !i7totv't"ot, L€PeX, YUfLVeXO"Lot, 7tpu't"otV€~ot,
oc Y0 P eX ~, ALfLevot~, V€CUO"O(XOU~, 0"'t"€VCU1t0ue:;, nLXwv Xot't"IXO"X€ueX~, L8puO"€L~ OtXLWV
xotl 8YjfLoO"LCUV IlAACUV otxoaOfLYjfLeX't"cuv' (18) €l&' &O"1t€P EV xYjp<j> 't"ri ~otu't"oü ~uxri
't"ou~ exeXO"'t"cuv 8€~eXfL€VO~ 't"U1t0ue:; OCYotAfLot't"otcpoP€~ vOYjTI)v 1t6ALV, ~e:; OCVotXLV~O"ote:;
't"oc d8cuAot fLv~fL"{) 't"ri O"ufLCPU't"cp Xott 't"ou~ Xotpotx't"~pot~ ~'t"L fLiiAAOV EVO"CPPIXYLO"eXfL€-
VO~, OLot 8YjfLLOUPYO~ ocyot&6e:;, oc1t0ßM1tcuv €t~ 't"o 7totpeXa€LYfLot TI)v EX AL&CUV xotl
~UACUV IlPX€'t"otL Xot't"otO"X€UeX~€LV, ExeXO"'t""{) 't"WV OCO"cufLeX't"cuV t8€wv 't"oce:; O"cufLot't"LXOC~
€~OfLOLCUV OUO"Lote:;.
'!:" - " (19)' 't"ot 7totpot7t"YjO"Lot
~,~'" '" - OO~otO"'t"€OV,
OYj xotL 1t€PL 1T€OU ~!:" ' cue:;
,~ expot TY)V,
EVLapufLeVot~, dO"t 8.' otU't"otL fLev, wc; €tx6c;, ocpxe't"U7tOL !in &€LO't"epotC; xlX't"IXO"X€u1i~
AotXOÜO"otL, ExdvotL 8e fLLfL~fLot't"ot wc; <Xv EX cp&otp-rij~ oUO"(ot~ O"UV€O"'t"WO"otL. In bezug
auf die Welt ist nach Philon Gott der Architekt, der in seinem Logos, den
Philon personifiziert, den x60"fLO~ v0'YJ't"6~ bildet, nach dem dann der x60"fLO~
ottO"&'Yj't"6~, die sichtbare Welt, geschaffen ist, de opif. mundi 24 €t 8e 't"L~ E&€-
A~O"€L€ YUfLvo't"epoL~ XP~O"otO"&otL 't"o~~ ov6fLotO"LV, ou8ev <Xv h€pov €L7tOL 't"ov vOYj't"ov
x60"fLOV elVotL ~ .&€OÜ A6yov ~8Yj xOO"fL07tOLOÜV't"O~' ou8e yocp ~ vOYj't"~ 7t6AL~
e;'t"€p
!!. 6V 't"LI '€O"'t"LV Yj. . .0 't"OU- "otPXL't"€X't"OVO~ .."OYLO"fLO~ YjO'YJ -l.
,,, ~
"IV [ VOYjTY)V
' ] 1t0"LV
'.. 'y
X't"L",€LV
8LotVOoufLevoU. Dieser philonische Logos als Ort der Ideen konnte von den
christlichen Platonikern auf die zweite Person in der Dreifaltigkeit gedeutet
werden in Anknüpfung an 101,3 und Col1,16f.
Xp~a~<;l. <~V Xp~a"C"<;l >, cp'r)a(, .•• läßt das erste ~v Xp~a"C"<;l das voraufgehende
~V -iii erklären, während das zweite zum Zitat gehört. Möglicher-
~ouA~ae~
weise ist mehr ausgefallen. - Das ~v Xp~a't"<;l des Zitates ist geradezu örtlich
verstanden: in Christus, dem Gott-Logos, als dem Ort der Ideen. 12,15 EOCV
<~v >7t6Ae~: ~v konnte nach Mv leicht ausfallen. 12,16 7tpO~ ~xef:voc = 't"~-rij~
7t6Ae<u~ (lEP'r) 't"~ ~V 't"<;l v<;l 't"oü &pX~'t"EX't"OVOC;, also die Ideen. 12,16f.... ~~oc
xpoc't"oo{levoc \m' ~xdv<uv' A6ym ya.p eLaLV ~LOCXPOC't"'r)'t"LXWV: Plotinische Ter-
minologie, z. B. I 6,2,16 ff. octaXpov ~S: xoc1. 't" 0 (l ~ x p oc 't" 'r).& S: V \J7t 0 (l 0 P cP rj ~
xoc1. A6you oOx &vocaXO{lEv'r)C; 't"rjc; ÖA'r)~ 't"o 7ta.v't"'r) xoc't"~ 't"o eI~oc; {lopcpoüa.&ocL.
Ferner 16,3,11.26.33; 6,31. (Gerade Enn. I 6 war im Altertum weit ver-
breitet, so daß die Übernahme dieser Terminologie nicht verwunderlich
ist.) Damit deutet Plotin die Idee im Sinne der aristotelischen {l0PCP~ als die
innere Formkraft, die ein existierendes Wesen ganz und gar durchdringt
und beherrscht und ihm dadurch Sein und Sosein gibt und erhält. Daß er
dafür den Terminus A6yoc; gebraucht, geht wohl auf die A6YOL =ep{loc't"LxOL
der Stoa zurück. V gl. I 6,2,13 ff. 7tCXV {lS:v y~P 't"o &{l0PCPov 7tecpuxo~ {l0 P cP ~ v
x oc 1. er ~ 0 ~ ~Exea.&ocL &(lOLPOV OV A6 y 0 U x oc 1. d ~ 0 u C; octaxpov xoc1. E~<U .&eLou
A6you. II 4,15,29ff. A6yo~ - ÖA'r). 12,17f. Dem Wortlaut nach könnte
A6yo~ sowohl a den Logos als geistige Idee bezeichnen, als auch b den
Logos, sofern er als Form im Einzelding ist. a stellt den Text in
die Nähe Phiions, b in die Nähe Plotins (s. o. zu 12,16f.). Da jedoch
zunächst wieder auf Christus als den Logos verwiesen ist und außer-
dem diese Argumentation bzgl. des Logos sprachlich und sachlich streng
mit der Beweisführung bzgl. der ~ma't"~{l'r) übereinstimmt (s. zu 12,7-25;
12,19-25), ist a vorzuziehen. Dann ist zu vergleichen Philon, de spec. leg.
I 327 ff. (Ideen = x6a{l0~ vo'r)'t"6c; = A6yo~) 't"WV y~p &creßwv xoc1. &vocrL<UV ooX
et~ 't"p67t0c;, &AA~ 7tOAAo1. xoc1. ~LOCcpEpov't"ec;. ot {lS:v y~p 't"~C; &cr<U{la.'t"ou~ t~EOC~
ClVO{lOC xevov &{lE't"OXOV &A'r).&OÜ~ 7tpa.Y{loc't"OC; dVOCL cpocaL, 't"~v &VOCYXOCLO't"a.'t"'r)V
oOcrLocv ~x "C"WV ()v't"<Uv &VOCLPOÜV't"e~, ~'t"LC; ~a't"1.v &pXE't"U7tOV 7tOCpa.~eLY{lOC
7ta.v't"<Uv l)aoc 7toL6't"'r)'t"e~ OOcr[occ;, XOC.&' ~v Exoca't"ov eL~07tOLeL't"O xoc1. ~Le{le't"peL't"o.
't"oo't"OUC; oct tepoc1. 't"oü v6{lou a't"rjAocL {l'r)VOOUaL ».&AOC~LOCC;«· w~ y~p "C"o 't"e.&AOCa{lE-
vov &cpilp'r)'t"OCL ~v 7tm6't"'r)'t"oc xoc1. 't"o d~oc; xoc1. oO~S:v E't"ep6v ~cr't"LV ~ xup[<u~ eL7teLV
&(lOPCP0C; ÖA'r), OÖ't"<U~ xoc1. ~ &vocLpoüaoc M~oc t~EOCC; 7ta.v't"oc auyxef: xoc1. 7tpO~ ~v
&V<U't"EP<U 't"WV a't"oLxd<UV oOcr[ocv ~v &(lopcpov xoc1. &7tOLOV hdv'r)v &yeL. 00 't"[
YEVOL't"' oc.v &'t"o7tw't"epov; ~~ ~xdv'r)~ y~p 7ta.V't"' ~YEvv'r)aev 0 .&e6~, oOx ~cpoc7t't"6{le
VO~ oco't"6~ .•. , &AA~ 't"ocf:~ &cr<U{la.'t"OLC; ~uva.{leaLv, Cl)v E't"U{lOV ()VO{lOC oct t~EocL, xoc't"-
exp~croc't"o 7tpO~ 't"o YEVOC; EXIXa't"OV ~v &:p{l6noucrocv Aocßef:v (lOPCP~v, ~ ~S: 7tOAA~V
hlX~[ocv eLcr'r)YeL't"OCL xoc1. aoyxuaLv' &v oc LP 0 ü aoc y ~ p 't" oc Ü't" IX, ~ L' Cl) V oc t
180 Erläuterungen
7tO ~6"t"1J "t"E C;, cruv <X V<X ~p d 7tO ~ 6 "t"1J"t"<XC;. (7to~6"t"1JC; hier im stoischen Sinn als
Wesensbestimmung. Diese Stelle verdanke ich K. Bormann, Die Ideen-
und Logoslehre Phiions von Alexandrien, Diss. Köln 1955.) 12,18f. ~
<X.cr~&AE~<X 7tiicr<x ..• : Beim Mitschreiben starke Verkürzung des zugrunde
liegenden Gedankens, s. die Übersetzung. - Die in Gottes Hände gezeich-
neten Mauern bedeuten also die Ideen, durch welche die materiellen Mauern
Jerusalems und der ganze materielle Kosmos seine Sicherheit und Bestän-
digkeit erhält. V gl. dazu Phiion, quaest. in Exod II 90 (Marcus): ... the
divine Logoi are the foundations and bars of the security (Aucher: con-
stantiae) of all things.
Eine im Zusammenhang mit dem Psalmlemma (11,1) naheliegende
Folgerung wird in unserm Text nicht expressis verbis gezogen: Hände
Gottes = Gott-Logos = Christus. Die Allegorese "Hand Gottes"
= Christus findet sich auch Ps. Basil. adv. Eun. V (PG 29, 713 BC). -
Eine weitere Folgerung fehlt ebenfalls: Christus = Hand Gottes = MV<Xt-uc;
%EOU (nach 11,18f.), was im Anschluß an 1 Cor 1,24 (Xpw"t"ov %EOU MV<XfLW
x<Xt %EOU crO~L<XV) sonst gern ausgeführt wird, z. B. Did. de trin. I 16 (333 C).
Die Ausführungen dieses "Exkurses" werden also nicht in Beziehung ge-
setzt zur voraufgehenden Erklärung des Psalmlemmas, wohl weil sie nicht
von vornherein konzipiert und auf ihren Zusammenhang mit dem inter-
pretierten Psalmvers durchdacht waren. Es handelt sich darum in 12,1 um
eine Hörerfrage, die über das eigentliche Thema hinausführt.
12,19-25 (Den Schlüssel zum Verständnis dieser Stelle verdanke ich M.)
Wenn die "Mauern" = die Tugenden, dann sind die in Gottes Hände ge-
zeichneten "Mauern" die Ideen der Tugenden. - Das Verständnis dieses
schwierigen, weil arg verkürzt skizzierten Passus, scheint nur möglich aus
der sachlichen Parallelität zu 12,7-19. (Zur Übereinstimmung im Aufbau
s. o. zu 12,7-25.)
12,7-19 12,19-25
oMyoc; 1. ~ emcr"t"~fL1J (12,22)
CXL 1aecx~ "t"&V cx1cr%1J"t"&v, CXL vO~crE~C; 2. cxL 1aecx~ "t"ülv <X.pE"t"ülv, cxL 7tp<U"t"6"t"u7to~
xcxt ßOUA~crE~C; %EOU g~E~C; (12,20)
~ a~xcx~ocruv1J 7tiicrcx (12,20)
3. cxL g~E~C; "t"ülv emcr"t"1JfL6v<Uv (12,22)
cxL xcx"t"oc fLepoc; g~E~C; (12,23)
~ ev "t"o~c; fLE"t"exoucrw (g~~c;) (12,24)
Erläuterungen 181
Zu 1.: Die oberste Stufe ist die E7t'LO''t''fj(L1), die alle Einzeltugenden zu-
sammenfaßt. Hier liegt wohl die Tugendformel zugrunde: ocpe:'t"fj = EmO''t'~(L1).
V gl. Clem. Al. Strom. VI 78,3 (GCS II 470, 20f.) ... OL qnA6O'ocpoL 't'IX.<;
ocpe:'t'IX.C; ~~e:LC; x(Xt aL(X'&EO'e:LC; x(Xt EmO''t''fj(L(XC; OrOV't'(XL.
Zu 2. : Von der Ema't"fj(L1) sind abhängig die Ideen der Einzeltugenden,
die 7t'peu't'6't'U7t'OL ~~e:LC; (12,20). So ist z. B. die OCVape:L(x eine EmO''t'~(L1) ae:LVWV
x(Xt ou ae:wwv x(Xt 't'WV (Le:'t'(x~u; die U7t'O(Lov~ eine EmO''t'~(L1) E(L(Le:Ve:'t'EeuV x(Xt oux
E(L(Le:Ve:'t'EeuV; die (Le:Y(XAm!IUXL(X eine EmO"t'~(L1) 't'WV O'u(Lß(Xw6v't'euv U7t'e:P(XLPOUO'(X
(nach Clem. Al. Strom. 11 79,5, GCS 11 154,17 ff.), usw. Am Beispiel der
aLX(XLOO'UV1) wjrd gezeigt, daß die Tugendideen die jeweiligen Tugenden in
ihrer Ganzheit darstellen (12,20), darum lassen sie kein Mehr oder Weniger
zu (12,24). Andererseits aber sind sie nicht im gleichen Sinne "Idee" wie
die Ideen der (XLO'.&1)"t'cX (12,21).
Zu 3.: Durch Teilhabe sind von diesen Tugendideen die im konkreten
Menschen (0 (Le:"t'EXeuV 12,21.24; OL EmO''t'~(Love:<; 12,22) verwirklichten Tu-
genden abhängig. Diese kennen, je nach dem Grad der Teilhabe, natürlich
ein Mehr oder Weniger (12,24).
Diesem Aufbau zufolge ist klar, daß bei Wegnahme der obersten Stufe,
der EmO''t''fj (L1), auch die unteren Stufen fallen; positiv ausgedrückt: diese
nur sein können, wenn auch die oberste Stufe ist (12,22f.). Dies ist wieder
dargelegt in strenger Parallele zu 12,17 f. :
12,17f. 12,22f.
negativ:
EIX.V .&e:A~O'1JC; &P(xL 't'ov A6yov Mv &P1lC; 't'~v hLO'''t'~(L1)V
oUX UCPLO'''t'(XV't'(XL 't' IX. I) V't' (X (X'lPOV"t'(XL (X L ~ ~e: LC; 't' Wv
E7t'LO''t'1) (L6v euv
positiv:
EV Xp LO''t'ej) ('t'ej) .& e: ej) A 6 y ~) Xe:L(LEV1)C; 't"Yj C; E7t' LO'''t'~ (L 1) C;
O'UVEO'''t''r)Xe:V 't' IX. 7t' cX V"t' (X e:LO'tV (XL x(X't'IX. (LEPOC; ~~e:LC;
Wie in 12,17f. von dem Wegdenken oder Setzen der ersten Stufe, des
Logos, gleich auf die dritte Stufe geschlossen wird, so offensichtlich auch
in 12,22f. Die ~~e:LC; 't'WV EmO'''t''r)(L6veuv und die X(x"t'IX. (LEPOC; ~~e:LC; meinen also
die im menschlichen (Le:"t'EXeuV verwirklichten Tugenden, nicht deren Ideen.
Jetzt erst ist das Verständnis des folgenden erschlossen (12,23f.), das wie-
der einmal durch das unbekümmerte Einsetzen der Pronomina für die
Sachen erschwert ist.
182 Erläuterungen
12,23 12,24
&AA"tJ (= -1) E7t'LG't1jfL"tJ) IXU't'"t)
7tIXPOC 't'IXU't'IXC; -1) ae: EV 't'o!:c; fLeTexoUGLV C~~LC;)
Was ist aber nun die ~1tLO'-r1jILYj? Hat sie eine Beziehung zum Logos? Ist
sie gar identisch mit ihm gedacht? Die strenge Parallelität zwischen 12,7-19
und 19-25 legt es nahe:
_ _{=
Xe:Lpe:~ &e:ou
0 ,lh:ö~ A6yo~
.,
=} .
Chnstus
= 'Y) e:1tLO'' t' Y)IL'Y) =
I
Die Bezeichnung ~1tLO'''t'~IL'Y) für den Gott-Logos ist ungewöhnlich, läßt sich
aber rechtfertigen, da einerseits die vollkommene und alles umfassende
~1tLO'''t'~IL'Y) die O'O<p(IX. ist, andererseits der Gott-Logos als die personifizierte
göttliche crO<p(1X betrachtet wird. (1 Cor 1,24.30; Reg. zu Clem. Al., GCS IV,
s. v. crO<p[1X 1. und 6a; Orig. c. Cels. VI 9, GCS II 79,11ff. und 23ff.: Celsus
führt an, daß nach Platon drei Elemente zum Wissen um ein Ding führen:
15VOILIX, A6yo~, e:~aWAOV; an vierter Stelle stehe die btLO'''t'~ILYj selbst. Orig. weist
die christlichen Entsprechungen dazu auf und sagt zum vierten: d ae xlXl
&vriAOYOV ~cr"t'L "t'<I> "t'e:"t'tXp"t'Cr I5V"t'L ~7tLcr"t'~ IL'Y) ~ »~V "t'or:~« XIX&' ~ILiX~ »"t'e:Ae:[OL~«
O'O<p[1X 0 XPLO'''t'O~, ~1tLO'-r1jO'e:L 0 aUVtXILe:vo~.) Freilich läßt die kümmerliche
Skizzierung der Gedanken des Interpreten, die wir hier vor uns haben,
nicht mit Sicherheit sagen, daß dieser so konsequent gedacht hat.
12,20 ~~L~: Ps. Platon denn. 414c ~~L~ aLtX&e:O'L~ ~UX'tj~ XIX&' ~v 7tow( "t'LVe:~
Ae:yoILe:&IX. Nach Aristot. cat. 8, 8b 25ff. ist die ~~L~ ein Genos der 7tOLO"t''Y)~
und Oberbegriff zu den ~1tLO'''t'~ILIXL und &pe:"t'IXL Darum ist auch 7te:7tOLWILIXL
zu halten. Vgl. Did.Cat. zu Ps 100,4 (1516 A) d oov e:u&~~ ye:yev'Y)"t'IXL (0
&v&pW7tO~), "t'ö XIX"t" &pe:"t'~v &pX'tj&e:v 7te:7tOL6)0'&IXL, ... 12,22-25 Dieser
Passus ist nicht Beweis für die Andersartigkeit der Tugendideen, sondern
für ihre Beständigkeit (s. o. zu 12,19-25). 12,22 lX~pe:LV, "t'L&evIXL: Sind
Schultermini im Beweisverfahren: etwas "aufheben", als nicht bestehend
annehmen, bzw. etwas "setzen", als bestehend voraussetzen. Vgl. 12,17f.
lX~pe:LV; 12,13-17 enthält sachlich das "t'L&evIXL, ohne daß aber das Wort ge-
braucht wird. 12,25 ~v &cr<ptXAe:LIXV oov cr'Y)ILIXLVe:L "t'eX: "t'e:[XYj: Könnte die end-
gültige Antwort auf die Frage in 12,1 sein. Da jedoch 12,19-25 ganz parallel
zu 12,7-19 angelegt sind, scheint es nur als Conclusio zur Deutung "t'e:[X'Y)
= IXt &pe:"t'IXL gemeint zu sein, wie 12,18f. ~ &cr<ptXAe:LIX ... yeyplX7t"t'IXL zu "t'e:[X'Y)
= "t'eX: IXLcr&'Y)"t'tX.
12,25-13,3 Von Gott befreit werden, heißt, aus jeder Verwirrung heraus-
kommen (12,25f.). Solche "Verwirrungen" können z. B. sein: a Täuschung;
von ihr befreit Gott als Gott der Wahrheit (12,26-28); b Ungerechtigkeit;
von ihr befreit er als Gott der Gerechtigkeit (12,28-30); c Unkeuschheit;
184 Erläuterungen
von dieser als Gott der Keuschheit (13,1-3). Wenn man Gott so auch ver-
schiedene Attribute beilegt, soll das natürlich nicht heißen, daß Gott sich
jeweils verändert (13,3). 12,26 0 .&d.l<; oiSv .... d .&eo<; &A'Y).&dOle; ... : Solche
Wiederholung ist nur im mündlichen Vortrag angängig. 12,29 dcr&.xoucr6v
[LOU: Die verschiedenen ähnlich lautenden Anrufungen in den Pss (12,4;
16,1; 60,2; 142,1) verleiteten dazu, auch hier den Imperativ zu setzen. - Zu
~vOl c. ind. fut. s. Einl. S. 31. 12,30 ~"t""t{n>: Das Ol im Pap. wohl Ver-
schreibung nach den Endungen des unmittelbar vorangehenden "t"il ä3~xOl.
13,1 f. Der ägyptische J osef und Susanne sind bei den antiken Kirchen-
schriftstellern die typischen Vorbilder der Keuschheit, z. B. Did.Cat. zu
Ps 15,3 (1228 B) &cruyxp["t"we; yilp \.mepecrxov xex."t"il [Lzv &v3pdOlv &n6cr"t"oAo[ "t"Z
xex.l npocpYj"t"Ol~ xex.l [L&.p"t"upze;· xex."t"il 3z crwcppocruv'Y)v 'Iwcr~cp xex.l ~oucr&.WOl. Schon
Clem. Al. Paed. III 68,3 (GCS I 274,7f. Josef); Strom. IV 119,3 (GCS II
300, 26ff. Susanne). - crwcp po cruv'Y) , &XOAex.cr[ex.: Philosophische Terminologie,
vgl. Aristot. rhet. I 9, 1366 b 13ff. crwcppocruv'Y) 3z &pz"t"~ 3~' ~v npoe; "t"ile;
~30vile; "rile; "t"OÜ crw[Lex."roe; o{hwe; ~xoumv we; 0 v6[Loe; XEAZUE~· &x 0 Aex. crl ex. 3z
"t"ouvOlv"t"[ov. Doch werden beide Begriffe in unserm Text eingeengt auf
Keuschheit - Unkeuschheit, was sich auch im späteren Heidentum findet,
z. B. Heliod. Aethiop. IV 8,7 ... "t"~[Lwcrex. crwcppocruv'Y)v, ~ 3~ [L6v'Y) yuvex.~xdOlv
&pe~v Xex.POlx"r'Y)p[~z~. Dies steht in einer Ermahnung an Chariklea, die eine
heidnische Parallele zur keuschen Susanne darstellt. M. 13,2 de; &XOAex.cr[ex.V
und de; [Lo~XdOlv sind von unonecrYJ abhängig. 13,3 OUX O"t"L äAAOe; xOll äAAOe;
E:cr"r[v: Trotz der verschiedenen Benennungen ist Gott unveränderlich. Der
Gedanke ist verkürzt wiedergegeben.
(PG 27, 157 A), sondern attributiv zu fLoc't"oc~oTIJ't"oce; (vgl. auch 13,7). - 't"P07tOV
't"woc: Beim Wahren und Unwahren kann nur "in gewisser Weise", d. h. im
übertragenen Sinn, von "existieren" gesprochen werden. 13,6 XUYjCPOPYj-
croc<TY)e;: Statt des gewöhnlichen xuocpoPYjcroccrYjC;. Schon belegt Pap. Graec.
Mag.III 605 (158) xUYjcpopouv't"oe;; fL~'t"POC XU~cpOpE. - VOCOV 't"OU 'IYjcrou: = Leib
Jesu. Nach 10 2,19ff. oft bei den Kirchenschriftstellern. 13,6f. Die Geburt
Jesu aus der Jungfrau ist für die alexandrinischen Theologen selbstver-
ständlich. Bzgl. Didymus s. Leipoldt 93f.; Bardy 127ff.
13,7 Jegliche Schlechtigkeit ist "leer", weil sie kein 't"eAOe; hat. So ist in
Parallele zu 13,5 zu beziehen. Auffällig ist, daß der Topos des &.VU7tOcr't"IX't"OV
dvlY.~ oben beim ~EUaOe;, nicht hier bei der XIY.XtlX aufscheint, wo er gewöhn-
lich angefügt wird. V gl. Asdep. in Aristot. metaph. A 9 (comm. in Aristot.
"
gr. VI2, 77,3f) ,-,1 , 1 , 1 , ,
' 't"1Y. YIY.P XOCXIX 't"cp ov't"~ IY.VU7t 0 cr't" 1Y.'t" IX U7tlXpXOum XIY.~ 7tIY.PUCP~cr't"IXV-
't"oc~; Serap. v. Thmuis adv. Man. 4 (PG 40, 904 A) ~crn fLev 01)'1 Y; xocxtlY.
, 1
ocvoumoe; "
XIX~ ,
IY.VU7tocr't"lY.'t"oe;; D'd
1 . c. M an. 2 (1089 A) [LYj ",,1
0'1 IXplY. 't"o, XIXXOV.
, -
OUX ~XE~ 't"eAOe;: 't"eAOe; ist zu interpretieren vom Kontext und der Origenes-
parallele (s.o.) her und kann nichts Anderes bedeuten als: Die XlY.xtlY. führt
zu nichts, bringt keinen Gewinn; es kommt nichts dabei heraus. V gl.
Athanas. c. Arian. I 38 (PG 26, 89 C) 7tOCAW Y~P lY.u't"oue; ('t"oue; 'APE~IXVOUe;)
epw't"av cX.vocyx'Yj, ~VIX xlY.l 't"o 't"eAOe; TIjc; cX.crzßdlY.e; ocu't"wv '&zwp'Yj,lt-'iJ. " ••• damit
man sieht, wohin ihre Gottlosigkeit führt". 13,8f. Die Buchstabenspur
vor der Lücke CPUAIY.'t"'t"OV't"wv • [ ••••. ]. A&ßn kann von W oder vielleicht
11., 0 stammen; die nach der Lücke von IX, v, w. Der Papyrus ist so ausge-
brochen, daß man Überlängen der ersten drei bis vier Buchstaben noch
müßte sehen können. Da sich aber keine Spur davon findet, dürften diese
Buchstaben nicht ß, a, z, ~, Yj, .&, x, ~, cP, ~ gewesen sein. Hilfe zum Ver-
ständnis der Stelle, auch wenn die Lücke nicht ergänzt werden kann, bieten
zwei Paralleltexte: Orig.Cat. z. St. (PG 12, 1300 C) 't"o »a~IY.XEVYje;« cX.v't"l 't"OU
»oMev WCPZAOUV't"OC~ ex 't"Yje; 't"OU 't"o XIXXOV 7tpoc't"'t"zw emfLzAdlXe;«, a~~ 't"o fL~crE~V
ocu't"oue; 't"ov .&EOV xlY.l 't"~fLWpz~cr.&IY.~, xlXl fL~ eq,v E~e; 't"~ 7teplY.e; &yz~v 't"o cr7tOUalX~O
fLZVOV. Theod. Herad. z. St. (Cat.Cord. I 527) fLlY.'t"lY.~o't"'Yj't"IY.e; y~p 't"~c; cX.-r07tOUe;
7tpOC~E~e;, ~ 't"oue; fLlY.'t"lXtoue; Aoy~crfLoue; Aeyz~, & xlXl 7tpoc't"'t"oV't"Ee; fLlY.'t"oc~oTIJ't"IXc; 7tO-
VOUfLEV, xlY.l a~IY.XEVYje;, fL'Yjaev W cP EA 0 UfL EV0 ~ Ex 't"Yje; 7tEpl 't"OU 't"IXU't"OC 7tpoc't"'t"zw
emfLEAdlXe;. fL~crYjT~ ae 1Y.\)'t"'Yj 01)crlX Y; fLlX't"IY.~O't"Yje;, fL~crYj't"oUe; 7to~d 't"oue; CPUAOC't"'t"OV't"IY.c;.
Aus beiden Texten ergibt sich, daß in der Lücke wohl ein positiver Begriff
gestanden hat: Gewinn, Vorteil, Nutzen. Man würde W[ CPEAtlY.]V ergänzen,
wenn nicht der paläographische Befund cP und E weg~n ihrer' Oberlänge
186 Erläuterungen
ausschlösse. - Weiter scheint der Gedanke auf, daß kein Gewinn erfolgt,
weil Gott straft. Würde er nämlich nicht strafen, so wäre dies ein Zeichen,
daß sein Abscheu aufgehört hat. Und das ist ja beim "Gott der Wahrheit"
(s. voriges Lemma Vers 6 b ) nicht möglich. Falls er aber trotz seines Ab-
scheues auf die Dauer den Lügnern usw. aus ihren Sünden Gewinn erstehen
ließe, müßte er sich selbst tadeln und tadelnden Vorwürfen aussetzen, weil
auch in diesem Fall sein Abscheu nicht mehr sichtbar würde und eher als
Begünstigung erschiene. Aus diesem Zusammenhang heraus ist die Kor-
rektur xcüume:v vorzuziehen. 13,9 TIe:7tCd)cre:TIX~: Fut. med./pass. von TIQ(1)W
klassisch nur Sophocl. Antig. 91 und Trach. 587; bei Moeris (293 Pierson)
für die echte attische Form gehalten.
13,12-13 13,13 ~AmcrIX: Aor. neben O[LOAOYW, weil als Zitat nach dem
vorangehenden Lemma (13,9) empfunden. Grammatisch zu rechtfertigen
als ingressiver Aorist. - TO TEAO~: Der Gedanke vom Aufstieg zur V 011-
kommenheit klingt wieder an. Vgl. 10,14f.; 12,5f.
ßljp6v. Bisher nur die Schreibung %ALßep6~ belegt. Zum Wechsel e > lj s.
Mayser I 62; Kapsomenakis 111; Psaltes 19 f. 13,21 ~xooO"oc!l-ev: cX.xoow
= "in einem bestimmten Sinn verstehen", ist geläufiger Terminus der
Scholienliteratur. - Hier wieder Verweis auf des Autors Matthäuskommen-
tar, vgl. 8,18. 13,22 d rcocpexocAouv •.. , oOaErco're E:rcljxooO"%ljO"ocv: Irrealis
ohne 11.'.1. Das Imperf. rcocpexocAouv steht zur Bezeichnung der Aktionsart (s.
Mayser II 1, 227 unter 4.; Bl.-D. § 360,3). Das Vaterunser ist eben das
tägliche Gebet des Christen.
dieser alten traditionellen Allegorese wird nun das Lemma, nicht ohne Kün-
stelei, interpretiert: Du hast sicher, fest gestellt meine Füße auf dem breiten,
glatten (Ad1l 6~6c; Hes. op. 288) Weg, auf dem man leicht zu Fall kommen
und weggerissen werden kann ({mocrupljVotL 13,29). Die qnA1l~OVLot in der Ca-
tenenparallele erinnert deutlich an die Heraklesfabel des Prodikos. 13,27 f. ~
&ywyYj ~ Xot't"oc 't"ov 7te:PLye:LOV 't"67tov Xott ~ Xot't"oc XotXLotV: Die &ywy~ Xot't"OC 't"OV
7te:PLye:WV 't"67tov ist nicht einfach das irdische Leben, das erst ab 13,30 der
Erklärung zugrunde liegt, sondern das Leben derer, die 't"oc ht -rljc; yljc; <ppo-
voücrw statt 't"oc rlvw (Col 3,2), deren 7tOAL't"e:U[J.ot nicht ev OUpotVOLC; ist (Phil3,20).
Diese Auffassung wird auch durch das Xot't"oc nahegelegt. Die Cat. spricht
vom Leben der <pLA1l~OVLot (s.o.). 13,28 ev 't"otu't"7l Tii 7tAot't"d~ Xott e:upuxwpcp:
Nach Mt 7,13. Das ev e:upuxwpcp des Lemmas ist also als "Weg" verstanden
(ebenso 14,2). Da 7tAot't"e:Lot zusammen mit e:upuxwpoc; zu 6Mc; gezogen ist, darf
man wohl schließen, daß im Matthäuskodex des Autors in 7,13 das ~ 7tUA1l
gefehlt hat, wie auch in den Codd. S; 1355; den Codd. k, a, b, c, h, der äl-
teren lateinischen Version; bei Clem. Al.; Orig.; Hippol. ; Euseb.Caes.
13,29 cr't"~xe:w: V gl. Rom 14,4 't"iil ~~LCP XUPLCP cr't"~Xe:L ~ 7tL7t't"e:L' cr't"ot.&~cre:'t"otL
~E, ~UVot't"e:L yocp 6 XUPLOC; cr't"ljcrotL otu't"6v.
O"W't""Y)p[~~ OUX btOL~O"~[.LEV brt Tij~ y'ij~, &AAIi 7tEO"OUV't"~L OL EVOLXOUV't"E~ E7tt 't"'ij~
schreibt richtig Ziegler für O"ou der meisten codd. Unser Interpret
y'ij~. oux
interpungierte freilich anders: vor aLIi 't"ov tp6ßov und nach 7tVEU[.L~ (falls er
nicht statt hexo[.LEv 7tVEU[.L~ »1)[.LßAOU[.LE&~« o. ä. las). In dieser Form könnte
für Vers 18 der LXX-text mit dem hebr. Text in nähere Übereinstimmung
gebracht werden (Hinweis von L. Koenen):
17 Wie eine Schwangere, die nahe
daran ist, zu gebären,
die sich windet und schreit in
ihren Wehen, so waren wir
vor dir, Jahwe. ... aLIi 't"OV tp6ßov O"OU, XUpLE.
18 Wir waren schwanger, wir la- EV yacr't"pt EAaßO[.LEV x~t WaLV~O"~[.LEV
gen in Wehen;
als wir geboren hatten, da
war es Wind.
Wir schafften dem Lande kein
Heil,
noch wurden Weltbewohner ge-
boren.
(Übers. v. J. Ziegler,
Echter-Bibel)
O"w't""Y)p[czv las schon die bohairische Übersetzung, doch scheint die falsche
Beziehung von 7tVEU[.L~ an dieser Stelle sehr alt zu sein. Vielleicht ergab sie
sich schon bei der Übersetzung des hebr. Textes ins Griechische. - &7tO 't"OU
tp6ßou O"ou ist in der gewöhnlichen Bedeutung ("von deiner Furcht", "aus
Furcht vor dir") verstanden sinnlos. Vielleicht deutete der Interpret es:
"die Furcht vor dir (Gott) außer acht lassend". Der Gedanke ist doch wohl,
daß die Fehlgeburten dann zustande kommen, wenn man statt des göttlichen
Samens, des Wortes Gottes, einen andern Samen empfängt, s. zu 14,19.
Im folgenden sind bzgl. der Nahrung heide Alternativen klar ausgesprochen.
14,19 vu[.Ltp[ou: V gl. Hesych: VU[.LtpLOV x~l vU[.Ltp"Y)v· 7tocV't"~ 't"ov y~[.L~V't"~ x~l7t~L-
807tOL"Y)O"OC[.LEVOV, XOCV 7toA\)Xp6vLO~ n.
Der rechte V\)[.LtpLO~ der Seele ist der .&e:o~
Ä6yo~. Wenn sie von einem andern empfängt, gerät der geistige Ge-
burtsvorgang in Unordnung, und sie bringt nur Fehlgeburten zustande.
14,20 cX7t0PL7t't"e:LV: Ohne Verdoppelung des p, s. MayserI 212 f. 14,21f. y~O"~P
in der allegorischen Bedeutung "Magen": Dem &p't"o~ 't"ou OUpotVOU ist eine
&AA"Y) 't"L~ 't"potp~ ßAot7t't"LX~ gegenübergestellt. Dabei ist kaum zu denken an
Erläuterungen 191
Die letzteren verursachen die Bewegung. Ist sie zu stürmisch oder treibt
sie in entgegengesetzte Richtung, werden Wagelllenker und Steuermann
ausgeschaltet, und Wagen und Schiff leiden Schaden oder gehen zugrunde
(15,3f.).
Unser Autor fügt jedoch dem bei Philon ausgeführten Bilde eine Nuance
hinzu, indem er es besonders betont mit dem aristotelischen Gedanken ver-
bindet, daß das &AOYOV unter Umständen dem AOYLO'1'LX6v gehorsam ist bzw.
sein soll. S. z. B. Eth. Nic. I 13, 1102b13ff. gOLXe: 3e xlXl &AA'Y) "t"Le; cpUO'Le; ~e;
~ux!(je; &Aoyoe; dVIXL, fLe:"t"exouO'IX fLev"t"OL 7tYl A6you. "t"oG Y!XP EYXplX"t"oGe; xlXl
lixplX"t"oGe; "t"ov Myov xlXl ~e; ~ux!(je; "t"o Myov gxov E7tIXLvOGfLe:v' op&we; Y!XP xlXl
E7tl "t"!X ßeA"t"LO'''t"1X 7tlXplXxIXAd' cplXlve:"t"IXL 3' EV IXU"t"O~e; xlXl &AAO "t"L 7tlXp!X "t"ov A6yov
7te:cpux6e;, 8 fLcXXe:"t"lXl "t"e: xlXl liV"t"L"t"elVe:L "t"<1> My,:>. Ii"t"e:xvwc; Y!XP XIX&cX7te:p "t"!X 7tlXplX-
Ae:AufLevlX "t"oG O'WfLlX"t"oC; fL6pLIX e:te; "t"!X 3e:~L!X r.polXLpoufLevwv XLV!(jO'IXL "t"ouvlXv1'lov e:te;
T!X liPLO'Te:p!X 7tlXplXcpepe:"t"IXL, xlXl E7tl ~e; ~ux!(je; o{)"t"we;' E7tl "t"livlXv"t"llX Y!XP IXt OPfLIXl
TWV liXpIXTWV. liAA' EV "t"o~e; O'WfLlXO'L fLev opwfLe:V TO 7tIXPlXcpe:p6fLe:VOV, E7tl 3e T!(je;
~ux1je; oux opwfLe:v. 'lO'we; 3' ou3ev 1j"t""t"ov xlXl EV ~ ~UX~ vOfLLO'Teov dVlXl TL 7tlXp!X
TOV Myov, EVIXV"t"LOUfLe:vov TOU"t"':> xlXl liv"t"LßIX~vov ••.. Myou 3e xlXl ToGTO cplXlve:"t"IXL
fLe:"t"exe:LV, &O'7te:p e:'l7tOfLe:v' 7te:L&IXPXe:~ yoGv T<1> A6y,:> "t"o TOG EYXpIXToGe;. g"t"L
3' tO'we; e:u'Y)xow"t"e:p6v EO'''t"L TO TOG O'wcppovoc; xlXl liv3pelou' 7tcXV"t"1X Y!XP ofLOcpwvd
T<!> My,:>. cplXlve:"t"IXL 3~ xlXl TO &AOYOV 3L"t"T6v. "t"o fLev Y!XP CPU1'LXOV ou3lXfLwe;
194 Erläuterungen
IXpxeO"&ex.L. Polit. VII 14, 1333 a 16ff.... Mo {LEp'Y) '!'Yjc; tjJuX'Yjc;, <1v TO {Le:v ~xeL
A6yov xex.&' ex.uT6, TO ae: oux ~xeL {Le:v xex.&' ~u'!6, A6ycp ae: u7tex.xoueLv auvrX{Levov.
(S. Fr. Dirlmeier, Aristoteles, Nikomachische Ethik, Berlin 1956, 278, 14,3;
292,25,3; ds., Aristot., MagnaMoralia, Berlin 1958, 163, 6,4; ds., Aristot.,
Eudemische Ethik, Berlin 1962, 232, 20,33.37; W. Theiler, Aristot., Über
die Seele, Berlin 1959, 149, 63,23.)
Die Formulierung dieses aristotelischen Gedankens, der in Platon seine
Wurzeln hat, ent5tammt freilich der unserm Autor zeitgenössischen Schul-
philosophie. Aristot. gebraucht zur Bezeichnung des Gehorsams des IX"Aoyov
Verben wie 7teL&ex.pxe~v, 7td&eO"&ex.L, cX.xoueLv, ~7teO"&ex.L, IXPXeO"&ex.L, u7tex.xoueLV;
Adjektive wie eu~xooc;, Xex.T~XOOC;, 7teL&ex.pXLX6C;, während E7tL7teL&EC; (Mycp)
nach Bonitz (Index) nur ein einziges Mal und in anderem Zusammenhang
gebraucht ist (Eth. Nic. I 6, 1098a 4), dafür aber im Niederschlag dieses
aristotelischen Lehrstückes etwa bei Nemesios von Emesa, einem jüngeren
Zeitgenossen des Didymus, wie ein terminus technicus erscheint (de nato
horn. 15f., PG 40, 669 B): EV ae: '!O~C; 'H&LXO~C; ('APLO"TO'!E/''t)C;) dc; Mo TQ: 7tpWTex.
Xex.L, yevLXWTex.Tex.
, ~ -T't)V
OLex.LpeL '.1 .'"
't'ux't)V, 'l. ' Xex.L""'l.
eLC; Te TO, I\OYLXOV ,~ -
TO ~AOYOV' U7tOoLex.LpeL
ae: TO IX"Aoyov e'lc; Te TO E7tmeL&e:c; "A6ycp xex.L dc; TO {L'l)xex.T'l)xoovA6ycp •••• TOi)
''l.'
~, ex.I\OYOU
oe TO' " ,(\
{Lev ou 7teLv-eTex.L 'AOYCP
l. ' (' (\ " TO
TO '\Tpe7tTLXOV, " TO O"CPUY{LL-
O"7tep{L~TLXOV,
') TO,~"
XOV, (\ " eO"TL 'AOYCP'
oe e7tL7teL'\Tec; l. ' ''l.~''
7tex.ALV , (\, I\OYCP
oe TO e7tL7teLv-ec; 'l.' ~ -
OLex.LpeLTex.L
eLC; Mo, e'lc; Te TO E7tL&U{L't)TLXOV xex.L TO &u{LLx6v •••• xex."Ae~Tex.L ae: Tex.ih~ E7tmeL&'Yj
"A6ycp, OTL 7tEcpuxe 7teL&e 0"& ex. L "A6ycp X ex. 1. U7tOT,xO"O"e O"&~ L xex.L XL ve~ O"&~L,
WC; &V 0 "A6yoc; xe"Aeu71, E7tL TWV X~,!Q: CPUO"LV EX6vTWV cX.v&pW7twv. (Die letzte
Einschränkung deutet schon die Möglichkeit des "Ungehorsams" dieser
beiden normalerweise sich fügenden Seelenkräfte an.) Im folgenden wird
das Alogon als Ursache der Bewegung dargestellt: "AEyeT~L 7t,x&0C; X~L TO
.1, 6 ,.,. - , ''l.6 ., ,(\, ,,(\, -
't'UXLX v, 7tepL ou vuv eO"TL 0 A yoC;, 'Y) Te e7tLv-U{LL~ Xex.L 0 v-U{LOC;. ••• TWV 01::
~l.
tjJUXLXWV 7t~&WV opOC; oihoc; • 7t,x&0C; EO"TL XLV'Y)O"LC; T'YjC; opexTLx'Yjc; auv,x{LeWC; ex.LO"&'t)T-Ij
E7tL cpex.vTex.O"LCf cX.y~&oi) ~ x~xoi). xex.L IX"A"AWC;' 7t,x&0C; EO"TL XLV'Y)O"LC; MOY0C; -rijc; tjJUX'Yjc;
Dieser Text zeigt deutlich, daß im 14,26-28 aus-
aL' U7t6"A'Y)tjJLV x~"Aoi) ~ xex.xoi).
geführten Bild das E7tL&U{L'Y)TLX6v nicht unter 7t"Ao~ov zu verstehen ist, wie es
auf den ersten Blick den Anschein hat, sondern unter den 7tVeU{Lex.Tex., die ja
dem Schiff die Bewegung geben, die es aus sich selbst nicht hat. Durch die
Erläuterungen 195
15,6-13 Antwort auf die Frage nach der allegorischen 'Bedeutung von
Es steht für den voüe;. Daß der voüe; aber zugleich "Auge" und
'YlXcr't"~p:
"Mutterschoß" sein kann, wird bewiesen durch das Prinzip, daß im geisti-
gen Bereich ein und dasselbe Ding verschiedene Funktionen ausüben und
darum auch unter verschiedenen, sonst einander ausschließenden Bildern
gesehen werden kann. VgI. o. zu 14,19f. und noch Phiion, de sacr. Ab. et
Ca. 102 &crm:p 'Y~p 't"1X'i:e; YUVIXL~t 1t'pOe; ~<i>wv yevc,Q"Lv OLXe:L6't"IX't"OV !Lepoe; ~ cpucrLe;
eawxe: !L~'t"PIXV, oihwe; 1t'pOe; yeve:crLv 1t'PIXY!Lchwv &pLcre:V ev 4ux?i Mv IX!L L'J, aL' ~e;
xuocpope:'i: XlXt Wa[VZL XlXt rX1t'O't"[X't"ZL 1t'OAA~ aL!XVOLIX. 15,7 e1t't 't"wv ocLcr&Y)'t"WV,
... voY)'t"wv: Phiionische Terminologie. 15,9 xⅇ: S. EinI. S. 43. - Über
die Selbsterkenntnis der Seele ausführlich Orig. in Cant II (GCS VIII
142,25ff.).
15,18-22 So wie unser Text lautet, zeigt dieser Passus keinen Zusammen-
hang mit dem voraufgehenden (15,13-17). Es scheint sich um die Beant-
wortung einer Frage zu handeln, deren übliche Kennzeichnung (Sigle e:1t'e:p,
Angabe des Fragepunktes und f) fehlt. Daß die vermutete Lücke zwischen
Zeilenende und -anfang liegt, läßt vielleicht darauf schließen, daß der Ab-
schreiber eine ganze Zeile seiner Vorlage ausgelassen hat. Der Interpret
scheint, wohl unmittelbar nach dem Lemma, dargelegt zu haben, daß dieses
von einem Gerechten gesprochen wurde, der zwar frei sei von Ungerechtig-
keit, aber doch sein Leben in Schmerz und Seufzen verbringe. Wie das zu
verstehen ist, sagt unser Text 15,13-17. Nun fragt ein Hörer, welcher
Gerechte so gesprochen habe. Darauf die Antwort, die wieder in unserm
Text steht (15,18-22): "Der Gerechte" ist hier als Allgemeinbegriff ver-
standen, nicht als eine bestimmte Person bezeichnend. Man meint ja auch
nicht nur Sokrates oder Dion, wenn man vom "Menschen" schlechthin
spricht. Überhaupt ist schon der Beginn des Ps so generell aufzufassen.
15,18-20 we; daY) dcrtv xlX&6AOU: Die syntaktische Einordnung ist schwierig.
Als die im folgenden beantwortete Frage kann es schwerlich aufgefaßt
Erläuterungen 197
werden. Eher scheint es Vordersatz zu sein, dem in XlXt M:v TOLVUV ••• der
Nachsatz folgt (zu WC; ••• , XlXt ••• s. Bl.-D. § 453,1), welcher aber, beson-
ders durch die Stellung des TOLVUV, nach der langen Parenthese wie neu an-
hebend klingt, so daß WC; &'L8Yj &LO"tV xlX'&oAou fast den Charakter des Anako-
luths erhält. - Inhalt und Terminologie sind ganz. aristotelisch (vgl. etwa
cat. 5, 2a ll ff und die antiken Kommentare dazu), so daß &t8Yj hier (wie auch
15,7) nicht als "Ideen" verstanden sind, wie etwa Plotin V 9,12,3f. xp1j 8e
XlXt TWV xlX'&oAou Ae"{&LV "OC &'L8Yj e:LVIXL, ou ~wxpcx...ouc;, a.AA' a.v.&pW7tou. Zudem
braucht unser Autor, jedenfalls in dem uns vorliegenden Text, für "Idee"
L8EIX (12,7.8.11.19.21). 15,21f. Über die Allgemeingültigkeit der Worte des
Ps s. o. zu 2,10-25. 15,22 /L~ "(ocp 0 AE"{wv EVXW!LLIX Pl)TOP0C; Tou8& ~ Tou8&
)..E"{&L: Rein grammatisch sind die Beziehungen der Objekte in diesem Satz
unklar, doch legt der Zusammenhang unsere Übersetzung nahe, da wohl
auf die Inspiration des Psalmisten angespieltwerdensoll(s. o. zu2,11-14).-
Die Anfertigung solcher E,,{XW/LLIX gehörte zur rhetorischen Ausbildung.
Musterbeispiele dafür (z. B. auf Thukydides und auf die Weisheit) finden
sich in den Progymnasmata des Rhetors Aphthonios aus Antiochien (cap. 8),
einem für die Folgezeit bedeutenden Handbuch der Elemente der Rhetorik
(L. Spengel, Rhetores Graeci, Lipsiae 1853, II 36,21 ff.). Aphthonios war
ein jüngerer Zeitgenosse Didymus des Blinden von Alexandrien.
16,7-20 Vgl. Did.Cat. z. St. (1316 AB) 0 ~e <xtcr&6[Le:voe; &V -c] 7tPOe:Lpy/[Levn
7tTc.uXe:(qt e<XuTov ye:yovevlltL O[LOAOye:'i OVe:L~LcrT&Oe; e:!VIltL' ~L6 qly/crL' » 7tlltpOC 7tcXVTIlte;
TOUe; &x&poue; [LOU &ye:v~&y/v (Sve:L80e;«. eXAAOC Xiltt 7tlltpOC 7tiicrw To'ie; 7tAy/crLcX~oucrtv
[LOL XIltTOC ~v OtXy/crLV, TouTecrTLv To'ie; o[Lo~O~oücrLv, o(7te:p XIltTIltVo~cr<XVTe:e; &~ o(ou
7tI\OUTOU
"). ,
7tpOe;
'tf ß' ~ -" , ,
O~IltV 7tTc.uXe:LIltV e:<,I:;7te:crIltV e:UI\Ilt OU[Le:VOL 7t1lt'ITe:LV Lcrllt, 't'Y)V XIltTlltcrTlltcrLV
"l:L '">.
eX7t&qluyov ~v &[L~V, lSTL crxe:üoe; &v 7tcXACXL T([LLOV xcxl e:iJXpy/crTOV Tcj) ~e:cr7t6't'1),
TOcrOÜTOV 7)Xpe:LW&y/V &e; eX7tOAc.uA&vIltL ~oxe:'iv. ~6you ~e eXXOUe:L 8LMcrx1ltAoe; 7tCXPOC
T&V ~OXOUVTc.uV e:!VIltL 7te:pl 1lt1JTOV [L1lt&Y/T&V, Tcj) ~E: [L~ To'ie; [L1lt&~[Lcxcrw &[L[Leve:w
[L~ XIltTOLXOUVTc.uV &V IltlJTo'ie;' tcrc.ue; 8e Xiltt ~e:yo[Levc.uv &xe:(vc.uv Tcj) 7tlltpOLXe:'iV crxe:üoe;
&ye:v6[Ly/v eX7tOAc.uAoe; XCXTOC TO »T(e; eXcr&e:ve:'i Xiltt oux eXcr&e:vw; T(e; crXIltV~IltA(
~e:TIltL Xiltt oux &yw 7tUPOÜ[LIltL;« (2 Cor 11,29). »&ye:v~&y/v ql6ßoe; To'ie; "(Vc.ucrTo'ie;
[Lou« ~LOC TO ~e:~LeVIltL, qly/cr(v, IltUTOUe; crune:vecr&cxL [LOL, [L~ To'ie; &[Lo'ie; &x&po'ie;
7te:pmecrc.ucrLv. 16,8-15 Nach einem Hinweis auf den christologischen Cha-
rakter des Ps (16,8f.) werden die &x&po( gedeutet als die Gottesfeinde
(= Sünder), deren Schmähungen (= Sünden) Christus am Kreuz auf sich
genommen hat. 16,8f. S. o. 2,16ff.; 3,25ff.; 4,6. - XIlt:"[oc TOV ~]y[(&pc.u7t)o]v:
Ergänzt nach 3,25f. 16,9 TovcrTcxupovllttvtne:TIltL:Vg1.1 Cor1,23f.: .. . ~[Le:'ie;
~e xy/pucrcrO[Le:v XPLcrTOV &crTIltUPW[Levov, 'lou~cx(oLe; [Lev crxcXV~IltAOV, ~&ve:crw 8e
[Lc.up(<Xv. 16,10f. Ps 68,10 ist von Paulus christologisch gedeutet Rom 15,3.
16,11 Cl) 7teXTe:p ~ Cl) &e:e: Vgl. Did.Cat. zu 2 Cor 1,3 (1681 C; Staab 15,5ff.)
OUTOe;
'I' 1
0. , "e:UI\O"(Y)TUC;
).
ve:oe; ve:oe; X<XL, 7t<X "jP TOU- XUPLOU
~, ~, ~ , '1y/crou- . ,
U7t<XPXe:L, 'lTe:u1 c;
~
Vgl. auch de trin. 111 2 (785 B): Als "Sohn" hat Christus einen Vater und
keinen Gott; als "Mensch" hat er einen Gott und keinen Vater. 16,12 <XVe:7te:-
[Le:: <Xv ist eine unerklärliche Fehlkorrektur. 16,12f. In Anmerkung 14 zu
Cotp. Herm. IX 4 (ed. Nock-Festugiere I 103) nennt A. J. Festugiere die
Anspielung auf die Verspottung und Schmähung des Weisen einen Topos
seit Platon und verweist auf sein Werk: Contemplation et vie contemplative
selon Platon (Paris 1936), 37ff.; 160f.; 394; 419. Als Beispiele seien ent-
nommen Platon Gorg. 484c - 486d; resp. VI 487b-e; Eurip. Medea 294
bis 305; Aristoph. Nub. 222 ff. V gl. auch Platon Theait. 174a; Epict. 11 14,29.
16,19 7tlXpOC 't"ou't"ou~: 7tlXpti c. ace. "im Vergleich zu", s. Bl.-D. § 236,3;
Jannaris § 1614f. Es scheint dem Gedankengang mehr zu entsprechen, 't"ou-
't"oue:; auf die Feinde zu beziehen. Andernfalls würde gewiß 7tIXPOC 't"ou't"Ote:;
geschrieben worden sein, zumal im Kommentar das Zitat 16,9 7tIXPOC 7t~mv ...
lautet gegenüber dem ungewöhnlichen 7tlXpOC 7ttiV't"IX~ ..• des Lemmas. Eben-
falls 16,17 steht 7tIXPOC 7t~crLV. .. 16,20 YLyvWcrXOV't"Ee:; - &EWP'~crIXV'EC;; 16,22
&EpOÜV,Ee:; - &EWp~crIXV't"E~: Zur Unterscheidung von partic. praes. und aor.
s. Bl.-D. § 339,3.
16,20-21 Die yvwcr,o[ sind identisch mit den yd'OVEe:; (vgl. [LE,6xouc; IXU,OU
16,16 und 7t~e:; rpEUYWV 't"OV 'Iy)crouv, t~w IXU't"OÜ y[VE,IXL, er muß also vorher
tcrw = [Le-r0xoe:; gewesen sein). Es ist nur ein anderer Aspekt für das Ver-
hältnis des Christen zu Christus. V gl. Ps. Hieron. Brev. in Pss (PL 26,909 B):
"et timor notis meis", id est, apostolis, qui timuerunt in passione. vel noti:
mali Christiani, qui dicunt se credere in deum et operibus negant et despi-
ciunt vitam sanctorum. vicini dicuntur per fidem, et noti propter christia-
nitatem. 16,21 rp6ßov 't"ov tcrov EUAIXßdCf: D. Hagedorn macht mich auf
Grund seiner Kenntnis anderer Didymus zuzuweisender Kommentare aus
dem Turafund darauf aufmerksam, daß rp6ßoe:; bei Did. eine doppelte Be-
deutung hat: 1. die gewöhnliche, d. h. Furcht als 7tti&oe:;; 2. = EU/,tißEVX,
Ehrfurcht, die nicht als 7tti&oe:; gilt. Diese Unterscheidung liegt auch hier
vor. Der Autor steht auch damit in alexandrinischer Tradition, s. Clem. Al.
Strom. II 32,1-33,2; 39,3-40,2 (GCS II 130,lff.; 133,29ff.), wo dem &:.I,oyo~
rp6ßoe:;, der ein 7tti&oe:; ist, die EuMßELIX als AOYLXOe:; rp6ßoe:; gegenübergestellt
wird. Dies beruht auf Übernahme der stoischen Unterscheidung 7tti&1) -
EU7tti&ELIXL.
16,24-32 16,25 OC7teßIXA( ov): Ist nach 16,27 die richtige Lesung. IX7tEßIXAEe:;
ist verursacht durch die Endung -Ee:; der bei den vorhergehenden Wörter.
16,26 6't"L he&Y) 0 vExp6e:;: Die Lesung ist schwierig. Auf den ersten Blick
liest man IX7tO't"EAE&1), vielleicht = OC7tO't"EAE(cr)&~, d. h. "Der Tote wird voll-
endet werden" (coni. aor. statt ind. fut.); oder "Möge der Tote vollendet
werden" (vulgärer coni. aor. im unabhängigen Wunschsatz, Radermacher
166). Möglich ist aber auch die Lesung IX7tO't"E't"E&Y). (Zur Doppeldeutigkeit
Erläuterungen 201
der Buchstabengruppe -E't":::- vgl. die Schreibung von E't"EpOV 1,7; CX[L<jlO't"EPCX
1,1; CX7to't"EAEa&E~acx 1,3; EA:::Y0[LEV 1,21; EAEYOV 1,22; und oft sonst.) Dann
könnte man verstehen &.7tO't":::{'t"E }&7j = "Der Tote wird begraben werden".
Beides ist im Zusammenhang wenig sinnvoll und zudem von der Wortbe-
deutung her zweifelhaft. Darum scheint folgende Emendation wahrschein-
licher: cx7to't"- ist zu erklären als Verschreibung durch Kombination des
folgenden CX7t- von cx7tcx)'~<jl:::'t"cx~ mit O't"~. Das interlinear nachgetragene o't"~ ist
nicht Ergänzung, sondern Korrektur für CX7to't"-, die wegen des Abstriches
des x, der aus der vorigen Zeile so weit herabreicht, nicht, wie üblich, über,
sondern nur vor das zu tilgende CX7to't"- geschrieben werden konnte. So
ergibt sich ein dem Zusammenhang entsprechender Sinn: Cln E-:-E&"I) (, vsxp6e;:
"Der Tote ist begraben", - und damit vergeht auch die Trauer. - Mys~:
"Mit diesen Worten" oder "das heißt". 16,29 Vgl. Hebr. 6,4-7 &'Ö>Jvcx't"uv
ya:p 't"oue; &7tCX~ <jlwnü&EV't"CY.e; YSUüCX[LEVOUe; 't"E 't"~C; owp:::iXc; 't"~C; Z7touPCY.'J[ou xcxt
[LE't"6x.ouc; YEV"1]&EV't"CXC; 7i:vsuwx:,oc; &ylou xcxt XCXAOV YEuacx[LEvouC; &EOU P~fL!1. öuveX-
[LE~C; 't"E [LEAAOV't"OC; CY.lwvoc;, xcxt 7tcxpCY.7tsa6v't"cxc;, 7i:&A~V &.v:x.x'l.w(~:::~v dc; [LE't"eXVO~cxv,
&v cx a 't" o(U p 0 UV't" CY.:; ~ cx U 't" 0 ~ C; 't"ov utov 't"OU &SOU xcxt 7tcx.pCY.o:::~ Y[Lcx.-rl~oV't"cx.e;.
16,30 [L~ &a't"E [L~: Eigenartige Stellung des ersten [L~, das eigentlich zu
o{),w gehört.
A. Register zum griechischen Text
Die Zahlenangaben beziehen sich auf Seite und Zeile des Papyrus.
I. S chrifts teIlen
Mt 5,48 kein Zitat, sondern Anspielung.
Sir 1,26* = Textvariante im Papyrus.
H. Wörterverzeichnis
* vor einem Wort deutet an, daß nicht alle Stellen aufgeführt sind,
an denen das Wort vorkommt; die Stellen der angegebenen Be-
deutung aber vollständig.
A OtIO"/(o<; 7,13.
OttO"/(OV1) 9,20.
&ßeßOtlo<; 9,13. Ott'l"1)crt<; 9,19.
&ßAOtßlj (?) 5,2. OthLOt 3,20.
&ßAOtßlj<; 11,6. OtL'I"IOAoYlxo<; 6,1.
&131.1)'1"0<; 10,16. OttX!LOtAooalOt 1,15.
'AßpOttX!J. 5,5. OttX!J.OtAoo'l"l~oo 11,25.
&YOt.&6<; 5,19; 6,7; 15,15. OttX!J.tiAoo'l"O<; 4,2.
&YOtAAIOtcrt<; 6,5. 11. 18. Ott6>V 6,18.19.20.21.22.23.24.27.28; 7,1;
&YOtAAltXoo 13,12. 8,30; 9,1.19.21.23.24.25; 15,21.
&yOt~tXoo 1,18. Ott6>VIO<; 9,24.
&ytX~ 14,1. &XOt.&Otlpe:'I"o<; 11,25.
&yye:AO<; 2,28.30; 3,2.3. &XOtv.&Ot 8,22.23.
&YltX~oo 5,17. &xOt'l"OtlO"/(uv'I"o<; 9-,27; 15,21.
&YIO<; 2,11; 3,7.23; 5,5.17.18.19.20; 11,2; &XOt'l"Ot!J.tXX1)'I"o<; 10,16.
14,5. &X!J.ljv (Adv.) 8,11.
&YloaoV1J 5,13.16.18,23. &xoAOtalOt 13,2.
&YIO'l"1)<; 5,20.21. &xoAou.&eoo 2,8.
&yvoeoo 10,14. &xoAoo.&1)al<; 2,8.9.
[&yoptX] 12,11. *&xoooo (in einem bestimmten Sinn ver-
&yoptX~oo 7,18. stehen) 13,21; 16,30.
&yooy7) 13,27. bpov ('1"0) 12,2.5.
~81)<; 4,18.20.26.29; 5,1.3.4; 7,22; tiAlj.&e:IOt 1,24; 8,2; 12,25.26.28; 13,4.
16,3.4.6. &A1).&e:ooo 13,6.23.
&8IOtAd~'I"oo<; 14,5. &A1).&lj<; 13,5.
&8bt1)!J.Ot 12,29. &!J.OtP'I"tXVoo 1,2.3.13; 4,5; 8,14.16;
&8IXIOt 10,1.5; 12,30; 15,19. 14,14.29; 16,13.14.17.
&8Ixo<; 12,30; 13,20. &!J.tXp'I"1)!J.Ot 5,13.
&80vOt'l"o<; 3,6. &!J.Otp'I"lOt 1,3.11.12; 4,19.20; 5,14; 11,8;
q800 1,24.25.26; 2,2.15; 5,11; 9,18. 16,6.
&ljp 14,26. &!J.ßAoo.&pl810v 14,20.
&MvOt'l"O<; 6,24; 9,25. &!J.EAe:IYOÜV 1,6; 3,15;'9,17; 12,10.24;
a.,&Aov 4,1. 15,8.
&8polafLOt 1,17; 7,20. &!J.e!J.~oo<; 10,25.
OtL!J.Ot 7,16.18.19.25.27; 8,5.7.10. &!J.1YW<; 11,28; 16,28.
Ottveoo 5,3. &!J.vo<; 7,19.
OtM'I"'I"o!J.OtI 16,9. &!J.OlpEoo 11,30.
Ottpoo 4,16; 12,17.22. &!J.'P( (ot) 5,5.
Otta.&tXvo!J.OtI 13,30. &!J.'P1ßtXAAoo 5,9.
Otta.&1)'I"lxo<; 16,2. &!J.'PlßoAOt; 6,19.
Otta.&1)'I"o<; 7,5; 11,23.26; 12,2.7.10.11; &!J.'Po'l"epoot; 11 ,4.
15,7.25. &!J.oo!J.o<; 7,19.
206 Register zum griechischen Text
e:UAOYLCX 9,8.
e:ön:pmLcx 1,18.
e:öpuC; 14,3. .&a.VCX"OC; 1,3; 16,18.
e:UPUXWpoC; 13,26.28.29; 14,1.2.4. .&cxvcx..6w 4,22.
e:U't'EA1jc; 11,27. .&cxpO"ew 7,1.
e:ö..ovtcx 16,6. .&cxu(J.a.~w 3,17; 9,5.
e:(hovoc; 1,28; 16,2. .&lXu(J.cxO"(J.6e; 10,13.
e:UCPPCXLVW 3,21.27; 4,2.3; 13,12. .&cxu(J.cxO"..6c; 16,12.
e:ucppoauVl) 8,17. '&cxu(J.cxa..6"71C; 9,5.7.
e:UXCXPLO'rEW 3,7. .&cxu(J.1X0"..6w 3,16.
e:UXCXPLO'rLCX 5,15. .&e:a.O(J.CXL 3,8.11; 9,6.
e:UXCXPLO"'t"lj"LKWC; 7,4. .&e:!oe; (voüc;) 11,28; (Vo1jO"e:Le;) 12,4.
e:Ux1j 4,Il; 5,29; 10,10.18; 13,18. .&eA71(J.1X 5,22.27.28.29; 6,1.2.3.4.24;
e:ÖXO(J.CXL 4,12; 9,20; 10,28; 14,5.7.12. 7,3.9.
e:uOO371C; 14,32. .&e:(J.EALoe; (..a. .&e:(J.EALIX) 12,4.
ecpe:3pe:uw 14,7. .&e:on:OLeo(J.cxL (.&e:On:OL71.&e:te; &v.&pwn:oe;) 9,18.
ecpLK..6c; (KIX"&:"O ecpLK..6v) 2,21.30. *.&e:6c; (6 .&s:6e; A6yoe;) 2,23; 3,28; 6,3;
ex.&p6c; 3,21.22.23.24.25.27; 4,2; 10,17.29; 9,11.17 ; (vom Menschen ausgesagt)
13,18.24; 14,14; 16,7.9.13.14.15.16.19. 9,10.17; (voc. 6 .&e:6e;, nur in Zitaten)
24. 8,30; 9,1; 10,28; 12,25.29; (voc. w.&e:e,
*i!xw (i!xO(J.cxt "LVOe;) 11, Il. im Text) 13,7; 16,u. •
.&e:6't"lje; 3,24 .
.&e:PCXn:e:U"LK6e; 4,7 .
.&e:pcxn:e:uw 4,9 .
.&e:wpew 1,9.25.29.30.31; 6,10; 9,18; 12,8;
z 16,20.21.22 .
.&e:OOP71(J.CX 1,16.
~71"EW 15,9.10.21. .&s:WpLCX 1,24; 2,2.5.
~L~a.VLOV 8,22. .&1jp 10,18.
~w 1,11; 6.27; 16,28; (KCX"&: &.pe:~v) 2,6. .&ALß71p6C; 13,21; 14,5.
~WYPCXCPEW 11,21.24.26; 12,7. .&ALßw 13,23; 14,4.7.
~w1j 1,3.10.11; 5,22.27; 6,1.2.4; 9,21.23; .&A!IjiLc; 13,16.17.25.30; 14,1.3.
15,13.14.15. .&vfjCl")(W 8,13.
~won:oLew 4,22; 6,10. .&v7)..6c; 2,27; 15,19.
~Ci>ov (..6) 15,18. .&P'iivoc; 8,16 .
.&u(J.6c; 5,22.24.27; 14,13.14.15.16.18; 15,3 .
.&u(J.60(J.CXL 14,14.16.
B
n 2,27; 12,15. I
l)yeo(J.IXL 1,6; 2,2.9; 4,1.
l)3UC; 15,1. 'I&.KWßOC; 11,9.
~ALOC; 6,13.17; (-r'ijc; 3LKIXLOaUV71C;) 6,12. ta.O(J.CXL 4,4.5.6.9.18.20.
l)(J.epcx 6,6.11.13.17.18; (-r'ijc; l)(J.epCXe; = am tCXO"Le; 4,4.8.21.
Tage?) 4,28. tlX"LK6e; 4,7.
l)vtoxoc; 15,3. tcx..p6c; 7, 14.
7Jpe(J.cx 12,19. t3ecx 12,7.8.11.19; (61O"lXvd t3ecx)
1j ....cx 12,30. 12,21.
l)na.o(J.cxL 13,21.25. t3LOe; 4,1; 8,7; 16,7.
~ ....wv (,,0 (J.iiAAov KlXt ..0 1j ....ov) 12,24. l3p6w 15,15.
210 Register zum griechischen Text
M N
fL<X-&1Jnx6c; (cd fL<X-&1J"~X<xt &\I<XfL\l1)cre:~C;) \l1X6c; (Leib Jesu) 13,6.
5,17. \le:xp6c; 1,2; 11,9; 16,5.24.25.26.
fL<XXP&:\I (adv.) 3,18; (c. gen.) 3,19. \le:xp6w 16,29.
fL<xxPU\lofLor.~ 3,18. \leüpo\l 15,29.
fL<XAIXX(IX 4,7. \le:uw 1,9.
212 Register zum griechischen Text
68lJY~w 10,23.25.
68ol'tO~EW 2,4.
686~ 10,26.27; H,2.3. n
ÖMVlJ 15,13.14.16.
otKe'Lo~ 5,19; (-r6) 1,13; Cd:) 1,14. 1'teXYlJ 13,1.
otKew 1,16.18.19. 7tor.y[~ 10,29.30.
OtKlJCf~<; 1,21. 1'teX.&o~ 14,17.
obw8o(Lew 8,11; 12,10. 1'tor.~8tov 3,30.
otKo80(L1) 1,15.20. 1'tor.Aor.~6<; (ypor.cp1)) 6,16; (8Lor..&1)KlJ) 11,15.
ohW86(LlJ(Lor. 10,20; 16,18. 7teXAor.~Cf(Lor. 14,10.
OLKO<; 1,15.16.17.18.19; 2,7; 10,15.19. 1'teXv-rw<; 1,25; (OU 1't.) 9,13; 15,25.
*otov (adv.) 12,20; 16,16; (oIor. adv.) *l'tor.peX (-ro ll7tor.peX« Aey6(Levov) 1,8.
10,23. 7tor.por.ßor.LVW 1,[8].14.
otXO(Lor.~ 10,4. 1'tor.peXßor.Cf~~ (i:v-rOA'ij~) 1,8.
6A6KAlJPO<; 11,3. 1'tor.por.ßMl'tW 1,8.
*/iAO~ (-reX) 6,3; (/iAW~) 2,24; 3,24; 1'tor.por.yLVO(Lor.~ 13,13.
15,31; 16,31. 1'tor.peX8e~Y(Lor. 4,12; 12,8; 14,29.
ÖAOcpUPO(Lor.~ 8,10.14.20. 1'tor.por.8e[KVU(L~ 8,11.
/i(LOLO~ 15,31; 16,1. 1'tor.por.~euYVU(L~ (l'tor.pe~e:uY(Levov -r~ AOY~K6v)
6(Lo~6'r1J~ 9,29. 11,10; (-r1i ljiux'ii 7tor.pe:~e:UY(LEVlJ OUCfLor.
6(LOAOYEW 3,14; 6,26; 8,6; 13,13. AOY~K1)) 11,28.
O(LOOUCf~O<; (Mensch und Engel) 2,29. 1'tor.peXKAlJCfL~ 13,18.
o(LWVU(Lo<; 9,3. 1'tor.por.K01) 1 ,7.
Öve~8L~w 16,10.11.24. 1'tor.por.KOrrlj 9,4.
ÖVe~8~Cf(L6~ 16,10.11.13.20. 1'tor.por.VOEW 1,8.14.
llve~8o~ 16,7.9.17. 1'tor.por.l'tor.LW 9,4.
llvo(Lor. 8,20; 9,3.5.7; 10,23.24.27.28. 1'tor.por.'r1JpEW 10,8.
Övo(LeX~w 4,30; 11,19; 12,1. 1'tor.por.-rUh)(L~ 11,1.5.15.20.27.
/il'tAOV 10,17. 1'tor.por.cppoaUVl) 9,4; 10,13.
opor.-r6~ (-reX) 12,13.15. 1'teXpe:~(L~ 4,10.11.
llpyor.vov 1,23; 5,12. 1'tor.pexULVW 9,22.24.
öpylj 5,22.23.24.26.27; 8,21. 7tor.pEXW 7,3; 8,3; 10,25; H,3.
öp.&6<; (-r6) 1,7; (öp.&w<;) 12,10. 1'tor.POUCfLor. 10,3; 15,17.
/iCf~O<; 5,3.4.6.10.23. 1'tor.PPlJCfLor. 9,16.
Wörterverzeichnis 213
Iji&MW 1,23.27.29; 2,3; 5,3.11.19.23; ci>a1) 1,22; 2,1.3.4.15; 5,12; (ci>aYj ~IXAfLOü)
8,24.25.29; 9,2. 1,30; 2,(1).6; (1jiIXAfLOC; ci>a'ijc;) 1,21.29;
ljiocAfL6e;; 1,22.23; 2,4.15.22; 9,3.17; 15,20; 2,5.15; 5,11.
16,8.9; (ljiocAfLOe;; eWije;;) 1,21.29; 2,5.15; walvw tt.,19.
5,11; (ci>aYj ljiocAfLOÜ) 1,30; 2,(1).6. &poc 16,32.
IjiOCA'T1)pWV 1,23.24. wpoc~OC; 7,9.
ljieyw 1,8. *wc; (wc; eeXv) 5,14; 9,9; 12,15; (= WO'T€
ljieua1)e;; 12,27; 13,5. c. inf.) 2,9; t.,14; 7,7.
ljieuaoao~loc 12,27. waocvd (waocvet tazlX) 12,21.
ljieuaofLoc~ 9,11.12; 13,6. wad 15,26; 16,24.
ljieüaoe;; 8,3; 13,7. wrpeAloc t.,I; 5,26; 7,16.17.25.26.27;
ljieuaTIJe;; 9,10,11.12.13. 8,5.10.15.
B. Register zu Einleitung und Erläuterungen
Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Druckseiten.
47,44 = Seite 47, Anmerkung 44.
I. Antike Autoren
F
c Firmicus Matemus 177.
Celsus Philosophus 183.
Chaldäische Orakel 121.
Cicero 123; 136. G
Clemens Alexandrinus 44; 110; 111;
114; 115; 116; 117; 118; 119; 123; Galen 192.
125; 129; 135; 151; 155; 158; 161; Gellius, Aulus 171.
176; 177; 181; 183; 184; 188; 200. Gregor von Nazianz 116.
218 Register zu Einleitung und Erläuterungen
Q
J Quintilian 142.
Jamblich (Philos.) 120; 121; 192.
Johannes Chrysostomus 129; 132; 142;
144 (?).
R
Julian der Apostat 120; 121; 176. Rufinus von Aquileja 46; 47,43; 147.
Justinus der Martyrer 134.
s
L Seneca Philosophus 123.
Lukian der Sophist 191. Serapion von Thmuis 131; 185.
Severus von Antiochien 128.
Sextus Empiricus 122.
M Simplicius Philosophus 144.
Moeris Grammaticus 186. Sophocles 160; 186.
Musonius Rufus, C. 123. Stobaeus,Ioannes 123; 146; 192.
Stoicorum Veterum Fragmenta 112;
118; 136.
N Suda 160.
Nemesios von Emesa 194.
T
o Themistios 116.
Theodor von Heraklea 125; 132; 146;
Origenes 13; 32; 40; 45; 46; 47,43; 154; 170; 184; 185; 189.
Erläuterungen: passim. Theodoret von Cyrus 127; 153; 154;
170.
P
Philo Judaeus 40; 44; 111; 114; 115;
x
119; 120; 122; 123; 134; 135; 136; Xenophon Historicus 187.
Register zur Einleitung und Erläuterungen 219
A E
Altaner, B. 138; 139. Ernst, W. 41.
Armstrong, A. H. 177.
Arnou, R. 139.
F
Festugiere, A.-J. 199.
B
Bardy, G. 47,43; 110; 111; 112; 120;
122; 139; 141; 151; 185. G
Bauer, W. 131; 140; 159; 186.
Bell, H. Idris 17,4. Gesche, A. 13; 17,4; 26; 43,39; 45,41;
Berthelot, M. 133. 47,42; 47,45; 111; 126; 170.
Blass, Fr. - Debrunner, A. 29; 30; 31; Gueraud, O. 13.
112; 113; 122; 123; 125; 131; 135;
141; 154; 159; 160; 161; 172; 178;
187; 188; 189; 195; 197; 200. H
Bonhöffer, A. 169.
Bonitz, H. 157; 194. Hagedorn, D. 200.
Bormann, K. 180. Harnack, A. v. 126.
Bornhäuser, K. 153. Heinrici, C. F. G. 26,15; 27,17; 129; 158.
Bousset, W. 41; 42,37; 149. Holl, K. 139.
Brehier, E. 112.
Brinkmann, A. 187.
Burrows, Millar 32. J
Jannaris, A. N. 195; 200.
c
Capitaine, W. 167. K
Christ, W. - Schmid, W. - Stählin, O. Kapsomenakis, St. G. 29; 187.
159. Klauser, Th. 153.
Cullmann, O. 13. Klostermann, E. 13.
Cumont, Fr. 198. Knauber, A. 47,43.
Koenen, L. 26; 45,41; 47,44; 113; 127;
130; 133; 139; 161; 190.
D Kroll, J. 125; 177.
M
Marrou, H. J. 39,30; 47,43.
s
Maspero, J. 26,16. Savramis, D. 130; 154.
Mau, G. 121; 169. Schenkl, H. 131.
Mayser, E. 29; 30; 117; 121; 128; 136; Scherer, J. 22,9a; 32; 138; 139; 172;
143; 159; 160; 170; 172; 187; 190. 189; 198.
Merkelbach, R. (= M.) 112; 117; 121; Schröder, E. 111.
124; 127; 130; 136; 137; 139; 141; Schubart, W. 17,4.
158; 180; 186; 188. Sievers, G. R. 127.
Merki, P. H. 153. Solmsen, F. 114.
Mitteis, L. - Wilcken, U. 24,11. Sophocles, E.-A. 145.
Morenz, S. 40,32.
Müller, G. 141.
Müller, J. G. 134.
T
Teichtweier, G. 112.
Theiler, W. 194.
N
Nilsson, M. P. 198.
Nock, A. D. 128.
Norden, E. 40,33. v
van der Meer, F. 42,38.
Völker, W. 112; 115; 116; 117; 119;
120; 123; 147; 149; 150; 151; 153;
p 159; 168; 188.
Pascher, J. 150; 173; 174; 191.
Pfister, Fr. 153.
Pohlenz, M. 112; 117; 193.
Preisigke, Fr. 123; 124; 170. w
Preuschen, E. 32. Wackemagel, J. 189.
Psaltes, St. B. 187. Wendland, P. 123; 157.
Puech, H.-eh. 13. Wilamowitz-Moellendorff, U. v. 156.
Wutz, Fr. 118.
R
Radermacher, L. 112; 117; 121; 123;
z
131; 170; 186; 187; 189; 195; 200. Zeller, Ed. 182.
Rahlfs, A. 32. Ziegler, J. 189; 190.
Register zu Einleitung und Erläuterungen 221
III. Sachindex
A D
Acht, allegorische Bedeutung 133ff. Daimon, Lehre vom D. des Menschen
Aion, Bedeutung 155f. 169.
Alexandrinische allegorische Schriftdeu- David = Christus = der Christ 116;
tung 43. 160; Etymologie des Namens 18.
"Alexandrinische Katechetenschule" Dichotomie 169.
47,43. Dreiweltenlehre des späteren Neuplato-
Alexandrinische Schultradition, philoso- nismus 120f.
phische und christliche 40; 44; 47,43;
151; 169; 200.
Allegorische Methode der Schriftdeu-
tung 40f.; 43; ihre Begründung 120;
122; 171. E
Antakoluthie der Tugenden 118; 136f. Ecclesiasteskommentar von Tura 15;
Apokatastasislehre, origenistische 110; 25; 26.
141. Ekstasis 146; 158; Bedeutungen des
Apollinarismus 126. Wortes 146 ff.; als Vergöttlichung des
Arianismus 41; 141. Menschen 149ff.
Aristotelische Philosophie 44; 118; 171; Engel 170.
179; 192; 193f.; 197. Engellehre 120f.
Askese, Möglichkeiten der Verbindung bt'ep. 19; 25ff.; 43.
von A. und Kontemplation 117 f.
Asylstätten 160.
F
B "Fall" der Seele und des Leibes 109f.
"Brot des Himmels" = Gnosis 191. Fragen der Hörer im Unterricht 27f.
Bund, Alter und Neuer, Allegorien für
A. u. N. B. 132f.
G
c Gewissen 164ff.
Gläubige, zwei Klassen: einfache und
Chariklea, heidnische Parallele zur keu- vollkommene 133; 151; 155.
schen Susanne 184. Gnosis, im Sinne der christlichen alexan-
Christologische Deutung der Psalmen drinischen Tradition 41; 44; 116; 123;
40; 120; 124; 126; 137; 139; 140; 141; 176; Synonyma für G. 115.
156; 199. Gnostiker (im christlich-alexandrinischen
Christus, = Gott-Logos 178ff.; Seele Sinne) 41; 116; 119; 151; 176.
Christi logos begabt 126; Hadesfahrt Gott, Gottes "Hände" 176ff.; 180;
125; = Sonne der Gerechtigkeit133f.; G. Herablassung 157 f.; Ortlosigkeit
157. G. 122; "Werden" Gottes 140f.
222 Register zu Einleitung und Erläuterungen
H M
Hades, unter der Erde oder unter dem Manichäismus 41; 131.
Mond 198; allegorisch = Grube 127. Materie, nicht an sich schlecht 110f.
Hadesfahrt Christi 125; J ohannes der Mauern, allegorische Deutung 172ff.
Täufer als Vorläufer im Hades 128f.
Heiligkeit des Christen durch Teilhabe,
nicht von Natur 130; und frei 131.
Herablassung Gottes 157 f. N
Neuplatonische Philosophie 41; 44; 120;
I 135f.; 152f.; 157; 169; 171; 179.
notarii 42; 46.
Ideen der Dinge und Tugenden 172; voü.;, göttlich 171; allegorisch = Auge,
176ff.; 180ff.; I. als Gedanken und Mutterschoß und Magen 189ff.; Steu-
Willens entschlüsse Gottes 177. ermann und Wagenlenker 192ff.
Innerer Mensch 135; 172.
Inspiration, des Psalmisten 119.
Interpunktion, antike 142ff.; ihre An-
wendung im Pap. s. Psalmenkommen- p
tar 3.
Irrlehren 41 Paränese 41.
Platonische Philosophie 41; 44; 169;
171; 177; 182; 192; Telosformel 146.
J 7tVe:ü!J.oc, verschiedene Bedeutungen 161 ff.;
"Gewissen" 164ff.; Nous 169; Mens
J ohannes der Täufer als Vorläufer Christi 169.
im Hades 128f. Pneumatiker, s. Gnostiker
Josef (ägyptischer), Vorbild der Keusch- Präexistenz der Seele 109; 111f.
heit 184. Psalm, allegorisch = tätiges Leben,
Tugendübung, Askese 115; Möglich-
keiten der Verbindung von "P." und
K "Lied" 117; allegorische Anwendung
144f.
XOC"&v\)~L';
auf Christus und die Christen 129.
Keuschheit 184. Psalmenkommentar von Tura,
Kontemplation, Möglichkeiten der Ver- 1) Literatur darüber 13f.
bindung von K. und Askese 117 f. 2) Der Text: Abfassungszeit 15 Anm.;
45; Besonderheiten des Wortschatzes
31; Christologie 13; 14,2a; Grammatik
L 28,20; 29ff.; Nachschrift mündlichen
Lehrvortrages 41 ff.; Schriftzitate 32ff.;
Leib, Bewertung bei Didymus 111. 42; schulmäßige Anlage 39 ff.; Ver-
Lied, allegorisch = kontemplatives Le- fasserfrage 14,2a; 43ff.; ein von kirch-
ben, Schau, Gnosis 115; Möglich- lich verurteilten Lehren nicht gereinig-
keiten der Verbindung von "Lied" tes Werk 112.
und "Psalm" 117; allegorische An- 3) Die Papyrus kopie : Abfassungszeit
wendung auf Christus und die Christen 17; Füllhäkchen 18; 21; verschiedene
129. Hände 18f.; Andeutung einer Inter-
Logos, als Formkraft im Einzelding 179. punktion 19ff.; Korrekturen auf dem
Logos Gottes, = Wille Gottes 132; Rande 16; im Text, 18f.; Ortho-
Ort der Ideen 179. graphie 28 f. ; ein Palimpsest 16 ;
Sachindex 223
T z
Teilhabe 130; 181; am Gott-Logos 151; Zahlen, ihre Verwendung bzgl. der Tri-
154f. nität 138f.
Friedrich Seewald, Aachen Neue Entwicklungen auf dem Gebiete der Antriebsmaschinen
Frilz A. F. Schmidt, Aachen Technischer Stand und Zukunftsaussichten der Verbrennungs-
maschinen, insbesondere der Gasturbinen
Rlllioif Friedrich, Mülheim (&Ihr) Möglichkeiten und Voraussetzungen der industriellen Ver-
wertung der Gasturbine
2 WolJgang Riezler t, Bonn Probleme der Kernphysik
Fritz Micheel, Münster Isotope als Forschungsmittel in der Chemie und Biochemie
3 Emil uhnartz. Münster Der Chemismus der Muskelmaschine
Gunther Lehmann, Dortmund Physiologische Forschung als Voraussetzung der Bestgestaltung
der menschlichen Arbeit
Heinrich Kraut, Dortmund Ernährung und Leistungsfähigkeit
4 Franz Wever, DÜlSeMorf Aufgaben der Eisenforschung
Hermann Schenck, Aachen Entwicklungslinien des deutschen Eisenhüttenwesens
Max Haas, Aachen Die wirtschaftliche und technische Bedeutung der Leichtmetalle
und ihre Entwicklungsmöglichkeiten
5 Waltel' Kikuth, DÜlleldorf Virusforschung
Rolf Danneel, Bonn Fortschritte der Krebsforschung
Wemer Schulemann, Bann Wirtschaftliche und organisatorische Gesichtspunkte für die
Verbesserung unserer Hochschulforschung
6 Waltel' Weizel, Bann Die gegenwärtige Situation der Grundlagenforschung in der
Physik
Siegfried Strugger t, Miinster Das Duplikantenproblem in der Biologie
Fritz Gummert t, Essen überlegungen zu den Faktoren Raum wld Zeit in1 biologischen
Geschehen und Möglichkeiten einer Nutzanwendung
7 ANgIISI Gölte, Aachen Steinkohle als Rohstoff und Energiequelle
Kal'I Ziegler, Mülheim (&Ihr) über Arbeiten des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung
Wilhe/m Fucks, Aachen Die Naturwissenschaft, die Technik und der Mensch
Walther Hoffmann, Münster Wirtschaftliche und soziologische Probleme des technischen
Fortschritts
9 Franz Bollenratb, Aacben Zur Entwicklung warmfester Werkstoffe
Heinrich Kaiser, Dortmund Stand spektralanalytischer Prüfvetfal1ren und Folgerung· für
deutsche Verhältnisse
10 Hans Braun, Bann Möglichkeiten und Grenzen der Resistenzzüchtung
Carl Heinrich Dencker, Bann Der Weg der Landwirtschaft von der Energieautarkie zur
Fremdenergie
11 HerwarIOpilz, Aachen Entwicklungslinien der Fertigungstechnik in der Metall-
bearbeitung
Karl Krekeler, Aachen Stand und Aussichten der schweißtechnischen Fertigungs-
Tetfahren
12 Hermann Ralherl, W'laI-Elberfeid Entwicklung auf dem Gebiet der Chemiefaser-Herstellung
Wilhe1m Weltzien t, Krefeld Rohstoff und Veredlung in der Textilwirtschaft
13 Karl Herz, Frankfurt a. M. Die technischen Entwicklungstendenzen im elektrischen Nach-
richtenwesen
uo Brandt, DiisseMorf Navigation und Luftsicherung
14 Burckbardt Helferich, Bonn Stand der Enzymchemie und ihre Bedeutung
HNgo Wilhe1m Knipping, Köln Ansschnitt aus der klinischen Carcinomforschung am Beispiel
des Lungenkrebses
15 Abraham Esau t, Aachen Ortung mit elektrischen u. Ultraschallwellen in Technik u. Natur
Eugen Flegler, Aachen Die ferromagnetischen Werkstoffe der Elektrotechnik und ihre
neueste Entwicklung
16 RlIIIoIj Seyjfert, Köln Die Problematik der Distribution
Theodor Beste, Köln Der Leistungslohn
17 Friedrich S ..wald, Aachen Die Flugtechnik und ihre Bedeutung für den allgemeinen tech-
nischen Fortschritt
Edouard Hoadremonl t, Essen Art und Organisation der Forschung in einem Industriekonzern
18 Wemer Schulemann, Bonn Theorie und Praxis pharmakologischer Forschung
Wilhelm Groth, Bonn Technische Verfahren zur Isotopentrennung
19 Kurt Traenckner t, Essen Entwicklungstendenzen der Gaserzeugung
20 M. Zvegintzoo, London Wissenschaftliche Forschung und die Auswertung ihrer Er-
gebnisse
Ziel und Tätigkeit der National Research Development
Corporation
Alexander King, London Wissenschaft und internationale Beziehungen
21 Robert Schwarz t, Aachen Wesen und Bedeutung der Siliciumchemie
Kurt Alder t, Köln Fortschritte in der Synthese der Kohlenstoffverbindungen
21a Karl Arnold t Forschung an Rhein und Ruhr
Olto Hahn, GÖffingen Die Bedeutung der Grundlagenforschung für die Wissenschaft
Siegfried Strugger t, Münster Die Erforschung des Wasser- und Nährsalztransportes im
Pflanzenkörper mit Hilfe der fluoreszenzmikroskopischenKine-
matographie
22 Johannes von Allesch, Göffingen Die Bedeutung der Psychologie im öffentlichen Leben
Olto Graf, Dortmund Triebfedern menschlicher Leistung
23 Bru1/O Kuske, Köln Zur Problematik der wirtsch.~ftswissenschaftlichen Raumfor-
schung
Siephan Prager, Dümldorf Städtebau und Landesplanung
24 Rolj Danlleel, Bonn über die Wirkungsweise der Erbfaktoren
Kurt Herzog, Krifeld Der Bewegtmgsbedarf der menschlichen Gliedmaßengelenke
bei der Arbeit
25 Olto Haxel, Heidelberg Energiegewinnung aus Kernprozessen
Max Wolj, Dümldorf Gegenwartsprobleme der energiewirtschaftlichen Forschung
26 Friedrich Becker, Bonn Ultrakurzwellenstrahlung aus dem Weltraum
Hans Straftl, Miinster Bemerkenswerte Doppelsterne und das Problem der Stern-
entwicklung
27 Heinrich Behnke, Miinster Der Strukturwandel der Mathematik in der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts
Emanuel Sperner, Hamburg Eine mathematische Analyse der Luftdruckverteilungen in
großen Gebieten
28 Oskar NiemVk t, Ber/in Die Problematik gebirgsmechanischer Vorgänge ~ Stein-
kohlenbergbau
Wilhe1m Ahrens, Kreftld Die Bedeutung geologischer Forschung für die Wirtschaft,
besonders in Nordrhein-Westfalen
29 Bemhard Renseh, Miinster Das Problem der Residuen bei Lernvorgängen
Hermann Fink, Köln über Leberscbäden bei der Bestimmung des biologischen Wer-
tes verschiedener Eiweiße von Mikroorganismen
30 Friedrieh Seewald, Aachen Forschungen auf dem Gebiet der Aerodynamik
Kar I Leist t, Aaehen Einige Forschungsarbeiten aus der Gasturbinentechnik
31 Fritz Mielzseh t, Wuppertal Chemie und wirtschaftliche Bedeutung der Sulfonamide
Gerhard Domagk t, Wuppertal Die exper~entellen Grundlagen der bakteriellen Infektionen
32 Hans Braun, Bonn Die Verschleppung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen
über die Welt
Wilhelm RlIIIorf, Köln Der Beitrag von Genetik und Züchtung zur Bekämpfung von
Viruskrankheiten der Nutzpflanzen
33 Volker Ascho/f, Aacben Probleme der elektroakustischen Einkanalüberttagung
Herberl Döring, Aachen Die Erzeugung und Verstärkung von Mikrowellen
34 R1iIIoIf Schenck, Aacben Bedingungen und Gang der Kohlenhydratsynthese im Licht
Emil Lebnarlt, Miinsler Die Endstufen des Stoffabbaues im Organismus
34a Wilhelm Fucks, Aachen Mathematische Analyse von Sprachelementen, Sprachstil und
Sprachen
35 Hermann Sehenek, Aachen Gegenwartsprobleme der Eisenindustrie in Deutschland
Eugen Piwowarsky t, Aachen Gelöste und ungelöste Probleme im Gießereiwesen
36 Wolfgang Rietler t, Bonn Teilchenbeschleuniger
Gerhard Schuberl, Hamburg Anwendungen neuer Strahlenquellen in der Krebstherapie
37 Frant Lalte, Münsler Probleme der Gebirgsbildung
38 E. Colin Cherry, Landon Kybernetik. Die Beziehung zwischen Mensch und Maschine
Erieh Piellch, Frankfurl Dokumentation und mechanisches Gedächtnis - zur Frage der
Ökonomie der geistigen Arbeit
39 Abraham Esau t, Aachen Der Ultraschall und seine technischen Anwendungen
l-leint Haase, Hamburg Infrarot und seine technischen Anwendungen
40 Frilt Lange, Bochum-Horde! Die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Silikose im
Bergbau
Walter Kikuth
und Wemer Schlipköter, Düsse/dorf Die Entstehung der Silikose und ihre Verhütungsmaßnahmen
40a Eberhard Gross, Bonn Berufskrebs und Krebsforschung
Hugo Wilhelm Knipping, Köln Die Situation der Krebsforschung vom Standpunkt der Klinik
41 Gusta. Vitlor Lacbmann, London An einer neuen Entwicklungsschwelle im Flugzeugbau
A. Gerber, Zürich-Oer/ikon Stand der Entwicklung der Raketen- und Lenktechnik
42 Theodor Kraus, Köln Ober Lokalisationsphänomene und Ordnungen im Raume
Frilt Gummert t, Essen Vom Ernährungsversuchsfeld der Kohlenstoffbiologischen For-
schungsstation Essen
42a Gerhard Domagk t, Wuppertal Fortschritte auf dem Gebiet der experimentellen Krebsforschung
43 Gio.ann Lamparie//o, Rom Das Leben und das Werk von Heinrich Hertz
Walter Weite!, Bonn Das Problem der Kausalität in der Physik
43a Jose Ma Albareda, Madrid Die Entwicklung der Forschung in Spanien
44 Burckhardl Helferich, Bonn Ober Glykoside
Frilt Micheel, Münster Kohlenbydrat-Eiweißverbindungen und ihre biochemische Be-
deutung
45 John von Neumann t, Prilzceton Entwicklung und Ausnutzung neuerer mathematischer Ma-
schinen
Edaard Stiefel, Zürich Rechenautomaten im Dienste der Technik
46 Wilhelm Welltien t , Krefeld Ausblick auf die Entwicklung synthetischer Fasern
Walther G. Ho/fmann, Münster Wachstumsprobleme der Wirtschaft
47 Leo Brandt, Düsseldorf Die praktische Förderung der Forschung in Nordrhein-West-
falen
Lud",ig Raiser, Tühingen Die Förderung der angewandten Forschung durch die Deutsche
Forschungsgemeinschaft
48 Hermann Tromp, Rom Die Bestandsaufnahme der Wälder der Welt als internationale
und wissenschaftliche Aufgabe
Frant Heske, Hamburg Die Wohlfahrtswirkungen des Waldes als internationales
Problem
49 Günther Böhnuke, Hamburg Zeitfragen der Ozeanographie
Heint Gabler, Hamburg Nautische Technik und Schiffssicherheit
50 Frilt A. F. Sebmidt, Aaehen Probleme der Selbstzündung und Verbrennung bei der Ent-
wicklung der Hochleistungskraftmaschinen
August Wilhelm Quick, Aaehen Ein Verfahren zur Untersuchung des Austauschvorganges in
verwirbelten Strömungen hinter Körpern mit abgelöster
Strömung
51 Johannes Pättold, Er/angen Therapeutische Anwendung mechanischer und elektrischer
Energie
52 F. W. A. Patmore, London Der Air Registration Board und seine Aufgaben im Dienste der
britischen Flugzeugindustrie
A. D. YOllng, London Gestaltung der Lehrtätigkeit in der Luftfahrttechnik in Groß-
britannien
52a C. Martin, London Die Royal Society
A.J. A. Roux, Probleme der wissenschaftlichen Forschung in der Südafrika-
Südajrikanische Union nischen Union
53 Georg Schnadel, Hamburg Forschungsaufgaben zur Untersuchung der Festigkeitsprobleme
im Schiffsbau
Wilhelm Sturtzel, Duisburg Forschungsaufgaben zur Untersuchung der Widerstands-
probleme im See- und Binnenschiffbau
53 a Giovanni LamparMlo, Rom Von Galilei zu Einstein
54 Walter Dieminger, Lindaufl-!arz Ionosphäre und drahtloser \X'eitverkehr
54a John CockcroJt,F.R.S.,Cambridge Die friedliche Anwendung der Atomenergie
55 Fritz Schul/z-Grunow, Aachen Kriechen und Fließen hochzäher und plastischer Stoffe
Hans Ebner, Aa(hen Wege und Ziele der Festigkeitsforschung, insbesondere im
Hinblick auf den Leichtbau
56 Ernst Derra, Düsse/dorj Der Entwicklungsstand der Herzchirurgie
Gunther Lehman", Dar/mund Muskelarbeit und Muskelermüdung in Theorie und Praxis
57 Theodor von Kort/Ion t, Pasadena Freiheit und Organisation in der Luftfahrtforschung
Leo Brandt, Düsse/dorj Bericht über den Wiederbeginn deutscher Luftfahrtforschung
58 Fritz Schröter, Ulm Neue Forschungs- und Entwicklungsrichtungen im Fernsehen
Albert Narath, Berlin Der gegenwärtige Stand der Filmtechnik
59 Richard Couran/, Neu' York Die Bedeutung der modernen mathematischen Rechenmaschi-
nen für mathematische Probleme der Hydrodynamik und Re-
aktortechnik
Ernst PeschI, Bann Die Rolle der komplexen Zahlen in der Mathematik und die
Bedeutung der komplexen Analysis
60 WolJgang Flaig, Braunschweig Zur Grundlagenforschung auf dem Gebiet des Humus und der
Bodenfruchtbarkeit
Eduard frfückenhausen, Bonn Typologische Bodenentwicklung und Bodenfruchtbarkeit
61 Walter Georgii, Aiünchen Aerophysikalische Flugforschung
Klaus Oswatitsch, Aachen Gelöste und ungelöste Probleme der Gasdynamik
62 Adolf Blltenandt, München über die Analyse der Erbfaktorenwirkung und ihre Bedeutung
für biochemische Fragestellungen
63 Oskar Aiorgenstern, Prim'eton Der theoretische Unterbau der Wirtschaftspolitik
64 Bcrnhard Renseh, Münster Die stammesgeschichtliche Sonderstellung des Menschen
65 Wilhelm TönniI, Köln Die neuzeitliche Behandlung frischer Schädelhirnverletzungen
65a Siegfried Strugger t, Münster Die elektronenmikroskopische Darstellung der Feinstruktur des
Protoplasmas mit Hilfe der Uranylmethode und die zukünftige
Bedeutung dieser Methode für die Erforschung der Strahlen-
wirkung
66 Wilhelm Fucks, Cerd SchIImacher Bildliche Darstellung der Verteilung und der Bewegung von
und Andreos Scheidweiler, Aachen radioaktiven Substanzen im Raum, insbesondere von biologi-
schen Objekten (Physikalischer Teil)
Hugo Wilhelm Knipping Bildgebung von Radioisotopenelementen im Raum bei heweg-
und Brich Liese, Köln ten Objekten (Herz, Lungen etc.) (Medizinischer Teil)
67 Friedrich Paneth t, Mainz Die Bedeutung der Isotopenforschung für geochemische und
kosmochemische Probleme
J. Hans D.Jensen und
H. A. WeiJenmiiller, Heidelberg Die Nichterhaltung der Parität
67a Francis Perrin, Paris Die Verwendung der Atomenergie für industrielle Zwecke
68 Hans Lorenz, Berlin Forschungsergebnisse auf dem Gebiete der Bodenmechanik als
Wegbereiter für neue Gründungsverfahren
C.org Garbotz, Aachen Die Bedeutung der Baumaschinen- und Baubetriebsforschung
für die Praxis
69 Maurice Roy, Chafil/on Luftfahrtforschung in Frankreich und ihre Perspektiven im
Rahmen Europas
A/exander Naumann, Amhen Methoden und Ergebnisse der Windkanalforschung
69a I-l"rry W_ Melville, LOlldon Die Anwendung von radioaktiven Isotopen und hoher Energie-
strahlung in der polymeren Chemie
70 Eduard justi, Bratmschn'cig Elektrothermische Kühlung und Heizung. Grundlagen und
Möglichkeiten
Richard Vien'eg, Braunschweig Maß und Messen in Geschlchte und Gegenwart
71 Fritz Baade, Kiel Gesamtdeutschland und die Integration Europas
Giinther Schmälders, Köln Ökonomische Verhaltensforschung
72 Rlldolf Wille, Berlin Modellvorstellungen zum übergang Laminar-Turbulent
josef Aleixner, Aachen Neuere Entwicklung der Thermodynamik
73 Ake Guslafsson, Diter v. Wettstein
lind La,s Ehrenberg, Stockholm Mutationsforschung und Züchtung
joseph Sirallb, Köln Mutationsauslösung durch ionisierende Strahlung
74 Martin Kersten, Aachen Neuere Versuche zur physikalischen Deutung technischer
Magnetisierungsvorgänge
Giinther Leibfried, Aachen Zur Theorie idealer Kristalle
75 Wilhe1m Klemm, kliinster Neue Wertigkeitsstufen bei den übergangselementen
Helmut Zahn, Aachen Die Wollforschung in Chemie und Physik von heute
76 Henri Cartan, Parü Nicolas Bourbaki und die heutige Mathematik
76a Harald Cramer, Slockholm Aus der neueren mathematischen WahrscheinIichkeitslehre
77 Georg Me/chers, Tiibingen Die Bedeutung der Virusforschung für die moderne Genetik
Alfred Kiihn, Tiibingen über die Wirkungsweise von Erbfaktoren
78 Frederic Ludwig, Paris Experimentelle Studien über die Distanzeffekte in bestrahlten
vielzelligen Organismen
A. H. W. Aten jr., Amsterdam Die Anwendung radioaktiver Isotope in der chemischen For-
schung
79 Han, Her/off Inhoffen und Chemische übergänge von Gallensäuren in cancerogene Stoffe
Wilhelm Bartmann, Braunschweig und ihre möglichen Beziehungen zum Krebsproblem
Rolf Danneel, Bonn Entstehung, Funktion und Feinbau der Mitochondrien
80 Max Born, Bud Pyrmont Der Realitätsbegriff in der Physik
81 joachim Wiistenberg, GelJenkirchm Der gegenwärtige ärztliche Standpunkt zum Problem der Be-
einflussung der Gesundheit durch Luftverunreinigungen
82 Paul Schmidt, Miinchen Periodisch wiederholte Zündungen durch Stoßwellen
83 Walter Kikuth, Diisseldorf Die Infektionskrankheiten im Spiegel historischer und neu-
zeitlicher Betrachrungen
84 F_ Rudolfjung t, Aacben Die geodätische Erschließung Kanadas durch elektronische
Entfernungsmessung
84a 11ans-Ernst Schwiete, Aachen Ein zweites Steinzeitalter ? - Gesteinshüttenkunde früher und
heute
85 Horst Rothe, Karlsruhe Der Molekularverstärker und seine Anwendung
Roland Lindner, Göteborg Atomkernforschung und Chemie, aktuelle Probleme
86 Paul Denzel, Aachen Technische und wirtschaftliche Probleme der Energieumwand-
lung und -fortleitung
87 jean Capelle, Lyon Der Stand der Jngenieurausbildung in Frankreich
88 Friedrich Pan", Diisseldorf Klinische Psychologie, ein psychiatrisches Bedürfnis
Heinrich Kraut, Dorlmund über die Deckung des Nährstoffbedarfs in Westdeutschland
89 Wilhelm Bischof, Dortmund Materialprüfung - Praxis und Wissenschaft
90 Edgar Rößger, Berlin Zur Analyse der auf angebotene tkm umgerechneten Verkehrs-
aufwendungen und Verkehrserträge im Luftverkehr
Giinther Ulbricht, Die Funknavigationsverfahren und ihre physikalischen
Oberpfaffenbofen (Obb.) Grenzen
91 Franz Wever, Diisseldorf Das Schwert in Mythos und Handwerk
Ernst Hermann SchulZ, Dorlmund über die Ergebnisse neuerer metallkundlicher Untersuchungen
alter Eisenfunde und ihre Bedeutung für die Technik und die
Archäologie
92 HermtJml StlJmel:, ADtlJm Wertung und Nutzung der wissenschaftlichen Arbeit am Bei.
spiel des Eisenhüttenwesens
93 0sJ:ar Löbl, EISen Streitfragen bei der Kostenbereehnung des Atomstroms
Fretleri& d, HojfmtJml, Ein neuer Weg zur Kostensenkung des Atomstroms. Das
San Di.go (USA) amerikanische Hochtemperaturprojekt (NTGR)
RMtIolj StbNllen, Mannheim Die Entwicklung des Hochtemperaturreaktors
94 Glllliher LehmtJml, Dorlmtmtl Die Einwirkung des Lärms auf den Menschen
Frantlost/ Meisl,r, Diimltlorf Geräuschmessungen an Verkehrsflugzeugen und ihre hör-
psychologische Bewertung
95 Pierr, Piganiol, Paris Probleme der Organisation der wissenschaftlichen Forschung
GtJllon Berger t, Paris Die Akzeleration der Geschichte und ihre Folgen für die Er-
ziehung
96 Herwarl Opilt. Aachen Technische und wirtschaftliche Aspekte der Automatisierung
loseph Malhi'II, ADchen Arbeitswissenschaftliche Aspekte der Automatisierung
97 SI,phan Prager, Dmseltlorf Das deutsche Luftbildwesen
Hago KtJlper, H ..rbragg ( Schw';t) Die Technik des Luftbildwesens
98 KarlOberdim, Diimltloif Aktuelle Probleme der Diabetesforschung
H. D. Cremer, Gkßen Neue Gesichtspunkte zur VitaminvetsOrgung
99 Hans Sehwipperl, Diimltlorf über das Haus der Wissenschaften und die Arbeit des Archi-
tekten von heute
Volker Asehojf, Aaehen über die Planung großer Hörsäle
100 Raymond Cheratlom., Paris Aufgaben und Probleme des Instituts für Kohleforschung in
Frankreich - Anforderungen an den wissenschaftlichen Nach-
wuchs in der Forschung und seine Ausbildung
Mart Allard, SI. Germa;n-,n Laye Das Institut für Eisenforschung in Frankreich und seine Pro-
bleme in der Eisenforschung
101 Reimar Pohlmann, Aach.n Die neuesten Ergebnisse der Ultraschallforschung in Anwen-
dung und Ausblick auf die modeme Technik
E. Ahrms, Kiel Schall und Ultraschall in der Unterwassernachrichtentechnik
102 H,inrieh Herl,I, Berlin Grundlagenforschung für Entwurf und Konstruktion von
Flugzeugen
103 Frant Oll,ntlorjf, Haifa Technische Erziehung in Israel
104 Hans Ferdinantl Mayer, Mlinehen Interkontinentale Nachrichtenübertragung mittels moderner
Tiefseekabel und SatelIitenverbindungen
105 WUbe"" Krell" Bann Gelöste und ungelöste Probleme der Unternehmensforschung
Horl/ AlbtJ&h, Bonn Produktionsplanung auf der Grundlage technischer Verbrauchs-
funktionen
106 Lord Hai/sham, LontIon Staat und Wissenschaft in einer freien Gesellschaft
107 Riehard COIiran/, N"" Yorl:; Forschung und Industrie in den USA - ihre internationale Ver-
Fretkritd,HojfmtJml, San Diego; flechtung
ChariesKingCllIIIphell,N,w Yorl:;
lohn W. TlllhUI, Paris
108 AntJrI Voisin, Franl:re;th übet die Verbindung der Gesundheit des modemen Menschen
mit der Gesundheit des Bodens
"Hans Brllllll, Bonn Standort und Pflanzengesundheit
109 AIfr,d N,uhaIu, Bann Höchstdruck-Hochtemperatur-Syntbesen, ihre Methoden und
Ergebnisse
RwJoIj TsehlS&he, Bann Chemie und Genetik
110 Uithi HtJlhimolo, Tol:yo Ein geschichtlicher Rückblick auf die Erziehung und die wissen-
schaftstechnische Forschung in Japan von der Meiji-Restaura-
tion bis zur Gegenwart
111 Sir BtJliI Sthonlantl, H,.,.."II Einige Gesichtspunkte über die friedlichen Verwendungsmög-
lichkeiten der Atomenergie
112 WillN/m Flltks, .All&1II" über Arbeiten zur Hydromagnetik e1ektriseb leitender F1üuig-
keiten, über Verdiebtungsstöße und aus der Hoebtemperatur-
plasmapbysik
H".",_ L.lortiall,llllitb Erzeugung von Plasma hoher Temperatur durch magnetische
Kompression
113 FrüJrkb B"Jur, BOIIII Vier Jahre Radioastronomie an der Universität Bann
W"""r Rupptl, Ro/aMmk Große Richtantennen
114 B,mbarJ RIIIstb, Mlinsler Gediiebtuis, Abstraktion und Generalisation bei Tieren
11S H".",_ Flob", BOIIII Klimasebwankungen und großräumige Klimabeeinflussung
116 G,org Hug,/, Vü/,..D' Am,y über Petrolebemie
117 Augllli Wi/h,/m Qllkk, Aathell Komponenten der Raumfahrt
Georg Emi/ KlIilllsenberger, Steuerung und Regelung in der Raumfahrttechnik
Oberpfaff,nboflll
118 Kar/ SI.inbllch, Kar/truh, über Kybernetik
WoIf-Di,l" KeiJel, Erlangen Kybernetische Systeme des menschlieben Organismus
119 Wa/I'" Kiklllh, Dlisse/Jorj Die biologisebe Wirkung von staub- und gasförmigen
Immissionen
Fratlt Grosll-BrotkhojJ, Die Technik im Dienste moderner kardiologischer Diagnostik
Dlisse/tlorj
120 Milton BurIO", Nol" Dam" Energie-..Dissipation" in der Strahlenebemie
InJ., USA
GiinlherO.Stllln&k, MiI/lllim(Ruhr) Mehrzentren-Termination
121 Frilt Mi&lml, Mlinsler Synthese von Polysacchariden
Paul F. Pelsllllllu, D,lmo/J Neuere Ergebnisse der Getreide- und Brotforsebung
122 Kar/ SI,im,/, Fratlkfurl (Mai,,) Der Standort der Industrieforsebung in Forsebung und Technik
Frilt Macb/up, PrinteIon (USA) Die Produktivität der naturwissensebaftlichen und techniseben
Forsebung und Entwicklung
123 Wassüy Leonliej, Die multiregionale Input-Output-Analyse
CambriJg, (USA)
Rolj Wagenfilhr, Brlisse/ Die multiregionale Input-Output-Analyse im Rahmen der
EWG: Statistiseb-methodologisebe Probleme
124 Olm Rolllrl Fris&b, Die Elementarteilchen der Physik
C,unhritJg. (E"gIand)
Wi/he/m FII<A:s, Aacben Mathematisebe Analyse von Formalstrukturen von Werken der
Musik
125 Max Dllbriitk, über Vererbungschemie
Köln-Pasade..a (USA)
126 H,/fIIIIf Winlerbager, Aacben Vakuum-Metallurgie auf dem Gebiet der Niebteisen-MetalIe
Rutlolj Spo/Jm, Essen Anwendung der Vakuumbehandlung bei der Stahlerzeugung
127 W""", Nest.I, Ulm (Dontlll) Grenzen und Aussiebten des Naebriebtenverkehrs
Woljgatlg Haa&k, B,,/in Beobaebtung des Luftraumes dureb automatisebe Verarbei-
tung der Informationen von Rundsichtgeräten mittels digitaler
Reebenautomaten
128 Marlin Sthm,isser, Aachen Neue Ergebnisse der Halogen-Chemie
Karl Zieg/er, Mil/heim-Ruhr Aus den neueren Arbeiten des Max-Planck-Instituts für Kohlen-
forsebung, Mülheim-Ruhr
129 Sir Rog., Makins, LoMon Die Atomenergie im Vereinigten Königreieb
Sir lohn Co&ktro/l, Lontlon Die wissenschaftlieben und technischen Leistungen von Hoeb-
fluß-Forsebungsreaktoren
130 SIe/an M,i,;"g NflIIIIl, Der Südafrikanisebe Forsebungsrat
Preloria (SilJafrika) für Wissenschaft und Industrie
131 Wil/iam P. AI/is, Paris Langfristige Planung und Aufgaben der Atlantiseben Zu-
sammenarbeit auf verschiedenen Gebieten in Naturwissenschaft
und Technik
132 AIIglUt-Wilhelm Quick, Aachen Die Bedeutung eines deutschen Beitrages zur Weltraumfahrt
133 Jean Dieutlonnl, Paris Die Lieschen Gruppen in der modernen Mathematik
Claus Müller, Aachen Mathematische Probleme der modemen Wellenoptik
134 Louis Bugnartl, Paris Aufbau und Aufgaben des Institut National d'Hygiene, Paris,
im Dienst der medizinischen Forschung
135 Fritz Burgbach,r, Köln Die Energiesituation in der Bundesrepublik und die Zukunfts-
aussichten der Kohle
W illi Och.l, Dortmunt! Der Wandel in der StahIerzeugung und die Auswirkungen auf
die Wirtschaft unseres Landes
136 Georg, McGh.., Bad Gotlesberg Natürliche HilfsqueIJen der Welt:
Die Situation heute und in der Zukunft
The WorId's Natural Resources Position: Present and Future
137 Heinrich Mandel, Essen Die Entwicklung der Stromerzeugungsmöglichkeiten und das
unternehmerische Wagnis der Elektrizitätswirtschaft
138 Volker Aschoff. Aachen Ober das räumliche Hören
Jiir/!.n Aschof/. Erling-Antlechs Biologische Periodik als selbsterregte Schwingung
139 Pie"e Auger, Paris Die wissenschaftliche Forschung als internationale Aufgabe
Ellgen M. Knoernschiltl, Die Bedeutung der Plasma-Antriebe in der Raumfahrt
Porz-Wahn (RhItI.)
142 Rutlolf Hillebrecht, Hannover Die Auswirkungen des wirtschaftlichen und sozialen Struk-
turwandels auf dem Städtebau
Frietlrich Tamms, Diisseltlorf Städtebau und Verkehr
AGF-G GEISTESWISSENSCHAFTEN
HeftNr.
1 Wemer Richter t, Bonn Von der Bedeutung der Geisteswissenschaften für die Bildung
unserer Zeit
foachim Riller, Münster Die Lehre vom Ursprung und Sinn der Theorie bei Aristoteles
2 fosif Kroll, Köln Elysium
Günther fachmann, Köln Die vierte Ekloge Vergils
3 Hans Erich Stier, Münster Die klassische Demokratie
4 Werner Gaskel, Köln Lihyan und Lihyanisch. Sprache und Kultur eines früharabi-
sehen Königreiches
5 Thomas Ohm, O. S. B.t, Münster Stammesreligionen im südlichen Tanganjika-Territorium
6 Georg Schreiber t, Münster Deutsche Wissenschaftspolitiker von Bismarck bis zum Atom-
wissenschaftler Otto Hahn
7 Walter Holtzmann t, BOIm Das mittelalterliche Imperium und die werdenden Nationen
8 Werner Gaskel, Köln Die Bedeutung der Beduinen in der Gescbichte der Araber
9 Georg Schreiber t, Müns/er Irland im deutschen und abendländischen Sakralraum
10 Peter Rass",,, t. Köln Forschungen zur Reichs-Idee im 16. und 17. Jahrhundert
11 Hans Erich Stier, Müns/er Roms Aufstieg zur Weltmacht und die griechische Welt
12 Karl Heinrich Rengstorj, Müns/er Mann und Frau im Urchristentum
Hermann Gonrad, Bonn Grundprobleme einer Reform des Familienrechtes
13 Max Braubach, Bonn Der Weg zum 20. Juli 1944. Ein Forschungsbericht
15 Franz Steinbach, Bonn Der geschichtliche Weg des wirtschaftenden Menschen in die
soziale Freiheit und politische Verantwortung
16 fOlef Koch, Köln Die Ars coniecturalis des Nikolaus von Kues
17 fames B. Gonant, USA Staatsbürger und Wissenschaftler
Karl Heinrich Rengstorf, Münster Antike und Christentum
19 Fritz Schalk, Köln Das Lächerliche in derfranzösischen Literatur des Ancien Regime
20 Llldwig Raiser, Tübingen Rechtsfragen der Mitbestimmung
21 Martin Noth, Bonn Das Geschichtsverständnis der alttestamentlichen Apokalyptik
22 Walter F. Schirmer, Bonn Glück und Ende de .. Könige in Shakespeares Historien
23 Günther fachmann, Köln Der homerische Schiffskatalog und die Ilias (erschienen als
wissenschaftliche Abhandlung)
24 Theodor Klauser, Bonn Die römische Petrustradition im Lichte der neuen Ausgrabun-
gen unter der Peterskirche
25 Hans Peters, Köln Die Gewaltentrennung in moderner Sicht
28 Thomas Ohm, O. S.B. t, Münster Die Religionen in Asien
29 f ohann Leo Weisgerber, Bonn Die Ordnung der Sprache im persöulichen und öffentlichen
Leben
30 Wemer Gaskel, Köln Entdeckungen in Arabien
31 Max Brallbach, Bonn Landesgeschichtliehe Bestrebungen und historische Vereine im
Rheinland
32 Fritz Schalk, Köln Somruum und verwandte Wörter in den romanischen Sprachen
33 Friedrich Dessauer, Frankfurt Reflexionen über Erbe und Zukunft des Abendlandes
34 Thoma! Ohm, O. S.B. t, Münster Ruhe und Frömmigkeit. Ein Beitrag zur Lehre von der Missi-
onsmethode
35 Hermann Gonrad, Bonn Die mittelalterliche Besiedlung des deutschen Ostens und das
Deutsche Recht
36 Hans Sckom,nodau, Köln Die religiösen Dichtungen Margaretes von Navarra
37 Herbert von Einem, Bonn Der Mainzer Kopf mit der Binde
38 fosrph HäJJner, Münster Statik und Dynamik in der scholastischen Wirtschaftsethik
39 Fritz Schalk, Köln Diderots Essai über Claudius und Nero
40 Gerhard Kegel, Köln Probleme des internationalen Enteignungs- und Währungsrechts
41 fohann Leo Weisgerber, Bonn Die Grenzen der Schrift - Der Kern der Rechtschreibreform
43 Th.odor Schieder, Köln Die Probleme des Rapallo-Vertrags. Eine Studie über die
deutsch-russischen Beziehungen 1922-1926
44 Andreas Rumpf, Köln Stilphasen der spätantiken Kunst
45 Vlrich Lude, Mim/er Kerygma und Tradition in der Hermeneutik Adolf Schlatters
46 Walter Holtzmann t, Bann Das deutsche historische Institut in Rom
Craf Wolf! MeIlernich, Rom Die Bibliotheca Hertziana und der Palazzo Zuccari zu Rom
47 Harry Westermann, .Mi/nster Person und Persönlichkeit als Wert im Zivilrecht
49 Friedrich Karl Schnmann t, Mythos und Technik
Mimter
52 Ham J. Wolf!, Miinster Die Rechtsgestalt der Universität
54 Max BrtJIJbach, Bonn Der Einmarsch deutscher Truppen in die entmilitarisierte Zone
am Rhein im März 1936. Ein Beitrag zur Vorgeschichte des
zweiten Weltkrieges
55 Herbert .on Einem, Bann Die "Menschwerdung Christi" des Isenheimer Altares
56 Ernst Josepb Cohn, London Der englische Gerichtstag
57 Albert Woopen, Aachen Die Zivilehe und der Grundsatz der Unauflöslichkeit der Ehe
in der Entwicklung des italienischen Zivilrechts
58 Pari Kerenyi, Ascona Die Herkunft der Dionysosreligion nach dem heutigen Stand
der Forschung
59 Herbert Jankuhn, Cöttingen Die Ausgrabungen in Haithabu und ihre Bedeutung für die
Handelsgeschichte des frühen Mittelalters
60 St.phon Skal",eit, Bonn Edmund Burke und Frankreich
62 AnIon Moortgat, Ber/in Archäologische Forschungen der Max-Freiherr-von-Oppen-
heim-Stiftung im nördlichen Mesopotamien 1955
63 Joachim Riller, Mi/nster Hegel und die französische Revolution
66 Werner Conze, Heidelberg Die Strukturgeschichte des technisch-industriellen Zeitalters als
Aufgabe für Forschung und Unterricht
67 Cerbard Heu, Bad Codesberg Zur Entstehung der "Maximen" L. Rochefoucaulds
69 Ernst Langlatz, Bonn Der triumphierende Perseus
70 Ceo Widengren, Vppsala Iranisch-semitische Kulturbegegnung in parthiseher Zeit
71 Josef M. Wintrich t, Kar/srube Zur Problematik der Grundrechte
72 Josef Pieper, Milnsler über den Begriff der Tradition
73 Walter T. Schirmer, Bonn Die frühen Darstellungen des Arthurstoffes
74 Wil/iam Lloyd Prosser, Berkeley Kausalzusammenhang und Fahrlässigkeit
75 Johann Leo Weisgerber, Bonn Verschiebung in der sprachlichen Einschätzung von Menschen
und Sachen (erschienen als wissenschaftliche Abhandlung)
76 Walter H. Bruford, Cambridg. Fürstin Gallirzin und Goethe. Das Selbstvervollkommnungs-
ideal und seine Grenze
77 Hermann Conrad, Bonn Die geistigen Grundlagen des Allgemeinen Landrechts für die
preußischen Staaten von 1794
78 Herbert von Einem, Bonn Asmus Jacob Carsten, Die Nacht mit ihren Kindern
79 Pali/ Ciesek., Bad Godesberg Eigentum und Grundwasser
80 Werner Richter t, Bonn Wissenschaft und Geist in der Weimarer Republik
81 Leo Weisgerber, Bonn Sprachenrecht und europäische Einheit
82 0110 Kirchbeimer, Ne", York Gegenwartsprobleme der Asylgewährung
83 Alexander Knur, Bad Coiksberg Probleme der Zugewinngemeinschaft
84 Helmul Coing, Frankfurt Die juristischen Auslegungsmethoden und die Lehren der all-
gemeinen Hermeneutik
85 Andrl Ceorge, Paris Der Humanismus und die Krise der Welt von heute
86 Harald von Pelrikovits, Bonn Das römische Rheinland. Archäologische Forschungen seit 1945
87 Franz Sleinbach, Bonn Ursprung und Wesen der Landgemeinde nach rheinischen
Quellen
88 Josl Trier, Miinsler Versuch über Flußnamen
89 C. R .•an PaaJsen, Amslerdam Platon in den Augen der Zeitgenossen
90 Pulro Quaroni, Rom Die kulturelle Sendung Italiens
91 Theodor KlalUer, Bann Christlicher Märtyrerkult, heidnischer Heroenkult und spät-
jüdische Heiligenverehrung
92 Herberl .on Eimen, Bonn Kar! V. und Tizian
93 Friedrich Merzbacher, Milnchen Die Bischofsstadt
94 Marlin Nolh, Bann Die Ursprünge des alten Israel im Licht, neuer Quellen
95 H _ _ Conrad, Bonn Rechtsstaatliche Bestrebungen im Absolutismus Preußens und
Österreichs am Ende des 18. Jahrhunderts
96 H,1I1I111 S<helsky, Mlinsler Der Mensch in der wissenschaftlichen Zivilisation
97 jOllph Höjfner, Mint/,r IndustridIe Revolution und rdigiöse Krise. Schwund und
Wandel des rdigiösen Verhaltens in der modernen Gesdlschaft
98 jfJIIIlI BOJti, Oxforti Goethe und Shakespeare
99 H".berloon Einem, Bonn Das Abendmahl des Leonardo da Vinci
100 F,rtiinanti Elsmer, Tlibingen Notare und Stadtschreiber. Zur Geschichte des schweizerischen
Notariats
102 Aha.mr •• Brandl, LiIbe<k Die Hanse und die nordischen Mächte im Mittelalter
103 G".harti Kegel, Köln Die Grenze von Qualifikation und Renvoi im internationalen
Verjährungsrecht
104 Heint-Dielrich Wend/anti, MÜllster Der Begriff Christlich-sozial. Seine geschichtliche und theolo-
gische Problematik
105 loh. Llo Weisgerher, Bonn Grundformen sprachlicher Wdtgestaltung
106 Herberloon Einem, Bonn Das Stützengeschoß der Pisaner Domkanzel. Gedanken zum
Alterswerk des Giovanni Pisano
107 KlirIWeittm_,Prin"lonrUSA) Geistige Grundlagen und Wesen der Makedonischen Renaissance
108 Max Horkheim.r, über das Vorurteil
Frankfurl (Main)
109 Hans Pel".s, Köln Das Recht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit in der
höchstrichterlichen Rechtsprechung
110 Sir EtilParti F.l/olPlS, K. C. B., Die Kontrolle der Exekutive durch das britische Unterhaus
C. M. G., M. C., Lontion
111 L""lPig Rainr, Tlibing.n Die Aufgaben des Wissenschaftsrates
112 Marlt; MOII/anari, Die geistigen Grundlagen des Risorgimento
Imofa/Bologna (Italien)
113 josif Pi.per, Minsl". Über das Phänomen des Festes
114 Werner Caskll, Köln Der Fdsendom und die Wallfahrt nach Jerusalem
115 Hllherl j,tiill, Bonn Strukturprobleme der Ökumenischen Konzilien
116 G".harti Hess, Bad Gotiesberg Die Förderung der Forschung und die Geisteswissenschaften
117 LudlPig Voelkl, Rom Die Kirchenstiftungen des Kaisers Konstantin im Lichte des
römischen SaktaIrechts
118 Wallher Hubalseh, Bonn Die deutsche militärische Führung in der Kriegswende
Per<) Ernsl S<hrfJlllm, Göllingen (Das Kulminationsjahr 1943 - Das Ende des Krieges)
119 Theotlor S<hietier, Köln Der Nationalstaat in Europa als historisches Phänomen
121 j.an Danilloll, S. j., Paris Das Judenchristentum und die Anfänge der Kirche
AGF-WA WISSENSCHAFTLICHE ABHANDLUNGEN
BI1IIIlNr.
Sonderreihe
PAPYROLOGICA COLONIENSIA
Festschrift der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Zu Ehren des
Herrn Ministerpräsidenten Kar! AmoM anläßlich des fünf jährigen
Bestehens am 5. Mai 1955