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WISSENSCHAFTLICHE ABHANDLUNGEN DER ARBEITSGEMEINSCHAFT

FÜR FORSCHUNG DES LANDES NORD RHEIN-WESTFALEN


WISSENSCHAFTLICHE ABHANDLUNGEN DER ARBEITSGEMEINSCHAFT
FüR FORSCHUNG DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN

Sonderreihe

PAPYROLOGICA COLONIENSIA
Vol. I

HERAUSGEGEBEN
IM AUFTRAGE DES MINISTERPRÄSIDENTEN Dr. FRANZ MEYERS
VON STAATSSEKRETAR PROFESSOR Dr. h. c., Dr. E. h. LEO BRANDT
PAPYROLOGICA COLONIENSIA . Vol. I

Der Psalmenkommentar von T ura


Quaternio IX
(Pap. Colon. Theol. 1)

Herausgegeben, übersetzt und erläutert


von

Aloys Kehl

WESTDEUTSCHER VERLAG· KÖLN UND OPLADEN


Das Manuskript wurde am 26. Februar 1964

der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen

von Professor Dr. Dr. Günther Jachmann

in Vertretung von Professor Dr. Josef Kroll vorgelegt

ISBN 978-3-322-98068-7 ISBN 978-3-322-98705-1 (eBook)


DOI 10.1007/978-3-322-98705-1
© 1964 Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen
Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1964
Gesamtherstellung : Westdeutscher Verlag
Vorwort

Während der zweiten Verbannung des noch christlichen Prinzen Julian


in Nikomedia (ca. 350) lehrte dort Libanios. J ulian hatte zwar versprochen,
den Unterricht des Heiden nicht zu besuchen, wußte aber das Verbot zu
umgehen, indem er sich durch kleine Geschenke von einem andern Studen-
ten tagtäglich Nachschriften der Vorträge dieses beliebten Rhetors ver-
schaffte. (]. Bidez, Julian der Abtrünnige, München o. ]., 63.)
Damit ist vergleichsweise die Situation geschildert, welcher der Psalmen-
kommentar von Tura entstammt, nur daß sie zwei bis drei Jahrzehnte später
fällt, der Ort Alexandrien ist, der Lehrer Didymus der Blinde - zu seiner
Zeit kaum weniger berühmt als sein heidnischer Kollege -, das Thema der
V orträge die Erklärung der Psalmen. Auch hier also schrieb ein Hörer mit,
seine Nachschrift wurde kopiert, eine dieser Kopien überdauerte die Jahr-
hunderte bis auf unsere Zeit, eine Lage dieses Kodex gelangte schließlich in
die Kölner Papyrussammlung und wird hiermit erstmals der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht.
Daß es sich um eine "Kollegnachschrift" handelt, hat Vorteile und Nach-
teile. Letztere machen es notwendig, daß schon die Übersetzung als erste
Hilfe zum Verständnis des oft schwierigen Textes dienen muß, das dann
durch die Erläuterungen in - soweit möglich - vollem Umfang dem Leser
aufgeschlossen werden soll. Dieses Verständnis mußte vor allem aus den
antiken Zeugnissen selbst gewonnen werden. Es war nicht beabsichtigt, die
im Text jeweils aufscheinenden Probleme erschöpfend zu behandeln, doch
sollte andererseits der traditionelle und zeitgenössische geistesgeschicht-
liche Hintergrund deutlich werden.
Um den Text für den Nichtpapyrologen leichter lesbar zu halten, ist die
übliche Weise der Textgestaltung bei Papyruseditionen nicht konsequent
durchgeführt, aber zu jeder Textänderung findet man die originale Lesart
im 'kritischen Apparat.
Die restlichen bekannten Teile unseres Psalmenkommentars sowie die
übrigen Didymus zuzuweisenden Schriften des reichhaltigen Turafundes
6 Vorwort

konnten nicht berücksichtigt werden, da sie mir während meiner Arbeit


noch nicht zugänglich waren. Alle Beobachtungen beziehen sich also auf den
hier edierten Text, und alle Ergebnisse sind aus ihfn allein gewonnen.
Vorliegende Arbeit ist die überarbeitete und erweiterte Fassung der
Dissertation, die der Philosophischen Fakultät der Universität Köln Zur
Erlangung der Doktorwürde vorlag. Berichterstatter waren die Herren
Professoren Dr. Albrecht Dihle (Köln) und Dr. Reinhold Merkelbach (Er-
langen, jetzt Köln). Tag der mündlichen Prüfung: 30. Januar 1960.
Ich kam mit dem Text zum ersten Male in Berührung in einer papyro-
logischen Übung unter Leitung von Dr. Ludwig Koenen. Als ich dann die
Edition des Textes übernahm, stellte er mir nicht nur seine eigenen Vor-
arbeiten zur Verfügung, sondern war darüber hinaus immer wieder bereit,
den schwierigen Text mit mir durchzusprechen. Dafür sage ich ihm auch
an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank. Auch danke ich den Herren
Professoren A. Dihle und R. Merkelbach für wertvolle Hinweise und An-
regungen, was in den Erläuterungen, zumal wo ich einfach übernommen
habe, mit D. bzw. M. angemerkt ist.
Ferner danke ich Herrn Dr. Dr. Dr. Demosthenes Savramis für manche
sprachlichen Aufschlüsse vom Neugriechischen her; Herrn Karl-Heinz
Istas vom Kriminalwissenschaftlichen Institut der Universität Köln für sein
Bemühen um die photographische Erschließung des Originals, besonders
bezüglich früherer Beschriftung; den Herren Professoren A. Dihle und
R. Merkelbach, sowie Dr. Dieter Hagedorn und Dr. L. Koenen für Mithilfe
beim Lesen der Korrekturen; dem Verlag und den Drucktechnikern für die
sorgfältige Betreuung des Werkes; und nicht zuletzt meinen Ordens obern
für das Wohlwollen, mit dem sie meine Studien stets förderten.
Mögen die ausführlichen Erläuterungen und Register den Bearbeitern
weiterer Didymustexte, deren Veröffentlichung in den nächsten Jahren zu
erwarten ist, eine kleine Hilfe bieten.

Alqys Kehl SVD


Inhaltsverzeichnis

Vorwort..................................................... 5
Abkürzungsverzeichnis ........................................ 9
Einleitung ................................................... . 13
Das Material .............................................. . 15
Die Schrift ............................................... . 17
Die verschiedenen Hände ................ . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 18
Die Interpunktion .......................................... 19
Sonstige Zeichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 22
Korrekturen und Tilgungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 23
Zusammengezogene und abgekürzte Wörter . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 25
Zur Orthographie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 28
Zur Grammatik............................................ 29
Besonderheiten des Wortschatzes ............................. . 31
Die Schriftzitate ........................................... . 32
Der Psalmenkommentar - ein Schulprodukt ................... . 39
Zur Vedasserfrage ......................................... . 43

Text und Obersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Erläuterungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 109

Register
A. Zum griechischen Text ................................... 203
I. Schriftstellen ........................................ 203
11. Wörterverzeichnis ............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 205
B. Zu Einleitung und Erläuterungen .......................... 217
I. Antike Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 217
11. Moderne Autoren .................................... 219
111. Sachindex ........................................... 221
Tafeln .................................................... nach 48
Abkürzungsverzeichnis

Altaner B. Altaner, Patrologie, Freiburg i. Br. 51958.


APF Archiv für Papyrusforschung.
Bardy G. Bardy, Didyme I' Aveugle, (ßtudes de theologie historique 1),
Paris 1910.
Bardy, Origene G. Bardy, Origene, Paris 21931.
Bauer W. Bauer, Griechisch-deutsches Wörterbuch Zu den Schriften des
Neuen Testaments und der übrigen urchristlichen Literatur, Berlin
51958.
Bl.-D. Fr. Blass/A. Debrunner, Grammatik des neutestamentlichen
Griechisch, Göttingen 91954.
Bousset, Schulbetrieb W. Bousset, Jüdisch-christlicher Schulbetrieb in Alexandrim und
Rom, Göttingen 1915.
Cat.Cord. Balthasar Corderius, Expositio Patrum Graecorum in Psalmos,
Antverpiae 1643.
CCL Corpus Christianorum, Series Latina, Turnholti ab 1953.
Christ-Schmid-StähIin, W. Christ/Wo Schmid/O. Stählin, Geschichte der griechischen
Gesch. d. griech. Lit. Literatur II 2, München 61924.
Cramer J. A. Cramer, Catenae Graecorum Patrum in Novum Testamen-
tum, Oxonii 1844.
CSEL Corpus scriptorum ecclesiasticorum latinorum, Wien ab 1866.
Diels, Doxogr. Gr. H. Diels, Doxographi Graeci, Berlin 1879.
Diels, Fragm. d. Vorsokr. H. Diels, Fragmente der Vorsokratiker, 5 von W. Kranz, Berlin
1934-1937.
Dittenb. Syll. W. Dittenberger, S.ylloge inscriptionum Graecarum, 31915-1924.
Dodds, Proclus, E. R. Dodds, Proclus, The Elements of Theologie, Oxford 1933.
EIern. theol.
Doutreleau, L. Doutreleau,Que savons-nous aujourd'hui des Papyrus de Toura?,
(Que savons-nous ... ) Recherehes de Science Religieuse, 43 (1955), 161-176.
Doutreleau, L. Doutreleau, Didyme I' Aveugle, Sur Zacharie (Sources Chre-
Sur Zacharie tiennes 83, 84, 85), Paris 1962.
GCS Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahr-
hunderte, Berlin ab 1897.
Gesche, A. Gesche, L' ame humaine de psus dans la Christologie du Ive
(L'äme humaine ... ) siecle. Le timoignage du Commentaire sur les Psaumes decouvert a
Toura. Revue d' Histoire Ecclisiastique, 54 (1959), 385-425.
Hamack, A. V. Hamack, Lehrbuch der Dogmengeschichte, Tübingen
Dogmengeschichte '1909-1910.
Jannaris A. N. Jannaris, An historical Greek Grammar, London 1897.
Kapsomenakis St. G. Kapsomenakis, Voruntersuchungen Zu einer Grammatik
der Papyri der nachchristlichen Zeit, Münchener Beiträge zur Papy-
rusforschung 28, München 1938.
10 Abkürzungsverzeichnis

Koenen, L. Koenen, Ein theologischer Papyrus der Kölner Sammlung:


(Ein theologischer Kommentar Didymos' des Blinden Zu Zach. 9, 11 u. 16, mit An-
Papyrus ... ) hang: Verfasser und Abfassungszeit der Schrift de Trinitate
(PG39), ArchivfürPapyrusfomhung 17 (1960), 61-105.
L.-Sc. H. G. Liddell/R. Scott, Greek-English Lexicon, a new edition
by H. St. Jones, Oxford .91940.
Leipoldt J. Leipoldt, Didymus der Blinde von Alexandria, TU neue Folge
14,3, Leipzig 1905.
Loewe-Goetz-Schoell, Corpus Glossariorum Latinorum, Berlin-Leipzig 1888-1923.
Mayser E. Mayser, Grammatik der griechischen Papyri aus der Ptolemäer-
zeit, I Leipzig 1906, II Berlin 1926-1934; 2. Auf!. 12 1938,
P 1936.
Mega Lex. Me:yIX Ae:~~)(ov '1"1)<; EAA1)V~)(1)<; n.wO"cr7)<;, hg. J. S. Zerbos,
Athen ab 1936.
Müller, Lex. Athan. G. Müller, Lexicon Athanasianum, Berlin 1952.
Nilsson, M. P., Geschichte der griechischen Religion, München I 21955, II 21961.
Pascher J. Pascher, 'H ß(xo"~A~)(1J 686<;. Der Königsweg Zu Wiedergeburt
und Vergottung bei PhiIon von Alexandreia, Paderborn 1931.
PG J. P. Migne, Patrologiae cursus completus, series Graeca.
PL dasselbe, series Latina.
Philon, Index J. Leisegang, Bd. VII (Indices) der Philonausgabe von
Cohn-Wendland, Berlin 1926-1930.
Pohlenz, Die Stoa M. Pohlenz, Die Stoa, Geschichte einer geistigen Bewegung,
Göttingen 21959, Erläuterungsband dazu 21955.
Preisigke Fr. Preisigke, Wörterbuch der griechischen Papyrusurkunden . .. ,
vollendet und hg. von E. Kießling, Berlin 1914-1927.
Preisigke, Fr., Samme/buch griechischer Urkunden aus Agypten, (Bd. III-V von
F. Bilabel), ab 1915.
Psaltes St. B. Psaltes, Grammatik der Byzantinischen Chroniken, For-
schungen zur griechischen und lateinischen Grammatik 2, Göttingen
1913.
Radermacher L. Radermacher, Neutestamentliche Grammatik, Tübingen
21925.
Scherer, Entretien J. Scherer, Entretien d'Origene avec Hlrac/ide et les Iveques ses
collegues sur le Pere, le Fils et I'ame, Publkations de la Sociltl
Fouad /er de Papyrologie, textes et documents 9, Kairo 1949.
Sophocles, Greek Lex. E.-A. Sophocles, Greek Lexicon of the Roman and Byzantine
Periods, Cambridge 1914.
Staab K. Staab, Pauluskommentare aus der griechischen Kirche, Neu-
testamentliche Abhandlungen 15, Münster i. W. 1933.
SVF J. von Arnim, Stoicorum Veterum Fragmenta, Leipzig 1903
bis 1924.
Th.Wb. Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament, hg. G. Kittel,
Stuttgart ab 1933.
TU Texte und Untersuchungen, Leipzig und Berlin.
Völker, Clemens W. Völker, Der wahre Gnostiker nach Clemens Alexandrinus,
TU 57 (1952).
Völker, Origenes ders., Das Vollkommenheitsideal des Origenes, Tübingen 1931.
Völker, Philon ders., Fortschritt und Vollendung bei Philo von AI., TU 49,1
(1938).
Abkürzungsverzeichnis 11

Wackernagel, J., Vorlesungen über Syntax mit besonderer Berücksichtigung von


Griechisch, Lateinisch und Deutsch, Basel 1920-1928.
Zoepfl F. Zoepfl, Didymi Alexandrini in epistulas canonicas brevis
enarratio, Münster i. W. 1914.
14,22 Seite und Zeile des Papyrus.
s. Erl. zu 14,22f.
siehe Erläuterung zu 14,22f.
zu 14,22f.
z. St. zur Stelle.
(1481 A) Da die unter Didymus' Namen laufenden Werke alle PG 39
zusammengefaßt sind, unterbleibt bei den entsprechenden
Stellenangaben der Vermerk des Bandes.
In den griechischen und lateinischen Zitaten, besonders aus
Migne, sind stillschweigend Akzente, Gebrauch großer
Anfangsbuchstaben und Interpunktion vereinheitlicht wor-
den.
Einleitung

Pap. theol. 1 der Papyrus sammlung des Instituts für Altertumskunde an


der Universität Köln, den wir hiermit veröffentlichen, gehört zur Fundmasse
der 1941 bei Tura nahe Kairo entdeckten Schriften. Zunächst sei die wich-
tigste Literatur über diesen Fund zusammengestellt, soweit sie für unser
Fragment, das einem Psalmenkommentar entstammt, von Interesse ist.
Über die Fundgeschichte berichtet o. Gueraud, Note preliminaire sur
les papyrus d'Origene decouverts a Toura, Revue de l' Histoire des Religions,
131 (1946), 85-108. 1 Fünf Bildtafeln dokumentieren an Beispielen den Zu-
stand, in dem die einzelnen Fundstücke in den Besitz des Museums von
Kairo gelangten. Dem Bericht folgt als erste Probe aus dem Fund die
Samuelhomilie des Origenes "de engastrimytho".
Der Bedeutung des Fundes ist der Aufsatz von H.-Ch. Puech gewidmet:
Les nouveaux ecrits d'Origene et de Didyme decouverts a Toura, Revue
d'Histoire et de Philosophie Religieuses, (1951),293-329.
Die umfassendste Orientierung über den Inhalt des Fundes und den
damals neuesten Stand der Arbeit daran bietet L. Doutreleau, Que savons-
nous aujourd'hui des Papyrus de Toura?, Recherches de Science Religieuse,
43 (1955), 161-176. Dem Artikel sind beigefügt vier Reproduktionen je einer
Seite aus den Kommentaren zu lob, Ecd, Pss und Zach sowie eine Text-
probe aus dem Kommentar zu Zach2 mit französischer Übersetzung
(178-193).
A. Gesche, der den ganzen Psalmenkommentar, soweit er bekannt ge-
worden ist, unter der Hand hat, schickt einer größeren Arbeit den Artikel
voraus: L'äme humaine de Jesus dans la Christologie du IVe siede. Le
temoignage du Commentaire sur les Psaumes decouvert a Toura. Revue
d' Histoire Eccllsiastique, 54 (1959), 385-425.
1 Kurze deutsche Zusammenfassung: o. Cullmann, Theologi.rche Zeit.rchrift, 5 (1949),
153f.; E. Klostermann, Theologi.rche Literaturzeitung, 72 (1947), Sp. 47-50.
2 Ist inzwischen vollständig ediert: L. Doutreleau, Didyme l' Aveugle, Sur Zacharie.
3 Bde., Paris 1962 (Source.r Chrltienne.r 83, 84, 85). Leider war eine durchgehende Be-
rücksichtigung dieses Werkes, das durch zahlreiche sprachliche und sachliche Pa-
rallelen unsere Textgestaltung und Erläuterung rechtfertigt, nicht mehr möglich.
14 Einleitung

In einer groß angelegten Studie La christologie du "Commentaire sur les


Psaumes" decouvert a Toura, Gembloux (Belgien) 1962,2a legt der gleiche
Verfasser in aller Ausführlichkeit die Ergebnisse seiner Arbeit an den bisher
entdeckten Teilen unseres Psalmenkommentars (ausgenommen Heft IX)
vor, unter besonderer Berücksichtigung der darin enthaltenen Christologie.
Der Beschreibung des Kodex sei die Übersicht über die bisher ans Licht
gekommenen Teile entnommen (S. 11f.):

Heft Seiten Kommentar zu Ps


I 1-16 20,1-6 b •
III 1-16 21,14-25 a.
IV 1-16 21,25 L 22,5 c.
IX 1-16 29,1-30,13a.
X 1-16 30,13 L 31,3 b •
XII 1-14 (15-16 unbeschriftet) 32,14L 33,5 b •
XIII 1-16 33,5 L 34,7 a.
XIV 1-14 (hat nur 14 Seiten, 34,7 L 17 c.
wovon 6-8 unbeschriftet)
XV 1-16 34,17 L 35,13 b •
XVI 5,6, 11, 12, 15, 16 36,9 L 12 b .21-24b .28-40a.
XVII 1-16 36, 40a-38,2 b .
XVIII 1-16 38,2 L 39,13 b •
XIX 1-16 39,13 b -42,1 b •
XX 1-16 42,1 L 43,18 b •
XXI 1-16 43,18 L 44,3 b •
XXII 1,2 44,3 b -4a.

Es fehlen also außer den Seiten von XVI und XXII noch sechs vollständige
Hefte, vorausgesetzt, daß XXII wirklich das letzte Heft ist, was unwahr-

2& Dieses Werk kommt mir leider erst nach Abschluß des Manuskriptes in die Hände.
Es enthält im 1. Teil (2-60) nach kurzem Bericht über den gesamten Turafund die
Beschreibung unseres Papyrus: Paläographie; Stil und Sprache; literarisches Genus;
exegetische Methode. Der 2. und Hauptteil (61-321) bietet in subtiler Untersuchung
die Christologie, wie sie im Kommentar ihren Niederschlag gefunden hat. Der
3. Teil (322-417) schließlich gilt der Verfasserfrage. Gesche stellt bei einem stich-
probenartigen Vergleich des Turakommentars mit verschiedenen Psalmenkatenen die
ins Auge fallende Übereinstimmung mit unter Didymus' Namen laufenden Katenen-
stücken fest, was ihn methodisch weiterführt zum Vergleich des Turakommentars
mit den bisher bekannten Schriften des Didymus, und zwar unter Rücksicht aus-
Das Material 15

scheinlich ist, da es schon wegen Länge und Inhalt von Ps 44 für diesen
nicht ausreichen dürfte.
Die Verstümmelung des Kodex haben die Finder verschuldet. Sie hat
zur Folge, daß er nun bruchstückweise über mehrere Sammlungen verstreut
ist. Leider sind nicht alle 225 Seiten in dem guten Zustand erhalten wie die
von Heft IX, das wir im folgenden vorlegen.
Die Schrift des Psalmenkommentars ist dieselbe wie die des Ecclesiastes-
kommentars, nur gewöhnlich feiner. Man vergleiche Tafel 2 (Eccl) und
3 (Pss) zu Doutreleau,Que savons nous ...
Auf einen Kodex mit dem Kommentar zu Ps 1 bis 19 brauchen wir aller
Wahrscheinlichkeit nach nicht zu warten; denn 1,21f. weist Verf. darauf
hin, daß er zu Beginn der Erklärung von Ps 20 die Ausdrücke tjJocAfL6c;; und
<i>8~ gedeutet habe. Anlaß dazu war der Titel des Ps: tjJOCAfLOC;; -r<i> AOCUL8.
Er findet sich aber schon zu den Pss 3, 5, 6, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 18, 19.
Noch günstiger wären gewesen die Titel zu Ps 4 ... ev tjJ oc AfL 0 ~ C;;. <i> 8~ -r<i>
Aocu(8, und zu Ps 7 tjJocAfLoC;; -r<i> Aocu(8, 8v ~(j€V -r<i> XUptcp ... Tatsächlich
bietet Did.Cat. zu diesen beiden Titeln die Erklärungen, die wir zum Ver-
ständnis unseres Textes brauchen (s. zu 1,21-2,10). Wenn also unser Autor
ausgerechnet zu Ps 20 diese Interpretationen gibt, darf man vermuten,
daß Ps 1 bis 19 in dem Zyklus, den unser Text in der Nachschrift eines
Hörers wiedergibt, nicht kommentiert worden sind.

DAS MATERIAL

Im vorliegenden Fragment des Psalmenkommentars haben wir ein voll-


ständiges Heft (quaternio) des Kodex vor uns, auf p. 1 links oben gekenn-
zeichnet als Heft 9 (0'), bestehend aus vier aufeinandergelegten Papyrus-
blättern, die in der Mitte gefaltet ein Heft von 16 Seiten ergeben, die Seite
zu ca. 26,5 cm Höhe, 24 cm Breite. Auf dem Rücken des Heftes ist der ver-

gewählter spezifischer Lehrpunkte, der exegetischen Methode, des Stiles und einiger
sonstiger Eigentümlichkeiten. Es ist erfreulich, festzustellen, daß Abbe Gesche aus
seiner Kenntnis von ca. 200 Seiten unseres Kommentars die wesentlichen Ergebnisse
bestätigt, die wir aus den uns zur Verfügung stehenden 16 Seiten gewinnen konnten.
Einzelheiten in unserer Ausgabe nachzutragen ist nicht mehr möglich, aber auch nicht
notwendig. Es sei lediglich darauf hingewiesen, daß Gesche (409) gegenüber seinem
Aufsatz L'ame humaine . .. die Abfassungszeit des Kommentars präzisiert: Term. post
quem 367; term. ante quem sicher 428; wahrscheinliche Abfassungszeit zwischen 370
und 385.
16 Einleitung

stärkende Pergamentstreifen erhalten und im innersten Falz Reste der


Bindekordel. Bei fast gleichbleibend breitem Rand oben, unten und seitlich
außen von ca. 4 cm, seitlich innen von ca. 2 cm, mißt der Schriftspiegel
ca. 18,5 x 18 cm. Die Blätter sind beidseitig beschriftet, je Seite ca. 30 Zeilen,
mit einem Spielraum zwischen 29 und 32 Zeilen.
Die Papyrusblätter waren wenigstens zum Teil schon beschriftet. Es
scheint, daß die Blätter des Kodex aus einem beschrifteten Volumen ge-
wonnen wurden, da z. B. p.9 auf der rechten Hälfte des oberen und der
oberen Hälfte des rechten Randes Schriftspuren sichtbar sind, die aber trotz
aller Experimente im kriminalwissenschaftlichen Institut der Universität
Köln nicht mehr lesbar gemacht werden konnten. Auch innerhalb des
Textes finden sich Spuren früherer Beschriftung, z. B. 12,9 !XL?; 12,11 fl?;
5,7 nicht mehr deutbares Zeichen, vom Schreiber des Psalmenkommentars
doppelt durchstrichen. An diesen drei Stellen handelt es sich um die gleiche
Tinte, und p. 12 und 5 bilden das recto desselben Papyrusblattes. Die noch
zu erahnenden Buchstaben von p. 9 könnten ihrer Form nach zur Schrift
von p. 12 gehören.
Im allgemeinen ist das Material gut erhalten. Manche schadhaften Stellen
bestanden schon vor der jetzigen Beschriftung, da der Schreiber darauf
Rücksicht nimmt, indem er diese Stellen ausspart. Nach der jetzigen Be-
schriftung litt der Papyrus Schaden durch Insekten, die sich aber glücklicher-
weise mit dem unbeschrifteten Rand begnügten und nur an zwei Stellen
in die Schreibfläche eindrangen, wodurch von p. 7 an durch die drei unter-
sten Zeilen eine Lücke von ca. 0,3 cm und durch alle Seiten nahe dem äuße-
ren Rande etwa zwischen Z. 5 bis 12 eine Lücke von ca. 1 cm entstand.
Nur geringfügiger Schaden wurde dadurch angerichtet, daß das Heft in der
Mitte gefaltet und dadurch das spröde Material gebrochen wurde.
Der Rand wurde nur einmal zum Nachtragen einer Korrektur benutzt
(16,28), ist aber im übrigen mit gewissen Zeichen versehen, die weiter unten
zu besprechen sind. Hier bleibt nur auf eine Eigenart hinzuweisen, die
wahrscheinlich bei der Verarbeitung des Papyrusmaterials dienlich war.
Ganz auf dem äußersten Längsrande der Blätter und mitten im Falz finden
sich in unregelmäßigem Abstand voneinander kleine Kreise in der Größe
etwa eines Omikron, und zwar auf recto und verso. 4,30 sitzt allerdings
solch ein Kreis gut 1 cm vom Falz entfernt, aber offenbar aus Versehen,
denn er wurde gleich daneben nochmals an die richtige Stelle mitten im
Falz gesetzt. Diese Zeichen dienten vielleicht der Markierung der einzelnen
Blätter vor dem Zuschnitt auf das rechte Format, aber wohl auch als Anhalts-
Die Schrift 17

punkte für die genaue Abmessung der Schreibfläche, da sie sich auf recto
und verso finden, was sonst nicht nötig wäre. Warum sich freilich diese
Zeichen 4,9 im Abstand von 0,5 cm folgen, ist nicht auszumachen.

DIE SCHRIFT3

Der Text ist in einer durchweg gut leserlichen kursiven Hand geschrie-
ben, deren Eigenart in das 6. Jh. weist4 •
Einige Charakteristika der Schrift:
1. Buchstaben in doppelter Ausführung, in a Kursiv- und b Schön-
schriftform. Zum Beispiel
-& 9,6 a fLEYE-&OC;, b -&ECXO"cxfLEVOC;.
'Y 9,1 a 't'O'Y, b CXLW'YCX.
7t 9,1 a E7tL, b 9,4 7tCXPCXX07t'Yj, 7tCXPCX7tEW'Y.
L 9,7 a O'rL, b
't' 9,12 a 't'W'YCX'Y(,\)'Y, b EO"'t'L'Y.
E 9,13 a ~EUO"'t'cxLEL(n'Y, b CXßEßCXLCX, 9,14 CX'YEß'Yj.
2. Verschiedene Buchstaben mit gleicher Form:
't'-A 9,17 't' fLE1'CXax,W'Y, A AOY0C;.
l' - U - Y (als Inlaut) 9,11 l' 1'01'E, U ~EUaE1'CXL, Y AOYO'Y.

'Y - 7t 9,11 'Y AOYO'Y, 7t EL7tO'Y.


cx - W 9,11 2CX in 7tCXC;CX'YOC;.
Doch wird die Lesung dadurch im allgemeinen nicht erschwert. Nur in
Einzelfällen ergeben sich Zweifel, z. B.
7,12 €7tLfLWfLOC; oder ~'YL fLwfLoC;.
12,3 CX7tCXYYEAAOV1'EC; oder CX'YCXYYEAAO'Y1'EC;.
15,14 E'YOaU'YO'Y oder E7tOaU'YOV.

3Soweit möglich, wurden die Beispiele den Seiten 1 und 9 unseres Papyrus entnommen,
deren Reproduktionen dieser Ausgabe beigefügt sind.
'Zum Vergleich: W. Schubart, Criech. Paläographie, München 1925, Abb. 58, S. 91
(513 n. Chr.); Abb. 60, S. 93 (letzte Jahre des 6. Jh.).
H. Idris Bell - C. H. Roberts, A descriptive catalogue 0/ the Creek Papyri in the Col/ection
0/ Wilfred Merton, I London 1948, Taf. XXXVIlb (5. Jh.).
Aegyptus 38 (Mailand 1958), Abb. des Pap. Med. 49, nach S. 60 (Ansatz: 6. Jh.).
W. Schubart, Papyri Craecae Berolinenses, Bonn 1911, Taf. 45 (525 n. Chr.).
A. Gesche, L'dme humaine ... 389 Anm. 4, datiert auf Ende des 6. bis Anfang des
7. Jh.
18 Einleitung

3. Der letzte Buchstabe am Zeilenende ist meist durch V c:;rlängerung des


letzten Ab- oder Querstriches ausgezeichnet. Doch finden sich diese Füll-
häkchen auch innerhalb der Zeile, und zwar immer am Wortende (seltene
Ausnahmen, etwa 12,3 das v in cppoupoUV',~), oft bei Interpunktionsstellen
oder Sinnabschnitten in Verbindung mit dem Spatium (z. B. 9,2 {l€T~{l€AO­
(l~L; 9,3 €XO"T~O"€Wt;; 9,4 €~LO"T~T~L; 9,6 Y€YOV~O"LV) oder auch ohne Spatium
(z. B. 1,6 A€Y0{l€V; 1,7 op&ov; 1,22 \ji~f.{lOU), manchmal mitten im Satz (z. B.
9,6 €~€O"TYJV; 1,4 YJv; 1,8 A€Y0{l€VOV; 1,10 YJX€v), aber in keinem dieser Fälle
mit Regelmäßigkeit.
4. Auch die Anfangsbuchstaben der Wärter sind manchmal durch
absonderliche Gräße ausgezeichnet, z. B.
o 9,5 OVO{l~; 9,4 07t~P~7t€WV; € 9,19 €7tLO"OL; 0" 9,2 O"OL; ~ 9,17 ~{l€AL; 9,21 ~7tAOU­
O"T€POV; X 9,22 -XUV&€LYJV.
5. Die Unterlängen von~, L, X, A,~, P sind oft weit ausgezogen, manchmal
bis in die folgende Zeile hinein, z. B. 9,1 ~ und Schluß-L, 9,2 -L, 9,22 ~,
9,24 p, 9,25 x, L.
6. Die beiden in unserm Fragment vorkommenden Zahlzeichen sind
oben, unten und seitlich durch kleine geschlängelte Striche eingefaßt: p. 1
am linken Rande über Z. 1101, 9,3 auf dem linken Rande IA,.
- -

DIE VERSCHIEDENEN HÄNDE

Der Text ist von ein und derselben Hand geschrieben (= m l ), mit ver-
hältnismäßig spitzem Kalamos und einer Tinte von rätlich-brauner Färbung.
Daneben ist in den Korrekturen und auf dem Rande noch eine andere
Hand kenntlich (= m 2): starke und etwas schwerfällige Buchstaben, Tinte
mit bläulich-schwarzer Färbung. Von dieser Hand stammen - der Gleich-
heit der Tintenfarbe nach zu urteilen - die Zeichen auf dem Rande und
gelegentliche interlineare Korrekturen im Text, ohne Tilgungszeichen an
den korrigierten Buchstaben:
5,10 {l~&wv. Das {l von m l recht flüchtig und verkürzt geschrieben,
darum wohl von m 2 korrigiert.
5,15 ~V&O{lOAOYYJO"Lt;. ~v&- zu richtig €~- korrigiert.
12,3 XYJpUTT€T~L richtig zu XYJPUX€t; korrigiert.
Die Interpunktion 19

5,27 IJ-c:ve't'ou: Der Doppelpunkt scheint der Farbe nach von m 2• Er steht
durchaus richtig, da hier die Erklärung des zweiten Teiles des
Lemmas ansetzt.
12,7 &)..ex&rj. Das interlineare e von m 2 ?
16,28 ev CXU't'OLC;. Der Verbindungs strich zwischen e und v scheint buch-
stabenähnlich (cx) geformt und ist darum durchstrichen, der Farbe
nach von m2 •
10,19 xcx't'cxcpuY1)C;· Der Farbe nach ist nicht sicher zu entscheiden, ob der
Punkt m 1 oger m 2 gehört. Er steht sinnvoll.
An einigen Stellen könnte man an eine dritte Hand (= m3) denken. Doch
ist die Farbe die gleiche wie bei mt, ebenso die Führung der Buchstaben,
doch sehen sie anders aus, steifer, größer, nach rechts geneigt. Es handelt
sich ebenfalls um interlineare Korrekturen ohne Tilgung der korrigierten
Buchstaben:
11,8 cpovouv't'wv. ou richtig korrigiert zu w.
11,16 ypCXIJ-IJ-CX richtig korrigiert zu moc.
Man hat den Eindruck, als seien auch diese Buchstaben von m 1 geschrieben,
aber aus einer ungünstigen Schreibstellung heraus.

DIE INTERPUNKTION

1. Eine gewisse großzügige Interpunktion deutet unser Schreiber an mit


den Zeichen / / und /.
/ / bezeichnet das Ende der Interpretation eines Lemmas, steht also stets
vor neuem Lemma, das dann durch / von der folgenden Interpretation ab-
gesetzt wird. Dabei unterlaufen dem Schreiber gelegentlich Versehen6 •
/ findet sich auch sonst vereinzelt und ohne Konsequenz im Text:
nach e7tep.6 und Frage: 10,13; 12,1; 14,8 (14,23 fehlt es, doch folgt hier
auf e7tep. keine Frage, sondern ein Infinitiv. S. Erl. zu 14,22f.).
zum Abschluß der Erklärung eines ersten Teiles des Lemmas, wenn die
Erklärung eines andern Teiles folgt: 1,21; 10,11; 10,19; 16,15.
an sonstigen Sinneinschnitten :
2,4 vor der Zusammenfassung.
8,9 vor der erneuten Behandlung des vorletzten Lemmas.

5 Sie sind im krit. App. vermerkt.


es. u. S.25f.
20 Einleitung

11,20 vor kurzem Exkurs.


12,7 nach Wiederholung des in Frage stehenden Schriftzitates
(Is 49,16), das als Lemma erscheint und dann erklärt wird.
2. Weiterhin ist den Spatien die Funktion der Interpunktion zugewiesen.
Der Beginn des neuen Ps (9,3) ist durch eine freigehaltene Zeile und
weites Einrücken (ca. 4 cm) des neuen Lemmas gekennzeichnet.
Wenn die Erklärung eines Lemmas ungefähr mit Zeilenende abschließt,
wird das nächste Lemma in der neuen Zeile etwa 1 cm eingerückt: 4,18.27;
6,5; 9,19; 10,29; 13,4; 14,4.13. 5,22 und 16,24 ist das Schlußzeichen // in
dieses Spatium hineingenommen. 6,19 ist das neue Lemma nicht eingerückt,
und 15,22 noch mit fünf Buchstaben in der alten Zeile begonnen.
Innerhalb des Textes haben die Spatien verschiedene Größen, von der
Breite etwa eines Buchstabens bis zu zwei und drei Buchstaben Breite7 •
Obwohl die kleineren Spatien fast durchweg an Sinnabschnitten innerhalb
des Satzes anzutreffen sind, haben sie zur Feststellung der beabsichtigten
Interpunktion wenig Wert, da sie sich auch zwischen den einzelnen Wörtern
finden und sogar innerhalb der Wörter, wo die Buchstaben getrennt ge-
schrieben sind oder nach einer Ligatur ein Buchstabe neu ansetzt, z. B.:
9,16 auv e~eaTYJ fLev'&Cil auv aCil Cf> pOVOUfLEVU fLW
9,30 AEYET<XL aLX<XL 0 auV'Y) aL EXU~EV

Es macht sich eine allgemeine Tendenz zur Worttrennung bemerkbar, die


aber von einer konsequenten Durchführung noch weit entfernt ist.
Die größeren Spatien dagegen scheinen bewußte Interpunktion anzu-
deuten. Das zeigt deutlich ihr Gebrauch zur Kennzeichnung der verschiede-
nen Interpunktionsmöglichkeiten von Ps 29,7 (6,19-22)8: aUVMEloUTCilC;<XV<X-
YVCila%'Yjv<XL eYCilaeem<xevTYJeu&'Y)vL<XfLOU-OUfL'Y)(j<xAEu&CileLC;'t"ov<XLCilV<X.. •• auv<X-
T<XLaex<XLouTCilC; EYCilEL7t<X eVT'Y)Eu&'Y)VL<XfLOuloufL'Y)(j<xAeu&CilELC;TOV<XLCilV<X.
10,27 ist EVEXEV nach <XpTOC;EO'TLV durch deutliches Spatium abgesetzt. In
diesem Spatium jedoch ist ausgewaschenes EV noch gut lesbar. Der Schreiber
hat also das schon geschriebene ev ausgewaschen, um den mit Evexev be-
ginnenden neuen Satz durch Spatium abzusetzen.

7 Es scheiden hier die Spatien aus, die entstanden sind durch einen in die Zeile reichen-
den Buchstaben der Vorzeile, z. B. 9,3 e:X.O"'t'IXO"e:C1l<; 1/ wegen des aus 9,2 hinein-
reichenden L von {Le:'t'IX{Le:AO{LIXL; oder durch Beschädigung der Schreibfläche, z. B. 9,10
ye:yOVIX XC1lP71O"IX<;; 9,11 A IX{LßIXVOL{Le:v.
81 = Zeilenende ; - = Ausfüllung des Spatiums mit Füllhäkchen.
Die Interpunktion 21

Doch ist auch hier keine Konsequenz zu finden; denn die größeren
Spatien stehen auch dort, wo sie nicht angebracht sind, z. B. 9,4: O'YJ!1.IX~ve~­
YlXp7tOAAlXcuveveO'''cw a YJ7tlXpIXX07tYJ b YJ7tlXplXcppOO'UVYJ C o7tlXplX7tecuve~~O'''t'IX''t'IX~ d O'YJ!1.IX~­
f
ve~~e"t'olovo!1.lX"t'o"t'YJ<;exO'''t'IXO'ecu<; e xlX~&IXU!1.IXO'''t'o''t'YJ''t'lXo&IXU!1.IX~cuvYlXpAeye''t'lX~e~LO'''t'IXO'­
&IX~ g.

Die Spatien a, b, e - als Spatien nicht zu verkennen - sind überflüssig,


während bei f ein Spatium fällig wäre, aber fehlt. Bei c, d, g ist ein Inter-
punktionsspatium angebracht.
Oft ist mit klarem Spatium Füllhäkchen am voraufgehenden Buchstaben
verbunden: 9,6 yeyovIXO'~V; 9,10 tJieuO'''t'YJ<;; 9,20 7tpoO'e~oxYJO'ev. Manchmal füllt
das Füllhäkchen ein gerechtfertigtes Spatium aus: 9,11 emov; tJieuO'''t''YJ<;;
9,23 IX~CUVIX. Oft steht das Füllhäkchen an Stellen, die kein Interpunktions-
spatium erfordern: 9,6 e~eO'''t'YJv; 9,27 yeyovev; 9,29 O'uyyev~lXv. So bleibt es
fraglich, ob Füllhäkchen allein ein Spatium ersetzt.
Zusammenfassend ist zur Interpunktion durch Spatien zu sagen, daß sie
vielleicht grundsätzlich beabsichtigt war, aber wegen der Inkonsequenz in
der Durchführung ihre Zuverlässigkeit einbüßt. Die Spatien im Druck
kenntlich zu machen, schien darum wenig sinnvoll und ist auch kaum
möglich bei den zahlreichen Stellen, an denen man zweifeln kann, ob echtes
Spatium gemeint ist oder nicht.
3. Unter der letzten Zeile der Erklärung von Ps 29 (9,2) steht am Innen-
rande ein Zeichen, das einer Koronis ähnelt. Ein ähnliches Zeichen, dem
jedoch der waagerecht auslaufende Strich fehlt, findet sich 2,11 nachträglich
hineingeschrieben in das kleine Spatium zwischen IXVIXCP [e Jee"t'IXL und YJ; eben-
falls steht es 13,13 vor //. Seine Bedeutung ist nicht auszumachen. 14,3 ist
das Schlußzeichen vor neuem Lemma ganz ähnlich geschrieben, was aber
zur Erklärung des Zeichens an diesen beiden Stellen nichts ergibt.
4. Eine nachträgliche Interpunktion hat unser Text wohl von m 2 erhalten,
die auf den Außenrand neben die entsprechende Zeile zwei nebeneinander-
stehende Punkte .• setzt, vielleicht stellvertretend für die sonst übliche
Paragraphos. Einen Gesichtspunkt, nach dem dieses Zeichen konsequent
gesetzt wäre, erkenne ich nicht. Zunächst einmal steht es manchmal zwischen
zwei Zeilen, so daß die Zugehörigkeit unklar ist: 2,10/11; 2,22/23; 10,7/8;
14,19/20; 16,2/3. Zu 7,29 steht es doppelt, auf dem Innen- und Außenrande.
Auf p. 1 und 11 fehlt es ganz. Manchmal steht es vor Zeilen mit Lemma, das
doch ohnehin schon gekennzeichnet ist (durch // und J): 8,8; 9,28; 13,15;
22 Einleitung

13,24. Oft stehen die beiden Punkte vor Zeilen, in denen ein neuer Gedanke
der Erklärung beginnt, und bezeichnen so eine gewisse Disposition, z. B.
auf p. 2:
2,6 gaEL oi)v ..• ;
2,10 'TO youv 'T0 6,cxu(a ••. ;
2,15 Q ;'xcxvo<; oi)v 'Tn XELp( .•. ;
2,22 tAEYOV ae: ev 'TO~<; ~CXA{LO~C; &pX.6{LEVO<; .•. ;
2,28 Beginn des Exkurses über die Ähnlichkeit zwischen Engel und Mensch
als Vernunftwesen.
In anderen Zeilen kann man keine weitere Besonderheit finden, als daß eine
starke Interpunktion (Punkt) fällig ist: 4,24; 4,29; 5,11 u. a. Verschiedent-
lich ist nicht einmal das erkennbar, z. B. 7,10 (vielleicht für 7,11 gedacht?);
16,10; 16,29.
Also auch hier keine ersichtliche Konsequenz.
Die beiden Punkte stehen vor folgenden Zeilen9 :
2,6 10/11 1522/2328; 3,822; 4,7 20 24 29; 5,1 11 24; 6,3813 2326;
7,2 4 10 15 26 29; 8,6 8 11 14 17; 9,4 9 24 28 30; 10,7/8 1024;
12,2 3 20 23 27; 13,6 15 20 24 28; 14,14 18 19/20; 15,14 18 21 27;
16,2/3 10 16 25 29 31.

SONSTIGE ZEICHEN

Der Text selbst ist ohne jedes diakritische Zeichen geschrieben und bietet
nur den reinen Buchstabenbestand. Dagegen finden sich auf dem Rand außer
den schon genannten weitere Zeichen, der Farbe der Tinte nach zu urteilen
vonm2 :
1. 9,8 auf dem Innenrand ein durchstrichenes großes ~ und verschiedentlich
sonst ein sehr klein geschriebenes ~, beide nicht in der Kursiv-, sondern in
der Unzialform (gleich unserm z in Blockschrift). Diese kleinen ~ finden
sich eigenartigerweise bis auf eines am äußersten Ende des Außenrandes 9a :

92,10/11 = Die Punkte stehen zwischen den Zeilen 10 und 11, gehören aber wohl
zu 10.
9110 Nach Doutreleau, Sur Zacharie I 164 findet sich auch im Zachariaskommentar des
Didymus, der ebenfalls zu den Turafunden gehört, häufig dieses 1;; "dans les marges
exterieures du Papyrus, tou t prc::s du bord Diese Eigenartiegt die von Doutreleau
H.

geäußerte Vermutung nahe, daß sie in den verschiedenen Kodices vom selben Leser
stammen. Auch Scherer, Entretien 11, bezeugt sie in kleiner und großer Ausführung
für den Dialektos des Origenes aus derselben Fundrnasse.
Korrekturen und Tilgungen 23

1,6; 2,30 (noch unterhalb der Höhe der letzten Zeile); 4,27; 6,13; 8,23;
8,26/27 (nahe beim Text); 14,18 (etwas verwischt). Es handelt sich um das
übliche Lesezeichen für ~~'t'e:L = quaere, womit ein Leser sich schwierige
oder ihn sonstwie beschäftigende Stellen anmerkte.
2. Unklar ist die Bedeutung von fünf inKreuzform gesetzten Punkten· : .,
die auf dem Außenrande gewöhnlich so angeordnet sind, daß die drei
senkrecht übereinander stehenden Punkte vor je eine Zeile zu stehen
kommen. Dies Zeichen findet sich: 1,24/25; 3,15/16/17; 4,10/11/12;
4,14/15/16; 5,5/6/7; 5,14/15/16; 9,13/14/15; 14,5/6/7; 14,24/25/26 Eigen-
artig ist dabei die Häufung an den jeweils gleichen Zeilen: zweimal um
Zeile 6; viermal um Z. 15; zweimal um Z. 25. üb das Zufall ist?
3. Ebenso unklar ist die Bedeutung eine!Yandern Zeichens; Auf dem Außen-
rand von 1,13 innen bis 1,9 rechts oben außen ein Strich, der in gleichmäßi-
gem Abstand sechsmal von einem Schlängel durchstrichen ist. Das gleiche
Zeichen von 11,11 innen bis 11,7 rechts oben außen, nur das hier die obere
Hälfte des Striches im Abstand von 0,5 cm eine Parallele hat, die nicht durch-
strichen ist.
4. Auf dem Außenrand 12,12 ein durchstrichenes ~(?), 12,25/26 ein ver-
wischter Buchstabe, ~ oder ~?

KORREKTUREN UND TILGUNGENlo

1. Hineinschreiben des richtigen Buchstabens in den falschen:


9,5 e:~LO''t'IX't'IXL wird durch Hineinschreiben des -& in das 't' und interlineares 0'
zu e:~LO''t'IXO'-&IXL.
2. Der richtige Buchstabe wird interlinear über den falschen
gesetzt:
mit Durchstreichung des falschen Buchstabens:
ou
9,1 e:~O(J.OAOY['YJO'O](J.IXL
Dabei kann es geschehen, daß zuviel getilgt wird:
'" '"
9,27 (J.LqOV] statt (J.LqO]V = (J.e:L~<.t)v.

10 Es werden jeweils nur Einzelbeispiele angeführt.


24 Einleitung

ohne Durchstreichung des falschen Buchstabens:


't'f.)(O~

9,10 XCUp'YJO'IXC;.

Die bisher genannten drei Möglichkeiten finden sich vereint in der unglück-
lichen mehrfachen Korrektur zu xcup~alXC; 7tp6c; fLe: '(e:v6fLe:voV 9,10.
3. Interlinearer Nachtrag ausgelassener Buchstaben oder Wör-
ter:
oe
1,24 .&e:CUpL'(lXp.

4. Die falschen Buchstaben wurden mit dem Schwamm aus-


gewischt (blieben aber zum Teil lesbar):
10,27 IXp't'oc;e:a't"LV e:ve:xe:v. e:v- wurde zunächst ohne Spatium angefügt, dann
ausgewischt und nach Spatium neu angesetzt.
5. Das Falsche wird einfach durchstrichen:
9,6 7t[p]O[AAIX
6. Das Richtige wird hinter das Falsche geschrieben, ohne
daß dieses als getilgt kenntlich gemacht wärel l :
2,4 XIXL 0 7tIXALV 0 tjIIXAfLoC;. Vielleicht ist 0 7tIXALV zu tilgen, auf jeden Fall
aber das erste o.
In unserm Text findet sich nicht die Tilgung durch Klammern oder über-
gesetzte Punkte.
Aufs Ganze gesehen ist die Korrektur des Textes sehr oberflächlich. Eine
Anzahl Fehler sind unbeachtet geblieben, und gelegentlich entspricht die
Korrektur nicht dem Kontext:
9,10 s. Erl. zur Stelle.
10,4 OLXe:'t'IXL korrigiert zu OLX'YJae:'t'IXL, wahrscheinlich weil das XIX( als Ein-
leitung des Hauptsatzes aufgefaßt wurde, der aber erst mit
ol)'t'cu folgt: c':>O"7te:p AUe:L • • XlXt o(Xe:'t'IXL, ol)'t'cu. • • XIX't'IXAUe:'t'IXL.

11 s. L. Mitteis - u. Wilcken, Grundzüge und Chrestomathie der Papyruskunde, Leipzig/Berlin


1912, I 1, XLVII.
Einleitung 25

ZUSAMMENGEZOGENE UND ABGEKÜRZTE WÖRTER

1. Wie in theologischen Texten der byzantinischen Zeit allgemein üblich,


sind eine Reihe häufig wiederkehrender Wörter, vor allem nomina sacra,
in einer zusammengezogenen Kurzform geschrieben, über die ein waage-
rechter Strich als Kennzeichnung gesetzt ist: OCVOC; = &v(&pc.u7t)oc;. Ebenso:
8oc(u()8, &(e6)c;, 'I('Y)O"ou)c;, X(UpLO)C;, 7t(oc't')~p, 7tv(eu[l)oc (auch wo es nicht
vom Heiligen Geist gilt), u(t6)c;, X(pLO"'t'6)c;. Für O"c.u't'~P dagegen wird eigen-
artigerweise nie die Kurzform gebraucht.

2. XOC( wird oft in einer auch sonst gebräuchlichen Verschleifung geschrie-


ben, die das t mit dem Abstrich des x verbindet unter Elidierung des oc,
z. B. 9,24 OCLWVLOC; d x oc t 7tocpex't'e(veL. ••
Diese Verschleifung wird auch für -XOCL- gebraucht innerhalb eines Wortes:
9,28.30 8LXOCLOO"UV'Y); 6,12 exocLvc.u&'Y) = E:xevw&'1).
Doch kann diese Buchstabenverbindung auch einfach XL bedeuten:
9,29 x L't'OCL = xeL't'OCL.
1,28f. eXLVOC; = exeLVOC;.
Sogar in der Wortfuge:
13,4 OUXLO"W = o{)x eLO"w.
Dabei sind Mißverständnisse nicht ausgeschlossen:
16,13 entweder eLp'Y)XL = etp1jxeL,
oder etp'Y)XOCL = e~p'Y)xe.
Wie vieles andere in der Niederschrift unseres Textes ist auch der Ge-
brauch dieser Verschleifung von XOCL ziemlich willkürlich. Auf p. 9 z. B. ist
XOCL durchwegs ausgeschrieben, auf p. 1 dagegen sehr oft in Verschleifung.
Beide nebeneinander z. B. 1,29.

3. Eine Eigentümlichkeit unseres Papyros12 ist die Sigle e7tep. Die Buch-
staben sind verbunden geschrieben und der Abstrich des p ist durch-
strichen, das übliche Zeichen der Abkürzung. e7tep. findet sich in unserm
Text:
10,12 E:7tep. lxO"'t'occ; 't'OCU't'oc lAeyev; /
12,1 E:7tep. 't'IX 't'e(x'Y) 't'(; /
14,8 E:7tep. WC; 7t'pocp1j't"Y)c; 7t'poe&ewpeL; /

12 Er hat sie allerdings mit dem Ecc1esiasteskommentar des Turafundes gemeinsam,


wohl weil er von dem gleichen Schreiber stammt. Doutreleau, Que savons nONS . ..
166 Anm. 15bis •
26 Einleitung

'
14, 22 E7tEp. ' , f'!'UX1)V
1"1)V . n
\ 1"lXplX1"1"E(j1TIXL.
I

15,18 scheinen e7tEp. und Frage ausgefallen zu sein. S. Erl. zu 15,18-22.


An den drei ersten Stellen handelt es sich offensichtlich um Fragen, die
durch das Zeichen / von der Antwort abgesetzt sind, welche unmittelbar
folgt. Zur letzten s. die Erl. zu 14,22f.
Zur Auflösung dieser Sigle wurden verschiedene Vorschläge gemacht:
Doutreleau, Que savons nous. .. 166: "Il faut lire sans doute em:p~(jEL, tu
demanderas, mieux que e7tEpw1"1)(jL<;, question."
Gesche, L'ame humaine. .. 392 Anm. 3: "e7tEpw1"1)crL<;, e7tEpW1"1)[LIX, e7tEpW1"W
ou e7tEp~(jEL?"
Koenen, Ein theologischer Papyrus . .. 82 Anm. 2: "e7t' ep( W1"1)(jLV) (?)".1 3
Die letzte Auflösung erschien auch mir zunächst als die am besten begrün-
dete, weil e7tEpW1"1)crL<; (oder -1"1)[LIX) ein Spezialausdruck der Gerichtssprache
war l 4, epw1"1)(jL<; dagegen (neben seltenem 7tEUcrL<;) in der griechischen
Quästionenliteratur durchgehend zur Bezeichnung der Frage gebraucht
wurde, ein Ausdruck, der mit seinem Gegenstück &7t6XPLcrL~ zuerst in der
Rhetorik technisch geworden ist15 • Doch scheint sich die Sigle anders zu
erklären. Die seit dem 2. Jh. n. Chr. in den Papyri geläufige Klausel
hEPW1"1)&El.<; w[LoMY1)(j1X (mit Varianten in bezug auf Genus und Numerus)
wird bis zum 5. Jh. einschließlich entweder gar nicht oder in der Form
E7tEpW1"1)&. W[LOA. abgekürzt. Vom 6. Jh. an findet sich daneben auffallend
häufig die Abkürzung E7tEp. W[LOA16 • Da es sich bei dem Kopisten der Kom-
mentare zu den Pss und Eccl um einen außerordentlich routinierten Schrei-
ber, also wohl einen Berufsschreiber, handelt, dürfte ihm diese Abkürzung
so geläufig gewesen sein, daß er sie auch hier einfach als Sigle einsetzt, die

13 Mit weiteren Beispielen aus einem Londoner Fragment unseres Psalmenkommentars.


Auf Grund der sofort zu besprechenden Verwendung der Sigle in Urkunden hält
auch Koenen seine Auflösung nicht mehr aufrecht.
U Das Wort kommt auch in allgemeiner Bedeutung vor, im Vergleich zu ep6rt"1jO"L<; jedoch
selten.
15 C. F. G. Heinrici, Zur patristischen Aporienliteratur, Abhandlungen der philologisch-
historischen Klasse der königlichen sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, 27 (1909), 847.
16 Beispiele aus J. Maspero, Papyrus grecs d'epoque byzantine, Catalogue general des
antiquites egyptiennes du Musee du Caire (ab 1911; in Klammern die Jahreszahl oder das
Jahrhundert): 67048,6 (vor 535, VI); 95,18 (548); 100,22 (506); 110,44 (565); 121,20
(573); 128,31 (547); 129,27 (549); 153,35 (568); 161,15 (566); 301,34 (531); B. P. Gren-
fell - A. S. Hunt, Amherst Papyri, London 1900-1, 149,18 (VI); Berliner griechische
Urkunden (ab 1895) 3,25 (605); 303,21 (586); 364,17 (553); 368,28 (615); 725,25 (615);
1020,17 (VI). Unberücksichtigt blieben zahlreiche Urkunden, die nur mit dem Hinweis
"aus byzantinischer Zeit" datiert sind.
Zusammengezogene und abgekürzte Worter 27

keine Auflösung beansprucht. Diesen Charakter zeigt E1tE:p. deutlich 14,22,


wo nicht eine Frage, sondern ein Infinitiv folgt 17 •
Mit dieser Erklärung bleibt freilich im Dunkel, wie der Mitschreiber der
Psalmenerklärung selbst diese Fragen gekennzeichnet hatte. Daß er es
überhaupt tat, kann seinen Grund wohl nur darin haben, daß es nicht
rhetorische Fragen des Vortragenden, sondern Fragen aus dem Hörerkreis
waren. Im antiken Unterricht der Rhetorik oder Philosophie bestand die
Möglichkeit und Gewohnheit, Fragen aus dem Hörerkreis zu stellen.
Plutarch handelt in de audiendo 10ff. (42Dff.) ausführlich über die "Technik"
dieser Schülerfragen18 : Darin heißt es: (>le~ y~p 'rov btl ae:~7tVOV ~XOV'r1X 'ro~e;
7tlXplXxe:L[LevOLe; xp'Yja&IXL XIXL [L'1Jae:v IXt're:~V &A"AO [L'1Ja' E~e:Aeyxe:Lv· 0 a' E7tL Mywv
&<:pLY[LevOe; Ea'rLIXO"LV, &v [Le:v E7tL P'1J'ro~e;, &xpooca&w O"LW7t1j 'rOÜ AeyoV'rOe; (o~ y~p
de; &AAIXe; u7to&eae:Le; E~OCYOV're:e; XIXL 7tlXpe:[LßOCAAOV're:e; EPW'r~[LIX'r1X XIXL 7tpOaaLIX7tO-
poüne:e;, ouX ~ae:Le; oua' e:uaUVOCAAIXX'rOL 7tpOe; &xp6lXaLV ()V're:e;, &<:pe:"AOÜV'rIXL [Le:v
ouaev, 'rOV ae: "A€yOV'r1X XIXL 'rOV Myov 0[LOÜ auv'rlXpocnOUO"Lv)· 5'rIXV ae: 'roue;
&XOUOV'rIXe; 0 "A€ywv Epw'riiv XIXL 7tPOßOC"A"Ae:LV xe:"Ae:u<ryJ, XP'1JO"L[L6v 'rL ae:~ XIXL
&VIXYXIX~OV &e:L 7tPOßOCAAOV'r1X <:pIXLve:a&IXL. Das in Parenthese Gesetzte spricht
wohl der Lehrer aus eigener Erfahrung.
Ähnlich a.a.O. 18 (48 AB), wo Plutarch von denen spricht, die durch
Aufmerksamkeit und Scharfsinn glänzen wollen und darum Unnötiges
fragen: &V'rLAIX[LßIXV6[Le:VOL y~p Exoca'ro're: Xe:VIX~e; XIXL 7te:pL't''t'IX~e; Epw'r~ar::aL 'rOÜ
aLMaxoV't'oe;, &O"7tr::p EV O"UVOaL~, 't'o EVar::"Ar::xe:e; E[L7tOaL~OUaL 't''Yje; [L1X&~ar::We;, E7tL-
a'rocae:Le; XIXL aLIX'rpLß~e; "A1X[LßIXVOÜO"'1Je;.
Das ideale Verhalten ist also: Schweigend zuhören und erst bei Auf-
forderung des Lehrers Fragen stellen. Solche Aufforderung zum Fragen
hat naturgemäß am Ende eines zusammenhängenden Abschnittes Platz.
Die "Fragen" in unserm Text nun finden sich 1. alle nach Abschluß der
Erklärung eines Lemmas; beziehen sich 2. zum Teil auf Dinge, die für die
voraufgehende Erklärung des Lemmas keine Bedeutung haben19 ; 3. zeigt

17 übrigens ist auch 8.as ~P6>TI)crLC; der Quästionenliteratur zur bloßen Sigle erstarrt,
z. B. C. F. G. Heinrici, Griechisch-byzantinische Gesprächsbücher und Verwandtes,
Abh. d. philol.-histor. Klasse d. kgl. sächs. Ges. d. Wissenschaften 28 (1911) Nr. 8, S. 40
Frage 1 ; 7I"&pt TOÜ '10MIX. Frage 2; 7I"&pt TOÜ crTIX\)POÜ.
18 = 7I"POßA~iJ.IXTIX; die Termini in diesem Zusammenhang; ~pwTiiv XlXt 7I"POß&AAe:LV, 7I"IXP&iJ.-
ß&ne:LV EPW~iJ.IXTIX, 7I"OLdcr~IXL TttC; ~PW~cre:LC;.
19 Aber auch nicht unsinnig sind, sondern weiterführen. Zum Beispiel fragt Ttt TdXll Tl;
(12,1) nach der allegorischen Bedeutung eines Wortes aus einem in der Erklärung
zitierten Schriftvers, und in der 24 Zeilen langen Antwort wird kein einziges Mal mehr
auf das Lemma (Ps 30,6") Bezug genommen.
28 Einleitung

die Antwort auf die Frage 10,12f. eine solch bestimmte persönliche Anrede
(-rou"'w &.yvodc;), daß man sie kaum mit "man" wiedergeben oder als rheto-
rische Floskel betrachten kann. Darum dürfen wir für die unterrichtliche
Tätigkeit unseres Autors dasselbe voraussetzen: Am Ende der Interpretation
eines Lemmas gab er Gelegenheit zu Fragen. Die daraufhin gestellten Fragen
notierte der den Vortrag mitschreibende Hörer unter einer bestimmten
Kennzeichnung, kürzere im Wortlaut (10,12; 12,1; 14,8), längere nur als
verkürzte Notiz (14,22). Die betreffende Antwort konnte manchmal in
wenigen Worten gegeben werden (10,12ff.: 2Y2 Zeilen; 14,8ff.: 5 Zeilen),
manchmal bedurfte sie längerer Ausführungen (12,1 ff.: 24 Zeilen; 14,22ff.:
22 Zeilen).

ZUR OR THOGRAPHIE20

Wechsel ~: E~. ~ statt E~: 374mal; E~ statt ~: 23mal.


Wechsel E : IX~. IX~ statt E: 38mal; E statt IX~: 17mal.
Wechsel 1) :~. 1) statt ~: XCUp1)crL (= xcuPLcrE~) 14,1; ~ statt 1): ~crlXu 9,8; ~crlX~1X
11,21.
1) statt E: &A~ß1)P0C; 13,21; 14,5; ~1)PEfL~lXC; 1,4. 21
1) statt E~: 1) (= d) 2,20; 3,4; 7,24; 8,4.14; 10,6.7.10; 12,26; 14,2; 15,24;
16,1.
Wechsel o~: u. o~ statt u: IX7tOXmE~ 1,3; cro~ 3,2; 5,9; 10,7.29; 11,1.
u statt m: lX&pucrfLlX 1,17; 7,20; fLUX~IXV (= fLO~XdlXv) 13,2; cru
8,25.
o statt cu: OU"t"OC; 1,26; crL~OV~ 8,18; IXYLOcrUV1) 5,13.16.18.23. 22

20 Die in unserm Text angewandte Orthographie und Grammatik weicht häufig vom
klassischen Griechisch ab, bietet aber nur wenig Neues über die Besonderheiten hinaus,
die schon lange als charakteristisch für das ägyptische Griechisch der Papyri bekannt
sind. Eine knappe AufZählung des Beobachteten mit ausgewählten Beispielen mag
darum genügen.
211hIX3e~1l't"lXt (5,25f.) statt -3e~e;'t"lXt wohl zu erklären aus der Auswechselbarkeit von ind.
fut. und coni. aor.
22 ev03uvov (15,14) statt -c.>3uvov ist wohl zu rechtfertigen; s. Er!. zur Stelle. Andere Fälle,
die hierher zu gehören scheinen, lassen sich nicht eindeutig als reine Orthographica
erklären, sondern aus der Entwicklung zum Schwund des temporalen Augments, aus
der Unsicherheit im Modusgebrauch nach Konjunktionen, aus der Auswechselbarkeit
des ind. fut. und coni. aor. (s. u. zur Syntax; zu exc.>v statt exov 14,27 s. Er!. z. St.).
Das gleiche gilt für die Fälle, an denen ou statt c.> geschrieben ist. (Zu evepyouv statt
evepyc.>v 1,13 und ßeA't"wu't"lXt 3,13 s. die Er!. zu den St.)
Zur Grammatik 29

Die Vorsilben €V- und O'UV- werden fast nie assimiliert.


In manchen Formen von AIX[J.ß&VW ist [J. erhalten:
O'UVA'Y)[J.ep&€V'r1X 14,20 (aber U7t€A'Y)ep&'Y) 5,3).
v eep€AxuO''r~x6v steht grundsätzlich23 •
~ sub- oder adscriptum fehlt.

Unsicherheit in der Aspiration vor Spiritus:


Vor Spiritus asp er ist sie oft vernachlässigt:
€~'r' OU'rWC; 16,1; €7t€7tEO'&IX~ 5,4; E7tLO''rlXvoumv, E7tLO''rIXVEW 1,31.
Vor Spiritus lenis wird manchmal Aspirata geschrieben:
xlX&07t'rp~xoc;4,17; EepE~aEC;, Eep~aWV 13,13.14; lXepEA7tL~EL 14,22 (Bl.-D. § 14).

Sonstiges:
XplX'rEpOC; 3, 17 (statt xlXp'rEp6c;);
XP'Y)O'epUYE'rOV 10,19 (statt XP'Y)O'epUYE'rOV);
XU'Y)epOPEW 24 13,6 (statt xuoepopew);
IX7tOpm'rEW 14,20 (statt cX.7t0ppL7t'rELV);
YWO[J.IXL passim (aber YLYVWO'XW 8,26; 9,26; 16,16.20.).
Pap. schreibt gewöhnlich -n- statt -0'0'-.

ZUR GRAMMATIK

1. F ormenlebre
Deklination
'rELXEWV 12,2.3 neben 'rELXWV 12,4.6.
Folgen des nasalen Nachklangs an vokalisch auslautenden Silben
(Mayser I 157; Kapsomenakis 126):
Dat. sing. 'r'Y)V [J.V'Y)[J.'Y)V 5,13; aOY[J.IX'rLV 5,16.
Ace. sing. XELplXV 3,27; 11,20 (aber XELplX 11,19).
Keine Dualformen, s. 11,17.
Konjugation
Augment
Unsicherheit im Gebrauch des temporalen Augments:
EUeppIXVIXC; 3,21; EUeppIXWOV'rO 3,27; EU&'Y)VOUV 6,20.22.29;
aber: 'Y)UepPIXVIXC; 4,2; XIX'r'Y)U&UVIX 10,26; 'Y)U~IX[J.'Y)V 10,28.

23 Ausnahme: e:7te:]fLtjJe: 5,3.


24 Vielleicht nach Änalogie zu xU1JfLoc, xU1Jp6C;, xU1J(nc;, XU1JTI)pLOC;.
30 Einleitung

€ex(j(X~ 13,14; €A€YJm:v ;:;,'7.');


aber: YJ&€A"1jO"ex 3,19; 6,2; YJ&€A [€V 5,9; YJ&€AYJO"ex'r€ 6,2; 'YlA€O"&'f!WCTS}' 7,25.
oAoqlUpO(J.YJV 8,10; O(J.OAOYYJO"ex 6,26;
aber: W(J.OAO'(YJO"ex(J.€V 8,6.
Doppeltes Augment: YJauvex'ro 8,22; 13,10.
Unterlassung der Verdoppelung des anlautenden p nach Augment:
€puO"ex'rO 7,24; aber: aL€PPYJ~ex~ 8,16.
Reduplikation
Doppelte Reduplikation: exVYJYLOX€vexL 5,6 (Attische Reduplikation
-exYLOXex = exYYJOXex < exY'YlyoXex und zusätzliche Reduplikation durch
Längung des ersten Vokals: -YJYLOXex. Mayser I 338).
Formenbildung
oLaex~ 4,16; 15,3 (statt dO"&ex).
7t€7texUO"€'rexL 13,9 (fut. med./pass. von 7texUO(J.exL).
&U(J.OUcrexL 14,14 (2. sing. ind. praes. med./pass.).
y€yovexv 16,23 (aber: y€yovexO"LV 9,6).
\ erwechslung der Formen von eLvexL (Mayser 12 2, 86 Anm. 4; Bl.-D.
§ 372,1 a):
YJ~ 3,27 (statt ~O"&ex) ;
YJ 1,5 (statt ~v);
'YlV 1,19; 5,18; 11,5 (statt f.).

2. Satzlehre
Verwechslung e:1~ c. acc.: EV c. dat. 6,25; 11 ,31.
Verbindung des neutr. plur. mit dem plur. des Verbs: 14,7.
Komparativ statt Positiv: 3,3; 6,11; 7,13; 9,21; 13,15.19.
Komparativ statt Superlativ: 5,17.
Unsicherheit im Modusgebrauch nach Konjunktionen:
e:1 c. coni. (Bl.-D. § 372,3):
€L (J.'YJ O"uvx[ex'rex]ßYJ~ 10,7f.; €L (J.YJ €7tLV€UO"YJ 10,10.
Mv C. ind. (Mayser'Ü 1, 284f.; Bl.-D. § 372,1 a):
xexv €LO"YJA&O\l 10,31; €exv aLaO'rexL 2,18; €exv A€YO(J.€\I 15,1;
C. ind. fut. (Bl.-D. § 373,2):

€exv (J.YJ XexX07tOLYJO"OUO"LV 14,11.


()'rexv C. ind. (Bl.-D. § 382,4):
O'rex\l €Aex߀V 9,8 (vulgär für ()n); O'rexv 7tpex'r'rOUO"LV 16,19;
O'rex\l A€yO(J.€V 2,12; O'rex\l A€Y [0 ](J.€\I 14,32.
Besonderheiten des Wortschatzes 31

c. ind. praes. (Bl.-D. § 369,6):


tvlX
14,5 (Ersatz für den Imperativ); LVIX uqnO'''t'IX[l.IXL 15,16.
WIX EUXE"t'IXL
c. ind. fut. (Bl.-D. § 369,2):
WIX &YjPEUO'OUO'W 10,30; LVIX 7tOL1jO'EL~ 12,30 (neben LVIX U7tOßIXA1j~);
&.v fehlt durchweg .
im Potentialis: 2,22f.; 2,28; 4,26; 9~11; 11,2; 16,5.
Ausnahmen: P1j.&EL1j IXV 2,24; 4,18f.;
oux IXV "t'L~ 1X[l.lXp"t'OL 14,29 (rhetorische Formel).
im Irrealis: 1,10; 3,4; 3,5; 3,26f.; 4,4; 7,1; 13,10; 13,22.
Ausnahmen: [l.1j IXVIXßIXLVOUCHuV IXU"t'CUV OUX IXV IXVEßIXWEV EXEL(VO~) 4,24;
(8,18 im Zitat Mt 11,21).
Im potentialen und irrealen Konditionalgefüge steht das Verb des Nach-
satzes häufig im ind. praes.: 3,5; 9,11; 9,20f.; 11,2; 16,5. Auch nach
e7td (= denn sonst) 3,4 (aber 1,10 ind. imperf.).
Einmal ist vulgärsprachlich der Vordersatz durch einen Hauptsatz
ersetzt (3, 12f.): 7tPOO'lfPXE"t'IX[ "t'L~ e1t"LO'TI)[l.71· OU7tCU "t'o [l.eYE.&o~... IXU-rii~
opq.. [ea]v ~e &.P~1j"t'IXL [l.E"t'IXAIX[l.ß&VELV IXUT1j~ ••• , "t'6"t'E... O[l.OAOYE~ IXU-rii~
,,0 {)!.Jio~.
tvlX statt WO'''t'E c. inf.: 5,18.

BESONDERHEITEN DES WORTSCHATZES21>

cX.ßAIXß~ (= cX.ßA&ßELIX)? 5,2;


cX.7toCjlop& (= oO'[l.~) 14,31;
ßEß1jA6"1)~ 5,21;
YIXA~VLO~ (= YIXA1jv6~) 14,21;
e7t[.&u[l.o~ (= e1t"L.&u[l.1jTI)~) 2,2;
EUXIXPLO'''1)''t'LXW~ (= EUXIXPLO'''t'LXW~) 7,1;
.&lXu[l.1X0'''t'6''1)~ (= .&lXu[l.IXO'L6"t'1j~) 9,5.7;
XIX"IXVUY0[l.IXL (= XIX"IXVUO'O'O[l.IXL) 8,25; 9,2;
AIX[l.ß&VCU "t'L {m6 "t'LVO~ 9,8;
[l.EO'&~CU "t'L 12,4;
O'UVE~[O'''t'IX[l.IX[ "t'LVL 9,16;
O'UvEmxpoucu 5,11 ;
"t'o {)O'ov (= ()O'ov 1,10; 3,16; 12,4) 8,4; 7,26f.; 16,29; (e~ ()O'ov 3,17).
U7tOO'''t'LY[l.~V MYEW 8,25.

25 S. die Er!. zu den einzelnen Stellen.


32 Einleitung

nTH' SCHRTFTZIT ATE

Entsprechend dem Charakter unseres Textes als privater Nachschrift


eines Lehrvortrages (s. S.41 H.) sind die Zitate aus der hl. Schrift in doppelter
Weise Veränderungen ausgesetzt: 1. dadurch, daß der Vortragende sie aus
dem Gedächtnis zitierte, mehr oder weniger textgetreu; 2. dadurch, daß
der mitschreibende Hörer diese Gedächtniszitate noch weiter verstümmelte.
In der Tat hat er manches Zitat nur angemerkt, ohne es ganz auszuschreiben,
so daß gelegentlich gerade die Worte fehlen, auf die es im Zusammenhang
ankommt (s. S.42).
Die Lemmata dagegen sind von einiger Bedeutung. Sie haben ver-
schiedentlich eine andere Lesart als der Kommentar bietet oder voraussetzt
und scheinen darum später nachgetragen worden zu sein, ein Verfahren,
das durchaus üblich war26 •

In der folgenden Übersicht über die Textvarianten werden die Texte der
Lemmata und des Kommentars nebeneinandergestellt, wobei im Kommen-
tar noch zu unterscheiden ist zwischen wörtlichem Zitat und Paraphrase,
was freilich nicht in jedem Fall eindeutig möglich ist. Zugrunde gelegt wird
die große Ausgabe von A. Rahlfs, Psalmi cum Odis, Gättingen 1931. Für
unsere Zwecke werden nur die Haupttextzeugen berücksichtigt. Zunächst
seien die Siglen der Codd. entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu den ein-
zelnen Rezensionen zusammengestellt (nach Rahlfs a. a. O. Proleg.) :

Unterägyptische Rezension
B "Codex Vaticanus" (Rom) 4. Jh.
S "Codex Sinaiticus" (London) 4. Jh.
Bo bohairische Übersetzung

Oberägyptische Rezension
U (London) 7. Jh.
2013 (Leipzig) 4. Jh.
Sa sahidische Übersetzung
1220 (Wien) 4. Jh. (?), griech. und sahid. Text

26 Für Origenes vgl. etwa E. Preuschen, Einleitung zur Ausgabe des comm. in 10,
GeS IV S. LXXXV ff.; Scherer, Entretien 46; schon im Habakukkommentar der
Qumranfunde, s. Millar Burrows, Die Schriftrollen vom Toten Meer, München 21958,
203.
Die Schriftzitate 33

Abendländische Rezension
R (Verona) 6. Jh., griech. und latein. Text
La R lat. Text des vorigen
LaG (latein. Psalter von St.-Germain-de-Pres) 6. Jh.
La vetus latina

Rezension des Origenes (Hexapla)


1098 (Mailand) 10. Jh.
Ga "Psalterium Gallicanum" des Hieronymus

Lukianische Rezension
L größere Hss.-Gruppe dieser Textform
T (Zürich) 7. Jh., besonders alter Textzeuge des vorigen
Tht Text im Psalmenkommentar des Theodoret
Sy syrische Übersetzung des Paul von Tella

Sonstige Textzeugen
A "Codex Alexandrinus" (London) 5. Jh.
1219 (Washington) 5. Jh.
55 (Rom) 10. Jh.

Zeichen in der folgenden Übersicht:


Die Zahlen in Klammern verweisen auf unsern Pap.
Zit. = Zitat
Par. = Paraphrase
Lb = die Minderheit der Hss.
Ld = die Hälfte der Hss.
Lpau = pauci
I trennt in der Aufzählung der Textzeugen die einzelnen Rezen-
sionen voneinander
Mas = masoretischer Text
34 Einleitung

Lemmata Kommentar

Ps 29,1
(Dieses Lemma steht im 8. Heft Unser Text setzt ein in der Erklä-
unseres Kodex. Es lautet in der rung zum Unterlemma 1"0\) EVXIX~V~­
üblichen Fassung: G[LO\) 1"0\) o'lxou.
, \', .!" \ , ~- - ,
E~<:; 1"0 'TEI\O<:;' 't'1X1\[L0<:; ep01)<:; 1"OU EYXIX~- u7tep 1"0\) EVXIX~V~G[LO\) '"'O\) o'lxou
V~G[LO\) 1"0\) o'lxou' 1"<» ßlXula.) (2,6f.) = R/Lb, ist wahrschein-
lich durch den Gedankengang
bedingt.
Weitere Unterlemmata:
~IXA[LO<:; <}la~<:; (1,21)
1"<» ßlXula (2,10): S/1098/Ld
Tht Sy/A 1219.
'TOU alXu~a B.
alXu~a U /R/Lpau/La/Ga.

Ps 29,2 b (3,21)
xlXl oux e;{JeppIXVIX<:; '"'ou<:; EX.&pOU<:; [Lou
E7t
, "
E[LO~.
I

1)UeppIXVIX<:; codd. 1)1'JeppIXVIX<:; (4,2 Zit.)


E7t' E[LO~ S/A
E7t' E[LE alii

Ps 29,4b (4,27)
" , "'" ß'
EG<UGIX<:; [LE 1X7t0 'T<UV XIX1"1X IXLVOV1"<UV
d<:; A&XXOV.
1X7t0: EX S/1220 &7t6 (4,30 Zit.)

Ps 29,5 b (5,12f.)
xlXl E~O[LOAOydG&E ,",~{v} [LV~[L"n{v}
1"~<:; &YWGuv1)<:; IXU'TO\).
1"1)V [LV1)[L1)V U /Lpau/55
1"1) [LV1)[L1)V R COIr
1"1) [LV1) [L1) alii 1"~ [LV~[LYl (5,23 Par.)
Die Schriftzitate 35

Lemmata Kommentar

Ps 29,7 (6,19)
~rw ae eI7tOV ~V "t'?i e:M'Y)vt~ [LOU ou
[L~ Cl"a.:Ae:U&W dc; "t'av a.:LWVa.:.
e:mov U jT Thtpau eI7tov(6,21.25 zweimal. 29 stets Par.)
e:ma.:alii eI7ta.: (6,20.21.29 stets Zit.)

Ps 29,8a (7,3 f.)


XUPLe:, ~v "t'c{) &e:A~[La.:"t't Cl"OU 7ta.:pECl"XOU
"t'c{) X,xMe:L [LOU MVa.:[LLV.
7ta.:pe:Cl"XOU BojU Sa 1220jLaj
1098 GajL Thtdj = Mas Kennt beide Lesungen, wenn die
7ta.:pa.:crxOU B SjRjLb Tht d Syj Wörter auch im Komm. nicht vor-
A 1219 55 kommen (s. Erl. zu 7,4).

Ps 29,9 (7,13)
7tpac; Cl"E, (XUPLe:), xe:xp,x~O[La.:L
7tpac; "t'av &e:6v [LOU ßO~Cl"O[La.:L.
XUPLe: codd. c1 ~UPLe: } (7,14 Par.)
ßO'Y)Cl"O[La.:L : ae:'Y)&'Y)Cl"O[La.:L codd. ßO'Y)Cl"O[La.:L
e:xe:xpa.:~a.:. .. e:ae:'Y)&YJv R (ßowv, ßo~ 7,15)

Ps 29,10ab (7,16)
"t'tc; &q.>e:Ata.: ~v "t'c{) a.:t[La.:"t'L [LOU, ~v "t'c{)
xa.:"t'a.:ß~Va.:L [Le: dc; aLa.:q.>&Op,xv;
xa.:"t'a.:ß'Y)Va.:L: -ßa.:LVe:LV L Thtd XCX"t'a.:ß~Va.:L(7,25 Zit.)
e:LC; "t''Y)V aLa.:q.>&Opa.:v U e:LC; aLa.:q.>&Op,xv (7,25 Zit.; 7,27 f. ;
8,10 Par.)
dc; TIjv aLa.:q.>&Op,xv (8,5 Par.)

Ps 29,12a (8,12f.)
"
e:Cl""t'pe:',Lj'a.:c; "t'ov
\ ,
X07te:"t'OV ,
[LOU e:LC; \
xa.:pa.:v ebenso (8,15 Zit.)
~[LoL
e:Cl""t'pa.:~a.:c; U
36 Einleitung

Lemmata Kommentar

Ps 30,1 (9,3)
c:L<; 1:0 1:&AO<;· ~IXA(.LO<; 1:cf> ~lXuL8 • (Erklärt nur Ex(!1:cX(!e:W<;, da der
EX(!1:cX(!e:w<;. übrige Teil des Lemmas schon bei
e:X(!1:IX(!e:W<; om. S/LaG/I098 Ga/ früherer Gelegenheit interpretiert
Lpau/ = Mas wurde. S. Er!. zu 9,3-18.)

Ps 30,2b (9,28)
EV Tii 8LXIXLOcruVll (!OU PÜ(!IXL (.Le: XlXt
E~e:AOÜ (.Le:.
XIXL e:~e:AOU (.Le: om. S/LaG/Ga/ Ist auch im Kommentar nicht be-
= Mas rücksichtigt. Die Bemerkung 9,28f.
dürfte darum Glosse sein. S. Er!.
zu 9,28f.

Ps 30,4b (10,23)
~Ve:XIX 1:0Ü ov6(.L1X1:6<; (!OU o8'Y)y1j0"e:L<;
(.Le: XlXt 8LIX.&P&~e:L<; (.Le:.
XIXL e:ve:xe:v codd.
XIXL om. U ~ve:xe:v (10,24.27 Par.)

Ps 30,6a (11,1)
c:L<; :x.e:!:pcX<; (!OU 7tIXPIX.&-f)(!O(.LIXL 1:0
7tVe:ü(.LcX (.LOU.
7tlXplX1:L.&'Y)(.LL Lpau (commendo La) Nur Präsensformen:
7tlXplX1:L.&'Y)(.LL (11, 1f. Par.)
7tlXplX1:L.&e:(.LIXL (11,15.20 Par.)
(7tIXPIX1:L.&e:1:IXL 11,5;
7tlXplXn.&&(.Le:vo<; 11 ,27)

Das Präsens ist wahrscheinlich aus der geläufigen Zitierung des Verses
nach Lc 23,46 übernommen, wo. B S und andere (auch Origenes) 7tlXplX-
·rt.&e:(.LIXL lesen.
Die Schriftzitate 37

Lemmata Kommentar

Ps 30,7& (13,3)
eILLal)O'OCt; 't'OUt; CPUAeX't"t'OV't'OCt; ILOC't'oc~6- ebenso (13,4 Zit.)
TI)1'OCt; 8~a xe:v1jc;.
CPUAOCO'O'OV1'oct; B S/Thtd
8~OCCPUAOCO'O'OV1'OCt; U 2013/R/1098/
LThtd /A55

Ps 30,9& (13,24)
XOC~ ou O'UvexAe:~O'cXC; (ILe: > dc; :x.e:i:pocc;
e:x..&poü.
Ausfall des ILe: wohl Verschulden
eines Schreibers.
e::x..&pwv L Tht d / 1219 (emßouAe:u6v1'wv 13,25;
cX7t' ocu1'Clv 13,25;
ocu1'Clv 13,26;
ßOUAOV1'OC~ 13,26;
Trotz des Plurals fraglich, ob
e:x..&pClv gelesen wurde; der Singu-
lar wird kollektivaufgefaßt sein.)
Ps 30,10b (14,13)
hocpeX:x.&rJ CX7tO .&uILOÜ 0
ILOU.
OC7tO '&uILOU R/LP&U
e:v 1'W '&uILw O'ou U Sa
e:v .ß.uILW alii ev .&UIL<i> (14,13 zweima1. 14.16)
{mo 1'OÜ .&UILoÜ (14,18)
{mo .&uILoÜ (15,3)
(U7to> .&UILOÜ (14,16)
(S. Erl. zu 14,13f.)
Ps 30,11 cd (15,22)
xoc~ ~O'.&ev'llO'e:v ev 7t1'w:x.e;(~ ~ tO':x.ut;
ILOU xoc~ 1'OC OO"t'OC ILOU e:1'OCpoc:x..., 'jO'OCV.
\ \, - , I ~

xoc~ 'llO'.&e:v'llO'e:v Sy
Vers 11 b und d beginnen mit XOCL,
so konnte es leicht auch in c ein-
dringen.
38 Einleitung

Ergebnis: 1. Dem Lemmatisten und dem Autor lagen verschiedene


Psalmenkodices vor; 2. aber beide gehörten zur ägyptischen Rezen-
sion; denn wo sich Varianten ergeben, bleiben sie bis auf Ausnahmen, die
sich im allgemeinen leicht erklären lassen, innerhalb der Lesarten der codd.,
die zur ägyptischen Rezension gehören. Dabei ist auffällig, daß die Vari-
anten27 sowohl in den Lemmata als auch im Kommentar fast stets einen
der codd. Sund U für sich haben:
Mit S gegen U:
Lernrn.: Ps 29, 2b 10ab 12a ; Ps 30, 7a
Komm.: Ps 29,1 Sb 7 12a ; Ps 30,2 7a lOb.

Mit U gegen S:
Lernrn.: Ps 29,4 b Sb 7 8a ,• Ps 30,1 2b .
Komm.: Ps 29,4 b Ps 30,1
Diese Aufstellung zeigt, daß der Kodex des Lemmatisten näher zu U, der
des Autors näher zu S steht. üb diese Beobachtung für den ganzen Kom-
mentar Geltung hat, muß die Gesamtedition ergeben28 •
Als Sonderlesungen29 sind zu werten:
Lernrn.: Ps 29,9; Ps 30,10b •
Komm.: Ps 29,9.

27 Aus dem Kommentar werden außer den Zitaten nur die Paraphrasen berücksichtigt,
die einen Schluß auf den Psalmtext des Autors zulassen.
28 Für diesen Fall sei eine Folgerung angedeutet, die freilich nur eine Möglichkeit, nicht
eine strikte Wahrscheinlichkeit beanspruchen kann: Da S ein Hauptvertreter der
unterägyptischen, U der oberägyptischen Rezension ist, könnte unsere Beobachtung
ein Hinweis sein, daß der Autor in Unterägypten, der Lemmatist (= Hörer und Mit-
schreiber) aber in Oberägypten beheimatet war.
29 Bzgl. weiterer Sonderlesungen, die sich aber erklären lassen, s. die Erl.:
Lemm.: Ps 29, 8b om. 10d om. (zu 7,28f.);
Komm.: Ps 29,4" (zu 4,25f.) 8b (zu 7,23f.)
Lemm.: Ps 30,11 ab
Komm.: Ps 30,11 ab (zu 15,13).
Einleitung 39

DER PSALMENKOMMENTAR - EIN SCHULPRODUKT

1. Schulmäßige Anlage

Unser Kommentar zeigt eine ganz schulmäßige Anlage, die der Art ent-
spricht, in welcher die hellenistische Schule in das Studium der klassischen
Autoren, vor allem Homers, einführte30 • Dies geschah in vier Stufen:
1. aL6p&wel"L<; - emendatio: "Textkritik" (Erstellung des Textes aus den ver-
schiedenen Lesarten der handgeschriebenen und darum reichlich fehler-
haften Exemplare).
2. &.VOCYVWO"L<; - lectio: Lesung (Bereitung des Textes zum richtigen Lesen,
also Festlegung der Worttrennung, Interpunktion u. ä.).
3. E~~"(YlO"L<; - enarratio: Erklärung (einzelner Worte und des Textes im
ganzen).
4. Xp(O"L<; - iudicium: Beurteilung ("literarische Kritik", die freilich nicht
in erster Linie aufs Ästhetische gerichtet ist, sondern den ethischen Gehalt
zu heben sucht).

Alle vier Stufen finden wir in unserm Text wieder.


1. aL6p&wO"L<;, wenn auch nur spurenhaft: zu Ps 29,8 a (7,4); zu Ps 30,2 b
(9,28f., Glosse).
2. &.vocYVWO"L<;, Aufweis verschiedener Interpunktionsmäglichkeiten: zu
Ps 29,7 (6,19ff.); zu Ps 29,13 a (8,24ff.); zu Ps 30,Sb und 6a (10,29 und 11,1).
3. E~~"(YlO"L<;
a. Worterklärung:
zu Ps 29,1 (2,10f., 't"<j) ~lXu(a);
zu Ps 29,Sb (S,13ff., E~o(J.oA6Y1)O"L<;);
zu Ps 29,6 cd (6,Sff., 't"o EO"7t€PIX<;, 't"o 7tpw();
zu Ps 29,13 a (8,27 f., XIX't"OCVU~L<;);
zu Ps 30,1 (9,3ff., ~XO"'t"IXO"L<;);

30 Im folgenden ist zugrunde gelegt H. 1. Marrou, Geschichte der Erziehung im klassischen


Altertum, FreiburgJMünchen 1957, 242ff.; vgl. auch ds., SI. Augustin el la jin de la
culture antique, Paris 1938, 20ff.
40 Einleitung

zu Ps 30,6& (11,2ff., meü(J.<X);


zu Ps 30,10c (14,18ff., y<xcr-r1jp).
Dabei werden als Belege nur Schriftstellen zitiertsI.
Manchmal werden die Wortbedeutungen sofort aus der Allegorie ge-
wonnen, z. B. zu Ps 29,1: O~KOC;; = Mensch (1,1-16); Kirche (1,16-19);
Seele (1,19). Zu Is 49,16 (12,lff.): nLX:rJ = Tugenden (12,3); Ideen der
materiellen Dinge (12,11f.); Ideen der Tugenden (12,19).
b. Sinnerklärung:
Die Pss werden durchweg christologiscb gedeutet. Dabei wird unter-
schieden, 1. was von Christus als Gott und Erlöser gilt und damit von ihm
allein (3,28f.), und 2. was von ihm als Mensch gilt und damit von jedem
Christen (2,22f.; 3,22f.; 3,25f.). David = Christus = Christ: David als
T07t'OC;; und der Christ als (J.L(J.'YJ't'~C;; Christi werden in eins geschaut, z. B.
zu Ps 29,2 b : 1. 3,22-27; 2. 3,28-4,3;
zu Ps 29,3: 1. 4,6-9; 2. 4,9-17.
Die Interpretation selbst bewegt sich ganz in der Art der allegorischen
Methode, die unter Hintansetzung des Wortsinnes nach dem geistigen
Sinn eines Textes suchts2 • Schon die jüdischen Exegeten, vor allem in der
Diaspora von Alexandrien, übernahmen sie zur Erklärung des Alten Testa-
mentes von den Stoikern. Philon Al. brachte es darin zur Meisterschaft.
Unter seinem Einfluß wurde sie dann, vor allem durch Origenes, auch in
der christlichen alexandrinischen Schultradition so heimisch, daß sie ein-
fachhin die alexandrinische Schriftinterpretation genannt werden kann, im
Gegensatz zur antiochenischen, die sich besonders um den Wortsinn des
hl. Textes müht.
Dem modernen Menschen mag die allegorische Schrifterklärung als
"Wahnsinn" erscheinen33, die christlichen Alexandriner glaubten, sie dem
Geheimnis des Wortes Gottes schuldig zu sein und polemisieren immer
wieder gegen die Verfechter des Wortsinnes durch Hinweis auf den Un-
Sinn, der sich beim wörtlichen Verständnis mancher Schriftstellen ergibt
(vgl. 3,4ff.; 11,22f.; 15,29ff.). In Wirklichkeit aber wurde mit dieser
Methode Gottes Wort oft der menschlichen Willkür und Spitzfindigkeit
überantwortet, wovon auch unser Text Zeugnis gibt, etwa die Deutung
11 Vgl. auch zu den Bedeutungen von 't'tlö Did.Cal. zu Ps 88,49 (1497 AB; Erl. zu 3,21).
81 Zur allegorischen Schriftdeutung s. }. Leipoldt - S. Morenz, Heilige Schriften, Leipzig
1953, 131fT.
aa Wie E. Norden, Antike KIlliJlprosa, Darmstadt 51958 (Fotomech. Nachdruck der
2. AuS. 1909 mit den Nachträgen zur 3. AuS. 1915), II 543 Anm. 2.
Der Psalmenkommentar - ein Schulprodukt 41

von Ps 29,5 b (5,12ff.); Ps 29,6 ed (6,5ff.); Ps 29,12b (8,16ff.); von XELpEI;


.&EOÜ(11,14ff.); 't"e:LXlJ (12,1 ff.); (J.Cx't"OCLO't"lJ't"EI; ~LcX XE\I~I; (13,3 ff.); EUPUXWPOI; O~OI;
(13,27 ff.); ganz zu schweigen von der Deutung des ~OCA(J.OI; ~)~~I; (1,21 ff.)
und ~XG't"OCO"EWI; (9,3ff.).
Nicht selten dient der hl. Text auch gleichsam als "Aufhänger" für pro-
fane Gelehrsamkeit, z. B. zu Ps 29,8& (7,3ff., stoische Lehre von der Schön-
heit); Is 49,16 (12,7 ff., platonische Ideenlehre); Ps 30,10 be (14,13ff., Psycho-
logie).
4. Die xptO"L1; besteht in der paränetischen Aufforderung zum Streben nach
Tugend und Gnosis. Direkt angesprochen wird dabei der Hörer nur selten,
eigentlich nur 5,19-21, wo die Anrede in der zweiten Person durch das
Lemma nahegelegt wird. Doch durchzieht die paränetische Tendenz den
ganzen Text. Insbesondere weist der Autor immer wieder hin auf das Ziel
und die Erfüllung christlichen Lebens: die Gnosis, und auf den durch sie
vollendeten Typ des vollkommenen Christen: den Gnostiker, den Pneu-
matiker (1,21 ff.; 2,12ff.; 3,12ff.; 9,8ff.; 10,14ff.; 12,1 ff.; 15,13ff.).
Eine andere Tendenz der Paränese zielt auf die Zurückweisung der Irr-
lehren, z. B. 1,4ff. und 5,18 gegen die Manichäer; 4,25 gegen Apollinaris
von Laodikeia; 7,14f. und 8,8f. gegen die Arianer; 10,6ff. gegen die Selbst-
erlösungslehre des Neuplatonismus; 13,5ff. gegen die Leugner der Jung-
frauengeburt Jesu; 14,21 ff. gegen die Irrlehre ganz allgemein.

11. Mitschrift eines mündlichen Vortrages


Beim Lesen unseres Textes gewinnt man bald den Eindruck, daß es sich
nicht um "Literatur" handelt, d. h. um ein Werk, das zum Zweck der Ver-
öffentlichung konzipiert und diktiert wurde. Dafür sind die Gedanken-
gänge oft zu unklar, finden sich Lücken in den Ausführungen, sind Dis-
positionen nicht konsequent durchgeführt - Umstände, die wir mit
W. Ernst34, dem auch W. Bousset35 folgt, als Kennzeichen von Aufzeich-
nungen nach mündlichem Lehrvortrag annehmen. Solche Niederschriften
und ihre spätere Verbreitung waren in der Antike durchaus üblich36, und
sie blieben es auch im christlichen Bereich. V gl. das Zitat aus Iren. ep. ad
Florinu1JI bei Euseb. hist. eccl. V 20,7 zu den ~LocAe~ELI; (= mündlichen Lehr-

34 De elementü Alex. Stroma/um libro VIII qui fertur, Diss. Göttingen 1910.
35 Jüdisch-christlicherSchulbetrieb in Alexandrien und Rom, Göttingen 1915, 202.
86 Bousset, a. a. O. 4.
42 Einleitung

vurtragen) äes J:'olykarp: U1t0fl.vYJfl.<X't"L~6fl.e:voc; <xu't"~ oux €v X& p't"'{), &.",,' EV 't"Ti
Efl.Ti X<xpaLq;37, während bei des hl. Augustinus Predigten neben den beauf-
tragten Schreibern auch manche Zuhörer eigenhändig mitschrieben oder
sich der notarü bedienten: quandoquidem placuit fratribus, non tantum
aure et corde, sed et stilo excipienda quae dicimus, ut non auditorem tantum,
sed et lectorem etiam cogitare debeamus (August. enarr. in Ps 51,1,
CC XXXIX 623,5ff.). - et quisquis, ut voluit et potuit, notarios adhibens
etiam ea quae dicebantur excepta descripsit (Possidius, vita August. 7,
PL 32, 39)38.
Einige Beispiele, die für unsern Text den Charakter einer privaten Mit-
schrift mit all ihren Mängeln bezeugen:
Die Schriftzitate lassen manchmal gerade die Worte vermissen, auf die
es im Zusammenhang ankommt, z. B. 1 Tim 3,15 (1,17f.); Sir 1,26 (2,2f.);
Io1,16f. (6,16); 1 Cor 12,3 (6,25f.). So hat man den Eindruck, daß von
den zitierten Schrift stellen oft nur einige Worte als Gedächtnisstütze aufs
Papier geworfen wurden, ohne daß sie bei einer Überarbeitung vollständig
nachgetragen worden wären, vgl. besonders 8,27 das Zitat 3 Regn 20,27
(s. Erl. zu 8,27f.).
Die Unklarheit des Gedankenganges, manchmal verursacht durch arg
verkürzte Skizzierung der Ausführungen: Erklärung zu Ps 29,2b (4,2f.);
Ps 29,4a (4,25f.); Ps 29,5 a (5,10-12); Ps 29,5 b (5,16ff.); Ps 29,6 cd (6,7ff.);
Ps 29,12a (8,13ff.); Ps 29,13a (8,24ff.); Ps 30,4a (10,22f.); Prov 1,21
(12,7-25); Ps 30,7 a (13,8f.); Ps 30,10c (14,22).
Inkonsequenz in der Ausführung einer Disposition: s. die Übersicht zu
11,3-14.
Das häufige Fehlen von Einleitungen oder Überleitungen, besonders zu
Schriftworten: 1,17; 3,29f.; 4,26; 6,18; 8,9; 9,25.
Das Fehlen von Subjekt oder Objekt an Stellen, wo sie des besseren
Verständnisses wegen hätten bezeichnet sein sollen: 5,10; 5,16; 12,23.
Die Verwendung der Pronomina statt ihrer Beziehungswörter dort, wo
es zu Mißverständnissen führen kann: 5,8; 8,13 f.; 12,16; 12,23 f.; 13,25 f. ;
16,19f.
Unnötige Wiederholung: 12,26f.
Die zahlreichen Anakoluthe: 1,24; 4,19f.; 5,28; 6,11; 7,26; 11,19f.;
15,18; 16,2f.
37 Bousset, a.a.O. 274.
38 Auf diese Zitate wurde ich verwiesen durch F. van der Meer, Augustinus als Seelsorger,
Köln 1953,432.
Zur Verfasserfrage 43

Schließlich die häufigen Parenthesen: 1,24f.; 4,19f.; 8,6f.; 11,19; 12,21f.;


15,18f.; 15,25f.
Dies alles kann man sich in einem literarischen Werk nicht gut denken,
aber ebensowenig läßt es sich dem Vortragenden zuschreiben, der doch
bestrebt ist, seine Gedanken in klarer und möglichst unmißverständlicher
Weise seinen Hörern darzulegen. Es läßt sich kaum anders erklären, als
daß wir es hier mit der Mitschrift eines Hörers zu tun haben, der nicht alle
Gedanken vollständig erfaßte, manches vielleicht auch nicht richtig ver-
stand, oder aber gerade deswegen, weil es ihm geläufig war, nur stichwort-
artig notierte, und der vor allem auf einen glatten und gefälligen Stil nicht
achten konnte. Als "Kollegnachschrift" scheint unser Text am treffendsten
charakterisiert.
Daß es sich um die Nachschrift von regelmäßigen, im Rahmen der Schule
gehaltenen Vorträgen handelt, wird nahegelegt durch x&ec; tM.yoli (15,9)39,
't"-YjC; ~[l€P<Xc; (4,28; wenn wir es richtig verstehen), em:p. (s. o. S. 25 ff.), und
die ganz schulmäßige Art des Kommentars (s. o. S. 39 ff.).
Als wichtige Folgerung ergibt sich, daß Sprache und Stil für die Be-
antwortung der Verfasserfrage nur mit Diskretion herangezogen werden
können, da im einzelnen schwer zu scheiden sein wird, was dem Verfasser
und was dem mitschreibenden Hörer gehört.

ZUR VERFASSERFRAGE

Es mag von Nutzen sein, kurz die Momente zusammenzustellen, die


sich beim Studium unseres Textes wie nebenbei für die Beantwortung der
Verfasserfrage ergeben.

1. Unser Psalmenkommentar gehört nach Alexandrien.


a. Die Psalmverse werden in den Lemmata und im Kommentar nach
der ägyptischen Rezension zitiert (s. o. S.38).
b. Die Interpretation erfolgt unverkennbar in der Art der alexan-
drinischen allegorischen Methode (s. o. S.40).

39 A. Gesche teilte mir freundlicherweise zwei weitere Stellen aus dem übrigen Text
unseres Kommentars mit: zu Ps 30,21& (X 7,28) E:~e:LA1Jq>IX!J.€'J 3e: X&E~; zu Ps 35,6&
(XV 11,3) E:AEYO[Le:\I X&E~.
44 Einleitung

c. Der Autor lebt ganz in der philOSophischen und christlichen


alexandrinischen Tradition. Sie bestand in einer eklektischen Mi-
schung platonischen, aristotelischen und stoischen Gedankengutes, wie es
jeweils durch lange Schultradition herausgebildet war und sich schließlich
noch einmal im Neuplatonismus zu einem beherrschenden philosophischen
System gestaltete. Die christlichen Alexandriner assimilierten sich diese
Tradition, soweit es ihnen möglich schien, und fügten ihr noch ein ge-
wisses gnostisches Element hinzu.
So finden wir in unserm Text die Ideenlehre Platons angewandt auf die
Existenz der materiellen Dinge im Gott-Logos (12,7-19), während die
Tugendideen nur als Quasi-Ideen aufgefaßt werden (12,19-24). Die Seele
wird in der Kompromißformel des Poseidonios als TPLMv<XfLOC:; bezeichnet,
aber auch das fLe:PLO"T6c:; wird erwähnt (14,22-29). Die Bestimmung der All-
gemeinbegriffe wird ganz aristotelisch gegeben (15,18-20).
Stoische Lehre und Terminologie sind besonders in die Ethik aufgenom-
men: X<XT<X ~UO"LV EVe:pye:~v X<XL TO OLXe:~OV (1,13); X<XT<X cXpe:~v ~1jv (2,6); X<XT-
op-9-ouv - cXfL<XpTcX.VELV (zu 2,1); Tugend = T€XV'Y) (2,5); T€XV'Y) = ars vitae (3,14);
cXy<x-9-6v und x<xx6v sind EV 7tPO<XLP€O"e:L (5,18); cXV'T<XXOAoU-9-L<X TWV cXpe:TWV (in einer
durch das Lemma bedingten nicht üblichen Anwendung: zu 2,7-10; im
stoischen Sinn: zu 7,9f.); Definition der Schönheit (7,3-13).
Der neuplatonische Einfluß zeigt sich in der Auffassung vom x<xx6v als
einer O"T€PllcrLC:; TOU cXy<x-9-ou (1,6-8); in der Bezeichnung der Engel als VOe:p<XL
OUO"L<XL (2,28), die sich nur durch eine weniger grobstoffliche Körperlichkeit
vom Menschen unterscheiden (3,3); in der Verbindung der -9-e:07tOLllO"LC:; mit
der ~XO"T<XO"LC:; (zu 9,3-16, Bedeutung IV); in der Bestimmung der MYOL als
8L<XXP<X'TlJTLXcX. der Dinge (zu 12,16f.).
Immer wieder wird die Polarität von ßLOC:; 7tP<XXTLX6c:; und -9-e:WP'Y)TLX6c:;,
Tugend und Gnosis, aufgegriffen, die von Phiion her über Klemens Al.
zur christlichen alexandrinischen Schultradition gehört (1,21 ff.; 2,10ff.;
3,12ff.; 5,19; 8,29f.; 12,4ff.), und überhaupt das Ideal des Gnostikers stark
betont (2,12ff. der €mO"T~fLwv; 9,8ff. der -9-e:07tOLll-9-e:LC:; &v-9-PW7toc:;; 10,13ff. der
Te:Ae:Lw-9-e:LC:;; 12,3ff. der x7ipu~ T7jc:; O"O~L()(c:;). Dementsprechend gibt es ein
doppeltes Schriftverständnis, das des einfachen Gläubigen und das des
Gnostikers (zu 6,11).
Besonders auffällig ist der Einfluß Philons Al., und zwar als primärer
Quelle oder als Vermittler. Um nur die wichtigsten Stellen zu nennen: Der
Gnostiker dargestellt nach dem Muster des phiionischen "Propheten" (zu
2,11-14; zu 9,3-16 Bedeutung IV; zu 12,6f.); der Seelenaufstieg (3,11-15;
Zur Verfasserfrage 45

12,2-7); die eß30ILocc;; als -reAeacp6poc;; (6,14 f.); die Bedeutungen von f!xa-rcxaLC;;
(9,3-16); das Gleichnis vom Architekten (12,9-19); der voüc;; als Mutterschoß
(14,19f.; 15,6-13); der voüc;; als Wagenlenker und Steuermann (14,26-28;
15,3-5)40.
Ein aufschlußreiches Beispiel für das Zusammenfließen der verschiedenen
Überlieferungsströme bietet Bedeutung I von 7tveüILcx (= cruveL36c;;, zu
11,2-14).
Es gibt manche Gemeinsamkeiten mit Origenes (z. B. zu 11,2-14), sogar
bis zur Lehre von der Präexistenz der Seele (1,10-14) und vielleicht auch
von der Apokatastasis (zu 1,1-10; zu 8,12).

II. Unser Psaltnenkommentar ist aus dem Lehrbetrieb der Schule


hervorgegangen (5. o. S. 3q ff.).

IH. Terminus post quem: ca. 36541 •


Unser Text bietet zwei Stellen, die einen Schluß auf den zeitlichen Ansatz
zulassen (s. die Erl. zu beiden Stellen):
a. 4,25f. Ein Hinweis auf die Irrlehre des Apollinaris von Laod., im
Gottmenschen Christus sei an die Stelle der ljJux.~ AOYLX~ der Gott-Logos
getreten. Sie wurde 362 auf einer Synode zu Alexandrien unter Athanasius
abgelehnt.
b. 7,15. Eine Anspielung auf die Diskussion um die Trinitätsformel IL(CX
oua(cx, -rpe'i:c;; u7toa-rocaeLC;;, die uns auf die Zeit nach 365, vielleicht sogar nach
375, weist.
Ergebnis: Aus der zweiten Hälfte des 4. Jh. ist uns aus Alexandrien als
Lehrer, der als Autor eines Kommentars wie des vorliegenden in Betracht
käme, nur Didymus der Blinde bekannt, der seine gesegnete und von
Zeitgenossen gerühmte Lehrtätigkeit von etwa 345 bis zu seinem Tode 398
ausübte. Er dürfte darum mit großer Wahrscheinlichkeit der Autor unseres
Psalmenkommentars sein.

'0 S. Erl. zu diesen Stellen.


U Einen term. ante quem kann man aus unserm kurzen Text nicht erschließen. A. Gesche,
L'ame humaine .•. 389, kommt aus seiner Kenntnis des übrigen Textes unseres Kom-
mentars zu dem Ergebnis: term. post quem 360 oder 367, term. ante quem 377 oder
381. L. Koenen, Arch.f. Papyrusforschung i7 (1960), 81, gewinnt aus einem Londoner
Fragment unseres Kommentars als term. post quem 374 bzw. 376.
46 Einleitung

IV. Diese Annahme wird durch weitere Grunde erhärtet"


a. Äußere Zeugnisse
1. Nach Hieron. de vir. ill. 109 (PL 23, 705 A) und ep. 112,20 (CSEL 55,
390,4ff.) hat Didymus den ganzen Psalter erklärt. Das wird bestätigt durch
die reichlich erhaltenen Katenenfragmente, wenn man an der Echtheit
einzelner Stücke auch berechtigten Zweifel hegen mag.
2. Rufin. hist. eccl. II 7 (PL 21, 516 C-517 A) wird für Didymus die Art
des Lehrbetriebes bezeugt, die unser Text zur Voraussetzung hat: huius
(sc. Didymi) aliquanti dicta vel commuruter disputata vel proponentibus
responsa adhibitis notares descripsere; quae etiam nunc in magna admi-
ratione habentur. nos tamen, qui et vivae vocis eius ex parte aliqua fuimus
auditores et ea quae a nonnullis dicente eo descripta legimus, ... Die
"proponentibus responsa" werden durch die mit E7tE:p. eingeleiteten Fragen
und ihre Antworten in unserm Text trefflich illustriert.
b. Innere Zeugnisse
1. Die zahlreichen Übereinstimmungen mit des Didymus bisher be-
kannten Werken, besonders der Psalmenkatene, die manchmal erst unsern
Text verstehen helfen. Vgl. zur Exegese von ~cx.A!lOC; <i>8~c; (1,21-2,10); zur
Liste der Bedeutungen von ~xa't"cx.aLC; (9,3-16) und 7tveü!lcx. (11,3-14); zur
Allegorie Laxuc; 't"~C; ~ux~c; = 7tAOÜ't"OC; (zu 15,23-27).
Ferner lehrte auch Didymus die Präexistenz der Seele (zu 1,10-14); auch
er dachte dichotomisch von der Natur des Menschen (zu 11,2-14, nach Be-
deutung IV).
2. Unser Autor bezieht sich 5,7; 8,18 und 13,21 auf seine Erklärung zum
Matthäusevangelium. Auch Didymus schrieb einen Kommentar zu Mt,
den Hieronymus zu seinem eigenen Matthäuskommentar benut'".lte (de vir. Hf.
109; comm. in Mt prol., PL 26,20 B).
3. Unser Text hat einige Stellen, die die Autorschaft des Origenes aus-
schließen: Die Erklärung zu ~cx.A!lOC; <i>8~c; (1,21-2,10), die bis auf ein kurzes
Katenenfragment bei Orig. rucht zu finden war, obwohl auch er großen
Wert legt auf die Lehre von den zwei ßLOL; Orig. hat keine Bedenken, in
bezug auf die Trinität Zahlen zu verwenden (7,15f.), im Gegenteil: O!lO-
AOYOÜ!lEV Mo .&eouc;; der Passus über die ~xa't"cx.aLC; (9,3-18); besonders die
dichotomische Auffassung von der Natur des Menschen (11,3ff.; 14,17f.),
da Orig. klar trichotomisch denkt.
U Auch A. Gesche kommt zu der Annahme der Autorschaft des Didymus. L'ame
humaine . .. 389 Anm. 2.
Zur Verfasserfrage 47

Zusammenfassung:
Nach allem, was unser Text für die Lösung der Verfasserfrage hergibt,
dürfen wir wohl in Didymus dem Blinden von Alexandrien den
Autor unseres Psalmenkommentars sehen42 • Er erklärte die Psalmen im
Rahnien eines Schulbetriebes43, wobei ein Hörer eine private Mitschrift
anfertigte, die vom Autor selbst nicht revidiert wurde. Die Lemmata
wurden später nachgetragen. Diese Mitschrift liegt uns in einer Abschrift
des 6. Jh. vor.
Durch diese Eigenart unseres Psalmenkommentars ist seine Verschieden-
heit von anderen Schriften des Didymus bedingt, die nämlich einem anderen
literarischen Genos angehören (de trin. 44, de spir. s., c. Man.), oder aber
literarischen Charakter haben (die uns in den Katenen zugängigen Kommen-
tare, der Zachariaskommentar).
Letzte Sicherheit dürfen wir wohl von der in Aussicht stehenden Gesamt-
edition unseres Psalmenkommentars erwarten45 • Erst wenn sie vorliegt,
läßt sich auch das Verhältnis dieses Textes zu dem in Katenen fragmentarisch
erhaltenen Psalmenkommentar gründlicher studieren.

&3 "Im Rahmen eines Schulbetriebes" (Didymus "scholae ecclesiasticae doctor", RUM.
hist.eeel. XI 7, GCS II 2,1013,2): Welchen Charakter diese "Schule" hatte, bleibt für
unsere Frage belanglos. Die traditionelle Auffassung, die des Didymus theologische
Lehrtätigkeit mit einer "alexandrinischen Katechetenschule" verbindet, sieht in dieser
eine Art "christlicher Akademie" oder "Universität", was aber eine Fehldeutung zu
sein scheint. G. Bardy, Pour l'histoire de l'ecole d' Alexandrie, Vivre et Penser, Paris, 2
(1942), 109 ("une sorte d'universite") und H. 1. Marrou, Geschichte der Erziehung im
klassischen Altertum, Freiburg/München 1957, 473 ("eine öffentliche Theologieschule")
lassen das nur für die Schule des Origenes von 215 bis 230 gelten; A. Knauber,
Katechetenschule oder Schulkatechumenat? Trierer Theologische Zeitschrift (Pastor
bonus) 60 (1951), 243-266, leugnet es ganz. Es handelt sich bei dieser "Katecheten-
schule" wohl nur um den kirchlich eingerichteten Katechumenenunterricht. Darum
versteht Marrou a.a.O. 475 die Lehrtätigkeit des Didymus als "Privatstunden ohne
Lehramtscharakter, persönliche Beziehungen von Mensch zu Mensch". - Wie dem
auch sei, es war" Schule" im antiken Sinne.
In jedem Falle auch dürfen wir von einer christlichen alexandrinischen Schul-
tradition im Sinne einer Lehrüberlieferung sprechen. Didymus knüpft an Origenes an,
mag auch aus den c. 100 Jahren, die zwischen beiden liegen, kaum ein literarischer
Niederschlag dieser Tradition erhalten sein.
"Die Gründe, welche Doutreleau die Autorschaft des Didymus zweifelhaft erscheinen
lassen, können mich nicht recht überzeugen. L. Doutreleau, Le "de trinitate" est-il
l'reuvre de Didyme l'Aveugle? Recherchesde Science Relig. 45 (1957), 514-557. Dagegen
L. Koenen im Archiv für Papyrusforschung 17 (1960), 80-105. Vgl. Doutreleau, Sur
Zacharie 1128 Anm. 1.
45 Sie wird von A. Gesche vorbereitet und in den "Sources Chrltiennes" veröffentlicht.
(Nach freundl. Mitteilung von A. Gesche, und Doutreleau, Sur Zacharie I 22 Anm. 1.)
Tafel 1 : IX 1
Tafel 2: IX 9
Text und Übersetzung

ZEICHENERKLÄRUNG

Im griechischen Text

[] Lücke durch Beschädigung des Papyrusblattes.


[ .. ] Vermutliche Anzahl der Buchstaben in der Lücke.
o Vom Herausgeber eingesetzt. (Wo sie die Lektüre des Textes nicht stört,
wurde die originale Orthographie beibehalten; ihre Angleichung an die
gewohnte Orthographie ist im Text nicht eigens angezeigt, doch wurde
die originale Schreibung jeweils im krit. App. vermerkt.)
[] Vom Kopisten getilgt. (S. aber Einl. S. 23 f.)
{} Vom Herausgeber getilgt.
() Auflösung eines zusammengezogenen Wortes.
cx Verstümmelter Buchstabe.
Nicht lesbare Buchstabenspur.

Im Testimonienapparat
Ier 8,4* Das Zitat im Pap. bietet eine vom üblichen Text abweichende Lesart.
nach Mt 5,48 Anspielung, kein wörtliches Zitat.

Im kritischen Apparat
Er bietet grundsätzlich die originale Lesung. P = Papyrus ist nur ge-
legentlich unmißverständlicher Klarheit wegen hinzugefügt.
Zweite Hand.
Gemeint ist das zweite (LOU in der betreffenden Zeile.

In der übersetzung
() Vom übersetzer zur Erleichterung des Textverständnisses hinzugefügt.
Die übrigen Klammersysteme wie im griech. Text.
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1 1f Eph 5,14 2 Ez 18,4 3 lac 1,15 ler 8,4*

1 0' Die einzelnen Lagen (quaterniones) sind im Pap. numeriert. Die vorliegende
9. Lage beginnt innerhalb der Erklärung. zu Ps 29,1 d<; ,,0 ,,€AO<;' tjJOCA[LO<; ci>a~<; "oü t\lKOCL-
\lLO"[L0Ü "OÜ O(KOU' "0 ßOCu(a. 1 e:YLpe: 2 e:m<pocucrL I OC7tO'&OC\lL"OCL 3 OC7tOKOLe:L I aLe:YLpL
6 OC[Le:AL 87tOCpocßAe:m I 7tOC~[OCßOCL\lL] ergänzt nach 1,14 9.&e:WPL I \le:UL 10 e:m 12 OUaL<;
9. (Heft)
(Zu Ps. 29,1:)
(a) Nach beiden Teilen, d. h. nach Seele und Leib, wird der Mensch auf-
gerichtet. "Erhebe dich, der du schläfst, und steh' auf von den
Toten, dann wird Christus dir aufleuchten" (Eph 5,14). Auf solche
Weise ist der Sünder tot; denn "eine Seele, die sündigt, die wird
sterben" (Ez 18,4), und" wenn eine Sünde vollbracht ist, gebiert
sie den Tod" dem Sünder (Iac 1,15). Diesen also erweckt (Christus) zum
Leben, wie es vor dem Fall war. Das war nämlich das Leben mit der Tugend.
So heißt es ja auch bei ]eremias: "Wird nicht der Gefallene wieder
aufgerichtet?" (Ier 8,4).
Aber auch der Leib wird aufgerichtet; denn nicht seine Formung war
"Fall", sondern die Vergänglichkeit, (die ihn) nach seiner Formung (über-
kam). Darum also wird auch er aufgerichtet. Wir pflegen ja ganz allgemein
zu sagen: Das Gute geht dem Schlechten voraus. Demnach ist natürlich
die schlechte Kunst später als die wahre; und abirren kann man erst, wenn
es einen rechten Weg gibt; und Ungehorsam ist erst möglich, wenn das
Gesetz gegeben ist; denn der Ungehorsam ist nichts anderes als sie Über-
tretung eines Gebotes. Ferner haben ja die Worte, die mit 1tetpOC zusammen-
gesetzt sind, eine tadelnswerte Bedeutung, z. B. 1tetpetvoei:v (falsch denken;
von Sinnen sein), 1tetpetß)"emw (verachten), 1tetpetßet(veLv (Gebote übertreten,
sündigen).
Das Ursprüngliche also ist die Tugend. Betrachte nämlich, wohin die
Vernunft tendiert. Was Vernunft hat, ist geschaffen, damit es Tugend habe,
- es ist doch wirklich nicht geschaffen, damit es Schlechtigkeit habe; denn
sonst wäre ja die Tugend selbst in Wahrheit Schlechtigkeit, und ein Abfall
von ihr wäre die rechte Tugend. - Was aber nun das Leben in der Materie
betrifft, beginnen fast alle mit der Sünde. Nähme man nun an, daß die Seele
niemals vor ihrem Leben in der Materie existierte, dann hätte ihr Leben
(von vornherein) mit Schlechtigkeit begonnen. In diesem Fall ist nicht mehr
die Sünde Sünde, sondern vielmehr die Tugend. Von niemandem, der das
52 Text

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17f 1 Tim 3,15 ( ••• IXVOC(Tt'peepea'&oct, ~'nc; E(Tt'tV EKx):/j(f(OC '&eoü !;:WVTOC;.) 18 Ps 25,8

13 evePYOIJV I OLXLOV I OCfLOCP't"ocvw 14 OtxtOC 17 oc.&PU(ffLOC 1tw(f8t't"E 18 eu1tpemocv I


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Y0fLtV 28 ou8eov exouaLv I eKL- 29 fL(ev): fL"Ij P I 1tPOC't"'t"LV 30 .&eWPLV
'1,14-30 53

seiner Natur Entsprechende und seinem Wesen Angemessene tut, behauptet


man ja, daß er sündigt. Man sagt also nicht, daß jene, die einem Handwerk
nachgehen und ihm entsprechend arbeiten, falsch denken oder (eine Regel
ihres Handwerks) übertreten, wenn sie tun, was ihr Handwerk erfordert.
Es wird also das eingefallene Haus wieder aufgerichtet und die Gefangen-
schaft aufgehoben.
(b) Früherer Darlegung entsprechend behaupten wir, daß Bewohner und
Haus identisch sind. Man kann andererseits auch folgende Erklärung geben,
um es (das "Haus") in umfassenderem Sinn zu verstehen: Die Versammlung
der Gläubigen, die Kirche, ist das "Haus". (Das zeigen folgende Schrift-
worte:) " ... damit du weißt, wie du dich im Hause Gottes ver-
halten mußt, (das die Kirche des lebendigen Gottes ist)"
(1 Tim 3,15). Und: "Ich liebte die Schönheit deines Hauses"
(Ps 25,8). In diesem Fall sind die Bewohner Gläubige, die der Tugend ge-
mäß wandeln.
(c) Wenn aber die Seele das "Haus" ist, dann sind die Gedanken, und
zwar die guten, die ihr von Natur verbundenen, die Bewohner. Zugleich mit
der Aufrichtung geschieht auch die Einweihung. Einweihung findet dann
statt, wenn diejenigen, die vorher außerhalb des Hauses waren, wieder ihren
Wohnsitz darin nehmen.
"Liedpsalm". Zu Beginn der Erklärung von Ps 20 legten wir dar: Es
gibt Psalmen; es gibt Lieder; es gibt Psalmen, die zugleich Lieder sind, und
Lieder, die zugleich Psalmen sind. Ich sagte auch, daß der "Psalm" das Tun
bezeichnet. Der Psallierende spielt ein Musikinstrument, das sogenannte
Psalterion.
(a) Man kann aber auch "Lieder singen" ohne Psalterion; wer sich näm-
lich nur der Schau hingibt, - d. h. dem Erkennen Gottes, dem Erfassen der
Wahrheit und dem Teilhaben an ihr, damit du verstehst, was die Schau
ihrem Wesen nach ist, - da ja sein Tun gänzlich Gesang ist. Dann also übt
jemand die Schau und wendet sich mit tief eindringendem Wissen dem zu,
was Erkenntnis ist, was Geheimnis ist. Auf diese Weise "singt" der König.
(b) Alle die dagegen, welche tätig sind (d. h. die Tugend üben) und nur
dies tun, bleiben beim Tätigsein stehen, d. h. sie psallieren (nur), wie wir
auch von den "Widdern" sagten, weil sie ein Leben voller Spannkraft
haben. - Wir führen nicht (mehr) das Leben an, das sie haben, noch auch
die einzelnen Taten des Lebens. - Ein solcher also "psalliert".
(c) Wenn aber einer, welcher psalliert, d. h. tätig ist, und (zugleich Lieder
singt), d. h. die Schau übt, mit dem Tätigsein beginnt, handelt es sich um
54 Text

1,310PWfLEV ae: ,~u,~ y~v6fLEV~' 7tOAAtXx'~e; ,~ve:e; I &EWpE~V ßouA6fLEVO~ Emcr,tXVOumv


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3 E7tL&ufLoe; flaEV, a~E'~P'tJcrEV Ev,oMe;, I ~<.j;~)\ev X,~t 7ttXA~V <.j;tXA~e; ~XE~ XOp'tJyoufLev'tJv
4 ~U,~v. crUfLß~LVE~ oi)v 7tO,E ei7tO TIje; <{la~e; C<P~M&~~ I X,~t a~~ae~~cr&~~ ,0'1
<.j;~AfL6v· X,~t {o} 7ttXA~V 0 ~~AfLoe; Oa07tO~~cr~<e;> ''n ~UX'n 7ttXA~V <{la~v q:>epE~.
5 E~V oi)v I ~ eipX~ ~[~t] ~ E7tLVO~~ TIje; eipx~e; cX7tO ~PYOU yev'tJ,~~ ,exv'tJe;, ~~AfLoe;
6 <{la~e; Ecr,~V' ö,~v ae: ei7tO ,~e; &EwlpL~e; [eip~tX ]f7Ev6e; ne; ~pw,~ AtXßn 'au X,~,~
7 eiPE~v ~~v, <{la~ <.j;~AfLoU Ecr,~V. ~aE~ oi)v U7te:p 'au Evx'~~lv~crfLou ['au
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ei7t~yyeAt,OV'rx., eiv&p&>mvtX dcrw ,~ ei7trx.YYEAA6fLEV~ . Ö,~V ae: Emcr'~fLov~, Emcr,Yl-
14 fLov~lx'tX Ecrnv. ~ Emcr'~fLYl Ex,dvep U7tYlXE~ x'eix'E~VOe; &cr7tEp a~tXx'ovoe; yLVE'rx.~ ,~e;
Emcr~fLYle;· I

2 2f Sir 1,26 * (... EVTOA&.C; xO(t XUPLOC; XOP1)yf)cre:L crot O(u't1jv.)

31 .&e:OOPLV I e:7tLcrTO(VLV
2 1 O(PXOVTO(L I 7tPO(TTLV I (cj>Il1) 1jI00AfLOÜ): 1jI00AfLocrooll1)C; P 21)YLTO 4 ollo7toL1)crO(L I <pe:PL I
y' ep
5 ye:V1)To(L 6 e:IlL I U7t[0] 9 2e:7tOUfLe:VOV 11 zwischen O(vO(<p[. ]pe:TO(L und 1) interlinear ein
)... ,,,
undeutbares Zeichen s. Ein!. p. 21 I 'Ae:yLV 13 o(7tO(yye:AOVTO( 14 e:XLVOO I U1t1)XL Lesung
der Korr. zweifelhaft I XO(XLVOC;
1,31-2,14 55

einen Psalm, der auch Lied ist; wenn (er) aber mit dem Schauen (beginnt),
um ein Lied, das auch Psalm ist. Wir sehen ja, daß folgendes vorkommt:
Oft machen jene, die die Schau üben wollen, die Tugenden und ihre Werke
zum Gegenstand ihrer Betrachtung, und nachdem sie aus eben diesem
Betrachten die Fähigkeit zum glücklichen Vollbringen der Tugend erlangt
haben, wenden sie sich dem Tätigsein (d. h. der Tugendübung, dem "Psal-
lieren") zu. So ist ein "Lied" entstanden, das auch "Psalm" ist. Das "Lied",
d. h. die Schau, machte den Anfang. "Wenn du nach Weisheit ver-
langst, halte die Gebote (dann wird der Herr sie dir gewäh-
ren)" (Sir 1,26). Der (nach Weisheit) Verlangende "sang", hielt die Gebote,
d. h. "psallierte", und dann, nachdem er "psalliert" hat, erhält er sie (die
Weisheit) gewährt. Es kommt also manchmal vor, daß mit dem "Lied" be-
gonnen und mit "Psalm" fortgefahren wird; und umgekehrt führt der
"Psalm", der Seele den Weg bereitend, wieder ein "Lied" herbei.
Wenn also der Beginn und die anfängliche Absicht von einer praktischen
Tätigkeit ausgeht, handelt es sich um einen Psalm, der auch Lied ist; wenn
aber jemand mit der Schau begonnen hat und dann V erlangen nach einem
tugendgemäßen Leben empfängt, handelt es sich um ein Lied, das auch
Psalm ist.
Als David sich daran machte, das Haus einzuweihen, mußte er also für
"die Einweihung des Hauses" in dieser Weise das Fest begehen (d. h.
durch einen "Psalm", der auch "Lied" ist, durch ein Tugendleben, das zur
Schau führt).
Man spricht in diesem Fall von einer "wechselnden Aufeinanderfolge".
Es handelt sich um eine einfache Aufeinanderfolge, wenn das eine dem
andern folgt und die Reihenfolge nicht umgekehrt wird. Wenn dagegen
die Aufeinanderfolge auch umgekehrt wird, so daß nachfolgt, was zunächst
voranging, und vorangeht, was (zuerst) nachfolgte, dann liegt eine wech-
selnde Aufeinanderfolge vor.
Mit »1'ij> dlXu~a« nun (kann der gemeint sein), der tugendhaft gelebt hat,
dem der Sieg (zuteil wurde) und auf den (darum) das Loblied sich bezieht;
oder der Hymnensänger selbst. Wenn aber auch der Hymnensänger (selbst)
spricht, so spricht er doch offenbar aus dem Heiligen Geiste. Es ist nicht
dasselbe, zu sagen: Ein "Mensch" spricht, und: Ein "Gnostiker" spricht.
Wenn wir nämlich behaupten, daß der, der etwas verkündet, ein "Mensch"
ist, dann ist seine Botschaft reine Menschenweisheit ; wenn er dagegen ein
"Gnostiker" ist, dann ist es die Weisheit eines Gnostikers. Die Gnosis gibt
es ihm ein, und er wird gleichsam zu einem Boten der Gnosis.
56 Text

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18 Lc3,lß* 192Cor3,5f* 29 nach Mt 5,48


3 1 nach 10 14,23 2 nach 10 17,21; 10,30

15 XLpL I a8L 18 L!LL 19 -Te: I 1)!LL!L1)TaL I Ta7tLVOU; 20 TCpOTpaTCe:VTaLC; 25 ap!Lo~\ I


TCOLe:LV 11 26 nach U7t'e:Aaße:cr!Le: fälschlich 11 statt 1 27 aV~pW7t'OL ausgeschrieben 30 'rEALOC;
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3 1 aUT[ou] 2 cru: crOL P
:l,ls-3,3 57

Der "Mit-der-Hand-Fähige" (d. h. David) singt also diesen Psalm oder


dieses Lied, den Liedspalm oder das Umgekehrte (d. h. Psalmlied). Jeder,
der das tätige Leben führt, ist ein "Mit-der-Hand-Fähiger". Der Heiland
aber besitzt diese Eigenschaft am meisten, weil die andern ihre Fähigkeit
von ihm empfangen. Darum sagte Johannes, als er seine Größe betrachtete:
"lch bin nicht fähig, ihm den Riemen seiner Sandalen zu
lösen" (Lc 3,16). Wenn ferner die Fähigkeit von ihm gegeben wird, dann
ist "unsere Fähigkeit aus Gott, der uns fähig gemacht hat,
Diener des Neuen Bundes zu sein" (2 Cor 3,5f.). Wenn diejenigen
Nachahmer Christi werden, die dazu aufgefordert sind und das Streben
nach Tätigsein (d. h. Tugendübung) erhalten haben, so wirken - da sie ihn
(selbst) "fähig" wirken sehen - auch sie mit der "Fähigkeit", die ihnen
erreichbar ist.
Zu Beginn der Psalmenerklärung legte ich dar, daß das, was man aussagt
von der Menschennatur, die der Heiland angenommen hat, auch gesagt
werden kann von jedem, der ihrp. nachfolgt; nicht allerdings das, was man
von ihm aussagt unter der Rücksicht, daß er der eingeborene Sohn und der
Gott-Logos ist. Das, sage ich, kann man von Menschen nicht aussagen,
nicht einmal von Engelmächten, überhaupt von keinem geschaffenen Wesen.
Was hier (in diesem Psalm) nun gesagt wird. entspricht der Menschennatur
des Heilandes, deshalb können (außer ihm) auch andere das tun.
211. "Ich will dich erhöhen, Herr, weil du mich emporgehoben
hast." Was ich oft sagte, will ich jetzt wiederholen: Aussagen über Gott
werden nur als Gott betreffend verstanden, Aussagen über Menschen nur
als Menschen betreffend. Manchmal können aber die Aussagen über Men-
schen - wenn die Menschen nicht gemeint sind, sofern sie sterbliche Wesen
und Menschen, sondern sofern sie vernunftbegabte Wesen sind, - auch über
Engel und überhaupt schlechthin über jedes geistbegabte Wesen gemacht
werden. Weil nämlich der Mensch geistbegabt ist, ist er wesensgleich (mit
diesen); (und dazu noch,) weil er fähig ist, vollkommen zu werden" wie
der Vater im Himmel vollkommen ist" (Mt 5,48). Was kann ein
Engel denn mehr erlangen gemäß dem, was ihm erreichbar ist? Ferner sagt
der Heiland den Menschen: Ich werde kommen mit meinem Vater, "und
wir werden Wohnung bei ihm nehmen" (10 14,23). Was kann ein
guter Engel mehr erwerben? Und weiter: "Gib, (Vater,) daß, wie
wir beide, ich und du, eins sind, auch sie in uns eins seien"
(1017,21; 10,30). Was kann ein himmlisches Wesen mehr erwerben? Wir
unterscheiden uns (von den Engeln) dadurch, daß wir körperlich sind. Der
58 Text

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7 f nach 2 Cor 5,16 (WO"'E lJfLELC; cX1tO TOÜ vüv OU8EVOC Ol8otfLEV KotTOC a&pKot' Et Kott eYVWKotfLEV
KotTOC a&pKot XplaT6v, clAAOC vüv OUKETL YLvwcr..c:ofLEV.) 8f 10 1,14 nach 10 14,9 (0 twpotKWC;
efLHwpotKEv TOV 1tOtTEPOt) 16 Ps 138,6 t8f Eccl 7,23f*

4 E1tL I e:t 8e: '!)8c: P 5 (l)MY(SV): MY,!) P I Tot1tLVOU I U1tEpKLfLSVOV 6 8EL 8e: 8L8E P
7 -1tLvW-lhjVOtL./ 3AEYL 9 OtLWPOtY.WC; 13 fLETOtAotfLßotVLV 14 OfLOAOYL 15 otfLEAL I E1tLaTOtVI I
UcjlL I fLEYE·lh I ot1tOAL1t0fLEVOV 16 E&OtufLOta&w-Ihj 19 Eup'!)aL
3,4-19 59

Engel hat keinen fleischlichen Leib. Nicht darin aber, daß der Mensch einen
fleischlichen Leib hat, liegt der Grund dafür, daß er vernunftbegabt ist;
sonst wären nämlich alle Wesen vernunftbegabt, die einen fleischlichen Leib
haben.
Wenn (der Psalmist) nun an unserer Stelle mit "Erhöhtwerden" einen
Übergang von einem tiefen zu einem hoch gelegenen Ort meinen würde,
dann würde Gott ja wirklich in die Höhe gehoben. (Das ist aber Unsinn,
denn) Vorbedingung dafür ist, daß er den Ort wechseln kann. (Das aber
kommt bei Gott nicht in Frage.) Was den Ort nicht wechselt, kann un-
möglich - örtlich verstanden - erhöht oder erniedrigt werden. Wenn also
der heilige (Verfasser) sagt: "Ich will dich erhöhen", so meint er:
Ich will dir danken.
Wenn jemand Christus (nur) dem Fleische nach kennt (vgl. 2 Cor 5,16),
"erhöht" er ihn nicht. Wenn er ihn aber nicht mehr (nur) dem Fleische
nach kennt, sondern schaut "seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit,
wie sie (nur) der Eingeborene des Vaters hat" (10 1,14), und
erkennt, daß, wer den Sohn sieht, auch den Vater sieht (10 14,9), - dann
bedeutet das Christus "erhöhen".
Und endlich: Weil er dies in Dankbarkeit spricht, ist das weitere Wort
hinzugefügt: "Weil du mich emporgehoben hast", (d. h.) dadurch,
daß du mich emporgehoben hast, hast du mich erhöht. Als aber ich selbst
erhöht worden war, da erst erkannte ich deine Erhabenheit. Außerdem
kann man dies auch aus dem (Grundgedanken) des vorliegenden (Psalms)
ersehen: Es wendet sich jemand der Gnosis zu; noch sieht er nicht ihre
Größe, noch nicht ihre Schönheit, nicht ihre Erhabenheit. Wenn er aber
beginnt, an ihr Anteil zu gewinnen und täglich wächst, indem er zu dem
schon Erkannten (neue Erkenntnisse) hinzuempfängt, dann sieht er die
Größe und die Erhabenheit der Gnosis und des Tugendlebens und "erhöht"
sie, d. h. anerkennt ihre Erhabenheit. Allerdings, wenn er sich mit (ihrer)
Größe und Erhabenheit beschäftigt, sieht er (auch), daß er weit (hinter ihr)
zurückbleibt. "Ich bewunderte dein Wissen, da wurde es gar
gewaltig; ich komme dagegen nicht an" (Ps 138,6), (d. h.) sofern
ich mich mit dem Wissen Gottes beschäftige und es bewundere, wird es
(für mich) übergewaltig und ich komme dagegen nicht mehr an, so lange
ich im Leibe bin. Das sagt auch Salomon in bezug auf die Weisheit: ,,1 c h
sprach: ,Ich werde die Weisheit erlangen', da hatte sie sich
weiter entfernt, als wo sie war, und eine tiefe Kluft (hatte sich
aufgetan). - Wer wird sie finden?" (Eccl 7,23f.). Das heißt, die Weis-
60 Text

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30 nach 10 17,6 1s 8,18*


4 1 Ps 2,8 5 Ps 40,5 7 f nach 1s 53,5 (T<r [LWAW1tL otUTOÜ 1)[Le:LC;; tli&1)fLE\I), zit. 1 Petr 2,24

20 eup1j(1t 21 eup1)crL I ou8tc;; I crmX\lLO\l 11 I e[Lot 1 22 t1tLXt\lTott 23 [Le:t[LOUfLE\lW\I 24 ou8tc;;


25 cru\Ie:\IYt~t\l 30 e:Xt\lOUC;; I eL80u
4 11)YLTotL 3 e:Xt\lOL I e:UqlPott\lO\ITott 1/ 4 [Lt 1 I J:xtxp~;(e:\I): e:Y.e:XPIX~:X P 2e: korr. aus P I
(oux): XotL P I ecrxev 2e: korr. aus 0 5 e:totcrott I Lot.&tC;;
3,20-4,7 61

heit war weit weg von mir, und als ich sie zu fassen strebte, da war
sie noch weiter entfernt, als sie vorher war. (Salomon) gibt schließlich auch
den Grund an: "Eine tiefe Kluft (hatte sich aufgetan). - Wer wird
sie finden?" Das "Wer wird finden?" bedeutet, daß niemand (sie findet);
das "Wer" (bezeichnet) ja (oft) das Seltene.
2b "Und du ließest meine Feinde nicht triumphieren über mich."
(a) Viele Feinde bedrängen mich und wollen mir schaden. Ich erwähnte
schon, daß dieser Psalm in gleicher Weise zu verstehen ist von der mensch-
lichen Natur des Heilandes wie von denen, die ihm nachfolgen; denn die
Heiligen hatten Feinde, und der Heiland hatte Feinde. Sofern er aber Gott
ist, kann ihm niemand nahen, um zu versuchen, auch ihm zu schaden.
Feinde pflegen sich ja zu keinem andern Zweck zu nahen als um zu schaden.
Im Namen Jesu also, sofern er Mensch ist, und eines jeden, der ihm nach-
folgt und Glied an seinem Leibe ist, wird gesagt: "Weil du mich empor-
gehoben hast". Wenn du mich nämlich nicht emporgehoben hättest,
würden sich meine Feinde meiner bemächtigt haben und (jetzt) trium-
phieren, und ich würde dich nicht erhöhen.
(b) Man kann es aber auch als im Namen des Heilandes gesagt verstehen,
wenn wir keinen Unterschied mehr machen und sagen: sofern er Gott-
Logos ist odel: sofern er Mensch ist, wie ich es eben ausführte über den
Gnostiker. (Dann ist) "Ich will dich erhöhen, Herr, weil du mich
emporgehoben hast" (so zu erklären): Du hast mich emporgehoben,
nachdem du mir die gegeben hast, für die ich (in die Welt) kam (vgl.
1017,6). "Sieh, hier bin ich und die Kinder, die Gott mir ge-
geben hat" (Is 8,18). "Ich will dir geben die Völker zu deinem
Erb e" (Ps 2,8). Dies erachtet der Heiland als den ihm zukommenden Sieges-
preis und Gewinn. Deshalb (heißt es): "Du ließest meine Feinde
nicht triumphieren". Denn dadurch, daß die Gefangenen durch mich
und für mich befreit wurden, erhöhe ich dich, (indem ich als Sieger) über
denen (stehe), welche sie in der Gewalt hatten; jene aber triumphieren nicht.
3 "Herr, mein Gott, ich schrie zu dir, und du hattest mich (schon)
geheilt." Das ist das Wort eines, der schon erhört worden ist; denn wenn
er (noch) um Heilung geschrieen hätte, hätte er nicht schon erhalten, was er
begehrte. "Ich sprach: Herr, erbarme dich meiner. Heile meine
Seele, denn ich habe gesündigt vor dir" (Ps 40,5). Der war noch
nicht geheilt; denn wer so spricht, bekennt (seine Sünden) und bereut.
(a) In der Rolle des Heilandes dagegen spricht (der Psalmist) so: "Ich
schrie zu dir, und du hattest mich (schon) .geheilt". Striemen
62 Text

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4,8-24 63

empfing ich, eine Arznei und ein Heilmittel für jegliche Schwäche. Warum
denn empfing ich die Striemen? Damit eben sie Heilmittel werden für die
Verwundeten. Dann aber werde ich selbst geheilt, wenn meine Striemen
andere heilen, die mein Leib sind. (In diesem Sinne) also (heißt es): "H e r r ,
mein Gott, ich schrie zu dir, und du hattest mich (schon)
geheilt".
(b) Wenn jeder einzelne Gerechte so spricht, wird er erhört von dem,
zu dem er schrie. "Noch während du sprichst, werde ich sagen:
Sieh, da bin ich!" (Is 58,9). Das "Ich werde sagen: Sieh, da bin
ich!" bedeutet: Indem ich (dir) zeige, worum du bittest, bin ich dir schon
nahe; denn dein Gebet kommt meiner Gabe nicht zuvor, sondern zugleich
geschieht es: Du bittest, - du hast schon die Erfüllung. Wir wollen Bei-
spiele nehmen aus der Hl. Schrift: Zum Heiland kam ein Aussätziger und
sprach: "Wenn du willst, kannst du mich rein machen". Er sagt:
"Ich will. Sei rein!" (Mt 8,2ff.). Und die Reinigung ist erfolgt, so daß
man (Bitte und Erfüllung zeitlich) nicht voneinander scheiden kann. Rein
logisch betrachtet ist die Bitte früher als die Reinigung, zeitlich ist sie nicht
früher.
Ein weiteres Beispiel: "Willst du gesund werden?" und alsbald
(fügt er hinzu): "Steh auf, nimm dein Bett auf und geh umher!"
(10 5,6ff.). Und im gleichen Augenblick geschieht das, was Jesus befohlen
hat. Du weißt, das Spiegelbild gibt das (ursprüngliche) Bild wieder, und
man kann einzig unter logischem Gesichtspunkt sagen, welches das ur-
sprüngliche ist.
4a "Herr, du hast meine Seele aus dem Hades heraufgeführt."
(a) Nachdem du mich geheilt, hast du meine Seele aus dem Hades herauf-
geführt. Dies ist wohl von J esus gesagt: Da ich die Striemen empfangen
hatte und wund geschlagen war wegen der Sünden mancher Menschen - es
sind wohl die mit Sünden Behafteten im Hades gemeint -, stieg ich dorthin
hinab, damit meine Striemen sich ihnen nahen und sie heilen. Die Heilung
aber besteht darin, daß meine Seele von dort heraufgeführt wurde. Ich war
dort, nicht um selbst zu bleiben, aber auch nicht, um einfach dorthin weg-
zugehen und wiederzukommen, sondern um die dort Weilenden heraufzu-
führen. "Dem Leibe nach getötet, dem Geiste nach aber le-
bendiggemacht, in dem er auch den Seelen im Kerker" die
Botschaft" verkündete" (1 Petr 3,18ff.), führte er sie herauf. Ihretwegen
stieg er dorthin hinab, und er sagt, daß er ihretwegen auch heraufsteige;
denn er ging von hier weg, um sie heraufzuführen. Würden sie nicht
64 Text

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29 vgl. Zach 9,11 (XCltL cru EV OCi[L'X'L ~LOC%';P~1j~ E;etdcrTe:IACltC;; ~e:O'[Ltouc;; O'ou EX AlXxxou Ol))!
l)(OVTOC;; ()~wp)

5 7 Mt 11,3
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24 e:XI(VOC;;) 26 CltVTJYCltyov I ILOU 11 27 Zeilenanfang etwa 1 cm eingerückt I lACltXXOV 1


30 e:XI
5 2 1)7t!XP)(1 3 oc~llv 11 IIjIOCAOCTOCI I OCUTOU I 4 XCltXIVOUC;; I OC7tO~e:~IYILEVOUC;; 5 1,2e:XI I OC7te:~I-
7 e:XIVOCC;; I zwischen 1tpoO'~oxwO'occ;; und OCUTOV eine Spur früherer Beschriftung durchstri-
chen I XOCXI 8 1l~1 I EXIVOC;; I OC7tO%vl)O'XIV 9 O'v: 0'01 P I EXI I 7tElLmc;; 10 EXI I ILCIt%wv
das sehr verkürzt geschriebene IL durch m 2 korrigierend interlinear wiederholt I ypCltq>L I
'(Ö)ILW[V icm]v: llILW[ .••.•. ]'.1 - statt llILW[ auch llILCIt.[ zu lesen möglich, oe dann mit An-
satz ~u CIt,~, e:, %, '.1,'0 oder 0' - ]v mit Füllhäkchen, darum wohl sicher Wortende
4,25-5,11 65

heraufsteigen, würde auch er nicht heraufsteigen; denn nicht um seiner


selbst willen stieg er hinab oder steigt er herauf.
(b) Man kann aber auch folgende Erklärung geben: Die (im Lemma ge-
nannte) Seele ist unsere Seele, die ja in Wahrheit eine vernunftbegabte ist.
Wie man von einem Menschen sagt, daß er Gott gehört, so läßt sich auch
von der Seele sagen, daß sie ihm gehört. "Du hast heraufgeführt aus
dem Hades meine Seele" (kann also auch in diesem Sinne verstanden
werden).
4b "Du hast mich errettet aus der Menge derer, die in die Grube
hinabsteigen." Es wurde schon bei Tage (?) gesagt, daß die "in die Grube
Hinabsteigenden" jene sind, die von oben hineingestürzt sind. Die Gruben
sind nämlich keine Quellen; sie haben kein Wasser (vgl. Zach 9,11), das
von irgendwoher zugeführt wird. Deshalb wird auch in der Hl. Schrift der
Hades durchweg "Grube" genannt, weil die verstorbenen Seelen dorthin
fallen. "Du hast mich errettet aus der Menge derer, die in die
Grube hinabsteigen." Wenn ich nämlich auch in den Hades hinab-
gestiegen bin, wurde ich doch in der "Grube" nicht festgehalten wie der
Regen, der hineinfällt, sondern ich wurde errettet meiner Sündlosigkeit
wegen (?). Es wurde mir nicht das Los zuteil, das manchen von denen zuteil
wird, die in den Hades stürzen.
5& "Psalliert dem Herrn, ihr, seine Heiligen." (a) Da er also selbst
psalIiert und Loblieder singt, weil er emporgehoben wurde, will er, daß
auch jene sich seinem Preislied anschließen, die er aus dem Hades herauf-
geführt hat, welche also als seine Heiligen erwiesen waren; denn es waren
dort die (Heiligen) aus der Familie Abrahams und auch alle andern Heiligen;
auch die andern Seelen weilten dort; aber die einen wurden als Seelen von
Heiligen erwiesen, die andern nicht. Wir sind nämlich der Meinung, das
der Heiland nicht alle Seelen heraufgeführt hat, sondern (nur) jene, die ihn
auch dort erwarteten. Darum erklärte ich das Wort: "Bist du es, der
kommt, oder sollen wir einen andern erwarten?" (Mt 11,3)
folgendermaßen: Dieser Mann (Johannes der Täufer) wußte, daß er bald
sterben werde; denn aus dem Gefängnis heraus sandte er folgende Botschaft:
"Kommst du selbst dorthin (in den Hades) oder schickst du einen andern?" -
nicht weil er zweifelte, sondern er wollte (dem Heiland) dort dienen, von
ihm belehrt, von ihm beauftragt.
(b) (Es ist auch folgende Erklärung möglich:) (Der Heiland) läßt (durch
den Psalmisten) den Heiligen schreiben: Meine Heilstat ist für euch, oder
(besser), sie ist von gemeinsamer (Wirkung) für mich und euch. Wie also
66 Text

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6,1 -&EA1)fLrX crou. aL<X '!oü E~7td\l I fLE'!' IXhwAOYLXOÜ, iS'!L 0 & (E6)~ fLoU d 0'1'.1,

12 Ps 29,2 14 Iac 5,16* 16 Ps 74,2* 20 vgl. 1 Thess 4,3 ('roiho y&p &a'rL .&SA"l!L1X 'rOU
'&eou, Ö &YLlXa!LO~ u!Lwv.) 29f Ps 142,10

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lllXO"w IIjiIXAIX'rIXL 1 U!LL~ 1 auvemxpo[ ••• ]IXL 12 <'r)'ii <j>3'ii <'r)'ii: "lw3"l"l PI xe 111 XIXL nach-
e;
träglich in 11 hineingeschrieben 1 e~0!L[.]AoYLa.&IXL 13 IXU'rOU 1 14 e~O!LOAoYLa.&IXL 15 ()(v'&o-
!L0A0Y"laL~ korr. durch m 2 16 zwischen aOL und o.&~ Ansatz zu fälschlich begonnenem.&
getilgt 1 XLVL'rIXL 1 AeYL 17 IXVIX!LV'ljaL~ 187tpO()(LpeaL 19 IXVIX7tOA"lO"IX'rIXL 1 OLXLIX 20 1,2,3 ye_
YOVIX'rIXL 1 IXvIXAIXße'rIXL 21 IXVIX7tOoA"lalX'rIXL sic I 1 .&eA"lalX'rIXL 22 11 O'rL 1 ()(U'rou 1 23 OO"Lm~
yeyeV'lj!LevoL~ 24 7tepL7teO"'lJ'rIXL 25 !LeV"l'rIXL 27 !Leve'rIXL: -: wohl durch m 2 29 IXvlX7te!Lm
5,12-6,1 67

ich einen Liedpsalm singe, so psallieret auch ihr. Begleitet mit euren Musik-
instrumenten mein Lied, das ich für euch mit emporschicke: "Ich will
dich erhöhen, Herr, ... " (Ps 29,2&).
5b "Und bekennet durch die Erinnerung an seine Heiligkeit."
(a) Hier wird nicht das Sagen der Sünden "Bekenntnis" genannt. Man nennt
nämlich auch dieses "Bekenntnis", wenn es z. B. heißt: "Bekennet ein-
ander eure Sünden" (Iac 5,16). Wie meistens also in der Hl. Schrift
wird die Danksagung durch das Wort als "Bekenntnis" bezeichnet, z. B. :
"Wir wollen dir bekennen, Gott, wir wollen dir bekennen
(Ps 74,2).
(b) Durch ein Gebot wird hier die Erinnerung wachgerufen, und zwar,
heißt es, (die Erinnerung) an seine Heiligkeit. Es ist die Erinnerung an das,
was man schon als Schüler gelernt hat, und nicht erst jetzt zum ersten Male
hört. Wenn jemand geheiligt worden ist, erhielt er die Heiligkeit durch Teil-
habe am Heiligen. So kommt es, daß er nicht seinem Wesen nach heilig ist,
sondern durch freien Entschluß, dadurch, daß er das Heilige, das Gute, als
Darlehen annahm. Erinnert euch darum, indem ihr "bekennet" und "psallie-
ret", daß euch die Heiligkeit gemäß ist. Denkt wieder daran, wozu ihr ge-
boren seid. Ihr seid geboren, damit ihr heilig, nicht, damit ihr unheilig seid.
Geboren seid ihr freilich in Unreinheit und Unheiligkeit. Erinnert euch
euer Heiligkeit und seid willens, so zu werden.
6ab "Weil Zorn ist in seinem Unmut, und Leben in seinem Willen."
(a) Deswegen ermahne ich euch, die ihr heilig seid, zu "psallieren" und zu
"bekennen" durch die Erinnerung an seine Heiligkeit, "weil Zorn in
seinem Unmut ist", damit ihr nicht seinem Zorn und Unmut verfallet.
Denn wenn ihr, obgleich ich so große Heilstaten vollbrachte, in demselben
(sündigen) Zustand bleibt, in dem ihr vor meiner Menschwerdung wart,
und um dessentwillen ich gekommen bin, dann wird Zorn folgen, weil ihr
trotz so vieler Hilfsmittel und trotz so zahlreicher Hilfen und Ermahnungen
in demselben Zustand verharrt.
(b 1.) Wie aber in seinem Unmut Zorn ist, so ist andererseits "in seinem
Willen Leben ". Wer seinem Willen folgen und ihn ausführen will, schickt
sich an, von Gott zu erbitten, ihn kennenzulernen. Es sendet also einer ein
Gebet empor mit den Worten: "Lehre mich, deinen Willen zu tun"
(Ps 142,10). Dadurch, daß er als Grund dafür angibt: "weil du mein
68 Text

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20 oc{J.cp~ßoA6c; eO''t"Lv ~ M~LC;. ~UVot't"CXL I Ot)'t"CUC; ocVotYVCUO'.&!fjVCXL· eyw ~& d1tCX ev

6 2 Mt 23,37 3f nach 10 1,3f; Col1,16 8 vgl. 2 Cor 3,6 12f 1er 15,9 ( ... e'lt''rcX,
cX.'It'e:KcXKTjCWJ 7j ljIuJ(7j Otu't'ijc;;, e'lt'e8u ••• ) 16 10 1,16f ( ... eMßofl-e:v, KOttJ(cXPW cX.V'rLJ(cXp~'t'OC;;·
8'r~ 0 v6fl-0C;; 8~a Mc.>uaec.>c;; e86.1hj, 7j J(cXP~C;; KOtL 7j cX.AiJ.&e:~Ot 8~a 'ITjaoü XP~O"'roü eyeve:'ro.)

6 1 8~K[.]uaw I auv8pOtfl-~v 2 8e:!: 8~ P I Tj.&e:ATjaOt'rOt~ 3 Ae:Yw 4 e:K~'rO 11 5 Zeilen-


anfang etwa 1 cm eingerückt I Otyill~Ota~c;; I 6 'lt'pc.>e:~ 10 OtVIX'rLAOtV'rOC;; I CPOtV~O"7jC;; 12 exe:-:
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e:KOtL- P, wobei -KOtL- in üblicher Verschleifung geschrieben 13 2e:'It'Ot 14 -CPL 16 Tjfl-~C;;
18 'lt'pc.>e:L I OtYOtAA~OtaLC;; 11 19 OtLc.>VOt I I 8uVOt-re:
6,2-20 69

Gott bist", zeigt er, daß nur Gottes Wille allein Leben ist. Aber auch
unser Wille muß mittun, damit Gott nicht sagt: "Wie oft habe ich
gewollt, aber ihr habt nicht gewollt" (Mt 23,37). Leben also ist in
deinem Willen.
(2.) Man kann hier aber auch den Gott-Logos "Willen" nennen. Durch
ihn ist ja alles geworden; alles ist durch ihn ins Dasein getreten. Im Willen
dessen also, der euch ins Dasein geführt, lag das Leben.
6cd "Am Abend wird Klagen sich ausbreiten und am Morgen Jubel."
Am Abend endet der Tag und beginnt die Nacht, wie andererseits am
Morgen die Nacht endet und der Tag beginnt. Wie schon oft gesagt wurde,
können die Gegensätze, das Gute und das Schlechte, nicht miteinander
verbunden existieren.
(a) Man kann den "Abend" auffassen als das Ende des Schattens, das
Ende des Buchstabens. Wenn aber jemand noch verharren will im Buch-
staben und im Schatten (d. h. im Alten Bund), nachdem sie schon ein Ende
genommen haben, dann klagt er sehr, da er nicht mehr sehen kann das
Leuchten des Buchstabens, nicht mehr betrachten kann den Glanz der
Schrift. Ist aber der Geist, der Lebendigmacher, aufgegangen und damit
der Neue Bund erschienen, dann ist Jubel bringender Tagesanfang.
(b) Schließlich auch noch die einfache Erklärung: (Dies geschah,) als die
Sonne der Gerechtigkeit für die Synagoge aus der Beschneidung unter-
gegangen war und sie so ihren Abend genommen hatte. Denn" die sie ben
Kinder gebar, ging leer aus; (sie verzagte,) die Sonne ging
ihr unter, als es noch mitten am Tag war" (Ier 15,9). Sie (die
Synagoge) gebar sieben Kinder. Damals hatte sie den Sabbat empfangen,
damit sie so - dem geistigen Sinn nach - alles vollende und Mutter guter
Gedanken und Werke würde; aber sie ging leer aus; sie erhielt nicht die
Fülle (des Logos), von welcher J ohannes empfangen hatte, der auf den
Buchstaben und die Alte Schrift hinweisend sagt: "A us seiner (des Logos)
Fülle haben wir alle empfangen, (Gnade um Gnade; denn das
Gesetz wurde durch Moses gegeben, die Gnade aber und die
Wahrheit kam durch J esus Christus)" (10 1,16f.). Deswegen ver-
zagte sie, als die Sonne unterging, während es noch mitten am Tag war,
d. h. während diese Weltzeit noch dauert; denn auch sie wird oft "Tag"
genannt. (Nach dieser Auslegung versteht sich von selbst die Bedeutung
des folgenden Wortes:) "Und am Morgen Jubel".
7 "Ich aber sprach in meinem Glück nicht werde ich wanken in
Ewigkeit." Dieser Vers ist nicht eindeutig. (1.) Man kann folgendermaßen
70 Text

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meufLcxn a:y('Il') 27 10 11,26 (6 mcrnuwv d<; sfLe xliv &lto-&&vn l:1)cre't"cx~, xcxt ltii<; 6 l:wv xcxt
mcr-reuwv d<; sfLe ou fL1) &lto.&&V71 d<; 't"ov cx!&vcx.) 28 Ps 111,9, zit. 2 Cor 9,9

22 crmpcx<; 25 ou3~<; I Aey~ 26 8Lcx.&ecrL 28 fLeVL I nach 2CXLWVCX unbestimmbares Zeichen


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6,21-7,8 71

lesen: "Ich aber sprach in meinem Glück: Nicht werde ich


wanken in Ewigkeit". Als ich im Glück lebte, sprach ich: Nicht werde
ich wanken in Ewigkeit. (2.) Es ist aber auch folgende Interpunktion
möglich: "Ich sprach: In meinem Glück werde ich nicht wan-
ken in Ewigkeit". Beide Interpunktionen sind sinnvoll.
(Zu 2.) Als ich in Gerechtigkeit gesät und die Früchte der Gerechtigkeit
geerntet hatte und so im Glück lebte, erwachte in mir diese Zuversicht: Ich
werde in Ewigkeit nicht mehr wanken. Wenn nämlich der Wille Gottes in
Ewigkeit währt, ist auch seine Gerechtigkeit unsterblich. Nachdem ich
eingebracht hatte die Früchte der Gerechtigkeit und darum glücklich war,
sprach ich (so). Denn ich sprach in dem Zustand, der angedeutet ist in dem
bekannten Wort: "Niemand nennt J esus Herr, (wenn er nicht
vom Heiligen Geiste erfüllt ist)" (1 Cor 12,3). In Seelenhaltung
und Leben glücklich und die Früchte der Tugend hervorbringend bekannte
ich: Ich bleibe in Ewigkeit unerschütterlich gemäß dem Schriftwort :
"Wer glaubt (an mich, wird leben, auch wenn er gestorben
ist,) und jeder, der lebt und (an mich) glaubt, wird nicht
sterben in Ewigkeit" (10 11,26); ferner: "Die Gerechtigkeit des
Herrn währt in alle Ewigkeit" (Ps 111,9).
(Zu 1.) Man kann aber auch anders interpungieren, und zwar so: "Ich
aber sprach in meinem Glück:" d. h. als ich glücklich war und
glaubte Ruhe zu haben, da sagte ich: "Nicht werde ich wanken in
Ewigkeit". Wenn aber nicht eilends Hilfe geworden wäre, er wäre (nur
allzu rasch wieder) erschüttert worden, weil er auf sich selbst baute; er
vertraute zu sehr auf sein Gedeihen.
Wenn nun hier (der Psalmist) als Vertreter des Heilandes spricht, soll der
zuerst dargelegte Sinn Geltung haben (d. h. zu 2.); wenn aber (als Ver-
treter) der übrigen Menschen, mag auch dieser letztere angenommen werden
(d. h. zu 1.).
8a "Herr, in deinem Willen hast du meiner Schönheit Kraft ver-
liehen." Er spricht entweder bittend (wenn man liest 7tOCptfoxou) oder dan-
kend (wenn man liest 7tOCpeoxou). Wir wollen nun sehen, von welcher
Schönheit er spricht. Er spricht nicht von der Schönheit des Leibes, sondern
von der Schönheit der Seele, d. h. des inneren Menschen. Jene sichtbare
Schönheit aber, die sich im Antlitz und in der Gestalt zeigt, besteht im Ver-
hältnis der Glieder: Wenn die Glieder des Menschen einander entsprechend
(gestaltet) sind und nicht so, daß die einen zu sehr, die andern zu wenig
hervortreten; denn dadurch wird die Schönheit entstellt. Man muß ein
72 Text

7,9 't'1l"'" PLVL


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15 W~ ~OC't'pOV KeKp&.~OfLOCL, 7tpO~ ~~ 't'OV .&(e6)v fLOU ßO~GOfLOCL· OU ~LOCLp013V't'e~ I 't'OV
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7 11fCant4,7* 181Cor7,23;vgl.ib.6,2o 1Petr1,lsf* 23fPs29,Sb

[ ... ] ,
9 MyL 10 VOYjO"Lt; I cxvcxAoyoUO"oct; A korr. aus y 12 ea.[ .. ][O"OL] 13 ecrxot; 1/ I Lemma
und Komm. zu Vers 8b fehlen, doch s. 7,23 f I &v ohne den üblichen Querstrich I ßOYjo"0!LOCL
14 CI)~ korr. aus "rCl)Xc;)" 15 08eßov 08 und 20 aus unkenntlicher Verschreibung korr.
168e!: 3L P I eXL I CPOCVOCL 1/ I nach 8LOCcp&Opocv fehlt I 17 eL80u 18 YjyoPOCO"&Yj"rOCL 19 eAU-
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"rPCI)&Yj"rOCL I OCVOC"rPOCPYjt; I "reL!LLOU I oc[rr-r.]!LOU Buchstabe nach"r wohl nicht vollendetes IX
oder CI) 20 cx&puO"ILIX I em 23 auch OCm:AOCßOV möglich I MyL I ocm:O""rpelJiev I !L0U 24 et
"rOtwv: Yj"rOLVUV P, darunter ausgewaschenes eL"rocxoc~ noch lesbar 25 AeYL I OCLILIX"rL!L0Uev"rCl)
ist interlinear nachgetragen
7,9-25 73

Auge haben, das der Nase, und eine Nase, die dem Mund entspricht. Wenn
nämlich die Glieder nicht harmonisch angeordnet sind, - mag auch jedes
Glied für sich betrachtet schön scheinen, - so geben sie doch dem Antlitz
keine Schönheit.
(Der Psalmist) meint also folgendes: Die Tugenden, die du mir als Gaben
gewährst, sind in deinem Willen unzertrennlich einander verbunden, so daß
(wenn ich ihn erfülle und dadurch die Fülle geistiger und sittlicher Tugenden
erwerbe,) meine Gedanken in Harmonie sind mit meinen Werken. Auch im
Hohenlied sagt, der das Lob der Braut singt: "Ganz schön bist du,
meine Freundin, und kein Makel ist in dir" (Cant 4,7). Du bist
deswegen ganz schön, weil du untadelig bist und nichts in dir ist, was gegen
die Harmonie verstößt, und auch nichts Häßliches.
9 "Zu dir, Herr, will ich rufen, und zu meinem Gott will ich schrei-
en." Das bedeutet, um es auf einfache Weise zu erklären, indem wir den
Vater nicht vom Sohne trennen: Zu dir, Herr, als dem Hohenpriester, als
dem Arzt, will ich rufen; zu meinem Gott will ich schreien. Wer zu Gott
schreit, schreit zu der Dreiheit; denn ein einziger Gott ist die Dreiheit,
(ich meine natürlich) nicht die Identität der Zahl, falls man in diesem
Zusammenhang überhaupt Zahlen nennen darf.
10ab "Was für einen Gewinn brachte mein Blut, mein Hinabsteigen
in den Tod?" Ich stieg hinab in den Tod; welcher Gewinn wurde dadurch
erzielt? Siehe, sie bleiben (trotzdem) in ihren Sünden. Aber er sagt dies
nicht ganz allgemein. Es heißt ja: "Ihr seid gegen Bezahlung ge-
kauft" (1 Cor 7,23) durch das Blut Christi; und: ,,(Nicht) mit ver-
gänglichem Silber und Gold seid ihr freigekauft von eurem
alten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blute Christi als
des makellosen und fehlerfreien Lammes" (1 Petr 1,18f.).
Man kann folgende (Erklärung geben): Die ganze Gemeinde der Erlösten
wird Leib Christi genannt. Da nun - obwohl der Heiland auf die Erde ge-
kommen war und alles auf sich genommen hatte, was wir schon oben er-
örtert haben: die Striemen, das Kreuz, den Abstieg in den Hades, - (da)
sich (trotzdem) nicht alle bekehrten, nicht alle Tugend und Glauben an-
nahmen, vielmehr nur die einen, die andern nicht, darum sagt er: "D u
(0 Gott) hast dein Antlitz abgewandt" von diesen, obwohl sie meine
Glieder sind, obwohl es mein Leib ist, "und daher geriet ich in Be-
stürzung" (Ps 29,8 b ).
Wenn er also doch Rettung und Loskauf und Freiheit durch sein Blut
gewirkt hat, wie kann er dann sagen: "Was für einen Gewinn brachte
74 Text

7,26 il ~ rxl cp &0 P cX. v;


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8 1-4 nach 1 Cor 15,47-49 9 Exod 15,2 13 vgl. 10 11,35ff

26 EXLVOU<;; 1 e:VfLWO(V't"O(<;; 283Le:YLpWV 1 Ae:YL 1 Vers 10c nicht als Lemma gekennzeichnet
eil und / fehien); 10d ganz ausgelassen 1 e:~ofLoAoY1lae:'t"o(L 2e: korr. aus 0(
A
8 1 e:m 1 LXOVO( 2 1 ,20(A1)-&LO(V 3 &Ve:AWV: [cp]O(VO(L[p]WV P 1 LKOVO( 4 Ae:YL 1 d oox: 1)OUX
P 1 e:~OfLOAOYL't"o(L 7 3LXVU<;; 1 e:KLVOU<;; 1 Ae:YL 11 1 fLe: /, 11 und / nachträglich hinzugeschrie-
u e
ben 1 3L~0(<;; 1 e:KWOU<;; 8 e:XLVWV 1 e:KWO<;; 1 e:Ae:1)-&1)Vo(L 11 1 fLOU /1 Y[L]ve:a-&O(L 9 Q"K0(L7t"0((J"'t"1j<;; 1
aW't"1jpLO(V / 1 e:Ae:1)fLe:v 11 XO(XWOU<; 12 -3LKVUfLL 1 e:ve:pY1lO"L 1 CPO(PfLO(KOV // 13 e:fLOL / 1
e:KLVOU<;; 1 aLe:YLp1) 14 d EfLOü: 1) e:fLOU P 1 e:KLVO~ 1 n-e:V.&L
7,26-8,14 75

mein Blut, mein Hinabsteigen in den Tod?" Es war von großem


Gewinn; aber in bezug auf jene, die in ihren Sünden verharren, (sagt er):
Soweit es euch betrifft, brachte mein Blut und mein Hinabsteigen in den
Tod keinerlei Gewinn. Er sagt das also, um sie zur Bekehrung aufzurufen.
Darum heißt es:
10cd "Nicht wird Staub dich preisen (oder deine Wahrheit ver-
künden)." Sieh, es gibt welche, die "Staub" sind. Ich kam zu leiden, um
sie umzuwandeln und sie aus staubgeborenen zu himmlischen Wesen zu
machen. Da sie aber noch darin verharren, das Bild des staubgeborenen
(Menschen) zu tragen, preisen sie dich nicht und verkünden auch nicht
deine Wahrheit. Ich jedoch kam, um die Wahrheit zu offenbaren, nachdem
ich Irrtum und Lüge vernichtete, und um dir Lobpreis zu bereiten, auf daß
der Mensch abwerfe das Bild des staubgeborenen und empfange das des
himmlischen (Menschen) (vgl. 1 Cor 15,47-49).
Er sagt also: "Nicht wird Staub dich preisen". Wenn "Staub"
dich nicht preist, so entstand - soweit es auf ihn ankommt - aus meinem
Blut und aus meinem Herabstieg in den Tod keinerlei Gewinn.
Als ich erklärte, er sage dies um deretwillen, die in ihren früheren Sünden
verharren, gaben wir doch zu, daß er auch viele durch sein eigenes Blut
erkauft hat. Auf diese hinweisend sagt er dann:
11 a "Gehört hat mich der Herr und mir Erbarmen erwiesen."
Nachdem er auf die Bekehrten hingewiesen hat, bezeichnet er ihre Erret-
tung, d. h. daß sie Erbarmen fanden, als Erbarmen des Herrn.
11 b "Der Herr wurde mein Helfer." Das "Werden" gilt nicht für das
Wesen (Gottes), sondern für (seine) Beziehung (zu den Geschöpfen). (In
diesem Sinn ist auch das Wort zu verstehen:) "Helfer und Beschützer
wurde er mir zum Heil" (Exod 15,2).
11 a "Gehört hat mich der Herr und mir Erbarmen erwiesen."
Ich klagte, weil in einigen nach meinem Hinabsteigen in den Tod keinerlei
Gewinn erzielt wurde aus meinem Blut; aber dadurch, daß ich zu meinem
Hause auferbaue, die Erbarmen empfangen haben, zeige ich, daß auch jene,
die noch solcherart sind, einst gerettet werden; einst wird in ihnen das
Heilmittel wirksam werden.
12a "Gewandelt hast du mein Klagen mir in Freude." In seiner Liebe
zu den Menschen beklagte er jene, die tot waren, um sie aufzuerwecken.
(Wenn) nämlich (einer dies hörte,) mußte er wohl sofort in sich gehen und
denken: Wenn jener (Christus) trauert und klagt, weil ich in Sünde bin, um
wieviel mehr muß ich dies tun! (Dann bereut er und wird gerettet. Auf
76 Text

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18f Mt 11,21 * (. , . ey(vov-ro (Xl yeV6ILEV(xL ev ulLi:v, 7tOCA(XL ••• ) 22 vgl. Mt 13,24-30, 36-43;
7,16; Hebr 6,8 27 vgl. 3 Regn 20,27,29* 28 vgl. Ps 59,5; 1s 29,10, zit. Rom 6,8

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15 OtpLAOO I el(LVOOV 16 xo7te-ro~ 1/ 17 €1Jtppocruv1)v 1 18 8uv(XILL~ 19 a;a't"1)pov 20 lLe-ra;-rou3e I
Aa;ILßa;vL 23 8L~a;<;; I xa;XLV1)V 24 e7ta;u-ra; 11 I xa;-ra;vuyoo 1 25 aOL: cru P 26 a;peaXL
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27 lLe-ra;lLeALa;v 29 Ijia;AL 30 AeYL
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9 1 laoL 1/ I 2aoL 1 I em I 3e~olLoAoY[1)ao]ILa;L 2 8o~[a;] I nach lLe-ra;lLeAolLa;L fehlt 1/, das
vielleicht ersetzt ist durch die Paragraphos oder Koronis auf dem Rande unter Zeile 2 I
8,15-9,2 77

diese Weise) also "hast du mein Klagen in Freude mir gewandelt".


Es ist mir eine Freude, wenn ich jene gewinne; aber als sie sündigten, war
Trauern und Klagen mein Teil.
12b "Zerrissen hast du mein Sackgewand und mich umgürtet mit
Freude." (a) Während ich in Trauer war, trug ich ein Sackgewand, d. h.
ein rauhes, hartes Leben; aber es wandelte sich in Freude. Das haben wir
auch schon dargelegt bei der Erklärung der Stelle: "Wenn in Tyros und
Sidon die Wundertaten geschehen wären, sie hätten schon
längst in Sackgewand und Asche sitzend Buße getan" (Mt
11,21). Wir erklärten, das Wort O'ocxxo~ bezeichne das rauhe, anstrengende
Leben, wie es der Klagende führt.
(b) Zusammen mit diesem Sackgewand nimmt man Asche, sitzt da und
tut dabei nichts mehr, sondern sitzt nur da und läßt zur Ruhe kommen das
Wüten der schlechten (Leidenschaften). Währenddessen seufzte er über das
Unkraut, die Dornen und Disteln, die er geerntet hatte. Denn er konnte
nicht sitzen in den Dornen und Disteln, sondern er setzte sich erst auf sie,
nachdem er sie verbrannt oder auch als kraftlos erwiesen und jene Eigen-
schaft behoben hatte, derzufolge sie unbrauchbar waren.
Ba "Auf daß meine Ehre dir psalliere und ich nicht zerknirscht
werde." (a) Einige halten ein Komma vor (xocl.) ou (Ll) xoc't'ocvuyw, (so daß
sich der Sinn ergibt:) Wenn meine Ehre dir psalliert, werde ich nicht zer-
knirscht. Mir gefällt diese Lesung nicht. Aber eine ganze Anzahl der Lek-
toren (?) in der Kirche lesen so.
(b) Oft bezeichnet die "Zerknirschung" eine bestimmte Art von Reue.
Als z. B. Achab Reue empfand, heißt es: "Sahst du, wie Achab zer-
knirscht wurde?" (3 Regn 20,29). Und (an anderer Stelle): "Du tränk-
test sie mit dem Geiste der Zerknirschung" (nach Is 29,10), d. h. mit dem
Geiste der Buße.
(c) Der Psalmist meint also folgendes: "Meine Ehre psalliert dir",
d. h. ich handle nach deinem Willen und habe darum nichts zu bereuen,
d. h. "bin nicht zerknirscht". Ich bin nicht zerknirscht wie wegen
einer Sünde, so daß ich (etwa gute Werke) nicht mehr vollbrächte, (sondern
nur mehr dasäße in Sackgewand und Asche). Darum fährt (der Psalmist)
fort und sagt: "Herr, mein Gott, in Ewigkeit werde ich dich
preisen".
13 b "Herr, mein Gott, in Ewigkeit werde ich dich preisen." Da ich
dich also in Ewigkeit preise, indem ich deiner Herrlichkeit psalliere, bin
ich nicht zerknirscht, d. h. habe ich keine Reue.
78 Text

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9 5f Hab 3,2 7f nach Gen 27,33 9f Ps 115,2* 10f nach 10 10,35 14f 1 Cor 2,9f
16 nach 2 Cor 5,13

Komm. zu Ps 30 beginnt mit 1 Zeile Abstand 3 A' auf dem Rande, darunter ausgewa-
schene Verschreibung Ke' noch lesbar I Zeilenanfang 4 cm eingerückt I nach lexo"rlXcre:roc;
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fälschlich /I statt I 47rlXplX7re:rov 5 e:~LcrTIX-&IXL --&- korr. aus -'1'- 67ro[: 7r[p]o[ P 7 qlIX-
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18 -&EroPL I IXP{J.O~L I 1X7rlXyye:MLV I 1X8LV /I
9,3-18 79

Psalm 30

1 "Im Hinblick auf das Lebensziel. Ein Psalm Davids. Im Zustand


der Ekstasis." (a) Das Wort Ekstasis ist homonym, denn es hat vielerlei
Bedeutungen. (1.) Eine davon ist Wahnsinn oder Verrücktheit,. wenn einer
verrückt ist, ist er ja außer sich. (2.) Das Wort Ekstasis bezeichnet aber auch
das Staunen,. denn wenn einer staunt, sagt man, er sei außer sich. "Ich
schaute deine Werke an und geriet außer mir" (Hab 3,2), als
ich ihre Größe betrachtete und die Kunst, mit der sie geschaffen. Es gibt
viele Stellen, die zeigen, daß durch das Wort Ekstasis das Staunen aus-
gedrückt wird. So geriet z. B. auch Isaak gar sehr außer sich, als er den
Segen von Esau weggenommen hatte (Gen 27,33). (3.) Ferner wird durch
das Wort Ekstasis ausgedrückt, daß einer aus seinem vorherigen Zustand heraus-
geriet, z. B. wenn er sagt: "Ich aber sprach in meiner Ekstasis (in
meinem Außer-mir-sein): Jeder Mensch ist ein Lügner" (Ps 115,2).
(D. h.:) Als ich außer mir geraten und nicht mehr Mensch, sondern Gott
war, weil ich den zu mir gekommenen Gott-Logos aufgenommen hatte,
da sprach ich: "Jeder Mensch ist ein Lügner". Denn wenn wir
dieses Wort im gewöhnlichen Sinn verstehen, lügt (der Psalmist): Wenn
jeder Mensch ein Lügner, er selbst aber auch einer der Menschen ist, dann
lügt (auch) er. Wenn er aber lügenhafterweise behauptet: "J eder Mensch
ist ein Lügner", dann sind sie durchaus keine Lügner. (Man sieht also,
daß reine) Menschenworte unsicher sind und unzuverlässig. - Das gleiche
meint auch der Apostel, wenn er sagt: "Was ein Auge noch nicht
erblickt und ein Ohr noch nicht gehört hat und was in eines
Menschen Herzen noch nicht aufgestiegen" (1 Cor 2,9). Er selbst
ist also nicht (mehr) Mensch, sondern fügt hinzu: "Uns aber hat es
Gott geoffenbart durch seinen Geist" (1 Cor 2,10), uns, die wir
nicht mehr Menschen sind, die wir freimütig sagen können: "Im Verkehr
mit Gott gerieten wir außer uns, im Verkehr mit euch sind
wir bei Verstand" (2 Cor 5,13).
(b) Es geriet also auch der außer sich, der die Worte im vorliegenden
Psalm spricht: Ein anderer als er selbst ist er geworden, er ist Gott ge-
worden durch die Teilhabe am Gott-Logos; er hat aufgehört, Mensch zu
sein. Darum also achte darauf, daß er nicht Menschenworte spricht, sondern
was einem Gott gewordenen Menschen zu künden und zu singen zukommt.
80 Text

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23 1 Cor 8,13 25f nach 1 Cor 13,9f (l:x [L€pou<; yap YWfuO"X.O[L&V xcxll:x [L€pou<; 7tpoq)'l)-
'1:"e:UO[Le:v' Ihcxv 3e ~A&1l '1:"0 '1:"€Ae:LOV, '1"0 l:x (.L€pou<; xcx'l"cxPY'l)&1)cre:'I"cx~.) 30 Ps 84,12 (3~XCXLOcrUV'l)
l:x 'l"OÜ oupcxvoü 3~€xutjJe:v) nach Ps 17,10 (= 2 Regn 22,10)
10 1 Gen 6,11,13* 2 Ps 13,3

19 Zeilenanfang 1 cm eingerückt I 'l)A7te:~crCX I cx~wvcx I 20 O'l"CXV -cx- korr. aus -e:- 23 -'1:"~VWV I
3uvcx'l"ov -uv- korr. aus -CX'l"- 24 e:7tL I 7tCXpe:X'l"~V~ I ßCX<1LA~CX I cxtwvcx<;: cx~WVo<; P, aber -0-

mit Spur lässiger Korrektur zu -Xl- 26 't"e:A~OU 27 (.L~~[ov] '" -v versehentlich mitdurch-
strichen I (.L~~ovwv 28 xv 11 I 2~e: I 29 =yye:VLCXV I X~'I"CX~
'1)"
10 3 e:x~ 4 OLXe:'I"CXL 5 <pCXVCXLpW&e:L<1'l)<; I CX3~XLCX 11 6 (.Le: I I e:! xcxt: 'l)XCX~ P I (.Le:YCXALO'I"'l)'1:"CX
7 cru: cro~ P I
9,19-10,7 81

2a "Auf dich, 0 Herr, habe ich gehofft, möge ich nicht beschämt
werden alle Zeit." (a) Ich werde nämlich nicht beschämt, wenn der Inhalt
meiner Bitte gewährt wird. Dann nämlich erlebt der Beter eine Beschämung,
wenn er nicht erhält, was er erwartet hat.
(b 1.) Wenn wir den Begriff "alle Zeit" in einfachem Sinn fassen, meint
(der Psalmist) folgendes: Möge ich während der ganzen Zeit meines Lebens
nicht beschämt werden, indem ich immer erlange, was von dir zu empfangen
ich erbitte. Denn (schon) oft wurde gesagt, daß die über das Leben des
Menschen sich erstreckende Zeit "alle Zeit" genannt wird, wie z. B. in dem
Wort: "Ich werde alle Zeit kein Fleisch essen" (1 Cor 8,13).
(2.) Man kann es aber auch so erklären: Weil du ewig bist und sich dein
Dasein und deine Herrschaft über alle Zeiten erstreckt, und weil auch ich
der Seele nach unsterblich bin, (bitte ich:) "Möge ich nicht beschämt
werden alle Zeit"; denn ich bin immer bei dir. Jetzt erkenne ich und
verkünde als Prophet stückwerkhaft, aber das "stückwerkhaft" wird ab-
gelöst durch das Vollkommene. So wird meine Hoffnung eher noch größer,
weil sie für die Zukunft noch Größeres erwartet. Es kann also nicht beschämt
werden, wer auf den Herrn hofft.
2 b "Durch deine Gerechtigkeit rette mich und befreie mich." {Der
Anfang des 70. Psalmes und des vorliegenden haben eine gewisse V er-
wandtschaft und Ähnlichkeit. Auch in Psalm 70 steht das "befreie
mich".}
Er selbst (Christus) nämlich ist (die Gerechtigkeit), von der gesagt wird:
"Gerechtigkeit schaute hervor" (Ps 84,12). Als er den Himmel
neigte und herabstieg, kam er, um die Sünde zu vernichten. Denn von
Sünde voll war der Erdkreis. "Denn voll war die Erde von Sün-
den" (Gen 6,11) wie auch vor der Sintflut, als "alle abfielen, allesamt
verdorben wurden, keiner ist, der recht tut" (Ps 13,3). Wie nun
das Licht, wenn es dort aufgeht und erstrahlt, wo Finsternis herrscht, die
Finsternis vernichtet - durch das Erscheinen des Lichtes verschwindet ja
die Finsternis - und (wie) beim Aufleuchten der Tugend das Laster weicht,
so wird jede Sünde zunichte gemacht, wenn die Gerechtigkeit offenbar wird
und die befreit, die (darum) flehen.
3ab "Neige dein Ohr zu mir; eile, mich zu befreien." (a 1.) Wenn
ich auch zu dir schreie, so habe ich doch im Vergleich zu deiner Erhabenheit
nur eine schwache Stimme. Wenn du also nicht dein Ohr zu mir neigst,
dann hat mein Geschrei nicht die Kraft, zu dir emporzudringen. Wenn du
dich nicht (zu mir) herabläßt, vernimmst du nicht meine Stimme.
82 Text

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"C'\OV 0P0{LOV
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8 vgl. Ps 129,3 (ea;v a.VO(LL<xe; 7t<XP<X't7jP~0"1l, xurm:, XUPLe:, 't'Le; U7toO"~0"e:'t'<XL;) 9 vgl. Bar 2,16;
Dan (Theod.) 9,18 14 Ps 118,96 18f Ps 7,3
U TI:
e:t (L~: 'Yj(L'Yj P 8 e7te:L(il)~: e:m(L'Yj P I I
7t<Xp<X't7jpL't'<XL 9 [7t<XP ]<xu't'ou ile:"i: ilL P 10 (LLV'Yj I
e:t (L~: 'Yj(L'Yj P I I
11 cruvX<X't'<xß<XLV6lV 1 e:~e:p'Yj 13 e:Ae:ye:v 1 14 't'e:AL6l·lhe; Ae:YL cruV't'EAL<xe; I
I I
15 'Ae:YL 't'<Xu't'<X" 16 (Le: 1 e:pXoe; -p- als Korrektur in -A- hineingeschrieben 17 OUilLe;
I I
19 (LOU 1 x<X't'<xcpuY'1Je;' 20 't'LX6lV 21 -'t7jpL<X 11 1cru 1 22 XP<X't'LV 23 XP<X'l'LV 11 oil'YjY'1JO"Le; I I
I I
ilL<x.&pe:IjILe; (Le: 1 24 'Ae:YL e:m 25 oil'YjY'1JO"ov -il- korr. aus -0"-
10,8-25 83

(2.) Oder anders: Da er alle Verfehlungen derer wahrnimmt, die von


ihm gerichtet und geprüft werden, muß er sein Ohr neigen, um (uns) Zu
hören. Wenn er nämlich verharrt in dem Wissen und in der Macht, die ihm
eignet, dringt das Gebet nicht zu ihm hinauf. Wenn er sich nicht wohlwol-
lend neigt, nimmt er das Gebet nicht auf. Er neigt sich aber wohlwollend,
indem er sich (zu uns) herabläßt.
(b) Wenn du dein Ohr zu mir neigst, vernimmst du mich und befreist
mich schnell von denen, die mich gefangen halten, die mich vernichten
wollen. Wenn also Feinde da sind, eile, mich zu befreien.
Frage: Sprach er dies im Zustand der Ekstasis? - (Ja, aber) ich wollte
nicht sagen, daß sich hier der Wahnsinn zeigt, sondern das Staunen, das
Außer-sieh-Geraten. Du denkst nicht daran, daß es nicht nur eine einzige
Vollkommenheit gibt. Wer die letzte Vollkommenheit erreicht hat, sagt:
"Ich sah ein Ende jeglicher Vollkommenheit" (Ps 118,96). Wer
aber das alles übersteigende Ziel noch nicht erreicht hat, sagt jenes (d. h.
"Neige zu mir dein Ohr; eile, mich zu befreien").
3 cd "Werde mir zu einem schützenden Gott und zu einem Zu-
fluchtshaus, damit ich Rettung finde." Werde mir zu einer uneinnehm-
baren Feste, zu einem unverwundbaren Wall. Werde mir auch einer, der
den Schild über mich hält, deinen Schild, deine Schutzwaffe. Wenn du
deinen Schild über mich hältst, kann keiner meiner Feinde mir schaden.
Nicht kann mich überwinden das Tier, das der Räuber ist, um dessentwillen
ich ein Gebet emporsandte: "Nie raube er wie ein Löwe meine
Seele" (Ps 7,3).
"Undiwerde mir) zu einem Zufluchtshaus". Werde mir zum so-
genannten Kresphygeton (Asyl). Wer dort hinein flieht, befindet sich inner-
halb von Mauern; denn es ist ein Bau, welcher Schutz für die Sicherheit
bietet.
4a "Weil du meine Stärke und meine Zuflucht bist." Du bist mir
alles, sowohl Stärke als auch Zuflucht. Zu niemand (anderem) fliehe ich,
nicht zu einem Herrscher, nicht zu Reichtum.
(Du bist) auch meine Stärke. D. h. mein Starksein habe ich von dir,
indem ich an dir Anteil habe, so daß ich als König herrsche.
4b "Um deines Namens willen führe mich und nähre mich." Er
meint folgendes. Da ich deinen Namen trage, so verleihe mir um eben dieses
meines Namens willen, den ich trage, beides : Führe mich - damit ich den
84 Text

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25 nach 2 Tim 4,7 Ps 58,6 26 Ps 118,32 .27 1014,6 28 Ps 53,3


11 3,5 1 Thess 5,23 8 Act 7,69 9 1ac 2,26*

27 im Spatium zwischen EO'TW und EVEXEV ausgewaschenes EV noch deutlich lesbar


28 !LE 11 29 Zeilenanfang 1 cm eingerückt, im freigebliebenen Raum Spur des aus-
..0).).0.
gewaschenen Ansatzes von E I E~lX~L~ I O"Ö: O'OL P I [xe] 1 I [nve~] 31 a;LlXO'lX~ I EXL I
nach lXUTlJ~ fehlt 11 I am Zeilenende 3 cm unbeschriftet
11 1 O'TLXTlXLOV Im): O'OL P I nach 2ILou fehlt 1 2 et~: L~ P 4 TOm unter T- ausgewa-
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zur Korrektur s. Einl. p. 19 I 8E~E .11 E1t'L8lJ
10,26-11,1l 85

Lauf untadelig vollende und sprechen kann: "Ohne Fehler bin ich
gelaufen und hatte Erfolg" (Ps .58,5), und: "Ich bin gelaufen
den Weg deiner Gebote" (Ps 118,32) - und laß mich von dir genährt
werden.
Dein Weg und dein Brot ist dein Sohn. "Weg" ist er gemäß seinem Wort:
"Ich bin der Weg" (10 14,6), und er selbst ist auch "Brot".
Um deines Namens willen also, den (ich trage), warst du mir gnädig,
damit ich gerettet sei; denn ich betete und sprach: ,,0 Gott, deines
N amens wegen rette mich" (Ps 53,3).
5 "Führe mich heraus aus dieser Schlinge, die sie mir im V er-
borgenen gelegt haben, weil du mein Schützer bist." Viele Feinde,
Verführer, legten mir eine Schlinge, um mich heimtückisch zu fangen. Ich
flehe darum nicht nur, daß du mich nicht dorthin abirren läßt, sondern mich
daraus befreist, wenn ich einmal hineingeraten bin.
Man kann auch folgendermaßen interpungieren:
5b und 680 "Weil du mein Schütz er bist, will ich meinen Geist in
deine Hände geben." Keinem andern übergebe ich meinen Geist, sondern
nur in deine Hände. (a 1.) Wenn der Mensch, der dies spricht, ein Heiliger
ist, dann ist sein Geist das der Seele Verbundene, von dem es heißt: "U n-
versehrt euer Geist und eure Seele und euer Leib" (1 Thess
5,23). (Darüber hinaus) behaupten (2.) die einen, der Geist sei (nichts)
anderes als die Seele; (3.) andere, er sei ihr Nous (Denkvermögen); (4.) wie-
der andere, er sei die Gesinnung. In allen Fällen aber, wie man ihn auch
erklären mag: Gott bewahrt den Geist.
(Zu 2.) Wenn der Geist die Seele ist, dann legt er sie in Gottes Hände,
damit sie unter seinem Schutz ohne Schaden bleibe, nicht verwundet
werde von Feinden, nicht getötet. Daß die Seele gelegentlich "Geist" ge-
nannt wird, lehrt Stephanus. Als er nämlich im Sterben war und flehte,
die Schuld derer, die ihn töten wollten, möge nicht angerechnet werden,
sprach er: "Herr J esus, nimm meinen Geist auf" (Act 7,59) anstelle
von "meine Seele". Auch wenn Jakobus schreibt: "Wie der Leib ohne
den Geist tot ist" (Iac 2,26), nennt er die Seele "Geist".
(Zu 1.) Man nennt aber auch, wie ich schon sagte, eine gewisse vernünftige
Kraft "Geist", die der Seele verbunden ist, damit sie ihr gleichsam unzertrenn-
licher Lehrer sei. Da dieser Geist mit der Seele ist, solange sie sich an Gott
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11,12-31 87

hält, meint (der Psalmist) folgendes: Möge doch nicht etwas von mir getan
werden, wodurch mein Geist aus deinen Händen gerät, sondern möge
jegliche Tugend von mir vollbracht werden, damit mein Geist in deinen
Händen sei.
(Zu 4.) Er kann aber auch seine Gesinnung "Geist" nennen, so daß er
auch sie in Gottes Händen behütet haben will.
(b) Schließlich soll auch die Auslegung folgen:
(1.) Die beiden Testamente bedeuten "Hände Gottes". In diese also
gebe ich meinen Geist, indem ich bestrebt bin, sowohl das Alte Testament
zu verstehen - das heißt die darin gegebenen Vorschriften - als auch das
Neue. Deine heiden Hände sollen meinen Geist umfangen halten.
(2.) Es ist aber auch möglich, daß nicht nur von zwei Händen Gottes
die Rede ist; es wird ja nicht im Dual, sondern im Plural gesprochen. -
Freilich besteht zwischen Plural und Dual (der Form nach) kein Unter-
schied; wenn sie jedoch die beiden Testamente bedeuten, sind "die Hände"
als Dual aufgefaßt. - Wenn aber jede Kraft Gottes seine "Hand" genannt
wird, - wir nennen ja z. B. die Streitmacht "Hand" eines Königs, - (dann
meint der Psalmist:) In die Obhut deiner Streitmacht, jener Wache, welche
deine "Hand" ist, gebe ich meinen Geist.
(c) Im Propheten Isaias spricht Gott zu Jerusalem: "Sieh, auf meine
Hände habe ich deine Mauern gezeichnet; daher bist du vor
meinen Augen allezeit" (49,16). Wenn (wir uns das) auch in der
Phantasie (vorstellen können), so können wir doch nicht behaupten, daß
Mauern von etwas Materiellem in den Händen Gottes gezeichnet sind, da
er ja unkörperlich ist. Wenn also, spricht (Gott), deine Mauern auf meine
Hände gezeichnet wurden, bleibst du vor meinen Augen allezeit, und nie-
mand kann dich als Gefangenen wegführen; denn die Mauern, die in
meinen Händen gezeichnet stehen, können nicht eingerissen werden; nie-
mand vermag gegen sie anzugehen.
(d) Wie also in Gottes Händen gezeichnete Mauern nicht materiell sind,
so zeigt er, indem er seinen Geist in Gottes Hände gibt, daß (auch) der Geist
nicht etwas Minderwertiges ist, sondern entweder die (der Seele) verbundene
vernünftige Wesenheit oder die Seele (selbst) oder ihr Nous, der gott-
ähnliche, der sich nicht einläßt mit der Materie und der (sittlichen) S€hlech-
tigkeit. Solange der Nous die dem Nous zukommenden Tugenden be-
wahrt, hält er sich von aller Materie frei, verflicht sich nicht mit dem
Körperlichen, hat aber auch an keiner Schlechtigkeit Anteil. Darum kann
er in Gottes Hände gegeben und (darin) beschützt werden. Denn Gott
88 Text

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12,1-17 89

beschützt nicht einen, der Schlechtigkeit (in sich) hat. (Eine) andere (Er-
klärung) aber sagt: (Gott) beschützt ihn (doch), da er ihn aus der Schlechtig-
keit herausführen will.
Frage: Was ist mit den Mauern gemeint? - Das Wort "die Mauern"
wird in der Hl. Schrift in mehrfacher Bedeutung gebraucht.
(a) Von der Weisheit heißt es, daß "sie auf den Zinnen der Mauern
verkündet wird" (Prov 1,21); aber wir behaupten doch wohl nicht, daß
irgendwelche auf den Zinnen materieller Mauern befindliche Herolde sie
verkünden. (Vielmehr) sind die Tugenden in all ihren Beziehungen die
Mauern, die den Geist schützen, d. h. den inneren Menschen, - die Tugen-
den und die von Gott gewirkten Erkenntnisse .. Sofern jemand noch bei
den Fundamenten der Mauern steht oder den Aufstieg auf sie nur zur
Hälfte gemacht hat, kann er noch nicht die Weisheit verkünden, ja er kann
sie kaum verstehen. Wenn er aber auf die obersten Zinnen der Mauern
gelangt ist, - wenn er sozusagen die Welt überschritten hat, überweltlich
geworden ist, - dann vermag er die Weisheit zu verkünden.
(b) Nochmals, es hieß: "Auf meine Hände habe ich deine Mau-
ern gezeichnet". (1.) Von den materiellen Dingen gibt es Ideen, nach
denen sie geschaffen sind. Diese Ideen aber sind die Gedanken Gottes, sind
die Willensentschlüsse Gottes. Laß dir durch ein Beispiel klarwerden, was
wir erwägen.
Wer eine Stadt bauen will, gestaltet zuerst in seinem V erstand die ganze
Stadt und ihre einzelnen Teile, und diesen geistigen Bildern gemäß gestaltet
er dann die materiellen Dinge. Wenn er natürlich die Idee z. B. des Marktes
oder des heiligen Bezirkes oder sonstiger Dinge nicht richtig faßt, dann
gestaltet er das materielle Werk nicht gut. Die "Mauern" können folglich
Ideen sein, in Gottes Hände gezeichnete Pläne. Diese Mauern haben also
im Plane Gottes ihre Existenz, und zwar meine ich (damit) in Christus.
("In Christus",) sagt (nämlich der Apostel), "wurde alles geschaf-
fen im Himmel uud auf der Erde, das Sichtbare und U nsicht-
bare, alle Mächte und Gewalten. Alles existiert durch ihn.
Er selbst existiert vor allem, und alles hat in ihm seinen
Bestand" (Col 1,16ff.). In ihm wurde das Sichtbare und das Unsichtbare
geschaffen, wie wenn in einer Stadt die einzelnen Stadtteile so aufgeführt
werden, wie sie im Geist des Baumeisters vorgebildet waren, d. h. jenen
(geplanten Teilen) entsprechend, von ihnen ganz und gar durchherrscht.
Denn die Logoi gehören zu den Kräften, die (die Materie) ganz und gar
durchherrschen. Im (Logos) Christus also hat alles seinen Bestand. Will
90 Text

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29 Ps 4,2*
13 1 Gen 39,7ff 2 Sus

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Te:LXl) 11 I OtAl),lhOt<; 1 I von 25 bis 30 sind die Zeilen je 1 cm eingerückt wegen Beschädi-
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13 2 IXVIX1tt.&OUalj<; I !J.UXLIXV 3 e:(rTLV 11 I


12,18-13,3 91

man den Logos von den existierenden Dingen wegdenken, dann haben
(auch) diese keinen Bestand (mehr), sie verschwinden zugleich mit der
Wegnahme des Logos. So verhält es sich auch mit den "Mauern". Ihre
ganze Beständigkeit beruht darin, daß sie in die Hände Gottes gezeichnet
sind.
(2.) Wenn man unter den "Mauern" auch die Tugenden versteht, haben
selbstverständlich auch die Tugenden Ideen, und zwar die urbildhaften
Haltungen. Ich habe z. B. Gerechtigkeit, aber (ich habe) sie nicht in ihrer
Ganzheit, sondern bin nur nach ihr beschaffen. - Es ist aber die (Tugend),
wenn man sie getrennt vom Teilhabenden denkt, nur eine Quasi-Idee,
nicht eine Idee in dem Sinn, wie man sie gewöhnlich versteht (von den
materiellen Dingen). - Denkt man einmal das Wissen weg, dann werden
(damit) auch die Haltungen (Tugenden) der Wissenden beseitigt; sie ver-
schwinden zugleich mit dem Wissen. Ist aber das Wissen angenommen,
dann sind durch die Teilnahme an ihm auch die Einzelhaltungen da.
(Das Wissen) ist also etwas -anderes als diese, weil es ja ursprünglicher und
beständiger ist. Zweifellos läßt das (Wissen, sofern es Idee ist,) kein Mehr
oder Weniger zu, wohl aber, sofern es in den Teilhabenden (in Form der
Einzeltugend) verwirklicht ist. - (Auch in diesem Falle) also deuten die
(in Gottes Hände gezeichneten) "Mauern" die Beständigkeit an.
6b "Du hast mich befreit, Herr, ·Gott der Wahrheit." Von Gott wird
befreit, wer aus jeder Verwirrung herauskommt.
(a) Der Gott der Wahrheit also befreit von Täuschung. Wenn er ein Gott
der Wahrheit ist, befreit er von Täuschung und irrigem Glauben. Wenn
jemand trügerische und falsche Gedanken hegt, hat er Gott nötig, damit
der ihn durch seine Wahrheit aus jeder Täuschung herausbringe.
(b) Ein anderes Beispiel: Der Gott der Gerechtigkeit bewahrt vor Un-
gerechtigkeiten. Darum heißt es: "Erhöre mich, du Gott meiner
Gerechtigkeit" (Ps 4,2), damit du mich vor allem Unrecht bewahrst,
damit du einer Niederlage unterwirfst jene, die gegen mich Ungerechtig-
keiten begehen.
(c) Und so ist es in jedem Falle. Josef rief den Gott der Keuschheit an,
damit er nicht erliege den Fallstricken des Weibes, das ihn zu verführen
suchte, und er Unzucht treibe; und ebenfalls Susanna, damit sie nicht den
Ältesten erliege und Ehebruch verübe. (In einem solchen Fall) erhört der
Gott der Keuschheit, aber (wir behaupten) nicht, daß (Gott) jedesmal ein
anderer ist.
92 Text

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16 lob 5,19 Ps 106,13,19* (Vermischung mit Ps 33,18)

nach XOtLII7j~ fälschlich 11 statt 1 4 Zeilenanfang etwa 1 cm eingerückt 1 e:m 1 OtA'I).lhOt~ 1


XOtLII7j~ 1 LO'L\I 5 XOtLII7j~ 1 e:m 7 XOtL\I'I)~ 1 Ae:YL 8 <pUAOt'M'O\l"rOt~ -\1- korr. aus -u- mit An-
satz zu "I XOtL\I'I)C; 1.[ vor der Lücke Ansatz zu (0), Ot, 0; wegen des Verlaufs des Lücken-
randes dürfen die ersten drei bis vier Buchstaben keine Oberlänge haben, also nicht ß,
3, e:, ~, '1), &, x,1;, <p, 1\1; ]. die Spur nach der Lücke könnte als Ot, \I, (0) gelesen werden
,
9 XOtx[(0)]cnev 1 e:OtU"O\l 11 1 'l)A7tLO'Ot 1 1 O'U: -u korr. aus -0 10 XOtLII7j~ 11 Ae:yL I AOtAL
12 Ae:ye:L 11 I O'ou 1 13 3u\l0t1LL 1 0"1) 11 vor 11 ein undeutbares Zeichen, s. Ein!. p. 21 1
e:<pL- 14 1 ,2"Otm\l(o)ow 1 nach ILOU fälschlich 11 statt 1 1 e:<pLBe:c; 1 OtLOtO'otC; 15 7te:O'w 1 nach
OtU't"rj\l fälschlich 1 statt 11 1 ILOU 1 16 &ALI\ILC; 1 LO"I)XOUO'e:\I
13,4-17 93

7a "Du hast verabscheut, die sich an leere Nichtigkeiten halten."


Da du ein Gott der Wahrheit bist, hast du verabscheut jene, die sich an
leere Nichtigkeiten halten.
(a) Die Nichtigkeiten sind nicht wahr. Leer aber nennt er sie, weil sie
in einer gewissen Hinsicht nicht existieren. Alles, was unwahr ist, hat kein
Wesen. Wenn ich von der, die den Leib Jesu im Schoße trug, sage: "Sie
hat geboren", sage ich die Wahrheit. Wenn ich aber sage: ,--,Sie hat ge-
boren, nachdem sie von einem Mann empfangen hat", sage ich die Un-
wahrheit. Nicht, daß sie geboren hat, (ist unwahr,) sondern der Irrtum
bezieht sich auf die Art und Weise.
(b) Jede Sünde ist "leer", (d. h.) sie führt zu nichts. Er sagt also: Du,
o Gott, hast jene verabscheut, die sich an leere Nichtigkeiten halten. Wenn
einer von jenen, die sich an solches halten, Gewinn (davon) erhält, wird
dann nicht der, der solches verabscheute (Gott), (zu verabscheuen) auf-
hören? (Das ist aber beim "Gott der Wahrheit" unmöglich.) Oder sollte
er sich etwa selbst tadeln? (Wenn er nämlich trotz seines Abscheus die-
jenigen, die sich daran halten, Gewinn daraus schöpfen läßt.)
7 b "Ich aber vertraute auf den Herrn." Du, Herr, hast also jene ver-
abscheut, die sich an leere Nichtigkeiten halten; ich aber habe auf dich
vertraut als auf meinen Herrn. Er hätte auch sagen können: "Ich aber habe
auf dich vertraut", doch er sagt: "Auf den Herrn habe ich vertraut". Er
sagt dies wie ein Sklave. Aus der Gesinnung eines Sklaven und aus dem
Handeln eines Sklaven spricht er dies.
8a "Ich will frohlocken und mich freuen über dein Erbarmen."
"Über dein Erbarmen"; denn wenn ich dich auch als Herrn bekenne und
mein Vertrauen auf dich gesetzt habe, so kommt die Vollendung doch nicht
durch meine eigene Kraft, sondern durch dein Erbarmen.
8b "Weil du auf mein Elend geschaut hast." Du hast geschaut auf
mein Elend, das mir nahe bevorstand. Als du darauf geschaut hattest,
ließest du mich nicht hineingeraten.
8c "Du hast meine Seele errettet aus den Bedrängnissen." (a 1.) Im
gewöhnlichen Sinn werden in der HI. Schrift die Nöte "Bedrängnisse" ge-
nannt. Denn es heißt dort: "Sechsmal wird er dich aus den Be-
drängnissen erretten" (lob 5,19); und: "Sie schrien zum Herrn,
und er erhörte sie und errettete sie aus ihren Bedrängnissen"
(Ps 106,13). Er hat mich herausgeholt aus aller Not, nachdem er nämlich
94 Text

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21f Mt 6,13 23f 2 Cor 4,8 28 nach Mt 7,13f 29 vgl. Rom 14,4
14 1 Rom 8,35* 2f nach Mt 7,13f

187tOtpOtK(1)O"L I emKLfLevwv 19 8uvOtO"e 22 mpOtO"fLov 23 7tLPOt-S-1)VOtL I unter OtAA ausge-


waschenes ev noch lesbar 24 O"Te:voxwpoufLevOL 11 O"UveKALO"Ot~ I nach ex-S-pou fehlt 1 I
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13,18-H,5 95

meinem Flehen Gewährung geschenkt; denn ich sandte ein Gebet empor,
um befreit zu werden von meinen Gegnern, von den Feinden, die mich
bedrängen.
(2.) Man kann aber in gewisser Weise dem geistigen Sinn nach (auch) die
Sünden "Bedrängnisse" nennen. Infolge der "Bedrängnis" nimmt der
Sünder keine Gerechtigkeit auf. Ich behaupte nicht, der Mensch als solcher
sei nicht aufnahmefähig für Gerechtigkeit, sondern der Sünder.
(b) ("Du hast errettet".) (Gemeint ist nicht) das außerhalb der Nöte
Stehen, sondern das ihnen nicht Erliegen. In diesem Sinn verstanden wir
ja auch das Wort: "Erlöse uns von dem Bösen", und "Führe uns
nicht in Versuchung" (Mt 6,13). Wenn nämlich die Apostel Christi
und die andern Gerechten täglich erfleht hätten, nicht in Versuchung zu
geraten, wären sie nie erhört worden, wenigstens wenn sie wahrheitsgemäß
sagen: "Wir stehen in jeglicher Not, aber nicht in auswegloser
Enge" (2 Cor 4,8).
9a "Und du hast mich nicht eingeschlossen in die Hände meines
Feindes." Ich werde eingeschlossen in die Hände derer, die mir nachstellen,
wenn ich von den Bedrängnissen und Nöten überwunden werde; wenn
ich aber aus ihnen errettet werde, dann werde ich nicht eingeschlossen in
die Hände (derer, die mir nachstellen); dann führe ich nicht aus, was sie
auch an mich heranbringen wollen, (um mich zu verführen).
9b "Fest hast du meine Füße gestellt auf breitem (Weg)." Auch diesen
Vers kann man in zweifacher Bedeutung verstehen: (a) Die irdisch gesinnte
und sündige Lebensführung wird weit und breit genannt. Es ist etwas
Großes, wenn man schon auf diesen weiten und breiten (Weg) geraten ist,
nicht zu Fall zu kommen und weggerissen zu werden, sondern fest zu
stehen. Das Stehen aber wird von Gott gewährt. Darum spricht er in Dank-
barkeit: "Fest hast du meine Füße gestellt auf breitem (Weg)".
(b) Meine Füße empfinden nicht die ringsum dräuende Not. Die da also
sagen: "Wer wird uns trennen von der Liebe Christi? Not?
Ausweglose Enge?" (Rom 8,35), sollen sprechen: "Fest hast du
unsere Füße gestellt auf breitem (Weg)". (D. h.) wenn auch der Ort,
an dem wir weilen, und der Weg, auf dem wir uns befinden, eng ist, so
sehen wir doch, daß er breit ist, da du der Not die Enge nimmst; durch
deine Hilfe (nämlich) machst du den Weg der Not breiter.
10a "Erbarme dich meiner, Herr, weil ich in No~ bin." Du wendest
nun wohl ein, er habe doch auch gesagt: "Fest hast du meine Füße
gestellt auf breitem (Weg)". (Ja; aber) der heilige (Verfasser) soll
96 Text

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106,31

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14,6-22 97

nicht nachlassen zu beten. Denn es gibt nicht nur eine Not, es gibt nicht
nur eine Drangsal im Leben, nicht nur eine Versuchung. Wenn also jemand
auf sein Gebet hin befreit worden ist von einem oder mehreren solcher
Art, sieht er wiederum anderes drohen, und dessentwegen betet er wieder;
denn seine Not wird verursacht durch das, was er befürchtet.
Frage: Sah er das als Prophet voraus? - Solches kann auch ein Nicht-
Prophet voraussehen. (Der Psalmist meint:) Ich bin an einem Ort, wo es
viele Übeltäter gibt. Sie hassen den Gerechten, der dort weilt. Und wenn sie
dann einmal zum Angriff übergehen und eine List anwenden und in Ver-
suchung bringen, und (wenn) dann jemand daraus entkommt, dann er-
wartet er doch wieder etwas dergleichen, weil er weiß, daß ihre Bosheit
auch in Zukunft nicht schlafen wird. "Denn", heißt es, "sie werden
gewiß nicht schlafen, wenn sie nichts Böses tun; der Schlaf
ist ihnen genommen und sie ruhen nicht" (Prov 4,16). Wenn er
(auch noch so) oft befreit worden ist, betet er (doch) auch wegen der noch
bevorstehenden (Bedrängnisse).
lOb "Mein Auge wurde verwirrt durch Zorn". Mein Geist wurde
verwirrt nicht durch meinen eigenen Zorn, sondern durch den Zorn
meiner Feinde oder durch deinen (Gottes) Zorn; denn du zürnst gegen die
Sünder, und wenn ich gesündigt habe, werde ich dem Zorn verfallen, und
dadurch wird mein Geist verwirrt werden.
10c "Meine Seele und mein Leib", nicht nur mein Auge, sagt er,
d. h. mein Geist, wurde vom Zorn verwirrt.
(a) Darum kann man auch so erklären: Durch Zorn wurde mein Auge
verwirrt, d. h. wenn ich zornig bin, gerät mein Geist in Verwirrung; denn
die Leidenschaften sind es, die den Geist verwirren.
Auch meine Seele wurde verwirrt, weil ihr das vom Zorn verwirrte
"Auge" angehört.
(b) "Und mein Leib". (1.) Unter "Leib" versteht er hier nicht den
(Bauch als Teil) des K.örpers, sondern den Mutterschoß, der vom Gatten
empfängt und gebiert. "Aus Furcht vor dir haben wir im Schoße
empfangen und gerieten in schmerzvolle Wehen", so daß wir
die Frucht nicht mehr zu halten vermochten, sondern sie als Fehlgeburt
auswarfen (Is 26,18).
(2.) Auch folgende Erklärung ist möglich: Da ich mich nicht genährt
habe mit dem Brote des Himmels, das den Leib ruhig macht, sondern irgend-
eine andere schädliche Nahrung, ein Gift, zu mir genommen habe, darum
ist mein Leib in Verwirrung. - Er verzweifelt also nicht am Heil.
98 Text

14,23 Em:p.· 't"1jV I ~UXl)V 'C'cxpOCn€O'.&CXL. 'C'LVet::; ßOUAOV'C'CXL AEy€LV 't'ljV ~UXl)V 'C'PL-
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'C'O A( OY)LO''C'LXOV AEYOUO'LV' 'C'oü'C'O YOtp EmO''C'~(L'Y)t::; EO''C'LV 8€X'C'LX6v, 'C'oü'C'O YVWO'LV I
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Zeile
IXU't
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1~,23-15,lO 99

Frage: (Was heißt:) Die Seele wird verwirrt? - (al.) Manchen gefällt es
zu sagen, die Seele habe drei Kräfte; einen gröberen Ausdruck brauchend
sagen sie, sie habe sogar Teile. Ihr Denkvermögen nennen sie Nous; dies
ist nämlich fähig, Wissen aufzunehmen, dies kann Erkenntnis haben. Das
Begehren (dagegen) nimmt keine Erkenntnis auf, es gehorcht aber zuweilen
dem Denkvermögen; es ist gehorsam, hat aber selbst kein Wissen. Wie z.B.
das Schiff, wenn die Winde günstig wehen, dem Steuermann gehorcht, - es
hat ja selbst keine solche Bewegung, sondern es widersetzt sich nicht der
Steuerkunst, vorausgesetzt, daß die Winde nicht widrig stehen, - so ge-
horcht auch das Begehren dem Denkvermögen, ohne selbst ein Denken zu
haben. Man geht also wohl nicht fehl, wenn man das Denkvermögen Nous
nennt.
(2.) Alles aber zusammengenommen ist die Seele. Nimm (dafür) ein
Beispiel: Man kann eine Blüte nehmen. Die Blüte hat diese bestimmte Farbe,
aber diese ist nicht die Blüte. Sie hat auch diesen bestimmten Duft, aber
der Duft ist nicht die Blüte. Sie hat auch diese bestimmte Form -. Alles
also zusammengenommen ist die Blüte. Wenn wir also sagen: Die Blüte
hat einen schönen Duft, dann bezeichnen wir lediglich das (eine) an ihr,
nämlich das Ausstrahlen sehr angenehmen Duftes. Wenn wir sie anderer-
seits bitter nennen, dann bezeichnen wir nur ihren Geschmack. Der Ge-
schmack aber ist nicht die Blüte, sondern alles zusammen ist die Blüte.
(3.) Indem nun (der Psalmist) von seinem Denkvermögen oder seinem
Nous sagt, er sei durch Zorn in Verwirrung gebracht, sagt er (damit), daß
auch die Seele (in Verwirrung gebracht ist). Du weißt ja, wenn der Kutscher
übel heruntergerissen wurde, leidet auch der ganze Wagen schaden; und
wenn der Steuermann umgekommen ist, geht auch das Schiff zugrunde.
Dieses sogenannte Auge nun, das eine gewisse geistige Kraft ist, lenkt die
ganze Seele. Wenn darum dieses (Auge) in Verwirrung gebracht wird,
dann wird ebenfalls die Seele in Verwirrung gebracht.
(b) (Dasselbe gilt) auch (in bezug auf den) Mutterschoß. Was ich schon
oft sagte, will ich auch jetzt (wieder) sagen: Im Bereich der materiellen
Dinge ist jedes eine bestimmte Art und kann nicht etwas anderes sein; die
Pflanze (z. B.) kann nicht Gold, das Gold nicht Mensch sein. Im Bereich
der geistigen Dinge aber ist solches möglich nach verschiedenen Rück-
sichten und Auffassungen. Gestern legte ich ja dar, daß die Seele, wenn sie
forscht, und zwar danach forscht, sich selbst zu erkennen, dabei den
Charakter sowohl des Forschenden als auch des zu Erforschenden hat.
Und wenn sie sich selber pflegt wie eine Pflanze, dann ist nicht ein anderes
100 Text

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IS 20 f Ps 30,2

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e:~- möglich 15 e:L3p(j) 1 e:m 1 ILOU ist seltsam geschrieben, IL normal in der Zeile, über IL °
interlinear, U interlinear als senkrechter Strich unter IL. so daß man ILO~ lesen könnte,
was aber wegen des "rx. e:'nj ILOU in der folgenden Zeile unwahrscheinlich ist. Diese selt-
same Schreibung ist nicht durch das Zeilenende gefordert, da die vorhergehenden und
"0
folgenden Zeilen noch weiter in den Rand reichen. 16 e:~e:Ae:me:v 1 cr"rx.LVrx.YILOL~ 1 "ocrouv 1
uq>~cr"rx.ILe: 18 Ae:YL~ 20 e:m 22 Äe:~L~ 1 Ae:ye:~ 11 23 ~(j)X~ 1 e:"rx.prx.x./hjcrrx.v 1 1 ~"(j)XLrx.V
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24 rx.cr&e:vLrx.~ 1 [e:~e:ILrx.U]"ou 25 rx.cr&e:VL~ 26 e:m
15,1l-26 101

die Pflanze, ein anderes der Gärtner; nur rein gedanklich läßt sich darin
ein Unterschied feststellen.
Wenn er also das Auge und den Leib nennt, so läßt sich beides von dem-
selben Seelenvermögen aussagen: Wegen des (geistigen) Schauens wird
der Nous "Auge" genannt, wegen des Zeugens und ans Licht Bringens der
Gedanken kann er "Mutterschoß" sein.
ll ab "Weil dahinschwand mein Leben in Schmerz und meine Jahre
in Seufzen." Da mein Leben dahinschwand in Schmerz, - denn ich hatte
immer ein schmerzvolles Leben, - seufze ich nicht nur hin und wieder,
immerfort seufze ich aus Verlangen nach der Tugend, immerfort mühe ich
mich ab, immerfort vergieße ich Schweiß, um das Gute zu erwerben. Da
ich dies also das Leben lang erleide, schwand gewissermaßen mein Leben
in Schmerz dahin und meine Jahre in Seufzen. Deshalb rufe ich dich an,
damit ich nicht mehr soviel Mühsal zu ertragen brauche. Denn wenn ich
mich auch weiterhin abmühe in dem Bestreben, das Gute zu bewahren, so
ist die Mühe, etwas zu erwerben, doch nicht dieselbe wie die, das schon
Erworbene zu bewahren.
(Frage: ......... >- Wie die Arten Allgemeinbegriffe sind, - wenn man
nach der Definition des "Menschen" gefragt wird, bietet man ja nicht die
des Sokrates, sagt nicht etwa: "Dion ist ein sterbliches Vernunftwesen";
die Definition gehört ja in den Bereich der Art, - so meine ich auch, wenn
ich sage, der Gerechte sei frei von Ungerechtigkeit, nicht diesen bestimmten
Gerechten, sondern den Gerechten ganz allgemein.
Da also der Anfang unseres Psalmes folgendermaßen lautete: "A uf dich,
o Herr, habe ich gehofft, möge ich nicht beschämt werden
alle Zeit" (Vers 2), verstehe alle Worte von jedem, der zur Hoffnung
gekommen ist und nun das nicht enttäuschende Ziel seiner Erwartung sucht.
Der Sprecher (dieses Psalmes) hält ja nicht Lobreden nach Rhetorenart auf
diesen oder jenen Menschen.
ll cd "Und es wurde durch Armut meine Kraft geschwächt, und
meine Knochen wurden erschüttert." (a) Mit "Armut" bezeichnet er
hier wieder nicht das Fehlen des Besitzes; (denn) "Kraft" wird an dieser
Stelle verstanden im Gegensatz zu "Schwachheit". Die Kraft der Seele also
besteht in einem Reichtum, - die sichtbare Körperkraft dagegen keineswegs;
es gibt (nämlich körperlich) starke Menschen, die nichts besitzen, und
Schwächlinge, die Herren reichen Besitzes sind; - wie man ja auch von
Tugend oder Wissen sagen kann: Da ich arm geworden bin an Tugend und
102 Text

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30f Ps 34,10
16 3 Ps 140,7* 10f Ps 68,10, zit. Rom 15,3
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27 OOCPLAOV I e:x e:- korr. aus u- 29 8UVOC{J.L<;; 30 ocO'.&e:VLOC I Ae:YL 31 e:pOUO'LV't"L<;;
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15,27-16,11 103

Wissen, ist meine Kraft, die ich durch die Anwesenheit dieser Eigenschaften
haben sollte, schwach geworden.
(b) "Meine Knochen wurden erschüttert". Die Knochen sind
die Teile des Körpers, die seine andern Teile zusammenhalten. Wenn die
Knochen da sind, können auch Sehnen und Adern und die anderen Organe
da sein. Wenn also die starken Kräfte der Seele, die "Knochen" genannt
werden, schwach werden, dann wird die ganze (Seele) schwach. Und daß
er mit "Knochen" nicht die des Körpers meint, (zeigt das Schriftwort) :
"Alle meine Knochen werden sprechen: Herr, wer ist dir
ähnlich?" (Ps 34,10). Die Knochen des Körpers haben ja nicht einmal
eine Erkenntnis Gottes, geschweige denn daß sie sagen könnten, ob jemand
(ihm) ähnlich ist oder nicht; denn erst muß man Gott erkannt haben, dann
kann man so sprechen. Wenn er also sagt: "Alle meine Knochen wer-
den sprechen", (so meint er damit) die besonders starken Kräfte der
Seele, die zugleich ihre anderen Kräfte - die sinnliche Wahrnehmung, die
Phantasie, das Gedächtnis - durchherrschen.
Ein weiterer Beleg: Diejenigen, die (ihre Sünden) bekennen und Buße
tun, sprechen: "Zerstreut wurden meine Knochen durch den
Hades hin" (Ps 140,7). Man kann doch nicht behaupten, daß Knochen
des Körpers durch den gewöhnlichen (d. h. unter der Erde befindlichen)
Hades hin verstreut werden. Aber auch wenn er, wie manche behaupten,
unter dem Mond sein sollte, gibt es dort keine Knochen von Toten. Viel-
mehr (muß man das Wort so verstehen:) Wenn die Kräfte der Seele, die
wegen ihrer Stärke "Knochen" genannt werden, unter die Herrschaft der
Sünde geraten, dann "werden sie durch den Hades hin verstreut", (d. h.)
sie wahren nicht mehr die ihnen gebührende Harmonie.
12ab "Bei all meinen Feinden bin ich ein Anlaß zur Schmähung
geworden und in besonderem Maß meinen Nachbarn." Ich sagte
schon, daß dieser Psalm, wie auch die ihm voraufgehenden, auch im Namen
des Heilandes gesprochen wird, sofern er Mensch ist.
(a) "Bei all meinen Feinden bin ich ein Anlaß zur Schmä-
h u ng g ew 0 r d en ". Er spielt auf das Kreuz an. Es heißt nämlich in einem
andern Psalm, den Paulus so auffaßt, als sei er im Namen des Heilandes
gesprochen: "Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind
auf mich gefallen" (Ps 68,10; Rom 15,3), ich habe sie auf mich ge-
nommen. Gewisse.. Menschen schmähen dich, 0 Vater, oder: 0 Gott, und
eben diese Schmähungen sind auf mich gefallen. Das ist eigentlich nicht
104 Text

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13f Rom 5,10 17 vgl. Hebr 12,2 ('I7jcrOÜt;, 6t; ... U7t'EfLEtvEV cr't"lXup6v.) 28 Gal 2,20
(1;(;) 3e ouxe't"t eyö>, 1;1j 3e ••• )

12 "v=EfLE auch ..,. möglich 13 eAXt I oVt3tcrfLOUt; I etp7jxlXt -XlXt als Verschleifung ge-
schrieben, also auch -Xt = -xet möglich, aber vom Kontext her ausgeschlossen 14 extvou
15 eJ(.&pot; 1 I yt't"ocrtV I yt't"ovet; 16 ytyvoocrxtV I Ae:yov't"lXt; 17 ovt30t; I extvott; I U7t'OfLtVIXt;
18 yt't"ocrtV I evyt1:tv I oqltAOV't"Et; 19 elXU't"oov -00- aus -0- korr. I eJ(tv 20 ovt3tcrfLot; I ye-
yove:v 11 I fLOU 1 21 eUAOtßtOt I 7t'(x'&tV 11 22 efLou 1 23 Ot7t'Ocr't"0tAEV't"Ottt; 24 11 e7t'eA7jcr.&7jv I
0'"
XOtp3tOtt; 1I
25 yt't"ovet; I Ot7t'eßOtAe:t; 26
ovt3tcrOtv't"Et; Iht he.&7j: Ot7t'O't"EAe.&7j P mögliche
Lesungen: statt -'t"-: y, u; statt -A-: 't" I
statt -7t'-: v; Ot7t'OtAtqlE't"Ott I
AEyt 28 OtfLtyoot; auf
dem Rande als Korrektur wiederholt
16,12-30 105

verwunderlich; oft zieht auch ein Gebildeter, wenn er sieht, daß man die
Wissenschaft verspottet, die Schmähungen auf sich.
Seine (Gottes) Feinde sind diejenigen, die sündigen. Es heißt aber:
"Denn wenn wir, die wir Feinde waren, versöhnt worden
sind" (Rom 5,10). Der Sünder ist Gottes Feind, nicht ist Gott des Sünders
Feind; denn Gott ist niemandes Feind.
(b) "Und in besonderem Maß meinen Nachbarn". Seine Nach-
barn sind die, die sich rühmen, seine Schrift zu kennen, und die sich selbst
seine Genossen nennen. "In bes onderem Maß" nun (steht in folgendem
Sinn): Wir wollen einmal annehmen, "Feinde" seien die Heiden; sie sündi-
gen ja und handeln gottwidrig ; bei allen diesen (d. h. den Heiden) bin
ich ein Anlaß zur Schmähung geworden als der, der das Kreuz auf sich
nahm, der in den Tod hinabstieg. (Demnach bedeutet dann:) "U nd in
besonderem Maß meinen Nachbarn": Wenn aber jene, die mir nahe
sein sollten, und die sich rühmen, in meiner Nähe zu wohnen, dasselbe tun
wie die Feinde, dann ist im Vergleich zu den Feinden die Schmähung be-
sonders groß.
12c "Und meinen Bekannten (bin ich geworden) ein Anlaß zur
Furcht." Die mich kannten und mich dann solches leiden sahen, bekamen
Furcht, die der Ehrfurcht gleich ist; oder: Sie bekamen Furcht, dasselbe
leiden zu müssen.
12d "Die mich sahen, flohen hinaus von mir." Die mich vordem
sahen, sind aus mir hinausgegangen, nachdem sie gesehen hatten, was mit
mir geschehen war. Von mir wurden sie nicht fortgeschickt, sondern sie
flohen (von selbst) hinaus. Jeder, der vor Jesus flieht, gerät aus ihm, aus
dem Heil, heraus.
13a "Wie ein Toter wurde ich vergessen (und so) aus dem Herzen
(verwiesen)." Die Feinde, die mich geschmäht, und die Nachbarn, die dies
in besonderem Maße getan haben, haben mich aus ihrem Herzen verwiesen.
Die Toten geraten ja schnell in Vergessenheit. Die einen Todesfall erlitten
haben, sagen: "Der Verstorbene ist begraben!" Mit diesen Worten wird
die Trauer aus der Seele getilgt. Die Menschen bemühen sich, dies schnell
zu tun. - "Ich wurde also vergessen (und so) aus dem Herzen
(verwiesen)". Sie verwiesen mich aus ihrem Herzen; denn sie besaßen
mich nicht rein wie der Apostel, der sagt: "Es lebt aber in mir Chri-
stus" (Gal 2,20). Ich lebte nicht mehr in ihnen. Wenn jemand, der den
Logos in sich trägt, nicht mehr ihm entsprechend wirkt, dann hat er für
seinen Teil ihn getötet und hat ihn vergessen. Das Vergessen aber verstehe
106 Text

16,31 eWeVIXL, O'rL ecrxev 7t01"e IXU1"OV· 7tOI\I\IX


,~, f/,I " I '\"'1." .... \,....
YIXP 1"OLIXU1"1X XIXL ev Trl
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O"UV7J1TeL~
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1"'{j YPIX'P7i Aeye1"IXL. 7tOAAlXXLe; y[ OÜ]V AeyofLev 'PLAOLe;· ~a7J bteAIX'&ou fLou, fL~ yiXp
32 1"OÜ1"O "AeYOV1"e<;, ihL ()ACU<; I OIlX ~xeL<; ev fLV~fLYl. ~ yplX'P~ [a]t· xeX-xCUO"L<; WplXe;
e7tLA7J(jfLOv~v 7tOLe!: 1"pU'P'lje;. &pn emAlXv.&&ve1"IXL I ...

32 Sir 11,27
16,31-32 107

nicht so, daß er nicht wüßte, ihn jemals besessen zu haben. Dergleichen
wird ja oft gesagt sowohl im gewöhnlichen Sprachgebrauch als auch in
der BI. Schrift. Wir sagen in der Tat oft zu Freunden: "Du hast mich schon
vergessen", meinen damit aber nicht: "Du hast überhaupt nicht in Er-
innerung". Und die Schrift: "Die Unbill der Gegenwart läßt die
Schwelgerei vergessen" (Sir 11,27). Jetzt vergißt ..... .
Erläuterungen

1,1-21 EVXCXLVLcr[LOC; 1"OU o'~xou (Unterlemma aus der Psalmenüberschrift) :


Wird allegorisch interpretiert als Erneuerung a des sündigen Menschen,
seiner Seele und seinem Leibe nach (1,1-16), b der Kirche (1,16-19), c der
Seele allein (1,19). a und b auch bei Athan. zu Ps 29,1 (PG 27, 153 C);
ähnlich Did.Cat. zu Ps 5,7 (1172 AB), Hieron. zu Ps 95,1 (PL 26, 1112 B).
Zum Bildwort oIxoc; vgl. Th. Wb. V 128ff.; 135f.

1,1-16 oIxoc; = ganzer Mensch. Diese Allegorese beruht auf dem Ver-
gleich Mensch = Tempel Gottes (1 Cor 3,16f., 6,19; 2 Cor 6,16), worauf
sich Athan. a.a.O. (153 D) ausdrücklich bezieht. Auch Did.Cat. zu Ps 95,1
(1505 C) ist die "Erneuerung des Hauses" auf den ganzen Menschen bezo-
gen. Vorausgesetzt ist bei dieser Interpretation die allgemeine Sündhaftig-
keit des Menschen (1,10), die Seele und Leib umfaßt. Der ganze Mensch ist
"gefallen" (7t1"(;)crLC;), er wird auch als ganzer wieder "aufgerichtet" (OLXOaO[L~,
&.VcXcr1"CXCl"LC;). Für die Seele besteht der "Fall" in der Sünde (1,1-4), für den
Leib in der Vergänglichkeit (1,4-6). Die "Aufrichtung" besteht also in der
Wiederherstellung des Zustandes vor dem "Fall", für die Seele das Leben
mit der Tugend (1,3f.), für den Leib die &.cp&cxpcrtcx. Letzteres ist nicht aus-
drücklich gesagt, ergibt sich aber daraus, daß der "Fall" des Leibes in der
Vergänglichkeit besteht, der er vorher nicht unterworfen war (vgl. Rom 5,12
aLIX 1"~C; a.[LCXP1"tcxc; 0 &cXVCX1"OC;). Denn der Ausdruck 7tAcXaLC; 1"OU crW[LCX1"OC; (1,5;
entsprechend Gen 2,7 ~7tAcxcrev 0 &eoc; 1"OV otV&pÜl7tOV, auch Gen 2,8.15.19)
zeigt, daß mit der cp&opcX des Leibes die Unterwerfung unter den Tod nach
der Ursünde der Stammeltern gemeint ist. Dann muß aber auch der "Fall"
der Seele in ihrer ersten Sünde bestehen (wenn auch der reine Wortlaut 1,1-4
von der persönlichen Sünde des einzelnen im irdischen Leben verstanden
werden kann), d. h. in ihrem vorzeitlichen Sündenfall, der ihre Verbindung
mit dem Leibe als Strafe zur Folge hatte. Die ~Ül~ 7tpO 1"~C; 7t1"wcreÜlC; meint
also ihre Präexistenz (vgl. 1,11). Es wird also hier eine interessante Kom-
binierung von Präexistenzlehre und Rom 5,12 sichtbar: Die Seelen der
Stammeltern wurden zur Strafe für ihren vorzeitlichen Sündenfall einem
110 Erläuterungen

Leibe verbunden, der aber gut war und die &.q:>&apcrLa besaß. Durch die erste
Sünde dieser neuen Einheit "Mensch" erfährt auch der Leib seinen "Fall"
und wird der q:>&op&. unterworfen, die von nun an jedem neuen Nachkom-
men dieser Menschen mit der yeve:cr~c; anhaftet, so daß jeder Mensch nach
Leib und Seele mit der Sünde beginnt, nur einige wenige ausgenommen
(s. zu 1,10f.). Vielleicht lassen sich in ähnlichem Sinn verstehen de trin. II 12
(668 B) ... xa~\'av'n\ Y7JC;
- 7tal\~V
, " - \ , \ \ \
owpe:vra~ -rov oupavov xa~ -rov 7tapaoe:~crov
~ ,"
&.q:>&6vwc; xapL~e:-ra~, III 27 (944 B) ... -r6v -re: 7t a p &. a e: ~ cr 0 v &.7teawxe:v xat dc;
oupavouc; &.v~yaye:v, wenn wir oupav6c; auf den Urzustand der Seele, 7tap&.-
ae:~croc; auf den des Leibes deuten dürfen. V gl. auch de trin II 7 (568 B);
II 14 (697 CD); III 2 (801 D). Ähnlich lautende Stellen anderer Kirchen-
schriftsteller zusammengestellt PG 39, 667 D Anm. 13. - Zum Problem der
Erbsünde bei Did. s. Leipoldt 81 f.; Bardy 133ff. - Diese Wiederherstellung
des Urzustandes von Leib und Seele wird endgültig erst mit der allgemeinen
Auferstehung der Toten, so daß &.v&.cr-ramc; schon die Bedeutung "Auf-
erstehung" mitenthält. Da für diese &.v&.cr-ramc; keinerlei Einschränkung ge-
macht wird, kann man die Stelle im Sinne der origenistischen Apokatastasis-
lehre verstehen. 1,1 7t-rwcr~c; und &.v&.cr-racr~c; in Korrelation wie etwa Lc 2,34;
Diod. S. 3,27,3 und sonst. &.v&.cr-racr~c; ist verdeutscht mit "Aufrichtung",
weil dieser Ausdruck gleichzeitig das Passive (sie wird ja von Christus be-
wirkt) und die Vorstellung von der otxoao[J.~ wiedergibt. 1,2 Den Topos,
daß der Sünder tot ist, findet man im Anschluß an die hier zitierten und
andere Schriftstellen (z. B. Eph 2,1; Col2,13) auch bei Did. oft ausgespro-
chen, z. B. de sp. s.41 (1070 AB); Cat. zu Ps 9,18 (1197B), zu Ps 26,13
(1308 A), zu Ps 33,22 (1329 D), zu Ps 68,14 (1453 D und 1620 B), zu Ps 81,7
(1480 A), zu Ps 117,17 (1561 B), zu 110 3,13f. (1793 C = Zoepfl62,26);
zu Ps 12,1.5.6 (1216 D). Wer sich in sorglosem Leichtsinn dem Schlaf hin-
gibt, e:U&ewc; -re:&v~~e:-ra~, EX7tL7t-rWV -r'1jc; cruv &.pe:-r~ ~w'1jc;. 1,4 7t-rwmc;: Der
Neuplatonismus versteht den "Fall" der Seelen nicht moralisch, wie Did.,
sondern physisch vom Herabsteigen der Seelen in die Materie. - Ier 8,4 wird
Did.Cat. zu Ps 65,1 (1437 C) im selben Zusammenhang zitiert wie hier:
&."A"Aa xal. -r'1jc; xa-ra fle:-r&.vo~av &.vacr-r&.cre:wc; 7tlicr~ 7tpoxe:~[J.ev7JC; 7t&.v-re:c; &."Aa"Aa~€-rw­
crav. 7tpOC; ~xacr-rov yap A€ye:-ra~' » [J.~ -r~ 0 7te:crwv oux &.vLcr-ra-ra~;« 1,5 ou yap
~ 7tA&.mc; au-roü 7t-rwmc; ~v: Steht in der Tradition des Kampfes der Kirche
gegen alle Theorien, nach denen die Materie an sich das Schlechte ist. V gl.
Did. c. Man. 5 (1092 D) ou xaxov -ro crw[J.a -r~ q:>ücre:~, XelV xaxov au-ro 7tote:!: 0
oc[J.ap-rwAbc; ocflap-r7J-r~xwc; au-r<;> Xpwfle:voC;. Auch a. a. O. 2 (1088 C); ebenso
schon Clem. Al. Strom. IV 164,3 (GCS II 321,17) oihe: a;) xaxov q:>ücre:~ -ro
Erläuterungen 111

crW(J.ot. Und Orig. c. Cels. III 42 (GCS I 238,4) q>UcrL~ ae crw(J.ot't"o~ ou (J.LIXPOC·
, \ .:s:. I , , , \ , - I " , I
ou YIXP fj q>UcrL~ cr<U(J.ot't"o~ e:cr't"L, 't"o ye:VV"l)'t"LXOV 't""I)~ (J.LIXP0't""I)'t"O~ e:Xe:L 't""I)V XIXXLIXV.
Doch bleibt der Leib bei Did. im allgemeinen negativ bewertet (de trin.
III 1, 773 C-776 A), wenn er auch gelegentlich Positives für die Seele bietet:
de trin. III 1 (777 B) &.AA' &0'7te:p fLev ~Ae:yov, ~ 7tPOIXLpe:O'L~ 1Xf)'t""I) XlXt 't"o crwfLlX
.,., , CL '., , \ \ 'CL' \.1.' \ ,,\ \ ,
7t 0 "" IX X L~ XIX1Te:"Xe:LV e:7tL 't"1X 7t1X1T"I) 7te:q>Uxe: 't""I)V ,/,uX"I)v' 7t 0 't" e: 0 e: XIXL O"UVe:LO"q>e:pe:L,
IXU't"~ q>"I)fLL 't"~ y;uX~, &.YIX&,x OUX OALYIX' 't"o fLev O"WfLlX 't"~v 't"WV IXtcr&"I)'t"W'J YVWO'LV
XlXt ~v &AA"I)V tJ7t1Jpe:O"LIXV' ~ ae 7tPOIXLpe:O"LC; IXU't"~C; . .. Lit.: Zum Problem des
Bösen in der (nichtchristlichen) griechischen Philosophie s. E. Schröder,
Plotins Abhandlung 7t6&e:v 't",x XIXXOC, Leipzig 1916. Bzgl. Did. vgl. Leipoldt
42; Bardy 158. - q>&opoc: Hier Gegensatz zur &.q>&lXpO"LIX, wie Phiion Mos. Ir
194; 1 Cor15,42.50; Clem. Al. oft (s. GCSIV Reg. s. v. q>&opoc 2). 1,6-8 Das
Prinzip: Das Gute ist vor dem Schlechten da, beweist die ursprüngliche
Gutheit des Leibes und der Seele. Es beruht auf der im späteren Neuplato-
nismus verbreiteten Auffassung vom Schlechten als einer O"'t"ep1JO"L~ 't"OU &.YIX&ou
(Schröder, 7t6&e:v 't",x MXOC Reg. s. v. xlXx6v). Nach Gesche 388 Anm. 3 wird
dieses Prinzip auch im übrigen Text unseres Psalmenkommentars behan-
delt. - Ähnliches Prinzip im physischen Bereich: Plotin V 9,4,3 't"6 ae Xpe:~HOV
q>UO"e:L 7tpw't"ov, ibo Z. 7 f. aLO aeL 't",x 7tpW't"1X &ve:pydC\' 't"L&e:O"&IXL XlXt &.7tpoO"ae:oc XlXt
't"eAe:LIX, 't",x ae &.-re:A~ f)O"'t"e:plX &.7t' hdvUlV, .. 1,6 ... fLe:'t",x ... : Schulsprache,
z. B. Plotin I 3,6,19 fLe:'t",x 't"tX~ q>uo'Lx,x~ (&.pe:'t",x~) oov ~ O"Oq>LIX. 1,8f. 7tpw't""I)
oov &O"n ~ &.pe:'t"~: V gl. Did. Cat. zu Ps 100,4 (1516 A) yeyplX7t't"IXL &v 't"4> ' Ex-
XA"I)O"LlXcr't"~' » 0 &e:0C; &7tOL"I)O"e: 't"ov &v&P<U7tOV e:u&~«. e:t oov e:u&~c; ye:yev1J't"IXL,
't"o XIX't"' &.pe:~v &.pX~&e:v 7te:7tOLWcr&IXL, 7tOCO"IX XIXXLIX XlXt O"XOAL6't""1)~ ~&W\I fLlXxP,x\l
IXU't"OU &O"'t"LV. Plotin IV 7,10,11f. ~n~ (~ y;uX~) XlXt a~AO\l 7tOLe:~, w~ 7tP0O"&~XIXL
't",x XIXX,x 't"~ y;uX~ XlXt &AAO&e:V, xlX&"I)plXfLev?J ae IXU~ &VU7tOCPXe:L 't",x &pLO"'t"IX, q>p6-
\l1JO"LC; Xott ~ &AA"I) &.pe:'t"~, OtXeLlX 1SV't"1X. 1,9 V gl. Did. c. Man. 13 (1101 C)
&O"'t"e: yeyove:v 7tOCV AOYLXOV &7tt 't"4> O"7tOUalX~Ov dVIXL XlXt fL~ q>IXUAOV. Phiion zu
Gen 2,8 in leg. all. 147 »XlXt ~&e:'t"0« q>"I)O"tv »he:~ 't"ov &v&P<U7tOV 8',1 ~7tAIXO"e:V«.
&.YIX&o~ y,xp wv 0 &e:o~ xlXt &7t' &.pe:'t"~v WC; otxe:L6't"IX't"OV ~pyov &.crxwv 't"o yevo~
~fLwV 't"ov VOUV 't"L&"I)O"LV &\1 't"~ &.pe:'t"~, tvlX a"l)Aov6't"L fL1Jaev &AAO ~ 't"IXU't""I)V
Quaest. in Gen. IV 51 (Marcus)
XIX&OC7te:p &.YIX&Oc; ye:UlPYO~ 't""I)fLe:A~ XlXt 7te:pLe7t?J.
For virtue is prior and elder and (is) the activity of nature at the beginning,
while vice is a child and a minor, being born later to a foolish and unjust
soul. Clem. Al. Strom. VI 95,5 (GCS II 480,3) q>UO"e:L ye:y6vlXfLe:v 7tpO~ &.pe:'t"~v.
96,3 (480,16) 7tocV't"e:~ 7tpO~ &.pe:~c; x't"~o'Lv 7te:q>UXIXO"LV. 1,10-14 Um zu zeigen,
daß die Seele ursprünglich rein war und daher durch Christus in einen sol-
chen Zustand zurückversetzt werden kann, wird die Präexistenz der Seele
112 Erläuterungen

bewiesen. Diese, und damit verbunden den vorzeitlichen Sündenfall, hat


Did. gelehrt (Leipoldt 65, unter 7; Bardy 162), im Gefolge des Origenes.
(Zu dessen Vorstellung vom vorzeitlichen Sündenfall s. G. Teichtweier, Die
Sündenlehre des Origenes, Regensburg 1958, 99ff.) In den Texten der bisher
von Did. erhaltenen Schriften ist diese von der Kirche verworfene Lehre
(Leipoldt 72; Bardy 254f.) nirgendwo ausdrücklich ausgesprochen, so daß
uns in unserm Psalmenkommentar ein "nichtgereinigtes" Werk vorliegt.
1,10 btd ~v : Das rJ.v des Irrealis kann im nachklassischen Griechisch entfallen
(Bl.-D. § 360; Radermacher 158). - Zum Artikel beim Prädikatsnomen
s. Bl.-D. § 273. - Zu: I5crov O\)V ~xc:v de; ... vgl. 7,27f. "t"o I5crov O\)V ~xc:v
de; U!1-iie;. 8,4 "t"o I5crov ~xc:v de; rx.u"t"6v. - ~VUAOe; (EV ÖA-n) schon bei Aristot. de
an. I 1, 403 a 25; häufig dann bei den neuplatonischen Philosophen, s. die
Indices zu Plotin (ed. Brehier), Proclus Inst. (ed. Dodds); Orig. zu 101,18
(GCS IV 495,19) 0 voue; E!1-7tb'Cprx."t"rx.~ "t"?j EVUACP ~w?j. Did. de trin. II 7 (600 A)
~. rpume;. Cat. zu Ps 102,15 (1521 D) ~ ~VUAOe; xd !1-C:"t"~ crrx.pxoe; ~w~.
1,10f. crXd~ov 7tOCv"t"c:e; (ho tX!1-rx.p"t"(rx.e; rJ.pxov"t"rx.~: Es geht hier nicht um die all-
gemeine Sündhaftigkeit des Menschen, die bei Did. oft ausgesprochen ist,
von der er aber auch Ausnahmen kennt (s. Leipoldt 79 f.; Bardy 135 ff.),
sondern um die Feststellung, daß nach allgemeiner Erfahrung der Mensch
zunächst der Sünde verfällt und erst nach bewußter Selbsterziehung zur
Übung des Guten kommt. Das ist schon von Origenes klar gesagt, z. B.
c. Cels. III 62 (GCS I256,24f.) xrx.x(rx.v y~p urp(cr"t"rx.cr&rx.~ &.vrx.yxrx.'i:ov 7tpw"t"ov EV
&.v&p(:mo~e; (s. Völker, Origenes 26); und auch Did.Cat. zu Ps 21,10 (1280 A)
... 7tocV"t"wv &.v&pc.:mwv !1-C:"t"~ rJ.yvo~rx.v xrx.l 7tov'Y)p(rx.v "t"o &.yrx.&ov &.cr7trx.~O!1-€vwv. -
E~V ao&?j: "Wenn man annimmt, vorausgesetzt", seit des Euklid Data in
der Schulsprache gebräuchlich. M. 1,13 Es ist zu schreiben ouade; ...
EVC:pyWV ... A€yc:"t"rx.~; c:vc:pyouv entstand durch falsche Angleichung an das
vorangehende "t"6. M. - OLXC:'i:OV: Grundterminus stoischer Philosophie, s.
SVF Reg. ; Pohlenz, Die Stoa II 65.66. 1,15 OLXOa0!1-~ "t"ou otxou "t"ou 7tc:cr6v"t"oe;:
Zum bildlichen Sinngehalt der OLXOaO!1-~ s. Th. Wb. V 139ff. (OLXOaO!1-€w),
147ff. (OLXOaO!1-~). - Emcr"t"porp~ "t"~e; rx.LX!1-rx.Awcr(rx.e;: Der Gedanke erscheint
ziemlich unvermittelt und unvorbereitet. Warum er hier erwähnt wird, ist
nicht ersichtlich. Vielleicht wurde er schon auf der unserm Fragment vor-
angehenden Seite erörtert. Vielleicht auch lag dem Verfasser Ps 95,1 im Ohr:
()"t"c: 0 o!xoe; cpxoa0!1-C:'i:"t"o !1-C:"t"~ ~v rx.LX!1-rx.AWcr(rx.V, wozu Hieron. bemerkt (PL 26,
1112 B): si quis vero post peccatum agit poenitentiam, istius domus post
captivitatem reaedificatur. Aber auch die Realität des Lebens fügte dem an-
tiken Orientalen beides zusammen. Der Besiegte erlitt Zerstörung seiner
Erläuterungen 113

Heimat und Wegführung in die Gefangenschaft, die häufig mit Versklavung


identisch war (darum auch das Bild: sündiges Leben = Leben in der Skla-
verei der Sünde, z. B. Rom 6,16-18). Befreiung aus der Gefangenschaft be-
deutete im allgemeinen Heimkehr und Aufbau des Zerstörten. Solche Be-
freiung fiel im alten Orient oft mit dem Regierungsantritt eines neuen
Herrschers zusammen, wovon uns die 1tpoO"'t"&y!l.OI:'t"OI: 't"WV qnAOI:v.&p6mwv Kunde
geben (vgl. etwa Pap. Teb. 5; Pap. Kroll, den L. Koenen veröffentlichte:
Eine ptolemäische Königsurkunde, Klass.-Philol.-Studien Heft 19, Wies-
baden 1957). Die Tradition solcher Erlasse wurde in Ägypten auch unter
der römischen Herrschaft weitergeführt. Nicht verwunderlich, daß man im
Alten Testament auch von der Ankunft des Messias Ähnliches erwartete:
Befreiung aus der Gefangenschaft, Wiederaufrichtung des zerfallenen Hauses
David, Aufbau der zerstörten Städte (Am 9,11.14; Is61,lff.), Rückführung
der Verbannten (Is 11,11f.). Auf diesem Hintergrund erscheint die Allego-
rese OI:~X!l.OI:AwO"(OI: = "Gefangenschaft durch die Sünde" nur natürlich. Sie
ist denn auch im christlichen Bereich ganz geläufig. Für Did. vgl. Cat. zu
Ps 13,7 (1224 AB) 't"(e; ~e ~v ~ OI:~X!l.OI:AwO"(OI: 't"OU AOI:OU 1tpw't"ov .&e:wpYJ't"eov, ~VOl: xOI:l
EmO"'t"pocp~v OI:1hou E1tO!l.eVWe; 'l~w!l.e:v. 0 EX1t(1t't"wv 1tOl:p' ~~(OI:V POI:'&u!l.(OI:V TYje; 't"OU
eXYOl:.&ou 1tm~O"e:we; OI:~X!l.OI:Aw't"(~e:'t"OI:L U1tO 't"OU V6!l.OU 't"1je; &:!l.OI:p't"(OI:e;, eile; ye:veO".&OI:L U1tO
't"ov XOI:'t"OI:~UVOl:O"'t"e:uov't"OI: 't"UpOl:VVLXWe; ~L&ßoAov 'ixov't"OI: 't"o xp&'t"oe; 't"OU .&OI:v&'t"ou.
't"OU't"ov oi)-rwe; EMv't"OI: 't"oZe; 1tOAe:!l.(OLe; 'i~w 't"1je; 1tOl:'t"p(~oe;, 0I:\)'t"Yj ~'EO"'t"lv ~ 't"1je; eXpe:-r1je;
!l.e:'t"ouO"(OI:, ye:ye:vYJ!l.evov eXVOl:XOI:Ae:Z't"OI:L !l.e:'t"oI:vo(oI:e; 't"p6mp 0 XUpLOe;, &!l.0I: xd &cpe:O"LV
't"wv 1tpoYJ!l.OI:p't"YJ!l.evwv umO"xvOU!l.e:voe;· xOI:l 't"ou't"6 EO"'t"L 't"o »Au't"pw.&1jVOl:L 't"oue;
OI:~X!l.OI:Aw't"oue; xOI:l EmO"'t"pOl:cp1jVOl:L ~v OI:~X!l.OI:AwO"(OI:V«. Zu Ps 67,19 (1445 CD)
't"OI:U't"OI: 't"WV &:y(wv qlYJO"lv 0 xopoe; 't"<j> de; \)~Oe; eXVOI:ß&V't"L 't"OU O"'t"OI:UpOU xeXxe:Z'&e:v
OI:tX!l.OI:Aw't" (O"OI:V't"L 't"oue; U1tO 't"1je; 't"upOl:vv(~oe; 't"OU ~OI:'t"OI:viX, AU't"POV ~e:~WX6't"L ~v
~UX~v OI:u't"ou eXv't"l1toAAwv. O\)'t"w y!Xp xYJpU~OI:e; OI:~X!l.OI:Aw't"oLe; &cpe:O"LV EAu't"pw-
0"0I:'t"0 1t&V't"0I:e; EX 't"1je; !l.0I:'t"0I:(0I:e; OI:u't"WV eXVOI:O"'t"pocp1je;. (&cpe:O"Le; ist mehrdeutig: 1. Ver-
gebung der Sünden, die zur Folge hat 2. Befreiung aus der Gefangenschaft,
s. Bauer s. v.) Es ist ebenso natürlich, daß diese Allegorese mit der andern
von der O~XO~O!l.~ 't"OU o'lxou in einem Atemzug genannt wird, zumal beide
denselben Sachverhalt bezeichnen: die Vergebung der Sünden. 1,15 f. XOI:'t"!X
1tp6't"e:pov .&e:wpYJ!l.OI:: Nicht klar, worauf sich 1tp6't"e:pov bezieht, auf die un-
mittelbar voraufgehende Interpretation oder eine frühere Darlegung im uns
nicht vorliegenden Teil unseres Psalmenkommentars. - 't"o o~xouv: Wohl zu
halten, weil ganz generell genommen (vgl. Bl.-D. § 138,1).
114 Erläuterungen

1,16--19 otxoc; = Kirche. S. o. zu 1,1-21. Vgl. noch Clem. Al. StrQm.


VII 29,3ff. (GCS III 21,20ff.), wo Z. 25 't"o &&pOLO"tJ.1X 't"WV eXAEx't"wV exxA1)O"llXV
XIXAW. Did.Cat. zu Ps 22,6 (1293 C), zu Ps 35,9 (1336 A). Diese Allegorese
knüpft an Eph 2,19ff., 1 Petr 2,4f. an. 1,16 MVIX't"IXL: Oft absolut gebraucht,
wenn der Infinitiv (hier etwa e~1)Y~O"IXO"&IXL) aus dem Zusammenhang leicht
zu ergänzen ist. V g1. auch 3,28; 6,21, während 6,19 f. der Infinitiv beigefügt
ist. 1,17 Sei O"E: Pap. SL't"E, was gelesen werden kann als 1. SE~'t"E, doch ist
dieser persönliche Gebrauch von SE~ nicht nachzuweisen; 2. SE~'t"IXL = SE~)
wofür es aber nur bis ins 2. Jh. v. Chr. seltene Belege gibt (s. Solmsen,
Glotta 2, 301ff.), einer auch in ägypt. Pap., aus dem Jahre 247/6 v. Chr.
(Pubblicazioni della Societa Italiana, Papyri greci e latini IV 437,5). Wahr-
scheinlicher also ist SL't"E einfach Verschreibung für SLO"E = SE~ O"E, eine Le-
sung, die sich auch sonst findet (D prima manus, Cod. F der altlat. Über-
setzung, Vulgata, syropalästinensische und armenische Übersetzung, Ori-
genes, Ephraem, Ambrosiaster, Pelagius). - Das Wichtigste beim Zitat
1 Tim 3,15 fehlt: ... 'IJ't"LC; eO"'t"Lv exxA1)O"llX &EOU ~wv't"oc;. Der Schreiber hat
also nur den Anfang notiert. 1,18 Die EurtPErtELIX des Hauses Gottes deutet
Did.Cat. zu Ps 25,8 (1301 D) EUrtPErtELIX Se: 't"OU o'Cxou 't"OU &EOU ~ 't"WV SOYtJ.tXnuv
&A'~&ELIX xlXL ~ SLIX't"IXY~ 't"WV XIXVOVWV 't"'Yjc; ExxA1)O"llXc; orxou VOOUtJ.EV1)C;. - ot XIX't"cX
&pE't"~V rtOAL't"EU0tJ.EVOL: V g1. Did. de trin.III 24 (937 B) e~ &pE-r'YjC; 't"o rtoAl't"EUtJ.IX.

1,19 Bei otxoc; = tjJUX~ besteht die Erneuerung zum ursprünglichen Zu-
stand in der Rückkehr der guten Gedanken, die der Seele O"UV'tlUE~C; 'sind,
weil - wie oben (1,9ff.) dargelegt - das Gute ihr ursprünglich zukommt.
Die Allegorie Seele = Haus schon bei Philon (s. Reg. s. v. OtXflX, otxoc;). -
eOtv •.• 1)'1 statt ~ beruht auf der häufigen Verwechslung beider Formen im
späteren Griechisch, s. Ein1. S. 30.

1,20 Bisher wurde evxIXLvLO"tJ.OC; gefaßt im Sinne von "Erneuerung" ades


sündigen Menschen, b der Kirche, c der Seele. Bzg1. b und c ist eine andere
Bedeutung möglich: evxIXLvLO"tJ.OC; = "Einweihung" (dedicatio, so Hieran.
zu Ps 29,1, PL26, 902D-903A). Wenn man es so auffaßt, sagtVerf., fallen
otxoSotJ.~ und evxIXLvLO"tJ.OC; zusammen. Diese Bemerkung ist zwar an c ange-
knüpft, gilt aber für b mit, wie Did.Cat. ad. 1. (1312 B) zeigt: 0 &A1)&WC;
AlXul.S 0 Ex crrtEptJ.IX't"OC; AlXul.S 't"o XIX't"Ot O"&pXIX YEVOtJ.EVOC; otxOSOtJ.~O"IXC; ~v ex-
., ,
XI\1)O"LIXV, 4'I~ 't"ov
' n '.,
vEtJ.EI\LOV "
IXLtJ.IX't"L - LoLCJ>
't"CJ> ,~, 'ß"" , ' 0t
XIX't"E IXI\EV I\EYWV· »'t"ov xov '
't"ov
&YLOV tJ.ou &EtJ.EALWO"W« (Is 44,28), 't"IXU't"'Y)V eyxlXLvlO"IXL rtPOU&E't"O &pX~v 't"'Yjc;
ev ocu't"0 OtX~O"EWC; SLSOUC; 't"o~c; rt°LO"'t"EUOUO"LV.
Erläuterungen 115

1,21-2,10 Für die allegorische Interpretation des Did. bedeutet Y;or.A(J.6.;


= ßLO'; 7tpor.x·t'Lx6.;, Tugendübung, Askese; <i>~~ = ßb.; &e:wp"tJ,t'Lx6.;, Schau,
Gnosis. YVWcrL'; - emO""t"~(J."tJ - O"OcpLor. - &e:WpLor. wurden seit Philon synonym
gebraucht. Zur Terminologie allgemein und besonders für Clemens Al. s.
Völker, Clemens 303ff.; für Philon: Völker, Philon 282 Anm. 1; für Ori-
genes: Völker, Origenes 84. Speziell zur &e:wpb. s. Völker, Clemens403ff.-
Zum Verständnis unseres Textes vgl. Did.Cat. zu Ps 4,1 (1164 D) <i>~~ ecmv
emvLxLO'; Yj ;(or.PLO""t"~PLO'; or.Ivo.; (J.6vYl cpwv~ 7tpocpe:p6(J.e:vo.;· Y;or.A(J.O,; ~e u(J.vo,; opytXvcp
"t"<;'> Xor.AOU(J.€VCP Y;or.A"t""tJpLcp Yj xor.t XL&tXpq: xpou6(J.e:vo.;. d"tJ ~E: 7tpo.; ocwxywy~v <i> ~~ ~
&e:wp Lor. TIj.; ocA"tJ&dor..; (J.6vYl vO~cre:L (J.e:(J.oucrw(J.€vYl ye:VO(J.€v"tJ, Y;or.A(J.O,; ~e 7tptX-
t:' ' ~ " (l" I '.1. ~ ~
~e:L'; xor."t"()( I\OYOV "t"ov 0P'\TOV e:7tL"t"e:I\OU(J.e:Vor.L, w.; 'j'()(I\I\e:LV (J.e:v "t"ov 7tpor.X"t"LXOV
I ~ I " ,

ßLOV t;(oV"t"()(, ~~e:LV ~e "t"ov &e:wp"tJ"t"Lx6v. e7td "t"OLVUV [; ßor.ßt~ &e:wpd


X()(&or.p~ Xor.p~Lq: "t"ov &e:ov xor.t "t"~v OCA~&e:Lor.V whou, <i>~~v 7tPOcp€pe:L, ~v dVor.L ev
Y;IXA(J.ol:.; Mye:L ~L<X "t"o 7tOAA<X 7tpIXX"t"LXW'; IXtJ"t"<;'> XIX"t"Wp&Wcr&IXL. Zu Ps 7,1
(1180BC) ~~e:L ~e "t"ov Y;IXA(J.OV 7tpIXX"t"LXW'; &(J.IX xlXt &e:Wp"tJ"t"LXW'; IXtJ"t"OV 7tpO-
CP€pwv. dp"tJ"t"IXL ~e ev "t"~ emyplXcp~ "t"ou "t"e:"t"tXp"t"ou, W'; 7tpii~LV [; Y;IXA(J.O,;,
&e:WpLIXV ~e ~ <i>~~ ~"tJAol:. XlXt em:t dO"tv emyplXcplXt t;(OucrlXL Y;IXA(J.OV <i>~1j.; Yj
<i>~~v Y;IXA(J.OU, PYJ"t"€OV 7te:pt 1X1JTWV, W.; Y;IXA(J.OU (J.ev (~~~ eO"nv ~ 7te:pt
7tplXxnxwv XlXt ~&LX1j.; 7tIXL~e:UO"e:W'; &e:WPLIX, Y;oeA(J.O,; ~e <i>~1j.; ~
OCVor.yxoeLW'; €v "t"ci> &e:wpe:l:v "t"~v OCA~&e:LIXV 7tIXPIXAIX(J.ßIXVO(J.€V"tJ 7tpii~L';.
7tOAA<X Y<XP 7tptXne:"t"IXL u7tep &e:WPLIX'; "t"1j.; O"0CPLIX';, &. Y;IXA(J.OV <i>~1j.; OUX OC7tO
O"X07tOU "t"L'; epd. "t"01hwv <1~e: &e:wpou(J.€VWV dx6"t"w,; "t"ov 7tpoxd(J.e:vov Y; IX A(J. 0 v
~ ~ e: L [; ßIXUI.~ 7tPIXX"t"LXOV i5V"t"IX, &e:wpwv 7te:pt EXtXO""t"OU "t"WV 7tPIX"t""t"O(J.€VWV O"0cpw,;
xod 7ttXvU &e:07tpe:7tw,;, YVWVIXL &€AWV "t"L gxlXO""t"ov ~"tJAOU"t"or.L ex "t"WV oU"t"w,; or.LO"&"tJ"t"W,;
e7tL"t"EAou(J.€VWv. V gl. auch zu Ps 12,6 (1217 B), zU Ps 20,14 (1276 A), zu
Ps 46,7 (1377 C), zu Ps 60,9 (1424 A), zu Ps 64,1 (1433 C), zu Ps 67,26
(1448 AB), zu Ps 97,5 (1509 D). Bei Orig. ist diese Allegorie m. W. nur
einmal kurz angedeutet Cat. zu Ps 20,14 (PG 12, 1252 D-1253 A) ~~e:L ~e
n.; &e:wpwv xor.t Y;tXAAe:L xor.,,' ocpe:"t"~v eve:pywv. ~e:1: ~e xor.t &e:wpdv "t"<X';
~uvlXcr"t"dlX'; oeu"t"ou xoel. XIX"t"<X "t"or.U"t"1X 7tptXne:Lv. Zu beachten ist die fast wörtliche
Übereinstimmung mit der Did.Cat. zur selbert Stelle. V gl. auch Basil. Horn.
zu Ps 29 (PG 29, 305 BC); Hieran. Komm. zu Eph 5,19 (PL 26,528 BC).

1,21-23 Unser Kodex beginnt mit dem Kommentar zu Ps 20 (Doutreleau


166). Der Verf. hat also gleich zu Beginn seiner Vorlesung bei der Er-
örterung der Psalmenüberschrift diese Allegorese vorgetragen, und wohl
auch zu Ps 20,14, wie die Did.Cat. dazu (1276 A) nahelegt. Vgl. u. 2,22.
116 Erläuterungen

1,24--26 <jl8~ = .&ewpLcx. (.L6vYl (1,24) korrespondiert mit (.L6vov (1,27).


1,24 0 xpw(.Levo~: Anakoluthisches Partizip als Ersatz für einen Relativsatz. -
TO vo"ticrcx~, TO yvwvcx~: Anakoluthisch gebrauchte Infinitive zur näheren Be-
stimmung der .&ewpLcx. - Zum Inhalt der .&ewpLcx = YVWO"L~: Völker, Clemens
381 ff., ds. Origenes 91 ff. Dort sind 117 f. die Ausdrücke aus des Orig.
Werken zusammengestellt, die den Inhalt der .&ewpLcx als Wahrheits erkennt-
nis und Gottesschau genau so bestimmen, wie es hier geschieht. 1,26 im-
crTYJ(.LOV~xw~: Es geht wohl in diesem Zusammenhang um das spezifische
Wissen des hncr~(.Lwv = Gnostikers, s. zu 2,11-14. - Zum Wesen der Gnosis
vgl. Völker, Origenes 81 ff.; die Gnosis als Erfassen irdischer und himm-
lischer Geheimnisse ebd. 91 ff., 184f. und 191. -yVWO"L~ und (.Lucr~pwv stehen
schon 1 Cor 13,2 nebeneinander: xcxt Mv lixw 7tp0'P'Y]Tdcxv xcxt d8w Ta (.LU-
cr T~ P ~ cx 7triVTCX xcxt 7tacrcxv T~V y v W cr ~ v . • . - o{hw~ statt Oi3TO~ zu lesen scheint
notwendig, da Oi3TO~ sowohl des fehlenden Artikels als auch des Sinnes
wegen kaum zu rechtfertigen ist. - Über die Hintergründigkeit des Wortes
ßCXO"~Aeu~ (= David = Christus = der Christ) wurde wohl am Anfang der
Vorlesung zu Ps 20,2 das Grundsätzliche gesagt. V gl. Did.Cat. zu Ps 20,2f.
(1273 B), zu Ps 44,10 (1368 C), zu Ps 60,7 (1421 C), de trin. II 12 (668 B);
s. auch u. 2,22f., 3,22f. und zu 10,23f.

1,26-29 ~cxA(.L6~ = 7tpa~~~. 1,27f. ~crTcxcr.&CX~ (.Lexp~ T~v6~ = "stehen bleiben


bei etwas", vgl. Them. in Anal. Post. B 13 (Comm. in Aristot. V 1, 55,8f.
11f., Wallies); Orig. zu Mt 11,11 (GCS XII fr. 224,5); Greg. Naz. or. 43
(PG 36, 585 B) fhcxv TCX~~ &AACX~~ i~'Y]y~crecrLV (Bcxcr~Adou inuxw) ... 7td.&o(.Lcx~
(.L~ (.Lexp~ TOU ypri(.L(.LCXTO~ ~crTCXcr.&CX~ (.L'Y]8e ßM7teLV Ta &vw (.L6vov, &AAa
xcxt 7tepCX~Tepw 8~cxßcxLve~v ••• - Der Verweis auf die Interpretation des Wor-
tes XPWL bezieht sich wahrscheinlich auf den Komm. zu Ps 28,1, wozu Did.
Cat. (1309 D) hat: OL TO 7tveu(.Lcx T"ti~ uLo.&ecrLcx~ Acxß6vn~ &AACX Te 7tPOcrTriT-
TOVTCX~ xcxt ULOU~ xp~WV iveyxe~v. xp~ou~ 8e vO'Y]Teov TOU~ eOT6vou~ XCXTa
.&eocreße~cxv ßLOV i7tCXVeAo(.Levou~ 8LXCX TOU AOY~XW~ .&ewpe~v T~V
&A~.&e~cxv· 8~0 xcxt &pxe~v eLcrtv LXCXVOL. ULOL 8e xp~wv OL (.L~(.L~cre~ ~~ 7tOA~Tdcx~
yew'Y].&evTe~ U7t' CXOTWV. In der Hom. zu Ps 28 (PG 29,284 AB) des Basil.
sind die XPWL diejenigen, welche die Herde Christi auf gute Weide führen:
° °
d 8e XPWL ot 7tP0'Y]you(.LevOL TWV AOL7tWV, ULOL i'l.v TOUTWV e~ev L 7tp ~ TOV XCXT'
&peT~v ßLOV 8~a T"ti~ TWV &ycx.&wv lipywv cr7tou8"ti~ h T"ti~ 8~8CXO"xCXALCX~
TWV 7tpoecrTwTwv (.Le(.LoP'Pw(.Levo~. - dhovo~ ist das Leben derer, die sich in der
Tugend bewähren: Did.Cat. zu Ps 17,16 (1248 D) d 8e XCXL .&e(.LeA~CX OLXOU(.Le-
V'Y]~ Aeyo~ T~~ TOU~ .&eLou~ &v8pcx~ 8~a TO dhovov TOU ßLOU XCXL ~v crTepp6T'Y]TCX
Erläuterungen 117

rijc; &pe:rijc; ••• Vgl. auch Orig. in Mt cotnm. X 18 (GCS X 25,3). - 1,28
ou8e ••• ou8e: Wohl statt Oll't'e: ••• Oll't'e: wie Pap. Oxyrh. I 200, Nr. 129,5 (aus
dem 6. Jh. n. Chr.). Vgl. Mayser I 177; Radermacher 212.

1,29-2,7 Die Möglichkeiten der Verbindung von cj>8lj und ~a.A(.L6c;


= .&e:WpLOt und 7tpOC~~c;. Den Anlaß dieser Erörterung bildet das Unterlemma
~OtA(.LOC; cj>8"ijc;. Darüber hinaus aber gehören nach der Lehre der Kirchen-
schriftsteller 7tpOC~~C; und .&e:WpLOt notwendig zusammen: Orig. in Lc fr. 39
(GCS IX 252,2) Oll't'e: yocp 7tpOC~~C; Oll't'e: '&e:(.o)pLOt &ve:u .&Ot't'epou. Einerseits geht
die 7tPOC~~C; voraus: Orig. zu Ps 5,13 (PG 12,1173 B) 7tpO rijc; .&e:WpLOtC; ~ 7tpOC~~C;;
auch in 10 cOtnm. II 219 (GCS IV 95,10f.); Did.Cat. zu Ps 36,30 (1337 D),
zu Ps 96,11 (1509 B), zu Prov 4,20 (1628 B). Andererseits bildet die Gnosis
eine stete Kraftquelle für den ßLOC; 7tpOtx't'~x6c;: Clem. Al. Strom. VII 82,7
(GCS III 59,11) ~7te:'t'Ot~ yocp 't'oc ~pyOt -r7i yvwO'e:~ wc; 't'<j> O'w(.LOt't'~ ~ O'X~oc; auch
Orig. de or. 27,10 (GCS II 369,29f.); Did.Cat. zu Ps 64,14 (1436 D), zu
Prov 5,15 (1629 A). Zum Ganzen vgl. Völker, Origenes 192ff. Ähnlich
Plotin VI 9,11,17 tme:pßocc; ~81j XOtt 't'ov 't'61V &pe:'t'61V xop6v. Z. 45ff. tX7tL7t't'WV
8e rijc; .&eOtC; 7tOCAW tye:LPOtC; &pe:TIjv 't7JV tv Otu't'<j> XOtt XOt't'OtvoljO'OtC; EOtU't'OV 7tOCV't'1J
L..!.... M
xe:XOO'(.L1j(.L~OV 7tU<J\~V xOUCP~O'·u 'jO'e:'t'Ot~ o~
"'" Otpe:'t'1-JC; e:7t~
, \ vouv - ' ~wv \ \ '" \ I
XOt~ o~Ot O'oCP~OtC;

t7t' Otu't'6. 1,29 XOtt <~8wv XOtt) .&e:wp61v: Der Ausfall des ~8wv ist verursacht
durch Haplographie des XOtL 1,31 tmO''t'ocvouO'~v: Von tcp~O"t'ocvw, spätere
Form für tcpLO"t'1j(.L~. L.-Sc. s. v. tcp~O''t'ocvw. 2,1 XOt't'0p.&61O'Ot~ (=2,6 XOt't'oc &pe:TIjv
~"ijv): Ist bei den Kirchenschriftstellern gebraucht als Gegensatz zu cX(.LOtp't'oc-
ve:~v, z. B. Orig. in Mt COtnm. XII 27 (GCS X 130,2ff.) &7tOAAU't'W 00',1 ~XOtO"t'OC;
\ ,e:Otu't"ou-,Ot(.LOtp't'O,tvoUO'OtV . I . '~VOt
' ' 'Ot7tOI\I:;O'
. . L OtC; 't'1JV , _ ... 'ß
't'1JV 'I'UX1jV, \,
Ot(.LOtp't'O, tvoUO'OtV OtVU<J\Ot n"jV
~

tv 't'<j> XOt't'0P.&ouv O'w~O(.Ltv1jv. Ebenso XI 12 (X 53,14f.); XII 33 (X 143,30ff.).


Beide Wörter sind in diesem Sinne schon charakteristische Termini stoischer
Ethik. V gl. SVF Reg.; Pohlenz, Die Stoa, Reg. III s. v. XOt't'6p.&w(.L0t. -
<l)pxov't'Ot~: OtpxoV't'Ot~ wegen des Zusammenhangs und des folgenden t7t(
nicht möglich. Der Schreiber hatte wohl noch von 1,29 her das &PXe:O'.&Ot~ im
Kopf. M. - cj>8lj ~a.A(.LOU für ~a.A(.L0C; cj>8"ijc; wird durch den Kontext gefor-
dert. M. 2,2 t7tL.&U(.LOC; statt tm.&u(.L1j't'1jc; m. W. bisher nur in Glossarien be-
legt (Loewe-Goetz-Schoell, Corp. Gloss. Lat. III 178,68; 180,5; 251,26).
2,4 0 7ta.Aw: Vielleicht nichtgetilgte Verschreibung für 0 ~a.A(.L0C;; doch ist
im mündlichen Vortrag die Wiederholung gut möglich. - o807t0~ljO'Ot<c;) für
0807to~1jO'Ot~ des Pap. scheint unausweichlich. M. 2,5f. Zusammenfassung;
vgl. schon 1,29f. -lpyov 't'exv1jC; ist vom Spielen des Psalterions genotnmen
und bezeichnet ein Werk des ßLOC; 7tpOtxnx6c;. Schon die Stoiker bezeichneten
118 Erläuterungen

die Tugend als 't"EXV1), so daß diese Bedeutung im Zusammenhang der Alle-
gorese mitklingt : SVF III 95 cpp6v1)o"LV (J.€V oov xocl. O'wcppoO"uv1)v xocl. 8~xoctoO'uv1)v
XOCL, OCVope:LOCV
, ~, , , T - \, .,.1. ' ~\ '"
e:7t"~0"'t"1)(J.OC<; e:~voc~ 't"~vwv XOCL 't"e:XVOC<;' (J.e:YOCl\o't"UX~OCV oe: xoc~ PW(J.1)V xoc
1.
tcrx.uv ljIux1j<; oih' ~mO"TIj(J.oc<; 't"~VWV e:!VOCL oihe: TEXVOCr,. 2,6f. Zusammenfas-
sende Erklärung der Psalmenüberschrift : IjIOCA(J.O<; ci>81j<; 't"OÜ ~vxoc~v~O"(J.Oü 't"OÜ
otxou.

2,7-10 Auf das vorhin ausgeführte Verhältnis: Tugend führt zur Gnosis,
Gnosis wieder zur Tugend, wird nun nachträglich der philosophische Ter-
minus der OCV't"OCXOAOU&LOC angewandt und erklärt. Er geht zurück auf die
aristotelische Lehre von der OCXOAOU&1)O"~<; und ihrer ~mO"Tpocp~ (Aristot.
soph. el. 5, 167 b l-3; 28, 181 a 23ff.; cat. 12, 14a 26ff.; 14b 10ff.), die bei den
Stoikern und auch bei Philosophen anderer Richtungen bis in das Christen-
tum hinein besonders auf das gegenseitige Verhältnis der Tugenden an-
gewandt wird: OCVTOCXOAOU&LOC TWV ocpe:'t"wv (s. 7,10; SVF Reg.; Clem. Al.
Strom. II 45,1, GCS II 136,23; II 80,2, GCS II 154,26 f.; Orig. in Lc fr.
64,5, GCS IX 264; in Mt comm. 63, GCS XI 146,4ff.; Did.Cat. zu Ps 84,11,
1481 A; zu Ps 8,1, 1185 A). Bei den Stoikern bietet diese Lehre die Antwort
auf die Frage nach der Einheit der Tugenden, die in der cpp6v1)0"~<; gegeben
ist. Ta<; 8€ ocpe:'t"a<; AEYOUO'LV OCV't"OCXOAOU&e:i:v OCAA~AOC~<; xocl. 't"OV (J.LOCV ~XOV't"OC r::&üocr,
~xe:~v (SVF III Nr. 295ff.). Es besteht also ein notwendiges Miteinander der
Tugenden. In unserm Text wird die OCV't"OCXOAOU&LOC dagegen ganz allgemein
definiert als ein mögliches Nacheinander, ohne den Charakter des notwen-
digen Miteinanders, da nach 1,24ff. (&e:WPLOC) und 1,26ff. (r::pii~~<;) das eine
ohne das andere bestehen kann. (Doch scheint 7,9f. die stoische Definition
zugrunde zu liegen, s. Erl.)

2,10-25 ljIocA(J.O<; ... 't"C;> .:locuL8 heißt nach der allegorischen Interpretation:
ein Liedpsalm Christi und seiner Nachahmer. Diese Allegorese folgt aus
der Etymologie des Namens "David" = lxocv6<; (oder auch 8uvoc't"6<;) Xe:~PL,
lat. fortis (bzw. sufficiens) manu (s. Fr. Wutz, Onomastica sacra, TU Bd. 41,
170f., und Reg. s. v. David, Davi&, 8ocß~8, 8OCUL8), was in der Allegorie auch
Christus und überhaupt jeden Menschen des ßLO<; r::pocx't"~x6<; bezeichnet.
Ähnlich Did.Cat. zu Ps 17,51 (1268 A) »xocl. 1t"OLWV ~AZO<; 't"C;> XP~O"TC;>
OCUTOÜ«, ... »'t"c;> .:locu1.8 xocl. T<;l 0'7t"Ep(J.OC't"L OCU't"OÜ ~w<; OCLWVO<;« ... e:t (J.€V 7t"e:pl.
TOÜ .:locßL8, TOU't"EO"'t"L 7t"OCVTO<; lxocvoü T7i Xe:LPL, e:(1) ~ AE;~<;, 81)AOL ~Ae:OÜVTOC
TOV &e:OV TOU<; 7t"POCXT~XOU<; &v8poc<; lxocvou<; ()v't"oc<; ~V TocL<; ~Ve:PYe:LOCL<;, xocl. e:t TLVe:;
O'7t"Ep(J.OC OCU't"WV TUyx.cXVOUO"LV, ~X 8L8ocO"XOCALOC<; xocl. (J.L(J.~O"e:W<; TOÜ O"cpwv ßLOU. Zu
Erläuterungen 119

Ps 131,16 (1589 C) 0 't"n Xe:LPl. tXotVOC; ßotULa. Die Deutung auf Christus auch
Did.Cat. zu Ps 96,1 (1505 D). 2,10-14 Bemerkungen zum Wortsinn.
2,10f. Die doppelte Interpretation: "Lied für David" und "Lied des David"
geht vom hebr. ledawld aus, das für Dat. und Gen. stehen kann. V gl. Did.Cat.
zu Ps 4,1 (1165B). cpotcrl.v 't"OLVUV 't"Lvec; 't"OU ßotßl.a dVotL 't"ov ljiotAfLOV ~ 't"~v
c{>a~v, Ihotv ot 1hoc; ~ 7tpocre:ve:yxwv .&e:07tve:ucr.&dc;· 't" c{) ß ot ß 1. a ae dVotL 't"~v c{>a~v
"Y)." 't"ov
\ ,I. i ",
'l'otl\fLOV, o't"otV 7tpOC;
\,
otu't"ov
\ I , \,1 ,~\ i
't"ot' iI\e:YOfLe:Vot otVotcpopotV e:X?)' crUfL7tL7t't"e:L oe: 7t01\-
AcXXLC; x ot 1. ot U't" 0 U Xot 1. ot U't" c{) dVotL 't"0 eX7totyye:AA6fLe:VOV,' Ihotv otu't"OU aLotXOV"Y)-
crotfLevou 't"c{) 7tVe:UfLot't"L 't"tX {l7toßotAMfLe:Vot {m' otu't"ou 7tpOAe:x.&n. e:hot ao.&ev't"oc;
't"ou ljiotAfLOU 't"LVL 't"wv ~a6v't"wv eX7t"Y)yyeA.&"Y) aL' Exdvwv 't"c{) ßotßLa. o7to't"epwc;
a' ~Xe:L ~Xotcr't"ov 't"wv EV 't"ot~C; ypotCPot~C; xe:LfLevwv, fL6vou 't"ou Xot't"tX .&e:ov crocpou
daeVotL. Dies findet sich schon bei Orig., so daß unsere Stelle nichts aussagt
über Hebräischkenntnisse des Autors. - Die Bemerkung ist ganz allgemein
gehalten, ohne Bezug zu nehmen auf diesen speziellen Fall. Vielleicht ist es
nur knappe Wiederholung dessen, was an früherer Stelle (zu Ps 20?; vgl.
1,21f.) ausführlicher erörtert wurde. Es versteht sich für den Verf. von
selbst, daß bei diesem Ps nur die Genitivbedeutung sinnvoll ist. - 't"ou't"Cp 't"c{)
xot't"op.&wcrotvn, <T> ~ VLX"Y) Xot1. 0 {)fLvoC; eXvotcpepe:'t"otL: Zum Verständnis kann die-
nen Did.Cat. zu Ps 4,1 (1165 A) 0 ßotß1.a ... c{>a~v 7tpocpepe:L, ~v dVotL EV
ljiotAfLO~C; Mye:L aLtX 't"o 7tOAAtX 7tpotX't"LXWC; otu't"c{) xot't"wp.&Wcr.&otL. Ferner Orig.Cat.
zu demselben Ps (PG 12, 1133 AB) 7totv't"1. ae eXywvL~ofLev<p 't"eAoc; ~ VLX"Y) 't"UY-
XcXVe:L. E7te:L ouv, WC; 7tpoot7te:ad~otfLe:v, ßotu1.a 0 XPLcr't"OC; Aeye:'t"otL, ot Emye:ypotfL-
fLevoL » dc; 't"o 't"eAoc;« 't"c{) ßotu1.a 't"o 't"eAoc; Xot1. ~v VLX"Y)V eX7totyyeAoucrL 't"OU XPLcr't"OU,
VLX07tOLOU Ae:x.&"Y)crofLevou iXv Xot't"tX 't"ov 'AXUAotV, 7totV't"1. ve:vLx"Y)fLev<p VLX"Y)V 7te:pme:-
7tOL"Y)x6't"0c;, E7te:l. /) {mo XPLcr't"OU VLxwfLe:voC; 't"~v crufLße:ß"Y)XULotV otu't"c{) XotXLotv Ve:VL-
x"Y)xe: Xot1. E~otCPotVL~e:L otu~v XPLcr't"c{) U7tO't"e:'t"otYfLevoC;. 2,11-14 Die Inspiration
des Psalmisten. Emcr't"~fLcuv (2,12-14) = .&e:07tOL"Y).&e:1.C; &v.&PCU7tOC; (9,9-18) = x'ij-
pu~ 't"'ijc; crOCPLotC; (12,3-7). Gemeint ist der "Gnostiker", "Pneumatiker", der
ekstatische Mensch, der von Gott erfüllt übermenschliche Weisheit kündet.
Er wird charakterisiert nach dem Bilde des phiionischen "Propheten", vgl.
Philon, qu. rer. div. her. 259 7totv't"l. ae eXcr't"d<p 7tpocp"Y)'t"dotv 0 te:poc; Myoc; fLotP't"U-
pe:~' 7tpocp~'t"Y)c; ytXp 'CaLOV fLev ouaev eX7tocp.&eyye:'t"otL, eXAM't"PLot ae 7tcXv't"ot U7t"Y)-
xouv't"oc; hepou' cpotUA<p ae ou .&efLLc; EPfL"Y)ve:~ ye:vecr.&otL .&e:ou, iflcr't"e: XUPLCUC;
fLOX.&"y)poc; ouae:l.c; Ev-Boum~, fL6v<p ae croCPc{) 't"otu't"' ECPotPfL6He:L, E7te:l. Xotl. fL6voc;
I5pyotvov .&e:oÜ Ecr't"LV ~Xe:~ov, xpou6fLe:vov Xot1. 7tA"Y)H6fLe:vOV eXoPcX't"wc; U7t' otu't"oü.
V gl. auch de spec. leg. IV 49; weitere Stellen bei Völker, Philon 293
Anm. 5. Emcr't"~fLcuv schon bei Clem. Al. = yvcuO''t"Lx6c;, vgl. Strom. VII 59,2.5
(GCS III 43,11.18ff.). Zur Terminologie s. zu 1,21-2,10. 2,14 Zu U7t"Y)Xe:!:
120 Erläuterungen

vgl. Orig. in 10 comm. XXVIII 171 (GCS IV 414,19ff.) ... ~'t'EPot WCr7tEpd
U7t1jxoucr1je;;
, I
XotL\ ,U7tO ß""
otI\I\Oucr1je;;
I
oUVot(J.EWe;;
~ I I
't'LVOe;; 1j(J.LV
,-
't'ot\ . ,I\EY0(J.EVot
I
••• I n
diesem Sinne oft bei Philon (s. den eben zitierten Text aus qu. rer. div.
her. 259 und Index s. v.).

2,15-25 Zur Allegorese s. o. zu 2,10-25. 2,16 Rechtfertigung der chri-


stologischen Deutung des Ps. 2,18 Mv ~(~O't'otL: Zum Indik. nach Mv
s. Einl. S. 30. 2,20 ~pwe;; TOÜ 7tpcXY(J.ot't'oe;; = ~pwe;; 't'OÜ Xot't'a eXPETY)V ~1jv 2,6.
2,22 E.V 't'OLe;; !jJotA!J.OLe;; eXpx6(J.EVOe;;, d. i. wohl am Anfang des Ps 20, s. o. zu
1,21-23. - ZU 't'OÜ eXv&p6mou 00 eXvEAotßEV 0 crw't'1)p vgl. Did. c. Man. 7 (1096 A)
Yj 7tcXv't'wv eXv&p6mwv crap~ E.X cruv~Uotcr(J.Oü ~XEL 't'a E!VotL ~LXot 't'OÜ 7tPW't'07tAcXcr't'OU
Xotl. 00 eXvEAotßEV 0 crw't'1)p. - crw't'1)p ist der Titel, den Did. Christus am
häufigsten beilegt (Leipoldt 83f.; Bardy 129f.). In unserm Text steht er
15mal (s. Wortregister). - P1j&EL1j: Potentialis ohne lt.v, s. Einl. S. 31.
Dagegen u. Z. 24 mit lt.v. 2,23 Vgl. Did.Cat. zu Ps 27,8 (1309 B) 7tOCe;; ~e
XPLcr't'OÜ (J.E't'EXWV o(J.wvu(J.we;; XotAEL't'otL XpLcr't'6e;;. Zur !J.L!J.'YJme;; 't'OÜ XPLcr't'OÜ vgl.
Völker, Clemens 579ff.; ds., Origenes 215ff. - (J.OVOYEv1je;; ist bei Did. fast ein
nomen proprium für den Sohn (Leipoldt 119; Bardy 99). 2,24 eXpX(;)v:
Kann im Zusammenhang nur die Engelmächte bezeichnen, da es sich um
Wesen handeln muß, die über dem Menschen stehen. Der Terminus ent-
stammt im christlichen Bereich den Paulusbriefen, wo er aber eingeschränkt
ist auf eine bestimmte Art (s. Th. Wb. 1481 f.). An unserer Stelle ist eine
solche Einschränkung nicht ersichtlich, doch kann der Ausdruck als Sam-
melname für alle übermenschlichen Wesen sonst nicht nachgewiesen werden.

2,25-3,21 2,26-3,4 Vorbemerkung. Da ö!jJOÜcr&otL von Gott nicht im


wörtlichen Sinn verstanden werden kann - Gott wechselt ja nicht seinen
Ort -, zeigt Verf. zunächst ganz allgemein, daß man solche Aussagen über
Gott im übertragenen Sinn verstehen muß (26f.). Über das hinausgehend,
was zur Interpretation der Stelle gehört, legt er noch dar, daß gewisse Aus-
sagen über den Menschen auch für höhere Wesen Geltung haben können,
wenn sie nämlich den Menschen als AOYLX6v betreffen. Das wird durch
Vergleich des Menschen mit den Engeln demonstriert (2,28-3,4). 2,28 V gl.
Did. zu Prov 3,20 (1625 D) oupcxvae;; ••• eXYYEAWV xcxl. 't'&V VOEp&V oucrL(;)V O[X1j-
't'1)PLOV. - VOEpa oucr(ot: Die Terminologie des Textes kommt der des späteren
Neuplatonismus sehr nahe. Seit Jamblich ist, besonders bei Julian, zwischen
den x6cr(J.0e;; v01j't'6e;; (intelligibilis), der dem obersten Prinzip zugehört und
Erläuterungen 121

nur durch den '01013<; zu erfassen ist, und den x60"(1.0<; ottO"&r)"t'6<; (sensibilis), dem
sinnlich wahrnehmbaren, der x60"(1.0<; voe:p6<; (intellegens) geschoben, der dem
'01013<; zugeordnete, der denkende Kosmos. (S. G. Mau, Die Religionsphilo-
sophie Kaiser Julians in seinen Reden auf König Helios und die Götter-
mutter, Leipzig und Berlin 1907, 36ff.) Es scheint sicher, daß Did. diese
Dreiweltenlehre übernommen hat, wenn er de trin. II 1 (449 A) schreibt,
daß die Dreifaltigkeit sei &.vcu't'&:t'cu 1tocO"7)<; voepoc<;, ~'t'~ (1.~V Xot!. V07)'t'~<; x't'(O"ecu<;.
Dabei hat er die Engel dem x60'(1.0<; voep6<; zugewiesen, vielleicht in Ana-
logie zu den voepo!. '&eo(, von denen Julian oft spricht. - An unserer Stelle
stehen die alte und die neue Terminologie nebeneinander, wie A6yo<; = '01013<;,
so Aoy~x6<; = voep6<;. - voepoc \ji\)X~, Did.Cat. zu Ps 23,8 (1297 B); voepoc cpuO"~<;
des Menschen, zu Ps 102,14 (1521 D); voepoc ouO"(ot von den Engeln, Did. zu
Prov 3,20 (1625 D); V07)'t'ot!. oUO"(ot~, zu Ps 103,3 (1525 A). 2,29 O(1.oouO"~o<;:
V gl. Did.Cat. zu Ps 15,9 (1233 C) AOY~X~ &pot (~ 't'013 '17)0"013 \ji\)X~) Xot!. 't'ot~<;
\ji\)Xot~<; 't'wv &.v.&(6)1tCUV O(1.oouO"~o<;, c':>O"1tep Xot!. ~ O"ocp~ O(1.oouO"~o<; 't"'ii 't'wv &.v.&pw-
1tCUV O"otpx!. 't'\)rxocve~ • " 2,30 V gl. Did. de trin. II 12 (668 B) Xot!. &.yyeAcuv
~87) 1to~e~ 't'~(1.~cu't'epo\)<; (~(1.oc<; 't'o &y~ov 1tve13(1.ot ev 't'i{> ßot1t't'(O"(1.ot't'~). 3,3 Der
Artikel vor &vcu ouO"(ot ist zu streichen, da allgemein von den "oberen We-
sen" die Rede ist. So fehlt er auch bei &yyeAo<; 2,30; 3,2. M. - Xot't'oc 't'oc O"cu-
(1.ot't'~xw't'epot (ebenso bzgl. der Komparative 6,11; 7,13; 9,21; 13,15.19): Der
Komparativ steht statt des Positivs, wie z. B. Plotin IV 8,3,21 f. \ji\)X~<; ••.
Aoy~xcu't'epot<;; IV 7,10,1 't"'ii .&e~o't'ep~ cpuO"e~; (s. Mayser II 1, 47ff.; Bl.-D.
§ 244; Radermacher 69f.). - Wenn die Engel &O"otpxo~ (Did.Cat. zu Ps 9,18,
1197 A) oder &.O"W(1.ot't'o~ (Did. de trin. II 7,8, 589 A) genannt werden, so wird
ihnen damit nicht Immaterialität im modernen Sinne zugesprochen. Sie sind
vielmehr &.O"W(1.ot't'o~ nur mit Rücksicht auf den grobmateriellen menschlichen
Körper (Did. de trin. II 4, 481 B 1tveu(1.ot't'ot 8e (eto"w ol &yyeAo~), Xot.&O 1tpo<;
~(1.oc<; &.O"W(1.ot't'o~; vgl. auch Did. zu 2 Petr 2,11,1773 A = Zoepfl35,23), weil
sie selbst nur einen sehr feinen materiellen Körper haben. Damit steht der
Autor noch in der auf lange Tradition sich berufenden Lehre der Zeit-
philosophie, nach welcher der Seele ein ganz feiner Körper, der 1tve13(1.ot ge-
nannt wird, als <>X7)(1.ot beigegeben ist, sei es schlechthin (Eratosthenes, Pto-
lemaeus Platonicus, Jamblich, Hierocles), sei es nur für die Zeit ihres Ab-
stiegs in die materielle Welt (Plotin, Porphyrius, Chaldäische Orakel), s.
Dodds, Proclus, Elem. theol. Appendix II, 313ff. Origenes vertritt die erste
Ansicht und hält es für unmöglich, daß außer der Trinität ein geistiges
Wesen ohne einen solchen Körper existieren kann, de princ.II 2 (GCS
V 112,6ff.); vgl. c. Cels. 11 60 (GCS I 182,27ff.). - Über die Engellehre des
122 Erläuterungen

Did. vgI. Leipoldt 65. 91 ff.; Bardy 168ff. 3,4 Zum Präsens im Irrealis
nach e:m:( = "denn sonst" vgI. Rom 11,6; 1 Cor 7,14 (BI.-D. § 456,3).

3,4-10 Anwendung der allgemeinen Erörterung (2,27 f.) auf u~wcrw crE:
Örtliche Erhebung ist bei Gott ausgeschlossen, da er überhaupt nicht auf
einen Ort festgelegt ist, darum ist eine übertragene Interpretation solcher
Aussagen notwendig. (So schon Philon, de conf. ling. 134ff.) V gI. Did.Cat.
zu Ps 17,47 (1265 C) »XOtL u~w&~"t"w 6 &EO~ "t"~~ crWTY)p((x~ fJ.0U«. 0 "t"~~
crWTY)p((x~ fJ.OU &EO~ U~OU't'(xL (X'lcr&'YJcr(v fJ.OU A(Xß6V"t"o~ 't'OU fJ.EyE:&OU~ (Xu't'ou • c1v Y~P
fJ.EyOCA(X "t"~ e:py(X, x(Xl. (Xu't'ol. fJ.EyOCAOL. btd ouv U\jJ'YJAOV e:pyov ~ crw"t"'YJp[(X "t"GU AOYL-
'.1. ~'T '.1. - , ,
xou- I.,epOU,
YI
(XV(XYX'YJ Ui''YJI\OV
, I ,
EW(XL 't'ov "t"(xU't''YJ~ (XL't'LOV' U'j'0U"t"(XL oE v-EO~ OUX EX "t"(X-
I " ~'{\'

m:wou 't'6itou d~ U\jJ'YJAOV f./.E"t"(XßOCAAWV, (xAA' ~fJ.wv fJ.EYOCAoc itEPl. (Xu"t"ou CPPOVE!:V
OLEyvwx6't'wv. S. auch Did.Cat. zu Ps 33,4 (1328 BC); zu Ps 98,S (1512 C). -
Die Ortlosigkeit Gottes wird bei Did. oft erwähnt: de trin II 6 (509 C);
III 18 (880 B); de sp. s. 26 (1056 C); fr. zu 2 Regn 22,10 (1117 A) = Cat.
zu Ps 17,10 (1244 D-1245 A); zu Ps 62,2 (1428 D); zu Ps 72,27 (1469 D).

3,4f. d oE: ouv ('YJ OE kaum anders zu lesen) e:~v ouv: Varianten. Der Satz
muß dem Kontext entsprechend irreal sein, da das Subj. des Nachsatzes Gott
ist. d oE: ouv e:AEYEV scheint darum das ursprüngliche zu sein. Das Präsens
des Nachsatzes ließ vielleicht die Irrealität des Vordersatzes verkennen, wo-
durch die Korrektur Mv ouv AE:YYl verursacht wurde, die dann beim Ab-
schreiben vom Rande in den Text drang. Zum Präsens im Nachsatz s. BI.-
D. § 360,4. 3,7 0 &YLO~: Mit und ohne Artikel bei Did. gern gebraucht
für die Schriftsteller des A und NT, vgI. de trin. I 21 (373 B mit Anm. 93);
127 (396 A); 132 (425 A); 133 (432B); II 3 (480 A); Cat. zu 2 Cor 5,17-19
(1705 D = Staab 29,12f.). - u\jJoüv = EUX(XPLcr"t"e:!:V auch Orig. z. St. (PG 12,
1292 C); Euseb. Caes. z. St. (PG 23, 260 B). u\jJouv = OO~OC~ELV: Did. de trin.
II 14 (700 A); Hieran. z. St. (PL 26, 903 A). 3,7-10 Diese übertragene
Interpretation von u\jJouv gilt auch in bezug auf Christus. 3,8f. ()'t'(XVOE: •••
{\ , Y)'t'(XL • •• X(XL
v-E(X<i' , yvep-
.•• , , -,,,
X(XL 't'ou't' Ecr't'LV 't'0" U'j'Wcr(XL
.1. - "
otu't'ov: L'
elCh ter A na-
koluth.

3,10-21 Der Mensch kann aber Gott nur "erhöhen", wenn er selbst von
Gott erhöht wird. V gI. BasiI. Hom. zu Ps 29 (PG 29, 309 A) Xotl. it6&EV fJ.OL
~ "t"ou u\jJouv e:VUitOCPXEL OUVotfl.L~; e:itELO~ cru fJ.E itPOAotßWV UitE:AotßE~. e:fJ.cpotV't'LXW~
E'lp'YJXE 't'o UitE:AotßE~ (xv't'l. "t"ou e:fJ.E't'EWPLcrOC~ fJ.E • •• 3,10 Ergänze: ~ E~~~ AE:~L~
e:mcpEp0fJ.E:V'YJ e:cr"t"(v. 3,11-15 €x 't'WV e:v XEPcr(V: VgI. Sext. Emp. adv. Math.
Erläuterungen 123

II 46 1t'pO~ 8e 't'ou~ 8E\)'t'EPOU~ {l"t)'t'EOV Ö't'L &V6tLOL6v Ecr't'L 't'o 1t'OCPOC8ELYtLOC 't'o'i:c; EV
XEpcrt ~'Y)'t'OUtLEVOL~. XI 208 1t'Ept 't'!fj~ EV ZEpcrt ~'Y),~crE<ll~. Es handelt sich also
um das Problem, das gerade behandelt wird, das man gerade "unter der
Hand" hat. Der Autor scheint hier auf die Interpretation der Psalmenüber-
schrift Y;OCAtLO~ <t}8!fj~ zu verweisen (1,21 ff.). Es geht also wieder um die
Korrelation &E<llp[OC - 1t'piX~L~ = Em(H~tL'IJ - 't'EXV'IJ. Doch scheint sich hier
unter Emcr't'~tL'IJ ein bestimmter philosophischer Gedanke zu bergen.
Phiion unterscheidet innerhalb der Emcr~tL'IJ drei Stadien, die von unten
nach oben aufsteigen: EYXUXALOC - CPLAOcrOCP[OC - crocp[oc (Völker, Phiion 171 ff.).
"Der 1t'pox61t''t'<llv hat sich allmählich dem Ziel zu nähern, indem er zu immer
höheren Erkenntnisformen emporsteigt" (a. a. 0.). Das ist der Sinn von
3,12f. Erst wenn eine bestimmte höhere Stufe der Erkenntnis erreicht ist,
wird der Mensch der Größe und Erhabenheit der Emcr-r·~tL'IJ inne, d. h. der
crocp[oc, der yviiJO"L~, der &E<llp[OC. Später (12,4f.) wird Ahnliches gesagt unter
dem Bilde des Aufstiegs auf die "Zinnen der Mauern". 3,13 ßEA't'LOU't'OCL:
Ist Konjunktiv, s. Radermacher 81; Bl.-D. § 91. 3,14 Schon nach Phiion
muß dieser theoretische Aufstieg sich ethisch auswirken, d. h. Erkenntnis
und Tugend (Pap.: &E<llp[OC und 1t'piX~L~, Emcr't'~tL'Y) und 't'EXV'IJ) gehören eng zu-
sammen (Völker, Philon 188ff.), so daß der, der 't'o {)Y;o~ 't'!fj~ Emcr't"~tL'IJ~ sieht,
auch 't'o ()Y;o~ 't'!fj~ 't'EXV'Y)~ schaut. - 't'EXV'IJ im Sinne von ars vitae ist stoisch:
Cic. Tusc. II 12; de hn. III 4. 24; Sen. ep. 88,28; Plut. de plac. phil. I init.
874 E = Diels, Doxogr. Gr. 273,l1ff.; Epict. I 15,2; 20,13; Muson. bei
Stob. eel. II 237,22 (Wachsrn.); Clem. Al. Paed. II 25,3 (GCS I 171,16ff.)
't'EAdoc yap .~ crocp[oc &e[<llV 00croc )~OC~ &v&P<ll1t'[V<llV 1t'pocytLoc't'<llV Emcr't'~tL'Y) EtL1t'EPL-
AOCßOUcrOC -ra ÖAOC, xoc't" he!:vo, xoc&' 8 ,xv Emcrx01t'yj 't'~v &V&p6)1t'<llV &YEA'lJV, 't' EXV'IJ
y[VE-rOCL 1t' EP t ß [0 v, xoct 't'ocu-rYl 1t'ocv't'Y) crUtL1t'OCPEcr't'LV ECP' 8crov ßLOUtLEV, &Eho t8LOv
epyov EX't'EAOUcrOC, 't'·~v EU~<lltocV. (Weitere Stellen bei P. Wendland, Quaestiones
Musonianae, Diss. Berlin 1886, 12.) 3,15-21 Je weiter der Mensch in der
Gnosis fortschreitet, um so mehr geht ihm die Erhabenheit der göttlichen
Weisheit und das Stückwerk seiner eigenen Erkenntnis auf. Solange er im
Leibe ist (3,17), wirci es so bleiben; die Vollkommenheit der Gnosis wird
erst nach dem Tode erreicht. Nur für wenige Auserwählte wird die Kluft
schon im Erdenleben überbrückt (3,21). Vielleicht ist hier an Paulus ge-
dacht, der schon zu Lebzeiten in den "dritten Himmel" entrückt war
(2 Cor 12,2ff.). 3,15 &1t'OAEm6tLEVov: OC1t'OAmotLEvov Pap. Das Part. Praes.
ist zur Betonung der Dauer des Zustandes vorzuziehen. 3,17 xpoc't'Ep6~,
s. Preisigke, Sammelbuch griech. Urk. I Nr. 5632; Clem. Al. Paed. III 101,3
(GCS I 292, Vers 60 des Hymnus). 3,21 Vgl. Did.Cat. zu Ps 88,49 (1497
124 Erläuterungen

AB) .j, 11>&


., o~ '".,r ((}"'v./,
~:
rVJ ., 1to"t"e"~
fLev l\eye"t"IXL
I
1teuO'''t"LXÜlC;
- 11>' O"fJfLlXLVeL
.•. , 1tO"t"E, OE I
"t"0,
O'1t(XvLOV •.• , XlXho&.MvlX"t"ov ••.• aYJAO'i: ae XlXl "t"OV e\heA-tj ••. , ..• aYJAÜl"t"LXOV
"t" 0 Ü 0,) a d C;. Letzteres auch Did. de trin. I 15 (312 A); II 7,3 (565 B); de
sp. s. 13 (1045 D).

3,21-4,3 a Zunächst werden unter dem "wissenden" (gnostischen) Spre-


cher des Ps Christus und seine Nachahmer verstanden (3,21-27). b Dann
aber wird der Ps Christus allein als dem Erlösergott in den Mund gelegt
(3,28-4,3). Daher der erneute Ansatz mit UtjJWO'Ül O'e. 3,22 V gl. 2,22 f. ;
3,25f. 3,25 EX 1tp0O'W1tOU "t"w6c; = "in der Rolle", "in Vertretung", "im
Namen jemandes". Öfter in späten Papyri belegt, s. Preisigke s. v.
3,27 ~c; statt att. ~O'&IX, s. Einl. S. 30; zu Xe:'i:PlXv Einl. S.29.

3,29 wc; &.P"t"[ÜlC; ~AEYOV: s. 2,22f. 4,1 Vgl. Orig. zu Ps 2,8 (PG 12, 1108
AB) "t"e&eL"t"IXL yap wc; &V&pÜl1tOC; xAYJpov6fLoC; 1tOCV"t"ÜlV OLxovofLLXWC;, tVIX AOL1tOV
wc; 1X,)"t"<;> 1tpoO'~xov"t"oc "t"E xlXl raLOV &'VMWO'Yl XA-tjpov "t"ooc; E1tl "t"-tjc; y-tjc; &'VOO'[ÜlC;
aLEO'1tlXpfLeVOuc; u1t6 "t"e "t"OÜ aLIXß6AOU xlXl "t"WV O'ov 1X,)"t"<;> aUVocfLeÜlv 1tovYJpwv.
4,2f. Vgl. Ps. Hieron. Brev. in Pss z. St. (PL 26, 957 C) sed hic (sc. das
Lemma) non intelligendum de hominibus, sed de daemonibus, quia delec-
tari coeperunt, quando aestimaverunt eum cum latronibus ad infernum du-
cendum, sicut in montem se permisit ab eodem duci (Mt 4,8). sed non
fuerunt delectati daemones, quia tune et principem et suos subiectos liga-
vit.... - &.1toO'1tIXO'&ev"t"Ülv "wv IXLXfLIXAW"t"ÜlV: Zur IXLXfLIXAÜlO'[1X vgl. zu 1,15. -
u1tep EfLOÜ bezieht sich auf aouc; fLOL (3,30) und &&AOV raLOV (4,1). Dadurch,
daß er sie befreite, hat er sie für sich erworben. - u1tep "t"WV XPIX"t"YJO'OCV"t"ÜlV:
Grammatische Abhängigkeit schwierig. Es scheint etwas ausgelassen zu
sein. Sachlich sind gemeint die Sünde (Did. Cat. zu Ps 48,19, 1388 BC) oder
der Satan (ebd. zu Ps 102,6, 1521 B).

4,3-17 Der Vers wird wieder gedeutet a als vom Erlöser (4,6-9), b als
von jedem Gerechten gesprochen (4,9-17). 4,4f. Der Vers ist deswegen das
Gebet eines Beters, der schon während des Betens erhört worden ist, weil
der Psalmist, noch bevor er seine Bitte aussprechen kann wie in Ps 40,5,
feststellen muß: "Du hast schon geheilt." Dementsprechend ist der be-
gründende Bedingungssatz irreal aufzufassen und XIX[ durch o,)x zu ersetzen.
Der Wegfall des &V führte zum Mißverständnis. M. 4,5 f. E~OfLOAOYOUfLEVOC;
xlXL fLe"t"lJ(vowv: V gl. 5,14.
Erläuterungen 125

4,7-9 ILWA,wljJ - <pocPILexxov 'r&V 'rpw'&e\l'rwv: Der zunächst gekünstelt er-


scheinende Gedanke, daß Striemen Heilmittel sein sollen, beruht auf Is 53,5
'r<Jl ILWA,W'7tL exu'rou ~IL€~<; toc&1)IL€V, worauf 4,7 deutlich anspielt. 4,10-17 Is 58,9
(ähnlich Is 65,24) als beliebter Topos häufig angeführt zum Erweis der
Sicherheit und Schnelligkeit der Gebetserhörung, z. B. Barn. 3,5; 2 Clem.
15,3f.; Hippol. Const. Ap. 3,7; Clem. Al. Paed. I 84,4 (GCS I 139,25f.);
Orig. Horn. in Ier. fr. 68 (GCS III 231,24f.); Did.Cat. zu Ps 12,6 (1217 B);
den Gedanken ohne das Zitat Did.Cat. zu Ps 4,3 (1165 D); Theod. Herad.
in Cat. Cord. I 507. 4,13 Mye:t A,eywv: Nicht unmöglich, aber gewöhnlich
wird A,eywv mit einem andersstammigen Verbum der Bedeutung "sagen"
verbunden. A,eye:t ist darum wohl eine nicht getilgte Verschreibung, sei es
für A,eywv, sei es durch irrtümliche Vorwegnahme des folgenden Mye:t vor
'&eA,w. 4,14 't'7j E'7tLVOL~ IL6v'(l: Auch 4,17; 15,10. Vgl. Did.Cat. zu Ps 13,7
(1224 B) E'7tLVOL~ IL6v'(l IJ.xwv "t7jv ~tex<popocv. Plotin II 9,1,40.52; V 9,5,11;
VI 6,10,45-48. xex'r' E1tLVotIXV 12,17. 4,16 Die Form 0 XPOCßIXX'rO<; bisher nur
belegt als varia lectio im Cod. Alex. des NT und Pap. Teb. II Nr. 406,19
(3. Jh. n. Chr.). 4,17 ext e:V<pIXO'€t<; ext XIX'&01t'rptXlXt ILtILe:t'rlXt: Ein Solözismus
wie Apc. 9,12 (Bl.-D. § 136,5), beim Schreiber vielleicht verursacht durch
die Endung des Verbs.

4,18-26 Das Lemma wird auf Christus als Erlöser bezogen; jedoch kann
mit "t7jv ljJux~v wieder a die Seele Christi (4,18-25), b die des Gläubigen in
der Nachfolge Christi gemeint sein (4,25 f.). Deutung a auch in der Did. Cat.
z. St. (1312 C). Zum Hadesaufenthalt der Seele Christi sehr ausführlich
Did.Cat. zu Ps 15,9 (1233 A-C). 4,19f. 'lO'w<; ~e ot 'r~<; &ILIXP'rLIX<; IJ.xov're:<; EV
f{.~'(l: Ist grammatikalisch und sachlich schwer einzuordnen. Das Gerippe
des Satzes scheint zu sein: E1td ••. lJ.crx.ov XIX;' hPIXUILIX'rLO''&ljV ••• , XIXTIjA,,&OV
EX€~. Dem möchte ich ~O'w<; • • • EV f{.~'(l als Parenthese einfügen, die das 'rW&V
erklären soll. ~O'w<; ist dann als Kennzeichen des Potentialis aufgefaßt, das
Partizip als dem Kasus nach inkongruente Apposition zu 'rtV&V. 4,20 Das
Motiv der Heilung scheint bisher in den Berichten über die Hadesfahrt J esu
nicht belegt zu sein. (In den bei J. Kroll, Gott und Hölle, Leipzig und Ber-
lin 1932, 1 ff. gesammelten Texten steht das Kampfmotiv im Vordergrund.)
Sie ergab sich hier daraus, daß Verf. Is 53,5 ('r<Jl ILWA,W'7tL exu'rou ~ILe:L<; toc'&lj-
ILe:v) mit der Hadesfahrt verbunden hat. 4,23 Da die allegorische Erklä-
rung in <pUA,IXX1) den Hades sieht, identifiziert der Autor die 1tVe:UILIX'r1X der
Petrusstelle mit den Seelen im Hades. - Über 1 Petr 3,18ff. ausführlich
August. ep. 164 (CSEL XLIV 521ff.).
126 Erläuterungen

4,25f. Arg verkürzte Notiz des mündlichen Vortrags. Hilfe zum Ver-
ständnis bietet Did.Cat. zu Ps 68, 19a 7tpoO"xe:e; 'rn Y;ux.'n [J-O'J xcxl AU'rPWGCX~ W~Y';"~V
(1456 C), wo ebenfalls das -r'n y;uXn [J-ou a auf Christus, b auf die erlöste
Menschenseele gedeutet wird: a EAU&pOÜ'ro a~ whoü ~ yuX~ [J--'1 EV ~aou xCX'r-
e:XO[J-EV1), &.AAO: xcxl 'roue; Exd AU"t"pOU[J-EV1). 07te:p oux rJ.v e:'~7tOL 'r~e; ne:pl &.AOyOU
y;ux';je; oUO"1)e; &'VU7toO"'roc'rou xcx&' ECXU'r~V . &AAO: xcxl AU'rPOÜO"&CXL AoY~X';je; EO"'r~ yux';je;
oUVIX'rOV.
~ , b I\e:yo~e; oe: 'l'UX1)V
~, ~\.1. \ , -
IXU'rOU XCXL\ 7tIXO"IXV
- \'
'r"I]V (\ -
mxe:LwV'e:LO"IXV , - •
IXU"t"~)' we;

&v&pW7tOe; &e:OÜ 0 &ywe; Mye:'rIXL, o(.!-rw YO:p xcxl ~ XOAA1)&e:~O"CX y;uX~ xcxl ~'i me:ü[J-1X
[J-e:'r' IXU'rOÜ ye:VO[J-EV1) ~v. Auf Grund dieses Textes wird verständlich 1. das
'r0 ovn AOYLX~. Es ist im Zusammenhang der Interpretation nicht ersicht-
lich, warum bzgl. der menschlichen Seele das ),oy~xov dermaßen betont wird.
Der Catenentext legt nahe, daß es sich wohl ursprünglich auf die Seele
Christi bezog, dem nämlich von Apollinaris von Laodizea, dem Zeitge-
nossen des Did., die y;uX~ AOYLl{~ abgesprochen wurde, weil nach seiner
Meinung im Gottmenschen Christus an ihre Stelle der Gott-Logos getreten
sei. Alexandrien war der Vorkämpfer der Orthodoxie in dieser Frage, nach-
dem dort schon 362 eine Synode unter Athanasius die Meinung des Apol-
linaris ablehnte, die dann auf dem allgemeinen Konzil von Konstantinopel
381 endgültig verurteilt wurde (Harnack, Dogmengeschichte II 332f.).
Auch in der Did.Cat. zu den Psalmen wird mehrfach in Anspielung
auf diese Auseinandersetzungen betont, daß die Seele Christi eine y;uX~ AO-
y~x~ war, z. B. zu Ps 15,9 (1233 BC) d a~ ~ 7tPOXe:~[J-EV1) y;uX~ O"lXpXOe; xwp~~o­
[J-EV1) Uq?EO"'r1)Xe:V xlXl EV 'r0 ~a'{) Y[Ve:'rIX~, gv&1X IXt AOY~XlXl 'rWV &.v&PC:)7tWV Y;uxo(.[,
a';jAOV on ou MVIX'rCXL &Aoyoe; dvcx~' ~ YO:P &AO'(Oe; y;uX~ XWP~~O[J-EV1) O"cxpxoe; oux.
Uq?LO"'rIX'rCXL oua~ de; 'rov ~a1)v 7tOpe:Ue:'rIXL. &.AAO: [J-~v ~ 70;:) 'I'Y)Go;:) Y;UX~ EXCX'rEPWV
7te:~pIXV gO"Xe:v' YEYOVe: YO:P XlXl EV 'r0 XWpL<p 'rWV o:v&pW7t[VWV y;uxwv, xlXl 'r';je;
O"lXpXOe; EX'rOe; ye:VO[J-EV1) ~n XlXl Uq?LO"'rIX'rIXL' AOYLK~ &plX XlXl 'r1X~e; y;uxcx~e; 'rWV
&.V&PC:)7tWV O[J-OouO"we;, WO"7te:p XlXl ~ O"O:P~ O[J-OouO"we; 'rn 'rWV &.V&PC:)7tWV O"Ixpxl
'rUYXcXVe:L EX 'r';je; MlXpLIXe; 7tPOe:A&OÜO"IX. Ferner zu Ps 67,6 (1444 A); zu Ps 70,23
(1465 AB); zu Ps 71,5 (1465 C); zu Ps 131,7 (1589 AB); s. Leipoldt 138ff.
Weitere Zeugnisse aus den uns nicht vorliegenden Teilen unseres Psalmen-
kommentars und eine Darlegung über die Stellung unseres Autors inner-
halb dieser theologischen Auseinandersetzungen um die Seele Christi bie-
tet A. Gesche, L'äme humaine de Jesus dans la Christologie du IVe s. -
Le temoignage du commentaire sur les psaumes decouvert a Toura, in
Revue d'Hist. Eccles. LIV 1959, Nr. 2-3. 2. versteht sich nun, warum die
Seele als Gott gehörig erwiesen werden soll. Obwohl das Christus in den
'Mund gelegte Lemma lautet: T~V y;uX~v [J-OU &.V~'(lXye:e;, kann man darunter
Erläuterungen 127

die erlöste Menschenseele verstehen, weil der Gottmensch sie durch die Er-
lösungstat zu eigen erworben hat (vgl. ob<eLw.a-eLO'ocV OCUTij> im Catenentext;
ferner 3,30f. ClO'7tep iX'&AOV t8LOV XOCL wcpeALocv t8LOCV; 4,2f. OC7toO'7tocO''&evTwv yocp
TWV OCtXILOCAWTWV 8L' ~lLoU XOCL tmep ~lLou). Wie man nämlich den ganzen
Menschen als gottgehörig bezeichnen kann, so auch die Seele allein. -
ocv~yocyov kann bloße Verschreibung sein, psychologisch veranlaßt durch
TIjv ljiux~v ILOU, oder aber unbewußter Erinnerung an 4,19-25 entstammen,
wo das Heraufführen der Seelen als Werk Christi dargestellt ist.

4,27 ff. A!XXXOe; = Hades, eine allgemein gebräuchliche Allegorie, vgl. z. B.


Did. in Zach comm. 227, 1-13 (Koenen 64 f. mit Erl. 70); Cat. zu Ps 27,1
(1308 B) O'1JILOCLveL 8e TO ovo!J.oc TOU A!XXXOU XOCL TOV T67tov TOV cpuA!XnoV"t'oc TOUe;
XOCTOCXpLTOUe;; Athan. z. St. (PG27, 153 D); Theod. Cyr. z. St. (PG80, 1072 C);
Ps. Hieran. Brev. in Pssz. St. (PL26, 903 D); besonders aufschlußreich für das
Verständnis unserer Stelle Euseb. Caes. zu Ps 27,1 (PG 23, 248 BC) 7tpoO'cpuwe;
8e A!XXXOe; wv6!J.OCO''t'OCL TO ~v Tij> 487) TWV ljiuxwv otX1J't'~PLOV. we; yocp 0 A!XXXOe;
.... " ...." "
ooxeLOV
~
eO''t'L TWV OCVW1Tev XOCL, e",
~ 't:' ",r, ,
u'j'oue; eLe; OCUTOV xocToccpepolLevwv UOOCTWV, TOV
,~~ I \

OCU't'OV Tp67toV xocl. 0 TOU .&OCV!XTOU xwpoe; 0 xocAoulLevoe; 481Je; 't'oce; dtvw.&ev OC7tO TOU
TWV ocv.&pW7t'WV ßLOU eLe; OCUTOV xocToccpepolLevOCe; ljiuxoce; {mo8ex6!J.evoe; 7tpocrcpuwe;
,,!Xxxoe; WV6!J.OCO'TOCL. 4,28 nje; ~lLepOCe; ~MX.&1JO'ocv: ~MX.&1JO'ocv weist auf frühere
Erörterung, wohl zu Ps 27,1 TOLe; XOCTOCßOCLVOUO'LV ete; A!XXXOV. - T1je; ~lLepOCe;
scheint zu heißen: Es wurde über Tag ausgeführt. Gegen Abend verweist
der Autor auf Ausführungen zu Ps 27,1, die zu einer früheren Tagesstunde
gemacht wurden (vgl. 15,9 x.&ee; ~Aeyov). Auch die späteren Nachmittags-
stunden nach der Mittagshitze wurden mancherorts zum Unterricht benutzt
(vgl. G. R. Sievers, Das Leben des Libanius, Berlin 1868, 23). Plutarch,
quom. adul. 31 (70 E), erzählt eine Anekdote seines Lehrers Ammonios: 0
8' ~lLeTepOe; Xoc.&llY1JTIje; 'AlLlLwVLOe; ~v 8 e LA LV1i 8LOCTPLß1i. • .. Möglicherweise
ist aber eine nähere Bestimmung ausgefallen, etwa (7tpwl.) nje; ~IL., nje; (x.&ee;)
~IL., nje; (7tpOTepocLOCe;) ~IL. M. - ou 7tllYOCL etO'Lv ot A!XXXOL: Die 7t1Jy~ hat fri-
sches Quellwasser, das Symbol ist für das ewige Leben, vgl. 10 4,14; Apc
7,17; 21,6; während der A!XXXOe; nur abgestandenes Regenwasser enthält, das
von oben hineingefallen ist; darum ist er Symbol für den Hades. V gl. Koe-
nen a.a.O. 71 zu Did. in Zach comm. 227,12. 5,2 tm1jpxTocL ist zu lesen,
obwohl außer 3,2 (X"t'1J-) x und T sonst nicht verbunden geschrieben werden.-
8LocßAOCßllv: Im Zusammenhang schwer verständlich. oux {m1jpxTocL !J.OL, &.
\m!XPxeL TLO'LV... wiederholt inhaltlich das voraufgehende ... ou xocTeO'xe-
.&1Jv ••• , ocn' ~O'w.&1Jv. 8LocßAOCßllV kann zu beiden Sätzen gehören. Man ver-
128 Erläuterungen

mutet darin die Begründung für die Rettung Christi aus dem Hades oder
sein Verschontbleiben vom Lose, das manche Seelen im Hades trifft. a~oc
ßAIXß'YjV zu lesen (d. h. "wegen des Schadens", der entstanden wäre, wenn
ich nicht aus dem Hades gerettet worden wäre) gibt einen ziemlich befremd-
lichen Sinn. a~' cX.ßAIXß~V = a~' cX.ßMße:~lXv (= "wegen meiner Sündlosigkeit")
ist sprachlich schwierig, da 'lJ cX.ßAIXß~ bisher nicht sieher belegt ist. Doch
könnte Corp. Herm. X 4 (Nock-Fest. I 115,4) eine Stütze sein, wo die Codd.
haben IXßAIXß'Yj<; a~ 7tIXcr'Yj<; XlXt cX.&IXVMLIX<; cX.VIX7tAe:W<;. Nock stellt mit Turnebus
7tIX()'Yj<; um und schreibt cX.ßAIXß~<; a~ XlXt 7tIXcr'Yj<; cX.&IXVlXcrLIX<; cX.VIX7tAe:W<;, be-
merkt aber im Apparat: possis cX.ßAIXßdlX<; a~ 7tIXcr'Yj<; XIXt. Vielleicht darf aber
stehen bleiben cX.ßAIXß1j<; a~ 7tIX()'Yj<; XlXt ••• , wobei 'lJ cX.ßAIXß~ als Nebenform zu
'lJ cX.ßAIXße:~1X erscheint. Dieser Wechsel -e:~1X oder -~IX zu -'Yj ist nicht ganz un-
erhört, z. B. 7t1X~aO"t"p~ßLIX mit byzantinischer Nebenform -"t"p~ß~; md7t'Yj mit
Nebenform crxf7te:~1X in der Did.Cat. zu Ps 103,3 (1525 A). Zudem bietet
unser Text auch andere ungewöhnliche Wortformen, s. Einl. S. 31. Der
Verzieht auf einen Eingriff in den Text wäre also begründet, doch mag als
mögliche Emendation erwähnt werden: cX.AA' EcrW&'YjV a~IX([LdvlX<; cX.>ßAIXß~(<;>,
sei es, daß sofort a~IXßAIXß'YjV als Fehler geschrieben wurde, veranlaßt durch
die Endung von EcrW&'YjV, oder daß ein späterer a~IXßAIXß'Yj<; zu a~IXßAIXß'YjV
"korrigierte". Es wird Did.Cat. zu Ps 15,9 (1233 B) vom Leibe Christi aus-
gesagt, der nicht der Verwesung unterworfen war trotz Trennung von der
Seele. In allgemeinerem Sinn findet sieh der Ausdruck u. 11,6 und mehrfach
in der Did.Cat., z. B. zu Ps 60,3 (1420 D); zu Ps 139,5 (1601 A); zu Ps 145,9
(1609A).

5,5-7 Vgl. Did.Cat. zu Ps 33,23 (1329 D) XlXt ~uX~v a~ PUe:"t"IX~ OUX rlM'Yj
cX.M' ~ "t"NV aOUAWV IXU"t"OU. Der Gedanke ist ausführlicher behandelt unter den
Cyrillus, Severus, Ammonius jeweils zugeschriebenen Interpretationen zu
1 Petr 3,19 bei Cramer, VIII 66,15ff. 5,6 IXV'YjYLOXe:VIX~: Variante des helleni-
stischen Perfekts von rlyw: IXY'Y)YOXIX > IXY'Yj0XIX, wofür neben den bei Mayser
I 2, 104f. genannten Schreibungen (lXye:LOXIX, lXye:oXIX) sieh auch IXYLOXIX findet,
besonders in den LXX, z. B. Gen 46,32; Tob 12,3; 3 Mac 5,45. 3 Mac 5,19
wie in unserm Text 'YjYLOXe:VIX~ mit doppelter Reduplikation, s. Einl. S. 30.
5,7-10 Johannes der Täufer als Vorläufer Christi auch im Hades ist be-
liebtes Motiv christlicher Descensus-Schilderungen, vgl. z. B. Orig. homo
de engastrimytho 7 (GCS III 291,20ff.); zu Mt 11,2f. fr. 220 I (GCS XII
105) ',,~ ' (CP'YjcrL')'"l
YjO'Yj [Le:v '"l
e:1\'YjI\UvlX<;
(i , "l'
XIX~ 7te:7tI\'YjPOCPOP'Yj[LIX~ "
XIX~ "
ou 7te:p~ ,
"t"ou"t"ou IX 7t-
0 PW.
cX.AA' E7te:~a~ EV cpUAIXXn "t"uYXIXvwv olalX "t"e:&V~~e:cr&lX~ cX.VIX~pe:&e:t<;XlXt 7tp6ap0[L6<;
Erläuterungen 129

't'L'JO~ XpdHOVO~ &1te:Ae:UO'e:O'.&~L d~ 't"o 't"NV ~UXNV XWp~OV, {L~.&e:'i:v aLa 't"NV (L~.&'Y)­
't"NV {LOU ßOUAO{L~L, 1t6't"e:pov 0'1'.1 d (; EpX6{Le:vo~ (x&xe:'i:) ~ he:pov d~ 't"OÜ't"o EYW
x~t ~t AOL1t~t ~ux~t 1tpOO'aOXN{Le:V; Sehr ausführlich Hieron. ep. ad Algasiam
121,1 (CSEL 56,5,2ff.). V gl. auch Hieron. zu Mt 11,3 (PL 26, 69 D) ... et
est sensus: manda mihi, quia ad inferna descensurus sum, utrum te et in-
feris debeam nuntiare, qui nuntiavi superis? Orig. zu Mt 11,3 Cramer I
83,7ff.; 84,18ff. wird Joh. Chrys. das Wort abgesprochen: 0'1'.1 d (; EpX6{Le:vo~,
d~ 't"ov ~a'Y)v a'Y)Aov6n, ~ he:pov rlyye:AOV &1toO''t'eMe:L~ AU't'pW't'~v 't'WV he:'i:O'e: x~'t'e:­
XO{Levwv; Aus späterer Zeit vgl. die reich ausgeschmückte Darstellung in
der Antwort auf die Frage: (; ~OAO{LWV EO'6>.&'Y) ~ o(); veröffentl. durch C. F.
G. Heinrici, Griech. byzant. Gesprächsbücher und Verwandtes, in Abh. d.
philol.-hist. Kl. d. kgl. sächs. Gesellschaft d. Wiss., Bd. 28 (1911), Nr. 8, 81.

5,10-12 Der Anschluß an das vorhergehende ist schwierig. Wer ist Sub-
jekt zu yp&cpe:L? Wer sind hier die ßmOL? Subjekt kann wohl nur der heilige
Schriftsteller, und zwar als Vertreter Christi, sein. ßO'WL scheint sich hier
nicht mehr auf die aus dem Hades erlösten Seelen zu beziehen, sondern auf
die auf Erden lebenden Christen (Did.Cat. braucht ßO'WL in diesem Sinne oft,
z. B. zu Ps 149,1, 1613 C EXXA'Y)O'~~ (;O'~wv); denn 1. kann man das 1,21 ff.
allegorisch gedeutete ~&AAe:LV = ß~o~ 1tp~x't'Lx6~ kaum von den Heiligen des
Himmels verstehen, die ja in der vollendeten .&e:wp~~ (Gottschau) = <i>a~
stehen; 2. werden auch Vers Sb und die folgenden von den auf Erden le-
benden Christen verstanden. So setzt also mit 5,10 eine neue Interpretation
ein, die nicht besonders gekennzeichnet ist. Überhaupt machen die beiden
Zeilen den Eindruck einer sehr skizzenhaften Notierung des Vorgetragenen.
5,10 x~'t'6p.&w{L~: Gewöhnlich im ethischen Sinn gebraucht (vgl. zu 2,1),
bezeichnet hier die Heilstaten Christi (vgl. u. 5,24 E{LOÜ yap 't"a 't''Y)ALX~Ü't'~
x~'t'op.&6>O'~v't'o~; Clem. Al. Paed. II 74,3 GCS I 203,5ff. ae:O'1tO't'LXOV x~'t'6p.&w­
(L~), des Zusammenhangs wegen an erster Stelle die Auferstehung. Diese
Heilstaten haben gemeinsame Wirkungen für Christus und die Gläubigen
(vgl. etwa 1 Cor 15,12f.; Did.Cat. zu Ps 68,14,1620 B ... ~v' E{LOÜ ~W01tOLOU­
{Levou O'uv E{LOt ~W01tOL'Y).&NO'LV ot aL' &.(L~P't'~~~ ve:xpo~). Wie nun aber das
x~'t'6p.&w{L~ gemeinsam ist, soll auch das Danklied gemeinsam sein. Weil es
sich bei unserm Ps um einen ~~A{LO~ <i>alj~ handelt, sollen die Gläubigen also
mit ihrem ~&AAe:LV (= tugendhaften Leben) die <i>a~ Christi begleiten. - Die
Änderung (6 ) {LN [v scheint notwendig. Verwechslung von ~(Le:'i:~ und 6{Le:'i:~
sehr häufig in den Handschriften. - 'Y) ist schwierig zu deuten, scheint aber
epexegetischen Sinn zu haben. 5,11f. Der Nominativ 'Y) wa'Y) 'Y) 'Y){L. des Pap.
130 Erläuterungen

scheint durch die mißverständliche Schreibung O"uvemxpo[ UZ1"] IZ ~ bedingt.


Der Zusammenhang fordert den Imperativ. M.

5,12-21 a Erklärung des Wortes t~o!1-oA6y'YJ0"~<; (5,13-16); b Interpretation


des Lemmas (5,16-21). 5,13 TIjV !1-V'YJ!1-'YJV ist Dativ mit abundierendem nasa-
lem -v (s. Einl. S. 29). Vgl. die Variante in Cod. U der oberägypt. Rezen-
sion (s. Einl. S. 34). Ob der Lemmatist diese Form wohl geschrieben hätte,
wenn sie nicht in seinem Codex stand? Im Kommentar (5,23) steht die
normale Dativform. Doch s. u. 5,16 aOY!1-IZ'"nv. 5,13-16 e~o!1-oA6Y'YJm<;: Zur
doppelten Bedeutungvgl. Did.Cat. zu Ps 17,50 (1265D); zu Ps 7,18 (1184B).

5,16-21 Den Schlüssel zum Verständnis der Interpretation liefert ev 7tpO-


Xpd~ AIZßWV "t"o flywv (5,18f.). Der Christ ist nicht von Natur aus heilig, son-
dern durch Teilhabe an Gottes Heiligkeit. Diese ist ihm gleichsam als ein
Darlehen von Gott gegeben, womit er in seinem Leben wuchern soll. Dies
Darlehen aber ver gißt der Christ leicht im menscnlichen Alltag und gerät
durch die Sünde wieder in Unheiligkeit. Im Lemma sieht der Interpret nun
die Aufforderung, sich dieses Darlehens wieder zu erinnern und der daraus
erwachsenden Verpßichtung zu einem sittlich guten, heiligen Leben nach-
zukommen. Durch diese tätige Erinnerung an die als Darlehen empfangene
Heiligkeit Gottes (= Y;&:AAOV"t"E<; im allegorischen Sinn, s. zu 1,21-2,10)
stattet er gleichzeitig den schuldigen Dank dafür ab (= t~O!1-0AOYOU!1-EVO~).
Der Autor faßt also das "t"?i !1-v~!1-'!l des Lemmas als dat. instr. Basil. in der
Horn. zu Ps 29 (PG 29,313 A) erklärt ähnlich (konstruiert aber: "danket
für die Erinnerung"): EUXlZp~O""t"ehE oi)v, ß"t"~ tv !1-v~!1-'!l "t"1j<; &y~C!.lcruv'YJ<; IZU"t"OU
eyevEO"-&e, ot 7tp6"t"epov a~a "t"o e!1-ßIZ-&uvEW "t"?i XIZXL~ XIZL "t"1Z~<; &.XIZ-&lZpO"LIZ~<; "t"1j<;
O"IZPXO<; t!1-!1-0AUveO"-&IZ~ e:L<; A~-&'YJV ~A-&e"t"e "t"1j<; &Y~C!.lO"uv'YJ<; "t"OU 7tm~crlZv"t"o<; U!1-ii<;. -
Früher glaubte ich mit Koenen (Did. in Zach comm. 87 Anm. 2) in die-
sem Passus eine der Arkandisziplin wegen verhüllte .Anspielung- auf die
Eucharistie zu finden. Das kann ich nun nicht mehr aufrechterhalten. Meine
Gründe: 1. Mit e~o!1-oA6Y'YJO"~<; wird eigens die eUXlZp~O""t"LIZ a~a Ae~EC!.l<; be-
zeichnet (so ist a~a Ae~eC!.l<; zu beziehen) und nur durch ein Zitat aus dem
AT belegt. 2. Die eigentliche Paraphrase des Lemmas (5,19-21) ist ein rein
ethischer Imperativ: die Aufforderung zu heiligem Leben (= Y;&:AAEW).
3. IZt !1-1Z-&YJ"t"~XIZL &.VIZ!1-V~O"E~<; bedeutet "Schulerinnerungen" (diesen Hinweis
verdanke ich D. Savramis). Die Christen sollen sich an das erinnern, was
sie in der "Schule" gelernt haben über Gottes Heiligkeit und ihre Teilhabe
daran. Vielleicht ist an den Unterricht im Zusammenhang mit der Taufe
Erläuterungen 131

gedacht. cXVeX.(J.V1)O'L~ wird auch noch im profanen Sprachgebrauch angetroffen,


z. B. Orig. in Mt COtnm. XIV 9 (GCS X 297,18) cpep6V't"(.o)v d~ cXVeX.(J.V1)O'LV 6:JV
ßouA6(J.e.&oc cXvOC(J.V1jO'OCL. V gl. im Neugriech. (Mega Lex. s. v. 5) oct 1tOCL~LXOC( (J.OU
cXvoc(J.v~O'eL~ = meine Kindheitserinnerungen. 5,16 80y(J.oc'tW: Abundierendes
nasales -v, s. Ein!. S. 29. 5,17 ou V13V 1tp6't'epov: Vgl. Did.Cat. zu Ps 109,3
'
(1540B) 1tocv't'e~ OL«'.,
eXXI\1)O'LOCO''t'LXOL\ 0 U
, VUV
-1t, '"'' \ XOCL\,oceL\ 1tpO~
P o't'e p OV, OCI\I\OC \ 't'ou- 1tOC-
't'po~ T1jv 1tpOxeL(J.EV1)V AEYOUO'LV Cp(.o)v~v Ep1jO'.&OCL • • • Zu Ps 117,1 (1556 C) 0 yocp
~Aeo~ ocu't'013 ('t'013 .&eo13) cXXWPLO''t'OV ocu't'013 't'uYXeX.v(.o)v d~ 't'ov OCLWVOC e'l1)' E1te(1tep xoc1.
cXeaAewv't'o~ ocu't'013, 0 u V13 v 1t P 6 Te P 0 v, cXAAOC xoc1. 1teX.AOCL &v(.o).&ev E~O(J.OAOYOU(J.EV(.o)V
ocu't'cj> 1tOCv't'(.o)V 't'WV 1tei:pocv EX6v't'(.o)v T1j~ cXyoc.&6't'1)'t'0~ ocU't'o13. OU V13V 1tp6't'epov
heißt also: "nicht jetzt zum ersten Mal", "nicht erst jetzt". 1tp6't'epov statt
1tpw't'ov wohl im Zusammenhang mit dem im späteren Griech. üblichen
Ersatz des Superlativs durch den Komparativ, s. Bl.-D. § 60; Bauer (s. v.
1tp6't'epo~) zitiert für diese Bedeutung Herm. vis. 3,3,5. 5,18 oi5't'(.o) YEyovev,
tvoc ~: tvoc statt &O''t'e c. infin., s. Radermacher 191f. - xoc't" oUO'(ocv &YLO~,
cXyoc.&6~ usw. ist nur Gott, vgl. Did.Cat. zu Ps 2,8 (1160 B) 1teX.v't'(.o)v cXv.&pW1t(.o)v
1tpOOCLpe't'Lxw~ XLVOU(J.EV(.o)V, ocu't'e~ouO'LoL yeX.p, ou8e1.~ xoc't" oUO'(ocv cXyoc.&o~ ~ xocx6~
EO''t'LV; zu Ps 45,5 (1373 C) 0 i5IjJLO''t'O~ xoc't" oUO'(ocv &YLO~ tmeX.px(.o)v (J.e't'oc80't'LXO~
ocYL6't'1)'t'6~ EO''t'LV. Ps. Basil. adv. Eun. V (PG 29, 712 C) ou8ev X't'LO''t'OV xoc't" oucr(ocv
&YLOV. - Daß die Heiligkeit des Christen - ebenso wie die Sündhaftigkeit-
1tPOOCLpEO'eL sei und nicht cpuO'eL oder ouO'(qt, ist ein verbreiteter Topos der
antimanichäischen Polemik, vgl. Did. c. Man. 12 (1101 A) AOYLXOV yap
xoc't'eaxeuocO'ev ~cj>ov, a EßouAe't'o dVOCL cX1tO T1j~ EOCU't'013 1tPOOCLpEO'e(.o)~ cXyoc.&6v,
"exov eL~ '« exoc't'epoc pe1teLV 't'0\ocu't'e"OUO'LOV.
' « , , t"' ocyocvov
'0.1
yocp
\
OCU't'OV e'ß'"
,\
oUl\e't'o e~VOCL
T «
exou-
O'((.o)~ octpou(J.evov 't'0 cXyoc.&6v. ou~d~ yap yev1)'t'wv &x(.o)v cXyoc.&o~ dVOCL 8UVOC't'OCL,
cXAAa 1teX.vn~ ot ()V't"e~ cXyoc.&o1. EXOUO'((.o)~ eLO'1.v 't'OL013't'OL. Auch Serap. v. Thmuis
adv. Man. 15 (PG 40,912 C). Daß cXyoc.&6v und xocx6v EV 1tpOOCLpeO'eL sind, ist
schon stoische Lehre, die besonders Epiktet betont, z. B. 125,1; II 10,25;
16,1; IV 12,7 (weitere Stellen ed. Schenkl, Index s. v. cXyoc.&6~ B).

5,22-6,4 Erklärung ades 1. Halblemmas : der Zorn Gottes (5,22-27);


b des 2. Halblemmas : der Wille Gottes 1. als Norm des menschlichen Lebens
(5,27-6,3), 2. als Gott-Logos (6,3f.). 5,26 8LOC8E~1)'t'OCL: Coni. aor. statt
ind. fut.; s. Ein!. S. 28,21. Vielleicht aber nur Fehler des Kopisten, ver-
ursacht durch das voraufgehende (J.eV1)'t'OCL. 5,28 Anakoluth. Die beiden
Partizipien mit Artikel vertreten einen Relativsatz, ocL't'1)O'eX.(J.evo~ das Verbum
M. des Hauptsatzes. Es dem folgenden cXvoc1tE(J.1tei unterzuordnen, scheint
nicht möglich, da durch Y013v und 't'L~ der Beginn eines neuen Satzes ange-
132 Erläuterungen

deutet ist. 6,1 Cl"uv3poc[J.e:~v ..• : Hier spielt die Lehre vom Synergismus an,
der Notwendigkeit des Zusammenwirkens menschlichen Bemühens mit der
göttlichen Gnade. 6,3 Vgl. 101,3 7t!Xv"t"oc Ih' ocv"t"ou EYZVe:'CO (Coll,16 o'n EV
ocv"t"<;) h."t"LCl"&'fJ "t"oc 7t:X.v"t"oc), 10 1,4 EV ocv"t"<;) ~w~ ~v. Davon geht die Allegorese
&ZA'fJ[J.OC &e:ou = 0 &e:o~ A6yo~ aus. - EV ocv"t"<;) = 3L' ocv"t"ou, vgl. Joh. Chrys.
Cat. zu Col 1,16 (Cramer VI 307) t30u "t"o » EV ocv"t"<;)« 3L' ocv"t"ou ECl""t"LV. d7tC;w yocp
(hL » EV ocv"t"<;)« E7t-f)YOCye:v » 3L' ocv"t"OU«. V gl. zu 12,8.

6,5-18 Der Worterklärung (6,5-7) folgt die Interpretation in doppelter


Ausführung: a eine tiefsinnigere (6,7-11), b eine einfachere (6,11-18). In
den uns erhaltenen Kommentaren z. St. sind beide nicht mehr kenntlich
außer in Did.Cat. und im Komm. des Theod. Herad. (s. u.). Dabei wird in
beiden Ausführungen die Allegorie für den Alten Bund in doppelter Linie
parallel durchgeführt, 1. in bezug auf den ßLO~ &e:wp'fJnx6~, d. h. die er-
kenntnismäßige Seite, 2. bzgl. des ßLO~ 7tpocxnx6~, d. h. der ethischen Seite:
6,8 1. "t"o "t"ZAO~ "t"~~ Cl"XLa~, 2. "t"o 't'ZAO~ "t"ou yp&[J.[J.oc"t"o~. 6,9 f. 2. OVXE"t"L opwv "t"ou
yP!X[J.[J.oc"t"o~ "t"o LAOCp6v, 1. ovxz'n "t"'ij~ ypoccp~~ &e: w p W'I "t"o &v&o~. 6,14f. 11.-f)TYJP
XOCAWV 1. vO'fJ[J.!X"t"wv XOCL 2. epywv. Dieselbe Interpretation in Kürze s. Did.
Cat. z. St. (1312 D) &.AAOC XocL o!~ e3u "t"o cpw~ ,0 &.A'fJ&w6v, XAOC[OUO'LV EV &.PZy.
V1JX,o~ ye:yov6"t"e:~' o!~ 3E: &.VOC"t"ZAAe:L "t"~~ 3LXOCWCl"UV'fJ~ 0 ~AW~, X(l.LPOUCl"LV· e3u XOC~
"t"<;) 7tpo"t"zpep A(l.<;) X(l.L exA(l.UCl"(l.V, ,x,VE"t"e:LAe: 3E: ,o~c; e&ve:m XOCL ~YOCAAt&Cl"(l.V"t"o.
Ebenso Theod. Herad. (in Cat.Cord. I 509) ~ XA(l.LOUCl"L [J.E:V EV ECl"7tZpCf 'Iou-
3(l.~OL, on E7tz3u (l.v"t"o~~ 0 "t"~~ 3LX(l.WCl"UV'YJ~ ~ALO~, &.YOCAAL(l.[J.ZVWV "t"WV E&VWV, on
E7tZ;\(l.[J.Y;e:v ocv"t"o~~ w~ 7tpw't(l. 0 Cl"w"t"-f)pw~ A6yo~. 6,5f. Der Abend (= das
Ende) des Alten Bundes läßt die Synagoge in die Finsternis der Nacht ge-
raten, während der Morgen (= Anfang) des Neuen Bundes die Heiden in
das Licht des Tages versetzt. (Vgl. 1 Thess 5,5 7t!XV"t"e:~ yocp u[J.e:~~ ULOL qJw"t"6~
ECl""t"e: X(l.L ULOL ~[J.zpoc~. Der Tag und das Licht als Symbole des Neuen Bundes
sind im NT und bei den christlichen Schriftstellern und Predigern geläufig.)
6,6f. &'Cl"UVU7tOCpx"t"(l. • •. "t"oc EVOCV"t"LOC: Altes Prinzip, vgl. Eurip. Ion 1017;
Aristot. de gen. et corr. II 3, 3308031; de sensu 7, 448 a2; metaphys. III 6,
1011 b 17; Epict. II 1,2; Did. c. Man. 13 (1101 C); fr. zu 2 Cor 3,4-6 (1693D
= Staab 22,12f.). An den beiden Did.-Stellen ist &.Cl"UVU7tOCpx"t"o~ gebraucht.

6,7 f. Der Abend ist Ende des Schattens, weil die Gegenstände keinen
Schatten mehr werfen; Ende des Buchstabens, weil man ihn nicht mehr
lesen kann. "Schatten" und "Buchstaben" bedeuten allegorisch den Alten
Bund. Grundlage dieser Allegorie: Der Alte Bund aals Sc h a tt endes N euen
Erläuterungen 133

Bundes, s. CoI2,16f.; Hebr 8,5; 10,1; vg1. Did. in Zach comm. 228,20f.
aXL6:J[8YJ~ 8LIX.&~XYJ] (Koenen 66 mit Er1. 73); de sp. s. 33 (1063 B); Cat. zu
Ps 35,6 (1333 D); zu Ps 41,2 (1357 C); zu Ps 49,9.12.14 (1392 BCD); zu
Ps 67,8 (1444 C) "t"ö yp&[l[l1X XIX/. ~ "t"OU V6[lOU mu&; zu Ps 67,15 (1445 BC);
zu Ps 70,1 (1460C); zu Ps 70,16 (1464A) yp&[l[l1X und aXL&; zu Ps 117,72
(1572 B); zu 2 Cor 5,16 (1705 BC); b als Buchstabe gegenüber dem
"Geist" im Neuen Bund: Rom 7,6; 2 Cor 3,6. 6,9f. 't"ö tAlXp6v: Hier wohl
"Glanz", wie in einem Leidener chem. Pap. des 3. oder 4. Jh. von imitier-
tem Gold (Pap. Leid. X. 17, M. Berthelot, Archeologie etHistoire des Sciences,
Paris 1906,269 ff.). In gleicher Bedeutung wird &.v.&o~ poetisch von Metall aus-
gesagt (L.-Sc. s. v.). 6,10 V g1. Did. fr. zu2 Cor 3,4ff. (1693 C) 't"OU ~W07tOLOUV­
't"0~ 7tVZÜ[lIX't"O~ ~ 8LIX&~XYJ XIXLV~, 0,) 7tIXAIXLOu[levYJ; Did.Cat. zu Ps 21,1 (1276 B)
&.V't"[AYJ~L~ EW&LV~ XIX't"Op&OU't"IXL 't"OU ~A[OU 't"~~ 8LXIXLOGÜVYJ~ &.v[ax.ov't"o~ XIX/. &.px.·~v
~[leplX~ XIX't"MXZU&~ov"t"o~' ~ y,xp &.VIX't"OA~ 't"OU &.AYJ.&LVOU !pw't"ö~ 't"'(i vux"t"l. T~~
" \ ~, ,~,,, - " \ ,,~ .1.
IXYVOLIX~ XIXL 7tI\IXVYJ~ 't"ZI\O~ Z7tLV'ZLGIX ZW 7tVZU[lIX't"LXYJV IXVZI\IX[l'l'ZV,

6,11-18 Nun läßt der Interpret eine zweite Erklärung folgen, die ihm
verständlicher erscheint: Die Prophezeiung, daß am Abend Klage sich
erheben wird, ging in Erfüllung, als der Synagoge aus der Beschneidung
die Sonne der Gerechtigkeit (= Christus) unterging und sie darum ihren
Abend ( = Ende) fand. Zur Begründung dient die allegorische Interpretation
von Ier 15,9. - ~ALO~ 8LxIXLOaüvYJ~: Aus Mal 3,20 auf Christus gedeutet,
von großer Bedeutung in der frühchristlichen Symbolik. 6,11 't",x 8YJ[lw-
8eG't"zplX: Mit der alexandrinischen Tradition nimmt der Autor zwei Klassen
von Gläubigen an, die einfachen und die vollkommenen (= Gnostiker,
vg1. 2,11-14; 9,9-18; 12,3-7; jeweils mit Er1.). Ihrem unterschiedlich tiefen
Eindringen in das Verständnis der h1. Schrift entspricht eine doppelte
Schriftauslegung von seiten des Lehrers: die a7tAOUG't"eplX (9,21; 13,15) oder
8W.w/)zG't"eplX (6,11; 7,13) gegenüber der AOYLxw't"eplX (13, 19) E~~yYJcn~.
Dabei kann man aber nicht einfach der einen Art die Erklärung des Literal-
sinnes, der anderen die des geistigen, allegorischen Sinnes zusprechen, wie
unsere Stelle zeigt, an der beide Interpretationen einen allegorischen Sinn
bieten. (Leipoldt 60f.; S7f.) - Zum Komparativ s. zu 3,3. 6,13-18 Die
Synagoge der Beschneidung hat sieben Tage geboren, zuletzt den Sabbat,
von dem sie sich die Vollendung aller Dinge erhoffte (s. zu 6,14f.). Aber diese
Hoffnung wurde enttäuscht. Der Sabbat brachte nicht die Vollendung. Sie
wurde vielmehr bewirkt durch den "achten Tag", der von einer andern
Mutter stammt, der I<:irche. Doch wird das letztere wieder nicht gesagt,
134 Erläuterungen

sondern der Gedanke springt von der Allegorie in die Realität: Die Fülle
kommt von Christus, wie der Apostel J ohannes unter ausdrücklichem
Hinweis auf den Alten Bund betont: EX 't'ou 1tA'Y)PW[J.ot't'oc; otu't'ou ('t'ou A6you)
ij[J.e~c; 1tocv't'ec; EAOCßo[J.ev, xotl xocp~v cXV't'l xocp~'t'oc;' ()'t'~ 0 v6[J.0c; ~~OC Mwucrewc; EM-&'Y),
ij xocp~c; xotl ij cXA~-&e~ot ~~OC 'I'Y)crou Xp~cr't'ou Eyeve't'o (10 1,16-18; auch hier ist
wieder nur der Anfang des Zitates notiert und der für das Verständnis
wichtige Teil ausgelassen, vgI. zu 1,17). Sabbat und Sonntag sind schon in
der urchristlichen Literatur als Charakterisierung von Judentum und Chri-
stentum gegenübergestellt, z. B. Ignat. Magn. 9,1 e~ ouv ot EV 1totAot~O~c;
, , , , , n. ,
1tpotY[J.otcr~v otVotcr't'potc:pev't'ec; e~c; Xot~v0't"YJ't'ot el\1t~ooc; Ijl\1TOV, [J.'Y)xe't'~ crot
'.,,~.3:., ßß '
ot't'~-

l::ovnc;, cXAAOC Xot't'oc XUP~otX~V l::wvnc;, EV ~ xotl ij l::w~ ij[J.wv cXve-re~Aev


~~' otu't'ou xotl 't'ou -&otvoc't'ou otu't'ou, ... Später treibt die Allegorese ihr Spiel
mit der ۧ~o[J.occ; und oy~oocC;, vgI. z. B. Orig. zum Titel von Ps 6 und 11
\mep 't'!fjc; oy~6'Y)c; (PG 12,1061 BC); Did.Cat. zu Ps 6,1 (1176 A); zu Ps 8,1
(1185 A); zu Ps 36,37 (1341 A) ~cr't'~ ~e ij oy~oocC; cXVotcr't'OCcrL[.I.OC; 't'ou crw't'!fjpoc;
ij[J.epot; das ist die durchgehende Interpretation des achten Tages. Die Auf-
erstehung Christi aber war der Aufgang des ~A~OC; 't'!fjc; ~~xoc.~ocruv'Y)c;. Diese
christliche Sonnensymbolik wurde aus den Auffassungen der heidnischen
Umwelt bereichert durch den Umstand, daß der achte Tag, der Tag der
Auferstehung Christi, zugleich bei den Heiden als ijALOU ij[.l.epoc. (Justin ApoI.
167,3) gefeiert wurde. (Zum ganzen Komplex der christI. und heidn. Son-
nensymbolik im Zusammenhang mit Auferstehung Christi und Sonntag vgI.
Fr. J. Dölger, Sol Salutis, Münster 19252, 364ff.: Christus als Sonne der
Auferstehung und Sol Invictus; H. Rahner, Griech. Mythen in christlicher
Deutung, Zürich 1945, 141ff.) Alles das steht hinter der allegorischen Inter-
pretation von ler 15,9, nur daß hier der Ton darauf liegt, daß der ~A~OC; 't'!fjc;
8~xot~ocrUv'Y)c; dem Alten Bunde unterging, während sein Aufgang für den
Neuen Bund nicht 'ausgeführt ist (6,18). 6,14f. Es scheint hier eine An-
spielung vorzuliegen auf die philonische Auffassung von der ۧ~o[J.occ; als
't'eAecrc:p6poc; = "zur Reife und Vollendung bringend", s. Phiion, de op. m.
102 XotAe~'t'ot~ 8' ij €ß~o[J.occ; .•• xotl 't'eAecrc:p6poc;, E1te~~~ 't'otu't'7) 't'eAecrc:popehoc.~ 't'oc
crU[J.1totV't'ot. Das wird von Philon in den folgenden Paragraphen nach den
verschiedensten Rücksichten dargelegt (s. dazu den Kommentar von J. G.
Müller, Des Juden Philo Buch von der Weltschöpfung, Berlin 1841, 309ff.).
V gI. auch de spec. leg. 58 Mwucr!fjc; .•• EXOCAecrev otu~V (~v €ß~0[J.oc8oc.) cruv't'e-
Ae~otV xotl
1totv-reAe~otV, €~oc8~ [J.ev ~v yevecr~v 't'wv 't'0;) x6cr[.l.oU [J.epwv cXVot-&eLC;,
8e ~v 't'eAeLwcrLV. Hier findet wohl auch das [J.~'t"YJP XotAWV vO'Y)[J.oc't'wv
ۧ80[J.oc8~
xotl ~pywv seine Erklärung, a. a. O. 61 1tpocr't'oc~otc; [J.ev't'o~ (Mwucr!fjc;) [J.~ 8~oc.-
Erläuterungen 135

~
1tOVeLV ~,
't'OLC; O'6>/LCXO'L XCX't'CX"'ß~6' -
't'CXC; e 0 /LCXC; ecp1Jxe 't'C" ,
XC; CX/LeLVOUC; 't:'.t
1tpCX",eLC; t:1tL-
't'eAeLV· CXi5't'cxL 8' e[O'tv cxl 8LOC A6Y6>v xcxt 8oY/L&''t'6>V 't'WV XCX't" ocpeTI)v. Ebd. 64
••• OL• U\.pLO''t'OL
l! 't'6>V
- ßI~6>V, ur! 't'e 1Te6>p1J't'LXuC;
fi lXCXL
' 0• 1tPCXX't'LXOC;,
" CX/LeL'ß 6>OW CXV't'L1tCX-
'
PCXX6>poüV't'ec; OC).).1JAOLC;, 0 /L&V 1tPCXX't'LXOC; ACXXWV e~&.8cx XCX't'OC TI)V 't'OÜ O'W/LCX't'OC;
u1t1JpeO'(cxv, 0 8& .&e6>p1J't'LxOC; eß8o/L&.8cx 7tpOC; emO'TI)/L1Jv xcxt 't'eAEL6't"YJ't'cx 8LCXVOLCXC;.
Ähnlich Clem. Al. Strom. IV 109,2f. (GCSII296,12ff.), währender Strom.
VI 138,1-145,7 die philonische Spekulation bzgl. der Sieben in christlichem
Sinne umdeutet. Orig. dagegen sieht in 1 Regn 2,5 c lS't'L O''t'eLpcx ~'t'EXEV m&.
die Kirche gemeint (in 1 Regn homo I 18, GCS VIII 24,25f.) "sterilis" mater
nostra est ecclesia, haec "peperit septem", septenarium numerum, cui requies
adscripta est. Die unerfüllte Hoffnung der Synagoge, /L1J't"YJp XCXAWV V01J/L&.-
't'6>V xcxl. ~PY6>V zu werden, wird Did.Cat. zu Ps 112,9 (1548 BC) im Anschluß
an das Zitat Is 54,1 EUCPP&.V.&1J't'L, O''t'eLpCX, ~ OU 't'LX't'OUO"CX ••• , lS't'L 7to).).oc 't'oc 't'exvcx
't'~C; ep~/Lou /LOCAAOV ~ 't"Yjc; ex01~O"1jC; 't'ov &v8pcx, als in der Kirche erfüllt gezeigt,
die nämlich /L~'t"YJP ~PY6>V, /LCX.&1J/L&''t'6>V, V01J/L&.'t'6>V 't'E xcxl. A6Y6>v sei. - 7tVEU/LCX-
't'LXWC; in 6,14 deutet demgemäß auf den geistigen, d. h. allegorischen Sinn
des Sabbat. 7tVEU/LCX't'LX6c; vom geistigen Schriftsinn auch sonst bei Did., z. B.
Cat. zu Ps 1,3 (1160 A); zu Ps 103,31 (1525 C); zu Ps 147,7 (1613 A); zu
Prov 30,22 (1641 D). 6,17f. emMvcxV't'oc; 't'OÜ ~A(OU ~'t'L /LEO"OUO"1jC; 't"Yjc; ~/Lepcxc;:
Vielleicht ist an die Sonnenfinsternis beim Tode Jesu gedacht (Mt 27,45 u.
Parall.), doch wird der Gedanke sofort wieder zur Allegorie umgebogen:
1)/Lepcx = oO't'oc; 0 cx[WV. V gl. dazu z. B. Philon leg. all. III 25; Orig. in Ier
homo XII 10 (GCS III 96,10ff.) im Anschluß an 109,4; in Mt comm. XV 31
(GCS X 442,25f.; 444,28ff.) und GCS XII fr. 396,2 in Erklärung von Mt
20,2. 6,18 xcxt E[C; 't'o 1tP6>t OUV OCYCX).).LCXO"LC;: Versteht sich nun von selbst
und ist zudem 6,10f. kurz erklärt. Darum genügt der Hinweis.

6,19-7,3 Auch Orig.Cat. z. St. (PG 12,1293 D) erwähnt beide Inter-


punktionen, interpretiert aber nur die nach el7tcx gesetzte, und zwar auf
Christus und jeden Gerechten. 6,25 -r1i 8Lcx.&eO"EL: d. h. ev 1tVEU/LCX't'L ocy(ct> ,
in der Geisterfülltheit seiner Seele, nach der zitierten Stelle 1 Cor 12,3. -
Orig.Cat. a.a.O. sagt dasselbe sehr knapp: 0 yocp eU.&1Jvwv 7tVEU/LCX't'LXWC;
OU, O""",EU·v
.."\ ~IjO"e't'CXL eLC;
"'t'ov
, CXL6>VCX.
- - ELC; , 't':
6 Man erwartet EV
' 't'ct>,
- d och Wl!
. d·1m
späten Griechisch ev allmählich durch dc; verdrängt (Bl.-D. § 205f.).
7,1 exAoveL't'o: Irrealis ohne &v.

7,3-13 Die Interpretation scheint unter dem Einfluß von Plotin 16 zu


stehen, wo c. 5 die Schönheit des "inneren Menschen" (= Seele) in leuch-
136 Erläuterungen

tenden Farben geschildert wird. Unser Autor übernimmt freilich die alte
stoische Definition der Schönheit (vgl. SVF III 472; 278; Cic. Tusc. IV 31),
obwohl sie von Plotin (a.a.O. c.1) als unzureichend abgelehnt wird. -
Ähnliche Interpretation Did.Cat. z. St. (1312 D-1313 A) X1XAAOe, ae: ljiux5ie, .~
"rWV "rau"r'Y)e, auv&.[Lzwv O"u[L'PwvLa, End xat O"6:>[La"roe, ~ "rWV [LZAWV O"U[L[Lz"rpLa.
"rou"r6 [LO~ "rOLVUV "ro X&.AAOe, 7tap&.O"xou, i57tZP &.veAaßov 7tm~O"ae, O"ou "ro .&eA'Y)[La
xat "rOU EV oupavoZe, 7ta"rp6e" E7td 7tiXe, 0 O"u[L[Lop'Poe, YZYOV0le, "r~e, dx6voe, "roG ULOU
"rOU .&zou, x&.noe, .&z6.&zv ~O"xzv Evw.&de, "ri{) xup~axi{) .&zA~[La"r~. 7,4 zux"r~xwe"
wenn 7tap&.O"xou (so Codd. B, S, A; Did.Cat. z. St. s.o.); zuxap~O""r'Y)"r~xwe"
wenn 7tapeO"xou (Cod. U) gelesen wird. Der Schreiber folgte beim Lemma
Cod. U, obwohl der Autor beide Lesungen kannte. - zuxap~0""r'Y)"r~x6e,: Scheint
eine typisch phiionische Nebenform von zuxap~O"nx6e, zu sein, da sie nach
Ausweis der Lexika sonst nicht belegt ist. 7,7 {dva~}: Der Infin. ist be-
ziehungslos. Vielleicht hat ein Schreiber nicht bedacht, daß das Tl der vori-
gen Zeile noch nachwirkt, und das scheinbar fehlende Verb ergänzen wol-
len. M. 7,9f. bieten die Auslegung des Lemmas. Der Sinn des Satzes ist
dunkel und läßt sich nur stufenweise erfassen: 1. aL xap~O"nxat "rWV &.pz"rwv
scheint umständliche Umschreibung für aL xap~O"nxat &.pz'ml (s. Mayser II
2,1, 127,17 mit zahlreichen Beispielen), was die Tugenden als von Gott ge-
schenkt bezeichnet wie Did.Cat. zu Ps 5,8 (1173 A) ... 0 ... 7tpox67t"rwv
E7t6[Lzvoe, .&zi{) ..• oa'Y)yzZ"ra~ {mo "rOU XOP'Y)youv"roe, "rY)v &.pz"rY)v au,ou, ,au '&ZOU
a'Y)Aov6"r~. V gl. auch Philon, de ebr. 119 dO"t ae: xat EV [Lepz~ awpzal, &e, .&zi{)
"rZ aouva~ xat AaßzZv &.v.&p6:>7tO~e, E[L7tpZ7tee,. a(i"ra~ a' &v dzv &.pz"rat xat aL
xa"r' au"roce, Evepyz~a~, ... Besonders ausgeführt leg. all. 145. 48ff. Der Ge-
danke liegt im Lemma begründet, wo ja die "Kraft der Schönheit" als von
Gott geschenkt erscheint. 2 . .&eA'Y)[La bezeichnet die Tugend ganz allgemein
und .&zA~[La"ra die Einzeltugenden: Did.Cat. zu Ps 144,18 (1609 B) .&zA~[La"ra
[LE:V oi5v au"rwv aL xa"r' daoe, &.pz,al· .&eA'Y)[La ae: ~ xo~v~ "rZ xat yzv~x~. Dasselbe
von Gott ausgesagt zu Ps 15,3 (1228 B) .&zA~[La"ra aE: .&ZOU aL xa"r' dMe, dO"w
&.pz,aL. 3. Diese Einzeltugenden stehen miteinander in der &'v"raxoAou'&la,
Did.Cat. zu Ps 118,172 'P.&ey~a~"ro ~ yAWO"O"&. [LOU "ro A6y~6v O"OU, i5"r~ 7tiXO"a~ aL
EV"roAaL O"ou a~xaLOO"uv'Y) EO""rlv (1580 C): aL a~&.'Popo~ EV"roAal O"OU, 7tpoO""r&.~z~e,
oi5O"a~ "rWV xa"r' etaoe, &'pz,wv, ~v 7tiXO"a~ "ruYX&.vouO"w. ~ xat xa.&6Aou yzv~xY) ~
&.pz-rYj "ri{) &.v"raxoAou'&ZZV "roce, ti)~xoce, &pz"r&.e" eile, "rov [LLav "rzAdwe, ~xov"ra 7t&.O"ae,
~Xz~v 'P.&eyyo[La~. (xa.&6Aou yzv~xY) ~ &pz"r~ ist die a~xaLOO"uv'Y), s. Did.Cat. zu
Ps 22,3, 1289 D ... i)~xa~oO"uv'Y) EO""rtV ~ xa.&6Aou xat yzv~xY) &pz,~.) 4. Die
Folge dieser Antakoluthie der Tugenden ist also, daß der Mensch alle Tu-
genden besitzt, sowohl die dianoetischen wie die praktischen, von denen
Erläuterungen 137

Did.Cat. öfter spricht: zu Ps4,8 (1168C); Zu Ps 107,2 (1533:\); zu Ps 117,66


(1572 B); zu 2 Cor 4,5 (1700 A). Dadurch ist die Schönheit des inneren
Menschen, d. h. die Harmonie der Tugenden, gegeben, die sich dann im
sittlichen Leben auswirkt als die volle Harmonie von Denken und Han-
deln. - Die Übersetzung kann diesen Gedankeninhalt des Satzes nur in
Paraphrase wiedergeben. - Man darf sich nicht wundern, daß hier im Ge-
gensatz zu 2,7-10 (s. Erl. dazu) die stoische Definition der &V'TIXXOAou&llX
angewandt wird. Die allegorische Interpretation kennt in dieser Hinsicht
keinerlei Konsequenz, sondern braucht die Prinzipien, die eine allegorische
Auslegung der im Augenblick zu behandelnden Stelle gestatten. 7,12 EV
O"ol: = "in dir", da es um die Schönheit des "inneren Menschen" geht (7,5).
7,13 Es fehlen Lemma und Erklärung von Vers 8b &7tZO"'TPE~IXC; OE 'Ta 7tp6-
O"uJ7t6v O"ou XlXt EYEV~&'t)V 'TE'TIXPIXYfLZVOC;, doch wird der Vers in der Interpre-
tation von Vers 10 (7,23f.) zitiert, fand sich also im Psalmenkodex des Ver-
fassers. Es scheint, daß Vers 8b und seine Auslegung durch die Unacht-
samkeit des Mitschreibenden oder eines späteren Kopisten ausgefallen ist,
wenn nicht Verf. selbst ihn schon übergangen hat. (S. zu 7,23f.)

7,13-16 Die Auslegung dieses Verses verzichtet auf die christologische


Deutung, bei der man Christus als den Sprecher des Verses vom Vater als
dem Angeredeten getrennt hätte. Sie sieht im Sprecher den Menschen, der
sich an den einen, aber dreifaltigen Gott wendet. Das ist dem Autor die
einfache Erklärung. Gerade der Umstand, daß dies besonders hervorgehoben
ist, legt die Vermutung nahe, daß die AOYLXW'TZPIX E~~Y't)mc;, die christologische
Deutung, aus irgendeinem Grunde augefallen ist, da an den übrigen Stellen
unseres Textes die O't)fLWOEO"'TZPIX oder cX.7tAOUO"'TZplX E~~Y't)O"LC; stets einer andern
gegenübergestellt wird (6,11; 9,21; 13,15; s. zu 6,11). - Es ist aber auch
möglich, daß das OU OLIXLPOUV'TEC; sich auf das Psalmenlemma bezieht: Unter
xupWC; soll nicht Christus, unter .&E6c; der Vater verstanden werden, sondern
mit beiden Anreden ist Gott als der Dreieine angesprochen. 7,13 (X(UpL)e:):
Durch Haplographie ausgefallen: xe:xe:xPIX~ofLIXL. 7,14 OLIXLPOUV'Te:c;: Knüpft
syntaktisch an E~'t)Y't)O"WfLe:.&1X an. M. 7,15 f. ou 'Ta 'TIXU'TOV 'TOU &pL.&fLou: Sondern
'Ta 'TIXU'TOV 'T~C; cpuO"e:wc;. V gl. Euagr. Pont. (im Briefcorpus des hl. Basilius)
ep. 8,2 (PG 32,248 C) ~fLe:~C; ~VIX .&e:ov ou 'Tij> &pL.&fLij> &AAcX 'T~ CPUO"e:L OfLOAOYOU-
fLe:v. Cent. VI 13 (Frankenberg 371) ~ OE cX.yllX 'TPLcXC; OUX gv &pL.&fLwV O"UV.&ZO"e:L
EO"'Tl, OLcX 'Ta fL't)OE &pL.&fLwV 'TPLeXOIX e:IVIXL. Die Bemerkung in unserm Text ist
zu verstehen auf dem Hintergrund der Auseinandersetzungen um die Tri-
nitätslehre. Die Scylla und Charybdis, zwischen denen die Orthodoxie ihren
138 Erläuterungen

Weg nehmen mußte, waren 1. der Sabellianismus, der die numerische Ein-
heit (ro '!1X\)"rov '!OU OCpL&[J.OU) zwischen den drei göttlichen Personen annahm
und damit die Dreiheit der Personen zu bloßen Namen des einen Gottes
verflüchtigte. Gegen diese Irrlehre wendet sich obige Bemerkung. 2. der
Tritheismus, der das andere Extrem darstellt und die Besonderheit der drei
Hypostasen so überbetont, daß die Einheit aufgehoben wird. Gegen den
Sabellianismus wendet sich schon Origenes, in 10 comm. X 246 (GCS IV
212, 13ff)
• {L'Y,~,
J OLlXtpe:pe:LV '!ep
~ , ~V'[J.ep
IXpL' - '!OV
, ULOV
" '!OU- 7!1X'!P0C;,
, 'IX""
...... ' "
e:v " "
ou [J.OVOV oueHCf
OCAAa XlXl. tmoxe:L[J.evep '!uYXrl.vov'!lXC; oc[J.tpo'!epouc;, XIX'!rl. '!LVIXC; emvo(lXC; aLlXtp6pouc;,
ou xlX'!a tm6cr'!IX(HV AeYEcr&IXL 7!1X'!eplX XlXl. ut6v. In der Bekämpfung dieser Häre-
sie hat er keine Bedenken, in einem öffentlichen Glaubensgespräch, in dem
die Rechtgläubigkeit eines Bischofs geprüft werden soll, die orthodoxe
Lehre so zu formulieren: o\.Jxouv. .. ou aELaLaIXL[J.OVOU[J.EV 7!~ [J.ev d7!e:iv auo
&EOUC;, 7!~ ae d7!e:iv EVX &E6v; (Scherer, Entretien 122,9f.), und 6[J.OAOYOU[J.EV
Mo &e:ou<;; (a.a.O. 124,5). Origenes hat also keine Schwierigkeit, in der
Trinitätslehre die Zahlen zu verwenden. Wenn nun unser Autor in diesem
Punkte Bedenken hat, (e:'Cye: aE~ OCpL&[J.OU<; eXE~ tprl.VIXL 7,16), so deutet das auf
eine spätere Stufe der Entwicklung innerhalb des Bemühens um eine Klä-
rung der orthodoxen Trinitätslehre. In der zweiten Hälfte des 4. Jh. nämlich
mußten sich die Verfechter der orthodoxen Formel [J.[IX OUcr(1X - '!PE~<; tmo-
cr'!rl.crEL<; auseinandersetzen mit dem Vorwurf des Tritheismus und im Zusam-
menhang damit klären, inwiefern man Zahlen in bezug auf die Trinität
überhaupt verwenden dürfe. 7!iXv yap & ~v OCpL&[J.<J> Aeye:'!IXL, '!ou'!o oux ~V iSv'!w<;
~Ua' hAOUV '!?j tpUcrEL ecr'!(v (Euagr. Pont. ep. 8,2, PG 32,248 C). Dahinter
steht die Lehre des Aristoteles, daß die Zahl zur Quantität gehöre (6 yap
OCpL&[J.O<; 7!iX<; 7!ocr6v '!L O"'YJ[J.IX[VEL metaph. XIII 2, 1089 b34) und damit der Ma-
terie verbunden sei ((ScrlX OCpL&[J.<J> 7!OAArl., \)A'YJV ~XEL metaph. XI 8, 1074a 33f.).
Wenn die Einheit in Gott also eine numerische ist, (~v OCpL&[J.<J», dann ist die
göttliche Natur zusammengesetzt und nicht frei von Materie. Die Einheit
in Gott kann also nur eine physische sein. Wenn diese aber nun wieder in
drei Hypostasen verwirklicht ist, dann - so schlossen die Gegner - gibt es
drei Götter. Basilius, der als Hauptvertreter der Orthodoxie im Mittelpunkt
dieser Auseinandersetzungen stand, ließ zunächst einen Unterschied der
Zahl zu, c. Eun. I (PG 29,556 B; geschrieben ca. 364, Altaner 260) &cr'!e:
OCpL&[J.<J> {Lev TI)v aLlXtpOeaV tmrl.pxe:Lv. Später äußerte er seine Bedenken gegen
das "Zählen" in bezug auf die Trinität, homo 24 c. Sab. et Ar. (PG 31,604
B, zeitlicher Ansatz fraglich) »ev '!<J> v6{Lep ~e«, 'P1jcr( (Christus 10 8,18),
»'!<J> u[J.e:'!epep yeyplX7!'!IXL, O'!L Mo ocv&p<:mwv ~ [J.IXP'!Up[1X OCA1j&~C; ecr'!LV«. ocp[&-
Erläuterungen 139

{l'rJO'OV, d ßOUAeL, 1'OC 1tp60'cu1tIX. &Y6l, qJ'YJ O'LV , eL{lt (; {lIXP1'UPWV. ek XlXt {lIXP't'U-
pd 1tept &{lOÜ (; 1tE{l<.\lIX<; {le. Mo. XIXt OOx &yw olhcu 1'OA{l'YJPW<; &pL&{lW,
&AA' 1X01'0<; 0 XUPLO<; &8L8IX~ev. De sp. s. (PG32,148 C; aus dem J. 375, Alta-
, XIXL' 'ULOV
ner 260) 1t1X1'epIX 1
XIXL, ,IXYWV
' -
1tVEU{l1X 1tIXPIXOLoOU<; 0.XupWC;
~ ~, ,
OU, {lE1'IX, 1'ou-
&pL&{lOÜ cruve~E8cuxev, 00 yocp d1tev, ()1'L dc; 1tpw1'ov XIXt 8eu1'Epov XIXt 1'pL1'OV 008e
dc; ~v XlXt Mo xoct 1'pLIX. &AAOC ... {laALcr1'1X {lev u1tep &pL&{lOV ~cr1'CU 1'OC
&VEqJLX1'IX .... d 8e aplX 8ef: XIXt &pL&{lEf:v, (l~1'OLYE XIXt &V 1'ou1'C» XIXXOUP-
ydv ,,~v &A~&ELIXV. ~ yocp crLCU1t'(j 1'L{lacr&cu 1'OC app'YJ1'IX ~ EOcrEßWC; &pL&{le:f:O'&CU
1'OC &.YLIX. Der Text unserer Stelle läßt sich am besten auf dem Hintergrund
dieser Diskussion verstehen und weist etwa auf die Zeit nach 365 oder gar
375, womit er dann in die Nähe von Did. de sp. s. rücken würde, wo es c.
18 (1050 A) heißt: sancti spiritus unitatem ad deum non secundum nu-
merum, sed iuxta substantiam comprobavit (Petrus act 5,3f.). Vgl.
auch de trin. II 5 (492 B) ... 001" &VEXE1'IXL (1'0 &.ywv 1tveü{llX) ~ &pL&{lOC; 1tpocr-
lXyopeuEcr&IXL 1''Yjc; Eva80c; OOO'LIXC; ()V, ~ ... - Lit.: Zu Origenes: Scherer, En-
tretien 63 f.; zu Basilius: K. Holl, Amphilochius von Ikonium, Tübingen-
Leipzig 1904, 143ff.; zur Trinitätslehre des Didymus: Leipoldt 95ff.,Bardy
59ff.; zum Problem allgemein: R. Arnou, Unite numerique et unite de na-
ture chez les Peres, apres le Concile de Nicee, Gregorianum 15 (1934), 242ff.

7,16-28 Nun wird wieder christologisch interpretiert, was aber - wie


oft - zu großen Schwierigkeiten führt. Denn wie kann &x 1tp0O'6l1tOU 1'OÜ
XPLO'1'OÜ gesagt sein: Welchen Gewinn brachte mein Blut usw., wo doch
der Gewinn des Todes Christi nicht bezweifelt werden kann? Der Interpret
hilft sich durch die Erklärung, dieses Wort gelte nicht allgemein, sondern
nur in bezug auf die Sünder, die sich nicht bekehren wollten. M. - Ähnliche
Auslegung Orig.Cat. z. St. (PG 12, 1296 D-1297 B). 7,17 8LlXqJ&opa: Vgl.
Orig.Cat. a. a. O. 8LIXqJ&Opocv 8e AEyeL ~v qJUO'LV 't"Yjc; crIXpx6<;, ~v &V8E8u1'IXL, ~ 1'ov
&avlX1'ov, dc; &v ~qJ&IXO'ev. Unserm Text entspricht die zweite Bedeutung, vgl.
7,22 xIX't'e)..&ef:v dc; 1'ov~8'YJv; 16,17f.eLc;&avIX1'ov xlX1'eA&6lv. 7,18f. Vgl. Did.
in Zach comm. 227,25ff. (Koenen), wo ebenfalls 1 Petr 1,18f. zitiert ist.
V gl. auch Apc 5,9; Hebr 9,11 f. 7,21 f. &m8'YJ{l~O'IXv1'0c; ... dc; 1'ov ~8'YJv ist Pa-
renthese. M. - &1tpOeLp~xlX{lev: S. o. 4,19ff. 7,23f. lX1teO'1'pE<.\Iev 1'0 1tPOO'CU1tOV
{lOU: Ganz singuläre Lesart von Vers 8b , der oben als Lemma ausgefallen
ist und noch keine Auslegung gefunden hat (s. zu 7,13). Sie ist offensicht-
lich korrupt; denn wenn Christus in Bestürzung geriet, weil jemand sein
Antlitz von seinem Leib, seinen Gliedern, abgewandt hat, dann kann das
nicht er selbst sein, sondern Gott, der in der üblichen Lesung des Verses
140 Erläuterungen

der A ngesprochene 1st: ' "oc:7te:O'1'pe:'j'O.!.C:C; 1'0' 7tpoO'(omov


" O'OU, un d zwar OC:7t
' " e:[LOU,
-
wodurch sich nach der Interpretation Christus mit den Gliedern seines my-
stischen Leibes identifiziert. Es ist also die normale Lesart herzustellen. Die
Korruptel kann dadurch erklärt werden, daß ein Schreiber zunächst nach
Aeye:L übersah, daß ()'n eine direkte Rede einleitet, das Zitat nämlich, und
oc:7te:O'Tpe:y;e:V schrieb, dann aber O'ou in [LOU änderte, weil sich sonst kein Sinn
ergibt, 1'0 7tp60'(om6v [LOU aber als Subj. möglich ist bei der - wenn auch sel-
tenen (s. Bauer s. v. 2) - intransitiven Bedeutung des Aktivs von &7toO'Tpe-
cpe:LV. 7,26f. 1'0 ()O'ov ~xe:v dc; .•• : Ebenso 8,4; 16,29 (hier mit Ellipse des ~xe:v).
1'0 ()O'OV neben ()O'ov (1,10; 3,16; 12,4) schon Epiet. II 7,14.

7,28-8,7 7,28f. Das Fehlen der üblichen Zeichen // ... / dürfte ein
Versehen des Schreibers sein, der das Lemma nieht erkannte. Vor dem
folgenden Lemma 8,7 wurde // interlinear nachgetragen. - Vers 10d fehlt
im Lemma, wird aber in der Erklärung 8,2 angeführt. Es ist möglich, daß
er schon in der Vorlage des Kopisten oder gar im Psalmenkodex des
Lemmatisten fehlte. 7,29-8,1 V gl. Did. de trin. II 12 (668 AB-669 A).
Die XOIXOL sind als O'OC:PXLXOL charakterisiert a.a.O.II20 (740BC). 7,29 tA~­
AU.&OC: 7toc:.&e:~v: Finaler Infinitiv. 8,2 V gl. 10 1,17 ~ &A~&e:LOC: OL' 'I'YJO'ou XPLO'TOU
tyeve:To; 14,6 tyw d[LL. .• ~ &A~&e:LOC:. 8,4f. Der hier behandelte Halbvers
bietet dem Interpreten eine Bestätigung für die christologische Deutung des
voraufgehenden Lemmas, auf das er zurückgreift. Das gleiche gilt vom fol-
genden Lemma Vers 11 a • M. 8,5-7 Mit d1'OC: beginnt die Überleitung zum
folgenden Lemma. t7te:LO~ ••• oc:r[LOC:TL ist Parenthese.

8, 7-12 Vers 11 a wird zweimal als Lemma zitiert und interpretiert, getrennt
durch die Auslegung von Vers 11 b • Es ist möglich, daß der Vortragende
die zweite Auslegung an dieser Stelle nachholte, weil sie an der richtigen
Stelle vergessen wurde. In 8,7 f. wird der Halbvers gedeutet auf die Bekehr-
ten, was Z. 10ff. dahin ergänzt wird, daß die Tatsache der Rettung jener
Gewähr bietet dafür, daß auch die noch nicht Bekehrten einst Erbarmen
empfangen werden. 8,8f. Obwohl es nicht eigens gesagt ist, muß auch die-
ser Halbvers als ix 7tpoO'W7tOU TOU O'wTIjpoc; gesprochen aufgefaßt werden.
Dann ist der XUPLOC; Gott. Von Gott wird nun ein "Werden" ausgesagt, was
sich aber unmöglich auf Gottes Wesenheit (OUO'tWO'LC;) beziehen kann, weil
Gott ungeworden und unveränderlich ist. Es gilt darum nur von den Bezie-
hungen (O'XeO'e:LC; 7tp6c; TL) Gottes zu den Geschöpfen, in die er immer wieder
eintritt. Das gleiche gilt natürlich für den Logos, wenn man an seiner Gott-
Erläuterungen 141

heit festhält. Darum ist die genannte Unterscheidung von großer Bedeutung
im Kampf gegen die Arianer, welche Schriftverse, die auf ein "Werden"
des Logos gedeutet werden konnten, zum Beweise für seine Geschöpflich-
keit heranzogen. Das war allgemein bekannt, darum konnte sich der V or-
tragende mit dieser kurzen Bemerkung, oder vielleicht der Mitschreibende
mit dieser kanppen Notiz begnügen. Klarer und ausführlicher sind andere
Stellen bei Did., z. B. Cat. z. St. (1313 A) ~LcX ~e 't'ou »xupw<; s:yev~&'Y) ßO'Y)&6<;
fLOU« ~dX\IU't'IXL 't'o »s:yev~&'Y)« fL~ 7tOC\l't'w<; OUO"LWOW, &AAcX xlXl O"XeO"LV 7tp6<; n ~'Y)AOUV.
't'OU't'O 't'OLVUV vO'Y)'t"eov xlXl 7tepl 't'OU O"w't'~po<;, d 7to't"e AeyoL't'o. de trin. III 6
(844 C-848 B) oux , lXeL oe 't'o, »e7tOL'Y)O"e«
,,~, , I - " - ,I ' .... ' , ,
voeL't'IXL IXV't'L 't'ou »eX't"LO"ev«, IXI\.I\.IX XIXL XIX't'1X
O"XeO"LV' ••• 't'7j YcXP 3LIXVOL~ 't'IXUT{) 7tepl 't'OU 7t1X't'PO<; xlXl &eou d7tev' »ßo'Y)&o<; xlXl
O"Xe7tIXO"~<; s:yeve't'6 fLOL d<; O"W't"Y)pLIXV« (Exod 15,2), xlXL 'HO"IXLIX<;' »s:yevou
7tocO"Yl 7t6AeL 't"1X7tew7j ßo'Y)&o<;« (Is 25,4), xlXl 0 tepo~ocA't"Y)<; S:V fLev X&' ~IXAfL<i>'
»xupw<; s:yev~&'Y) ßO'Y)&6<; fLOU« (Ps 29,11), S:V ~e A'· »yevou fLOL d<; &eov {mep-
1X00mO"~v xlXL d:;; o!xov xlX't'lXtpuy~<; 't'ou O"WO"IXL fLe« (Ps 30,3). Zu Ps 117,14
(1560 CD); zu Prov 8,22 (1629 D). Vgl. Ps. Basil. adv. Eun. IV (PG 29,
705 A). 8,11 OLxo~ofLwv: S. 1,15. Vgl. 1 Cor 3,9; Eph 2,20ff.; 1 Petr 2,5. -
't'owu't'ou<;: Muß sich beziehen auf die in der Vorzeile Erwähnten, für die
Christi Blut vergeblich war. Glatter wäre (ou > 't'owu't"ou<;, das auf die unmit-
telbar vorher genannten Bekehrten verweisen würde. Doch fragt sich, ob
dann nicht das gewöhnliche O\)7tW stehen würde (3,12 zweimal; 4,5; 12,5).
Athanas. z. B. braucht &xfL~v nie mit Negation (s. die Stellen bei Müller,
Lex. Athan. s. v.). 8,12 Hier scheint die Apokatastasislehre des Origenes
durch, die auch Didymus vertreten hat (Leipoldt 68ff.; Bardy 164ff).-
tpocPfLlXxov: Leiden und Tod Christi, s. 4,7.

8,13-16 Der Gedankengang ist wieder sehr fragmentarisch skizziert. Sein


Verständnis verdanke ich M. 8,13 Vielleicht Anspielung auf 10 11,35ff.,
doch sind hier mit den Toten die Sünder gemeint, s. 1,1-4. 8,14 S:AocfLßlXvev:
Potentialis ohne ocv. 8,15 s:xdvwv wtpeALIX: Erinnert an Vers 10ab (7,16ff.).

8,16-24 Die christologische Interpretation wird nicht weiter durch-


geführt, das Lemma vielmehr nur auf die Bußtrauer des Menschen bezogen
(vgl. 8,14f.). Als ihre äußeren Zeichen gelten in der Schrift a O"ocxxo<; und
b 0"7t0~6<;, die im folgenden allegorisch gedeutet werden, a 8,17-20, b 8,20-24.
8,18 Verweis auf den Matthäuskommentar des Verfassers, vgl. 5,7; 13,21. -
S:YLVO\l't'O (codd. s:yevov't"o): Vielleicht ein Fehler; möglich aber auch, daß
bewußt die Aktionsart betont ist (5. Bl.-D. § 360,3). 8,20f. Tempuswech-
142 Erläuterungen

sei: 1. AO([LßtXVE:L. •• XtX.&"tJ't'o(L... 7t'O(UE:L... - 2. EO''t'EVo(~E:V. • . ~MvO('t'o. • . EXtX-


.&Lm:v: Der Verf. geht vom ganz abstrakt dargestellten Tun des Büßenden
schlechthin (1.) über zum konkreten Fall des Psalmisten (2.). 8,21 XtX.&"tJ-
't'O(L. •• XtX'&"tJ't'O(L: Eindringliche Darstellung des Bildes. 8,22 &XClV&O(L: V gl.
Joh. Chrys. Cat. zu Hebr 6,8 (Cramer VII 19S,17ff.) opiX~, i:ln 7t'O(v't'O(x,oü ~
yp()((P~ eXXtXv.&O(~ 't',x &[Lo(p't'~[LO('t'O( x()(Ad; 8,23f. Die Asche, auf die der Büßen-
de sich setzt, sind die verbrannten Dornen und Disteln, die als Allegorie
stehen für die Sünden, die er überwunden hat.

8,24-9,1 Der Interpret liest diesen Halbvers mit einer bestimmten Inter-
punktion, auf die er nicht näher eingeht, weil sie ihm selbstverständlich
scheint, macht aber a in einer Vorbemerkung darauf aufmerksam, daß einige
eine andere Interpunktion vorziehen, die ihm jedoch nicht zusagt (8,25f.).
Dann folgt b die Worterklärung von XO('t'tXVU~L~ (8,27f.), und endlich c die
Interpretation des Lemmas (8,29-9,1). 8,25 ZVWL lmoO''t'LY[L~V AEYOUO'LV n(xO(I.)
ou [L~ xO('t'O(vuYW«: lmoO''t'LY[L~ (auch lmOaLO(O''t'OA~, lmo't'E:AdO() bezeichnet in
der Antike die schwache Interpunktion gegenüber der O''t'~Y[L~ 't'E:AdO(. (Nach-
träglich wurde ihnen noch eine O'nY[L~ [LEO'"tJ zwischengeschoben.) Zu beach-
ten ist, daß diese Interpunktion in erster Linie für das Gehör bestimmt war,
und ihre Fixierung im geschriebenen Text ganz unterblieb oder nur man-
gelhaft durchgeführt wurde. Quintilian charakterisiert sie dahin, daß bei der
U7t'OO''t'LY[L~ die Stimme in der Schwebe bleibt, bei der 't'E:AdCl dagegen gesenkt
wird (Inst. or. XI 3,3Sff.): observandum etiam, quo loco sustinendus et
quasi suspendendus sermo sit, quod Graeci U7t'OaLO(O"t'OA~V vel u7t'oO'nY[L~v
vocant, quo deponendus. suspenditur "arma virumque cano", quia illud
"virum" ad sequentia pertinet, ut sit "virum Troiae qui primus ab oris", et
hic iterum. nam etiam si aliud est, unde venit quam quo venit, non distin-
guendum tarnen, quia utrumque eodem verbo continetur "venit". Dionys.
Thr. versteht sie als Pause (ScholiainDionys. Thr.,Gramm.Gr.I3,25,17ff.)
't'( oav EO''t'LV U7t'OO''t'LY[L~ ~'t'OL lmo't'E:AE:(O(; EVVO(o(~ OUaE7t'(u eX7t'"tJpnO'[LEv"tJ~ ~youv
7t'E:7t'A"tJPCil[LEV"tJ~ eXAA' Z't'L EME:mouO'"tJ<; O'U[LßOAOV' &O'7t'E:P Mv e:'l7t'Cil nl)'t'O(v ZA&Cil«,
't'ofho [Lovov dp"tJxw~ OU MVO([LClL I)O'OV Xpovov .&EACil O'LCil7t'1jO'ClL, eXAA' 0 eXXOUCilV
eXvo(YXtX~E:L [LE: E7t'O(YO(YE:LV 't'o Ad7t'ov' EV't'ClÜ.&Cl OOV 7t'pO 't'1j<; EmcpopiX~ 't'OÜ Ad7t'ov't'o<;
't'(&E:'t'O(L ~ tmoO''t'LY[L~. A. a. O. Z. 24ff.: O''t'LY[L~ und U7t'OO''t'LY[L~ unterscheiden
sich nur Xpovcp 't'1j~ O'LCil7t'1j<;. O'nY[L~: 7t'OAU 't'O aLtXO''t'"tJ[LCl. U7t'OO''t'LY[L~: 7t'tXvu OA(YOV
't'o aLtXO''t'"tJ[LCl 't"Yj~ O'LCil7t'1j<;. So dürfen wir wohl U7t'OO''t'LY[L~V AEyE:W ganz wörtlich
nehmen: "ein Komma sprechen, halten". - Die Formulierung in unserm
Text legt nicht eindeutig fest, ob die U7t'OO''t'LY[L~ vor oder nach xO(1. ou [L~
Erläuterungen 143

XIX't"IXVUY& ihren Platz hat. Dies zu klären hilft 11,1. Nach dem Lemma
'1: '1:
» e:~IX~e:L~ '
[Le: e:x 4" .t. I
7t'IXY~oO~ 't"IXU't"'YJ~, 'je; e:XPU't'IXV [LOL,
I~ , ()
't"L cru\ e:L... 0" U7t'e:PlXcr7t'Lcr't"'Y,)e;
. d klä'
[LOU«, Wir er rt: cr't"LX't"e:OV oe: XIXL OU't"We;' O't"L cru e:L) '0 U7t'
'<:-\ \ " " \ ( ' , e:plXcr7t'Lcr't"'Y,Je; [LOU, e:Le; ,

Ze:LPOC~ crou 7t'lXplX&~crO[LIXL 't"o 7t've:Ü[LOC [LOU. Gemeint ist also die Interpunktion
vor IhL; ist sie eine schwache (l)7t'Ocr't"LY[L~), gehört der ß't"L-Satz zum vorher-
gehenden; ist sie eine starke ('t"e:AdlX), gehört er zum folgenden. Ähnlich
Did.Cat. zu 2 Cor 7,1 »'t"IXU't"IXe; oov gzone:e; E7t'lXyye:ALIXe;, &.YIX7t''YJ't"OL, XIX&IXPLcrw-
[Le:v elXu't"oue; &.7t'0 7t'IXV't"Oe; [LOAucr[LOÜ crlXpxoe; xlXl 7t'Ve:U[LIX't"Oe; E7t'L't"e:AOÜV't"e:e; &.YLWcrU-
V'YJV EV cp6ß<p &e:OÜ« (1712 C): cr't"L~e:'t"IXL ~ 7t'POXe:L[LZV'YJ AZ~Le; ~LlXcp6pwe;. 0 t [Lb
&'VIXYLvWcrxoUcrL' » 't"IXU't"IXe; oi)v gzov't"e:e; 't"!Xe; E7t'lXyye:ALIXe;, &.YIX7t''YJ't"OL, XIX&lXpLcrW[Le:V
elXu't"oue; &.7t'0 7t'IXV't"Oe; [LOAucr[LOÜ crlXpxoe; xlXl 7t'Ve:U[LIX't"Oe;'« ß7t'We; [L'YJ~E: crlXpxoe; [L'YJ~E:
7t'Ve:U[LIX't"Oe;, 't"oü't"' gcrnv 't"~e; ljJuz~e; ~ ~e; yvw[L'YJe;, [LOAucr[LOV E~ &.[LlXp't"LIXe; crZ&[Le:v'
't"6't"e: Y!XP &.VIXYXIXLWe; gljJe:'t"IXL E7t'L't"e:AzcrIXL ~[Liie; EV cp6ß<p XUPLoU &.YLWcrUV'YJV· &cr't"e:
7t'Ve:U[LIX't"L xlXl crW[LIX't"L &.yLOUe; e:!VIXL. gn pOL ~ E: &.vlXyv6ne:e; 't"o » XIX&IXPLcrW[Le:V elXu-
't"oue; &.7t'0 7t'IXV't"Oe; [LOAucr[LOÜ crlXpxoe; XlXl7t've:u[LlX't"o~« ~LlXcr't"ZAAoucrL' » xlXl7t've:u[LlX't"oe;
E7t'L't"e:Aoüne:e; &'YLWcrUV'YJV«, XPIX't"UVOUcrL ~E: 't"~v ~LlXcr't"OA~V 't"IXU't"'YJV ßcraL &ZAOUcrL 't"o
&YLOV e:!VIXL 7t'Ve:Ü[L1X 't"0 &ve:u 7t'pocr&~x'YJe; EV 't"IXLe; yplXcplXLe; cpe:p6[Le:vov (was aber der
Interpret unbegründet findet). ~LlXcr't"ZAAOUcrL können wir in der Sprache unseres
Pap. wiedergeben mit ~L!Xcr't"OA~V AZyoucrLV. Von Bedeutung ist, daß deutlich die
Interpunktion vor dem angeführten Zitat xlXl7t've:u[LlX't"oe; .•. gemeint ist, was
in unsermText die Interpunktion vor xlXl ou [L~ XIX't"IXVUY& nahelegt. - Nach
dem oben zitierten Text aus den Scholia in Dion. Thr. steht die U7t'Ocr't"LY[L~ zwi-
schen Protasis und Apodosis. In unserm Fall würde dementsprechend der
ß7t'w~-Satz als Protasis mit xlXl ou [L~ XIX't"IXVUY& als Apodosis (Konj. Aor. statt
Ind. Fut.) zu verbinden sein, so daß dieses Lemma vom vorigen gelöst und
verselbständigt erscheint. Diese Lesung ist genau wiedergegeben durch die
Paraphrase IjJIXMOUcr7Je; 't"~e; M~'YJe; [Lou crOL OU XIX't"IXVUYO[LIXL. Dabei ist ß7t'We; &V
nicht final sondern temporal gefaßt = ß't"IXV (Mayser II 3, 79,10ff.), wie z. B.
Basil. de sp. s. 24 (PG 32,169 C) das Kolon zitiert: ß't"IXV ljJocA71 crOL ~ M~IX [LOU.
In gleicher Weise scheint August. den Vers gelesen zu haben, Bnarr. in
Ps 29, II 22 (CCL XXXVIII 185) "ut cantet tibi gloria mea et non com-
pungar." quod in capite est, hoc in corpore. quid est "non compungar" ? iam
non moriar. compunctus est enim, cum in cruce penderet, lancea percussus
est. caput ergo nostrum dicit: "non compungar", iam non moriar. "compun-
gar" ist ebenso zweideutig wie XIX't"IXVUY&, wird aber in der Paraphrase offen-
sichtlich als Fut. aufgefaßt. - Man sähe im Text gern U7t'Ocr't"LY[L~V AZYoucrLV
(7t'pO 't"oü) »xlXl ou [L~ XIXVIXVUY&«, aber solche Deutlichkeit ist selten zu finden
bei dergleichen Angaben. Meist muß man den Ort der in Frage stehenden
144 Erläuterungen

Interpunktion aus dem Kontext erschließen, z. B. Did.Cat. zu 2 Cor 7,1 (s.


0.) ?JLIX.O"TeAAOUow » xocbtvEu[LocToe; ... « (v 0 r xoc1); zu Ps 21,3 (1277 AB) [LE&'
{moaTLy[L'tje; &.vocyvwaTeov »xoc1 vuxT6e;« (vor xocl); Simpl. in Aristot. de caelo
111, 280 b 20 (Comm. in Aristot. VII 316,19f.) U7tOaTLXTeov ?Je de; TO »~ Ev?Je-
XETOCL«. aTl~Ew de; T6 bezeichnet nach den unmißverständlichen Ausführun-
gen der Scholia in Dion. Thr. (Gramm. Gr. 13 27,10ff.) die Interpunktion
nach dem angeführten Zitat, z. B. Joh. Chrys. (?) zu 101,3 ... xwp1e; IX1hou
EyevETo ou?Je sv, () yeyovE (Cramer II 180,30ff.): ou y~p?J~ TIjv TEAdocv aTLY[L~v
de; TO » ou?Je &V« Em&~aW[LEV XOCT~ TOUe; ocLpEnxOUe;' ExdvOL y~p o{hwe; rpocalv'
» () yeyovE EV OCUT0 ~w~ ~V«, ßOUA6[LEVOL TO 7tVEUfLOC TO &ywv xTlat.Loc AeYELv. Ein-
deutig noch Did.Cat. zu Ps 9,29 (Migne zählt 10,8; 1204 C) » ... fLET~ 7tAOU-
alwv«, fLE&' () aTl~ocvTEc; .... - Die vom Autor selbst vertretene Alternative
zu der abgelehnten Interpunktion ist in unserm Text nicht mehr durch eine
Paraphrase klar angezeigt, scheint aber darin zu bestehen, daß I.\7tWe; vom
voraufgehenden 7tEpLe~WaOCe; abhängig gedacht ist (in diesem Fall final), und
xoc'rocvuyw neben ~,*kn als zu I.\7tWe; gehöriges Verb. Das wird nahegelegt
durch die Gleichschaltung der beiden Kola in Z. 28f., und durch die Rück-
beziehung der Erklärung auf die Interpretation des vorangehenden Lemmas
(Z. 30 waTE fL'YJxen EVEpy'tjaocL = 21 ouxeTL EVEpyWV). 8,26 7toA),ol ?JL .. oö-
,",we;. " &.VocYLyvwaXOuGLv: Könnte auf eine zweite, folgende Lesung hinwei-
sen, doch einerseits folgt eine solche nicht (Z. 28ff. gehören nicht zur Klä-
rung der &.Vc1.yvwaLe;, sondern bilden die E~~Y'YJGLe;), andererseits bezieht sich
OCUT~V klar auf die vorhergenannte abgelehnte Lesung. Darum muß man es
hinnehmen, daß EVWL und 7tOAAOl nicht wie gewöhnlich einen Gegensatz
bilden (M nach 7tOAAOl steht adversativ nicht zu EVWL, sondern zu oux &.peaxEL
[LOL ... ). Vielleicht bezeichnen die EVWL die Exegeten, denen dann die 7tOAAOl
der Lektoren in der Praxis des Gottesdienstes folgen. Oder es sind einfach
beide Wörter nicht im striktesten Sinn zu nehmen und damit beide Grup-
pen identisch. - OL EV Tri ExxA'YJal~ können im Zusammenhang wohl nur die
sein, die in der Kirche den Psalmentext vorlesen, was in der damaligen Zeit
gewöhnlich Aufgabe der Anagnosten, Lektoren war. D.

8,27 f. xocTocvuaaofLocL: ZurZeit des Verf. ungebräuchlich. Es findet sich über-


haupt fast nurinLXX und den Kommentaren zu diesen Stellen, darüber hinaus
selten. V gl. schonOrig.Cat.zu Ps 4,5 (PG 12, 1144C-1145 B) 't"0 fLevToL »XOCTOC-
VUY'YJTE« t?Jlwe; 7tOAAc1.XLe; Exp~aocvTo' 't"c1.XOC oihE 7tOCP~ 't"o~e; rpLAOXc1.AOLC; 't"WV 'EAA~VWV
XEL[Levep, oihE EV -r?i auv"1J&d~ 't"WV -r?i 'EAA&.?JL rpwvri xpwfLevwv' xoct &.vocypc1.rpoual YE
e-re-
't"~v Ae~w 't"ocu't"'YJv E7t1 't"WV ?Jocxvo[Levwv 't"WV ~fLocpT'YJ[Levwv SVEXEV, ~ (;)v ?J~7tO't"E
Erläuterungen 145

pcuv. 6l~ ••• Dann sind als Beispiele angeführt: Achab 3 Regn 20,25ff.; Ps
59,5 (E7t6~LO'OC<; ijIL&~ o!vov xoc~ocvu~e:cu~). Diesem Tatbestand wird in der Über-
setzung durch das im Deutschen wenig gebräuchliche "zerknirscht sein",
"Zerknirschung", Rechnung getragen. - Zu beachten sind die verschiede-
nen Präsensformen : xoc't'ocVUO'O'0ILOCL 8,29; xoc't'ocvunoILocL 8,30; xoc't'OCVUYOILOCL 8,25
und 9,2. Letzteres ist als Präsens m. W. bisher nicht belegt. Wohl kennt
Hesych. vuycu als Präsensform. (xoc't'ocvuyecu, das Sophocles, Greek Lex., mit
Procl. Comm. in Plat. Parm. belegt, konnte ich nicht verifizieren.) - 7tOAAOC-
XL~: Andere Bedeutungen von xOC't'OCVU~L~ z. B. ~O'Uxtoc (Hesych. s. v.; Orig.
Cat. zu Ps 4,5, s.o., bietet es als zweite Bedeutung mit Gen 27,38 als Bei-
spiel); "Betäubung" (z. B. Is 29,10 = Rom 11,8, was hier im Pap. 8,28
fälschlicherweise mit ILe:'t'OCVOLOC umschrieben ist). - 'AxococIL: Wechselt manch-
mal im selben Codex mit der gewöhnlichen Schreibung 'Axococß. - e:!8e:<; 7tw<;
xoc't'e:vuyYJ 0 'AXOCOCIL: Zitat aus dem Gedächtnis. Wieder soll der kurze Hinweis
die ganze Stelle 3 Regn 20,27-29 in Erinnerung rufen: xoc! 07tep 't'OÜ A6you,
6l<; XIX't'EvuY'YJ 'AXlXocß <x'7t0 7tpoO'C:mou 't'oü xuptou xlXl E7tOpe:Ue:'t'o xAlXtCUV xlXl
8LepP'1J~e:v 't'ov XL't'WVIX IXU't'OÜ xlXl E~WO'IX't'O O'ocxxov E7tl 't'o O'wILIX IXU't'OÜ
XIXL\ e:VYJO''t'e:uO's:v
, , l ß.l'" ' , - . , .:t" 1:
XIX~ 7te:PLe: UlJ\e:'t'o O'IXXXOV s:v 'r1J 'YJILe:Pqc, fI e:7tIX't'OC",s:v
N IX ßOU1TOCL
~ \ \
't'ov
'1,.. . .
e:'oPIX'YJI\~'t"1JV, XIX~ e:y",ve:'t'o P'YJILIX xup~ou s:v Xe:LpL oOUI\OU IXU't'OU
1 l ' L • - I ' \ ~'''' , - 'H"" \ 'A 'ß
I\LOU 7te:PL .t'1.XIXIX ,
XIX! e:!7te:v XUPLO~' EWPOCXIX~, 6l<; XIX't'EvuY'YJ 'AXlXocß a.7t0 7tp0O'W7tOU ILOU; •••
Diese ganze Stelle ist für unsern Text von Bedeutung. Es heißt nämlich, daß
Achab, als ihn die xOC't'OCVU~L<; packte, sein gutes Gewand zerriß und den O'OCX-
XO~ anlegte. In Vers 12b/13 a wird umgekehrt gesagt, daß Gott den O'ocxxo~
zerriß und den Psalmisten mit Freude umkleidete, damit er nun ein tugend-
haftes Leben führe und so keinen Grund mehr habe, in die XIX't'OCVU~L~ zu
geraten. Dieser Zusammenhang kommt bei Annahme der Interpunktion
der lvLOL nicht zur Geltung, ist darum eine weitere Bestätigung dafür, daß
der Interpret die Verse 12b/13 a als Einheit faßte. 8,28 E7t6~LO'IX<; ocu't'ou<; 7tVe:üILIX
XIX't'IXVU~e:CU<;: Wohl entstanden aus einer Mischung von Is 29,10 7te:7t6't'LXe:V
oILoc~ XUPLO~ me:uILIX't'L XIX't'IXVU~e:CU<; und Ps 59,5 E7t6't'LO'IX<; ~ILoc<; O!VOV xoc't'ocvu~e:cu<;.
8,29f. Die E~1jyYJO'L<; des Lemmas: ~OCAAe:W ist wieder in der allegorischen
Bedeutung von 1,22ff. verstanden, als 7tpocne:Lv Xoc't'OC 't'0 ßOUA'YJILIX .&e:oÜ (Z.
29) = EVe:pye:~v (Z. 30 und 21). Wenn der Psalmist allzeit Gottes Willen tut,
wird er keinen Grund mehr haben zu Reue und Buße, wird also nicht mehr
"untätig" dasitzen, wie es als Lebensweise des Büßers in 8,20f. geschildert
ist. Darum wird auch unmittelbar im Ps hinzugefügt, daß er Gott in Ewig-
keit preisen werde (Vers 13 b ). Eine ähnliche Interpretation bietet Did.Cat.
z. St. (1313 A) 't'o 8e (J)ou ILl) xlX't'lXvuyW« a.v't'l ~oü) ou ILl) ILe:'t'IXYVw' 86~1X 8e
146 Erläuterungen

't"OÜ tjI!XAAOV't"Oe; op&~ 7tOAL't"dlX XlXt yvwaLe; ea't"LV dALxpLV~e; (Ich ergänze nach
Theod. Herad. z. St. in Cat.Cord. 1511). 8,29 f1.e:'t"IXf1.e:AOÜf1.IXL: Präsens. Späte
Nebenform zu f1.e:'t"IXf1.EAOf1.IXL. 8,30 7,28 und 8,7 stellt Mye:L den Übergang zum
neuen Lemma her, das dann nicht zweimal geschrieben wird. Doch ist es
durchaus möglich, daß die Worte hier zweimal gesprochen wurden.

9,3-18 Interpretation der Psalmüberschrift. Behandelt wird nur der Aus-


druck exa't"!Xae:wc;, und zwar a Aufzählung der verschiedenen Bedeutungen
des Wortes (9,3-16); b Festlegung der im Ps gültigen (9,16-18). Das übrige
konnte der Autor übergehen, da es an früherer Stelle erklärt wurde, de; 't"o
't"EAOC; wohl gleich zu Ps 20; tjlIXAf1.0e; 't"<}> ~IXULa o. 1,21 ff.; 2,10ff. - de; 't"o 't"EAOe;
wurde vermutlich ähnlich aufgefaßt wie Did.Cat. zu Ps4,1 (1165 A) »de;'t"o
't"EAOC;« ea't"tv exe:;;vo, a 8 XIXAdv dW&lXmv ~axlX't"ov Ope:XTOV, T<}> whoü ~Ve:XIX T~
IXAAIX 7t!XVTIX dVIXL IXLpe:T~ XlXt Ope:XT!X, IXUTO ae OUX IXAAOU X!XPLV, 07te:p eaTtv ~
7tIXV't"WV
1
't"e:Ae:Lwme;
~ 1 .•• , b"" e:LTIX TO 't"e:AOe;,
I~ ( \ , • (M'
XIX1T 0 ", Y'" jV )"0f1.0we;
19ne XIX'lT 1
nc; T<p
-

&e:<}> ye:ye:VY'jf1.EVOC; Otjle:TIXL IXUTOV. Hier ist 't"EAOC; im Sinne der philosophischen
Teloslehre verstanden, und zwar bringt a die allgemeine Definition (Plat.
Gorg. 499 E; Aristot. metaph. 994b 9; Stob. ed. II 76,21 ff. Wachsm. = SVF
III 3), b ihre ethische Anwendung in Form der akademischen Telosformel
(Stob. ed. II 49,8ff. Wachsrn.). Da im folgenden das exaTeXae:We; der Psalm-
überschrift als &e:07tOLY'jaLe; interpretiert wird, hat auch unser Autor TEAOC; im
Sinne von b aufgefaßt. Im folgenden Ps geht es also um das TEAOe;, das der
Psalmist erreicht hat, indem er nämlich "Gott" geworden ist. Für den außer-
christlichen Bereich vgl. Corp. Herrn. I 26 't"OÜTO eanv 't"o &YIX&ov TEAOe; 't"o;;e;
yvwaLv eaXY'jxom &e:W&1jVIXL.

9,3-16 Die Zusammenstellung der Bedeutungen von €:XO"TIXO"Le; stimmt


überein mit Stellen in den Did.Cat. und geht auf Philon zurück:
B Did.Cat. zu 2 Cor 5,12f. (1704 D-1705 A = Staab 28,6ff.) exe:;;vOL f1.ev
E7tL
"
't"OU't"OLe;
,
EAe:YXEO"v'walXv
,~ I"
7tlXp , Uf1.WV
,-
- ~Ae:ye:L
1 '1>'
oe: 7te:PL' -'t"wv'
. 1 't'e:UOIX7tOO"TOAWV
. 'I> I~
-,
~f1.e:!:e; ae uf1.wv X!XPLV XlXt aL' uf1.iie; 't"IXÜTIX 7tp!Xnof1.e:v· XIXV 't"e: y~p €: ~ W 't" W v
&V&pW7tLVWV YEVOf1.e:VOL 't"<}> &e:<}> eXO"'t"wf1.e:v, &AA' OUV O"MppOVOÜf1.e:v Uf1.!:V, 't"1je;
&e:LIXe; exa't"!XO"e:we; OU f1.IXVLIXV, &AA~ VY'j(jlIXALO't"Y)'t"1X exouO"Y)e;. OU 7tPOO"e:X't"EOV y~p 't"o!:e;
&7t0 't"WV <l>puywv MYOUO"L 't"oue; &7tOO"'t"OAOUe; XlXt 7tp0(jl~'t"IXe; e~LaTIXO"&IXL, &O"Te:
7tIXPIX7tIXLe:LV' 7tlXpY'jXOAOU&OUV y~p 0!C; €:Ae:yov XlXt €:7tplX't"'t"OV, E~ XIXL 't"LVe:C; IXAAOL.
~7tIX~&'YJO"IXV ae OL ~AL&WL ex 't"1je; Of1.WVUf1.LIXe;. OU y~p f1.0VOV 't"0 7t IX PIX 7t IX Le: LV
XlXt 7tlXpIXX07tTELV O"Y)f1.IXLVe:L ~ »e~EO"'t"'YJ« (jlWV~, &AA~ XlXt 't"0 eX7tAlXy1jVIXL e7tt
&IXUf1.IXO"f1.<}>. oihw y~p »e~Ea't"'YJ 'IalX~x €:XO"TIXaLV f1.e:y!XA'YJV« (Gen. 27,33). XlXt
Erläuterungen 147

» SXO'Ti)O'OV't'cxt 't'wee; S7tL 't'ij} xuptcp XCXL S7tL 't'oi:e; ocYCX.&oi:e; CXU't'OÜ« XCX't'OC 't'OV 7tPOql~'t'Y)V
(Os 3,5). eL 8e XCXL l1JJ..cx 't'LVOC 8Y)AOÜ't'CXL {mo 't'lje; qlwvlje;, S7tLO'Ti)'t'w 0 sV't'Uyx&.vwv
't'cxi:e; ypcxqlcxi:e;.
C Did.Cat. zu Act 10,10 (1677 A) ... 7tOAAOC O"Y)fLcxtveL ~ A&~Le; cxik'l. 8Y)AOi:
yocp xd T1jv S7tL .&cxufLcxO'fLij} ~X7tAY)~LV XCXL 't'o ~~w 't'WV CXLO'.&Y)'t'WV
ye v &0'.& cx L 7t08Y)youfLevov S7tL 't'oc 7tVeufLcx't'LxOC XCXL 't'o 7t cx P cx x 6 7t't'e LV, ()7tep OU
Aex't'&OV oihe S7tL ll&'t'pou oih"e S7tL 7tpoqlY)'t'wv, OCAAOC 't'OC OCAACX SX 't'lje; M~ewc; O'Y)-
fLcxLv6fLevcx.
D Philon, qu. rer: div. her. 249ff. ~XO''t'CXO'Le; ~ fL&V SO"'t'L AU't''t'CX fLCXVLW8Y)e;
7t cx p &. v 0 Lcx v SfL 7t 0 L0 Ü0' cx xcx't'oc yljpcxe; ~ fLeAcxYXOAtCXV ~ 't'wcx OfLOL6't'p07tov OCAAY)V
cxhtcxv, .~ 8e O'cp08poc XCX't'&.7tAY)~Le; S7tL 't'oi:e; S~CX7tLvcxtwe; XCXL OC7tpoO'-
8 ox~'t'w e; O'U fLß cx t ve LV dw.&6 O'LV, ~ 8e 1) pe fL t cx 8 LCXVO tcxe;, d 8~ 7t&CPUX&
7ton ~O'ux&.~eLv, ~ 8e 7tCXO'WV ocptO''t''Y) ~v.&eoe; xcx't'oxwX~ Te XCXL fLCXVLCX, ~
't'o 7tpocpY)·nxov Y&VOe; Xplj't'CXL •••• (258) ... b.&OUO'LWV't'Oe; XCXL .&eocpop~'t'ou
't'o 7t&..&0e;. (Für die 250ff. zu den einzelnen Bedeutungen angeführten
Belegstellen s. die folgende Übersicht.)
Zur besseren Vergleichsmöglichkeit seien die Hauptpunkte unseres
Pap. (= A) und dieser drei Texte in einer tabellarischen Übersicht auf
der folgenden Seite zusammengestellt.

Zu Bedeutung II: Bei den von Philon angeführten Stellen handelt es


sich stets um ein &x.7tACXyljVCXL S7tL .&cxufLcxO'fLij} (B II), in dem das Moment des
Erschreckens überwiegt, während in Os 3,5 und Hab 3,2 mehr das Er-
staunen und Sichwundern zum Ausdruck kommt. Doch zeigt die Er-
wähnung von Gen 27,33, daß auch die .&CXUfLcx0"t'6't"Y)e; des Pap. die ~X7tAY)~Le;
einschließt. - Es ist auffällig, daß kein Beispiel aus dem NT angeführt ist,
etwa Mc 5,42; 16,8; Lc 5,26; Act 3,10. Dies darf wohl als Hinweis auf
starke Anlehnung an Philon gewertet werden, ebenso wie im Pap. die Auf-
zählung der verschiedenen Bedeutungen in der gleichen Reihenfolge. -
Vgl. Orig. in Num horn. XXVII 12 (GCS VII 275,17ff.): inde "venitur
Thara", quod apud nos intelligitur contemplatio stuporis. non possumus in
Latina lingua uno sermone exprimere verbum Graecum, quod illi ~xO''t'cxO'w
vocant, id est cum pro alicuius magnae rei admiratione obstupescit animus.
hoc ergo est, quod dicit contemplatio stuporis, cum in agnitione magnarum
et mirabilium rerum mens attonita stupet. Völker (Origines 139 Anm. 2)
möchte diese Definition der ~XO''t'CXO'Le; dem Origenes ab- und dem Übersetzer
Rufin zusprechen als "Abschwächungen und Deutungsversuche eines Man-
nes, der einem derartigen Erlebnisse fernstand und für Leser schrieb, die
....
.j>.
A B C D 00
Pap. Did.Cat. ZU Did.Cat. ZU Philon,
9,3-16 2 Cor 5,12f. Act 10,10 qu. rer. div. her. 249ff.

I. I ~ 7tIXPlXiCO'lrlj ~ 7tIXPIX(jlPOcrUlI1) 1"0 7tIXPIX7tIX(e:LII XIX! 1"0 7tlXplXx67t1"e:w AUTIIX ILIXIILÖl81)<; 7tlXp(XliOLIXII
7tlXplXiC67t1"e: L11 EIL7tOLOÜcrlX
Deut 28,28f.

11. ~ .&IXUILlXcr1"6't"1)<; ..0 EiC7rAlXyiillIXL 1"1j1l E7r! '&lXuILIX- ~ 8E: cr(jlo8pa XIX1"tX7tA1);L<; E7rL 1"o!<;
E7tL '&lXuILlXcrfLiil crfLiil ~iC7tA1);LII E;lXmlllX(OO<; xlXl &7rpocr80iC~1"OO<; crufL-
Hab 3,2 ßIX(IIe:LV e:too.&6crLII
Gen 27,33 Gen 27,33 Gen 27,33; 45,26;
Exod 19,18; Lev 9,24 ....tI:l
Os 3,5 t;;;'
s::
...
....
'"s::
III. ~ 81: ~Pe:IL(1X 8LIXIIO(IX<;, e:t 8~ 7tE(jluxt ~
7t01"e: ~cruXtX~e:LII '::3"
Gen 2,21

IV. 1"0 ~;oo 1"Llla ye:vEcr&IXL TIj<; 7tP01"EPIX<; ~;oo 1"0011 &11&1'00- 1"0 ~;oo 1"oolllX[cr'&1)- ~ 8E: 7tlXcrOOIi &p(cr't"1) ~'&e:o<; XIX1"O-
tIXU1"OÜ iClX1"lXcr't"tXcre:oo<; 7t(IIOOIi ye:1I6fLe:IIOL 1"0011 ye:IIEcr&IXL 7t0- iCOOX~ 't"E: xlXl fLIXII(IX, ~ 1"0 7rPO(jl1)1"LXOV
oux &1I&pÖlmlllX Mye:L, &lla & &pfL6- 81)"(OUfLe:VOIi E7rl 1"a "(ello<; Xplj1"IXL
~e:L &e:07tOL1)&EII1"L &1I&pÖl7rCfl &7tIX"(- 7rlle:UfLlX't"LiC& EII'&OUcrLooII't"O<; xlXl &e:o(jloP~1"OU 1"0
yelle:LV XIXL ~8e:LV 7ttX&0<;
(9,18; d. h. also Pneumatiker, Petrus
" Propheten") Propheten "Propheten" (Abraham, Noe,
Ps 115,2; 1 Cor 2,9f.; Isaak, Jakob, besonders Moses)
2Cor5,13 2 Cor 5,13 (Vgl. Plat. Phaidr. 244a-250c;
265bc; Ion 536c)
Erläuterungen 149

gleichfalls nichts davon verstanden. Origenes gibt hie und da in seinen


Werken andere Charakteristika an." Die Lösung liegt eher darin, daß Orige-
nes die verschiedenen Bedeutungen des Wortes ~X(J1"IX(JL~ aus Philon kannte
und einmal Bedeutung 11, ein andermal eine der anderen Bedeutungen
zugrunde legte.
Zu Bedeutung Irr: Diese Bedeutung hängt ganz an Gen 2,21. Weiter
ausgeführt ist sie leg. all. 11 30ff. V gl. auch quaest. in Gen 124. Über die
verschiedene Interpretation dieser Art ~X(J1"IX(JL~ durch PhiIon (1. Wenn
wir etwas genau mit dem vou~ begreifen wollen, gehen wir in die Einsam-
keit, verschließen wir die Sinne; 2. Während Adam = vou~ schläft, wird
ihm Eva = IXr(J&'Y)O"L~ als notwendige und segensvolle Ergänzung geschaffen)
s. Bousset, Schulbetrieb 49ff. - An anderen Stellen schildert Philon als
~X(J1"IX(JL~ auch die Furcht, den Weinrausch und gewisse Träume, welche
die Zukunft entschleiern (Belege bei Völker, Philon 289).
Zu Bedeutung IV: Dies ist unter den aufgezählten Bedeutungen die
eigentlich religiöse ~X(J1"IX(JL~, die Gottergriffenheit, Gottbesessenheit, die
aber nicht mit dem identifiziert werden darf, was wir heute unter "Ek-
stase" verstehen. - Das Verhältnis von A zu D und sonstigem phiIonischem
Gedankengut sei durch Vergleich zwischen beiden deutlich gemacht.
1. A bestimmt die Ekstasis von der Etymologie des Wortes her, D da-
gegen bezieht sich auf Platon Phaidr. 244a-250 c; vgl. aber PhiIon a. a. o. 69
• •• (JIXU1""1jV (1""1jv Ij;ux~v) OC7t6apIX&L XIXt ~X(J1"'Y)&L (JeIXuTIi~.
2. Pap. bringt neue Belegstellen gegenüber Philon, wobei die beiden
Zitate aus dem NT zeigen, daß die Gedanken Philons vom Christlichen her
neu durchdacht sind. Das ist auch aus den übrigen Abweichungen ersicht-
lich.
3. Die Bezugnahme auf die Propheten ist beiden gemeinsam. Doch nennt
D das 7tpOq>'Y)1"LXOV yevo~ und führt den ev&ou(JLIX(JfL6~ des "Propheten"
näher aus (a. a. o. 258ff.), während A ihn nur charakterisiert, ohne ihn zu
nennen. Vergleiche
Philon, a. a. O. 259: Pap.2,14:
7tpoq>~1"'Y)~ yocp raLOV fLev oMev
oc7toq>&eyye1"IXL, OCM61"PLIX ae ~ em(J~fL'Y) eXeLvep (1"</>
7tlfv1"1X U7t'Y)XOUV1"O~ hepou. em(J~fLovL) U7t'Y)XeL.

4. A &eo7toL'Y)&de;; &v&pW7tO~ entspricht D ev&ou(JLWV XIXt &eoq>6p'Y)1"oe;;. Diese


&e07tOL'Y)O"Le;; ist im Pap. charakterisiert als OCMOLW(JLe;;: ••• OUXe1"L &v&pW7tO~,
OCMOC &eoe;; yeyovIX ••• (9,10); ... ~fLLV 1"OLe;; fL'Y)xe1"L OCV&p6)7tOL~ ••• (9,15); &MOe;;
150 Erläuterungen

~IY.UTOG yeYOVEV, &0.0<; yeYOVEV ••. , 7te7tIY.UTOtL TOU ELVOtL &v&pumoe; (9,17). Für
diese &AAO[wcn<; bietet schon Philon Ausgangspunkte, wenn er lehrt, daß bei
Aufnahme des göttlichen 7tVEG[l.Ot der menschliche 'loGe; weichen muß (qu.
rer. dIV.· h er. 263a:) ~- ... , '<> - "
H. 7tOtYXOtI\WC; OUV TOV EVvOUcnWVTOt [l.1JVUEL <jlOtcrxwv » 7tEpL 'IJI\WU
,.~,

~Ucr[l.IX<; ~XcrTOtcrLC; E7te7tEcrEV« (Gen 15,12), ~AWV ~L!Y. crU[l.ßOAOU TOV ~[l.eTEpov
XIY.AWV voGv' I)7tEP YIXP EV ~[l.'i:v AOYLcr[l.O<;, TOGTO EV xocr[l.CP ~ALO<;, E7tEL~Y) <jlWcr<jl0PE'i:
h(XTEP0<;, 0 [l.€V T<]) 7tOtvTl <jleyyoc; OtLcr&1JTOV bme[l.7twv, 0 ~€ ·~[l.'i:v OtUTo'i:e; TIXe;
V01JT!Y.e; ~LIX TWV XOt,OtA~~EWV O(1;y&.c;. gwe; [l.EV 03'1 ~,L 7tEPLA&.[l.7tEL x.atl 7tEpmo),r::'i:
·~[l.wv 0 'loGe; [l.Ecr1J[l.ßpLVOV olOt <jleyyo<; d<; 7t~crOtV TY)V ~uXY)v &'vOtxewv, EV ~ Ot U,O 'i:e;
15 v TE e;° U XIY.' 0. X0 [l. 0. & Ot' E7tELMv ~E 7tpOC; ~Ucr[l.IX<; yev1JTOtL, XOtTIX TO dxoe;
~xcr,Otcn<; xlY.l ~ ~V&EOC; E7tL7t[7tTEL XOtTOXWX.~ TE XOtl wxv[lY.. I),OtV [l.€V YIXP <jlw<; ,0
"',
vELOV
C\ -
E7tLI\Ot[l.'t'YI,
, ~'.1.
OUETOtL ,0, OtV1TPW7tLVOV,
, C\'
O,OtV
.,
0 EXELVO OU1JTOtL, ,OUT IY.VLcrXEL XIY.L
"'" - "', - , , , ,

&VOtTeAAEL. T<]) ~€ 7tpo<jl1JTtX<]) yevEL <jlLk'i: ToGTO crU[l.ßatl'IELV· E~OLX[~E,OtL [l.€v


YIXP EV ·~[l.'i:v 0 'loGe; XOtTtX 'Y)V ,0G &dou 7tVEU[l.OtTO<; &<jlL~LV, XOtTtX
~€ TY)V [l.ETOtV&.crTOtcrLV IY.UTOG 7t&.ALV dcrOLX[~r::,OtL' &e[l.L<; y!Y.p DUX ~cr'n
&V1J'OV &&OtV&.Tcp crUVOLX-YjcrOtL. ~LtX TOGTO ~ Mcnc; ,O\) AOYLcr[l.OG XlY.l ,0 7tEpl aUTO V
crXOToe; ~XcrTlY.crLV XlY.t &r::o<jl0P1J'OV [l.OtV[OtV Eyevv1JcrE. Diese Vorstellung ist aber
bei Phiion nicht einheitlich. An anderer Stelle sagt er, daß der 'loGe; das gött-
liche 7tVEG[l.1Y. aufnimmt, z. B. leg. all. I 37. V gl. Völker, Phiion 303 f. &0.0:;
yeyovOt (9,10.17) aber konnte Philon nicht schreiben wegen seiner Überzeu-
gung von der absoluten Transzendenz Gottes. Nur Moses wird Exod 7,1
"Gott" genannt (~e~wx&. crE &0.0'1 <DOtpOtw), woran Philon zwar festhält (de
sacr. Ab. et Caini 9f.; de somn. II 188f. s. u.), das er aber gegen jedes Miß-
verständnis erklärt (quod det. pot. ins. sol. 161): ... 'Ol.hOL<; g7tE,OtL XOtl ,0
Mwucr-Yjv, 07tOTE XELPO,ovE'i:,OtL »&EOC; ToG <DIY.PlY.w«, [l.~ 7tpOe; &A~&ELOtV YEYE-
°
V-Yjcr&IY.L, ~ 0 ~ YI ~ € [l. 0 v V tmOAOt[l.ß&.VEcr&IY.L • .. So lehnt er die "Vergottung"
ab (quaest. in Exod, Harris 72; Marcus 258): ... &0.0'1 YEvecr&IY.L ~E'i: 7tpo,r::-
pOV, Ö7tEP oU~€V o!ov ,0. (&v~pl &V'Y)T<]). V gl. auch de mut. nom. 181. Er läßt
nur in vorsichtigen Ausdrücken eine gewisse "Vergöttlichung" gelten
(quaest. in Exod II 29 Aucher) : (intellectus propheticus) derelictis ... mor-
talibus universis generibus, transmutatur in divinum, ita ut fiat deo
cognatus vereque divinus. Quaest. in Exod II 40, Aucher (nach Pa-
scher 240): animam sanctam deificari per istam ascensionem, non in aerem
vel aethera, vel in supremum omnium caelum, sed super omnes caelos. post
autem mundum non est locus sed deus. So nimmt der Hohepriester, der
beim Eintritt in das Allerheiligste nicht mehr Mensch ist, eine MittelsteIlung
ein (de somn. II 188f.): ... [l.E&6PLO<; ,L<; &EOG (XOtt &v&pW7tou) <jlUcrLC;, ,oG [l.€V
EA&'nwv, &v&pW7tOU ~€ XpdHWV. » ÖTOtV« y&.p <jl1Jcnv »dcr[YI de; TIX &YLOt ,WV ocy[wv
Erläuterungen 151

o CXPXLe:pe:U';, &V&pW7tO'; OUX ~cr't"CXL« (Lev 16,17). 't"L'; 01)'.1, d [L~ &v&pwmi,;;
&p& ye: &e:6,;; oux &'.1 e:'C7tOL[LL - 't"ov ycXp 't"013 ov6[Lcx't"0,; 't"013~e: XA'ijpOV 0 cXpxmpo-
CP~TY)'; ~ACXXe: Mwucr'ij,; ~'t"L &'.1 ev ALYU7t't"CJ>, 7tpocrp'Y)&d,; <l>cxpcxw &e:6,; (Exod 7,1) -
olhe: &v&pW7tO';, cXAA' excx't"epwv 't"wv &xpwv, W'; &'.1 ß&cre:w,; xcxl Xe:CPCXA'ij,;, ecpcx7t't"6-
[Le:VOC;. Auf diese Frage: 't"L'; 01)'.1, d [L~ &v&pW7tOC;; antwortet Pap. klar: &e:o,;
yeyove:v. Aber auch nicht, ohne Mißverständnissen vorzubeugen: &e:oc; yeyovr/..
xwp~crr/..'; 7tp6,; [Le: ye:v6[Le:vov 't"ov &e:ov Myov (9,10); ... [Le:'t"r/..C1XWV 't"013 &e:013
Myou (9,17). Der "Ekstatiker" ist also &e:6c; nicht oUcrLq., sondern [Le:'t"OUcrLq.,
XOLVWVLqc, [Le:'t"oX-n, nicht CPUcre:L, sondern &ecre:L und X&pL't"L, wie die Kirchen-
schriftsteller nicht müde werden zu betonen. Vgl. Did.Cat. zu Ps 17,32
(1257 C); zu Ps 85,8 (1481 C).
Daß die &e:07tOL'Y)crL';, die in der Ekstasis erfolgt, nach Pap. durch die
Teilnahme am Gott-Logos geschieht, ist ebenfalls für Philon unmöglich;
denn weder seine verschiedenen A6YOL noch sein &dov 7tve:13[Lr/.., dessen
Ankunft nach Philon die Ekstasis bewirkt (qu. rer. div. her. 265; de gig.
53.55), sind Gott. Das schließt aber nicht aus, daß philonische Aussagen
über A6yo,; und 7tve:13[Lr/.. christlich uminterpretiert wurden auf den Logos
und den BI. Geist, wie etwa die Interpolation quaest. in Exod II 117 zeigt.
Pap. steht ganz in der Tradition der christlichen Lehre von der &e:07tOL'Y)crL';.
Clemens Al. und Origenes behalten die schon zu Lebzeiten erfolgte &e:07tOL'Y)-
O"LC; mehr dem Pneumatiker vor, während Athanasius sie jedem Christen
auf Grund der Taufe zuspricht. Des Athanasius weitere Auffassung blieb
dann ein Zentralpunkt ostkirchlicher Theologie und Frömmigkeit bis
heute. Sie findet sich auch oft in den Schriften des Didymus. Da jedoch
an unserer Stelle die Ekstasis des prophetischen Verfassers von Ps 30 zu
erklären ist, wird hier die engere Auffassung zugrunde gelegt und so dem
Pneumatiker gegenüber dem einfachen Gläubigen eine Sonderstellung ein-
geräumt, wie schon bei Clemens Al. und Origenes (vgl. Völker, Origenes 22;
Bardy, Origene 223ff.). Als solche Pneumatiker, Gnostiker, werden in A
angeführt der Psalmist des Ps 30 (und 115,2) und Paulus (1 Cor 2,9f.;
2 Cor 5,13), in C Petrus und die Propheten. Dieser Pneumatiker wird in A
gezeichnet nach dem Muster des philonischen "Propheten", wie schon der
e7tLcr't"~[Lwv 2,12ff. und abermals der x'ijpu~ 't"'ij,; crOcpLr/..'; 12,3ff. (s. Erl. zu
diesen Stellen). Das Verhältnis von A und D kann also dahin zusammen-
gefaßt werden, daß A ohne Zweifel aus D übernommen hat; Phiions
Darlegungen lieferten ihm die Form zur Darstellung christlicher Gedanken.
Dabei gehört beides zur alexandrinischen Schultradition, sowohl die Lehren
Phiions wie auch die Lehre von der &e:07tOL'Y)crL';.
152 Erläuterungen

Der Umstand aber, daß die &e:orco('Y)O'L<; in unserm Text so selbstverständ-


lich mit der ~Xcr't'IXO'L<; verknüpft wird, setzt die Verbreitung plotinischer
Anschauungen voraus. Wie nahe unser Text ihnen kommt, mag ein Ver-
gleich mit der Beschreibung der Ekstase bei Plotin zeigen:

Plotin VI 9,9,45ff. Pap.


Nach Darlegung der irdischen
Liebe und ihrer Unvollkommen-
heit heißt es: he:!: ae 't'o OCA'Y)SWOV
e:PW{Le:vov
"
e:cr"tW , cp
(") 7
e:cr''n
,f
XIXL\ crUVe:L\lIXL
T

{Le:'t'IXA IX ß 6v't'lX IX u't'o Ü XlXt ()V 't'W <; {Le:'t'lXcrXWV 't'OÜ &e:OÜ Myou 9,17
~XOV't'IX, ou rce:pm't'ucrcr6{Le:vov crlXp~tV XWp~crlX<; 't'ov &e:ov A6yov 9,10f.
~~w&e:v. ()cr't'L<; ae dae:v, o!ae:v 8 Myw,
(' (',r. \" , "i i
w<; 'Y) 'j'UX'Y) ",W'Y)v IXAA'Y)V LcrXe:L 't'o't'e:
" I
('t'0 ~~w 't'LVOC ye:VEcr&IXL 't''Ij<; rcpO't'EPIX<;
rcPOcrLOÜcrlX XlXt ~a'Y) rcPOcre:A&OÜcrlX XlXt elXu't'oü xlX't'lXcr't'cXm::w<; 9,8f.)
{Le:'t'lXcrXOÜcrlX IXU't'OÜ, &.rJ't'e: YV&VIXL {Le:'t'lXcrXWV 't'OÜ &e:oü A6you 9,17
aLIX't'e:&e:!:mxv ()'t'L rccXpe:cr't'LV 0 XOP'Y)YO<;
OCA'Y)&L\I'Ij<; ~w'Ij<; XlXt ae:'i: ouae:v6<; ~'t'L·
't'OUVIXV't'(OV ae ocrco&ecr&IXL 't'OC &AAIX ae:'i:
XlXt ev {L6vcp cr't"ljVIXL 't'OO't'cp XlXt 't'OÜ't'o
ye:vecr&IXL {L6vov rce:p Lx6t.jJ IXV't'1X 't'OC Aomoc
()crlX rce:pLxd{Le:&IX· ••• opOCV a~ ~cr't'LV
ev't'lXü&1X XOCxe:!:VOV XlXt elXu't'6v, w<;
opOCV &e{LL<;· elXu't'ov (Lev ~yAIXLcr{LeVOv,
rpW't'O<; rcA~P'Y) vO'Y)'t'OÜ, {LOCAAOV ae rp&<;
IXU't'O XIX&lXp6v, OCßIXP'Ij, XOürpov, &e:ov &e:0<; yeyovlX 9,10
ye:v6{Le:vov, {LOCAAOV ae ()V't'IX, ••• &e:o<; yeyove:v 9,17
(&e:orcOL'Y)&e:l<; &v&pwrco<; 9,18)
VI 9,10,9ff.
elXu't'ov {Lev oiSv tawv 't'6't'e:, ()'t'e: opoc,
't'oLoihov ()t.jJe:'t'IXL, {LOCMov ae IXU't'cj'>
't'OLOO't'<p CfUvecr't'IXL XlXl 't'OLOÜ't'OV Ottcr&~­
cre:'t'OtL <X:rcAOÜV ye:v6{Le:vov. ••• 't'0 ae
orp&ev (e:'lrce:p ae:!: aOO 't'IXÜ't'1X Aeye:LV,
't'6 't'e: 01'&'11 XlXl 't'0 oPW{Le:vov, OCMOC
{L~ ~v &{Lrpw - 't'OA{L'Y)P0<; (Lev 0 Myo<;)
't'6't'e: {Lev oihe: op~ oi5't'e: aLIXXp[Ve:L 0
01'&'11 Ouae rpOtv't'cX~e:'t'OtL Mo, OCAA' otov
Erläuterungen 153

&/J..oe" E:OCU,,"OU yeyovev 9,17


""oe,, ou8' oclhou O'UvnAer exer, (e~eO''!'1Jv e!Locu,,"ou 9,10)
xcXxdvou yev6!Levoe" ~v eO',,"Lv lilO'1tep
xev,,"pep xev,,"pov O'uvocy;oce,,' •••
Origenes kann man diesen Passus über die Ekstasis kaum zuschreiben;
denn es finden sich bei ihm Stellen, die den biblischen Schriftstellern die
Ekstasis in klaren Worten absprechen, z. B. in Ez horn. VIl (GCS VIII
378,7ff.) neque enim ... mente excedebant prophetae et ex necessitate
spiritus loquebantur (a. a. O. Z. 26f. oux e~LO',,"OC!LeVOL OL 1tPOCP~,,"OCL 1tpoecp~,,"euov
""</> AOC</>, ••• ); de princ. III 3,4 (GCS V 261,1ff.). Wenn man diese Stellen
auch aus einer apologetischen Tendenz heraus geschrieben verstehen muß,
hat man doch andererseits Mühe, im reichen Schrifttum des Origenes einige
Stellen zu finden, an denen unsere Bedeutung IV der Ekstasis anklingt (s.
Völker, Origenes 137 ff.). Man vergleiche auch seine Auslegung von Ps 115,2
,
eyw , '1"'"
oe ,
eL1tov ev ""Tl- "eXO',,"IXO'eL !L0u' 1tIXe"
- "n.
IXVvPW1tOe" .1. ' •
't'euO'""'YJc,, 1n I 0 comm.
XX 241f. (GCS IV 363,34ff.) ... lilO'1tep »1t~e" &v&pW1toc" y;euO',,"'YJc,,«, oihwc" 1t~c"
&v&pW1toe" oux ~O''!'1Jxev ev -r1i cXA'YJ&d~. d yocp ""Le,, e(mv ou y;euO''!'1Je" hL ~ ~0''!'1J­
xev ev ""~ cXA'YJ&d~, 0 ""OLOU,,"Oe,, oux rtO',,"LV &v&pW1toe", lilO',,"' &v eL1terV IXU,,"</> XIXl.
CL' , \ 'Y CL \ C, .L' ,
""OLc,, 0!L0LOLe" OCu""ep ""ov 'iTeov' » eyw
I ,...., " C
'iTeOL eO',,"e XIXL ULOL U't'LO',,"OU 1tIXv,,"ec,,«
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6) " e1teveX'iT'YJO'0!Levou
(P S 81 "oux n. ' ,-
IXU""ep -
""ou , -
» U!LeLc" '1"
oe ,
O'~,YJ we" " n.
OCV'iTPW1tOL '
IX1tO-
&vMxe,,"e« (Ps 81,7). Ähnlich a.a.O. XX 266 (GCS IV 367,lff.). Lit.: Völ-
ker, Clemens 602ff.; ds. Origenes 191 f.; Stellen aus Didymus zusammen-
gestellt bei Leipoldt 76 f.; zu Athanasius: K. Bornhäuser, Die Vergottungs-
lehre des Athanasius und Joh. Damaszenus, in "Beiträge zur Förderung
christlicher Theologie" VII (1903), Heft 2; allgemeine Darstellungen:
M. Lot-Borodine, La doctrine de la demcation chez les Peres grecs, Rev.
Rist. Re!. 105 (1931) 5-43, 106 (1932) 525-574, 107 (1933) 8-55; P. H. Merki
OSB, O!LOLWO'Le" &e</>. Von der platonischen Angleichung an Gott zur Gott-
ähnlichkeit bei Gregor von Nyssa, FreiburgJ Schweiz 1952; zur Ekstasis:
Fr. Pfister, Ekstasis, in "Pisciculi", Studien zur Religion und Kultur des
Altertums, hg. von Th. Klauser und A. Rücker,! Münster 1939, 178-191;
ds., Artikel "Ekstase" im Reallexikon für Antike und Christentum, hg. von
Th. Klauser, Stuttgart, Bd. IV (1959) Sp. 944-987. - Soweit wir sehen, ist
unser Autor der einzige, der die Lehre von der Ekstasis als &e01tOL'YJO'Le" mit
der Erklärung unserer Psalmüberschrift verbunden hat. Nach Euseb. Caes.
z. St. (PG 23, 265 A) und Theod. Cyr. z. St. (PG 80, 1077 A) fand sich das
exO'""ocO'ewe,, des Titels weder in der hebräischen Fassung des Psalms noch bei
einem Übersetzer, wohl ev eVLOLe" 8e: ,,"wv cX.V,,"LYpOC!pWV. Es sei wegen Vers 23
154 Erläutcrung::n

EYW ae: dmx EV -rTI hcr-racrEL [Lou ... hinzugefügt worden. Es bieten zu diesem
Vers Did.Cat. (1317 C) -ro ae: -rYje; hcr-rrXG"<:we; OVO[LIX cr'YJ[LlXlvEt -r~v 7tlXplXq?pO-
crUV'YJV, a'YJAO'i: ae: XIXL -rOV &IXU[LlXcr[LOV [Ln' EX7tA~~EWC; YLv6[LEVOV. cr'YJ[LlXlvEL
~ 7tO(poi)crlX M~Le; -ro aEU-rEpOV -r(;)V cr'YJ[LIXLVO[LEVWV. Ebenso Theod. Heracl. (in
Cat.Cord. I 533), beide bleiben also im Bereich der phiionischen Tradition.
Anders Euseb. Caes. (PG 23, 273 C) ... EV -rTI YEVO[LEVYl [LOL EXcr-rrXcrEL, EV ~
» E-rO(pax&·r; EV &U[LC!) 0 oq?&IXA[L6e; [LOU« ... Fast wörtlich so Athanasius
(PG 27, 160 D). Schließlich Theod. Cyr. (PG 80, 1085 B) ~xcr-rMLV ae: dx6-
-rwe; -r-ljv &: [L IX P-r l IX v ExaAEcrE.

9,3 o[LWVU[Lov: Aristot. cat. 1, l a l O[LWVU[LIX AEYE-rIXL i1v OVO[LIX [L6vov xOLv6v,
o ae: XIX-rtX -rO()VO[L1X Myoe; -rYje; OVcr[IXe; hEpOe;. 9,5 &lXu[LM-r6-r'YJt;(auch 9,7): Statt
des gewöhnlichen &lXu[LlXcrL6-r'YJe;. Bisher m. W. nicht belegt. Ist abgeleitet von
&IXU[LlXcr-r6e;, das im späteren Griechisch den Gebrauch von &IXU[LrXcrLoe; zurück-
drängt (Hesych. z. B. erklärt &IXU[LrXcrLOe; durch &lXu[LlXcr-r6e;). 9,8 ß-rIXV c. ind.
(= als) statt ß-rs; s. Bl.-D. § 382,4. - EAIXßEV U7tO 'IcrlXu: Vgl. AIX[LßavsLv u7t6
-rLVOe; in neugriech. Schriftsprache statt volkssprachlich cX.7t6 -rLVOe;. (Mündliche
Mitteilung von D. Savramis.) 9,9-13 "xe; &v&pW7tOe; ~EucrrlJe;: Wird als sinn-
los erwiesen, wenn nicht ein ovxEn &v&pW7tOC;, ein &E07tOL'YJ&de; &V&pWTCOe; es
spricht. Noch ausführlicher wird dieses Sophisma durchgeführt Did.Cat. zu
Ps 115,2 (1553 BD) und dann eine etwas gesuchte Allegorie als Lösung ge-
boten: -ro ae: cX.A'YJ&e:e; oihwe; ~XEL· &V-&PWTCOL ytXp MYOV't"IXL ot -ro'i:e; cX.v-&PW7tlVOLe;
~-rL XIX-rEX6[LEVOL 7t1X&~[LlXcrLV. 0 ae: U~'YJM-rEpOe; ~a'YJ -rWV crlXPXLxWV 7t1X-&'YJ[LrX-rwv
YLv6[LEVOe; XIXL aLOC -r-Ijv -roi) voi) -rEAdwcrLV TCpOe; -r~v -rWV cX.yyeAwv xlX-racr-rlXcrLv [LE-r-
EA-&WV, oi5-roe; ß-rIXV 7tEPL -rWV cX.v-&pw7tlvwv aLIXAeY'YJ-rIXL, EIXU-rOV Uq?E~IXLpe:!:-rIXL -rWV
r,OL7tWV
~ - 0'YJl\ovon.
'1' ~ I
lX'f'EUO''1"YJe; YIXP
'.1. '" 0 Emwv· » syw ELTCIX· 'l~YEOL Ecr-rE« (P s 816)
I ".,. "
, . 7tIXV-
I

-rwe; XIXL e:'l -rLVL &AAcp XIXL -ri}l ~IXULa ~ -rOLIXU-r'YJ 7tpocr'YJyoplO( 7tpe7toucrlX· XIXL yocp
XIXL » 0 utoe; u~lcr-rou« (Ps 81,6), 0 aLtX -rYje; cX.pE-rYje; otxELW[LeVOe; &Ei}l XIXL OVX &ito-
&v~crxwv we; &.v&pW7tOC;, cX.AAOC ~WV-r1X ~Xwv EV EIXU-ri}l -rov &E6v. V gl. auch die
oben zitierte Auslegung des Origenes aus in 10 comm. XX 241 f. - Ps 115,2
gehört als logisches Paradoxon zum berühmten "Pseudomenos", und zwar
als Abart in der Form des "Lügenden Kreters" des Epimenides (Diels,
Fragm. d. Vorsokr. Epim. B 1; Tit 1,12), der sich freilich nicht unter Um-
gehung aller logischen Schwierigkeiten durch eine solche Allegorie "lösen"
läßt. S. Al. Rüstow, Der Lügner - Theorie, Geschichte und Auflösung,
Leipzig 1910 (Diss. Erlangen). 9,10f. xwp~crO(e; 7tp6e; [LE YEv6[LEVOV -rov &EOV
Myov: Die ursprüngliche Schreibung ist die richtige. V gl. Did.Cat. zu Ps
85,8 »ovx ~cr-rLV ß[LoL6e; crOL EV -&Eo'i:e;, XUPLE« (1481 D): &e:ouc; 7taALV AeYEL
Erläuterungen 155

't'OU~ ocy~ou~, OU 't'OU~ 81lt~!J.ovllt~ ~ 't'a IXycXA!J.Ilt't'Ilt· !J.6vo~ yap 0 XUPLO~ ~O'IltU't'<U~
EO''t'1lh:o; 't'cj) 7t1lt't'pL 7tiX~ 8e: &YLO~ !J.e:'t'OUO'~~ 't'n 't'OU't'OU .&e:o~ 't'ov .&e:ov A6yov
8e:~cX!J.e:vo~ xllt't'a 't'o Exdvou~ e:l7te: .&e:ou~, 7tpO~ oß~ 0 A6yo~ 't'ou .&e:oU
Eyeve:'t'o (1010,35). Ebenso zu Ps 17,32 (1257 C) oMe:1; yap IXA'Y).&W~ XUPLO~
.&e:o~ 7tA~V 't'ou .&e:oU A6you. . .. 7tcXv1'e:; OL t1XAOL 7tlltpouO'~~ .&e:oÜ Myou .&e:01 XIlt't"Ilt-
O'XEUcX~OV't"IltL· EXe:~VOU~ yap .&:::ou~ e:l7te:v, 7tpO~ oß~ 0 A6yo~ 't'OÜ .&e:oÜ Eye-
ve:'t'o. (Anders dagegen zu Ps 94,3, 1504 D .&e:ou~ Aeye:L, oß~ IXyyeAou~ lj ypllt(j)~
xlltAd. ßIltO'LAe:Ue:L 8€ xhdv<uv y:::vo!J.ev<uv .&e:wv, 7tpO~ oß~ 0 Myo~ 't'ou .&e:oü ye:ye-
V·'l't"IXL.) Der Myo~ 't"oü .&e:oU der lo-Stelle wird in Pap. und den beiden ersten
Catenenzitaten personal aufgefaßt. Die ursprüngliche Formulierung des Pap.
ist nicht unverständlich, darum ist kein Grund zu einer Korrektur ersicht-
lich. Wurde vielleicht ein entstelltes Exemplar kollationiert? Die 1. Kor-
rektur: X<UP'Y)'t"LXO~ 7tpO; O'e: ye:vO!J.e:vo; 't"ov .&e:ov AOYOV, "aufnahmefähig für dich
geworden, den Gott-Logos" (X<up'Y)'t"Lx6~ mit 7tp6~ statt Gen. verbunden ist
sprachlich hart). Die 2. Korrektur ist ganz sinnlos; vielleicht ist sie nicht
vollständig durchgeführt. 9,11 d ... AIlt!J.ßcXVOL!J.e:V, ~e:U8e:'t'IltL: Potent. ohne &v.
9,13 't'a 't'wv IXV&p6)7t<UV: Meint nach dem Kontext die Worte des Men-
schen, denen gegenüber 0 't'ou .&e:oU Myo~ ßeßIltLO~ xllt1 IXXALV~~ EO''t"L (Did.Cat.
zu Ps 98,7, 1513 A). - Vgl. Did. de trin. II 17 (724 A) O't'L ou8b IXV.&p6)7tOL~
ßeßIltLov. Cat. zu Ps 26,12 (1305 D) IXAA' lj IX8LX~1lt ~ tlltu't"ou~ 7tp0O'<pXe:L<UO'IltV,
, ,
1lt00uO''t'Ilt't"0; XIltL\ Ilt, ß'e: ßIltLO~ ouO'Ilt
T '.1.'
:::'j'e:UO'Ilt't'O , t"71.
e:IltU' - 916
, cruve:",e:O'
?:" 't"'Y)!J.e:v, cruVO'<U-

(j)povoü!J.e:v: Sind wohl ad hoc gebildet, da in dieser Bedeutung sonst nicht


nachweisbar. Eine rein formale Entsprechung Eurip. Iph. Aul. 4070'uvO'<U-
(j)POVe:LV O'OL ßOUAO!J.', IXAA' ou O'UWoO'e:Lv. Durch das Präfix O'uv- werden .&e:cj)
und U!J.LV in ihrer Bedeutung festgelegt und somit die sonst schwierige Stelle
eindeutig interpretiert. - Dem Kontext entsprechend wird hier der Pneu-
matiker im engeren Sinn den gewöhnlichen Gläubigen gegenübergestellt.
Schon Clem. Al. Strom. IV 114,1 (GCS II 298,18ff.) wird das in Z. 14
zitierte Wort aus 1 Cor 2,9 dem Gnostiker vindiziert: 't'cj) !J.e:v YV<UO''t'LXcj) lj't'o~­
!J.IltO'1'IltL » & O(j).&IltA!J.O~ oux e:I8e:v oMe: OU~ ~xouO'e:v oMe: E7t1 xlltp8~lltv IXV.&PW-
7tOU IXveß'Y)«, 't'cj) ~e: OC7tAW~ 7te:mcr-r:::ux6't"L !J.lltp't"upe:L tXIlt't"OV't"Ilt7tAIltO'~OVIlt 6lV IX7tOAe-
1\0L7tEV, 'Y~,
"l.
)V e:7tlltyye:I\LIltV
"l.'" • ~ , , ß'ß
e:L~ O'UVe:O'LV IltVV-p<U7t<UV 7tL7t't"e:LV O'U!J. e: 'Y)xe:v.

9,19-28 Es wird erklärt a XIlt't"IltLO'XUVe:O'.&IltL (9,19f.); b Iltlwv im Sinne von


1. Lebenszeit (9,20-23), 2. Ewigkeit (9,23-28). V gl. Did.Cat. zu Ps 14,5
(1225 CD): (b 1.) ou O'IltAe:U.&~O':::'t"IltL 8e: d~ 't'ov Iltlwvllt 8La ß~ou !J.ev<uv Iltt~ XIlt't'6)P-
.&<uO'e:v IXpe:'t"lltk 't'lltu't'ov yap 1'0 Ae:"(6!J.EVOV EV't"IltÜ.&1lt 't'cj) » ou !J.~ (j)cX"(<U XPEIlt e:l~
1'0'1 od(';)vllt« (1 Cor 8,13) .... (b 2.) d 8e: 't"o »e:l~ 't'ov Iltlwvllt !J.~ O'IltAe:Ue:O'&IltL«
156 Erläuterungen

Xocl7tAELOVOC 'nvoc 7tocpex1"ocow octwvoe; Z[L<pOCLVE~, 7tOCPOC7tA'YjO"LWe; 1"<» dp'Yj[Lev<p· » xocl


7tiie; 0 ~wv 0 mO"1"EUWV de; Z[Le: ~1jO"E1"OC~ de; 1"OV octWVOC« (10 11,26). ZV oupocv<»
Y<XP ot &YLO~ 1"0 7tOAL1"EU[LOC ~XOV1"Ee; z7tl y1je; OCU1"OÜ i}~OC1"PLßOUO"LV, x&v ~1"~ &mv ZV
1"OCUrn T'ii y(j. V gl. auch den de trin. II 6,4 (516 D-517 C) dargelegten homo-
nymen Gebrauch von octci>VLoe;. - Nach Aristot. de caelo I 9, 279 a 14ff. ist
xp6voe; die absolute, octwv die auf ein Bestimmtes bezogene Zeit; ist dies
Bestimmte ein lebendiges Geschöpf, dann ist octwv = Lebenszeit, wenn aber
Gott, dann = Ewigkeit; bei Gott fällt xp6voe; mit octwv zusammen (s. dazu
U. v. Wilamowitz-Moellendorff zu Eurip. Herad. 669, Euripides Herakles,
Nachdruck der zweiten Bearb. von 1895, Darmstadt 1959, III 154f.).
9,21 OC7tAOUO"1"EPOV: s. zu 6,11. 9,24f. ~ ßOCO"~AELOC de; 7tOCV1"OCe; 1"OUe; cdwvoce;:
Oft im AT und NT ausgesprochen, sei es allgemein von Gott oder speziell
von Christus, z. B. Exod 15,18; Mich 4,7; Is 9,6; Dan 2,44; 7,14; Lc 1,33;
1012,34; Apc 11,15. Did.Cat. zu Ps 144,13 »~ ßocmAELOC O"ou ßlXmAELIX 7tOCV1"WV
1"WV IXtwVWV« (1608 CD): d ouv 0 7tIXTIjp ßIJ((l"~AEUe; 1"WV IXtwvWV, XIXL 1"OÜ utoü
~ ßOCO"~AELOC zO"1"l 7tOCV1"WV 1"WV octwvwv.

9,2S-10,5 Nach einer textkritischen Bemerkung (9,28f.) wird i}~XIXLOO"UV'Yj


als Christus gedeutet und damit das Lemma auf seine Erlösertätigkeit.
9,28f. Ps 30,2b-4a stimmt überein mit Ps 70,2a-3 c . Z~EAOÜ [LE ist hier be-
sonders hervorgehoben, weil es in manchen Handschriften fehlte (s. Einl.
S.36). Der Lemmatist las es in seinem Kodex, der Autor aber wohl nicht,
denn er kommentiert nur PÜO"OCL [LE; Z~EAOÜ [LE klingt in der Erklärung nicht
an. Außerdem knüpft yocp in 9,30 unmittelbar an das Lemma an. ~ cX.px~ •.•
Z~EAOÜ [LE ist also ein nicht vom Autor stammender Zusatz, der das Z~EAOÜ [LE
des Lemmas rechtfertigen soll. Möglich, wenn auch wenig wahrscheinlich,
ist, daß zwischen der textkritischen Bemerkung und IXU1"OC; y<Xp ••• etwas aus-
gefallen ist. 9,30 Vielleicht ist nach AeyE1"OCL ein i}LxocLOcrUV'Yje; durch Haplogra-
phie ausgefallen, oder nach ZO"1"LV ein ~ i}LXOCLOO"UV'Yj zu ergänzen; man könnte
auch OC1h6e; zu OCU1"1) oder ~e; zu 00 ändern, um den Satz grammatikalisch
normal zu gestalten, was aber alles nicht nötig scheint. - i}LXOCLOO"UV'Yj: V gl.
Did.Cat. z. St. (1313 B) cX.~LO~ i}e: 7tOAE[LOU[LEVOe; PUO".&1jVOCL 1"<» [LOVOYEVE~ 1"OÜ
.&EOÜ i}LXOCLOO"UVYl 't"uYXOCVOV1"L. Auch de trin. I 15 (309 B). Orig.Cat. z.
St. (PG 12, 1297 D-1300 A) ~ 1"OCXIX i}LXIXLOO"UV'YjV AeYEL 1"OV XpLO"1"6v·
OCU1"OC; Y<XP » ZYEV1j.&'YJ ~[L~V O"O<pLOCcX.7tO '&EOÜ, i}LXOCLOO"UV'Yj 1"E xocl OCYLOCO"[LOe; xocl
cX.7tOAU1"pWO"Le;(( (1 Cor 1,30). - XALVOCe; 1"OV OUPIXVOV xoc1"eß'Yj: Neben Ps 17,10
noch Ps 143,5; vgl. lob 38,37 oupocvov i}e: de; y1jv ~XALVEV. 10,1 Zur Auffas-
sung von der allgemeinen Sündhaftigkeit s. zu 1,10f. - 0 x60"[L0e; 0 7tEpl y1jv
Erläuterungen 157

yev6(LSvo<;: Der Ausdruck findet sich Aristot. meteor. (Belege bei Bonitz,
Aristot.-Index s. v. x60"(L0<;) und dürfte an unserer Stelle formelhaft ge-
braucht sein. V gl. Ammon. Gram. de diff. (83 Valckenaer 2) x60"(L0<; obwu-
(LeV1j<; 8LoccpepeL' TO (Lev 7t'epLexeL obwu(LevlJv xocl. cx.O"TPOC, TO 8e yYjv (L6vov -rljv
cpocvepocv. 10,3-5 Vielleicht hat der Interpret hier gedacht an den ~ALO<; -rij<;
8LXOCLOcruVlJ<; (s. o. zu 6,11-18; 6,13-18) und an den Johannesprolog. 7t'OCpouO"(oc
cpwT6<; = adventus Christi. Das Erscheinen Christi wurde oft mit dem Auf-
gang der Sonne verglichen. Bild und Terminologie sind schon vorchristlich,
angewandt auf die römischen Kaiser, vgl. Dittenb. Syll.3 798,3 e7t'eL {; veo<;
"HALo<; rOCLO<; KOCLO"OCP ~eßocO"To<; rep(LOCvLxO<; O"UVOCVOCAOC(LljiocL TOCL<; t8(OCL<; OCUYOCL<; •••
814 III 31ff. em8~ (= e7t'eL8~) {; TOU 7t'OCVTO<; x60"(Lou XUPLO<; Nepwv ••• veo<;
"HALo<; emAOC(Lljioc<; TOL<; "EAAlJO"LV. •• Anth. Pal. IX 178 ~8lJ O"ßevvu(Levocv (Le
veoc xocTecpC:mO"ev a.XT(<;, / "AALe, xocl. 7t'OCPOC O"ov cpeyyo<; ~AOC(LIjie: Nepwv. (Vgl.
Wendland, Die hell.-röm. Kultur, 19123410 Nr. 12.) 10,4 xocl. emAoc(LljiocO"'Y)<;
-rij<; a.pe:-rij<; ex7t'086lv ~ xocx(oc OtXe:TOCL: V gl. Did.Cat. zu Ps 50,11 (1397 D)
e~oc.Ae:(cpoVTOCL &:(LOCpT(OCL a.7t'0 -rij<; (Le:TOUO"(OC<; TWV a.pe:TWV· w<; yocp ~ emO"TIJ(LlJ d<;
ljiul~v eA.&ouO"oc a.cpocv(~eL xocl. e~OCAeLcpe:L -rljv cx.YVOLOCV, oß"C'w 7t'OCpoucr(qt a.pe:T1j<; Te-
Ae(oc<; e~ocAeLcpe:TocL &:(LOCPTLOC 7t'occroc. Did.Cat. zu 1 Cor 15,54-56 (Staab 11,21)
ClO"7t'e:p a.pe:-rij<; 7t'OCpouO"'Y)<; OUX tmocPle:L xocx(oc, OßTW<; •••

10,5-15 a Zwei Interpretationen zu xALVOV ••• : 1. 9,6-8; 2.9,8-11; b Er-


klärung zu TOCXUVOV. •• 9, 11f.; anschließend Beantwortung einer Frage
9,13-15. 10,6-11 Das starke Betonen der Notwendigkeit der O"UYXOCTOCßOCcrL<;
Gottes erklärt sich wohl als Reaktion auf die "Erlösungslehre" des Neu-
platonismus, die in der Hinkehr des Menschen zum Ureinen besteht: (L6vlJ
O"WT'Y)p(oc ~ 7t'po<; TOV .&e:ov e7t'LcrTpocp~ (Porphyr. ad Mare. 24). Darum wird
hier der rein menschlichen emcrTpocp~ die Notwendigkeit der göttlichen
cruYXOCTOCßOCcrL<; entgegengestellt (vgl. H. Rahner, Das Menschenbild des Ori-
genes, Eranos-Jb. 15/1947, 199f.). - cruYXOCTOCßOCcrL<; .&eou hat bei den Kir-
chenschriftstellern a die übertragene Bedeutung "Herablassung", besonders
gegenüber dem Beter und dem Sünder; b das Herabsteigen Gottes in der
Menschwerdung des Logos. Dabei kann aber jeweils die andere Bedeutung
mitklingen, da der "Herabstieg" Gottes zugleich seine größte "Herablas-
sung" bedeutet. Zu a: Did.Cat. zu Ps 16,6-8 (1237 C) w<; TOU .&e:OU XA(VOVTO<;
7t'po<; ~(Loc<; dcrocxoueL TWV PlJ(LOCTWV T1j<; cpwv1j<; ~(Lwv, oux cx.AAO TL TUnOCVOV ~ ~
O"UYXOCTOCßoc~voucroc
I
oL
"-"
OCYOC1TOT'
Cl'
Y)TOC OUVOC(LL<;
"-'
OCUTOU
,
e:7t'L Tep
-, \
Oe:le:cr1TOCL
-"-' Cl
TOU<;
"
lJ(Le:Tepou<;
,

A6you<;. Auch zu Ps 13,2 (1220 D); zu Ps 70,2 (1460 D); zu Ps 114,2 (1549
CD); de trin. III 20 (893 CD). ,Zu b: Did. de trin. I 26 (389 A) e7t'eL8~ (L~
158 Erläuterungen

~ \ J.
oUVIX1'OV ' n....
'Iv O~iT'1lVIXL, GUYXIX1'e:'ß '1l ('0 ULO~
")'lX1'pe:1t'1'<U~, 1X~IXV1'IXGLIXG1'<U~, e:c.u~ OLXe:'t"OU
I , , ", ,

(LOp~1i~. Auch de trin. III 18 (881 B). Aus späterer Zeit: C. F. G. Heinrici,
Griech.-byzant. Gesprächsbücher und Verwandtes, in Abh. d. philol.-hist.
Kl. d. kgl. sächs. Gesellschaft d. Wiss., Bd. 28 (1911), Nr. 8, 27, 37. EpW't".
8LOC 1'L )>1t'p<U't"61'oxo~ EV 1t'OAAO'Lt; &8e:A~O'L~« (Rom 8,29) EAeX&'1l 0 XUPLO~; - &1t'6xp.
8L~ TIjv d~ 't"~v X1'LGLV GUYXC'I.'t"OCßIXCHV XC'l.t 't"~ 1'WV 1t'OAAWV &8e:A~01t'OL~O'e:L.
Ps. Hieron. Brev. in Pss (PL 26, 906 C) per au rem benignitas dei inteIIigitur.
inclinat Christus aurem, quando exaudire dignatur (entspricht a). vel tunc
inclinavit deus aurem suam, quando misit verbum suum (entspricht b) et
nos exaudivit in mundo. In anderen Fällen durchdringen sich beide Be-
deutungen, z. B. Did.Cat. zu Ps 20,14 (1276 A) »uy;w&'1l't"L EV 1'~ 8UVOC(Le:L
O'OU«, E1t'd O'UYXIX't"IXßIXLVc.uV 't'~ &O'&e:vdq. ~(Lwv &O'&e:ve~ 't"L &VdA1l~IXt;, ()1t'e:p tO'xu-
C\ C\ \ , 1:' 'C\ '.1. I C\ ' - ~
po't"ZPOV
I
't"<UV
-,
C'l.ViTp<U1t'<UV
I
e:G't"LV'
"
Cl"t"IXUpc.u'ITZLt; e:s I
C'l.O'17·e:Ve:LIX~ » U'I'c.uiT'1l't"L e:v 't"JI oU-
VOC(Le:L O'OU«.Vgl. de trin. III 18 (884 D-885 A). Unser Text legt Bedeu-
tung a zugrunde. Die Herablassung Gottes ist notwendig, 1. weil der
Mensch als Geschöpf Gott von sich aus nicht erreichen kann; 2. weil der
Mensch als S ü n der in der Gottferne lebt und nur durch Gottes verzeihende
Herablassung sein Gebet gehärt und erhört wird. 10,8 Da nicht gemeint
sein kann, daß "Gott nicht alle Sünden wahrnimmt", muß das e:1tZL (L'1l in
E1t'e:L81j geändert werden. M. Auch 1,29 war ein irrtümliches (L'1l zu emen-
dieren. 10,12 Zu e:1te:p s. Einl. S. 25 ff.

10,13-15 Auffällig ist, daß für den Psalmisten hier nicht nur Bedeutung IV
des Wortes Ekstasis in Anspruch genommen wird (1'0 ~~<U EIXU't"OÜ ye:veO'&IXL),
sondern auch II (1'ov &IXU(LIXO'(L6v), was zudem im Kontext befremdlich ist.
Wahrscheinlich ist sie mit Rücksicht auf Vers 23 eingefügt, wo Bedeutung
IV keinen Sinn hat (EYW 8& e:hlX EV ~ EXG't"OCGe:L (LOU' &1t'eppL(L(LIXL &plX &1t'0
1t'p0O'W1t'OU 't"WV O~&IXA(LWV O'ou). - Die hinter der Frage stehende Schwierig-
keit wird vom Vortragenden zunächst schärfer herausgestellt: Wer sich in
der "Ekstasis" befindet, d. h. nach 9,16-18, wer "Gott" geworden ist, kann
nicht beten: "Neige dein Ohr zu mir". Die Schwierigkeit wird beseitigt
durch den Hinweis, daß es verschiedene V ollkommenheiten gebe. Doch
scheint nicht eine Vorstellung wie Clem. Al. Strom. IV 130,1 (GCS II
305,19 ff.) zugrunde zu liegen: '!e:Ae:LOÜ't"otL yoüv 1'L~ XlXt Wt; e:ÖAIXß~~ XlXt w~ U1t'Q-
(Lov'1l't"LXO~ XlXt w~ EYXPIXTIj~ XlXt w~ EpyOC't"1)~ XlXt w~ (Locp't'U~ Xott w~ YV<UO''t"L-
x6~ •••• , sondern eine Stufenfolge der Vollkommenheit, wie 1'0 U1t'&P 1t'OCV
(10,15) nahelegt (vgl. 12,4-7). Wer im Sinne des Lemmas betet, hat
1'eAo~
noch nicht die oberste Stufe der Vollkommenheit erreicht: die Gottschau
Erläuterungen 159

und Gottvereinigung. Eine Stufenfolge in der Vollkommenheit bietet schon


Phiion (s. zu 12,4-7; Völker, Phiion 154ff.; Pascher 13ff.). Auch Origenes
(Völker, Origenes62ff.).Athan. zuPs 118,96 (PG27, 497 C) 't"OU't"O 't"OU ~~OC 7tocCTY)<;;
7tpoxomj<;; Et<;; TO TeAo<;; cXqnYflevou TIj<;; cXPE't"~<;; E7tL TO TeAE~ov cXYIX.&OV ~~IXßIXLVOV-
.,..,.' IXPXIX<;;
TO<;;, 7t01V\1X<;; " ".,.
XIX~TEI\1j XIXTIXß"''''
1X1\1\0fl1:;VOU.
L 1j
,YIXP
,- 'ß""
T1j<;; 7tP0't"EplX<;; EI\T~werEW<;;

7tEP~YpIXCP~ cXPX~ TIj<;; E7toflev1j<;; Eer't"L XIXTOC TO » ()TIXV eruVTEAeer71 otv.&PW7to<;;, 't"O't"E
otPXETIX~« (Sir 18,7). Vgl. die ähnliche Schwierigkeit u. 14,4-7. 10,14 Toiho
cXYVOEt<;; ••• könnte auch Frage sein. 10,15 fll) zeigt an, daß die Verneinung
zum Partiz. gehört; wäre sie auf AeYE~ bezogen, würde wohl OU stehen. (S.
Bl.-D. § 426; 430.) - yocp = ~e s. Bauer s. v. yocp 4.

10,15-21 10,16-19 V gl. Did.Cat. zu Ps 70,3 (PG 33, 1608 C) 7tOAt.WV


7tOAEflELV flE .&EAOv-rWV U7tEplXermer"l)<;; flOU YEVOU, erxe7tlXerov flE 't"n ern &eritL~~, 7tEpL
.,."
'I)<;; " .,. XUXl\werE~
E~P1j't"IX~' » 07t1\<j> .,. , erE 1j, 1X1\1j1TE~1X
'">.' fi IXU't"OU«
' - (P s 904)
, • XIX~" E7tEW1)
"" erE,
'&eAW dVIXL flO~ 7tOCV"IX, XIXL cppoup~OV cXXIX't"lXflOCX1j't"OV XIXL e:PUfllX cXXIX&IXLPE't"OV
YEVOU flO~, LV' EXUPW't"IX't"OV 't"07tOV erE e:XWV 7tIXV't"OC; cpoßOU TOU cX7tO EX.&PWV EX't"O<;;
flevw erou XIX't"IXCPUY~C; XIXL er't"EpEWfllX't"O<;; flOU (Sv-roc;. Diesen Passus hat Migne
unter Diod. v. Tars., aber die unter seinem Namen laufenden Erklärungen
zu den Pss 51-74 gehören zu Didymus und finden sich auch dort 1400ff.
Nichtgemeinsames - wie dieses Stück - und Abweichungen im Gemein-
samen erklären sich daher, daß jede der beiden Ausgaben einen andern
Kodex abdruckt (s. Christ-Schmid-Stählin, Gesch. d. griech. Lit. 6 II 2,1453
Anm. 1). V gl. auch Did.Cat. z. St. (1313 B) xlXL 'lUV ~e TO »YEVOU flOW erxeer~v
~1jAOL 't"OU U7tEplXer7tL~OVTOC; 7tpOC; TOV U7tEplXerm~oflEvoV' cX~~or: ~e xlXL cppoup~ov
IXUTij> YEveer.&lX~ TOU<;; EX.&POU<;; cX7tOCPUYOVT~, ••• 10,16 otßA1)TOV: Bisher nur
Horn. Il. IV 540 belegt. Auch in A Patristic Greek Lexikon, ed. G. W. H.
Lampe, Oxford 1961 fase. 1 nicht nachgewiesen. Hesych. erklärt: ot't"PWTO<;;
EX ßeAou<;;. Hier scheint eher die Unverwundbarkeit bezeichnet zu sein. Zu-
sammen mit dem ganz poetischen ~pxoc; soll der Ausdruck wohl ein be-
wußtes rhetorisches Lumen sein. 10,17 U7tEplXermer~c; ~v er~v cXer7tL~IX, 't"o
erov ()7tAOV: Vielleicht innere Akkusative zum verbal aufgefaßten U7tEplXermer-r1j<;;
(= U7tEPIXcr7tL~WV). Partizip statt nomen agentis findet sich häufig; das um-
gekehrte aber scheint nur für Beamtentitel in den Papyri belegt (Mayser 11 1,
346 unter 2b). Vielleicht aber ist ein 7tpOßOCAAWV o. ä. zu ergänzen. - um:plX-
cr7t~er-r1j<;;: V gl. Did. Cat. zu Ps 17,31 (1257 C) O{)TW<;; .&EOC; 't"n EIXU't"OU cXer7tUh
, -, - \ , . , .,. .,. , , '">.' fi
U7tEPflIXXE~ IXU't"WV XIXTIX TO » 07t1\<j> XUXl\werE~ erE 1) 1X1\1j1TE~1X IXU't"OU«
' - (P s 904)
,.
Zu Ps 17,36 (1260 C) 7tpOc; TOU't"O~C; ot7tlXer~v xlXL U7tEplXermerflov erWT1jpLIX<;; f1.0~
~L~
OI:;OWXIX<;; ,\"
TOV '.1.
erov u~ov XIXTIX7tEfl't'lX<;; -
't"71 ,~, , ''''''
~o~qt lXer7t~o~
, -
U7tEp EflOU ,
fllXJ(1)eroflEVOV. I
\1g.
160 Erläuterungen

auch zu Ps 27,8 (1309 B). 10,18f. &1jp: Prägnant für "Löwe". Metapho-
risch vom Kerberos bei Sophocl. Oed. Col. 1569 O'w[LcX. "t" &XWcX.TOU &'1)p6c;,
christlich dann von Satan, z. B. Did.Cat. zu lob 3,8 (1129 D) "t'& a~cX.rpopoc ae:
ov6[Loc"t'oc "t'OU a~OCß6AOU eve:pydocc; ocu"t'ou aLocrp6pouc;, oux OUO'LOCC; a'1)Ao'i:. a~cX.ßOAOC;
y&p xoct &v"t'Lxd[Le:voe; xoct 7tOv'1)poe; xat A€COV xat apcX.xcov xoct orp~e; xat &'1)PLOV
xoct x1j"t'oe; aL& "t'ov "t'p67tov A€ye:TOC~ a~ocrp6pcoe; OCUTOU -rljv xocxLav eve:pyouv"t'oe;.
Ähnliche Aufzählung Did.Cat. zu Rom 7 (wahrscheinlich aus c. Man.),
Staab 1,10ff. Im Pap. entsprechend spezifiziert: aU"t'oe; 0 &p7tcX.~cov ... , we;
A€COV. Vgl. Did.Cat. zu Ps 21,14 (1280 D) "t'cX.xoc ae: »We; A€COV 0 &p7tcX.~cov xat
wpu6[Le:voe;« (1 Petr 5,8) &vocrp€pe:"t'oc~ e7t1 TOV a~cX.ßOAOV. 10,19f. XP'1)O'rpuye:"t'ov:
V gl. Suda: xP'1)O'rpuye:"t'oc. "t'& 7tpOC; "t'0\)e; xe:~[Lwvae; O'''t'e:v& xa1 OXUpW[LOCTOC. xoct
xoc"t'ocrpuyf). oL a€ rpOCO'W lh~ Kp'1)"t'oc~e:'i:e; "t'oue; V'1)O'~WTOCe; &[Loc MLV<p "t'c}> ßOCO'~Ae:'i:
&OCAOCT"t'OXPOCTOUV"t'e:e; ~rpuyov dc; O'7t~AOC~cX. nvoc. 8&e:v ex.e:'i:va WVO[LcX.O'&'1)O'ocv
xP'1)O'rpuye:"t'oc. - Zum Wechsel x> X im Anlaut bringt Mayser I 171 als ein-
ziges Beispiel: "Vielleicht XP'1)T1jpae; Grenf. 121,10 (126 v. Chr.) = xp'1)"t'1j-
poce;". - OLxoM [L'1)[La : Solche Asylstätten waren im Altertum die heidnischen
Tempel und in ihrer Nachfolge die christlichen Kirchen.

10,21-23 10,21 O'U 7tcX.v"t'oc [LOL e:!: V gl. Did. (s. n. Diod. v. Tars., s. o. zu
10,16-19) zu Ps 70,3 (PG 33, 1608 C) e7te:La~ O'e: &€ACO dvaL [LO~ 7tcX.vTa.
10,22 7tpOe; OUa€va xoc"t'arpe:uyco, ou 7tpOe; &pxov"t'oc, OU 7tAOU"t'OV: Nach Ps 117,9
&ya&ov eA7tL~e:~V e7t1 XUPLOV ~ eA7tL~e:~V e7t' &pxov"t'oce;. Vgl. Did.Cat. zu Ps 70,1
(1460 B). 10,22f. xa1 xpa"t'aLco[LcX. [LOU ... : Nach der kurzen Bemerkung zu
xa"t'arpuyf) folgt nun die Erklärung, daß Gott des Psalmisten Stärke ist, weil
er 'an
t
Gottes Stärke Anteil hat. Sie ist das Fundament seiner Königsherr-
schaft. Der Autor scheint mit den beiden Nuancen von xpa"t'e:'i:v = "stark
sein" und "herrschen" zu spielen. Gedacht ist offensichtlich an David, doch
dürfte die Allegorese David = Christus = der Christ (s. zu 1,26) mit-
schwingen.

10,23-28 10,23 Vers 30,4b und 5 sind in der Erklärung klar als Bitten auf-
gefaßt: 7tapcX.O"Xou, Oa~'Y'1JO'ov (10,25); a~oc"t'parpw (= laß mich genährt werden,
10,26); 7tapaXaAw, •.. tva e~cX.~1le; (10,30f.). Darum sind die Futurformen in
den Lemmata imperativisch zu übersetzen (s. Mayser II 1, 212f.; Bl.-D.
§ 362). 10,24 "t'o OVO[LcX. O'ou X€xA'1)"t'aL e7t' e[L€: Die Formulierung wie Is 4,1;
63,19; Ier 14,9; Am 9,12 = Act 15,17. Der Psalmist (= David, Chtistus,
der Christ) trägt den Namen Gottes. Damit ist der Gedanke an den &e:07tO~'1)­
.&de; &v.&pC07tOe; wieder aufgenommen (s. 9,10; 9,17), der ja .&e:6e; heißt.
Erläuterungen 161

10,25 03~yYj0'6v (.Le: V gl. Did.Cat. zu Ps 26,11 (1305 C) e:E 3b(oct eu.&e'i:ocv 030'.1
't"l)v 1'(;)'.1 &'AYj'&(;)V 30y(.L(X-r<uv 7tOpe:LOCV AeyoLe;, LO'.&L ()1'L (.Ll) 03Yjyouv1'0e; .&e:OU ot 1'a
7tOCpOCxeL(.Le:voc ljJeu3lj 36y(.Loc1'oc -rlje; &.AYj.&etoce; &yov-re:e; &pxov-re:e; 1'OU1'ou 1'013 oct(;)voe;
~x.&po( etO'w. 6lV ~ve:xoc, ()7t<Ue; (.Ll) ~x7teO'<U(.Le:v ete; 't"l)v &.7t~'t'Yjv ocu1'wv, 7tOCPOCXocAOU-.
(.Lev 03YjyYj.&ljvocL ~)7tO xuptou 't"l)v eu.&e:'i:ocv 036'.1. 10,26 xoct 3LOC1'POCCPW ~)7tO 0'013:
Zur 1. sing. coni. statt Imperativ s. Bl.-D. § 364,1. 10,27 XOCL &p1'oe; ~O'1'tv:
Zu 036e; wird der Schriftbeleg angegeben, zu &p1'oe; dagegen nicht (106,35.48;
6,41.51), entweder wurde er als bekannt vorausgesetzt oder vom Nach-
schreiber weggelassen. 10,27f. [ou] ••• 00 (cpop(;): Der zweimalige Ansatz
zum Relativum zeigt, daß der Relativsatz beabsichtigt war. Das ou 10,28 ist
also nicht Dittographie. 10,28 ~v 1'ci> ov6(.Loc1't O'ou: Hier kausal interpretiert,
parallel zU EVe:Xe:V 1'013 ov6(.Loc1'6e; O'ou (Bl.-D. § 196; 219,2).

10,29-31 10,30 &'7toc1'e:(;)ve:e;: V gl. Clem. Al. Protr. 1,7,6 (GCS I 8,10ff.) e:!e;
yap 0 &'7toc1'e:wv &v<u.&e:v (.Lev 't"l)v Eöocv, '.113'.1 3e ~3Yj xoct 1'oue; &AAOUe; &.v.&pC:moue;
e:te; .&:X.VIX1'OV \)7tocpep<Uv. 7tlXyte; ist darum allegorisch zu verstehen als Versu-
chung, vgl. Orig.Cat. zu Ps 123,7 (PG 12, 1637 AB) .&Yjpe:UOUO'LV ~7tt ljJuXl)V
3LXIXLOU IXt &.V1'LXe:t(.Le:VIXL 3UV~(.Le:Le;, 6lV 7tocyt3ee; ot \)7t' ocu1'wv ~ve:pyou(.LevOL XlXt
epe:.&t~ov1'ee; 7tP0O'XOCAOU(.Le:VOL ~(.LOCe; ete; 1'0 cX:(.LlXp1'e'i:v, xlXt 7tOCO'IX ()AYj ete; 1'0 cX:(.LIXP1'~­
\le:w 7tPOO'XIXAOU(.LevYj. A. a. o. (A) ~ppuO'.&Yj(.Lev 1'wv .&Yjpe:u1'wv 3IXL(.L6v<uv -rlje; 7tOC-
YL30e; O'uv1'ptljJocv1'oe; XPLO"t'OU 1'0'.1 3L~ßOAOV.

11,1-12,25 11,1-12,1 Erklärung des Lemmas; 12,1-25 Beantwortung


einer Frage. 11,1-12,1 a Die verschiedenen Bedeutungen von 7tVe:u(.LOC
(11,2-14); nach ihrer Aufzählung (11,2-4) folgt die Erläuterung im einzel-
nen: ljJux~ (11,5-9), -r1i ljJuxTi 7tlXpe~e:uY(.Levov 1'L AOYLX6v (11,9-13), yvW(.LYj
(11,13f.), voue; wird 11,28-12,1 nachgeholt. b Allegorische Deutung der
xe:'i:pe:e; .&e:OU: 1. IXt 360 3LIX.&ljXIXL (11,14-16), 2. IXt 3UV~(.LELc;-rOU .&eou (11,16-20).
c Sinn der Übergabe des Geistes in Gottes Hände: Die Sicherheit (11,20-26).
d Hinweis auf den Wert des 7tVeu(.Loc und nachgeholte Erläuterung zur Be-
deutung voue; (11,26-12,1). 11,2-4 Die weiteren Ausführungen zeigen, daß
es sich in diesen Zeilen um eine vorwegnehmende Aufzählung der Bedeu-
tungen von 7tveu(.L1X handelt. Befremdlich ist der Neuansatz nach der ersten
Bedeutung (1'0 O'Uve:~e:uY(.Levov 1'Ti ljJuxTi) mit ot (.Lev ••• , das dann normal fort-
gesetzt wird mit ot 3e ••• , &AAOL 3e •••• Es verleitete mich zunächst dazu, das
XlXt e:E (.Lev &.YLOe; e:'LYj. •• als gegen den Makedonianismus gerichtete polemi-
sche Vorbemerkung zu werten und daraus ein starkes Kriterium für den
chronologischen Ansatz unseres Psalmenkommentars zu gewinnen (s. Koe-
162 Erläuterungen

nen, APF XVII 1 (1960), 80 Anm. 1). Das kann ich nun nicht mehr im
gleichem Maße aufrechterhalten, da der Satz nur die erste Bedeutung
von 7tVEU{l1X bietet, wenn auch die polemische Tendenz mitschwingen kann. -
Wie der Text lautet, wiederholt ot {lEV ••• nur das vorhergehende O"UVE~EUY­
{levov ..-n ~uX''ii, doch würde man in diesem Fall eine entsprechende Partikel
erwarten, etwa oi)v. Zweifelhaft wird der Wortlaut besonders dadurch, daß
in der Übersicht die Bedeutung ~uX~ fehlen würde, die 11,5ff. ausführlich
behandelt ist und sich auch in der zweiten Aufzählung 11,28 findet (s. die
Tabelle). Es wäre also eine Ergänzung nötig, etwa ot ~E (TIjv ~uX~v ~> "t"ov
VOUV IXUTYj~. Darum scheint es wahrscheinlicher, daß ot {lEV. • • diese Bedeu-
tung ~UX~ beinhaltet und ursprünglich lautete: ot {lEV (ouX> ~TEPOV
AeyouO"~v E!VIX~ TO 7tVEU{lO( 7tO(poc T~V ~uX~v. Vielleichtist der Neuansatz ot {lEV •••
Zeichen dafür, daß die voraufgehende Bedeutung O"UVE~EuY{leVOv Tri ~uxri die
dem Interpreten sympathischste ist, der er dann mit ot {lEV ••• die übrigen
Interpretationen anfügt, denen allerdings auch ein guter Sinn in bezug auf
das Lemma zugestanden wird (11,4f.). 11,2f. &y~o~ bezeichnet bei Did.
zwar gern den heiligen Schriftsteller des Alten und Neuen Testamentes (s.
zu 3,7), scheint diese spezifische Bedeutung jedoch hier nicht zu haben,
weil das ihm zugesprochene 7tVEU{lO( nach 11,11 jedem zukommt, solange er
sich an Gott hält. &yLO~ meint also hier den Christen im Zustand der Gnade.
(Zu beachten ist, daß Christus seiner Menschheit nach darin mitbegriffen
ist; das d (lEV &y~o~ stellt also nicht eine gesonderte christologische Deu-
tung unter einem folgenden d ~E ... in Aussicht.)

11,2-14 Die vier Bedeutungen von 7tVEU{lO( bietet Pap. dreimal: A in der
Aufzählung 11,2-4; B in den besonderen Erklärungen zu jeder Bedeutung
11,5-14 und 11,28-12,1; C in einer erneuten zusammenfassenden Aufzäh-
lung 11,28. A und B korrespondieren, nur daß die Sonderbehandlung des
vou~ an späterer Stelle nachgeholt wird. In C fehlt YVW{l'Y), vielleicht weil sie
verdrängt wurde durch die Ausführungen zur Bedeutung vou~. Überhaupt
scheint die Bedeutung yvw{l'Y) nur wie nebenbei und der Vollständigkeit
halber erwähnt.
Zum Verständnis unseres Textes seien noch einige aufschlußreiche Pa-
rallelen angefügt:
D Did.Cat. zu Ps 34,17 (1332 D-1333 A) {lOVOYEV1j ~E MYE~ TIjv ~UX~v
t _..., '" , ,\ , - \ ,1.'
EO(UTOU "t"CP {lOV'Y)V o(U"t"'YJV Eax.'Y)XEVIX~· ou yO(p 7tP0O"€X"t"EOV 'tfl 7tEP~ {lE"t"E{l't'UXWO"EW~

{lU&07tO~L~. ~ TOCXa. (lOVOYEV~~ &AA'Y) 7tO(poc "t"~v ~UX~v O(u"t"Ou ~ OUO"LIX "t"OU
Erläuterungen 163

O'uve:i;;e:uY!J.evou 't'Ti l/JuxTi 1tve:u!J.IX't'6e; eO''t'~v· !J.ovoye:v~e; yap odh"Yj 't'Ci>


a.1toxe:xcup(O'.&(X~ a.1tO 1tcX.v't'cuv 't'wv ev ~!J.~v x(X't'a .&e:~6TIj't'(X.
E Did.Cat. zu Ps 50,14 (1400 A) EX(X't'epCUe; 8& x(X~ ev 't'ou't'o~e; 1tVe:13!J.(X Aeye:~
JJ. ' , '''' - , n.
'1't'0~ 't'o (1.y~ov (1.PXOV X(X~ 'Yjye:!J.0V~xov, 'Yj 't'o 't'ou (XV1TPCU1tOU 't'o e:v (xU't'CJ>
'!! 1! I " , -

he:pov av 't'lie; 't'013 a.V.&p6l1tOU I/Juxlie;.


F Did. de sp. s. 54-57 (1079 A-1081 C, im Auszug zitiert) spiritus voca-
bulum multa significat:
(1.) vocatur spiritus et ventus ...
(2.) vocatur et anima spiritus ut in Iacobi epistola (2,26): "quomodo cor-
pus tuum sine spiritu mortuum est," et reHqua. manifestissime enim
spiritus hie nihil aHud nisi anima nuncupatur. iuxta quam intelligentiam
et Stephanus animam suam spiritus vocans "Domine," inquit, "Jesu,
suseipe spiritum meum" (Act 7,59). '"
(3.) dieitur etiam excepta anima et excepto Spiritu Sancto, spiritus alius
quis esse in homine, de quo Paulus scribit: "quis enim seit hominum
ea quae sunt hominis, nisi spiritus hominis, qui in eo est?" (1 Cor
2,11) .... ad Thessalonicenses quoque "integer," inquit, "spiritus vester
et anima et corpus" (1 Thess 5,23). sieut enim aHa est anima et corpus
aHud, sie et aHud est spiritus ab anima, quae suo loco speeiaHter
appellatur....
(4.) appellantur quoque supernae rationabilisque virtutes, quas
solet scriptura angelos et fortitudines nominare, vocabulo spiritus ...
(5.) seiendum quoque quod nomen spiritus et voluntatem hominis et
animi sententiam sonet. volens quippe apostolus virginem non
solum opere, sed et mente sanctam esse, id est non tantum corpore,
sed motu cordis interno, ait: "ut sit sancta corpore et spiritu" (1 Cor
7,34), voluntatem spiritu et corpore opera significans ....
(6.) et super omnia vocabulum spiritus altiorem et mysticum in
scripturis sanctis significat intellectum ...
(In 3. hat Migne nach einem einzigen Kodex: dieitur etiam excepta enima
et excepto spiritu nostro, spiritus aHus quis esse in homine, während die
übrigen Codd. lesen: et excepto Spiritu Sancto. Das ist auf jeden Fall zu
halten, denn 1. ist vom spiritus in der Bedeutung vo13e; im ganzen Abschnitt
nicht die Rede; 2. wird im unmittelbar folgenden Kontext dargelegt, daß
mit dem spiritus aHus nicht die anima, in 55 sodann, daß nicht der Hl. Geist
gemeint sein kann. So wird beides, excepta anima und excepto Spiritu
Sancto in der Ausführung wieder aufgenommen, während ein weiterer
spiritus noster keinen Platz hat.)
164 Erläuterungen

G Orig.Cat. z. St. (PG 12, 1300 BC) 7tVEÜILOC 8e: Yj YPocCPl) 7tOTe: ~v 't'l)v
8 LIX v 0 Loc v XOCAEr:, we; ev Tij) G7tOU8IX~ELV E!VOCL 't'l)V 7tOCP.&evov ocytocv 7tVEUILOCTL xoct
O'6>ILOCTL (1 Cor7,34)· 7tOTe: 8e: 't'l)V ~uxljv, we; 7tOCPeX 'Iocx6>ß<p· »&G7tEP 8e: TO
O'&ILoc x<upte; 7tVEUILOCTOe; vExp6v eO'TL« (2,26)· 7tOTe: 8e: TO O'UVE~EuYILevov
't'ij ~uxij O'UVEL86e;, we; ev Tij) »oMde; O!8E TeX TOÜ OCv.&p6>7tOU d ILl) TO
7tVEÜILOC 't'0 eVOLXOÜV ev ocu't'ij)« (1 Cor 2,11). TO 8e: 7tPOxEtILEVOV XOCTeX TOUe;
't'pEr:e; VOYJ.&ljO'ETOCL Tp67toue;.
Eine tabellarische Übersicht verdeutliche das Verhältnis dieser Texte zu-
einander (s. folgende Seite).

Zu Bedeutung I: 7tVEÜILOC = TO O'UVE~EUYILevov -cii ~ux1i. Wenn dies auch


11,10 als AOYLX6v bezeichnet ist, meint es doch nicht den voüe;. Denn 1. ist
der voüe; stets gesondert aufgeführt; 2. gilt dieser dem Autor nicht als ein
7tOCPE~EUYILevov der Seele, sondern als eine ihrer Kräfte (11,4 TOV voüv ocu'rije;;
ausführlich 14,29ff.); 3. kann man einem in der hellenistischen Philosophie
gebildeten Mann wie dem Autor nicht unterstellen, daß er den nicht in der
Gnade lebenden Christen und den Heiden den voüe; abspricht, was aber nach
11,11 der Fall wäre. Führt Orig.Cat. G schon auf die Spur, so hilft Orig.
in Rom comm. II 9 (PG 14,893 A-D) zum tieferen Verständnis. Zu Rom
2,15 OhLVEe; ev8dxvuVTOCL 't'o lpyov TOÜ v6ILoU ypOC7tTOV ev TOCr:e; Xocp8tocLe; OCUT&V
O'UILILocp-.upouO'Y)e; OCUT&V 'rije; O'UVEL8ljO'E<Ue;, erklärt Orig. zunächst xocp8toc: scien-
dum est rationalem animae virtutem "cor" solere nominari. Dann fährt er
fort:

(Orig.) (Pap.)
atque testimonio sanae conscien-
tiae uti apostolus dicit eos, qui des-
criptam continent in cordibus le-
gern. unde necessarium videtur dis-
cutere, quid istud sit quod con-
scientiam apostolus vocat, utrumne
aHa sit aHqua substantia OUO'toc AOYLXlj (11,28)
quam "cor" vel anima. haec
enim conscientia et alibi dicitur,
quia reprehendat, non reprehenda-
tur, et iudicet hominem, non ipsa
iudicetur, sicut ait loannes: "si
conscientia", inquit, "nostra non
Erläuterungen 165

A B C D E F G
Pap. Pap. Pap. Did.Cat. zu Did.Cat. zu Did. Orig. Cat.
11,2-4 11,5-14 11,28 Ps 34,17 Ps 50,14 de sp. s. 54-57 z. St.
1. ..0 auve!;e:uyfd- 7tOCpe:!;e:UY/LE- 'iJ 7tOCpe:!;e:uy- rolj 7tOCpa Tijv TO TOÜ &:v.&pc:mou excepta anima et ..0 auve!;e:uy-
vov 't'7j IjIU)('ii VOV TL fdVlj ouatoc IjIU)(~V OCUTOÜ 'iJ TO iv OCUTij) l!Te:- excepto Spiritu /LEVOV't'7j IjIU)('ii
AOYLX6v: AOYLX1) ouatoc TOÜ auv- pOV av 't'ije; TOÜ Sancto spiritus auVE:L86e;
8L8~O"XotAoe; e:!;e:uyfdvou 't'7j &:v.&pC:mou IjIU)('iie; alius in homine ;
't'ijc; ljIu)('iie; IjIU)('ii me:u- - aliud est spiri-
/LOCTOe; tus ab anima
1 Thess 5,23 1 Thess 5,23
(ICor2,11 lCor2,11 1 Cor 2,11
iv OCUTij)) Rom 8,16

11. (ou)()he:pov ~ IjIU)(1) ~ IjIU)(1) anima 'iJ IjIU)(1)


7tOCpa Tijv Act 7,59 Act 7,59
IjIU)(1jv Iac 2,26 Iac 2,26 Iac 2,26

III. /; voüe; ocu't'7je; /; voüe; ocu't'7je; /; voüe; ocu't'7je; (TO &YLOV &p)(OV
(11,28-12,1) xocl i)ye:/LoVLx6v)
??
IV. i) YVW/Llj i) YVW/Llj voluntas hominis 'iJ 8L~VOLOC
et animi senten-
tia; mens; motus
cordis internus
1 Cor 7,34 1 Cor 7,34
Is 29,24; 11,15

V. ventus
Ez 5,2
Ps 47,8

VI. supernae rationa-


bilesque virtu-
tes, angeH et for-
titudines
Ps 103,4
Hebr 1,14
Act 8,39
Mt 12,43-45

VII. altior et mysticus


in scripturis sanc-
tis intellectus
2 Cor 3,6
Phil3,3
104,24
166 Erläuterungen

reprehendat nos, fidueiam habe-


mus ad deum" (1 10 3,21). et
iterum ipse Paulus alibi dicit,
quia "gloriatio nostra haec est,
testimonium conseientiae nostrae"
(2 Cor 1,12). quia ergo tantam eius
video libertatem, quae in bonis
quidem gestis gaudeat semper et
exsultet, in malis vero non argua-
tur, sed ipsam animam cui
cohaeret reprehendat et arguat,
arbitror quod ipse sit spiritus, 7tVEÜ[J.1X 11,2
qui ab apostolo esse cum anima (JUVE~EuY[J.evov T~ \jJuX~, 11,2
dieitur, secundum quod in superi- 7tIXPE~EuY[J.evov 11,10.28
oribus edocuimus, velut paeda- &(J7tEP axwpwToC; ~VIX -n 3~M(JXIXAOC;
gogus ei quidam sociatus et T'ljC; \jJux'ljc; 11,10
rector, ut eam de melioribus
moneat vel de culpis castiget et
arguat, de quo et dicit apostolus,
quia "nemo seit hominum, quae
sunt hominis, nisi spiritus homi-
nis, qui in ipso est" (1 Cor 2,11).
et ipse sit conscientiae spiri- 7tVEÜ [J.IX 11,2
tus, de quo dicit: "ipse Spiritus
testimonium reddit spiritui no-
stro" (Rom 8,16). et forte hic ipse
spiritus est, qui cohaeret ani- E7tE~3~ TOÜTO (JUVE(JT~V T~ \jJuX~, IhE
mabus iustorum, quae sibi in Ij;XETIX~ TOÜ &EOÜ 11,11
omnibus oboedientes fuerint; et
ideo scripturn est: "laudate, spiritus
et animae iustorum, dominum"
(Dan 3,86). si vero inoboediens ei
anima et contumax fuerit, divide- E7tE~3~ TOÜTO (JUVE(JT~V T~ \jJuX~, IhE
tur ab eo post excessum et gXETIX~ TOÜ &EOÜ 11,11
separabitur. et propter hoc puto
dictum esse in evangelio de malo
villico, quia "dividet eum dominus
et partem eius cum infidelibus
Erläuterungen 167

ponet" (Lc 12,46). ipse fortassis est


spiritus, de quo scriptum est, quia
"incorruptibilis est spiritus in ho-
minibus" (lob 32,8). et secun-
dum ea, quae superius diximus,
quia dividitur ac separatur E7tELa~ 'rOU'rO O"UVEO"'rLV 'rTI ~UXTI, (hE
ab anima peccatrice, ut illa ~XE'rOCL 'rou .&EOU 11,11
cum infidelibus accipiat par-
tem, potest similiter his aptari et
illud quod dictum est: "erunt duo
in agro, unus assumetur et unus
relinquetur; et duae ad molam, una
assumetur et una relinquetur" (Mt
24,40f.). haec de eo quod scripturn
est: "testimonium reddente con-
scientia" .
Die sachlichen und formalen Parallelen sind evident. Wenn W. Capitaine
(De Origenis Ethica, Münster 1898, 92 Anm. 1) glaubt, im Origenestext
beziehe sich das, was dem Zitat Rom 8,16 folgt, "procul dubio" auf den
Hl. Geist statt wie im voraufgehenden auf den spiritus conscientiae des
Menschen, ist das irrig. Denn 1. liegt im Text kein Anzeichen eines Wechsels
vor; 2. kann Orig. eine Stelle wie Dan 3,86 "Laudate, spiritus (Plural!)
et animae iustorum, dominum", nicht auf den Hl. Geist beziehen; 3. deutet
der Schlußsatz an, daß es im ganzen Abschnitt um die conscientia des
Menschen ging; 4. wird die Charakterisierung des spiritus als conscientia,
die uns fremd anmutet, durch den Text unseres Pap. gestützt.
Diesem 7tVEU{LOC gegenüber fanden sich die frühchristlichen Interpreten in
einer schwierigen Lage. Es war ihnen durch die Offenbarung allein begrün-
det, wurde dort aber nicht klar bestimmt. Nach Paulus gehärt es nicht zum
natürlichen Wesen des Menschen, da er es neben den vou~ stellt (1 Cor 14,14)
EcXV yap 7tpoO"EUXW{LOCL y"AwO"O""n, 'ro 7tVEU{L!X {LOU 7tPOO"EUXE'rOCL, 0 ae: vou~ {LOU
&XlXp7t6~ EO"'rLV. Dem folgt Origenes (in Ez horn. I 16, GCS VIII 340,2ff.)
bei der Deutung der Vision von den vier Gestalten (Ez 1):
168 Erläuterungen

(lateinische Version) (griechische Version,


a.a.O. Z.20ff.)
quae est tripertltlO animae? per ~(J'nv ~ae:~v ev ExcX.<11'<p »~<i>c:)( 1'~v
.L
"hominem" rationabile eius in- 't'U;fYjV, e:v e:XOC<11'<p oe: »7tP0<1W7t<p«
I , t I ~, I

dicatur, per "leonem" iracundia, 1'~<:; aUVcX.fLe:L<:; ocuTij<:;, 1'0 AOYL<1't'LXOV


per "vitulum" concupiscentia. ev 1'cJ> »&'v&pcim<p «, 1'0 &UfL LX 0 V ev
"spiritus" vero,qui praesidet 1'cJ> »AeOVTL«, 1'0 e7tL&UfL'f)'t'LXOV ev
ad auxiliandum, non est "a dex- 1'cJ> »fL6crx.<P«, ev ae: 1'cJ> »&'e:1'cJ>« 1'~V
tris", ut "homo" vel "leo", non ßO'r)&OÜ<1OCV aUVOCfLLV. 15&e:v oihe:
est "a sinistris", ut "vitulus", sed »ix ae:~LWV« 1'OCÜ1'OC e:L7te:v oihe: »e~
"super" omnes tres "facies" con- &'PL<11'e:pWV«, &'AA~ a'r)Aov61'L 1'WV 1'PL-
sistit. "aquila" quippe in loco alio WV »&'vw1'epw«. 1'OÜ1'O ae e<11'Lv, w<:;
nuncupatur, ut per "aquilam" spi- CPOCLVe:1'OCL, 1'0 7tV e: ÜfL oc 1'OÜ »&'v&pw-
dtum praesidentem animae 7tOU« 1'0 iv ocu1'cJ> , 1'0 ßo'r)&Oüv 1'''ij
significet, spiritum autem hominis
dico, qui in eo est.
Das "spiritum ... , qui in eo est" und »1'0 7tVe:üfLOC ••• 1'0 ev ocu1'cJ> « spielt
offensichtlich auf 1 Cor 2,11 an wie in unserer Übersicht E, während es in
Fund G ausdrücklich zitiert wird.
Man beachte die Umschreibungen, die für dieses 7tve:üfLoc gebraucht wer-
den (s. die Übersicht; im o. zitierten Text: spiritus praesidens animae,
ßO'r)&OÜ<1OC MvocfLLC;); ferner die Vorsicht, mit der Orig. sich ausdrückt:
arbitror, forte, puto, fortassis, potest. Es zeigt sich darin, daß man diese
Art von 7tve:üfLoc begrifflich nicht zu fassen vermochte. Dadurch, daß Orig.
dies 7tVe:üfLoc mit dem Gewissensbegriff der hellenistischen Philosophie ver-
bindet, wird die Schwierigkeit nur noch größer, weil man nun im Christen
zwei Elemente unterscheiden muß, die beide die Aufgabe des Gewissens
ausüben, einmal das gewöhnliche <1Uve:LMc; als Funktion des menschlichen
Geistes, dann das spezifische 7tve:üfLoc des Christen. Doch finden wir Ähnliches
schon bei PhiIon, der das Gewissen einerseits charakterisiert als von Gott
in den Menschen hineingelegt, z. B. quod det. pot. ins. sol. 146 (0 &e:oc;) •••
1'OV <1WCPPOVL<11'7)V ne:yXov, 1'OV EOCU1'OÜ A6yov, dc; 1'7)v aLcX.VOLOCV
e
ex 7t fL ~ oc c;, aL' OU ••• ocuT-Yjv ~cX.<1e:1'OCL. Andererseits identifiziert er es im
stoischen Sinne mit der AOYLX7) aLcX.VOLOC des Menschen, z. B. a. a. O. 22f., wo
der Gen 37,15 (e:upe: ocu1'ov llv&pw7toC; 7tAocvwfLe:vov ev 1'cJ> 7te:at<p) genannte
llv&pw7toC; gedeutet wird als AOYLX1jC; aLOCVOLOCC; O~Xe:L01'cX.TIJ 7tp6<1P'r)<1LC;, die in der
Seele eines jeden wohnt und sich als llpxwv und ßOC<1LAe:UC;, als aLXOC<1't'~c; und
ßpocße:u't'~c; erweist (s. Völker, PhiIon 95ff.). Auch Did.Cat. zu Ps 34,17 (s. o.
Erläuterungen 169

Text D) spricht diesem 1t'leü!J.1X göttliche Herkunft zu: !J.o'loye'l~C; ytXp lXih'YJ
(~ OUO'tlX 1'OÜ O'u'Ie~EuY!J.e'lou "t"{i l.jiux7i 1t'lEU!J.IX1'OC;) 1'0 choxExwptO'&IXL ,ho
1t~'11'W'l €'I ~!J.L'I XIX1'tX ,s'EL61''YJ1'IX.
Wenn unser Interpret dies 1t'lEÜ!J.1X als &'XWPLO'1'OC; aLMO'XIXAOC; 1'~C; I.jiux~c;
(11,10), Orig. in Rom als paedagogus animae quidam sociatus et rector be-
zeichnet, so fließen hier mehrere Ströme ineinander: Die christlich-theolo-
gische Spekulation um das pauIinische 1t'lEÜ!J.1X des Christen; die alexandri-
nische Schultradition von PhiIon her, der qu. deus s. immut. 134 vom
Gewissen sagt: ~WC; !J.~'1 ytXp /; &E LO C; A6yo C; d C; 1'-1] 'I I.ji UX-l] 'I ~ !J.(;)'1 XIX&~1tEP
'rL'ItX EO'1'tlX'I oux &, cP Lx l' IX L, 1tCX'ITIX IXU1'~C; TtX EPYIX &'VU1tlXt TL IX • /; ytXp E1t[1'P01tOC; ~
1tIXT~P ~ aLiMO'XIXAOC; ~ ö TL 1tOT~ Xp~ XIXAEL'I TO'l LEpelX, ucp' 00 '1ou&e't"YJ&~'1IXL
XlXt O'WCPP0'lLO'&Yj'lIXL !J.6'1ou aU'IIXT6'1, !J.IXXPIXv &cpeO'1''YJxE. Ferner die Lehre vom
ao:t!J.w'I als dem custos und testis des Menschen, die sich von Platon her in
verschiedener Interpretation über den jüngeren Stoizismus bis zum Neu-
platonismus hält (A. Bonhöffer, Epiktet und die Stoa, Stuttgart 1890, 83ff.;
G. Mau, Die Religionsphilosophie Kaiser Julians, Leipzig und Berlin 1907,
72).
Zu Bedeutung Ir!: Über den '10ÜC; als Teil der Seele s. 14,29ff.
Zu Bedeutung IV: Y'lw!J.'YJ - aLcX'IOLIX - mens entsprechen einander in
ihrem Bedeutungsreichtum und bezeichnen besonders den voluntativen und
gemüthaften Bereich der menschlichen Geistigkeit. Did. de sp. s. (F) ist
bemüht, den sehr allgemeinen Begriff in seine Komponenten zu zerlegen.
(Die Übersetzung "Gesinnung" trifft diesen Bedeutungsreichtum nicht;
aber es gibt im Deutschen kein entsprechend umfassendes Äquivalent.) -
Zur Psychologie des Didymus s. Leipoldt 66f. Allerdings sind Leipoldts
Ausführungen dadurch unklar, daß er die Begriffe "Dichotomie" und
"Trichotomie" nicht in derselben Beziehung gebraucht. Wenn er etwa als
Beispiel a für die dichotomische Auffassung vom Menschen die Meinung
anführt, daß der Mensch aus Leib und Seele bestehe, b für trichotomisches
Denken dagegen die Scheidung )\OYLX~ I.jiux~, &u!J.Lx6'1, Em&u!J.'YJTLX6'1, so
ist stillschweigend der Beziehungspunkt gewechselt: a bedeutet Dichotomie
bzgl. des MenscheJ;l, b Trichotomie bzgl. der Seele allein. Wenn wir
diese Begriffe auf unsern Interpreten korrekt anwenden, so denkt er a vom
Menschen als ganzem 1. dichotomisch, da der '10ÜC; als Kraft der Seele
gewertet ist und der Mensch deshalb seiner Natur nach nur aus O'(;)!J.IX
und I.jiux~ besteht; 2. trichotomisch, sofern dem Christen neben Leib und
Seele noch ein besonderes 1t'lEÜ!J.1X verliehen ist. (De sp. s. 59,1082 B, nennt
Did. diesen spiritus ein "tertium in homine".) b von der Seele allein tri-
170 Erläuterungen

chotomisch, da er sich das "t"p~lluvlXtLoC; (14,23) zu eigen macht. Dies wird


aus andern Teilen unseres Psalmenkommentars bestätigt von A. Geschc,
L'äme humaine de ]csus 400ff., wo allerdings a2. nicht aufscheint. 11,3 ot
tL~v (ouX> ~"t"EPOV: s. o. zu 11,2-4. 11,4 &wpo"t"epwc;: Im späteren Griechisch
auch von mehr als zweien gebraucht. Belege aus den ptolem. Papyri bei
Preisigke s. v. 11,8 Act 7,59 ist der locus dassicus, der in diesem Zu-
sammenhang meist zitiert wird. Vgl. noch Did. de trin. III 31 (957 A); c.
Man. VI (1093 C); Cat. zu Ps 76,4 (1476 A). 11,10 &xwp~cr"t"oc;: Das Mas-
kulinum wegen des folgenden Il~McrXIXAOC;.

11,17f. oull~v Il~ ll~w:pepE~ 7tAYJ&uvnxwc; ~ llu~xwC;: Weil es keine besonderen


Formen für den Dual mehr gab (Mayser 1249; Radermacher Sachreg. s. v.
"Dual"). 11,18-20 Xdp = cr"t"plXnwnx~ MVlXtL~c;: Entspricht dem lateini-
schenGebrauch von manus. Unter Gottes cr"t"PIX"t"~W"t"~X~ MVlXtL~C;, seiner CppOUPIZ,
dürften die Engel, insbesondere die Schutzengel verstanden sein. Die Vor-
stellung vom Engelheer ist durch das AT (z. B. xupWC; crIXßIXW& Is 6,5)
und das NT (z. B. 7tA-Yj&OC; cr"t"plXn~c; OUPIXVLOU Lc 2,13) allgemein bekannt.
Did. de trin. II 7,8 (589 A): Michael als &.pxwv "t"WV &crWtLlZ"t"wv cr"t"PIX"t"~WV. -
Xdp häufig Allegorie von MVlXtL~C;, aber im Gegensatz zu unserm Text meist
von der inneren Kraft und Mächtigkeit. Vgl.Did.Cat. zu Ps 17,21 (1252A)
7tOAAIXXOU y,xp "t",xc; XEiplXC; E7t~ "t"WV 7tpIXX"t"~XWV IlUVlZtLEWV AEY0tLeVIXC; ~cr"t"~v EUpE~V.
So von der Seele: "t",xc; IlPlXcr"t"YJPLOUC; IlUVlZtLE~C; Did.Cat. zu Ps 17,35 (1260 B);
"t",xc; 7tpIXX"t"~X,xC; IlUVlZtLE~C; zu Ps 25,6 (1301 D); IXt EVEPYYJ"t"~XIX~ IlUVlZtLE~C; zu Ps
27,5 (1308 D). Von Gott: "t"WV IlPlXcr"t"YJPLWV &EOU IlUVlZtLEWV zu Ps 18,2 (1268 B);
Cyrill.Cat. zu 10 10,29 (Cramer II 303,22) XEiplX Il~ XIXAEi TI)v MVlXtL~v xod "t"~v
E~OUcrLIXV •.• Ebenso Euseb. Caes. praep. ev. VIII 10,7f. (GCS VIII 1,
452,10ff.). Dagegen Orig.Cat. z. St. (PG 12, 1300 B) "t",xc; 7tpovoYJnx,xc; IXU"t"OU
("t"ou &EOU) IlUVlZtLE~C; XE~PIXC; XIXAWV; ebenso Theod. Herad. comm. z. St.
(Cat.Cord. I 527) und Theod. Cyr. z. St. (PG 80, 1080 A). Wieder anders
Did. fr. zu lob 1,11 (1121 D) XEiplX &EOU 1l~lXcp6pwc; EXAYJ7t"t"eov, ~ TI)v XOAlXcr"t"~­
x'ljv XIX~ dc; "t"OU"t"o U7tYJPE"t"~X'ljV MVlXtLW, ~"t"~c; XIX~ crXEUOC; oPY-Yjc; AeYE"t"IX~ ..• ~ TI)v
CPpoupYJ"t"~x'ljv XIX~ crxE7tlXcr"t"~X~V MVlXtL~v ••. Letzteres auch Cat. zu Ps 30,16
(1316 BC); ähnlich zu Ps 62,9 (1432 C). 11,19 Die erste Person 7tIXPIX"t"L&EtLlX~
deutet an, daß der Satz als erklärende Paraphrase verstanden ist; darum ist
nach der Paranthese ein MYE~ hinzuzudenken.

11,20-26 Der Geist wird in "Gottes Hände" gegeben, weil er in ihnen


seine Sicherheit findet. 11,22 tLexp~ &VIX7tAlXcrtL0U: "der Phantasie nach", "in
Erläuterungen 171

der Phantasie". Vgl. Epict. II 19 7tpO~ "t'ou~ !1-expL A6you !1-6vov &.VIXAIX!1-ßOC-
VOV"t'IX~ "t'a "t'WV CjlLAO<r6epwv; ferner II 10,29 f.; III 24,16; Ench. 16; Gell. noct.
Att. XVII 19,1 Favorinum ego audivi dicere, Epictetum philosophum
dixisse, plerosque istos, qui philosophari viderentur, philosophos esse eius-
cemodi &VEU "t'0\) 7tpOCnEW, !1-expL "t'0\) AeYELv, id significat: factis procul,
verbis tenus. Did. fr. zu lob 9,5 (1144 A) [; who~ ~e (0 XpL<r"t'6~) XlXt
xlX"t'e<r"t'pEIjJE "t'a !1-exp L ypOC!1-!1-IX"t'O~ Op'YJ "t'~~ 'h:POu<rIXA~!1- xlXt "t'0 &Y[IXO"!1-IX.
11,22f. Die übliche Rechtfertigung für die allegorische Schriftauslegung.
V gl. 15,29ff.; Leipoldt 58; Einl. S. 40. 11,23 E(V) &EO\) XEp<r[V: EX ist
Schreibfehler, vgl. 11,25.26.27.

11,28 ~ (~) ljJuX~: Der Artikel ist durch Haplographie ausgefallen. - 0 VO\)~
o&do~: In der griechischen Philosophie wurde in der Nachfolge von Platon
und Aristoteles der VO\)~ als das göttliche und darum unvergängliche Prin-
zip im Menschen betrachtet, stark betont in dem unsertn Interpreten zeit-
genössischen Neuplatonismus. 11,28-30 zeigen, daß der Autor bewußt in
dieser Tradition steht, &E!:O~ also nicht leere Formel ist. - Zu &.!1-LYW~ gxwv ...
vgl. Aristot. metaph. I 8, 989 b 15f. ep'YJ<rt ~' ('AvlX~lXy6plX~) e:!VIXL !1-E!1-LY!1-evlX
7tOCV"t"1X 7tA~V "t"0\) VO\), "t"O\)"t"OV ~e &.!1-LY~ !1-6vov xlXt xlX&lXp6v; auch phys. IX 5,
256 b 25; de an. III 4, 429 a 18; Plotin V 1,9,lf.; vgl. auch Plotin V 1,10,10ff.
g<r"t"L "t'o[vuv XlXt ~ ~!1-E"t"eplX ljJux~ &E!: 6 V "t"L XlXt epU<rEW~ &AA'YJ~, 07t0[1X 7tct.<r1X ~
.1. - '>" '>" '.,
'!'UX'YJ~ epU<rL~' "t'EI\ELIX OE 'YJ VOUV EXOUcrlX' V0 U~ oE 0 !1-EV 1\0YL"'0!1-EVO~, 0 oE I\OYL-
1 .,' -,1 - y' , '>'., ,
~E<r&IXL 7tlXpexwv. "t'0 ~~ AOYL~6!1-EVOV "t"0\)"t"0 TYj~ ljJux~~ OU~EVO~ 7tpO~ "t"0 AOY[~E<r&IXL
~E6!1-EVOV <rW!1-IX"t'LXO\) opyocvou, "t"~V ~e EvepYELIXV EIXU"t"O\) EV XIX&IXPCl> gxov,
~VIX XlXt AOY[~E<r&IXL XIX&lXpW~ ot6v "t"E TI, XWPL<r"t"OV XlXt OU XEXplX!1-evOV <rw-
!1-1X"t"L EV "t'Cl> 7tpw"t"<p VO'YJ"t"Cl> "t'L~ "t'L&e!1-EVO~ OUX ,xv <repOCAAOL"t"O. OU yap "t"67tOV ~'YJ­
"t"'YJ"t'eov 03 t~PU<rO!1-EV, &.AA' g~w "t"67tou 7tIXV"t"O~ 7tOL'YJ"t"eov. oihw yap "t"o XIX&' wJ"t"o
XIX). "t"o g~w XlXt "t"o &UAOV, IhlXv !1-6vov TI ou~ev gxov 7tlXpa "t'~~ <rW!1-IX"t"O~
ep ucr EW~. - &.!1-LYW~ 7tp6c; c. ace. wie Platon polit. 265 e &.!1-Lye~ ... 7tpO~ &AA'YJAIX.
11,29 "t'~v VO\) ~[p ]E"t"~V: Dies scheint die einzige Ausfüllung der Lücke, die
ohne Textänderung auskommt, und wird zudem nahe gelegt durch Plotin I
2,3,11 ff., wo der gleiche Gedanke, nur in umgekehrter Beziehung, ausge-
sprochen ist (von der Seele zwar, aber um so mehr gilt es vom VO\)~): ~
E7tEW'YJ XIXX'Y'J "
,~\
!1-EV Ecr"t"LV 'Y(J ,'!'UIX'.Y'J <rU!1-7tEepUP!1-EV'YJ "t"<p <rW!1-IX"t"L XIXL 0!1-07tlXv'YJ~ YW0!1-EV'YJ
I.... I \ ( ~, ,

IXU"t"Cl> XlXt 7tOCV"t"1X <ruv~o~OC~OU<rIX, d'YJ ,xv &.YIX&~ XlXt &.PE"t'~V gXOU<rIX, d !1-~"t"E
<ruV~O~OC~OL, &'AAa !1-6v'YJ E'iEPYO!:· ... - Zum Fehlen des Artikels vor VO\) vgl.
7tlXpa "t'~~ <rW!1-IX"t'O~ epucrEW~ im eben zu 11,28 angeführten Zitat Plotin Vi, 10.
11,31 EV "t'1X!:~ XEp<rtV ~o&~VC(L: Statt d~ "t"a~ XdplX~. Da beide Präpositionen
172 Erläuterungen

im späteren Griechisch füreinander gebraucht werden (Bl.-D. § 205f.; 218),


kann EV 't'oti:<;; X&pO'tv als Objekt sowohl zu 80.&~VotL als zu CPUAotX~VotL treten.

12,1-25 Das Zitat Is 49,16 provoziert die von der Psalmerklärung weg-
führende Frage nach der Bedeutung der 't'&tX1J. Antwort: Sie können be-
deuten a die Tugenden und die gottgewirkten Erkenntnisse, d. h. den Auf-
stieg zur Gnosis (12,2-7); b an der in Frage stehenden Stelle Is 49,16 be-
deuten sie 1. die materiellen Dinge (12,7-19), 2. die Tugenden (12,19-25),
da sie aber in "Gottes Hände" gezeichnet sind, werden sie als die Ideen
der Dinge und der Tugend<i!n verstanden. 12,2 und 12,3 't'&LXEWV, wohl
im Anschluß an den Schrifttext ; 12,4.6 't'&LXWV. V gl. Mayser 12 2, 37,23 ff.;
Bl.-D. § 48. 12,3 :v.1JpU't"t'&'t'CXL : Verschreibung wegen des vorangehenden
:v.'YJpU't' t'&'t'CXL 12,2. - 't'oc 1t&pl 't'~<;; &'p&~<;; ('t'dX'YJ ist Prädikatsnomen ohne Ar-
tikel): V gl. Platon Prot. 360e ... O'Y.EIjiCXO'.&CXL ßouA6fl&VO<;; 1tw<;; 1to't" ~"l&L 't'oc
1t&pl 't'~<;; &'p&'t'~<;; :v.cxl 't'l1to't" EO''t'lv ot1h6, ~ &'p&'t1j. 12,3f. 't'ov VOÜV :v.cxl 't'ov
~O'w &v.&PW1tov: Ähnlich 7,5 (:v.OCAAO<;;) IjiUXL:v.OV :v.cxl 't'OÜ ~O'w &'v&pW1tou. Die
Vorstellung von einem "inneren Menschen" war von Platon an der antiken
Philosophie und Gnosis vertraut t:lnd hatte auch im AT ihre sachliche Ent-
sprechung (s. Th. Wb. I 366,12ff.); ins Christentum fand sie besonders da-
durch Eingang, daß Paulus die griechischen Termini übernahm (Rom 7,22;
2 Cor 4,16; Eph3,16; Th. Wb. II 696,8ff.). Was im einzelnen darunter ver-
standen wurde, varüert bei den verschiedenen Autoren. Daß an unserer
Stelle der voü<;; mit dem ~O'w &v.&PW1to<;; verbunden ist, weist auf Philon, der
beide identifiziert, was uns berechtigt, das :v.cxl in unserm Text epexegetisch
aufzufassen. V gl. Phiion de plant. 42 ... 't'ov E'J ~fli:v 1tpo<;; eXAlj.&&LCXV &v.&PW1tOV,
't'OU't'EO''t'L 't'ov VOÜV, ••• de congr. erud. gr. 97 (0 VOÜ<;;) , 8<;; :v.uptw<;; &L1t&i:v
&v.&pw1t6<;; EO''t'LV EV &'v.&pW1t(j>, :v.P&('t"t'wv Ev X&(pOVL :v.otl &'.&OCVot't'o<;; EV .&v1J't'if). V gl.
7,5 't'o XOCAAO<;; ljiuXLxov xotl 't'oü ~O'w &'v.&pW1tOU, wo der Interpret sich an Plo-
tin I 6 anschließt und darum von der Schönheit der IjiU"llj statt von der des
voü<;; spricht. Orig. bietet Dialektos 15ff. (Scherer, Entretien 154,9ff., s. dazu
73f.) eine bis ins einzelne gehende Durchführung der Analogie "äußerer"-
"innerer Mensch". Dort ist der voü<;; freilich nur als das "Auge" des "inneren
Menschen" gefaßt. 12,4 EflEO'otO'&V 't'ljv &'vocßotO'w: fl&O'ocl;;w hier schon in der
neugriech. Bedeutung E~o8&uw 't'L fl&XpL 't'OÜ flEO'OU (Mega Lex. s. v. fl&O'ocl;;w 9).

12,6f. Die allegorische Deutung von Prov 1,21: "Mauern" = Tugenden


und gottgewirkte Erkenntnisse (.&&Wp(ot), einem Vers, der dem
(1tpii~L<;;)
Interpreten den Aufstieg der Seele zur Gnosis andeutet, wird nun noch ein-
Erläuterungen 173

mal in Worten und Vorstellungen wiedergegeben, die seit Phiion sowohl


der christlichen wie der außerchristlichen Philosophie gemein sind. Dies sei
anschaulich gemacht durch den Vergleich verschiedener Texte:
a Did.Cat. zu Ps 17,30 (1257 A) lh-IXv oov emerTI)fLOVLXW~ XIX't"OC 't"o 8uvIX't"ov
't"ri 7tEpL &EOÜ evvo(Cf &.vw't"epw 7tCXV't"CilV erCilfLcX.'t"wv XIXL IXtcr&~crEW~ CX1J-rOV XIX't"IXAcX.-
ßCilfLEV ~VW&1jVIXL IXU't"cj) YALZ6fLEVOL, &.vIXzwPoüfLEV 't"WV IXtcr&"tJ't"wv XIXL
erw fLcX.'t"wv, w~ \mE p7t"tJ 81j crIX L 't"ov x6 cr fLOV XIXL 't"oc 0 p IX't"OC 7tcX. V't"IX,
~v' oihw 't" cj) &E cj) 7t IX PIXer't"1j v IX L 8uv"tJ&WfLEV.
b Did.Cat. zu Ps 62,2 (1428 D) ... 7tpO~ &EOV YLvofLevou 't"OÜ 't"oc IXtcr&"tJ't"OC
\mE p7t"tJ 8~ cr IX V't" O~.
c Did.Cat. zu Ps 13,7 &.YIXAALcX.cr&W '1lXxwß XIXL EUq?PIXV&~'t"W 'lcrPIX~A
(1224 BC): ('IIXxwß) 0 IXU't"O~ XIX't"OC 't"o \l7toxdfLEV6v ecr't"Lv 't"cj) 'lcrPIX~A, emvo(Cf
fL6v71 ~Zwv ~v 8LIXq?OPcX.V. e:t fLev yocp 7t p cX. 't"'t" W V 't" oc x IXA oc x IX L ev Ep Y WV 't" oc
XIX't"OC &.PE't"~V 7tnpv(~EL 't"oc 7tcX.&"tJ XIXL XIXX(IX~ XIXL 't"oc~ eVEpyoucrlX~ 7tov"tJPOC-~ 8u-
VcX.fLEL~, w~ VLX"tJ~~ IXU't"WV &.VIXq?IXV1jVIXL, 'I IXX Wß ecrnv &.YIXAALWfLEVO~· e:t 8e fLE't"OC
't"ov 7tPIXX't"LXOV ß(ov xIXp8(IXv XIX&lXpOCV XEX't"~fLEVO~ opq. 't"ov &E6v, 'IerplX~A
emLv, voü~ opwv &E6v' ••• Ebenso zu Ps 97,3 (1509 C).
d Did. enarr. in 1 10 5,3-5 (1803 B) 0 oihw~ 8LlXn&d~ ex &EOÜ YEvvii't"IXL
XIXt 't"ou't"ou 't"UZwv XIX't"IXq?pOVe:!: -r1j~ evuAou ~w1j~ XIXL 't"WV 't"OÜ x6erfLou ~8eCilv' XIXL
't"IXu't"71 VLXq.'t"OV x6crfLov fLE't"IXßOC~ &.7t' IXU't"OÜ d~ \mEpx6crfLLov 7tOAL't"dIXV.
e Phiion, de op. mundi 69ff.: (69) ... (0 voü~) XIXL 't"ezvIXL~ XIXL emcr~fLIXLC;
7tOAUerZL8e:!:c; &.vIX't"efLvwv 080u~ AEWq?6pou~ (hcX.erlX~ 8LOC y1j~ ~PZE't"IXL XIXL &IXAcX.'t"-
't""tJ ~ "t"oc ev ~xlX't"epCf q?uerEL 8LEPEuvwfLEVO~' (70) XIXL 7tcX.ALV 7tTI)vo~ &.p&d~ XIXL 't"ov
et' .1. ' et ,
IX, 11'L PIX XIXL"
't"IX ,
"t"ou't"ou 7t1X'lT"tJfLIX"t"IX 'L
XIX't"lXcrXE't'IXfLEVO~ IXVW't"II'PW q?EpE't"IXL 7tpO~ IX LV' EPIX
I "

XIXL 't"OC~ 0 UPIX V0 Ü 7tEPL680u~, 7tAIXV~'t"WV "t"E XIXL &'7tAIXVWV ZOpdIXL~ crufL7tEpmoA"tJ-
&d~ XIX"t"OC 't"ou~ fLOUcrLX1j~ "t"EAdIX~ v6fLou~, ~7t6fLEVO~ ~PCil't"L eroq?(IX~ 7t08"tJYE't"OÜV't"L,
7tiierlXv 't"~v IXtcr&"tJ't"~v ouer(lXv \mEpxuljJlX~, ev-rlXü&1X eq?(E't"IXL -r1j~ vo"tJ-r1j~'
(71) XIXL'..WV E~oEV T~ , - et
EV"t"IXU11'IX 'et -
IXLcr'lT"tJ"t"WV ,
EV "
EXELV71 ;:t"1X, 7tlXpIXOELYfLlX't"IX
~ ,
XIXL, 't"IX~
, , ~L
L 0 E: IX ~

&ElXcrcX.fLEVO~, \mEpßcX.AAOV't"1X XcX.AA"tJ, fLe&71 V"tJq?IXA(<p xIX't"IXcrx.E&d~ &cr7tEp OL XOPU-


ßIXV·t'LWV"t"E~ ev&ouerLq., hepou YEfLLcr&d~ LfLepou XIXL 7t6&ou ßEA"t"(OVO~, uq?' OU
7tpO~ 1'-YJv ~XPIXV &;1jJ'i:81X 7tIXPIX7tEfLq?&d~ 1'WV vo"tJ1'WV e7t' IXU1'OV tevIXL 80xe:!:
't"ov fLeyIXv ßlXcrLAeIX' YALzofLevou 8' t8e:!:v, &.&p60u q?Cil't"O~ otxPIX't"OL XIXL &.fLLYE'i:~
IXUYIXL ZELfLcX.PPOU 't"p67tov exzeov't"IXL, w~ 't"1X'i:~ fLIXPfLIXPUYIX'i:~ 1'0 't"1j~ 8LIXVO(IX~ <lfLfLIX
crx01'08LVLiiv. Vgl. auch quaest. in Exod II 40; de mut. nom. 179ff.; quod
det. pot. ins. sol. 89; Pascher 13 ff.
f de sacr. Ab. et Caini 120 7t6vou fLE:V yocp XIXL 7tPOX07t1j~, WV 'IIXxwß
, ß").
crufL et'
O"OV, ••• 11'E Cil PLIX~ OE:
~~ -
TI)~ 't"ou- fLOVOU
I
crOq?OU,
- et'"
XIX11'"tJV 'I er p 1X"tJ"
,"). 't"E1'IXX't"IXL
I
...
174 Erläuterungen

g de congr. erud. gr. 70 (dcr~xoucr€V 'Iocxwß ... ) ou -6je; <:pwv~e; OUaE: -rwv
A6ywv --roi) y,xp ß[ou [LL[L"Y)TIjV~a€L-rOV &.crx"Y)-r~v, oux &.xpooc-r~v A6ywvdvOCL'
-roi)-ro [LE:V y,xp r:awv -roi) aLaoccrxO[Levou, ex€LVO aE: -roi) aLOC'&Aoi)V-rOe; -, tvoc
x&.v-roci)'&oc aLOC<:p0p,xV &. O"X"Y) -r 0 i) XOCL [L oc v.& &. V0 V-r 0 e; XOC'rOCA&.ßW[L€V ...
h de conf. ling. 148 XOCL nOAAocxoi) [Lev-roL -r~e; vO[Lo.&€cr[oce; ULOL n&.ALv 'Icrpoc~A
XOCAoi)\J'rOCL -rOU opwnoe; OL &.xouov-ree;. Zu g und h vgl. Pascher 27ff.; 99f.
i de gig. 54 y[V€-rOCL aE: (0 Mwucr~e;) ou [L6vov [L u cr-r"Y) e;, &'AA,x XOCL L€ P0 <:p &. v -r"Y) e;
opy[wv XOCL aLa&'crxocAoe; .&dwv, & -roLe; &-roc X€xocp.&OC[LevOLe; o<:p"Y)y~cr€-rOCL. Das
gleiche von Jeremias ausgesagt de eher. 49.
k Plotin I 3,1,12ff. ~cr-rL [LE:V o\)v ~ nopdoc (enL -r&.yoc.&ov XOCL TIjv &.pX~v -r~v
npw-r"Y)v) aLrr'~ niiO"Lv ~ &.vocßoc[VOUO"LV ~ &.vw eA.&ouow· ~ [LE:V y,xp npo-repoc &.no
-roi) x&.-rw, ~ ae y€ a€u-repoc, oIe; ~a"Y) ev -r<p vo'y)-r<p Y€Vo[LevOLe; XocL olov '~xvoe;
.&eLcrL'J exeL nop€U€cr'&OCL &.V&.YX'Y), ~we; ?lv d~ -ro ~crxoc-rov -rOU -r6nou &.<:pL}~WV-rOCL,
8 a~ -reAOe; -r~e; nopdw:; <lV -rUYX&.V€L, ß-rocv -rLe; e n' &. Y. Pcp Ye v 'Y) -r oc L -r <p v 0 'Y) -r <p.
I Plotin VI 9,11,16f. wird vom Ekstatiker gesagt: ... XOCL -ro XOCAOV ~a'Y)
on€p.&ewv, On € p ß,x C; ~?l'Y) xoc L -rOV -r WV &. p €-rw v X0 P 6v. Ebd. Z. 32ff.
. . . OUaE:V nOCpOCALTtWV -rwv .&dwv ßcroc aUVOC-rOCL y;uX~ ~xeLV xQ(:L npo -r~c; '&eoce;, -ro
),OLTtOV ex -r~e; .&eoce; &'nocL-r€L' -ro aE: AOLTtOV -r<p on€pß&.nL n&.v-roc -ro ß ecrn
npo n&.v-rwv. (Interpunktion nach Harder 2.)
m Orig. in Num horn. XXI 1 (GCS VII 200,2ff.) omnes Levitae ...
sortern inter ceteros non accipiunt; sed nec omnino in terra est sors eorum,
sed ipse dominus sors üs et hereditas esse memoratur. per hos illi mihi
videntur indicari, qui nullis corporeae naturae obstaculis hebetati, sed
omnium visibilium gloriam supergressi in sola sibi sapientia dei
et verbo eius vivendi usum exercitumque posuerunt, qui corporeum nihil
requirunt, nihil rationis alienum. concupierunt enim sapientiam, concupie-
runt secretorum dei agnitionem et "ubi est cor eorum, ibi est et thesaurus
eorum" (Mt 6,21). isti ergo hereditatem non habent in terris, sed super-
grediunter coeli summa fastigia et ibi semper in domino, semper in
verbo eius, semper in sapientia et in voluptate scientiae eius deliciabuntur.
n Orig. in 10 comm. XXXII 27 (GCSIV 472,29ff.) on€pocvocß,xe; n&.noc
o AL x,x voi)e;, tvoc &.XpLßwcr7J -r~v .& € W P[oc v -r 0 U .& € 0 i).
In der folgenden Übersicht beziehen sich die Zahlenangaben in der
üblichen Weise auf uns ern Pap., die kleinen Buchstaben auf die eben an-
geführten Zitate, die großen Buchstaben auf die Texte zur Übersicht S. 148.
Did.Cat. Pap. Philon Plotin Orig.
1. Der Aufstieg
cX:'1ocxwpd'l TW'I OCtcr&"lJTW'I xocl O"W[LeX'I"W'I (a) U7tEPßOC['1E~'1 '1"0'1 x60"[L0'l (12,6) U7tEpX{)7t'l"E~'1 7tiiO"oc'l TI)'1 U7tEpßOC['1E~'1 U7tEPOC'lOCßOC['1<:tv
um:p7t"IJ3ii'l '1"0'1 x60"[L0'l xocl 'l"OC OPOC'l"OC octO"&"IJ'I"~'1 xocl '10"IJ'I"~'1 oUO"[OC'l 7teX'I'I"OC (1) 7teX'I'\"OC
7teX'I'I"OC (a) UA~XeX (n)
um:p1t"fJ3ii'l 'l"OC octO"&"IJ'I"OC (b) r~
&eXAOC'l"'l"OC supergredi
omnium visi-
oUO"[oc~ 1"'"""='[""P
oct&~p
oupoc'l6~
bilium gloriam,
eoeli summa
'10"IJ'I"oc[ = t3€oc~ (e) fastigia (m)
7tPeX'I"'I"E~'1 'l"OC XOCAOC xocl E'IEPYEr'l 'l"OC XOC'l"OC OC! cX:PE'I"OC[ (12,4) (, 7t6'10~ (f) um:pßoc['1E~'1
cX:PETI)'1 (e) 1) 7tpiiC;~~ (1,23ff.) 1) 7tPOX07tY) (f) '1"0'1 'l"W'I
o 7tpOCX'I"LXO~ ß[o~ (e) {, 3~OC&AW'I (g) cX:PE'I"W'I
(, cX:O"X"IJ'I"1)~ (g) xop6'1 (1)
'!ocxwß (e) '!ocxwß (f)
2. Das Ziel
[LE'I"OCßOC~ cX:7t' OCU'I"OÜ ('I"OÜ x60"[Lou) OCU'I"OC 'l"OC O[xpoc 'l"W'I 'l"E~XW'I (12,5f.) 1) O[xpoc &<jJl~ 'l"W'I '1o"IJ'I"W'I (e) E7t' O[xpep
d~ u7tEpx60"[L~0'l 7tOA~'\"E[OC'l (d) u7tEpx60"[LLO~ YE'I6[LE'I0~ (12,6) YEv6[LE'I0~ '1"<]>
'10"IJ'I"<]> (k)
'1"0 U7tl:p 7tii'l 'I"€AO~ (10,15)
(, [L€Yoc~ ßocmAE:U~ (e)
'1"<]> &E<]> 7tOCpocO"Tij'lOC~ (a)
opii'l '1"0'1 &E6'1 (e) OC! &ErOC~ '10Y)O"E~~ (12,4) {, (,PW'I (h) sapientia (m)
'10Ü~ OPW'I &E6'1 (e) 1) &EWp[OC (1,24ff.) 1) &EWp[OC (f) 1) &e:wp[oc (n)
{, cX:xpoeX'I""IJ~ (g)
(, cX:XOUW'I (h)
hoctE~'1 (12,5) o [Loc'lMvw'I (g)
o 3~3ocO"x6[LEVO~ (g)
o [LuO"'I""IJ~ (i)
o EmO"'I"Y)[LW'I (2,13f.) {, 3~MO"xOCAO~ (i)
01 XY)PUXE~ Tij~ O"ocp[oc~ (12,3ff.) (, !EPOcpeX'I'I""fJ~ (i)
o 3~eXxo'l0~ Tij~ EmO"TI)[L"IJ~ (2,14)
o &<:o7tm"IJ&d~ O['1&pW7tO~ (9,18) '1"0 7tPOql"IJ'l"LXO'l Y€'10~ (D)
'!O"POCY)A (e) '!O"POCY)A (f)
176 Erläuterungen

Die Übersicht zeigt deutlich die Entsprechungen. Es ließen sich noch


mehr Texte anführen, etwa die Vorstellung vom Seelenflug im Anschluß
an Platon Phaidr. 246b-d bei Clem. Al. Strom. V 83,1 (GCS II 381,14ff.);
VII 40,1 (GCS III 30,19ff.); Julian Ap. or. V 177b. Es sind alles nur bild-
hafte Darstellungen des aller Mystik zugrunde liegenden Prinzips, daß man
zur Schau des Einen, Guten, Schönen, d. h. Gottes, nicht gelangen kann,
ohne alles andere hinter sich zu lassen (vgl. Plotin I 6,7ff.).
Wer auf die "Zinnen der Mauern" gelangt ist, d. h. zur Gnosis, zur Gott-
schau, nur der kann die Weisheit verkünden. Auch hier steht im Hinter-
grund der "Prophet" Philons, der Pneumatiker, der Gnostiker, der Eksta-
tiker, vgl. 2,12ff. (der E1tLaT-f)fJ.CJ.lV und aLOCXOVOC:; TYjc:; E1tLaT-f)fJ.ljC:;); 9,8ff. (der
'&E:07tOLlj'&E:LC:; !Xv&PCJ.l7toc:;). - Der gleiche Zusammenhang zwischen Schau und
Verkündigung findet sich Corp. Herrn. 127 EYW ae (der Prophet) E:UXOCPL-
aT-f)aocc:; XOCL E:UAoy-f)aocc:; TOV 7tOCTeplX TWV OACJ.lV &.vd.&1lv U7t' OCUTOU auvocfJ.CJ.l.&dc:; XOCL
aLaocX.&dc:; TOU 7tIXVTOC:; 't"~v qlUaLV XOCL ~v fJ.E:y(a't"ljv .&eocv, XOCL ~PYfJ.OCL xljpuaaE:LV
't"o LC:; &.V.&pW7tOLC:; TO 't"1jc:; E:uaE:ßdocc:; XOCL yvwaE:CJ.lC:; XOCAAOC:;. - u7tE:pX6afJ.LOC:;: Ist als
~T ortbei Philon noch nicht belegt, findet sich aber von Clem. Al. an bei
den Kirchenschriftstellern und den nichtchristlichen Philosophen. Clem. Al.
nennt Strom. VII 18,2 (GCS III 13,25) den Gnostiker einen, der YE:v6fJ.E:voc:;
X6üfJ.LOC:; xocl. um:px6afJ.Loc:;.

12,7 7tOCALV EAeX&lj: 7tOCALV führt nach der allegorischen Deutung der
"l\fauern" in Provo 1,21 wieder auf das in Frage stehende Zitat Is 49,16
zurück. Das Zitat leitet eine neue Interpretation ein, so daß das Zeichen /
entweder irrig nach dem Zitat steht statt vor 7tOCALV, oder aber andeutet,
daß das Zitat vom Schreiber als Lemma empfunden wurde. 12,7-25 Im
folgenden werden die "Mauern" interpretiert als Allegorie a für die Otla&1)Toc
(12,7-19); b für die Tugenden (12,19-25). Die in Gottes Hände gezeichneten
"Mauern" bedeuten dann die Ideen der Otla&1)Toc und der Tugenden. Wichtig
für das Verständnis dieses ganzen Passus ist die Erkenntnis der Parallelität
zwischen den Ausführungen zu a und b:
Erläuterungen 177

a (12,7-19) b (12,19-25)
Es gibt Ideen der Dinge (12,7) 1. Es gibt Ideen der Tugenden (12,19)
Diese sind die vo~O'e:~c; und ßOUA~O'e:~C; 2. Diese sind die 7t'pw"t"6'r\)7t'0~ ~~e:~c;
.&e:oU (12,8) (12,20)
Beispiel: Der Baumeister (12,9-11) 3. Beispiel: Die a~xcx~ocruv'Y) (12,20)
DieIdeen als vo~O'e:~c; und ßOUA~O'e:~C; 4. Die Tugendideen sind keine ge-
.&e:oU sind im Gott-Logos (12,12f.) wöhnlichen Ideen (12,21)
Beweis für die Beständigkeit der 5. Beweis für die Beständigkeit der
cx~O'.&lJ"t"1f durch ihre im Gott-Logos Tugenden durch ihre Ideen:
befindlichen Ideen:
positiv (12,13-17) a. negativ (12,21-22)
negativ (12,17-18) b. positiv (12,22-24)
Zusammenfassende Folgerung 6. Zusammenfassende Folgerung
(12,18-19) (12,25)

12,8 Die Auffassung der Ideen als Gedanken Gottes findet sich von
Philon an bei nichtchristlichen und besonders christlichen Platonikern,
s. Audrey N. M. Rich, The platonic ideas as the thoughts of God, Mne-
mosyne Sero IV, Vol. VII (1954) 123ff.; Vortrag von A. H. Armstrong:
The Background of the Doctrine "That the Intelligibles are not outside
the Intellect" mit Diskussion in der Fondation Hardt, Genf 1957, ver-
öffentlicht 1960 in Bd. V der Entretiens (Les sources de Plotin) 393ff. -
Unser Interpret faßt die Ideen aber zugleich als ßOUA~O'e:~C; .&e:ou, vgl. schon
6,3: auvcx"t"cx~ "t"ov .&e:ov A6yov ev"t"cxu.&cx .&eA'Y)llcx Aeye:w· ev cxu"t"ij) ae "t"a. ()ACX yeyove:v.
Did. de trin. I 8 (277 B) ... "t"ov .&e:ov 7t'cx"t"epcx, oi) cxt vo~O'e:~c; 7t'OL~O'e:~C; e:~O'LV.
Die Idee ist zugleich Plan, der Gedanke zugleich Willensentschluß ; zwei
Seiten derselben Sache: die rationale und die voluntative Seite. Letztere
wird besonders in den hermetischen Schriften betont, z. B. X 2 ("t"o &.ycx.&ov
<v...Y)IlCX) ou
v-e:I\' " Xwp~c; \ Ou"t"e:
Y. 'n. ' V 7 • •• 0.,CX<pCXV'~jC; v-e:oc;
e:wcx~ ou"t"e: ye:ve:O'v-cx~ oUvcx"t"ov.
... " ~ n. \ "t"cp
-

ECXU"t"OU .&e:A~llcxn 7t'lfv"t"CX a'Y)ll~oup~O'cxc;. (Vgl. Jos. Kroll, Hermes Trismegistos,


Münster 1914, 27ff.) Aber auch bei christlichen Schriftstellern, z. B. Clem.
Al. Paed. I 27,2 (GCS 1106,9) ... "t"o .&eA'Y)llcx cxu"t"Oü ("t"Oü .&e:oü) ~pyov eO'''t"t xcxt
"t"OÜ"t"O x60'1l0C; OVOIlIf~e:"t"cx~, ••. ; Firm. Mat. de err. prof. rel. 26,3 voluntas dei
perfecti operis substantia est. 12,9-19 Das Bild vom stadtbauenden Ar-
chitekten, das letztlich auf Platon (Tim. 28aff.) zurückgeht, liegt hier in
der phiionischen Fassung zugrunde, de opif. mundi 16ff.... 0 .&e:oc; •.•
ßOUA'Y).&e:tC; "t"ov opcx"t"ov x60'IloV "t"OU"t"ovt a'Y)ll~oupy1jO'cx~ 7t'poe:~e:"t"U7t'OU "t"ov VO'Y)"t"6V,
178 Erläuterungen

.... (17) 't"ov 8' EX 't"WV t8€wv O"UV€O"'t"W't"ot x60"fLoV EV 't"61tCp 't"Lvl AeY€LV ~ u1t0vodv
OU'''' '
1T€fLL't"OV' fj 01:; O"UV€O"TY)X€V,
z.~.\.' "
€LO"OfL€1Tot'" 1totpotXO"OU1TYjO"otV"€~
~ '" , ",
€LXOVL 't"LVL- 't"cuv
7totp' ~fL~v, E1t€L8ocv 1t6AL~ X't"L~Yj't"otL xot't"oc 1t0AA~V qnAo't"LfLLotV ßotO"LAecu~ ... 7totP€A-
&wv ~O"'t"LV (h€ 't"L~ 't"WV OC1tO 1totL8dot~ ocv~p OCPXL't"€X't"OVLXO~ xotl TI)v €UXpotO"LotV
xotl €UXotLPLotV 't"OÜ 't"61t0u &€otO"eXfL€voe:; 8LotYPeXCP€L 1tpw't"ov EV ~otu't"<j> 't"oc -rij~ fL€A-
AOUO"1J~ oc1t0't"€AdO"&otL 1t6A€CU~ fLepYj O"X€80v !i7totv't"ot, L€PeX, YUfLVeXO"Lot, 7tpu't"otV€~ot,
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xotl 8YjfLoO"LCUV IlAACUV otxoaOfLYjfLeX't"cuv' (18) €l&' &O"1t€P EV xYjp<j> 't"ri ~otu't"oü ~uxri
't"ou~ exeXO"'t"cuv 8€~eXfL€VO~ 't"U1t0ue:; OCYotAfLot't"otcpoP€~ vOYjTI)v 1t6ALV, ~e:; OCVotXLV~O"ote:;
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VO~, OLot 8YjfLLOUPYO~ ocyot&6e:;, oc1t0ßM1tcuv €t~ 't"o 7totpeXa€LYfLot TI)v EX AL&CUV xotl
~UACUV IlPX€'t"otL Xot't"otO"X€UeX~€LV, ExeXO"'t""{) 't"WV OCO"cufLeX't"cuV t8€wv 't"oce:; O"cufLot't"LXOC~
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fL€yotM1t0ALV X't"L~€LV 8LotVOYj&de:; Ev€v6YjO"€ 1tp6't"€poV 't"oue:; 't"U1t0U~ otu't"1i~, E~ wv


x60"fLOV vOYj't"ov O"UO"TY)O"eXfL€voe:; OC7t€'t"eA€L xotl 't"ov ottO"&Yj't"6v, 7totpotadYfLot't"L XPWfL€-
VO~ EX€LVcp. (20) Xot&eX7t€P ouv ~ EV .. <j> ocpXLnx't"ovLx<j> 7tP08Lot't"U7tcu&dO"ot 7t6ALe:;
XWpotV EX't"O~ OUX elX€V, OCAA' EV€O"CPPeXYLO"'t"O 't"7j 't"OÜ 't"€XVL't"OU ~uxri, 't"ov otu't"ov
't"p61t0V ou8' 0 EX 't"WV t8€wv x60"fLO~ IlAAOV <Xv ~XOL 't"67tov ~ 't"OV
&€~OV A6yov 't"ov 't"otÜ't"ot 8LotXOO"fL~O"otV't"ot. Vgl. de conf.ling.107f. 7t6A€Le:;O
vOfLo&eTY)~ ouXl 't"otu't"ot~ fL6vov O'L€'t"otL elVotL 't"oc~ E7tl y1i~ 8YjfLLOUpYYj&dO"IXe:;, WV
, ~ '''' .!. -. _
€LO"LV .,.~
U"otL "L1TOL XotL' ~U"ot,
!:" I ~ ,~ .. '
ot""ot XotL, ,ot~ otV1TPCU1t0L 7t€PLCP€POUO"L
, , , '" ,
't"otL~ 'l'UXotL~ €otU't"cuv
-

EVLapufLeVot~, dO"t 8.' otU't"otL fLev, wc; €tx6c;, ocpxe't"U7tOL !in &€LO't"epotC; xlX't"IXO"X€u1i~
AotXOÜO"otL, ExdvotL 8e fLLfL~fLot't"ot wc; <Xv EX cp&otp-rij~ oUO"(ot~ O"UV€O"'t"WO"otL. In bezug
auf die Welt ist nach Philon Gott der Architekt, der in seinem Logos, den
Philon personifiziert, den x60"fLO~ v0'YJ't"6~ bildet, nach dem dann der x60"fLO~
ottO"&'Yj't"6~, die sichtbare Welt, geschaffen ist, de opif. mundi 24 €t 8e 't"L~ E&€-
A~O"€L€ YUfLvo't"epoL~ XP~O"otO"&otL 't"o~~ ov6fLotO"LV, ou8ev <Xv h€pov €L7tOL 't"ov vOYj't"ov
x60"fLOV elVotL ~ .&€OÜ A6yov ~8Yj xOO"fL07tOLOÜV't"O~' ou8e yocp ~ vOYj't"~ 7t6AL~
e;'t"€p
!!. 6V 't"LI '€O"'t"LV Yj. . .0 't"OU- "otPXL't"€X't"OVO~ .."OYLO"fLO~ YjO'YJ -l.
,,, ~
"IV [ VOYjTY)V
' ] 1t0"LV
'.. 'y
X't"L",€LV
8LotVOoufLevoU. Dieser philonische Logos als Ort der Ideen konnte von den
christlichen Platonikern auf die zweite Person in der Dreifaltigkeit gedeutet
werden in Anknüpfung an 101,3 und Col1,16f.

12,11 -rij~ [ocyopii]~: Ergänzt nach Philon, de opif. mundi 17 (s.o.). -


otL taeotL ist zwar Prädikatsnomen, doch braucht der Artikel nicht beseitigt
werden (Bl.-D. § 273,1). 12,12f.... XotL A€YCU €V XPLO"'t"CU CPYjO"L: Ergibt kei-
nen Sinn. Es scheint eine Lücke vorzuliegen, wahrscheinlich verurs::cht
durch Haplographie des EV XPLO"'t"<j>. Unsere Konjektur ... xotl Al: cu EV
Erläuterungen 179

Xp~a~<;l. <~V Xp~a"C"<;l >, cp'r)a(, .•• läßt das erste ~v Xp~a"C"<;l das voraufgehende
~V -iii erklären, während das zweite zum Zitat gehört. Möglicher-
~ouA~ae~
weise ist mehr ausgefallen. - Das ~v Xp~a't"<;l des Zitates ist geradezu örtlich
verstanden: in Christus, dem Gott-Logos, als dem Ort der Ideen. 12,15 EOCV
<~v >7t6Ae~: ~v konnte nach Mv leicht ausfallen. 12,16 7tpO~ ~xef:voc = 't"~-rij~
7t6Ae<u~ (lEP'r) 't"~ ~V 't"<;l v<;l 't"oü &pX~'t"EX't"OVOC;, also die Ideen. 12,16f.... ~~oc­
xpoc't"oo{levoc \m' ~xdv<uv' A6ym ya.p eLaLV ~LOCXPOC't"'r)'t"LXWV: Plotinische Ter-
minologie, z. B. I 6,2,16 ff. octaXpov ~S: xoc1. 't" 0 (l ~ x p oc 't" 'r).& S: V \J7t 0 (l 0 P cP rj ~
xoc1. A6you oOx &vocaXO{lEv'r)C; 't"rjc; ÖA'r)~ 't"o 7ta.v't"'r) xoc't"~ 't"o eI~oc; {lopcpoüa.&ocL.
Ferner 16,3,11.26.33; 6,31. (Gerade Enn. I 6 war im Altertum weit ver-
breitet, so daß die Übernahme dieser Terminologie nicht verwunderlich
ist.) Damit deutet Plotin die Idee im Sinne der aristotelischen {l0PCP~ als die
innere Formkraft, die ein existierendes Wesen ganz und gar durchdringt
und beherrscht und ihm dadurch Sein und Sosein gibt und erhält. Daß er
dafür den Terminus A6yoc; gebraucht, geht wohl auf die A6YOL =ep{loc't"LxOL
der Stoa zurück. V gl. I 6,2,13 ff. 7tCXV {lS:v y~P 't"o &{l0PCPov 7tecpuxo~ {l0 P cP ~ v
x oc 1. er ~ 0 ~ ~Exea.&ocL &(lOLPOV OV A6 y 0 U x oc 1. d ~ 0 u C; octaxpov xoc1. E~<U .&eLou
A6you. II 4,15,29ff. A6yo~ - ÖA'r). 12,17f. Dem Wortlaut nach könnte
A6yo~ sowohl a den Logos als geistige Idee bezeichnen, als auch b den
Logos, sofern er als Form im Einzelding ist. a stellt den Text in
die Nähe Phiions, b in die Nähe Plotins (s. o. zu 12,16f.). Da jedoch
zunächst wieder auf Christus als den Logos verwiesen ist und außer-
dem diese Argumentation bzgl. des Logos sprachlich und sachlich streng
mit der Beweisführung bzgl. der ~ma't"~{l'r) übereinstimmt (s. zu 12,7-25;
12,19-25), ist a vorzuziehen. Dann ist zu vergleichen Philon, de spec. leg.
I 327 ff. (Ideen = x6a{l0~ vo'r)'t"6c; = A6yo~) 't"WV y~p &creßwv xoc1. &vocrL<UV ooX
et~ 't"p67t0c;, &AA~ 7tOAAo1. xoc1. ~LOCcpEpov't"ec;. ot {lS:v y~p 't"~C; &cr<U{la.'t"ou~ t~EOC~
ClVO{lOC xevov &{lE't"OXOV &A'r).&OÜ~ 7tpa.Y{loc't"OC; dVOCL cpocaL, 't"~v &VOCYXOCLO't"a.'t"'r)V
oOcrLocv ~x "C"WV ()v't"<Uv &VOCLPOÜV't"e~, ~'t"LC; ~a't"1.v &pXE't"U7tOV 7tOCpa.~eLY{lOC
7ta.v't"<Uv l)aoc 7toL6't"'r)'t"e~ OOcr[occ;, XOC.&' ~v Exoca't"ov eL~07tOLeL't"O xoc1. ~Le{le't"peL't"o.
't"oo't"OUC; oct tepoc1. 't"oü v6{lou a't"rjAocL {l'r)VOOUaL ».&AOC~LOCC;«· w~ y~p "C"o 't"e.&AOCa{lE-
vov &cpilp'r)'t"OCL ~v 7tm6't"'r)'t"oc xoc1. 't"o d~oc; xoc1. oO~S:v E't"ep6v ~cr't"LV ~ xup[<u~ eL7teLV
&(lOPCP0C; ÖA'r), OÖ't"<U~ xoc1. ~ &vocLpoüaoc M~oc t~EOCC; 7ta.v't"oc auyxef: xoc1. 7tpO~ ~v
&V<U't"EP<U 't"WV a't"oLxd<UV oOcr[ocv ~v &(lopcpov xoc1. &7tOLOV hdv'r)v &yeL. 00 't"[
YEVOL't"' oc.v &'t"o7tw't"epov; ~~ ~xdv'r)~ y~p 7ta.V't"' ~YEvv'r)aev 0 .&e6~, oOx ~cpoc7t't"6{le­
VO~ oco't"6~ .•. , &AA~ 't"ocf:~ &cr<U{la.'t"OLC; ~uva.{leaLv, Cl)v E't"U{lOV ()VO{lOC oct t~EocL, xoc't"-
exp~croc't"o 7tpO~ 't"o YEVOC; EXIXa't"OV ~v &:p{l6noucrocv Aocßef:v (lOPCP~v, ~ ~S: 7tOAA~V
hlX~[ocv eLcr'r)YeL't"OCL xoc1. aoyxuaLv' &v oc LP 0 ü aoc y ~ p 't" oc Ü't" IX, ~ L' Cl) V oc t
180 Erläuterungen

7tO ~6"t"1J "t"E C;, cruv <X V<X ~p d 7tO ~ 6 "t"1J"t"<XC;. (7to~6"t"1JC; hier im stoischen Sinn als
Wesensbestimmung. Diese Stelle verdanke ich K. Bormann, Die Ideen-
und Logoslehre Phiions von Alexandrien, Diss. Köln 1955.) 12,18f. ~
<X.cr~&AE~<X 7tiicr<x ..• : Beim Mitschreiben starke Verkürzung des zugrunde
liegenden Gedankens, s. die Übersetzung. - Die in Gottes Hände gezeich-
neten Mauern bedeuten also die Ideen, durch welche die materiellen Mauern
Jerusalems und der ganze materielle Kosmos seine Sicherheit und Bestän-
digkeit erhält. V gl. dazu Phiion, quaest. in Exod II 90 (Marcus): ... the
divine Logoi are the foundations and bars of the security (Aucher: con-
stantiae) of all things.
Eine im Zusammenhang mit dem Psalmlemma (11,1) naheliegende
Folgerung wird in unserm Text nicht expressis verbis gezogen: Hände
Gottes = Gott-Logos = Christus. Die Allegorese "Hand Gottes"
= Christus findet sich auch Ps. Basil. adv. Eun. V (PG 29, 713 BC). -
Eine weitere Folgerung fehlt ebenfalls: Christus = Hand Gottes = MV<Xt-uc;
%EOU (nach 11,18f.), was im Anschluß an 1 Cor 1,24 (Xpw"t"ov %EOU MV<XfLW
x<Xt %EOU crO~L<XV) sonst gern ausgeführt wird, z. B. Did. de trin. I 16 (333 C).
Die Ausführungen dieses "Exkurses" werden also nicht in Beziehung ge-
setzt zur voraufgehenden Erklärung des Psalmlemmas, wohl weil sie nicht
von vornherein konzipiert und auf ihren Zusammenhang mit dem inter-
pretierten Psalmvers durchdacht waren. Es handelt sich darum in 12,1 um
eine Hörerfrage, die über das eigentliche Thema hinausführt.

12,19-25 (Den Schlüssel zum Verständnis dieser Stelle verdanke ich M.)
Wenn die "Mauern" = die Tugenden, dann sind die in Gottes Hände ge-
zeichneten "Mauern" die Ideen der Tugenden. - Das Verständnis dieses
schwierigen, weil arg verkürzt skizzierten Passus, scheint nur möglich aus
der sachlichen Parallelität zu 12,7-19. (Zur Übereinstimmung im Aufbau
s. o. zu 12,7-25.)
12,7-19 12,19-25
oMyoc; 1. ~ emcr"t"~fL1J (12,22)
CXL 1aecx~ "t"&V cx1cr%1J"t"&v, CXL vO~crE~C; 2. cxL 1aecx~ "t"ülv <X.pE"t"ülv, cxL 7tp<U"t"6"t"u7to~
xcxt ßOUA~crE~C; %EOU g~E~C; (12,20)
~ a~xcx~ocruv1J 7tiicrcx (12,20)
3. cxL g~E~C; "t"ülv emcr"t"1JfL6v<Uv (12,22)
cxL xcx"t"oc fLepoc; g~E~C; (12,23)
~ ev "t"o~c; fLE"t"exoucrw (g~~c;) (12,24)
Erläuterungen 181

Zu 1.: Die oberste Stufe ist die E7t'LO''t''fj(L1), die alle Einzeltugenden zu-
sammenfaßt. Hier liegt wohl die Tugendformel zugrunde: ocpe:'t"fj = EmO''t'~(L1).
V gl. Clem. Al. Strom. VI 78,3 (GCS II 470, 20f.) ... OL qnA6O'ocpoL 't'IX.<;
ocpe:'t'IX.C; ~~e:LC; x(Xt aL(X'&EO'e:LC; x(Xt EmO''t''fj(L(XC; OrOV't'(XL.
Zu 2. : Von der Ema't"fj(L1) sind abhängig die Ideen der Einzeltugenden,
die 7t'peu't'6't'U7t'OL ~~e:LC; (12,20). So ist z. B. die OCVape:L(x eine EmO''t'~(L1) ae:LVWV
x(Xt ou ae:wwv x(Xt 't'WV (Le:'t'(x~u; die U7t'O(Lov~ eine EmO''t'~(L1) E(L(Le:Ve:'t'EeuV x(Xt oux
E(L(Le:Ve:'t'EeuV; die (Le:Y(XAm!IUXL(X eine EmO"t'~(L1) 't'WV O'u(Lß(Xw6v't'euv U7t'e:P(XLPOUO'(X
(nach Clem. Al. Strom. 11 79,5, GCS 11 154,17 ff.), usw. Am Beispiel der
aLX(XLOO'UV1) wjrd gezeigt, daß die Tugendideen die jeweiligen Tugenden in
ihrer Ganzheit darstellen (12,20), darum lassen sie kein Mehr oder Weniger
zu (12,24). Andererseits aber sind sie nicht im gleichen Sinne "Idee" wie
die Ideen der (XLO'.&1)"t'cX (12,21).
Zu 3.: Durch Teilhabe sind von diesen Tugendideen die im konkreten
Menschen (0 (Le:"t'EXeuV 12,21.24; OL EmO''t'~(Love:<; 12,22) verwirklichten Tu-
genden abhängig. Diese kennen, je nach dem Grad der Teilhabe, natürlich
ein Mehr oder Weniger (12,24).
Diesem Aufbau zufolge ist klar, daß bei Wegnahme der obersten Stufe,
der EmO''t''fj (L1), auch die unteren Stufen fallen; positiv ausgedrückt: diese
nur sein können, wenn auch die oberste Stufe ist (12,22f.). Dies ist wieder
dargelegt in strenger Parallele zu 12,17 f. :
12,17f. 12,22f.
negativ:
EIX.V .&e:A~O'1JC; &P(xL 't'ov A6yov Mv &P1lC; 't'~v hLO'''t'~(L1)V
oUX UCPLO'''t'(XV't'(XL 't' IX. I) V't' (X (X'lPOV"t'(XL (X L ~ ~e: LC; 't' Wv
E7t'LO''t'1) (L6v euv
positiv:
EV Xp LO''t'ej) ('t'ej) .& e: ej) A 6 y ~) Xe:L(LEV1)C; 't"Yj C; E7t' LO'''t'~ (L 1) C;
O'UVEO'''t''r)Xe:V 't' IX. 7t' cX V"t' (X e:LO'tV (XL x(X't'IX. (LEPOC; ~~e:LC;

Wie in 12,17f. von dem Wegdenken oder Setzen der ersten Stufe, des
Logos, gleich auf die dritte Stufe geschlossen wird, so offensichtlich auch
in 12,22f. Die ~~e:LC; 't'WV EmO'''t''r)(L6veuv und die X(x"t'IX. (LEPOC; ~~e:LC; meinen also
die im menschlichen (Le:"t'EXeuV verwirklichten Tugenden, nicht deren Ideen.
Jetzt erst ist das Verständnis des folgenden erschlossen (12,23f.), das wie-
der einmal durch das unbekümmerte Einsetzen der Pronomina für die
Sachen erschwert ist.
182 Erläuterungen

12,23 12,24
&AA"tJ (= -1) E7t'LG't1jfL"tJ) IXU't'"t)
7tIXPOC 't'IXU't'IXC; -1) ae: EV 't'o!:c; fLeTexoUGLV C~~LC;)

Problematisch bleibt die in 12,21 gegebene Charakterisierung der Tugend-


idee. Schon sprachlich ist der Satz unklar:
1. Faßt man -1) ••• wGlXvet taelX als Subjekt, OUX taelX ou't'WC;, ... als Prädi-
katsnomen, dann spricht der Satz eine banale Tautologie aus. Diese Mög-
lichkeit scheidet also aus.
2. Sieht man in WGlXvd taelX das Prädikatsnomen, so fehlt ein Subjekt.
Es läßt sich freilich leicht aus dem vorhergehenden ergänzen: &pe't"~ CD.),
da die Aussage wohl die Tugendidee im allgemeinen charakterisieren soll:
, , ~\ ( <' ')
eG't"LV oe"tJ IXpe't"'YJ, vooufLev"tJ XWPLC; 't"ou fLe't"exov't"oc;, WGIXVeL LoelX, ... " E s 1st
I \...., ( , ,~ I .
aber die (Tugend), wenn man sie getrennt vom Teilhabenden denkt, nur
eine Quasi-Idee, ... " Freilich ist in diesem Fall keine positive Aussage
darüber gemacht, wie denn nun die Tugendidee aufzufassen sei.
3. Eine letzte Möglichkeit wäre noch, -1) <&peT~) als Subjekt, vooufLev'YJ
als Prädikatsnomen und WGlXvd taelX als Apposition zu verstehen, der sich
dann eine zweite, weiter präzisierende Apposition anschließt, was im münd-
lichen Vortrag nichts Auffälliges wäre: "Es ist aber die (Tugend), wenn
sie vom Teilhabenden getrennt wird, nur in Gedanken vorhanden, eine
Quasi-Idee, nicht Idee im selben Sinn, wie man es gewöhnlich meint."
In diesem Fall enthält der Satz eine positive Aussage: Die Tugendidee ist
gegenüber den Ideen der IXtG&'Y)TOC, denen ein reales Sein zukommt, nur ein
reines vooufLevov, Gedankending, ein eraOC; vielleicht im Sinne der aristo-
telischen zweiten OUGLIX.
Es ist nicht zu leugnen, daß die 2. Möglichkeit gegenüber der dritten
den Text ungezwungener wiedergibt. Darum ist ihr der Vorzug zu geben,
wenn damit auch eine positive Aussage bzgl. des besonderen Charakters
der Tugendideen fehlt. Wahrscheinlich genügte die kurze Bemerkung in
Parenthese, da die Hörer sofort im Bilde waren. Es scheint jedenfalls, daß
hier ein Niederschlag der Variation der Ideenlehre vorliegt, die nach
Aristoteles (metaph. I 9, 990b 8ff.;, 991 b 6ff.; XII 3, 1070a 13ff.) schon früh
in der platonischen Schule aufgekommen ist, daß es nämlich Ideen im eigent-
lichen Sinn nur von den Naturdingen gebe, eine Auffassung, die bei den
jüngeren Platonikern allgemein ist (Belege bei Ed. Zeller, Phil. d. Griech.
II 1 5, 703 Anm. 3).
Erläuterungen 183

Was ist aber nun die ~1tLO'-r1jILYj? Hat sie eine Beziehung zum Logos? Ist
sie gar identisch mit ihm gedacht? Die strenge Parallelität zwischen 12,7-19
und 19-25 legt es nahe:
_ _{=
Xe:Lpe:~ &e:ou
0 ,lh:ö~ A6yo~
.,
=} .
Chnstus
= 'Y) e:1tLO'' t' Y)IL'Y) =
I

Die Bezeichnung ~1tLO'''t'~IL'Y) für den Gott-Logos ist ungewöhnlich, läßt sich
aber rechtfertigen, da einerseits die vollkommene und alles umfassende
~1tLO'''t'~IL'Y) die O'O<p(IX. ist, andererseits der Gott-Logos als die personifizierte
göttliche crO<p(1X betrachtet wird. (1 Cor 1,24.30; Reg. zu Clem. Al., GCS IV,
s. v. crO<p[1X 1. und 6a; Orig. c. Cels. VI 9, GCS II 79,11ff. und 23ff.: Celsus
führt an, daß nach Platon drei Elemente zum Wissen um ein Ding führen:
15VOILIX, A6yo~, e:~aWAOV; an vierter Stelle stehe die btLO'''t'~ILYj selbst. Orig. weist
die christlichen Entsprechungen dazu auf und sagt zum vierten: d ae xlXl
&vriAOYOV ~cr"t'L "t'<I> "t'e:"t'tXp"t'Cr I5V"t'L ~7tLcr"t'~ IL'Y) ~ »~V "t'or:~« XIX&' ~ILiX~ »"t'e:Ae:[OL~«
O'O<p[1X 0 XPLO'''t'O~, ~1tLO'-r1jO'e:L 0 aUVtXILe:vo~.) Freilich läßt die kümmerliche
Skizzierung der Gedanken des Interpreten, die wir hier vor uns haben,
nicht mit Sicherheit sagen, daß dieser so konsequent gedacht hat.

12,20 ~~L~: Ps. Platon denn. 414c ~~L~ aLtX&e:O'L~ ~UX'tj~ XIX&' ~v 7tow( "t'LVe:~
Ae:yoILe:&IX. Nach Aristot. cat. 8, 8b 25ff. ist die ~~L~ ein Genos der 7tOLO"t''Y)~
und Oberbegriff zu den ~1tLO'''t'~ILIXL und &pe:"t'IXL Darum ist auch 7te:7tOLWILIXL
zu halten. Vgl. Did.Cat. zu Ps 100,4 (1516 A) d oov e:u&~~ ye:yev'Y)"t'IXL (0
&v&pW7tO~), "t'ö XIX"t" &pe:"t'~v &pX'tj&e:v 7te:7tOL6)0'&IXL, ... 12,22-25 Dieser
Passus ist nicht Beweis für die Andersartigkeit der Tugendideen, sondern
für ihre Beständigkeit (s. o. zu 12,19-25). 12,22 lX~pe:LV, "t'L&evIXL: Sind
Schultermini im Beweisverfahren: etwas "aufheben", als nicht bestehend
annehmen, bzw. etwas "setzen", als bestehend voraussetzen. Vgl. 12,17f.
lX~pe:LV; 12,13-17 enthält sachlich das "t'L&evIXL, ohne daß aber das Wort ge-
braucht wird. 12,25 ~v &cr<ptXAe:LIXV oov cr'Y)ILIXLVe:L "t'eX: "t'e:[XYj: Könnte die end-
gültige Antwort auf die Frage in 12,1 sein. Da jedoch 12,19-25 ganz parallel
zu 12,7-19 angelegt sind, scheint es nur als Conclusio zur Deutung "t'e:[X'Y)
= IXt &pe:"t'IXL gemeint zu sein, wie 12,18f. ~ &cr<ptXAe:LIX ... yeyplX7t"t'IXL zu "t'e:[X'Y)
= "t'eX: IXLcr&'Y)"t'tX.

12,25-13,3 Von Gott befreit werden, heißt, aus jeder Verwirrung heraus-
kommen (12,25f.). Solche "Verwirrungen" können z. B. sein: a Täuschung;
von ihr befreit Gott als Gott der Wahrheit (12,26-28); b Ungerechtigkeit;
von ihr befreit er als Gott der Gerechtigkeit (12,28-30); c Unkeuschheit;
184 Erläuterungen

von dieser als Gott der Keuschheit (13,1-3). Wenn man Gott so auch ver-
schiedene Attribute beilegt, soll das natürlich nicht heißen, daß Gott sich
jeweils verändert (13,3). 12,26 0 .&d.l<; oiSv .... d .&eo<; &A'Y).&dOle; ... : Solche
Wiederholung ist nur im mündlichen Vortrag angängig. 12,29 dcr&.xoucr6v
[LOU: Die verschiedenen ähnlich lautenden Anrufungen in den Pss (12,4;
16,1; 60,2; 142,1) verleiteten dazu, auch hier den Imperativ zu setzen. - Zu
~vOl c. ind. fut. s. Einl. S. 31. 12,30 ~"t""t{n>: Das Ol im Pap. wohl Ver-
schreibung nach den Endungen des unmittelbar vorangehenden "t"il ä3~xOl.
13,1 f. Der ägyptische J osef und Susanne sind bei den antiken Kirchen-
schriftstellern die typischen Vorbilder der Keuschheit, z. B. Did.Cat. zu
Ps 15,3 (1228 B) &cruyxp["t"we; yilp \.mepecrxov xex."t"il [Lzv &v3pdOlv &n6cr"t"oAo[ "t"Z
xex.l npocpYj"t"Ol~ xex.l [L&.p"t"upze;· xex."t"il 3z crwcppocruv'Y)v 'Iwcr~cp xex.l ~oucr&.WOl. Schon
Clem. Al. Paed. III 68,3 (GCS I 274,7f. Josef); Strom. IV 119,3 (GCS II
300, 26ff. Susanne). - crwcp po cruv'Y) , &XOAex.cr[ex.: Philosophische Terminologie,
vgl. Aristot. rhet. I 9, 1366 b 13ff. crwcppocruv'Y) 3z &pz"t"~ 3~' ~v npoe; "t"ile;
~30vile; "rile; "t"OÜ crw[Lex."roe; o{hwe; ~xoumv we; 0 v6[Loe; XEAZUE~· &x 0 Aex. crl ex. 3z
"t"ouvOlv"t"[ov. Doch werden beide Begriffe in unserm Text eingeengt auf
Keuschheit - Unkeuschheit, was sich auch im späteren Heidentum findet,
z. B. Heliod. Aethiop. IV 8,7 ... "t"~[Lwcrex. crwcppocruv'Y)v, ~ 3~ [L6v'Y) yuvex.~xdOlv
&pe~v Xex.POlx"r'Y)p[~z~. Dies steht in einer Ermahnung an Chariklea, die eine
heidnische Parallele zur keuschen Susanne darstellt. M. 13,2 de; &XOAex.cr[ex.V
und de; [Lo~XdOlv sind von unonecrYJ abhängig. 13,3 OUX O"t"L äAAOe; xOll äAAOe;
E:cr"r[v: Trotz der verschiedenen Benennungen ist Gott unveränderlich. Der
Gedanke ist verkürzt wiedergegeben.

13,3-9 Im hebräischen Text bezeichnen die [LOl"t"ex.L6"t"'Y)"ree; die heidnischen


Götter. Unser Interpret deutet sie dagegen rein allegorisch a im Anschluß
an Vers 6b als ~eüaoe;(13,4-7); b als xex.x[Olschlechthin (13,7-9). Vgl. Theod.
Heracl. z. St. (Cat.Cord. I 527) [LOl"t"OlL6nl"t"Ee; yilp "t"ile; &"t"6noue; np&.~ZLe; ~
"roue; [LOl"rOl[oue; AOYLO"[LOUe; MyeL ... ~ "rov nAOÜ"t"OV xOll "t"~v eU'Y)[LEp[ex.V . . . ~
"ro ~eü3oe;. 13,4-7 Ähnlich Orig. z. St. (Cat.Cord. I 535) ~ xOll o{hw-
.&eoe; &'1 &A'Y).&dex.e; XOl[peL [Lzv "t"o'i:e; Olu"t"Yje; E:pex.cr"t"Ol'i:e; xOl"ril "ro » &A'Y).&dex.e;
E:x~'Y)"t"e'i: xupwe;« (Ps 30,24). we; 3z [LOl"rOl[oue; &nocr"rpecpEL "roue; "ro ~eüaoe; [Le"t"Ol-
3LWXOV"t"Ole;, ono'i:ov "ro »~vex. "r[ &YOlnoc"t"e [Lex."rex.L6"t"'Y)"rOl xOll ~'Y)"rE'i:"rE ~eü30e;;«
(Ps 4,3), 8 3~ [LLcr1jcrOle;. 13,4 Die Deutung [Lex."rOlL6"t"'Y)e; = ~Eü3oe; ist dem
Interpreten berechtigt, weil im vorhergehenden Lemma (12,25) Gott als
Gott der Wahrheit bezeichnet wurde. 13,5 3Lil XEVYje; 3z dnev ex.u"t"&. ("ril [L&.-
"rOlLOl): 3~il xevYje; also nicht adverbial verstanden, wie z. B. Athanas. z. St.
Erläuterungen 185

(PG 27, 157 A), sondern attributiv zu fLoc't"oc~oTIJ't"oce; (vgl. auch 13,7). - 't"P07tOV
't"woc: Beim Wahren und Unwahren kann nur "in gewisser Weise", d. h. im
übertragenen Sinn, von "existieren" gesprochen werden. 13,6 XUYjCPOPYj-
croc<TY)e;: Statt des gewöhnlichen xuocpoPYjcroccrYjC;. Schon belegt Pap. Graec.
Mag.III 605 (158) xUYjcpopouv't"oe;; fL~'t"POC XU~cpOpE. - VOCOV 't"OU 'IYjcrou: = Leib
Jesu. Nach 10 2,19ff. oft bei den Kirchenschriftstellern. 13,6f. Die Geburt
Jesu aus der Jungfrau ist für die alexandrinischen Theologen selbstver-
ständlich. Bzgl. Didymus s. Leipoldt 93f.; Bardy 127ff.

13,7 Jegliche Schlechtigkeit ist "leer", weil sie kein 't"eAOe; hat. So ist in
Parallele zu 13,5 zu beziehen. Auffällig ist, daß der Topos des &.VU7tOcr't"IX't"OV
dvlY.~ oben beim ~EUaOe;, nicht hier bei der XIY.XtlX aufscheint, wo er gewöhn-
lich angefügt wird. V gl. Asdep. in Aristot. metaph. A 9 (comm. in Aristot.
"
gr. VI2, 77,3f) ,-,1 , 1 , 1 , ,
' 't"1Y. YIY.P XOCXIX 't"cp ov't"~ IY.VU7t 0 cr't" 1Y.'t" IX U7tlXpXOum XIY.~ 7tIY.PUCP~cr't"IXV-
't"oc~; Serap. v. Thmuis adv. Man. 4 (PG 40, 904 A) ~crn fLev 01)'1 Y; xocxtlY.
, 1
ocvoumoe; "
XIX~ ,
IY.VU7tocr't"lY.'t"oe;; D'd
1 . c. M an. 2 (1089 A) [LYj ",,1
0'1 IXplY. 't"o, XIXXOV.
, -
OUX ~XE~ 't"eAOe;: 't"eAOe; ist zu interpretieren vom Kontext und der Origenes-
parallele (s.o.) her und kann nichts Anderes bedeuten als: Die XlY.xtlY. führt
zu nichts, bringt keinen Gewinn; es kommt nichts dabei heraus. V gl.
Athanas. c. Arian. I 38 (PG 26, 89 C) 7tOCAW Y~P lY.u't"oue; ('t"oue; 'APE~IXVOUe;)
epw't"av cX.vocyx'Yj, ~VIX xlY.l 't"o 't"eAOe; TIjc; cX.crzßdlY.e; ocu't"wv '&zwp'Yj,lt-'iJ. " ••• damit
man sieht, wohin ihre Gottlosigkeit führt". 13,8f. Die Buchstabenspur
vor der Lücke CPUAIY.'t"'t"OV't"wv • [ ••••. ]. A&ßn kann von W oder vielleicht
11., 0 stammen; die nach der Lücke von IX, v, w. Der Papyrus ist so ausge-
brochen, daß man Überlängen der ersten drei bis vier Buchstaben noch
müßte sehen können. Da sich aber keine Spur davon findet, dürften diese
Buchstaben nicht ß, a, z, ~, Yj, .&, x, ~, cP, ~ gewesen sein. Hilfe zum Ver-
ständnis der Stelle, auch wenn die Lücke nicht ergänzt werden kann, bieten
zwei Paralleltexte: Orig.Cat. z. St. (PG 12, 1300 C) 't"o »a~IY.XEVYje;« cX.v't"l 't"OU
»oMev WCPZAOUV't"OC~ ex 't"Yje; 't"OU 't"o XIXXOV 7tpoc't"'t"zw emfLzAdlXe;«, a~~ 't"o fL~crE~V
ocu't"oue; 't"ov .&EOV xlY.l 't"~fLWpz~cr.&IY.~, xlXl fL~ eq,v E~e; 't"~ 7teplY.e; &yz~v 't"o cr7tOUalX~O­
fLZVOV. Theod. Herad. z. St. (Cat.Cord. I 527) fLlY.'t"lY.~o't"'Yj't"IY.e; y~p 't"~c; cX.-r07tOUe;
7tpOC~E~e;, ~ 't"oue; fLlY.'t"lXtoue; Aoy~crfLoue; Aeyz~, & xlXl 7tpoc't"'t"oV't"Ee; fLlY.'t"oc~oTIJ't"IXc; 7tO-
VOUfLEV, xlY.l a~IY.XEVYje;, fL'Yjaev W cP EA 0 UfL EV0 ~ Ex 't"Yje; 7tEpl 't"OU 't"IXU't"OC 7tpoc't"'t"zw
emfLEAdlXe;. fL~crYjT~ ae 1Y.\)'t"'Yj 01)crlX Y; fLlX't"IY.~O't"Yje;, fL~crYj't"oUe; 7to~d 't"oue; CPUAOC't"'t"OV't"IY.c;.
Aus beiden Texten ergibt sich, daß in der Lücke wohl ein positiver Begriff
gestanden hat: Gewinn, Vorteil, Nutzen. Man würde W[ CPEAtlY.]V ergänzen,
wenn nicht der paläographische Befund cP und E weg~n ihrer' Oberlänge
186 Erläuterungen

ausschlösse. - Weiter scheint der Gedanke auf, daß kein Gewinn erfolgt,
weil Gott straft. Würde er nämlich nicht strafen, so wäre dies ein Zeichen,
daß sein Abscheu aufgehört hat. Und das ist ja beim "Gott der Wahrheit"
(s. voriges Lemma Vers 6 b ) nicht möglich. Falls er aber trotz seines Ab-
scheues auf die Dauer den Lügnern usw. aus ihren Sünden Gewinn erstehen
ließe, müßte er sich selbst tadeln und tadelnden Vorwürfen aussetzen, weil
auch in diesem Fall sein Abscheu nicht mehr sichtbar würde und eher als
Begünstigung erschiene. Aus diesem Zusammenhang heraus ist die Kor-
rektur xcüume:v vorzuziehen. 13,9 TIe:7tCd)cre:TIX~: Fut. med./pass. von TIQ(1)W
klassisch nur Sophocl. Antig. 91 und Trach. 587; bei Moeris (293 Pierson)
für die echte attische Form gehalten.

13,9-12 13,10 <E) [L[cr'l]crQ((; : Augmentschwund (s. dazu Radermacher


83f.) ist hier kaum anzunehmen, zumal unmittelbar ein zweites Versehen
folgt, die Auslassung von [LIXTIX~6T'I]TIX~. 13,11 Zu aOÜAO~ als Bezeich-
nung des Gläubigen in seinem Verhältnis zu Gott vgl. die bei Bauer s. v. 4
angegebene Literatur.

13,12-13 13,13 ~AmcrIX: Aor. neben O[LOAOYW, weil als Zitat nach dem
vorangehenden Lemma (13,9) empfunden. Grammatisch zu rechtfertigen
als ingressiver Aorist. - TO TEAO~: Der Gedanke vom Aufstieg zur V 011-
kommenheit klingt wieder an. Vgl. 10,14f.; 12,5f.

13,15-24 a Erklärung zu cXVcXYXIX~ (= "Bedrängnisse"): Sie können be-


deuten 1. im gewöhnlichen Sinn die "Nöte" (&A[~e:~~) (13,15-19). Damit
sind nicht schlechthin die Schicksalsschläge des Lebens gemeint, sondern
die Gefahren und Versuchungen, denen der gläubige Mensch auf Erden
ausgesetzt ist, die ihm von den "Feinden", die ihn bedrängen, bereitet
werden. Diese Gedanken liegen der ganzen folgenden Erklärung bis 14,12
zugrunde. Vgl. o. 3,21ff.; 10,16ff.; 10,29ff.; 11,6. 2. Allegorisch die Sün-
den (13,19 f.). b Erklärung zu crw~e:~v (13,20-24). 13,15 OCTIAO\)crTEPW~ - AOY~­
XWTe:pOV: s.zu 6,11. 13,15-19 Did. Cat. z. St. (1313 BC) cXVcXYXIX~ y~p Ta~
TIe:p~cr'!cX(je:~~ EXcXAe:cre:V. V gl. 14,5 &ALß'I]p6v, TIe:p[crTIX(j~~. 13,20 <~crWcrIX~): Im
folgenden wird das ~crwcra.~ des Lemmas interpretiert und zugleich die ge-
wöhnliche Erklärung cXVcXYXIXL = &A[~e:~~ wieder aufgenommen. ou TO ~~w . •.
verlangt zumindest die Wiederholung des zu erklärenden Wortes aus dem
Lemma. M. - Der Gedanke selbst ist oft dargelegt, z. B. Did. Cat. zu Ps 17,20
(1249 D); zu Ps 21,5 (1277 C); zu Ps 117,5 (1556 D). - &ALß'I]pWV: 14,5 &AL-
Erläuterungen 187

ßljp6v. Bisher nur die Schreibung %ALßep6~ belegt. Zum Wechsel e > lj s.
Mayser I 62; Kapsomenakis 111; Psaltes 19 f. 13,21 ~xooO"oc!l-ev: cX.xoow
= "in einem bestimmten Sinn verstehen", ist geläufiger Terminus der
Scholienliteratur. - Hier wieder Verweis auf des Autors Matthäuskommen-
tar, vgl. 8,18. 13,22 d rcocpexocAouv •.. , oOaErco're E:rcljxooO"%ljO"ocv: Irrealis
ohne 11.'.1. Das Imperf. rcocpexocAouv steht zur Bezeichnung der Aktionsart (s.
Mayser II 1, 227 unter 4.; Bl.-D. § 360,3). Das Vaterunser ist eben das
tägliche Gebet des Christen.

13,24--26 13,25 ~Hlj%W &rc6: Statt urc6 (Radermacher 139).

13,26-14,3 In Fortführung der oben (s. zu 13,15-24) eingeführten Alle-


gorese: cX.VOCYXOCL = 1. Nöte, 2. Sünden, wird die eopoxwpoc; 6a6c; gedeutet
a als der irdische und sündhafte Lebenswandel (13,27-30, entspricht 2.);
b als der Weg des gläubigen Menschen durch die Nöte des Lebens (13,30-
14,3, entspricht 1.). Die gleicheDoppeldeutung bietet Did.Cat. z. St. (1313 C)
a d 'r0 eupoxwpov a~ 'rocu'rov "t"{i 6ac{> "t"{i rcAOC'reLqc XOCL eupuxwpep a'YjAOL, ~nc; E:O"'rLV
~ qlLA'YjaOVLOC, euxocpLO"'reL aL6'rL E:V 'rc{> rcepLYeLep 'r6rcep 'ruyXOCVWV, E:V c1l aLe>: 're>:~ E:!l-qJW-
AeuooO"oc~ (E:mßouAe>:~) 'r0 ~-Yiv E:O"'rLV E:mO"qJocAE~, O"'rOCO"LV ~O"xe 'roG !l-~ 'ryjae xcX.xeLO"e
rcpo~ 'rwv rcoc%wv rcepLqJEpeO"%ocL. b d a~ w~ E:rcocLve'r6v qJ'YjO"L 'rO eupoxwpov, O!l-O-
AoyeL XOCPLV, 8n 00 O"'revoxwpeL'rOCL rcAoc'ruv6!l-ev6~ 're XOCL 'rOL~ rc6vOL~ E:yxocp'repwv.
(E:mßouAOC~ von mir ergänzt. d a~ w~: Migne hat im Text: ... rcepLqJEpeO"%ocL
~aEW~, E:rcocLVe'r6v qJljO"L. .. In einer Anm. dazu wird vorgeschlagen: ... rcepL-
qJEpeO"%ocL ~aEW~' d a' E:rcocLve'r6v qJljO"L .•. Ich lese: ... rcepLqJEpeO"%ocL. d a~ w~
E:rcocLVe'r6v qJ'YjO"L ..• ~aEWC; ist mißverstandenes ljaew~ einer Handschrift, die
ebenso lj für d geschrieben haben dürfte wie häufig unser Pap., s. Einl.
S. 28.) 13,27-30 Die im Bewußtsein des Interpreten vorgegebenen allegori-
schen Deutungen der eopoxwpo~ oa6~ führen zur völligen Fehlinterpretation
des an sich einfachen Textes. Für den Verfasser des Ps war 'rO eupoxwpov
durchaus etwas Gutes. In der griechischen ethischen Tradition aber war der
"breite Weg" seit Hesiod (op. 287ff.) und der Fabel des Prodikos von Hera-
kies am Scheideweg (Xenoph. memo II 1,21 ff.) der Weg zum Schlechten.
Als verbreitetes neupythagoräisches Symbol der Wahl der beiden Wege läßt
sich seit dem 1. Jh. n. Chr. das Y, die littera Pythagorae, nachweisen (s. A.
Brinkmann, Rhein. Mus. 66, 1911, 620ff.). Das Bild der beiden Wege ge-
hörte einfach "zum eisernen Bestande der moralischen Pädagogik" (Brink-
mann a.a.O. 618) der Antike, nicht nur der hellenistischen, sondern auch
der jüdischen und, seit Mt 7,13, der christlichen (s. Th. Wb. V 42ff.). Aus
188 Erläuterungen

dieser alten traditionellen Allegorese wird nun das Lemma, nicht ohne Kün-
stelei, interpretiert: Du hast sicher, fest gestellt meine Füße auf dem breiten,
glatten (Ad1l 6~6c; Hes. op. 288) Weg, auf dem man leicht zu Fall kommen
und weggerissen werden kann ({mocrupljVotL 13,29). Die qnA1l~OVLot in der Ca-
tenenparallele erinnert deutlich an die Heraklesfabel des Prodikos. 13,27 f. ~
&ywyYj ~ Xot't"oc 't"ov 7te:PLye:LOV 't"67tov Xott ~ Xot't"oc XotXLotV: Die &ywy~ Xot't"OC 't"OV
7te:PLye:WV 't"67tov ist nicht einfach das irdische Leben, das erst ab 13,30 der
Erklärung zugrunde liegt, sondern das Leben derer, die 't"oc ht -rljc; yljc; <ppo-
voücrw statt 't"oc rlvw (Col 3,2), deren 7tOAL't"e:U[J.ot nicht ev OUpotVOLC; ist (Phil3,20).
Diese Auffassung wird auch durch das Xot't"oc nahegelegt. Die Cat. spricht
vom Leben der <pLA1l~OVLot (s.o.). 13,28 ev 't"otu't"7l Tii 7tAot't"d~ Xott e:upuxwpcp:
Nach Mt 7,13. Das ev e:upuxwpcp des Lemmas ist also als "Weg" verstanden
(ebenso 14,2). Da 7tAot't"e:Lot zusammen mit e:upuxwpoc; zu 6Mc; gezogen ist, darf
man wohl schließen, daß im Matthäuskodex des Autors in 7,13 das ~ 7tUA1l
gefehlt hat, wie auch in den Codd. S; 1355; den Codd. k, a, b, c, h, der äl-
teren lateinischen Version; bei Clem. Al.; Orig.; Hippol. ; Euseb.Caes.
13,29 cr't"~xe:w: V gl. Rom 14,4 't"iil ~~LCP XUPLCP cr't"~Xe:L ~ 7tL7t't"e:L' cr't"ot.&~cre:'t"otL
~E, ~UVot't"e:L yocp 6 XUPLOC; cr't"ljcrotL otu't"6v.

13,30-14,3 Nun folgt eine natürlichere Deutung, die dem e:upuxwpov


seinen positiven Sinn beläßt, wie auch die oben zitierte Catenenparallele
eigens betont. Der Lebensweg des Christen führt zwar durch die .&AL~LC;,
er gerät dabei aber nicht in die ausweglos scheinende Ende (cr't"e:VOXWPLot),
weil Gott dem Weg der .&AL~LC; durch seine Hilfe die Enge nimmt.

14,4-12 14,4-7 Ein vermeintlicher Widerspruch zum vorigen Lemma


wird geklärt. Der Christ wird bei seinem Aufstieg zur Vollkommenheit,
der sich in Etappen vollzieht, immer wieder von Prüfungen und Leid be-
drängt. Das wird eingehend von Origenes dargestellt im Bilde vom Wüsten-
zug der Israeliten (in Num homo XXVII 9, GCS VII 268,9ff.; vgl. dazu
Völker, Origenes 62ff.). - Eine ähnliche Schwierigkeit O. 10,13-15.
14,4 &MOC AEye:LC;: Nur rhetorisch gemeint, während 14,8 echte Frage zu sein
scheint. 14,5 tv' •.• e:iJXe:'t"IXL: S. Einl. S.31. Zu tVot als Imperativersatz s.
Bl.-D. § 387,3. - [J.~ yocp gv ecr't"Lv ,&ALß1lp6v, ••• : Das [J.~ erklärt sich (auch
15,22) wohl als Analogie zu dem in der Koine geläufigen [J.~ in Kausalsätzen
(e7te:t [J.~; <)'t"L [J.~; s. Bl.-D. § 428,5). D., M. 14,7 Die Verbindung des neutr.
plur. mit dem Plural des Verbs ist schon der Koine geläufig (Bl.-D. § 133).
14,8 Die Frage knüpft an das letzte Wort an. - Zu e:7te:p S. Einl. S. 25ff. -
Erläuterungen 189

ou 'lCpocp~"t"'YJe; = ein Nichtprophet. Zur Verbindung der Negation mit einem


Substantiv s. J. Wackernagel, Vorlesungen über Syntax II 263ff. Vgl. die
ähnliche Verbindung wcrIXVEL tMIX 12,21. 14,10 'lCti),IX~cr[J.IX: (Eigentlich
= Kunstgriff der Ringer) = xIXxo"t"exv[IX (Hesych. s. v.). - 'lCe~pIX"t"~pLOV:
= "t"6'lCoe; )'Yjm(;)v (Hesych. s. v.); = "Versuchung" (Kirchenschriftsteller).
14,13-15 Deutung des &u[J.6e; a auf den Zorn der Feinde (im Anschluß
an die unmittelbar voraufgehende Erklärung zu Vers 10a ); b auf den Zorn
Gottes gegen die Sünder. 14,13f. EV &u[J.<;l: Ist deutlich kausalaufgefaßt
(vgl. U'lCO &u[J.0ü 14,18; 15,13). Verf. hätte das mehrdeutige EV schwerlich
gebraucht, wenn es nicht in seinem Kodex gestanden hätte. (ho &u[J.0ü ist
also Sonderlesung des Lemmatisten. (S. Einl. S. 37; zu kausalem EV Bl.-D.
§ 196.) 14,14f. &U[J.oücrlX~: -ecrIX~ als Endung der 2. sing. med.Jpass. in der
Koine vereinzelt, in der neugriech. Schriftsprache normal (Bl.-D. § 87).
- U'lCO'lC€crw - "t"IXpIXX&?i: Coni. aor. statt ind. fut., s. Bl.-D. § 363; Rader-
macher 167 f.
14,15-22 Das neue Lemma regt die allegorische Ausdeutung der Worte
ocp&IXA[J.6e; und YM~P an. So wird das vorige Lemma noch einmal mit in
die Erklärung einbezogen. a orp&IXA[J.6e; = der Geist des Menschen (14,16-18);
b YM"t"~P = 1. Mutterschoß (14,18-20), 2. Magen (14,21f.). Diese beiden
Bedeutungen von YIXcr"t"~p bietet auch Theod. Herad. z. St. (Cat.Cord. I 528).
14,15-17 ocp&IXA[J.6e;: Als Allegorie für den voüe; allgemein gebräuchlich,
z. B. Platon, resp. VII 519b; Philon, s. Index (Leisegang) s. v. ()[J.[J.IX; Orp&IXA-
[J.6e;; Orig.Cat. zu Ps 17,29 (PG 12, 1236 A); zu Mt 6,22f. (GCS XII 65,1
fr. 125); Dialektos 16f. (Scherer, Entretien 156,7ff. und Anm. dazu); Did.
de trin. III 16 (873 AB); Cat. zu Ps 17,29 (1256 B); zu Ps 37,10 (1344 C);
Athanas. z. St. (PG27, 157B). 14,18 YMTYJP "t"Oü crW[J.IX"t"Oe;: Der Körperteil
etwa im Gegensatz zur Brust, vgl. Athanas. or. c. gent. 28 (PG 25, 57 A)
... ouile ~ YM"t"~P Ecr"t"~ cr"t"€PVIX,. .. 14,19f. Zugrunde liegt die Allegorese:
~ YMTYJP ~ yevv'YJ"t"~x~ (15,6) = die geistige Zeugungskraft der Seele, der
voüe;, was aber erst auf die Frage hin klar ausgesprochen wird (15,12). V gl.
PhiIon de migr. Abr. 33 iIJv [J.ev yocp r1.V c1i1[v7l iI~' EIXuTije; ~ y;uX~, "t"oc 'lCOAAOC
&[J.ßAw&p[iI~IX, ~A~"t"6[J.'YJVIX· ocrlX ile r1.V Emv[rpwv 0 &eoe; &pil7l, "t"€Ae~IX XIXL OA6XA'YJpIX
XIXL 'lCtiv"t"wv (S. auch zu 15,6.) Daß das seltene &[J.ßAw&p[iI~IX
&p~cr"t"IX yevviX."t"IX~.
von unserm Interpreten in der Paraphrase zu Is 26,18 gebraucht wird, könnte
durch die oben zitierte Philonstelle veranlaßt sein. - Der Wortlaut des Zi-
tates Is 26,18 ist singulär. J. Ziegler (Göttingen 1939) liest: ... 18 iI~oc "t"ov
rp6ßov crou, xup~e. EV YIXcr"t"PL EAtißo[J.ev XIXL c1i1~v~crlX[J.ev XIXL h€xo[J.ev· 'lCveü[J.IX
190 Erläuterungen

O"W't""Y)p[~~ OUX btOL~O"~[.LEV brt Tij~ y'ij~, &AAIi 7tEO"OUV't"~L OL EVOLXOUV't"E~ E7tt 't"'ij~
schreibt richtig Ziegler für O"ou der meisten codd. Unser Interpret
y'ij~. oux
interpungierte freilich anders: vor aLIi 't"ov tp6ßov und nach 7tVEU[.L~ (falls er
nicht statt hexo[.LEv 7tVEU[.L~ »1)[.LßAOU[.LE&~« o. ä. las). In dieser Form könnte
für Vers 18 der LXX-text mit dem hebr. Text in nähere Übereinstimmung
gebracht werden (Hinweis von L. Koenen):
17 Wie eine Schwangere, die nahe
daran ist, zu gebären,
die sich windet und schreit in
ihren Wehen, so waren wir
vor dir, Jahwe. ... aLIi 't"OV tp6ßov O"OU, XUpLE.
18 Wir waren schwanger, wir la- EV yacr't"pt EAaßO[.LEV x~t WaLV~O"~[.LEV
gen in Wehen;
als wir geboren hatten, da
war es Wind.
Wir schafften dem Lande kein
Heil,
noch wurden Weltbewohner ge-
boren.
(Übers. v. J. Ziegler,
Echter-Bibel)
O"w't""Y)p[czv las schon die bohairische Übersetzung, doch scheint die falsche
Beziehung von 7tVEU[.L~ an dieser Stelle sehr alt zu sein. Vielleicht ergab sie
sich schon bei der Übersetzung des hebr. Textes ins Griechische. - &7tO 't"OU
tp6ßou O"ou ist in der gewöhnlichen Bedeutung ("von deiner Furcht", "aus
Furcht vor dir") verstanden sinnlos. Vielleicht deutete der Interpret es:
"die Furcht vor dir (Gott) außer acht lassend". Der Gedanke ist doch wohl,
daß die Fehlgeburten dann zustande kommen, wenn man statt des göttlichen
Samens, des Wortes Gottes, einen andern Samen empfängt, s. zu 14,19.
Im folgenden sind bzgl. der Nahrung heide Alternativen klar ausgesprochen.
14,19 vu[.Ltp[ou: V gl. Hesych: VU[.LtpLOV x~l vU[.Ltp"Y)v· 7tocV't"~ 't"ov y~[.L~V't"~ x~l7t~L-
807tOL"Y)O"OC[.LEVOV, XOCV 7toA\)Xp6vLO~ n.
Der rechte V\)[.LtpLO~ der Seele ist der .&e:o~
Ä6yo~. Wenn sie von einem andern empfängt, gerät der geistige Ge-
burtsvorgang in Unordnung, und sie bringt nur Fehlgeburten zustande.
14,20 cX7t0PL7t't"e:LV: Ohne Verdoppelung des p, s. MayserI 212 f. 14,21f. y~O"~P
in der allegorischen Bedeutung "Magen": Dem &p't"o~ 't"ou OUpotVOU ist eine
&AA"Y) 't"L~ 't"potp~ ßAot7t't"LX~ gegenübergestellt. Dabei ist kaum zu denken an
Erläuterungen 191

Eucharistie - heidnisches Opfermahl. "Brat des Himmels" bedeutet schon


bei Phiion im Anschluß an die Manna-Allegorese die Gnosis. V gl. de mut.
nom. 258f. ()~ q>'Ylcn (0 MwuCl"'Yj~) 'ro~~ fL€\I &AAOL~ &\I&pW7tOL~ &7t0 y'Yj~ d\lIXL 'rcX~
'rpoq>&~, fL6\1cp ~€ &7t' OUPIX\loi) 're)) 0PIX'rLXe)) •.•. XlXt fL~\I MYE'rIXL· » 1(~ou (Jw ufL~\I
&P'rou~ &7t' OUPIX\lOi)« (Exod 16,4). 'r[\l1X 00\1 &7t' (OUPIX\lOi) > 'rpoq>~\1 e\l~[xw~
{JECl"&IXL A€YEL, ()'rL fL~ 'r~\I OUp&\lLO\l Cl"Oq>[IX\I; (S. Pascher 184ff.) Die Alle-
gorie im christlichen Bereich z. B. Ignat. ad TraU. 6,1 f. 7tIXPIXXIXAW 00\1
ufL<i~ •.. • fL6\1'{l 'rTI XpLCl"'rLIX\lTI 'rpoq>TI Xp'YjCl"&E, &no'rp[lX~ ~€ ßO'r&\I·'l~
&7t€XECl"&E, ~n~ eCl"'rt\l IX~PECl"L~. Orig. in Exod horn. VII 5 (GCS VI
211,16ff.) bei der Erklärung, warum das Manna (panis coelestis, qui est
sermo dei) nicht am Sabbat, wohl aber am 1. Wochentag (= Sonntag) fiel:
in nostra autem dominica die semper dominus pluit manna de coelo. sed et
hodie ego dico quia pluit dominus manna de coelo. coelestia namque
sunt eloquia ista, quae nobis lecta sunt, et a deo descende-
ru nt verba, quae nobis recitata sunt, ... In Lev horn. X 2 (GCS
VI 444,22ff.) beschreibt er das rechte Fasten: ieiuna ab omni peccato, nul-
lum cibum sumas malitiae, nullas capias epulas voluptatis, nullo vino luxu-
riae concalescas. ieiuna a malis actibus, abstine a malis sermonibus, contine
te a cogitationibus pessimis. noli contingere panes furtivos perver-
sae doctrinae. non concupiscas fallaces philosophiae cibos,
qui te a veritate seducant. Did. fr. in Prov 9,5 (1633 A) &P'rO\l M fLOL \l6EL
'rcX~ Cl"'rEPEcX~ ev'rOAcX~ 'roi) &EOi), .•• Unter "Brot vom Himmel" ist also
hier zu verstehen das Wort Gottes, wie es in der Kirche verkündet wird;
demgegenüber bedeutet die "andere schädliche Nahrung" die irdische
Weisheit, die Irrlehren und das Sündenleben. - Dementsprechend ist YIXCl"'r~P
= "Magen" hier wohl als Allegorie für das Gedächtnis gebraucht, vgl.
Athanas. z. St. (PG 27, 157 B) {JjCl"7tEp oq>&IXAfLO\l 'rO\l \loi)\I 'r'Yj~ y;uX'Yj~ q>'Yl Cl"L\I ,
O{J'rWXlXtylXCl"'r€PIX q>'YlCl"t 'r'Yj~ ~uX'Yj~ 'r~\I fL\I~fL'Yl\l, ev ~ (JjCl"7tEp e\l YIXCl"'rpt
'rcX~ AOYLXcX~ &7to'rL&€fLE&1X 'rpoq>&~. Ähnlich Ps. Hieran. Brev. in Pss
z. St.(PL26, 908C) "etventermeus".quotui(dei)recordabar. 14,21 YIXA'Yl-
\I[IX\I: YIXA~\lLO~ (statt YIXA'Yl\l6~) antik nur Lucian HaIe. 2, mittel- und neugriech.
häufiger. (Mega Lex. s. v. YIXA~\lLO~). Von m 2 wohl als vulgär empfunden
und darum korrigiert. 14,22 oux &q>EA7t[~EL 00\1 'r~\I Cl"W"'Ylp[IX\I: Der Zusam-
menhang mit dem Voraufgehenden ist nicht ersichtlich. Wahrscheinlich hat
der Mitschreiber die verbindenden Sätze, auf die sich das 00\1 bezieht, nicht
mitnotiert. Steht vielleicht ein Rückverweis auf Vers 8 und 9 dahinter?
Oder Ausführungen darüber, daß die Aufnahme der "schädlichen Nah-
rung" nicht notwendig einen tödlichen Ausgang haben muß?
192 Erläuterungen

14,22--15,13 Die präzise Fragestellung muß man der gegebenen Antwort


entnehmen. Es wurde gefragt: Wieso wird die ganze Seele verwirrt, wenn
"Auge" und "Leib" verwirrt werden? Antwort: a Weil "Auge" und "Leib"
den votie; bezeichnen, die höchste Seelenkraft, die die Seele beherrscht und
leitet (14,22-15,6). b Zusätzlich wird dann erklärt, warum der eine votie;
durch so verschiedene Dinge wie "Auge" und "Leib" allegorisch dar-
gestellt werden kann (15,6-13). 14,22f. zm:p.· Tljv ~UX~v 't"lXpcX.nEcr&IX~:
btEp. ist einfach als Sigle gebraucht (s. Einl. S.26f.), der Infinitiv steht als
bloße Themenangabe. Sie trägt den Charakter einer vom Mitschreiber hin-
geworfenen Notiz, die den Fragepunkt irgendwie festhalten soll, die Frage
aber nicht wörtlich und vollständig wiedergibt. 14,22-15,6 Der Gang der
Argumentation: 1. Der votie; ist die führende Seelenkraft (14,22-29); 2. als
solche ist sie nicht selbständig und unabhängig, sondern die Seelenkräfte
zusammen bilden eine Einheit, eben die Seele (14,29-15,2); 3. wenn also
die führende Seelenkraft geschädigt wird, wird das Ganze geschädigt, d. h.
in unserm Fall: Wenn der votie; in Verwirrung gerät, wird die ganze
Seele verstört (15,2-6). 14,23 't"p~auvlX[.LOe; bzw. -[.LEp~cr't"6e;: Verf. macht
sich hier des Poseidonios Meinung zu eigen, der auf die drei platonischen
Seelenteile (resp. 439dff.; Tim. 69aff.) den aristotelischen Begriff der
Seelenvermögen anwandte, vgl. Galen, de plac. Hipp. et Plat. VI (Kühn
V 515) 0 a~ 'Ap~cr't"O't"EA'YJe; 't"E xod 0 IIocrE~awvLOe; da'YJ [.LE:V ~ [.LZp'YJ ~ux'Yje; oux
ovo[.LcX.~oumv, aUVcX.[.LE~e; a~ dVIXL qllXcr~ [.L~~e; oucrLIXe; ZX 't"'Yje; XlXpaLIXe; Op[.LUl[.LEV'YJe;.
Die Meinungen der antiken Diskussion darüber bis auf Jamblich zusam-
mengestellt bei Stob. ed. I 49,25a (Wachsm. I 350ff. aus Porphyr.), I49,33ff.
(Wachsm. I 367 ff. aus Jambl.). - [.LEp~cr't"6e; ist nicht im platonischen Sinne
ernst genommen, da es nur als "gröberer" Ausdruck für 't"p~MvlX[.Loe; gewer-
tet ist. 14,24--29 Für die drei Seelenkräfte ist die platonische Terminologie
des Poseidonios beibehalten. Die Stellung des Aoy~cr't"~x6v = votie; als Führer
der beiden 1J.AOYO~ aUVcX.[.LE~e; wird für das zm&u[.L'YJ't"~x6v am Beispiel der Schiffs-
steuerung aufgewiesen, für das &u[.L~x6v werden 15,3-6 beide Bilder zitiert:
die Lenkung des Wagens und die Steuerung des Schiffes. ~VLOXOe;, XUßEpV~'t"'YJe;:
Als Bilder für den votie; philosophische Topoi seit Platon: XUßEpV~'t"'YJe; leg.
961e (vgl. Clem. Al. Paed. II 2,28,3, GCS I 173,17ff., und sonst; Plotin
IV 3,21). - ~VLOXOe; Phaidr. 246aff. (vgl. Plotin II 3,13). Beide oft bei Phiion,
z. B. de sacr. Ab. et Ca. 45 't"6't"E XIXL YLVE't"IXL (0 votie;) TtO~[.L~v TtPOßcX.'t"UlV, 't"WV
XIX't"1X','. '
'l'UX'YJV ''':l.'
IXI\OYUlV OUVIX[.LEUlV
~ I f:
'YJVLOXOe;
f I
't"E XIXL'XU ß '
EpV'YJ't"'YJe;, " EUlV
OUX ...
1X1hcXe; chcX.X't"Ule; qlZPEcr&IXL XIXL TtA'YJ[.L[.LEAWe; aLXIX ZTt Lcr't"cX.'t"OU XIXL ~YE [.L6vo e;, ••.
Besonders dürfte unserm Text zugrunde liegen leg. alleg. III 222ff.
Erläuterungen 193

eXAuCH"t"ZAeO'''t"IX''t"6v EO'''t"LV liXOUe:LV IXtO'&~O'e:We; voGv, liAA!X fL~ IX~O"&'Y)O'LV voG.


lie:l Y!XP "t"0 xpe:~1'''t"ov &pXe:LV, "t"0 3e Xdpov &pXe:O'&IXL 3d' voGe; 3e xpz~"t""t"ov IXtO'&~­
O'e:we;. &cme:p oÖv &pxov"t"oe; fLev ~ VL 6 X 0 U XlXl "t"1X~e; ~VlIXLe; "t"!X ~<1>1X &yoV"t"oe; Yi
ßOUAe:1'IXL &ye:"t"IXL 1'0 &pfLlX, liCP'Y)VLIXO'cXV"t"WV 3e ExelVWV XlXl XPIX"t"'Y)O'cXV"t"wv () "t"e: ~vl­
oxoe; xlX"t"e:O'uP71 7tOAAcXXLe; "t"cX "t"e: ~<1>1X gO'''t"LV ()"t"Z "t"~ pUfLYl "t"!(je; cpopiie; e:te; ß6&pov
xlX"t"'Y)veX&'Y) 7tA'Y)fLfLe:AWe; "t"e: 7tcXV"t"1X cpepe:"t"IXL, XlXl vIXGe; e:u&u3pOfLd fLev, ~vlxlX "t"WV
otcXxwv AIXß6fLZvoe; 0 xuße:pv~"t"'Y)e; liXOAOU&We; 7t'Y)3IXALOUXd, 7tZpL1'pe7tz1'IXL 3' ()1'e:
7tve:ufLlX"t"oe; EVIXV"t"lou 7te:pmve:uO'lXv"t"oe; "t"~ &IXAcX"t""t"Yl 0 xM3wv EVc»X'Y)O'e:v, o{hwe;
E7te:L3!Xv fLev 0 "t"!(je; ~ux!(je; ~vloxoe; ~ xuße:pv~"t"'Y)e; 0 voGe; &P;C'l "t"oG ~c»ou ()AOU
XIX&:X7te:p ~ye:fLwV 7t6Ae:We;, e:U&UVe:1'IXL 0 ßloe;, ()"t"IXV ae ~ &Aoyoe; dO'&'Y)O'Le; cpep'Y)1'IXL
"t"!X 7tPW"t"e:~IX, O'uYXUO'Le; XIX1'IXAlXfLßcXVe:L 3e:LV~, OtlX 30UAWV 3e:0'7t6"t"IXLe; Em"t"z&e:LfLevwv.
(PhiIons IX~O'&'Y)O'Le; entspricht als Gegenstück zum voGe; dem &AOYOV der grieth.
Psychologie, s. M. Pohlenz, Die Stoa 1375.)
Die Analogien bei Philon und in unserm Text sind folgende:
(~ ~uX~) "t"o &pfLlX "t"o 7tAO~OV
"t"o AOYLO'''t"Lx6v 0 ~vloxoe; 0 xuße:pv~"t"'Y)e;
"t"o &AOYOV "t"!X ~<1>1X "t"!X 7tVe:U[LClC"t"lX

Die letzteren verursachen die Bewegung. Ist sie zu stürmisch oder treibt
sie in entgegengesetzte Richtung, werden Wagelllenker und Steuermann
ausgeschaltet, und Wagen und Schiff leiden Schaden oder gehen zugrunde
(15,3f.).
Unser Autor fügt jedoch dem bei Philon ausgeführten Bilde eine Nuance
hinzu, indem er es besonders betont mit dem aristotelischen Gedanken ver-
bindet, daß das &AOYOV unter Umständen dem AOYLO'1'LX6v gehorsam ist bzw.
sein soll. S. z. B. Eth. Nic. I 13, 1102b13ff. gOLXe: 3e xlXl &AA'Y) "t"Le; cpUO'Le; ~e;
~ux!(je; &Aoyoe; dVIXL, fLe:"t"exouO'IX fLev"t"OL 7tYl A6you. "t"oG Y!XP EYXplX"t"oGe; xlXl
lixplX"t"oGe; "t"ov Myov xlXl ~e; ~ux!(je; "t"o Myov gxov E7tIXLvOGfLe:v' op&we; Y!XP xlXl
E7tl "t"!X ßeA"t"LO'''t"1X 7tlXplXxIXAd' cplXlve:"t"IXL 3' EV IXU"t"O~e; xlXl &AAO "t"L 7tlXp!X "t"ov A6yov
7te:cpux6e;, 8 fLcXXe:"t"lXl "t"e: xlXl liV"t"L"t"elVe:L "t"<1> My,:>. Ii"t"e:xvwc; Y!XP XIX&cX7te:p "t"!X 7tlXplX-
Ae:AufLevlX "t"oG O'WfLlX"t"oC; fL6pLIX e:te; "t"!X 3e:~L!X r.polXLpoufLevwv XLV!(jO'IXL "t"ouvlXv1'lov e:te;
T!X liPLO'Te:p!X 7tlXplXcpepe:"t"IXL, xlXl E7tl ~e; ~ux!(je; o{)"t"we;' E7tl "t"livlXv"t"llX Y!XP IXt OPfLIXl
TWV liXpIXTWV. liAA' EV "t"o~e; O'WfLlXO'L fLev opwfLe:V TO 7tIXPlXcpe:p6fLe:VOV, E7tl 3e T!(je;
~ux1je; oux opwfLe:v. 'lO'we; 3' ou3ev 1j"t""t"ov xlXl EV ~ ~UX~ vOfLLO'Teov dVlXl TL 7tlXp!X
TOV Myov, EVIXV"t"LOUfLe:vov TOU"t"':> xlXl liv"t"LßIX~vov ••.. Myou 3e xlXl ToGTO cplXlve:"t"IXL
fLe:"t"exe:LV, &O'7te:p e:'l7tOfLe:v' 7te:L&IXPXe:~ yoGv T<1> A6y,:> "t"o TOG EYXpIXToGe;. g"t"L
3' tO'we; e:u'Y)xow"t"e:p6v EO'''t"L TO TOG O'wcppovoc; xlXl liv3pelou' 7tcXV"t"1X Y!XP ofLOcpwvd
T<!> My,:>. cplXlve:"t"IXL 3~ xlXl TO &AOYOV 3L"t"T6v. "t"o fLev Y!XP CPU1'LXOV ou3lXfLwe;
194 Erläuterungen

XOLvwve~ A6you, TO a' E1tL&U{L't)TLXOV xod o"Awc; OpeXTLXOV {Le'!ExeL 7tWC;, TI


x~T~x06v EO"TLV ~UTOi) x~L 7teL&~PXLX6v. Eth. Eud. II 1, 1219b28ff.
~, ,lI - \ "'l. " ,~\-
••. ouo I
{Lep'Y) 't'UX't)C; '!~ AOYOU {LeTeXOVT~, •.. TO\ {Lev
\ -"
Tcp e7tL'!~'!'!eLV, TO oe '!cP

7td&eO"&ex.L xex.L cX.xoum 7tecpuxEvex.L. Protr. 41,20ff. P (= fr. 6, S. 33 W) T'YjC; ae:


.L - , \ "'l.' ,\ fl ~'tl
't'UX'Y)C; TO {Lev I\OY0C; eO"TLV 07tep Xex.Tex. CPUO"LV ex.pxeL ••. TO 0 e7te'!ex.L Te Xex.L 7tecpuxev
\ ' " , , \,

IXpxeO"&ex.L. Polit. VII 14, 1333 a 16ff.... Mo {LEp'Y) '!'Yjc; tjJuX'Yjc;, <1v TO {Le:v ~xeL
A6yov xex.&' ex.uT6, TO ae: oux ~xeL {Le:v xex.&' ~u'!6, A6ycp ae: u7tex.xoueLv auvrX{Levov.
(S. Fr. Dirlmeier, Aristoteles, Nikomachische Ethik, Berlin 1956, 278, 14,3;
292,25,3; ds., Aristot., MagnaMoralia, Berlin 1958, 163, 6,4; ds., Aristot.,
Eudemische Ethik, Berlin 1962, 232, 20,33.37; W. Theiler, Aristot., Über
die Seele, Berlin 1959, 149, 63,23.)
Die Formulierung dieses aristotelischen Gedankens, der in Platon seine
Wurzeln hat, ent5tammt freilich der unserm Autor zeitgenössischen Schul-
philosophie. Aristot. gebraucht zur Bezeichnung des Gehorsams des IX"Aoyov
Verben wie 7teL&ex.pxe~v, 7td&eO"&ex.L, cX.xoueLv, ~7teO"&ex.L, IXPXeO"&ex.L, u7tex.xoueLV;
Adjektive wie eu~xooc;, Xex.T~XOOC;, 7teL&ex.pXLX6C;, während E7tL7teL&EC; (Mycp)
nach Bonitz (Index) nur ein einziges Mal und in anderem Zusammenhang
gebraucht ist (Eth. Nic. I 6, 1098a 4), dafür aber im Niederschlag dieses
aristotelischen Lehrstückes etwa bei Nemesios von Emesa, einem jüngeren
Zeitgenossen des Didymus, wie ein terminus technicus erscheint (de nato
horn. 15f., PG 40, 669 B): EV ae: '!O~C; 'H&LXO~C; ('APLO"TO'!E/''t)C;) dc; Mo TQ: 7tpWTex.
Xex.L, yevLXWTex.Tex.
, ~ -T't)V
OLex.LpeL '.1 .'"
't'ux't)V, 'l. ' Xex.L""'l.
eLC; Te TO, I\OYLXOV ,~ -
TO ~AOYOV' U7tOoLex.LpeL
ae: TO IX"Aoyov e'lc; Te TO E7tmeL&e:c; "A6ycp xex.L dc; TO {L'l)xex.T'l)xoovA6ycp •••• TOi)
''l.'
~, ex.I\OYOU
oe TO' " ,(\
{Lev ou 7teLv-eTex.L 'AOYCP
l. ' (' (\ " TO
TO '\Tpe7tTLXOV, " TO O"CPUY{LL-
O"7tep{L~TLXOV,

') TO,~"
XOV, (\ " eO"TL 'AOYCP'
oe e7tL7teL'\Tec; l. ' ''l.~''
7tex.ALV , (\, I\OYCP
oe TO e7tL7teLv-ec; 'l.' ~ -
OLex.LpeLTex.L
eLC; Mo, e'lc; Te TO E7tL&U{L't)TLXOV xex.L TO &u{LLx6v •••• xex."Ae~Tex.L ae: Tex.ih~ E7tmeL&'Yj
"A6ycp, OTL 7tEcpuxe 7teL&e 0"& ex. L "A6ycp X ex. 1. U7tOT,xO"O"e O"&~ L xex.L XL ve~ O"&~L,
WC; &V 0 "A6yoc; xe"Aeu71, E7tL TWV X~,!Q: CPUO"LV EX6vTWV cX.v&pW7twv. (Die letzte
Einschränkung deutet schon die Möglichkeit des "Ungehorsams" dieser
beiden normalerweise sich fügenden Seelenkräfte an.) Im folgenden wird
das Alogon als Ursache der Bewegung dargestellt: "AEyeT~L 7t,x&0C; X~L TO
.1, 6 ,.,. - , ''l.6 ., ,(\, ,,(\, -
't'UXLX v, 7tepL ou vuv eO"TL 0 A yoC;, 'Y) Te e7tLv-U{LL~ Xex.L 0 v-U{LOC;. ••• TWV 01::
~l.

tjJUXLXWV 7t~&WV opOC; oihoc; • 7t,x&0C; EO"TL XLV'Y)O"LC; T'YjC; opexTLx'Yjc; auv,x{LeWC; ex.LO"&'t)T-Ij
E7tL cpex.vTex.O"LCf cX.y~&oi) ~ x~xoi). xex.L IX"A"AWC;' 7t,x&0C; EO"TL XLV'Y)O"LC; MOY0C; -rijc; tjJUX'Yjc;
Dieser Text zeigt deutlich, daß im 14,26-28 aus-
aL' U7t6"A'Y)tjJLV x~"Aoi) ~ xex.xoi).
geführten Bild das E7tL&U{L'Y)TLX6v nicht unter 7t"Ao~ov zu verstehen ist, wie es
auf den ersten Blick den Anschein hat, sondern unter den 7tVeU{Lex.Tex., die ja
dem Schiff die Bewegung geben, die es aus sich selbst nicht hat. Durch die
Erläuterungen 195

Betonung des Gehorsamsbezuges zwischen em&ufL'YJ''nx6v und AOYLer''nx6v aber


wird das ganze Bild unzutreffend, weil der Steuermann ja gar keinen Ein-
fluß auf die Winde hat. Hier ist die Ausweitung eines einfachen traditionellen
Vergleichs (AoYLer-nx6v, vou~ = XUßEPV~'T'YJ~) zu einer detaillierteren Dar-
stellung psychologischer Phänomene mißglückt, und zwar nicht erst bei
unserm Autor, sondern schon bei Philon. Man kann sich fragen, warum
der Interpret nicht den viel treffenderen Vergleich mit dem Wagenlenker
anführte, auf den doch 15,3f. auch angespielt wird. V gl. Did.Cat. zu Ps 17,29
(1256 A-C), wo der gleiche Gedanke wie in unserm Pap. ausgeführt ist, nur
daß vom Lemma her ein anderes Bild gebraucht wird: »lhL er'; CPWTLE'i:~
Mxvov fLOU, XUPLE 0 &E6~ fLOU, CPW'TLer:~ 'Ta erx6'T0~ fLOU.« 'Ta aExnxov CPWTO~
'T~~ ~ux~~ fL6pLOV ~'TOL aUVOCfLL~, 'TOU'T' ~ernv 0 VOU~, 8 xocl. AOYL-
er'TLx6v 'TLVE~ XOCAOUO"LV, AUXVO~ ocu~~ dVOCL AeYE'TOCL· OUX i1v OCU'TO~ XOC'T' ouerLocv
cpw~, &AAeX CPW'TO~ aEX'TLX6~· 'Ta a~ erx6'T0~ OCU'T~~ 'Ta &UfL 0 ELa ~ ~ xocl. e 7t L&u-
fL 'YJ 'T LX 6 v eer-nv. Ihocv ouv 0 vou~ cpW'TLer&?j (mo 'TOU XUPLOU fLE'TOCa6V'TO~ OCU'T<J)
'TWV taLwV ocuywv, 'Ta 't"YJvLxliaE xocl. 'TeX 'T~~ ~ux~~ OCAOYOC XLv~fLOCTOC CPWTL~ETOCL
emer't"YJfLovLxW~ emTEAoufLEVOC· oux ()-n e~ OCUTWV TeX OCAOYOC fLET€XEL cpwT6~,
emerT~fL'YJ~ YeXp &VE7tLaEX'TOC, &M' ()TL (mo 'TOU 7tEcpWTLerfL€VOU, (mo emer'T~fL'YJ~ xocl.
&pE~~, &V aer: Tp67tOV OCYOVTOCL. ()TOCV oOv (mo TOU XUPLOU cpWTLer&7j 0 VOU~, 8~
dp'YJTOCL Mxvo~, &VOCYXOCLW~ &XOAou&~erEL xocl. Ta cpWTLer&~VOCL Ta dp'YJfL€VOV ~fLwV
crx6TO~. d a~ Ta ev ~fL'i:v 7tECPUXO~ cpwTL~Eer&ocL, TOUT' ~erTLv 0 vou~, aL' OCVOLOCV
xocl. &vEmerT'YJfLoeruv'YJv erx6To~ Et'YJ, 7tOAA<J) 7tAeOV OCL OCAOYOL ~~ ~UX~~ auvlifLEL~
oux ~xouerocL 7tEcpW'TLerfL€vOV ~YEfL6voc emTETOCfL€VOV dEV erx6To~. xocl. TOUT6 eerTLv
() cp'YJerLV 0 erwT~p· » d OUV Ta ev erol. cpw~ erx6To~ eer'TLV, 'Ta erx6To~ 7t6erov; «
(Mt 6,23) d YeXp 0 oCP&OCAfLo~ TOU erwfLOC'To~, Toih' ~erTLv 0 vou~, OcpdAWV ELVOCL
AUXVO~ eerT€p'YJ'TOCL cpwT6~, 7tOM<J) 7tA€OV Ta OCAAO, ~v' o\hw~ d7tW, erwfLoc T~~
~UX~~ erx6TO~ (mlipXEL· erwfLoc a~ OUX 8 7tEPLXELTOCL &v&pwmvov, &AAeX Ta XOCTeX TIjv
rlAOYOV erUer'TOCerLV OCU'T~~ TuYXlivov. (Zum rechten Verständnis dieser Stelle
führte eine Anregung von D.) 14,27f. Ta 7tAO'i:ov oux ~XWV, Ta em&ufL'YJ-
TLXOV oux ~Xwv: Die Maskulinform des Partizips ist wohl nicht allein aus
dem Wechsel w: 0 zu erklären, da sie auch sonst nicht selten für das Fem.
oder Neutr. eintritt, s. Bl.-D. § 136,3; Radermacher 107; besonders die
Beispiele bei Jannaris § 1181 b. 14,31 &7tocpopli: = oerfL~ (Hesych); acta
Thomae 6 (Bonnet 109,4) ~~ TeX evMfLocToc ~OLXEV eocpLvo'i:~ ocv&Eerw, &7tocpopeX
a~ EUWaLOC~ e~ OCUTWV aLOCaLaOTOCL. 15,3f. S. Erl. zu 14,24-29. 15,5 Vgl.
Did.Cat. zu Ps 12,4 (1216 C) TOU YeXp ~erw &v&pW7tOU oCP&OCAfLol. OCL VO'YJTLXOCl.
auvlifLEL~.
196 Erläuterungen

15,6-13 Antwort auf die Frage nach der allegorischen 'Bedeutung von
Es steht für den voüe;. Daß der voüe; aber zugleich "Auge" und
'YlXcr't"~p:
"Mutterschoß" sein kann, wird bewiesen durch das Prinzip, daß im geisti-
gen Bereich ein und dasselbe Ding verschiedene Funktionen ausüben und
darum auch unter verschiedenen, sonst einander ausschließenden Bildern
gesehen werden kann. VgI. o. zu 14,19f. und noch Phiion, de sacr. Ab. et
Ca. 102 &crm:p 'Y~p 't"1X'i:e; YUVIXL~t 1t'pOe; ~<i>wv yevc,Q"Lv OLXe:L6't"IX't"OV !Lepoe; ~ cpucrLe;
eawxe: !L~'t"PIXV, oihwe; 1t'pOe; yeve:crLv 1t'PIXY!Lchwv &pLcre:V ev 4ux?i Mv IX!L L'J, aL' ~e;
xuocpope:'i: XlXt Wa[VZL XlXt rX1t'O't"[X't"ZL 1t'OAA~ aL!XVOLIX. 15,7 e1t't 't"wv ocLcr&Y)'t"WV,
... voY)'t"wv: Phiionische Terminologie. 15,9 x&ee;: S. EinI. S. 43. - Über
die Selbsterkenntnis der Seele ausführlich Orig. in Cant II (GCS VIII
142,25ff.).

15,13-22 a Erklärung des Lemmas (15,13-17); b Beantwortung einer


Frage (15,18-22). 15,13 e:~zAe:me:v Pap. im Lemma und Komm. (hier und
15,16). Wir lesen e~eAmzv im Lemma, weil so alle Codd.; im Komm. analog
zu ecrxov. 15,14 ev6auvov: -oauvoe; statt üblich -wauvoe; metrisch gesichert
in Anth. PaI. XVI 18,2 alXx't"uAoxoc!L46auvoe;. 15,17 Hier wird die Aussage
für die, die das Gute schon erworben haben, gemildert. Meint der Ved.
etwa die Pneumatiker? (S. o. 2,12ff.; 9,8ff.; 12,6f.)

15,18-22 So wie unser Text lautet, zeigt dieser Passus keinen Zusammen-
hang mit dem voraufgehenden (15,13-17). Es scheint sich um die Beant-
wortung einer Frage zu handeln, deren übliche Kennzeichnung (Sigle e:1t'e:p,
Angabe des Fragepunktes und f) fehlt. Daß die vermutete Lücke zwischen
Zeilenende und -anfang liegt, läßt vielleicht darauf schließen, daß der Ab-
schreiber eine ganze Zeile seiner Vorlage ausgelassen hat. Der Interpret
scheint, wohl unmittelbar nach dem Lemma, dargelegt zu haben, daß dieses
von einem Gerechten gesprochen wurde, der zwar frei sei von Ungerechtig-
keit, aber doch sein Leben in Schmerz und Seufzen verbringe. Wie das zu
verstehen ist, sagt unser Text 15,13-17. Nun fragt ein Hörer, welcher
Gerechte so gesprochen habe. Darauf die Antwort, die wieder in unserm
Text steht (15,18-22): "Der Gerechte" ist hier als Allgemeinbegriff ver-
standen, nicht als eine bestimmte Person bezeichnend. Man meint ja auch
nicht nur Sokrates oder Dion, wenn man vom "Menschen" schlechthin
spricht. Überhaupt ist schon der Beginn des Ps so generell aufzufassen.
15,18-20 we; daY) dcrtv xlX&6AOU: Die syntaktische Einordnung ist schwierig.
Als die im folgenden beantwortete Frage kann es schwerlich aufgefaßt
Erläuterungen 197

werden. Eher scheint es Vordersatz zu sein, dem in XlXt M:v TOLVUV ••• der
Nachsatz folgt (zu WC; ••• , XlXt ••• s. Bl.-D. § 453,1), welcher aber, beson-
ders durch die Stellung des TOLVUV, nach der langen Parenthese wie neu an-
hebend klingt, so daß WC; &'L8Yj &LO"tV xlX'&oAou fast den Charakter des Anako-
luths erhält. - Inhalt und Terminologie sind ganz. aristotelisch (vgl. etwa
cat. 5, 2a ll ff und die antiken Kommentare dazu), so daß &t8Yj hier (wie auch
15,7) nicht als "Ideen" verstanden sind, wie etwa Plotin V 9,12,3f. xp1j 8e
XlXt TWV xlX'&oAou Ae"{&LV "OC &'L8Yj e:LVIXL, ou ~wxpcx...ouc;, a.AA' a.v.&pW7tou. Zudem
braucht unser Autor, jedenfalls in dem uns vorliegenden Text, für "Idee"
L8EIX (12,7.8.11.19.21). 15,21f. Über die Allgemeingültigkeit der Worte des
Ps s. o. zu 2,10-25. 15,22 /L~ "(ocp 0 AE"{wv EVXW!LLIX Pl)TOP0C; Tou8& ~ Tou8&
)..E"{&L: Rein grammatisch sind die Beziehungen der Objekte in diesem Satz
unklar, doch legt der Zusammenhang unsere Übersetzung nahe, da wohl
auf die Inspiration des Psalmisten angespieltwerdensoll(s. o. zu2,11-14).-
Die Anfertigung solcher E,,{XW/LLIX gehörte zur rhetorischen Ausbildung.
Musterbeispiele dafür (z. B. auf Thukydides und auf die Weisheit) finden
sich in den Progymnasmata des Rhetors Aphthonios aus Antiochien (cap. 8),
einem für die Folgezeit bedeutenden Handbuch der Elemente der Rhetorik
(L. Spengel, Rhetores Graeci, Lipsiae 1853, II 36,21 ff.). Aphthonios war
ein jüngerer Zeitgenosse Didymus des Blinden von Alexandrien.

15,22-16,7 15,23-27 Den Schlüssel zu dem schwer verständlichen Text


bietet Did.Cat. z. St. (1313 C) XIXTOC /Lev TO IXLO".&YjTOV OU 7tOCVTWC; OÖT& 7tTWX&UWV
"LC; cXO".&&ve:!: OÖT& !L~v a.O".&&VWV 7tTWX&U&L· EV 8e TO~C; 7tV&U/LIXTLXO~C;, E7t&t TIXUTOV
LO"XUC; n XlXt 7tAOUTO<;, 0 7tAOUTWV EV ~p"{OLe; a."{1X.&0~C; LO"XUV ~X&L. 15,23 7tOCAW:
Bezieht sich wohl auf das "wieder" allegorisch erklären müssen, denn
7tTWXe:L1X wird an dieser Stelle erstmals in den Pss genannt. 15,24f. Stärke
und Reichtum der Seele sind identisch, während die Stärke des Körpers
nicht im Reichtum besteht, wie 15,25 aufgewiesen wird. 15,25f. ~ 8e
IXLO".&YjT~ • •• 8&O"7tOTIXL: Scheint Parenthese zu sein, da WO'&L TLC; AEyOL sonst
Anakoluth ist. - OU 7tOCVTWC;: Nachgestellt wie z. B. Did.Cat. zu Ps 6,1 (1173 D)
TIjv 7tV&U/LIXTLX"~V 8& TL<; ~Xwv 7t&PLTO/L~V '&&0 m:pLT&/LV&TIXL· ~v 8e O'IXPXLX~V 0 U
7tOCV,we;.

15,28-16,7 Allegorische Erklärung von OO"Tä. (15,28-30), die durch zwei


näher erläuterte Schriftstellen belegt wird: Ps 34,10 (15,30-16,3) und Ps
140,7 (16,3-7). Die gleiche Deutung von OO"Tä. Did. fr. zu Prov 3,8 (1625 B);
Cat. zu Ps 33,21 (1329 C); zu Ps 34,10 (1332 B, s. u. zu 15,30); zu Ps 41,11
198 Erläuterungen

(1360 D); zu Ps 101,4 (1516 C); zu Ps 6,3 (1176 D-1177 A, wo ebenfalls


Ps 34,10 und 140,7 als Belege zitiert werden). 15,28 aL(lXpa:t7jTLxrZ: V gl.
12,16f. A6YOL dcrtv aL(lXp(lTYjTLXWV. 15,29f. Vgl. 15,5f. Mv(OVOUe;)T(lp(lX.&~,
X(lt ~ tjJuX~ cruVT(lprZHe:T(lL. 15,30 Zu Ps 34,10 vgl. die Did.Cat. (1332 B)
ot 1trZVT(l tjJLA~e; T~e; Ae~e:We; X(lt ouaev &.AA'YJYOpLXWe; eXA(lfLßrZVe:LV 1tO.&OUVTe:e;
eAe:Y'IJcr'&wcr(lV X(lt ex TOU 1tpoxe:LfLevou crTLXOU. ouaev y~p oihwe; ~AL.&L6v ecrnv,
6>e; VOfLLcr(lL T~ (l~cr.&YJT~ ocrTii ~VVOL(lV ~Xe:LV .&e:ou, &crTe: ufLve:~v (lUTOV X(lt daeV(lL,
()TL ouade; ()fLOLOe; (lUTC!>' 1te:pt y~p TWV OcrTWV TOU ~crw &'v'&p(;mou, aUVrZfLe:Le; Te:
(lUTOU X(lt MYfL(lT(l &.A'YJ.&~, T(lUT(l dp'YJT(lL, TO » 1trZVT(l T~ ocr-r:ii fLOU«. Origenes
äußert sich zu diesen Schriftstellen ähnlich, vgl. Dialektos 21 (Scherer, En-
tretien 162,10ff.) ... ocrTii 1trZv'm ~Xe:L 0 ~crw &v.&pW1tOe; (Z. 21). 16,1 oihwe;
d(1t)dv: ~ae:~v ist wegen des oi.hwe; nicht möglich; außerdem soll wohl das
vorangehende ~V(l X(lt aUV'YJ.&WcrLV d1tdv aufgenommen werden. 16,2 Did.Cat.
zu Ps 21,15 (1281 A) wird von der Stellung der Apostel im mystischen
Leibe Christi gesagt: (lUTOt y~p ocrTii whou TUYXrZVOUcrLV aL~ TO dhovov X(lt
aL(lXp(lTe:~V 1tiiv TO crwfL(l. 16,2f. T~e; auvrZfLe:Le; ... : Anakoluth; zu ergänzen
ist ein Aeye:L. - Die beherrschenden Kräfte der Seele sind die des voue; (s.
14,23ff.), während die drei genannten ((l'Ccr.&'YJcrLe;, CP(lVTML(l, fLv~fL'YJ) der &AO-
yoe; tjJUX~ angehören. 16,3f. e~ofLoAoYO\)fLe:vOL X(lt fLe:T(lVOOUVTe:e;: Wohl An-
spielung auf die Bußpraxis der Kirche zur Zeit des Verf. Ps 140 war dabei
wohl ein beliebtes oder auch vorgeschriebenes Gebet der Büßer, wenn er
auch nicht zu den heute sogenannten "sieben Bußpsalmen" gehört.
16,4f. a 0 ~a'YJe; oihoe; 0 dw.&we;, b 0 ~a'YJe; U1tO ~v cre:A~V'YJV: Anspielung auf
die doppelte Hadesvorstellung der Antike. a die traditionelle, im V olks-
glauben tief verwurzelte Auffassung vom Hades als der "Unterwelt", dem
unter der Erde gelegenen Totenreich; b die aus dem wissenschaftlichen
Weltbild von der frei im Raume schwebenden Erde und den sie umgebenden
Planetensphären seit dem 4. Jh. v. Chr. gefolgerte Vorstellung vom sub-
lunaren Raum als dem Aufenthaltsort der noch nicht geläuterten Seelen
und Dämonen, während der supralunare Raum den Göttern und gänzlich
geläuterten Seelen zugesprochen wurde. Beide Vorstellungen blieben mehr
oder weniger unausgeglichen nebeneinander bestehen. Doch konnte sich b
nicht durchsetzen, was in unserm Text angedeutet ist durch den Wortlaut:
't'ov ~a'YJv TOV dw.&6't'(l gegenüber 6>e; MYOUcrLV nve:e;. Lit.: M. P. Nilsson,
Geschichte d. griech. Religion H2 240ff.; 490ff.; Fr. Cumont, Lux perpetua,
Paris 1949, 189ff. - Im Hades kann es keine Gebeine geben, weil nur die
Seelen dorthin gelangen, s. o. 4,30. 16,6f. eC1XOp1tLcr.&YJcr(lV: Aorist, weil als
Zitierung des Lemmas empfunden.
Erläuterungen 199

16,7-20 Vgl. Did.Cat. z. St. (1316 AB) 0 ~e <xtcr&6[Le:voe; &V -c] 7tPOe:Lpy/[Levn
7tTc.uXe:(qt e<XuTov ye:yovevlltL O[LOAOye:'i OVe:L~LcrT&Oe; e:!VIltL' ~L6 qly/crL' » 7tlltpOC 7tcXVTIlte;
TOUe; &x&poue; [LOU &ye:v~&y/v (Sve:L80e;«. eXAAOC Xiltt 7tlltpOC 7tiicrw To'ie; 7tAy/crLcX~oucrtv
[LOL XIltTOC ~v OtXy/crLV, TouTecrTLv To'ie; o[Lo~O~oücrLv, o(7te:p XIltTIltVo~cr<XVTe:e; &~ o(ou
7tI\OUTOU
"). ,
7tpOe;
'tf ß' ~ -" , ,
O~IltV 7tTc.uXe:LIltV e:<,I:;7te:crIltV e:UI\Ilt OU[Le:VOL 7t1lt'ITe:LV Lcrllt, 't'Y)V XIltTlltcrTlltcrLV
"l:L '">.

eX7t&qluyov ~v &[L~V, lSTL crxe:üoe; &v 7tcXACXL T([LLOV xcxl e:iJXpy/crTOV Tcj) ~e:cr7t6't'1),
TOcrOÜTOV 7)Xpe:LW&y/V &e; eX7tOAc.uA&vIltL ~oxe:'iv. ~6you ~e eXXOUe:L 8LMcrx1ltAoe; 7tCXPOC
T&V ~OXOUVTc.uV e:!VIltL 7te:pl 1lt1JTOV [L1lt&Y/T&V, Tcj) ~E: [L~ To'ie; [L1lt&~[Lcxcrw &[L[Leve:w
[L~ XIltTOLXOUVTc.uV &V IltlJTo'ie;' tcrc.ue; 8e Xiltt ~e:yo[Levc.uv &xe:(vc.uv Tcj) 7tlltpOLXe:'iV crxe:üoe;
&ye:v6[Ly/v eX7tOAc.uAoe; XCXTOC TO »T(e; eXcr&e:ve:'i Xiltt oux eXcr&e:vw; T(e; crXIltV~IltA(­
~e:TIltL Xiltt oux &yw 7tUPOÜ[LIltL;« (2 Cor 11,29). »&ye:v~&y/v ql6ßoe; To'ie; "(Vc.ucrTo'ie;
[Lou« ~LOC TO ~e:~LeVIltL, qly/cr(v, IltUTOUe; crune:vecr&cxL [LOL, [L~ To'ie; &[Lo'ie; &x&po'ie;
7te:pmecrc.ucrLv. 16,8-15 Nach einem Hinweis auf den christologischen Cha-
rakter des Ps (16,8f.) werden die &x&po( gedeutet als die Gottesfeinde
(= Sünder), deren Schmähungen (= Sünden) Christus am Kreuz auf sich
genommen hat. 16,8f. S. o. 2,16ff.; 3,25ff.; 4,6. - XIlt:"[oc TOV ~]y[(&pc.u7t)o]v:
Ergänzt nach 3,25f. 16,9 TovcrTcxupovllttvtne:TIltL:Vg1.1 Cor1,23f.: .. . ~[Le:'ie;
~e xy/pucrcrO[Le:v XPLcrTOV &crTIltUPW[Levov, 'lou~cx(oLe; [Lev crxcXV~IltAOV, ~&ve:crw 8e
[Lc.up(<Xv. 16,10f. Ps 68,10 ist von Paulus christologisch gedeutet Rom 15,3.
16,11 Cl) 7teXTe:p ~ Cl) &e:e: Vgl. Did.Cat. zu 2 Cor 1,3 (1681 C; Staab 15,5ff.)
OUTOe;
'I' 1
0. , "e:UI\O"(Y)TUC;
).
ve:oe; ve:oe; X<XL, 7t<X "jP TOU- XUPLOU
~, ~, ~ , '1y/crou- . ,
U7t<XPXe:L, 'lTe:u1 c;
~

..l. "'1 "" ,")., ,


[LI:;V oL<X 't'Y)V OLXOVO[L~<XV, 7t<XT Ij P 01:; oL<X TO I\OYOV XCXL [Lovoye:vy/ ULOV U7tlltpXe:w.
1... "" " t - ., • ,

Vgl. auch de trin. 111 2 (785 B): Als "Sohn" hat Christus einen Vater und
keinen Gott; als "Mensch" hat er einen Gott und keinen Vater. 16,12 <XVe:7te:-
[Le:: <Xv ist eine unerklärliche Fehlkorrektur. 16,12f. In Anmerkung 14 zu
Cotp. Herm. IX 4 (ed. Nock-Festugiere I 103) nennt A. J. Festugiere die
Anspielung auf die Verspottung und Schmähung des Weisen einen Topos
seit Platon und verweist auf sein Werk: Contemplation et vie contemplative
selon Platon (Paris 1936), 37ff.; 160f.; 394; 419. Als Beispiele seien ent-
nommen Platon Gorg. 484c - 486d; resp. VI 487b-e; Eurip. Medea 294
bis 305; Aristoph. Nub. 222 ff. V gl. auch Platon Theait. 174a; Epict. 11 14,29.

16,15-20 Erklärt wird nun das zweite Halblemma: 1. ye:(TOVe:e; (16,15f.);


2. crql6~p<x (16,16-20). Um es klar verständlich zu machen, wird zunächst
noch einmal der Gegenpol zu den ye:(TOVe:e; genannt: die Heiden; dann das
Halblemma wiederholt und die Erklärung gegeben. 16,16 AeyOVT(e:)C;: Wird
vom Kontext verlangt. -T<Xe; erklärt sich aus dem Einfluß der das Wort ein-
rahmenden Akkusative. 16,17 V gl. 1 Cor 1,23 XPLcrTOC; ~&Ve:crLv (-Lc.uptcxv.
200 Erläuterungen

16,19 7tlXpOC 't"ou't"ou~: 7tlXpti c. ace. "im Vergleich zu", s. Bl.-D. § 236,3;
Jannaris § 1614f. Es scheint dem Gedankengang mehr zu entsprechen, 't"ou-
't"oue:; auf die Feinde zu beziehen. Andernfalls würde gewiß 7tIXPOC 't"ou't"Ote:;
geschrieben worden sein, zumal im Kommentar das Zitat 16,9 7tIXPOC 7t~mv ...
lautet gegenüber dem ungewöhnlichen 7tlXpOC 7ttiV't"IX~ ..• des Lemmas. Eben-
falls 16,17 steht 7tIXPOC 7t~crLV. .. 16,20 YLyvWcrXOV't"Ee:; - &EWP'~crIXV'EC;; 16,22
&EpOÜV,Ee:; - &EWp~crIXV't"E~: Zur Unterscheidung von partic. praes. und aor.
s. Bl.-D. § 339,3.

16,20-21 Die yvwcr,o[ sind identisch mit den yd'OVEe:; (vgl. [LE,6xouc; IXU,OU
16,16 und 7t~e:; rpEUYWV 't"OV 'Iy)crouv, t~w IXU't"OÜ y[VE,IXL, er muß also vorher
tcrw = [Le-r0xoe:; gewesen sein). Es ist nur ein anderer Aspekt für das Ver-
hältnis des Christen zu Christus. V gl. Ps. Hieron. Brev. in Pss (PL 26,909 B):
"et timor notis meis", id est, apostolis, qui timuerunt in passione. vel noti:
mali Christiani, qui dicunt se credere in deum et operibus negant et despi-
ciunt vitam sanctorum. vicini dicuntur per fidem, et noti propter christia-
nitatem. 16,21 rp6ßov 't"ov tcrov EUAIXßdCf: D. Hagedorn macht mich auf
Grund seiner Kenntnis anderer Didymus zuzuweisender Kommentare aus
dem Turafund darauf aufmerksam, daß rp6ßoe:; bei Did. eine doppelte Be-
deutung hat: 1. die gewöhnliche, d. h. Furcht als 7tti&oe:;; 2. = EU/,tißEVX,
Ehrfurcht, die nicht als 7tti&oe:; gilt. Diese Unterscheidung liegt auch hier
vor. Der Autor steht auch damit in alexandrinischer Tradition, s. Clem. Al.
Strom. II 32,1-33,2; 39,3-40,2 (GCS II 130,lff.; 133,29ff.), wo dem &:.I,oyo~
rp6ßoe:;, der ein 7tti&oe:; ist, die EuMßELIX als AOYLXOe:; rp6ßoe:; gegenübergestellt
wird. Dies beruht auf Übernahme der stoischen Unterscheidung 7tti&1) -
EU7tti&ELIXL.

16,21-23 t~w trpuyov: Ist nach der folgenden Erklärung wörtlich im


Sinne von "hinaus" zu verstehen: hinaus aus dem lebendigen Verbande
mit Christus, aus seinem mystischen Leibe.

16,24-32 16,25 OC7teßIXA( ov): Ist nach 16,27 die richtige Lesung. IX7tEßIXAEe:;
ist verursacht durch die Endung -Ee:; der bei den vorhergehenden Wörter.
16,26 6't"L he&Y) 0 vExp6e:;: Die Lesung ist schwierig. Auf den ersten Blick
liest man IX7tO't"EAE&1), vielleicht = OC7tO't"EAE(cr)&~, d. h. "Der Tote wird voll-
endet werden" (coni. aor. statt ind. fut.); oder "Möge der Tote vollendet
werden" (vulgärer coni. aor. im unabhängigen Wunschsatz, Radermacher
166). Möglich ist aber auch die Lesung IX7tO't"E't"E&Y). (Zur Doppeldeutigkeit
Erläuterungen 201

der Buchstabengruppe -E't":::- vgl. die Schreibung von E't"EpOV 1,7; CX[L<jlO't"EPCX
1,1; CX7to't"EAEa&E~acx 1,3; EA:::Y0[LEV 1,21; EAEYOV 1,22; und oft sonst.) Dann
könnte man verstehen &.7tO't":::{'t"E }&7j = "Der Tote wird begraben werden".
Beides ist im Zusammenhang wenig sinnvoll und zudem von der Wortbe-
deutung her zweifelhaft. Darum scheint folgende Emendation wahrschein-
licher: cx7to't"- ist zu erklären als Verschreibung durch Kombination des
folgenden CX7t- von cx7tcx)'~<jl:::'t"cx~ mit O't"~. Das interlinear nachgetragene o't"~ ist
nicht Ergänzung, sondern Korrektur für CX7to't"-, die wegen des Abstriches
des x, der aus der vorigen Zeile so weit herabreicht, nicht, wie üblich, über,
sondern nur vor das zu tilgende CX7to't"- geschrieben werden konnte. So
ergibt sich ein dem Zusammenhang entsprechender Sinn: Cln E-:-E&"I) (, vsxp6e;:
"Der Tote ist begraben", - und damit vergeht auch die Trauer. - Mys~:
"Mit diesen Worten" oder "das heißt". 16,29 Vgl. Hebr. 6,4-7 &'Ö>Jvcx't"uv
ya:p 't"oue; &7tCX~ <jlwnü&EV't"CY.e; YSUüCX[LEVOUe; 't"E 't"~C; owp:::iXc; 't"~C; Z7touPCY.'J[ou xcxt
[LE't"6x.ouc; YEV"1]&EV't"CXC; 7i:vsuwx:,oc; &ylou xcxt XCXAOV YEuacx[LEvouC; &EOU P~fL!1. öuveX-
[LE~C; 't"E [LEAAOV't"OC; CY.lwvoc;, xcxt 7tcxpCY.7tsa6v't"cxc;, 7i:&A~V &.v:x.x'l.w(~:::~v dc; [LE't"eXVO~cxv,
&v cx a 't" o(U p 0 UV't" CY.:; ~ cx U 't" 0 ~ C; 't"ov utov 't"OU &SOU xcxt 7tcx.pCY.o:::~ Y[Lcx.-rl~oV't"cx.e;.
16,30 [L~ &a't"E [L~: Eigenartige Stellung des ersten [L~, das eigentlich zu
o{),w gehört.
A. Register zum griechischen Text
Die Zahlenangaben beziehen sich auf Seite und Zeile des Papyrus.

I. S chrifts teIlen
Mt 5,48 kein Zitat, sondern Anspielung.
Sir 1,26* = Textvariante im Papyrus.

Gen 6,11.13* 10,1 Prov 1,21* 12,2


27,33 9,7 4,16* 14,11
39,7ff. 13,1 Eccl 7,23f.* 3,18
Exod 15,2 8,9 Cant 4,7* 7,11
16,4 14,21 lob 5,19 13,16
2 Regn 22,10 9,30 Sap 16,20 14,21
3 Regn 20,27.29* 8,27 Sir 1,26* 2,2
Ps 2,8 4,1 11,27 16,32
4,2* 12,29 Os 10,12 6,22
7,3 10,18 Hab 3,2 9,5
13,3 10,2 Zach 9,11 4,29
17,10 9,30 Is 8,18* 3,30
25,8 1,18 26,18* 14,19
29,2 5,12 29,10 8,28
29,8b 7,23f. 49,16 11,21; 12,7
30,2 15,20 53,5 4,7.19
34,10 15,30 58,9* 4,10
40,5 4,5 ler 8,4* 1,3
53,3 10,28 15,9 6,12
58,5 10,25 Bar 2,16 10,9
59,5 8,28 Ez 18,4 1,2
68,10 16,10 Sus 13,2
74,2* 5,16 Dan
77,24 14,21 (Theod.) 9,18 10,9
84,12 9,30 Mt 5,48 2,29
106,13.19* 13,16 6,13 13,21
111,9 6,28 7,13/ 13,28; 14,2
115,2* 9,9 7,16 8,22
118,32 10,26 8,2/. 4,13
118,96 10,14 11,3 5,7
129,3 10,8 11,21 * 8,18
138,6 3,16 13,24-30 .. 36-43 8,22
140,7* 16,3 23,37 6,2
142,10 5,29 Lc 3,16* 2,18
204 Register zum griechischen Text

10 1,3j. 6,3 12,3* 6,25


1,14 3,8 13,9j. 9,25
1,16f. 6,16 15,47-49 8,11f.
5,6jJ. 4,15 2 Cor 3,5f. * 2,19
6,31 14,21 3,6 6,8
10,30 3,2 4,8 13,23
10,35 9,10 5,13 9,16
11,26 6,27 5,16 3,7
11,35jJ. 8,13 9,9 6,28
14,6 10,27 Gal 2,20 16,28
14,9 3,8 Eph 5,14 1,1
14,23 3,1 Col 1,16 6,3
17,6 3,30 1,16f. 12,131f.
17,21 3,2 1 Thcss 4,3 5,20
Act 7,59 11,8 5,23 11,3.5
Rom 5,10 16,13 1 Tim 3,15 1,17
6,8 8,28 2 Tim 4,7 10,25
8,35* 14,1 Hebr 6,8 8,22
14,4 13,29 12,2 16,17
15,3 16,10 Iac 1,15 1,3
1 Cor 2, ') f. 9,14 2,26* 11,9
6,20 7,18 5,16* 5,14
7,23 7,18 1 Petr 1,18f.* 7,18
8,13 9,23 3,18f. * 4,22
Register zum griechischen Text 205

H. Wörterverzeichnis
* vor einem Wort deutet an, daß nicht alle Stellen aufgeführt sind,
an denen das Wort vorkommt; die Stellen der angegebenen Be-
deutung aber vollständig.

A OtIO"/(o<; 7,13.
OttO"/(OV1) 9,20.
&ßeßOtlo<; 9,13. Ott'l"1)crt<; 9,19.
&ßAOtßlj (?) 5,2. OthLOt 3,20.
&ßAOtßlj<; 11,6. OtL'I"IOAoYlxo<; 6,1.
&131.1)'1"0<; 10,16. OttX!LOtAooalOt 1,15.
'AßpOttX!J. 5,5. OttX!J.OtAoo'l"l~oo 11,25.
&YOt.&6<; 5,19; 6,7; 15,15. OttX!J.tiAoo'l"O<; 4,2.
&YOtAAIOtcrt<; 6,5. 11. 18. Ott6>V 6,18.19.20.21.22.23.24.27.28; 7,1;
&YOtAAltXoo 13,12. 8,30; 9,1.19.21.23.24.25; 15,21.
&yOt~tXoo 1,18. Ott6>VIO<; 9,24.
&ytX~ 14,1. &XOt.&Otlpe:'I"o<; 11,25.
&yye:AO<; 2,28.30; 3,2.3. &XOtv.&Ot 8,22.23.
&YltX~oo 5,17. &xOt'l"OtlO"/(uv'I"o<; 9-,27; 15,21.
&YIO<; 2,11; 3,7.23; 5,5.17.18.19.20; 11,2; &XOt'l"Ot!J.tXX1)'I"o<; 10,16.
14,5. &X!J.ljv (Adv.) 8,11.
&YloaoV1J 5,13.16.18,23. &xoAOtalOt 13,2.
&YIO'l"1)<; 5,20.21. &xoAou.&eoo 2,8.
&yvoeoo 10,14. &xoAoo.&1)al<; 2,8.9.
[&yoptX] 12,11. *&xoooo (in einem bestimmten Sinn ver-
&yoptX~oo 7,18. stehen) 13,21; 16,30.
&yooy7) 13,27. bpov ('1"0) 12,2.5.
~81)<; 4,18.20.26.29; 5,1.3.4; 7,22; tiAlj.&e:IOt 1,24; 8,2; 12,25.26.28; 13,4.
16,3.4.6. &A1).&e:ooo 13,6.23.
&8IOtAd~'I"oo<; 14,5. &A1).&lj<; 13,5.
&8bt1)!J.Ot 12,29. &!J.OtP'I"tXVoo 1,2.3.13; 4,5; 8,14.16;
&8IXIOt 10,1.5; 12,30; 15,19. 14,14.29; 16,13.14.17.
&8Ixo<; 12,30; 13,20. &!J.tXp'I"1)!J.Ot 5,13.
&80vOt'l"o<; 3,6. &!J.Otp'I"lOt 1,3.11.12; 4,19.20; 5,14; 11,8;
q800 1,24.25.26; 2,2.15; 5,11; 9,18. 16,6.
&ljp 14,26. &!J.ßAoo.&pl810v 14,20.
&MvOt'l"O<; 6,24; 9,25. &!J.EAe:IYOÜV 1,6; 3,15;'9,17; 12,10.24;
a.,&Aov 4,1. 15,8.
&8polafLOt 1,17; 7,20. &!J.e!J.~oo<; 10,25.
OtL!J.Ot 7,16.18.19.25.27; 8,5.7.10. &!J.1YW<; 11,28; 16,28.
Ottveoo 5,3. &!J.vo<; 7,19.
OtM'I"'I"o!J.OtI 16,9. &!J.OlpEoo 11,30.
Ottpoo 4,16; 12,17.22. &!J.'P( (ot) 5,5.
Otta.&tXvo!J.OtI 13,30. &!J.'P1ßtXAAoo 5,9.
Otta.&1)'I"lxo<; 16,2. &!J.'PlßoAOt; 6,19.
Otta.&1)'I"o<; 7,5; 11,23.26; 12,2.7.10.11; &!J.'Po'l"epoot; 11 ,4.
15,7.25. &!J.oo!J.o<; 7,19.
206 Register zum griechischen Text

&v 2,24; 4,19.24; 8,18.24; 14,29. &7t"6aoO"L~ (Wortbedeutung ) 11 ,5.


&vcxßcxLvw 4,24.25; 9,14; 10,7.10. &7t"O.&VilcrKW 1,2; 5,8; 6,27; 11,7.
&vocßCXO"L~ 12,5. &7t"OKCXKeW 6,17.
&VCXyyfAAw 8,2. cX:7t"OKUeW 1,3.
&VCXYLYVWcrxW 6,20; 8,26. &7t"67t"'t"WcrL~ 1 , 10.
&VOCYK1j 13,15.16.17.19.25. &7t"Op[7t"'t"w (sie!) 14,20.
&VOCYVWcrL~ 8,26. &7t"ocr7t"OCW 4,2.
&vocyw 1,28; 4,18.21.22.23.24.26; 5,4; &7t"6cr't"OAO~ 9,13; 13,22; 16,28.
&V1JYLO)(eVCXL 5,6. &7t"oepopoc (Duft) 14,31.
*&VCXACX!J.ßOCVW (annehmen der mensch- &pe:'t"-Ij 1,4.9.10.12.18.31; 6,26; 7,10.22;
lichen Natur durch den Logos) 2,22. 10,4; 11,12.29; 12,3.4.19.(21) ; 15,15.26 ;
&vcxAoyew 7,10. (KCX't"tX &pe:TIjv ~7jv) 2,6.
&vcxAoylcx 7,6.12. &pL.&!J.6~ 7,15.16.
&VOCAOYO~ 7,6. &p!J.ovlcx 16,7.
&voc!J.V1jO"L~ (cxl !J.CX.&1j't"LKCXt &vCX!J.V-Ijcre:L~) 5,17. &p7t"OC~WV (6, = Satan) 10,18.
&VCX7t"e!J.7t"w (<i>a-ljv) 5, 12; (e:U)(-Ijv) 5,29; &PO"L~ 12,18.
10,18; 13,18. &p't"L 16,32.
&vcx7t"Acxcr!J.6~ 11,22. &P't"[w~ 3,29.
&vCX7t"OAeW 5,19.21. &p't"o~ 10,26.27; 14,21.
&voccr't"CXO"L~ 1 , 1. 5. *&p)(-Ij (Plur. von Engeln) 2,24; 12,14.
&vcxcr't"peepo!J.cxL 1,18. &p)(Le:pe:U~ 7,14.
&vcxcr't"poep-lj 7,19. &p)(LK6~ 12,23.
&vcx't"eAAw 6,10; 10,3. &p)(L't"eK't"wv 12,15.
&vcx't"pe7t"w 15,4. &p)(WV (6) 10,22.
&vcx't"u7t"6w 12,9. &crOCAe:U't"O~ 6,27.
cX:vcxepep w 2, 11. &cre:ßew 16,17.
&v.&o~ 14,30.31.32; 15,2; (Glanz) 6,10. &cr.&eve:Lcx 15,24.30.
&v.&pwmvo~ 2,13; 9,18. cX:cr.&e:vew 15,22.30.
*&v.&PW7t"O~ (6 ~crw &v.&p.) 7,5; 12,4; &cr.&e:v-lj~ 15,2~.27.
(menschliche Natur des Heilandes) q.cr!J.cx 't"wv ~cr!J.oc't"wv 7,11.
2,22.25; 3,22.26.29; 16,9. &crmAo~ 7,20.
&Vlcr't"1j!J.L 1,1.4.6. &cr7t"l~ 10,17.
&vlcr:x:upo~ 8,23. &crUv!J.e:'t"po~ 7,8.
&vo!J.lcx 10,8.25. cX:cruV7t"A6KW~ 11,30.
&V't"cxKoAou.&ew 7, 1 o. &crUvcr't"cx't"o~ 9, 13.
cX:V't"CXKOAOu.&lcx 2, 7.1 o. &cruvU7t"CXPK't"O~ 6,6.
&v't"Lcr't"peepw 2,8.9. &crepOCAe:LCX 12,18.25.
&V't"L't"OC't"'t"W 14,27. &crW!J.CX't"O~ (von Gott) 11,23.
&vu7t"6(J't"cx't"0~ 13,5. cxUAl~o!J.CXL 6,5.
&vw 3,3. cxucr't"1)p6~ 8,17.19.
&vw.&e:v 4,28. *cxu't"6~ (KCX't"' cxu't"6) 6,14; 8,21; (CXU't"O
&~lwO"L~ 4,14. KCX't"' cxlh6) 1,25; (CXU't"O KCX'&' ecxu't"6) 7,9;
cX:6pcx't"0~ 12,13.15. (cxu't"o 't"oiho) 1,27; 3,14.
cX:7t"cxyyeAAw 2,13; 9,18; 12,3. &epcxvl~w 10,3.
cX:7t"cxAe:lepw 16,26. &epe:A7t"[~W 14,22.
&7t"CX~ 2,28. 'A)(cxoc!J. 8,27.28.
<X7t"CX't"EWV 10,30. &)(pe:6w 10,2.
cX:7t"oc't"1) 12,26.27.28. &)(WPLcr't"O~ 11,10.
ci(7t"AW~ 2,28; 4,22; 9,11; (&:7t"AOUcr't"e:pov)
9,21; (&:7t"Aoucr't"epw~) 13,15.
cX:7t"OataW!J.L 3,20; (definieren) 15,18.
Wörterverzeichnis 207

B 8Ea7t6Tl)<; 15,26; (Gott) 13,9.


*8e)(OfLlX~ ('1"0 fLiiAAOV XlXL '1"0 1j'l"'I"OV) 12,24.
ß,x,&O\; 3,19.20. 8ljA'I]'l"1jp~OV ('1"6) 14,22.
ßlX.&U\; 3,19.20. 8ljAOv6'1"L 13,18.
ßlXa~Ae:LlX 9,24. 8ljfLW8lj\; (Kompar., von der Exegese)
ßlXatAEU\; 1,26; 10,23; 11,19. 6,11; 7,13.
ßeßlX~O\; 12,24. 8~,x.&e:crL<; 6,25.26; 13,11.
ßeßljAO\; 5,20. 8~lX.&of)X'I] (XIX~Vof)) 2,20; 6,11; (Plur. )
ßEßljA6Tl)\; 5,21. 11,14.18.
ßEA'n6w 3,13. 8~lXLpew 3,28; ('I"OV 7t1X'I"eplX ,ho 'l"OU ulou)
ßlO\; 1,27.28; 6,26; 8,17.19; 14,6; 15,15. 7,14.
ßAlX7t'l"LX6\; 14,22. 8~IX XEV'ij\; (s. xe:v6<;).
ßA,x7t'l"W 3,22.24.25; 10,17; 15,4. 8LlXxovew 5,9.
ßOof).&e:LlX 7,1. 8L,xXOVO\; (&mcr'l"of)fLlj<;) 2,14.
ßOlj-&ew 14,3. 8~lXxplX'I"ew 12,16; 16,2.
ßOof).&ljfLlX 5,26. 8~IXXPlXTl)'I"LX6<; 12,17; 15,28.
ßOlj.&6<; 8,8.9. 8LlXfLevw (&ßAlXßof)<;) 11,6.
ßOUAljfLlX 8,29. 8~IXVlX7tlXUOfLlX~ 6,29.
ßOUA'I]at<; 12,8.12. 8~,xVO~lX 12,9.
8LlX'I"peepw 10,23.26.
8LlXep.&OP,x 7,16.17.25.27; 8,5.10.
r 8LMcrXlXAO<; (7tVEUfLlX 8~8. 'I"'ij\; <jJU)('ij\;) 11,10.
*8l8wfL~ (annehmen, voraussetzen) 1,11.
YlXAof)VLO<; 14,21. 8Le:ydpw 1,3; 7,28; 8,13.
YlXa'l"1jp 14,15.18.19.21.22; 15,6.11.12. 8lxlXLO<; 4,10; 13,22; 14,9; 15,19.20.
YEl'l"WV 16,8.15.18.25. 8LXlXLOcrUVlj 6,12.22.23.24.25.28; 9,28.30;
yeV'I]fLlX 6,23.24.26. 10,4; 12,20.28.29; 13,20.
ye:V'I]'I"6\; 2,24. 8L)(W<; 13,27.
YEW,xW 15,12. ~lwv 15,18.
15,6.
YEVVlJ'I"~x6<; MyfLlX 5,16.
YEwpyew 15,10. M~lX 3,8.9; 8,24.25.28; 9,2.
YEwpy6\; 15,10. Mcr~\; 4,12.
Yii 10,1; 12,13. 80UAO\; 13,11.
*ytVOfLlX~ (Sinn des Wortes, wenn von 8p6fLO\; 10,25.
Gott ausgesagt) 8,8; (ylve:a.&lX\ 7tp6<; 8ULXW\; 11,17.18.
9,10.
'I"~VIX) *8UVlXfL~<; (.&e:OU) 11,18; (cr'l"PlX'I"LW'l"~Xof))
YVWfLlj 11,4.13. 11,19.20; (VO'l]'I"~xof)) 15,5; ('l"'ij\; <jJU)('ij\;)
YVWat\; 1,26; 3,16; 10,9; 14,24.25. 15,11.29; 16,2.6.
yvwa'l"6\; (0) 16,20. Mo 11,14.18; (= Ace.) 11,17.
YP,xfLfLlX 6,8.9.16. 8uvw 6,12.
YPlXepof) 6,10; (hl. Schrift) 4,12.29; 5,15;
6,16; 12,2; 13,15; 16,15.31.32.
yp,xepw 5,10; 11,9.23.25; 12,12.19.
E
*Mv (c. ind. praes.) 2,18; 15,1; (c. ind.
fut.) 14,11; (oo\;Mv) 5,14; 9,9; 12,15;
A
(x&v) 2,11; 7,8; 11,22; 14,9; (c.ind.)
~lXul8 2,10;9,3. 10,31; (x&v 'l"E) 10,12.
8e:x'l"~x6\; 13,20; 14,24; (XlX'I"IX '1"0 8EX'I"~x6v) *elXu'I"6\; (lXO'l"O XlX'&' elXu'I"6) 7,9.
2,29. Mw 10,31; (~lXcrlX<;2.sing.aor.act.) 13,14.
8e:afLw'l"1jp~ov 5,8. eßilofLljxocr'l"6\; 9,28.29.
208 Register zum griechischen Text

eye:lpw 1, I; 4,15. eE;7JyeO!J.IXL 7,13.


*eyw (1t"pOe; e!J.t) 10,7.11; (1t"p6e; !J.&) eE;7JY7J't"LK6e; (.eX e~7JY7J'LK&:) 11,14.
9,10; 10,5 (im Zitat). ~E;Le; 12,22; (1t"PW.6TU1t"OC;) 12,20; (IX! KIX'eX
e&vLK6e; (o!) 16,16. !J.epoe; gE;e:Le;) 12,23.
l&voe; 4,1. eE;Lcr'IX!J.IXL 9,4.5.6.7.10.16; 10,13.
*d (c. coni.) 10,7.10; (c. opt.) 9,11.20; e;O!J.oAoyeO!J.IXL 4,5; 5,12.14.16.19.23;
11,2; (d KIXL c. opt.) 16,5. 7,28; 8,1.4; 9,1; 16,3.
e:tye: 7,10; 13,23. eE;o!J.oA6Y7JO"Le; 5,13.14.15; 8,3.
daoe; 15,7.18.19. e;oucrLIX 12,14.
dKocr.6e; 1,22. En-lXyyeAAw 16,15.19.
ELKW 7,7. e1t"&:ypu1t"VOC; 14,11.
dKWV 8,1.3. e1t"IXKOOW 4,4; 13,3.23.
*d1t"ov (d1t"lX) 3,18; 4,5; 6,20.21.29; 9,9; *e1t"e:l (denn sonst) 1,10; 3,4.
(d1t"ov l.sing.) 2,26; 6,19.21.25.29; 8,6; e1t"e1t"o!J.IXL (= ecpe1t"o!J.IXL) 5,4.
9,11; 10,13.28; 11,10; 15,6. em:p. 10,12; 12,1; 14,8.22.
*de; (ee; öcrov) 3,17. ema7J!J.ew 7,21.
*e:te; (%e:6e;) 7,15. ema7J!J.LIX 5,25.
dcr&:yw 2,7. em&u!J.ew 2,2.
e:tW·l}1X 12,21; 16,4. em&u!J.7J'LK6v (.6) 14,25.28.
*~KlXcr'Oe; (ecp' EK&:cr.OU) 13, I. e1t"L&u!J.OC; (0) 2,2.
€KKA7Jcr[1X 1,17; 8,26. emA&:!J.1t"W 10,4.
eKAIX!J.ß&:VW 16,10; (,·erstehen) 15,22. emA7Jcr!J.ov~ 16,32.
~Kcr'IXO"Le; 9,3.5.7.8.9. e1t"L!J.W!J.Oe; 7,12.
eAEEw 4,5; 8,7.8.9.11; 14,4. emve:ow 10,10; 13,17.
eAe:7J !J.ocruV7J 13, 13. e1t"LVOLIX 2,5; 15,8; ("li emvo[q<) 4,14.17;
~Ae:Oe; (0) 8,8. 15,10; (KIX.' e1t"[voLIXV) 12,17.
~Ae:Oe; (.6) 13,12. em1t"e:L%~e; 14,25.26.
eAe:u&e:p6w 7,25. e:1'tL1t"OVOe; 8,19.
eA1t"L~W "",19.28; 13,9.10.11.13; 15,20.21. emcr.&:vw 1,31; 3,16.
eA1t"Le; 9.27. emcrT1j!J.7J 2,14; 3,12.14; 12,22; 14,24.26;
eVlXv.(oe; 6,7; 14,28. 15,26.27; 16,13.
eVYL~e:LV 16,18. emcr'7J!J.OVLK6e; 1,26; 2,13.
eve:pytw 1,13.14; 2,21; 8,12.21.30; 12,30; emcrT1j!J.wv 2,12.13; 3,29; 12,22; 16,12.
16,29. emcr.pecpw 7,22.
eVe)(o!J.IXL 8,6. emcr.pocp~ 1,15.
~VLOL 8,25. em.e:Aew 6,14.
evtcr'IX!J.IXL 6,1 7. e1t"Oup&VLOe; 8,4.
eVKIXLvL~W 2,7. E1t".& 6,13.
eVKIXLvLcr!J.6e; 1,20; 2,6. epY&~O!J.IXL 5,28.
eVKw!J.LoV (.6) 15,22. ~pyov 1,28.31; 2,5; 4,11.16; 6,15; 9,5;
€v!J.evw 7,17.26; 8,1. 13,11.
~WOLIX 8,14; 15,31. gpKoe; 10,16.
tv6auvoe; 15,14. *epw (p7J&e:l7J) 2,22.24.28; 4,18.26.
~1t"OI:ALV 2,16. lpwe; 2,6.20.
tv'OAij 1,8; 2,2; 10,26. ecr1'tepOl: 6,7.11; (.0 Ecr1t'eplXe;) 6,5.
MAoe; (~wij) 1,10.11. *lcrw (0 lcrw &v%pW1t'Oe;) 7,5; 12,4.
evcpQ(v'&:~O!J.IXL 7,5. &u&7Jvew 6,20.22.25.26.29.
lVcpOl:crLe; 4, 17. &U&7JVtlX 6,19.20.21.29.
eV)(wpew (eV)(wp&1:) 15,11. &U&ue; (e:U&ewc;) 4,15; 8,13.
eE;OI:y6p&ucrLe; 5, 13. tUK'LKWe; 7,4.
eE;&.&:t:w 10,9. e:uA&:ß&LOI: 16,21.
Wörterverzeichnis 209

e:UAOYLCX 9,8.
e:ön:pmLcx 1,18.
e:öpuC; 14,3. .&a.VCX"OC; 1,3; 16,18.
e:UPUXWpoC; 13,26.28.29; 14,1.2.4. .&cxvcx..6w 4,22.
e:U't'EA1jc; 11,27. .&cxpO"ew 7,1.
e:ö..ovtcx 16,6. .&cxu(J.a.~w 3,17; 9,5.
e:(hovoc; 1,28; 16,2. .&lXu(J.cxO"(J.6e; 10,13.
e:UCPPCXLVW 3,21.27; 4,2.3; 13,12. .&cxu(J.cxO"..6c; 16,12.
e:ucppoauVl) 8,17. '&cxu(J.cxa..6"71C; 9,5.7.
e:UXCXPLO'rEW 3,7. .&cxu(J.1X0"..6w 3,16.
e:UXCXPLO'rLCX 5,15. .&e:a.O(J.CXL 3,8.11; 9,6.
e:UXCXPLO"'t"lj"LKWC; 7,4. .&e:!oe; (voüc;) 11,28; (Vo1jO"e:Le;) 12,4.
e:Ux1j 4,Il; 5,29; 10,10.18; 13,18. .&eA71(J.1X 5,22.27.28.29; 6,1.2.3.4.24;
e:ÖXO(J.CXL 4,12; 9,20; 10,28; 14,5.7.12. 7,3.9.
e:uOO371C; 14,32. .&e:(J.EALoe; (..a. .&e:(J.EALIX) 12,4.
ecpe:3pe:uw 14,7. .&e:on:OLeo(J.cxL (.&e:On:OL71.&e:te; &v.&pwn:oe;) 9,18.
ecpLK..6c; (KIX"&:"O ecpLK..6v) 2,21.30. *.&e:6c; (6 .&s:6e; A6yoe;) 2,23; 3,28; 6,3;
ex.&p6c; 3,21.22.23.24.25.27; 4,2; 10,17.29; 9,11.17 ; (vom Menschen ausgesagt)
13,18.24; 14,14; 16,7.9.13.14.15.16.19. 9,10.17; (voc. 6 .&e:6e;, nur in Zitaten)
24. 8,30; 9,1; 10,28; 12,25.29; (voc. w.&e:e,
*i!xw (i!xO(J.cxt "LVOe;) 11, Il. im Text) 13,7; 16,u. •
.&e:6't"lje; 3,24 .
.&e:PCXn:e:U"LK6e; 4,7 .
.&e:pcxn:e:uw 4,9 .
.&e:wpew 1,9.25.29.30.31; 6,10; 9,18; 12,8;
z 16,20.21.22 .
.&e:OOP71(J.CX 1,16.
~71"EW 15,9.10.21. .&s:WpLCX 1,24; 2,2.5.
~L~a.VLOV 8,22. .&1jp 10,18.
~w 1,11; 6.27; 16,28; (KCX"&: &.pe:~v) 2,6. .&ALß71p6C; 13,21; 14,5.
~WYPCXCPEW 11,21.24.26; 12,7. .&ALßw 13,23; 14,4.7.
~w1j 1,3.10.11; 5,22.27; 6,1.2.4; 9,21.23; .&A!IjiLc; 13,16.17.25.30; 14,1.3.
15,13.14.15. .&vfjCl")(W 8,13.
~won:oLew 4,22; 6,10. .&v7)..6c; 2,27; 15,19.
~Ci>ov (..6) 15,18. .&P'iivoc; 8,16 .
.&u(J.6c; 5,22.24.27; 14,13.14.15.16.18; 15,3 .
.&u(J.60(J.CXL 14,14.16.

B
n 2,27; 12,15. I
l)yeo(J.IXL 1,6; 2,2.9; 4,1.
l)3UC; 15,1. 'I&.KWßOC; 11,9.
~ALOC; 6,13.17; (-r'ijc; 3LKIXLOaUV71C;) 6,12. ta.O(J.CXL 4,4.5.6.9.18.20.
l)(J.epcx 6,6.11.13.17.18; (-r'ijc; l)(J.epCXe; = am tCXO"Le; 4,4.8.21.
Tage?) 4,28. tlX"LK6e; 4,7.
l)vtoxoc; 15,3. tcx..p6c; 7, 14.
7Jpe(J.cx 12,19. t3ecx 12,7.8.11.19; (61O"lXvd t3ecx)
1j ....cx 12,30. 12,21.
l)na.o(J.cxL 13,21.25. t3LOe; 4,1; 8,7; 16,7.
~ ....wv (,,0 (J.iiAAov KlXt ..0 1j ....ov) 12,24. l3p6w 15,15.
210 Register zum griechischen Text

'Ie:pouO"cxA~ [J. 11,21. *xcx't"&. (c. gen. =, gegen) 11,8.25; 12,30;


'I7jpe:[J.lcx 1,4. 13,26; 14,14.
'I7jO"ouC; 3,25; 4,16.19; 6,26; 11,8; 13,6; xcx't"cxßcx[vw (von Christus gesagt;
16,23. 1. in Tod und Hades) 4,25.27; 5,1;
!xcxv6c; 2,18.21; (ö lxcxvoc; Tii Xe:~pl 7,16.17.25.27; 8,5.10;
= ÄCXU[a) 2,15.16. (2. auf die Erde) 9,30.
!xcxV6TIjC; 2,17.19. xcx't"cx~crxuvw 9,19.21.25; 15,21.
!xcxv6w 2,19. xcx't"cxxAuO"[J.6c; 10,2.
!Acxp6v ('t"6) 6,9. XCX't"CXM&.'t"'t"W 16,14.
![J.&.C; 2,18. XCX't"&.AA7jAOC; 7,8.
*rvcx (c. ind. praes.) 14,5; 15,16; (c. ind. XCX't"CXAUW 10,5.
fut.) 10,30; 12,29. xcx't"cxvoew 9, 5.
['IO"cx&.x] 9,7. xcx't"CXVUYO[J.cx~ 8,25; 9,2; (XCXTCXVUO"O"O[J.cx~)
'IO"cx[cxc; 11 ,21. 8,29; (XCX't"CXVUT't"O[J.CX~) 8,30; (aor. xcx't"e:-
'IO"cxu 9,8. VUY7j) 8,28; (xcx't"cxvuyw) 8,24.25.
rO"OC; 16,21. xcx't"&.vu;~C; 8,27.28.
*to"'t"cx[J.cx~ ([J.EXP~ TOU 7tpii;cx~) 1,27. xcx't"CX7t[7t't"w (cxl xcx't"CX7te:O"ouO"cx~ ~uxcxl) 4,30.
to"WC; 4,19. xcx't"cxO"xe:u&.~w 12,9. 10.
tO"xup6c; 15,25.29. xcx't"cxO")(.e:u~ [12,8].
to"XUC; 15,23.24.27. xcx't"&.O"'t"cxO"~C; 9,9.
tcrxuw 10,7. XCXTCX<pUy1) 10,15.19.21.
'Iw&.vv7jC; (ö ßCX7t't".) 2,17; (ö &7t60"'t".) 6,15. xcx't"e:u-&uvw 10,26.
'IwO"~<p (ägypt.) 13,1. XCX't"EXW 5,1; 10,12.
XCXT'ijA-&OV (von Christus gesagt; in Tod
und Hades) 4,20.23; 7,22; 16,18.
K xcx't"op-&6w 2,1.10; 5,24; 11,12.
xcx't"6p-&w[J.cx 5,10.
xcx-&&.7t't"w 8,19. xe:v6c; (a~~ xe;v'ijc;) 13,3.4.5.7.8.10.
xcx-&cxp[~w 4,13. xe:v6w 6,12.15.
xcx-&&.PO"LOV ('t"6) 4,14.15. x1)puy[J.cx 4,23.
x&.-&7j[J.cx~ 8,19.21. x'ijpu; 12,3.
xcx-&l~w 8,22.24. X7jPU't"'t"w 4,23; 12,2.5.7.
xcx-&oA~x6c; 1,16. xtVew 5,16.
XCX-&6AOU 1,6; 7,17; 15,18.20. xlv7jO"~c; 14,27.
xcx-&07t't"p~x6c; (-Tj ~v<pCXO"LC;) 4,17. xAcxlw 6,9.
xcx~v6c; (-Tj a~cx-&~X7j) 2,19; 6,1l; 11,16. xAcxu-&[J.6c; 6,5.
xcxx[cx 1,9.10.12; 8,21; 10,4; 11,29.30.31; XA7jpovo[J.lcx 4,1.
12,1; 13,7.19.27. xAlvw ('t"ov oopcxv6v) 9,30; ('t"o OOC;,
xcxx[~w 13,9. von Gott gesagt) 10,5.7.9.11.
XCXX07tO~EW 14,1l. xAOVEW 7,1.
xcxx6c; (ö) 13,19; 14,9; ('t"6) 1,6; 6,7; xO~[J.&.o[J.cx~ 14,12.
7,17.26; 8,6.30; 14,1l; (-WC;) 15,3. xotV6C; 3,22; 5,10.
xcxxo't"e:xvlcx 1,6. x07te:'t"6c; 8,12.15.16.
x&.XWO"LC; 16,32. x60"[J.0c; (das All) 10,1; 12,6.
X&.MOC; 3,12; 7,3.4.5.7.9. xp&.ßcxx't"OC; 4,16.
xcxA6c; 6,14; 7,11.12; ('t"~) 1,6; (-WC;) xp&.~w 4,3.4.6.9.10; 7,13.14; 13,16.
12,1l; 14,26. xpcx't"cxlw 3,16.
xcxpalcx 9,14; 16,24.25.27. xpcx't"cxlw[J.cx 10,22.
XCXP7tO<pOPEW 8,22. xpcx't"cxlwO"~c; 10,21.
XCXp7to<poplcx 7,2. xpcx't"e:p6C; 3,17.
xcxp7t6w 2,30. xpcx't"ew 4,3; 7,2; 10,22.23.
Wörterverzeichnis 211

xpcmy1) 10,7. *fLOCMO\l ("0 fLocAAO\l xat "0 1j""O\l) 12,24.


xpeac; 9,23. fLa"IX~oc; 7,19; (,,&:) 13,4.
xp(\lW 10,8. fLIX"IX~6"1JC; 13,3.4.8.(10).
xp~6c; 1,27. fLe:YIXAe:~6"1JC; 10,6.
XPOUW (lIpya\lo\l) 1,23. fLeye:-&oC; 2,17; 3,12.14.15; 9,6.
XPU1t"W 10,29. fLE:AOC; 3,26; 7,6.7.8.24.
x"aofLa~ 3,1.2; 15,17.25. fLe:P~cr,,6C; 14,23.
x"1j<nc; 15,15. fLE:P0C; 9,26; 12,9.16; 15,28; (XIX"OC fLE:P0C;)
x,,(~w 12,13.15. 12,23.
xuße:p\law 15,5. fLecra~w 12,4.
xuße:P\l1)TI)C; 14,26; 15,4. fLE:cro\l (,,6) 15,12.
xU1J<popew 13,6. fLecr6w (fLecroucr1JC;,;ljc; ~fLE:PIXC;) 6,13.17.
fLe"IXßaMw 3,6; 8,17.
fLe:"IXAIXfLß&:\lW 3,13.
fLe:"IXfLE:Ae~IX 8,27.
A fLe:"IXfLE:AOfLIX~ 8,27; 9,2; (praes.
A&:XXOC; 4,27.28.30; 5,1. fLe"IXfLeMofLlX~) 8,29.
A<xMw 4,10; 13,11. fLe"IX\loE:w 4,6; 8,19; 16,4.
*A<XfLß&:\lW (verstehen) 1,17.25' 33' 67' fLe"a\lOLIX 7 ,28 ; 8,28.
9,11.21; 12,8; (E\I y<Xcr"p() 6,1~;' , , fLe:"IX1tOLE:W 7 ,29.
14,19. fLhe:~fL~ (o! "OCC; "E:X\lIXC; fLe:n6ne:c;) 1,13.
Ae~~c; 5,15; 6,19; 15,22. fLe"E:XW 1,24; 5,17; 9,17; 10,23;
Ae:1tp6c; 4,13.
12,21.23.24.
AE:W\I 10,19. fLe:"e:Wp(~w 3,5.
A1)-&1J 16,25.29.30. fLe"OXOC; 16,16.
AOYLx6C; (mit Logos begabt) 2,28; 3,4; fLE:XP~ (fLexp~ "oü 7tpOC~IX~ tcr"IX\I"IX~) 1,27;
(fLexp~ &\l1X1tA<xcrfLoÜ) 11,22.
4,25; 11,28; 15,19; (''0 Aoy~x6\1) 1,9;
11 , 10; (vom geistigen Schriftsinn ) fL1)"1JP 6,14.
fL~xp6<pw\loc; 10,6.
13,19.
fL~fLE:OfLIX~ 3,23.26;4,17.
Aoy~crfL6c; 1,19; 14,28.
Aoy~crnx6\1 (,,6) 14,24.25.28.29; 15,2.
2,20.23.
fL~fL1J,;1jC;
fL~crE:W 13,3.4.8.9.10; 14,9.
Myoc; (Gottes) 16,29; (o-&e:oc;Myoc;) 2,23;
3,28; 6,3; 9,11.17; (des Menschen) 1,9; fLv1jfL1J 5,13.16.23; 16,32.
(der Dinge) 12,16.17.18; (Definition) fLV1JfLOV~x6c; (IX! fLV1J[Lo\l~xlXt aU\l&:fLe~c;) 16,3.
fLo~XdlX 13,2.
15,18.19; (Sinn) 6,22; (Charakter, Art)
15,9. fLo\l1) 3,1.
Aom6\1 (adv.) 3,10.20; 5,3.4; 6,1l; 7,28; fLo\loye:\l1)c; 2,23; 3,9.
9,27; 11,14. fLOP<P1) 7,6.
AU1t1J 16,26. fLucr,;1jpw\I 1,26.
fLWAW~ 4,7.8.19.20.21.
Äu"p60fL<X~ 7,19.25; 8,6; 12,25.26.27.
Mw 2,18; 10,1.3. fLwfL0C; 7,11.

M N
fL<X-&1Jnx6c; (cd fL<X-&1J"~X<xt &\I<XfL\l1)cre:~C;) \l1X6c; (Leib Jesu) 13,6.
5,17. \le:xp6c; 1,2; 11,9; 16,5.24.25.26.
fL<XXP&:\I (adv.) 3,18; (c. gen.) 3,19. \le:xp6w 16,29.
fL<xxPU\lofLor.~ 3,18. \leüpo\l 15,29.
fL<XAIXX(IX 4,7. \le:uw 1,9.
212 Register zum griechischen Text

VLKlJ 2,10. /iCfOV (adv.) 1,10; 3,16; 12,4; (-ro 8CfOV


voep6<; (-r6) 2,28; (voepli OUCfLor.) 2,28. adv.) 7,26; 8,4; 16,29; (i:~ /iCfOV) 3,17.
v6lJ(Lor. 6,14; 7,2; 12,10; 15,12. ÖCf-rOÜV 15,23.28.29.30.31; 16,1.3.4.5.6.
V6lJCf~<; 7,10; 12,4.8.10. */i-ror.v (c. ind.) 2,12; 9,8; H,32; 16,18.
VOlJ-r~K6<; (--lj 8uvor.(L~<;) 15,5. oupeXv~o~ 7,29.
vOlJ-r6<; (-reX) 15,8. oupor.v6<; 2,29; 9,30; 12,13; 14,21.
v6(Lo<; 1,7; 4,7. 00<; 9,14; 10,6.7.9.11.
voü<; 11,4.28.29; 12,3.15; OUCfLor. (voepeX) 2,28; (&vw) 3,3; (AOY~K1),
14,13.15.16.17.24.29; 15,3.12. 1'tor.pe~euY(LeVl) -r1i ljiux'ii) 11,28;
vU(LCPlJ 7,11. (Kor.-r' OUCfLor.V) 5,18; (&t<; OUCfLor.V
VU(LCPLO~ H,9. i;A.&e'Lv) 6,4.
w~ 6,6. OUCfLWCfL~ 8,9.
ÖcpelAW 8,15; 15,27; 16,18.
Öcp,&or.A(L6~ 7,8; 9,14; H,13.15.16.18;
15,5.11.12.
o IIXlJ(Lor. 15,4.

68lJY~w 10,23.25.
68ol'tO~EW 2,4.
686~ 10,26.27; H,2.3. n
ÖMVlJ 15,13.14.16.
otKe'Lo~ 5,19; (-r6) 1,13; Cd:) 1,14. 1'teXYlJ 13,1.
otKew 1,16.18.19. 7tor.y[~ 10,29.30.
OtKlJCf~<; 1,21. 1'teX.&o~ 14,17.
obw8o(Lew 8,11; 12,10. 1'tor.~8tov 3,30.
otKo80(L1) 1,15.20. 1'tor.Aor.~6<; (ypor.cp1)) 6,16; (8Lor..&1)KlJ) 11,15.
ohW86(LlJ(Lor. 10,20; 16,18. 7teXAor.~Cf(Lor. 14,10.
OLKO<; 1,15.16.17.18.19; 2,7; 10,15.19. 1'teXv-rw<; 1,25; (OU 1't.) 9,13; 15,25.
*otov (adv.) 12,20; 16,16; (oIor. adv.) *l'tor.peX (-ro ll7tor.peX« Aey6(Levov) 1,8.
10,23. 7tor.por.ßor.LVW 1,[8].14.
otXO(Lor.~ 10,4. 1'tor.peXßor.Cf~~ (i:v-rOA'ij~) 1,8.
6A6KAlJPO<; 11,3. 1'tor.por.ßMl'tW 1,8.
*/iAO~ (-reX) 6,3; (/iAW~) 2,24; 3,24; 1'tor.por.yLVO(Lor.~ 13,13.
15,31; 16,31. 1'tor.peX8e~Y(Lor. 4,12; 12,8; 14,29.
ÖAOcpUPO(Lor.~ 8,10.14.20. 1'tor.por.8e[KVU(L~ 8,11.
/i(LOLO~ 15,31; 16,1. 1'tor.por.~euYVU(L~ (l'tor.pe~e:uY(Levov -r~ AOY~K6v)
6(Lo~6'r1J~ 9,29. 11,10; (-r1i ljiux'ii 7tor.pe:~e:UY(LEVlJ OUCfLor.
6(LOAOYEW 3,14; 6,26; 8,6; 13,13. AOY~K1)) 11,28.
O(LOOUCf~O<; (Mensch und Engel) 2,29. 1'tor.peXKAlJCfL~ 13,18.
o(LWVU(Lo<; 9,3. 1'tor.por.K01) 1 ,7.
Öve~8L~w 16,10.11.24. 1'tor.por.KOrrlj 9,4.
ÖVe~8~Cf(L6~ 16,10.11.13.20. 1'tor.por.VOEW 1,8.14.
llve~8o~ 16,7.9.17. 1'tor.por.l'tor.LW 9,4.
llvo(Lor. 8,20; 9,3.5.7; 10,23.24.27.28. 1'tor.por.'r1JpEW 10,8.
Övo(LeX~w 4,30; 11,19; 12,1. 1'tor.por.-rUh)(L~ 11,1.5.15.20.27.
/il'tAOV 10,17. 1'tor.por.cppoaUVl) 9,4; 10,13.
opor.-r6~ (-reX) 12,13.15. 1'teXpe:~(L~ 4,10.11.
llpyor.vov 1,23; 5,12. 1'tor.pexULVW 9,22.24.
öpylj 5,22.23.24.26.27; 8,21. 7tor.pEXW 7,3; 8,3; 10,25; H,3.
öp.&6<; (-r6) 1,7; (öp.&w<;) 12,10. 1'tor.POUCfLor. 10,3; 15,17.
/iCf~O<; 5,3.4.6.10.23. 1'tor.PPlJCfLor. 9,16.
Wörterverzeichnis 213

1toccrxoo 7,29; 15,15; 16,21. 1tPOCYfLOC 1,12; 2,20; 4,12.


1toc't'1)p (Gott) 2,29; 3,1.9; 7,15; 16,11. 1tpocx-rLx6<; 2,16.
IIocuAo,; 16,10. 1tPOC~L<; 1,23.25; 7,11.
1tOCOOO 8,21; 9,17; 13,9. 1tpoc-r-roo 1,26.27.29; 2,1; 8,29; [11,11];
1tOCXo.; 14,23. 13,26; 16,19.
1te:LpocofLOCL 3,24; 13,23. 1tpe:crßo-re:po<; 13,2.
1te:LpoccrfL6.; 13,22; 14,6. 1tPOOCLpe:O"L<; 5,18.
1te:LPOC't'1)pLOV (Versuchung) 14,10. 1tpo&e:oopeoo 14,8.
1te:v.&eoo 8,14.17. 1tpocraoxocoo 5,7; 9,20; 14,7.11.
1tepoc.; 6,6; 10,15. 1tpocraoxLOC 9,27; 15,22.
1te:p[ye:LO'; (-r61t0,;) 13,27. 1tpocrAOCfLßOCVOO 3,13.
1te:PL~WWUfLL 8,16. 1tpocr1te:AOC~OO 3,24.
1te:PLLcr-r"/)fLL 13,30. 1tp6cr-rOC~L<; 4,16.
m:pLcr-rOCO"L'; 14,5. 1tpocr-roc-r-roo 5,10; 11,16.
1te:pL-rofL1j 6,12. 1tp6croo1tov (Antlitz) 7,6.9.23; (Person, -rou
1t"/)y1j 4,28. croo-r'ijpo<;) 4,6; 7,2; (he 1tpocrW1tOU -rou
7tLxp6<; 15,1. croo-r'ijpo<; Aeye:LV) 3,25.28; 16,8.10.
7tLcr-re:ooo 6,27. *1tp6-re:pov (00 vuv 1tp6-re:pov = nicht erst
1tLcr't"L.; 7,22. jetzt zum ersten Male) 5,17.
7tLcr-r6<; 1,17.18. 1tpo-rpe1tOfLOCL 2,20; 5,22.
1tAOCV"/) 8,2. 1tpo-rP01t1j 5,26.
1tAOCO"L<; (-rou crwfLOC-rO';) 1,5. 1tpocp"/)-re:ooo 9,26.
1tAoc-rOVOO 14,3. 1tpocp1j't""l)<; 11,21; 14,8; (00 1tpocp·~-r"/)<;)
1tAOC-rO'; 13,28. 14,8.
1tA"/)&UV't"LXw.; 11,17.18. 1tPOXpeloc 5,18.
1tA1jpoofLOC 6,15.16. 1tPOOL (-r6) 6,5.6.18.
1tA"/)O"LOC~OO 4,20. 1tpoo-r6w1t0<; (-OL ~~e:L<;) 12,20.
1tAOrOV 14,27. 1t-rwcrL<; 1,4.5.
1tAOU-rO<; 10,22; 15,24. 1t-rOOXeloc 15,23.
1tVeoo 14,26. 1t-rOOXe:ooo 15,26.
1tVe:ufLoc (Hl. Geist) 2,11; 6,10; 9,15;
(des Menschen, in verschiedenen
Bedeutungen) 4,22; 11,1.2.3.4.5.7.8.9.
11.12.13.15.16.20.27.28; (Seelen im p
Hades) 4,23; (Xoc-rOCVO~e:oo.;, fLe:-rOCVOLOC<;)
p"/)-r6v (-r6) 9,7.
8,28; (Wind) 14,26.27.
p1j-roop 15,22.
1tVe:UfLOC-rLXW'; (im geistigen Sinn) 6,14.
pt<; 7,8.
1tV01j 15, 1.
PU1tOCpLOC 5,21.
1to&eoo 4,4; 15,14.
POOfLOCL 7,24; 9,28; 10,5; 12,29;
1tOL6-r"/).; 8,23; 15,27.
13,18.21; 14,6.12.
1tOL60fLOCL 12,20.
1toMfLLO'; 10,12; 11,6; 13,19.
1t6AL'; 12,9.15.16.
1tOAL-re:OOfLOCL 1,19.
1toAu-rp61too<; 12,1.
1tOV€OO 15,15.17. crocßßOC-rOV 6,14.
1tov"/)p6<; 13,21. crocxxo<; 8,16.17.18.20.
1t6vo<; 15,16.17. crocAe:OOO 6,19.20.21.22.23; 7,1.
1tOp&€OO 10,12. cr&p~ 3,3.4.8; 4,22.
1tO-rL~OO 8,28. cre:A1jV"/) 16,5.
1too<; 13,27.30; 14,1.4. LLaWV 8,18.
214 Register zum griechischen Text

OKeX.!pO~ 15,4. OUV!pU7)c;; 1,19.


0")(e:~1X0TI)~ 8,9. O!peX.AAoo 12,2 7.
O")(e~oo 11,6. o!P&.AILIX 1 , 7 •
O")(LeX. 6,8. 0!p68plX 16,8.15.16.18.19.24.
O")(op~Ll;;oo 16,5.6. axemc;; 8,9; 15,8.
O")(O't"LIX 10,4. ax'iiILIX 14,31.
0")(6't"o~ 10,3. O~~oo ~,27.30; 5,2; 7,20; 8,12; 10,16.28;
I:oAoILoov 3,18. 11,29; 13,15.17.(20).25; 14,20; 16,7.
OO!pLIX 2,2; 3,18; 12,2.6. I:ooKPeX.'t"'llc;; 15, 18.
oO!pLl;;oo 3,18. oWILIX 1,1.5; 3,17; ~,9; 7,20.24; 11,3.9;
~eX.VLO~ ('t"6) 3,21. 1~,18; 15,28.30.31; 16,4.
o~o86~ 8,19.20. OooILIX't"LK6c;; 7,5; 11,30; 15,25;
0~ou8eX.l;;oo 16,26. ('t"Oe OooILIX't"LKOO't"e:plX) 3,3.
~ou81X'Lo~ (AOYLOILOt) 1,19; (6!yyeAoc;;) 3,2. :EooOeX.WIX 13,2.
O"'t"eX.mc;; 13,29. OooTI)P 2,16.22.25.30; 3,23.28; ~,2.6.13;
0't"lXup6~ 7,22; 16,9.17. 5,6; 7,2.21; 16,8.10.
0't"e:vIXYIL6c;; 15, 13. 16. Ooo't"'llPLIX 8,8.9; 10,20; 1~,22; 16,23.
o't"e:veX.~oo 8,21. oOO!pPOOUV71 13,1.3.
0't"e:v6c;; 1~,2.
o't"e:voxoopeoo 13,24.
o't"e:VOXooPLIX 1~, 1.
o't"evoo 15,14.
T
0't"ep710LC;; 15,23.
I:'t"e!plXvo~ 11 ,7. 't"1X~e:Lv6c;; 2,19; 3,5.
OTI)Koo 13,29. 't"1X~e:LV6oo 3,6.
o't"LYIL7) 6,22. 't"1X~e:LVooOLc;; 13,14.
o't"Ll;;oo 6,29; 11,1. 't"IXPIXK't"LK6~ 1~, 17.
0't"6ILIX 7,8. 't"lXpeX.'t"'t"oo 7,24; 1~,13.15.16.17.18.22.23;
0't"PIX't"Loo't"LK6c;; (8UVIXILL~) 11,19.20. 15,3.6.23.28.
O"Uyyeve:LIX 9,29. 't"IXPIXX7) 12,26.
O"Ul;;e:UyYUILL 11,2. 't"lXu't"6v 2,12; ('t"o 't"lXu't"6v) 7,15.
O"UIL!POPeX. 16,26. 't"IXXUVoo 10,6.12.
O"UVIXYooy7) 6, 12. 't"IXXU~ ('t"IXXU adv.) 16,25; ('t"IXXeooc;;) 7,1;
O"UvlX~epxoILIXL 12,18.22. 10,11; 16,27.
O"Uv8pIXILe:'Lv 6,1. 't"e:'Lxoc;; 10,20; 11,22.23.25.26;
O"Uve:YYLl;;oo 3,25. 12,1.2.3.4.6.7.11.12.18.19.25.
O"UVe:1;LO't"IXILIXL 9,16. -rEAe:LOc;; 2,29.30; 9,26.
O"Uve:mKpouoo 5, 11. 't"e:Ae:L6't"'llc;; 10,14.
O"Uve:xw~ ~,29. 't"e:Ae:L6oo 10,14.
O"Uv7)3-e:LIX 16,30. 't"e:Aeoo 10,25.
O"UVLO"'t"IXILIXL 12,15.17; 15,25. 't"eAoc;; 6,5.8; 9,3; 10,15; 13,7.13; 15,21.
O"UVKIX't"IXßIXLVoo 10,8.11. 't"efLEVOC;; 12,11.
O"UVKAe:Loo 13,24.26. 't"€!pp6oo 8,23.
O"UVAIXILßeX.Voo (YIXO"t'7)P O"UVAIXILßeX.VOUOIX &~O 't"ex"7l 1,7.13.14; 2,5; 3,14; 9,6; 14,27.
't"oi) VUIL!PLOU) 14,19; ('t"Oe O"UVA71IL!P3-ev't"lX) 't"'llpeoo 11,5; 15,17.
1~,20. 't"~ILL (begraben) 16,26.
aUO"'t"IXOL~ 7,6. 't"LK't"oo 6,13; 13,6.7; 1~,19.
O"Uvooo!ppoveoo 9,16. 't"LIL7) 7,18.
O"UV't"lXpeX.noo 15,6. 't"LILLOc;; 7,19.
O"Uv't"eAe:LIX 10, 14. 't"L't"pOOo")(oo ~,8; 11,6.
O"UV't"Pexoo (O"Uv8pIXILe:'Lv) 6,1. 't"omKwc;; 3,7.
Wörterverzeichnis 215

..6'n'0,; 3,5.6; 13,27; 1lt,2.8. cp&PILCXKOV lt,8; 8,12 .


..pCXXu.; 8,17. CPCXÜAO'; 8,24.
"PCXU(LCX.. t1:oo lt,19. CPEUYoo 16,22.23.
"PLcX'; 7,15. cp.&&voo lt,l1 .
..ptßOAO'; 8,22.23. cp.&cxp't"6.; 7,18.
"pLMvCXIL0'; (IjIUXl)) 1ft,23. cp'&op& 1,5 .
..p6'n'0,; 13,7; (..p6'n'ov "LV&, adv.) 13,5; CPLACXV.&PW'n'oo,; 8,13.
15,15. cptAO'; 16,31.
"pocpl) 1ft,21. cpMßLOV 15,29 .
..puy&oo 6,23. cp6ßo.; 1ft, 19 ; 16,20.21.
"pucpl) 16,32. cpov&oo 11 ,8 .
..urx&voo 9,20; 10,20; 11,13.20; 1lt,2. cpopeoo 8,1.17; 10,24.(28).
Tupo.; 8,18. cpp6V1)ILCX 12,27.
cpPOup& 11,20.
cppoupeoo 12,3.
CPPOUPLOV 10.16.
y cppoup6.; 10,20.
UYLl)'; lt,15. CPUACXKl) lt, 23.
iS800p lt,29; ('t"eX 'n'L'n' t"OV't"CX iS8cx't"cx) 5,2. CPUcrL'; 1,13.
cpu't"6v ('t"6) 15,7.10.
ut6.; (Sohn Gottes) 2,23; 3,9; 7,15;
10,27. cpooVl) lt,4; 5,9; 10,8.
cpw.; 10,3.
iSA1) 11,29.
iSILVO'; 2,10; 5,4.
UILVCj)86.; 2,11.
iS'n'CXP~L'; 9.24; (€!.; iS'n'CXP~LV Il.YELV) 6,4.
u'n'cXPXoo 5,2; 7,27; 8,5; 9,20; 15,17.
umpcxtpoo 7,7. x
UmpCXa7tLa-r1).; 10,15.16.17.29; 11,1.
XCXp& 8,13.15.
U'n'EpßCXtvoo (..Ov K6crlLoV) 12,6.
xcxPL1:olLcxL 10,28.
U'n'EpK6crILLO'; 12,6.
xcxPLcr't"1)PLoo,; 3,10; 13,29.
u'n'1)xeoo 2,14.
XCXPLcr't"LK6.; (cxt xcxPLcr't"LKCXt ..wv apE't"wv)
iSmo.; 1ft,12.
7,10.
um600 1ft, 11.
XEtp 2,15.16; 3,11.27; 11,1.2.5.12.13.14.
u'n'681)ILCX 2,18.
16.17.18.19.20.21.23.24.25.26.27.31 ;
U'n'OACXILß&Voo 2,26; 3,10.26.27.29.30; 5,3.
12,7.12.19; 13,24.26.
U'n'0lLevoo 16,17.
x.&e.; 15,9.
U'n'Ocr-rLYILl) (-TjV AeYELV) 8,25.
XAEU&1:oo 16,12.
u'n'ocrUpoo 13,29; 15,3.
XO·'K6.; 8,1.3.
Ucptcr"CXILCXL 9,20; 12,18; 13,5; 15,16;
XOPEUoo 2,7.
16,26.
xop1)yeoo 2,3; lt,29.
iSljlo.; 3,1l.12.14.15.
XOÜ'; 7,28.29; 8,4.
uIjI600 2,25; 3,5.6.7.8.9.10.11.14.27.29;
xpil1:oo 12,28.
lt,3; 5,12.
XP'ijlLcx (..&) 15,24.26.
XP1)cr..6't"1).; 10,2.
XP1)crCPUYE't"OV 10,19.
XpLcr't"6.; 1,2; 2,20; 3,8; 7,18.20; 12,13.17;
13,22; 16,28.
cpcxVEp600 8,2; 9,7; 10,5. Xp6vo.; lt,15; 9,21.23.
cpCXV"CXcr"LK6.; (cxt CPCXY't"CXcr"LKcxt 8uV&ILEL';) xpucr(ov 7, 18.
16,3. Xpucr6.; 15,7.8.
216 Register zum griechischen Text

XPWfLOC tt.,30. ljiux1) 1,1.2.11.19; 2,4; t.,5.18.21.25.26.30;


XUfL6e;; 15,1.2. 5,5.6.7; 6,17; 9,25; 10,19;
xwpew 9,10. 11,3.4.5.7.8.9.10.11.28; 13,15;
xwpl~w tt.,1. 1t.,15.17.23.29; 15,3.5.6.9.24.29;
16,2.6.26.
ljiux~x6c; 7,5.

Iji&MW 1,23.27.29; 2,3; 5,3.11.19.23; ci>a1) 1,22; 2,1.3.4.15; 5,12; (ci>aYj ~IXAfLOü)
8,24.25.29; 9,2. 1,30; 2,(1).6; (1jiIXAfLOC; ci>a'ijc;) 1,21.29;
ljiocAfL6e;; 1,22.23; 2,4.15.22; 9,3.17; 15,20; 2,5.15; 5,11.
16,8.9; (ljiocAfLOe;; eWije;;) 1,21.29; 2,5.15; walvw tt.,19.
5,11; (ci>aYj ljiocAfLOÜ) 1,30; 2,(1).6. &poc 16,32.
IjiOCA'T1)pWV 1,23.24. wpoc~OC; 7,9.
ljieyw 1,8. *wc; (wc; eeXv) 5,14; 9,9; 12,15; (= WO'T€
ljieua1)e;; 12,27; 13,5. c. inf.) 2,9; t.,14; 7,7.
ljieuaoao~loc 12,27. waocvd (waocvet tazlX) 12,21.
ljieuaofLoc~ 9,11.12; 13,6. wad 15,26; 16,24.
ljieüaoe;; 8,3; 13,7. wrpeAloc t.,I; 5,26; 7,16.17.25.26.27;
ljieuaTIJe;; 9,10,11.12.13. 8,5.10.15.
B. Register zu Einleitung und Erläuterungen
Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Druckseiten.
47,44 = Seite 47, Anmerkung 44.

I. Antike Autoren

A Clemens Romanus 125.


Corpus Hermeticum 128; 146; 176; 177;
Acta Thomae 196. 199.
Amherst Papyri 26,16. Cyrillus von Alexandrien 128; 170.
Ammonius von Alexandrien 128.
Ammonius Grammaticus 157.
Ammonius Platonicus 127.
Anthologia Palatina 196.
D
Aphthonios aus Antiochien 197. Didymus der Blinde von Alexandrien 13;
Apollinaris von Laodizea 41; 45; 126. 15; 40; 45; 46; 47; Erläuterungen:
Aristophanes Comicus 199. passim.
Aristoteles 112; 118; 132; 138; 146; 156; Diodorus Siculus 110.
157; 171; 182; 183; 184; 193f.; 197. Diodor von Tarsus 159; 160.
Asclepius Philosophus 185. Dionysius Thrax 142; 143; 144.
Athanasius 109; 126; 127; 141; 151; 153;
154; 159; 184; 185; 189; 191.
Augustinus 42; 125; 143. E
Epiktet 123; 131; 132; 140; 171; 199.
Epimenides Philosophus 154.
B Eratosthenes 121.
Euklid 112.
Bamabas 125.
Euripides 132; 155; 156; 199.
Basilius der Große 115; 116; 122; 130;
EusebiusvonCäsarea 41; 122; 127; 153;
137; 138; 143; Pseudo-Basilius 131;
154; 170; 188.
141; 180.
Evagrius Ponticus 137; 138.
Berliner griechische Urkunden 26,16.

F
c Firmicus Matemus 177.
Celsus Philosophus 183.
Chaldäische Orakel 121.
Cicero 123; 136. G
Clemens Alexandrinus 44; 110; 111;
114; 115; 116; 117; 118; 119; 123; Galen 192.
125; 129; 135; 151; 155; 158; 161; Gellius, Aulus 171.
176; 177; 181; 183; 184; 188; 200. Gregor von Nazianz 116.
218 Register zu Einleitung und Erläuterungen

H 146; 147; 149; 150; 151; 159; 168;


169; 172; 173f.; 176; 177; 178; 179;
Heliodor aus Emesa 184. 180; 189; 191; 192; 193; 195; 196.
Hermas 131. Platon 44; 146; 149; 169; 171; 172; 176;
Hesiod 187; 188. 177; 183; 189; 192; 199; Pseudo-
Hesychius Lexicographus 145; 154; 159;
Platon 183.
189; 190; 195. Plotin 111; 112; 117; 121; 125; 135;
Hierocles Platonicus 121. 136; 152; 171; 172; 174; 176; 179;
Hieronymus 46; 109; 112; 114; 115;
192; 197.
122; 129; Pseudo-Hieronymus 124; Plutarch 27; 123; 127.
127; 158; 191; 200. Polykarp 42.
Hippolyt von Rom 125; 188.
Porphyrius 121; 157.
Homer 159. Poseidonios aus Apameia 44; 192.
Possidius 42.
Proclus 112; 145.
I
Prodikos von Keos 187.
Ignatius von Antiochien 134; 191. Ptolemaeus Platonicus 121.
Irenäus 41.

Q
J Quintilian 142.
Jamblich (Philos.) 120; 121; 192.
Johannes Chrysostomus 129; 132; 142;
144 (?).
R
Julian der Apostat 120; 121; 176. Rufinus von Aquileja 46; 47,43; 147.
Justinus der Martyrer 134.
s
L Seneca Philosophus 123.
Lukian der Sophist 191. Serapion von Thmuis 131; 185.
Severus von Antiochien 128.
Sextus Empiricus 122.
M Simplicius Philosophus 144.
Moeris Grammaticus 186. Sophocles 160; 186.
Musonius Rufus, C. 123. Stobaeus,Ioannes 123; 146; 192.
Stoicorum Veterum Fragmenta 112;
118; 136.
N Suda 160.
Nemesios von Emesa 194.
T
o Themistios 116.
Theodor von Heraklea 125; 132; 146;
Origenes 13; 32; 40; 45; 46; 47,43; 154; 170; 184; 185; 189.
Erläuterungen: passim. Theodoret von Cyrus 127; 153; 154;
170.
P
Philo Judaeus 40; 44; 111; 114; 115;
x
119; 120; 122; 123; 134; 135; 136; Xenophon Historicus 187.
Register zur Einleitung und Erläuterungen 219

II. Moderne Autoren

A E
Altaner, B. 138; 139. Ernst, W. 41.
Armstrong, A. H. 177.
Arnou, R. 139.
F
Festugiere, A.-J. 199.
B
Bardy, G. 47,43; 110; 111; 112; 120;
122; 139; 141; 151; 185. G
Bauer, W. 131; 140; 159; 186.
Bell, H. Idris 17,4. Gesche, A. 13; 17,4; 26; 43,39; 45,41;
Berthelot, M. 133. 47,42; 47,45; 111; 126; 170.
Blass, Fr. - Debrunner, A. 29; 30; 31; Gueraud, O. 13.
112; 113; 122; 123; 125; 131; 135;
141; 154; 159; 160; 161; 172; 178;
187; 188; 189; 195; 197; 200. H
Bonhöffer, A. 169.
Bonitz, H. 157; 194. Hagedorn, D. 200.
Bormann, K. 180. Harnack, A. v. 126.
Bornhäuser, K. 153. Heinrici, C. F. G. 26,15; 27,17; 129; 158.
Bousset, W. 41; 42,37; 149. Holl, K. 139.
Brehier, E. 112.
Brinkmann, A. 187.
Burrows, Millar 32. J
Jannaris, A. N. 195; 200.

c
Capitaine, W. 167. K
Christ, W. - Schmid, W. - Stählin, O. Kapsomenakis, St. G. 29; 187.
159. Klauser, Th. 153.
Cullmann, O. 13. Klostermann, E. 13.
Cumont, Fr. 198. Knauber, A. 47,43.
Koenen, L. 26; 45,41; 47,44; 113; 127;
130; 133; 139; 161; 190.
D Kroll, J. 125; 177.

Dihle, A. (= D.) 144; 182; 188; 195.


Dirlmeier, Fr. 194. L
Dittenberger, W. 157.
Dodds, E. R. 112; 121. Lampe, G. W. H. 159.
Dölger, Fr. J. 134. Leipoldt, J. 40,32; 110; 111; 112; 120;
Doutreleau, L. 13; 15; 22,9a; 25; 26; 122; 126; 133; 139; 141; 153; 169;
47,44; 115. 171; 185.
220 Register zu Einleitung und Erläuterungen

Leisegang, H. 189. Rahner, H. 134; 157.


Liddell, H. G. - Scott, R. 117; 133. Rieh, Audrey N. M. 177.
Loewe - Goetz - Schoell 11 7. Roberts, C. H. 17,4.
Lot-Borodine, M. 153. Rücker, A. 153.
Rüstow, Al. 154.

M
Marrou, H. J. 39,30; 47,43.
s
Maspero, J. 26,16. Savramis, D. 130; 154.
Mau, G. 121; 169. Schenkl, H. 131.
Mayser, E. 29; 30; 117; 121; 128; 136; Scherer, J. 22,9a; 32; 138; 139; 172;
143; 159; 160; 170; 172; 187; 190. 189; 198.
Merkelbach, R. (= M.) 112; 117; 121; Schröder, E. 111.
124; 127; 130; 136; 137; 139; 141; Schubart, W. 17,4.
158; 180; 186; 188. Sievers, G. R. 127.
Merki, P. H. 153. Solmsen, F. 114.
Mitteis, L. - Wilcken, U. 24,11. Sophocles, E.-A. 145.
Morenz, S. 40,32.
Müller, G. 141.
Müller, J. G. 134.
T
Teichtweier, G. 112.
Theiler, W. 194.
N
Nilsson, M. P. 198.
Nock, A. D. 128.
Norden, E. 40,33. v
van der Meer, F. 42,38.
Völker, W. 112; 115; 116; 117; 119;
120; 123; 147; 149; 150; 151; 153;
p 159; 168; 188.
Pascher, J. 150; 173; 174; 191.
Pfister, Fr. 153.
Pohlenz, M. 112; 117; 193.
Preisigke, Fr. 123; 124; 170. w
Preuschen, E. 32. Wackemagel, J. 189.
Psaltes, St. B. 187. Wendland, P. 123; 157.
Puech, H.-eh. 13. Wilamowitz-Moellendorff, U. v. 156.
Wutz, Fr. 118.

R
Radermacher, L. 112; 117; 121; 123;
z
131; 170; 186; 187; 189; 195; 200. Zeller, Ed. 182.
Rahlfs, A. 32. Ziegler, J. 189; 190.
Register zu Einleitung und Erläuterungen 221

III. Sachindex

A D
Acht, allegorische Bedeutung 133ff. Daimon, Lehre vom D. des Menschen
Aion, Bedeutung 155f. 169.
Alexandrinische allegorische Schriftdeu- David = Christus = der Christ 116;
tung 43. 160; Etymologie des Namens 18.
"Alexandrinische Katechetenschule" Dichotomie 169.
47,43. Dreiweltenlehre des späteren Neuplato-
Alexandrinische Schultradition, philoso- nismus 120f.
phische und christliche 40; 44; 47,43;
151; 169; 200.
Allegorische Methode der Schriftdeu-
tung 40f.; 43; ihre Begründung 120;
122; 171. E
Antakoluthie der Tugenden 118; 136f. Ecclesiasteskommentar von Tura 15;
Apokatastasislehre, origenistische 110; 25; 26.
141. Ekstasis 146; 158; Bedeutungen des
Apollinarismus 126. Wortes 146 ff.; als Vergöttlichung des
Arianismus 41; 141. Menschen 149ff.
Aristotelische Philosophie 44; 118; 171; Engel 170.
179; 192; 193f.; 197. Engellehre 120f.
Askese, Möglichkeiten der Verbindung bt'ep. 19; 25ff.; 43.
von A. und Kontemplation 117 f.
Asylstätten 160.

F
B "Fall" der Seele und des Leibes 109f.
"Brot des Himmels" = Gnosis 191. Fragen der Hörer im Unterricht 27f.
Bund, Alter und Neuer, Allegorien für
A. u. N. B. 132f.

G
c Gewissen 164ff.
Gläubige, zwei Klassen: einfache und
Chariklea, heidnische Parallele zur keu- vollkommene 133; 151; 155.
schen Susanne 184. Gnosis, im Sinne der christlichen alexan-
Christologische Deutung der Psalmen drinischen Tradition 41; 44; 116; 123;
40; 120; 124; 126; 137; 139; 140; 141; 176; Synonyma für G. 115.
156; 199. Gnostiker (im christlich-alexandrinischen
Christus, = Gott-Logos 178ff.; Seele Sinne) 41; 116; 119; 151; 176.
Christi logos begabt 126; Hadesfahrt Gott, Gottes "Hände" 176ff.; 180;
125; = Sonne der Gerechtigkeit133f.; G. Herablassung 157 f.; Ortlosigkeit
157. G. 122; "Werden" Gottes 140f.
222 Register zu Einleitung und Erläuterungen

H M
Hades, unter der Erde oder unter dem Manichäismus 41; 131.
Mond 198; allegorisch = Grube 127. Materie, nicht an sich schlecht 110f.
Hadesfahrt Christi 125; J ohannes der Mauern, allegorische Deutung 172ff.
Täufer als Vorläufer im Hades 128f.
Heiligkeit des Christen durch Teilhabe,
nicht von Natur 130; und frei 131.
Herablassung Gottes 157 f. N
Neuplatonische Philosophie 41; 44; 120;
I 135f.; 152f.; 157; 169; 171; 179.
notarii 42; 46.
Ideen der Dinge und Tugenden 172; voü.;, göttlich 171; allegorisch = Auge,
176ff.; 180ff.; I. als Gedanken und Mutterschoß und Magen 189ff.; Steu-
Willens entschlüsse Gottes 177. ermann und Wagenlenker 192ff.
Innerer Mensch 135; 172.
Inspiration, des Psalmisten 119.
Interpunktion, antike 142ff.; ihre An-
wendung im Pap. s. Psalmenkommen- p
tar 3.
Irrlehren 41 Paränese 41.
Platonische Philosophie 41; 44; 169;
171; 177; 182; 192; Telosformel 146.
J 7tVe:ü!J.oc, verschiedene Bedeutungen 161 ff.;
"Gewissen" 164ff.; Nous 169; Mens
J ohannes der Täufer als Vorläufer Christi 169.
im Hades 128f. Pneumatiker, s. Gnostiker
Josef (ägyptischer), Vorbild der Keusch- Präexistenz der Seele 109; 111f.
heit 184. Psalm, allegorisch = tätiges Leben,
Tugendübung, Askese 115; Möglich-
keiten der Verbindung von "P." und
K "Lied" 117; allegorische Anwendung
144f.
XOC"&v\)~L';
auf Christus und die Christen 129.
Keuschheit 184. Psalmenkommentar von Tura,
Kontemplation, Möglichkeiten der Ver- 1) Literatur darüber 13f.
bindung von K. und Askese 117 f. 2) Der Text: Abfassungszeit 15 Anm.;
45; Besonderheiten des Wortschatzes
31; Christologie 13; 14,2a; Grammatik
L 28,20; 29ff.; Nachschrift mündlichen
Lehrvortrages 41 ff.; Schriftzitate 32ff.;
Leib, Bewertung bei Didymus 111. 42; schulmäßige Anlage 39 ff.; Ver-
Lied, allegorisch = kontemplatives Le- fasserfrage 14,2a; 43ff.; ein von kirch-
ben, Schau, Gnosis 115; Möglich- lich verurteilten Lehren nicht gereinig-
keiten der Verbindung von "Lied" tes Werk 112.
und "Psalm" 117; allegorische An- 3) Die Papyrus kopie : Abfassungszeit
wendung auf Christus und die Christen 17; Füllhäkchen 18; 21; verschiedene
129. Hände 18f.; Andeutung einer Inter-
Logos, als Formkraft im Einzelding 179. punktion 19ff.; Korrekturen auf dem
Logos Gottes, = Wille Gottes 132; Rande 16; im Text, 18f.; Ortho-
Ort der Ideen 179. graphie 28 f. ; ein Palimpsest 16 ;
Sachindex 223

Schrift 17ff.; Tilgungen 18f.; 23f.; Teloslehre, philosophische 146.


Wortabkürzungen und -zusammen- Trichotomie 169f.
ziehungen 25ff.; Zahlzeichen 18; Zei- Trinität, keine numerische, sondern phy-
chen auf dem Rande und im Text 16f.; sische Identität der drei Hypostasen
21ff. 137ff.
"Pseudomenos" als logisches Paradoxon Tugend 136f.; 180; das Ursprüngliche
154. 111; Antakoluthie der Tugenden 118;
136f.; Ideen der Tugenden s. Ideen.
Turafund, Literatur 13; 14,2a.
S
Sabbat 133f.
Satan 160. u
Schlechtigkeit, ist "leer" 185. Unterricht, antiker 27; Hörerfragen im
Schönheit des inneren Menschen 135f. U. 27f.
Seele, Aufstieg zur Gnosis 123; 172ff.;
186; 188.
Seelenlehre 41; 192ff.
Seelenteile, Seelenvermögen 192. v
Sieben, allegorische Bedeutung 134f. Vergötdichung des Menschen, in der
Sonne der Gerechtigkeit, = Christus Ekstasis 149ff.; 160.
133f.; 157.
Vollkommenheit, Stufenfolge der V.
Sonnensymbolik, christliche 134.
158f.; Aufstieg zur V. s. Seele, Auf-
Sonntag 133f. stieg zur Gnosis.
Stoische Philosophie 41; 44; 117; 118;
123; 131; 136; 137; 168; 169; 179;
180.
Sünde = Gefangenschaft 112f.; = Tod
110.
w
Sündenfall, vorzeitlicher 109; 112. Weg, das Bild von den beiden Wegen
Sündhaftigkeit des Menschen 109. 187f.
Susanne, Vorbild der Keuschheit 184. Weiser, Schmähung des W. 199.
Synergismus 132. Werden, von Gott ausgesagt 140f.

T z
Teilhabe 130; 181; am Gott-Logos 151; Zahlen, ihre Verwendung bzgl. der Tri-
154f. nität 138f.

Textkritische Bemerkungen zu Stellen aus anderen Werken:


Is 26,18 (LXX) . . . . . . . . . . . 189f.
Corp. Herrn. X 4 (Nock-Fest. I 115,4) . 128
Did.Cat. zu Ps 4,1 (1165 A). . 146
Did.Cat. zu Ps 29,13 (1313 A) 145f.
Did.Cat. zu Ps 30,9 (1313 C) 187
Did. de sp. s. 54 (1079 C). . 163
VERÖFFENTLICHUNGEN
DER ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR FORSCHUNG
DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN

AGF-N NATUR-, INGENIEUR- UND


HeflNr. GESELLSCHAFTS~SSENSCHAFTEN

Friedrich Seewald, Aachen Neue Entwicklungen auf dem Gebiete der Antriebsmaschinen
Frilz A. F. Schmidt, Aachen Technischer Stand und Zukunftsaussichten der Verbrennungs-
maschinen, insbesondere der Gasturbinen
Rlllioif Friedrich, Mülheim (&Ihr) Möglichkeiten und Voraussetzungen der industriellen Ver-
wertung der Gasturbine
2 WolJgang Riezler t, Bonn Probleme der Kernphysik
Fritz Micheel, Münster Isotope als Forschungsmittel in der Chemie und Biochemie
3 Emil uhnartz. Münster Der Chemismus der Muskelmaschine
Gunther Lehmann, Dortmund Physiologische Forschung als Voraussetzung der Bestgestaltung
der menschlichen Arbeit
Heinrich Kraut, Dortmund Ernährung und Leistungsfähigkeit
4 Franz Wever, DÜlSeMorf Aufgaben der Eisenforschung
Hermann Schenck, Aachen Entwicklungslinien des deutschen Eisenhüttenwesens
Max Haas, Aachen Die wirtschaftliche und technische Bedeutung der Leichtmetalle
und ihre Entwicklungsmöglichkeiten
5 Waltel' Kikuth, DÜlleldorf Virusforschung
Rolf Danneel, Bonn Fortschritte der Krebsforschung
Wemer Schulemann, Bann Wirtschaftliche und organisatorische Gesichtspunkte für die
Verbesserung unserer Hochschulforschung
6 Waltel' Weizel, Bann Die gegenwärtige Situation der Grundlagenforschung in der
Physik
Siegfried Strugger t, Miinster Das Duplikantenproblem in der Biologie
Fritz Gummert t, Essen überlegungen zu den Faktoren Raum wld Zeit in1 biologischen
Geschehen und Möglichkeiten einer Nutzanwendung
7 ANgIISI Gölte, Aachen Steinkohle als Rohstoff und Energiequelle
Kal'I Ziegler, Mülheim (&Ihr) über Arbeiten des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung
Wilhe/m Fucks, Aachen Die Naturwissenschaft, die Technik und der Mensch
Walther Hoffmann, Münster Wirtschaftliche und soziologische Probleme des technischen
Fortschritts
9 Franz Bollenratb, Aacben Zur Entwicklung warmfester Werkstoffe
Heinrich Kaiser, Dortmund Stand spektralanalytischer Prüfvetfal1ren und Folgerung· für
deutsche Verhältnisse
10 Hans Braun, Bann Möglichkeiten und Grenzen der Resistenzzüchtung
Carl Heinrich Dencker, Bann Der Weg der Landwirtschaft von der Energieautarkie zur
Fremdenergie
11 HerwarIOpilz, Aachen Entwicklungslinien der Fertigungstechnik in der Metall-
bearbeitung
Karl Krekeler, Aachen Stand und Aussichten der schweißtechnischen Fertigungs-
Tetfahren
12 Hermann Ralherl, W'laI-Elberfeid Entwicklung auf dem Gebiet der Chemiefaser-Herstellung
Wilhe1m Weltzien t, Krefeld Rohstoff und Veredlung in der Textilwirtschaft
13 Karl Herz, Frankfurt a. M. Die technischen Entwicklungstendenzen im elektrischen Nach-
richtenwesen
uo Brandt, DiisseMorf Navigation und Luftsicherung
14 Burckbardt Helferich, Bonn Stand der Enzymchemie und ihre Bedeutung
HNgo Wilhe1m Knipping, Köln Ansschnitt aus der klinischen Carcinomforschung am Beispiel
des Lungenkrebses
15 Abraham Esau t, Aachen Ortung mit elektrischen u. Ultraschallwellen in Technik u. Natur
Eugen Flegler, Aachen Die ferromagnetischen Werkstoffe der Elektrotechnik und ihre
neueste Entwicklung
16 RlIIIoIj Seyjfert, Köln Die Problematik der Distribution
Theodor Beste, Köln Der Leistungslohn
17 Friedrich S ..wald, Aachen Die Flugtechnik und ihre Bedeutung für den allgemeinen tech-
nischen Fortschritt
Edouard Hoadremonl t, Essen Art und Organisation der Forschung in einem Industriekonzern
18 Wemer Schulemann, Bonn Theorie und Praxis pharmakologischer Forschung
Wilhelm Groth, Bonn Technische Verfahren zur Isotopentrennung
19 Kurt Traenckner t, Essen Entwicklungstendenzen der Gaserzeugung
20 M. Zvegintzoo, London Wissenschaftliche Forschung und die Auswertung ihrer Er-
gebnisse
Ziel und Tätigkeit der National Research Development
Corporation
Alexander King, London Wissenschaft und internationale Beziehungen
21 Robert Schwarz t, Aachen Wesen und Bedeutung der Siliciumchemie
Kurt Alder t, Köln Fortschritte in der Synthese der Kohlenstoffverbindungen
21a Karl Arnold t Forschung an Rhein und Ruhr
Olto Hahn, GÖffingen Die Bedeutung der Grundlagenforschung für die Wissenschaft
Siegfried Strugger t, Münster Die Erforschung des Wasser- und Nährsalztransportes im
Pflanzenkörper mit Hilfe der fluoreszenzmikroskopischenKine-
matographie
22 Johannes von Allesch, Göffingen Die Bedeutung der Psychologie im öffentlichen Leben
Olto Graf, Dortmund Triebfedern menschlicher Leistung
23 Bru1/O Kuske, Köln Zur Problematik der wirtsch.~ftswissenschaftlichen Raumfor-
schung
Siephan Prager, Dümldorf Städtebau und Landesplanung
24 Rolj Danlleel, Bonn über die Wirkungsweise der Erbfaktoren
Kurt Herzog, Krifeld Der Bewegtmgsbedarf der menschlichen Gliedmaßengelenke
bei der Arbeit
25 Olto Haxel, Heidelberg Energiegewinnung aus Kernprozessen
Max Wolj, Dümldorf Gegenwartsprobleme der energiewirtschaftlichen Forschung
26 Friedrich Becker, Bonn Ultrakurzwellenstrahlung aus dem Weltraum
Hans Straftl, Miinster Bemerkenswerte Doppelsterne und das Problem der Stern-
entwicklung
27 Heinrich Behnke, Miinster Der Strukturwandel der Mathematik in der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts
Emanuel Sperner, Hamburg Eine mathematische Analyse der Luftdruckverteilungen in
großen Gebieten
28 Oskar NiemVk t, Ber/in Die Problematik gebirgsmechanischer Vorgänge ~ Stein-
kohlenbergbau
Wilhe1m Ahrens, Kreftld Die Bedeutung geologischer Forschung für die Wirtschaft,
besonders in Nordrhein-Westfalen
29 Bemhard Renseh, Miinster Das Problem der Residuen bei Lernvorgängen
Hermann Fink, Köln über Leberscbäden bei der Bestimmung des biologischen Wer-
tes verschiedener Eiweiße von Mikroorganismen
30 Friedrieh Seewald, Aachen Forschungen auf dem Gebiet der Aerodynamik
Kar I Leist t, Aaehen Einige Forschungsarbeiten aus der Gasturbinentechnik
31 Fritz Mielzseh t, Wuppertal Chemie und wirtschaftliche Bedeutung der Sulfonamide
Gerhard Domagk t, Wuppertal Die exper~entellen Grundlagen der bakteriellen Infektionen
32 Hans Braun, Bonn Die Verschleppung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen
über die Welt
Wilhelm RlIIIorf, Köln Der Beitrag von Genetik und Züchtung zur Bekämpfung von
Viruskrankheiten der Nutzpflanzen
33 Volker Ascho/f, Aacben Probleme der elektroakustischen Einkanalüberttagung
Herberl Döring, Aachen Die Erzeugung und Verstärkung von Mikrowellen
34 R1iIIoIf Schenck, Aacben Bedingungen und Gang der Kohlenhydratsynthese im Licht
Emil Lebnarlt, Miinsler Die Endstufen des Stoffabbaues im Organismus
34a Wilhelm Fucks, Aachen Mathematische Analyse von Sprachelementen, Sprachstil und
Sprachen
35 Hermann Sehenek, Aachen Gegenwartsprobleme der Eisenindustrie in Deutschland
Eugen Piwowarsky t, Aachen Gelöste und ungelöste Probleme im Gießereiwesen
36 Wolfgang Rietler t, Bonn Teilchenbeschleuniger
Gerhard Schuberl, Hamburg Anwendungen neuer Strahlenquellen in der Krebstherapie
37 Frant Lalte, Münsler Probleme der Gebirgsbildung
38 E. Colin Cherry, Landon Kybernetik. Die Beziehung zwischen Mensch und Maschine
Erieh Piellch, Frankfurl Dokumentation und mechanisches Gedächtnis - zur Frage der
Ökonomie der geistigen Arbeit
39 Abraham Esau t, Aachen Der Ultraschall und seine technischen Anwendungen
l-leint Haase, Hamburg Infrarot und seine technischen Anwendungen
40 Frilt Lange, Bochum-Horde! Die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Silikose im
Bergbau
Walter Kikuth
und Wemer Schlipköter, Düsse/dorf Die Entstehung der Silikose und ihre Verhütungsmaßnahmen
40a Eberhard Gross, Bonn Berufskrebs und Krebsforschung
Hugo Wilhelm Knipping, Köln Die Situation der Krebsforschung vom Standpunkt der Klinik
41 Gusta. Vitlor Lacbmann, London An einer neuen Entwicklungsschwelle im Flugzeugbau
A. Gerber, Zürich-Oer/ikon Stand der Entwicklung der Raketen- und Lenktechnik
42 Theodor Kraus, Köln Ober Lokalisationsphänomene und Ordnungen im Raume
Frilt Gummert t, Essen Vom Ernährungsversuchsfeld der Kohlenstoffbiologischen For-
schungsstation Essen
42a Gerhard Domagk t, Wuppertal Fortschritte auf dem Gebiet der experimentellen Krebsforschung
43 Gio.ann Lamparie//o, Rom Das Leben und das Werk von Heinrich Hertz
Walter Weite!, Bonn Das Problem der Kausalität in der Physik
43a Jose Ma Albareda, Madrid Die Entwicklung der Forschung in Spanien
44 Burckhardl Helferich, Bonn Ober Glykoside
Frilt Micheel, Münster Kohlenbydrat-Eiweißverbindungen und ihre biochemische Be-
deutung
45 John von Neumann t, Prilzceton Entwicklung und Ausnutzung neuerer mathematischer Ma-
schinen
Edaard Stiefel, Zürich Rechenautomaten im Dienste der Technik
46 Wilhelm Welltien t , Krefeld Ausblick auf die Entwicklung synthetischer Fasern
Walther G. Ho/fmann, Münster Wachstumsprobleme der Wirtschaft
47 Leo Brandt, Düsseldorf Die praktische Förderung der Forschung in Nordrhein-West-
falen
Lud",ig Raiser, Tühingen Die Förderung der angewandten Forschung durch die Deutsche
Forschungsgemeinschaft
48 Hermann Tromp, Rom Die Bestandsaufnahme der Wälder der Welt als internationale
und wissenschaftliche Aufgabe
Frant Heske, Hamburg Die Wohlfahrtswirkungen des Waldes als internationales
Problem
49 Günther Böhnuke, Hamburg Zeitfragen der Ozeanographie
Heint Gabler, Hamburg Nautische Technik und Schiffssicherheit
50 Frilt A. F. Sebmidt, Aaehen Probleme der Selbstzündung und Verbrennung bei der Ent-
wicklung der Hochleistungskraftmaschinen
August Wilhelm Quick, Aaehen Ein Verfahren zur Untersuchung des Austauschvorganges in
verwirbelten Strömungen hinter Körpern mit abgelöster
Strömung
51 Johannes Pättold, Er/angen Therapeutische Anwendung mechanischer und elektrischer
Energie
52 F. W. A. Patmore, London Der Air Registration Board und seine Aufgaben im Dienste der
britischen Flugzeugindustrie
A. D. YOllng, London Gestaltung der Lehrtätigkeit in der Luftfahrttechnik in Groß-
britannien
52a C. Martin, London Die Royal Society
A.J. A. Roux, Probleme der wissenschaftlichen Forschung in der Südafrika-
Südajrikanische Union nischen Union
53 Georg Schnadel, Hamburg Forschungsaufgaben zur Untersuchung der Festigkeitsprobleme
im Schiffsbau
Wilhelm Sturtzel, Duisburg Forschungsaufgaben zur Untersuchung der Widerstands-
probleme im See- und Binnenschiffbau
53 a Giovanni LamparMlo, Rom Von Galilei zu Einstein
54 Walter Dieminger, Lindaufl-!arz Ionosphäre und drahtloser \X'eitverkehr
54a John CockcroJt,F.R.S.,Cambridge Die friedliche Anwendung der Atomenergie
55 Fritz Schul/z-Grunow, Aachen Kriechen und Fließen hochzäher und plastischer Stoffe
Hans Ebner, Aa(hen Wege und Ziele der Festigkeitsforschung, insbesondere im
Hinblick auf den Leichtbau
56 Ernst Derra, Düsse/dorj Der Entwicklungsstand der Herzchirurgie
Gunther Lehman", Dar/mund Muskelarbeit und Muskelermüdung in Theorie und Praxis
57 Theodor von Kort/Ion t, Pasadena Freiheit und Organisation in der Luftfahrtforschung
Leo Brandt, Düsse/dorj Bericht über den Wiederbeginn deutscher Luftfahrtforschung
58 Fritz Schröter, Ulm Neue Forschungs- und Entwicklungsrichtungen im Fernsehen
Albert Narath, Berlin Der gegenwärtige Stand der Filmtechnik
59 Richard Couran/, Neu' York Die Bedeutung der modernen mathematischen Rechenmaschi-
nen für mathematische Probleme der Hydrodynamik und Re-
aktortechnik
Ernst PeschI, Bann Die Rolle der komplexen Zahlen in der Mathematik und die
Bedeutung der komplexen Analysis
60 WolJgang Flaig, Braunschweig Zur Grundlagenforschung auf dem Gebiet des Humus und der
Bodenfruchtbarkeit
Eduard frfückenhausen, Bonn Typologische Bodenentwicklung und Bodenfruchtbarkeit
61 Walter Georgii, Aiünchen Aerophysikalische Flugforschung
Klaus Oswatitsch, Aachen Gelöste und ungelöste Probleme der Gasdynamik
62 Adolf Blltenandt, München über die Analyse der Erbfaktorenwirkung und ihre Bedeutung
für biochemische Fragestellungen
63 Oskar Aiorgenstern, Prim'eton Der theoretische Unterbau der Wirtschaftspolitik
64 Bcrnhard Renseh, Münster Die stammesgeschichtliche Sonderstellung des Menschen
65 Wilhelm TönniI, Köln Die neuzeitliche Behandlung frischer Schädelhirnverletzungen
65a Siegfried Strugger t, Münster Die elektronenmikroskopische Darstellung der Feinstruktur des
Protoplasmas mit Hilfe der Uranylmethode und die zukünftige
Bedeutung dieser Methode für die Erforschung der Strahlen-
wirkung
66 Wilhelm Fucks, Cerd SchIImacher Bildliche Darstellung der Verteilung und der Bewegung von
und Andreos Scheidweiler, Aachen radioaktiven Substanzen im Raum, insbesondere von biologi-
schen Objekten (Physikalischer Teil)
Hugo Wilhelm Knipping Bildgebung von Radioisotopenelementen im Raum bei heweg-
und Brich Liese, Köln ten Objekten (Herz, Lungen etc.) (Medizinischer Teil)
67 Friedrich Paneth t, Mainz Die Bedeutung der Isotopenforschung für geochemische und
kosmochemische Probleme
J. Hans D.Jensen und
H. A. WeiJenmiiller, Heidelberg Die Nichterhaltung der Parität
67a Francis Perrin, Paris Die Verwendung der Atomenergie für industrielle Zwecke
68 Hans Lorenz, Berlin Forschungsergebnisse auf dem Gebiete der Bodenmechanik als
Wegbereiter für neue Gründungsverfahren
C.org Garbotz, Aachen Die Bedeutung der Baumaschinen- und Baubetriebsforschung
für die Praxis
69 Maurice Roy, Chafil/on Luftfahrtforschung in Frankreich und ihre Perspektiven im
Rahmen Europas
A/exander Naumann, Amhen Methoden und Ergebnisse der Windkanalforschung
69a I-l"rry W_ Melville, LOlldon Die Anwendung von radioaktiven Isotopen und hoher Energie-
strahlung in der polymeren Chemie
70 Eduard justi, Bratmschn'cig Elektrothermische Kühlung und Heizung. Grundlagen und
Möglichkeiten
Richard Vien'eg, Braunschweig Maß und Messen in Geschlchte und Gegenwart
71 Fritz Baade, Kiel Gesamtdeutschland und die Integration Europas
Giinther Schmälders, Köln Ökonomische Verhaltensforschung
72 Rlldolf Wille, Berlin Modellvorstellungen zum übergang Laminar-Turbulent
josef Aleixner, Aachen Neuere Entwicklung der Thermodynamik
73 Ake Guslafsson, Diter v. Wettstein
lind La,s Ehrenberg, Stockholm Mutationsforschung und Züchtung
joseph Sirallb, Köln Mutationsauslösung durch ionisierende Strahlung
74 Martin Kersten, Aachen Neuere Versuche zur physikalischen Deutung technischer
Magnetisierungsvorgänge
Giinther Leibfried, Aachen Zur Theorie idealer Kristalle
75 Wilhe1m Klemm, kliinster Neue Wertigkeitsstufen bei den übergangselementen
Helmut Zahn, Aachen Die Wollforschung in Chemie und Physik von heute
76 Henri Cartan, Parü Nicolas Bourbaki und die heutige Mathematik
76a Harald Cramer, Slockholm Aus der neueren mathematischen WahrscheinIichkeitslehre
77 Georg Me/chers, Tiibingen Die Bedeutung der Virusforschung für die moderne Genetik
Alfred Kiihn, Tiibingen über die Wirkungsweise von Erbfaktoren
78 Frederic Ludwig, Paris Experimentelle Studien über die Distanzeffekte in bestrahlten
vielzelligen Organismen
A. H. W. Aten jr., Amsterdam Die Anwendung radioaktiver Isotope in der chemischen For-
schung
79 Han, Her/off Inhoffen und Chemische übergänge von Gallensäuren in cancerogene Stoffe
Wilhelm Bartmann, Braunschweig und ihre möglichen Beziehungen zum Krebsproblem
Rolf Danneel, Bonn Entstehung, Funktion und Feinbau der Mitochondrien
80 Max Born, Bud Pyrmont Der Realitätsbegriff in der Physik
81 joachim Wiistenberg, GelJenkirchm Der gegenwärtige ärztliche Standpunkt zum Problem der Be-
einflussung der Gesundheit durch Luftverunreinigungen
82 Paul Schmidt, Miinchen Periodisch wiederholte Zündungen durch Stoßwellen
83 Walter Kikuth, Diisseldorf Die Infektionskrankheiten im Spiegel historischer und neu-
zeitlicher Betrachrungen
84 F_ Rudolfjung t, Aacben Die geodätische Erschließung Kanadas durch elektronische
Entfernungsmessung
84a 11ans-Ernst Schwiete, Aachen Ein zweites Steinzeitalter ? - Gesteinshüttenkunde früher und
heute
85 Horst Rothe, Karlsruhe Der Molekularverstärker und seine Anwendung
Roland Lindner, Göteborg Atomkernforschung und Chemie, aktuelle Probleme
86 Paul Denzel, Aachen Technische und wirtschaftliche Probleme der Energieumwand-
lung und -fortleitung
87 jean Capelle, Lyon Der Stand der Jngenieurausbildung in Frankreich
88 Friedrich Pan", Diisseldorf Klinische Psychologie, ein psychiatrisches Bedürfnis
Heinrich Kraut, Dorlmund über die Deckung des Nährstoffbedarfs in Westdeutschland
89 Wilhelm Bischof, Dortmund Materialprüfung - Praxis und Wissenschaft
90 Edgar Rößger, Berlin Zur Analyse der auf angebotene tkm umgerechneten Verkehrs-
aufwendungen und Verkehrserträge im Luftverkehr
Giinther Ulbricht, Die Funknavigationsverfahren und ihre physikalischen
Oberpfaffenbofen (Obb.) Grenzen
91 Franz Wever, Diisseldorf Das Schwert in Mythos und Handwerk
Ernst Hermann SchulZ, Dorlmund über die Ergebnisse neuerer metallkundlicher Untersuchungen
alter Eisenfunde und ihre Bedeutung für die Technik und die
Archäologie
92 HermtJml StlJmel:, ADtlJm Wertung und Nutzung der wissenschaftlichen Arbeit am Bei.
spiel des Eisenhüttenwesens
93 0sJ:ar Löbl, EISen Streitfragen bei der Kostenbereehnung des Atomstroms
Fretleri& d, HojfmtJml, Ein neuer Weg zur Kostensenkung des Atomstroms. Das
San Di.go (USA) amerikanische Hochtemperaturprojekt (NTGR)
RMtIolj StbNllen, Mannheim Die Entwicklung des Hochtemperaturreaktors
94 Glllliher LehmtJml, Dorlmtmtl Die Einwirkung des Lärms auf den Menschen
Frantlost/ Meisl,r, Diimltlorf Geräuschmessungen an Verkehrsflugzeugen und ihre hör-
psychologische Bewertung
95 Pierr, Piganiol, Paris Probleme der Organisation der wissenschaftlichen Forschung
GtJllon Berger t, Paris Die Akzeleration der Geschichte und ihre Folgen für die Er-
ziehung
96 Herwarl Opilt. Aachen Technische und wirtschaftliche Aspekte der Automatisierung
loseph Malhi'II, ADchen Arbeitswissenschaftliche Aspekte der Automatisierung
97 SI,phan Prager, Dmseltlorf Das deutsche Luftbildwesen
Hago KtJlper, H ..rbragg ( Schw';t) Die Technik des Luftbildwesens
98 KarlOberdim, Diimltloif Aktuelle Probleme der Diabetesforschung
H. D. Cremer, Gkßen Neue Gesichtspunkte zur VitaminvetsOrgung
99 Hans Sehwipperl, Diimltlorf über das Haus der Wissenschaften und die Arbeit des Archi-
tekten von heute
Volker Asehojf, Aaehen über die Planung großer Hörsäle
100 Raymond Cheratlom., Paris Aufgaben und Probleme des Instituts für Kohleforschung in
Frankreich - Anforderungen an den wissenschaftlichen Nach-
wuchs in der Forschung und seine Ausbildung
Mart Allard, SI. Germa;n-,n Laye Das Institut für Eisenforschung in Frankreich und seine Pro-
bleme in der Eisenforschung
101 Reimar Pohlmann, Aach.n Die neuesten Ergebnisse der Ultraschallforschung in Anwen-
dung und Ausblick auf die modeme Technik
E. Ahrms, Kiel Schall und Ultraschall in der Unterwassernachrichtentechnik
102 H,inrieh Herl,I, Berlin Grundlagenforschung für Entwurf und Konstruktion von
Flugzeugen
103 Frant Oll,ntlorjf, Haifa Technische Erziehung in Israel
104 Hans Ferdinantl Mayer, Mlinehen Interkontinentale Nachrichtenübertragung mittels moderner
Tiefseekabel und SatelIitenverbindungen
105 WUbe"" Krell" Bann Gelöste und ungelöste Probleme der Unternehmensforschung
Horl/ AlbtJ&h, Bonn Produktionsplanung auf der Grundlage technischer Verbrauchs-
funktionen
106 Lord Hai/sham, LontIon Staat und Wissenschaft in einer freien Gesellschaft
107 Riehard COIiran/, N"" Yorl:; Forschung und Industrie in den USA - ihre internationale Ver-
Fretkritd,HojfmtJml, San Diego; flechtung
ChariesKingCllIIIphell,N,w Yorl:;
lohn W. TlllhUI, Paris
108 AntJrI Voisin, Franl:re;th übet die Verbindung der Gesundheit des modemen Menschen
mit der Gesundheit des Bodens
"Hans Brllllll, Bonn Standort und Pflanzengesundheit
109 AIfr,d N,uhaIu, Bann Höchstdruck-Hochtemperatur-Syntbesen, ihre Methoden und
Ergebnisse
RwJoIj TsehlS&he, Bann Chemie und Genetik
110 Uithi HtJlhimolo, Tol:yo Ein geschichtlicher Rückblick auf die Erziehung und die wissen-
schaftstechnische Forschung in Japan von der Meiji-Restaura-
tion bis zur Gegenwart
111 Sir BtJliI Sthonlantl, H,.,.."II Einige Gesichtspunkte über die friedlichen Verwendungsmög-
lichkeiten der Atomenergie
112 WillN/m Flltks, .All&1II" über Arbeiten zur Hydromagnetik e1ektriseb leitender F1üuig-
keiten, über Verdiebtungsstöße und aus der Hoebtemperatur-
plasmapbysik
H".",_ L.lortiall,llllitb Erzeugung von Plasma hoher Temperatur durch magnetische
Kompression
113 FrüJrkb B"Jur, BOIIII Vier Jahre Radioastronomie an der Universität Bann
W"""r Rupptl, Ro/aMmk Große Richtantennen
114 B,mbarJ RIIIstb, Mlinsler Gediiebtuis, Abstraktion und Generalisation bei Tieren
11S H".",_ Flob", BOIIII Klimasebwankungen und großräumige Klimabeeinflussung
116 G,org Hug,/, Vü/,..D' Am,y über Petrolebemie
117 Augllli Wi/h,/m Qllkk, Aathell Komponenten der Raumfahrt
Georg Emi/ KlIilllsenberger, Steuerung und Regelung in der Raumfahrttechnik
Oberpfaff,nboflll
118 Kar/ SI.inbllch, Kar/truh, über Kybernetik
WoIf-Di,l" KeiJel, Erlangen Kybernetische Systeme des menschlieben Organismus
119 Wa/I'" Kiklllh, Dlisse/Jorj Die biologisebe Wirkung von staub- und gasförmigen
Immissionen
Fratlt Grosll-BrotkhojJ, Die Technik im Dienste moderner kardiologischer Diagnostik
Dlisse/tlorj
120 Milton BurIO", Nol" Dam" Energie-..Dissipation" in der Strahlenebemie
InJ., USA
GiinlherO.Stllln&k, MiI/lllim(Ruhr) Mehrzentren-Termination
121 Frilt Mi&lml, Mlinsler Synthese von Polysacchariden
Paul F. Pelsllllllu, D,lmo/J Neuere Ergebnisse der Getreide- und Brotforsebung
122 Kar/ SI,im,/, Fratlkfurl (Mai,,) Der Standort der Industrieforsebung in Forsebung und Technik
Frilt Macb/up, PrinteIon (USA) Die Produktivität der naturwissensebaftlichen und techniseben
Forsebung und Entwicklung
123 Wassüy Leonliej, Die multiregionale Input-Output-Analyse
CambriJg, (USA)
Rolj Wagenfilhr, Brlisse/ Die multiregionale Input-Output-Analyse im Rahmen der
EWG: Statistiseb-methodologisebe Probleme
124 Olm Rolllrl Fris&b, Die Elementarteilchen der Physik
C,unhritJg. (E"gIand)
Wi/he/m FII<A:s, Aacben Mathematisebe Analyse von Formalstrukturen von Werken der
Musik
125 Max Dllbriitk, über Vererbungschemie
Köln-Pasade..a (USA)
126 H,/fIIIIf Winlerbager, Aacben Vakuum-Metallurgie auf dem Gebiet der Niebteisen-MetalIe
Rutlolj Spo/Jm, Essen Anwendung der Vakuumbehandlung bei der Stahlerzeugung
127 W""", Nest.I, Ulm (Dontlll) Grenzen und Aussiebten des Naebriebtenverkehrs
Woljgatlg Haa&k, B,,/in Beobaebtung des Luftraumes dureb automatisebe Verarbei-
tung der Informationen von Rundsichtgeräten mittels digitaler
Reebenautomaten
128 Marlin Sthm,isser, Aachen Neue Ergebnisse der Halogen-Chemie
Karl Zieg/er, Mil/heim-Ruhr Aus den neueren Arbeiten des Max-Planck-Instituts für Kohlen-
forsebung, Mülheim-Ruhr
129 Sir Rog., Makins, LoMon Die Atomenergie im Vereinigten Königreieb
Sir lohn Co&ktro/l, Lontlon Die wissenschaftlieben und technischen Leistungen von Hoeb-
fluß-Forsebungsreaktoren
130 SIe/an M,i,;"g NflIIIIl, Der Südafrikanisebe Forsebungsrat
Preloria (SilJafrika) für Wissenschaft und Industrie
131 Wil/iam P. AI/is, Paris Langfristige Planung und Aufgaben der Atlantiseben Zu-
sammenarbeit auf verschiedenen Gebieten in Naturwissenschaft
und Technik
132 AIIglUt-Wilhelm Quick, Aachen Die Bedeutung eines deutschen Beitrages zur Weltraumfahrt
133 Jean Dieutlonnl, Paris Die Lieschen Gruppen in der modernen Mathematik
Claus Müller, Aachen Mathematische Probleme der modemen Wellenoptik
134 Louis Bugnartl, Paris Aufbau und Aufgaben des Institut National d'Hygiene, Paris,
im Dienst der medizinischen Forschung
135 Fritz Burgbach,r, Köln Die Energiesituation in der Bundesrepublik und die Zukunfts-
aussichten der Kohle
W illi Och.l, Dortmunt! Der Wandel in der StahIerzeugung und die Auswirkungen auf
die Wirtschaft unseres Landes
136 Georg, McGh.., Bad Gotlesberg Natürliche HilfsqueIJen der Welt:
Die Situation heute und in der Zukunft
The WorId's Natural Resources Position: Present and Future
137 Heinrich Mandel, Essen Die Entwicklung der Stromerzeugungsmöglichkeiten und das
unternehmerische Wagnis der Elektrizitätswirtschaft
138 Volker Aschoff. Aachen Ober das räumliche Hören
Jiir/!.n Aschof/. Erling-Antlechs Biologische Periodik als selbsterregte Schwingung
139 Pie"e Auger, Paris Die wissenschaftliche Forschung als internationale Aufgabe
Ellgen M. Knoernschiltl, Die Bedeutung der Plasma-Antriebe in der Raumfahrt
Porz-Wahn (RhItI.)
142 Rutlolf Hillebrecht, Hannover Die Auswirkungen des wirtschaftlichen und sozialen Struk-
turwandels auf dem Städtebau
Frietlrich Tamms, Diisseltlorf Städtebau und Verkehr
AGF-G GEISTESWISSENSCHAFTEN
HeftNr.
1 Wemer Richter t, Bonn Von der Bedeutung der Geisteswissenschaften für die Bildung
unserer Zeit
foachim Riller, Münster Die Lehre vom Ursprung und Sinn der Theorie bei Aristoteles
2 fosif Kroll, Köln Elysium
Günther fachmann, Köln Die vierte Ekloge Vergils
3 Hans Erich Stier, Münster Die klassische Demokratie
4 Werner Gaskel, Köln Lihyan und Lihyanisch. Sprache und Kultur eines früharabi-
sehen Königreiches
5 Thomas Ohm, O. S. B.t, Münster Stammesreligionen im südlichen Tanganjika-Territorium
6 Georg Schreiber t, Münster Deutsche Wissenschaftspolitiker von Bismarck bis zum Atom-
wissenschaftler Otto Hahn
7 Walter Holtzmann t, BOIm Das mittelalterliche Imperium und die werdenden Nationen
8 Werner Gaskel, Köln Die Bedeutung der Beduinen in der Gescbichte der Araber
9 Georg Schreiber t, Müns/er Irland im deutschen und abendländischen Sakralraum
10 Peter Rass",,, t. Köln Forschungen zur Reichs-Idee im 16. und 17. Jahrhundert
11 Hans Erich Stier, Müns/er Roms Aufstieg zur Weltmacht und die griechische Welt
12 Karl Heinrich Rengstorj, Müns/er Mann und Frau im Urchristentum
Hermann Gonrad, Bonn Grundprobleme einer Reform des Familienrechtes
13 Max Braubach, Bonn Der Weg zum 20. Juli 1944. Ein Forschungsbericht
15 Franz Steinbach, Bonn Der geschichtliche Weg des wirtschaftenden Menschen in die
soziale Freiheit und politische Verantwortung
16 fOlef Koch, Köln Die Ars coniecturalis des Nikolaus von Kues
17 fames B. Gonant, USA Staatsbürger und Wissenschaftler
Karl Heinrich Rengstorf, Münster Antike und Christentum
19 Fritz Schalk, Köln Das Lächerliche in derfranzösischen Literatur des Ancien Regime
20 Llldwig Raiser, Tübingen Rechtsfragen der Mitbestimmung
21 Martin Noth, Bonn Das Geschichtsverständnis der alttestamentlichen Apokalyptik
22 Walter F. Schirmer, Bonn Glück und Ende de .. Könige in Shakespeares Historien
23 Günther fachmann, Köln Der homerische Schiffskatalog und die Ilias (erschienen als
wissenschaftliche Abhandlung)
24 Theodor Klauser, Bonn Die römische Petrustradition im Lichte der neuen Ausgrabun-
gen unter der Peterskirche
25 Hans Peters, Köln Die Gewaltentrennung in moderner Sicht
28 Thomas Ohm, O. S.B. t, Münster Die Religionen in Asien
29 f ohann Leo Weisgerber, Bonn Die Ordnung der Sprache im persöulichen und öffentlichen
Leben
30 Wemer Gaskel, Köln Entdeckungen in Arabien
31 Max Brallbach, Bonn Landesgeschichtliehe Bestrebungen und historische Vereine im
Rheinland
32 Fritz Schalk, Köln Somruum und verwandte Wörter in den romanischen Sprachen
33 Friedrich Dessauer, Frankfurt Reflexionen über Erbe und Zukunft des Abendlandes
34 Thoma! Ohm, O. S.B. t, Münster Ruhe und Frömmigkeit. Ein Beitrag zur Lehre von der Missi-
onsmethode
35 Hermann Gonrad, Bonn Die mittelalterliche Besiedlung des deutschen Ostens und das
Deutsche Recht
36 Hans Sckom,nodau, Köln Die religiösen Dichtungen Margaretes von Navarra
37 Herbert von Einem, Bonn Der Mainzer Kopf mit der Binde
38 fosrph HäJJner, Münster Statik und Dynamik in der scholastischen Wirtschaftsethik
39 Fritz Schalk, Köln Diderots Essai über Claudius und Nero
40 Gerhard Kegel, Köln Probleme des internationalen Enteignungs- und Währungsrechts
41 fohann Leo Weisgerber, Bonn Die Grenzen der Schrift - Der Kern der Rechtschreibreform
43 Th.odor Schieder, Köln Die Probleme des Rapallo-Vertrags. Eine Studie über die
deutsch-russischen Beziehungen 1922-1926
44 Andreas Rumpf, Köln Stilphasen der spätantiken Kunst
45 Vlrich Lude, Mim/er Kerygma und Tradition in der Hermeneutik Adolf Schlatters
46 Walter Holtzmann t, Bann Das deutsche historische Institut in Rom
Craf Wolf! MeIlernich, Rom Die Bibliotheca Hertziana und der Palazzo Zuccari zu Rom
47 Harry Westermann, .Mi/nster Person und Persönlichkeit als Wert im Zivilrecht
49 Friedrich Karl Schnmann t, Mythos und Technik
Mimter
52 Ham J. Wolf!, Miinster Die Rechtsgestalt der Universität
54 Max BrtJIJbach, Bonn Der Einmarsch deutscher Truppen in die entmilitarisierte Zone
am Rhein im März 1936. Ein Beitrag zur Vorgeschichte des
zweiten Weltkrieges
55 Herbert .on Einem, Bann Die "Menschwerdung Christi" des Isenheimer Altares
56 Ernst Josepb Cohn, London Der englische Gerichtstag
57 Albert Woopen, Aachen Die Zivilehe und der Grundsatz der Unauflöslichkeit der Ehe
in der Entwicklung des italienischen Zivilrechts
58 Pari Kerenyi, Ascona Die Herkunft der Dionysosreligion nach dem heutigen Stand
der Forschung
59 Herbert Jankuhn, Cöttingen Die Ausgrabungen in Haithabu und ihre Bedeutung für die
Handelsgeschichte des frühen Mittelalters
60 St.phon Skal",eit, Bonn Edmund Burke und Frankreich
62 AnIon Moortgat, Ber/in Archäologische Forschungen der Max-Freiherr-von-Oppen-
heim-Stiftung im nördlichen Mesopotamien 1955
63 Joachim Riller, Mi/nster Hegel und die französische Revolution
66 Werner Conze, Heidelberg Die Strukturgeschichte des technisch-industriellen Zeitalters als
Aufgabe für Forschung und Unterricht
67 Cerbard Heu, Bad Codesberg Zur Entstehung der "Maximen" L. Rochefoucaulds
69 Ernst Langlatz, Bonn Der triumphierende Perseus
70 Ceo Widengren, Vppsala Iranisch-semitische Kulturbegegnung in parthiseher Zeit
71 Josef M. Wintrich t, Kar/srube Zur Problematik der Grundrechte
72 Josef Pieper, Milnsler über den Begriff der Tradition
73 Walter T. Schirmer, Bonn Die frühen Darstellungen des Arthurstoffes
74 Wil/iam Lloyd Prosser, Berkeley Kausalzusammenhang und Fahrlässigkeit
75 Johann Leo Weisgerber, Bonn Verschiebung in der sprachlichen Einschätzung von Menschen
und Sachen (erschienen als wissenschaftliche Abhandlung)
76 Walter H. Bruford, Cambridg. Fürstin Gallirzin und Goethe. Das Selbstvervollkommnungs-
ideal und seine Grenze
77 Hermann Conrad, Bonn Die geistigen Grundlagen des Allgemeinen Landrechts für die
preußischen Staaten von 1794
78 Herbert von Einem, Bonn Asmus Jacob Carsten, Die Nacht mit ihren Kindern
79 Pali/ Ciesek., Bad Godesberg Eigentum und Grundwasser
80 Werner Richter t, Bonn Wissenschaft und Geist in der Weimarer Republik
81 Leo Weisgerber, Bonn Sprachenrecht und europäische Einheit
82 0110 Kirchbeimer, Ne", York Gegenwartsprobleme der Asylgewährung
83 Alexander Knur, Bad Coiksberg Probleme der Zugewinngemeinschaft
84 Helmul Coing, Frankfurt Die juristischen Auslegungsmethoden und die Lehren der all-
gemeinen Hermeneutik
85 Andrl Ceorge, Paris Der Humanismus und die Krise der Welt von heute
86 Harald von Pelrikovits, Bonn Das römische Rheinland. Archäologische Forschungen seit 1945
87 Franz Sleinbach, Bonn Ursprung und Wesen der Landgemeinde nach rheinischen
Quellen
88 Josl Trier, Miinsler Versuch über Flußnamen
89 C. R .•an PaaJsen, Amslerdam Platon in den Augen der Zeitgenossen
90 Pulro Quaroni, Rom Die kulturelle Sendung Italiens
91 Theodor KlalUer, Bann Christlicher Märtyrerkult, heidnischer Heroenkult und spät-
jüdische Heiligenverehrung
92 Herberl .on Eimen, Bonn Kar! V. und Tizian
93 Friedrich Merzbacher, Milnchen Die Bischofsstadt
94 Marlin Nolh, Bann Die Ursprünge des alten Israel im Licht, neuer Quellen
95 H _ _ Conrad, Bonn Rechtsstaatliche Bestrebungen im Absolutismus Preußens und
Österreichs am Ende des 18. Jahrhunderts
96 H,1I1I111 S<helsky, Mlinsler Der Mensch in der wissenschaftlichen Zivilisation
97 jOllph Höjfner, Mint/,r IndustridIe Revolution und rdigiöse Krise. Schwund und
Wandel des rdigiösen Verhaltens in der modernen Gesdlschaft
98 jfJIIIlI BOJti, Oxforti Goethe und Shakespeare
99 H".berloon Einem, Bonn Das Abendmahl des Leonardo da Vinci
100 F,rtiinanti Elsmer, Tlibingen Notare und Stadtschreiber. Zur Geschichte des schweizerischen
Notariats
102 Aha.mr •• Brandl, LiIbe<k Die Hanse und die nordischen Mächte im Mittelalter
103 G".harti Kegel, Köln Die Grenze von Qualifikation und Renvoi im internationalen
Verjährungsrecht
104 Heint-Dielrich Wend/anti, MÜllster Der Begriff Christlich-sozial. Seine geschichtliche und theolo-
gische Problematik
105 loh. Llo Weisgerher, Bonn Grundformen sprachlicher Wdtgestaltung
106 Herberloon Einem, Bonn Das Stützengeschoß der Pisaner Domkanzel. Gedanken zum
Alterswerk des Giovanni Pisano
107 KlirIWeittm_,Prin"lonrUSA) Geistige Grundlagen und Wesen der Makedonischen Renaissance
108 Max Horkheim.r, über das Vorurteil
Frankfurl (Main)
109 Hans Pel".s, Köln Das Recht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit in der
höchstrichterlichen Rechtsprechung
110 Sir EtilParti F.l/olPlS, K. C. B., Die Kontrolle der Exekutive durch das britische Unterhaus
C. M. G., M. C., Lontion
111 L""lPig Rainr, Tlibing.n Die Aufgaben des Wissenschaftsrates
112 Marlt; MOII/anari, Die geistigen Grundlagen des Risorgimento
Imofa/Bologna (Italien)
113 josif Pi.per, Minsl". Über das Phänomen des Festes
114 Werner Caskll, Köln Der Fdsendom und die Wallfahrt nach Jerusalem
115 Hllherl j,tiill, Bonn Strukturprobleme der Ökumenischen Konzilien
116 G".harti Hess, Bad Gotiesberg Die Förderung der Forschung und die Geisteswissenschaften
117 LudlPig Voelkl, Rom Die Kirchenstiftungen des Kaisers Konstantin im Lichte des
römischen SaktaIrechts
118 Wallher Hubalseh, Bonn Die deutsche militärische Führung in der Kriegswende
Per<) Ernsl S<hrfJlllm, Göllingen (Das Kulminationsjahr 1943 - Das Ende des Krieges)
119 Theotlor S<hietier, Köln Der Nationalstaat in Europa als historisches Phänomen
121 j.an Danilloll, S. j., Paris Das Judenchristentum und die Anfänge der Kirche
AGF-WA WISSENSCHAFTLICHE ABHANDLUNGEN
BI1IIIlNr.

Wolfgang Priester, Radiobeobachtungen des ersten künstlichen Erdsatelliten


Hans-Gerhard Benntwit:;:. und
Peter Lengriißer, Bonn
2 Leo Weisgerher, Bonn Verschiebungen in der sprachlichen Einschätzung von Men-
schen und Sachen
3 Brich llJeuthen, Marbllrg Die letzten Jahre des Nikolaus von Kues
4 Hans-G.org KirchhoJf, Die staatliche Sozialpolitik im Ruhrbergbau 1871-1914
R011l11lerskirchen
5 Giinlher Jarhmann, Köln Der homerische Schiffskatalog und die Ilias
6 Peter Flarlmann, Miinster Das Wort als Name (Struktur, Konstitution und Leistung der
benennenden Bestimmung)
7 Anion Moorigai, Ber/in Archäologische Forschungen der Max-Freiherr-von-Oppen-
heim-Stiftung im nördlichen Mesopotamien 1956
8 WolJgang Priester lind Bahnbestimmung von Erdsatelliten aus Doppler-Effekt-
Gerhard Hergenhahn, BO'In Messungen
9 Harry Westermann, LUiinsler Welche gesetzlichen Maßnahmen zur Luftreinhaltung und zur
Verbesserung des Nachbarrechts sind erforderlich?
10 Hermann ConraJ und Carl Gottlieb Svarez (1746-1798) - Vorträge über Recht und
G"d Kleinheyer, Bonn Staat
11 Georg Schreiber t, lIlinsler Die Wochentage im Erlebnis der Ostkirche und des christlichen
Abendlandes
12 Giinth" BanJmann, Bon1l Melancholie und Musik. Ikonographische Studien
13 Wilhelm Goerdt, Münster Fragen der Philosophie. Ein Materialbeitrag zur Erforschung
der Sowjetphilosophie im Spiegel der Zeitschrift "Voprosy
Filosofii" 1947-1956
14 Anion Moortgat, B,,/in Tell Chuera in Nordost-Syrien. Vorläufiger Bericht über die
Grabung 1958
15 Gerd Dicke, Krefeld Der Identitätsgedanke bei Feuerbach und Marx
16a Helmul Gipper, B01ln, 1I11d Bibliographisches Handbuch zur Sprachinhaltsforschung, Teil I
Hans Schwor:;:., Münsler (Erscheint in Lieferungen)
17 Thea Buyken, Bonn Das römische Recht in den Constitutionen von MelB.
18 Lee B. Farr, Brookhaven, Nuklearmedizin in der Klinik. Symposion in Köln und Jülich
Hugo Wilhelm Knippi1lg, Köln, und unter besonderer Berücksichtigung der Krebs- und Kreislauf-
William H. Lewis, New York krankheiten
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U/rich Broich, Göttingen hunderts
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Kje/l Kum/ien, Slockholm
Hermann Ke/lenhen:;:., Köl"
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Kleinheyer, Thea Bllyken und
Martin Herold, Bonn
29 Brich Dinkler, Heide/berg Das Apsismosaik von S. Apollinare in Classe
30 Hermann Conrad, Bonn Deutsche Universitäten und Hochschulen im Osten
Walther Hllbatsch, Bonn
Bernhard S tasiewski, Bonn
Reinhard Wittram, Cöttingen
Ludwig Petry, Mainz und
Brich Keyser, Marburg/Lahn

Sonderreihe
PAPYROLOGICA COLONIENSIA

Vol. I Der Psalmenkommentar von Tura, Quaternio IX


AloysKehl (Pap. Colon. Theol. 1)
SONDERVERÖFFENTLlCHUNGEN

Aufgaben Deutscher Forschung, zusammengestellt und herausgegeben von Leo Brand!


Band 1 Geisteswissenschaften . Band 2 Naturwissenschaften
Band 3 Technik • Band 4 Tabellarische übersicht Zu den
Bänden 1-3

Festschrift der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Zu Ehren des
Herrn Ministerpräsidenten Kar! AmoM anläßlich des fünf jährigen
Bestehens am 5. Mai 1955

Jahrbuch 1963 des Landesamtes für Forschung


Herausgeber: Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-
Westfalen - Landesamt für Forschung-

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