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Wissenschaftliche Untersuchungen

zum Neuen Testament

Herausgeber / Editor
Jörg Frey (Zürich)

Mitherausgeber / Associate Editors


Markus Bockmuehl (Oxford) · James A. Kelhoffer (Uppsala)
Tobias Nicklas (Regensburg) · Janet Spittler (Charlottesville, VA)
J. Ross Wagner (Durham, NC)

503
Peter Nagel

Codex apocryphus gnosticus


Novi Testamenti
Band 2
Briefe und Apokalypsen aus den Schriften
von Nag Hammadi und dem Codex Tchacos
mit einer Neuausgabe der »Epistula Apostolorum«

Koptisch und Deutsch

Mohr Siebeck
P eter N agel, geboren 1938; Studium der Ev. Theologie, Koptologie und Religionsgeschichte in
Leipzig; 1961 Promotion zum Dr. theol., 1965 zum Dr. phil.; 1967 Habilitation; 1980–1992 ao.
Professor für Koptologie in Halle; 1993–2003 Professor für Sprachen, Literaturen und Kirchenge­
schichte des Christlichen Orients an der Universität Bonn; seit 2003 im Ruhestand.

ISBN 978-3-16-162249-6 / eISBN 978-3-16-162250-2


DOI 10.1628/978-3-16-162250-2
ISSN 0512-1604 / eISSN 2568-7476 (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament)
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio­
graphie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2023 Mohr Siebeck Tübingen. www.mohrsiebeck.com


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halb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig
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Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Das Buch wurde von Gulde Druck in Tübingen auf alterungsbeständiges Werkdruckpapier ge­
druckt und von der Großbuchbinderei Spinner in Ottersweier gebunden.
Printed in Germany.
Vorwort

Der zeitliche Verzug im Erscheinen des vorliegenden Bandes gegenüber Band 1


mit den Evangelien und Apostelgeschichten (2014) ist allein durch persönliche
Umstände des Unterzeichneten während der zurückliegenden Jahre begründet. In
der Intention und Anlage schließt sich der 2. Band seinem Vorgänger an, doch
wurde im Textapparat zu den Editionen keine durchgehende Einheitlichkeit er-
reicht, da die Einzeltexte auf unterschiedliche Bearbeitungsstufen zurückgehen.
Gegenüber den Anfängen des Projekts steht die Überlieferung einzelner
Schriften jetzt auf breiterer Grundlage. Das Textcorpus von Nag Hammadi ist
durch den Codex Tchacos in ehedem nicht absehbarer Weise erweitert worden.
Der Brief des Petrus an Philippus (Text II) und die (erste) Apokalypse des Jako-
bus (Text III) sind nunmehr doppelt in voneinander unabhängigen Textzeugen
überliefert. Insbesondere der Brief des Petrus an Philippus hat durch die filigra-
ne papyrologische Weiterarbeit am Codex Tchacos durch Gregor Wurst (Augs-
burg) den größten Zuwachs erfahren. Ohne diese wäre der „dritte“ Petrusbrief
weiterhin ein Torso geblieben. Herr Kollege Wurst hatte zudem die Güte, mir die
Ergebnisse seiner Studien noch vor der Veröffentlichung zugänglich zu machen,
und ich danke ihm sehr herzlich für sein kollegiales Entgegenkommen.
Die Texte insgesamt sind gleichsam eine dialektale Landkarte des Koptischen
im 4. Jahrhundert. Während „Petrus“ und die Jakobusapokalypse ihrem sprachli-
chen Duktus nach auf das mittlere und nördliche Ägypten noch vor der Heraus-
bildung der Literaturdialekte hinweisen, ist die Epistula Jacobi ein feiner Zeuge
des im Süden beheimateten subachmimischen Literaturdialektes. Die Texte der
beiden Bände sind ein Spiegel der Verbreitung ihrer Sprach- und Ideenträger in
ganz Ägypten.
Den koptisch-gnostischen Texten wird als Gegenstimme der frühkatholischen
Kirche die im achmimischen Dialekt abgefasste „Epistula Apostolorum“ hinzu-
gefügt. Sie ist von Hause aus antignostisch orientiert, doch hat sie sich gleich-
wohl dem Sog der Gnosis nicht ganz entziehen können. Der koptische Text ist
bisher nur im Anhang des Opus magnum von Carl Schmidt, „Gespräche Jesu mit
seinen Jüngern nach der Auferstehung“ (1919), zugänglich. Seit der Veröffent-
lichung der Editio princeps durch Carl Schmidt hat sich die Anzahl der achmi-
mischen Texte nahezu verdoppelt, so dass dieser südkoptische Dialekt deutlicher
durchschaubar wird. Zu vertieftem sprachlichen Verständnis wird die Epistula
Apostolorum hier durch grammatische und lexikalische Indizes aufgeschlüsselt.
Die Einbeziehung dieses Textes wurde ermöglicht durch das bereitwillige Entge-
genkommen von Madame Laure Pantalacci, der früheren Direktorin des Institut
VI Vorwort

français d’archéologie orientale zu Kairo. Sie stellte Fotokopien des in diesem


Institut aufbewahrten Originals zur Verfügung und gab die Erlaubnis zur Neu-
ausgabe des Textes mit deutscher Übersetzung. Für diese Unterstützung bekunde
ich Madame Pantalacci meinen aufrichtigen Dank.
In tiefer Dankbarkeit bin ich dem Verlag Mohr Siebeck, insbesondere Frau
Elena Müller und Herrn Markus Kirchner vom Lektorat Theologie und Judaistik
für kundige Beratung verbunden; ebenso danke ich dem Herausgeber der Reihe,
Herrn Professor Dr. Jörg Frey (Zürich), für die abermals erwiesene Geduld. Der
weiteren Betreuung bis zur Drucklegung hat sich wiederum Herr Matthias Spitz-
ner angenommen, dem ich ein weiteres Mal in Dankbarkeit verbunden bin.
Die endgültige Druckvorlage hat Hans-Joachim Cristea (Trier) erstellt. Im Zu-
ge dieser Arbeit hat er viele Korrekturen und manche Verbesserungsvorschläge
beigetragen, denen ich in den meisten Fällen dankbar gefolgt bin, die aber nicht
im einzelnen suo loco ihrem Urheber zugewiesen werden können. Es versteht
sich, dass stehengebliebene Versehen allein zu meinen Lasten gehen.

Halle (Saale), Quadragesima 2023 Peter Nagel


Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V
Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX

Text I: Der apokryphe Brief des Jakobus


(NHC I) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Text und Übersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Annotationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Text II: Der Brief des Petrus an Philippus


(CTch / NHC VIII) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Text und Übersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Text III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus


(CTch / NHC V) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
Text und Übersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Text IV: Universaleschatologie


(aus De Origine Mundi, NHC II) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
Text und Übersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126

Text V: Der Apostelbrief


(Epistula Apostolorum) (Kairo, IFAO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
VIII Inhaltsverzeichnis

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136
Text und Übersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138
Indizes zur Epistula Apostolorum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187
Grammatische Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187
Konjugationsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187
(I) Zweiteiliges Konjugationsmuster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188
(II) Dreiteiliges Muster: Hauptsatzkonjugationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189
(III) Nebensatzkonjugationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191
(IV) Kausativkonjugationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191
Koptische Wörter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192
Wörter griechischer Herkunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206
Eigennamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210

Stellenverzeichnis (für alle Texte dieser Ausgabe) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211


Altes Testament . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211
Neues Testament . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211
Apocrypha . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214
Sonstiges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215
Abkürzungen

Allgemeine Abkürzungen
Äth. Äthiopische Version der Epistula Apostolorum (Testamentum Domini)
Anm. Anmerkung
Art. Artikel
Aufl. Auflage
Bd. Band
bearb. bearbeitet
c. oder cp. caput / Kapitel
Cod., cod. Codex
col. columna / Spalte
CTch Codex Tchacos
ed. edidit, ediderunt / herausgegeben von
Ed. Edition
EpAp Epistula Apostolorum (ed. C. Schmidt)
Erg. Ergänzung
et al. et alii / und andere (Herausgeber oder Verlagsorte)
f. folgende Seite oder Zeile
fol. folium / Blatt einer Handschrift
Hrsg., hrsg. Herausgeber(innen), herausgegeben
IFAO Institut français d’archéologie orientale au Caire
l. lege, legendum / lies, zu lesen
Lat. Lateinische Version der Epistula Apostolorum
Ms manuscriptum / Handschrift
ND Nachdruck
NHC Nag Hammadi Codex
p. pagina / Seite einer Handschrift
Pap. Papyrus
par(r) Parallelstelle(n)
pl. plate (Faksimile)
S. Seite einer gedruckten Veröffentlichung
s. siehe
sa sahidisch
sc. scilicet / versteht sich
sec. secundum / gemäß, entsprechend
suppl. supplevi(t) / habe (hat) ergänzt
s. v. sub voce / unter dem angeführten Wort
T Text(ausgabe)
Ü Übersetzung
Var., var. Variante, variiert
vgl. vergleiche
Z. Zeile
X Abkürzungen

Bibliographische Abkürzungen1
AntChrAp I 1 u. I 2
Antike christliche Apokryphen in deutscher Übersetzung, hrsg. von
C. Markschies und J. Schröter in Verbindung mit A. Heiser. 7. Aufl. der
von E. Hennecke begründeten und von W. Schneemelcher fortgeführten
Sammlung der neutestamentlichen Apokryphen. I. Band: Evangelien und
Verwandtes, Teilband 1 und 2, Tübingen 2012
Bauer/Aland, WbNT W. Bauer, Griechisch-deutsches Wörterbuch zum Neuen Testament und
der übrigen frühchristlichen Literatur. 6., völlig neu bearb. Aufl., hrsg.
von K. und B. Aland, Berlin 1988
BCNH. É Bibliothèque copte de Nag Hammadi. Section „Études“
BCNH. T Bibliothèque copte de Nag Hammadi. Section „Textes“
BG [Codex] Berolinensis Gnosticus: W. C. Till, Die gnostischen Schriften des
koptischen Papyrus Berolinensis 8505, 2., erweiterte Aufl. bearbeitet von
H.-M. Schenke. TU 602, Berlin 1972
BZNW Beihefte zur Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft und die
Kunde der älteren Kirche
Crum, Dict. W. E. Crum, A Coptic Dictionary, Oxford 1939 (ND 1993)
FRLANT Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments
GGA Göttingische Gelehrte Anzeigen
JbAC Jahrbuch für Antike und Christentum
JournCoptSt Journal of Coptic Studies
Kasser, R. Kasser, Compléments au dicionnaire copte de Crum. Bibliothèque
Compléments d’études coptes 7, Le Caire 1964
Keph C. Schmidt et al. (Hrsg.), Manichäische Handschriften der Staatlichen Mu-
seen Berlin, Band I: Kephalaia, 1. Hälfte (Lieferung 1–10), Stuttgart 1940
Lampe, PGL G. W. H. Lampe, A Patristic Greek Lexicon, Oxford 1968
Layton, Coptic B. Layton, A Coptic Grammar … Sahidic Dialect, Wiesbaden 2000 22004
Grammar 32011

Layton, Gnostic B. Layton, The Gnostic Scriptures. A New Translation with Annotations
Scriptures and Introductions, Garden City, NY 1987
Leslau W. Leslau, Comparative Dictionary of Ge‘ez, Wiesbaden 1987
NHD Nag Hammadi Deutsch Bd. 1/2, Berlin/New York 2001/2003
NHS Nag Hammadi Studies (ab Bd. 32 unter dem Titel NHMS)
NHMS Nag Hammadi and Manichaean Studies (Fortsetzung der Reihe NHS mit
fortlaufender Zählung)
NTApo I6 Neutestamentliche Apokryphen in deutscher Übersetzung, hrsg. von
W. Schneemelcher. 6. Auflage der von Edgar Hennecke begründeten
Sammlung. I. Band: Evangelien, Tübingen 1990
NTApo II6 Neutestamentliche Apokryphen in deutscher Übersetzung, hrsg. von
W. Schneemelcher. 6. Auflage der von Edgar Hennecke begründeten
Sammlung. II. Band: Apostolisches, Apokalypsen und Verwandtes,
Tübingen 1997
OLZ Orientalistische Literaturzeitung

1 Alle weiteren Abkürzungen, insbesondere die der biblischen Bücher und apokryphen Schrif-
ten nach: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Aufl., Bd. 11 (2001), S. 691*–746*, auch
separat gedruckt („Abkürzungsverzeichnis“) mit eigener Seitenzählung, und: Religion in Ge-
schichte und Gegenwart, 4. Aufl., Bd. 1 (1998), S. XX–LIV.
Abkürzungen XI

Pistis Sophia, Schmidt, C.: Pistis Sophia, neu herausgegeben mit Einleitung nebst grie-
ed. C. Schmidt chischem und koptischem Wort- und Namensregister. Coptica II, Kopen-
hagen 1925 (hier zitiert nach Seite und Zeile dieser Edition)
PO Patrologia Orientalis
Polotsky, Satzbau H. J. Polotsky, Grundlagen des koptischen Satzbaus I/II. American Studies
in Papyrology 27/29, Decatur / Atlanta, Ga. 1987/1990
PTS Patristische Texte und Studien
SbBerlin Sitzungsberichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin
STAC Studien und Texte zu Antike und Christentum
ThLZ Theologische Literaturzeitung
ThWNT Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament, Stuttgart
Till, Koptische W. C. Till, Koptische Grammatik (Saïdischer Dialekt), Leipzig 21960
Grammatik 41970

TU Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur


Westendorf, KHW W. Westendorf, Koptisches Handwörterbuch. Heidelberg 1965/1977
WUNT Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament
WUNT II Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, 2. Reihe
ZAC Zeitschrift für Antikes Christentum / Journal of Ancient Christianity
ZKG Zeitschrift für Kirchengeschichte
ZNW Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der
älteren Kirche
ZThK Zeitschrift für Theologie und Kirche

Textkritische Zeichen und Abkürzungen


`a´ vom Schreiber über der Zeile nachgetragen
å∫© unsicher gelesene Buchstaben
[abg] Textergänzung bei Verlust des Beschreibstoffes oder der Schrift
……… nichtdeutbare Reste oder Spuren von Buchstaben
* nichtdeutbare Reste oder Spuren von Buchstaben (nur in EpJac)
[………] nicht ergänzte Textlücke, Punkte entsprechend der Anzahl der verlorenen
Buchstaben
[ – 4/5 – ] oder [………] nicht ergänzte Textlücke mit vermuteter Anzahl der verlorenen Buchstaben
˜abg· vom Schreiber getilgte Buchstaben
%abg& durch Konjektur hinzugefügte oder ersetzte Buchstaben;
in der Übersetzung: beruht auf Konjektur
%–––& (vermuteter) Textausfall unbestimmter Länge
{abg} durch Konjektur getilgte Buchstaben
(abg) im Text: Auflösung einer Abkürzung, z. B. übergesetzter Strich für n
(abc) in der Übers.: erläuternder Zusatz ohne Eingriff in den überlieferten Text
# crux textus / Textverderbnis
*… erschlossene bzw. rekonstruierte Form oder Vorlage
| Zeilengrenze; im textkritischen Apparat: Abgrenzung von Lemmata auf
der gleichen Zeile
\ Seitengrenze der Handschrift
a. c. ante correcturam / vor der Korrektur (in der Handschrift)
add. addidit / hat hinzugefügt
ap. apud / bei
app., App. apparatus / textkritischer Apparat
XII Abkürzungen

bis latein. für: zweimal


cf. confer / vergleiche
cod. Codex, die Lesart der Handschrift
coni. coniecit / hat vermutet, vorgeschlagen
corr. correctum / korrigiert, berichtigt
ed. editio / Textausgabe
Ed. cr. Editio critica (des Codex Tchacos, 2007)
Ed. pr. Editio princeps (der betreffenden Handschrift)
edd. editores / Herausgeber(innen)
emend. emendavit / hat verbessert, berichtigt
ex corr. ex correctura / aus Korrektur (in der Handschrift)
fin finis / Zeilenende
inc incipit / Zeilenanfang
korr. korrigiert
lac. lacuna / Textlücke durch Beschädigung des Papyrus
leg. lege, legendum / lies, zu lesen
n. nota / Anmerkung
Na. der Bearbeiter der vorliegenden Ausgabe
om. omittit, omittunt / lässt, lassen aus
p. pagina / Seite
p. c. post correcturam / nach Korrektur (in der Handschrift)
praem. praemisit / hat vorangestellt
prop. propono / ich schlage vor
Q Qualitativ (Stativ)
rell. reliqui / die übrigen
rest. restauravit, restauratun / (hat) wiederhergestellt, ergänzt
s sequens / und folgende Zeile
sec. secundum / gemäß, entsprechend
s. l. sine linea / ohne supralinearen Strich
sim. similiter / ähnlich
suppl. supplevi(t) / habe (hat) ergänzt
Schm. Textausgabe der Epistula Apostolorum von Carl Schmidt
txt textus / Text
v. vide / siehe
vac unbeschriebene Stelle im Papyrus
vid. videtur / scheint
Z. Zeile
Text I
Der apokryphe Brief des Jakobus
(Epistula Jacobi apocrypha)
Nag Hammadi Codex I: p. 1–16
Einleitung

Der Brief des Herrenbruders Jakobus, die zweite Schrift aus NHC I, der vor der
Entdeckung der Nag Hammadi-Codizes unbekannt war, ist der dritte „apokry-
phe“ Brief des Jakobus. Der erste steht im Neuen Testament1, der zweite wird
von „Jakobus“ im vorliegenden Brief § 5 erwähnt, der dritte ist unsere Schrift
selbst. Wenn auch der Text nicht die Gattungsbezeichnung ejpistolhv trägt, so
enthält er gleich zu Anfang (§ 2) die Merkmale eines Briefes2. Eine formale
Schlusswendung3 fehlt, jedoch wird dies durch den Gebetswunsch am Ende des
Briefes (§ 119–120) ausgeglichen.
Der Schreiber wendet sich an einen auserwählten Empfängerkreis und empfiehlt
sorgsamen Umgang mit der mitgeteilten Botschaft (§ 2–3). In diesem Sinne wäre
eher von einem „geheimen“ Brief zu sprechen, da „apokryph“ das Signum des
Nichtkanonischen bzw. Pseudepigraphen an sich trägt, doch hat sich im wissen-
schaftlichen Sprachgebrauch „Epistula Jacobi apocrypha“ eingebürgert.
Der Text ist in einem feinen Subachmimisch in der Färbung von L 6 (auch: Nag-
Hammadi-Subachmimisch [W.-P. Funk]) abgefasst.
Der Briefinhalt führt in eine nachösterliche Versammlung der Jünger, die ihre Er-
innerungen an Jesus aufzeichnen (§ 8). In diese Zusammenkunft tritt der aufer-
standene Herr (§ 9), der die Jünger in unterschiedlichen Themen durch Mahnun-
gen, Erinnerungen und Trostworte unterweist (§ 10–104). An das Entschwinden
des Herrn (§ 105–110) schließt sich eine Himmelsreise bzw. Himmelsvision des
Petrus und Jakobus an (§ 111–112), die das Schreiben mit der erforderlichen Au-
torität versehen soll (§ 113–115) – allerdings nicht mit durchgehendem Erfolg
(§ 117–118).
Eine Schlüsselszene ist zweifellos die Aufzeichnung der Erinnerungen an das
Wirken des Herrn (§ 8)4 binnen zwei Jahren nach der Auferstehung (§ 9), nicht in
irgendeiner unverbindlichen „Tradition“. In der Tat setzt unsere Schrift die syn-
optischen Evangelien und das Johannesevangelium in bereits schriftlicher Fixie-

1 S. die Übersicht bei U. Schnelle, Einleitung in das Neue Testament. UTB 1830, Göttingen
4 2002, S. 430–434 mit dem Fazit S. 434: „Die Mehrzahl der Exegeten hält … mit Recht den
Jak für ein pseudepigraphes Schreiben, verfaßt von einem unbekannten hellenistischen Ju-
denchristen, der über eine beträchtliche griechische Bildung verfügte.“
2 Biedenkopf-Ziehner, Briefformular S. 33 (das einleitende ejpeidhv).
3 Biedenkopf-Ziehner, Briefformular S. 262–264.
4 So auch Kirchner, in: NTApo I 6 S. 237.
4 I: Der apokryphe Brief des Jakobus

rung, also spätestens nach 110, voraus.5 Darauf weist der Gleichniskatalog (§ 53),
der in seiner stichwortartigen Reminiszenz die Evangelien als bekannt voraus-
setzt. Allerdings ist die Kanonisierung noch nicht abgeschlossen, denn mit den
Worten des Herrn werden weitere Gleichnisse eingebracht (§ 47–50; 55–56; 89–
90), die indessen sehr „bemüht“ sind und dem didaktischen Anliegen dienlich
sein sollen. Das Johannesevangelium hat deutliche Spuren hinterlassen.6
Der Brief ist in eine Verfolgungssituation hineingestellt und ermuntert die ver-
folgte Gruppe zum Ausharren (§ 28–39). Indessen werden der Anlass der Verfol-
gung und die bedrohte Gruppe selbst nicht greifbar. Eine zeitliche Einordnung
kann daher nicht gegeben werden.p. Die Zeit nach dem Ende der Abfassung der
Evangelien, aber noch vor deren Kanonisierung, kommt für die Entstehung der
Schrift in Frage.

Literatur

Handschrift
Kairo, Koptisches Museum zu Alt Kairo: Nag Hammadi Codex I (olim Codex Jung), p. [1]–16
(Inv.-Nr. 11597)

Faksimile
Malinine et. al. 1968, [16 Tafeln nach S. XXXI] (s. unter Editionen und Übersetzungen)
The Facsimile Edition of the Nag Hammadi Codices. Published under the Auspices of the
Department of Antiquities of the Arab Republic of Egypt, Codex I, Leiden 1977, S. 5–20

Editionen und Übersetzungen


Malinine, M. et al.: Epistula Iacobi apocrypha. Codex Jung f. Ir – f. VIIIv (p. 1–16), Zürich/Stutt-
gart 1968 (T/Ü franz., engl., deutsch mit vollständigem Faksimile)
Schenke, H.-M.: Der Jakobusbrief aus dem Codex Jung, in: OLZ 66, 1971, Sp. 117–130 (Ü)
Williams, F. E.: The Apocryphon of James, in: Attridge, H. W. (Hrsg.): Nag Hammadi Codex I
(The Jung Codex). NHS 22, Leiden 1985, S. 13–53 (T/Ü)
Rouleau, D.: L’ Épître apocryphe de Jacques (NH I,2). BCNH. T 18, Québec 1987 (T/Ü)
Kirchner, Dankwart: Epistula Jacobi apocrypha. TU 136, Berlin 1989 (T/Ü)
Kirchner, Dankwart, in: NTApo I 6 (1990), S. 234–244 (Ü)
Plisch, U.-K.: Verborgene Worte Jesu – verworfene Evangelien. Apokryphe Schriften des frühen
Christentums, Berlin 2000 2 2002, S. 63–75 (Ü)

5 Nach Hartenstein/Plisch, in: AntChrAp I 2 S. 1097 lassen sich „keine direkten Zitate aus den
kanonischen Evangelien nachweisen“.
6 Joh 16,20 in p. 10,7–8 (§ 68) und Joh 20,29 in p. 12,37–40; 12,40–13,1 (§ 92), s. hierzu T. Na-
gel, Rezeption des Johannesevangeliums S. 360–364.
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 5

Hartenstein, J., und U.-K. Plisch, in: NHD 1 (2001), S. 11–26 (auch in: Nag Hammadi Deutsch.
Studienausgabe, Berlin/Boston 3 2013, S. 10–17) (Ü)
Scopello, M., und M. Meyer: The Secret Book of James NHC I,2, in: Meyer, M. (Hrsg.): The
Nag Hammadi Scriptures. The International Edition, New York 2008, S. 19–30 (Ü)
Hartenstein, J., und U.-K. Plisch, in: AntChrAp I 2 (2012), S. 1093–1106 (Ü)

Darstellungen und Untersuchungen

a) zur Epistula Jacobi apocrypha


Hartenstein, J.: Die Zweite Lehre. Erscheinungen des Auferstandenen als Rahmenerzählungen
frühchristlicher Dialoge. TU 146, Berlin 2000, S. 189–214
Hartenstein, J.: Dattelpalme, Weizenkorn und Ähre (Parabeln im apokryphen Jakobusbrief),
EpJac I p. 7,23–35; 8,10–17; 12,18–31, in: Zimmermann, R. (Hrsg.): Kompendium der
Gleichnisse Jesu, Gütersloh 2007, S. 941–951
Hedrick, Ch. W.: Kingdom Sayings and Parables of Jesus in the Apocryphon of James. Tradition
and Redaction, in: New Testament Studies 29, 1983, S. 1–24
Helderman, J.: Anapausis in the Epistula Jacobi Apocrypha, in: Wilson, R. McL. (Hrsg.): Nag
Hammadi and Gnosis. NHS 14, Leiden 1978, S. 34–43
Nagel, P.: Beiträge zur Gleichnisauslegung in der Epistula Jacobi apocrypha (NHC I,2), in:
Bethge, H.-G. et al. (Hrsg.), For the Children, Perfect Instruction. Studies in Honor of Hans-
Martin Schenke. NHMS 54, Leiden/Boston 2002, S. 157–173
Plisch, U.-K.: „Im Sande verscharrt wie ich“. Einige Bemerkungen zur Epistula Jacobi apocrypha
(NHC I,2), in: Hallesche Beiträge zur Orientwissenschaft 32, 2001 (Festschrift für Walter
Beltz, Teil 3), S. 659–674
Pratscher, W.: Der Herrenbruder Jakobus und die Jakobustradition. FRLANT 139, Göttingen
1987
Rouleau, D.: Les paraboles du royaume des cieux dans l’Épître apocryphe de Jacques, in: Barc,
B. (Hrsg.): Colloque international sur les textes de Nag Hammadi (Québec 22–25 août 1978).
BCNH. É 1, Québec/Louvain 1981, S. 181–189
van Unnik, W. C.: The origin of the recently discovered “Apocryphon Jacobi”, in: Vigiliae
Christianae 10, 1956, S. 149–156

b) zum weiteren Kontext


Biedenkopf-Ziehner, A.: Untersuchungen zum koptischen Briefformular unter Berücksichtigung
ägyptischer und griechischer Parallelen. Koptische Studien 1, Würzburg 1983
Borst, A.: Der Turmbau von Babel. Geschichte der Meinungen über Ursprung und Vielfalt der
Sprachen und Völker, Unveränderter Nachdruck der 1957–1963 erschienenen Original-Aus-
gabe, Bd. I–IV, München 1995, hier Bd. I Fundamente und Aufbau
Colpe, C.: Das Siegel der Propheten. Historische Beziehungen zwischen Judentum, Judenchri-
stentum, Heidentum und frühem Islam. Arbeiten zur neutestamentlichen Theologie und Zeit-
geschichte 3, Berlin 2 2007
Markschies, Ch.: Hieronymus und die „Hebraica Veritas“, in: Hengel, M., und A. Schwemer
(Hrsg.): Die Septuaginta zwischen Judentum und Christentum. WUNT 72, Tübingen 1994,
S. 131–181
Nagel, P.: „Vierundzwanzig Propheten sprachen in Israel“ (EvThom 52) – Prophetenbild und
Prophetenerwartung im Judenchristentum und im Thomasevangelium, in: Quintern, D., und
B. Dottke (Hrsg.): Auch ein Licht durchbricht die Finsternis … Karam Khella zum 65.
Geburtstag gewidmet, Hamburg 1999, S. 47–62
6 I: Der apokryphe Brief des Jakobus

Nagel, T.: Die Rezeption des Johannesevangeliums im 2. Jahrhundert. Studien zur vorirenäischen
Aneignung und Auslegung des vierten Evangeliums in christlicher und christlich-gnostischer
Literatur. Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte 2, Leipzig 2000
Zöckler, Th.: Jesu Lehren im Thomasevangelium. NHMS 47, Leiden 1999

Editores
edd. die Editoren/Übersetzer insgesamt
Ed. pr. editio princeps: M. Malinine et al. (1968)
Kasser R. Kasser ap. ed. pr. (1968)
Kirchner D. Kirchner (1989)
NHS F. E. Williams (1985)
Plisch U.-K. Plisch (2000/2002)
Rouleau D. Rouleau (1987)
Schenke H.-M. Schenke (1971)
Hochgestellte Kleinbuchstaben in der Übersetzung verweisen auf Annotationen zu den gegebe-
nen Paragraphen im Anschluss an Text und Übersetzung (s. u. S. 34–37).
Epistula Jacobi apocrypha
Nag Hammadi Codex I: p. 1,1–16,30

Teil I: Einleitung (p. 1,1–2,39)

Praeskript (p. 1,1–8)


p. 1 1 ["akkvbos p]e†[sä]™ei M|2 [– – –]uos,
4 <rhne | [nek abal än—N] øyeirhnh, | 4 [oyagaph abal ä]› oyaga-
ph, | oy≈[aris abal ä]nn oyxaris, | 6 oyp[istis ab]ål ä~ oy
8 pistis, | oyvn—Ä abal ä—N oyvN–Ä | 8 ewoyaaw,

Anlass des Briefes (p. 1,8–28)


2 epidh akRa|jioy mmaei atrat—N|10 nay nek Noyapokryfo(n)
12 | eayqalP%w& abal Nnhei | 12 µ~ petros ä"t—M pèa"s | [em]piqM-
qam men n—tstak | 14 [a]bal oyte Nöeèe äarak | [aä"sa]äW de
16 ä—N äensäeei | 16 mm[n]Täebraiois aä"|tNnaoyw nek, nek men
20 | 18 oyaeet—K, 3 alla ävs n—T—K | oyäyphreths Mpoyèe 20 ei
Nnetoyaaw eri apato|ot—K ayv n—Gäarhä, atMèoy | 22 Mpièv?-
24 me aäaä peei | ete, Mpe ps—V–R oyvö, | 24 [a]èoow aran thrN
pwmN—T|snays Mmauhths 4 sena|26 övpe `de´ Mmakarios,
28 Nqi | netnaoyèeei ärh" ä—N| 28 tpistis Mpilogos,

Die frühere und die jetzige Geheimlehre (p. 1,28–2,7)


5 aä"|tNnay de öarak äauh | 30 Mmht Nebat, Nkeapo|kryfon
32 eawqalp—W nh" | 32 abal nqi psvthr, alla | ph men meye araw
p. 2 ä" | 34 neei, ävs Ntaäoyqalp—W | ara" "akvbos, 6 peei N\de äv?-
4 [vw – – –] | 2 taäo [a]∫al *[– – –] | nete noy *[– – –] | 4 qe, n—Gkv-
†[e – – –] 7 | teei te u[e eteknaèi Mpoy]|6 èeei, m~[Nsa neei
th]®o¥ | ekao¥[aneäw,]

1,1–6 valde mutili 1,1 ["akkvbos spatii causa cum Kasser ap. Ed. pr. 92, NHS (cf. infra, 8,32;
14,1) : ["akvbos] Ed. pr., Kirchner, Rouleau 1,1 fin–2 lac. : M[pson khrin]uos Schenke;
M[pöhre khrin]uos Kirchner; lac. NHS, Rouleau 1,2 <rhne : leg. <rhnh, cf. BG p. 79,10
<rhnh nht—n „pax vobis(cum)“ 1,3–6 rest. sec. edd. 1,11 eayqalp%w& edd. 1,13 [em]pi-
qMqam Na. : [m]piqmqam edd. 1,15 [aä"sa]äW sec. Kirchner 1,16 -äebraiois sic ex grae-
co *(ejn) eJbrai<koiß" (gravmmasi)
2,1–7 valde mutili; de temptaminibus diversis restitutionis v. Kirchner, NHS app., Rouleau app.;
in textu lac. NHS, Rouleau 2,2 [a]∫al *[ : [a]∫al p[ Rouleau 2,3 noy *[– – –]:
noy∆[ Rouleau; noy∆ [ne eri apatootk] Kirchner 2,5–7 ekao¥[aneäw suppl. sec.
Kirchner (post throy add. [an])
Der geheime Brief des Jakobus
Nag Hammadi Codex I: p. 1,1–16,30

Teil I: Einleitung (p. 1,1–2,39)

Praeskript (p. 1,1–8)


p. 1 1 [Jakobus] schreibt an [– – –]thos1.
4 Der Friede [sei (mit) dir aus] Frieden, | [Liebe aus] Liebe, G[nade aus]
8 Gnade, Gl[aube] aus Glaube, Leben aus | heiligem Leben. a2

Anlass des Briefes (p. 1,8–28)


2 Da3 du mich gebeten hast, dir eine Geheimlehre zu übermitteln, die mir
12 | und Petrus vom Herrn offenbart worden ist [und] ich dich weder abwei-
16 sen mochte noch mit dir (darüber) reden konnte, [habe ich] sie in | hebräi-
schen Buchstaben a geschrieben und sende4 sie (hiermit) an dich, und zwar
20 an dich allein. 3 Aber da du ein Gehilfe a zur Rettung der | Heiligen bist –
sei sorgsam und gib acht, diese Schrift nicht (zu) vielen mitzuteilen, was
24 der Erlöser nicht (einmal) | uns allen, seinen zwölf Jüngern, sagen wollte.
28 4 Selig aber werden die sein a, die durch den | Glauben an diese Lehre ge-
rettet werden.

Die frühere und die jetzige Geheimlehre (p. 1,28–2,7)


5 Ich habe dir (schon) vor zehn Monaten eine andere Geheimlehre ge-
32 schickt a, die mir | der Erlöser offenbart hat. Darum5 betrachte jene (frühe-
p. 2 re) genau so, wie sie mir, Jakobus, offenbart worden ist. 6 Diese \ nun
6 [– – – – –]6. 7 Auf diese Weise [wirst du das] Heil [empfangen]. | [Nach
diesen] allen sollst du [es] offen[baren]7.

1 Der Empfänger des Briefes ist nach Schenke und Kirchner der „Bruder“ bzw. „Sohn“ [Ke-
rin]thos.
2 Die hochgestellten Kleinbuchstaben verweisen auf die Annotationen im Anhang (S. 38–41)
und sind dort unter der jeweiligen Paragraphennummer aufzufinden, hier also z. B. § 1 a.
3 ejpeidhv (so auch im koptischen Briefformular) bildet die Einleitung zum Briefkorpus, bei
Kirchner unübersetzt. Es kann jedoch durchaus in den folgenden Satz integriert werden: Bie-
denkopf-Ziehner, Briefformular 33.
4 Wörtl. Perfekt des Briefstils.
5 Folgerndes ajllav, s. Bauer/Aland, WbNT 75 Nr. 6.
6 p. 2,1–7 stark zerstört, bes. Z. 1–4; diverse Rekonstruktionsversuche (allesamt unsicher) in
NHS App. und notes 8, Kirchner 9; 72f.
7 Ergänzung der Zeilen 5–6 nach Kirchner.
10 I: Epistula Jacobi apocrypha

Die Erscheinung des Auferstandenen (p. 2,7–39)


8 8 [neyä]mas—T `~´de | 8 aärh" throy æ⁄ ø¥[sa]π m—N ney|erhy Nqi
pmn—Tsnaoys M|10 mauhths, ayv eyeire Mpme|eye Nnentaäa
12 psvthr èooy | 12 apoyeei poyeei Mmay eite | Mpetuhp, ei-
te Mpetoy|14 anÄ abal, ayv eyRtaœ[*] ˘|may aä–Nèvvme,
16 a[nak de] | 16 neeisäeei Nnetä—M p[aäht,] 9 | eis p—s—V—r awoyv-
n—Æ å[bal e]|18 awei abal ä"too[tN] ™[nq]√œ[t] | Nsvw, ayv
20 m—NNsa <oy Nöe | 20 taeioy Näooy Ntarewtvoy(n) | abal äN
netmaoyt, paèen | 22 new èe akbvk akoyaeie aran,
24 10 | iH—s de paèew èe mpe, alla | 24 <nabvk aptopos Ntaä"ei
M|mey, öpe tetNoyvöe eei | 26 nMmhei¿ amhtN 11 aäoyvö—B
28 | throy paèey èe öpe k[Rk]™|28 leye nen t—NNnhoy 12 paèew
[èe] | äamhn <èoy Mmas nhtN •[e] | 30 mn laaye anhäe nabvk
32 aäo[yn] | atmntRro n—Mphye eeiöa~[R]|32 keleyei new, alla
abal èe | tetNmhä Ntvt–N, ari sygxvri | 34 nh" N"akvbos m—N
36 petros | èekase eeinamaäoy 13 ayv | 36 Ntarewmoyte api-
sney | awèitoy Nsaoysa? awoyeäsa|38 äne Mpke, övÜ–P,
atroys—rw™ | anetoysrabt aray

Teil II: Der Offenbarungsdialog (p. 2,39–10,21)

Hinführende Mahnung (p. 2,39–3,7)


p. 3 14 paèew ~|40 qi psvr’ èe aäoynae nhtN \ [abal äM pivt,
atret]›övpe | 2 [nhei Mmauht]hs, a[ä]oysäe|[ei Nnaöeèe
4 aä—n]èame, ävs | 4 [– – – a]rvtN an | [– – – me]leth, ayv | 6 [N]-
ue [– – – Mp]øysvtM | ayv n[ue – – – m]poyRno"

2,7 neyä]mas—t NHS; eyä]masT Kirchner, Rouleau 2,14 s eyRtaœ[*] ˘may dubium;
eyRtaœ[e m]may Kirchner; eyRta‚‚™ Mmay NHS (non convenit vestigiis) 2,15 s a[nak
de] neeisäeei NHS, Rouleau; a¥[v e]neeisäeei Kirchner 2,16 p[aäht,] Na. : p[a-
èvme] NHS; p[ièvme] Schenke, Rouleau; p[h pe] Kirchner (non probabilis) 2,18 ™[nq]v-
ö[t] NHS; a]æ[nq]vö[t] Kirchner 2,26 aäoyvö—b : ratio scribendi in hoc codice loco
aäoyoyvöb 2,28 [èe] Ed. pr., Rouleau; •[e] NHS, Kirchner 2,32 -keleyei sic cod.,
littera i manu altera 2,39 srabt : bt ex corr.

3,1–7 valde mutili; de temptaminibus diversis restitutionis v. NHS app., Kirchner, Rouleau app.;
in textu lac. NHS, Rouleau 3,1–3 rest. Na. : [äm pivt nèi naöeèe] ™övpe 2[pkeövèp
mmauht]hs å[ä]oysäe 3[ei nnaöaèe änney]èame, Kirchner, qui cunctatur in NTApo I 6
239 n. 7
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 11

Die Erscheinung des Auferstandenen (p. 2,7–39)


8 8 | Die zwölf Jünger aber saßen zusammen beieinander und erinnerten
12 sich, was der Erlöser | einem jeden von ihnen gesagt hatte, sei es insge-
16 heim, sei es offenbar, und ordneten es in Bücher. Ich [aber] | schrieb auf,
was (mich) in [meinem Inneren]8 (bewegte). 9 Siehe, da erschien der Er-
löser, [nachdem] er von [uns] gegangen war und [wir] ihm hinterherblick-
20 ten. a Und 5|50 Tage seit er von den Toten auferstanden war, sagten wir zu
ihm: „Bist du gegangen und hast du dich (für immer) von uns entfernt?“
24 10 Jesus aber sprach: „Nein, aber | ich werde zu dem Ort gehen, von dem
ich gekommen bin. Wenn ihr mit mir gehen wollt, kommt.“ a 11 Da ant-
28 worteten alle und sprachen: „Wenn du es | uns befiehlst, gehen wir.“ 12 Er
sprach: „Wahrlich, ich sage euch: Niemand wird jemals in das Königreich
32 der Himmel eingehen, wenn ich | es ihm befehle. Aber weil ihr erfüllt
seid, überlasst mir Jakobus und Petrus, damit ich sie (noch mehr) erfülle.“
36 13 Und | als er die beiden gerufen hatte, nahm er sie beiseite und gebot
den übrigen, sie sollten mit dem fortfahren, womit sie beschäftigt waren.

Teil II: Der Offenbarungsdialog (p. 2,39–10,21)

Hinführende Mahnung (p. 2,39–3,7)


p. 3 14 Der Erlöser sprach: „[Der Vater] hat sich eurer erbarmt, \9 [dass ihr
mir Jün]ger [ge]worden [seid]. Sie haben [meine Worte in] Bücher ge-
4 schrieben.10 Wie | [– – zu] euch [– – –] Nachsinnen [– – –]… und wie
[– – –]11 haben sie [nicht] gehört und [wie – – –] haben sie nicht verstan-
den.“

8 Erg.: äht, wörtl. „Herz“, in dem umfassenden Sinne wie kardiva „als Sitz des äußeren wie
des seelischen und geistigen Daseins“ (Bauer/Aland, WbNT 819). Andere Erg.: s. Textanm.
9 p. 3,1–7 wiederum stark zerstört.
10 Zu der Erg. von Kirchner S. 10f. s. Textanm. zu p. 3,1–3.
11 Das an sich naheliegende „wie [Taube]“ wird durch den Umfang der Textlücke nicht gedeckt,
daher bleiben Ergänzungen der Z. 4–7 vage.
12 I: Epistula Jacobi apocrypha

Fülle und Minderung (p. 3,8–4,22)


8 15 | 8 ä"e te[tN]oyvöe amoyä | en, ayv petNäht taÄ–S#, ä"e
| 10 tetNoyvöe en aRnhfe, | öipe qe loipon eretNraeis
12 | 12 ayv eretNNkatke, 16 eri pme|eye èe NtvtN äatetN-
ney | 14 apöhre Mprvme, ayv peei | atetNöeèe nMmew ayv
16 | 16 peei atetNsvtM araw >>> 17 | oyaei Nnentaäney apöh-
20 |18 r™ [Mpr]vme, senaövpe | Mmakarios Nqi nete M|20 poyney
a%pöhre M&prvme, ayv ne|te Mpoytvä nMmew ay|22 v nete
24 Mpoyöeèe N–Nmew | ayv nete MpoysvtM a|24 laaye Nto-
ot—W, pvt—N pe | pvn—Ä vac
18 Mme qe èe awRpa|26 äre arvtN eret—Növne | [è]ekas ere-
28 tnaR Rro, 19 oya|28 e" NnentaäMtan abal | äM peyövne, èe
senat|30 stay an apövne, neeie|toy %N&nete Mpoyövne
32 ayv | 32 aäoysoyvn PMtan empa|toyövne, tvt—N te tmn—T-
|34 {t}Rro Mpnoyte,
36 20 etbe peei <|èoy Mmas nhtN èe övpe ere|36 tMmhä ayv
Mp—R ke topos äN|thne ewöoyeit’ ewaösvbe | 38 NsvtN Nqi
petNnhy,
40 21 tote | apetros oyvö—B èe eis öa|40 mn—t Nsap’ akèoos
p. 4 nen >> \ èe ö[v]πe er[etmmhä anan de] | 2 tNmhä
22 äa p[svthr oyvö—b pa]|èew èe et[be peei Ntaäièo-
4 os] | 4 nht—N èe [övpe eret—Mmhä èe]|kas Nne[tNqvèw, net-
qaèW] | 6 Nde sen[aoyèeei] en, nan|[oy] pmoyä gar å[yv p-
8 qv]èW äay 23 kata | 8 täe qe enanoy tre[k]qvè—W ayv | trek-
moyä ävvw äay, teei te | 10 täe öawqvè—b Nqi petmhä ayv
12 | maymoyä Nqi petqaè—W Nue | 12 eöawmoyä Nqi petqaè—W ayv
| petmhä ävvw öawèvk abal | 14 Mprvöe vac 24 Ööe qe aqvè—B
16 | ävs eyNqam amoyä thne ayv | 16 amoyä, ävs eyNqam aqvè—‹
| èekas eretnaqmqå[m amoyä a]|18 rvtN n—noyäoyo, 25 œ√-
20 [pe] qe | eretMmhä abal äM ppneyma | 20 eretnqaèW Nde abal
äM | plogos, #plogos Ngar pe tcy|22 xh oycyxh an te#

3,8 ä"e bene Rouleau : äie Ed. pr., NHS, Kirchner 3,9 taä—s : leg. taäe Ed. pr. 3,20 a%pöhre
M&prvme Na. sec. 14 : aprvme cod. et edd. 3,24 pvt—n : expectaverim pvoy, v. notam ad
versionem 3,31 %n&nete bene Kirchner 3,32 PMtan sic cod., probatum a Rouleau 3,33 tvt—n :
expectaverim tvoy , cf. supra, 24
4,1 e®[etmmhä NHS | anan de] Na. : alla] Schenke, Kirchner, NHS, Rouleau 4,2 p[svthr spatii
causa Na., eadem ratione scriptum 1,32; 2,11 : p[sV–R Schenke, Kirchner, NHS, Rouleau
4,3 Ntaäièoos] Na. : aäièoos] Schenke, NHS, Rouleau; <èoy mmas] Kirchner 4,4 rest. NHS
4,5 Nne[tNqvèw sec. NHS | netqaè—w] Na., cf. infra, 11 et 12 : netqvèw] Schenke, Kirchner, NHS,
Rouleau 4,6 sec. Ed. pr. 4,7 å[yv : å valde dubium; å[y]± Rouleau, a[y]v NHS, a[y]± (sic) Ed. pr.,
Kirchner 4,11 maymoyä : leg. maw- Ed. pr.; expectaverim *öawmoyä 4,17 rest. Rouleau : qmqå[m]
›µoy[ä] årvtN NHS; qnqå[m nè]⁄ [a]rvtN Kirchner 4,20 eretn- : n sine linea; eretN- edd.
4,21 s #. . .# corruptela mihi vid. non sanabilis; retinet textum Rouleau; pe tcyxh cod. : patcyxh
Schenke, Kirchner 4,22 an te : an in cod. corr. ex en; an pe coni. Kirchner, NHS
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 13

Fülle und Minderung (p. 3,8–4,22)


8 15 | „Wollt ihr denn nicht erfüllt werden? Und doch12 ist euer Sinn trun-
ken! Wollt ihr denn nicht nüchtern werden? a Schämt euch also, wenn ihr
12 wacht | und wenn ihr schlaft13. 16 Denkt daran, dass ihr den Sohn des
16 Menschen gesehen habt, mit ihm geredet und | ihn gehört habt. 17 Wehe
denen, die den Sohn [des] Menschen gesehen haben! Selig werden die
20 sein, die den 〈 Sohn des〉 Menschen | nicht gesehen haben und nicht mit
24 ihm verbunden waren, nicht mit ihm gesprochen und | nichts von ihm ge-
hört haben a. 〈Ihnen〉14 gehört das Leben.“

18 „Wisset also, dass er euch geheilt hat, als ihr krank wart, damit ihr zur
28 Herrschaft gelangt. 19 Wehe | denen, die aus ihrer Krankheit zur Ruhe ge-
kommen sind, denn sie werden wieder in die Krankheit zurückfallen.
32 Selig, die nicht krank geworden sind und | die Ruhe erkannt haben, bevor
sie krank wurden. 〈Ihnen〉15 gehört das Königreich Gottes.“
36 20 „Deshalb sage ich euch: Werdet | erfüllt und lasst keinen Raum in euch
leer; wer (hinein)kommt, wird euch verspotten können.“

p. 4 21 Darauf antwortete Petrus: „Siehe, drei|mal hast du uns gesagt \ »Wer-


det [erfüllt«, aber] wir sind (doch schon) erfüllt.“
22 Der [Erlöser antwortete und] sprach: „[Ich habe] euch des[halb gesagt
4 | »Werdet erfüllt]«, [da]mit ihr nicht [abnehmt]. Denn [die Verminderten]
werden nicht [gerettet] werden. Denn das Erfülltwerden ist gut [und das]
8 Abnehmen ist schlecht. 23 | Wie es also gut ist, dass [du] abnimmst, und
schlecht, dass du erfüllt wirst, so nimmt der Erfüllte ab und wird der Ver-
12 minderte nicht erfüllt16, wie | der Verminderte erfüllt wird und der Erfüllte
seinerseits hinreichend vollendet wird. 24 Ihr müsst also abnehmen,
16 wie ihr euch füllen könnt, und | füllen, wie ihr abnehmen könnt, damit ihr
euch um so mehr [füllen] könnt. 25 Werdet also erfüllt vom Geist (Pneu-
20 ma), | aber vermindert an Vernunft (Logos). # Denn der Logos ist die
Seele. Eine Seele ist es auch. #17“

12 ayv im Sinne von kaiv Nr. 2g bei Bauer/Aland, WbNT 797.


13 Der koptische Umstandssatz kann auch als einleitender Nebensatz des folgenden Hauptsatzes
aufgefasst werden.
14 Im Text: Euch. Der emendierte Text ergibt einen sinnvollen Abschluss der vorhergehenden
Seligpreisung wie in EpAp p. 24,12–25,7.
15 Im Text: Euch, vgl. Anm. zu § 17.
16 Möglicherweise ist die Negation zu streichen. Der Text ist ohnehin fehlerhaft (s. Textanm.).
17 Der offenkundig verderbt überlieferte Satz hat bereits dem Schreiber Schwierigkeit gemacht
(s. Textanm. zu p. 4,22). Die im Text angenommene Gleichsetzung von Logos und Psyche
konnte bisher anderweitig nicht belegt werden, s. Colpe, JbAC 21, 1978, 129 Anm. 23. Kirch-
ner emendiert: „Denn der zur Seele 〈gehörende〉 Verstand ist auch seelisch.“
14 I: Epistula Jacobi apocrypha

Von der Nachfolge (p. 4,22–5,6)


24 26 aä"oyv|ö—B de paèh" new èe pèaeis | 24 oyN qam Mman api-
ue nek | öpe änek vac aä—Nkve gar N|26 svn nneneia< Näaoyt,
28 | mN nenmeey m—n nen<me | 28 aä—Noyaä—N Nsvk, < uäe «[e] | nen
at–Mtroypiraze Mman | 30 abal ä"tootW Mpdiabolos e|uay,
32 27 awoyvö—B Nqi pèaeis | 32 paèew èe eö pe pet—Nämat | ere-
tNeire Mpoyvöe Mpivt, | 34 eytM< nhtN abal ä"toot—W äN |
36 oymeros Ndvrea' äM ptroy|36 piraze MmvtN abal ä"to-
ot—W | Mpsatanas vac 28 eövpe de | 38 eylvèÄ MmvtN abal
40 ä"to|otW Mpsatanas ayv ey|40 pht nsa thne ayv NtetNR
p. 5 pew\oyvöe, 29 <[èoy] Mma‚ èe wna|2 mRre thne ayv wna-
4 övö | thn™ ~Mmhei ayv wnamey|4 e a[rvt]~ èe äatetNövpe
| Mm[Rre]it ärh" äN tewpronoia | 6 kata tetN[p]roäairesis,

Leiden, Kreuz und Tod (p. 5,6–6,21)


8 30 ä"e | NtetNnalo en eret–Noei | 8 Mmaeisarj ayv eret–NR
| äa<e ähtw N–Mpauos h Nte|10 tNsayne en èe MpatoyRäy'-
12 |brize Mmvt–N, ayv Mpatoy|12 Rkathgori MmvtN änn oyèi|N-
qan—S, oyde Mpatoyvt—P | 14 thne aäoyn ayöteko, 31 oyte
16 | empatoyqaeie thyt—N ä—N oy|16 mn—Tanomos, oyte Mpatoy-
|Rs§o[y] Mmvt—N ä–Nn oymN—T|18 %a&logos oyte MpatoytvM–S
20 | thne ä—Nn oyöoy Ntaäe ävvt | 20 abal ä"toot—w m—pponhros,
32 | tetNtolma a<so aysarj, | 22 v? nete pp—n—A oei Nsab—t
24 ew|kvte aray 33 eretNöanmak|24 mK ' apkosmos èe oyhr '
pe | atetNäaeie# ayv èe M–NNsv|26 tN an oyhr pe, tetnaqn-
28 t—s, | ere petnbios oyäooy Noyvt | 28 pe ayv net—Mpauos
eynoy|noy Noyvt {te}, Nagauos# gar | 30 Nsenaei en aäoyn
32 apkosmos, 34 | eri katafroni qe Mpmoy | 32 ayv NtetNwi ra-
oyö apvneä, | ari pmeeye Mpastayros | 34 ayv pamoy ayv
tetNna|vN—Ä,

5,1 <[èoy] Ed. pr. 5,4 a[rvt]~ Ed. pr.; n parum servata, a[thn]™ Kirchner 5,5 Mm[Rrei]t
sec. Ed. pr. 5,17 s oymn—t%a&logos Schenke, Kirchner, NHS (Rouleau versio) : oymn—t%at&-
logos Ed. pr.; sec. cod. Rouleau txt 5,19 oyöoy : coni. oyövs Schenke, Kirchner, NHS
5,25 atetNäaeie : leg. äatetNäh Schenke 5,28 s eynoynoy Noyvt {te} Na. :
ey{n}oynoy Noyvt te rell.; eynoynoy cod. loco *eyn oyoynoy, cf. supra, 2,26
aäoyvö—b loco *aäoyoyvöb 5,29 Nagauos cod., Ed. pr., NHS, Kirchner, Rouleau (caret
sensu); äNapauhtos coni. Schenke; suspicor Napauos ex graeco *apauvs, cf. infra, 7,9
Mfaneros »aperte« ex graeco *fanervs
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 15

Von der Nachfolge (p. 4,22–5,6)


24 26 Ich antwortete und sprach zu ihm: „Herr, | wir können dir gehorchen,
wenn du es willst. Denn wir haben unsere leiblichen Väter, unsere Mütter
28 und unsere Dörfer verlassen | und sind dir nachgefolgt. a Gewähre uns
nun, dass wir nicht von dem bösen Teufel versucht werden.“ b
32 27 Der Herr antwortete | und sprach: „Was ist die euch gewährte Gnade18
(wert), wenn ihr den Willen des Vaters a tut und es euch nicht gleichsam
36 als Gabe19 von ihm zuteil wird, während | ihr vom Satan versucht werdet?
40 28 Wenn ihr also vom Satan bedrängt und | verfolgt werdet und seinen
p. 5 (sc. des Vaters) \ Willen tut – 29 ich [sage] (euch): Er wird euch lieben
4 und | euch mir gleichmachen und an euch denken, denn ihr seid in seiner
Vorsehung entsprechend eurer Wahl ge[liebt] worden.“ a

Leiden, Kreuz und Tod (p. 5,6–6,21)


8 30 „Wollt ihr denn nicht aufhören, | das Fleisch zu lieben und euch vor den
Leiden zu fürchten? Oder wisset ihr nicht, dass ihr noch nicht misshan-
12 delt, noch nicht | unter Zwang angeklagt und noch nicht ins Gefängnis ge-
16 worfen seid? a 31 Auch nicht widerrechtlich verurteilt, | grund〈los〉 gekreu-
20 zigt und nicht im Sande20 begraben worden seid wie ich | von dem Bö-
sen? a 32 Ihr wagt es, das Fleisch zu schonen, ihr, die euch der Geist wie
24 eine Mauer umgibt? 33 Wenn ihr bedenkt, | wie lange der Kosmos | 〈vor
euch〉 21 besteht und wie lange nach euch, werdet ihr finden, dass euer
28 Leben nur einen Tag währt | und eure Leiden nur eine Stunde. Denn 〈ohne
Leiden〉 22 wird man nicht in die Welt kommen. 34 Verachtet also den Tod
32 | und seid (gerade dadurch) besorgt um das Leben! Denkt an mein Kreuz
und meinen Tod, und ihr werdet leben!“

18 pet—nämat p. 4,32: In seltener Einmütigkeit übersetzen Ed. pr. und Rouleau (votre récom-
pense), Kirchner (euer Verdienst) und NHS (your merit) genau das Gegenteil von ämat
(Crum, Dict. 681a s. v. ämot: grace, gift, in den Zitaten favour). Die rhetorische Frage will
ja die Jünger darin bestärken, dass die Gnade des Vaters auch in Verfolgungszeiten erhalten
bleibt.
19 Die Fügung äN oymeros N(dvrea) scheint dem griechischen ejn mevrei tinov"
nachgebildet.
20 äNn oyöoy „im Sande“ wurde erkannt von Plisch, daher bedarf es nicht mehr der früheren
Emendation von Schenke äNn oyövs „in Schande“, „schmählich“; abwegig Rouleau „dans
le parfum“.
21 Nach Emendation von Schenke; im Text: „ihr seid gefallen“.
22 Im Text: die Guten; die Emendation basiert auf der paläographisch minimalen Konjektur
Napauos statt Nagauos (s. Textanm. zu p. 5,29).
16 I: Epistula Jacobi apocrypha

36 35 aä"oyvö—B Nde pa|36 èh" new èe pèaeis M|pvr ' ateyo


p. 6 aran Mps§os | 38 mN pmoy, neei gar seoyhoy \ Mmak,
36 awo[yv]öB Nqi pèaeis | 2 paèew èe äamhn <èv Mmas | nh-
4 tN èe mN laay™ ~aoyèe|4 ei eimhti Nsepi[s]t[eye] åpa-
s§os, | nenta[ä]pistey™ [ga]r apas|6 §os, tvoy te tm—n[t]-
8 ero Mp|pnoyte 37 övpe qe eret—Nöi|8 ne Nsa pmoy Nuäe
nnetma|oyt ' etöine Nsa pv—n—Ä, öaw|10 oyvN—Ä gar anet–Mmey
12 Nqi pe|toyöine Nsvw, ey Nde peto|12 ei ney Nraoyö 38 äM
p%t&retet—Nkv|te Ntvt—N äa pra Mpmoy, wna|14 tamvt—N at-
M—n—Tsvt—P, %s&e mma(n) | <èoy Mmas nhtN èe {ne} mN laye
16 | 16 naoyèeei N–netR äa<e äht„ | Mpmoy, tmN–TR%r&o ›gar Mp-
moy# | 18 ta netoymoyoyt Mmay te, 39 | övpe eret—Nsat—P
20 araei, tN|20 tN thne apöhre MpepN–A et|oyaab,

Vom Ende der Prophetie (p. 6,21–7,1)


40 tote aä"ö—n—T—W anak | 22 èe pèa"s Neö Nsmat enaö R|pro-
24 fhteye Nneei etRaji|24 oy Mman atR–NRprofhteye | ney,
naövoy gar Nqi netRai|26 ti Mman, ayv etqvÖ—T abal | ähtN
28 atroysvtM aylogos | 28 abal ä"tootN, 41 aäapèaeis | oyv-
ö—B peèaw, èe NtetN|30 sayne en, èe aynoyäe Ntape | Nte-
profhtia m–N "väannhs,
32 42 | 32 anak Nde paèh" èe pèa"s | {èe} mhti oyN öqam awei
N|34 tape Nteprofhtia, paèe | pèaeis nh" èe äotan eretN-
36 |36 öanMme èe ey pe ape ayv | èe öare tprofhtia R pb—l
p. 7 Nta|38 pe, eri noei èe ey pe aäoywi \ tesape,

6,5 nenta[ä]pistey™ [ga]® NHS, Kirchner 6,6 s Mp|pnoyte : p iteratur in transitu versu-
um 6,12 p%t&retet—n Ed. pr. 6,14 fin emm—A cod. : %s&e mma(n) Schenke, Kirchner; em-
ma(n) Ed. pr., NHS 6,15 {ne} edd. 6,17 tmn—tR%r&o : linea super r manu altera | Mpmoy
»mortis« : sec. cod. Kasser ap. Ed. pr. 93, Rouleau; Mpnoyte »Dei« coni. Ed. pr. (excepto
Kasser), NHS, Kirchner, Na.; %N&mp%h&oy%e& »caelorum« Schenke 6,26 etqvöt : et corr.
ex ey? 6,29 peèaw sic ratione sahidica loco paèew
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 17

36 35 Ich aber antwortete und sprach | zu ihm: „Nein, Herr! Rede uns nicht
p. 6 vom Kreuz und vom Tod, denn diese sind fern \ von dir!“
36 Der Herr antwortete und sprach: „Wahrlich, ich sage euch: Niemand
4 wird gerettet werden, | so er nicht an mein Kreuz glaubt. [Denn] die an
mein Kreuz geglaubt haben, denen gehört das Königreich Gottes.
8 37 Trachtet also | nach dem Tod wie die Toten nach dem Leben. Denn das,
12 wonach sie suchen, wird ihnen offenbar. Was kann | ihnen Sorge bereiten?
38 Wenn ihr euch dem Tod zuwendet, wird er euch die Erwählung wissen
16 lassen. Wahrlich, ich sage euch: Niemand | von denen, die sich vor dem
Tode fürchten, wird gerettet werden. Denn das Königreich 〈Gottes〉 23 ist
20 derer, die getötet werden24. 39 Werdet vorzüglicher als ich! | Macht euch
dem Sohn des heiligen Geistes gleich!“

Vom Ende der Prophetie (p. 6,21–7,1)


40 Danach fragte ich ihn: „Herr, wie werden wir denen prophezeien kön-
24 nen, die | uns auffordern, ihnen zu prophezeien? Denn es sind viele, die
uns bitten und ihre Erwartung auf uns setzen, ein (prophetisches) Wort
28 | von uns zu hören.“ 41 Der Herr antwortete und sprach: „Wisset ihr nicht,
dass das Haupt der Prophetie mit Johannes abgeschlagen worden ist?“ a
32 42 | Ich aber sprach: „Herr, ist es denn möglich, das Haupt der Prophetie
36 wegzunehmen?“ Der Herr sprach zu mir: „Wenn ihr | erst einmal verstan-
den habt25, was »Haupt« bedeutet und dass die Prophetie vom Haupt aus-
p. 7 geht, dann begreift, was es heißt »sie haben \ ihr Haupt weggenommen«!“

23 Im Text „des Todes“, s. Textanm.


24 Nicht: „die sich selbst töten“ (NHS, Rouleau).
25 Der Konditionalsatz im Sinne von Bauer/Aland, WbNT 1190 s. v. o%tan Nr. 1b.
18 I: Epistula Jacobi apocrypha

Das Himmelreich in Gleichnissen und in offener Rede (p. 7,1–22)


43 aä[iR] öarp eeiöe | 2 èe nMmht—n ärh" ä—n äMpara|bolh ayv
4 neret–Nrnoei | 4 en, <[n]oy an <öeèe nM|mh[tN ä]› oyvn—Ä
abal ayv | 6 NtetNraisuane en 44 alla | Ntvt—N neret—Nöo-
8 op nh" | 8 Nnoyparabolh ärh" ä—n äM|parabolh, ayv Mfaneros
| 10 ärh" äNn oyvn—Ä abal, 45 qeph | atret—Noyèeei eysapsp
12 | 12 en Mmvt–N, alla Ntvt—N | oyrat oyaet,thne ayv | 14 Öpe
16 oyN qam ari öar—P ara|ei ävvt, teei gar te uäe | 16 etere
pivt naMRre thne, 46 | övpe eretNmaste Nuy|18 pokrysis
20 ayv pmeye Näht | euay, pmeye gar Näht, Ntaw | 20 pe eöaw-
èpe uypokrisis, | uypokrisis ävvs oyhoy a|22 bal Ntmhe,

Das Gleichnis von der Dattelpalme (p. 7,22–8,15)


24 47 Mpvr aävK–M | NtM—ntRro N–Mphye, | 24 estNtant ' ngar ay-
vL–Ä# nb—N|ne, %peei& entaäa newkarpos äe<e | 26 Mpewkvte,
28 48 awteyo abal N|äenqvbe, ayv Ntaroy< oyv | 28 aäoytre
tate öayeie, 49 te|ei an te ue Mpkarpos Ntaä|30 övpe
32 abal äN <noyne N|oyvt ' Ntaroytak—n—W ay|32 èpo NäNkarpos
ä"tN äaä, 50 | nenanoys Mmen pe, ene | 34 oyN öqam <noy aR
nitv|qe BbRre, nekaqnt—s,

7,17 s Nuypokrysis cod., NHS, Kirchner : Nuypokrisis negligenter Ed. pr., Rouleau
7,24 vlä : leg. ölä Ed. pr. 7,25 %peei& Na. : peei (sahidice paei) resumens in parabolis v.
EpJac 8,17; 12,24s; EvThom 8 (p. 33,30); emendatione Schenke 24–26 n%t&b—nne entaäa
ne%s&karpos äe<e Mpe%s&kvte non est opus 7,26 awteyo : coni. ayteyo
Kirchner 7,31 -tak—n—w : *tvkN vox ignota, v. notam ad versionem 7,35 nekaqntS Kirch-
ner : nek aqntS Ed. pr., Rouleau; nek %nek&aqntS NHS
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 19

Das Himmelreich in Gleichnissen und in offener Rede (p. 7,1–22)


43 „Zuerst habe [ich] in Gleichnissen mit euch geredet und ihr habt nicht
4 begriffen. | Jetzt wiederum rede ich offen mit euch und ihr versteht (im-
8 mer noch) nicht. a 44 So seid ihr mir | zum Gleichnis in Gleichnissen ge-
wesen und sichtbar in offener (Rede)26. 45 Eilt, dass ihr gerettet werdet,
12 | ohne dass man euch erst bitten müsste; bemüht euch vielmehr selbst und
16 kommt mir wenn möglich zuvor. Denn auf diese Weise | wird euch der
Vater lieben. 46 Hasst die Heuchelei und die arge Gesinnung. Denn die
20 Gesinnung | bringt die Heuchelei hervor, und die Heuchelei ist fern von
der Wahrheit.“

Das Gleichnis von der Dattelpalme (p. 7,22–8,15)


24 47 „Lasst das Himmelreich nicht verdorren. | Denn es gleicht einem
Dattelpalmenschössling, | dessen Früchte rings um ihn herabfielen27.
28 48 Er brachte Blätter hervor28. Und als sie aufsprossten, | ließen sie die
Keimzelle vertrocknen. 49 So verhält es sich auch mit der Frucht, die aus
derselben Wurzel entstanden ist. Als man ihn (sc. den Schössling) 〈 auf-
32 gezogen〉 hatte, | wurden Früchte hervorgebracht durch viele29. 50 Besser
wäre wohl: Wenn es jetzt möglich wäre, neue Pflanzungen anzulegen,
würdest du es finden30.“

26 So mit Kirchner; möglich auch: in der Öffentlichkeit, vor aller Augen.


27 Das Verb äe<e, eigentl. „strömen“, „sich ergießen“, deutet auf einen üppigen Ertrag der Dat-
telpalme. Zugleich kann das Verb das Abdriften vom Kurs oder das Verfehlen des Zieles be-
zeichnen (Hebr 2,1 für pararreißn, zit. bei Crum, Dict. 719a). Die mehrdimensionale Seman-
tik von äe<e steht im Einklang mit der Intention des Gleichnisses, das mit mancherlei
Unklarheit behaftet ist: Trotz reicher Früchte bleibt der Schössling unbeachtet, so dass er
schließlich verdorrt. Die gleiche Gefahr droht dem Himmelreich (wie auch unten, § 97).
28 Bei Beibehaltung des Textes p. 7,26 awteyo bezieht sich das pronominale Subjekt 3. Pers.
Sing. masc. auf den Schössling (ölä, Sing. masc.). Kirchner konjiziert Plur. ayteyo, sc.
die Früchte.
29 Zur Emendation der vox ignota *tvkN p. 7,31s. P. Nagel, Gleichnisauslegung S. 161–165;
„durch viele“ bleibt letztlich unerklärt.
30 Das Objektssuffix Sing. fem. dürfte sich auf das Himmelreich (kopt. fem.) beziehen.
20 I: Epistula Jacobi apocrypha

36 51 epee# | 36 aä"èi eay ä" neei äauh Mpi|oyaeiö, etbe ey


p. 8 tet–nRka|38 texe Mmaei eeiqeph abvk, 52 \ m—NN‚å pä[is]e gar
äatetN< | 2 anagkh araei, atraqv äatN th|ne Nkemn—Tömh%n&
4 Näooy e|4 tbe Mparabolh, 53 ~™srvöe pe | Näenrvme a-
%tro&ysv[tM] Nsa %p&tse|6 bo ayv nseRno" NNö[o]os ayv
8 | pèo ayv pkvt, ayv Nä—b–S n—M|8 paruenos, ayv pbeke Nner-
|gaths ayv nekeia<, ayv tsä"|10 me, vac
12 54 övpe Nrewqeph äa pra | Mplogos, plogos Ngar öa|12 r—p
men pewra pe tpistis, | pmaäsney pe tagaph, pmaä|14 öa-
mN–T pe neäbhye, eöawöv|pe gar abal ä—n—neei Nqi pvn—Ä,

Das Gleichnis vom Weizenkorn (p. 8,16–27)


16 55 | 16 plogos Ngar ewt—Ntvn ay|b–Lbile Nsoyo, peei Ntare
oy|18 eei èaw, awtanäoyt—W, ayv N|tarewrvt awmRrit—W eaw-
20 ney | 20 aäaä Bb–Lbile apma Noyeie, | ayv NtarewR ävb awoy-
èeei, eaw|22 tsenaw Nnoyäre, palin aw|övèP aèo, 56 teei
24 an te ue | 24 ete oyN qam Mmvt—N Nèi a|rvtN Ntmnt—R–ro n—M-
phye, | 26 teei eretNtMèit—S ä"tN oygnv|sis, Ntetnaö qin—t—S
en,

Mahnung und Zuspruch (p. 8,27–10,21)


28 57 etbe | 28 peei <èoy Mmas NnhtN èe | eri nhfe, Mpvr ' aR-
plana 58 | 30 ayv äaä Nsap aä"èoos nhtN m–N | netNerhy, ayv
32 an Ntak oya|32 eet—k v "akkvbos aäIèo|os èe oyèeei, ayv
aä"ävn | 34 atootK atrekoyaäK Nsvei | ayv aä"tsebe eietk
36 abal | 36 auypouesis NnaäR–N NNarxvn, 59 | eney èe anak aä"-
eI apitN | 38 ayv aä"öeèe ayv aä%oy&Rskylle | Mmaei, ayv
p. 9 aä"wi Mpaklam '\ NtarinoyäM Mmvt—N, 60 aä"|2 ei gar apitN
4 atraoyvä N–M|mht—N èekase etrenaoy|4 vä nMmh" ävt,thne
ayv | Ntariqine NnetNhei, e|6 mN melvt ä"voy Ntaä"oy|hä
8 äNn nhei etnaö öap—T | 8 aray Mpsap eeiöanei¿ a|pitN vac

7,35 s epee|aä"èi : sec. cod. NHS; epe%i&|aä"- Ed. pr., Rouleau (Rouleau mendose in app. :
epqe codex); epe%i& e|aä"- Kirchner; leg. epee%i&|aä"- (*epeei loco epei graece)
8,1 pä[is]e Kirchner, NHS : pä[hb]e Plisch 8,3 mNtömh Näooy cod. : mNtömh%n&
Näooy Ed. pr., NHS, Rouleau; mNtömh%n nebat& Näoyo Kirchner 8,5 a%tro&ysv[tm]
NHS : aysv[tm] Ed. pr., Rouleau; %e&aysv[tm] Kirchner | %p&tsebo Kirchner 8,11 plo-
gos 2° : l corr. ex öe (indicat *öeèe) 8,11 s öar—p men pewra : pewra Nöarp trsp.
Kirchner (om. men) 8,30 aä"èoos NHS : aäi- Ed. pr., Kirchner, Rouleau (trema valde
tenue) 8,38 aä%oy&Rskylle Na. : aä%i&- edd. 9,3 etrena- : leg. eretna Ed. pr.
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 21

36 51 „Da | ich ebenso31 vor dieser Zeit verherrlicht worden bin, warum haltet
p. 8 ihr mich zurück, wenn ich mich beeile zu gehen? \ 52 Denn nach dem
[Leiden] habt ihr mich gezwungen, noch 18 Tage32 bei euch zu bleiben
4 | wegen der Gleichnisse. a 53 (Dabei) [hätte] es den Menschen genügt, auf
8 〈die〉 Unterweisung 〈zu〉 hören und (1) »die Hirten« a, | (2) »das Säen« b,
(3) »das Bauen« c, (4) »die Lampen der Jungfrauen« d, (5) »den Lohn der
Arbeiter« e, (6) »die Bauleute (?)« f 33 und (7) »die Frau« g zu verstehen.“
12 54 „Seid eifrig bemüht um das Wort. Denn das erste Stück des Wortes | ist
der Glaube, das zweite die Liebe, das dritte die Werke a. Aus diesen näm-
lich entsteht das Leben.“

Das Gleichnis vom Weizenkorn (p. 8,16–27)


16 55 | „Das Wort gleicht nämlich einem Weizenkorn. Als jemand es säte,
20 setzte er sein Vertrauen darauf; als es wuchs, liebt er es, da er | viele Kör-
ner anstelle des einen sah, und als er ans Werk ging, wurde er (vor dem
Hungertod) gerettet34, da er es zu Brot verarbeitete. Und dann blieb (oder:
24 ließ er) noch etwas für die Saat übrig. 56 Auf ebendiese Weise | könnt
ihr das Himmelreich empfangen. Wenn ihr es nicht durch Erkenntnis
erlangt, werdet ihr es nicht finden können.“ a

Mahnung und Zuspruch (p. 8,27–10,21)


28 57 „Deshalb | sage ich euch: Seid nüchtern, geht nicht in die Irre! a 58 Ha-
32 be ich doch viele Male euch allen und ebenso dir allein, | Jakobus, gesagt:
Rettet euch! Und dich habe ich aufgefordert, mir nachzufolgen. Und ich
36 habe dich belehrt | über das Verhör vor den Herrschern a. 59 Siehe: Ich
bin hinabgestiegen und habe geredet, ich 〈wurde〉 misshandelt35 und habe
p. 9 meinen Kranz empfangen a, \ als ich euch gerettet habe. 60 Denn ich bin
hinabgestiegen, um mit euch zu wohnen, damit ihr eurerseits mit mir
wohnt. Und als ich eure Häuser ohne Dach gefunden habe, habe ich in
den Häusern Wohnung genommen, die mich zu sich aufnehmen könnten,
8 | als ich herabgestiegen bin.“
31 Die Wendung ä" neei „ebenso“ passt nicht in den Zusammenhang; da sie hart an das vorher-
gehende Gleichnis anschließt, ist zu vermuten, dass § 51–56 aus einem anderen Kontext stammt
und nur wegen des Inhalts (Gleichnisse und ihre Deutung) mit § 47–50 verbunden wurde.
32 Kirchner emendiert 18 Monate, die annähernd den 550 Tagen von EpJac § 9 entsprechen.
33 Das nur in EpJac p. 8,9 belegte nekeia< wird seit Ed. pr. als Plural des Subst. fem. kite
„Doppeldrachme“ aufgefasst und mit „die Doppeldrachmen“ übersetzt. Diese Ableitung ist
jedoch nicht gesichert, möglich wäre auch ein Nomen agentis Pl. von kvt „bauen“, s. P. Na-
gel, Gleichnisauslegung S. 170–171.
34 awoyèeei „er wurde gerettet“ gehört noch der Bildhälfte an und bezeichnet die Rettung aus
leiblich-materieller Not. Kirchners Übersetzung „er wurde erlöst“ transponiert die Feststel-
lung u. E. ‚voreilig‘ in die geistig-religiöse Sphäre (vgl. auch den Nachsatz).
35 Kirchner auf Grund anderer Ergänzung (s. Textanm.): „ich habe mich abgemüht“.
22 I: Epistula Jacobi apocrypha

61 etbe peei peiue | 10 nhei v? nasnhy, eri noei èe ey | pe


12 pnaq Noyaein, 62 pivt ' | 12 R xria en Mmaei, mare | "vt gar R
xreia Nöhre al|14 la pöhre pe eöawR xreia | Mpivt, 63 eei-
16 pht areT–W M|16 petMmey, n–W–öaat Ngar | MmvtN en Nqi pivt
Mpöh|18 re,
20 64 svtM Nsa plogos, | eri noei Ntgnvsis, m—r–re pv|20 vN–Ä
ayv m–N laye napvt | Nsa thne, oyte m—N laye | 22 nalvèÄ
Mmvt—N ä" bal | Nsabhl arvt—N oyaet, thne
24 65 | 24 v? Ntalaipvros v? N|kakodaimvn v? N|26 äy'pokr"ths
28 Ntmhe : | v? NrMn—noyè Ntgnvsis, | 28 v? %M&parabaths Mpneyma
66 | ä"e öa <noy an tet—nRäypo|30 mine asvtM, eööe arv|tN
32 aöeèe èin NöaR–P, ä"e | 32 <noy an tet—nRäy'pomine an|katke,
eööe arvt—N ara"s | 34 èin Nöar–P èekase esna|öep thne
p. 10 aras Nqi tmN–TRro Nmphye \ 67 se Mman <èoy Mmas nht—N
4 | 2 èe smatN atre oypetoya|ab ei apitN ayèväM ayv N|4 te
oyrMNoyaein eI apitN | apkekei Näoyo arvtN aR R|6 ro H
atMeire,
8 68 aä"R pmeye | Nnetn—Rmei[*] mN petNähbe | 8 ayv tet–Nlyph,
seoyhoy M|man, 69 <noy qe v netöoop | 10 Mpb—l Nteklhro-
12 nomia M|pivt, rime ä—M pma eteööe | 12 ayv Ntet—nR ähbe ayv
Nte|tNtaöe aeiö M—Ppetnanoyw | 14 ävs ere pöhre nna,
16 aärh" ka|lvs, vac 70 se Mman, <èoy Mmas | 16 nhtN èe ene
ntaäoytNnaoyt | öa netsvtM araei, ayv e|18 ne ntaeiöe-
20 èe mN netM|mey, neeinabvk en aärhei | 20 anhäe ä"èM pkaä
vac tenoy qe | loipon öipe aèN net—Mmey

9,19s pv|vN—ä leg. pvN—ä (cf. 6,6) 9,28 %M&parabaths Ed. pr. | Mpneyma : M%pe&pney-
ma Ed. pr., Kirchner
10,7 -rmei[*] : rmei[™] Ed. pr.; rmei™ NHS, Rouleau; rmeiª Kirchner. Vestigia parum clara,
vox tantum hoc loco testata. 10,16 ene : praem. %eimhti& Schenke (admitti non potest, cf.
Göttinger Miszellen 152, 1996, 45)
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 23

61 „Glaubt mir deshalb, meine Brüder. Versteht, was das große Licht ist.
12 62 Der Vater | bedarf meiner nicht. Denn kein Vater bedarf des Sohnes,
sondern der Sohn ist es, der den Vater braucht. a 63 Ich bin auf dem Weg
16 zu | ihm. Denn der Vater des Sohnes bedarf eurer nicht.“

20 64 „Hört auf das Wort, versteht die Erkenntnis, liebt das | Leben a, und
niemand wird euch verfolgen, keiner wird euch von außen36 bedrängen –
ausgenommen ihr selbst.
24 65 | O ihr Elenden, o ihr Wahnwitzigen, o ihr Vortäuscher der Wahrheit, o
28 ihr Verfälscher der Gnosis, | o 〈ihr〉 Übertreter des Geistes! a 66 Verharrt
ihr bis jetzt noch beim Zuhören, während ihr von Anfang an hättet reden
32 müssen?! | Verharrt ihr jetzt noch beim Schlafen, während ihr von Anfang
an hättet wachen müssen a, damit das Himmelreich euch aufnimmt?! \
p. 10 67 Wahrlich, ich sage euch: Es ist leichter, dass ein Heiliger in Beflek-
4 kung hinabsteigt und | ein Lichtmensch in die Finsternis hinabsteigt als
dass ihr zur Herrschaft gelangt – oder auch nicht!“ a

8 68 „Ich habe mich an eure Tränen, eure Trauer und | eure Betrübnis erin-
nert; a sie (sc. jene früheren) sind fern von uns. 69 Jetzt aber, o die ihr
außerhalb des Erbes des Vaters seid a, weint und trauert, wo es nottut, und
verkündet die gute (Botschaft), wie der Sohn in rechter Weise aufsteigt.
16 70 Wahrlich, ich sage | euch: Wenn ich zu denen gesandt worden wäre, die
auf mich hören, und wenn ich mit jenen geredet hätte, so würde ich nie-
20 mals | von der Erde aufsteigen37. Nun also schämt euch hinfort über jene!“

36 ä" bal ist wohl als adverbiale Bestimmung anzusehen. In den anderen Übersetzungen wird es
mit der folgenden Präposition Nsabhl „außer“, „ausgenommen“ zusammengezogen.
37 aärhei (p. 10,19) „hinauf“ (die anderen Übers.: „hinab“): zur Begründung s. Nagel, Göttin-
ger Miszellen 152, 1996, 43–49.
24 I: Epistula Jacobi apocrypha

Teil III: Abschiedsreden (p. 10,22–15,6)

71 | 22 eis ähhte <naoyaeie arvtN | N<bvk ayv N<oyvöe en '


24 | 24 aqv apeäoyo äatN thne, Nue | ävtthyt—N ete Mpet—Noy-
| 26 vöe, vac <noy qe oyvä thne | Nsv" äN oyqeph, 72 etbe
28 peei | 28 <èoy Mmas nht—N etbe thne | Ntaäiei apitN, NtvtN
32 pe | 30 Mmere<, NtvtN pe ne|tnaövpe Naitios MpvN–Ä | 32 äN
äaä, vac 73 eri parakalei Mpivt, | tvbÄ Mpnoyte Näaä Nsap
| 34 ayv wna< nhtN, 74 oymakraios | pe pentawney arvt–N
36 nMmew | 36 eytaöe aeiö Mmaw äN Nag|gelos ayv ey< eay
new äN | 38 netoyaab, pvtN pe pvn—Ä, | reöe ayv telhl Mmv-
p. 11 t—N ävs \ öhre Mpnoyte, 75 toyèo ˘[p]oy|2 vöe38 èekase
4 eretnaoyèe|ei, èi èpio abal ä"toot, ayv | 4 NtetNtoyèe
thne,
76 <saps—P | äarvt—N äat—M pivt, ayv wna|6 ke äaä nhtN abal,
8 77 ayv ntar—N | svtM aneei anövpe Nöila|8 ros neaäMvkM
`N´gar pe a|ärh" aèN nentanèooy Nöa|10 r–P, 78 ntarewney
12 de aran eN|reöe paèew èe oyaei nht—n | 12 v netöaat
Nnoyparaklh|tos, oyaei nht—N v net—R xria | 14 Nnoyämat,
16 senaövpe M|makarios Nqi nenta`ä´oyRpar|16 ähsiaze Mmay
ayv aäoyèpo | ney Mpämat oyaetoy,
79 tNt—N | 18 thne aä—NöMmaei èe eyöo|op Nneö Näre N—naäR–N
20 tetN|20 polis, etbe ey tetNö—trtaR–T | eretNnoyèe Mmvt–N
abal | 22 oyaet, thne, ayv tetNoy|aeie atet–Npolis, 80 aä-
24 rvtN | 24 petMma Növpe tetNkve | Mmaw abal oyaet, thne
ere | 26 tNsabte Mmaw Nnetoyvöe | aoyhä NähtW, vac
28 81 v? netoya|28at ayv netpht abal, oyaei | nht—N èe sena-
teäe thne, 82 H | 30 meöeke, eretMmeye apivt, | èe oy-
32 maeirvme pe H eöaw|32 piue aèN äNsapS–P h eöawR|xari-
ze Noyeei äa oyeei, h e|34 öawRanexe noyeei ewöi|ne,
36 83 wsayne gar Mpoyvöe ayv | 36 mN petere tsarj R xria
M|maw, èe Ntas en pe, etepiuy|38 mi atcyxh,

10,23 N<bvk : leg. Ntabvk vel tabvk Ed. pr.


11,1 s ˘[p]oyvöe sec. Kasser ap. Ed. pr., Kirchner, Rouleau : M[pw]oyvöe NHS (spatium
non sufficit, v. notam 38 infra) 11,8 neaäMvkM : leg. neaäN- Ed. pr. 11,9 nentanèooy :
NHS txt et versio, Rouleau : nentawèooy bene coni. Mueller ap. NHS app., Kirchner
(v. etiam Ed. pr. 64 ad p. 11,9–10) 11,30 meöeke sic : vox insolita (v. notam ad versionem)
11,31 s eöawpiue : -%R&piue NHS

38 Für die Ergänzung „[seinen] Willen“ (NHS) reicht die Lakune nicht aus; mit knappster Not
[pa]oyvöe „[meinen] Willen“, jedoch am ehesten mit Kirchner „[den] Willen“, nämlich
des Vaters, vgl. toV qevlhma für den Willen Gottes Röm 2,18.
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 25

Teil III: Abschiedsreden (p. 10,22–15,6)

71 „Siehe, ich werde mich von euch entfernen und gehen, und ich will
24 nicht | länger bei euch bleiben, wie ihr es selbst nicht gewollt habt. Jetzt
28 aber folgt mir eilends. a 72 Deswegen | sage ich euch: Um euretwillen bin
ich herabgestiegen. Ihr seid die Geliebten; ihr seid’s, die Urheber des
32 Lebens | unter vielen sein werden. 73 Ruft den Vater an, bittet Gott viele
Male, und er wird euch geben. a 74 Selig ist, wer euch mit Ihm gesehen
36 hat, | während Er unter den Engeln verkündet und unter den Heiligen ver-
herrlicht wurde. Euch gehört das Leben. Freut euch und frohlockt als \
p. 11 Kinder Gottes. a 75 Bewahrt [den] Willen38, damit ihr bewahrt werdet.
4 Lasst euch von mir tadeln, und | ihr bewahrt euch selbst.

76 Ich bitte für euch beim Vater, und er wird euch viel vergeben.“ 77 Als
8 wir dies hörten, wurden wir heiter, | denn wir waren betrübt über das, was
〈 er〉 uns zuvor gesagt hatte. a 78 Doch als er sah, dass wir uns freuten,
12 sagte er: „Wehe euch, | die ihr eines Beistandes bedürft! Wehe euch, die
ihr einer Gunst bedürft! a Selig werden die sein, die frei heraus gespro-
16 chen haben a | und (dadurch) die Gunst für sich allein erworben haben.“

20 79 „Vergleicht euch mit Fremdlingen a, wie es ihnen vor eurer | Stadt er-
geht. Warum seid ihr schockiert, wenn ihr euch selbst hinauswerft und
24 von eurer Stadt entfernt? 80 Warum | verlasst ihr euren Wohnsitz aus
eigenen Stücken und überlasst ihn denen, die sich in ihm niederlassen
wollen?“ a
28 81 „O die ihr ausgestoßen | und auf der Flucht seid! a Wehe euch, denn sie
bekommen euch doch zu fassen! 82 Oder glaubt ihr womöglich39, dass
32 der Vater leutselig ist; | oder sich durch Bitten (pl.) umstimmen lässt; oder
dass er sich dem einen um des anderen willen gefällig erweist oder je-
mandes Klage anhört, wenn er darum ersucht? 83 Denn er kennt das Be-
36 gehren und | das, wonach das Fleisch verlangt. Ist es nicht das (Fleisch),
das nach der Seele verlangt?

39 Die nur EpJac p. 11,30 belegte Form meöeke ist schwerlich als bloße Variante zu S
meöak, A me$ek, L *meöek (nur L4 [Mani] mNöek belegt) „du weißt nicht“ → „viel-
leicht“ (Crum, Dict. 202a, Kasser, Compléments 32b) interpretierbar (Dittographie *meöe-
keere scheidet aus, da der Schreiber die aufeinanderfolgenden e durch Punkt getrennt hat).
Möglicherweise liegt ein analog zu meöe nim anyone, such & such, so & so (Crum, Dict.
201b) ad hoc gebildetes *meöe-ke „ein anderer weiß nicht“ → „womöglich“ vor, das ei-
nem *meöek „vielleicht“ sehr nahe kommt.
26 I: Epistula Jacobi apocrypha

p. 12 aè—N tcyxh gar | mare psvma R nabei, Nuäe, \ ete mare tcy-
xh oyèeei aè—˘ | 2 πN–A, 84 ereöaN tcyxh de oy|èeei¿ aèM
4 peuay ayv n—W|4 oyèeei Nqi pkepN–A öare psvma | övpe
Natnabei, 85 pep–N–A Ngar pe | 6 eöawt–Aäo Ntcyxh, psvma
8 äv|vw pe eöawmoyoyt ' Mmas | 8 ete Ntas MmN Mmas pet
moyoyt | Mmas, 86 äamhn <èoy Mmas nhtN èe | 10 n–wnaka
12 pnabei en abal Ntcy|xh Nlaye, oyte taitia N|12 tsarj, mN
laye gar äN nentaä|Rfori Ntsarj naoyèeei, 87 ere|14 tM
meye Ngar èe ntaäa äaä qi|ne Ntmn—Tero NMphye, neei
16 |16 etW Mpentawney araw ewoei | Mmaäwtay Närh" äN Mphye,
88 ne|18 ei NtarNsatmoy aäN–Rlypi, Nta|rewney de aran èe
20 aäNRlypei | 20 paèew, èe etbe peei <èoy M|mas Nnht–N èe-
kas eretna|22 soyvn thne, vac

Das Gleichnis von der Ähre (p. 12,22–31)


24 89 tm—n—tero gar | nmphye eseine Nnoyä–M–S e|24 awrvt äNn
oysvöe, ayv pe|ei Ntarewèete, awsite Mpew|26 karpos
28 ayv an awmoyä Ntsv|öe NäNäm—S akerampe, 90 Ntv|28 tN
ävt, thne qeph, atret—Nvä—S nhtN | n–noyäM—S NvN–Ä, èeka-
|30 se eretnamoyä abal ä—N tmn—T|Rro,

32 91 ayv efoson men eeiöoop | 32 äate thne, prosexe araei


| ayv Ntet—Npeiue nhei, psa|34 P Nde e<naoyaeie arvtN
36 | eri pameeye, eri pameeye de | 36 abal èe neeiöoop äatN
thne | Mpet—Nsoyvnt ' 92 senaöv|38 pe Mmakarios Nqi nen-
40 taä| soyvn–t, oyaei Nneei Ntaä|40 svtM ayv MpoyRpisteye,
p. 13 se|naövpe, Mmakarios Nqi ne\te Mpoyney a[y]√ a¥[naäte]

12,1–2 aè—µ|πN—a sec. NHS, Rouleau; aè˘ [p]|p—N—a Kirchner 12,2 ereöaN : sic cod.
12,6 eöawtaäo »excitat« : -taäo in cod. corr. ex -tNäo »vivificat« (linea p. c. servata) :
lectio prima vid. praeferenda (cum Ed. pr., Kirchner, Rouleau), NHS sec. correctorem 12,8 MmN
Mmas sic cod. loco Mmin Mmas 12,14 èe ntaäa : n sine linea; èe Ntaäa edd.
12,23 nmphye : in cod. sine linea 12,28 qeph : per mendum qepe Kirchner 12,31 efo-
son : o 1° corr. ex ä 12,33 fin–34 psa|P Nde : linea super p 2° indicat non esse legendam
syllabam *pN 12,34 e<naoyaie : n vid. corr. ex a
13,1 valde mutilus ; a[y]√ a¥[naäte] Na. : å[l¬]a (sic) [aynaäte] Ed. pr., similiter a[ll]å
a¥[naäte] NHS, å[l]¬a å[ynaäte] Rouleau; a[y]†a~[äoyt] Kirchner; cf. Joh 20,29
na"atoy Nnete mpoynay ayv aypisteye (om. ayv PPalau Rib. 183 ed. Quecke), in
hoc versu nec graece neque coptice apparet vox alla, ideo restitutio alla in citatione EpJac
parum probabilis
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 27

p. 12 Ohne Seele nämlich kann der Leib nicht sündigen, ebenso wie \ die Seele
nicht ohne (das) Pneuma gerettet wird. 84 Wenn also die Seele ohne
4 Böses gerettet wird, | desgleichen auch das Pneuma, wird der Leib sünd-
los. 85 Denn das Pneuma ist es, das die Seele 〈 lebendig〉 40 macht a, der
8 Leib dagegen tötet sie, | das heißt, sie selbst ist es, die sich tötet. 86 Wahr-
lich, ich sage euch: Er wird niemandes Seele die Sünde vergeben noch
12 die Schuld dem | Fleisch.
Denn niemand von denen, die das Fleisch angelegt haben,wird gerettet
werden. 87 Glaubt ihr etwa, dass viele das Himmelreich gefunden ha-
16 ben? Heil | dem, der sich als »Vierter« im Himmel a gesehen hat!“
88 Als wir diese (Worte) hörten, wurden wir betrübt. Als er aber sah, dass
20 wir betrübt wurden, | sagte er: „Ich sage es euch deshalb, damit ihr euch
selbst erkennt. a

Das Gleichnis von der Ähre (p. 12,22–31)


24 89 Denn das Himmelreich gleicht einer Ähre, die | auf einem Feld wuchs.
Und als sie reif war, streute sie ihre Körner (wörtl. ihre Frucht) aus und
28 füllte das Feld für ein weiteres Jahr mit Ähren. 90 | Beeilt euch selbst,
dass ihr für euch eine Ähre des Lebens erntet, damit ihr von dem König-
reich erfüllt werdet.“

32 91 „Solange ich bei euch | bin, achtet auf mich und gehorcht mir, und
wenn ich mich von euch entferne, gedenket meiner, und zwar deshalb,
36 | weil ich bei euch war und ihr mich nicht erkannt habt. 92 Selig werden
40 die sein, die mich erkannt haben, aber wehe denen, die | gehört und nicht
p. 13 geglaubt haben. Selig werden die sein, die \ nicht gesehen [und doch] ge-
[glaubt] haben (Joh 20,29).“ a

40 Im Text: aufrichtet, vgl. Textanm.


28 I: Epistula Jacobi apocrypha

93 | 2 ayv eti an <®[pi]ue µ[mv]|tN, <oyvn—Ä ga[r] abal Nnht[N]


4 | 4 eeikvt Nnoyhe" ewR öe¥ | nhtN Mpöa, 94 [*]eretNèi äaei-
|6 bes äaraw, Nu[ä]e etwnaö v|äe aret—W Mphe["] ›–netä"t-
8 oyvt—N | 8 ewRkindyneye [a]æaeie, 95 se M|man <èoy Mm[as]
Nnht–N èe oy|10 aei Nneei, N[ta]äoytNnaoyt | apitN apeei-
12 m[a] etbhtoy, sena|12 övpe Mmakar[ios] Nqi netNnh|oy aä-
rh" aretw [M]pivt ' 96 eti <|14 èpio MmvtN v? netöoop, tN|tN
16 thne anete Nseöoop ' en | 16 èekas eretnaövpe m—n nete
| Nseöoop en,
97 Mpvr ' atre|18 tmN–TRro nMphye R èaeie N|äht, thne, Mpvr
20 aèise Näht ' | 20 aèM pioyaein Nrew`R´ oyaein alla | övpe
Nteeimine aäoyn arv|22 tN oyaet ' thne Ntaäe ävvt, | a-
24 äoyn arvtN, 98 aä"teeit ' nh|24 tN äa psaäoye èekase Ntv-
|tN eretnaoyèeei: SSSS—

Erneute Verheißung (p. 13,26–14,19)


99 | 26 petros Nde awoyvö—b N|naär—N neei pa[è]ew èe äN-
28 |28 sap men kRprøtrepe M|man aäoyn atmN–TRro n—M|30 phye,
32 äenkesap an ksto 31 Mman abal, pèaeis, äNsap | 32 men kRpi-
ue ayv ksvk ' Mman | aäoyn atpistis ayv köpvp | 34 nen Mp-
36 vN–Ä, änkesap an käbar|bR Mman abal NtmN–Tero | 36 n—Mphye,
100 apèaeis de oyv|öB paèew nen èe aä"< nhtN | 38 Ntpis-
p. 14 tis Näaä Nsap, Näoyo | de aä"oyaneä–T nek abal, \ [v? ia]k-
k[v]bos ayv MpetN|2 soyvnT[,] 101 palin an <noy <|ney
4 arv[t]N eretNreöe Näaä | 4 Nsap, ay[v] eretNöanR öilaros
| aärh" aèM [p]öpvp Mpvneä, | 6 öaretNv[k]M de ayv Nte-
8 tNR|lypi eyö[a]~tsebe thne abal | 8 atmN—tRr[o], 102 NtvtN
Nde Närh" | äN tpistis [mN] psayne äatetNèi | 10 arvt—N Mπ-
12 vN—Ä, 103 eri katafroni | qe mp—Ts[to] abal eretNöan|12 sv-
tM ara[w,] NtetNsvt—M Nde | apeöpvπ telhl Mmvt—n Näoyo,
104 | 14 se Mma[n] <èoy Mmas nht—N | èe petnaèi araw MpvN–Ä
16 ayv | 16 nWpisteye atmN—TRro n—WNa | ei en abal NähtS anhäe,
oyte | 18 kan ereöan pivt oyvöe | apvt Nsvw,

13,2 <¸[pi]ue Rouleau : linea super r valde incerta; <[Rpi]ue Ed. pr.; <®[pi]u™ NHS,
<®[p]⁄u™ Kirchner 13,4 s ewR öe¥| nhtN sec. NHS : ewR öe[y N]|nhtN Ed. pr., sim.
ewr¿öe¥ [n]|nhtN Rouleau, ew¸öe¥ [n]|nhtN Kirchner (R optime conservata, punctum sub
r vid. mendum typographicum) 13,5 [*]eretNèi : [è]™retNèi Ed. pr., sim. •eretNèi
Rouleau (vestigia litterae è 1° non servata sunt); […]eretNèi prudenter NHS; ™retNèi
Kirchner; non liquet an in lac. aut littera aut spatium fuisset 13,6 äaraw : w corr. ex ei
13,28 s M|man : per mendum N|man Kirchner 13,34 änkesap : än sine linea
14,7 eyö[a]~tsebe thne sec. NHS, Kirchner; expectaverim eeiöan- 14,11 mp—ts[to] :
sic linea, leg. Mpt—s[to] 14,16 s n—wNaei sic cod., linea super n 2° delenda
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 29

4 93 „Noch einmal überrede ich euch. Denn ich offenbare euch, | indem ich
(gleichsam) ein Haus baue, das euch von großem Nutzen ist. 94 Unter
ihm findet ihr Schutz, ebenso wie es am Haus eurer Nachbarn stehen (und
8 es stützen) kann, | wenn es einzustürzen droht. 95 Wahrlich, ich sage euch:
Wehe denen, um derentwillen ich an diese Stätte hinabgesandt wurde!
12 | Selig werden die sein, die zum Vater aufsteigen werden. 96 Nochmals
tadele ich euch, die ihr existiert. Macht euch denen gleich, die nicht exi-
16 stieren, | damit ihr werdet wie die, die nicht existieren.“

97 „Lasst das Himmelreich in euch nicht zur Wüste werden! a Erhebt


20 euch nicht | über das leuchtende Licht, sondern seid so zueinander wie ich
24 zu euch. 98 Ich habe mich für | euch unter den Fluch begeben, damit
ihr gerettet werdet.“ a

Erneute Verheißung (p. 13,26–14,19)


28 99 Angesichts dieser (Worte) antwortete Petrus und sprach: | „Zuweilen
ermunterst du uns für das Himmelreich, zuweilen weist du uns ab, Herr;
32 zuweilen | überzeugst du uns und ziehst a uns zum Glauben und verheißest
36 uns das Leben, dann wieder stößt du uns vom | Himmelreich weg.“
100 Der Herr antwortete und sprach zu uns: „Viele Male habe ich euch
p. 14 den Glauben gegeben – darüber hinaus habe ich mich dir, \ Jakobus,
offenbart a –, aber ihr habt mich nicht verstanden. 101 Jetzt sehe ich wie-
4 der, wie ihr euch oft|mals freut, und zwar (dann)41, wenn ihr fröhlich
seid über die Verheißung des Lebens, aber ihr seid traurig und betrübt,
8 wenn 〈ich〉 euch | über das Königreich belehre. 102 Ihr habt aber durch den
Glauben [und] die Erkenntnis das Leben für euch empfangen. a 103 Küm-
12 mert euch also nicht um die Zurückweisung, wenn ihr | [sie] hört, und
wenn ihr die Verheißung hört, frohlockt um so mehr. 104 Wahrlich, ich
16 sage euch: Wer das Leben für sich annimmt und | an das Königreich
glaubt, wird niemals (mehr) aus ihm herausgehen, nicht einmal, wenn der
Vater ihn verfolgen wollte. a

41 ayv hier im Sinne eines kaiv explicativum.


30 I: Epistula Jacobi apocrypha

Entrückung des Herrn (p. 14,19–15,6)


20 105 neei <naèooy N|20 nhtN öa pima, <noy de eeina|bvk aä-
rh" aptopos Ntaä"ei M|22 maw, ntvt—n `N´de Ntariqeph | abvk
24 äatet—Nnaè—T abal, ayv | 24 apma NtetNtäpaei abal, äa|te-
tNRdivke NsveI, 106 eri | 26 prosexe de apeay etqvöT
28 | abal äht ayv eäatetNoyhn | 28 apetNäht, svtM anäymnos
| etqvöT aärh"# Närh" äN Mphye, | 30 anagkª gar araei Mpooy
32 a|tramoyä Nsa oynem Mpa"vt, 107 | 32 päae de Nöeèe aä"-
èoow nh|tN <napvr—Ü arvtN, aäa oy|34 äarma gar MpN–A wi
36 Mmaei aärh" | ayv èiN <noy <nakaakT a|36 ähy, èekase eei-
na< ä"vvt, 108 | eri prosexe de, äMmakarios | 38 ne neei
40 NtaÄ–Reyaggelize | Mpöhre empatWeI apit—N | 40 èekase,
e%e&iöaneI eeinabvk | aärh", %– – –& 109 äMmakarios Nöa-
p. 15 mN–T \ Nsap ne˜ei· nee⁄ Nt[aäoy]|2 taöe aeiö Mmay ä"tN
4 pöª[re] | empatoyövpe, èekase e®[e] | 4 oymeros övpe
nhtN nM|mey, 110 neei Ntarewèooy | 6 awbvk,

Teil IV: Nach der Entrückung des Herrn (p. 15,6–16,30)

Lobpreis im Himmel (p. 15,6–23)


111 anan Nde anqvl—Ü pet | anak m—N petros anövp ämat
8 | 8 ayv aä—Nèay MP–Näht aärhei | amphoye ansvtM ärhei ä—N
| 10 nenmeöèe ayv anney ärh" | äN nenbel apäray Nä—Mpole-
12 |12 mos ayv oysmh Nsalpigj | mN oynaq Nötart—R, 112 ayv
N|14 tar—n{oy}oyvt—B aärh" Mpb—l M|pma etMmey aäNèay Mp—N-
16 |16 noys aärh" Näoyo ayv aäNn|ney äN nenbel ayv ansvtM
| 18 ärh" än nenmeöèe aä—Näymnos | mN ä—Nsmoy N–Nag'gelos
20 ayv | 20 #eytelhl Näen,aggelos# ayv | äenmNtnaq nmphye
ney | 22 Räymnei pe ayv an, an ävvn | antelhl Mman

14,21 r¿divke : r¿ ex corr. 14,29 etqvöt aärh" : expectaverim etqvöt (abal) äht sec.
14,26s | äN : a. c. N 14,41 %– – –& Na. (v. notam ad versionem)
15,20 #eytelhl Näenaggelos# : leg. eytelhl N%qi& äenaggelos aut aytelhl (i. e.
a-oytelhl) Näenaggelos 15,21 %n&äenmN–Tnaq Kirchner (discrepans cum versione) |
nmphye : in cod. sine linea
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 31

Entrückung des Herrn (p. 14,19–15,6)


20 105 „Dies wollte ich | euch bis hierher sagen. Jetzt aber werde ich hinauf-
gehen zu dem Ort, von dem ich gekommen bin. a Ihr hingegen habt mich,
24 als ich mich zu gehen beeilte, hinausgeworfen, und | anstatt mich zu be-
gleiten, habt ihr mich verjagt42. 106 Achtet also auf die Herrlichkeit, die
28 mich erwartet a, und wenn ihr euer Herz geöffnet habt, | hört auf die Lob-
gesänge, die 〈mich〉 in den Himmeln erwarten. Denn heute muss ich zur
32 Rechten meines Vaters erfüllt (= vollendet) werden43. 107 | Nun aber habe
ich euch das letzte Wort gesagt (und) ich werde mich von euch trennen,
denn ein pneumatischer Wagen hat mich emporgehoben a, und von nun an
36 werde ich (das irdische Gewand) ablegen, | um (das himmlische Gewand)
anzulegen. b 108 Nun habt acht! Selig sind die, die den Sohn verkündet
40 haben, bevor er herabgestiegen ist a, | damit, wenn ich mich anschicke
p. 15 nach oben zu gehen b, 〈– – –〉. 109 Dreimal selig \ sind die, die durch den
4 Sohn verkündet wurden, bevor sie entstanden sind, damit | euch Anteil mit
ihnen zuteil werde.“ 110 Als er dies gesagt hatte, entschwand er. a

Teil IV: Nach der Entrückung des Herrn (p. 15,6–16,30)

Lobpreis im Himmel (p. 15,6–23)


8 111 Wir aber beugten die Knie, ich und Petrus, dankten | und sandten unser
Herz gen Himmel, hörten mit | unseren Ohren und sahen mit unseren Au-
12 gen Kriegsgeschrei, | Trompetenklang und großes Getümmel. 112 Und als
wir über jenen Ort hinaus nach oben gelangten, sandten wir unseren
16 | Sinn höher hinauf und sahen mit unseren Augen und hörten mit unseren
20 Ohren Lobgesänge und Dankeslieder der Engel und | Jubel von Engeln44,
himmlische Majestäten sangen Loblieder, und auch wir jubelten.

42 diwvkein wird hier nicht in der gängigen Bedeutung „verfolgen“ gebraucht, sondern, in Paral-
lele zu noyèe ebol „hinauswerfen“, in der Bedeutung „verjagen“, „vertreiben“ (s. Bauer/
Aland, WbNT 404 s. v. diwvkw, Nr. 3).
43 Zu anagkª…araei…atramoyä Nsa oynem Mpa"vt: Die Bedeutung des Verbs moyä
„(er)füllen“, pass. „er/gefüllt werden“ ist nur bei Rouleau gewahrt: „Car il m’est nécessaire
aujourd’hui que je m’emplisse à la droit de mon Père“. Die Bedeutung „to take (place)“/„(den
Platz) einnehmen“ (so NHS, Kirchner im Sinne von ämoos) ist nicht belegt (s. Crum, Dict.
208a–209b). Die Semantik von moyä in EpJac ist in besonderer Weise durch § 20–25 ge-
prägt. Demnach empfängt Jesus die Erfüllung/Vollendung erst nach seinem Aufstieg zur
Rechten des Vaters.
44 Der Text ist gestört. Möglich auch: während die Engel jubelten, sangen himmlische Majestä-
ten Loblieder (s. Textanm.).
32 I: Epistula Jacobi apocrypha

Rückkehr des Petrus und des Jakobus (p. 15,23–16,11)


24 113 mn—Nsa neei | 24 an aä–Noyvöe aèay mpen|pN–A apsa ntpe
aretW Ntmnt|26 naq, ayv Ntarnöe, aärh" Mpoy|kaan, aney '
28 oyte asvtM a|28 laye, vac 114 äapkeövèP gar M|mauhths
moyte aran aäoy|30 öintN èe ey pe Ntaäatet—N|svtM araw
32 abal ä"tootw M|32 psaä, ayv èe ey pe Ntaw|èoow nht—N ayv
èe Ntawbvk | 34 aton, 115 anan Nde aä—NoyvÖ–B | ney èe aw-
36 bvk aärh" ayv èe | 36 aw< nen Nnoydejia ayv | awöpvp nen
thr—N Mpvn—Ä, 116 ayv | 38 awqvlp nen abal Nä—Nöhhre | eyNnhy
p. 16 mN–Nsvn eawRkeleye \ [nen] a[tr]™nmeritoy ävs ena[oy]-
|2 [è]™[ei] etbe net—Mmey,
4 117 ayv Nta roysvtM aäoyRpisteye men a|4 poyvN–Ä, aäoy-
noyqs Nde etbe | netoynaèpay, 118 eeioyvöe qe | 6 en
anaèoy aymN–Tskandalos | aä"èay Mpoyeei poyeei ake-
8 |8 ma, anak Nde ävvt, aä"bvk | aärh" euih–L–M eeiölhl, atri-
|10 èpe oymeros mN Nm–RR– e< | neei etnaoyvN–Ä abal, vac

Ausklang (p. 16,12–30)


12
12 119 | <Rpros, eyxesuai de atre te|äoyeite övpe abal
Mmak, | 14 teei gar te ue e<naö oyèe|eI ävs ere netMmey
16 naèi oy|16 aein Närh" Näht ' äN tapistis | ayv Närh" ä—N ke-
oyeie, es|18 satP atvei, <oyvöe gar | atre tvei övpe
20 esqaÜ—b, 120 | 20 eri apotooT–K qe atrektN|tvnG anetMmey
ayv n—G|22 ölhl atrekèpo Nnoymeros | n—Mmey, 121 abal Ngar
24 Nnen|24 ta"èooy <apokalycis Mpe | p—s—V–R qalp—S nen abal
etbe | 26 netMmey, 122 entaöe aeiö | men Nnoymeros mN
28 neei N|28 taäoytaöe aeiö ney, neei¿ N|taäa pèaeis eeitoy
new N|30 öhre

15,25 s aretW Ntmntnaq : leg. aretS Nt- Kirchner


16,1 [nen] a[tr]™n- sec. NHS, Kirchner 16,1 s ena[oyè]™[ei] Rouleau : ena[oyèeei]
Schenke, enaø[y]|[è]™[ei] NHS, Kirchner; ena[ö]|[oyèeei] Ed. pr. 88 16,20 apoto-
ot—k : leg. apa- Ed. pr. 16,28 taöe : ö corr. ex ä
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 33

Rückkehr des Petrus und des Jakobus (p. 15,23–16,11)


24 113 Danach | wollten wir auch unseren Geist nach oben senden zu Füßen
der Majestät, aber als wir aufwärts gingen, ließ man uns nicht sehen noch
28 irgend etwas hören. | 114 Denn die übrigen Jünger riefen nach uns und
32 fragten, was45 wir vom Meister gehört hätten | und was er uns gesagt habe
und wohin er gegangen sei. 115 Und wir antworteten ihnen, dass46 er hin-
36 aufgegangen sei und dass | er uns eine Zusage gegeben und uns allen das
Leben verheißen habe a; 116 auch habe er uns Söhne angekündigt, die
p. 16 nach uns kommen würden, indem er \ [uns] anwies, dass wir sie lieben
sollten, da wir um ihretwillen [gerettet] würden.

4 117 Als sie (das) hörten, glaubten sie zwar an | die Offenbarung, wurden
aber ungehalten wegen | derer, die geboren werden sollten. 118 Da ich sie
nicht in Skrupel stürzen wollte, schickte ich einen jeden an einen anderen
8 | Ort, während ich selbst hinauf nach Jerusalem ging und betete, dass ich
einen Anteil gemeinsam mit den Geliebten, die noch in Erscheinung tre-
ten würden, erlangen werde. a

Ausklang (p. 16,12–30)


12 119 | Nun aber bete ich, dass der Anfang von dir ausgeht. Denn ich kann
so gerettet werden, wie jene durch mich Licht empfangen werden, durch
17 meinen Glauben | und (den) eines anderen, der besser ist als meiner, denn
20 ich wünschte, der meinige werde geringer. 120 | Gib acht, dass du ihnen
(sc. den Nachgeborenen) gleich wirst, und bete, dass du Anteil mit ihnen
24 erwirbst. 121 Denn über das hinaus, | was ich gesagt habe, hat uns der
Erlöser keine Offenbarung über sie (pl.) gegeben. 122 Wir verkündigen
28 jedoch einen Anteil mit denen, | denen verkündet worden ist, die nämlich,
die der Herr sich zu | Kindern gemacht hat.

45 Der Inhalt der Frage und der Antwort im Text in direkter Rede. H. Quecke, JournCoptSt
1,1990, 129–135 hat eine Fülle von Nachweisen gegeben, dass indirekte Rede der griechi-
schen Übersetzungsvorlage im Koptischen in direkte Rede transponiert werden kann. Unsere
Übersetzung stellt eine solche Transposition in umgekehrter Richtung dar.
46 S. vorangehende Anm.
Annotationen

§ 1a Vgl. die Segenswünsche am Schluss des Eph (6,23f.): Friede – Liebe – Glaube – Gnade.
§ 2a Die hebräische Transkription dient sowohl der Dignität des Briefes (Hebräisch als
Sprache der Schöpfung: Jub 12,25f und Borst, Turmbau I S. 149) als auch der Geheim-
haltung. In der Antike waren Hebräischkenntnisse außerhalb der jüdischen Schriftgelehr-
samkeit äußerst selten; selbst Origines und Hieronymus verfügten nur über sehr geringe
Sprachkenntnisse (Markschies, Hieronymus und die „Hebraica Veritas“ S. 131–181).
§ 3a uJphrevth" (Gehilfe) wie Apg 13,5; der Empfänger steht zu Jakobus und Petrus im glei-
chen Verhältnis wie Johannes (Markus) zu Paulus (damals noch Saulus) und Barnabas.
§ 4a Im Unterschied zu den neutestamentlichen Seligpreisungen werden die Makarismen
EpJac § 4; § 17; § 78; § 92 (bis); § 95 im Futur formuliert, vgl. demgegenüber z. B. Mt 5,3
Makavrioi oiJ ptwcoiV tw/ß pneuvmati, o%ti aujtwßn ejstin hJ basileiva twßn oujranwßn.
§ 5a Verweis auf früheres Schreiben auch Aristeas § 6 (Kirchner).
§ 9a Vgl. Apg 1,9–10a.
§ 10 a Die Aufforderung steht im Gegensatz zu Joh 7,34; 8,21.
§ 15 a Vgl. Lk 21,34; 1Thess 5,5–8a; EvThom 28.
§ 17 a Vgl. Joh 20,29 und unten, § 92; EpAp p. 25,2f.
§ 26 a Vgl. Mt 19,27–29 parr.
§ 26 b So auch Mart. Polycarpi 2,3 (NHS 23, Notes S. 16 zu p. 4,28–30).
§ 27 a „den Willen des Vaters tun“: vgl. Mt 7,21; 12,50.
§ 29 a In dem Satz stehen die provnoia (Vorsehung, Vorsorge, Fürsorge) des Vaters und die
proaivresi" (Wahl, Entscheidung) der Jünger komplementär zueinander: äN tewpro-
noia – kata tet—nproäairesis „in seiner provnoia – entsprechend eurer proaivre-
si" (anders hingegen Röm 8,28–29, wo provqesi", proginwvskein und proorivzein allein
auf Seiten Gottes liegen; s. auch Eph 4,4).
§ 30 a Über die Notwendigkeit des Leidens der Jünger (bzw. Apostel) s. EpPt § 35–37 (NHS
23, Notes 15).
§ 31 a Ähnliche Argumentation in 1ApcJac § 41–42, NHC V, p. [31],6–14, bes. 13f.: „Denn
das, was sie (dir) angetan haben, war wider (parav) das Recht“; Keph p. 13,1–3 (über den
Sohn Gottes): „[Sie richteten] ihn in Gesetzlosigkeit (ajnomiva 13,2; cf. mntanomos
EpJac p. 5,16) … und verurteilten ihn in Ungerechtigkeit (mntèinqans 13,2f).“
§ 41 a Vgl. Mt 14,10 (Enthauptung des Täufers); Lk 16,16a (Prophetie endet mit Johannes dem
Täufer); zum Ende/„Ausgang“ der Prophetie s. Colpe, Siegel der Propheten S. 15–34,
sowie auch die Zurückweisung der Prophetie in EvThom 52 (dazu Nagel, „Vierund-
zwanzig Propheten“ S. 47–61).
§ 43 a Das Jesuswort über die Unverständigen außerhalb des Jüngerkreises Mt 13,10–15 wird
in EpJac gegen die Jünger selbst gekehrt und verschärft: Nicht einmal offene Rede ver-
stehen sie. Das Reden Jesu zuerst ä–n ä–mparabolh („in Gleichnissen“) und dann ä–n
oyvnä abal („in Offenheit/ offen“) thematisiert die gleiche Abfolge wie Joh 16,25.29:
ejn paroimivai" – (ejn) parrhsiva./ Im Unterschied zu EpJac gelangen die Jünger im Joh
zum Verständnis (Joh 16,30): nußn oi§damen.
§ 52 a Im folgenden werden den Gleichnissen Jesu erstmals ‚Überschriften‘ gegeben, s. hierzu
P. Nagel, Gleichnisauslegung S. 166–173.
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 35

§ 53 a Joh 10,11–13 (?). Das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Mt 18,10–14 par Lk 15,3–7;
EvThom 107; EV p. 31,35–32,4) kommt wohl weniger in Betracht, da hier vermutlich
das „Schaf“ das Stichwort gegeben hätte; auch ist in diesem Gleichnis nur ein Hirte ge-
nannt.
§ 53 b Mt 13,3–8 oder Mk 4,26–29 (letzteres weniger wahrscheinlich, da Kenntnis des Mk in
EpJac nicht nachweisbar ist).
§ 53 c Mt 7,24–27?
§ 53 d Mt 25,1–13; EpAp p. 34,5–38,9.
§ 53 e Mt 20,1–15.
§ 53 f Mt 7,24–27 oder Lk 14,28–30.
§ 53 g Lk 15,8–10 (?). Die anderen Übersetzer verstehen Nr. (6) und (7) als ein Gleichnis, näm-
lich entsprechend Lk 15,8–10.
§ 54 a Vgl. Gal 5,6b: pivsti" diº ajgavph" ejnergoumevnh.
§ 56 a Über den Zusammenhang von Erkenntnis und Finden des Himmelreiches s. Zöckler,
Jesu Lehren im Thomasevangelium S. 136–138.
§ 57 a Vgl. Lk 21,34; 1Thess 5,6–7.
§ 58 a Die Nachfolge ist mit Schenke im Sinne des Martyriums zu verstehen, vgl. insbesondere
1ApcJac § 31–32; Wappnung gegen Verhör und Folter: 1ApcJac § 49; 51–54.
§ 59 a Der Siegeskranz des antiken Athleten wird auf den Märtyrer („Athlet“) übertragen, der
die Mächte des Satans überwindet: „den Kranz empfangen“ = „das Martyrium beste-
hen“. Errettung durch Jesus beim Martyrium 2ApcJac NHC V, p. 48,14–20: „ …die Die-
ner seines [Willens], die zu befreien ich (sc. der Herr) mich beeile. Und wenn [ich] ihnen
helfe, so will ich sie über den, der sie beherrschen möchte, hinausführen“ (Ergänzung
und Übersetzung nach W.-P. Funk, Die zweite Apokalypse des Jakobus. TU 119, Berlin
1976, S. 79).
§ 62 a Demgegenüber argumentiert TractTrip NHC I, p. 51,8–15, dass der ‚Vater‘ nur deshalb
so genannt werden kann, weil er einen Sohn hat.
§ 64 a Diese Aufforderung ist keinesfalls eudämonistisch zu verstehen, sondern unter dem Vor-
behalt und unter der Voraussetzung von EpJac § 34–38.
§ 65 a parabavth" touß pneuvmato" ist in unserer Lit. sonst nicht belegt; Mt 12,31–32 parr,
EvThom 44 sprechen von blasfhmiva wider den heiligen Geist.
§ 66 a Vgl. Röm 13,11.
§ 67 a Die Diktion stimmt auffällig überein mit Mt 19,24/Lk 18,25 smot—n etre- „es ist
leichter, dass …“ (vgl. Ed. pr. S. 62).
§ 68 a T. Nagel, Rezeption des Johannesevangeliums S. 367 weist „bei der dreigliedrigen Be-
zeichnung der Affekte der Jünger“ sprachliche Berührung mit Joh 16,20 nach.
§ 69 a „außerhalb des Erbes des Vaters“: vgl. Mt 15,13; EvPhil p. 85,28–32 (§ 127.3 Nagel =
§ 126a Schenke); EvThom 40.
§ 71 a Vgl. oben, § 10.
§ 73 a Vgl. Mt 7,7–11; Joh 16,23–24.
§ 74 a Vgl. 2Thess 1,10; 1Tim 3,16b. Die Seligpreisung ist nur hier und § 108/109 präsentisch
formuliert, futurisch hingegen § 4; § 17; § 78; § 92 (bis); § 95 (vgl. auch Annot. a zu
§ 4). Kinder Gottes: Joh 1,12.
§ 77 a Die Leidensankündigung (§ 30–38) und die Scheltrede (§ 65–67).
§ 78 a Zu dieser Polemik gegen die joh. Parakletenverheißung (Joh 14,26; 15,26), die in eine
neue Scheltrede gekleidet ist, vgl. T. Nagel, Rezeption des Johannesevangeliums S. 364–
365 mit dem Ergebnis: „Der wahre Gnostiker, der selbst mit dem Geist erfüllt ist (vgl.
EpJac [p.] 4,18–19) bedarf – anders als der joh. Christ – keines Beistandes mehr, er hat
»die Gnade/Gunst sich selbst erworben« (vgl. [p.] 11,16–17).“
36 I: Der apokryphe Brief des Jakobus

§ 78 b Beim Verhör vor der Obrigkeit, s. oben, § 30–32; § 58.


§ 79 a Solche, die kein Bürger- oder Bleiberecht haben.
§ 80 a Vgl. oben, § 20.
§ 81 a netoyaat p. 11,27s: Die Zustandsform oyaat (Inf. oyvte) „abgesondert“, „ge-
trennt“ ist negativ konnotiert (NHS: „outcasts“, Rouleau: „bannis“, Kirchner hingegen:
„O, ihr Erwählten und (dennoch) Fliehenden“). Der Weheruf mit der anschließenden War-
nung hat eine frappierende Parallele in Keph p. 241,9f, wo von einem Räuber die Rede
ist ewoyate ewpht ähtw Noyèvre parar[aw] ewpht Nsvw atrewteäaw
„der ausgestoßen ist und vor einem Stärkeren flieht, der ihm nachjagt, um ihn zu fassen“.
§ 85 a Vgl. Joh. 6,63a.
§ 87 a Die Bezeichnung „Vierter im Himmel“ ist anderweitig nicht belegt und bleibt vorerst
rätselhaft.
§ 88 a S. oben, § 56.
§ 92 a Nach T. Nagel, Rezeption des Johannesevangeliums S. 360–364 ist bei diesem Zitat (Joh
20,29) die Wahrscheinlichkeit literarischer Abhängigkeit vom Joh „insgesamt sehr hoch“
(364).
§ 97 a Das Mahnwort variiert die Gleichniseinleitung von § 47.
§ 98 a Vgl. Gal 3,13.
§ 99 a Das Verb svk „ziehen“ wie Joh 6,44 und 12,32 (e%lkein).
§ 100 a Vgl. die Erscheinung des Auferstandenen vor Jakobus 1Kor 15,7, „danach (ei=ta) vor
allen Aposteln“, sowie die beiden Jakobusapokalypsen Nag Hammadi Cod. V,3 und V,4.
§ 102 a „durch den Glauben (pivsti") und die Erkenntnis (sayne )“: Die Zusammenstellung
und Abfolge lehnt sich möglicherweise an Joh 6,69 an, doch sind sowohl die gramma-
tische Konstruktion (pepisteuvkamen kaiV ejgnwvkamen, sa anpisteye ayv aneime )
als auch das Ergebnis von Glaube und Erkenntnis (o%ti suV ei= oJ a%gio" touß qeouß) deutlich
unterschieden. Die feine Beobachtung von R. Bultmann, Evangelium nach Johannes, 13.
Aufl., Göttingen 1953 [17. Aufl., Berlin 1963], S. 333 Anm. 6: „Pisteuvein und ginwvs-
kein sind bei Joh. nicht hinsichtlich ihres Gegenstandes unterschieden… So können
pisteuvein und ginwvskein nebeneinander im synonymen Parallelismus stehen (17,8)“ ist
auf EpJac übertragbar: Durch Glaube und Erkenntnis wird das Leben gewonnen.
§ 104 a Vgl. oben, § 27–29.
§ 105 a Vgl. oben, § 10; Joh 6,62.
§ 106 a Vgl. Joh 17,1. 5.
§ 107 a Vgl. die Entrückung Henochs: „und er wurde auf einem Wagen des Geistes erhoben, und
sein Name verschwand unter ihnen“ (äthHen 70,2).
§ 107 b Vgl. 1Kor 15,53; 2Kor 5,4.
§ 108 a Vgl. Röm 1,2–3; 1Pt 1,10–11. Zur Form der Seligpreisung s. Annot. a zu § 4 und Annot.
a zu § 74.
§ 108 b Die Fügung e%e&iöanei eeinabvk (aärh") gehört zu den von Polotsky, Satzbau II
S. 240f, § 19.2–4 beschriebenen Fällen der periphrastischen Konstruktion mittels ei
(„Konjunkter Umstandssatz im Instans als adverbiale Ergänzung von ei »kommen«“).
Der konjunktionale Nebensatz e%e&iöanei „wenn ich mich anschicke (zu …)“ wird ad-
verbial ergänzt durch das Instans eeinabvk. Die periphrastische Konstruktion mittels
ei ist erforderlich, da der Konditionalis keine unmittelbare Verbindung mit dem In-
stans –na– eingehen kann. e%e&iöanei eeinabvk zusammen ist ein nach der Kon-
junktion èekase eingeschobener konjunktionaler (hier: temporal-konditionaler) Ne-
bensatz, während das Verbum finitum des Finalsatzes im Text ausgefallen ist. Unter den
von Polotsky, a. a. O. gegebenen Beispielen ist besonders instruktiv Apg 5,15 (§ 19.4),
da hier eine periphrastische Fügung solcher Art auf èekas folgt: èekas / ere pet-
I: Der apokryphe Brief des Jakobus 37

ros ei ewnhy / ere tewäa"bes taäe oya Mmooy – „damit / wenn Petrus kom-
men werde / wenigstens sein Schatten auf einen von ihnen falle“ – i%na / ejrcomevnou
Pevtrou / ka$n hJ skiva ejpiskiavsh/ tiniV aujtwßn.
§ 110 a Vgl. Lk 24,51; Apg 1,9. Zu awbvk s. 1ApJac § 89 Anm. 42.
§ 115 a Vgl. die Entsprechung in der Abschiedsrede Jesu bei Lukas (24,49): „Und siehe, ich
sende die Verheißung (ejpaggeliva, sa erht) meines (sa: des) Vaters auf euch.“
§ 118 a Der szenische Rahmen von der Entrückung Jesu bis zur Rückkehr des Jakobus nach
Jerusalem scheint durch Lukas geprägt:
Entrückung Jesu EpJac § 110 Lk 24,51/ Apg 1,9
Verheißung EpJac § 115 Lk 24,49 (Apg 1,8)
Rückkehr (des Jakobus:) (der Jünger:)
EpJac § 118 Lk 24,52/ Apg 1,12
Die Versetzung von Lk 24,51 vor Lk 24,49 ist dadurch bedingt, dass die Verheißung Jesu
den Jüngern als Inhalt der Vision, in der sie dem entrückten Meister begegneten, mitge-
teilt wird.
Text II
Der Brief des Petrus an Philippus
(Epistula Petri ad Philippum)
Codex Tchacos: p. 1–9 /
Nag Hammadi Codex VIII: p. 132,10–140,27
Einleitung

Der „Brief des Petrus an Philippus“ wird in beiden koptischen Versionen mit
dem gräkokoptischen Wort epistolh als „Brief“ bezeichnet, im Codex Tcha-
cos in der Titelnachschrift am Ende des Werks, in der NH-Version in der Titel-
überschrift, obwohl der „Brief“ nur den Eingangsteil (§ 1–4) umfasst, wie Hans-
Gebhard Bethge seit der Erstbearbeitung vermerkt hat. Was folgt, ist eine gno-
stische Apostelgeschichte, denn der Brief zeitigt die gewünschte Wirkung. Die
Apostel treffen auf dem Ölberg zusammen (ab § 5) und versammeln sich zu
einem „Konzil“, das durch die Epiphanie des auferstandenen Herrn (§ 10–11)
sein besonderes Gewicht erhält. Gebete und Fragen der Apostel, Antworten und
Unterweisungen des Herrn als „zweite Lehre“ (J. Hartenstein) bilden forthin den
Inhalt der Schrift (§ 12–47).
Die Unterweisung des Herrn besteht im wesentlichen aus einem Referat der va-
lentinianischen Emanationslehre, bei der die Menschen wie gewohnt von ihrer
misslichen Lage entlastet werden und die Ursache in die präexistente Welt zu-
rückprojiziert wird (§ 16–30. 44).
Bemerkenswert ist, dass Christus zwar dem Leiden bzw. dem Tode ausgesetzt ist
(§ 41–42), aber dies nicht wirklich erfährt (§ 43), sondern nur in „abbildlicher“
Weise (än oyeine § 43 CTch, kata oyeine § 43 NHC VIII).
Die beiden koptischen Versionen sind voneinander unabhängig aus dem Griechi-
schen übersetzt worden und gehen überdies auf unterschiedliche Übersetzungs-
vorlagen zurück, doch divergieren diese bei weitem nicht in dem Maße wie bei
der Ersten Apokalypse des Jakobus (s. Text III in diesem Band). Der bedeutsam-
ste Unterschied besteht in der Leidenstheologie: Im CTch ist Christus gestorben,
während er in NHC VIII gelitten hat (§ 35. 42)1. Dieser Unterschied wird auf die
Gläubigen appliziert (§ 36. 43). Eine derartige Unterscheidung ist bereits in der
handschriftlichen Überlieferung des Neuen Testaments anzutreffen: An den drei
Stellen 1Petr 2,21; 3,18; 4,1 gehen die Textzeugen dahingehend auseinander, ob
Jesus „gelitten“ hat oder „gestorben“ ist.2
Über die Abfassungszeit besteht eine merkwürdige Zurückhaltung. Zuletzt hat
H.-G. Bethge auf den Zusammenhang mit den apokryphen Apostelakten des 2.
und 3. Jahrhunderts hingewiesen.3 Da in unserem Text die ausgeformte valenti-

1 S. Brankaer/Bethge, Codex Tchacos, S. 212.


2 1Petr 2,21 und 3,18 e§paqen vs. ajpevqanen, 1Petr 4,1 paqovnto" vs. ajpoqanovnto", s. die Text-
bezeugung bei Nestle/Aland, Novum Testamentum graece, 28. Auflage (2012), S. 700. 703.
704.
3 H.-G. Bethge in: AntChrAp I 2 S. 197.
42 II: Der Brief des Petrus an Philippus

nianische Lehre vorausgesetzt wird, kommen für die Abfassung die letzten
Jahrzehnte des 2. Jahrhunderts in Betracht.

Literatur

Handschriften
Kairo, Koptisches Museum zu Alt Kairo: Nag Hammadi Codex VIII, Inv.-Nr. 10550
Basel, Maecenas Foundation for Ancient Art: Codex Tchacos

Faksimilia
The Facsimile Edition of the Nag Hammadi Codices. Published under the Auspices of the
Department of Antiquities of the Arab Republic of Egypt, Codex VIII, Leiden 1976, S. 138–
146
The Gospel of Judas together with the Letter of Peter to Philip, James, and a Book of Allogenes
from Codex Tchacos. Critical Edition, Coptic Text edited by R. Kasser and G. Wurst, Intro-
ductions, Translations, and Notes by R. Kasser, M. Meyer, G. Wurst, and F. Gaudard,
Washington DC 2007, S. 92–108 (gerade Seitenzahlen)
[Wurst, G. et al.: Codex Tchacos, digitale Rekonstruktion der p. 1–8], online unter: https://www.
uni-augsburg.de/de/fakultaet/kthf/lehrstuhle-professuren/alte-kirchengeschichte/forschung/
codex-tchacos/neue-fragmente-v-eppt (zuletzt aufgerufen am 13.08.2022)

Editionen und Übersetzungen


Ménard, J. É.: La lettre de Pierre à Philippe. BCNH. T 1, Québec 1977 (T/Ü sec. NHC)
Bethge, H.-G., in: NTApo I6 (1990), S. 275–284 (Ü sec. NHC)
Meyer, M. W., und F. Wisse, The Letter of Peter to Philip, in: Sieber, J. H. (Hrsg.): The Coptic
Gnostic Library: Nag Hammadi Codex VIII. NHS 31, Leiden 1991, S. 227–251 (T/Ü)
Bethge, H.-G.: Der Brief des Petrus an Philippus. Ein neutestamentliches Apokryphon aus dem
Fund von Nag Hammadi (NHC VIII,2). TU 141, Berlin 1997 (T/Ü)
Bethge, H.-G., in: NHD 2 (2003), S. 663–676 (auch in: Nag Hammadi Deutsch. Studienausgabe,
Berlin/Boston 32013, S. 466–473) (Ü sec. NHC)
The Gospel of Judas together with the Letter of Peter to Philip, James, and a Book of Allogenes
from Codex Tchacos. Critical Edition, Coptic Text edited by R. Kasser and G. Wurst, Intro-
ductions, Translations, and Notes by R. Kasser, M. Meyer, G. Wurst, and F. Gaudard,
Washington DC 2007, S. 79–114 (T/Ü sec. CTch, Ü englisch von M. Meyer und F. Gaudard
S. 93–109, französisch von R. Kasser S. 111–114)
Brankaer, J., und H.-G. Bethge: Codex Tchacos. Texte und Analysen. TU 161, Berlin/New York
2007, S. 7–80 (T/Ü sec. CTch und NHC S. 12–31)
Meyer, M.: The Letter of Peter to Philip, in: Meyer, M. (Hrsg.): The Nag Hammadi Scriptures.
The International Edition, New York 2007, S. 585–594 (Ü sec. NHC, einige Lesarten von
CTch in den Anmerkungen)
Bethge, H.-G., und J. Brankaer, in: AntChrAp I 2 (2012), S. 1195–1207 (Ü sec. CTch und NHC)
II: Der Brief des Petrus an Philippus 43

Darstellungen und Untersuchungen


Baumeister, Th.: Die Rolle des Petrus in gnostischen Texten, in: Orlandi, T., und F. Wisse
(Hrsg.): Acts of the Second International Congress of Coptic Studies, Roma 22–26 September
1980, Rom 1985, S. 96–102
Bethge, H.-G.: „Der Brief des Petrus an Philippus“ als Bestandteil von NHC VIII und Codex
Tchacos. Beobachtungen und Überlegungen zum überlieferungsgeschichtlichen und inhalt-
lich-sachlichen Verhältnis beider Paralleltexte, in: Popkes, E. E., und G. Wurst (Hrsg.):
Judasevangelium und Codex Tchacos [s. dort], S. 173–188
Brankaer, J.: Der Codex Tchacos als thematische Textsammlung, in: Popkes, E. E., und Wurst, G.
(Hrsg.): Judasevangelium und Codex Tchacos [s. dort], S. 13–36
Hartenstein, J.: Die Zweite Lehre. Erscheinungen des Auferstandenen als Rahmenerzählungen
frühchristlicher Dialoge. TU 146, Berlin 2000, S. 161–188
Koschorke, K.: Eine gnostische Pfingstpredigt. Zur Auseinandersetzung zwischen gnostischem
und kirchlichem Christentum am Beispiel der „Epistula Petri ad Philippum“ (NHC VIII,2),
in: ZThK 74, 1973, S. 323–343
Koschorke, K.: Eine gnostische Paraphrase des johanneischen Prologs. Zur Interpretation von
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Krosney, H., M. Meyer und G. Wurst: Preliminary Report on New Fragments of Codex Tchacos,
in: Early Christianity 1, 2010, S. 282–294
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Luttikhuizen, G. P.: The Letter of Peter to Philip and the New Testament, in: Wilson, R. McL.
(Hrsg.), Nag Hammadi and Gnosis. NHS 14, Leiden 1978, S. 96–102
Nagel, P.: Die „vier Worte“ am Schluss der Epistula Petri ad Philippum (NHC VIII,2 p. 140,25),
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Nagel, P.: Ohne Worte – der Schluss der Epistula Petri ad Philippum nach dem Papyrus Tchacos,
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Miszellen Beihefte 5, Göttingen 2009, S. 69–75
Nagel, T.: Die Rezeption des Johannesevangeliums im 2. Jahrhundert. Studien zur vorirenäischen
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Literatur. Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte 2, Leipzig 2000
Perkins, Ph.: Peter in Gnostic Revelation, in: Society of Biblical Literature, Seminar Papers 2,
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Popkes, E. E., und G. Wurst (Hrsg.): Judasevangelium und Codex Tchacos. Studien zur religions-
geschichtlichen Verortung einer gnostischen Schriftensammlung. WUNT 297, Tübingen 2012

Editores
Bethge H.-G. Bethge (1997)
Br./B. J. Brankaer / H.-G. Bethge (2007)
NHS M. Meyer / F. Wisse (1991)
Ed. cr. Gospel of Judas. Critical Edition (2007)
Ménard J. É. Ménard (1977)
Wurst [vorläufige Neuedition, unveröffentlicht] (2021)
Epistula Petri ad Philippum
Cod. Tchacos: p. 1–9 / Nag Hammadi Codex VIII: p. 132,10–140,27

Titel

NHC VIII: p. 132,10–11


10 tepistolh Mpetros etaw|üooys
Mfilip'pos :|

Der „Brief“ (§ 1–4)

CTch: p. 1,1–18 NHC VIII: p. 132,12–133,8


p. 1 1 [petros pa]πostolos ~i–Í 12 1 | petros papostolos Nte I[S]
| [peX–S] ™wsäå“ ˘filippos : | pex—s Mfilip'pos
| [pamerit a]¥√ πaöb–r 14 penson [m]|14 merit' m—n penöbhr
4 aposto [los : ayv] ~esnhy vac apostø|los m—n Nsnhy etn—mmak
xaire x™[re]
6 2 | [<oyvö de] ™tre∆˘me på|6 [son 16 2 | <oyvö de Nkime p™nson
üe an]•i Nänentolh ~|[tootW [üe]|anüi Näenentolh ~[t]oot∑
8 M]πenüoeis : ayv :| 8 [psvthr] 18 [m]|18 penüoeis m—n psv[t]ªr N[te]
˘pkosµ[os] †hrw| [üenasvoyÄ] 20 |pkosmos thr—w üe [en]aei? e[y|20 m]a
10 üe [– – ± 7 – –]| 10 [– – ± 6 – –] üe ena< sbv a¥[v]
……[……t]aöeoe[iö]| [äM p]eyüe" Nt—ntå|öeoeiö ära" ä—m pi[oy]üa"
22 e|22 tayerht' Mmow nan
12 ebol äit—n pÜ–S| 12 [I–S] peX–S 133 ebol äi?\[t—]n penüoeis i–S peX[S,]
3 Nto∆ ∂™ å∆πvrü| [Mmok ebol 2 3 ~tok de| 2 [n]eöakpvr—ü ebol
Mm]ø~ åyv m[pK] Mmon, ayv| Mpekmere pitrenei?
14 | […………………………]……………[………]… 4 eyma| 4 ayv Nt—neime üe enatoö—n
| […………] oynten Mmey […………]…… N|aö Näe üe enaäi? ö—mnoywe,
16 | [oyeäs]aäne e†åœeoiœ
4 eö•e| [oyn] ‚r dokei nek pson 6 4 | eöüe oyn asr¿ anak penson üe
18 emoø|18 [öe ka]ta nentolh nI–S | ekeei? [k]ata nentolh Nte
pnn<| 8 pen|8 noyt™ i–S,

CTch 1,3 [pamerit Ed. cr. : [üe pason Br./B. 1,8 [psvthr] sec. Br./B. ([pisv-
thr]) : [prewsvte] Ed. cr., Wurst
NHC VIII 132,12: Diple
Der Brief des Petrus an Philippus
Cod. Tchacos: p. 1–9 / Nag Hammadi Codex VIII: p. 132,10–140,27

Titel

NHC VIII: p. 132,10–11


10 Der Brief des Petrus, den er an Philippus
sandte

Der „Brief“ (§ 1–4)

CTch: p. 1,1–18 NHC VIII: p. 132,12–133,8


p. 1 1 [Petrus, der A]postel Jesu [Christi], 12 1 | Petrus, der Apostel Jesu Christi,
schreibt an Philippus, an Philippus,
[meinen Geliebten] und meinen Mitapo- 14 unseren| geliebten Bruder und unseren Mit-
4 [stel| und (an)] die Brüder: apostel, und an die Brüder, die mit Dir sind:
Sei gegrüßt! Sei gegrüßt!
2 [Ich will nun], dass Du erfährst, mein| 16 2 | Ich will Dich nun wissen lassen, unser
6 [Bruder, dass wir] Weisungen[von]unserem 18 Bruder, [dass] wir Weisungen von| unserem
8 Herrn und| [dem Erlöser] der ganzen Welt Herrn und dem Erlöser der ganzen Welt
empfangen haben, [dass wir uns versam- empfangen haben, dass [wir] zusammen-
meln sollen], damit [– – – ] kommen sollen, damit wir lehren und
verkündigen durch das Heil 22 predigen durch das Heil,| das uns verheißen
12 von dem Herrn| Jesus Christus. 133 ist durch|| unseren Herrn Jesus Christus.

3 Du aber hast dich von uns getrennt und 2 3 Du aber| hast Dich von uns getrennt und
[hast] nicht [– – –] haben wir (?) [– – –] nicht gewünscht, dass wir zusammenkom-
16 | gebieten (?), um zu verkündigen. 4 men| und erfahren, wie wir uns verteilen
sollen, um das Evangelium zu verbreiten.

4 Vielleicht beliebt es Dir nun, Bruder, 6 4 | Vielleicht beliebt es Dir nun, unser Bru-
18 | entsprechend den Weisungen unseres der, dass Du entsprechend den Weisungen
Gottes Jesus zu wandeln? unseres Gottes Jesus (herbei)kommst?
46 II: Epistula Petri ad Philippum

Die Zusammenkunft der Apostel auf dem Ölberg (§ 5–9)

CTch: p. 1,19–2,18 NHC VIII: p. 133,8–134,9


20 5 […………]…n…wü…Mmooy nqi fi|[lipp]os 5 na" Nterewüitoy| Nqi f[ili]ppos
awoöoy ayv awb√∆| [………ö]a 10 ayv Nterewo|10 öoy å∑bvk erat—w M
22 petros mN oy®åœe| […………]…e : 22 petros| än oyraöe ewtelhl Mmow,
6 tote petros a[w]|[svoy]æ eäoyn 12 6 | tote apetros awsvoyä|
24 mπ™k™‚™™|24 [pe tot]e aybvk öa Mpkeseepe aybvk eü—m
ptooy Nn⁄|[bv Nü]oe⁄t' 14 | ptooy eteöaymoyte erow| üe
26 pma Ntaysvoy—ä| […………]o… 16 paniüoeit' pma eteöay|16 svoyä
mN pmakarios peX–S\ emay m—n pmakarios| Nx—s
p. 2 ›neäooy ™∑œoop' ä[m psv]|2 ma : äotan ewä—n svma,
7 tote aybvk' eä[oyn äi]|oysop' Nqi 18 7 to|18 te Nteroyei eyma Nqi napos-
4 napø‚†[olos ay]|4 v aykvlü pat' 19 |tolos ayv aynoüoy eü—n| neypat'
a[yölhl pe]|üay Nteeiäe : ü[e ayölhl N<äe ey|21 [ü]v M[mo]s üe
6 8 p–i–V–T :]|6 [p]Û–V—T : p–i–V–T : mπ[oyo"n pe]- 22 8 pivt' pivt'| πiv†' ›te poyoein pa"
8 | te oyntaw Mma[y nnimnt]|8 atüvä—m e|teyntaw Nniafuarsia
svt—m e[ron – ± 4 –] 24 | svt[m] ™ron kata ue eta[k]
| pek[– – ± 5 – –] äM π[– – ± 5 – –] 26 |Mtv[o]y ä—m pekaloy et'|26oyaa∫
10 | [– – – – ± 9 – – – –]…— [– – – ± 7 – – –] [i]S pex—s, Ntow gar| aw
12 | övpe nan Nøyo"n æ~ π[ka]|12 ke 134 övpe nan Noyfvsthr\ ä—m pkå[k]™
a"o svt—m eron aei?o svt—m ero~
9 ayv å[y]|∆toø[y – – – – ± 14 – – – –] 2 9 | ayv aykotoy Nkesop ay|ölhl
14 | [………] ~tmn—tat[moy – – ± 5 – –] 4 eyüv Mmos üe pöh|4 re Nte pvn—ä
| […………]…………[– – – – ± 10 – – – –] pöhre Nte <|m—n—t'atmoy , pa" et'
16 | …[…… sv]†m eran 6 öoop' ä—m| 6 poyoein , pöhre pex—s
Nte| <m—n—t'atmoy , penr™wsvte
nk< ~[an]| n[oyqa]µ : epi seöine 8 | ma< nan Nnoyqam , eπidh se|kvte
18 Ns[vn e]|18 äotbN : Nsvn eäot—b—n

Die Epiphanie Christi (§ 10–11)

CTch: p. 2,18–24 NHC VIII: p. 134,9–14


10 tote awoyvn—ä ™|bol Nqi oynoq 10 10 [t]øte aw|oyvn—ä ebol Nqi oynoq
20 Noyo"n| 20 ävste etre ptooy Noyoei[n]| ävste Nte pitooy
R [oy]|o"n ebol äM pqvl—p ebo[l] 12 Royoein| 12 ebol ä—m pivr—ä Nte ph
22 | Mpetaoyvn—ä ebol : oy|smh etawoy|vn—ä ebol , ayv aysmh
24 asvö ebol öaroo[y]|™sü√ Mmos üe 14 asvö| ebol öarooy esüv Mmos üe|

CTch 1,19 prop. …]n[e]wü[i] Mmooy 2,6 mπ[oyo"n] Strich über m nicht erhalten 2,8 e-
[ron – ± 4 –] Ed.cr., Wurst : e[ron N<äe M] Br./B. 2,9 pek[– – ± 5 – –] : pek[öhre] Br./B.
NHC VIII 133,25 Mtv[o]y NHS
II: Der Brief des Petrus an Philippus 47

Die Zusammenkunft der Apostel auf dem Ölberg (§ 5–9)

CTch: p. 1,19–2,18 NHC VIII: p. 133,8–134,9


20 5 [– – –] erhielt sie Phi|lippus, 5 Als Philippus diese (Zeilen) erhalten und
22 las sie und ging [– – –] 10 gelesen hatte,| ging er
freudig zu Petrus| [– – –] freudig und jubelnd zu Petrus.
6 Dann versammelte Petrus auch die übri- 12 6 | Dann versammelte Petrus auch die übri-
24 gen (Apostel).| Dann gingen sie zu dem Berg 16 gen (Apostel). Sie gingen auf| den Berg, der
der Olivenbäume, dem Ort, an dem sie sich „Ölberg“ genannt wird, den Ort, an dem sie
26 versammelten| [– – –] sich mit dem seligen Christus zu versam-
mit dem seligen Christus|| meln pflegten,
p. 2 in den Tagen, als er noch im Leibe war. als er noch im Leibe war.
2 7 | Dann kamen die Apostel zusammen 18 7 Dann,| als die Apostel zusammengekom-
4 [und]| beugten das Knie, 20 men waren und sich auf| die Knie geworfen
[beteten und] sprachen also: hatten, beteten sie also und sprachen:
6 8 „[Vater],| Vater, Vater des [Lichtes], 22 8 „Vater, Vater,| Vater des Lichtes,
der [die] Unbefleckt[heit] innehat, der die Unvergänglichkeit1 innehat,
erhöre [uns] [– – –] 24 | erhöre uns, wie [du] im Einklang warst
mit deinem heiligen Kinde Jesus Christus.
Denn er ist uns zum Erleuchter geworden
12 | werde uns zum Licht in der Finsternis. 134 || in der Finsternis.
Ja, erhöre uns!“ Ja, erhöre uns!“
9 Und sie fuhren fort [– – –] 2 9 |Und sie fuhren fort und beteten abermals:
der Unsterblichkeit 4 „Sohn|des Lebens,Sohn der Unsterblichkeit,
[– – –] 6 der im| Lichte ist. O Sohn, Christus der Un-
16 | erhöre uns und gib [uns Kraft], 8 sterblichkeit, unser Erlöser:| Gib uns Kraft,
denn sie suchen [uns] zu töten.“ denn sie suchen uns zu töten.“

Die Epiphanie Christi (§ 10–11)

CTch: p. 2,18–24 NHC VIII: p. 134,9–18


20 10 Da erschien ein großes Licht,| so dass 10 10 Da| erschien ein großes Licht, so dass
der Berg erleuchtet wurde von der 12 der Berg erleuchtet wurde| von dem
22 Offenbarung dessen,| der erschienen war; Anblick dessen, der erschienen war, und
eine Stimme rief ihnen zu: 14 eine Stimme rief| ihnen zu:

1 NHC VIII 133,23 Nniafuarsia: im Deutschen nicht angemessen wiederzugebender Plural


eines Abstraktums; dementsprechend wurde die Par. CTch 2,7s. ergänzt: [nnimnt]|atüvä–m.
48 II: Epistula Petri ad Philippum

CTch: p. 2,24–28 NHC VIII: p. 134,15–18


11 svt–[–m ena]|öaüe •[e] <öaüe 11 | üi smh enaöaüe üe eei?eü√
26 nemht~| 26 eatetnöine Mmo" ayv 16 | nht—n , etbe oy tet—nöine M|moei
28 | anok pe I–S pex—s petöo|28 op' 18 anok pe i–S pex—s et'ö[o]|18 op'
nemht—n Nöa eneä :\ m—nthyt—n öa eneä ,

Die Fragen der Apostel (§ 12–13)

CTch: p. 3,1–10 NHC VIII: p. 134,18–135,2


p. 3 12 †ot™ nåπø‚tolos ayoy :|2 vöt' 12 tot[e]|anapostolos ayoyvö—[t]
eyüv Mmos üe püoeis 20 | ayv nayüv Mmos üe pü[o]|21eis
| %– – –& [pq]√•‹ ›~å⁄vn 22 t—noyvö eeime epö√|vt' Nte nevn
4 ayv neymoy—ä %– – –&| 4 [Naö Näe m—n peyplh|®√ma , ayv üe pv[s]
s]eamaäte Mmon :| [äM pima Nö]√pe 24 seama[ä]|24 te Mmon ä—m pima Nœvpe,
ete peei pe >
6 13 | [h naö Nä]™ å~ei epeeima : 25 13 | H pvs anei? epima
7 a¥[v]| [ennab]vk' Nnaö Näe : ayv 26 H enabvk| Naö Nrhte , H
8 eøyn8|[tan] ˘may naö Näe Ntejo¥- 135 pvs oyNtan\ [n<ejo]ysia
|[sia N]≤parä—hsia ete teei t[e] Nte <πårähsia,
10 | [etbe oy N]qom se< eähtn| 2 | [h] e†be oy niqom se< n—mman,|

Die Unterweisung der Apostel durch den erhöhten Herrn (§ 14–31)

CTch: p. 3,11–6,14 NHC VIII: p. 135,3–138,3

(a) Ankündigung der „zweiten Lehre“ (§ 14)

CTch: p. 3,11–16 NHC VIII: p. 135,3–8


11|12 14 | [tote a]yapofasis övpe ä—i|[tN 4 14 |to†e aysmh övpe nay ebol| 4 ä—m
po]yo"~ esüv mµø‚ [üe]| N[tvtN] p[o]yoein esüv Mmos üe N|tv†—~
14 †™†—nR m—n†re Mmo"| 14 üe ai[– – ± 7 – –] 6 oyat'thyt—n etr¿ m—n|6 tre üe aeiüe
…n [– ± 4 –]| 嬬a [et]∫™ †™†~ na" throy nht—n | a[ll]a [e]†be tet—n
16 mn—t[api|16 s]†os : πalin <naoy[v]œb:| 8 m—n—t'atnaäte| 8 <[n]aœaüe Nkesop',

CTch 3,3 %- - - & bis Na. 3,10 se< e[ron………] Ed. cr. (obsolet) : se< e[miöe ne|man]
Br./B. (obsolet) 3,15s µ[Ntapis|tos :] Br./B. (dort 14s) : µ[Ntatna|äte :] Ed. cr. (dort 14s,
obsolet)
NHC VIII 134,15 eei¿eü√ Na. : eeieüø[s] NHS; eei¿eü™ („senden“) Br./B. (nicht mög-
lich) 134,22 pey vom Schreiber korr. aus pek
II: Der Brief des Petrus an Philippus 49

CTch: p. 2, 24–28 NHC VIII: p. 134,15–18


24 11 | „Hört [auf meine] Worte, denn ich rede 15 11 | „Hört auf meine Worte, denn ich will
26 mit euch,| da ihr mich gesucht habt, und 16 | zu euch reden. Warum sucht ihr mich?
28 | ich bin es, Jesus Christus, der auf ewig Ich bin es, Jesus Christus, der auf ewig mit
mit euch ist.“ euch ist.“

Die Fragen der Apostel (§ 12–13)

CTch: p. 3,1–10 NHC VIII: p. 134,18–135,2


p. 3 12 Da huldigten die Apostel und sprachen: 20 12 Da huldigten die Apostel|und sprachen:
„O Herr, %– – –& [den] Mangel der Äonen 22 „O Herr, wir wollen den Mangel| der Äonen
4 und ihre Fülle %– – –&.| [Wie] hält man und ihre Fülle erkennen, und: Wie hält man
uns [an] ebendiesem [Wohnort] fest? 24 | uns an diesem Wohnort fest?

6
13 | [Und: Wie] sind wir an diesen Ort 13 Und: Wie sind wir an diesen Ort gekom-
8 gekommen und wie [werden wir] men und auf welche Weise werden wir
(hinweg)gehen? Und:| Auf welche Weise (hinweg)gehen? Und: Wie haben wir||
10 haben wir Vollmacht zu dieser Freimü- 135 Vollmacht zur Freimütigkeit?
tigkeit?| [Warum] kämpfen [die] Mächte 2 | Und (schließlich): Warum kämpfen die
gegen uns?“ Mächte gegen uns?“

Die Unterweisung der Apostel durch den erhöhten Herrn (§ 14–31)

CTch: p. 3,11–6,14 NHC VIII: p. 135,3–138,3

(a) Ankündigung der „zweiten Lehre“ (§ 14)

CTch: p. 3,11–16 NHC VIII: p. 135,3–8


12 14 [Da] kam ein Ausspruch| durch [das] 4 14 Da kam zu ihnen eine Stimme| aus dem
Licht und sprach: „Ihr seid mir Zeugen, Licht und sprach:| „Ihr selbst seid Zeugen,
14 | dass [– – –] 6 |dass ich euch alle diese (Dinge) gesagt habe,
16 aber [wegen] eures Unglaubens| werde ich 8 aber wegen eures Unglaubens| werde ich
abermals antworten. noch einmal reden.
50 II: Epistula Petri ad Philippum

(b) Der Mangel der Äonen (§ 15–16)

CTch: p. 3,17–4,1 NHC VIII: p. 135,8–21


18 15 | [etbe] pqvü—b men Nnaivn :| 18 pe" 15 etbe|[piövv]t' men Nte nevn pa"
pe pqvü—b ete tm—nta|tsvt—m pe : 10 | [pe] π⁄övvt' ete <m—n—t'at'|[s]vt—m
20 ayv tmeoy na|20 trewüi soüne 12 de m—n <m—n—t'at'öoüne| 12 Nte tmaay
asoyvn—ä a|•N tkeleysis Mpnoq : etasoyvn—ä ebol| eü—m poyaä
22 pa"| 22 [a]woyvöe ü—n Nöor—p' 14 saäne Nte <m—n—t'|14 noq Nte pivt',
etoy|~os vac ä—naivn ayv Ntos asoyvö e|toynos Näenevn, ayv
24 eas|24 [öa vac üe] : åwoyvn—ä ebol 16 etas|16 œaüe awoyv%n&ä ebol
Nqi | [püa]‚⁄äht : Nqi piay|[u]adhs,
26 16 awsep™ de Nqi| 26 ø¥melos näht—s 18 16 etasövü—p de Noy|18 meros
awamaäte| [m]mow Nqi püasiäht awamaäte Mmow Nqi pi|ayuadhs,
28 ayv| 28 åyqvü—b övpe : 20 ayv awövpe N|20 oyövvt'
p. 4 peei qe pe \ pqvü—b Nnaiv~ [:] pa" pe pövvt'| [n]te ni™vn,

(c) Die Gefangenschaft in den Äonen (§ 17–21)

CTch: p. 4,1–10 NHC VIII: p. 135,21–136,3


2 17 π⁄•åsiäh†| 2 gar awüi Mpmelos 22 17 etapiayuadhs| 22 «e etawüi Noy
awüo Mµø∑| ayv awtaäo ere†[oy meros awüow| ayv awkv Näenqom
4 NäNqom]| 4 m—n ä—nejoysia a[yv 24 eära"| 24 eüv∑ m—n äenejoys"a| ayv
awolW]| eÄ—oyn enaivn ™[tmooyt] 26 [a]∑ol—w eäoyn enie√n| 26 et'mo[o]yt',
6 | å[y]√ ayraöe throy n[qi nqom]| M ayv ayraöe| Nqi niqom throy Nte
pkosmos üe ayöv[pe pkos|28 mos üe ayüpooy,
8 18 nto]|8 oy de Nsesooyne an 136 18 Ntooy\ de Ns™‚øoyn an
M[pivt]| ™[t]öoop' ü—n Nöø[rp 2 Mπ⁄[vt etr]| 2 ö—rπ
— ' Nöoop',
10 epeidh]| 10 änö—mmo" ero∑ ne epidh äe[n]ö[m]|mo Mmow ne,

CTch 4,3 ere†[oy Ed. cr., Wurst : ere†[ew Br./B. 4,5 ™[tmooyt] Ed. cr., Wurst : ~[rew
moy] Br./B. (der Buchstabenrest vor der Lakuna weist nicht auf n)
NHC VIII 135,10 ete : et%a& NHS, Br./B. 135,23 ayv : y ex corr.
II: Der Brief des Petrus an Philippus 51

(b) Der Mangel der Äonen (§ 15–16)

CTch: p. 3,17–4,1 NHC VIII: p. 135,8–21


15 [Was] nun den Mangel der Äonen 15 Was nun den [Mangel] der Äonen betrifft,
18 [betrifft]:| Der Mangel, der Ungehorsam ist, 10 so| ist es der Mangel, der der Ungehorsam
besteht in folgendem. Die Mutter nämlich, 12 und die Unberatenheit| der Mutter %ist&, als
20 | die unberaten war, ist ohne den Befehl des 14 sie ohne den Befehl der Erhabenheit| des
Erhabenen in Erscheinung getreten2. Dieser Vaters in Erscheinung getreten ist2. Sie
22 |wollte von Anfang an Äonen errichten, und wollte Äonen errichten, und
24 als sie| [sprach], erschien der Hochmütige3. 16 als sie| sprach, erschien der Selbstherrliche3.

16 Und ein Glied von ihr blieb zurück, 16 Und als sie einen Teil (von sich) zurück-
der Hochmütige bemächtigte sich dessen, ließ, bemächtigte sich dessen der Selbst-
28 und| es kam zu einem Mangel. 20 herrliche, und es kam zu| einem Mangel.
p. 4 Das nun ist|| der Mangel der Äonen. Das ist der Mangel der Äonen.

(c) Die Gefangenschaft in den Äonen (§ 17–21)

CTch: p. 4,1–10 NHC VIII: p. 135,21–136,3


2 17 Der Hochmütige| nämlich nahm das Teil 22 17 Als nun der Selbstherrliche| ein Stück an
an sich und säte es aus, und er sich genommen hatte, säte er es aus und
4 setzte [Mächte]| und Gewalten ein. setzte Mächte und Gewalten über dieses ein.
[Und er sperrte es]in die [toten] Äonen [ein], 25 | Und er sperrte es in diese toten Äonen ein,
6 |und alle [Mächte] des Kosmos freuten sich, und alle Mächte des Kosmos freuten sich,
dass sie entstanden waren. 28 | dass sie hervorgebracht worden waren.
8 18 [Sie]| aber kennen nicht den [Vater], 136 18 Sie|| aber kennen nicht den präexisten-
10 der von Anfang an existiert, [da]| sie ihm ten Vater, da sie ihm fremd sind.
fremd sind.

2 Die Eigenmächtigket der Sophia, hier „Mutter“ genannt, ist in den emanativen Systemen der
Gnosis das auslösende Moment für die Kosmogonie, vgl. z.B. AJ NHC II p. 9,25–31.
3 aujqavdh" (mit best. Artikel): „anmaßend“, „selbstherrlich“ ist eine der vielen Charakterisie-
rungen des obersten Archonten, vgl. AJ NHC II p. 13,27; HA NHC II p. 90,29 u.ö. Gegenüber
der griechischen Bezeichnung ist die koptische Wiedergabe üasiäht „hochmütig“ wie hier
im Cod. Tchacos seltener. Dieser oberste Archont setzt das eigentliche Schöpfungswerk in
Gang.
52 II: Epistula Petri ad Philippum

CTch: p. 4,10–21 NHC VIII: p. 136,3–15


19 a[yv pa"]| peNta< ne%w& qom 4 19 alla pa" p[e]te a[y]|4 < qom naw
12 ay[öMöe M|mo]∑ å¥√ aysmoy erå[w ayv ayö—mœe Mmo∑| eaysmoy erow,
ay]v| ›†ow püasiäht [awüise] 6 Ntow de piay|6 uadhs awüise
14 näht| 14 [eüM] pesµø¥ [NNqom :] Näht' eära" ™ü—m| pismoy Nte niqom,
åy√ å∑|[övp]e Nrewkvä 8 a∑[ö]vπ[e] N|8 oyrewkvä,
16 20 ayv ayo¥v|16 öe noyä–ikvn 20 ayv awo[y]√[ö e]tå|mio Nnoyäi?-
an< oyä–ikvn| oymorfh 10 kvn epm[a nnoyäikvn]|10 m—n oymorfh
18 an< oymorfh aw|18 Rkeleye epma N~oyµ[or]|fh, awtvö de
NNqom äN tewejoy|sia eR 12 Nniqom ära" ä—~| 12 tewejoysia üe eye
20 plasse Nä—nsvma Nrew|20 moy plassa Nä™[n]|svma eymooyt',
21 ayv asövpe Nqi oya[ti]|mia ebol 14 21 ayv ayö√|14 pe ebol ä—n oym—n—t'at'
äm pine ntawövp[e]| eine ebol| ä—n <eidea ete asövpe :|

(d) Die Gefangenschaft in den Körpern (§ 22–26)

CTch: p. 4,22–5,5 NHC VIII: p. 136,16–27


22 22 | etbe püvk de anok pe å[yv] 16 22 |etbe piplhrvma de anok pe å[yv]
| aytnooyt' esvm[a 18 |ayt—nnooyt' eära" ä—m psvma [e]|18t-
24 etbe pi]|24 sperma Ntasvr—m be pisperma eteawäe ebol[,]| ayv
ea∑™⁄ [ep]ey|plasma Mmoy 20 a"ei? eära" epeyplasma e[t]|20 mooyt',
26 23 Ntooy de ˘[p]oy|26 soyvn—t, 23 Ntooy de Mpoys[oy]|vn—t'
neymeoy" ero["] •e| ank oy 22 neymeeye eroei üe a~[ok]| 22 oy
p. 5 rewmoy a"seüi m—n pe\te pvei p™ rvme ewmooyt', ayv a"œ[a]|üe m—n
2 [a]yv apete pv" :|2 πe svt—m ™[r]ø" 24 pete pv" Ntow de aws√|24 t—m na"
ete Ntvt—n pe|[– ± 2 –]…… kata tet—nä[e] ävt'|thyt—n
4 [ntoo]y ne Ntasvtm| 4 [eroei na" etaysv[t—]m Mpoo¥
24 ay]√ a"< new vac Ntejoy|[sia 26 24 | ayv a"< naw Nnoyeºoysia üe,|

CTch 4,11 peNta cod. für peNtay | ne%w& Na. : ney cod. 4,20s oya[ti]|mia Br./B. :
oya[no]|mia Ed. cr., Wurst 4,24 Nta cod. für Ntaw 4,24 [ep]ey Wurst : [e(pe)y] (sic)
Ed. cr., Br./B. 5,3 [– ± 2 –]…… [– ± 4 –]y Ed.cr., Wurst : [thr]ø¥ [Ntoo]y Br./B. | Nta cod.
für Ntay 5,4 [eroei ay]√ Br./Br. : [– ± 5 – ay]√ Ed. cr., Wurst
NHC VIII 136,8s o[y]√[ö e]tå|mio Br./B. : o[y]√œ [e]†å|mio NHS 136,15fin Spatium
136,16inc Paragraphos 136,16fin å[yv] Ménard, Br./B. unsicher : pe†™ NHS weniger
wahrscheinlich
II: Der Brief des Petrus an Philippus 53

CTch: p. 4,10–21 NHC VIII: p. 136,3–15


19 [Und der], ⟨dem⟩ Macht gegeben war, 19 Der aber, dem Macht gegeben war und
12 [dem dienten] sie| und priesen ihn, und er, 5 dem sie dienten – | da sie ihn gepriesen hat-
14 der Hochmütige, [erhob sich| über] ten, erhob sich dieser Selbstherrliche über
den Segen [der Kräfte] und [wurde] zum den Segen der Kräfte und wurde zum
Eiferer 4. 8 Eiferer 4.
16 20 Und sie begehrten| ein Bild anstelle 20 Und er wollte ein Bild anstelle [eines
eines Bildes, eine Gestalt anstelle 10 Bildes] schaffen| und eine Gestalt anstelle
18 einer Gestalt 5. [Er]| befahl den Mächten in einer Gestalt 5, und in seiner (angemaßten)
seiner (angemaßten) Vollmacht, Vollmacht beauftragte er die Mächte,
sterbliche Körper zu bilden. sie sollten tote Körper bilden.
20 21 | Und es entstand etwas [Verächtliches]6 14 21 Und sie entstanden| in Ungleichheit6
aus dem Bilde, das entstanden war. aus der| Erscheinung, die entstanden war.

(d) Die Gefangenschaft in den Körpern (§ 22–26)

CTch: p. 4,22–5,5 NHC VIII: p. 136,16–27


22 22 | Nun über die Vollendung7. Ich bin es. 16 22 | Nun über das Pleroma7. Ich bin es. [Und]
[Und] ich wurde gesandt zu einem Körper 18 ich wurde herabgesandt im Körper| wegen
24 | [wegen des] Samens, der verloren war, da des Samens, der herausgefallen ist, und ich
er [in] ihr totes Gebilde gekommen war. bin herabgekommen in ihr totes Gebilde.
26 23 Sie aber [haben]| mich [nicht] erkannt. 20 23 | Sie aber haben mich nicht erkannt
Sie dachten, ich sei ein sterbliches Wesen. 22 und dachten, [ich] sei| ein toter Mensch.
p. 5 Ich sprach mit|| dem Meinigen8, und der/ Und ich sprach mit dem Meinigen8, und
2 das Meinige| hörte auf mich. 24 er/es| hörte mir zu
Das heißt, ihr seid es […]. ebenso wie auch ihr heute mir zuhört.
[Sie] sind es, die [auf mich] gehört haben.
24 [Und] ich gab ihm Vollmacht, in das 26 24 | Und ich gab ihm Vollmacht, in das

4 rewkvä „eifersüchtig/Eiferer“: aus Ex 20,5 abgeleitete negative Charakterisierung des


Schöpfergottes, vgl. TestVer NHC IX p. 48,4–8; AJ NHC II p. 13,8–9; EvAeg NHC III p. 58,
24–26; 2LogSeth NHC VII p. 64,22s.
5 Der Archon wünscht die Bilder und Gestalten der Lichtwelt nachzuahmen. Demgegenüber
zielt EvThom 22 „ein Bild anstelle eines Bildes“ etc. auf die eschatologische Wiederherstel-
lung der Urbilder.
6 „in Ungleichheit“: Die toten Gebilde stehen im Missverhältnis zu den ganzheitlichen himmli-
schen Pleromata. Die Erg. im Cod. Tchacos oya[ti]mia folgt Brankaer/Bethge; Ed. crit. oy-
a[no]mia „etwas [Ungesetzliches]“. Die Pointe der Nichtübereinstimmung zwischen Urbild
und Nachbildung scheint dem Übersetzer des Cod. Tchacos entgangen zu sein.
7 Cod. Tchacos üvk „Vollendung“ nimmt das Stichwort moyä „Fülle“ aus dem Fragenkata-
log der Jünger p. 3,3 auf. NHC VIII hat beidemale plhrvma.
8 pete pv" (pe), wörtl. „welcher der/das Meinige ist“: Der Gesprächspartner des herabge-
sandten Christus ist offenkundig der Teil, der zum Raub der Archonten geworden ist (s. o.,
3,24–4,5 bzw. 135,16-26). Es bleibt in der Schwebe, ob dieser „Teil“ sachlich oder personal
gedacht ist.
54 II: Epistula Petri ad Philippum

CTch: p. 5,5–16 NHC VIII: p. 136,27–137,9


6 etr]ewbvk' eäoyn ete|6 ∆lhronomia 28 | eweei? eäoyn e<klhronomia| 28 Nte
Mpeweivt [ay]v| [a]eiwi M 137 tewm—n—t'eivt', ayv a"wi\ [ebol äm
8 pete pvei pe ayv a[y|8 ü]√k' ebol pete pvei ayv a]y[m]øyä ebol
Nqi naivn ä—n pe∑[oy|üa" 2 | [nqi nie]√~ ärå“ ä—m pewoyüa",
10 25 . . . ] .– [……]… gar üe oyn o¥|10 [qvüB 25 epidh| [de] •e n[e]oyö[v]vt' pe
ö]oop' etbe pei on pe|[……………] etbe 4 etbe pa" aw|4 œvpe [n]oyπlhrvma,
12 petnama–ä†e| 12 ∂e etbe ph| [d]e üe seamåäte Mmvt—n
ü[e] ~tvt—n nete noyi n[e]| 6 üe Ntvt—n| 6 nete noyei?,
26 ä—ot[an ete]t—nöankv Mmvt[n] 26 eövpe etetnakak|thne kaähy
14 | ka䪥 [N]†eisaraj tote [e|tet]n 8 Mpa" et'takhoyt', to|8 te etetna
16 œ[vp]e Noy[o"n äN tmh]|16 †™ övpe Näenfvsthr| ä—n tmhte
[N]nrvmi eöaymoy : Näenrvme eymooyt'|

(e) Der Kampf mit den Mächten (§ 27–31)


CTch: p. 5,16–6,4 NHC VIII: p. 137,10–23
27 to|te [N]tvt~ tetna< eä—ndy-| 10 27 | ph d[e] •e [n]†vt—n etna< m—n ni
18 naµ[i]s üe ntooy m—ntay M|ma[y] Nta qom| üe N[t]øø¥ mm—ntay NoyMton
20 napaysis ntet—n|20 [äe : ] Nseoyvöe 12 ka|12 [ta] †™t—näe, epidh Nseoyvö
an etre|t—noyüa" , an| [äi]~a Ntet—nnoyä—m,
22 28 tote naπostø|22 ¬ø‚ ayoyvö—t on 14 28 tote anapos|14 [t]olos oyvö—t'
e[y]üv M|[mos ü]e pöªre mat‚aban Nkesop' eyüv M|µos üe püoeis
24 üe| 24 [aö t]™ ¨™ anon ena< 16 matamon üe aö| 16 [t]e ue et—nna<
eät—n nå®|[x]vn ™peidh Ntay nårxvn m—n niarxvn, epidh| [nia]rxvn
26 | [s]™µpesht : seNtpe Mmon,
29 tote å†esmª| [v]œ ebol ä—n 18 29 tote| 18 [ays]mh asvö ebol öaro-
peto¥√~ä oy ebol| [ä]µ ph ete newoyon—ä
p. 6 ebal\ esüv Mmas üe 20 ebol esüv| 20 [m]mos üe
2 ~tvt—n miöe| 2 Nteeiäe Ntvt—n de etetna<| [n]µmay N<äe,
narx√~ gar eymiöe| m—n prvme et äi 22 niarxvn gar ey<| 22 µ—n pirvme et'sa
4 æ[o]¥n : N†√|4 t—n de miöe Nt™[eiäe] äoyn, Ntvt—n| [d]e etetne< n—mmay
N<äe,

CTch 5,8fin–11inc [oy|üa" . . . ] … [ ] Wurst : [oy|üei pet]˘[ma]¥ gar üe oyN


o[¥(sic)|qvüb etbe pa" awövpe| Noyüvk] Br./B. (teilweise obsolet)
NHC VIII 137,1s stark zerstört und unterschiedlich ergänzt,vgl.
Na.: [ebol äm pete pvei ayv a]y[m]øyä ebol
[nqi nie]√~ ärå“ ä—m pewoyüa",
NHS: [ a]yµøyä ebol
[……………]…∆ ärå" äm pewoyüa",
Br./B.: [t—w + 10 a]yµø¥ä ebol
[ä—n + 5 ]ø~ ärå“ ä—m pewoyüa" :
II: Der Brief des Petrus an Philippus 55

CTch: p. 5,5–16 NHC VIII: p. 136,27–137,9


6 | Erbe seines Vaters einzutreten. [Und] ich 28 Erbe| seiner Vaterschaft einzutreten. Und ich
nahm das Meinige, und die Äonen wur- 137 nahm|| [von dem Meinigen, und die Äonen]
8 den| vollendet durch seine [Errettung]. wurden erfüllt durch seine Errettung.

10 25 [– – –] nämlich ist eine| [Minderung]. 25 Da es [aber] ein (Teil des) Mangel(s)


Deswegen ist auch [– – –] 4 war,| wurde es (danach) zu einem (Teil des)
12 Wegen eures Festhaltens (?)| aber, Pleroma. Das ist der Grund, dass man euch
denn ihr seid es, die zu mir gehören. 6 festhält, denn ihr seid es,| die zu mir gehören.
26 Wenn ihr dieses Fleisch ablegt, 26 Wenn ihr abstreift, was verderbt ist,
dann werdet ihr zum [Licht inmitten] 8 dann| werdet ihr zu Erleuchtern inmitten
16 | der sterblichen Menschen. von sterblichen Menschen.|

(e) Der Kampf mit den Mächten (§ 27–31)


CTch: p. 5,16–6,4 NHC VIII: p. 137,10–23
27 Dann werdet ihr gegen Mächte kämp- 10 27 |Der Grund aber, dass ihr mit den Mäch-
fen, denn sie haben keine Ruhe [wie] ihr, ten kämpfen werdet, (ist,) weil sie keine
20 | und sie wollen nicht, dass ihr gerettet 12 Ruhe haben| wie ihr, da sie ja nicht wollen,
werdet. dass ihr gerettet werdet.“
28 Da warfen sich die Apostel abermals 28 Da warfen sich die Apostel abermals
nieder und sprachen: „O Sohn, belehre uns, 15 nieder und sprachen:| „O Herr, belehre uns,
24 |[wie] wir gegen die Archonten kämpfen sol- wie wir mit den Archonten kämpfen sollen,
26 len, denn sie, die Archonten,| sind unten.“ denn [die] Archonten sind uns überlegen.“

29 Da rief die Stimme von dem, der 18 29 Da| rief zu ihnen [eine] Stimme (die
p. 6 erschienen war|| und sprach: ausging) von dem, der erschienen war,
und sprach:
2 „Ihr nun, kämpft| auf diese Weise, 20 | „Auf diese Weise sollt ihr mit ihnen kämp-
denn die Archonten kämpfen mit dem 22 fen, denn die Archonten kämpfen| mit dem
4 inneren Menschen. Ihr| aber, kämpft auf inneren Menschen, und ihr werdet mit
die[se Weise]: ihnen auf diese Weise kämpfen:
56 II: Epistula Petri ad Philippum

CTch: p. 6,4–14 NHC VIII: p. 137,23–138,3


30[bvk]| eäoyn äi oysop', ay[v Nte 24 30 amh|24 eitn eyma ayv < sbv ä—m
6 tN<]| 6 s∫v Mpeyüe" Mpk[o]‚mo‚ pkos|mos Mpioyüa" ä—n oyerht',
8 |å¥√ Ntvt—n etetneävk [>]| 8 ˘mvt—n 26 ayv| 26 Ntvt—n ävkthyt—n Nära"
ä—n tqom Mpaeiv[t| a]yv Ntet—n ä—n <qom| nte pa[e]ivt', ayv
10 oyvn—ä ™[b]o[l 10 M|p]et—n†√b–ä a¥[v 28 oyvn—ä M|28 pet—ntvb—ä ebol, ayv
Ntow pivt %………&]| awr bohuei Ntow pi|vt' wnar¿bohui ervt—n, ävs
%e&awt~ooy[t] 30 eaw|30 r¿bohui ervt—n eawtayoei?,\
12 31 [MpR]|12 Räote <Nnemht—n 138 31 mπr¿[rq]åbæ[ht <nemhtn öa eneä]
∆[ata ue]| Ntaeiörp üoos ~ª[tN] 2 |kata ¨™ eta"rö—r—π n•ø[o]‚ [nh]|t—n
14 eei|14 ä–]–n psvma : äotan eeiä—m p[s]vma :

Entrückung Christi und Rückkehr der Apostel nach Jerusalem (§ 32–33)

CTch: p. 6,14–20 NHC VIII: p. 138,3–10


32 tot[e aäNär]ooy| [ö]√pi 4 32 [t]ot™| 4 asövpe Nqi oye∫®hq™s
16 µn ä—närø[y Mpe] ebø[l| 16 äN] †pe m—n oy|äroy Mpe ebol ä—n tpe,
ayv a¥[tvrP Mp]etå[woy]|vn—ä nay 6 ayv ay|6 tvr—p Mpetawoyvn—ä nay
ebal eµey : ebol| Mpima et—mmay eära" etpe,
18 33 †[o]te|18 napostolos ayö—p ä–m[o]t 8 33 tote| 8 anapostolos ayö—p' ämot'
| nt—n p•—s än smoy nim Nt—m| püoeis ära" ä—n smoy nim
20 [a]yv| 20 aynoä—oy eu—iL–H–m 10 a[y]v| 10 aykotoy eära" eu—i—ª—µ

Disput über das Leiden (§ 34–37)

CTch: p. 6,20–7,3 NHC VIII: p. 138,10–20


34 e¥[se]|üe m—n neyerhy {eyseüi 34 e[y]N|nhy de eära" nayöaüe m—n
22 m—n| 22 neye®hy} ä–i teä"h etbe poy|o"n 12 ~[ey]|12 erhy äi? teäi?h, etbe pioyoein
24 Ntaövpe ayv [oyseüe] | 24 awöv…… 14 [e]|te awövpe, ayv awövpe N|14 qi
etbe püs [eyüv M]|mos üe oyöaüe etbe püoeis eyü[v]
26 eiöpe Ntow pen•[s]| 26 awmoy | Mmos üe eöüe Ntow penüø[is]
ä–i™ posv mallon| anon ävvn, 16 | awüi Mpkaä äi?e aoyhr qe anon[,]
p. 7 35 awoyvö—b d[e] \ Nqi petros 35 | awoyvö—b Nqi petros ewü√
2 peüaw üe Ntaw|2 moy etbht—n 18 | Mmos üe awüi Mkaä etbhh†[n]
söe eron ävv(n)| ™µo¥ 20 | ayv äap—s eron ävvn etre[n]|20 üi
™tbe tm—ntrvme : Mkaä etbe tenm—n—t'koy[ei]|

CTch 6,10 %………& : Wurst (Anm.) erwägt Ausfall von %wnaR bohuei ervtN ävs e&
6,11 %e&aw- Na.
NHC VIII 137,27 nte: n ohne Strich 138,1 Erg. NHS (vgl. NHC VIII 140,22s) 138,16/17
Paragraphos zwischen den Zeilen
II: Der Brief des Petrus an Philippus 57

CTch: p. 6,4–14 NHC VIII: p. 137,23–138,3


30 [Kommt]| zusammen und 24 30 Kommt| an einen Ort zusammen und
6 | lehrt das Heil der Welt. lehrt in der Welt das Heil durch Verheißung.
8 Und gürtet| euch mit der Kraft meines 26 Und| gürtet euch mit der Kraft meines
10 Vaters und tut| euer Flehen kund. Vaters und tut euer Flehen kund.
Und er, der Vater, ⟨wird euch helfen, wie⟩ er 30 Und er, der Vater, wird euch helfen, wie| er
(bereits) geholfen hat, ⟨als⟩ er [mich] euch (bereits) geholfen hat, als er mich
gesandt hat. gesandt hat.||
12 31 | Fürchtet euch [nicht], ich bin mit euch, 138 31 Seid nicht klein[mütig. Ich bin mit euch
[wie] ich euch bereits gesagt habe, 2 auf ewig],| wie ich euch bereits gesagt habe,
14 als ich| im Leibe war.“ 9 als ich im Leibe war.“ 9

Entrückung Christi und Rückkehr der Apostel nach Jerusalem (§ 32–33)

CTch: p. 6,14–20 NHC VIII: p. 138,3–10


32 Dann kamen Geräusche und Donner 4 32 Dann| kamen Blitz und Donner vom
16 vom| Himmel und der, der ihnen erschienen 6 Himmel, und| der, der ihnen erschienen
war daselbst, war an jenem Ort,
wurde [entrückt]. wurde hinauf gen Himmel entrückt.
18 33 Dann| dankten die Apostel dem Herrn 8 33 Dann| dankten die Apostel dem Herrn
20 mit jeglichem Lobpreis und| wandten sich 10 mit jeglichem Lobpreis und| gingen zurück
nach Jerusalem. nach Jerusalem.

Disput über das Leiden (§ 34–37)

CTch: p. 6,20–7,3 NHC VIII: p. 138,10–20


22 34 Sie redeten miteinander| auf dem Wege 34 Während [sie] nun hinabgingen10, rede-
über das Licht, das erschienen war. 12 ten sie miteinander| auf dem Wege über das
Und es entstand Licht, das erschienen war. Und es entstand
[ein Disput] über den Herrn, [indem sie sag- 14 |ein Disput über den Herrn, indem [sie] sag-
26 ten]: „Wenn er, unser [Herr],| gestorben ist, 16 ten: „Wenn er, unser Herr,| gelitten hat,
wieviel eher wir selbst?“ wieviel (müssen) dann wir (leiden)?“
p. 7 35 || Petrus antwortete und sprach: 35 Petrus antwortete und sprach:
2 „Er ist| um unseretwillen gestorben. 18 | „Er hat um [unseret]willen gelitten,
Es ziemt auch uns, für die Menschheit zu 20 und es ist notwendig, dass auch [wir]| lei-
sterben.“ den wegen unserer Kleinheit.“

9 Eine derartige Zusicherung des „irdischen“ Jesus ist anderweitig nicht belegt; Mt 28,20 ist
nur formal vergleichbar, da es ein Zuspruch des Auferstandenen ist.
10 138,10s e[y]Nnhy de eära": Das Adverb eära" ist ambivalent „hinauf“ / „hinab“; um von
dem höher gelegenen Ölberg nach Jerusalem zu gelangen, muss man zunächst „hinabgehen“.
58 II: Epistula Petri ad Philippum

CTch: p. 7,3–14 NHC VIII: p. 138,21–139,3


4 36 to|[te oys]µ[h] åsövpe öarooy 36 | tote aysmh övpe öarooy
| [esü]v Mmas üe aeiüoos nht—n 22 | esüv Mmos üe a"üos nht—n,
6 | [äN äa]æ Nsop' üe söe er√†—n| 24 |Näaä Nsop' üe äap—s ervt—n| 24 etre
8 [e]moy [a]yv Nseüi thy†~ ™|8 [ä]oyn tet—nüi Mkaä, äa|p—s etreyN thyt—n
[e]›synagvgh ayv ö[a| N]ähgemvn 26 eäensy|26 nagvgh m—n äenähgemvn
10 ööe ervt—n [±……]|10 [– – – ± 12 – – –] | ävste Ntet—nüi Mkaä,
(37) Naö [………]| [……………… mau]hths 28 37 ph de| 28 ete n—wnaüi Mkaä an
12 aü[………]| 12 œlh¬ [öa] π⁄vt' n[…………… 139 oyde\ 2 [ ± 14 ] ……[……e]ivt | [ ± 12 ]…
üe]|kaas [ewn]åare—ä er[vtN ……]| 4 üekaas ™∑|4 [e]…r…[ ± 6 ]

Predigt und Wunder der Apostel (§ 38)

CTch: p. 7,14–18 NHC VIII: p. 139,3–9


14 38 | napo‚[tol]os de ayre[öe] 5 38 [a]napostolos de| 5 [ay]®aö[e
| …[…]…a[………] au–I—¬—ª—m 6 ema]te ayv ayei? eära"| 6 [eui]Ó—m
16 a[yv]| 16 [ayei eära" e]p—rpe ™[± . . . .] ayv a¥ei? eära" epRpe ay<| [sb]v
| [……………………] ä—n pran › ä—n oyoyüa" ära" ä—m pran Nte
18 I–S pe|18 [x—s] 8 | [pü]øeis i–S pex—s, ayv ayr¿ paäre
| [ey]mhhöe,

Die „Pfingstpredigt“ des Petrus (§ 39–46)

CTch: p. 7,18–21 NHC VIII: p. 139,9–13


39 %– – –& 10 39 awoyvn de ervw Nqi | 10 [pet]ros
p[e]üaw Nnewmauhths üe| [äie]
[aw]tamon eNka nim ew|än svma penüoeis i–S äotan ewä—n svma
12 | [aw]≤ maein nan eävb nim
20 Ntow gar Ntawei| 20 epesht' Ntow gar| [aw]ei? eära",
svt—m etasmh | nasnhy : nasnhy üi smh etasmh

CTch 7,6 üe om. Ed. cr., Br./B., Wurst (im Cod. eindeutig) 7,18 %– – –& Na.
NHC VIII 139: Die früheren Editoren (Ménard mit Begründung S. 36f.; NHS; Bethge; Br./B.)
nehmen eine nicht erhaltene erste Zeile an und zählen die erste (fragmentiert) erhaltene Zeile als
Z. 2. Dem folgen auch wir hier, um Verschiebungen gegenüber den anderen Editionen zu vermei-
den. 139,2–4 ist stark zerstört. 139,3–4 ™∑|[e]…r… Br./B.
II: Der Brief des Petrus an Philippus 59

CTch: p. 7,3–14 NHC VIII: p. 138,21–139,3


4 36 |Da kam [eine Stimme] zu ihnen| [und] 22 36 Da kam eine Stimme zu ihnen| und
sprach: „Ich habe euch [oft]mals gesagt: sprach: „Ich habe euch oftmals gesagt,
Es ziemt euch [zu] sterben, und man wird dass ihr leiden müsst. Es ist notwendig, dass
8 euch| in die Synagogen und [vor die] Statt- 26 man euch in Sy|nagogen und vor Statt-
halter bringen11; halter bringt11,
es ziemt euch [– – –] so dass ihr leiden werdet.
(37) in welcher [Weise (?)] [– – –] Jünger 37 Wer aber nicht leiden wird
12 [– – –] | betet [zum] Vater [– – –] 139 und nicht|| [ … ] Vater| [ … ]
damit [er euch] bewahre. damit er| [ … ]

Predigt und Wunder der Apostel (§ 38)

CTch: p. 7,14–18 NHC VIII: p. 139,3–9


14 38 | Die Apostel aber freuten sich [– – –] 5 38 Die Apostel aber| freuten sich [sehr]
16 nach Jerusalem.| [Und 6 und gingen hinauf 12| nach Jerusalem. Und
sie gingen hinauf zum] Tempel [– – –] sie gingen hinauf zum Tempel und lehrten
im Namen wohlbehalten im Namen des
18 Jesu | [Christi] ⟨– – –⟩ 8 | Herrn Jesus Christus und sie heilten
viele13.

Die „Pfingstpredigt“ des Petrus14 (§ 39–46)

CTch: p. 7,18–21 NHC VIII: p. 139,9–13


39 ⟨– – –⟩ 39 Petrus aber öffnete seinen Mund und
sprach zu seinen (Mit-)Jüngern:|
[Er hat] uns alle Dinge gelehrt, als er im 11 |„[Wahrlich], unser Herr Jesus [hat] uns, als
Leibe war. er im Leibe war, alle Dinge kundgetan15.
20 Denn er ist| herabgekommen. Denn [er] selbst [ist] ja herabgekommen.
Hört meine Stimme, meine Brüder!“ Meine Brüder, hört meine Stimme!“

11 Vgl. Mt 10,17–18; Lk 12,11 und 21,12; Mk 13,9.


12 139,5 ayei? eära": hier wiederum das ambivalente eära" (s. Anm. 10). Es ist nicht deut-
lich, ob sich die Apostel noch auf dem Abstieg vom Ölberg befinden oder bereits die Senke
des Kidrontales durchschritten haben und nunmehr „hinauf“ nach Jerusalem gehen. Der sich
anschließende Weg zum Tempelberg führt auf jeden Fall „hinauf“.
13 Vgl. Apg 3,1–10 (4,10); summarisch Apg 2,43.
14 Vgl. die Pfingstpredigt des Petrus Apg 2,14–36 und Koschorke, Pfingstpredigt.
15 139,12 < maein kann auch „vorausgesagt“ übersetzt werden (< maein ist wohl Wiedergabe
von shmaivnein, vgl. Crum, Dict. 171a, und Bauer/Aland, WbNT 1495). NHS ergänzt am An-
fang (139,11) [mh] und versteht den Satz als Fragesatz: „Hat [nicht] unser Herr Jesus … alle
Dinge kundgetan?“
60 II: Epistula Petri ad Philippum

CTch: p. 7,21–8,7 NHC VIII: p. 139,14–25


22 40 ayv awmoyä M|22 p—n—a 14 40 |[ay]v awmoyä ebol ä—n oyp—n—a
ewoyaab peüaw Nte|eiä—e vac ewoyaab| [pe]üaw N<äe üe
24 I–S penoyo"n awei ay|[R s§]oy Mmow 16 penfvsthr i–S| 16 [awei] eära" ayv
ayv awR fori| [N]ø¥∆lom ayaöt—w, ayv awRfo|[rei no]yklom
26 Nöont™ ayv ay|26 [q]olew 18 Nöo%n&te, ayv a%y&< äi?|18 [vvw]
noystolh Nühqe Nnoystolh Nühqe
41 | [a]yv ayeöt—w eyöe ayv 41 ayv ay|[aöt]W eü—n oyöe ayv
28 ay|28 [to]meS„ äN oyMä—aoy ayv\ 20 aytoms—w ä—n| 20 [oym]äaoy ayv
p. 8 awtvoyn—w ebol äN netmø|2 oyt' awtvn—w ebol ä—n net'|µ[oo]yt' :
42 nasnhy : i–S oyö—mmo| epmoy pe 22 42 nasnhy oyö—mmo M|22 πe"üi Mkaä
pe i–S,
4 43 alla ano~ n™~|4 tamoy ä—n 43 alla anon pete| a~üi Mkaä ä—n
tpar[ab]å[sis {än t]|parabasis} tparabasis Ntmaay|
6 Ntenmaay [: ay]|6 √ ™†be pa" ä—n 24 | 24 ayv etbe pa" aweire
oyei~[e awta]|µe ~ka nim et∫ªt~ Nävb nim| kata oyeine ära" Näht—n,

CTch 8,3s n™~tamoy cod. für nentanmoy oder nentaymoy 8,6–7 awta]|µe
Na. : awta]µ[i]e Ed. cr. app.; awe]|i[r]e Br./B.; …………]|[…]e Wurst (s. Anm. 17 zur Über-
setzung)
NHC VIII 139,17 öo%n&te NHS : öomte cod. aw< cod. : a%y&< Na. 139,21 Spatium
nach µ[oo]yt' :
II: Der Brief des Petrus an Philippus 61

CTch: p. 7,21–8,7 NHC VIII: p. 139,14–25


40 Und er wurde mit heiligem Geist 14 40 | Und er wurde mit heiligem Geist
erfüllt und sprach also18: „Jesus unser Licht erfüllt und sprach also18: „Unser Erleuch-
24 ist gekommen| und 16 ter Jesus| [ist] herab[gekommen] und
wurde gekreuzigt. Und er trug wurde (ans Holz) gehängt. Und er trug
26 eine Dornenkrone und er wurde| mit 18 eine Dornenkrone, und %er wurde&| mit
einem Purpurgewand bekleidet.19 einem Purpurgewand %be&kleidet19.
41 Und er wurde an ein Holz gehängt, und 41 Und er wurde an ein Holz ge[hängt],
28 er wurde| begraben in einem Grab 20 er wurde begraben in| einem Grab,
p. 8 und|| er ist auferstanden von den Toten.20 und er ist auferstanden von den Toten20.
42 Meine Brüder, Jesus ist dem Tode 42 Meine Brüder, einem solchen Leiden21
fremd. gegenüber ist Jesus fremd.
4 43 Wir aber sind es, die| gestorben sind auf 43 Wir aber sind es, die gelitten haben auf
Grund der Übertretung unserer Mutter16, 24 Grund der Übertretung der Mutter16,| und
6 [und]| deshalb [hat er] alle Dinge abbildlich deshalb hat er alle Dinge in abbildlicher
um unseretwillen [kundgetan]17. Weise unter uns getan.

16 Die „Übertretung (paravbasi") der Mutter“ § 43 nimmt die Eigenmächtigkeit der Sophia § 15,
dort ebenfalls „Mutter“ genannt, wieder auf (s. oben, Anm. 2). Die Aussage bezieht sich nicht
auf die „Stammutter“ Eva (so Bethge, NTApo I 6, S. 283 und, ausführlicher, NHD 2, S. 675
Anm. 63). Die paulinische Interpretation der paravbasi" (Röm 5,14 spricht von der paravba-
si" ºAdavm, 1Tim 2,14 benennt die Verführbarkeit und Übertretung Evas, ähnlich 2 Kor 11,3)
ist nicht auf die paravbasi" der EpPt applizierbar, da in gnostischer Sicht Eva das Verbot des
Demiurgen unterläuft und dadurch Adam die Erkenntnis bringt, s. insbesondere HA NHC II
p. 89,31–90,18 gegenüber Gen 3,1–7 LXX.
17 Die Übersetzung basiert auf der (nicht gesicherten) Ergänzung 8,6–7 awta]|µe. Der Ergän-
zungsvorschlag der Ed. crit. awta]|µ[i]e ist semantisch weniger wahrscheinlich, da das
Verb tamio eine konkrete Tätigkeit, darunter auch „schaffen“ im Sinne des Schöpfungsaktes,
bezeichnet. Die Erg. von Brankaer/Bethge awe]|i[r]e „[tat er]“ ist paläographisch nicht
möglich, da die Silbe ei / ī/ im Zeilenwechsel nicht getrennt werden kann.
18 Der Text 7,21–23/139,14s lehnt sich eng an Apg 4,8 an: tote petros awmoyä ebol äm
pep—n—a etoyaab peüaw nay „Dann wurde Petrus mit dem heiligen Geist erfüllt und
sprach zu ihnen“.
19 Die unmittelbare Abfolge von Dornenkrone und Purpurgewand in 7,24–26 / 139,16–18 ist in
den Evangelien nur in Joh 19,2 und 19,5 belegt, dem EpPt hier folgt (s. T. Nagel, Rezeption,
S. 436f.). Der Text 139,16s bietet ayv aw< äi[vvw] nnoystolh nühqe „und er beklei-
dete [sich] mit einem Purpurgewand“. Es wäre singulär, dass Jesus sich selbst mit dem Pur-
purgewand bekleidet. Daher wurde der Text durch minimalen Eingriff, nämlich ay< statt
aw<, nach Joh 19,2 ay< äivvw noyöthn nühqe „er wurde mit einem Purpurgewand ge-
kleidet“ emendiert (bestätigt auch durch die Parallelüberlieferung CTch 7,25s ay|[q]olew).
20 Das dreigliedrige Credo NHC VIII 139,18–21 (CTch 7,27–8,2) steht 1Kor 15,3–4 am nächs-
ten.
21 139,22 πe"üi mkaä, wörtl. „diesem Leiden“. Die volle Form des Demonstrativartikels Sing.
masc. pe"- wird in EpPt nur an dieser Stelle gebraucht, demgegenüber 18 mal die schwäche-
re Form pi-, die demnach als die übliche Form anzusehen ist. Unsere Übersetzung sucht der
besonderen Hervorhebung des Leidens Jesu zu entsprechen, bloßes „dieses“ bliebe zu blass.
62 II: Epistula Petri ad Philippum

CTch: p. 8,7–19 NHC VIII: p. 139,25–140,7


8 44 [püo"s]| 8 ⁄–Í
pöhre Mpeooy 26 44 püoeis| 26 gar i–S pöhre Nte peooy
˘[pivt| p]e : Nnatöit—∑ : ™∑[o Mpivt'| Nat'<œi erow pa" pe
10 Mpar|10 x]ª©os Mp™[nvnÄ : 28 piarxhgos| 28 Nte penvn—ä, vac
45 Mprtrensv|t]m qe nas~[hy – – – 45 nasnhy Mp—r|trensvt—m oyn Nsa
12 ± 10 – – –]12 | [……………]ine ayv [……………] 30 ne"ano|30 mos ayv Nt—n
moo|[öe ………] sbv …… [……………]ko > > 140 mooöe ära" ä—n \ [---]
14 46 | [a]πetros [tvoyN N]~ewqiü 2 46 [tote pe]|2 †ros a∑[s]√ø[yä e-
| [………]… atpe π[eüaw üe äoyn mpkese|e]pe ewüv [mmos üe
16 penÜ–S]| 16 Û‚ π™≈—‚ 4 penüoe]⁄‚ ⁄[s]| 4 pex—s
parxh[gos Ntenana]|paysis : parxhgos ›[te pe]~Mto[n]
18 ma< nen [Noyp—n—a]| 18 nepisthmh 6 |ma< nan Noyp—n—a ›†e oyep⁄[s]|6 thmh
üekaas ena:|eire nänqom : äi?na anon ävvn üe ene|eire Näen
qom,

Geistbegabung und Aufbruch zur Verkündigung (§ 47–48)


(erster Schluss)

CTch: p. 8,19–9,1 NHC VIII: p. 140,7–15


20 47 †ø†™ petros| 20 ayv napo- 8 47 tote apet[ros] 8 m—n nikeapo-
stolos ayüv ~i‚| ayv aymoyä stolos aynay ™[bol]| ayv aymoyä
Mπ—n—a ewoyaab 10 ebol [än] øyp–N[a]| 10 ewoyaab,
22 | ayv apoya poyå Mmooy| R paäre : ayv apoya poyå| eire Näentalqo,
24 48 ayv aypvrü e[bol]| 24 Nneyerhy 12 48 ayv aypvr—•| 12 ebol
etaöe oe⁄ö [M]|pmakarios N–i—s üe eyetaöe oeiö Mpüo|eis i–S
26 ayv aysv|26 oyä eneyerhy 14 ayv aysvoyä öa ne[y]|14 erhy
ayaspas™ [N]|neyerhy eyüv Mmos ayr¿aspaze Mmoo¥ [ey]|üv Mmos
p. 9 ü[e]\ ä—amhn : vac üe äamhn :

CTch 8,7 [püo"s] Na. : [Mpima] Br./B.; [– ± 5 –] Ed.cr. (im App. [püoeis] oder [pÜ–S gar]),
Wurst 8,12 propono [marn]moo|[öe 9,1 Spatium nach ä—amhn (s. auch zu NHC VIII 140,15)
NHC VIII 140,1 nicht erhalten 140,8 ™[bol] Br./B. : ™[row] NHS 140,15 Spatium nach
äamhn
II: Der Brief des Petrus an Philippus 63

CTch: p. 8,7–19 NHC VIII: p. 139,25–140,7


8 44 [Der Kyrios]| Jesus ist der Sohn der 26 44 Denn der Kyrios| Jesus, der Sohn der
Herrlichkeit des unermesslichen [Vaters], Herrlichkeit des unermesslichen Vaters,
10 er [ist der]| Urheber [unseres Lebens]22 28 der ist der Urheber| unseres Lebens22.
45 [Lasst uns daher nicht], meine [Brüder], 45 Meine Brüder, lasst uns daher nicht
[– – – hören], und [lasst uns] wandeln 30 auf diese| Gottlosen23 hören| und wandeln
[in der] Lehre [– – –] 140 in || [der Lehre]
14 46 | Petrus [erhob] seine Hände [– – –] zum 46 [Dann] versammelte Petrus [auch die
Himmel [und sprach:] übrigen] und sprach:
„[Unser Herr] Jesus Christus, 4 „[Unser Herr] Jesus| Christus,
Urheber [unserer] Ruhe, Urheber unserer Ruhe,
18 gib uns [einen Geist]| von Verstehen, gib uns einen Geist des Verstehens,
damit wir Wunder verrichten!“ 6 | damit auch wir Wunder verrichten!“

Geistbegabung und Aufbruch zur Verkündigung (§ 47–48)


(erster Schluss)

CTch: p. 8,19–9,1 NHC VIII: p. 140,7–15


20 47 Dann sprachen Petrus| und die Apostel 8 47 Dann wurden Petrus| und die anderen
zu Jesus und wurden erfüllt mit heiligem Apostel sehend und wurden erfüllt [mit]
22 Geist 24| und ein jeder von ihnen vollbrachte heiligem Geist 24, und ein jeder vollbrachte
Heilungen. Heilungen.
24 48 Und sie trennten sich| voneinander, 48 Und sie trennten sich,
um den seligen Jesus zu verkündigen. 12 | um den Kyrios Jesus zu verkündigen.
Und sie| kamen zusammen, Und sie kamen zusammen,
p. 9 küssten einander und sprachen|| 14 | küssten einander und sprachen
„Amen“. „Amen“.

22 Vgl. Apg 3,15 im Mund des Petrus: Christus als ajrchgoV" thß" zwhß", kopt. parxhgos mpvnä.
23 Für a§nomo" „gesetzlos“ liegt hier die Übersetzung „gottlos“ (s. bei Bauer/Aland, WbNT 143
Nr. 3) näher, da es in gnostischer Sicht gerade die Anhänger des „Gesetzes“ sind, die die Gläu-
bigen verfolgen.
24 Zur Geistbegabung aller Apostel vgl. Apg 4,31.
64 II: Epistula Petri ad Philippum

Letzte Epiphanie Christi (§ 49)


(zweiter Schluss)

CTch: p. 9,1–8 NHC VIII: p. 140,15–23


2 49 tote awoyvn—ä e|2 bol Nqi "H—S 16 49 to[te]| 16 awoyvn—ä ebol Nqi i–S
peüaw üe <rh|~ª ~ª†› ewüv [m]|mos nay üe <rhnh nht—n
4 åyv peooy Nne|4 [tR pi]‚†™¥e 18 [thr]|18 t—n m—n oyon nim etnaäte
eparan : mooöe| [N]†™t—nbvk' oyn ™|paran, etetnabvk de
6 oyraöe na6 |[ö]√pe nht—n ayv 20 ew™|20 övpe nht—n Nqi oyraöe m—n
oyxå®is| [m–]–n oyqom : vac Mp—r Räote 22 | oyämot' m—n oyqam, Mp—rr¿|22 qabäht'
8 [<ö]o|8 op' nemht—n Nöa ene—ä : de eis ähte <nemht—n| öa eneä,

Beginn der Verkündigung in aller Welt (§ 50)

CTch: p. 9,8–12 NHC VIII: p. 140,23–27


50 t[o|t]™ ~åpostolos aypvr—ü 24 50 tote an%a&pøsto|24 los aypvr—ü
10 [e|10 bol eaytN]~ooysoy Mmooy ebol
| eära" epiwtooy #Nöaüe#
etå|[öe oeiö ayv] aybv∆ 26 üe ey|26 etaöe oeiö ayv aybvk
12 [ä]n tqoµ| 12 ~“h[s ä]› ø[y]™⁄rhnh| | ä—n oyqom Nte "S ä—n oyeirh~[h] :\

Titelnachschrift

CTch: p. 9,13–15
| [t]epistolh
14 | Mpetros
| öa filippos

CTch 9,9s [e|bol Ed. cr. app. : [eb]|ol Br./B. 9,10 eaytN]~ooysoy Na. : eawtN]
~ooysoy Ed. cr. app.; NtaroytN]~ooysoy Br./B. 9,13–15 Titelnachschrift in Koronis
gerahmt
NHC VIII 140,15/16 Diple zwischen den Zeilen 140,23 anopøstolos cod. 140,25
#Nöaüe# s. die Anm. zur Übersetzung.
II: Der Brief des Petrus an Philippus 65

Letzte Epiphanie Christi (§ 49)


(zweiter Schluss)

CTch: p. 9,1–8 NHC VIII: p. 140,15–23


2 49 Dann erschien| Jesus und sprach: 16 49 Dann| erschien Jesus und sprach zu ihnen:
„Friede sei mit euch und die Herrlichkeit 18 „Friede sei mit euch [allen]| und mit
4 denen,| die an meinen Namen glauben. einem jeden, der an meinen Namen glaubt.
Macht euch auf und geht. Freude wird 20 Und wenn ihr (auseinander)geht,| werde
6 | euch zuteil werden und Gnade und Kraft. euch Freude, Gnade und Kraft zuteil.
Fürchtet euch nicht. 22 Und seid nicht| kleinmütig.
8 [Ich] bin| auf ewig mit euch.“ 25 Siehe, ich bin auf ewig mit euch.“ 25

Beginn der Verkündigung in aller Welt (§ 50)

CTch: p. 9,8–12 NHC VIII: p. 140,23–27


50 Dann schieden die Apostel [voneinan- 50 Dann schieden die Apostel voneinander
10 der,| da] sie ausgesandt [waren] 26,
hin in die vier %Himmelsrichtungen&27,
um zu ver[kündigen. Und] sie gingen 26 um zu| verkündigen. Und sie gingen
12 in der Kraft| Jesu in Frieden. in der Kraft Jesu in Frieden.

Titelnachschrift

CTch: p. 9,13–15
[Der] Brief
14 | des Petrus
an Philippus

25 Vgl. Mt 28,20 und oben,§ 31 mit Anm. 9.


26 Übersetzung nach der Erg. 9,10 eaytN]~ooysoy: Bei der ebenfalls möglichen Ergänzung
eawtn]nooysoy (Ed. crit. app.) ergibt sich die Übersetzung „[da er] sie gesandt hatte“.
27 Die Lesung des Textes 140,25 „in die vier Worte“ ist verderbt; zu der Emendation s. P. Nagel,
Die „vier Worte“; Cod. Tchacos ist gerade an dieser Stelle fragmentiert und bietet einen ab-
weichenden Text, s. P. Nagel, Ohne Worte, S. 73–75.
Text III
Die (erste) Apokalypse des Jakobus
(Apocalypsis Jacobi)
Codex Tchacos: p. 10–30 /
Nag Hammadi Codex V: p. 24,10–44,7
Einleitung

Die umfangreiche Apokalypse des Jakobus1 ist ein Offenbarungsdialog zwischen


Jesus und dem Herrenbruder Jakobus, der indessen nicht als sein leiblicher, son-
dern als geistiger Bruder gilt (§ 2).2 Die Makrostruktur ist in zwei Hauptteile ge-
gliedert: Erster Gesprächsgang vor der Passion Jesu (§ 1–37), zweiter Gesprächs-
gang nach der Auferstehung Jesu und vor dem Martyrium des Jakobus (§ 38–89);
dann folgt das Martyrium des Herrenbruders (§ 91–96).
Charakteristisch für beide Teile ist das Ineinander von mythologischen Vorgän-
gen und historischem bzw. als historisch gedachtem Geschehen. Die Basis bildet
die Herkunft aus dem nicht ableitbaren „Seienden“, dem alle kosmologischen
Prozesse untergeordnet sind. Das Ziel aller geistigen Bemühungen ist der Auf-
stieg zum „Seienden“ (§ 25–35).
Die Trauer des Jakobus über den Tod des Herrn mildert Jesus durch die Versiche-
rung, er habe nicht gelitten (§ 43). Diesem Zuspruch folgt eine große Unterwei-
sung über die individuelle Erlösung (§ 51–74). Jakobus soll vor seinem Mar-
tyrium Jerusalem, den Sitz der Archonten, verlassen (so schon im ersten Ge-
sprächsgang § 12). Eine Parallelität zwischen Jesus und dem Herrenbruder wird
dadurch hergestellt, dass Jakobus nach der Kerkerhaft nicht als er selbst in Er-
scheinung tritt, sondern „ein anderer“ gleichen Namens (§ 91), der dann zum
Tode verurteilt wird (§ 93).
Eine unserer Apokalypse eigene geographisch-historische Perspektive wird da-
durch hergestellt, dass Jesus den Herrenbruder anweist, die ihm mitgeteilte
Offenbarung dem Addai, dem Missionar des ostsyrisch-edessenischen Chri-
stentums, zu übermitteln (§ 67 mit Anm. 21), der diese aufzeichnen und seinen
Gefolgsleuten weitergeben wird (§ 68–71). W.-P. Funk sieht in dieser Konstruk-
tion den Versuch, eine Verbindung zwischen dem palästinischen Judenchristen-
tum und dem edessenischen Christentum herzustellen.3
Die im Textbestand an vielen Stellen zerstörte erste Jakobusapokalypse Nag
Hammadi Codex V, 3 war bis zur Entdeckung und Veröffentlichung des Codex
Tchacos4 der einzige Textzeuge. Der CTch bietet nun als zweite Schrift (p. 10–
30) eine Parallelversion mit der Titelnachschrift „Jakobus“, also ohne Gattungs-
1 Die konventionelle Unterscheidung zwischen Erster und Zweiter Apokalypse des Jakobus be-
ruht lediglich auf ihrer Abfolge in NHC V, in den Texten selbst erscheinen beide ohne Dif-
ferenzierung als „Die Apokalypse des Jakobus“.
2 Zum Inhalt s. die instruktiven Ausführungen von Schneemelcher, Zwischen Apokalyptik und
Gnosis, S. 53–57.
3 W.-P. Funk in: NTApo I6 S. 255–256.
4 Die Critical Edition erschien 2007.
70 III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus

bezeichnung, die den NH-Text bereichert und an vielen Stellen erst verständlich
macht. Wie die Text- und Übersetzungssynopse zeigt, sind die beiden koptischen
Versionen völlig unabhängig voneinander und gehen überdies auf unterschied-
liche Ausgangstexte zurück. Aller philologischen ratio nach konnte eine und die-
selbe Übersetzungsvorlage nicht zu derart divergierenden Übersetzungen führen.
Über die Datierung besteht Konsensus: Nach dem hier vorausgesetzten valentini-
anischen System kann die Grundschrift frühestens gegen Ende des 2. Jahrhun-
derts entstanden sein.5

Literatur

Handschriften
Kairo, Koptisches Museum zu Alt Kairo: Nag Hammadi Codex V, Inv.-Nr. 10548
Basel, Maecenas Foundation for Ancient Art: Codex Tchacos

Faksimilia
The Facsimile Edition of the Nag Hammadi Codices. Published under the Auspices of the
Department of Antiquities of the Arab Republic of Egypt, Codex V, Leiden 1975, S. 32–52
The Gospel of Judas together with the Letter of Peter to Philip, James, and a Book of Allogenes
from Codex Tchacos. Critical Edition, Coptic Text edited by Rodolphe Kasser and Gregor
Wurst, Introductions, Translations, and Notes by Rodolphe Kasser, Marvin Meyer, Gregor
Wurst, and François Gaudard, Washington DC 2007, S. 120–160 (gerade Seitenzahlen)

Editionen und Übersetzungen


Böhlig, A., und P. Labib: Koptisch-gnostische Apokalypsen aus Codex V von Nag Hammadi im
Koptischen Museum zu Alt-Kairo. Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin-Luther-Univer-
sität Halle-Wittenberg, Sonderband, Halle-Wittenberg 1963, S. 29–55 (T/Ü)
Kasser, R.: Bibliothèque gnostique VI. Les deux Apocalypses de Jacques, in: Revue de Théologie
et de Philosophie 101, 1968, S. 163–186 (Ü sec. NHC)
Schoedel, W. R.: The (First) Apocalypse of James, in: Parrott, D. M. (Hrsg.): Nag Hammadi
Codices V, 2–3 and VI with Papyrus Berolinensis 8502, 1 and 4. NHS 11, Leiden 1979,
S. 65–103 (T/Ü)
Veilleux, A.: La première apocalypse de Jacques (NH V,3), la seconde apocalypse de Jacques
(NH V,4). BCNH. T 17, Québec 1986, S. 21–63 (T/Ü)
Funk, W.-P., in: NTApo I6 (1990), S. 253–264 (Ü sec. NHC)
Yoo, B. W.: Die erste Apokalypse des Jakobus (Nag Hammadi-Codex V, 3), neu herausgegeben,
übersetzt und erklärt. Diss. theol. der Humboldt-Universität Berlin 1998 (unveröffentlicht)
(non vidi)
5 Funk in: NTApo I6 S. 255; Schneemelcher, Zwischen Apokalyptik und Gnosis S. 53.
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 71

Schletterer, I., und U.-K. Plisch, in: NHD 2 (2003), S. 407–418 (auch in: Nag Hammadi Deutsch.
Studienausgabe, Berlin/Boston 32013, S. 304–310) (Ü sec. NHC)
The Gospel of Judas together with the Letter of Peter to Philip, James, and a Book of Allogenes
from Codex Tchacos. Critical Edition, Coptic Text edited by Rodolphe Kasser and Gregor
Wurst, Introductions, Translations, and Notes by Rodolphe Kasser, Marvin Meyer, Gregor
Wurst, and François Gaudard, Washington DC 2007, S. 115–176 (T/Ü sec. CTch, Ü englisch
von M. Meyer und F. Gaudard S. 121–161, französisch von R. Kasser S. 163–176)
Brankaer, J., und H.-G. Bethge: Codex Tchacos. Texte und Analysen. TU 161, Berlin / New York
2007, S. 81–254 (T/Ü sec. CTch und NHC S. 87–129)
Wurst, G.: Codex Tchacos: Neu zugeordnete Fragmente I/II (31.08.2007/18.02.2008)6, als Manu-
skript bekannt gemacht für den Kongress zum Codex Tchacos in Houston 2008 [vgl. o. DeCo-
nick, A. D. (Hrsg.): The Codex Judas Papers], online unter: https://www.uni-augsburg.de/de/
fakultaet/kthf/lehrstuhle-professuren/alte-kirchengeschichte/forschung/codex-tchacos (zuletzt
aufgerufen am 20.03.2023)
Funk, W.-P.: The First Revelation of James, in: Meyer, M. (Hrsg.): The Nag Hammadi Scriptures.
The International Edition, New York 2008, S. 321–332 (Ü sec. NHC)
Funk, W.-P.: Die erste Apokalypse des Jakobus (NHC V,3 / CT 2), in: AntChrAp I 2 (2012),
S. 1152–1180 (Ü sec. CTch und NHC)

Darstellungen und Untersuchungen


Böhlig, A.: Zum Martyrium des Jakobus, in: Novum Testamentum 6, 1962, S. 207–213 (auch in:
A. Böhlig, Mysterium und Wahrheit, Leiden 1968, S. 102–118)
Brankaer, J.: Der Codex Tchacos als thematische Textsammlung, in: Popkes, E. E., und G. Wurst
(Hrsg.): Judasevangelium und Codex Tchacos [s. dort] S. 13–36
DeConick, A. D. (Hrsg.): The Codex Judas Papers. Proceedings of the International Congress on
the Tchacos Codex held at Rice University, Houston, TX, March 13–16, 2008. NHMS 71,
Leiden / Boston 2009
Funk, W.-P.: The Significance of the Tchacos Codex for Understanding the First Apocalypse of
James, in: DeConick, A. D. (Hrsg.): The Codex Judas Papers [s. dort], S. 509–533
Hartenstein, J.: Die Zweite Lehre. Erscheinungen des Auferstandenen als Rahmenerzählungen
frühchristlicher Dialoge. TU 146, Berlin 2000, S. 189–214
Jenott, L.: Reading Variants in James and the Apocalypse of James: A Perspective from New Phi-
lology, in: Lied, L. I., und H. Lundhaug (Hrsg.), Snapshots of Evolving Traditions. TU 175,
Berlin / Boston 2017, S. 55–84
Krosney, H., M. Meyer und G. Wurst: Preliminary Report on New Fragments of Codex Tchacos,
in: Early Christianity 1, 2010, S. 282–294
Marjanen, A.: The Seven Women Disciples. In the Two Versions of the First Apocalypse of Ja-
mes, in: DeConick, A. D. (Hrsg.): The Codex Judas Papers [s. dort] S. 535–546
Pedersen, N. A.: The Legendary Addai and the First Apocalypse of James, in: Behlmer, H., U.
Pietruschka und F. Feder (Hrsg.): Ägypten und der Christliche Orient. Texte und Studien zur
Koptischen Bibel 1, Wiesbaden 2018, S. 187–205
Petersen, S.: „Die sieben Frauen – sieben Geistkräfte sind sie“. Frauen und Weiblichkeit in der
Schrift „Jakobus“ (CT 2) und der (ersten) Apokalypse des Jakobus (NHC V, 3), in: Popkes, E.
E., und G. Wurst (Hrsg.): Judasevangelium und Codex Tchacos [s. dort], S. 189–211

6 Die zahlreichen, meist sehr kleinen Fragmente, die von den Papyrusblättern des Codex Tcha-
cos abgebrochen waren, sind bereits in der Critical Edition 2007, S. 281–298 als Faksimilia
abgedruckt, dort aber noch nicht transkribiert und in den Zusammenhang eingeordnet.
72 III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus

Popkes, E. E., und G. Wurst (Hrsg.): Judasevangelium und Codex Tchacos. Studien zur religions-
geschichtlichen Verortung einer gnostischen Schriftensammlung. WUNT 297, Tübingen 2012
Pratscher, W.: Der Herrenbruder Jakobus und die Jakobustradition. FRLANT 139, Göttingen
1987
Schneemelcher, W. P.: Zwischen Apokalyptik und Gnosis. Untersuchungen zu gnostischen Apo-
kalypsen aus Nag Hammadi, Bonn 2006, S. 53–61
Schoedel, W. R.: A Gnostic Interpretation of the Fall of Jerusalem: The First Apocalypse of Ja-
mes, in: Novum Testamentum 33, 1991, S. 153–178
Strutwolf, H.: Die valentinianische Christologie in der Ersten Jakobusapokalypse (CT/NHC V,3),
in: Feder, F., A. Lohwasser und G. Schenke (Hrsg.), Sortieren – Edieren – Kreieren. Zwischen
Handschriftenfunden und Universitätsalltag. Stephen L. Emmel zum 70. Geburtstag gewid-
met. Aegyptiaca Monasteriensia 8, Düren 2022, S. 547–571
Trammell, F.: The God of Jerusalem as the Pole Dragon. The Conceptual Background of the Cos-
mic Axis in James, in: DeConick, A. D. (Hrsg.): The Codex Judas Papers [s. dort], S. 337–
349
Wurst, G.: Apokalypsen in den Nag-Hammadi-Codices, in: Schröter, J., und K. Schwarz (Hrsg.):
Die Nag-Hammadi-Schriften in der Literatur- und Theologiegeschichte des frühen Christen-
tums. STAC 106, Tübingen 2017, S. 69–78

Editores
Böhlig A. Böhlig, in: Böhlig/Labib (1963)
Br./B. J. Brankaer / H.-G. Bethge (2007)
Ed. cr. Gospel of Judas. Critical Edition (2007)
Funk Lesungen und Vorschläge von W.-P. Funk an diversen Stellen (s. Lit.-Verz.)
Kasser R. Kasser (1968 Ü)
NHS W. R. Schoedel, Nag Hammadi Studies 11 (1979)
Veilleux A. Veilleux (1986)
Wurst I/II Wurst 2007/2008
Apocalypsis Jacobi
Cod. Tchacos: p. 10–30 / Nag Hammadi Codex V: p. 24,10–44,7

Titel und Herkunft der Offenbarung

NHC V: p. 24,10
p. 24 <apokalycis N"akvbos

10 0 püoeis de pentawöaüe n—mma"|

Erster Gesprächsgang: vor der Passion (§ 1–37)

CTch: p. 10,1–16,27 NHC V: p. 24,11–30,13

Die Herkunft aus dem ‚Seienden‘ (§ 1–13)


(mit Vorausblick auf die Passion Jesu und das Martyrium des Jakobus)

CTch: p. 10,1–14 NHC V: p. 24,11–22


p. 10 1 eeiney de euah Mpasvte 1 | üe enay qe epüvk Nte pasvte
2 | <natamok ena" "akkvbe| pason 12 | a"< maein nak ena" "akvbos
| pason,
4 2 eikh gar a[n] eyµøy|4 te erok 14 2 eikh gar an a"moyte| 14 erok
üe son alla n[tk]| oyson an üe pason, entok' pason| ära"
än uylh : ä—n uylh an,
6 ko ∂™| 6 na†sooyne erak üeka- 16 oyte N<e N16 |nateime erok an,
[as]| ™™[i]natamok üe anok ni[m] üekaas e"|öan< maein nak
8 | ‚vtM 18 eime ayv| 18 %nk&svt—m,
3 nemn laoye öoop| [ei]mhti pet 3 nem—n laay öoop' Nsa
öoop' | petöoop',
10 [oyat|10 <]®an e®o∑ p™ [ayv oyat] 20 oyat'<ran erow| 20 m—nn oyat'öaüe
12 | öåü[e e]row p™ [än naei et]|12 öo- Mmow pe,
o[p] h netnaœv[pe]
4 åno∆| de ank oyebol äM pe[t] 4 | anok äv anok
14 öo|14 op' ayv oyat<®ån erow p[e]| oyat'<ran erow
22 | ebol ä—m pet'öoop',

CTch 10,8 Paragraphos am linken Rand


NHC V Die Überschrift ist in kleinerer Schrift über der rechten Hälfte der Z. 10 nachgetragen
und flüchtig gerahmt (in den Editionen von NHS, Veilleux und Br/B. wird anders als hier die
Überschrift als eigene Z. 10 gezählt und der Text setzt mit Z. 11 ein).
Die (erste) Apokalypse des Jakobus
Cod. Tchacos: p. 10–30 / Nag Hammadi Codex V: p. 24,10–44,7

Titel und Herkunft der Offenbarung

NHC V: p. 24,10
p. 24 Die Apokalypse des Jakobus

10 0 Der Herr aber hat mit mir gesprochen:

Erster Gesprächsgang: vor der Passion (§ 1–37)

CTch: p. 10,1–16,27 NHC V: p. 24,11–30,13

Die Herkunft aus dem ‚Seienden‘ (§ 1–13)


(mit Vorausblick auf die Passion Jesu und das Martyrium des Jakobus)

CTch: p. 10,1–14 NHC V: p. 24,11–22


p. 10 1 „Da ich nun das Ende meiner Erlösung 1 „Sieh nun die Vollendung meiner
sehe, werde ich dich über diese Dinge 12 Erlösung.| Ich habe dir diese (Dinge)
unterweisen, Jakobus, mein Bruder. angekündigt, Jakobus, mein Bruder.
4 2 Denn nicht umsonst nennt man| dich 14 2 Denn nicht umsonst habe ich| dich ‚mein
‚Bruder‘, aber [du bist] gar nicht ein Bruder‘ genannt, obwohl du nicht mein
Bruder nach irdischer Art.1 Bruder nach irdischer Art bist.1
6 Aber du bist| unwissend über dich, so dass 16 Auch bin ich nicht| unwissend über dich,
[ich] dich unterweisen werde, wer ich bin. damit ich, wenn ich es dir ankündige2 –
Höre! 18 wisse und| höre!
8 3 Es existierte nichts| außer dem Seienden. 3 Es existierte nichts außer dem Seienden.

10 Er ist [un]|benennbar [und un]sagbar [in 20 Er ist unbenennbar| und unsagbar.


12 dem, was]| existiert und existieren wird.

4 Ich aber, ich stamme aus dem Seienden 22 4 Ich selbst, ich bin unbenennbar| aus dem
14 | und bin unbenennbar, Seienden,

1 Wörtl. „ein Bruder“ bzw. „mein Bruder der Materie nach“ („in der u%lh“). Die distanzierende
Ausdrucksweise geht über die Abweisung einer leiblichen Verwandtschaft, wie sie etwa in
2ApcJac NH V p. 50,11–23 vorausgesetzt wird, hinaus und weist vielmehr auf die grundsätz-
lich unterschiedlichen Sphären, denen der Offenbarer und der Offenbarungsempfänger ent-
stammen.
2 Der Satz bricht in der NH-Version vorzeitig ab.
76 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 10,15–11,15 NHC V: p. 24,22–25,9


| eaymøyte de er[o]" [n]ø[yhpe 23 Nue etay|[< noy]hpe Nran
16 n]|16 ®ån e~~ø[y]ei a~ ~™ [eänöm] eroei
| mo ero" ne :
18 5 ee"o d™ Nö[orp an]| 18 eank oy 5 %ee"o de nöorp an eank oy
meäsnay e∫ol [ä]m| petöoop 24 meä&snay| 24 [eb]ol äm pet'öoop',
anok de| [<]öoop äatekäh,
20 6 epeidh […]kö[i]~™| 20 etbe tmNt 26 6 epidh aköi|26 [n]e Nsa <mn—t
s—äime : svt[m] säime,
| tmnts—äime nesöoop' [pe] nesöoop' | [n]qi <mn—tsä—ime,
22 | alla nesöoop' an pe üN › 28 alla nesRöo|28 [rp nqi] <mnt'
| öorP sä—ime an,
7 astamio nas Næ~«[om] 7 ayv| [as]sobte nas nä[en]qom
24 | mN äNnoyte : m—n noyte*
petöoop| qe ewöoop üN Nöor[p]
26 | tmNts—äime ävvs söo|op men 30 | [n]e[s]öoop de an
alla üN nöorP a~\
p. 11 8 anok' de Ntaeiei ebol än p. 25 8 [ea]"ei¿ ebol\ eanok'
2 ui|2 kvn Mpetöoop' etamvtN oyäi¿kvn Nte pet'öo[op]
| epetöoop' Ntaeiei de on 2 | a"eine de ebol
4 e|4 [t]åµ[vt]~ e¨ikvn NNqom N<ä–ikvn Nte[w]
•ekaas ere Nöhre mpet | üekaas ere niöhre Nte pet'
6 öo|6 øp eynaMme 4 œ[oop]| 4 üe eyeeime üe aö ne
enoyoy : ay|v nete nete nvoy| ayv üe aö ne N
noyoy an n[e ›] › › › ö—mmo,
8 9 | eis ähte a"qvlp nak e∫ol 6 9 eis ähte| 6 <naqvl—p nak ebol
| ˘πµysthrion : Nävb nim| Mpimysthrion, üe
10 senaå[maä|10 te mmoi mnn]‚å 8 senaamaä|8 te Mmoei Nsa
œÌ [n]äo|oy [: raste,
12 senaüpio m]mo"| 12 [nqi Noy]hh[b] m–N
n[e]pres|[byteros] nsetqa"[o]"
14 ayv| 14 [nsesaä]oy Mmo"
alla pa|[svte wäh]~ eä—oyn : 9 alla pa|9 svte wnaövpe ewähn
eäoyn,|

CTch 10,16s [eänöm]mo : [änöm]mo Ed. cr., Br/B. 10,19 [a]köine oder [e]köine 10,24
öoop Wurst II : öo[op] Ed. cr. 11,10s äo|oy Wurst I : äo|[oy Ed. cr. 11,11 tote se-
naüpio M]mo" Br./B. 11,12 [Nqi Noy]hh[b] m–N Wurst I : [Nqi oym]hh[öe N] Ed. cr. 11,15
wäh]~ : äh]~ Ed. cr., Br./B.
NHC V 24,23 % & Na. : cod ä—n 24,29 m—n noyte sic, expectaverim mN %äen&noyte
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 77

CTch: p. 10,15–11,15 NHC V: p. 24,22–25,9


obwohl man mich [mit einer Anzahl von] 23 während4 man| mir [eine] Anzahl von
16 | Namen gerufen hat, die nicht meine sind, Namen [gegeben] hat.
[da] sie mir fremd sind.
18 5 Ich bin aber nicht der [erste],| da ich 5 %Ich bin aber nicht der erste, da ich&
zweiter bin aus dem Seienden. 24 zwei%ter& bin| aus dem Seienden.
Ich aber existiere vor dir.
20 6 Weil du| nach der Weiblichkeit fragst3 – 26 6 Weil du| nach der Weiblichkeit gefragt
höre! hast:
22 Die Weiblichkeit existierte,| aber sie Die Weiblichkeit existierte, aber die
existierte nicht von Anfang an. Weiblichkeit war nicht zuerst.

24 7 Sie schuf sich [Kräfte]| und 7 Und [sie] bereitet[e] sich Kräfte und
Gottheiten. Während der Seiende|von An- Gottheiten.
26 fang an existiert,| existiert auch die Weiblich
keit, aber nicht von Anfang an.\ 30 | [Sie] existiert[e] aber nicht,

p. 11 8 Ich aber bin hervorgegangen aus dem p. 25 8 [als] ich ausgegangen bin,\ da ich ein
2 | Abbild des Seienden, um euch zu Abbild des Seienden bin.
unterweisen über den Seienden, und auch, 2 | Und ich habe das Abbild von [ihm]
4 um| [euch] über das Abbild der Kräfte zu hervorgebracht,
unterweisen, damit die Kinder des damit die Kinder des
6 Seienden| die Ihrigen erkennen 4 Seienden erkennen,| wer die Ihrigen sind
und die, die nicht die Ihrigen sind. und wer die Fremden sind.

8 9 | Siehe, ich habe dir 6 9 Siehe,| ich werde dir alle Dinge
das Mysterium offenbart. dieses Mysteriums offenbaren.
10 Man wird| [mich nach] drei Tagen Denn übermorgen wird man mich
[ergreifen]. ergreifen,
11 | [Die Priester] und die Ältesten [werden]
mich [schmähen] und mich beschimpfen
14 und| mich [verfluchen],
aber meine [Erlösung ist nahe].“ 9 aber meine| Erlösung wird nahe sein.“

3 Oder: „gefragt [hast]“. Auf Grund einer Textlücke ist nicht erkennbar, ob Präsens II [e]k oder
Perfekt [a]k vorliegt.
4 Wörtl. „wie man mir eine Anzahl von Namen gegeben hat“: die koptische Übersetzung Nue
„wie“ geht vermutlich auf wJ" zurück, das als Vergleichspartikel verstanden wurde. Die Ver-
sion des CTch verwendet einen Circumstantialis, der durch unterschiedliche Konjunktionen
aufgelöst werden kann.
78 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 11,15–12,8 NHC V: p. 25,10–23


16 10 “å∆∆√|16 [bos
d]e awoyvöb 10 10 | peüe "akvbos
peüaw üe| ärab[b]ei : oy petküv üe ärabbi aküo|os üe
18 mmow| 18 eœüpe senaamaäte Mmok senaamaäte Mmoei,
| ä"[e a]nok' oy pe<naaaw ››— 12 anok' | 12 de oy pe<naöaaw,
20 11 | åwoyvöB naw peüaw üe 11 peüaw na"| üe
Mp—rRäote "akvbos,
ä—o|tan eyöanamaä—te Mmok' 14 N|14 tak ävvk' senaamaäte M|mok,
22 | ayv Nseäi vne erok' ek|nasvte :
24 12 alla MpRsta :| 24 teä–ih ebol 12 alla pvr—ü ebol
Nu"l—h—M üe| taei tet< Mppothrion 16 Nui—h—M,| 16 ta" gar tet'< Mpapot'
26 | ˜Mppothrion·
p. 12 Mpsiöe › ›\ Noyoeiö nim Mpsi|öe Noyoeiö nim
2 NNöhre M|2 poyoein 18 NNöhre N|18 te poyoein,
Mma Noyv—ä Nä—a—ä oyma Növpe| pe Nnoyhpe
| Narxvn : Nnarxvn,
4 13 peksà[e] Ǫ [pe]| 4 Nksatk 20 13 | 20 alla peksvte nasvte
ntootoy : | ebol Mmooy
ay√| peksooyne pe Mme üe 22 üekaas ™|22 keMme üe
6 | 6 ä–[n]åö ~ä—e ne nim ne, a[yv üe]| äenaö Mmine ne
ayv oyhr n[e]
| ~[t]ooy throy an %änarxvn ne&
8 alla n[……]| 8 [a]rxh

Kosmische Hierarchie (§ 14–24)

CTch: p. 12,8–11 NHC V: p. 25,24–28


14 svtm na" 24 14 knaπ[………]| 24 ayv %nk&svtM
Ntaei~|†oy Ntoo¥ [ ± 5 ]
nema" äM π[ ] 25 | an alla äenar[xvn ne ……]
10 | æ®å[" ]…ar- 26 | pim—n—t'‚[n]øø¥‚ [narxvn]
| x√[n po]ya| | Ntoy›[…………]…[……… epe]
28 | sht' [ ±12 ]|

CTch 11,16 d]e aw- Wurst I : de aw]- Ed. cr. 11,17 ärab[b]ei : Wurst I : ärab[bei :] Ed. cr.
11,26 ˜Mppothrion· Dittographie, vom Schreiber getilgt durch übergesetzte Punkte 12,7
%änarxvn ne& Na. 12,7s [……]|[a]rxh unklar : n[ap]|[a]rxh Ed. cr., Br./B.; propono n[a
t]|[a]rxh (nicht: nat-arxh) 12,8–12 ist stark zerstört, Text nach Ed. cr. und Wurst I, vgl.
aber Br./B. S. 92 12,10fin ]…ar Wurst I : ar] Ed. cr. 12,11fin po]ya Wurst I : poya] Ed. cr.
NHC V 25,23 propono knaπ[iue] 25,24–30 ist fragmentiert und kann nicht nach dem Paral-
leltext CTch 12,8–12 ergänzt werden, vgl. aber Br./B. S. 92 25,26 ergänzt gemäß 26,23s
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 79

CTch: p. 11,15–12,8 NHC V: p. 25,10–23


16 10 Jako|[bus] aber antwortete und sprach: 10 10 | Jakobus sprach:
18 „Rabbi, was sagst du da?| Wenn sie dich „Rabbi, du hast gesagt ‚Sie werden mich
ergreifen, was werde ich dann tun?“ 12 ergreifen‘| – was aber werde ich dann tun
können?“
20 11 | Er aber antwortete ihm und sprach: 11 Er sprach zu mir:
„Fürchte dich nicht, Jakobus.
22 „Wenn sie dich ergreifen| und dich 14 | Auch dich werden sie ergreifen.
steinigen, wirst du erlöst werden.
24 12 Aber kehre nicht zurück| auf den Weg 12 Aber wende dich ab
nach Jerusalem. Denn diese (Stadt) ist es, 16 von Jerusalem.| Denn diese (Stadt) ist es,
die den Kindern des Lichts allezeit den die den Kindern des Lichts allezeit den
p. 12 Kelch der Bitternis gibt,\ als Wohnsitz Kelch der Bitternis gibt – ein Wohnort
vieler Archonten. einer Menge von Archonten ist es.

4 13 Deine Erlösung aber [ist],| dass du aus 20 13 | Aber deine Erlösung wird (dich)
ihren Händen erlöst wirst, und vor ihnen erlösen,
dein Wissen besteht darin zu erkennen 5, 22 damit| du erkennst,
6 | von welcher Art sie sind und wieviele es wer sie sind [und] von welcher Art sie
sind. sind.
Nicht alle %sind& sie %Archonten&, aber
8 [ ]| Herrschaft 6.

Kosmische Hierarchie (§ 14–24)

CTch: p. 12,8–11 NHC V: p. 25,24–28


14 Hör mir zu! 24 14 Du wirst [dich überzeugen]| und hören.
Ich habe sie Sie sind nicht [ ],
mit mir gebracht in [ ] 25 | sondern [es sind] Ar[chonten]
10 |[ ] Ar- 26 Die zwölf [Archonten]
cho[n . . . jeden] ...[ ] hin-
28 ab [ ]

5 Oder: „dein wahres Wissen ist“.


6 Die Ergänzung n[ap|a]rxh „die Erstlinge“ passt inhaltlich nicht recht; vielleicht n[a ta]r-
xh „die zur Herrschaft Gehörigen“ (s. Textapparat).
80 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 12,12–13,14 NHC V: p. 25,29–26,27


| arx [ ±12 ]
30 | poy[ ±12 ]\
12 | poy[a] eüN tewä[ebdomas] p. 26 eära" eü—n tete tvw Näebdomas,
15 | awoyvöb Nqi "a∆[kvbos] 2 15 | peüe "akvbos
14 | peüaw üe ara oy[n ärabbei] üe ara oyn ärab|∫ei
| mnt[I–B] Näeb[do]µ[as ne ayv] 4 m—ntsnooys Näebdomas ne| 4 ayv
16 | saöwe an ne : k[a]ta u[e e]|te saöwe en qe ne Nue e|toyöoop'
oyntaNw äN tegrafh ä—n negrafh,
18 16 | peüaw nqi "h—S : üe 6 16 peüe| 6 püoeis üe Iakvbos
penta|öaüe eteeigrafh pet`aw´öaüe| äa te"grafh
20 e†™| 20 taei te : awmhneye öa Ntawsooyn öa
22 | pma ntawqMqom esooy|22 ne 8 | pe"ma,
17 anok de <naqvlπ [n]å∆| ebol 17 anok de <naqvl—p' nak| ebol
24 µpentaei ebol äN| 24 pathpe 10 Mph etawei¿ ebol ä—m piat'|10 <`h´pe
awRmhneye N|tewhp—s : erow, <na< maein äa tey|hpe,
26 pentaei ebol| 26 äN patöit—w 12 pentawei¿ ebol ä—m piat'|<öi erow,
p. 13 awRmhneye\ Mpeyöi : <na< maein äa pey|<öi,
18 18 peüe "akvbos üe
2 eöüe oyn qe ä—rab|2 bei <nasaä—v" 14 ara| 14 oyn ärabbi % - - - &
ebal Nthps| NNarxvn eis ähhte a"üi N|teyhpe
4 piöwesnooy‚| 4 [d]e Nsoe⁄‚ nim ne: 16 öbesnooys Nöa|16 %ei&ö oy ne,
19 peüaw ü™| 19 peüe püoeis üe
%na"& ~e peö vac O–B noyranos na"| ne <öbesnooys Mpe ete
6 Nöhm| 6 e[t]Nähtoy : netnaay [de] 18 | Nkoyei Ntey % – – –
e|rooy ne Nqom etMp[ö]√" – –& `ne"´ ne niqam Nte| peyamaäte
8 | 8 na" etere Ppolos thr[w] throy, ayv ay
| [vä]™ ®åt—w ä—itootoy : 20 |väe eratoy ebol ä—itootoy,
20 ay[v]| 22 20 | ayv na" ne nh etaypvö| 22 ä—m
Z. 10–11 zerstört ma nim, eyöoop' äa te|[joysi]a
12 |[ ] å¬ [ ] 24 Mpim—ntsnooys Nar|24 [x]vn,
|[ ] nat[opoy (?)] <koyei Nqom et—nähtoy| [asüp]o
14 |[ ]p' de…[…]…å[……] 26 nas Näenag'gelos| 26 [mn äenst]ra-
tia ›nat'<hpe| [erooy

CTch 12,12 eüN tew Wurst I : e[üN t]ew Ed. cr. 12,15 äeb[do]µ[as Wurst I : äeb[do-
mas Ed. cr. 12,16 k[a]ta u[e e] Wurst I : k[ata ue e] Ed. cr. 12,18 peüaw : p als Initia-
le nach links ausgerückt 12,18.23.25 penta cod. für pentaw 13,4 [d]e oder [q]e 13,5
%na"& ~e Ed. cr. app., Br./B. 13,12–14 Wurst I : Ed. cr. zerstört bis auf geringen Rest von Z. 14
NHC V 26,14 % – – – & Na. 26,15s Nöa|%ei&ö oy ne Na. 26,18 % – – – & Na. 26,25
[asüp]o NHS : [astami]o Veilleux 26,26 äenst]ratia NHS : neeist]ratia Veilleux
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 81

CTch: p. 12,12–13,14 NHC V: p. 25,29–26,27


| Arch[onten (?) ]
30 ...[ ]\
12 |einzelnen [über] seine H[ebdomas].“ p. 26 über seine eigene Hebdomas.“
14 15 Jak[obus] antwortete| und sprach: 2 15 | Jakobus sprach:
„Also, [Rabbi], sind es [12] Heb[do- „Also, Rabbi, sind es zwölf Hebdo-
16 maden und]| nicht sieben, 4 maden| und nicht sieben,
[wie]| wir es in der Schrift finden?“ wie es in den Schriften steht?“

18 16 | Jesus sprach: 6 16 | Der Herr sprach: „Jakobus,


„Wer über diese Schrift gesprochen hat, wer über diese Schrift gesprochen hat,
20 | hat nur bis dahin kundgetan, wie er ver- hat nur bis dahin verstanden.
stehen konnte.
17 Ich aber werde dir den offenbaren, der 17 Ich aber werde dir den offenbaren, der
aus dem Zahllosen hervorgekommen ist. 10 aus dem Un|zählbaren hervorgekommen ist.
25 Er hat| seine Anzahl kundgetan. Ich werde über ihre Zahl Kunde geben.
Der aus dem Unermesslichen hervorge- 12 Der aus dem Un|ermesslichen hervorge-
p. 13 kommen ist, hat\ ihr Maß kundgetan.“ kommen ist – ich werde über ihr Maß
18 Kunde geben.“ 18 Jakobus sprach:
2 „Wenn ich mich nun, Rabbi,| von der An- „Demnach, Rabbi, % - - - &
zahl der Archonten abwende – wer sind Siehe, ich habe ihre Zahl erfasst:
dann die zweiundsiebzig Paare?“ 16 zweiundsiebzig Paare.7 | Was sind sie?“
19 Er sprach: 19 Der Herr sprach:
5 | „%Diese& sind die 72 kleinen Himmel „Diese sind die zweiundsiebzig Himmel,
6 | unter ihnen. Die [aber] größer sind als sie, 18 nämlich| die Kleinen unter ihnen. % - - - &
8 das sind die Kräfte in der Höhe,| die, auf Diese sind die Kräfte der Gewalt über sie
denen das ganze Himmelsgewölbe beruht. 20 alle, und sie sind| aufgestellt worden durch
sie.
20 Und| 20 Und diese sind die, die auf alle Orte
Z. 10–14 zerstört bzw. nicht verteilt sind, die unter der Gewalt der
rekonstruierbar zwölf Archonten stehen.
24 | Die kleine Kraft unter ihnen [hat] für sich
26 Engel| [und] unzählige Heerscharen [her-
vorgebracht].

7 NHC V 26,15s. öa|%ei&ö: Auf Grund der früheren Worttrennung öa|öoy wurde die Be-
deutung „Gefäß“, „Krug“ angenommen, was aber nicht in den Zusammenhang passt. Schoedel
(NHS S. 75) nahm die Bedeutung „measures“ an, ähnlich Br./B. S. 181 „Einheiten“. Die Lö-
sung bietet CTch 13,4 mit soe⁄‚ „Paar“ bzw. „Gefährte“. Es entsprechen einander: CTch
13,4 (72 de N)soeis nim ne und NHC V 26,15 (72 N)öa|%ei&ö oy ne. Das Verständnis
in NHC V wurde durch Ausfall von ei im Zeilenübergang erschwert. Zu den hier vorliegen-
den Varianten von soeiö s. Crum, Dict. 374b und Westendorf, KHW 180.
82 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 13,15–14,6 NHC V: p. 26,27–27,12


(21) 21 …]e[töo]op de ay<
|[ ]… etbe pt…[……] 28 | [ ±7 ]~[…………]y, etbe
16 |[ ±6 ] etNähtk' äNato- |[ ±11 e]†'öoop'
| [poy naär]ak ne p. 27 | [ ±5 äenat<]hpe erooy\ ne,
18 22 eövpe de| 18 [eköan]øyvöe 22 eköanoyvœ
knaopoy| mN öqom de mmok tenoy 2 | e< hpe erooy <noy, Nkn[a]|q—nqom
20 | eimhti Nknoyüe ebol 4 an öantek`n´o`y´üe e[bo]l| 4 Mmok
N :|tmntbLle etäN pekä—h—T N<dianoia Nbellh
22 | å¥√ <mRre ete taei te| etäN 5 | pe"snaä et'kvte erok Nte
tsarj vac 6 | tsaraj,
24 23 tote kna|24 pv—ä 23 ayv tote eknaka|tanta
öa petöoop' ayv| oyketi 8 eära" epet'öoop',| 8 ayv
26 knaövpe N"a∆|26 kvbos\ knaövpe an qe ent—k| "akvbos an,
p. 14 alla petäN petöoop' 10 alla Ntok' pe| 10 ph etöoop,
2 ka|2 ta ävb nim
24 natopoy 24 ayv niat'<|hpe erooy throy
e¥|naövpe naä—rak ™[y]ªπ 12 eyeöv|12 pe eay< ran erooy
4 | ayv neto nak throy n[a]|t {throy},
6 öitoy senaövpe ey|6 œ[h]y : vac

Der Aufstieg zum ‚Seienden‘ (§ 25–35)

CTch: p. 14,6–13 NHC V: p. 27,12–27


25 awoyvöB peüaw| ü[e ä]r—A–B–B–E–i 25 %peüaw üe&| ärabbi
8 pvs <naö pvä| 8 [ö]a pet 14 Naö Näe <nakatan|14 ta eära" epet'
öoop' ere <hpS| [n]~qom miöe 15 öoop ere| 15 ne"qom throy m—n neei
eæ[o]y[n oybh" :] 16 | stratia eyähk oybhei,
(26) 26 | peüaw na" üe ere ne"qom
Z. 10–11 zerstört 18 | ähk' oybhk' oyaak' an,| alla eyähk'
12 […………]ø…[ ] 20 oybe qe,| 20 ere ne"qom ähk oybhei
13 | [……al]la oy[bh" (?) e]- 22 |ayv seähk' m—n ke[qom]| alla eyähk
oybhei [än]| oykrisis Mpoy≤[…………]
24 | ero" Näht—s ebo[l
| ebol ä—itootoy [
26 |a" Mpe"ma öå[
| Mkooä ≤nakå…[

CTch 13,17 naär]ak sec. 14,2–3 Na. : de n]ak Br./B. 14,12–13 Wurst I : Ed. cr. zerstört
NHC V 26,27–30 stark zerstört 27,12 loco ran expectaverim hpe | {throy} Na. 27,21
ke[qom] : keq[om an] Br./B. 27,22 [än] NHS, Veilleux : [mn] Br./B.
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 83

CTch: p. 13,15–14,6 NHC V: p. 26,27–27,12


(21) 21 [ ] . . . sie gaben|
[ ] wegen . . [ ]| 28 [ ] wegen|
16 [ ] in dir. Un[zähl-]| [ ] existierend.|
bar sind sie [vor] dir. 30 [ Un]zähl[bar] sind sie.\
18 22 | Wenn du sie aber zählen willst, p. 27 22 Wenn du sie jetzt zählen willst,
20 vermagst du es jetzt nicht,| es sei denn, du 2 wirst du| es nicht können, bis du
wirfst die Blindheit ab, die in deinem Her- 5 das blinde Denken von dir wirfst,| diese
22 zen ist, und die Fessel,| die im Fleische ist. Fessel des Fleisches, die dich umgibt.

24 23 Dann wirst du| zu dem Seienden 23 Erst dann wirst du hinaufgelangen zu


gelangen und wirst (forthin) nicht 8 dem Seienden| und du wirst forthin nicht
p. 14 mehr Jakobus sein,\ sondern der, 10 mehr Jakobus sein, sondern du bist| der,
2 der im Seienden ist| in jeder Hinsicht. der existiert.

24 Die Unzählbaren werden vor dir 24 Und die Unzählbaren alle werden
gezählt sein, 12 | mit Namen versehen sein { }8.“
4 | und alle, die für dich unermesslich sind,
werden gemessen sein.“

Der Aufstieg zum ‚Seienden‘ (§ 25–35)

CTch: p. 14,6–13 NHC V: p. 27,12–27


25 Er antwortete und sprach: „Rabbi, wie 25 %Er sprach:& „Rabbi, auf welche Weise
8 werde ich zu dem Seienden gelangen werde ich zu dem Seienden hinaufgelan-
können, während die Anzahl [der] Kräfte 15 gen, während| alle diese Kräfte und diese
[gegen mich] kämpft.“ 16 | Heerscharen gegen mich bewaffnet sind?“
(26) 26 Er sprach zu mir: „Diese Kräfte sind
Z. 10–12 weitgehend zerstört 18 | nicht allein gegen dich bewaffnet, sondern
20 auch gegen andere.| Diese Kräfte sind
13 … sondern gegen mich (?) [– – –] gegen mich bewaffnet, auch mit anderen
22 [Kräften],| mehr noch – sie sind [durch]
einen Gerichtshof gegen mich bewaffnet.
Man hat mir darin nicht […] gegeben […]|
25|26 durch sie (Plur.) […|.] an diesem Ort […]|
27 Leiden. Ich werde […]|

8 Man erwartet: „die Unzählbaren werden gezählt werden“, wahrscheinlich liegt Textausfall
vor, sinngemäß „unzählbar – %gezählt, unnennbar& – benannt“. Darauf könnte das nochmalige
(und hier überflüssige) throy „alle“ hinweisen.
84 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 14,14–15,13 NHC V: p. 27,28–28,27


14 | [b]ol [Nä]hto[y ] 28 | ähto[y……]n eweN[ ±6 ]\
| ü]pio : alla e‚[ ±8 ] p. 28 oyte N<nasaävoy an, ese
16 | öoop' Nä—ht pe [………………oy] 2 | övpe de Näht Nqi oysigh m—n
| mysthrion ewæ[hp : 3 | oymysthrion ewähp',
18 alla]| 18 <Räote ähtW M[peyqvnt] 4 alla <|e Nqabäht' äauh Mpeybvl—k,
27 27 | peüe "akvbos üe ärabbi,
20 | eöüe aymiöe nMmåk' n|20 teeiä—e 6 eö|6 üe senaäokoy oybhk', e"e
posv mallon a|nok' vac ä—r—abbei : m—n| arike %erok&
22 akei gå® [än]| 22 oysooyne : akei¿ än oygnvsis
eüpio Ntoy|mNtatsooyne : 8 üe e|8 kesoäe `N´teyBöe,
24 ayv N|24 takei äN oyRpmeoye : akei äN oy|mnhmh
| eüpio NteyBöe › › › › — \ 10 üe ekesaäe eteym—n—t|10 atsooyn,
p. 15 alla N<wi rooyö an ä—arok alla ne"wi rooyö| %an& etbhht—k,
2 28 | akei ga`r´ etmNtatsooyne 12 28 akei gar eära" ey|12 noq Mmn—t'
| åy√ [m—]pktvlM laoye at—mme, alla M|pek'tvl—m elaay
4 ä—®ª“ | ›äht‚ ära" Näht—s,
akei etBöe 14 | akei gar eära" eym—n—t'atmeeye
ayv| pRpmeo`y´e NæhtK 16 | ayv nere <mnhmh nesmhn| 16 erok',

6 29 akmoöe| 6 äm pome 29 akmooöe ä—n oyome| ayv


MpktvlM : 18 Mpoytvl—m Nqi nek'äo|18 eite,
oyte Mpektvm—s| ä—n teylaeiäe,
20 oyte neyta|20 äo Mmok an,
Mπøy|taäo Mpekkba :
8 30 ano[k <]e N|8 <ä—e an 30 ayv ne"öoop'| Nteyäh an,
alla Böe nim e∫øl| [äitoo]†øy 22 alla a"< ävb| 22 nim Ntey ä—ivt,
te ta" etä–iv[t
`S´öoop Näht'| [nqi o]¥Böe,
10 | ayv] n≤® p[me]ø¥™ ån : 24 ayv <eire M|24 [pme]™ye
nete| [no]¥e" Nnete nvoy an,
seo natsooyne näht 26 | [söoo]π Näht' Nqi oym—n—t'|26 [atmme
12 | [ayv] ånK ø[y]†™lios å[n N] a]yv <ä—n teym—n—t'|[atmme]
so|[o]yne : a"äe Nnoygnvsis|

CTch 14,14 Wurst I : Ed. cr. bis auf geringen Rest zerstört 14,15–17 sec. Ed. cr. 14,18 -qvnt]
Br./B. : -bvlk] Ed. cr. 15,7 <]e Na. : d]e Ed. cr., Br./B. 15,13–14 unsicher
NHC V 28,7 %erok& Na. 28,11 %an& Funk (AntChrAp I 2 S. 1164 Ü) 28,26/27 mnt[atmme
Kasser : mnt[atsooyn Veilleux, Br./B. 28,27 ]a"äe NHS : l]a"äe Veilleux
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 85

CTch: p. 14,14–15,13 NHC V: p. 27,28–28,27


14 durch sie[– – –] 28 | . . . [ ]....[ ]\
] schmähen. Aber [ p. 28 noch werde ich sie verfluchen. Hingegen
16 | existiert in mir . . [ ein wird in mir Schweigen sein und ein
verborgenes]| Geheimnis. 3 | verborgenes Geheimnis.
18 [Aber]| ich fürchte mich vor [ihrem Zorn].“ 4 Aber mir| ist bange vor ihrem Zorn.“
27 „Wenn sie 6 27 Jakobus sprach: „Rabbi,| wenn sie
auf diese Weise gegen dich kämpfen 9,| sich gegen dich bewaffnen, so liegt doch
20 |um wieviel mehr gegen mich, Rabbi? kein Vorwurf %gegen dich& vor.
Denn du bist [in] Erkenntnis gekommen, Du bist in Erkenntnis gekommen,
22 | um ihre Unwissenheit zu tadeln. 8 damit| du ihr Vergessen bloßstellst.
24 Und| du bist in Erinnerung gekommen, Du bist in Erinnerung gekommen,
um ihr Vergessen zu tadeln.\ 10 damit du ihre| Unwissenheit bloßstellst.
p. 15 Aber ich bin nicht besorgt um dich. Aber%nicht&um deinetwillen bin ich besorgt.
2 28 | Denn du bist in die Unwissenheit 28 Denn du bist in große Unwissenheit
gekommen, aber du bist in keiner hinabgekommen, aber du bist in keiner
Weise durch sie befleckt worden. Weise durch sie befleckt worden.
4 | Du bist zum Vergessen 14 | Du bist nämlich zur Erinnerungslosigkeit
gekommen, aber das Erinnern ist in dir. 15 herabgekommen,| aber die Erinnerung ist
bei dir geblieben.
6 29 Du bist| im Schmutz gewandelt – 29 Du bist in Schmutz gewandelt, aber
du wurdest nicht befleckt. deine Kleider wurden nicht befleckt,
18 | noch wurdest du begraben in ihrem Müll,
20 noch haben sie| dich je erreicht.
Sie haben deine Rache nicht erweckt.
8 30 Ich bin| nicht von solcher Art, 30 Und ich war nicht von ihrer Art,
aber alles Vergessen [durch] sie, das ist es, 22 aber ich bin| mit jeder Sache von ihnen
was auf [mir] liegt, bekleidet.
In mir liegt Vergessen,
10 | [und] ich erinnere mich nicht. 24 und ich erinnere mich| an die, die nicht die
Ihren sind.
Die Meinigen sind unwissend, 26 In mir [herrscht| Unwissen]heit
12 | [und] ich (selbst) bin [nicht] vollkommen und ich bin in ihrer [Unwissen]heit –
[an] Erkenntnis (?). (und doch) habe ich Erkenntnis gefunden.

9 CTch 14,19 aymiöe hier Präsens II modo achmimico, nicht Perfekt.


86 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 15,13–16,15 NHC V: p. 28,28–29,29


14 31 ay[v] nSmele[i] na" an| [ä]å
14 28 31 | [nesmeli n]a" an äa
Nbasan[o]s e†äN peeima : neyMkooä| [etäibo]l
| [alla] e†b™ [p]™y 30 al¬a aeiR äote| 30 [ähto]¥ ey
16 aµaæ[te] 16
øy pet| [oynaaaw p. 29 am[aä]†e üe oy\petoynaaw,
oy] petküv Mmow| [ayv nk] 2 oy pe<naö|2 üoow, H aö Nöaüe
18
18 noyäm äitN aö Nöa| üe[ : pe<naö|üoow, öan<R bol erooy,

32 4 32 pe•[e]| 4 püoeis üe
"]akkvbe <Repainoy| ˘πekäht "akvbos <tmaeio| Ntek'dianoia
20 ayv uote eire| 20 Mmok' m—n tekäote,|
Mma"ä–ise : 6 eövpe ekmhn ekel filopo|ni
Mprtres|meli nak' etbe laoye : Mp—rtesrmeli nak' äa keoya,
22 eimh|22 ti etbe peksvte : 8 | eimhti etbe peksvte,
eis äh|te <nabvk' ayv Nta eis| ähhte gar <naüvk'
24 sob|24 te Mpiklhros : ete pa" p™ 10 pe"klhros| 10 ebol
26 | ä–iü—m pka—ä kata ue ntayoy|26 v ä–iü—m pe"kaä, kata ue| eta"üoos
eysobte Mmow äN Mph/oye\ ebol ä—n Mphoye,
p. 16 ayv mNNsa na" <naqvlp'| 2 nak 12 | ayv <naqvl—p' nak
ebol Mpeksvte : ebol M|pek'svte,
33 ä—rabbei| pvs 14 33 peüe "akvbos| 14 üe ärabbi pvs
4 mNNsa na" knaø¥v~æ| 4 naei ebol m—nNsa na"| knaoyvn—ä nan ebol
mNnsa ›‚oyRkr[i]|ne Mmok' 16 an,| 16 m—nNsa seamaäte Mmok
6 ayv Nsesobte ˘|6 peklhros | ayv küvk Mpe"klhros ebol
ayv Nkpv–ä œå| p[e]†öoop' 18 | ayv knabvk eära" epet'öo|op',
34 34 peüe püoeis üe
8 "akkvbe mN|8 N[s]å na" <naoyvnÄ 20 "akvbos| 20 m—nNsa na" <naoyvn—ä
nak' e|[bo]l Mpeeima nak| ebol Nävb nim,
10 oy mo~[o]~ %etbhhtk& [al]|10¬[a] 22 etbhht—k| 22 oyaak an, alla
™†∫™ †µ[ntatn]åæ[te]| Nr®vme et∫[e tmnt]|atnaäte Nte nirvm[e]
12 üe p√[s] ™re t[pistis]| 12 naövpe 24 | üekaas ere oyp[istis na]|övpe
Näh†[o]y Nähtoy[,
oy~ [äaä de]| nap√vne 26 oyn oy]|26 mhhöe gar na∆[atanta]
14 eäo[y]n etπ⁄s†[is]| 14 ayv NseR 28 | eära" etπis†[is ayv]| 28 sena
ayja[n]™ Nä—htS [öa]|Nto¥™⁄ e a"[a]ei ära" [nähts]| öan[toyei e
pso[oyn]e : tgnvsis]\

CTch 15,13 na" Wurst I : ~å“ Ed. cr. 15,15 aµaæ[te] Wurst I : aµåæ[te] Ed. cr. 15,17
[ayv nk] Na. : [ ± 5 ] Ed. cr.; [<naqN] Br./B. 15,18 üe Wurst I : [üe Ed. cr. 15,19 ˘πek-
Wurst I : µπek- Ed. cr. 15,26fin die letzten drei Buchstaben aus Platzgründen rechts unter dem
Textblock 16,9 %etbhhtk& Ed. cr. app., Br./B. app. 16,12 övpe Wurst I : œvpe Ed. cr.
16,13 nap√vne Wurst I : nå[pv]vne Ed. cr. NHC V 29,15 an pro on
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 87

CTch: p. 15,13–16,15 NHC V: p. 28,28–29,29


14 31 Und ich war nicht besorgt| [um] 28 31 | Ich [war] nicht [besorgt] um
die Qualen an diesem Ort,| ihre Leiden, [die von außen sind],
[aber] 30 aber ich habe mich| [vor ihnen] gefürchtet;
16 wegen ihres Zugriffs – [was| werden sie tun? p. 29wenn sie zugreifen – was\ werden sie tun?
Was] sagst du [und] durch was für 2 Was werde ich| sagen können oder was für
ein Wort wirst [du] gerettet werden?“ ein Wort werde ich sagen können, damit
ich ihnen entkomme?“
32 32 Der Herr sprach:
18 | „Jakobus, ich lobe deinen Verstand, und 5 „Jakobus, ich lobe| deinen Verstand und
20 die Furcht macht| dich leidensliebend. deine Furcht. Wenn du leidensliebend
bleibst,
Lass nichts (anderes) dich bekümmern lass nichts anderes dich bekümmern
22 außer| deiner Erlösung. 8 | außer deiner Erlösung.
Siehe, ich werde gehen und dieses Los Denn siehe, ich werde dieses Los vollen-
25 bereiten,| auf der Erde, wie es 10 den| auf der Erde, wie ich es (zuvor)
bereits im Himmel bereitet ist.\ gesagt habe im Himmel.

p. 16 Und danach werde ich dir deine Erlösung 12 | Und ich werde dir deine Erlösung
offenbaren.“ offenbaren.“
33 „Rabbi, wieso wirst du mir danach 14 33 Jakobus sprach:| „Rabbi, wieso wirst du
offenbaren, uns danach nochmals offenbaren,
4 | nachdem sie dich gerichtet haben 16 | nachdem sie dich ergriffen haben
6 und dein Los bereitet haben| und 18 und du dieses Los vollendet hast| und
du zu dem Seienden gelangt bist?“ du zu dem Seienden hinaufgehen wirst?“
34 34 Der Herr sprach:
8 „Jakobus,| danach werde ich dir an diesem 20 „Jakobus,| danach werde ich dir alle Dinge
Ort erscheinen, nicht nur %deinetwegen&, 22 offenbaren, nicht deinetwegen| allein,
10 sondern| wegen des [Unglaubens] der sondern wegen des Unglaubens der
Menschen, nämlich wie der [Glaube] 24 Menschen,| damit [Glaube]
12 | unter ihnen entstehen kann. unter ihnen entsteht.

[Viele aber] werden sich zum Glauben 26 [Eine]| Menge nämlich wird zum Glauben
14 hinwenden| und werden in ihm 28 [gelangen, und] |sie werden [in ihm]
wachsen, [damit]| sie zur Erkenntnis wachsen, damit [sie zur Erkenntnis
kommen. kommen].\
88 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 16,15–21 NHC V: p. 30,1–6


16 35 a¥[v]| 16 e†be pa" <na[oyvnä p. 30 35 [a]yv m—nNsa pa" <naoyvn—ä
ebol]| epeüpio NNarxv[n 2 | 2 eysoäe Nniarxvn,
18 nt]å[oy]|18 vnÄ nay ebol Mpa" •[e Ntaoy|√n—ä Mpa" nay ebol üe
o]ya|tama—äte %mmow& pe ä—otan 4 oyate|4 maäte Mmow pe, eövpe
20 e[y]œå~|20amaäte Mmow tote aw 6 ey|öanamaäte Mmow, tote| 6 öaw
ama|ä—te : vac amaäte ä—iü—n oyon nim,|

Abschied Jesu (§ 36–37)

CTch: p. 16,21–27 NHC V: p. 30,7–13


36 <noy qe eeinabvk' 36 | <noy de <nabvk
22 | eri pmeoye NneNtaeiüooy 8 ari pme|8 eye Nnenta"üooy,
| ayv maroyRayjane Nähtk' ayv mar|oybvk eära" eäht—k,
24 37 | 24 <naRspoydze 10 37 peüe| 10 "akvbos üe
ä—rabbei ta|eire kata ue Ntak püoeis <naqeph| kata ue etak'
üoos : üoos,
26 | ayv awbvk' Nqi i–S awsobte 12 #awö—ntW| 12 üe püoeis ayv awüvk'
| Nnetesöe erow : ebol| Nnh eteööe,

Zweiter Gesprächsgang: nach der Auferstehung (§ 38–89)

CTch: p. 16,27–29,15 [… NHC V: p. 30,13–42,18

Warten und Wiederkehr (§ 38–42)

CTch: p. 16,27–17,5 NHC V: p. 30,13–17


28 38 "akkvbos| 28 de awsvtM e 14 38 "akvbos nta|rewsvt—m etbe new
p. 17 newä—ise ayv\ awlypei mpöa : ayv Mkooä| ayv awMkaä Näht' emate,
2 awsvmn—t| 2 ebol oybe pewei : 16 | neyqaö—t' ebol äa ptypos| Ntew
q—nei¿,
monon de| pa" m[a]oyaaw pete
4 oyntaw—s| 4 Mma[y n]sols—l Näht—w
ete| πsvmn—t ebol ä—htW Mpewei|

CTch 16,16 pa" <na- Wurst I : p[a"] ≤na- Ed. cr. 16,17 Nt]å[oy] Wurst I : Ntaoy] Ed. cr.
16,18s o]ya|t- Wurst I : oya]|t- Ed. cr. 16,19 %mmow& Na. | e[y]œå~ Wurst I : e[yöan]
Ed. cr. 16,22 NneNtaei- sic cod. 17,4 n]sols—l Na. : e]solsL Ed. cr.
NHC V 30,11 #awö–ntW verderbt aus awöe naw Funk (AntChrAp I 2 S. 1167 Anm. 47)
30,16 neyqaö—t : leg. ne%w&- Br./B. | typos : propono topos
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 89

CTch: p. 16,15–21 NHC V: p. 30,1–6


16 35 Und| deshalb werde ich die Beschä- p. 30 35 Und danach werde ich eine Zurechtwei-
mung der Archonten [offenbar machen, sung der Archonten offenbar machen,
18 und ich] werde| ihnen dies offenbaren, und ich werde ihnen dies offenbaren,
20 [dass] er unangreifbar ist10. [Wenn sie]| ihn 4 dass er un|angreifbar ist 10. Wenn sie ihn
bezwingen, dann hat er (sie bereits) 6 bezwingen, dann| bezwingt er sie alle.
bezwungen.

Abschied Jesu (§ 36–37)

CTch: p. 16,21–27 NHC V: p. 30,7–13


36 Jetzt aber werde ich gehen. 36 Jetzt aber werde ich gehen.
22 | Gedenke dessen, was ich gesagt habe, und 8 Gedenke| dessen, was ich gesagt habe, und
möge es wachsen in deinem Inneren.“ möge es eingehen in dein Inneres.“
24 37 | „Ich werde eilen, Rabbi, 10 37 | Jakobus sprach: „Herr, ich werde eilen
zu tun, wie du gesagt hast.“ – wie du gesagt hast.“

26 | Und Jesus ging und berei- 12 | Der Herr %entfernte sich& und vollen-
tete, was ihm (zu tun) erforderlich war. dete, was (zu tun) erforderlich war.

Zweiter Gesprächsgang: nach der Auferstehung (§ 38–89)

CTch: p. 16,27–29,15 [… NHC V: p. 30,13–42,18

Warten und Wiederkehr (§ 38–42)

CTch: p. 16,27–17,5 NHC V: p. 30,13–17


28 38 Jakobus| aber hörte von seinen Leiden 38 Als Jakobus von seinen Leiden hörte,
p. 17 und\ wurde sehr betrübt und wartete 15 | wurde er sehr betrübt. %Er& hielt Ausschau
auf sein Kommen. 16 nach dem %Ort&| seiner Wiederkunft 11.

4 Und nur| dieses eine hatte er zum Trost –


das Harren auf sein Kommen.

10 Jesus spricht über sich selbst in der 3. Pers. Sing. als den himmlischen Erlöser.
11 ptypos Ntewq–nei¿: Der Begriff tuvpo" ist hier schwer übersetzbar (bisher: Bild, Zeichen,
Anzeichen, sign, signe, Typos) und unterschieden vom sonstigen Gebrauch als „Urbild“
(NHC V 31,24 Urbild der Archonten, 36,2 Urbild der Jünger). Vielleicht liegt eine Verschrei-
bung aus tovpo" „Ort“ vor, vgl. die Ankündigung Jesu (§ 34 in der Version des CTch):
„Jakobus, danach werde ich dir an diesem Ort (Mpeeima) erscheinen“.
90 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 17,6–18,4 NHC V: p. 30,17–31,14


6 39 | ayv ayövpe nqi ä—ooye snay 18 39 awei de m—nNsa| 18 äenäooy,
| ayv eis ähte eis "akk√∫os ayv "akvbos
8 | awRdiakonei ä—iü—n pt[ooy] | newmooöe pe ä—iü—m ptooy
ete|öay`moy´te erow üe 20 | eteöaymoyte erow üe
10 10
galgh[la]M :| [pma etw]«™et µµay gay|ghlan
K[eshy]| m—n newmauhths nai 22 m—n nete nvw Mmauh|22 ths ne-
12 [n]ta|12 svtM erow eä—nay te neysvt—m erow| [än oy]vö näht',
ay[v] ne|oy~tay∑ Mmay Nsols–il 24 ayv nawN|24 [ta]y Mmeoy Nnoyrew
14 | 14 eyüv mmow üe pae[i] pe <nam|[te ey]•v Mmos üe pa" pe
pmeä|sa—ä sney 26 | [prew<sb]v Mmeäsnay,
16 ayv eis Ä[ht]e ayüv|16 vre ebo¬ : 28 | [tote p]mhhöe awüvvre| 28 [ebol,
40 ayv aw[se]epe N|«⁄ “[ak]∆vbos 40 "a]kvb[o]s de awöv|[üp
18 oyaatw ayv| 18 newölhl 30 may]aa[w ete]prosey|30 [xh ewölhl
Mpöa kata tew|ä—e p. 31 mmay] Nue ete\ øyNtaw Noytvp'
Mmay[,]
20 äN tmhte de äN oyösne| 20 ai–S 2 | ayv #awoyon—ä erow Nqi püoe[is]|
oyvn—ä naw ayv awkv Ntow de awka
N|tew proseyxh 4 teproseyx[h]| 4 ebol
22 41 awarxesuai| 22 NüitW erow 41 awmal—äw NähtW, aw< pi| ervw
ewüv Mpa" üe ewüv Mmos üe
| ärabbe" a"seäv" ebol Mmok' 6 ärabbi| 6 a"äe erok',
24 | å"svtM eneNtaköopoy aeisvt—m enek'|mkooä etaküitoy,
| ayv a"lypi Mpöa 8 ayv| 8 a"Mkaä Näht' emate,
26 42 ksooyne| 26 Ntamntöanä—thw 42 ekso|oyn Ntam—n—t'öan`t´äht',
etbe| pa" Mpioyvöe eövpe 10 e|10 tbe pa" ne"oyvö % &
p. 18 ne|28 mak\ üekaas nanay epeei e"meeye| üe Nnanay epe"
2 laos| 2 ete paei pe : laos
eyna†qa"ow 12 eye|12 < äap erow etbe na" Ntay
| neNtayaay gar ä~ aay,| na" gar Ntayaay `äen´
4 [b]øte n™| 4 enay erooy : 14 parape|14 teööe ne,

CTch 17,10 [pma etw]«™et µµay Br./B. 17,10 fin. K[eshy] Na. : %n&k[eäooy] Br./B.;
lac. Ed. cr. 17,11 [n]ta- cod. für [n]tay- 17,14 eyüv mmow sic cod. 17,23 ä—r—a—bbe"
Ed. cr., Br./B. 17,24 eneNtak- cod. 18,3 neNtay- cod.
NHC V 30,23 [än oy]vö Näht' Br./B. 30,23s nawN[ta]¥ Na. 30,26 [prew<sb]v Br./B.
31,2 #awoyon—ä sic cod., leg. awoyvn—ä 31,10 % & Na.
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 91

CTch: p. 17,6–18,4 NHC V: p. 30,17–31,14


6 39 | Und es vergingen zwei Tage, und 18 39 Er kam aber nach| einigen Tagen. Und
8 siehe da: Jakobus| verrichtete den Dienst Jakobus wandelte
auf dem [Berge], der ‚Galgē[la]m‘ heißt 12, 20 auf dem Berge,| der ‚Gaugēla‘ heißt 12,
10 | [dem Ort], an dem [er zu anderer Zeit] mit mit
12 seinen Jüngern [verweilte], die| bereitwillig 22 seinen Jüngern,| die sehnsüchtig
auf ihn hörten, und sie hatten ihn 24 auf ihn hörten, und %sie&| hatten ihn
14 als Trost| und sprachen: als Tröster [und] sprachen:
Dieser ist der zweite Lehrer. 26 Dieser ist| der zweite [Unterweiser].
Und siehe, sie zerstreuten sich (wieder). [Dann] zerstreute sich [die] Schar (wieder).

40 Und Jakobus blieb allein zurück 28 40 | Jakobus aber blieb [allein] zurück
18 und| er betete inbrünstig 30 [zum] Gebet,| [indem er betete],
nach seiner Weise. p. 31 wie es\ seine Gewohnheit war.

20 Mittendrin aber, ganz unerwartet,| erschien 2 | Da erschien


ihm Jesus, und er ließ ab von seinem Gebet. ihm der Herr, er aber ließ ab vom Gebet.

22 41 Er begann| ihn zu umarmen 4 41 | Er fiel ihm um den Hals und küsste ihn
und sagte zu ihm: und sagte:
„Rabbi, ich habe mich von dir entfernt. 6 „Rabbi,| ich habe dich gefunden. Ich habe
24 | Ich habe gehört, was du auf dich genom- von deinen Leiden gehört, die du empfan-
25 men hast,| und bin sehr betrübt geworden. 8 gen hast, und| bin sehr betrübt geworden.
26 42 Du kennst| mein Mitempfinden. Deshalb 10 42 Du kennst mein Mitempfinden.| Deshalb
p. 18 wollte ich nicht bei dir bleiben,\ damit ich wollte ich % &13, da ich dachte, dass ich
dieses Volk da nicht ansehen muss. dieses Volk nicht ansehen könne.

2 | Es wird verurteilt werden, 12 Es wird| gerichtet werden um dessentwillen,


denn was sie getan was sie getan haben. Denn was sie getan
4 haben – abscheulich war es,| es zu sehen. 14 haben, ging über| alles Maß hinaus.

12 In der Form gayghlan der NH-Version ist der Akkusativ der griechischen Textvorlage bei-
behalten: o& ojnomavzousi Gaughlan. In der Version des CTch ist das Schluss-My Bestandteil
des Namens, wie aus dem übergesetzten Strich hervorgeht. Zu dem Berg gayghla(n) bzw.
galgh[la]m s. die Erwägungen von Br./B., S. 205f. Das Onomasticon des Eusebius von
Caesarea (GCS Eusebius 3/1 ed. Klostermann 1904) kennt einen „Berg Gaugela“ nicht.
13 In dem ausgefallenen Textstück ist möglicherweise die Negation an enthalten gewesen.
92 III: Apocalypsis Jacobi

Zuspruch des Herrn: „Ich habe nicht gelitten“ (§ 43–50)

CTch: p. 18,4–19,2 NHC V: p. 31,14–32,8


43 43 peüe püoeis| üe
"akkvbe ˘|pRtresmeli nak' 16 "akvbos MprtesRmeli| 16 nak
6 etbe π¬[a]|6 ø[s] øyde etbht' etbhht oyde etbe| pe"laos,
anok gar| [pe] πetöoop' 18 anok pe ph ete| 18 newöoop
8 üN Nöorp| 8 [n]æht' oyaat : Näht:
Mpiäise ©[ar]| æ[n] Noyeiö| nim Mpiüi Mkaä ä—n
10 ¬åo¥[e] øyde mpimoy : ay|10 v 20 laay,| oyte Mpoy< ä—ise nhei,| ayv
peeilaos et™ paei pe M|pewR Mpe pe"laos eire
laoye Mpeuooy › ›— | 22 | na" Nlaay Mpet'äooy|
12 44 pa" de ewkh eärh" Mpty-| 24 44 nere pa" de kh eärå[" n]|24 oyty-
14 pos ~~arxvn #evö erow#| 14 esb- pos Nte niarx√[n]| ayv newMpöa
[t]√tW #narxvn Nne|tasb†vtw#
16 to†™ awüvk| 16 ebol : 26 n—w[üvk]| 26 ebol' ebol ä—itootoy
[nh]| de niarx[v]~[
28 | etawü[
45 areä de erok üe a|pnoyte | de esR…[ (45) aw]
Ndikaios noyq—s 30 | «vn—t e®[ok nqi pnoyte]
18 | 18 neko gar | Ndik[aios epeidh neke]\
Nä—mäal naw p. 32 [n]ä—mäal naw pe,
ayv| etbe pa" aküi noyran üe 2 etbe pa" oyn|2 tak Mpe"ran üe
20 | "akkvbos pdikaios "akvbos| pdikaios,
46 anay| hdh üe aykaak' ebol : 4 46 knanay üe Naö| 4 näe knaRnhfe
22 ekna|22 soyvn† ayv nksoyvnk etaknay| eroei,
24 | ayv nkkv ævk Ntepros|24 eyxh 6 ayv akkv Nte"pros|6 eyxh
taei NtawtvbÄ M|mos Nqi pnoyte epide Ntek oydikai|os Nte
Ndikaios\ pnoyte,
p. 19 ayv anø∆ awüi Mmoi awas|2 pase 8 ayv qe ak|8 molä—k Näht' ak< pi
mmo" ä—amhn › › › › › › ›| ervei,|

CTch 18,9 mpimoy : ay Ed. cr. : auf Faks. nur ]p[……………]¥ sichtbar 18,13 #evö erow# :
e%ö&öe %e&row Ed. cr. app.; sim. e%ö&ö%e& erow Br./B. 19,2 nach äamhn in der Zeilen-
mitte folgen Diplai bis Zeilenende, die das Ende des Abschnitts anzeigen
NHC V 31,25 [üvk] Böhlig : [bvl] NHS, Br./B.; lac. Veilleux 32,6 epide cod. für epidh
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 93

Zuspruch des Herrn: „Ich habe nicht gelitten“ (§ 43–50)

CTch: p. 18,4–19,2 NHC V: p. 31,14–32,8


43 43 Der Herr sprach:
„Jakobus, lass dich nicht bekümmern 15 | „Jakobus, lass dich nicht bekümmern
6 um das [Volk]| und auch nicht um mich. um mich und auch nicht um dieses Volk.
Denn ich bin der Seiende von Anfang 18 Ich bin der, der| existiert hat
8 | in mir allein. [Denn] ich habe nicht (nur) in sich. Zu keiner Zeit habe ich
gelitten [durch irgendetwas] noch bin 20 durch irgendetwas gelitten| noch haben sie
10 ich gestorben 14. Und| dieses Volk hat mir Leiden angetan 14. Und dieses Volk hat
nichts Böses getan. 22 | mir nichts Böses getan.

12 44 | Dies ist vielmehr dem Typus der 44 Dies war vielmehr einem Typus der
14 Archonten vorbehalten #…#,| um es vorzu- 25 Archonten vorbehalten,| und es war wert,
bereiten #…# Dann wurde es vollendet 15. dass es [vollendet wurde] 15 durch sie.
[Jene] aber, die Archonten [ ]|
28 . . . [ ]|

45 Hüte dich aber, dev . . . [ (45) Er ist]|


denn der ‚gerechte Gott‘ ist in Zorn 30 gegen [dich] in Zorn geraten, [der]|
18 geraten,| denn du warst ‚gerechte| [Gott‘, denn du warst]\
ihm (vorher) untertan, p. 32 ihm (vorher) untertan.
und deshalb hast du einen (weiteren) 2 Deshalb trägst| du diesen
20 Namen erhalten:| ‚Jakobus der Gerechte‘. Namen: ‚Jakobus der Gerechte‘.
46 Siehe, du bist schon freigelassen: 4 46 Du wirst sehen, wie| du nüchtern wer-
22 Du wirst| mich erkennen und wirst dich den wirst, da du mich gesehen hast,
erkennen, und du hast selbst abgelassen und du hast abgelassen
24 von dem| Gebet, das der ‚gerechte Gott‘ 6 von diesem Gebet,| denn du bist ‚ein
erbeten hat.“\ Gerechter Gottes‘.
p. 19 Und er umarmte mich 8 Und nun bist du| mir um den Hals gefallen
und küsste mich. Amen16. und hast mich geküsst.

14 In CTch 18,9 mpimoy „ich bin nicht gestorben“ gegenüber NH V 31,20 mpoy< äise nhei
„sie haben mir kein Leid angetan“ zeigt sich der gleiche charakteristische Unterschied wie in
den beiden Versionen von EpPt § 35–36: dem moy „sterben“ in CTch steht üi Mkaä „leiden“
in NHC VIII, 2 gegenüber, s. Br./B., 212 sowie oben, S. 41 Allerdings ist das in Ed. cr. als
vollständig erhalten gelesene mpimoy auf dem Faksim. mit Ausnahme des ]p[ weggebrochen.
15 Der Text des CTch ist mehrfach verderbt (s. den Textapp.). Im NH-Text ist unklar, wer oder
was als Subjekt gemeint ist, der „Typus des Archonten“ (so Br./B.) oder das Demonstrativum
pa", das seinerseits „das Böse“ § 43 Ende aufnimmt. Nach unserer Auffassung muss das Böse
durch die Archonten vollendet werden, damit sie ihrerseits am Ende zugrundegehen.
16 In der Textgliederung des CTch 19,2 bildet „Amen“ den Abschluss des vorhergehenden Sat-
zes, in NHC V 32,9 die Einführung zu der folgenden Rede.
94 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 19,3–21 NHC V: p. 32,9–28


47 | <üv µmos nek •e 47 | äamhn <üv Mmos nak üe
4 awkim| 4 Mpewqv~t ™ärª“ ™üvk| mN 10 | akkim eynoq Nqvn—t m—nn oy|bvl—k
teworgh alla nå" on › › eära" eüvk, alla
6 | ööe etroyövpe : 12 | ävste Nte ne"kooye övpe
48 iakkv|bos de eyqabiäht' pe 48 | "akvbos de neyqabäht' pe
8 [awri]|8 me ayv awlypi Mpöa 14 | ewrime, ayv awMkaä Näht'| emate,
[ay]v| ayämoø‚t eärª“ Mpe[sna]y 16 ayv ayämoos M|16 pesnay
10 | äiün tpetra : ä—iü—n oypetra,
49 peüe ⁄–Í ›“åk|kvbos üe 49 peüe| püoeis naw üe
12 "akkvbe ööe| 12 erø∆ eövpe äN na" 18 "akvbos ävste| knaüi Nne"Mkooä,
a¬la| MpRlypei alla Mpr|wi ö—näht',
tsarj e†qoob 20 <saraj gar oyqab|20 äht' te,
14 | snaüi Mpetkh nes eära"| snaüi pentayta|öW nas,
16 Ntok de mprövπ™ Nqabi|16 äht, ayv 22 Ntok de Mp—rR|22 [q]å∫äht, oyte
Mp—rR äote laoy Mp—rR äote| [awlo] Nqi püoeis,
50 | “akkvbos NterewsvtM 24 50 "akvbos| 24 de [n]†arewsvt—m
18 |ena" awbvte ebol Nnew|rMeiooye ena", awwv|[te nne]wr—meiooye
ayv awes™ 26 et' ä—i|26 [ün newbal a]yv åwesi
20 M|20 pöa ebol än tlyph emate| [ebol äm pimkaä nä]ªt'
etN|ähtW : 28 et'öo|28 [op nähtw,

– Die große Unterweisung über die Erlösung (§ 51–74) –

CTch: p. 19,21–25,14 NHC V: p. 32,28–36,14

Das Verhör vor den Zöllnern (§ 51–60)

CTch: p. 19,21–20,1 NHC V: p. 32,28–33,5


22 51 ⁄ª‚ de peüaw naw| 22 üe 51 peüe] püoeis na∑| [üe
eis ähte <noy <na|qvlp' p. 33 "akvbos eis] æhte <na\qvlp
24 nak ebo¬ mpeksv|24 te nak ebol Mpeksvte
äotan eyöanamaä—te| Mmok' 2 | eövpe eyöanamaäte mm[ok]
knaövpe ä–n naei | ay[v n]G üi Nne"Mkooä,
26 | oyn äaä na< eäht—k 4 oyn| 4 oyµhhöe naäakoy oybhk
p. 20 etbe\ pöaüe mpekaµåæte | üe e%y&na%a&maäte mmok,

CTch 19,9–15: die unterstrichenen Buchst. nach Ed. cr., gelesen von Funk auf älteren Photogra-
phien, auf dem Faks. nicht erhalten (15s Nqabi|äht: n ohne Strich lesbar) 19,17inc “ als Initiale
ausgerückt NHC V 32,23 [awlo] : [awl]ø NHS, Br./B. 32,26 åwesi Ed. cr. Anm. zu CTch
19,19) 32,27 [ebol äm pimkaä nä]ªt' Na., sim. [ebol äM piöNä]ªt' Funk 33,5 rest. Böhlig
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 95

CTch: p. 19,3–21 NHC V: p. 32,9–28


4 47 „Ich sage dir: Er hat| seinen 10 47 Wahrlich, ich sage dir:| Du hast einen
Zorn gegen dich erregt und seinen großen Zorn und einen Groll gegen dich
6 Groll. Aber auch dieses| muss geschehen.“ 12 erregt, aber| zu dem Zweck, damit auch
dieses andere geschehe.“
48 Jakobus aber war kleinmütig, weinte 14 48 Jakobus aber war kleinmütig,| weinte
8 | und trauerte sehr. Und beide setzten sich und trauerte sehr. Und beide setzten sich
10 nieder| auf den Felsblock. auf einen Felsblock.

49 Jesus sprach zu Jakobus: 49 Der Herr sprach zu ihm:


12 „Jakobus, es ziemt sich| dir, diese (Gescheh- 18 „Jakobus, deshalb| wirst du diese Leiden
nisse) zu erfahren. Aber sei nicht betrübt. empfangen. Aber sei nicht verzagt.
14 Das Fleisch, das schwach ist,| wird 20 Das Fleisch nämlich ist schwach;| es wird
empfangen, was ihm auferlegt ist. Du aber empfangen, was ihm bestimmt ist. Du aber
16 sei nicht klein|mütig und fürchte 22 sei nicht| [klein]mütig und fürchte dich
nichts.“ nicht.“ Der Herr [verstummte].
18 50 Als Jakobus dies hörte,| wischte 24 50 | [Als] aber Jakobus dies hörte, wischte
er seine Tränen ab, 26 er seine Tränen ab, die| auf [seinen Augen]
und ihm ward um vieles leichter waren, und ihm ward um vieles leichter
20 | von der Trauer in seinem Herzen. 28 [von dem Gram], der| [in seinem Herzen]
war.

– Die große Unterweisung über die Erlösung (§ 51–74) –

CTch: p. 19,21–25,14 NHC V: p. 32,28–36,14

Das Verhör vor den Zöllnern17 (§ 51–60)

CTch: p. 19,21–20,1 NHC V: p. 32,28–33,5


51 Jesus aber sprach zu ihm: 51 Der Herr [sprach] zu [ihm: „Jakobus],
22 | „Siehe, jetzt werde ich dir deine Erlösung p. 33 siehe, ich werde\ dir deine Erlösung
offenbaren. offenbaren.
24 | Wenn sie dich ergreifen, wirst du dich in 2 | Wenn sie [dich] ergreifen und du diese
diesen (Gefährdungen) befinden. Leiden empfängst,
26 | Viele werden gegen dich stehen 4 | wird sich eine Menge gegen dich rüsten,
p. 20 wegen\ des Vorsatzes zu deiner Festnahme. damit sie dich festnehmen.

17 Die Vorbereitung auf das Verhör (§ 51–60) findet sich, etwas verkürzt, bei Irenäus, adv haer. I
21,5 ed. Brox (FC 8,1) S. 282,10–19 (lat.), aufgenommen von Epiphanius, Panarion 36,3,1–4
ed. Holl (GCS, Epiphanius) Bd. 2 S. 46,14–47,1.
96 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 20,1–21,1 NHC V: p. 33,5–34,1


2 52 ebol| 2de äN peäoyo oyn G 6 52 Näoyo| 6 de öom—t' ebol Nähtoy
nai et|ämoos 8 se|naamaäte Mmok,na" et'|8 ämoos
4 äµ pima No¥√t eä›|4tel√~ª‚ ~™ entelvnhs ne,
ø¥ µon%on& eyü[i]| teløs Nnobe oy| monon eyöet' telos,
6 alla Ntoø[y]| 6™yöaat eywi 10 alla| 10 nikecyxooye eywi Mmo|oy
n—mcyxh :| steresimos,
53 [äota]n eköanäe, ä—itN ä—a—ä 12 53 eövpe| 12 qe ek'öanei¿ etootoy,
8 | [oy]n oy" naöine mmok' e|[bo]¬ oyN| oya ebol Nähtoy naüoos
N䪆oy •[ey]f[ylaj pe] 14 | nak, eyrewareä Ntay pe
10 | •™ [n]†∆ oyoy 15 | üe Nt—k nim
ª ntk oye|bo[l t]vne : 16 H Nt—k oyebol| 16 tvn,
Nküoos naw| ekeüoow naw
12 ü™ [a]~ok pe pöhre åyv üe anak| oyöhre ayv anok'
e|bo[l äi]tN pivt : 18 oyebol| 18 ä—m pivt',
14 54 ayv wna|14üo[os] nak' 54 wnaüoos nak
üe aö Nöhre üe| Nt—k #pa aö Nöhre,
| h aö ~ivt, 20 ayv| 20 Nt—k pa nim Neivt',
ek~aüoos n[aw] eke|üoos naw
16 | üe pivt et 22 üe anok' oye∫ø[l]| 22 äM pivt' et—r
öoop üN Nœ[orp]| pöhre de et öor—p [nöoop]| oyöhre de ew
18 öoop' äN p™|18 töoop üN Nöorp' 24 ä—m pet[r]|24 öor—p Nöoop[,]
55 ayv| wnaüoos nek 55 ™[wnaüoos]| nak
20 üe Ntakei| 20 tvne : üe ay[v ntakei tvn,]
Nküoos naw : 26 | ekeü[oos naw
üe e|bol äm petöoop ü—n Nöor–π üe ebol]| ä—m ph [etröorp nöoop]
28 | üe e"e[ ]
22 56 | ayv wnaöNt%k& | [……]™…[ ]
üe etbe oy ak™⁄ 30 |[
24 | Ngüoos üe Ntae" öa nete|24noy"
throy ayv nete noy"| an :
p. 21 wnaüoos üe Ntakei qe\ Nsa oy
[ns]a net™ noyk an| p. 34 \ [……]niö—mmo,

CTch 20,9 •[ey] für *üe oy (vgl. Ed. cr. app.) 20,22 -öNt%k& Ed. cr. app. 20,23 Ntaei :
Nta-ei oder haplographisch für Ntaei%ei& Ed. cr. app.
NHC V 33,11 steresimos: Eine geschlängelte Linie (∼) über den Buchstaben re verweist
auf die Randglosse NkvlP „räuberisch“. 33,19 #pa aö : leg. oyaö Böhlig 33,27 ph [etr-
öorp nöoop] sec. 34,6s. 33,28–29 (oder 28–30): Die erhaltenen Buchstaben lassen sich
nicht mit CTch 20,22–25 koordinieren. Der Text war wohl kürzer gefasst. p. 33ult.: Böhlig
nimmt 29 Zeilen an; NHS, Veilleux und Br./B. setzen eine vollständig verlorene Z. 30 an.
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 97

CTch: p. 20,1–21,1 NHC V: p. 33,5–34,1


2 52 Unter| den vielen aber gibt es 3, 6 52 Besonders| aber werden dich drei
die, die an einer einzigen Stelle dasitzen, 8 von ihnen festhalten, die, die| dasitzen
4 es| sind Zöllner. als Zöllner.
Nicht nur, dass sie Sündenzoll [einnehmen], Nicht nur, dass sie Zoll fordern,
6 sondern sie| fordern (auch) die Seelen 10 sondern| sie nehmen auch die Seelen
ein. gewaltsam ein.
8 53 Wenn du unter viele gerätst,| dann 12 53 Wenn| du in ihre Hände kommst, dann
wird einer unter ihnen, weil er ein [Aufseher wird einer unter ihnen, ein Aufpasser von
ist], dich fragen: ihnen, zu dir sagen:
10 | ‚Was für einer bist du, 15 | ‚Wer bist du,
und woher stammst du?‘, und woher stammst du?‘,
dann sagst du zu ihm: dann sollst du zu ihm sagen:
12 | ‚Ich bin der Sohn und ‚Ich bin ein Sohn und
bin vom Vater‘. 18 ich stamme| vom Vater.‘
14 54 Und er wird| zu dir sagen: 54 Er wird zu dir sagen:
‚Was für ein Sohn ‚Was für ein Sohn bist du
und was für ein Vater?‘, 20 und| zu welchem Vater gehörst du?‘
du wirst [ihm] sagen: Du sollst ihm sagen:
16 | ‚Der Vater, der von [Anfang an] 22 ‚Ich stamme| von dem Vater, der zuerst
existiert, der Sohn aber, der in dem [existiert], ein Sohn aber, der in dem
von Anfang an Seienden 18 existiert.‘ 24 | Zuerst-Existierenden18 ist.‘
55 Und er wird dir sagen: 55 [Er wird] dir [sagen]:
‚Woher bist du gekommen?‘, ‚Und [woher bist du gekommen?]‘,
20 | und du sagst ihm: 26 | (dann) sollst du [ihm sagen:
‚Aus dem von Anfang an Seienden.‘ ‚Aus dem, der zuerst existiert],
28 | denn ich [ ]
22 56 | Und er wird %dich& fragen: […] (56) (Anfang unbestimmt)
‚Warum bist du gekommen?‘,
24 und du sagst: ‚Ich bin zu allen den| Meinen
gekommen, auch zu denen, die es nicht
sind.‘ Er wird sagen: ‚Wozu also bist du
p. 21 gekommen?\ Etwa nicht [zu] den Deinen?‘ p. 34 ]\ die Fremden.‘19

18 (p)etRöorp Nöoop wird konventionell mit ‚präexistent“ bzw. „der Präexistente“ über-
setzt; CTch verwendet das bedeutungsgleiche (p)etöoop üN Nöorp „der von Anfang an
existiert“. Unsere Übersetzung sucht den beiden koptischen Bildungsweisen zu entsprechen.
19 Aufgrund der vorausgehenden Lücke ist die syntaktische Stellung von niöMmo unbestimmt.
98 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 21,2–27 NHC V: p. 34,1–35,1


2 | ayv N©üoos eke•oos naw
üe äNöMmo"| an erø“ epthrW ne : 2 | [ü]e äenö—mmo an epthrw ne
4 alla ›| 4 % – – – & A—x—a—m—V–Á 4 | ålla äenebol ä—nn A[X–A]˘–V–U| 4 ne,
ete taei te te|s—äime : ete tesä–ime,
6 57 ayv astamio Nna"| 6 nas : aseine 57 ayv na"| astamiooy eseine
de eärh" mpge|nos 6 Mpige|6 nos epesht' ebol ä—m ph
etöoop' üN nÖo®–[p] › et—r|öor—p Nöoop',
8 | ara qe äNöMmo" ero[i an n]™ 8 ara äenö—m|8 mo an ne,
| [a]¬¬å nete noy" ne alla nete noyn ne,
10 58 ~[ete noyi| 10 me]n kata [ue ete 10 58 | nete noyn men ne, üe te|10 t
neso]| NÜ–S erooy ta petöaa[p o Nüoeis erooy oyebol| te ä—m
12 te]| 12 üN ›öar—p : pet—r öor—p Nöoop,
Nta¥R öM[mo d]™| üe 12 | äenö—mmo de ne kata pe"| üe
14 mpe petöaaπ ü› NöorP| 14 koinvni 14 pet—r öor—p Nöoop' Mpew|14 Rkoinvni
nMmas Nteresta|mioo[y] : eros, tote %n&esna|tamiooy,

16 59 ayv wnaüo[o]s üe äie| 16 kna 16 59 ewnaüoos nak on| 16 üe ekna


∫√k' etvne : n∆üoos| üe bvk etvn, ekeüo|os naw üe
18 eei[n]abvk' öa nete noy" ne| epma 18 epma eta"ei¿ ebol| 18 Mmay e"nabvk
Ntaeiei Mmow : on emay,
na" e[k]|öanüooy knanoyä—m ebol 20 | na" de eköanüooy knaR| 20 bol
20 | ä—itootoy Nne" throy : eneypolemos,
60 ä[o]|tan de eköanei eüN 60 eöv|π™ de eköanei etootoy
22 töG|22 te na" 22 | [……] öomet' Nrewamaäte| [nh
etwi N†ecyxh : 24 e]t'wi nn—mcyxh stere|24 [simos
oy|n oynoq gar nagvn Mpma ä]M pma
24 | 24 etMmey : etmmay| [ ±11 ]n⁄
na“ eköanüooy| nay üe an∆ 26 na" ek™|26 [üooy nay üe ano]∆
26 oyskeyos ew|26 ta"hy para oyske[y|os ewtaeihyt n]äoyo
A—x—a—m—V–U te|sä—ime Ntastamio 28 N|28 [axamvu etastam]⁄ø
MmvtN\ p. 35 [mmv\tn]

CTch 21,4 % & Na. 21,10 neso] Na. : teto] Ed. cr., Br./B.
NHC V 34,14 %n&esna- Na. 34,22 [nni]öomet Böhlig, NHS, Veilleux : [mp]öomet
Br./B. 34,23 stere|[simos: Das Zeichen ∼ über den Buchstaben te verweist auf die
Randglosse [NkvlP], die aber weggebrochen ist (vgl. o. 33,11). 34,25 ek™ NHS, Veilleux :
ekö|[an Br./B. (so im Zeilenwechsel nicht möglich) 34,28 lac. : tsäime Br./B. aus Raum-
gründen nicht möglich
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 99

CTch: p. 21,2–27 NHC V: p. 34,1–35,1


2 | Dann sagst du: Du sollst ihm sagen:
‚Sie sind mir nicht gänzlich fremd, 2 | ‚Sie sind nicht gänzlich fremd,
4 vielmehr| %sind sie Abkömmlinge der& vielmehr stammen sie aus der
Achamoth, die die Frau ist. 4 Achamoth,| nämlich der Frau.
57 Und sie hat sich diese erschaffen. 57 Und sie hat diese erschaffen,
6 | Sie hat das Geschlecht hinabgebracht, indem sie das Geschlecht aus dem,
das von Anfang an existiert. der zuerst existiert, hinabgebracht hat.
8 | Also sind [sie mir nicht] fremd, Also sind es nicht Fremde,
sondern es sind meine Verwandten. 8 | sondern unsere Verwandten.
10 58 [Meine Verwandten]| mevn sind es gemäß 58 Unsere Verwandten mevn sind es,
[dem, dass sie] (sc. Achamoth) denn die (sc. Achamoth), die
Herrin über sie [war]; sie gehört zu dem 10 | Herrin über sie ist, stammt aus dem,
12 | von Anfang an Seienden. der zuerst existiert.
Sie sind aber fremd geworden, denn der 12 | Es sind aber Fremde entsprechend dem,
14 von Anfang an Seiende hat sich nicht| mit 14 dass der Zuerst-Existierende sich nicht| mit
ihr vereinigt, als sie ihr vereinigt hat. Dann %schickte& sie sich
sie (Plur.) erschaffen hat.‘ %an&, sie (Plur.) zu erschaffen.
16 59 Und er wird zu dir sagen:| ‚Wohin 16 59 Er wird auch zu dir sagen:| ‚Wohin
wirst du gehen?‘, und du wirst sagen: wirst du gehen?‘ Du wirst ihm sagen:
18 ‚Ich gehe zu den Meinigen,| zu dem Ort, ‚Zu dem Ort, aus dem ich gekommen bin,
von dem ich gekommen bin.‘ 18 | werde ich auch wieder gehen.‘
Wenn [du] das sagst, wirst du Und wenn du das sagst, wirst du
20 gerettet werden| vor diesen allen. 20 | ihren Nachstellungen entkommen.
60 Wenn du aber unter die 60 Wenn du aber in die Hände [der]
22 drei kommst,| die, welche die drei Schergen kommst, [die, welche] die
Seele einnehmen, dann ist ein Seelen gewaltsam einnehmen
großes Getümmel an jenem Ort. 24 | an jenem Ort, [ . . . ]

24 | Wenn du ihnen sagst: Ich bin ein Gefäß, 26 Du sollst| [ihnen sagen: ‚Ich bin] ein Gefäß,
26 | wertvoller als Achamoth, die Frau, 28 [wertvoller] als| [Achamoth,
die euch erschaffen hat.\ die euch erschaffen hat].\
100 III: Apocalypsis Jacobi

Sophia und Achamoth (§ 61–63)

CTch: p. 22,1–23 NHC V: p. 35,1–26


p. 22 61 ayv eöüe tet—~µaoy a"| 2 nat (61) …… [ ±7 ]te Nt…
saoyn etesnoyne M|min mos 2 | […]etet—n…e…[……]se gar [……]
æ⁄e Nt√- | ~a†—~[……] etesnoyne, Ntv-
4 †~ etna|4 Rnh- 4 | t[n ävtthy]†—n tetnaRnh-
fe äN aœ [no]¥aeiö : | fi an [………]
alla| å⁄parakalei 6 anok' de <navö| 6 eära“ [eün]
6 Ntsofia nat|6 •√æ˘ <gnvsis Nnat'|tako ete [t]sofia
ta" etöoop' äM pi|[vt :] 8 te th et'|8 öoop' ä—m pivt',
†maoy nA—x—a—m—V–U ete tmaay| te Nte A—x—a—m—V–U,
8 62 alla| 8 [mpe] πessyzygos 10 62 Mpe eivt'| 10 övpe NA—x—a—m—V–U,
saoyt—n| [mn tes]æ⁄me oyte| [oysy]z¥©os Näooyt',
12 alla| 12 [o]y[säi]me te ebol ä—nn oy
| sä—iµ[e]
10 xv®⁄s äaoy[t]| 10 [as]tamio mmvtN 14 åstamie thyt—n e|14 ü—n æ[oo]yt'
oyaa‚† esöoop' oya|as,
12 | [as]œvpe esa" natsooyne| 12 ™ 16 ese Nnat—mme enet'|16 […]…ä [……]
[te]‚maoy {Ntos oyå[a]tS| etœo- tesmaay,
14 op eso natsooyne| 14 ete‚µ™oy}
ayv nesmeoy|e üe ~†os oyaatS esmeeye| üe Ntos oyaas
πe : pet'öoop'
16 63 anø∆| 16 de aeirepikalei 18 63 | [ano]k' de <naüi ökak eära"
n†esmå|oy | oybe tesmaay,
18 ayv tote senaötar|18 tR throy : 20 ayv to|20 te eyeötort–r
ayv senaqN a|rike etey eyeq—n| {q—n} oyävb eäoyn etey
20 noyne : oyaatoy| 20 ayv pgenos N 22 | noyne m—n pgeno[s nte]
teymaoy :| | teymaay,
22 Ntok de knabvk' öa nek|22 noyne : 24 Ntok [de]| 24 ekebvk eära" ™[nete]|
MmRre ete noy|mRre ne : 26 n√k ne ™[ ±8 ]|26 ne ™[te] ~a™[i
– – – ]|

CTch 22,1.11 Q ai statt o wie im Fayumischen (vgl. Westendorf, KHW 51 und 504; Kasser,
Compléments 15) 22,2s Mmin mos sic cod. 22,9 sec. Ed. cr. 22,10 oyaa‚†: horizontaler
Strich des t nicht erhalten, leg. oyaatS 22,12–14 { } partielle Dittogr. zu Z. 11–12
NHC V 35,2 nach etet–n : Spur passt zu a oder l 35,16 [o]~Ä [äN] NHS, Veilleux, Br./B.
35,25 ne ™[ : ne[ Böhlig; ne‚[ NHS : ne ‚[ Veilleux; ne ‚…[ Br./B.
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 101

Sophia und Achamoth (§ 61–63)

CTch: p. 22,1–23 NHC V: p. 35,1–26


p. 22 61 p. 35 (61) [ ]|
2 Und wenn eure Mutter| unwissend ist 2 [ ]|
über ihre eigene Wurzel, zu welcher Zeit 4 [. . .] über ihre Wurzel,
werdet ihr dann nüchtern werden? | werdet ihr [selbst] nicht nüchtern werden.

Aber ich habe die unbefleckte Sophia 6 Ich aber werde| die unvergängliche Gnosis
6 angerufen20,| die, die im 8 anrufen 20, die [die] Sophia ist, die, die| im
[Vater] existiert, die Mutter der Vater existiert, die die Mutter der
Achamoth. Achamoth ist.
8 62 Aber| ihr Paargenosse [ist nicht mit der] 10 62 Kein Vater| ist der Achamoth zuteil
Frau übereingekommen. geworden
[noch ein] männlicher [Paar]genosse,
12 sondern| sie ist eine Frau aus einer Frau.
10 Ohne Mann| [hat sie] euch erschaffen, Sie hat euch ohne Mann erschaffen,
(ganz) allein. während sie allein war,
12 Sie war unwissend| über 15 | da sie unwissend war über die (Plur.), die
ihre Mutter { }, [ – – – ] ihre(r) Mutter,

15 und sie dachte,| dass sie allein sei. weil sie dachte, sie allein ist es, die existiert.

16 63 Ich| aber habe ihre Mutter angerufen, 18 63 | Ich aber werde hinaufschreien zu ihrer
Mutter,
und dann werden sie alle in Verwirrung 20 und dann| werden sie in Verwirrung
geraten, und sie werden ihre eigene Wurzel 22 geraten, sie werden ihre |Wurzel be-
20 anklagen| und das Geschlecht ihrer Mutter. schuldigen und das Geschlecht ihrer Mutter.

22 Du aber wirst zu deinen| Wurzeln gehen, 24 Du [aber]| wirst zu den Deinigen hinauf-
den Fesseln, die (auch) ihre Fesseln sind. gehen [ – – –

20 Die Anrufung der „Mutter“ ebenfalls bei Irenäus, adv haer. I 21,5 ed. Brox (FC 8,1)
S. 282,10–284,5, und bei Epiphanius, Panarion 36,3,4–6 ed. Holl (GCS Epiphanius) Bd. 2
S. 47,1–10.
102 III: Apocalypsis Jacobi

Summarium und Anweisung zur Geheimhaltung (§ 64–66)

CTch: p. 22,23–23,13 NHC V: p. 35,27–36,14


24 64 eis ähhte "akkv|24 be aeiqvlP 27 64 | […………]…t[
nak' ebol üe :| anok' oyey ayv ]\
26 petöo|26 op' üN Nöorp' ayv p. 36 πet—r ö[orp nöoo]π [ayv]
p. 23 pty\pos Mpmnts~aoys Mma- 2 | p]†ypos [mpi]m—n[ts]~ooy[s]| mma-
2 uh|2 ths å¥v pöO–B Nsoeiö 4 uhths m—n [piöb]™|4 snooys Nsoeiö
ay|v A—x—a—m—◊–Á †™‚æ—⁄me tå⁄ ~[tesä]⁄µe| A—K–x—a—µ—V–U'
4 ™œåy|4 Räermhne¥™ Mmas üe 6 T'e[toy]Räer|6 mªneye Mm[os üe
tsofia| s]ofia,
65 ayv Ntok üe n—tk oyoy : 65 | ayv anok' de anok nim'
6 ayv| 6 tsofia natüvä—m ta" 8 | m—n tsofia Nnat'tako
etoy|nasatk ebal äitoot—s å[yv] 10 tet'|knasvte ebol ä—itoot—s,| 10 m—n
8 n|8 öhre throy Mpetöå[ap :] Nöhre throy Nte pet'|öoop',
~e|ݠaysoyvnoy oyaeto[y 12 na" Ntayso[yv]|12 noy.
10 a]¥|10 √ eyähp' näh[t]ø¥ ayv ayävp' ä[ra"] ›|ähtoy,
66 [ekeäep] ~a"| Ntaeiüooy ayv 66 ekeävp %mmooy&
12 senaöv|12 pe NæhtK ayv 14 är[a" n]äht∆| 14 ekeövpe de
n—kka r√k' e|rooy : ekk[v] Nrvk,|

Anweisungen über die Weitergabe der geheimen Unterweisung (§ 67–74)

CTch: p. 23,13–19 NHC V: p. 36,15–19


67 knaqolpoy de e[b]ol :| 67 | ekeqolpoy de ebol
14 14 äotan eköanei 16 Nad|16 daios, eövpe ek[n]a[ei
ebol æn tsa|raj nA–D–D–Å–i e]bol|
16 ayv N†[e]¥noy| 16 wnamiöe 18 ayv Nteynoy eyna¸π[o]|18 lemi
Nqi pkeäi [e]te pa"| pe : m—n pe"kaä,
18 ayv snasv Mpespothri|18 on as< 19 m…[ ±5 ]|oyn
noyqS gar Mpnoyte| etoyhä Mpet'öoop'
NU—i—l—h—M vac ä—nn I–L–H–M|

NHC V 35,27 vielleicht eis ä]ªt[e 35,[28] bis Seitenende vollständig zerstört (maximal zwei
Zeilen) 36,3 [piöb]™ Na. sec. Br./B. ([piöbe]) : [pimNt] NHS, Veilleux 36,5 T'e[toy] : T'
ursprünglich am Schluss des Namens A—K–x—a—m—V–U 36,6 möglicherweise ts]ofia 36,13 %M-
mooy& Böhlig 36,17 eyna¸ : von ¸ nur übergesetzter Strich erhalten 36,18 m…[---] : må
[< rmeih] NHS, Br./B.
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 103

Summarium und Anweisung zur Geheimhaltung (§ 64–66)

CTch: p. 22,23–23,13 NHC V: p. 35,27–36,14


24 64 Siehe, Jakobus,| ich habe dir offenbart, 64
was ich bin, und den von Anfang an Seien- p. 36 ]\ den [Zuerst-Existieren-
p. 23 den und den Typus\ der zwölf Jünger 2 den und den] Typus der zwölf| Jünger
2 | und die 72 Paare und [die] zwei[undsiebzig] Paare
und Achamoth, die Frau, was man [und (?) die] Frau, Achamoth, was [man]
4 | übersetzt ‚die Sophia‘. 6 | übersetzt ‚Sophia‘.

65 Und (ich habe offenbart) was du bist 65 Und (ich habe offenbart) wer ich bin
6 und| die unbefleckte Sophia, die, durch die 8 | und die unvergängliche Sophia, durch die
8 du gerettet werden wirst, und| alle Kinder 10 du gerettet werden wirst,| und alle Kinder
des Seienden, die sich selbst erkannt ha- des Seienden, die sich selbst erkannt ha-
10 ben, und| (was) verborgen ist in ihnen. 12 ben,| und (was) verborgen wurde in ihnen.

66 [Du sollst] die (Worte), die ich gesagt 66 Du sollst %sie&


12 habe, [geheimhalten], und sie werden| in geheimhalten in
dir sein, und du sollst schweigen über sie. 14 dir,| und du sollst verschwiegen sein.|

Anweisungen über die Weitergabe der geheimen Unterweisung (§ 67–74)

CTch: p. 23,13–19 NHC V: p. 36,15–19


67 Du sollst sie aber, wenn du aus dem 67 Du sollst sie aber dem Addaios 21 ent-
21
15 Fleisch herauskommst,| dem Addai ent- 16 hüllen,| wenn du (aus dem Leibe) heraus-
hüllen. kommst.
16 Und sogleich| wird dieses Land 18 Und sogleich wird man| gegen dieses Land
Krieg führen, und es wird abermals seinen Krieg führen. [ – – –
18 Kelch trinken,| denn es hat den Gott, der in ] also den, der in
Jerusalem wohnt, erzürnt22. Jerusalem ist.|

21 Addai/Addaios (in der griechischen Überlieferung Thaddaios) gilt als der Missionar des öst-
lichen Syrien (Edessa), s. H. J. W. Drijvers, Art. Abgarsage, in: NTApo I6 S. 389–395 (mit rei-
chen Quellen- und Literaturangaben), und jetzt M. Illert (Hrsg.), Die Abgarlegende – Das
Christusbild von Edessa (FC 45), Turnhout 2007.
22 Das weibliche Subjektspronomen in snasv „ … wird trinken“ und as<noyqs „ … hat
erzürnt“ könnte durch das Fem. ghß „Land“, „Erde“ der Übersetzungsvorlage induziert sein;
Br./B. beziehen es auf Jerusalem.
104 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 23,19–24,20 NHC V: p. 36,20–37,15


20 68 addaios :| de marewüpo new
20 20 68 | A–D–D–E–O–S de marewwi na"| ära"
Nne"s[e]|üe Näht—w mmhte nrompe 22 Näht—w, ä—n tmeämhte| 22 N[ro]mpe
22 | ayv tote : wnatolma e%w& ämo- ewämoos Nqi A–D–D–E|[os] åyv ewe
| ost' eärh" esaäoy ayv tote 24 säa"soy, ayv| 24 [eöv]pe ewöan
24 | ewöansaäoy senawitoy N|tootW sähtoy| […………]†o[. .] ayv eyetaay
26 Nsetaay MmaN—a—h—l| 26 pa" oyran ew 26 | [mmanahl e]oyNtaw Mp[i|ran et
oyeeb pe oyaab] …aw[ – – –
p. 24 69 oyn|tew de Mmay Mpewtont—n\ Z. 28 bis Seitenende zerstört
2 ™ma—s—f—h—l pa" mar™∑kv naw| 2 M
peeiüvme ete πå™i pe| eyklh-
ronoµ⁄å [n]nöhre : Beginn der Seite 37 unbestimmt
4 | wnhy de ebo¬ ~ähtW Nq⁄| oy
6 sperma ewoyeeb : ayv| 6 ewMpöa (p.37) ]…[
n–rklhronomi N|[nai] ~ta"üooy 4 ]öan[
8 70 äotan de e|8 ®[e]œan pewöhre ]Nqi[
koy" R~[oq| ay]√ ∑µ[me] Mpet 6 ]|6 Nö[…
10 10
onä wna•[i]| n[o]y®en üe leyei : 7
7 ………]…öay≤ πe∑[ra]~| üe l—Ey[ei],
tote| on wnaRpolemi Nqi
pkeä—i
12 | le¥[e]⁄ de wnaävp' Mµay ew|o
14 ~öhre koy" ayv m—n oy|14 öaüe 8 tote eweine| 8 Nno¥[a an] Nöaüe
nhy ebol ä—n newsπø|toy[ :] ebol| [ä]~ n™[wspo]toy, ebol ä—n
16 ™bol än naei Nta™⁄|16 üooy : 10 | [na" nta"r] öor—p' Nüooy
71 wnaüi de noysä—iµ[e]| NrM 12 71 | [ewnaüi] ›noysä–ime N|12 [rm
u—i—l—h—M äm pewgeno‚ uie]roysalhm, ä—m pes|©[enos
18 | ayv Nwüpo ebol näht—s N|öhre 14 ay]v ewüpo Nöh|14 [re sna]y ebol
snay : ayv pmn—t‚~[ay] Näht—s,| [ayv
20 | 20 naklhronomi Nnaei eyer]klhronomi Nna"|

CTch 23,22 e%w& Na. 23,22s ämo|ost cod. : äm|ost Ed. cr., Br./B. 24,9 ∑µ[me] Mpet-
Br./B. 24,19 pmntsn[ay] : proponit pme%ä&‚~[ay] Ed. cr. app., s. Anm. 27 zur Übersetzung
NHC V 36,25 propono [eyewi]†o[y,] 37: Die ersten (beiden?) Zeilen sind zerstört, Z. 3 nur
ein Buchstabenrest in der Zeilenmitte erhalten. Die Fragmente aus Z. 4–6 Mitte lassen sich vor-
erst nicht mit CTch koordinieren. 37,11fin–12 vielleicht auch N|[te uie]roysalhm
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 105

CTch: p. 23,19–24,20 NHC V: p. 36,20–37,15


20 68 Addaios| aber möge diese Worte zehn 20 68 Addeos aber möge diese (Worte) in sich
22 Jahre lang in sich hervorbringen23.| Und 22 tragen. Im zehnten| Jahr %wird& Addeos sich
dann wird er den Mut aufbringen, sich nie- niedersetzen und sie aufschreiben.
derzusetzen und sie aufzuschreiben. Und Und
24 dann,| wenn er sie aufgeschrieben hat, wird 24 | wenn er sie aufgeschrieben hat […] und
man sie von ihm nehmen und dem Mana- 26 man wird sie dem [Manaēl] 24 übergeben,|
26 ēl 24 übergeben.| Dies ist ein heiliger Name. [da er diesen heiligen Namen] trägt. […]
p. 24 69 (Diesem Namen) entspricht\ Masphēl25.
2 Dieser möge| dieses Buch für sich aufbe- Z. 28 bis Seitenende zerstört
4 wahren, als Erbe für seine Kinder.| Aus
ihm aber wird eine heilige Nachkommen- Beginn der Seite 37 unbestimmt
6 schaft hervorgehen,| die würdig ist, diese
(Worte), die ich gesagt habe, zu erben. (p.37)

70 Wenn aber sein kleiner Sohn [groß]


wird [und] er den Lebendigen [erkennt],
10 wird er| (noch) einen Namen [erhalten]: 7 ] man wird seinen Namen| ‚[Lev]i‘ nennen.
‚Levi‘. Dann wird das Land abermals
Krieg führen.
12 | Levi aber wird daselbst verborgen sein als
14 kleines Kind, und kein| Wort wird über Dann wird er [nicht ein] Wort hervorbrin-
seine Lippen kommen von denen, die 10 gen aus [seinen] Lippen von| [denen, die
ich gesagt habe. ich] zuvor gesagt habe.
71 | Und er wird sich eine Frau nehmen, 71 [Er wird] sich eine Frau [nehmen],
16 eine aus Jerusalem von seinem Stamm 26, 12 | eine aus Jerusalem von ihrem [Stamm 26,
18 | und er wird mit ihr zwei Söhne zeugen, und] er wird mit ihr zwei Söhne zeugen,
20 und das Brüderpaar27|wird diese (Worte) erb en. [und sie werden] diese (Worte) erben.

23 Die für Geheimhaltung des Überlieferten (und nicht Neuschöpfung) ungewöhnliche Wendung
üpo new … nähtw besagt wohl nichts anderes als ‚memorieren‘, damit kein Wort verlo-
rengehe. In diese Richtung weist die NH-Wendung wi nähtw „in sich tragen“.
24 Der Name manahl ist weder biblisch noch andernorts belegt. Vermutlich ist es eine aramä-
ische Neubildung l)-)n)m mān(ā)-ēl „Gefäß Gottes“. Dem entspricht die Charakterisierung
als „heiliger Name“. Weniger oder kaum wahrscheinlich ist eine Verschreibung Manahl aus
Manahvn (zu diesem Personennamen s. Bauer/Aland, WbNT 994).
25 masfhl als Entsprechung (tontn) zu manahl ist ebenfalls nicht belegt. Der Name könnte
aus dem aramäischen Partizip Passiv lyp#$m mašpīl „erniedrigt“, „demütig“ abgeleitet sein.
26 In Übereinstimmung mit dem Namen Levi könnte das gevno" der Leviten gemeint sein.
27 CTch 24,19 pmn—t‚~[ay]: Ohne Artikel bedeutet mntsnay „Zweiheit“. Die mittels mnt-
gebildeten Abstraktnomina sind im Koptischen stets weiblich (s. Till, Kopt. Gramm. § 130),
daher grammatisch korrekt tmntsnay. Da es sich um zwei Knaben handelt, könnte hier der
männliche Artikel p (statt t) auf die beiden Brüder hinweisen. Ed. cr. konjiziert pmeäsnay
„der zweite“, doch wäre dies eine Vorwegnahme der folgenden Ausführungen. Zunächst
erben beide das Wort, und erst später stellt sich heraus, wer der Weitergabe würdig ist.
106 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 24,20–25,14 NHC V: p. 37,16–38,11


72 fht| Mpnoq 16 72 | [ayv] <dianoia Mph etne|[aw
22 natvm : ayv na" se|22 nawitoy 18 e]‚eüise, ayv eyewi| 18 ~[nh]
ebol ä—m pew檆 Ntoot—w ebol ä—m pew|noys,
24 | pkoy" de wnaRayjane näh|24 toy : 20 ere pikoyei de| 20 ewaei¿a" Nähtoy,
ayv na" wnakaay ey|ähp' 22 ayv| mare na" övpe na∑| 22 eyähp'
26 öantewövpe än pö⁄| be 26 Näht—w öa[ntw]|ei¿ eära" etaeih
mmn—tI–Z nrompe › › › \ 24 M[mnt]|24 ‚aöwe Nrompe
p. 25 73 ayv t[o]†e wnapolemei N|2qi 73 [ayv| wnap]ol[emi nqi pkaä]|
pkaä–i 3 oder 4 Zeilen zerstört
~tow de en—wMmay an| senaar[e]æ Beginn der Seite 38 unbestimmt
4 erow kata ø¥pro|4 noia (p.38)
ayv w[na]Rayjane n—wa|ma—äte Nä—åæ 4 |noym]ªª[öe nepa]r|4 xi[a …………
6 neparüeia oyn| 6 äa—ä naoyüa" e]¥N o[yhpe n]å[n]oy|ä—m ™bo[l
ebol äitoot—w äi]too[tw
8 | ayv wnate piseüe ö√pe| 8 noy
dogma Näaä nepa®[üei]a
74 | [s]™napvt de nsvw Mpœ[a] : 6 74 e]¥epvt'| 6 N‚√w ™mate
10 | ebol äit› n™[irvme mpima] e[bol äit]ootoy| Nnewöbhr…˙…
| ayv senasaöw ebol 8 [……]… eyeta|8 öe oeiö [mmo]w,
12 ä[itoo]toy| 12 ayv senasvöw ä[itoo]toy[,]| ayv pe"öaüe
mplo©ø‚| ete paei pe : 10 [eyet]aö[e]| 10 oeiö Mmow
14 n[a]" de na[ö]vpe| 14 eyamaäte †[ote ewe]œ[v]|pe Noyqraq
Nn[ ]…arxvn [:] › › › ›— | Nt[e pioyüaei]|

Die sieben Frauen und die weibliche Prophetie (§ 75–87)

CTch: p. 25,15–17 NHC V: p. 38,12–15


15 75 | rab∫ei : 12 75 | peüe "akvbos üe
aeiR[pi]steye ena" å[nok eei]|tvt' Näht [eün na"
16 | throy : åyv ayäM petän| †åcyxh 14 throy]| 14 ayv seöoop kå[lvs än]
kalvs : | tacyxh,

CTch 25,5.[8] neparüeia : Lesung ü oder x in 5 unsicher; zum Ersatz von x durch ü vor /i/
vgl. EvJud p. 33,15; p. 34,20; p. 46,23; p. 58,10 und R. Kasser, in: Ed. cr. S. 58f. mit Anm. 47
25,10 n™["rvme Mpima] sec. Br./B. : n™[wöbhr ] Ed. cr. 25,14 Nnnarxvn Ed. cr., Br./B.
25,15 rab∫ei Ed. cr., jetzt abgerieben 25,16 ayäM cod. für eyäM
NH V 37,16/17 ne|[aw e]‚e- Br./B. : ne|[……]…e- NHS; ne|[………]…e- Veilleux 37,24fin
vielleicht [tote statt [ayv 38,7 …˙… : 2 Buchstaben abgerieben, ˙ erhalten; nicht ä˙m [pim]a
38,11 Erg. sec. Br./B. Nte [oyoyüa"] 38,12s eei]|-tvt' : aei]†vt' Br./B. 38,13 vor der
Lacuna Spatium von 3 Buchst. (ausradiert?); Erg. Br./B.
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 107

CTch: p. 24,20–25,14 NHC V: p. 37,16–38,11


72 Das Herz des Älteren wird 16 72 | [Und] die Gesinnung des Älteren wird
22 sich verschließen, und man| wird sie hochmütig sein, und man wird ihm [diese
(Plur.) aus seinem Herzen nehmen.| (Plur.)] aus seinem Verstand wegnehmen,
24 Der Jüngere dagegen wird in ihnen wachsen, 20 während der Jüngere| in ihnen wachsen wird,
und er wird sie verborgen halten, 22 und diese mögen| in ihm verborgen sein,
26 bis er in (seinem) Lebenslauf | (das Alter) bis er in das Alter
von 17 Jahren erreicht.\ von sieb[zehn] Jahren kommt.
p. 25 73 Und dann wird das Land Krieg führen. 25 73 [Und| das Land wird] Krieg [führen].
3 Rest der Seite 37 zerstört.
Er aber wird, da er nicht dort ist,| bewahrt Beginn der Seite 38 unbestimmt.
werden entsprechend einer Vorsehung, (p.38)
4 | und er wird wachsen und viele Provinzen | eine] Vielzahl [von Provinzen
6 einnehmen28.| Viele werden durch ihn 4 | …, indem eine Anzahl] durch [ihn]
gerettet werden, gerettet wird.
8 und er lässt dieses Wort| zu einer Lehre von
vielen Provinzen werden.
10 74 | Von den [Menschen daselbst] wird er 6 74 | Seine Gefährten werden ihm eifrig
heftig verfolgt werden 29, und er wird von nachstreben 29 … er (oder: es) wird durch
12 ihnen verachtet werden,| und sie werden 9 sie verkündet werden,| und [sie werden]
dieses Wort verachten. dieses Wort verkünden.

14 Dies aber wird geschehen,| um die Archon- [Dann wird er (oder: es)] zu einem Samen
ten im Zaum zu halten. des [Heils] werden.|

Die sieben Frauen und die weibliche Prophetie (§ 75–87)

CTch: p. 25,15–17 NHC V: p. 38,12–15


15 75 | „Rabbi, 12 75 | Jakobus sprach:
ich bin von allen diesen (Worten) „[Ich] stimme [mit] allen [diesen (Worten)]
überzeugt, und sie sind vortrefflich 14 überein,| und sie sind [vortrefflich
in dem, was in meiner Seele ist. in] meiner Seele.

28 Hier ist gewiss die geistige Eroberung der Provinzen gemeint. Auffällig ist, dass der Name
des letzten Tradenten ungenannt bleibt.
29 Ein Ansatzpunkt für die völlig unterschiedlichen Reaktionen in den beiden Versionen liegt
wohl in der semantischen Mehrdeutigkeit des Verbs diwvkein (s. Bauer/Aland, WbNT 404),
das als Vorlage für pvt Nsa- / Nsv_ anzunehmen ist: im CTch im Sinne von „verfolgen“,
in NHC V hingegen als „nacheifern“, „nachstreben“ verstanden.
108 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 25,17–26,15 NHC V: p. 38,15–39,13


18 eti <na|18 öine
Mmok' epa" : nim ne 16 eti pi[keöaüe]| <öine mmok' er[o]∑
| <S–Zwe Nsäime NtaR ≤[saö]∑e| Nsä—ime nim ne Ntay[r
20 ma|20 uhteye nek' ayv na" 18 ma]|18 uhths nak', ayv eis ä[hhte]
22 seR|makarize mmay nqi Ngene|22 a 20 | seRmakarize Mmok [n]qi sä˙i|20 me
throy : nim,
ayv anok <R mo"äe| üe eyä—n anok' äv <Röphre| üe pvs
24 nagqion nqvb ay|24 v ayqine 22 äenag'gion Nnat'|22 [qom] ayq—mqom
Nä—nqom mn ä—nai|suhsis vac ä—n oyesuª|[sis] ™söoop' Nähtoy,

76 "akkvbe : 24 76 p[e|24 üe pü]oeis üe


26 kalvs| 26 KR mo"äe kalvs k—r[öph]|[re………
alla awei Nqi pöh|re mprvme Rest der Seite 38 zerstört
p. 26 awoyvnä ebol\ Nneuhp etbe
2 Nöhre Mpoy|2 o"n üekaas ey%na-
övpe& ä—n p[et]oyon—ä| ebol : (p.39) Beginn der Seite 39 unbestimmt
4 eoy~[tay mm]ay Nne|4 uhp'

77 <saöwe n—säime et™| neei ne :


6 saöw Mp—n—a ne na⁄| 6 eöayNtoy
eäoyn ä—n te|g[ra]ƒh : 3 |…………[……
8 oyp—n—a Nsofia ä[i]|8 m[nt]sabe : 4 oy]p—N[A nsofia mn]| 4 oyp[na
Nte]¥me¥[e
oyp—n—a nsoü~[e| äi] «[o]m : 5 oypn]å| 5 Nöoü[ne m]Nn [oyqom]
10 oyp—n—a [n]noys äi so|10 [oyne] 6 | oyp—n—å [nnoys mn oy]p—n—a
7 | Ngnv[sis]
oyπ—n—a näote › › › ›— 8 ø[ypna] Ntey|8 äot[e,

78 | #Nte®™wüvvbe npka—ä Mpnoq 9 78 to]†e N†arensine|9 ä—n[pioy]√ö—s


12 | nar[x]vn pete öaym[o]yte| erøw 11 Nte| [peiar]≈vn ph eöay|11[moyte
14 üe A–D[D]V–N: aeibvk e|14 ä–oyn öaro∑ erow] ü™ a—d—v—n—a—i—o—S,| [aeibvk
ayv ntow ewo| nat‚[o]oyne : 13 eäoyn] erow ayv| 13 [paei n]awe
Nnat'eime,|

CTch 25,19 NtaR- cod. für. ntayR- 26,2 ey%naövpe& Na. 26,6/7 te|g[ra]ƒh : t™[i]|
g[ra]ƒh Ed. cr., Br./B. 26,11 Nte®™w- : leg. Nterei Ed. cr. app.; N als Initiale nach links
ausgerückt
NHC V 39,3 oy]p—N[A nsofia sec. CTch : o]¥p—n—å [Nsabe Br./B.; die Attribute sind jedoch
sämtlich substantivisch 39,4 Nte]¥me¥[e Funk (Significance, S. 513 Anm. 14) für *Nte
oymeye : M]pme¥[e NHS, Veilleux, Br./B. 39,7/8 Ntey|äote : für *Nte oyäote (an-
ders NHS, Veilleux, Br./B.) 39,13 [paei : [ntow Br./B.
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 109

CTch: p. 25,17–26,15 NHC V: p. 38,15–39,13


18 Danach wollte ich| dich noch 16 Nach [dieser Sache]| wollte ich dich noch
fragen: Wer sind die sieben Frauen, die fragen: Wer sind die [sieben] Frauen, die
20 | dir zu Jüngerinnen geworden sind und 18 | dir zu Jüngerinnen [geworden sind]? Und
die alle Geschlechter seligpreisen? siehe, alle Frauen preisen dich selig.

23 Ich selber, ich bin verwundert,| dass sie in Ich selber, ich bin verwundert, wie
schwachen Gefäßen sind und (doch) 22 [kraft]lose Gefäße| erstarkt sind
24 | Kräfte und Wahrnehmungen gefunden durch eine Wahrnehmung,
haben.“ die in ihnen ist.“
76 „Jakobus, 24 76 | [Der H]err [sprach]:
26 mit Recht| wunderst du dich. „Mit Recht [wunderst] du dich […
Aber der Menschensohn ist gekommen Rest der Seite zerstört
p. 26 und hat\ das Verborgene wegen der Kinder
2 des Lichtes offenbar gemacht,| damit sie
(schon) im Offenbaren %seien&, während (p.39) Beginn der Seite 39 unbestimmt
[sie] (noch) das Verborgene haben.

4 77 | Die sieben Frauen – diese nämlich:


6 Sieben Geistwesen sind es,| die in die
Schrift eingeführt werden – 3
ein Geist von Weisheit und ein] Geist [von Weisheit und]
8 | Klugheit, 4 ein [Geist von] Denken,
ein Geist von Rat [und] Kraft 5 ein Geist| von Rat und [von Kraft],|
ein Geist [von] Vernunft und 6 ein Geist [von Vernunft und
10 | [Erkenntnis], 7 ein] Geist| von Erkenntnis,
ein Geist von Furcht 30. 8 [ein Geist] von| Furcht 30.

78 Als %ich& das Land 78 [Da]mals, als wir in [dem] Gebiet


14 des großen| Archon durchwanderte, der [dieses] Archon vorüberzogen, dessen,
Addōn genannt wird 31, ging ich 11 der| Adōnaios genannt wird 31, [ging ich
hinein zu ihm, und er war unwissend. 13 hinein] zu ihm, und| [er war] unwissend.

30 Die sieben Geisteskräfte oder Geistesgaben nach Jes 11,2b–3a: pneußma sofiva" kaiV sunev-
sew", pneußma boulhß" kaiV ijscuvo", pneußma gnwvsew" kaiV eujsebeiva": 3 ejmplhvsei aujtoVn
pneußma fovbou qeouß.
31 Der Name „des (großen) Archon“, Addon bzw. Adonaios, bezeichnet den Gott der Juden, der
den Gnostikern u. a. in der Form ynwd) adōnāi (als Anrede und auch in der 3. Person) bekannt
war (im Koptischen begegnen unterschiedliche Schreibweisen). Sein „Land“ bzw. „Gebiet“
kann metaphorisch die hylische Welt bezeichnen, aber auch Judäa, vgl. den Herakleidespsalm
des manichäischen Psalmenbuches PsB II 194,5 awmoyöT Nt"oydaia ewkvte savne
Mmh{n}e „Er (sc. Jesus) durchwanderte Judäa und suchte nach %kostbaren& Steinen“.
110 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 26,15–27,14 NHC V: p. 39,14–40,13


16 N[t]erie⁄ de e|16 bolmµow 14 | [ayv nt]ariei¿ ebol Näht—w
newmeoye ero[ei]| pe üe an—k | [awr pm]™eye üe anok
18 πewöhre ayv aw|18 xarise naei 16 | [oy]öhre Ntaw, awR ämot'| [na"]
ävs pewöhre M|min mow : 18 Mpioyoeiö ävs ey|18öhre Ntaw pe,
79 ayv anok äateäh 79 ayv to|te anok äauh
20 | empa<oyvn—ä ebol Nneei|ma : 20 #empatoy|20 vn—ä ebol Mpe"ma
22 ara neyöoop' Nqi naei| 22 ä—m pilaos 22 a…| noyüe Mmooy ä—m [pe"]|22 laos,
ete paei pe :
pma| ete mpe profhths ebol de ä—m π[ima]| Mpe niprof[h-
24 öaüe| 24 xvr⁄s pisaö—w Mp—n—a 24 ths öv]|24 p™ [
ayv| naei ne pisaö—w Mp—n—a Rest der Seite zerstört
26 N|26 taytaöe oeiö etbht'| ä—it—n
p. 27 ttapro NNrvme :\ kata u™ (p.40) Beginn der Seite 40 unbestimmt
2 ~tay[qm]qom eüooy| 2 ebol üe
Mpiüv ntqom thr–s
| [a]~ok de [ae]iei aeiüvk ebol › 3 ]| 3 [ – – –
4 | [a]¥v Mpi•[vk eb]ol : 4 – ]me [ – – – ] •√k, 4 |…[
80 80 peüe i]akv[bos ü]e ärabbi
akRpeiue| [m]mo" on et∫[e] na" | a[krpiue mp]aäh[t etb]™ na",
throy
6 äo|6 †⁄ qe rabbei : ™åwüi <saöwe 6 | <[saöwe eta]¥[kaa]y ä—i oysop,
| [e]wkv Mmooy m—n neyerhy
8 | oyntak' mmay Nnet[ta]⁄hy | nim π[ettaeihoy]†' Nähtoy
| para nkekooye : vac 8 | Näoy[o enik]™[koo]ye,
81 81 | peüe püoeis üe “[akvb]os
10 <Repå⁄~oy| 10 Mmok' Näø[yo] v? 10 <|10 tmaeio Mmø∆
"akk√[b]e| üe köine kata [etbe] ∆å|ta
12 leπ†[on] N|12 knåüv noyseüe 12 lepton mp[ ± 8 ]| 12 Nöaüe
Noy[v]t an| ewo nargon 13 ewe Nµ[ ]| 13 ü—m pö…[
14 14
alhuvs [k]mpöa| Nteknoyne ± 12
mmin µµok'|

CTch 26,18s Mmin mow cod.


NHC V 39,15 awr pm]™eye Böhlig, NHS, Veilleux : ntarewm]™eye Br./B. 39,19s leg.
empa%<&oyvnä Böhlig, NHS; ob ursprünglich empatoy-oyvnä? 39,20s a…|noyüe:
letzter Buchstabe der Z. 19 unleserlich : a%w&- NHS, Veilleux; a%y&- Br./B.; propono a%ei&|-
noyüe (schon Böhlig å⁄noyüe) 39,22 ebol de : propono ebol üe 40,4inc. : der
Buchstabenrest passt nicht zu e[bol 40,5 a[krpiue mp]aäh[t Na. : a[kt]√[t'] ˘πaäht'
Funk (unveröffentl. Mitteilung vom 30. 8. 2007) 40,6 rest. Funk (s. zu 40,5) 40,10s [etbe
p]ƌ|talepton Br./B.
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 111

CTch: p. 26,15–27,14 NHC V: p. 39,14–40,13


16 Und als ich| von ihm (weg)ging, dachte 14 | [Und als] ich von ihm (weg)ging, [kam es
er von [mir], ich sei sein Sohn, 18 ihm] in den Sinn, ich sei [ein]|Sohn von ihm.
18 und er| erwies mir Gunst wie seinem Er erwies mir damals Gunst, als ob ich ein
eigenen Sohn. Sohn von ihm wäre.
79 Und bevor ich 18 79 Und dann34,| bevor %ich&
20 | an diesen Orten32 in Erscheinung trat, an diesem Ort 32 in Erscheinung trat,
22 da waren diese| in diesem Volk, 22 brachte . .35 sie (Plur.) in [dieses]| Volk,
dem Ort, an dem %weil& an [diesem Ort]
kein Prophet gesprochen hat 33 keine Propheten gewesen sind [
24 | außer den sieben Geistern,
und diese sind die sieben Geister, Rest der Seite 39 zerstört
26 | die über mich verkündet haben durch den
p. 27 Mund der Menschen,\ wie sie es zu sagen (p.40) Beginn der Seite 40 unbestimmt
2 vermochten,| weil ich nicht aus ganzer
Kraft gesprochen habe. Dann aber [bin] ich
selbst gekommen und habe vollendet,
4 | aber (ganz) vollendet habe ich nicht. 3 ] vollenden [
80 4 80 | Jakobus sprach: „Rabbi,
„Du hast mich abermals von all diesem [du] hast mein Herz [von] diesem
überzeugt. [überzeugt].
6 | Weil nun, Rabbi, es (sc. das Volk) Die [Sieben, die] gemeinsam [eingesetzt
die Sieben aufgenommen und beieinander worden sind]: Welche unter ihnen
8 gelassen hat| – gibt es bei dir (solche), 8 sind | mehr [geehrt als die anderen]?
die geehrter sind als die anderen?
81 81 Der Herr sprach: „J[akob]us,
10 „Ich lobe| dich noch mehr, o Jakobus, ich lobe dich
12 denn du fragst scharfsinnig| und wirst kein [wegen| des] Scharfsinns . . [ ]
einziges müßiges Wort sagen. [Du] bist 12 | Wort . . . [ ]
14 wahrhaftig| deiner eigenen Wurzel würdig,

32 nneeima (CTch) / mpe"ma (NHC V): gnostische Umschreibung für „diese (sc. die irdische)
Welt“, vgl. Res. NHC I p. 46,9; 47,14.26. Da in der Fortsetzung von „diesem Volk“ die Rede
ist, könnte wiederum Judäa gemeint sein.
33 „in diesem Volk, dem Ort, an dem kein Prophet gesprochen hat“ nimmt die nachbiblische
(rabbinische) Anschauung auf, dass nach dem Ableben der letzten Schriftpropheten Haggai,
Sacharja und Maleachi der Geist der Prophetie in Israel erloschen sei, vgl. TSoṭa 13,2, zit. bei
Strack, H. L. / Billerbeck, P.: Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch,
Erster (Doppel-)Band: Das Evangelium nach Matthäus, München 1926 (Nachdruck 1969),
S. 127 Abs. b.
34 Oder: damals (tovte).
35 Das Subjektspronomen ist unleserlich, vgl. den Textapparat. Am ehesten ist die 1. Pers. Sing.
anzunehmen: Jesus hat vormals die Prophetie durch die sieben Frauen in Gang gebracht und
ist nun zu ihrer Vollendung erschienen.
112 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 27,15–28,18 NHC V: p. 40,14–41,15


| ayv aknoyüe ebo¬ [m]mok 14 ak]|14 noyüe gar ebol mµ[ok
16 | mPpothrion mp≤[ä]e m—n mpa]|pot' pa" pe psiö[e üe mn]
| öqom Nlåøye narxvn 16 | laay gar ebol ä—n [narxvn
18 nv|18 æerat∑ oybhk' na]|aäeratoy oybh∆
akrarxesuai| gar nsoyN 18 å[käi to]|18ot—k' gar esoyvn
nete noyk ne › ne†[e noyk]| ne üin öor—p' öa äae,
20 82 | noyüe mmok MmNtatso|oyne 20 82 noyüe| 20 ebol Mmok Nanomia
22 nim öa uah ayv nknay| 22 mhpvs nim,| ayv ma< äthk mhpvs
Nsekvä erok' eak 22 N|22 s[e]kvä erok, eövpe ek|[öa]~
|üi nIöaüe ete naei ne: üe ne"öaüe Nte
24 pso|24 ø¥~™ ™tüise näht 24 te"|24 [………]…sis
83 Rpiue|suai on mpeeikeoya 83 tvt' Näht' Mpeei|[keoya,]
ete
26 | salvmh m—n mariäammhn s—a—L–V—m—H m—n m—a—r–i–A–M
| ayv arsinoh 26 | [ ± 10 ars]I–n—o—H
p. 28 nai e<naRsyn\ä—ista Mmay nek' |[ ]…t—k
2 ™[y]Mpöa| 2 Mpetöoop' 28 |[ ]t',
kai gar åyRnª|fe ayv a¥[t]øy- |[ ]…|
4 üø [e]bo¬ N†µ[n]|4 tb—lle etän
[p]eyäht : ay[v]| ayRno" mmo" (p.41) Beginn der Seite 41
üe anok oyø[y] unbestimmt
6 84 | pa" kata tepronoia Mp⁄√[t]
| üe awtnnooy Mmo" Noyhh∫
8 | ay√ [ä]m ma nim sehp Nte na" 3 \e……[ – – –
| ›[n]åparxh ayv Nörp' µµ⁄‚e 4 apar]|4 xh e…[ ]n
10 | …[ ± 10 ]…os ete pa|ei π[e] 6 | mn—t'[ ± 14 ]| 6 poyh[hb ± 7 ]se
öawüi nnaparxh ayv öaw|üi Näe~[ ± 5 ay]v na"
12 | öa[wp]vöe Nuysia äi 8 | öaw…[ ± 5 ]… äenqlil| m—n [äen
pros :|fo®[a] vac prosf]ora,
85 anok de Nteeiäe 10 85 anok de| 10 [n<öoop N]te"äe
14 an › ›| 14 all[a e]œa"üi Nnaparxh an, alla| [öa"üi na]πarxh
N|net•[aä]M ntatnooysoy 12 Nte niat'|12 [tako ntaüooysoy] et
16 | eyo ~[at]üvä—m ü[e]kaas 14 pe| [ntaüa]aro¥ [üe]kaas| 14 [e-
18 es|naoy√~–ä ebol nqi tqom M|18 me : seoy]vn—ä ebol Nqi tqom| [ntmhe]

CTch 27,17s nv|æerat∑ : sic cod., leg. nav|äeratw 28,10 lac : π[oy]ªª[b Mpikos]µos
Ed. cr.; æ[M pe]™[inoq Nu]¥os Br./B. 28,12 öa[wp]vöe Ed. cr. : öa[wr]vöe Br./B.
NHC V 40,24inc : [esu]ªsis Böhlig, NHS, Veilleux : [epa]®sis Br./B. 40,25 [keoya,]
Na. : [wtooy] Böhlig, NHS, Veilleux; [öaüe] Br./B. 40,26 [mn marua mn ars]inoh Böh-
lig, NHS, Veilleux : [m—n kemariam m—n ars]inoh Br./B. (leg. esset tke-)
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 113

CTch: p. 27,15–28,18 NHC V: p. 40,14–41,15


und du hast den Kelch der 14 | Denn [du hast] [den] Kelch, nämlich die
Trunkenheit von dir geworfen. Bitternis, von [dir] geworfen. Denn
18 Kein Archont vermag| sich 16 | keiner von den [Archonten wird] sich
gegen dich zu erheben. gegen dich erheben.
Denn du hast begonnen, die Deinigen Denn [du] hast begonnen, die [Deinigen]
zu erkennen. von Anfang bis Ende zu erkennen.
20 82 | Wirf alle Unwissenheit von dir, 20 82 Wirf| alle Gesetzlosigkeit weg von dir
22 bis ans Ende, und sieh zu,| dass sie dich und gib acht, dass sie dich
nicht beneiden, da du diese Worte nicht beneiden, wenn du diese Worte
empfangen hast: 24 dieser (Sing.)| [ ] empfangen hast.
24 das| hochgesinnte Wissen.
83 Lass dich auch von dieser anderen 83 Sei einverstanden mit dieser [anderen
(Sache) überzeugen, nämlich (Sache)]:
26 | Salome und Marihamme Salome und Mariam
und Arsinoe 36, 26 |[ Ars]inoe 36
p. 28 die ich\ mit dir zusammenbringen werde, [ ]
2 da sie| des Seienden würdig sind. Rest der Seite zerstört
Denn sie sind nüchtern geworden und wur-
4 den befreit von der Blindheit| in ihrem Her-
zen und haben erkannt, was ich bin. (p.41) Beginn der Seite 41 unbestimmt

6 84 | Dies (geschah) nach der Vorsehung des


Vaters, denn er hat mich als Priester gesandt,
8 | und allerorts werden sie zu diesen gezählt,
(zu) den Erstlingsgaben Erstlingsgaben
10 und den Erstlingen| [ ] 4 |[ ]| der Priester [ ]
Er empfängt die Erstlingsgabe und Er empfängt . . . [ und] diese . . .
12 | [zerlegt] die Opfer und Opfergaben. 8 |[ ] Brandopfer und [Opfergaben].

85 Ich aber bin nicht von dieser Art, 8 85 Ich aber,| [ich bin] nicht [von] dieser Art,
14 | sondern ich empfange die Erstlingsgaben sondern [ich empfange die] Erstlingsgaben
von seiten der Befleckten und sende 12 von seiten der Un|[vergänglichen und sen-
16 sie,| indem sie unbefleckt sind, damit de sie] nach oben [und breite] sie [aus], da-
die wahre Kraft offenbar werde, mit die Kraft [der Wahrheit] offenbar werde,

36 Gegenüber den drei Frauen im CTch setzt NHC V vier Frauen an; in der Textlücke NHC V
40,26 ist mit Böhlig am ehesten Martha anzunehmen. In den Jüngerkatalogen des Heraklei-
des im manichäischen Psalmenbuch stehen die Frauenpaare Maria und Martha (nach Lk 10,
38–41), gefolgt von Salome und Arsinoe (PsB II 192,21–24 und 194,19–22) an der Spitze der
Jesusjüngerinnen.
114 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 28,18–29,6 NHC V: p. 41,15–42,5


üe apüvä—m pvrü ebol| eymn—t 16 ™apitako awRxv®⁄| 16 [eär]a" e
20 atüväm ayv fvb| 20 #mme piat'tako, ayv| [pä]vb N<m—n—t'
awkatanta e 18 säi?me awR|18 katanta eära" efvb N
fayt' te"|m—n—t'äooyt',
86 | rabbei : 20 86 peüe iakvbos| 20 üe ärabbi
22 <öom—nte qe ayta|22 ko e<öomte oyn n|taynoyüe
%mmooy&
mpoyäise kai mhn ey|öan 22 Mpey…[ 3–4 ]| 22 aysoöoy gar
24 Mpöa ayv Nsepvt| 24 Nsvoy k[a]i g[ar ay]|pvt' Nsvoy……[ ]
ebol äitN …………… 24 | ot[……]N[ ]n[ ]|
26 | ayv Nsetamooy enete| 26 Nseöo- a¥[ ]…[ ]
op an : vac Rest der Seite zerstört
87 "akkvbe| Nööe en äolvs
p. 29 ete laoye\ tako
2 <œoµ~te ete ne" ne| 2 [s]epo®[ü (p.42) Beginn der Seite 42 unbestimmt
e]bol eyma Mpistis| [ayüi g]år
M[ps]øø¥ne euhp'
4 | na⁄ [ne] nra~ [n]töom—nte › › [ ]…
| [sa]ppira m—n søysanna m—n 4 | […… sappira mn soysa]›—n—a,
6 | ["]vanna : | [mn "vanna,]

Abschied des Herrn (§ 88–89)

CTch: p. 29,6–13 NHC V: p. 42,5–13


88 eis æhte aeiqvlp| nak ebol 6 88 [eis] ähte| 6 a[eiqvlp nak ebol]
8 NNka nim ayv ntok| 8 ko Nö—mmo Nävb| nim,
en anise[üe] ™te| neei ne : å[ ] ebol ä–n
8 | laay a[ ]… e
10 aküi gar ntar[x]ª M|10 [p]sooyne | aküi gar N≤[aparx]h Nte
[etbe teknoy]|ne ebol än nete 10 | oygnvsis, a¥[ <-]
noyk n[e ›] | noy üe aö pe p[ma ]
12 | loipon mooöe ayv 12 | mooö[e] …[ ]
k[naqine] | mpkeseepe | knaq[ine mpkeseepe,]|

CTch 28,20 #mme : leg. %Nsäi&me Ed. cr. app. 28,21 rabbei : ra nach links ausgerückt
28,24 …………… unleserlich : ∆™¬å¥vac™ Ed. cr. : ~®√µvac™ Br./B. 29,3 [ayüi g]år Br./B.
29,4 na⁄ [ne] Na. : [na]ei ne Ed. cr. 29,10s [etbe teknoy]|ne Na. : [etbe nete
noyk]|ne Br./B. 29,11 noyk n[e ›] Wurst I : noy[" ne ›] Ed. cr.
NHC V 41,21 %mmooy& Na. 41,22 aysoöoy : korr. aus aysaöoy (a durchgestrichen, o
oberhalb der Zeile eingefügt) 42,9 ≤[aparx]h sec. Br./B.
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 115

CTch: p. 28,18–29,6 NHC V: p. 41,15–42,5


denn das Befleckte ist abgetrennt worden 16 nachdem das Vergängliche sich | hinaufbe-
gegenüber der Unbeflecktheit geben hat zu dem Unvergänglichen
20 und das %weibliche& Werk| ist zum und [das] Werk der Weiblichkeit zum
Männlichen gelangt. Werk dieser Männlichkeit gelangt ist.
86 „Rabbi, 20 86 Jakobus sprach:| „Rabbi,
sind diese drei nun zugrundegegangen? diese drei nun, wurden %sie& in ihren [ ]
geworfen?
22 | Haben sie nicht gelitten? 37 Fürwahr, 22 | Man hat sie nämlich geschmäht,
wenn sie würdig waren und sie (trotzdem)
von den . . . verfolgt worden sind, denn sie sind verfolgt worden [ . . .
26 und man sie (Dinge) gelehrt hat, die| nicht
existieren 38.“ Rest der Seite (ca. 5 Zeilen) zerstört
87 „Jakobus, es ist überhaupt nicht not-
p. 29 wendig, dass jemand\ zugrundegeht.
2 Diese drei| sind abgesondert worden hin zu (p.42) Beginn der Seite 42 unbestimmt
einem Ort des Glaubens, denn [sie haben]
die verborgene Erkenntnis [empfangen].
4 | Das [sind] die Namen der drei:
Sappira und Susanna und Joanna. 4 | [Sappira und Susa]nna [und Joanna]

Abschied des Herrn (§ 88–89)

CTch: p. 29,6–13 NHC V: p. 42,5–13


88 Siehe, ich habe dir alle Dinge offenbart, 6 88 Siehe,| [ich habe dir] alle Dinge offenbart
8 und du| bist diesen Worten nicht fremd. ..[ ]

Denn du hast den Anfang der| Denn du hast die [Erstlingsgabe] an


10 Erkenntnis empfangen [über deine Wurzel] 10 | Erkenntnis empfangen . . [
aus den Deinigen 39. ] jetzt (?), was der [Ort] ist . . .
12 | Im übrigen: Geh, und du [wirst] 12 | Geh, [ ] du wirst
auch den Rest [finden]. [auch den Rest finden].|

37 Statt Fragesatz ist auch Aussagesatz möglich.


38 Der Satz ist offenkundig unvollständig. Der Sinn ist wohl, dass die drei Frauen umso mehr zu
beklagen wären, wenn sie getäuscht worden sind.
39 „aus den Deinigen“ nach neuem Textfragment (s. App. zu 29,11).
116 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 29,13–15 NHC V: p. 42,14–20


14 89 anok [de <na]|14 bvk öa na“ 14 89 | anok d[e] <nabv[k ]
ayv N†[aoyvnä]| nay ™∫å¬ | ayv <naoyv[nä nay ebo]¬
•™ å¥[ – – – 16 | üe aynaäte ero∆ ü[e eye]
1–2 Zeilen verloren | tvt' Näht' eära" eys[moy]
18 | nay mn oyoyüa", ayv Nte
| πe"oyvn—ä ebol övpe,
20 | ayv awbvk Mpioyoeiö

Interludium: Jesus und die Zwölf (§ 90)

CTch: p. 29,18–24 NHC V: p. 42,20–26


18 90 | [ p]µ~†‚~ø- 90 N|[sa]†[o]ot—w awsoäe Mpimn—t'
| [oys etbe toymn]tapistos 22 | [snoo]ys, ayv awnoyüe
20 |[ ] aw•v nay | [ebol n]ä[h]toy Noytvt' Näht'
|[ ]e ayv oysooyne 24 | [mn oyap]oroia Nte [o]¥gnvsis
22 |[ ]… awRpeiue Mmay |[ ]t' üe
|[ e]bol nähtoy ne 26 |[ ]to¥
24 | [………]………… pkeseepe ey| Rest der Seite zerstört

Das Martyrium des Jakobus (§ 91–96)

CTch: p. 29,25–30,6 NHC V: p. 43,3–5


[ ] vac 91 asövpe mNNsa
26 | [oyoi]ö ayamaäte N"akkv-
| [bos n]öwbiv epma nkervme\
p. 30 eayRkathgo[r]i Mµ[o]∑ üe aw|2 πvt (p.43) Beginn der Seite 43 unbestimmt,
ebol n[tootoy aykaaw]| de µª† Text in der Reihenfolge des Papyrus
4 [näooy eäoyn etfy]|4 lakh : alla
ka[i]øya peNtaw[ei]| ebol äm | […]…[ ]
6 peö[t]eko e"akkv∫[os]| 6 pe pew 4 | …e"a[ ]
ran | pe"o…[ ]|

CTch 29,15 ™∫å¬ : •™ å¥[ Ed. cr. 29,18–27: zwischen 18 und 21 Buchstaben pro Zeile,
jedoch schwankend wegen anzunehmender Spatien (wie Z. 25) 29,18 Ed. cr. 29,19 Erg. sec.
Br./B. 29,22 vielleicht n]†awR- 29,27 n]öwbiv : nt]öwbiv Ed. cr. 30,2–3 n[tootoy
aykaaw]| de µª† [näooy eäoyn etfy]|lakh Na. : N[tootoy awmoyn]| de µª†[e
äooy äN teyfy]|lakh Br./B. 30,4 peNtaw cod.
NHC V 43,3 […]…[ : Rest eines a oder l : […]~…[ Veilleux
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 117

CTch: p. 29,13–15 NHC V: p. 42,14–20


40
14 89 Ich [aber, ich werde]| zu diesen gehen 89 Ich aber, ich werde (weg)gehen
und werde ihnen erscheinen, denn [ 16 und werde [ihnen] erscheinen,| denn sie
haben dir geglaubt 41, damit [sie]
1–2 Zeilen verloren übereinkommen zum [Segen]
für sie und zum Heil und damit
diese Offenbarung eintreten wird.“
20 | Und dann entfernte er sich 42.

Interludium: Jesus und die Zwölf (§ 90)

CTch: p. 29,18–24 NHC V: p. 42,20–26


18 90 [ die] Zwölf [ ] 90 Sogleich wies er die Zwölf
[wegen ihres] Unglaubens zurecht, und er brachte
20 [ ] er sagte zu ihnen Einmütigkeit unter sie|
[ ] und Erkenntnis 24 [und einen Aus]fluss von Gnosis 43
22 [ ] er überzeugte sie [ ]..
[ ] aus ihnen [ ]...
24 [ ] . . . auch die übrigen . . Rest der Seite zerstört

Das Martyrium des Jakobus (§ 91–96)

CTch: p. 29,25–30,6 NHC V: p. 43,3–5


[ ] vac 91 Es geschah nach
26 [einiger Zeit], da nahmen sie Jakobus fest
als Ersatzmann anstelle eines anderen,\
p. 30 nachdem sie ihn angeklagt hatten. Denn er (p.43) Beginn der Seite 43 unbestimmt
2 war| [vor ihnen] geflohen. [Sie hatten ihn]
aber für zehn [Tage ins] Gefängnis [gewor-
4 fen]| – und es war ein anderer, der aus dem
Kerker [kam] mit Namen Jakobus.

40 Gemeint sind die Jünger Jesu.


41 Die Aussage bezieht sich wohl auf die Bereitschaft der Jünger, nach dem Tod Jesu auf Jako-
bus zu hören und diesen als den „zweiten Lehrer“ anzuerkennen (§ 39). Gleichwohl bedürfen
sie noch der Zurechtweisung (§ 90).
42 awbvk: Terminus für den Weggang oder die Entrückung des Offenbarers, s. P. Nagel, ZNW
100, 2009, S. 129–132.
43 Zu dem materialisierenden Begriff ajpovrroia für eine geistige Emanation vgl. SJC BG 90,7f./
NHC III 4: 98,15 (die ajpovrroia der e§nnoia); häufiger begegnet der „Ausfluss von Licht“, da
das Licht substantiell gedacht wurde (Pistis Sophia ed. C. Schmidt S. 119, Z. 2; S. 129, Z. 16.
20; S. 130, Z. 1; S. 131, Z. 4f sowie SJC BG 119,3f, dort auch 119,5 „ein Tropfen aus dem
Licht“).
118 III: Apocalypsis Jacobi

CTch: p. 30,6–26 NHC V: p. 43,6–44,8


92 ayåmaäte Mp[a]“ [äa]|row ayei- 6 (92)| epma [ ay]›tW| N
8 ne mmow Nnekrith[s]| 8 peæ[o]¥o de 8 naÄ [rn nrew<äap] peäoyo| 8 de N[n
NNkriths ayne¥| ™[ro]∑ em› rew<äa]π nteroy|na¥ [erow e]µn
10 ~obe ™[ro]w ayk[a|10aw] ebo¬ 10 ävb üi eäoyn| 10 [erow ayka]aw ebo¬
93 åyv π∆™ 93 nike
sepe mN π¬å|[os] †hrw ayv- | [kooye de] µ—~ plå[os] aya
12 äeratoy pe|12 [üay ü]e 12 |[ eyü]v Mmos
| [nnettv]oyn eär[a]™", üe ma-
witW äiüN pka[ä] 14 | [renwi mp]a" ebol ä—m pe"kaä
nW M|[pöa mpv]~–ä an | [üe wmp]œ[a] gar Mpvn—ä an,
14 94 na" de ayR äote| 14 [aytv- 16 94 | [ayR] äote oyn Nqi na" aytv-
oyno]y peüay üe NtNø ›|[ ± 8 ] | oynoy eyüv Mmos üe t—n
16 ån e[ ] N[……]| 16 [ 18 | koinvni epe"snow an,
2–3 Zeilen verloren | oyrvme gar Ndikaios
Ab Z. 19 in der Reihenfolge des Papyrus 20 | ewnatako ä—nn oyM [N—t']
| adikos, awbvk ›«[i "a-]
95 | awRpme[oye 22 | kv∫os ü™kaa[s ]
20 | a∑övp™ [ | …[ ]|
| üe Nrvµ™ [ Rest der Seite zerstört
22 | mmow alla pqo……[ Beginn der Seite 44 unbestimmt
96 | pe : nteroyäI √~[e de erow] (p.44)
24 | peüaw üe pae⁄√t |[ pa"]vt'
™[täN M]|phoye kv nay ebol 6 | [etän mphye kv] nay| e∫[ol,
26 ~‚[esooy]|26 ne gar %an& 8 nsesooyn] gar| 8 an
üe eyr oy › › › M [petoyeire] µmow:|

Titelnachschrift

CTch: p. 30,27 NHC V: p. 44,9–10


tapøkå[lycis]
"akkvbos 10 N"akv∫[os

CTch 30,10 aw] ebo¬ Wurst I : awebo]¬ Ed. cr. 30,11 †hrw Wurst I : t]ªrw Ed. cr. 30,14
Ed. cr. 30,14–16 propono NtNø ›[koinvnos] ån e[pesnow] N[te| pa" (oder N[te|
pe"rvme) 30,22 alla pqo…… Ed. cr. : alla pqo~‚ [awöv]|pe Br./B. (Spuren weisen
nicht auf ~‚) 30,26 %an& : Ed. cr.
NHC V 43,11s aya|[maäte Mmow Br./B. : vielleicht auch gemäß CTch aya|[äeratoy
erow 44,8 M[petoyeire] sec. Funk (AntChrAp I 2 S. 1180 Ü) : M[patöaüe] Br./B. (un-
wahrscheinlich)
III: Die (erste) Apokalypse des Jakobus 119

CTch: p. 30,6–26 NHC V: p. 43,6–44,8


92 Diesen nahmen sie fest statt seiner und (92) anstelle [ Sie]
8 brachten ihn vor die Richter.| Die Mehrheit brachten ihn vor [die Richter]. Die Mehrheit
der Richter sah, dass keine Schuld (Sünde) 8 |der [Richter] aber, als sie sahen, dass nichts
10 gegen ihn vorlag, und sie [ließen| ihn] frei. [gegen ihn] vorlag, [ließ] ihn frei.
93 Die übrigen aber und das ganze Volk 93 Die| [übrigen aber] und das Volk
12 stellten sich auf| und sagten: 12 [ . . . | . . .46 und] sagten| [zu denen, die
„Nehmt ihn hinweg sich erhoben hatten]: „Lasst [uns diesen]
von der Erde, er ist von dieser Erde [wegnehmen], denn [er ist]
des Lebens nicht würdig!“ 44 des Lebens nicht [würdig]!“ 44

14 94 Diese aber fürchteten sich,| [erhoben 16 94 | Diese nun fürchteten sich, erhoben
sich] und sagten: „Wir sind nicht [beteiligt] sich und sagten: „Wir haben keinen Teil
an [dem Blut dieses Mannes . . . ] an diesem Blut.
2–3 Zeilen verloren 20 Denn ein gerechter Mann| wird zugrunde-
gehen durch Ungerechtigkeit.“ Da ging
Jakobus, damit (oder: um zu) [ . . .]
95 Er gedachte [ . . . (95)
20 er wurde [
denn die Menschen [ Rest der Seite zerstört
22 ihn, aber … [– – –]. Beginn der Seite 44 unbestimmt
96 [Und] als sie [ihn] steinigten,
24 | sprach er: „Mein Vater (p.44) mein] Vater
[im] Himmel, vergib ihnen, [im Himmel, vergib] ihnen,
26 denn sie [wissen]| %nicht&, 8 denn [sie wissen]| nicht,
was sie tun.“ 45 was [sie tun].“ 45

Titelnachschrift

CTch: p. 30,27 NHC V: p. 44,9–10


Die Apokalypse
Jakobus des Jakobus

44 Die Aufwiegelung übersteigt das Wort Jes 3,10 LXX, das im Bericht des Hegesipp über das
Martyrium des Jakobus als Erfüllung der Weissagung über den „Gerechten“ aufgenommen
wird (Euseb., hist. eccl. II 23,15): ¶Arwmen (LXX Dhvswmen) toVn divkaion, o%ti duvscrhsto"
hJmißn ejstin „Lasst uns den Gerechten beseitigen (LXX binden), denn er ist uns lästig“.
45 Auch im Bericht des Hegesipp bei Euseb. Hist eccl. II 23,16 bittet Jakobus um Vergebung für
das Volk: „Ich rufe dich an, Herr, Gott, Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie
tun!“ In 1ApJac lehnt sich die Bitte enger an den Wortlaut von Jesu Wort am Kreuz Lk 23,34a
an, das nur in einem Teil der Textzeugen überliefert ist (s. App. bei Nestle/Aland, NT graece
28
2012 S. 283 z. St.). Die (rekonstruierte) NH-Fassung kommt der bohairischen Fassung von
Lk 23,34a nahe, besonders in der Schlusswendung: paivt xv nvoy ebol üe mpoyemi enh
etoyiri mmow „Mein Vater, vergib ihnen, denn sie haben nicht erkannt, was sie tun“.
46 Br./B. ergänzen: „sie [ergriffen ihn“; möglich auch: „sie [erhoben sich gegen ihn“.
Text IV
Universaleschatologie aus dem Traktat
‚Vom Ursprung der Welt‘
(De origine mundi)
Nag Hammadi Codex II: p. 125,32–127,17
Einleitung

Der folgende apokalyptische Text stammt nicht aus einer apokryphen gnosti-
schen Apokalypse, sondern ist ein Ausschnitt aus der titellosen Schrift aus Nag
Hammadi Codex II, für die sich der Titel „Vom Ursprung der Welt“ eingebürgert
hat1. Der Text wird hier einbezogen, da er einer der ganz wenigen Zeugnisse für
die universale Eschatologie der Gnosis ist, die sich sonst fast ausschließlich dem
individuellen Ergehen der Abgeschiedenen zuwendet.
Die Schrift als ganze ist eine „universalgeschichtliche“ Summa von der Entste-
hung der Welt „ante Genesim“ bis zu ihrer gewaltsamen Auflösung. Der Haupt-
teil (p. 98,11–123,3) umfasst die Theogonie bis zur menschlichen Urgeschichte.
Diese ist weitgehend an die biblische Urgeschichte angelehnt2, doch in der der
sethianischen Gnosis eigenen gegenläufigen Intention3. Nach dem Wirken der
Archonten auf Erden (p. 124,4–125,32) geht die Schrift zur Endzeit über, die die
vollständige Vernichtung der Archonten einbezieht und den Sieg des Lichtes ver-
heißt.

Literatur

Handschrift
Kairo, Koptisches Museum zu Alt Kairo: Nag Hammadi Codex II,
Inv.-Nr. 10544

Faksimilia
Labib, P. (Hrsg.): Coptic Gnostic Papyri in the Coptic Museum at Old Cairo, Vol. I, Cairo 1956,

1 Die Bezeichnung geht zurück auf H.-M. Schenke, Vom Ursprung der Welt (1959). Der Codex
enthält keine antike Paginierung. Die moderne und allenthalben übernommene Seitenzählung
wurde bei der Inventarisierung der Nag Hammadi-Codices im Koptischen Museum zu Alt
Kairo eingeführt.
2 Über weitere (außerbiblische) Traditionen s. die Kommentierung bei Böhlig/Labib (1962)
und Painchaud (1995).
3 Der eindrücklichste Text dieser antijüdischen und antikirchlichen Polemik ist die Nag Ham-
madi-Schrift Testimonium Veritatis (NHC IX,3), s. hierzu K. Koschorke, Die Polemik der
Gnostiker gegen das kirchliche Christentum.
124 IV: Vom Ursprung der Welt

pl. 145–158 [= p. ⟨97⟩–⟨110⟩ des Codex; die folgenden Seiten p. ⟨111⟩–⟨127⟩ der Schrift
OrMundi einschließlich unseres Textausschnitts sind nicht enthalten]
The Facsimile Edition of the Nag Hammadi Codices. Published under the Auspices of the
Department of Antiquities of the Arab Republic of Egypt, Codex II, Leiden 1974, S. 137–139

Editionen und Übersetzungen


Schenke, H.-M.: Vom Ursprung der Welt. Eine titellose gnostische Abhandlung aus dem Funde
von Nag Hammadi, in: ThLZ 84, 1959, Sp. 243–256 [Teilübersetzung nach der Foto-Ausgabe
von Labib 1956, pl. 145–158, nunmehr NHC II p. 97–110]
Böhlig, A., und P. Labib: Die koptisch-gnostische Schrift ohne Titel aus Codex II von Nag Ham-
madi, Berlin 1962 [die Paginierung folgt der Foto-Ausgabe von P. Labib 1956 (s. o.)] (T/Ü)
Haardt, R.: Die Gnosis. Wesen und Zeugnisse, Salzburg 1967, S. 208–209 („Der universalescha-
tologische Abschnitt aus der titellosen Schrift des Codex II von Nag Hammadi“ [p. 125,32–
127,11]) (Ü)
Bethge, H.-G., und B. Layton, in: Layton, B. (Hrsg.): Nag Hammadi Codex II,2–7, Volume Two.
NHS 21, Leiden [u. a.] 1989, S. 12–134 (T/Ü)
Painchaud, L.: L’Écrit sans titre. Traité sur l’origine du monde (NHC II,5 et XIII,2 et Brit. Lib.
Or. 4926[1]). BCNH. T 21, Québec [u. a.] 1995 (T/Ü)
Bethge, H.-G.: „Vom Ursprung der Welt“ (NHC II,5), in: NHD 1 (2001), S. 235–262 (auch in:
Nag Hammadi Deutsch. Studienausgabe, Berlin/Boston 32013, S. 175–193) (Ü)
Meyer, M.: On the Origin of the World, in: Meyer, M. (Hrsg.): The Nag Hammadi Scriptures.
The International Edition, New York 2008, S. 199–223 (Ü)

Darstellungen und Untersuchungen


Koschorke, K.: Die Polemik der Gnostiker gegen das kirchliche Christentum. Unter besonderer
Berücksichtigung der Nag-Hammadi-Traktate „Apokalypse des Petrus“ (NHC VII,3) und
„Testimonium Veritatis“ (NHC IX,3). NHS 12, Leiden 1978
van Unnik, W. C.: The “Wise Fire” in a Gnostic Eschatological Vision, in: Kyriakon. Festschrift
Johannes Quasten, Bd. 1, Münster 1970, S. 277–288
zu weiterer Literatur s. H.-G. Bethge, in: NHD 1 (2001), S. 235–236

Editores
Böhlig A. Böhlig, in: Böhlig/Labib (1962)
Layton B. Layton in: Bethge/Layton (1989)
Painchaud L. Painchaud (1995)
Universaleschatologie
Nag Hammadi Codex II: p. 125,32–127,17

1. Die Vorzeichen des Endes (p. 125,32–126,20)


34
(p. 125) äateäh Ntsy(n)|telei[a mpaiv]n pma thrw nanoein |äitNn
o¥[n]oq Näroybba[ei] tote ›ar|xvn naRpenuei ey[rime eün
p. 126 po]¥\moy Naggelos naRähbe Nnoyrvme | 2 ayv Ndaimvn na-
4 rime Nnoykairos | ayv noyrvme senaneäpe Nseaö|4 kak '
ebol eüN poymoy tote paivn | #naRarxei NseötortR#
newRrvoy na|6 <äe ebol äN tshwe Nsate ayv sena|Rpo-
8 lemos eäoyn enoyerhy ävste | 8 Nte pkaä <äe ebol äN
Nsnow ' etpvät ' | ebol ayv Nualassa naötortR äitN |
10
Mpolemos etMmay tote prh naRka|ke ayv pooä natako
12 Mpewoyoein | 12 Nsioy Ntpe naRauetei Mpoydromos | ayv
oyNn oynoq Näroybbaei nhy e|14 bol äNn oynoq Ndynamis
16 etMpsa n|tpe NNdynamis throy Mpxaos pma | 16 ete pste-
revma Mmay Ntsäime Nta|re th tamio Mpöorp ' nergon
sna|18 kv eära" Mpkvät ' Nsabe Nte tepi|noia sna< äivvs
20 Noyorgh Mmnt '|20 auht '

2. Vernichtung und Selbstvernichtung der Mächte der Finsternis (p. 126,20–35)

tote snaRdivke NNnoyte | Mpxaos naei Ntassontoy mN


par '|22 xigenetvr ' snanoüoy epitN epnoy(n) |senawotoy
24 ebol äitN toyadikia ' sena|24 övpe gar ' Nue Nnitooy et-
üere kvät ' |Nseoyvm Nsa noyerhy öantoyvüN | 26 ebol äi-
tootw ' Mpoyarxigenetvr ' |

125,33 Mpaiv]n sec. Böhlig 125,34–35 ›ar|xvn : Strich über n partiell erhalten,
Buchstabe zerstört 125,35 ey[rime eün Na. : ey[vö ebol eün Böhlig (p. 173,
35) (zu lang für die Textlücke); ey[R äote eüN Wisse bei Layton app.; ey[ 7 Layton
text; ey[ ± 9 Painchaud
126,5 #naRarxei NseötortR# : poss. corrupt. Layton app.; naRarxei NötortR
emend. Bethge bei Layton app.; naRarxei %– – –& NseötortR Na. 126,19 Mmnt ' :
mnt ohne Silbenstrich, s. auch unten, p. 127,12
Universaleschatologie
Nag Hammadi Codex II: p. 125,32–127,17

1. Die Vorzeichen des Endes (p. 125,32–126,20)

(p. 125) Vor dem Ende [des Äons] wird der ganze Ort durch einen großen Donner
erschüttert werden. Dann werden die Archonten klagen und [weinen
p. 126 über]1 ihren || Tod. Die Engel werden über ihre Menschen trauern und die
Dämonen werden ihre Zeiten beweinen, und ihre Menschen werden
4 klagen und schreien | über ihren Tod. Dann wird der Äon beginnen
⟨zu – – –⟩, und sie werden erschüttert werden. Seine Könige werden
trunken werden von dem feurigen Schwert und sie werden gegeneinander
8 Krieg führen, so dass | die Erde trunken wird von dem Blut2, das vergos-
sen wird, und die Meere werden aufgewühlt von jenen Kriegen. Dann
wird sich die Sonne verfinstern und der Mond wird seinen Schein verlie-
12 ren.3 | Die Sterne des Himmels werden ihren Lauf einstellen4, und ein
großer Donner wird aus einer großen Kraft kommen, die oberhalb aller
16 Kräfte des Chaos ist, (an) dem Ort, | wo das Firmament des Weibes5 ist.
Nachdem sie das erste Werk geschaffen hat, wird sie das weise Feuer der
Einsicht6 ablegen und unvernünftigen Zorn anlegen.

2. Vernichtung und Selbstvernichtung der Mächte der Finsternis (p. 126,20–35)

20 | Dann wird sie die Götter des Chaos, die sie geschaffen hat, und den
Archigenetor vertreiben. Sie wird sie hinab in den Abgrund werfen. Sie
werden ausgetilgt werden durch ihre (Plur.) Ungerechtigkeit. Sie werden
24 | nämlich wie feuerspeiende Berge werden und einander auffressen, bis sie
von ihrem Archigenetor zerstört werden.

1 Zu der Ergänzung vgl. Jak 4,9 penqhvsate kaiV klauvsate.


2 „die Erde trunken von dem Blut“ dicht an Jes 34,7 LXX kaiV mequsqhvsetai hJ ghß ajpoV touß
ai%mato" (Böhlig/Labib S. 105 und Painchaud S. 511).
3 Verfinsterung von Sonne und Mond in Mt 24,29 par Mk 13,24 (nach Jes 13,10).
4 Bei der Veränderung der Himmelskörper stehen die Sterne in Mt 24,29 par Mk 13,24 eben-
falls an dritter Stelle, jedoch „fallen“ sie hier herab; näher liegt äthHen 80,6: „Viele Oberste
der Sterne werden ⟨ihrem Gebot⟩ abtrünnig werden und diese werden ihre Wege und Beschäf-
tigungen ändern und nicht zu den vorgeschriebenen Zeiten erscheinen“ (übersetzt von G. Beer,
zitiert bei Böhlig/Labib S. 105).
5 Die in der Schrift OrMundi hier erstmals auftretende Bezeichnung „das Firmament des Wei-
bes“ bezieht sich nach Böhlig auf die Pistis Sophia. Aus der Pistis entsteht ein „Bild“, das zu
einem e§rgon wird: „Es war ein Himmelsbild, das eine unausdenkbare Größe besaß“
(OrMundi NHC 2, p. 98,13–19).
6 Zum „weisen Feuer der Einsicht“ s. Painchaud S. 514 (mit Hinweis auf W. C. van Unnik).
128 IV: De origine mundi

28 | äotan ewöanoünoy wnakotw ' erow ' | 28 oyaaw ' Nwoünew '
öantew 'vüN ayv | noyMphye naäaeie eüN noyerhy | 30 ayv
Nte˜y· noydynamis rokä Noyke|aivn senaöoröR ayv tew-
32 p™ na|32 äaeie NsRsnay pewk™‚ø[ö]∑ N[üpo] ~a|äaeie ape-
sht ' epka[ä ayv nne pka]æ | 34 öwi äarooy senaäa™[ie epit]~
epnoy(n) | a[y]√ p~[oy]n naö`o´RöR

3. Sieg des Lichtes und Rückkehr zum Ursprung (p. 126,35–127,17)

p. 127 pø¥oein na '|36 [kvrw ' Mpka]ke Nwwotw ' ebol waRue \ mpete
Mpewövpe ayv pergon Nta | 2 pkake oyhä Nsvw ' wnabvl '
4 ebol ' ayv | pöta napvrk, äa tewnoyne epitN e|4 pkake
ayv poyoein naRanaxvrei eä|ra" etewnoyne
ayv peooy Mpagen|6 nhtos naoyvnä ebol ayv wnamoyä |
8 Nnaivn throy eröa tprofhteia mN | 8 üistoria Nneto Nrro
qvlp ' ebol ayv | Nsüvk ' ebol äitN netoymoyte erooy |
10
üe teleios nete MpoyRteleios de | äM pagen%n&htos
12 %n&eivt ' senaüi ' Nnoye|12 ooy äN noyaivn ayv äN MmntRro
N|natmoy senabvk ' de an eneä eäoyn | 14 etmNtatRro äapS
gar etre oyon nim ' | bvk ' eptopos Ntawei ebol NähtW
16 poy|16 a gar poya ebol äN tewprajis mN tew|gnvsis na-
qvlp ' ebol ' Ntewfysis:

126,30 Noykeaivn : lies noykeaivn Painchaud 126,32 pewk™‚ø[ö]w N[üpo]


Na. : pewkø‚µ[os] ~[tow] Böhlig (p. 174,32); pewkøæ~…N[……] Layton app.;
pewk………… N[– ±3 –] Painchaud 126,33 epka[ä ayv Nne pka]æ Schenke bei
Layton app., Bethge bei Painchaud app. : epka[ä ävste nwtm]å Böhlig (p. 174,33);
lac. Layton txt, Painchaud 126,34 epit]~ : n partiell erhalten, Strich nicht erhalten;
epit]› Layton, Painchaud 126,35 a[y]√ p~[oy]n sec. Böhlig (p. 174,35) | na-
ö`o´RöR sic. cod. : vor Korrektur naöRöR, dann zwischen ö und R über der Zeile o
nachgetragen, Strich über r 1° jedoch nicht getilgt, lies öoröR Layton 126,36 [kvrw '
Mpka]ke Na. : [övvte mpka]ke Böhlig (p. 174,36); [oyvsw ' – – – ]ke Wisse bei
Layton app.; [– 4 1/2 – Mpka]ke Layton txt.; [– ±5 – p ka]ke Painchaud
127,1 mpete : Strich über m nicht erhalten bzw. nicht sichtbar (nach Layton Papyrus-
fehler) 127,11 agen%n&htos Böhlig (p. 175,11), edd. | %N&eivt Na. 127,12
MmntRro : mnt ohne Silbenstrich, vgl. oben, 126,19
IV: Vom Ursprung der Welt 129

28 Wenn er sie zerstört (hat), wird er sich gegen sich selbst wenden | und
sich zerstören, bis er zerstört ist. Und ihre Himmel werden aufeinander
fallen und ihre (zerstörerischen) Kräfte setzen auch ihre Äonen in Brand7.
32 Sie werden zerstört werden, und sein Himmel wird | herabstürzen und
sich spalten. Auch seine [sieben Geschöpfe]8 werden hinabstürzen auf die
Erde, [und die Erde wird] sie [nicht]9 ertragen können. Sie werden hinab-
stürzen in den Abgrund und der Abgrund wird zerstört werden.

3. Sieg des Lichtes und Rückkehr zum Ursprung (p. 126,35–127,17)

36 Das Licht wird | [die] Finsternis [zunichtemachen] und sie austilgen. Sie
p. 127 wird werden wie || das, was nicht geworden ist10, und das Werk, dem die
Finsternis gefolgt ist11, wird sich auflösen und der Mangel wird an seiner
4 Wurzel ausgerissen, hinab | in die Finsternis, und das Licht wird zurück-
kehren, hinauf zu seiner Wurzel.
Und die Herrlichkeit des Ungeborenen wird offenbar werden und alle
8 Äonen erfüllen, wenn die Weissagung und | die Kunde von denen, die Kö-
nig sind, enthüllt wird und sich vollendet durch die, die „vollkommen“
genannt werden. Die aber, die nicht vollkommen geworden sind in dem
12 ungezeugten Vater, werden ihre | Herrlichkeit in ihren Äonen und in den
unsterblichen Königreichen empfangen. Sie werden aber niemals zur
Königslosigkeit gelangen.12 Denn es ist notwendig, dass ein jeder an den
16 Ort geht, aus dem er gekommen ist. | Denn jeder einzelne wird durch sein
Handeln und seine Erkenntnis seine Natur offenbaren.

7 Nach unserem Textverständnis von p. 126,30 ist noykeaivn (im Text irrtümlich Noyke-
aivn, emendiert von Painchaud) direktes Objekt zu dem Infinitiv im Status nominalis rokä-
(in den anderen Übersetzungen Subjekt des folgenden Satzes). Ein „Qualitativ“ rokä- ist in
der hier gebrauchten Konjugation unzulässig.
8 In p. 126,32 sind für die Lesung „sieben“ noch Textspuren erhalten. Die „Geschöpfe“ [üpo]
sind die „Söhne“ des Archigenetors Jaldabaoth entsprechend OrMundi p. 102,11–16: „Weil
aber der Archigenetor Jaldabaoth große Mächte hatte, schuf er für jeden einzelnen seiner Söh-
ne durch das Wort Himmel, die schön waren, als Wohnort und in jedem Himmel große Herr-
lichkeiten, die siebenfach erwählt sind.“ (übersetzt von A. Böhlig, dort p. 150,11–16)
9 Nach der Ergänzung von H.-M. Schenke, aufgenommen von H.-G. Bethge in NHD 1 S. 262.
10 Zur eschatologischen Auflösung des nicht wahrhaft Seienden, darunter die Finsternis und
archontische Kräfte, vgl. ApcPt NHC VII, 3, p. 76,18–20.
11 p. 127,2 oyhä als Infinitiv gebraucht wie OrMundi p. 109,23. 24.
12 Über die Königslosigkeit als höchste Stufe für die Vollkommenen vgl. ApcAd NHC V, 5,
p. 82,19–83,4.
Text V
Eine frühkatholische Gegenstimme:
Der Apostelbrief
(Epistula Apostolorum)
Kairo, Institut français d’archéologie orientale,
Inv.-N o copte 413–433
reproduit avec l’autorisation de l’IFAO
Einleitung

Unter dem barocken Titel


Gespräche Jesu mit seinen Jüngern nach der Auferstehung.
Ein katholisch-apostolisches Sendschreiben des 2. Jahrhunderts.
Nach einem koptischen Papyrus des Institut de la Mission
Archéol[ogique] Française au Caire. Unter Mitarbeit von Herrn
Pierre Lacau, derzeitigem Generaldirektor der Ägypt. Museen
herausgegeben, übersetzt und untersucht. Nebst drei Exkursen
Mit Lichtdruck-Faksimile der Handschrift.
Übersetzung des äthiopischen Textes von Dr. Isaak Wajnberg,
Leipzig 1919
veröffentlichte Carl Schmidt sein Opus magnum zu dem Text, für den sich seit-
her die Bezeichnung „Epistula Apostolorum“ eingebürgert hat. Der Inhalt des
Textes war an sich nicht völlig unbekannt, denn bereits 1912 hatte Louis Guer-
rier einen äthiopischen Text unter dem Titel „Le Testament en Galilée de Notre
Seigneur Jésus Christ“ (PO IX, Paris 1912) mit französischer Übersetzung veröf-
fentlicht. In dieses äthiopische „Testament“ ist die „Epistula Apostolorum“ ein-
gebettet. Guerriers Publikation fand nur geringe Aufmerksamkeit in der kirchen-
geschichtlichen und patrologischen Forschung, denn was konnte ein später Text
in äthiopischer Übersetzung (18. Jahrhundert) zur frühen Kirchengeschichte bei-
tragen?
Dies änderte sich seit der magistralen Bearbeitung des koptisch-achmimischen
Textes, der fortan die patrologische und kirchengeschichtliche Forschung be-
schäftigte und bis zur Gegenwart Aufmerksamkeit erfährt, führt er doch in die
Auseinandersetzung zwischen der frühkatholischen Kirche und der Gnosis wäh-
rend des 2. Jahrhunderts. Auch ist die „Epistula Apostolorum“ eines der frühe-
sten Zeugnisse für eine literarische Gattung, die als „Dialoge des Auferstande-
nen“ bezeichnet werden.1 Der Text der koptischen Version leidet unter erhebli-
chem Blattverlust, der den Zusammenhang und auch den Inhalt der einzelnen
Abschnitte beeinträchtigt. Carl Schmidt erkannte von Anfang an die Bedeutung
der äthiopischen Version und betraute mit der erstmaligen deutschen Überset-
zung Isaak Wajnberg, einen Schüler von Franz Praetorius in Breslau2. Der äthio-
1 S. die Texte bei Hartenstein, Zweite Lehre, dazu auch den Stauros-Text bei Peter Hubai, Kop-
tische Apokryphen aus Nubien. Der Kasr el-Wizz Kodex. TU 163, Berlin 2009, S. 9–16, Neu-
edition und Übersetzung von Peter Nagel, Ein Stauros-Text aus Qasr el-Wizz in koptischer
und altnubischer Parallelversion, in: Florilegium Aegyptiacum. Göttinger Miszellen Beihefte
14, Göttingen 2013, S. 371–386.
2 Über I. Wajnberg (1878–1941) s. den Art. von Katarzyna Hryćko und Evgenia Sokolinskaia
134 V: Der Apostelbrief

pischen Version nach ist der Text ein „Brief“ des Apostelkollegiums3 an die
Kirchen in aller Welt, sein Hauptanliegen ist, die Leiblichkeit des Herrn und die
Identität des gekreuzigten Jesus mit dem Auferstandenen gegen gnostische
Aufweichungen und Umdeutungen zu erweisen. Die Hauptgegner Kerinth und
Simon (Magus) sind wohl nur Projektionsfiguren.4
Obwohl die Epistula prononçiert antignostisch orientiert ist, ist sie ihrerseits gno-
stisch beeinflusst, und zwar bei der Darstellung der Menschwerdung des Erlösers
(p. 5,6–7,145). Als einer unter den Engeln steigt er durch die Himmelssphären
herab und sucht in Gestalt des Erzengels Gabriel Maria, die künftige Mutter
Jesu, auf. Dieser Abstieg des Erlösers stimmt motivisch mit der gnostischen
Pistis Sophia (ed. C. Schmidt, S. 12) überein.
Der Briefstil wird nicht durchgehalten, sondern geht über in die Auferstehungs-
und Ostererzählungen der Evangelien in besonderer Anlehnung (und auch Erwei-
terung) des Johannesevangeliums6. Unmittelbar folgt eine Reminiszenz aus der
Apostelgeschichte (p. 7,14–8,12). Der weitere Fortgang – bis zur Entrückung des
Herrn – wird durch Fragen der Jünger und Unterweisungen des Herrn konsti-
tuiert. Wie Philipp Vielhauer zutreffend feststellte, handelt es sich bei der EpAp
„um eine Mischform aus Brief, Evangelium und Offenbarungsrede“.7
Die einzelnen Dialogabschnitte entbehren eines inneren Zusammenhanges8.
Unter ihnen ist der Gerichtsgedanke am stärksten ausgeprägt.9 Damit werden die
Jünger auf ihre Aufgaben und Rollen als Prediger (p. 25,7–26,15), Lehrer (p. 30,
8–34,2) und Wahrer der Kirchenzucht (p. 38,9–41,1) vorbereitet.

in: Encyclopaedia Aethiopica Vol. 4, Wiesbaden 2010, S. 1077–1078.


3 Auch in den lateinischen Fragmenten ist „epistola“ erhalten: E. Hauler, Zu den neuen lateini-
schen Bruchstücken der Thomasapokalypse und eines apostolischen Sendschreibens im Co-
dex Vind. Nr. 16, in: Wiener Studien 30, 1908, S. 309–340, hier S. 314, abgedruckt bei
C. Schmidt, Gespräche Jesu S. 21–22.
4 Vinzent, Auferstehung Christi S. 189–191 hat zudem die antimarkionitische Tendenz der
EpAp aufgezeigt.
5 Alle Stellenangaben aus der EpAp beziehen sich auf die von Schmidt vorgenommene durch-
gehende Seitenzählung des erhaltenen Bestands des koptischen Papyrus (die nicht mit der
originalen koptischen Paginierung identisch ist). Diese durchgehende Seitenzählung wurde in
der vorliegenden Ausgabe dem koptischen Text und der deutschen Übersetzung am linken
Rand beigegeben. Um den Vergleich mit früheren Ausgaben und die Verifizierung von Zitaten
aus der Forschungsliteratur zu erleichtern, wurde die auf Guerrier und Schmidt zurückgehen-
de Kapiteleinteilung und -zählung des äthiopischen und parallel dazu koptischen Textes (die
auch in der neuesten Übersetzung der AntChrAp noch verwendet wird) im fließenden Text
eingefügt (c. 7–21. 23–30. 38–48 + [nur äthiop.] c. 51). Die bei Schmidt und in AntChrAp zu-
sätzlich in Klammern beigegebene ältere Zählung nach Guerrier wurde hier weggelassen.
6 T. Nagel, Rezeption des Johannesevangeliums S. 120–156.
7 Vielhauer, Urchristliche Literatur S. 685. Auch in der Epistula Jacobi apocrypha (NHC I,2)
und in der Epistula Petri ad Philippum (NHC VIII,2) wird der Briefstil nicht durchgehalten,
sondern geht in andere Rede- und Literaturformen über.
8 S. auch die Einschätzung von Vielhauer, Urchristliche Literatur S. 684.
9 So p. 20,14–24,4; 28,3–30,8; 39,12–40,1.
V: Der Apostelbrief 135

Der Aufbau der EpAp lässt sich in folgender Übersicht zusammenfassen:

1. Die Rahmenhandlung (1,1–5,5)


Anlass des Briefes (1,1–11)
Kleines Passionscredo (1,11–2,1)
Nachösterliche Begebenheiten (2,1–5,5)
– Die Frauen am Grab (2,1–11)
– Die Botengänge der Frauen (2,12–3,6)
– Erscheinung des Auferstandenen vor den Jüngern (3,6–5,5)
2. Der Offenbarungsdialog (5,5–40,11)
Abstieg und Menschwerdung des Erlösers (5,5–7,14)
Pascha und Einkerkerung eines Jüngers (7,14–9,1)
Ankündigung der Wiederkunft des Herrn (9,2–10,14 …)
Requies aeterna (… 11,1–12,1)
Art der Wiederkunft (12,1–13,14)
Vollendung des göttlichen Heilsplans (13,14–14,15 …)
Art der Auferstehung der Gläubigen (16,5–20,14)
Das Gericht nach den Werken und descensus ad inferos (20,14–24,4)
Rechte und falsche Lehre (24,4–25,7)
Universaler Predigtauftrag an die Jünger (25,7–26,15 …)
Bedrängnis und Beständigkeit im Glauben (… 27,1–28,1)
Noch einmal das Gericht (28,3–30,8)
Erneuter Predigtauftrag an die Jünger (30,8–34,2)
Das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen (34,2–38,9)
Predigen und Lehren ohne Ansehen der Person (38,9–[41,1 …])
3. Abschluss: Assumptio Domini (nur Äth. cp. 51)

In der alten Kirche hat die EpAp keinen Nachhall gefunden, sofern man von den
Übersetzungen ins Koptische, Äthiopische und Lateinische absieht. Dies mag an
der mehrfach hervorgehobenen Identität des Sohnes mit dem Vater10 liegen, die
einem eigenen personalen Verständnis von Vater und Sohn entgegensteht, sowie
dem etwas distanzierten Verhältnis zu dem Apostel Paulus11. Gleichwohl kann
man vielleicht eine Spur von der EpAp (und dem Grund für ihre Verwerfung)
wahrnehmen. In seiner antihäretischen Schrift Contra Origenistas12 wendet sich
der Archimandrit Schenute von Atripe13 prononçiert gegen apokryphe Bücher. In
einem speziellen Kapitel weist Schenute apokryphe Evangelien zurück, darunter
eines mit dem Titel „Das Evangelium Jesu, des Sohnes Gottes, des aus den En-
10 EpAp 10,3–4, stärker ausgeprägt in Äth. cp. 17 (Duensing S. 135); EpAp 11,4–5.
11 Nur Äth. cp. 31 und 33 (Duensing S. 144–145).
12 Edition, Übersetzung und Untersuchungen von Hans-Joachim Cristea, Schenute von Atripe:
Contra Origenistas. STAC 60, Tübingen 2011.
13 Die Lebensdaten von Schenute sind nicht völlig gesichert; er wurde zwischen 347 und 360
geboren und starb wohl am 1. Juli 456 (Cristea, Schenute S. 119).
136 V: Der Apostelbrief

geln Gezeugten“. „Ist er also einer wie ein Engel?“, fragt Schenute.14 Schenutes
Heimat- und Wirkungsstätte lag mitten im achmimischen Sprachgebiet15, so dass
ihm unsere Schrift in achmimischer Mundart unter die Augen gekommen sein
mag, aber dies bleibt Vermutung.
Über die Zeit und den Ort der Entstehung der EpAp lassen sich keine präzisen
Angaben machen. Als Entstehungszeit ist die Zeit von der Mitte des 2. Jahr-
hunderts an anzunehmen, für die Region der Abfassung kommen Kleinasien oder
Ägypten in Betracht.
Gegenüber der editio princeps von Carl Schmidt (1919) ist der vorliegende kop-
tische Text nach Kollation von Fotos der Handschrift mehrfach verändert. Die
meisten Änderungen betreffen die unterschiedliche Lesbarkeit einzelner Buch-
staben, die kaum Auswirkungen auf die Übersetzung haben, doch kommen auch
neue Textergänzungen hinzu. Der Text wird entsprechend der Handschrift mit
kritischem Apparat, in den die abweichenden Lesungen und Ergänzungen von
C. Schmidt einbezogen sind, geboten. Diesem steht die gegliederte Übersetzung
gegenüber.

Literatur

Handschrift (koptisch)
Kairo, Institut français d’archéologie orientale, Inv.-N o copte 413–433
Editionen und Übersetzungen
Guerrier, L. (avec le concours de S. Grébaut): Le Testament en Galilée de Notre Seigneur Jésus-
Christ. Patrologia Orientalis IX/3 (N o 43), Paris 1912 (ND Turnhout 1981 u. ö.) (T äth./Ü)
Schmidt, C.: Gespräche Jesu mit seinen Jüngern nach der Auferstehung. Ein katholisch-
apostolisches Sendschreiben des 2. Jahrhunderts. Übersetzung des äthiopischen Textes von
Isaak Wajnberg. TU Dritte Reihe, 13. Band (= 43. Band), Leipzig 1919 (ND Hildesheim
1967) (T äth. u. kopt. / Ü)
Rezensionen:
Bardy, G.: Revue Biblique 50, 1921, S. 110–134
Duensing, H. (unter Mitarbeit von K. Sethe): GGA 184, 1922, N o 10–13, S. 241–252
Erhard, A.: Historisch-politische Blätter 165, 1920, S. 645–655. 717–729
Haase, F.: Oriens Christianus NS 10/11, 1923, S. 170–173
Lake, K.: Harvard Theological Review 14, 1921, S. 15–29
Lietzmann, H.: ZNW 20, 1921, S. 173–176
James, M. R.: The Apocryphal New Testament, Oxford 1924, S. 485–503 (Ü)

14 Contra Origenistas § 309, ed. Cristea, Schenute S. 141 (Text) und S. 243 (Übersetzung).
15 So bereits Johannes Leipoldt, Schenute von Atripe und die Entstehung des national ägypti-
schen Christentums. TU Neue Folge 10. Band (= 25. Band), Heft 1, Leipzig 1903, S. 39; zu
den sprachlichen Merkmalen s. Ariel Shisha-Halevy, Akhmîmoid Features in Shenoute’s Idio-
lect, in: Le Muséon 89, 1976, S. 353–366.
V: Der Apostelbrief 137

Duensing, H.: Epistula Apostolorum. Nach dem äthiopischen und koptischen Texte hrsg. Kleine
Texte für Vorlesungen und Übungen 152, Bonn 1925 (Ü)
Rez.: Schmidt, C.: OLZ 28, 1925, S. 855–859
Duensing, H., in: NTApo I3 (1959), S. 126–155 (Ü sec. Äth. und Kopt.)
Müller, C. D. G., in: NTApo I6 (1990), S. 205–233 (Ü sec. Äth. und Kopt.)
Müller, C. D. G., in: AntChrAp I 2 (2012) (= NTApo I7), S. 1062–1092 (Ü sec. Äth. und Kopt.,
mit erweiterter Bibliographie S. 1062)
Pérès, J.-N.: Épître des apôtres, in: Bovon, E., und P. Geoltrain (Hrsg.): Écrits apocryphes chré-
tiens 1, Paris 1997, S. 364–392 (Ü)
Watson, F.: An Apostolic Gospel. The ‘Epistula Apostolorum’ in Literary Context. Society for
New Testament Studies Monograph Series 179, Cambridge 2020, S. 42–77 (Ü)

Darstellungen und Untersuchungen


Bousset, W.: Zur Hadesfahrt Christi, in: ZNW 19, 1919/20, S. 50–66 [zur Ed. von Carl Schmidt
1919, Exkurs „Der descensus ad inferos in der alten Kirche“, S. 453–576]
Delazer, J.: De tempore compositionis Epistulae Apostolorum, in: Antonianum 4, 1929, S. 257–
292. 387–430
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Eltester, W. (Hrsg.): Christentum und Gnosis. Aufsätze. BZNW 37, Berlin 1969, S. 98–115
Staats, R.: Ogdoas als ein Symbol für die Auferstehung, in: Vigiliae Christianae 26, 1972, S. 29-52
Vielhauer, Ph.: Geschichte der urchristlichen Literatur, Berlin/New York 1975, 4. Druck 1985,
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Vinzent, M.: Die Auferstehung Christi im frühen Christentum, Freiburg u. a. 2014
Westerhoff, M.: Auferstehung und Jenseits im koptischen „Buch der Auferstehung Jesu Christi,
unseres Herrn“. Orientalia Biblica et Christiana 11, Wiesbaden 1999
Epistula apostolorum
Kairo, IFAO copte Inv.-N o 413–433

Die Rahmenhandlung (p. 1,1–5,5)

Anlass des Briefes (p. 1,1–11)


p. 1 c. 7 #korinuos mN simvn ayei ab[al eymaa- [U]
äe $–n pkosmos ne" de ey$oop n[üaüe a
p—nüaeis I–S pX—S üe sepvs$ NNöe[üe abal
mN fvb ete pe" pe I–S pX—S, ne" qe ~[tvt-
5 ne Nthne abal Nmay üe oymoy gar [pet
$oop N$rh" N$htoy aoy oynaq Nü[v$-
µe ne" etkrisis na$vpe ney [at
$aei m—n psvrme `N´öa anhäe etbe pe" N
pnüno eans$e" nhtne c. 8 etbe tµartyr[ia
10 Np—nsV—R pX—S netaweoye ensant nsvw
a[oy e]†i an $–n Nmeøye m—n Näbhye

Das Passionscredo der Jünger (p. 1,11–2,1)


c. 9 pe"
et—nr¿]m—ntre aüvw üe püaeis pe pe" etay
r¿stay]roy Nµaw äit—n pontios peilatos,
m—n a]®xelaos Ntmhte Npsaei$ Nlhsth[s
15 aoy a]ytam—sw $–n oytopos a$aroymoyte a-\
p. 2 raw üe kran]⁄on [I]

1,1 #korinuos : leg. kerinuos 1,1 s ab[al eymaa]|äe Na. : a~……………|äe Schm.
1,2 n[üaüe : n s. l. 1,4 s ~[tvt]|ne : Strich über ~ nicht erhalten 1,5 [pet] Na. : [ew]
Schm. 1,7 [at] Na. : [mN t] Schm. 8 fin Strich über n nicht erhalten 1,9 pnüno : pn
s. l. 1,10 netaweoye deutlich im Text, aber vielleicht verderbt aus *petawoyeie, s. die
Anm. 1 zur Übersetzung | nsvw : n s. l. 1,15 $–n cod. : s. l. Schm.
2,1 kran]⁄on Schm., Gespräche Jesu S. 38 Anm. sec. Äth. : khp]on Schm. ed. (obsolet)
Der Apostelbrief
Kairo, IFAO copte Inv.-N o 413–433

Die Rahmenhandlung (p. 1,1–5,5)

Anlass des Briefes (p. 1,1–11)


p. 1 c. 7 K%e&rinth und Simon sind ausgezogen [und wandern] in der Welt um-
her. Diese aber sind [Feinde gegenüber] unserem Herrn Jesus Christus,
denn sie verdrehen die Worte und das Werk, nämlich Jesus Christus. Ihr
5 aber |haltet euch fern von ihnen, denn in ihnen lauert der Tod und große
Befleckung, diese, denen [am] Ende das Gericht zuteil wird und das ewi-
ge Verlorensein. c. 8 Deshalb haben wir nicht gezögert, euch über das
10 Zeugnis | von unserem Erlöser Jesus Christus zu schreiben, %der sich ent-
fernt hat&, während wir ihm nachblickten1, auch weiterhin in den Gedan-
ken und in den Werken.

Das Passionscredo der Jünger (p. 1,11–2,1)


c. 9 Von diesem bezeugen [wir], dass er der Herr ist, der [gekreuzigt] wor-
14 den ist unter Pontius Pilatus | [und A]rchelaus2 inmitten des Räuberpaares3,
p. 2 und begraben worden ist4 an einem Ort, der \ [„Schädelstätte“ 5] genannt
wird.

1 Im Text: „was er getan hat, während wir ihm nachblickten“, doch würde dies besagen, dass
die Jünger nur entfernte Zuschauer waren. Es liegt wohl ein Rückblick auf die Himmelfahrt
vor (s. auch den Textapparat zu 1,10): zu *petawoyeie vgl. Lk 24,51 awoye Mmooy „er
entfernte sich von ihnen“, zu ensant nsvw vgl. Apg 1,10 eyeiorm de Nsvw ewbhk
eära" etpe „indem sie ihm nachblickten, während er zum Himmel hinaufging“.
2 Archelaus irrtümlich für (Herodes) Antipas, vgl. Lk 23,6–12; Apg 4,27.
3 Vgl. Mt 27,38 par Mk15,27 duvo lh/staiv (Joh 19,18 hat nur „zwei andere“).
4 Das nur zweigliedrige Credo „gekreuzigt“ – „begraben“ nach 1Kor 15,3b–4.
5 Die Erg. [kran]⁄on nach Äth. mit Duensing, Müller und Hartenstein. Der Begräbnisplatz ist
mit der Stätte der Kreuzigung verwechselt; EpAp folgt dem Text von Lk 23,33 ejpiV toVn tovpon
toVn kalouvmenon Kranivon, kopt. ed. Quecke eüm pma eöaymoyte erow üe pekra-
nion.
140 V: Epistula apostolorum

Die Frauen am Grab (p. 2,1–11)


(p. 2) aybvk apma et—mmo eymaä
$amte Ns]äime maria tamarua %n—m marua& aoy maria
tmagd]alhnh ayüi Noysaqne ayöoyvw
aün p]wsvma c. 10 eyrime aoy eyr¿lypei aü—n
5 peta]w$vpe taroy$nan de a$oyn apta-
fos] aysvnt a$oyn Npoyq–N psvma, wJs
eyr¿]lypei de aoy eyrime apüaeis oyvnä
ne]y abal paüew ney üe atet—nrime Nnim,
m]nsv† «e arime anak petet—nöine Nsvw,
10 alla mare oy"e $–nthne bvk öa net—nsnhy
‚üoos üe amheine apsa$ tvne $–n ~[etm]å¥t,

Die Botengänge der Frauen (p. 2,12–3,6)


amarua ei asüoos nen paüen nes ü[e are
oyv$ o nemen √ tSäime pe" [e]†[a]wm[oy ay
tam—sw, aoy ne oynqam Ntwvn$ Np—n[r¿pi-
15 st]eye nes üe apS—V—R tvne $–n netmay[t, to-\
p. 3 te asbvk öa püaeis paües new üe Npe [ I–A ]
laay%e& N$htoy r¿pisteye ne" üe akvn$ pa-
üew üe mare keoy"e $–nthne bvk öaray süo-
os an ney, amaria ei asüoos an nen aoy N
5 p—nr¿pisteye nes asnayä–s öa püaeis, asüo-
oye äoyoys new

2,2 %n—m marua& sec. Hartenstein (%aoy marua&) : vielleicht statt tamarua zu lesen aoy
marua (ohne %………&) 2,3 ayöoyvw : nach Schm. aöoyvw zu lesen 2,4 p]wsvma :
p]w- s. l. 2,6 aysvnt : nt s. l. 2,9 m]nsvt : m]n s. l. 2,13 [e]†[a]wm[oy : [e]taw-
m[oy Schm. 2,15 inc st]eye : s]†eye Schm.
V: Der Apostelbrief 141

Die Frauen am Grab (p. 2,1–11)


Zu jenem Ort gingen [drei] Frauen: Maria, die (Schwester) der Martha,
%und Martha& und Maria [Magd]alene.6 Sie nahmen Salbe, %um& sie über
seinen Leib auszugießen7, c. 10 während sie weinten und trauerten über
5 | [das, was] geschehen war. Und als sie sich dem Grabe näherten, blickten
sie hinein und fanden den Leichnam nicht. Während sie trauerten und
weinten, erschien ihnen der Herr und sprach zu ihnen: „Wen beweint ihr?
10 Weint hinfort nicht mehr, ich bin es, den ihr sucht.8 | Wohlan, eine von
euch möge zu euren Brüdern gehen, um (ihnen) zu sagen: Kommt, der
Meister ist von den Toten auferstanden.“

Die Botengänge der Frauen (p. 2,12–3,6)


Da ging Martha und sagte es uns. Wir sprachen zu ihr: „Was willst du von
uns, Frau? Der, [der gestorben] ist, ist begraben worden. Oder wäre es
15 möglich, dass er lebt?“ Wir | glaubten ihr nicht, dass der Erlöser von den
p. 3 Toten auferstanden ist.9 \ Darauf ging sie zum Herrn und sprach zu ihm:
„Keiner von ihnen hat mir geglaubt, dass du lebst.“ Er sagte: „Möge eine
andere von euch zu ihnen gehen, um (es) ihnen noch einmal zu sagen.“
5 Maria ging und sagte es wiederum zu uns, aber | wir glaubten ihr nicht.
Sie kehrte zurück zum Herrn und sagte es ihm ihrerseits.

6 Der koptische Text „Maria, die (Schwester) der Martha, und Maria Magdalene“ ist verderbt.
Auf jeden Fall ist Martha eigenständige Botin und Sprecherin. Der Text wurde nach Harten-
stein S. 108 mit Anm. 72 emendiert. Vielleicht ist auch zu ändern in „Maria %und& Martha und
Maria Magdalene“. Der ursprüngliche Wortlaut ist nicht mit Sicherheit wiederzugewinnen, da
in sämtlichen Ostergeschichten, den kanonischen ebenso wie den apokryphen, die Namen und
die Anzahl der Frauen am Grab voneinander abweichen, selbst in der äthiopischen und kopti-
schen Version der EpAp. Die einzige Konstante ist Maria Magdalene.
7 Vgl. Mk 16,1 par Lk 24,1; Mt 28,1ff. erwähnt die Salbung nicht, EvPetr 12,50–51 nur indirekt.
8 Die Erscheinung des Herrn vor den Frauen ist eine Besonderheit der EpAp gegenüber Mt
28,5 par Mk 16,5–6 par Lk 24,4–5. Die individuelle Begegnung des Auferstandenen mit Ma-
ria Magdalene nach Joh 20,11–18 ist auf die Szenerie mit den drei Frauen am Grab übertra-
gen worden.
9 Vgl. Lk 24,11.
142 V: Epistula apostolorum

Erscheinung des Auferstandenen vor den Jüngern (p. 3,6–5,5)


c. 11 tote paüe püaeis Nmaria
m—n neskesvne mar–nbvk anan öa-
ray aoy awei awq–ntne N$oyn, awmoyte
å®an abal anan de nanmeoye üe oyfa[n-
10 ta]‚⁄å [p]e, Np—nr¿pisteye üe püaeis pe to†[e
paüew] nen üe, amheine m—nr¿%ä&noäe anak
pe pet—nsaä] pe" an Ntak petre etakr¿
arna Nµaw N$amt Nsap aoy an <noy kr¿
ar~a anan de anei öaraw enr¿distaze $[n
15 p—nä]ht, üe me$ek Ntaw en pe tote paüew n[en\
p. 4 üe etbe o tet—nr¿distaze eti tet—ne Natna- [ I–B ]
äte anak pe pe" etaäüoos nhtne etbe ta
sarº m—n pamoy m—n patvne üekaas ate-
tnMme üe anak pe, petre tvk Nnek
5 <be aneiwt Nnaqiü aoy Ntak äoyoyk uv-
mas tvke Nnek<be ans$–nlogxh Npa
spir Ntak de andreas moy$ anaoyrhte
kno üe setvme en apkaä wsh$ gar $–n `p´pro-
fhths üe oyfantasia Ndaimvn ma[re
10 ®et—w toyme äiü—n pkaä c. 12 anan de å[nqam-
qme araw üanaMme namie üe nea[wtvne
$–n sarj aoy anpa$tne aü—n [p–näo enr¿
ejomologei NNnabe üe an$vpe N[atna-
äte tote püaeis p—nS—V—R paüew üe t√[ne\
p. 5 a]oy <naqvl%p& nhtne abal Nnet—mpsa[ä- [ I–G ]
®™ NNphye m—n net$–n Nphye aoy te†—~
ånapaysis et$–n tm—ntr¿ro Nphye apa[e]⁄-
vt] gar t™ ne" Ntejoysia ataüithne aärh"
5 m—n netr¿pisteye ara"

3,9 fin fa[n] : fan Schm. (n abgerieben, Papyrus erhalten) 3,10 [p]e : [t]e Schm. |
to†[e] : to†e Schm. 3,12 [pe pet—nsaä] Schm. Übers. S. 41 Anm. sec. Äth., Hartenstein
S. 109 : [gar pe püaeis] Schm. ed. (obsolet) 3,15 p—nä]ht : pN]äht Schm.
4,1 üe etbe o nach Schm., jetzt fast vollständig abgerieben 4,2 -äte anak pe nach
Schm., bis p fast vollständig abgerieben 4,8 üe : ü korr. aus k (Schm.) | tvme sic, vgl. 10
toyme 4,12 [p—näo : [p]›[äo Schm. 4,13 NNnabe sic, man erwartet Nn—nnabe
5,1 s Mpsa[ä]|®™ : Mpsa[$]|®™ Schm.
V: Der Apostelbrief 143

Erscheinung des Auferstandenen vor den Jüngern (p. 3,6–5,5)


c. 11 Darauf sprach der Herr zu Maria und auch zu ihren Schwestern:
„Lasst uns zu ihnen gehen.“ Und er kam und fand uns drinnen10. Er rief
10 uns heraus. Wir aber dachten, es sei ein | Gespenst11. Wir glaubten nicht,
dass es der Herr war. Darauf [sprach er] zu uns: „Kommt, fürchtet euch
nicht, ich [bin euer Meister], derselbe, den du, Petrus, dreimal verleugnet
hast12, und jetzt verleugnest du abermals?“
15 Wir aber gingen zu ihm, voll Zweifel [in | unserem] Herzen, dass er es
p. 4 vielleicht nicht sei. Darauf sprach er zu [uns]: \„Warum zweifelt ihr und
seid immer noch ungläubig? Ich bin der, der zu euch gesprochen hat über
mein Fleisch und meinen Tod und mein Auferstehen. Damit ihr erkennt,
5 dass ich es bin: Petrus, lege deine | Finger in die Nägel(male) meiner Hän-
de, und auch du, Thomas, lege deine Finger in die Lanzenstiche meiner
Seite, und du, Andreas, blicke auf meine Füße und sieh, ob sie an der
Erde haften.13 Denn im Propheten steht geschrieben: Der Fuß einer Dä-
10 monenerscheinung | haftet nicht auf der Erde.14“
c. 12 Wir aber betasteten ihn, um wirklich zu erfahren, ob15 er im Fleisch
[auferstanden] ist. Und wir warfen uns nieder auf [unser Gesicht und] be-
kannten %unsere& Sünden, dass wir ungläubig waren. Darauf sprach der
p. 5 Herr, unser Erlöser: „Auf, \ und ich werde euch die (Dinge) enthüllen,
die oberhalb der Himmel sind und in den Himmeln, und eure Ruhe im
Königreich der Himmel. Denn mein [Vater] hat mir die Vollmacht gege-
5 ben, euch hinaufzunehmen16 | und die, die an mich glauben.“

10 3,8 n$oyn: das Haus, in dem die Jünger sich aus Angst vor den Juden versteckt hatten (Joh
20,19).
11 3,9s oyfa[nta]‚⁄å: vgl. Lk 24,37 Ms. D favntasma, der Mehrheitstext und die koptische
Version des LkEv lesen pneußma.
12 Vgl. Mt 26,69–75 par Mk 14,53–54.66–72 par Lk 22,54–62 und das gegenläufige Echo Joh
21,15–17.
13 Der Erweis der Identität des Auferstandenen und des Gekreuzigten wird im JohEv (19,34;
20,24–27) nur mit Thomas vollzogen. Über die Einbeziehung von Petrus und Andreas und
das „haptische“ Motiv insgesamt s. Nagel, Rezeption S. 126–131.
14 Das ‚Prophetenzitat‘ (kein „Agraphon“!) ist noch immer nicht identifiziert. Mit der „Boden-
haftung“ (Nagel, Rezeption S. 131) entfernt sich EpAp am weitesten von der Szenerie und
dem Ablauf bei Joh 20,24–27. Inhaltlich am nächsten kommt Lk 24,39 (Nagel, Rezeption
S. 130).
15 Wir fassen ne als Fragepartikel auf, Hartenstein S. 110 Anm. 75 versteht ne als Partikel der
Vergangenheit (neaw daher Plusquamperfekt).
16 üi thne aärh", vgl. Joh 14,3 ed. Quecke <nhy on taüi thytn öaroei „ ich werde wie-
derkommen und euch zu mir hinaufnehmen“.
144 V: Epistula apostolorum

Der Offenbarungsdialog (p. 5,5–40,14)

Überleitung (p. 5,5–6)


5 c. 13 netawqalpoy de
abal ne" net—wüoy Mmay':

Abstieg und Menschwerdung des Erlösers (p. 5,6–7,14)


as$vpe de tariei
{ei} eeinhy abal äit—n peivt Npthr—w aeir¿
parage NNphye a"< äivt Ntsofia Np™⁄-
vt, aoy a"< äivt Ntdynamis Np—wüin a[e]“
10 $vpe $–n Nphye, aoy Narxaggelos m—n N
aggelos a"r¿parage Npoyeine wJs üe anak
oye Nmmay $–n Narxh m—n N™joysia, a"üa-
boy eoynte" Mmo Nt‚øfia Npetaät—nnayt,
parxistrathgos de NNaggelos mixahl
15 m—n gabrihl m—n oyrihl m—n rafahl, Ntay\
p. 6 n]eayoyaäoy Nsv" öa$rh" apmaä<oy N [ I–D ]
s]terevma eymeye gar abal $–n poyäht üe
anak oye abal N$htoy apivt de < ne" N<
dynamis N<aeieis, Nfooye et—mm[o
5 a"tseno NäœeœNarxaggelos $–n oy$ray N
ma"äe üekaas aynabvk a$oyn apuysiasth-
rion Npivt soyr¿y'phretei aoy seüvk a
bal Ntdiakønia öa<bvk öaraw te" te
t$e eta"ees äit—n tsofia Npeine anak
10 gar a"$vpe {ä}–n pthr—w, $–n oyan nim üe-
kaas %aeinasmoy a&toikonomia Npeivt %m&N peay Mpetaä
teoyaei taüa∆—∑ abal, aoy tabvk öaraw c. 14 te-
†—~sayne gar üe agabrihl paggelos eine
Npö—mnoywe Nmaria, anoyvöbe äoyne\
7 üe aä]e püaeis, [ I–E ]

5,6 Mmay' :' Trema über y sec. Schm., jetzt abgerieben 5,9 fin a[e]“ : a“ Schm. 5,10 narx-
aggelos : n s. l. 5,11 wJs cod. : vs Schm. 5,12 Nmmay cod. : nMmay Schm.
6,1 n]eayoyaäoy Na. : d]e ay- Schm 6,2 s]terevma : sterevma Schm.
6,5 NäœeœNarxaggelos : äe durch übergesetzte Punkte getilgt, Strich über n 2o nachträglich
gesetzt 6,7 y'phretei : Trema über y sec. Schm. 6,10 {ä}N bene Schm. App. 6,11 % &
(zweimal) Schm. App. sec. Lat.
7,1 üe a]æe Schm.
V: Der Apostelbrief 145

Der Offenbarungsdialog (p. 5,5–40,14)

Überleitung (p. 5,5–6)


c. 13 Die (Dinge) aber, die er enthüllt hat, sind die, die er sagt.

Abstieg und Menschwerdung des Erlösers (p. 5,6–7,14)


„Es geschah aber, als ich mich anschickte, von dem Vater des Alls auszu-
gehen, da durchschritt ich die Himmel und bekleidete mich mit der Weis-
heit des Vaters, und ich bekleidete mich mit der Kraft seiner Macht. Ich
10 | begab mich in die Himmel und ging vorüber in der Erscheinungsweise
der Erzengel und der Engel17, als ob ich einer von ihnen wäre unter den
Mächten und Gewalten. Ich ging an ihnen vorüber, da ich die Weisheit
14 dessen, der mich gesandt hat18, innehatte. | Der Heerführer der Engel aber,
p. 6 Michael, sowie Gabriel und Uriel und Rafael – sie \ [waren] mir nachge-
folgt bis zum fünften Firmament, denn sie dachten bei sich, dass ich einer
von ihnen wäre.19 Der Vater aber gab mir die Kraft dieses Ausmaßes. Und
5 an jenem Tage | stattete ich die Erzengel mit einer wunderbaren Stimme
aus, damit sie zum Altar des Vaters gingen, dienten und den Dienst erfüll-
ten, bis ich zu ihm zurückkehrte. Also habe ich getan durch die Weisheit
10 der Angleichung. | Denn ich bin das All geworden in einem jeden, damit
%ich& den Heilsplan des Vaters %preise und&20 den Ruhm dessen, der mich
gesandt hat, vollende und zu ihm zurückkehre.
c. 14 Ihr wisst doch, dass der Engel Gabriel Maria die Frohbotschaft ge-
p. 7 bracht hat.21“ Wir unsererseits antworteten: \ „Ja, Herr.“

17 Schm. Übers.: „und an den Erzengeln und den Engeln ging ich vorüber in ihrer Gestalt“.
18 5,13 petaät—nnayt: johanneische Wendung oJ pevmya" me nach Joh 1,33; 4,34; 5,24 u.ö.
(S. Nagel, Rezeption S. 132 Anm. 316); EpAp gebraucht die Verben t—nnay und teoyo
ohne semantischen Unterschied.
19 Zum Abstieg und Gestaltwandel des Erlösers vgl. Pistis Sophia ed. C. Schmidt S. 12, Z. 2–6:
„Und als ich mich anschickte, in die Welt zu kommen, ging ich in die Mitte der Archonten der
Himmelskugel; ich nahm die Gestalt Gabriels, des Engels der Äonen, an, und die Archonten
der Äonen erkannten mich nicht, sondern dachten, ich sei der Engel Gabriel.“
20 Erg. des Textes nach Lat.
21 Vgl. Lk 1,26–28.
146 V: Epistula apostolorum

(p. 7) tote awoyvöbe paüew nen


üe m]h tet—nr¿pmeye en üe #a"üoeis nhtne
äi]te$I Noyäate $hm üe a"$vpe Nagge-
los] `$´N Naggelos, air¿pthrw $–n oyan nim,
5 pa]üen new üe aäe püaeis, tote awoyvö-
be paüew nen %üe& $–n fooye gar et—mmo etai
üi tmorfh %N&gabrihl paggelos a"oyvnä
abal Nmaria ai[öeüe] ~emes apsäht
öapt aras asr¿pisteye airπ[l]åsse Nma"
10 a"bvk a$oyn a$ht—s a"$vpe nsarj, epei
na"$vpe ne" oyaet Ndiakonos, öa maria
$–n oyaisuhsis Neine Naggelos, te" te t$e
e<naes m—nnse pt—abvk öa peivt c. 15 aoy N-
tvtne aripmeye Npamoy

Pascha und Einkerkerung (p. 7,14–9,1)


otan qe a-
15 öa ppasxa $vpe, tote oyN oye $–nthne,\
p. 8 eynatek—w ap—öteko, etbe paren aoy w[na$v- [ I–= ]
pe $–n oylyph m—n oyrayö üe natet—nei[re Np
pasxa, ew$oop $–n pöteko, aoy ewNpet—n[bal
wnar¿lypei gar Nüe naweire en Nppasx[a ne-
5 mhtne <nat—nnay gar Ntadynamis $–n π[ei-
ne Ngabrihl paggelos, aoy senaoyen Nqi
Nrvoy Npeöteko wnhy abal wi öarvtne
wr¿ oy$i Nraei[s] nem[htne] wqoy $aäte thne
öate palekt[vr m]oyte otan de aöat—nüvk
10 abal Npr¿pmeye et$oop öara" m—n tagaph
palin an senatek—w apöteko aym—ntm—N—tre
öat—wei abal Nmmo wtaöeaeiö Nneta"te-
eye atethne

7,2 üe] µh Schm. | #a"üoeis : leg. a"üoos Schm. App. 7,3 äi]te$I : -ä" Schm.
7,6 etai cod. : eta" Schm. 7,8 ai[öeüe] : å“œ[eü]™ Schm. (Trema über i nicht erhal-
ten) 7,9 airπ[l]åsse : a"r¿- Schm. (Trema über i und Strich über r nicht erhalten) 7,10
nsarj : Nsarj Schm. (Strich nicht erhalten) 7,11 na"$vpe $ korrigiert aus r 7,13 pt—a-
bvk : ta korrigiert aus t—n, Strich jedoch nicht getilgt 7,15 Punkt vor tote deutlich, om.
Schm.
8,1 Punkt vor etbe cod., om. Schm. 8,2 natetNei®[e Schm. 8,4 Nüe pro üe Schm.
App. 8,7 wi pro wei Schm. App. 8,8 Nraei[s] : Nraeis Schm. (s abgerieben)
8,9 m]oyte : µoyte Schm.
V: Der Apostelbrief 147

Dann fuhr er fort und sagte uns: „Ihr erinnert euch doch, dass ich vor
einer kleinen Weile zu euch %gesagt& habe: Ich bin Engel unter den En-
5 geln geworden, ich bin das All geworden in einem jeden.“ | Wir sprachen
zu ihm: „Ja, Herr.“ Dann fuhr er fort und sprach zu uns: „An jenem Tage
nämlich, da ich die Gestalt des Engels Gabriel angenommen hatte, bin ich
Maria erschienen und habe mit ihr [gesprochen]. Ihr Herz hat mich zu
10 sich aufgenommen, und sie hat geglaubt.22 Ich formte mich, | ich ging in
ihren Leib ein. Ich ward Fleisch23, da ich mir allein Diener war bei Maria
in der Wahrnehmung einer Engelsgestalt. So werde ich tun, nachdem ich
14 zum Vater gegangen bin. | c. 15 Ihr aber sollt meines Todes gedenken.24

Pascha und Einkerkerung (p. 7,14–9,1)


p. 8 Wenn aber das Pascha begangen wird, dann wird einer von euch \ ins
Gefängnis geworfen werden um meines Namens willen25. Er [wird] in
Trauer und Sorge sein, da ihr [das] Pascha begangen habt, während er im
Gefängnis war. Und während er von euch [getrennt] ist, wird er trauern,
5 denn er konnte das Pascha nicht | mit euch begehen. Ich hingegen26 werde
meine Kraft in der Gestalt des Engels Gabriel senden, und die Tore des
Gefängnisses werden sich ihm öffnen. Er wird herausgehen, zu euch
kommen und eine Nachtwache mit [euch] verbringen. Er wird bei euch
10 bleiben, bis der Hahn kräht. Wenn ihr aber | das Gedenken um meinet-
willen und das Liebesmahl vollendet habt, wird er abermals zum Zeugnis
ins Gefängnis geworfen werden, bis er von dort herauskommt und pre-
digt, was ich euch aufgetragen habe.“

22 Lk 1,38.
23 Nach Joh 1,14 pöaüe awr¿ sarj, in EpAp realisiert als ai$vpe Nsarj.
24 Vgl. 1 Kor 11,26.
25 Verfolgung „um des Namens willen“: Lk 21,12. Bei dem hier namenlosen eingekerkerten
Jünger wird die Verhaftung und wundersame Befreiung des Petrus nach Apg 12,3–11 reflek-
tiert.
26 Zu diesem Gebrauch von gavr s. Bauer/Aland, WbNT 305 s.v. gavr Nr. 4.
148 V: Epistula apostolorum

paüen de new üe püaeis mh


palin oyanagkh an te #at—nxi Nppothrion
15 t—nsoy, paüew üe aäo oyanagkh gar te\
p. 9 öa fooye e<nhy m—n netay$atboy etbht, [ I–Z ]

Wiederkunft des Herrn (p. 9,2–10,14 [… )


c. 16 paüen de new üe püaeis netakqalpoy gar
ne~ N$arp äennaq ne eia k–nnhy $–n oyqam
N™ $ Nmine, h $–n oyaisuhsis Ne$ N$e awoy-
5 √öbe ∂™ ewüoy Mmas nen üe äamhn gar <
üoy Mmas nhtne üe <nhy gar Nt$e Npri et
pr¿]ivoy aoy eeie Noyaeine Nsa$w Nkvb pa-
rara]w $–n paeay ent—n`ä´ Nkloole ……[…………]p $ara"
$–n oyeay epshmeiø~ [Nps]†a¥ros äitaeäi
10 aoy <nhy a$rh" aü—n pkaä ta< äep anetan$
m—n netmayt, c. 17 paüen de new üe püaeis m—n
Nse keoyhr Nrampe ane" na$vpe paüew nen
üe aöa poyvn Nöe m—n poyvn %N&üoyvt, üvk
abal Ntmhte Ntpenthkosth m—n p$a[e
15 Npatseere sna$vpe üe tparoysia Npeivt,\
p. 10 paüen de new üe <noy qe o petaküoow nen, [ I–H ]
üe <nhy aoy pvs eküoy Mmas üe petaät—n-
nayt petnhy, tote paüew nen üe anak thrt
<$–n paeivt aoy paeivt $oop N$ht, abal
5 $n pine Ntmorfh m—n püin m—n pmø¥ä m—n
poyaeine aoy p$i etühk abal m—n p$ray
anak pe plogos

8,14 #at—nxi : leg. at—nüi (vgl. aber o. S. 106 App. zu CTch 22,5.[8]) 8,15 aäo pro aäe
Schm. App.
9,3 äennaq : äe korr. aus N 9,7 inc pRivoy Schm. (pr¿ abgerieben) | Noyaeine : ei korr.
aus n 9,7 s pa|raraw Schm. (-rara abgerieben) 9,8 Lak. : æ⁄[oys]ap (?) Schm. (die
Spuren weisen nicht auf et$oop) 9,9 epshmeiø~ : p aus Korr. 9,12 ne" korr. aus a
9,14 Ntpenthkosth korr. aus Nppent. (p 1o gestrichen, darüber t nachgetragen) | fin
p$ae Schm. (e abgerieben)
10,5 mø¥ä : von Schm. sicher gelesen; oberhalb einige Buchstaben nachgetragen (paµ⁄[…]?)
10,6 m—n korr. aus p
V: Der Apostelbrief 149

Wir sprachen zu ihm: „Herr, ist es abermals notwendig, dass wir den
15 Kelch empfangen | und trinken27?“ Er sprach: „Ja, es ist nämlich notwen-
p. 9 dig \ bis zu dem Tage, an dem ich mit denen, die um meinetwillen getötet
wurden, kommen werde.“

Wiederkunft des Herrn (p. 9,2–10,14 […)


c. 16 Wir sprachen zu ihm: „Herr, schon was du uns zuvor enthüllt hast,
ist groß. In was für einer Kraft wirst du kommen, oder in welcher Art von
5 Wahrnehmbarkeit?“ Er | antwortete und sagte uns: „Wahrlich denn, ich sa-
ge euch: Ich werde kommen wie die aufgehende Sonne und siebenmal
leuchtender sein als sie in meiner Glorie, während die Flügel von Wolken
um mich […] in Herrlichkeit und das Zeichen [des] Kreuzes vor mir her-
10 geht.28 | Und ich werde auf die Erde herabkommen, um die Lebenden und
die Toten zu richten.“
c. 17 Wir aber sprachen zu ihm: „Herr, nach wievielen weiteren Jahren
werden diese (Dinge) geschehen?“ Er sprach zu uns: „Wenn das Hundert-
stel und das Zwanzigstel vollendet sind29, zwischen dem Pfingstfest und
15 dem Fest | der ungesäuerten Brote wird die Ankunft des Vaters statt-
p. 10 finden.“ \ Wir aber sprachen zu ihm: „Was (bedeutet) nun das, was du zu
uns gesagt hast: ‚Ich werde kommen‘ – und wie(so) sagst du: ‚Der mich
gesandt hat, ist es, der kommen wird‘?“ Darauf sprach er zu uns: „Ich bin
5 ganz in meinem Vater, und der Vater ist in mir30, (und zwar) | durch die
Ähnlichkeit der Gestalt und die Kraft und die Fülle und das Licht und das
vollkommene Ausmaß und die Stimme. Ich bin der Logos.

27 Nach Mt 20,22.
28 Vgl. ApkPetr (äth.) c. 1 (NTApo II6 S. 567); das Kreuz nach der Auferstehungsgeschichte
EvPetr 10,39–42.
29 Äth. var. „das hundertundfünzigste Jahr“.
30 Joh 14,10.11.
150 V: Epistula apostolorum

c. 18 a"$vpe new Noyävb ete


pe" pe [anak pe p]œ[e]üe etühk abal, $–n pty-
pos, aei$vpe $–n [pm]åä$moyn ete tkyria-
10 kh te, [p]üvk de thr–w Npüvk abal tetna
no araw äit—n psvte etaä$vpe öara" aoy
tetnano ara" e"na atpe öa paeivt' pet
$oop $–n Nphye alla este qe << nhtne N
oyentolh Nb–rre üe m–rre net—nerhy aoy\
deest unum folium, p. [I–U / K]

Requies aeterna (…] p. 11,1–12,1)


p. 11 (c. 19) paüew nen üe] t™†na[n]o gar ayoya[eine [ K—A ]
ew]üase åpetr¿oyaeine [ – – –
] püv∆ etühk abal $[N……………
al]¬a anak thrt te toy[nem] Npi-
5 vt petaäteoy]a" ete pmoyä pe paüen de
new üe püaeis $–n ävb] nim ak$vpe nen N
[ dubium ak]taö™å™⁄œ nen N
Nöeüe ne" N<]µin[e] paüew n[e]n üe tvk N
äht ao]y tet[NMta]~ N[$ht] [äam]hn <üoy M-
10 mas] nhtne üe tet—nanapå[y]sis na$vpe
Ntp]e pma gar ete m—n oyvµ oyte soy oy-
te ähbe] øyte [lyp]ei oyte teko Nnet—n$rh"
N$ht Ntvtn]e gå[r] tet—nr¿koinvnei ena
[ – – – – 12–14 – – – – ]™tnaüi abal $–n tm—mt
15 atteko NNphye te]†$oop N$ht—w te-\
p. 12 t—nnaMtan ä]oythne N$ht [ K—B ]

10,8 p]œ[e]üe : pme]ye Schm. 10,9 [pm]åä$moyn : [pma]ä$moyn Schm. 10,10 püvk
Schm. (p abgerieben)
11,1–6 Die Wiederherstellung der Zeilenanfänge ist unsicher, da die Fragmente des linken
Randes bei der Montage verrutscht sind. 11,1 inc paüew ne]~ üe Schm. | t™†na[n]o :
t™†nano Schm. 11,2 üase unter t™† (Z. 1), nicht unter ]~ üe Schm. 11,3 hinter $[n
einige nicht identifizierbare Buchstabenreste : $[N………]on, Schm. 11,4 toy[nem] sec. Duen-
sing : toy[sia ?] Schm. 11,5 petaäteoy]a" Na. : …………………]ara" Schm. 11,7 linke Zei-
lenhälfte verloren : NoyrewRko]⁄n√~[os ? Schm. 11,8 Nöeüe ne]" N<min[e] Schm.
11,9 linke Zeilenhälfte abgerieben : tetNMt[a]n N檆 Schm. 11,9 s M|[ma]‚ Schm.
11,11 oy√µ Schm. 11,12 ähbe] Na. : te]¬ª[l] Schm. 11,13 inc N$ht oder N$htW
Schm. (App.) 11,15 inc Erg. Na. : lac. (12 Buchst.) Schm. | te]†$oop : ] ª $oop Schm.
11,15 fin te ad (te)\t—nna- 12,1
12,1 (11,15 te)\t—nnaMtan ä] Na. : (te)\tNanapaysis ä] Schm.
V: Der Apostelbrief 151

c. 18 Ich wurde ihm zu einer Sache, das ist diese31. [Ich bin das] vollkom-
mene Wort32 nach dem Urbild. Ich bin entstanden in der Ogdoas (Acht-
10 heit), welche zum Herrn | gehört.33 Die ganze Vollendung der Vollendung
aber werdet ihr sehen durch die Erlösung, die inbezug auf mich gesche-
hen ist, und ihr werdet sehen, wie ich auffahre zum Himmel zu meinem
Vater, der in den Himmeln ist. Aber seht nun, ich gebe euch ein neues
Gebot: Liebet einander 34, und […] \

1 Blatt (S. 19–20) fehlt,


zur Fortsetzung nach Äth. s. Müller, NTApo I6 S. 215.

Requies aeterna (…] p. 11,1–12,1)


p. 11 [(c. 19) Er sprach zu uns]: Ihr werdet nämlich ein Licht sehen [… das]
erhabener ist als das, welches leuchtet […] die vollkommene Vollkom-
5 menheit in […] Aber ich bin ganz die [Rechte]35 | des [Vaters, der] mich
[gesandt hat], der die Fülle ist.“ Wir aber sprachen [zu ihm: „Herr, in] al-
len [Dingen] bist du uns […] geworden. [Du hast] uns [die Worte solcher]
Art verkündet.“ Er sprach zu uns: „Fasst [Mut und] kommt zur [Ruhe in
10 mir]36. Wahrlich, ich sage | euch: Eure Ruhe wird [droben] sein, an dem
Ort nämlich, da es weder Essen noch Trinken37, weder [Trauer] noch
[Leid] noch Vergänglichkeit gibt für die, die in [mir]38 sind. [Ihr] also
14 werdet Gemeinschaft haben mit meinen | […], welche empfangen werden
p. 12 von der [Unvergänglich]keit [der Himmel, die] in ihm ist, (und) \ [ihr
werdet] selbst [zur Ruhe gelangen] in mir.“

31 Der Relativsatz ete pe" pe „welche diese ist“ ist inhaltlich unklar.
32 Müller nach Schmidts Erg.: „der vollkommene Gedanke“, Lakune bei Duensing.
33 Abweichend von der Textauffassung Müllers S. 215 („am achten Tag, der der Herrentag ist“),
übersetzt nach Hartenstein S. 106 mit Anm. 58.
34 Zitat von Joh 13,34 s. hierzu Nagel, Rezeption S. 136f.
35 Erg. nach Duensing.
36 S. auch 11,15/12,1.
37 Röm 14,17.
38 „in [mir]“ entsprechend unserer Erg. 11,13; vielleicht auch „in [ihm]“.
152 V: Epistula apostolorum

Weissagung und Erfüllung (p. 12,1–13,14)


(p. 12) [p]å¬⁄n p[aüen
new üe aknhy e]ite Nt$e NNaggelos h [$–n
ke[smat awoy]vöbe paüew nen üe e[ste
<te [Nt]så®j äivvt te" ™[ta]¥t$π[a"
5 aoy ayr¿stayroy Mma" N$h[ts aoy a"
tvne abal äit—n pa[eivt petaät—nnayt
üekaas a[s]~aüvk ab[al Nqi tprofhtia N
dayeid %p&p[ro]fhths et∫[e] neta∑t[eyay
aüv" m—n π[a]moy m—n taånastasis e[wüoy
10 Mmas üe 2 pü[a]eis ayaöeeite Nqi net[<tvn
Nmma" aoy äå[ä] aytvne aärh" å•√" 3 [oyN
äaä üoy Mmas Ntacy[xh] •e m—~[tew oyüe"
Nmo naär–n pnoy[te, 4 Ntak de püaeis Nt—k
parewöapt arak [Nt—k paeay aoy etüise
15 Ntaape, 5 $–n pa[$ray a"üi ökak aärh" a\
p. 13 püae"s awsvtme ara" 6 anak a"Nkate a"ävr[p K—G
a"tvne üe Ntak püaeis pe parewöap—t a-
rak, 7 <nar¿änoäe en äht—w Noytba Nlaos
ey< oybh" Npakvte 8 tvne püaeis matoy-
5 üa" panoyte üe aköoyqe Noyan nim ete
Nüaüe ara" apüinüi, Nabäe NNrewr¿na-
be ak$aöwoy 9 pa püaeis `pe poyüe"´ aoy p—woyv$e a-
ü—n p—wlaos,

12,1 (11,15 te)\t—nnaMtan ä] Na. : (te)\tNanapaysis ä] Schm. 12,2 e]ite : ™ite


Schm. 12,3 awoy]√öbe Schm. 12,4 [Nt]så®j : [ta]- Schm. 12,5 N$h[ts : N$ht[s
Schm. 12,6 paeivt p™†[aätNnayt Schm. 12,7 ab[al N]qi tprøƒ[htia N Schm.
12,8 %p&p[ro]- Art. add. Schm. App. (vgl. 34,12; 40,4) | et∫[e] : et[be] Schm. | neta∑-
t[eyay Na. : netaätå[öeaeiö Schm. 12,10–14 und 13,1–7 : die hochgestellten Ziffern
bezeichnen die Verse des Ps 3 LXX 12,11 inc Nmma" : lin. sic cod. | äå[ä] : äa[ä] Schm.
12,15 pa[$ray : pa$[ray Schm.
13,1–2 linke Zeilenhälfte stark verwischt, Lesung nach Schm.
V: Der Apostelbrief 153

Weissagung und Erfüllung (p. 12,1–13,14)


Abermals [sprachen wir zu ihm: „Wirst du] in der Weise der Engel kom-
men oder [in] anderer [Gestalt]?“ [Er] antwortete und sprach zu uns:
5 „[Seht,] ich bin bekleidet [mit dem] Fleisch, in dem [ich] geboren | und in
[dem] ich gekreuzigt worden bin [und] auferstanden durch meinen [Vater,
der mich gesandt hat], damit [die Weissagung des] Propheten David
erfüllt werde über das, [was] er [verkündet] hat über mich und [meinen]
10 Tod und meine Auferstehung [mit den Worten]39: |
2
„Herr, zahlreich sind die geworden, die gegen mich [kämpfen],
und viele haben sich über mich erhoben.
3
Viele sagen zu meiner Seele:
[Es gibt] keine [Rettung für ihn] bei Gott.
4
[Du aber, o Herr, bist der], der mich zu sich aufnimmt,
15 [du bist mein Ruhm und der] | mein Haupt [erhebt].
5
Mit meiner [Stimme habe ich zum] Herrn [geschrien],
p. 13 \ er hat mich erhört.
6
Ich habe mich niedergelegt und geschlafen,
ich bin erwacht, denn du, o Herr, bist der,
der mich zu sich aufnimmt.
7
Ich werde mich nicht fürchten vor zehntausend Völkern,
die rings um mich gegen mich streiten.
8
5 Erhebe dich, Herr, | rette mich, mein Gott,
denn du hast einen jeden niedergeschlagen,
der mir vergebens feindlich ist,
die Zähne der Sünder hast du zerschlagen.
9
Des Herrn ist das Heil,
und sein Wohlgefallen über sein Volk.“

39 Das Zitat aus Ps 3,2–9 LXX folgt mit einigen kleinen Abweichungen dem Text der sahidi-
schen Psalmenübersetzung.
154 V: Epistula apostolorum

ei$pe Nöeüe de throy etay


üooye äit—n Nprofhths ayüvk abal, äi
10 toot anak gar peta"®¿[$a]®–p N$htoy eia
posv mallon ne<üoy Mmay nhtne on-
tvs {ne<üoy Mmåy} s[e]na$vpe üekaas
petaät—nnayt awnåüi eay Ntetªne
m—n n]et[r¿pi]‚teye ara"

Vollendung des Heilsplans (p. 13,14–14,15 […])


c. 20 Ntarewüe ne" de
15 nen paüen ne]∑ üe püaeis $–n ävb nim ak\
p. 14 nae nen aoy aktoyüan akoyvnä abal K—D
nen Nävb nim eti an t—noyv$e aö—ntk
aköakaane awoyvöbe paüew nen üe
<sayne gar üe tetnawi aoy pet—näht tht, ete-
5 t—nsvtme ara" etbe petet—noya$–w de ö—nt
araw aoy <naöeüe nemhtne kalvs, c. 21 äamhn
gar <üoy Mmas nhtne üe Nt$e eta paeivt
toynast' $–n netmayt te" te t$e, äithne an
tetnatvne seüithne apäre NNphye
10 apma eta"üoow nhtne ü—n N$arp apma etaw
s—btvt—w nhtne Nqi petaät—nnayt, aoy
te" te t$e eeinaüv[k] abal noikonomia
nim, eei$oop Nat`t´$po eayt$pa" $–n N®√-
me, eanak oyatsarj a"rfor™i ›[tsarj üe
15 na"ei etbe ne" üekaas Ntv†[ne……… ± 7 ………\

13,10 peta"®¿[$a]®P Na. : peta"[$]øøp Schm. (ungrammatisch) 13,13 awn[a]üi Schm.


14,13 eayt$pa" : " korr. aus y 14,14 fin ›[t]så®[j üe Schm.
V: Der Apostelbrief 155

Wenn nun alle Worte, die durch die Propheten gesagt sind, erfüllt sind
40
10 | durch mich – denn ich bin es, der zuvor in ihnen gewesen ist –, um
wieviel mehr wird das, was ich euch sage, wirklich geschehen, damit der,
der mich gesandt hat, durch euch verherrlicht werde41 [samt denen], die
an mich glauben.“

Vollendung des Heilsplans (p. 13,14–14,15 […])


15 c. 20 Und nachdem er diese (Worte) | [zu uns] gesagt hatte, [sprachen wir
p. 14 zu] ihm: „Herr, in allen Dingen \ hast du dich über uns erbarmt und uns
gerettet. Du hast uns alle Dinge offenbart. (Nur) noch eines wollen wir
dich fragen, wenn du es uns erlaubst.“ Er antwortete und sprach zu uns:
„Ich weiß doch, dass ihr (es) annehmen werdet und euer Herz zufrieden
5 ist, wenn | ihr mich hört. Über das aber, was ihr wünscht – fragt mich da-
nach, und ich werde in angemessener Weise mit euch reden. c. 21 Wahr-
lich also, ich sage euch: Wie mein Vater mich erweckt hat von den Toten,
so werdet auch ihr auferstehen, und man wird euch oberhalb des Him-
10 mels aufnehmen, | zu dem Ort, über den ich von Anfang an zu euch ge-
sprochen habe, den der, der mich gesandt hat, für euch bereitet hat,
und auf diese Weise werde ich jeden Heilsplan vollenden. Ich bin unge-
boren, obwohl ich geboren wurde unter den Menschen.42 Während ich
15 ohne Fleisch bin, habe ich das [Fleisch] angelegt, [denn] | ich bin ihret-
wegen43 gekommen, damit ihr […] \

40 Äth. Var.: „denn ich habe in ihnen/durch sie gesprochen“; EpAp nimmt die judenchristliche
Prophetologie auf, dass der Geist des Sohnes Gottes in den vorausgegangenen Propheten prä-
sent war, vgl. Ph. Vielhauer/G. Strecker in: NTApo I6 S. 144 und bes. Hebräerevangelium
Bruchstück 2 Vielhauer/Strecker S. 146 (= Bruchstück 6 Frey, AntChrAp I 1 S. 605). Diese
Vorstellung wird noch im EvThom 52 an Jesus herangetragen, von ihm aber zurückgewiesen.
41 Vgl. Joh 14,13.
42 14,13 „ungeboren“ – „geboren“: abweichend von den früheren Übersetzungen „ungezeugt“ –
„geboren“ (Äth. Guerrier und Wajnberg), „ungezeugt“ – „gezeugt“ (Kopt. C. Schmidt und
Müller) „ohne gezeugt zu werden, bin ich von Menschen geboren (oder: gezeugt)“ (Äth. Mül-
ler). Das koptische t$po kann sowohl „zeugen“, „hervorbringen“ als auch „gebären“ heißen,
ebenso das äthiopische tawalda „geboren werden“ oder „gezeugt werden“. Auch in einer Pa-
radoxie lässt sich nicht behaupten, der Christus der EpAp sei von Menschen gezeugt, weshalb
im zweiten Glied „geboren“ zu übersetzen ist; die völlig gleich strukturierte zweite Paradoxie
legt dann auch für das erste Glied die Übersetzung „ungeboren“ nahe. Auf jeden Fall ist der
präexistente Erlöser „gezeugt“.
43 Der Bezug des Plurals in etbe ne" (14,15) ist nicht eindeutig; er kann auf die einzelnen Sta-
dien der oijkonomiva hinweisen oder auf die Menschen, um deretwillen der Erlöser herabge-
stiegen ist.
156 V: Epistula apostolorum

p. 15
s]arj
ew]ü[o]y M[mas üe
3 .………[……] Ntoot—w N[
$]oop $–n [oy]keke a"…[
unterer Rand
p. 16 [ K—= ] ?
e]w•[oy Mmas………
] sarj [
äaeine] µen se~[aMtan $–n tm—nt
r¿ro NNphy]e ä–nke∆[eye] de s™[na
5 üi äep öa anh]äe eya[n$]
unterer Rand

Über die Auferstehung (p. 16,5–20,14)


paüew d[e
p. 17 nen üe öa e$ N[äoo]ye etet—nöine aoy K—Z
etet—nkvte c. 23 pali~ [an] paüen new üe püa-
eis oyanagkh gar nen te at—nöine abal äi
tootk, abal üe koyaäsaäne nen at—ntaöea-
5 eiö, üekaas annaMme äoyoyne $–n oyvrü
a]bal äitoot%k& aoy t—n$vpe Nrewtaöeaeiö ew
r¿öey aoy netnatsebo abal äitootne se
$vpe eyr¿pisteye arak etbe pe" tarnö—ntk
›æaä Nsap c. 24 awoyvöbe nen ewüoy mmas
10 üe äamhn <üoy Mmas nhtne üe tanastasis
Ntsarj na$vpe etcyxh N$ht—s m—n P—N—A
åoy paüen new üe püåeis mh oynqam N
netaäbvl abal eå[wt]™ko woyüe"te oyx vs
ene Napistos en[ü]noy Mmak h em—nqam
15 Nmak alla ontvs [e]nr¿pisteye üe petküoy\
p. 18 Nmaw wna$vpe K—H

15,1 s]arj Lesung Schm. : die ehedem erste Zeile der Vorderseite des Fragments ist wegge-
brochen 15,2 ]ü[o]y : ]üoy Schm.
16,1–2 Lesung Schm. : die ehedem ersten beiden Zeilen der Rückseite des Fragments sind weg-
gebrochen 16,3 ] µen se~[a : ] men sen[a Schm. 16,3 fin Erg. Na : lac. Schm. 16,4 inc
Erg. Na : lac. Schm. 16,4 fin s™[na : ‚™[na Schm. 16,5 inc Erg. Na : lac. Schm. 16,5 fin
d[e Schm.
17,11 na$vpe im Ms. korr. aus natvne 17,15 [e]n- (Schm.) oder [a]n-
V: Der Apostelbrief 157

p. 15 Vorderseite44
] Fleisch [
indem er] sagt [
3 ] von ihm [
befindet sich in [einer] Finsternis. Ich habe […

p. 16 Rückseite
indem] er [sagt
] Fleisch [
[einige] werden zwar [zur Ruhe gelangen im]
Königreich der Himmel], andere aber werden
5 | gerichtet werden auf ewig], während sie (noch) lebendig sind.

Über die Auferstehung (p. 16,5–20,14)


p. 17 Er aber sprach \ zu uns: „Wie lange noch fragt und forscht ihr?“
c. 23 Abermals sprachen wir zu ihm: „Herr, es ist doch notwendig für uns,
5 dass wir bei dir nachfragen, da du uns zu predigen gebietest, | damit wir
unsererseits mit Gewissheit durch %dich& erkennen und wir nützliche Pre-
diger werden und (damit) die, die durch uns unterwiesen werden, zum
Glauben an dich gelangen – deshalb (erlaube), dass wir45 dich oftmals
fragen.“
10 c. 24 Er antwortete uns und sagte: | „Wahrlich, ich sage euch: Die Aufer-
stehung des Fleisches wird geschehen, während die Seele in ihm ist samt
dem Geist.“ Und wir sprachen zu ihm: „Herr, ist es denn möglich, dass
das, was aufgelöst ist, nachdem es zugrundegegangen ist, gerettet wird?
Nicht, als ob wir ungläubig wären, fragen wir dich, oder als ob es dir un-
15 möglich wäre, | sondern wir glauben wirklich, dass das, was du sagst,
p. 18 \ geschehen wird.“

44 Von dem Blatt, für das Carl Schmidt (mit Fragezeichen) die Seitenzählung [25/26] annahm,
sind nur Fragmente erhalten. Dem Inhalt des Blattes entspricht Äth. bei Müller, NTApo I6
S. 217 Z. 3 v. u./S. 218 Abs. 2. Unsere Textergänzung ist an Äth. angelehnt, aber unsicher.
45 Zu tarn- vgl. Layton, Coptic Grammar § 357–359, hier bes. § 358(d), sowie Crum, Dict.
424 s.v. tare- „elliptic“.
158 V: Epistula apostolorum

(p. 18) aoy [awb]vlk aran ewüoy M-


mas nen üe v na tpi[stis] $hm öa e$ Näooye
etet—nöine alla petet—noya$–w aüis ara"
aoy anak äoyoyt <naüoow arvtne oyö—n
5 r¿fuonei monon erhä anaentolh aoy tet—n
eire Nne<üoy mmay nhtne aoy m—nkv-
te Npet—näo abal {m}Nlaoye üekaas anak äoy-
oyt nakte abal ˜N·Mmvtne alla oy-
ö—n üno aoy oyö—n üiöip™ {üe t—nöine M
10 mak Näaä Nsap aoy t—nr¿barei Nmak tote
awoyvöbe} %aoy& oyö—n m—ntü⁄äo aridiakon[ei
Np$o etsoytant aoy etqhy oyan etlaü—ä
teei te t$e äoyoyw, Np[a]eivt, wnatelhl a$rª["
aü—nthne c. 25 palin paü[en] new üe püaeis,\
p. 19 hdh gar t—nöipe üe t—nöine N[mak N [ K—U ]
äaä Nsap aoy t—nr¿barei Nmak, to[te awoy-
vöwe paüew nen üe <sayne gar ü[e $–n
oypistis aoy abal Npet—näht thr[W te-
5 t—nöine Mma[" e]tbe pe" <reöe aü[N thne
amhn gar <[ü]oy Mmas nhtne üe <[tht N
äht m—n paeivt et$oop N$ht üe [tet—n
öine Nma" tet—nm—ntatöipe de [$vpe ne"
noytelhl, aoy ste nhtne äoyth[ne…………
10 Ntarewüe ne" de nen anr¿[………………
anünoyw, aoy paüen new [üe püaeis $–n ävb
nim, ktn$o Nman aoy ∆~å™ [nen <noy
qe aknataman anetna•~ø¥[k ar]a[y to-
te paüew nen üe e[……… ± 9 ………] tsar[j et
15 $–n P—N—A paüe~ [n]ew üe tsarj te…\

18,3 aüis : s korr. aus y 18,9–11 {üe … awoyvöbe} im Ms. versehentlich aus 19,1–3 vor-
gezogen (Schm.) 18,11 %aoy& Na.
19,2 s awoy|vöwe für awoyvöbe 19,4 Npet—näht : t 1o korr. aus n 19,5 aü›
[thne Schm. 19,6 <[tht Na. : <[äarö Schm. 19,9 lac. : Näoyo ? Schm. 19,10 lac :
parrhsiaze Schm. 19,13 ar]a[y vgl. Crum, Dict. 774b s. v. ünoy Abs. 2 : Mm]a[y Schm.
19,14 lac. : eia [ste]∆aeit? Schm. („sehr zweifelhaft“) 19,15 fin nach te… (wohl zu lesen
te†) ist die Zeile zu Ende; daher ist die zögernde Erg. te]∆aeit ? von Schm. nicht möglich,
ebenso nicht 20,1 inc. tote p]aüew
V: Der Apostelbrief 159

Da zürnte [er] uns und sagte zu uns: „O ihr Kleingläubigen, wie lange
fragt ihr (noch)? Nun denn, sagt mir, was ihr wünscht, und ich selbst
5 werde es euch sagen, ohne dass | ich euch gram bin46. Nur haltet meine
Gebote47 und tut, was ich euch sage, und wendet euer Gesicht nicht ab
von jemandem, damit ich mein Gesicht nicht von euch abwende, sondern
10 dient ohne Zögern und ohne Scheu {.. | ...}48 %und& ohne Ansehen der Per-
son auf dem geraden Weg, der eng und eingezwängt ist49. So auch [mein]
Vater. Er wird jubeln über euch.“
p. 19 c. 25 Wiederum sprachen [wir] zu ihm: „Herr \ wir schämen uns schon,
dass wir [dich] viele Male fragen und dir zur Last fallen.“ Da antwortete
[er] und sprach zu uns: „Ich weiß doch, dass ihr mich [im] Glauben und
5 aus eurem ganzen Herzen | fragt. Deshalb freue ich mich über [euch].
Wahrlich nun, ich sage euch: Ich [freue mich] wie mein Vater, der in mir
ist, dass [ihr] mich fragt, und eure Dreistigkeit [wird mir] zum Jubel und
bringt euch selbst […] zurück.“ |
10 Als er uns das gesagt hatte, wurden wir […]50. Wir fragten (weiter) und
sprachen zu ihm: „[Herr, in] allen [Dingen] machst du uns lebendig und
erbarmst dich51 [über uns]. Wirst du uns [jetzt] unterweisen über das, was
15 wir dich fragen?“ Darauf sprach er zu uns: „[…] das Fleisch, [das] | im
Geist ist?“ Wir sprachen zu ihm: „Das Fleisch […]“ \

46 18,4/5 oyön r¿fuonei: fqoneißn hier im Sinne von jmdm. gram sein, jmdm. etwas nachtra-
gen „ohne den Begriff von Neid oder Mißgunst“ (Bauer/Aland, WbNT 1710 s. v. fqonevw).
47 Nach Joh 14,15 tetnaäareä enaentolh (vgl. auch Joh 14,21; 15,10).
48 18,9–11 nimmt versehentlich Text von 19,1–3 vorweg (Schmidt).
49 Die „enge Pforte“ und der „gerade Weg“ aus Mt 7,13–14 sind hier in eines gepackt.
50 Das Verb in der Lakune 19,10 kann nicht sicher ergänzt werden, Schmidt (mit Fragezeichen)
parrhsiaze „freimütig sein“.
51 Lesung unsicher.
160 V: Epistula apostolorum

p. 20 .…………… p]aüew nen üe ara petaääeeie wna [L]


tvne a]oy petsarme senaq–nt—w aoy petqo-
obe wn]aoyüe" üekaas $–n ne" N<mine aw
naoyv]nä abal Nqi peay Npaeivt, Nt$e
5 etaw]ees äivvt, anak ä[oy]t an <nees äi-
vthn]e ayqe netr¿pisteye c. 26 äaµhn de <üoy
Mmas n]htne üe tsarj natvne m—n tcyxh
m—n P—N—A ü]™kaas asna$vpe Nqi toyapolo-
gia Nfooye] ™†˘µø etbe netayeoye eite
10 petnano]yw eite peuay, üekaas asna$v-
pe Nqi oy]™∆logh NNpistos ne" etayr¿ Nen-
tolh] ›π[aei]vt etaäteoyaei aoy teei te t$e
esn]a$vpe Nqi †∆®⁄sis $–n oyöoyoyt a-
bal,

Das Gericht nach den Werken und descensus ad inferos (p. 20,14–24,4)
paüew gar ne" [N]qi paeivt üe paöh-\
p. 21 re $–n fooye gar Ntkrisis o[yte knaöipe [ L—A ]
en äht—w NNr—mMaaei oyte kna…[
Nähke alla kata pnabe Npoye `po[ye]´ kn[ar¿para-
didoy Mmay aykolasis Nöa anhäe [na
5 m—rreit de Ntå∑ ™taäeire N%N&entolh ›[paei-
vt, pe" et[aä]†—nayt <nate ney ›[oyana-
paysis N√n$ $–n tm—ntr¿ro Npa[eivt et$–n
Nphye aoy senano anetawr¿xå[rize Mmay
ne" aoy awte ne" Ntejoysia •[ekaas a"na
10 eire Npe<oya$–w, aoy tate nn[……… ± 8 ………
m—n neta"öaüne ate ney aoy å[r¿xarize
ney,

20,1 inc lac : tote Schm., s. aber 19,15 20,9 ™†˘µø : Schm. (non legi) 20,13 esn]a$v-
pe : etsn]a- Schm. | †∆®⁄sis : sicher bei Schm.
21,2 äht—w NN- cod. : ähtoy NN- emend. Schm. App. (nicht erforderlich) | kna~[ae
N Schm. 21,9 fin a"na : eina Schm. 21,10 fin nn[eta"öpvp Schm. 21,12 œå : sicher
bei Schm.
V: Der Apostelbrief 161

p. 20 […] Er sprach zu uns: „Demnach wird das, was gefallen ist, [sich erhe-
ben] und das, was verirrt ist, wird gefunden werden52, und was schwach
ist, [wird] gerettet werden, damit durch die, die so beschaffen sind, der
5 Ruhm meines Vaters [offenbar werde]. So, wie | [er] an mir getan hat,
werde ich selbst an [euch] allen tun, die glauben. c. 26 Wahrlich, ich sage
euch: Das Fleisch wird auferstehen mit der Seele [und mit dem Geist],
damit an jenem [Tage] ihre Rechenschaft erfolge über das, was sie getan
10 haben, sei es | [gut], sei es böse53, damit eine Auslese der Gläubigen statt-
finde, derer, die die Gebote [meines] Vaters, der mich gesandt hat, getan
haben, und auf diese Weise wird das Gericht in einer Unterscheidung vor
sich gehen.“

Das Gericht nach den Werken und descensus ad inferos (p. 20,14–24,4)
p. 21 „Mein Vater nämlich hat mir gesagt: Mein Sohn, \ an jenem Tag des
Gerichts nämlich [sollst du dich weder] vor den Reichen [scheuen] noch
sollst du die Armen […]54, sondern nach der Sünde eines jeden wirst du
5 ihn seiner ewigen Strafe ausliefern. [Meinen] | Geliebten dagegen, die
%die& Gebote [meines] Vaters, der mich gesandt hat, getan haben, werde
ich [eine] Ruhe des Lebens im Königreich meines [Vaters in] den
Himmeln geben, und sie werden sehen, was er mir [gewährt] hat, und
10 (dass) er mir die Vollmacht gegeben hat, [dass ich] | tue, was ich wün-
sche, und damit ich gebe […] und was ich beschlossen habe, ihnen zu ge-
ben und zu [gewähren].

52 20,2: die Stichworte svrme „sich verirren“ und qine „finden“ nach Lk 15,4 (Mt 18,12f. hat
an zweiter Stelle äe e-).
53 Vgl. 2 Kor 5,10.
54 Die Erg. von Schmidt ~[ae] „sich erbarmen“ ist wohl zu kurz für die Zeile. Äth. ist hier nicht
einheitlich: „schonen“ oder „sich erbarmen“ (s. Müller, NTApo I6 S. 220).
162 V: Epistula apostolorum

c. 27 etbe pe" gar a"ei a$rh" ό [pma N


lazaros aoy a"taöeaeiö [NNdikaios m—n
Nprofhths atoyei abal $–n tana[paysis
15 Npsa$re sebvk aärh" atet$øø[p Npsaäre\
p. 22 a"saytne Ntaqi]ü Noynem aärh" aüvoy [ L—B ]
$–n oyerht] Nvn$ aoy oykoy abal m—n oysv-
te $–n peu]å¥ nim t$e eta"ees nhtne m—n
netr¿]pisteye ara", aöa oye de r¿pisteye
5 ara" w]†m—neire Nnae~[tolh] eawr¿äomo-
logei N]paren wr¿vfelei e[n] Nlaaye aw
pvt $–n o]¥pvt ewöoyeit, ne" gar N<mi-
ne Ntaw se]na$vpe $–n oysvrme m—n oy
teko üe ayr¿p]aranomei Nnaentolh c. 28 ›
10 äoyo de Ntv]tne Nöhre Npvn$ a"svt[e
Mmvtne abal $]–n kakon nim aoy abal $–n
tejoysia N]›årxvn m—n oyan nim etr¿pi-
steye ar]a" abal [äi]tethne neta"öpvp gar
nhtne <]nateoye ney äoye üekaas ayöaei
15 abal $–n peöt]eko m—n {~}†m—rre Nnarxvn\
p. 23 m—n pkvät etna$t, [ L—G ]

21,12 œå : sicher bei Schm. 21,13 fin [NNdi]∆å[ios mN Schm. 21,14 fin tanaπ[aysis
Schm. 21,15 atet$øø[p : atet$ø[op Schm.
22,1 inc a"saytne sec. Mt 8,3 : eipvR—$ Schm. 22,2 oyerht] Na. : oyMtan] Schm.
(obsolet, vgl. Schm. Übers. S. 87 Anm.) 22,3 t$e : leg. te" te t$e oder Nt$e Schm.
App. 22,5 -e~[tolh] : -en†[ol]ª Schm. 22,9 fin › sicher Schm. 22,11 abal $]–n 1o :
ab]al $N Schm. 22,14 ayöaei : vielleicht zu lesen aynaei Schm. 22,15 peöt]eko :
pe]Ϡeko Schm. App.
23,1 pkvÄ–T Schm. (Strich abgesprungen)
V: Der Apostelbrief 163

c. 27 Deshalb nämlich bin ich hinabgestiegen zu dem [Ort des] Lazarus55


und habe [den Gerechten und] den Propheten gepredigt56, damit sie her-
15 auskämen aus der Ruhe | unten und hinaufgingen zu der, die [droben] ist.
p. 22 \ [Ich habe meine] rechte [Hand ausgestreckt] über sie [in Verheißung] des
Lebens und Vergebung und Errettung [aus] allem Bösen, wie ich euch ge-
tan habe und [denen, die] an mich glauben. Wenn aber jemand [an mich]
5 glaubt | [und] meine Gebote nicht tut, während er meinen Namen bekannt
hat, hat er keinen Nutzen.57 Er ist [in] einem vergeblichen Lauf [gelau-
fen].58 Solche also59 werden in Verlorenheit und [Verderben] sein, [denn
10 sie haben] meine Gebote übertreten. | c. 28 [Umso mehr aber] ihr, die Kin-
der des Lebens, ich habe [euch] errettet [aus] jedem Übel und aus der
[Gewalt der] Archonten zusammen mit allen, die durch euch an mich
glauben. Denn was ich [euch] verheißen habe, werde [ich] ihnen zusätz-
15 lich geben, damit sie, wenn sie | [aus dem] Gefängnis kommen und der
p. 23 Fessel der Archonten \ und aus dem heftigen Feuer, %– – –&60.

55 Vgl. Lk 16,19–31; in der Perspektive der EpAp befindet sich Lazarus, entgegen Lk 16,22-23,
ebenfalls in der Unterwelt (21,12 ei a$rhi „hinabgehen“). Auffällig ist, dass EpAp keinen
der für die Unterwelt üblichen Begriffe (Amente, Hades oder Tartaros), auch nicht das distan-
zierende pma etmmay „jener Ort“, gebraucht, vgl. hierzu Westerhoff, Auferstehung und
Jenseits S. 228; 230–237; das weiter unten (22,15) genannte „Gefängnis“ (öteko) begegnet
bereits 1Pt 3,19 (in der koptischen Version ebenfalls öteko).
56 Vgl. 1Pt 3,19 und den großen Exkurs II bei C. Schmidt, Gespräche Jesu S. 453–576; „Prophe-
ten und Gerechte“ nach Mt 13,17 (der Erlöser holt in der Unterwelt nach, was diesen bei Leb-
zeit zu hören versagt war).
57 Vgl. 1 Joh 2,4.
58 Vgl. Gal 2,2; Phil 2,16.
59 Folgerndes gavr, s. Bauer/Aland, WbNT 305 s.v. gavr Nr. 3.
60 Der von üekaas „damit“ 22,14 abhängige Finalsatz ist ausgefallen (Schmidt).
164 V: Epistula apostolorum

(p. 23) anan [de paüen


new üe püaeis ak< Mtan gar N[…… ± 6 ……
aoy aktna[n]e" $–n äenma"äe a[ptaüro N
tpistis ne" qe äoyoye eknataœ[eaeiö
5 Mmay ne[y epe]⁄ aktaöeaeiö N[Ndikaios
m—n Npr[o]fhths tote paüew ~[en üe
äamhn ©ar <üoy mmas nht[ne üe oy-
an nim etaär¿pisteye ara" a[oy etaä
r¿pisteye apetaäteoya" <n[aüi Mmay a-
10 ärh" anphye pma eta paei√[t s—btvt—w
NNspei aoy <nate nhtne Nt[m—n]†r¿ro
etsatp, $n tanapaysis m—n pvn$ ›[öa
anhäe c. 29 netaär¿paranøµ[ei de N]N[ento-
lh aoy ay< sboy $[–n] æ–~∆™‚∫ø¥ [eywi
15 Nnetsh$ aoy ™yoyv a[üvoy $–n ney\
p. 24 öeüe oya]etoy ey< sboy $–n ä–nkeöeüe [ L—D ]
Nnetr¿p]⁄steye ara" ä–n oysaytne e$v-
pe ayöat]äio Mmay abal äit—n ne" N<mine
senaüi] Noykolasis Nöa anhäe

Rechte und falsche Lehre (p. 24,4–25,7)


paüen
5 de new] üe püaeis mh oy~ æ[–ns]boy an Nke-
keye na] $vpe Npb–l Nnetå[k]üooye nen
paüew ne]n üe fan toy$vpe gar pe "na
are netr¿]p{s}euay m—n netnanoyoy na
oyvnä ab]al, aoy te" te t$e etsnaoyvnä
10 abal Nqi] tkrisis Nneteire Nniäbhye aoy
k]at[a noy]äbhye sena< äep aray, aoy sena
r¿p]åradi∂[o]y Mmay at—n pmoy

23,1 [de paüen Na. : [anoyvöbe Schm. (zu lang für die Lak.) 23,2 N[……………… : N[vn$
ney Schm. 23,3 aktna[n]e" (ak-tn Inf. caus. 1. Pers. Plur. – ane" „besser werden“, „zu-
nehmen“) : ak< na[n]e" ? Schm. 23,5 ne[y Na. : ne[n Schm. 23,7 mmas s. l. 23,13
-Rparanømei de NN[- Schm. 23,14 äNkesboy Schm. sicher | [eywi Na. : [NpB—L Schm.
23,15 fin $–n ney Na. : lac. Schm.
24,1 inc öeüe : vielleicht auch sboy : lac. Schm. 24,11 inc k]ata n[oy]äbhye Schm.
24,12 inc Rp]åradidoy Schm.
V: Der Apostelbrief 165

Wir [aber sprachen] zu ihm: „Herr, du hast ja Ruhe gegeben […] und hast
uns wachsen lassen durch Wunder zur [Stärkung des] Glaubens. Wirst du
5 also auch [ihnen predigen], | [da] du [ja] den [Gerechten] und den Prophe-
ten gepredigt hast?“ Darauf sprach er zu [uns]: „Wahrlich, ich sage euch:
Alle, die zum Glauben an mich gekommen sind [und] zum Glauben ge-
10 kommen sind an den, der mich gesandt hat, werde ich hinauf[nehmen] | in
die Himmel, zu dem Ort, den mein Vater den Auserwählten [bereitet]
hat61, und ich werde euch das auserwählte Königreich geben in der Ruhe
und in dem ewigen Leben. c. 29 Die also, die die [Gebote] übertreten ha-
15 ben und durch andere Lehren gelehrt haben, [indem sie wegnehmen | (von
p. 24 dem)],was geschrieben steht und [ihm] hinzufügen62 [durch ihre] \ eige-
nen [Worte]63, indem sie durch andere Worte [diejenigen] lehren, [die]
aufrecht an mich glauben – wenn sie durch derartige zu Fall gebracht
werden, [werden] diese ewige Strafe [empfangen].“

Rechte und falsche Lehre (p. 24,4–25,7)


5 Wir [aber] sprachen | [zu ihm]: „Herr, [werden] noch andere Lehren entste-
hen außer denen, die [du] uns gesagt hast?“ [Er sprach zu] uns: „Es ist
notwendig, dass sie entstehen, damit [die, die] das Gute tun, und die Bö-
10 sen [offenbar] werden. Und auf diese Weise wird | das Gericht an denen,
die diese Werke tun, offenbar werden, und sie werden nach [ihren] Wer-
ken gerichtet werden64 und sie werden dem Tode ausgeliefert.“

61 Vgl. Mt 24,31.
62 Angelehnt an die deuteronomistische Formel Dtn 13,1 Nnekoyvä eära" eüvw oyde
Nnekwi NähtW „du sollst ihm nichts hinzufügen und sollst auch nichts von ihm wegneh-
men“, ähnlich Dtn 4,2.
63 Oder: [Lehren].
64 Vgl. Röm 2,6.
166 V: Epistula apostolorum

palin pa-
üen] ne[w üe püa]™is anan ä–nmakarios
ne üe t—nno a]®ak aoy t—nsvtme arak ek
15 üoy Nniöeüe] ›<mine üe an—nbel no ani\
p. 25 naq Nµa"äe etakeoye, awoy[vöbe paüew [ L—E ]
nen üe ä–nmakarios Ntaw Näo[yo gar N-
qi nete Mpoyno ayr¿pisteye üe [neei
N<mine senamoy[t]e aray üe Nö[hre N
5 tm—ntrro a[oy se]~a$vpe Ntelei[os Nt$e N
pteleios å[oy] <na$vpe Noyvn[$ ney
$–n tm—ntr¿ro Npaeivt,

Der universale Predigtauftrag (p. 25,7–26,15 […)


palin p[aüen new
üe püaeis Ne$ N$e eyna$r¿pist[eye wJs ek
nabvk %k&kaane Nsvk, Nt$e et`k´ü[oy Mmas
10 nen üe oyN oyäooye nhy m[–n oyoynoy
tabvk aärh" öa paeivt, c. 30 paü[ew de nen
üe bvk Ntvtne tet—ntaöeå[eiö Ntm—n-
t—snays Nfylh aoy tet—ntaö[eaeiö NN
keäeunos m—n pkaä thr—w N[pi–H—l ü—n N\
p. 26 nsan$ae] öa nsanävtp, aoy ü–[n] Npsa [ L—= ]
rhs öa p]‚amäit, oyN oymieiöe nar¿pi-
steye ap]öhre ˘pnoyte

24,13 inc üen] new üe pü[a]eis Schm. 24,15 N<mine Schm. sicher
25,6 Noyvn[$ ney Schm. Übers. S. 93 Anm. : Noyvn[e Nkooä ? Schm. ed. (obsolet; für die
Erg. Noyvn[$ Nöa anhäe sec. Äth. ist die Textlücke zu kurz) 25,8 fin wJs ek Na. (wJs aus
Raumgründen) : ek Schm. 25,11 fin paü[ew] ∂e n[en Schm. 25,12 fin -taöeaeiö
NtmN Schm. 25,13 fin -taöeaeiö NN Schm. 25,14 fin Nπi–H–L Ü—N N Schm. (Z. 11–14
sind die Zeilenenden gegenüber C. Schmidts Lesung der Handschrift weggebrochen)
26,1 Ü—N Schm. 26,3 ˘pnoyte : Npnoyte Schm.
V: Der Apostelbrief 167

Wiederum sprachen [wir] zu [ihm]: „Herr, wir sind selig, denn wir [se-
15 hen] und wir hören dich, während du | [Worte] solcher Art [sprichst], denn
p. 25 unsere Augen \ haben die großen Wunder gesehen, die du getan hast.“ Er
[antwortete und sprach] zu uns: „Noch mehr sind die selig, die nicht ge-
5 sehen (und doch) geglaubt haben.65 Solche werden Kinder des | König-
reichs66 genannt werden [und] sie werden vollkommen sein [wie] der
Vollkommene67, und ich werde [ihnen] zum Leben im Reiche meines
Vaters.“

Der universale Predigtauftrag (p. 25,7–26,15 […)


Wiederum [sprachen wir zu ihm]: „Herr, wie werden sie glauben können,
10 [da du] gehen und uns verlassen wirst, wie du uns sagst: | ‚Ein Tag wird
kommen und [eine Stunde]68, dass ich hinaufgehe zu meinem Vater69.‘ “
c. 30 [Er aber] sprach [zu uns]: „Geht und predigt den zwölf Stämmen
%Israels& und predigt auch den Heiden und dem ganzen Land {Israel}70
p. 26 vom \ [Aufgang (der Sonne)] bis zu ihrem Niedergang und vom Süden
bis zum Norden. Eine Menge wird zum [Glauben an den] Sohn Gottes
gelangen.“

65 Joh 20,29b, vgl. Nagel, Rezeption S.143.


66 uiJoiV thß" basileiva" nach Mt 13,38.
67 Mt 5,48.
68 e§rcetai w%ra Joh 5,25.28; 16,25.32.
69 Joh 16,10 proV" toVn patevra uJpavgw, ähnlich Joh 16,17.
70 „Israel“ wird mit Schmidt von 25,14 auf 25,13 versetzt.
168 V: Epistula apostolorum

paüen `de´ new


üe püa]eis nim petnår¿pisteye n™n h
5 nim pet]nasvtme aran [ – – 5/6 – – ]e <sboy t™
.…… NNq]am m—n Nmeeine e[tak]eoye m—n N
.………] tote awoyvöbe paü[e]w nen, üe
bvk Ntv]tne tet—ntaöeaeiö Ntm—ntöan
äthw Npa]eivt, aoy netaweoye abal äitoot
10 <naeoye äo]yt abal äitethne eei$vπ[e
$–nthne ao]¥ ≤nate nhtne Ntaeirhnh
aoy abal $–n] πaP—N–a <nate nhtne Noyqam
tet—nr¿prof]hteye ney ay{oy}vn$ Nöa a-
nhäe Nkeke]ye de äoye an <nate ney N
15 tadynamis s]e< sboy Npkeseepe Neunos\

desunt septem folia, p. [l—Z-N]

Bedrängnis und Beständigkeit im Glauben: (…] p. 27,1–28,3)


p. 27 (c. 38) abal Npetäitoyvw wa$w araw aoy wr¿åπø- N—a
rei Mmaw netr¿politeyesuai Ntaw $–n
oymie aoy $–n psayne Ntpistis eyN-
tey Mmo Ntagaph öara" ayr¿ypomeine
5 gar $a äenybris sena$vpe eybaabe N-
may eymaaäe $–n oym—ntähke, aoy eyr¿
ypomine $a netmåst™ ›m[ay m]› net
naqneq Nmay a¥[< Mka]æ ˹N˺may eyka-
ak aähoy enrvme eeie Nüasiäht a$rh"
10 aüvoy eymaaäe $–n oyäko m—n oyeibe

26,5 lac. : [h nim p]e<sboy Schm. | t™ : to Schm. 26,5 ab lac. bis 6 inc sehr unsicher, viel-
leicht zu erg. [enüoy ü]e < sboy t™i[oyo NNq]am 26,7 inc …………] tote : ma"äe t]o-
te Schm. 26,11 inc $Nthn[e ao]¥ Schm. 26,12 inc aoy aba¬ $›] Schm. 26,13 inc
tetNRprofªteye Schm. 26,14 inc nhäe Nke∆[e]ye Schm. 26,15 inc tadynamis
[s]e- Schm. (Z. 11–15 sind die Zeilenanfänge gegenüber der Lesung der Handschrift durch
C. Schmidt weggebrochen, s. zu Z. 11–14 der Vorderseite des Blattes)
27,1 wr¿åπø : wRapo Schm. (p und o mit Fragezeichen) : „die Lesung po unsicher“ (Schm.
App.), jedoch wird diese gestützt durch Äth. *majana „deceive, deal craftily, beguile“ etc.
(Leslau S. 44b) : jemēnno „wird ihn täuschen“ (Guerrier ungenau „le rejettera“, ebenso Müller
S. 1084 „wird … ihn abweisen“) 27,2 nach Mmaw Spatium, aber kein Punkt : Mmaw Schm.
27,7 Nm[ay m]› : ›m[ay mN] Schm. 27,8 ˹N˺may : der supralineare Strich in der Lakune ober-
halb der Zeile anzunehmen
V: Der Apostelbrief 169

5 Wir aber sprachen zu ihm: „Herr, wer wird uns glauben oder | [wer] wird
auf uns hören […] diese Lehre … […71 die] Wunder72 und die Zeichen,
die [du] getan [hast], und die […]73?“ Darauf antwortete er und sprach zu
uns. „[Geht] hin und predigt die Barmherzigkeit [meines] Vaters. Und
10 was er durch mich getan hat, | [werde ich] selbst durch euch [tun], da ich
[in euch] bin, [und] ich werde euch meinen Frieden geben, [und durch]
meinen Geist werde ich euch Kraft geben, [dass ihr] ihnen weissagt zum
15 ewigen Leben. [Die übrigen] aber – auch ihnen werde ich | meine Kraft
geben, (dass) sie die übrigen Völker lehren.“ \

7 Blätter [S. 37/38–49/50] fehlen, zur Fortsetzung nach Äth.


s. Müller, NTApo I6 S. 223–226.

Bedrängnis und Beständigkeit im Glauben: (…] p. 27,1–28,3)


p. 27 (c. 38) … seinen (oder: seinem) Nächsten, wird sich in ihn einschleichen
und ihn in Zweifel stürzen. Die aber in der Wahrheit und in der Erkennt-
nis des Glaubens wandeln, da sie die Liebe zu mir innehaben, denn sie
5 haben | unter Schmähungen ausgeharrt, werden hochgemut74 einhergehen,
während sie in Armut wandeln, und sie harren aus unter denen, die sie
hassen [und] schmähen. Man hat sie [gequält], während sie nackt (d. h.
10 schutzlos) waren; die Menschen waren hochmütig gegen | sie, während sie
in Hunger und Durst einhergingen.

71 Der Text 26,5/6 kann nicht sicher ergänzt werden, vielleicht: [wenn wir sagen, dass] diese
Lehre [verkündet …], s. den Textapparat.
72 q]am entsprechend duvnami" „Krafterweis“, „Wundertat“ (Bauer/Aland, WbNT 415 s. v. duvna-
mi" Nr. 4).
73 26,7: Schmidt ergänzte ma"äe „Wunder“, möglich auch tlqo „Heilungen“.
74 baabe ist sonst stets negativ konnotiert (töricht, dumm, oder: prahlerisch, überheblich).
170 V: Epistula apostolorum

10 alla
epei ayr¿ypomeine $a tm—ntmakarios N
Nphye sena$vpe äoyoye neme" öa a-
nhäe oya" de Ntaw Nne" etmaaäe $–n oy
m—ntüasiäht aoy eybabervme üe toy$a-\
p. 28 ei pe psvrme, c. 39 paüen de new üe püaeis N—B
pvk pe pe" üekaas nekkaane aei a$rh"
aüvoy

Noch einmal das Gericht (p. 28,3–30,8)


awoyvö%be& de paüew nen üe are
tkrisis na$vpe Ne$ N$e h pdikaios h
5 padikos paüen de new üe püaeis $–n fo-
oye gar et—mmo senaüoos nek üe Npkpvt
se tdik[aiosynh] µ—~ [t]adikia poyaeine
m—n pkeke pka∆[o]~ [m—n] pagauon, tote pa-
üew üe <naoyvöbe ney, e"üoy Mmas üe a-
10 dam ay< ejoysia new üekaas awnasvtp
Noye abal $–n sno awsvtp Npoyaeine
aweine Ntoot—w a%ä&rhei aüvw pkeke de aw
kaaw Nsvw awtek—w abal Nmaw te" te t$e
Nrvme nim oyNtey ejoysia Nmo atoyr¿\
p. 29 pisteye apoyaeine ete peei pe pvn[$ N—G
aoy ete pe" pe peivt etaät—nnayt oyan
de nim etr¿pisteye e<re NNäbhye N
poyaeine senavn$ N$rh" N$htoy ei-
5 $pe oye de pe ewr¿äomologei üe whp apoy-
aeine eweire NNäbhye Npkeke peei
N<mine m—ntew apologia Nmo a•oy, oy-
te wna$wi pwäo en a[ärh" oybe p]öhre
Npnoyte ete å~[ak pe] ≤naüoos gar new
10 ü]e

28,1 psvrme : p korr. aus s 28,3 aüvoy : ü ex corr. 28,8 [m—n] 2o : [m]N Schm.
28,12 a$rhei cod. : leg. aärhei Na.
29,1 fin pv[n$ Schm.
V: Der Apostelbrief 171

Aber da sie ausgeharrt haben für die Seligkeit der Himmel, werden sie
ihrerseits bei mir sein bis in Ewigkeit. Wehe aber denen, die in Hochmut
p. 28 und Prahlerei einhergehen, denn ihr Ende \ ist das Verlorensein75.“
c. 39 Wir aber sprachen zu ihm: „Herr, es liegt bei dir, dass du nicht zu-
lässt, dass wir unter76 sie geraten.“

Noch einmal das Gericht (p. 28,3–30,8)


Er aber antwortete und sprach zu uns: „Wie wird das Gericht sein, sei es
5 am Gerechten, sei es | am Ungerechten?“ Und wir sprachen zu ihm: „Herr,
an jenem Tage wird man dir allerdings sagen: Du bist nicht der [Gerech-
tigkeit] noch [der] Ungerechtigkeit, dem Licht und der Finsternis, dem
Bösen [und] dem Guten nachgegangen.77 “
10 Darauf sprach er: „ Ich werde ihnen antworten und sagen: | Dem Adam ist
Vollmacht gegeben worden, eines von den beiden zu wählen. Er wählte
das Licht78 und brachte es auf sein Haupt, die Finsternis aber verließ er
und warf sie von sich. Auf diese Weise haben alle Menschen die Voll-
p. 29 macht, \ an das Licht zu glauben, das heißt an das Leben und an den
Vater, der mich gesandt hat. Jeder aber, der glaubt und die Werke des
5 Lichtes79 tut, wird durch sie leben. | Wenn aber jemand bekennt, dass er
zum Licht gehört, während er die Werke der Finsternis80 tut – ein solcher
findet keine Rechtfertigung, die er hervorbringen könnte, noch wird er
sein Haupt erheben können [zu dem] Sohn Gottes, der ich [bin]. Ich wer-
de nämlich zu ihm sagen:

75 27,14/28,1 toy$a|ei pe psvrme nach Phil 3,19 ed. Thompson nai eteyäah pe pta-
ko „die, deren Ende das Verderben ist“; svrme wie EpAp 1,8.
76 a$rh" (nicht: über).
77 Sinn des Vorhalts: Du hast bisher keinerlei Unterschied gemacht – wieso richtest du jetzt?
78 Die Behauptung, Adam habe das Licht gewählt, steht gegen die gesamte sonstige Adamüber-
lieferung des nachbiblischen Judentums und des antiken Christentums, s. hierzu eingehend
G. Fuchs, Auflehnung und Fall, bes. S. 53–113.
79 Die „Werke des Lichts“ entsprechen den e§rga touß patrov" Joh 8,41; 10,37, oder den e§rga
touß qeouß Joh 9,3; EpAp 30,1–2 setzt den Vater mit dem Licht gleich.
80 Die „Werke der Finsternis“ nach Röm 13,12 taV e§rga touß skovtou", ähnlich Eph 5,12.
172 V: Epistula apostolorum

10 tareköine akqine aoy tarekr¿aitei


aküi nakr¿kataginvske Mma" $–n o v prv-
me etbe o akNt–k abal Nma" aoy akr¿arna
Mma" aoy etbe o akr¿äomologei Mma" aoy
akr¿arna Mma" ara oyn poye poye oyNtew
15 ejoysia avn$ aoy amoy, petaäerhäte qe\
p. 30 anaentolh wna$vpe Nöhre Npoyaei- N—D
ne ete peei pe pivt et$oop N$rh" N$ht
etbe netteko de Nnaöeüe a"ei a$rh" a-
bal $–n tpe anak pe plogos a"$vpe Nsarj
5 eeiö—pMkaä eei< sboy üe nettaäme ay-
naoyüe" aoy netsarme aynasvrme Nöa
anhäe [semoy]∆æ Nmay eyan$, aoy ser¿ko-
laze Mmay $[n toysa]®j m—n toycyxh

Rolle und Aufgabe der Jünger (p. 30,8–34,2)


c. 40 på
üen de new üe püa™is alhuvs t—nwi®a¥[ö
10 etbhtoy paüew de nen üe kalvs gar e†[e-
t—neire Nmas Ndikaios gar $aroywirayö
$a nrewr¿nabe aoy $aroyölhl $aray, eysaps—p
Npaeivt palin paüen new üe püaeis
etbe o qe m—nlaaye öipe ähtk paüew de\
p. 31 ~en üe se <nasvtme apölhl N[N]∂i[kai- [ N—E ]
os etoyeire Mmaw $aray tarewüe ne"
de nen paüen new üe püaeis $–n ävb
gar nim aktsebe eietne abal aoy aknae
5 nen aktoyüan üekaas anar¿khrysse
NnetMpöa Noyüe" aoy t—nt$po nen
Noybeke $aäthk c. 41 awoyv[öbe de] paüew
nen üe bvk tet—ntaœ[eaeiö aoy] tetna
$vpe Nergath‚ [aoy Neivt a]oy Ndiakonos
10 paüen de new üe Ntak petnataöeaeiö
abal äitootne

29,11 $–n : $ ex corr.


30,8 toys]å®j Schm.
31 Paginatio N–E (= 55) sicher gelesen von Schm. 31,1s ››∂i[kai]|os Schm. 31,9 [aoy
Neivt a]oy Schm.
V: Der Apostelbrief 173

10 | Als du gesucht hast, hast du gefunden, und als du gebeten hast, hast du
empfangen.81 Wessen hast du mich beschuldigt, o Mensch? Warum hast
du dich von mir abgewandt und mich verleugnet, und warum hast du
15 mich bekannt und mich (doch) verleugnet? Hat nicht ein jeder | die Voll-
p. 30 macht, zu leben oder zu sterben? Wer also meine Gebote hält, \ wird zum
Kind des Lichtes, das ist der Vater, der in mir ist. Wegen derer aber, die
meine Worte verderben, bin ich herabgekommen vom Himmel. Ich bin
5 der Logos. Ich bin Fleisch geworden82, | indem ich mich abmühte und
lehrte: Die Eingeladenen werden gerettet werden, und die Verlorenen
werden auf ewig verlorengehen. [Man peinigt] sie bei Lebzeit und züch-
tigt sie an [ihrem] Fleisch und ihrer Seele.“

Rolle und Aufgabe der Jünger (p. 30,8–34,2)


c. 40 Wir aber sprachen zu ihm: „Herr, wir sind um ihretwillen wahrhaftig
10 besorgt.“ | Er aber sprach zu uns: „Ihr tut recht daran, denn die Gerechten
sorgen sich um die Sünder und beten für sie, indem sie meinen Vater bit-
ten.“ Abermals sprachen wir zu ihm: „Herr, warum scheut sich niemand
p. 31 vor dir?“ Er aber sprach \ zu uns: „Ja, ich werde das Gebet der Gerechten
erhören, das sie für sie tun.“ 83
Als er das zu uns gesagt hatte, sprachen wir zu ihm: „Herr, in allen Din-
5 gen hast du uns doch belehrt und dich über uns erbarmt. | Du hast uns ge-
rettet, damit wir denen verkünden, die würdig sind, gerettet zu werden,
und damit wir uns bei dir einen Lohn erwerben.“ c. 41 Er [aber] antwor-
tete und sprach zu uns: „Geht und predigt, [und] ihr werdet Arbeiter84 [und
10 Väter] und Diener.“ | Und wir sprachen zu ihm: „Du bist es, der durch uns
predigen wird.“

81 Nach Mt 7,7–8 par Lk 11,9–10.


82 Vgl. oben, Anm. 23.
83 Vgl. Jak 5,16.
84 31,9 ejrgavth" im Sinne der Apostel und Lehrer, vgl. Bauer/Aland, WbNT 622 infra.
174 V: Epistula apostolorum

awoyvöbe nen ewüoy


Mmas üe m—nr¿™ivt ayqe oyde m—nr¿sa$
ayqe paüen new üe püaeis Ntak petak
üoos nen üe m—nmoyte aeivt nhtne
15 äiü—n pkaä üe oye gar pet—neivt et\
p. 32 $–n N]πª[y]e aoy pet—nsa$ etbe o an eküoy [M- [ N—= ]
mas nen <noy üe tetna$vpe Neivt
Näaä Nöhre aoy Ndiakonos aoy Nsa$
awoyvöbe de paüew nen üe kata t$e eta-
5 tet—nüoos amhn gar <üoy mmas nhtne
üe petnasvtme arvtne aoy wr¿pisteye
ara" wn[aüi Ntet]hne Npoyaeine Ntsfra-
gis aba¬ [äitoot] aoy pbaptisma abal
äitoot tetna $[vpe Nei]vt aoy Ndiako-
10 nos oyan sa$, c. 42 paüen de new üe püaeis
Ne$ qe N$e ate poye poye N$htne r¿ pi
$amt, paüew de nen üe äamhn <üoy mmas
nhtne üe senamoyte men arvtne üe ei-
vt epei $–n oyäht ew`r¿´öey m—n oyagaph
15 atet—nqvlp abal ney, NNäbhye Ntmntr¿-\
p. 33 ro NNphye, aoy senamoyte arvtne üe N—Z
diakonos abal üe senaüi pbaptisma N
pvn$ m—n pkoy abal Nnoynabe $n ta
qiü abal äitethne aoy senamoyte arv-
5 tne üe sa$ üe atet—n< plogos ney,
oyö—n r¿fuonei atet—nr¿noyuetei Mmay
aoy taret—nüpiay aynayäoy Nπet—nöi-
pe äht—s Ntoym—ntr–mmå[o aoy äht—w Npo]y
äo alla atet—nerhä[te dubium ]πaeivt
10 aoy atet—neoye,

32,1 fin ˘ Schm. 32,2 -$vpe : $ korr. aus ü (Schm.) 32,5 mmas s. l. 32,8 aba¬ : aba[l
Schm. 32,12 $amt, Schm. (punctum non vidi) | mmas s. l. 32,13 senamoyte : a. c.
sana-, a 1o gestrichen und oberhalb durch e ersetzt
33,5 fin Punkt ein wenig außerhalb des Schriftspiegels, om. Schmidt 33,8 äht—w Npo]y : äh]-
T—W Npoy Schm. 33,9 lac. : die Lesung von Schm. -erhä†[e anento]¬ª [N]πaeivt, kann
nach mir vorliegendem Foto nicht bestätigt werden; lesbar ist -erhä[te]†wNπ[ 4/5 ] πaeivt.
Ist das Fragment in der Zeilenmitte bei der Montage des Blatts falsch plaziert worden?
V: Der Apostelbrief 175

Da antwortete er uns und sprach: „Werdet nicht alle zugleich Väter, und
werdet nicht alle zugleich Meister85.“ Wir sprachen zu ihm: „Herr, du hast
15 uns doch gesagt: Nennt euch nicht Vater | auf Erden, denn einer ist euer
p. 32 Vater, der \ [im] Himmel, und euer Meister86 – warum sagst du uns jetzt
wieder: Ihr werdet Väter vieler Kinder sein und Diener und Meister?“
5 Er antwortete und sprach zu uns: „(Es ist), wie | ihr gesagt habt. Wahrlich
doch, ich sage euch: Wer auf euch hört und an mich glaubt, wird [von]
euch das Licht des Siegels [aus meiner Hand] und die Taufe aus meiner
10 Hand [empfangen]. Ihr [werdet] Väter und Diener | und Meister [sein].“
c. 42 Wir sprachen zu ihm: „Herr, wie (ist es möglich), dass ein jeder von
uns zu diesen Dreien werde?“ Er sprach zu uns: „Wahrlich, ich sage euch:
Man wird euch Väter87 nennen, weil ihr aus rechtschaffenem Herzen und
15 in Liebe | ihnen die Werke des Königreichs der Himmel offenbart habt.
p. 33 \ Und man wird euch Diener nennen, weil sie die Taufe des Lebens und
die Vergebung ihrer Sünden aus meiner Hand durch euch empfangen wer-
5 den, und man wird euch Lehrer nennen, | weil ihr ihnen das Wort ohne
Neid gegeben habt; ihr habt sie zurechtgewiesen, und als ihr sie getadelt
habt, haben sie sich bekehrt. Ihr habt euch nicht gescheut vor ihrem
Reichtum [und vor] ihrem Ansehen, sondern habt [ – – – ]88 mein[es] Va-
10 ter[s] bewahrt | und getan.

85 In der Bezeichnung sa$ „Meister“ ist zugleich die Bedeutung „Lehrer“ präsent.
86 Nach Mt 23,9.8 (in dieser Abfolge).
87 „Vater“ als designation of apostles: s. Lampe, PGL 1050 s.v. pathvr A 2.
88 In der Zeilenmitte 33,9 ist der Text zerstört. Die Lesung und Ergänzung von C. Schmidt „[die
Gebote]“ kann nach dem Foto des Blattes nicht bestätigt werden, s. die Textanmerkung – aber
wie sollte man sonst ergänzen?
176 V: Epistula apostolorum

10 ™[oyn oyn]aq Nbeke na$v-


pe nhtne $aäte paeivt et$–n Nphye aoy
pkoy abal NNnabe wna$vpe Nnet—mmo
aoy oyvn$ öa anhäe, aoy senar¿koinv-
nei atm—ntr¿ro Nnphye paüen de new
15 üe püaeis kan eoynte poye poye Mman\
p. 34 oytba ›les at—wöeüe t—nna$r¿eyxaristei ›—H
nek en eköpvp Nne" N<mi[n]e,

Das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen (p. 34,2–38,9)
to-
te awoyvöbe ewüoy mmas nen üe monon
ne<üoy Mmay nhtne arisoy, Nt$e äoyt
5 an eta"eoye c. 43 aoy tetna$vpe Nt$e NNpar-
uenos Nrm—nNäht etayraeis NpoyNka-
te alla ayei] abal $aret—w Npüaeis, apman
öeleet [Nseqeoye] ∂e äoye Npoyq–n-
qam Nraeis a¬¬[a ayNk]åte, paüen de new
10 üe püaeis e$ ne Nr–mNäete aoy e$ ne N
seqeoye paüew nen üe <e Nr–mNäht,
m—n <e Nseqi ne" gar neta %p&profhths öe-
üe aray üe Nöhre Npnoyte ne, svtme
qe anoyren anan de nanrime pe aoy na~\
p. 35 makä Näht aü—n netayNkate paüew N—Á
nen üe <<e gar Nr–mNäht te tpistis aoy ta-
gaph m—n txaris <rhnh m—n täelpis, ne-
te oyntey ne" de $–n netr¿pisteye, ne" na
5 $vpe Nxa"maeit Nnetaär¿pisteye ara"
m—n petaäteyaei, anak gar pe püaeis aoy
anak pe ppatöeleet etayövπ araw, aoy
aybvk a$oyn aph" Np`p´[atöeleet a]ytekoy
neme" $–n pµån[öeleet eyreöe]

33,10 ™[oyn oyn]aq : ™[y]~ [oyn]aq Schm.


34,1 stark abgerieben | ›les von n nur supralinearer Strich erhalten : Nles Schm.
34,2 N<mine Schm. 34,3 mmas s. l. 34,7 inc te alla [ayei] Schm. 34,9 Punkt vor
paüen deutlich, om. Schm. 34,11 und 12 <e haplographisch für <<e, vgl. 35,2. 9
34,12 %p&pro- Art. add. Schm. App. (vgl. 12,8; 40,4) 34,14 fin nan Schm.
35,5 Nxa"maeit : leg. Nüa"- (Schm. App.)
V: Der Apostelbrief 177

Großer Lohn wird euch bei meinem Vater im Himmel89 zuteil werden,
und die Vergebung der Sünden wird ihnen zuteil werden und ewiges
Leben, und sie werden teilhaben am Königreich der Himmel.“
15 Wir aber sprachen zu ihm: | „Herr, auch wenn jeder einzelne von uns
p. 34 \ zehntausend Zungen zu reden hätte, würden wir dir nicht danksagen
können, da du uns solches verheißt.“

Das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen90 (p. 34,2–38,9)
Darauf antwortete er und sprach zu uns: „Tut nur das, was ich euch sage,
5 wie | auch ich getan habe91, c. 43 und ihr werdet wie die klugen Jungfrau-
en, die gewacht haben und nicht eingeschlafen sind, [sondern] aus[gezo-
gen] sind hin zum Herrn in das Brautgemach, während [die Törichten]
nicht zu wachen vermochten, sondern eingeschlafen [sind].“
10 Wir sprachen zu ihm: | „Herr, welche sind die Klugen und welche die
Törichten?“ Er aber sprach zu uns: „%Die& fünf Klugen und %die& fünf Tö-
richten – das sind die, von denen %der& Prophet gesagt hat, es sind die
Kinder Gottes92. Hört nun ihre Namen.“
p. 35 Wir aber weinten und waren \ betrübt über die, die eingeschlafen waren.
Er sprach zu uns: „Die fünf Klugen also sind: der Glaube und die Liebe
und die Gnade, der Friede und die Hoffnung.93 Die aber diese (Gnadenga-
5 ben) innehaben unter denen, die glauben, diese | werden zu Weggeleitern
für die, die zum Glauben an mich gekommen sind und an den, der mich
gesandt hat. Denn ich bin der Herr und ich bin der Bräutigam, den sie
empfangen haben. Sie sind hineingegangen in das Haus des [Bräutigams]
und haben sich mit mir niedergelegt im [Braut]gemach [voll Freude].

89 Wörtl. Plur., 33,11 paeivt et$–n Nphye nach Mt 7,21.


90 Nach Mt 25,1–13; zur Adaption in EpAp s. Staats, Törichte Jungfrauen; Hornschuh, Gleich-
nis von den zehn Jungfrauen; Köhler, Rezeption des Matthäusevangeliums S. 477–481; T.
Nagel, Rezeption des Johannesevangeliums S. 151f.
91 Die Anweisung, nichts über Jesu Worte und Taten hinaus zu tun, findet sich bereits im EvMar
in den Abschiedsworten des Erlösers BG 8,22–9,4 und in der Ermahnung des Levi vor dem
Aufbruch zur Verkündigung BG 18,15–21.
92 Die Bezeichnung „Kinder Gottes“ (Nöhre Npnoyte 34,13) findet sich mehrfach im Cor-
pus Johanneum: Nöhre Nte pnoyte (Joh 1,12; 11,52), neöhre Mpnoyte (1 Joh 3,1–
2) und auch bei Paulus: Nöhre Mpnoyte (Röm 8,16). Gen 6,2.4 „die Söhne Gottes“ ist auf
EpAp nicht applizierbar, insbesondere weil die dramatis personae weiblich sind.
93 Der Bildhälfte entsprechend sind es fünf weibliche Substantive (sämtlich griechisch): pivsti",
ajgavph, cavri", eijrhvnh, ejlpiv".
178 V: Epistula apostolorum

≤<e de
10 äoyoyw Nse«i t[a]®[oyn]∆ate ayneäse ay
ei aäir–n pro Npmanöeleet, aytväme a-
$oyn neayvrü gar arvoy pe tote ayri-
me aoy ayr¿penuei üe Npoyeoyen ney, pa-
üen de new üe püaeis aoy noysvne Nr–m
15 Näete ne" et—n$oyn Nph" N%p&patöeleet, ~™\
p. 36 a]yqoy pe oyö—n eoyen ney aoy nempoy J
r¿lypei etbhtoy h neMpoys—ps—p p%p&atöe-
¬eet eœtœbœhœtœoœyœ at—weoyen ney, awoy%v&öbe
ewüoy mmas nen üe Npatoyq–nqam Nüi
5 ämat etbhtoy paüen new üe püaeis N
e$ qe Näooye aynabvk a$oyn etbe noy
svne †[ote] πaüew nen üe nayävü—q en œ œ
ar–n pøy [ – – – 8/9 – – – ] paüen de new üe
püaeis piœ™[üe anr¿no"e araw] ~im qe ne n
10 se]qeoye paüew nen üe svtme ano¥ren
%t&gnvsis te aoy tm—ntr–mNäht, tm—ntsmht,
tm—nt%ä&aröht, m—n pnae, ne" gar netaäN-
kate $–n netaär¿pisteye aoy ayr¿äomologei
Nma" c. 44 Npoyeire de Nnaentolh äit—n
15 netayNkate senaqoy gar Npb–l Ntm—ntr¿-\
p. 37 ro aoy taylh Mp[öv]s m—n newesay petn[a J—a
qoy de Npb–l N[tayl]h ›esay Noyanö na
oyam—w aoy wnaπ[vrü]…[…] ewmoy Noy$ise
enaövw

35,11 aäir–n : lies äir–n oder ar–n (vgl. 36,8) 35,15 %p&pa- %p& add. Schm. App. (vgl. 36,2,
aber 38,2 ppa-) 35,15 fin ~™ : om. Schm.
36,2 %p&pa- %p& add. Schm. App. (vgl. 35,15, aber 38,2 ppa-) 36,3 eœtœbœhœtœoœyœ : im Ms. durch
übergesetzte Punkte als getilgt bezeichnet 36,7 fin eœnœ : s. 3 36,8 lac. : 11 Buchst. Schm.
36,9 araw] : Mmaw] Schm. 36,10 inc se]qeoye : seqeoye Schm. | paüew : w korr. aus
n 36,12 tm—nt%ä&aröht : %ä& suppl. Na.
37,1 Mp[öv]s cod. : Np[öv]s Schm. 37,3 wnaπ[vrü] Na. : wnap[…………] Schm. (das p
mit Fragezeichen) | …[…] nach der Lakune ein nicht leserlicher Buchstabe, danach ein abgerie-
bener Buchstabe : an Schm. (das n mit Fragezeichen)
V: Der Apostelbrief 179

10 Die fünf | Törichten hingegen, nachdem sie (erst) eingeschlafen waren,


sind erwacht und (dann) zur Tür des Brautgemachs gegangen; sie haben
angeklopft, denn sie waren ausgesperrt. Da weinten und klagten sie, denn
ihnen wurde nicht geöffnet.“
15 Wir aber sprachen zu ihm: „Herr, und ihre klugen Schwestern, | die drin-
p. 36 nen im Hause des Bräutigams waren, \ verharrten sie (daselbst), ohne ih-
nen zu öffnen, und trauerten sie nicht ihretwegen oder baten sie nicht den
Bräutigam ˜ihretwegen·, dass er ihnen öffne?“ Er antwortete und sprach
5 zu uns: „Sie konnten für sie noch nicht | Gnade erlangen.“ Wir sprachen
zu ihm: „Herr, an welchem Tag nun werden sie um ihrer Schwestern wil-
len hineinkommen?“ [Da] sprach er zu uns: „Sie waren ausgeschlossen
von [ – – – ]94.“ Wir sprachen zu ihm: „Herr, dieses [Wort haben wir ver-
10 standen]. Wer sind nun die | Törichten?“
Er sprach zu uns: „Hört ihre Namen: die Erkenntnis (γνῶσις) ist es und
die Klugheit, die Gehorsamkeit, die Langmut und die Barmherzigkeit.95
Diese nämlich sind es, die eingeschlafen sind unter denen, die geglaubt
und mich bekannt haben. c. 44 Die aber meine Gebote nicht getan haben
unter denen, die eingeschlafen sind, werden daher außerhalb des König-
p. 37 reiches \ und der Hürde des [Hirten] und seiner Schafe bleiben. Wer aber
außerhalb der [Hürde] der Schafe bleiben wird, den werden die Wölfe
fressen96, und er wird [abgetrennt] werden und sterben in großem Leiden.

94 Die Textlücke 36,8 ist nicht sicher ergänzbar; Müller S. 230 übersetzt nach Äth., ohne die
Lücke des koptischen Textes zu kennzeichnen („Wer ausgeschlossen ist, ist ausgeschlossen“).
95 Von den fünf Substantiven sind die ersten vier weiblich, das letzte jedoch männlich: pnae,
für das in der Vorlage ejlehmosuvnh angenommen werden darf (vgl. oben, Anm. 93).
96 Vgl. Joh 10,12b.
180 V: Epistula apostolorum

m—n oy[matn]es m—n oyäypomo-


5 nh na$vpe N[$rh" N$]ht—w aoy se[na]†æµko
Nmaw kak%vs& ina a∑[na………… eyr¿kolaze
Nmaw $–n ä–nna« [Nkolasis aoy wna]$v-
pe $a basanos c. 45 π[aüen de new ü]™ püaeis
kalvs akqvlp ~[en aba]l nävb nim, to-
10 te awoyvöbe ew[üo]¥ mmas nen üe te-
t—nr¿no"™ en Nniöeüe paüen new üe se
püaeis abal äitootoy N<<e senhy a$oyn
atkm—ntrro mentoige netayraeis ay
$vpe nemek püaeis aoy ppatöele-
15 et aoy $üe ‚ereöe en NnetayNka-\
p. 38 t]e paüew nen üe se[reöe] men üe aybvk ı—B
a$oyn m—n ppatöe[leet] πüaeis aoy ser¿
lypei etbe netayN[kate] üe noysvne ne
#<mise gar Nöeer[e nap]~oyte peivt ne
5 tote pa]•en new ü[e püae]is pvk pe atkr¿
ämat ney knae Nnoysv]ne paüew nen
üe [pe"ävb pvtne en pe] alla pa petaä
teoyaei p™ å[oy anak äo]yt eeir¿syneydo-
kei nemew,

„Ohne Ansehen der Person“ (p. 38,9–[41,1])


c. 46 Ntvt[ne d]e $–n oy[s]aytne
10 kalvs etet—ntaöeaeiœ å[o]¥ etet—n< sboy
etet—nöipe en äht—w Nlaoye aoy etet—n
r¿änoäe en äht—w Nlaoye Näoyo de Nr–m-
maaei üe net—mmo gar seeire en Nnaen-
tolh alla seb–lale $–n toym—ntr—mmao,

37,6 a∑[na………… eyr¿kolaze] Na. : a∑[na…… aoy senaRkolaze] Schm. : (Lakune viel-
leicht vollständig zu ergänzen a∑[naüi äep eyr¿kolaze]) 37,8 ü]™ : üe] Schm. 37,14 s
ppatöele|et : p 2o korr. aus a 37,15 ‚ereöe : se- Schm.
38 Paginatio J–B (62) sec. Schm., nunmehr stark abgerieben 38,4 #<mise Lesung Schm., die
Buchstaben mise abgerieben und nicht mehr lesbar : zu lesen wäre mit Schm. (Anm. zur Ü
S. 145) <mhte „decem (virgines)“ | np]~oyte Schm. Ü. S. 145 (enap]~oyte Schm. Ed.
obsolet) 38,6 Erg. Na. : lac. (17 Buchstaben) Schm.; ähnlicher Ergänzungsvorschlag Schm.
(Anm. zur Ü S. 145) 38,7 Erg. Na. : lac. (15 Buchstaben) Schm. 38,10 å[o]¥ : åo¥ Schm.
V: Der Apostelbrief 181

5 Ihm wird nicht [Ruhe] und Standhaftigkeit | [durch] ihn97 zuteil werden,
und man wird ihn %arg& peinigen, dass er […, und man wird] ihn [strafen]
durch harte [Strafen, und er wird] unter Qualen sein.“
c. 45 [Wir sprachen zu ihm:] Herr, du hast [uns] alles trefflich offenbart.“
10 Da | antwortete er und sprach zu uns: „Versteht ihr98 diese Worte?“ Wir
sprachen zu ihm: „Ja, Herr, durch die fünf (Klugen) wird man in dein
Königreich kommen; die indessen, die gewacht haben, sind mit dir, dem
15 Herrn und Bräutigam, gewesen und | werden sich gleichwohl nicht (recht)
freuen wegen derer, die eingeschlafen sind.“ \
p. 38 Er sprach zu uns: „Sie [freuen sich] freilich, weil sie hineingegangen sind
mit dem Bräutigam, dem Herrn, und sie sind betrübt wegen derer, die
[eingeschlafen] sind, denn es sind ihre Schwestern. Die %Zehn& nämlich
5 sind die Töchter Gottes, des Vaters.“ | [Darauf] sprachen wir zu ihm:
„[Herr], es liegt bei dir, dass du [ihnen Gnade erweist und dich über ihre
Schwestern erbarmst].“ Er aber sprach zu uns: „[Diese Sache ist nicht die
eure], sondern dessen, der mich gesandt hat, [und ich selbst] stimme mit
ihm überein.“

„Ohne Ansehen der Person“ (p. 38,9–[41,1])


10 c. 46 „Ihr aber | predigt und lehrt aufrichtig (und) vortrefflich, indem ihr
euch vor niemandem scheut und vor niemandem fürchtet, besonders aber
vor den Reichen, denn diese tun nicht meine Gebote, sondern schwel-
gen99 in ihrem Reichtum.“ \

97 37,5 [durch] ihn: durch den Hirten.


98 Die Negationspartikel en 37,11 dürfte für griechisches fragendes mhv stehen („ob wohl“).
99 38,14 seb–lale: Die Bedeutung „schwelgen“ ist gesichert durch ManKeph II p. 287,9 ed.
Böhlig tpornia tete rvme b¿lale NähtS „die Hurerei, in der die Menschen schwel-
gen“; Crum, Dict. 477a s. v. oyvvle Abs. 2 nahm baale für oyaale an, Westendorf,
KHW 270 supra stellt blale ebenfalls noch unter oyvvle 269infra.
182 V: Epistula apostolorum

14 pa-\
p. 39 üe]n de new üe püaeis üe ne nr—mmao J—G
oyae]†oy ne, å∑oyvöbe ewüoy Mmas
üe e$vpe o]ye eyr–mmao en pe eyN-
t—w Noykoyi] npbios w< Nne†œaat
5 m—n Nähke are] Nrvme namoyte araw
üe oyrewr¿pet]nanoyw, c. 47 awöaäeeie de
aoy wwi $a oye]tpv etbe Nnabe etaw
eoye mare petäi]toyvw üpiaw a[n]ti N
– – – 9/10 – – – et]aweoye npetäitoyvw,
10 e$vpe awüpi]aw Nqi petäitoyvw, wnayäw
wnaoyü™[ei, p]etaäüpiaw wnaüi beke,
wvn$ ö[a anhä]e oy®√me gar ewöaat aw
öano ap™†[a]äeire new Noypetnanoyw
ewr¿nab[e] aoy wt—müpiaw sena< äep araw\
p. 40 $–n oykrima ewäay oyb–lle de ewsvk J—D
Noyb–lle $aroyäeeie Np[sno] å $®[h" ay
äieit, aoy petüi äo e†∫…… [wnar¿ t$e
Npsn[o] kata t$e eta %p&proƒ[hths üoos üe
5 oyaei Nnetüi äo aoy eyt[ma"o Npasebhs
etbe ä–ndvron ne" ete[re poynoyte pe
$htoy

39,2 oyae]†oy ne sec. Äth. : na$]πoyne Schm. 39,5 are] : a] Schm. 39,7 aoy wwi
Na. : oye araw Schm. 39,9 inc lac. : petnanoyw Schm. | npet- : n s. l. : Npet-
Schm. 39,10 wnayäw geht über den rechten Zeilenrand hinaus 39,11 inc wnaoyü™[ei,
p]etaä- : wnaoyü™[ei] πetaä- Schm. 39,11 fin Punkt cod. : om. Schm. 39,12 ew-
öaat : e korr. aus a
40,3 e†∫……[ : et∫h†[oy Schm. (valde dubium) 40,4 inc Npsnø Schm. 40,4 %p&pro- Art.
add. Schm. App. (vgl. 12,8; 34,12) 40,5 eyt[ma"o Npasebhs : eyt[ma"e pasebhs
Schm. 40,6 poynoyte pe Schm. Übers. S. 149 Anm. sec. Phil 3,19 (Duensing) : pmoy
N$rh" N Schm. ed. (obsolet) 40,7 #oyktisis : leg. oykrisis Schm. | [toy$aei pe sec. Phil
3,19 : lac. Schm.
V: Der Apostelbrief 183

p. 39 Wir aber sprachen zu ihm: „Herr, sind es die Reichen [allein]?“ Er ant-
wortete und sprach: „[Wenn] jemand nicht reich ist und (nur) [ein wenig]
5 Vermögen [hat] und den Bedürftigen | [und den Armen] gibt, werden die
Menschen ihn einen Wohl[täter] nennen. c. 47 Wenn aber jemand zu Fall
kommt [und er eine] Last [trägt] wegen der Sünden, die er [begangen]
hat, [so möge] sein Nächster ihn zurechtweisen †anstelle […, das] er sei-
10 nem Nächsten getan hat†100. | [Wenn] sein Nächster ihn [getadelt hat] und
er sich bekehrt, wird er gerettet werden. Der ihn getadelt hat, wird Lohn
empfangen und leben bis [in Ewigkeit]. Denn wenn ein Bedürftiger sieht,
dass der, der ihm Gutes erwiesen hat, sündigt, und er ihn nicht tadelt,
p. 40 wird er gerichtet werden \ in einem schlimmen Gericht. Wenn ein Blinder
aber einen Blinden führt, fallen sie [beide] in die Grube.101 Und wer die
Person ansieht um […] willen, [der wird wie] diese beiden, wie der Pro-
5 phet [gesagt] hat: | Wehe denen, die die Person ansehen und [den Gottlo-
sen rechtfertigen] Geschenke halber102, die, deren [Gott] ihr Bauch [ist]103.

100 †…†: Der Satzteil ist nicht nur auf Grund der Textlücke 39,9 unverständlich; der Tadel ist
doch dadurch veranlasst, dass der Begüterte dem Bedürftigen nicht geholfen hat.
101 Mt 15,14; Lk 6,39; EvThom 34.
102 Nach Jes 5,23.
103 Vgl. Phil 3,19 (die frühere Ergänzung Schmidts wurde durch Duensing berichtigt).
184 V: Epistula apostolorum

no qe #oyktisi‚ [toy$aei pe
äamhn [g]ar <üoy Mma‚ [nhtne üe $–n fo-
oye et[M]mo oyte <naöiπ[e ähtoy NN
10 r–m]µao oyte <nanae NN[ähke c. 48 e$]√pe
aköan[o] ayrewr¿nabe ü[piaw oy]tvk oy-
†√∑ awt—msvtme de ›‚√[k üi N]keoye
nemek öa $amt k< sboy np∆san palin
awt—msvtme Nsvk kaaw naär[e]∆ Nt$e\
p. [41] [Noyäeunikos m—n oytelvnhs …………………] [ J—E ]

40,7 #oyktisis : leg. oykrisis Schm. | [toy$aei pe sec. Phil 3,19 : lac. Schm.
40,11 inc aköano Schm. 40,12 †√∑ : tvw Schm. | ›‚√[k : ›sv[k Schm. 40,13 np∆-
san : Schm. sicher 40,14 naär[e]∆ : naär[e]k Schm.
Mit p. J—D / 64 endet der koptisch überlieferte Text; p. [J—E / 65 Z. 1] nach Mt 18,17 hinzugefügt.
V: Der Apostelbrief 185

Seht doch, eine %Verurteilung& [ist ihr Ende]. Wahrlich doch, ich sage
10 [euch: An] jenem Tage werde ich mich weder [vor den] | Reichen scheuen
noch mich der [Armen] erbarmen. c. 48 Wenn du einen Sünder siehst,
[weise ihn] unter vier Augen [zurecht]. Wenn er aber nicht auf [dich] hört,
[nimm einen] anderen mit dir, bis hin zu dreien, und belehre deinen
Bruder. Wenn er abermals nicht auf dich hört, dann soll er bei dir wie
p. [41] \ [ein Heide und Zöllner gelten]104.“
Danach bricht der koptische Text ab. Äth. cp. 49–50 (60–61) bei Müller,
NTApo I6 S. 233, gibt weitere Einzelanweisungen.

Abschluss der Rahmenhandlung

Assumptio Domini 105


c. 51 Und nachdem er dies gesagt und das Gespräch mit uns beendet hat-
te, sprach er weiterhin zu uns: „Seht, im Verlauf von drei Tagen und drei
Stunden wird der, der mich gesandt hat, kommen, damit ich mit ihm
gehe.“ Und als er das gesagt hatte, trat(en) Donner und Blitz und Erdbe-
ben ein, und die Himmel rissen entzwei, und eine lichte Wolke kam und
nahm ihn auf.106 Und (wir vernahmen) die Stimme vieler Engel, wie sie
sich freuten und lobpriesen und sagten: Versammle uns, o Priester, im
Lichte der Herrlichkeit. Und als er sich dem Firmament des Himmels
näherte, hörten wir ihn sagen: „Gehet hin in Frieden.“

104 Vgl. Mt 18,15–17.


105 Nur Äth. cp. 51 (62); Text und französische Übersetzung bei Guerrier S. 232, deutsch bei
Wajnberg (Schmidt, Gespräche Jesu) S. 154, Duensing, NTApo I3 S. 155, Müller, NTApo I6
S. 233, Müller, AntChrAp I 2 S. 1091f.
106 Ähnlich die Entrückungsszene in der Epistula Petri ad Philippum § 32.
Indizes

Grammatische Abkürzungen

abs. absolut Pers. Person


f. oder. fem. genus femininum Pl. oder Plur. Plural
Imp. Imperativ Q Qualitativ (Stativ)
indet. indeterminiert Sing. Singular
Inf. caus. Kausativer Infinitiv trans. transitiv
intr. intransitiv unbest. unbestimmt
m. oder masc. genus masculinum - (bei kopt. Form): status nominalis
neg. negiert, negativ _ (bei kopt. Form): status pronominalis

Konjugationsformen

Übersicht

(I) Zweiteiliges Konjugationsmuster 11. Futurum voluntativum (Futur III)


12. Futurum voluntativum neg.
1. Präsens I
2. Präsens II
(III) Dreiteiliges Konjugationsmuster:
3. Präteritum
Nebensatzkonjugationen
4. Futur I
5. Futur II 13. Konjunktiv
14. Konjunktiv Futuri
(II) Dreiteiliges Konjugationsmuster: 15. Konditionalis
Haupsatzkonjugationen 16. Temporalis
17. Limitativ
6. Präsens generalis („Aorist“)
7. Präsens generalis neg.
(IV) Kausativkonjugationen
8. Perfekt I
9. Perfektum negativum 18. Kausativer Infinitiv
10. Inkompletiv („not yet“) 19. Kausativer Imperativ
188 V: Epistula Apostolorum, Indizes

(I) Zweiteiliges Konjugationsmuster

1. Präsens I eoynte- + nomen 33,15


emn- 17,14
<- 9,5.6.10; 10,2.4.13; 11,9; 12,4; 14,4.7;
17,10; 19,3.5.6; 20,6; 23,7; 32,5.12.; 40,8 Relativsatz

k- 3,13; 9,3; 17,4; 19,12bis unflektiert:


w- 3,8; 4,8; 8,7(1°); 29,5; 32,6; 39,7 et- 5,3; 8,10; 9,6; 10,6.8; 11,3; 12,14; 13,5;
s- 19,9 18,12ter; 19,7.[14]; 21,[7]; 22,12; 23,1.12;
tn- 14,2; 18,{9, 10}; 19,1bis.2; 24,14([1°] 27,13; 29,3bis; 30,2; 31,15; 33,11; 35,15
2°); 30,9 pet- 1,[5]; 10,3.12; 11,2; 20,2bis.10; 24,8;
tetn- 4,1; 6,12/13; 11,13; 18,5; 19,4/5.[7] 27,1; 39,[6].[8].9.10.13; 40,3
se- 1,3; 6,7; 17,7; 30,7; 37,12.15; 38,1.2 peuay (= pet-äay) 20,10; 22,[3]; 24,8
oyn- … 12,[11] tet- 11,[15]; 21,15
oyntew 29,14 net- 2,[11],15; 5,1.2.5; 9,10.11; 12,10;
oyntey 28,14; 35,4 13,14; 14,8; 20,6; 22,[4]; 23,15; 24,[2].[8].
eoynte" 5,13 8.10; 27,1; 30,3.5.6; 31,6; 33,12; 35,4; 38,
negiert: 13; 39,4; 40,5
w- … en 22,6 flektiert:
tetn- … en 7,2; 37,10/11 e<- 9,1
se- … en 4,8; 38,13.14 etk- 25,9
mntew 29,7 etoy- 31,2
pe<- 21,10
Circumstantialis petk- 17,15
petetn- 2,9; 14,5; 18,3
eei- 5,7; 9,7; 26,10; 30,5bis
ne<- 13,11.{12}; 18,6; 34,4
e"- 10,12; 28,9
netw- 5,6
ek- 10,2; 24,14; 34,2
ew- 8,3bis 9,5; 11,[2]; 12,9; 15,[2]; 16,1;
2. Präsens II
17,6.9; 18,1; 22,7; 29,5.6; 31,11; 32,14;
36,4; 39,2.12.14; 40,1bis eei- 14,13; 38,8
en- 1,10; 3,14; 4,[12]; 17,14 ak- 12,2
etetn- 14,4/5; 38,10bis.11bis ek- 32,1
ey- 1,[1]; 2,4bis.7([1°] 2°); 6,2; 13,4; 17,8; are- 2,[12]
23,[14].15; 24,1; 27,6bis.8.10.14; 30,12; [e]n- oder [a]n- 17,15
35,[9]; 37,[6] etetn- 17,1.2; 18,3; 30,10/11; 38,10bis
pränominal: ey- 1,2
e- 2,1; 9,8.9
eoynte" 5,13 3. Präteritum
eoyntw 39,3/4
na"- 7,11; 14,15 (oder Perfekt II)
eoyntey 27,3/4
nak- 29,11
V: Epistula Apostolorum, Indizes 189

nan- 3,9; 34,14 (2°) Circumstantialis


nan- pe 34,14 (1°)
[ek]na- 25,8/9
natetn- 8,2
pränominal e- … na 1,7
nay- 36,7
negiert:
Relativsatz
naw- … en 8,4
unflektiert:
4. Futur I ]etna- 11,14
petna- 26,4.[5]; 31,10; 37,1
<na- 5,1; 8,5; 14,6; 18,4; 21,6; 22,14;
netna- 17,7; 19,13
23,9.11; 25,6; 26,[10].11.12.14
postnominal -na 37,2
28,9; 29,9; 31,1; 40,9.10
flektiert:
<ne- 20,5
e<na- 7,13
kna- 21,2.3
etsna- 24,9
wna- 8,[1].4; 18,1.13; 20,1.3; 30,1; 32,7;
33,12; 37,3.[7]; 39,11; 40,[3]
5. Futur II
sna- 9,15
tnna- 34,1 %aeina-& 6,11
tetna- 10,10.12; 11,1; 14,4.9; 31,8; eeina- 14,12
32,2.9; 34,5 a"na- 21,[9]
te[tnna- 11,15/12,1 akna- 19,13
sena- 20,2; 21,8; 22,8; 24,[4].11bis; ekna- 23,4; 25,8/9
25,4.[5]; 27,5.12; 28,6; 29,4; 32,13; awna- 13,13; 20,3/4; 28,10; 37,6
33,1.2.4.13; 36,15; 37,5; 39,14 asna- 12,7; 20,8.10
postnominal … na- 11,10; 17,11; 20,7; 35,4; esna- 20,[13]
37,2 anna- 17,5
oyn … na 24,5/6; 26,2 ana- 31,5
negiert: üana- 4,11 (für *üe anna)
<na- en 13,3 ayna- 6,6; 30,6; 36,6
[kna]- en 21,1/2 eyna- 8,1; 25,8
wna- en 29,8 pränominal
mn … na 37,4/5 are … na- 24,8; 28,3/4; 39,5

(II) Dreiteiliges Muster: Hauptsatzkonjugationen

6. Präsens generalis a$aroy- 1,15

$aroy- 30,11.12; 40,2


7. Präsens generalis neg.
Circumstantialis pränominal mare- 4,9
190 V: Epistula Apostolorum, Indizes

8. Perfekt I etay- 1,12; 12,4; 13,8; 20,11; 34,6; 35,7


pränominal eta- 23,10
aei- 5,7.9; 10,9
peta"- 13,10
a"- 5,8.9(1°).11.12; 6,5.10; 7,2.3.4.7.8.9.
petak- 10,1; 24,[6]
10bis; 10,7; 12,15; 13,1bis.2; 12,[5]; 14,14;
neta"- 8,12; 21,11; 22,13
15,4; 21,12.13; 22,1.10; 30,3.4
netak- 9,2
ak- 3,2; 13,5.7; 14,1bis; 23,2.3.5.; 29,10.11.
netaw- 1,10; 5,5; 12,8; 21,8; 26,9
12bis.13.14; 31,4bis.5
netay- 20,9; 35,1; 36,15; 37,13.15; 38,3
are- 2,[12]
pränominal:
aw- 3,8ter; 7,1.5.; 9,4; 12,3; 13,1; 14,3; 17,9;
eta- 14,7; 40,4
18,[1].{11}; 19,[2]; 21,9; 22,6; 25,1; 26,7;
neta- 34,12
28,3.11.12bis.13; 32,4; 34,3; 36,3; 37,10;
39,2.[10]
Präteritum Perfekti
as- 3,1.4.5bis; 5,6; 7,9
an- 3,14; 4,10.12.13; 6,14; 19,10.11; 36,[9] nea[w]- 4,11
atetn- 2,8; 32,15; 33,5.9.10 neay- 6,1
ay- 1,1.15; 2,3bis.6.[13]; 12,5.10.11; 23,14; neay- … pe 35,12; 35,15/36,1
27,4.8.11; 28,10; 33,7; 34,[7].[9]; 35,8.10.
11.12.13; 36,13; 37,13; 38,1 9. Perfektum negativum
pränominal:
npk- 28,6
a- 2,7.12.15; 3,4; 5,3; 6,3.13; 7,8; 24,15
npn- 1,8/9; 2,14; 3,4/5.10
npetn- 33,7
Circumstantialis
npoy- 34,6.8; 35,13; 36,14
eaw- 22,5 pränominal npe- 3,1
ean- 1,9
eay- 14,13 Präteritum

nempoy- 36,1.2
Relativsatz
Relativsatz:
unflektiert: nete mpoy- 25,3
etaä- 4,2; 10,11; 20,12; 21,5.[6]; 23,8.[8];
29,2 10. Inkompletiv
petaä- 5,13; 6,11; 10,2; 11,[5]; 12,[6];
npatoy- 36,4
13,13; 14,11; 20,1; 23,9; 29,15; 35,6;
38,7; 39,13
11. Futurum voluntativum (Futur III)
netaä- 17,13; 23,13; 35,5; 36,12.13
flektiert: atetn- 4,3/4
eta"- 6,9; 7,6; 14,10; 22,3; 34,5
etak- 3,12; 25,1; 26,[6] 12. Futurum voluntativum neg.
etaw- 2,13; 14,10; 20,[5]; 39,7.9
na- 18,8
etatetn- 32,4/5
nek- 28,2
V: Epistula Apostolorum, Indizes 191

(III) Dreiteiliges Muster: Nebensatzkonjugationen

13. Konjunktiv awöa- 39,6.12/13


aöatn- 8,9
ta- 6,12bis; 9,10; 25,11
ayöa- 22,14; 24,[3]
k- 25,⟨9⟩; 38,[6]; 40,13
pränominal:
w- 8,7(2°).8bis.12; 17,13; 27,1bis; 39,4.10.12;
aöa- 7,14/15; 9,13; 22,4
ntw- 2,14
negiert:
s- 2,11; 3,3
awtm- 40,12.14
tn- 8,15; 17,6; 31,6
tetn- 11,9; 25,12; 26,8.[13]; 31,8
16. Temporalis
se- 14,9; 21,15; 30,[7]
soy- 6,7 tari- 5,6
negiert: tarek- 29,10bis
wtm- 39,14 tarew- 31,2
w]tmn- 22,5 ntarew- 13,14; 19,10
taretn- 33,7
14. Konjunktiv Futuri taroy- 2,5; 35,10

tarn- 17,8
17. Limitativ
15. Konditionalis öa<- 6,8
öatw- 8,12
aköa- 14,3; 40,11
pränominal öate- 8,9

(IV) Kausativkonjugationen

18. Kausativer Infinitiv pränominal ate- 32,11


abhängig von Konjugation:
als Subjektsatz: toy- 24,7
aktn- 23,3
abhängig von Präpositionen:
atk- 38,5
19. Kausativer Imperativ
atw- 34,1; 36,3
atn- 8,14; 17,3.4 ma- vor t-Kausativverb 13,4
atetn- 33,6 marn- 3,7
atoy- 21,14; 28,14 pränominal mare- 2,10; 3,3; 39,[8]
mnnse pta- 7,13
192 V: Epistula Apostolorum, Indizes

Koptische Wörter

Das Wortregister ist nach den Prinzipien des Koptischen Handwörterbuchs von Wolfhart Westen-
dorf angelegt, bei dem die Konsonantenfolge den Vorrang vor der Vokalfolge hat. Zusammenge-
setzte Adverbien und Präpositionen werden jedoch nicht unter dem Stammwort eingeordnet, z. B.
abal nicht unter bal, oder äiün nicht unter üvü bzw. üv_, sondern alphabetisch. Bei Verben,
die durch zusammengesetzte Adverbien oder Präpositionen erweitert sind, werden die Letzteren
nicht eigens notiert, sondern bei dem gegebenen Verb.

a-, ara_ Präposition der Relation ane" besser, größer werden 23,3
1. örtlich in, auf, bis zu 2,1.5; 4,5.6; 6,1;
anak abs. Personalpronomen „ich“ 2,9;
7,9; 8,1; 10,12; 12,14; 14,9.10bis; 21,4;
3,11; 4,2.4; 5,12; 6,3.9; 10,3.7.[8]; 11,4;
23,3; 26,1; 34,7; 35,7; 40,[2]
13,1.10; 14,14; 18,4.7; 20,6; 29,9; 30,4;
2. zeitlich bis, hin, an 1,[7]
35,6.7; 38,[8]
3. feindlich 1,[2]; 13,6; 18,1
4. komparativ mehr als 11,2 anan abs. Personalpronomen „wir“
5. präverbal 5,4; 14,2; 28,2; 29,7.15bis 3,7.9.14; 4,10; 23,1; 24,13; 34,14
6. vor Inf. caus. 28,14; 34,1
anhäe Ewigkeit: nöa anhäe ewig
7. zur Einführung des Objekts nach Verba
1,8; 21,4; 23,12/13; 24,4; 26,13/14; 30,6/7
dicendi et sentiendi 1,15/2,1; 5,5; 13,14;
öa anhäe 16,[5]; 27,12/13; 33,13;
17,8; 18,3.4; 19,13; 21,11; 22,4.[5].[13];
39,12
23,8.9; 24,2; 26,[3].6; 29,1.5; 31,1.4/5;
34,13.14; 35,5; 36,[9].10 ape f. Kopf, Haupt 12,15
abal aus, heraus; durch; weg von ari- Präformativ des Imperativs 18,11
abal n- weg von 1,5; aus 18,7; Imperativ zu eire 7,14
19,4; 27,1(?); 28,13 arisoy 34,4
abal $n- 6,2; 10,4/5; 11,14; 21,14 arn- bei 36,8 arv_oy 35,12
22,[11].11.[15]; 26,[12]; 28,11; 30,3/4
abal äitn von, aus 5,7; 12,6; 24,3 atn zu 24,12 atethne 8,13
abal äitoot (1. Pers. Sing.) 13,9/10; atnaäte ungläubig 4,1/2.[13]/14
26,9; 32,8.8/9
abal äitoot_ 17,3/4.6.7; 31,11; 37,12 atseere ungesäuert 9,15
abal äitethne 22,13; 26,10; 33,4 atsarj ohne Fleisch (unkörperlich) 14,14
abal n$ht_ 6,3
abal üe da, weil 17,4; 33,2 att$po ungeboren 14,13

abäe f. Zahn 13,6 atöipe schamlos, scheulos : mntat-


öipe Dreistigkeit 19,8
aeieis f. Größe, Ausmaß 6,4
aoy und
amheine Imp. kommt! 2,11; 3,11 1. zur Anreihung von Verben 1,[15];
an abermals, wiederum 1,11; 3,4bis.12.13 2,4.7; 3,4.8; 5,1; 6,7.12; 8,3; 11,9;
14,8; 20,6; 24,5; 34,5 12,5.[5].11; 14,1.4; 17,1.6.; 18,5.6.{10}
eti an 14,2 19,2.11.12; 21,11.13; 23,5.15; 25,13; 27,1;
palin an 8,11; 17,[2] 29,10.12.13bis.15; 30,7; 31,4.[8] 33,10;
34,14; 35,13; 36,12; 37,3; 38,2.10.18;
V: Epistula Apostolorum, Indizes 193

39,[7].14; 40,5 bal m. Äußeres 8,[3]


2. zur Anreihung von Nomina und Eigen- nbal n- außerhalb 24,6; 36,15; 37,2
namen 1,6; 2,2; 5,2; 10,4.6; 12,[14] s. auch abal
20,2bis; 21,2; 31,[9]bis; 33,11; 35,2; 36,11;
bel m. Auge 34,15
37,1.14
2.1 vor präpositionellen Verbindungen bvl abal aufgelöst werden 17,13
18,9.⟨11⟩; 19,4; 22,11; 27,3; 33,[8]
bvlk a- ara_ jmdm. zürnen 18,1
2.2 vor Relativsätzen 18,12; 23,8.14;
28,2; 30,6; 31,4 blle blind 40,1.2
3. zur Einleitung oder Anreihung eines blale schwelgen 38,14
Satzes 3,8; 4,5.12; 5,10; 7,13; 8,1.6;
9,10; 10,2.11.14; 14,6.11; 17,12; 18,1.4; brre neu 10,14
20,12; 21,8.9; 23,10; 24,9.10.11.14; 25,5.6;
26,9.[12]; 27,6; 33,1.4.7.13; 34,5.10;
35,6.7.14; 36,1; 37,5.[7].15; 38,[8]; 40,3 e : Q von eire „sein“ (to be) 4,1; 9,7;
„oder“ 2,14 17,14
4. zur Einleitung eines Satzteils 1,11; e : Circumstantialis
3,4; 17,5.9; 21,10; 27,14; 33,10 1. vor Substantiv 2,1; 9,8; 14,14; 17,10;
ayqe alle (zusammen) 20,6; 31,12.13 39,3
2. vor Verb der Suffixkonjugation 37,4
aöeeite zahlreich werden 12,10 3. vor Konjugationsformen (s. dort)
aäe ja, gewiss 7,[1].5 aäo 8,15 eeie : Q zu eire 4,1
a$oyn a- hin zu; hinein 2,5.6; 6,6; 7,10; en zur Negation des Nominalsatzes
35,8.11/12; 37,12/13 „nicht“ 3,15; 38,[7]; 39,3
aärh" hinauf aärh" a- 12,[15]; 23,9/10; für fragendes mhv 37,11
28,12 (corr. ex a$rh"); 29,[8] zur Negation im Zweiteiligen Konjuga-
tionsmuster (s. dort)
aäirn hin zu 35,11
erht f. Versprechen, Verheißung 22,1
a$rh" hinab, unter 9,10; 28,2.12 (corr. in
aärh"); 40,2 -erhy einander 10,14
aün auf, über 1,12; 2,[4].4; 4,12; 9,10; erhä a-, ara_ (ein)halten, bewahren 18,5
13,7/8; 35,1 erhäte 29,15; 33,9 [te]
a[üvoy 23,15 este deiktisch „seht“ 10,14; 12,[3]
aü[nthne 19,6
aärh" aüv_ 12,9; 22,1; 27,9/10 esay m. Schaf 37,1.2
aärh" aünthne 18,13/14 et- Relativpronomen
a$rh" aüv_ unter 28,2/3 1. im Präsens I und Futur I
2. vor präpositioneller Verbindung 5,3;
19,14; 21,[7]; 35,18
baabe stolz, hochgemut sein 27,5 net- 5,1.2
babervme prahlen 27,14 s. auch bei mmo
beke m. Lohn 31,7; 33,10; 39,11 ete Relativpronomen vor Nominalsatz
bvk gehen 21,10; 3,1.3.7; 6,1.12; 7,10; 1,4; 10,7.9; 11,5; 29,1.2.9; 30,2
25,9.12; 26,8; 31,8; 35,8 nete oynt_ 35,3/4
bvk aärh" hinaufgehen 25,11 etere 40,6
bvk a$oyn hineingehen 36,8; 38,1/2 etbe betreffs, über, wegen; um … willen
194 V: Epistula Apostolorum, Indizes

1,9; 4,2; 8,1; 12,8; 14,5.15; 20,9; 30,3; eine ntoot_ bringen (ntoot_ :
32,1; 36,6; 38,3; 39,7; 40,6 semantisch „leer“) 28,12
etbht mit Suff. der 1. Pers. Sing. 9,1
eire n-, mma_
etbht_ 30,10; 36,2.{3}.5; 40,[3?]
1. tun, machen 18,6; 21,5.10; 22,5;
etbe o warum, weshalb 4,1;
24,10; 29,6; 30,11; 21,2; 36,14; 38,13;
29,12.13; 30,14
39,13
etbe pe" deshalb 1,8; 17,8; 19,5;
r- 20,11; 24,[8]
21,12
e_ : eoye 20,9; 25,1; 26,6.9.[10];
etmmo jener, jene, jenes (s. bei mmo) 33,10; 34,5; 39,[8].9
netmmo 33,12; 38,13 ee_s (mit „leerem“ Objekt) 6,9; 20,5bis;
22,3
etpv f. Last 39,7
e_s (mit „leerem“ Objekt) 7,13
eay m. Ehre, Ruhm 6,11; 9,8.9; 12,[14]; Q e 4,1; 9,7; 17,4
20,4 Q eeie 27,9
üi eay verherrlicht werden 13,13 Imperativ ari- 7,14 ari_ 34,4
im Relativsatz e<re 29,3
eoyen öffnen 35,13; 36,1.3
2. begehen, verbringen 8,2.4
eäi f. Vorderteil, Vorderseite : äitaeäi r- 8,8
„vor mir her“ 9,9 3. werden zu : r- 7,4; 31,12bis; 40,[3]
e$ was für eine(r), welche(r) 9,4bis; 17,1; 4. r- Morphem zur Bildung denominaler
18,2; 25,8; 28,4; 34,10bis; 36,6 Verben 3,11; 11,2; 13,3.6.10; 17,7; 18,5;
38,2; 39,6.14; 40,11 und bei den Verben
e$vpe wenn 24,2/3; 39,[3].[10]; 40,10 griechischer Herkunft (s. dort)
eivt m. Vater 5,[3/4].7; 6,11; 7,13; 9,15;
h" m. Haus 35,8.15 10,4bis.12; 14,7; 18,13; 19,7; 20,4.12.14;
21,5/6.[7]; 23,10; 25,7.11; 26,9; 30,13;
hp : Q zu vp zählen, rechnen 22,1 31,9.12.14.15; 33,9.11.; 38,4
ivt 11,4/[5]

ei gehen, kommen 2,12; 3,4.8.14; 5,6; eiwt m. Nagel : Plur. Nägelmale 4,5
14,14; 22,14; 28,2; 35,11 ei$pe wenn 13,8; 29,4/5
i 8,7
ei abal ausziehen, hinausgehen 1,1;
8,12; 34,[7] ke- anderer; auch 3,3.7; 9,12; 12,3; 23,14;
ei a$rh" hinabgehen, herabkommen 24,1; 25,14; 26,15
21,12; 30,3 Plur. kekeye 24,5/6; 26,[14]
eia dann 13,16 änkek[eye] andere 16,4
als Fragepartikel in: eia ... h (ob) … keoye m. ein anderer 40,12
oder 9,3/4 keoy"e f. eine andere 3,3

eibe m. Durst 27,10 koy n-, mma_ setzen, stellen, legen; lassen
kaa_w halten für 40,14
eine m. Gestalt, Aussehen; Ähnlichkeit kaa_ne 14,3; 25,9; 28,2
5,11; 6,9; 8,5/6 kaa_ nsv_ verlassen 25,9; 28,13
ine 10,5 Subst. m. koy abal Vergebung 22,2;
eine n-, mma_ bringen 6,13 33,3.12
n- : nthne abal n- sich fernhalten kvb mal 9,7
von, sich entfernen 1,5
ntk abal n- 19,12 koyi klein, wenig 29,4
V: Epistula Apostolorum, Indizes 195

keke m. Finsternis 15,4; 28,8.12; 29,6 mmo dort, daselbst


semantisch „leer“ 5,13; 12,13; 27,4;
kvk aähy entkleiden : Q kaak aähoy
28,14; 29,7
nackt, schutzlos sein 27,8/9
etmmo jener 2,1; 6,4; 7,6; 28,6;
kloole f. Wolke 9,8 40,9 Plur. netmmo 33,12; 38,13
nmmo von dort 8,12
kto kte-
kte abal n-, mma_ abwenden 18,8 mn zur Negation des Imperativs „nicht!“ 2,9;
(mmvtne) 3,11; 18,6; 31,12bis.14
kvte n-, mma_ suchen, forschen 17,2 mn es ist nicht, gibt nicht 11,4; 37,4(1°)
kvte abal n- abwenden von 18,6/7 mntew hat nicht 12,[12]; 29,7
mpkvte ringsum 13,4 emnqam es ist nicht möglich (Circum-
stantialis) 17,14
kaä m. Erde, Land 4,8.10; 9,10; 25,14;
mnlaaye niemand 30,14
31,15
mn mit; und
kvät m. Feuer 23,1
1. Präposition „mit“ 9,1; 19,7; 20,7.8
nmma" 12,11 (feindlich) neme"
las m. Zunge 34,1 27,12; 35,9 nemek 37,14; 40,13
nemew 38,9 nemen 2,13; 7,8
laaye einer, jemand : neg. niemand 3,2 nemhtne 8,4/5; 14,6
etwas 22,6 2. Konjunktion „und“
laoye 18,7; 38,11 2. 1 zur Verbindung von Substantiven
mnlaaye niemand 30,14 (oder Pronomina) und Eigennamen
lvüä beengen : Q laüä 18,12 1,1.4.11; 3,7; 4,3bis; 5,14ter; 6,11; 8,2.10;
9,11.13.14; 10,5ter.6; 12,9bis; 13,7.[14];
21,11.[13]; 22,2.3.12.15; 23,1.6; 25,10.14;
ma m. Ort 11,11; 14,10bis; 21,[12]; 23,10 26,6bis; 27,7.10; 28,7.8.[8]; 30,8; 33,3;
manöeleet Brautgemach 34,7/8 34,12; 35,3bis.6; 36,12; 37,1.4(2°); 38,2;
39,[5]; [41],[1]
mie f. Wahrheit 27,3 2. 2 zur Verbindung von Objektspronomen
moy sterben 2,13; 37,3 und substantivischem Relativsatz 5,4/5
Q mayt tot 9,11 mine f. Art und Weise 9,4
netmayt die Toten 2,11.15; 14,8 n<mine (von) solcher Art, auf diese
Subst. m. moy Tod 1,5; 4,3; 7,14; 12,9; Weise 11,8; 20,3; 22,7/8; 24,3.15; 25,4;
24,12 29,7; 34,2
meeine m. Zeichen (Wunder) 26,6 mnnse nach, nachdem 7,13; 9,11/12
mieiöe m. Menge 26,2 mntre m. Zeuge : mntmntre f.
ma"äe f. Wunder 23,3; 25,1 Zeugnis 8,11
attributiv wunderbar 6,6 r]mntre bezeugen 1,12

moykä n-, mma_ quälen 30,[7] mntsnays zwölf 25,12/13

makä näht_ betrübt werden 35,1 mpöa n- würdig sein 31,6


< mkaä n-, mma_ jemanden quälen mrre- lieben 10,14
27,[8] Part. Pass. mrreit geliebt 21,5
öp mkaä sich abmühen; leiden 30,5
mrre f. Fessel 22,15
mme wissen, erkennen 4,4.11; 17,5
maste n-, mma_ hassen 27,7
196 V: Epistula Apostolorum, Indizes

* mhte f. zehn 38,4 App. (corr. ex -mise) 20,14; 21,9bis


nek 28,6; 34,2
mhte f. Mitte : ntmhte n- inmitten,
new 3,1.6; 7,5; 8,13; 9,2.11; 10,1.7;
zwischen 1,14; 9,14
11,[6]; 12,[2]; 13,[15]; 17,2.12; 18,14;
moyte a-, ara_ rufen, nennen 3,8/9; 19,11.15; 23,2; 24,[5].13; 25,[7]; 26,3;
25,4; 31,14; 39,5 28,1.5.10; 29,9; 30,9.13; 31,3.10.13;
krähen 8,9 32,10; 33,14; 34,9; 35,14; 36,5.8; 37,[8].
11; 38,5; 39,1.13
mtan zur Ruhe gelangen 11,[9]; 12,1;
nes 2,12.15; 3,5
16,[3]
nen 2,12; 3,4.11; 7,1.6; 9,3.5; 10,3;
Subst. m. mtan Ruhe 23,2
11,[1].6.7.8; 12,3; 13,[15]; 14,1.2.3;
matn]es f. Ruhe 37,4
17,1.3.4.9; 18,2; 19,3.10.[12].14; 20,1;
meoye denken 3,9 23,[6]; 24,[7]; 25,2.10; 26,4.7; 28,3; 30,10;
Subst. m. meoye Gedanke 1,11 31,1.3.5.8.11.14; 32,2.4.12; 34,3.11; 35,2;
meye denken 6,2 36,4.7.10; 37,[9].10; 38,1
rpmeye denken 7,2 nhtne 1,9; 4,2; 5,1; 7,2; 9,6; 10,13;
Subst. m. rpmeye das Gedenken 8,10 11,10; 13,11; 14,7.10.11; 17,10; 18,6;
Imp. ari-pmeye 7,14 19,6.9; 20,7; 22,3.14; 23,7.11; 26,11.12;
maä- Morphem zur Bildung von Ordinal- 31,14; 32,5.13; 33,11; 34,4; 40,[8]
zahlen 2,1; 6,1; 10,9 ney 1,7; 2,8bis; 3,4; 21,6.11.12; 22,14;
23,5; 25,[6]; 26,13.14; 28,9; 32,15; 33,5;
maaäe einhergehen, wandern 1,[1/2]; 35,13; 36,1.3; 38,[6]
27,6.10.13
n- zur Einleitung modaler Bestimmung
moyä n-, mma_ füllen : Subst. m. 6,4; 12,[4]; 18,12; 20,[9]; 21,15.[15] 25,8
moyä Fülle 10,5; 11,5 vor Infinitiv 36,4
mäit m. Norden vor Ausdruck der Häufigkeit 3,13; 9,7;
samäit Norden 26,2 17,9; 18,{10}; 19,1

moy$ a-, ara_ blicken 4,7 n-, mma_ / nma_ Präposition des Akkusativs
n- 2,3.8; 4,4.6.13; 5,1.4.9.13 (1°) etc.
me$e vielleicht 3,15 (s. auch die Rektion der Verben)
mma_ 12,5; 18,1.9/10; 23,[5]
nma_ 1,13; 7,4; 18,10; 19,2; 27,7.8;
n- best. Artikel Plur. passim 36,14
ni- 24.10.[15].15; 37,11 mmvtne 22,[11]
n- Attributverbinder 1,6.8.14(2°); abal nmay weg von ihnen 1,5
7.10.11.12(2°); 8,8; 9,7.12.13.⟨13⟩; 10,14; mma_ partitiv 33,15
11,8; 13,3.6; 17,1; 18,2; 21,4.7; 22,1.2; nma_ 27,5/6 reflexiv (?)
25,1.8; 28,4; 34,1.2.6.11.12; 35,2; 36,6; na- Possessivartikel Plural (Till, Kopt.
39,4 Gramm. § 205) 18,5; 21,[4]; 30,3; 38,13
n- of predication (nach A. H. Gardiner) nek- 4,4
1,2; 4,1.13; 7,3; 9,7; 13,6; 14,13; 17,6.14 new- 37,1
25,5.6.; 30,1.4; 31,9 (1° [2°] 3°); 35,5 nn- 4,13; 24,15
netn- 10,14; 11,12
n- zum Anschluss des Genitivs noy- 33,4; 35,14; 36,6.10; 38,3.6
1,10.14 (1°); 4,5.6; 5,2.8.13 (2°) etc.
na Possessivpräfix Plur. (Till, Kopt.
n-, ne_ Präposition des Dativs Gramm. § 203) 18,2; 38,[4]
n- 6,14; 7,8; 9,13; 11,12; 12,12 etc.
ne" 3,2; 5,4.6; 6,3; 7,11; 18,12; 19,[8];
V: Epistula Apostolorum, Indizes 197

na gehen 10,12 ntn- von, bei : ntethne 13,13


Q nhy gehen, auf dem Weg sein 5,7; ntoot_ 15,3 (in fragmentiertem Text)
9,1.10; 10,3; 12,[2]; 25,10; 37,12
ntvtne abs. Personalpronomen 2. Pers.
nnhy 9,3
Pl. „ihr“ 1,4/5; 7,13/14; 11,[13]; 14,15;
nae sich erbarmen 14,1; 19,12; 31,4; 22,10; 25,12; 26,8; 38,9
38,6; 40,10
ntaw abs. Personalpronomen 3. Pers. Sing.
Subst. m. Barmherzigkeit 36,12
m. „er“ 3,15
ne Fragepartikel 2,14; 39,1
ntaw (unpersönlich) hingegen, aber;
ne Kurzform des Demonstrativpron. Pl. vielmehr 21,5; 22,[8]; 25,2; 27,2.13
(Till, Kopt. Gramm. § 201)
nhy Q von na „gehen“, s. daselbst
1. Subjekt Pl. im zweigliedrigen Nominal-
nhy abal herauskommen 8,7
satz 9,3; 34,13; 38,3
2. Kopula Pl. im dreigliedrigen Nominal- noyoyä sich (um)wenden, zurückkehren;
satz 24,14; 34,10bis; 35,2; 36,9; 38,4; sich bekehren : nayä_ 3,5; 33,7; 39,10
39,2
naöe- groß, viel sein : naöv_ 37,4
no a-, ara_ sehen 4,8; 10,11.12; 11,1;
naärn- bei 12,13
21,8; 24,[14].15; 25,3; 39,13; 40,7.11
naäre_ 40,14
nabe m. Sünde 4,13; 21,3; 33,3.12; 39,7
neäse erwachen 35,10
rnabe sündigen 39,14
rewrnabe Sünder 13,6/7; 40,11 naäte glauben
atnaäte ungläubig 4,1/2.[13]/14
ne" abs. Demonstrativpron. Plur. diese,
auch: dies 1,2.4.7; 6,3; 9,12; 11,[8]; 13, n$oyn innen, innerhalb 3,8; 35,15
14; 14,15; 19,10; 20,3.11.14; 22,7; 23,4; n$rh" zur Verstärkung von n$ht_ „in“
24,3; 25,[3]; 27,13; 31,2; 34,2.12; 35,4bis. 1,6; 11,12
15; 36,12; 40,6
n$at hart, schwer sein : Q na$t 23,1
nkate einschlafen 13,1; 34,6/7.9; 35,1.
10; 36,12/13.15; 37,15/38,1; 38,[3] n$ht_ in : s. bei $n in, an, auf
nim all, ganz, jede(r) 11,6; 13,15; 14,2.13; nqi zur Einführung des nachgestellten Sub-
19,12; 22,3.11; 28,14; 31,4; 37,9 jekts 8,6; 12,[7].10; 14,11; 20,4.8.[11].
oyan nim 6,10; 7,4; 13,5 13.14; 24,10; 25,2/3; 39,10
Nebenform üe 9,15
nim wer? welche(r)? 2,8; 26,4.[5]; 36,9
naq groß 1,6; 9,3; 25,1; 33,10; 37,7
namie wahrhaftig 4,11
naqneq n-, mma_ schmähen 27,8
nanoy_ gut sein
petnanoyw Gutes 20,[10]; 39,13
netnanoyoy das Gute 24,8 o was? 2,13; 10,1; 29,11
rewrpet]nanoyw Wohltäter 39,6 etbe o warum? weshalb? 4,1
npr- neg. Imperativ 8,10 29,12.13; 30,14
noyte m. (stets determiniert) Gott 12,13;
13,5; 26,3; 29,9; 34,13; 38,4; 40,6 p- best. Artikel Sing. m. passim
ntak abs. Personalpronomen 2. Sing. m. pe- vor Doppelkonsonanz im Anlaut
„du“ 4,5.7; 12,13; 13,2; 31,10.13 nur 8,7
ntk- 12,13.[14] pi- 32,11; 36,9
198 V: Epistula Apostolorum, Indizes

pa- Possessivartikel Sing. m. (Till, Kopt. 24,4.[7].12/13; 25,[1].[7].11; 26,3.7; 28,1.


Gramm. § 205) 4,3.6; 7,14; 9,8; 10,4bis. 3.5.8/9; 30,8/9.10.13.14; 31,3.7.10.13;
12; 12,9.[14].15 etc. 32,4.10.12; 33,14; 34,9.11; 35,1.13/14;
pk- 40,13 36,5.7.8; 37,[8].11; 38,1.5.6; 38,14/39,1
pw- 5,9; 13,7; 29,8
ps- 7,8
pn- 1,3; 4,[12].14 ri m. Sonne 9,6
petn- 3,12; 8,3; 19,4; 31,15
ro m. Tür 35,11
poy- 5,11; 33,[8]; 36,8; 40,6
Pl. rvoy 8,7
pa Possessivpräfix Sing. m. (Till, Kopt.
raeis wachen 34,6.9; 37,13
Gramm. § 203) 13,7; 38,2
$i nraeis m. Nachtwache 8,8
pe Kurzform des Demonstrativpron. Sing.
rime weinen 2,4.7.8; 34,14; 35,12/13
m. (Till, Kopt. Gramm. § 201)
1. Subjekt im zweigliedrigen Nominal- rvme m. Mensch 14,13/14; 27,9; 28,14;
satz 1,12; 3,10bis; 4,4; 10,8; 11,5; 24,7; 29,11; 39,5.12
29,5.9; 38,5.8 rmmao reich 39,1.3; 40,10
2. Kopula im dreigliedrigen Nominal- rmmaaei (Plur.) 21,2; 38,12/13
satz 1,4; 3,12; 4,2; 10,7.[8]; 13,2.7; 28,2; mntrmmao Reichtum 33,8; 38,14
29,1.2; 30,2.4; 35,6.7; 39,3; 40,[6].[7] rmnäht klug 34,6.11; 35,2
rmnäete (Plur. f.) 34,10; 35,14/15
pe f. Himmel 10,12; 30,4
mntrmnäht f. Klugheit 36,11
Plur. phye 5,2bis.3.8.10; 10,13; 11,[15];
babervme prahlen 27,14
14,9; 16,[4]; 21,8; 23,10; 27,12; 32,1;
33,11.14 rampe f. Jahr 9,12
pv_ Possessivpronomen Sing. m. (Till, ren m. Name 8,1; 22,6; 34,14; 36,10
Kopt. Gramm. § 204) 28,2; 38,5 rro m. König : mntrro f. Königreich
pvtne 38,[7] 5,3; 16,[3/4]; 21,7; 23,11; 25,5.7; 33,14;
pe" abs. Demonstrativpronomen Sing. m. 36,15/37,1; 37,13
„dieser“ 1,4.8; 3,12; 10,8; 17,8; 28,2; rhs m. Süden sarhs 26,1/[2]
29,2; 38,[7]
peei 29,1.6; 30,2 ret_ m. Fuß 4,10
pe" resumptiv vor Relativsatz 1,11,12; rayö m. Sorge 8,2
2,13; 4,2; 21,6 wi rayö Sorge tragen 30,9.11
prie aufgehen : Q pr]ivoy 9,7 reöe sich freuen 19,5; 35,[9]; 37,15;
pvrü abtrennen (pass.) 37,[3] 38,[1]
pvs$ [abal] n-, mma_ verdrehen,
verkehren 1,3 sa m. Seite : nsv_ hinter, nach 1,10; 2,9
pvt laufen 22,[7 (1°)]; 28,7 saäre oben, Oberes 5,1/[2]; 21,[15]
Subst. m. Lauf 22,7 (2°) sa$re unten, Unteres 21,15
samäit Norden 26,2
pv$t sich niederwerfen : pa$t_ne 4,12 sanävtp Sonnenuntergang, Westen
paüe- sprach 3,6 26,1
paüe_ 2,8.12; 3,1.2/3.[11].15; 4,14; san$ae Sonnenaufgang, Osten 26,[1]
7,1.5.6; 8,13.15; 9,2.11.12; 10,1.3; 11,[1]. sarhs Süden 26,1/[2]
5.8; 12,[1].3; 13,[15]; 14,3; 16,5; 17,2.12; se gewiss, ja 31,1; 37,11
18,14; 19,3.11.14.15; 20,[1].14; 23,[1].6;
V: Epistula Apostolorum, Indizes 199

se- hinter, nach 28,7 22,2/3


soy trinken 8,15 Subst. m. 11,11 svtme a-, ara_ (er)hören 13,1; 14,5;
24,14; 26,5; 31,1; 32,6; 34,13; 36,10
sboy f. Lehre 23,14; 24,5; 26,5
svtme nsv_ hören auf 40,12.14
< sboy lehren 23,14; 24,1; 26,15;
30,5; 38,10; 40,13 svtp n-, mma_ erwählen 28,10.11
Q satp 23,12
sabte n-, mma_ bereiten : sbtvt_
14,11; 23,[10] sayne wissen 6,13; 14,4; 19,3
Subst. m. Erkenntnis 27,3
saei$ m. Joch, hier: Paar 1,14
saytne n- mma_ ausstrecken, ebnen
svk n-, mma_ führen, ziehen 40,1
22,[1]
smoy a-, ara_ loben, preisen 6,⟨11⟩ Q soytant 18,12
smat m. Gestalt, Aussehen 12,[3]
$n oysaytne aufrichtig 24,2; 38,9
säime f. Frau 2,2.13
-smht gehorsam : mntsmht f. Gehor-
samkeit 36,11 sa$ m. oder f. Stich, Wunde : s$n-
logxh Lanzenstich 4,6
sno m. zwei 28,11
npsno beide, zu zweit 40,[2].4 sa$ m. (determiniert) der Meister (Jesus)
2,11
san m. Bruder 40,13
Lehrer, Meister 31,12; 32,1.3.10; 33,5
Plur. snhy im Sinne von Gefährten 2,10
svne f. Schwester 3,7; 35,14; 36,7; s$ei schreiben 1,9 Q sh$ 4,8; 23,15
38,3.6
sa$w m. Numerale „sieben“ : sa$w nkvb
svnt blicken : svnt a$oyn hinein- siebenfach, -mal 9,7
blicken 2,6
seqi töricht 34,12; 35,10
Q sant nsv_ hinterherblicken 1,10
Plur. f. seqeoye 34,[8].11; 36,10
sap mal 3,13; 17,9; {18,10}; 19,2
saqne f. Salbe, Salböl 2,3
seepe m. Rest 26,15
spei Plur. Auserwählte 23,11
t- best. Artikel Sing. f. passim
spir m. Rippe, Seite 4,7 <- 11,[8]; 20,3; 22,7; 24,3.15; 25,4;
26,5; 29,7; 35,2.9; 37,12
sapsp n-, mma_ bitten 30,12
spsp- 36,2 ta- Possessivartikel Sing. f. (Till, Kopt.
Gramm. § 205) 4,2; 8,5; 9,9; 12,9.15
seere m. Sauerteig : atseere unge-
tk- 37,15
säuert 9,15
tetn- 5,2; 19,8
svrme sich verirren 30,6 toy- 20,8; 27,14; 40,[7]
Q sarme 20,2; 30,6
te Kurzform des Demonstrativpronomens
Subst. m. Verlorensein, Untergang 1,8;
Sing. f. (Till, Kopt. Gramm. § 201)
22,8; 28,1
1. Subjekt im zweigliedrigen
sto n-, mma_ zurückbringen: ste- Nominalsatz 8,14.15; 10,10; 17,3;
19,9 19,[15]; 36,11
svt a- (mit Infinitiv) weiterhin tun 2,9 2. Kopula im dreigliedrigen Nominalsatz
6,8; 7,12; 11,4; 14,8.12; 18,13; 20,12;
svte n-, mma_ erlösen, erretten 22,10 24,9; 28,13; 35,2
Subst. m. Erlösung, Errettung 10,11; (s. auch tei te t$e s. v. $e)
200 V: Epistula Apostolorum, Indizes

< n-, mma_ geben 10,14 <noy jetzt 3,13; 10,3; 19,[12]; 32,2
<- 28,10; 33,5
tvne
te_ : te|eye 8,12/13 teoye
1. auferstehen 2,11.15; 4,[11]; 12,6; 14,9;
22,14
20,7
< ne_ jmdm. geben 6,3; 21,11
2. aufstehen, sich erheben 4,14; 12,11;
te ne_ 5,4; 21,6.9; 26,14
13,2.4; 20,2
te nhtne 23,11; 26,11.12
Subst. m. Auferstehung 4,3
te nn[ 21,10 unklar
Zusammensetzungen: tnnay n-, mma_ senden 8,6
< mkaä quälen 27,[8] tnay 21,6
< mtan Ruhe geben 23,2 tnnay_ 5,13; 10,2/3; 12,[6]; 13,13;
< sboy lehren 23,14; 24,1; 26,15; 14,11; 29,2
30,5; 38,10; 40,13
toyns n-, mma_ auferwecken
< oybh_ kämpfen gegen 13,4
toynas_ 14,8
< äiv_ sich bekleiden 5,8.9 Q te
äivvt 12,4 tnä m. Flügel 9,8
< äep richten, (ver)urteilen 9,10; tn$o n, mma_ lebendig machen 19,12
24,11; 39,14
tpe Oberes : ntp]e droben 11,11
<e f. fünf s. bei <oy
thr_ all, ganz, jede(r) 10,3.10; 11,4; 13,8;
tba zehntausend 13,3; 34,1 19,4; 25,14
<be f. Finger 4,5.6 pthrw m. das All 5,7; 6,10; 7,4
tei abs. Demonstrativpronomen Sing. f. tsebe eiet_ abal belehren, unter-
„diese“ 6,8; 7,12; 12,4; 18,13; 20,12 weisen 31,4
(s. auch tei te t$e s. v. $e) tseno n-, mma_ ausstatten, schmücken
teko intr. zugrundegehen 17,13 6,5
trans. zugrunde richten, verderben 30,3 tvt zufrieden sein : Q tht 14,4
Subst. m. Untergang 11,12; 22,9 tht n]äht übereinstimmen 19,6/7
mnt[atteko] f. Unvergänglichkeit
11,14/[15] <tvn kämpfen 12,[10]
tvk n-, mma_ legen, werfen 4,4 <oy fünf : maä<oy fünfter 6,1
tvke 4,6 tak_ 8,1 tek_ 9,1; fem. <e 34,11.12; 35,2.9; 37,12
28,13; 35,8 (refl. sich niederlegen) toyv_ Busen : petäitoyvw m.
tvk näht getrost sein, Mut fassen Nachbar, Nächster 27,1; 39,8.9.10
11,8/[9]
teoyo n-, mma_ senden : teoya_
telhl jubeln, frohlocken 18,13 6,12; 11,[5]; 20,12; 23,9; 38,8 teya_
Subst. m. 19,9 35,6
-tm- Infix der Negation 39,14; 40,12.14 verkünden 12,[8]
tamo n-, mma_ belehren, unterweisen : taöeaeiö n-, mma_ predigen, verkün-
tama_ 19,13 digen 8,12; 11,7; 17,4/5; 21,13; 23,[4].5;
25,12.[13]; 26,8; 31,[8].10; 38,10
tvme a-, ara_ berühren, anhaften 4,8 rewtaöeaeiö m. Prediger 17,6
toyme 4,10
täio zu Fall bringen 24,3
tmaio n-, mma_ rechtfertigen 40,5
tväme n-, mma_ rufen, einladen 35,11
tvms n-, mma_ begraben : tams_ 1,15 Q taäme 30,5
V: Epistula Apostolorum, Indizes 201

tämko n-, mma_ peinigen 37,5 oyan und, auch 18,12


oyan nim jede(r), jedes 6,10; 7,4;
t$po n-, mma_ erwerben, hervorbringen
13,5; 22,12; 23,7/8; 29,2/3
31,6
t$pa_ gebären 14,13 oyen intr. sich öffnen 8,6
att$po ungeboren 14,13
oyvn m. Teil : zur Bildung von Bruch-
toyüo n-, mma_ retten : toyüa_ zahlen 9,13bis
13,4/5 14,1 31,5
oynem rechts, Subst. f. die Rechte, rechte
taüro m. Stärkung 23,[3] Hand 11,[4]; 22,1
oynoy f. Stunde 25,[10]
oy unbest. Artikel Sing. 6,5; 8,8.14.15; oyanö m. Wolf 37,2
9,3.4; 10,7.14; 11,1; 13,3; 15,[4]; 17,3.5;
oyvnä abal intr. erscheinen, offenbar wer-
20,[11].13; 21,[6]; 22,8bis; 24,2.4; 25,6.10.
den 2,7/8; 7,7/8; 20,4 24,[9].9/[10]
[10]; 26,2.12.13; 27,3.6.10bis.13; 31,7; 33,
trans. oyvnä abal n- offenbaren 14,1
[10].13; 34,1; 37,4bis; 38,9; 39,[4.6.7].12.
13; 40,1.2.[2].7.11; [41,1bis] oyhr wieviel? 9,12
oye m. eins, einer 5,12; 6,3; 7,15; 22,4; oyte zwischen : oytv_ 40,11.11/12
28,11; 29,5; 31,15; 39,3
oyvöbe antworten 6,14; 7,1.5; 9,4/5;
keoye ein anderer 40,12
14,3; 17,9; 18,{11}; 25,1; 26,7; 28,3.9;
poye poye jeder einzelne 29,14;
31,7; 34,3; 36,3; 37,10; 39,2
32,11; 33,15
oyvöwe 19,2/3
f. oy"e eine 2,10
keoy"e eine andere 3,3 oyön ohne 18,4.8/9.9.11; 33,6; 36,1
oyae_ selbst, eigen 7,11 oyvä : oyaä_ nsv_ jmdm. nachfolgen
oyaetoy 24,1; 39,2 6,1
oyv hinzufügen 23,15 oyv$- wünschen, wollen 2,13
oyv$e 14,2
oybe hin zu, gegen 29,[8]
oybh_ 13,4 oyv$e Wohlgefallen 13,7
oya" wehe! 27,13 oyaäsaäne gebieten 17,4
oyaei 40,5 oyüae" intr. gerettet werden 20,3; 30,6
%oyeie& sich entfernen 1,10 App. oyüe[ei 39,11
oyüe"te gerettet werden 17,13
oyaeine m. Licht 9,7; 10,6; 11,1;
Subst. m. oyüe" Rettung, Heil 12,12;
28,7.11; 29,1.4.5/6; 30,1; 32,7
13,7; 31,6 (oder: gerettet werden)
royaeine erleuchten 11,2
oyvm essen; fressen : oyam_ 37,3
Subst. oyvm 11,11 vn$ leben 2,14; 29,4.15; 39,12
Q an$ 9,10; 16,[5]; 30,7
oyn- zur Einleitung des indeterminierten
Subst. m. vn$ 21,7; 22,2.10; 23,12;
Subjekts im zweigliedrigen Konjugations-
25,6; 26,13; 29,1; 33,3.13
muster (s. bei Präsens I)
oynqam es ist möglich 2,14; 17,12 vp n-, mma_ zählen, rechnen : Q hp 29,5
oynte_ haben 5,13; 28,14; 29,14 vrü verschließen 35,12
35,4 Circumstantialis e(o)ynte_ $n oyvrü sicher, mit Gewissheit 17,5
5,13; 27,3/4 eoynte- 33,15
202 V: Epistula Apostolorum, Indizes

*v$ : a$_ sich einschleichen 27,1 öoyo : öoyv_ ausgießen 2,3


öoyeit vergeblich sein 22,7
öa bis öoyoyt abal m. Entscheidung, Unter-
1. zeitlich 1,8; 3,5; 9,1; 17,1; 18,2 scheidung 20,13/14
2. örtlich (bzw. zu Personen) 2,10;
7,11.13; 21,12; 25,11; 40,13 öara_ öeüe reden, sprechen 7,[8]; 14,6;
3,3.7/8.14; 6,8.12; 8,10; 10,11; 27,4 34,1.12/13
öarvtne 8,7 Subst. m. Wort 1,3; 10,8; 11,[8]; 13,8;
24,[1].1.[15]; 30,3; 36,9; 37,11
öe hundert : oyvn nöe Hundertstel
9,13 öaüne a-, ara_ beschließen 21,11

ökak : s. bei üi öoyqe n-, mma_ niederschlagen,


-werfen 13,5
ölhl beten 30,12 Subst. m. 31,1
öeleet f. Braut : manöeleet m.
Brautgemach 34,7/8; 35,9.11 wi n-, mma_ annehmen, ertragen 14,4
patöeleet m. Bräutigam hinzufügen 23,[14]
35,7.[8].15; 36,2/3; 37,14; 38,2 wi- erheben 29,8
wi rayö Sorge tragen, besorgt sein
ömnoywe m. Frohbotschaft 6,14 30,9.11
öine n-, mma_ fragen, suchen 17,1.3; wi $a- tragen 39,[7]
18,3.{9/10}; 19,1.5.8; 29,10
önt_ 14,2.5; 17,8
öine nsv_ suchen/fragen nach 2,9 äi : äitn durch, unter; bei 1,13; 6,9; 10,11;
36,14
öipe sich schämen 19,1 äivt 5,8 äivvt 12,4
öipe äht_ sich scheuen 21,1/2; äithne betreffend 14,8
30,14; 33,7/8; 38,11; 40,9 äi|[vthn]e 20,6/7
mntatöipe f. Scheulosigkeit, Dreistig- äitaeäi „vor mir her“ 9,9
keit 19,8 äi]te$i vor (zeitl.) 7,3
üi öipe sich scheuen : Subst. m.
Scheu 18,9 äo m. Gesicht 4,[12]; 18,7; 29,8
Ansehen 33,9
övp ara_ aufnehmen, empfangen 35,7 üi äo parteiisch sein 40,3.5
öap_ 7,9 mntüiäo f. Ansehen der Person, Bevor-
rewöap_t m. „meine Zuflucht“ zugung 18,11
12,14; 13,2
öp mkaä sich abmühen; leiden 30,5 äoy_ selbst
äoyt 34,4 äo]yt 26,10; 34,8
öpvp versprechen, verheißen 22,13; 34,2 ä[oy]t 20,5
öhre m. Sohn, Kind 20,14/21,1; 22,10 äoyoyk 4,5
25,4; 26,3; 29,8; 30,1; 34,13 äoyoyw 18,13; 35,10 (unpersönlich)
öeere f. Tochter 38,4 äoyoys 3,6
äoyne 6,14
övs m. Hirte 37,[1] äoythne 12,1; 19,9
öaat Q bedürftig sein, ermangeln 39,4.12 äoye 34,8 äoyoye 23,4; 27,12

öteko m. Gefängnis 8,1.3.7.11; 22,15 ähbe m. Trauer 11,[12]

öey m. Nutzen : röey nutzen, nützlich ävb m. Ding, Sache, Werk 10,7; 11,[6];
sein 17,6; 32,14 13,15; 14,2; 19,[11]; 31,3; 37,9; 38,[7]
V: Epistula Apostolorum, Indizes 203

mit best. Artikel fvb 1,4 äht : äht_ n- angesichts, vor 13,3; 21,2;
Pl. äbhye 1,11 24,10.11; 29,3.6; 32,15 30,14; 33,8.[8]; 38,11.12; 40,[9]
äeeie fallen, zu Fall kommen 20,1; 39,6; äitn durch, bei, unter 1,13; 6,9; 10,11;
40,2 13,9; 36,14
abal äitoot (1. Pers. Sing.) 13,9/10;
äaeine manche, einige 16,[3]
26,9; 32,[8].8/9
äieit m. Grube 40,3 abal äitoot_ 17,3/4.6.7; 31,11; 37,12
äko m. Hunger 27,10 ävtp untergehen (von Gestirnen) : san-
ävtp Sonnenuntergang, Westen 26,1
ähke arm 21,3; 39,[5]; 40,[10]
mntähke f. Armut 27,6 äay schlecht sein 40,1
peuay Schlechtes 20,10; 22,[3]; 24,8
ämat m. Gnade 36,5
rämat Gnade erweisen 38,5/6 äooye m. Tag 17,1; 18,2; 25,10; 36,6
mit best. Artikel fooye 6,4; 7,6; 9,1;
äan : fan es ist notwendig (mit Inf.
20,[9]; 22,1; 28,5/6; 40,8/9
caus.) 24,7
äoyo mehr : näoyo um so mehr, beson-
äen- unbest. Artikel Plur. 9,3; 23,3;
ders 22,[9/10]; 25,2; 38,12
24,4 än- 25,2; 40,6 ä[n- 24,5
äoye zusätzlich 22,14
änke- andere 23,14; 24,1
änkek[eye] 16,4 äaä viele 12,11.12; 17,9; 18,{10}; 19,2;
32,3
änoäe f. Furcht : ränoäe sich
fürchten 3,11; 13,3; 38,12 äiün auf 4,10; 31,15
äep m. Gericht, Urteil : < äep richten, ävüq ausgeschlossen sein 36,7
verurteilen 9,10; 24,11; 39,14
üi äep gerichtet werden 16,[5]
$- können 25,8; 29,8; 34,1
äre m. Oberes, Höhe 14,9
$a- unter 27,5.7.11; 37,8; 39,[7]
ävrp schlafen 13,1
$a- für 30,12
äarö schwer sein : mntäaröäht f. $ara_ für 30,12; 31,2
Langmut, Langmütigkeit 36,12 $ara_ um 9,8
äate f. Weile, Zeit 7,3 $ae aufgehen (von Gestirnen) :
san$ae Sonnenaufgang, Osten 26,[1]
äht m. Herz 3,15; 6,2; 7,8; 14,4; 19,4;
(vgl. Crum, Dict. 725b s. v. ävtp)
32,14
rmnäht klug 34,6.11; 35,2 $ae m. Fest 9,14
Pl. f. rmnäete 34,10; 35,14/15
$e f. Art und Weise 9,4; 25,8; 28,4;
mntrmnäht f. Klugheit 36,11
40,[3[.4
mntöanäthw f. Barmherzigkeit
t$e adverbial „so“ 22,3
26,8/[9]
nt$e wie 9,6; 12,2; 14,7; 20,4;
mntäaröäht f. Langmut, Langmütig-
25,[5].9; 34,4.5; 40,14
keit 36,12
te(e)i te t$e so (verhält es sich)
tvk n[äht getrost sein, Mut fassen
6,8/9; 7,12; 14,8.12; 18,13; 20,12; 24,9;
11,8/9
28,13
tht n]äht übereinstimmen 19,6/7
üasiäht hochmütig 27,9 $i f. Bauch, (Mutter)leib : $ht_ 7,10; 40,7
mntüasiäht f. Hochmut 27,14
$i m. Maß, Ausmaß; Frist 10,6
makä näht Q betrübt sein 35,1
äi]te$i vor (zeitl.) 7,3
204 V: Epistula Apostolorum, Indizes

$i nraeis m. Nachtwache 8,8 $vtb n-, mma_ töten : $atb_ 9,1


$o m. Weg 18,12 $vöw n-, mma_ zerschlagen : $aöw_
13,7
$aei f. Ende 1,8; 27,14/28,1; 40,[7]
$aäte bei 8,8; 33,11
$hm klein 7,3
$aäth_ 31,7
na tpistis $hm Pl. kleingläubig 18,2
$üe gleichwohl 37,15
$moyn acht : pmaä$moyn m. Achtheit
10,9
$amt m. drei 3,13; 32,12; 40,13 üe mehrschichtige Konjunktion
f. $amte : eymaä|[$amte] zu dritt 1. denn, weil 1,3.5; 8,2.4; 13,2.5; 14,4;
2,1/2 19,7; 22,9; 24,[14].15; 25,3; 27,14; 31,15;
33,5 (2°); 35,13; 38,1.3.13 abal üe
$n in, an, auf, mit 1,11; 2,14.15; 3,14;
17,4
4,8.12; 5,2.3.10; 6,5.10; 7,4.5.6; 8,2.5 etc.
2. explikativ vor Eigennamen 2,[1]
von 14,8
3. zur Einführung direkter Rede oder von
aus 22,[3]
Zitaten 2,8.11.12; 3,1.11; 4,1.9.14; 7,[1].
zeitlich 21,1; 28,5
2.⟨6⟩; 8,13; 9,2.5.11.13; 10,1.2.3.14; 11,[1].
n$ht (1. Sing) 10,4; 11,[9]; 12,1; 19,7;
5.8.10; 12,3.10; 14,3.7; 15,[2]; 17,1.2.
30,2
10bis.12; 18,2.14; 19,6.14.15; 20,1.7; 23,2.
n$ht_ 1,6; 3,2; 11,15; 12,5; 13,10; 17,11
[6].7; 24,5.7.13; 25,3.8.10.12; 26,[4].7; 28,
$nthne 2,10; 3,3; 7,15; 26,[11]
1.3.5.9bis; 29,10; 30,9.10.13; 31,1.3.8.10.
$rhi n$ht 11,12/[13] (substantivisch)
12.13.14; 33,15; 34,3.10.11.13; 35,14; 36,
n$rh" n$ht_ 1,6; 29,4; 30,2; 37,5
4.5.8.10; 37,8.10.11; 38,5.7; 39,1 (1°).3;
$oyn Inneres : n$oyn innen 3,8; 35,15 40,4.8
a$oyn hinein 2,5.6; 6,6; 7,10; 35,8.11/ 4. nach Verba dicendi et sentiendi (Objekt-
12; 36,6; 37,12; 38,2 satz) 1,12; 2,15; 3,2.9.10.15; 4,8.12.13;
6,2.13; 7,3; 14,4; 17,15; 18,{9}; 19,3 (2°);
$nan sich nähern 2,5
29,5; 30,5; 33,1.4 (1°); 39,[6]
$vpe werden, entstehen, geschehen 2,5; 5. dass, damit mit Futur II : üana-
4,13; 5,6.10; 7,3.10.11.15; 8,1/2; 9,12.15; „damit wir“ 4,11
10,7.9.11; 11,6.10; 13,12; 17,6.8.11; 18,1; 6. wJs üe als ob 5,11
19,[8]; 20,8.10/11.13; 22,8; 24,6.7; 25,5.6; 7. zur Einleitung der indirekten Frage
26,10; 27,5.12; 28,4; 30,1.4; 31,9; 32,2.9; „ob“ 39,1 (2°)
33,10/11.12; 34,5; 35,5; 37,5.7/8.14
üe Nebenform von nqi 9,15
$vpe n-, ne_ zuteil werden 1,7
Q $oop sein (to be) 1,2.6; 8,3.10; üi n-, mma_ (an)nehmen, empfangen 2,3;
10,4.13; 11,15; 14,13; 15,4; 19,7; 21,15; 8,14 (Pap. xi) 11,14; 23,[9]; 29,11;
30,2 40,[12]
üi- 7,3; 33,2; 36,4; 39,11
$arp m. erster : n$arp zuerst, zuvor
üithne 5,4; 14,9
9,3; 14,10
üi eay verherrlicht werden 13,13
r$arp zuvorkommen 13,10
üi ökak schreien 12,[15]
$aret_ hin zu 34,7 üi äo parteiisch sein 40,3.5
$ray m. Stimme 6,5; 10,6; 12,[15] mntüiäo f. Ansehen der Person, Bevor-
zugung 18,11
$ise m. Leiden 37,3
üoy n-, mma_ sagen 13,11.{12}; 17,15/
$ht_ s. $i f. Bauch, (Mutter)leib 18,1; 18,6; 24,15; 29,7; 34,4
üe- 13,14; 19,10; 30,2
V: Epistula Apostolorum, Indizes 205

üoo_ 10,1; 18,4 ünoy n-, mma_ fragen 17,14


üooye eos dicere 13,9; 24,6 ünoy_ 19,11.13
üoy mmas „sagen“ mit ‚leerem‘
üinüi m. Vergeblichkeit : apüinüi
Objekt 9,5.6; 10,2; 11,9/[10]; 12,[9]/
vergeblich, umsonst 13,6
10.12; 14,7; 15,2; 16,[1]; 17,9.10; 18,1/2;
19,6; 20,6/[7]; 23,7; 25,[9]; 28,9; 31,11/12; üpio n-, mma_ tadeln, beschämen :
34,3; 36,4; 37,[10]; 39,2; 40,8 üoy üpia_ 33,7; 39,8.[10].11.14; 40,[11]
mmay 5,6
üise n-, mma_ erheben 12,14
üoos mit ‚leerem‘ Objekt 2,11.12;
Q üase erhaben 11,2
3,3.4.5/6; 4,2; 7,⟨2⟩.5.6; 28,6; 29,10;
üasiäht hochmütig 27,9
31,14; 40,4
mntüasiäht f. Hochmut 27,14
üv_ Kopf, Haupt 28,12
üoyvt m. zwanzig : oyvn nüoyvt
üa"maeit Weggeleiter 35,5 (Pap. xa"-) Zwanzigstel 9,13
(p)üaeis m. (determiniert) der Herr üv$me m. Befleckung 1,6/7
1,3.12; 2,7; 3.1.5.6.10; 4,14; 7,1.5; 8,13;
üaüe m. Feind 1,[2]; 13,6
9.2.11; 11,[6]; 12,10.13; 13,1.2.4.7.15; 17,
2/3.12; 18,14; 19,[11]; 23,2; 24,5.13; 25,8;
26,4; 28,1.5; 30,9.13; 31,3.13; 32,10; 33, qe nun, ferner 1,4; 2,9; 7,14; 10,1.13;
15; 34,7.10; 35,6.14; 36,5.9; 37,8.12.14; 19,13; 23,4; 29,15; 30,14; 32,11; 34,14;
38,2.[5]; 39,1 36,6.9; 40,7
üvk m. Vollendung 10,10; 11,3 qoy bleiben 8,8; 36,1.15; 37,2
üvk abal trans. erfüllen, vollenden
6,7/8; 8,9/10; 14,12 intrans. 9,13/14; qvb schwach sein : Q qoobe 20,2/[3]
12,7; 13,9 qvlp offenbaren, enthüllen: qalp_ 9,2
üak_ abal 6,12 qvlp abal 5,1; 32,15; 37,9
Q ühk abal 10,6.8; 11,3 qalp_ abal 5,5/6
üvk abal Subst. m. Vollendung
10,10; 11,3 qam f. Kraft 9,3; 26,12
Wundertat 26,6
üekaas dass, damit oynqam es ist möglich 2,14; 17,12
mit Futur III 4,3 emnqam es ist unmöglich 17,4 (Cir-
mit Futur II 6,6.11; 12,7; 13,12; 17,5; cumstantialis)
18,7; 20,3.8.10; 21,[9]; 28,10; 31,5
mit Futurum voluntativum neg. 28,2 qamqme a-, ara_ betasten 4,[10]/11
Tempus nicht erhalten 14,15; 22,14 qine finden 29,10 qn- 2,6
(s. Übersetzung Anm. 60) qnt_ 3,8; 20,2
ün von, seit 14,10; 25,[14] qnqam n- können, vermögen 34,8/9; 36,4
üin m. Macht 5,9; 10,5 qvoy eng sein : Q qhy 18,12
üno zögern 1,9 Subst. m. 18,9 qiü f. Hand 4,5; 22,[1]; 33,4
206 V: Epistula Apostolorum, Indizes

Wörter griechischer Herkunft

ajgaqov" -hv -ovn : Subst. agauon das Gute ajporeißn r-aporei n-, mma_ irreführen,
in Zweifel stürzen 27,1/2
28,6
a=ra ara Fragepartikel 29,14
ajgavph, hJ agaph Liebe 27,4; 32,14;
35,2/3 Liebesmahl 8,10 ajrneißsqai r-arna n-, mma_ verleug-
nen 3,12/13.13/14; 29,12.14
a§ggelo" oJ aggelos Engel 5,11.14;
6,13; 7,3/4.4.7.12; 8,6; 12,2 ajrcavggelo" oJ arxaggelos Erzengel
5,10; 6,5
ajdikiva hJ adikia Ungerechtigkeit,
Unrecht 28,7 ajrchv hJ arxh Pl. himmlische Mächte
5,12
a§diko" -on adikos ungerecht 28,5
ajrcistrathgov" oJ arxistrathgos
ai§sqhsi" aisuhsis Wahrnehmung, Heerführer 5,14
Wahrnehmbarkeit 7,12; 9,4
ajrcwvn oJ arxvn Herrscher; Archont
aijteißn r-aitei bitten 29,10 22,12.15
ajlevktwr oJ alektvr Hahn 8,9 ajsebhv" -ev" asebhs gottlos, Subst.
ajlhqwß" alhuvs wahrhaftig 30,9 Frevler 40,[5]
ajllav alla aber 10,13; 11,4; 21,3; aujlhv hJ aylh Hürde, Pferch 37,1.[2]
27,10
sondern 17,15; 18,8; 33,9; 34,[7].9;
30,7.14 bavptisma tov baptisma Taufe 32,8;
wohlan 2,10; 18,3 33,2
ajmhvn amhn amen; gewiss, wahrlich bareißn r-barei nma_ jmdm. zur Last
äamhn 9,5; 11,9; 14,6; 17,10; 20,6; 23,7; fallen 18,{10}; 19,2
32,12; 40,8 bavsano" oJ basanos Folter, Qual 37,8
amhn 19,6; 32,5
bivo" oJ bios Lebensunterhalt 39,4
ajnavgkh hJ Notwendigkeit, Zwang :
oyanagkh te es ist notwendig, unver-
meidlich 8,14.15; 17,3 gavr gar : zur Feinsemantik s. Bauer/Aland,
ajnavpausi" hJ anapaysis (endzeitliche, WbNT 304–305
ewige) Ruhe 5,3; 11,10; 21,[6]/7.14; 1. begründend: denn 1,5; 4,8; 5,4; 6,2.10.
23,12 13; 8,4.5; 13,10; 22,13; 27,5; 30,10; 31,15;
35,6.12; 38,13; 39,12
ajnavstasi" anastasis Auferstehung 2. erklärend: nämlich 8,15; 9,2.5.6;
12,9; 17,10 11,1.11; 20,14; 21,12; 34,12; 36,12
ajntiv anti anstatt, an Stelle von 39,8 3. folgernd: „also“ 11,13; 14,7; 22,7;
35,2; 36,15
a§pisto" -on apistos ungläubig 17,14 4. bekräftigend: etwa „doch“ (nicht allent-
ajpologiva hJ apologia Rechenschaft halben übersetzt) 17,3; 19,3.6; 23,2.7;
20,8/[9] Entschuldigung, Rechtferti- 24,7; 25,[2]; 28,6; 30,10; 31,4; 32,5; 40,8
gung 29,7
V: Epistula Apostolorum, Indizes 207

gnwßsi" hJ gnvsis Erkenntnis, „Gnosis“ 20,11


36,11
ejlpiv" hJ äelpis Hoffnung 35,3
ejntolhv hJ entolh Gebot 10,14; 18,5;
daivmwn oJ in: fantasia ndaimvn 20,11/12; 21,5; 22,5.9; 23,13/14; 30,1;
Dämonenerscheinung 4,9 33,9 App.; 36,14; 38,13/14
dev de ejxomologeißn r-]ejomologei beken-
1. aber 1,2.7; 3,9.14; 4,10; 5,5.6.14; 6,3. nen 4,[12]/13
8.9.13; 9,5.11; 10,1; 11,5; 12,13; 13,14; 14,
ejxousiva hJ ejoysia Vollmacht 5,4;
5; 20,6; 21,5; 22,4.[10]; 23,[1].[13]; 24,[5];
21,9; 28,10.14; 29,15
25,12; 26,3.13; 28,12; 29,3.5; 30,3.9.10.14;
Gewalt, Herrschaft 22,[12]
31,3.[7]; 32,10.12; 33,14; 34,8.9.14; 36,8.
Plur. himmlische Mächte 5,12
14; 38,[9].12; 39,1.6; 40,1.12
2. und 2,5; 19,8.10; 28,5; 31,10 ejpeiv epei denn, weil 7,10; 23,[5];
(gelegentlich zum bloßen Übergang, dann 27,11; 32,14
nicht übersetzt)
ejrgavth" oJ ergaths „Arbeiter“ (am
diakoneißn dienen: Imp. ari-diakon[ei Wort) 31,9
18,11
e§ti eti ferner, weiterhin, noch 1,11;
diakoniva hJ diakonia (geistlicher) 4,1 eti an 14,2
Dienst 6,8
eujcaristeißn r-eyxaristei n-, ne_
diavkono" oJ diakonos (geistlicher) jmdm. danksagen 34,1
Diener, Diener am „Wort“ 7,11; 31,9;
32,3.9/10; 33,2
h§ h oder
divkaio" -a -on dikaios Subst. Gerech-
1. additiv 9,4; 17,14; 26,4; 36,2
ter 21,[13]; 23,[5]; 28,4; 30,11; 31,1/2
2. adversativ 12,2
dikaiosuvnh hJ dikaiosynh Gerechtig- h … h sei es … sei es 28,4
keit 28,7 eite … h 12,2
distavzein r-distaze zweifeln 3,14; 4,1 h§dh hdh bereits, schon 19,1
duvnami" hJ dynamis Kraft 5,9; 6,4; 8,5;
26,[15]
qusiasthvrion tov uysiasthrion
dwßron tov dvron Geschenk 40,6 (hier: (himmlischer) Altar 6,6
Bestechung)

i%na ina dass, damit (mit Fut. II) 24,7


ejqnikov" -hv -ovn : Subst. äeunikos Heide 37,6
[41,1]
e§qno" tov Volk äeunos 25,14
kakov" -hv -ovn Subst. kakon das Üble, das
eunos 26,15
Böse 22,11; 28,8
eijrhvnh hJ eirhnh Frieden 26,11
kakwß" kak%vs& schlimm, arg 37,6
mit best. Artikel <rhnh 35,3
kalwß" kalvs geziemend, recht 14,6
ei§te … ei§te eite … eite sei es … sei
30,10; 37,9; 38,10
es 29,9/10 eite … h 12,2
ka§n kan auch wenn 33,15
ejkloghv hJ eklogh Auslese, Auswahl
208 V: Epistula Apostolorum, Indizes

katav mit Akk. kata gemäß, entspre- 24,13; 25,2


chend 21,3; 24,11 mntmakarios Seligkeit 24,11
kata täe wie, in der Art von 32,4;
maßllon mehr : posv mallon um wie-
40,4
viel mehr 13,11
kataginwvskein r-kataginvske n-,
marturiva hJ martyria Bezeugung,
mma_ verurteilen 29,11
Zeugnis 1,9
khruvssein r-khrysse n-, ne_ jmdm.
mevn men (zwar) zum bloßen Übergang
predigen, verkündigen 31,5
32,13; 38,1
koinwneißn r-koinvnei a-, ara_ mit men … dev men … de 16,3/4
jmdm. Gemeinschaft haben, teilhaben
mevntoige mentoige indessen, freilich
11,13; 33,13/14
37,13
kolavzein r-kolaze n-, mma_ strafen,
mhv mh Fragepartikel: ob, denn, etwa 7,2;
züchtigen 30,7/8; 37,6
8,13; 17,12; 24,5
kovlasi" hJ kolasis Strafe, Bestrafung
movnon monon allein, nur 18,5; 34,3
21,4; 24,4; 37,[7]
morfhv hJ morfh Gestalt 7,7; 10,5
kovsmo" oJ kosmos die (bewohnte)
Welt 1,2
kranivon tov kranion Schädel(stätte) 2,1 noeißn r-no"e a-, ara_ erkennen
36,[9]; 37,11
krivma tov krima Gericht (jur.) 40,1
nouqeteißn r-noyuetei n-, mma_
krivsi" hJ krisis (endzeitliches) Gericht,
ermahnen, zurechtweisen 33,6
Verurteilung 1,7; 20,13; 21,1; 24,10 28,4;
40,⟨7⟩ k%r&isis (im Pap. ktisis)
kuriakhv hJ kyriakh zum Herrn gehörig oijkonomiva hJ oikonomia Heilsplan
(andere Übersetzung: der Herrentag) 6,11; 14,12
10,9/10
oJmologeißn r-äomologei n-, mma_ / nma_
bekennen 22,5/6; 29,5.13; 36,13
laov" oJ laos Volk (Gottesvolk) 13,8 o§ntw" ontvs tatsächlich, wirklich
(= Ps 10,9) 13,11/12; 17,15
Plur. die Fremdvölker 13,3 (= Ps 10,3)
o%tan otan wenn (zeitl.) 8,9
lh/sthv" oJ Räuber : saei$ nlhsths o%tan … tovte otan … tote wenn
Räuberpaar 1,14 … dann 7,14/15
lovgo" oJ logos der Logos (christol.) oujdev oyde und nicht, auch nicht 31,12
10,7; 30,4
das Wort (Verkündigung) 33,5 ou§te oyte und nicht, auch nicht 29,7/8
oyte … oyte weder … noch 11,11/
lovgch hJ Lanze : s$nlogxh Lanzenstich 4,6 12ter; 21,[1]/2; 40,9/10
lupeißn r-lypei betrübt sein, trauern oujc wJ" oyx vs „nicht, als ob“ 17,13
2,4.7; 8,4; 36,2; 38,2/3
luvph hJ lyph Kummer, Trauer 8,2
[lyp]ei 11,12 pavlin palin abermals, wiederum 12,1
18,14; 24,12; 25,7; 30,13; 40,13
palin an 8,11.14; 17,2 [an]
makavrio" -a -on makarios glückselig parav mit Akk. para mehr als :
V: Epistula Apostolorum, Indizes 209

pa|[rara_]w 9,7/8 sagen 26,13


paravgein r-parage durchschreiten profhvth" oJ profhths Prophet 12,8;
5,7/8.11 13,9; 21,14; 23,6; 34,12; 40,4
Prophetenbuch 4,8/9
paradidovnai rparadidoy überliefern,
ausliefern 21,[3]/4; 24,12 pwß" pvs wie? 10,2
paranomeißn r-paranomei übertreten,
missachten 22,9; 23,13
savrx hJ sarj „Fleisch“, fleischliche Ge-
parqevno" hJ paruenos Jungfrau 34,5/6 stalt, Leiblichkeit 4,3.12; 7,10; 12,4;
14,[14]; 15,1 (Lesung von C. Schmidt);
parousiva hJ paroysia Ankunft
16,2; 17,11; 19,14.15; 20,7; 30,4.8
(eschat.) 9,15
atsarj körperlos 14,14
* parrhsiavzein r-[parrhsiaze] frei-
shmeißon tov shmeion Zeichen 9,9
mütig sprechen 19,10 App.
sofiva hJ sofia Weisheit 5,8.13; 6,9
pavsca tov pasxa Paschafest,
Paschamahl 7,15; 8,3.4 staurov" oJ stayros Kreuz (Christi)
9,9
penqeißn r-penuei klagen 35,13
stauroußn r-stayroy kreuzigen 1,13;
penthkosthv hJ penthkosth Pfingst-
12,5
fest 9,14
sterevwma tov sterevma Firmament
pisteuvein r-pisteye glauben : in statu
6,2
absoluto 3,10; 7,9; 17,15; 20,6; 25,3.8;
29,3; 35,4; 36,13 suneudokeißn r-syneydokei n-,
a-, ara_ glauben an 5,5; 13,14; 17,8; neme_ übereinstimmen mit 38,8/9
22,4bis.12/13; 23,8.9; 24,2; 26,2; 28,14/
sfragiv" hJ sfragis Siegel (der Taufe)
29,1; 32,6; 35,5
32,7/8
n-, ne_ jmdm. glauben 2,14; 3,2.5;
26,4 swßma tov svma Leib, Körper
(Leichnam) 2,4.6
pivsti" hJ pistis Glaube 19,4; 23,4;
27,3; 35,2 swthvr oJ s—V—r Erlöser 1,10; 2,15; 4,14
pistis $hm Kleinglaube 18,2
pistov" -hv -ovn Subst. pistos Glau-
tavfo" oJ tafos Grab 2,5/6
bender 20,11
tevleio" -eiva -eion teleios vollkom-
pneußma tov p—n—a Geist 17,11; 19,15;
men 25,5.6
20,[8]; 26,12
telwvnh" oJ telvnhs Zolleinnehmer
politeuvesqai r-politeyesuai
[41,1]
wandeln, sich ergehen 27,2
tovpo" oJ topos Ort, Platz, Stelle 1,15
povso" in: posv mallon um wieviel
mehr 13,11 tovte tote dann, darauf 2,15/3,1;
3,6.10.15; 4,14; 7,1.5.15; 10,3; 18,{10};
pothvrion tov pothrion Kelch (des
19,2.13/14; 23,6; 26,7; 28,8; 34,2/3; 35,12;
Leidens) 8,14
36,[7]; 37,9/10; 38,[5]
profhteiva hJ profhtia Weissagung
tuvpo" typos Urbild 10,8/9
12,[7]
u%bri" hJ ybris Schmähung 27,5
profhteuvein r-profhteye weis-
210 V: Epistula Apostolorum, Indizes

uJphreteißn r-yphretei (geistlich) carivzein r-xarize gewähren 21,8.[11]


dienen 6,7
cavri" hJ xaris Gnade 35,3
uJpomevnein r-ypomeine ausharren,
dienen 27,4.11
r-ypomine 27,6/7 yuchv hJ cyxh Seele 12,12; 17,11; 20,7;
30,8
uJpomonhv hJ äypomonh Beharrung,
Standhaftigkeit 37,4/5
w= v Interjektion der Anrede: o 2,13;
18,2; 29,11
fantasiva hJ fantasia Gespenst,
Erscheinung 3,9/10; 4,9 wJ" wJs 1. da, weil 25,[8] 2. während
2,6 3. als ob 5,11
fqoneißn r-fuonei beneiden 33,6
oyx vs „nicht, als ob“ 17,13
jmdm. gram sein, etwas nachtragen 18,6
wjfeleißn r-vfelei Nutzen haben 22,6
foreißn r-forei tragen, (Kleidung)
anlegen 14,14
fulhv hJ fylh Volksstamm 25,13

Eigennamen

adam Adam 28,9/10 maria Maria (soror Marthae) 2,2; 3,4.6


arxelaos Archelaus (irrtümlich für Hero- maria|[tmagd]alhnh Maria Magdalene
des Antipas) 1,14 2,2/3
gabrihl Gabriel (archangelus) 5,15; 6,13; mixahl Michael (archangelus) 5,14
7,7; 8,6 pontios peilatos Pontius Pilatus
* ihsoys : I–S pX—S Jesus Christus 1,3.4 1,13
*israhl : i–H—l Israel 25,[14] rafahl Rafael (archangelus) 5,15
korinuos : leg. kerinuos Kerinth 1,1 simvn Simon (Magus) 1,1
kranion „Schädelstätte“ 2,1 oyrihl Uriel (archangelus) 5,15
lazaros Lazarus 21,13 * xristos : pX—S Christus 1,10
marua Martha 2,2bis.12 s. auch * ihsoys
maria Maria (mater domini) 6,14; 7,8.11
Stellenverzeichnis

Die Stellenangaben beziehen sich auf die in dieser Edition verwendete Paragraphen- (§) bzw.
Kapitelzählung (c.) der einzelnen Schriften (bei dem kurzen Ausschnitt aus „Vom Ursprung der
Welt“ wird auf eine Binnenzählung verzichtet), danach folgt jeweils die Nummer der Fußnote
(Anm.) bzw. Annotation zur Übersetzung, in der sich das Zitat oder der Verweis findet. Es wird
nicht differenziert, ob es sich um ein direktes Zitat, eine Paraphrase oder Anspielung im Text
oder um eine nur zum Vergleich herangezogene Stelle handelt.

Abkürzungen

1 ApcJac Apocalypsis Jacobi NHC V, 3 / CTch (Die (erste) Apokalypse des Jakobus)
EpAp Epistula Apostolorum (Apostelbrief)
EpJac Epistula Jacobi apocrypha NHC I, 2 (Der apokryphe Brief des Jakobus)
EpPt Epistula Petri ad Philippum NHC VII, 2 / CTch (Der Brief des Petrus an
Philippus)
OrMundi De origine mundi NHC II, 5 (Vom Ursprung der Welt)

Altes Testament Psalmen


3,2–9 LXX EpAp c. 19 (Anm. 39)
Genesis
3,1–7 EpPt § 43 (Anm. 16)
6,2.4 EpAp c. 43 (Anm. 92) Neues Testament
Exodus
Matthäus
20,5 EpPt § 19 (Anm. 4)
5,3 EpJac § 4 (Annot.)
5,48 EpAp c. 29 (Anm. 67)
Deuteronomium
7,7–11 EpJac § 73 (Annot. a)
4,2 EpAp c. 29 (Anm. 62) 7,7–8 EpAp c. 39 (Anm. 81)
13,1 EpAp c. 29 (Anm. 62) 7,13–14 EpAp c. 24 (Anm. 49)
7,21 EpJac § 27 (Annot. a)
Jesaja EpAp c. 42 (Anm. 89)
7,24–27 EpJac § 53 (Annot. c)
3,10 1 ApcJac § 93 (Anm. 44) 10,17–18 EpPt § 36 (Anm. 11)
5,23 EpAp c. 47 (Anm. 102) 12,31–32 parr. EpJac § 65 (Annot. a)
11,2b–3a 1 ApcJac § 77 (Anm. 30) 13,3–8 EpJac § 53 (Annot. b)
13,10 OrMundi Anm. 3 (S. 127) 13,10–15 EpJac § 43 (Annot. a)
34,7 OrMundi Anm. 2 (S. 127) 13,17 EpAp c. 27 (Anm. 56)
212 Stellenverzeichnis

13,38 EpAp c. 29 (Anm. 66) 18,25 EpJac § 67 (Annot. a)


14,10 EpJac § 41 (Annot. a) 21,12 EpPt § 36 (Anm. 11)
15,13 EpJac § 69 (Annot. a) EpAp c. 15 (Anm. 25)
15,14 EpAp c. 47 (Anm. 101) 21,34 EpJac § 15 (Annot. a)
18,10–14 EpJac § 53 (Annot. a) 22,54–62 EpAp c. 11 (Anm. 12)
18,12f. EpAp c. 25 (Anm. 52) 23,6–12 EpAp c. 9 (Anm. 2)
18,15–17 EpAp c. 48 (Anm. 104) 23,33 EpAp c. 9 (Anm. 5)
19,24 EpJac § 67 (Annot. a) 23,34a 1 ApcJac § 96 (Anm. 45)
19,27–29 parr. EpJac § 26 (Annot. a) 24,1 EpAp c. 9 (Anm. 7)
20,1–15 EpJac § 53 (Annot. e) 24,4–5 EpAp c. 10 (Anm. 8)
20,22 EpAp c. 15 (Anm. 27) 24,11 EpAp c. 10 (Anm. 9)
23,9.8 (sic) EpAp c. 41 (Anm. 86) 24,37 Ms. D EpAp c. 11 (Anm. 11)
24,29 OrMundi Anm. 3 (S. 127) 24,39 EpAp c. 11 (Anm. 14)
OrMundi Anm. 4 (S. 127) 24,49 EpJac § 115 (Annot. a)
24,31 EpAp c. 28 (Anm. 61) EpJac § 118 (Annot. a)
25,1–13 EpJac § 53 (Annot. d) 24,51 EpJac § 118 (Annot. a)
EpAp c. 42 (Anm. 90) EpAp c. 8 (Anm. 1)
26,69–75 EpAp c. 11 (Anm. 12) 24,52 EpJac § 118 (Annot. a)
27,38 EpAp c. 9 (Anm. 3)
28,1ff. EpAp c. 9 (Anm. 7) Johannes
28,5 EpAp c. 10 (Anm. 8)
28,20 EpPt § 31 (Anm. 9) 1,12 EpJac § 74 (Annot. a)
EpPt § 49 (Anm. 25) EpAp c. 43 (Anm. 92)
1,14 EpAp c. 14 (Anm. 23)
Markus 1,33 EpAp c. 13 (Anm. 18)
4,34 EpAp c. 13 (Anm. 18)
4,26–29 EpJac § 53 (Annot. b) 5,24 EpAp c. 13 (Anm. 18)
13,9 EpPt § 36 (Anm. 11) 5,25. 28 EpAp c. 29 (Anm. 68)
13,24 OrMundi Anm. 3 (S. 127) 6,44 EpJac § 99 (Annot. a)
OrMundi Anm. 4 (S. 127) 6,62 EpJac § 105 (Annot. a)
14,53–54 EpAp c. 11 (Anm. 12) 6,63a EpJac § 85 (Annot. a)
14,66–72 EpAp c. 11 (Anm. 12) 6,69 EpJac § 102 (Annot. a)
15,27 EpAp c. 9 (Anm. 3) 7,34 EpJac § 10 (Annot. a)
16,1 EpAp c. 9 (Anm. 7) 8,21 EpJac § 10 (Annot. a)
16,5–6 EpAp c. 10 (Anm. 8) 8,41 EpAp c. 39 (Anm. 79)
9,3 EpAp c. 39 (Anm. 79)
Lukas 10,11–13 EpJac § 53 (Annot. a)
10,12b EpAp c. 44 (Anm. 96)
1,26–28 EpAp c. 14 (Anm. 21) 10,37 EpAp c. 39 (Anm. 79)
1,38 EpAp c. 14 (Anm. 22) 11,52 EpAp c. 43 (Anm. 92)
6,39 EpAp c. 47 (Anm. 101) 12,32 EpJac § 99 (Annot. a)
10,38–41 1 ApcJac § 83 (Anm. 36) 13,34 EpAp c. 18 (Anm. 34)
11,9–10 EpAp c. 39 (Anm. 81) 14,3 EpAp c. 12 (Anm. 16)
12,11 EpPt § 36 (Anm. 11) 14,10. 11 EpAp c. 17 (Anm. 30)
14,28–30 EpJac § 53 (Annot. f) 14,13 EpAp c. 19 (Anm. 41)
15,3–7 EpJac § 53 (Annot. a) 14,15 EpAp c. 24 (Anm. 47)
15,4 EpAp c. 25 (Anm. 52) 14,21 EpAp c. 24 (Anm. 47)
15,8–10 EpJac § 53 (Annot. g) 14,26 EpJac § 78 (Annot. a)
16,16a EpJac § 41 (Annot. a) 15,10 EpAp c. 24 (Anm. 47)
16,19–31 EpAp c. 27 (Anm. 55) 15,26 EpJac § 78 (Annot. a)
Stellenverzeichnis 213

16,10 EpAp c. 29 (Anm. 69) 15,3–4 EpPt § 41 (Anm. 20)


16,17 EpAp c. 29 (Anm. 69) 15,3b–4 EpAp c. 9 (Anm. 4)
16,20 EpJac § 68 (Annot. a) 15,7 EpJac § 100 (Annot. a)
16,23–24 EpJac § 73 (Annot. a) 15,53 EpJac § 107 (Annot. b)
16,25. 29 EpJac § 43 (Annot. a)
16,25.32 EpAp c. 29 (Anm. 68) 2. Korintherbrief
17,1. 5 EpJac § 106 (Annot. a)
17,8 EpJac § 102 (Annot. a) 5,4 EpJac § 107 (Annot. b)
19,2. 5 EpPt § 40 (Anm. 19) 5,10 EpAp c. 26 (Anm. 53)
19,18 EpAp c. 9 (Anm. 3) 11,3 EpPt § 43 (Anm. 16)
19,34 EpAp c. 11 (Anm. 13)
20,11–18 EpAp c. 10 (Anm. 8) Galaterbrief
20,19 EpAp c. 11 (Anm. 10) 2,2 EpAp c. 27 (Anm. 58)
20,24–27 EpAp c. 11 (Anm. 13. 14) 3,13 EpJac § 98 (Annot. a)
20,29 EpJac § 92 (Annot. a) 5,6b EpJac § 54 (Annot. a)
20,29b EpAp c. 29 (Anm. 65)
21,15–17 EpAp c. 11 (Anm. 12) Epheserbrief

Apostelgeschichte 4,4 EpJac § 29 (Annot. a)


5,12 EpAp c. 39 (Anm. 80)
1,8 EpJac § 118 (Annot. a) 6,23–24 EpJac § 1 (Annot. a)
1,9–10a EpJac § 9 (Annot. a)
1,9 EpJac § 118 (Annot. a) Philipperbrief
1,10 EpAp c. 8 (Anm. 1)
1,12 EpJac § 118 (Annot. a) 2,16 EpAp c. 27 (Anm. 58)
2,14–36 EpPt § 39 (Anm. 14) 3,19 EpAp c. 38 (Anm. 75)
2,43 EpPt § 38 (Anm. 13) EpAp c. 47 (Anm. 103)
3,1–10 EpPt § 38 (Anm. 13)
3,15 EpPt § 44 (Anm. 22) 1. Thessalonicherbrief
4,8 EpPt § 40 (Anm. 18)
3,5–8a EpJac § 15 (Annot. a)
4,27 EpAp c. 9 (Anm. 2)
5,6–7 EpJac § 57 (Annot. a)
4,31 EpPt § 47 (Anm. 24)
12,3–11 EpAp c. 15 (Anm. 25)
2. Thessalonicherbrief
13,5 EpJac § 3 (Annot. a)
1,10 EpJac § 74 (Annot. a)
Römerbrief
1. Timotheusbrief
1,2–3 EpJac § 108 (Annot. a)
2,6 EpAp c. 29 (Anm. 64) 2,14 EpPt § 43 (Anm. 16)
2,18 EpJac § 75 (Anm. 38) 3,16b EpJac § 74 (Annot. a)
5,14 EpPt § 43 (Anm. 16)
8,16 EpAp c. 43 (Anm. 92) Hebräerbrief
8,28–29 EpJac § 29 (Annot. a)
13,11 EpJac § 66 (Annot. a) 2,1 EpJac § 47 (Anm. 27)
13,12 EpAp c. 39 (Anm. 80)
14,17 EpAp c. 19 (Anm. 37) Jakobusbrief
4,9 OrMundi Anm. 1 (S. 127)
1. Korintherbrief
5,16 EpAp c. 40 (Anm. 83)
11,26 EpAp c. 15 (Anm. 24)
214 Stellenverzeichnis

1. Petrusbrief Brief des Petrus an Philippus


3,19 EpAp c. 27 (Anm. 55. 56) § 32 EpAp c. 51 (Anm. 106)
§ 35–37 EpJac § 30 (Annot. a)
1. Johannesbrief
Evangelium der Maria
2,4 EpAp c. 27 (Anm. 57)
3,1–2 EpAp c. 43 (Anm. 92) BG 8,22–9,4 EpAp c. 42 (Anm. 91)
BG 18,15–21 EpAp c. 42 (Anm. 91)

Evangelium der Wahrheit


Apocrypha
p. 31,35–32,4 EpJac § 53 (Annot. a)
Ägypterevangelium (NH)
Hebräer-Evangelium
p. 58,24–26 EpPt § 19 (Anm. 4)
Frgm. 2 Vielhauer/Strecker (= Frgm. 6 Frey)
Apokalypse des Adam EpAp c. 19 (Anm. 40)

p. 82,19–83,4 OrMundi Anm. 12 (S. 129) äthiopisches Henochbuch

1. Apokalypse des Jakobus 70,2 EpJac § 107 (Annot. a)


80,6 OrMundi Anm. 4 (S. 133)
§ 31–32 EpJac § 58 (Annot. a)
§ 41–42 EpJac § 31 (Annot. a) Hypostase der Archonten
§ 49 EpJac § 58 (Annot. a)
§ 51–54 EpJac § 58 (Annot. a) p. 89,31–90,18 EpPt § 43 (Anm. 16)
p. 90,29 EpPt § 15 (Anm. 3)
2. Apokalypse des Jakobus
Jubiläen
p. 48,14–20 EpJac § 59 (Annot. a)
p. 50,11–23 1 ApcJac § 2 (Anm. 1) 12,25f EpJac § 2 (Annot. a)

Apokalypse des Petrus (NH) Petrus-Evangelium

p. 76,18–20 OrMundi Anm. 10 (S. 129) 10,39–42 EpAp c. 16 (Anm. 28)


12,50–51 EpAp c. 9 (Anm. 7)
Apokalypse des Petrus (äth.)
Philippusevangelium
c. 1 EpAp c. 16 (Anm. 28)
p. 85,28–32 EpJac § 69 (Annot. a)
Apokryphon des Johannes
De resurrectione (Epist. ad Rheginum)
p. 9,25–31 EpPt § 15 (Anm. 2)
p. 13,8–9 EpPt § 19 (Anm. 4) p. 46,9 1 ApcJac § 79 (Anm. 32)
p. 13,27 EpPt § 15 (Anm. 3) p. 47,14.26 1 ApcJac § 79 (Anm. 32)

Apostelbrief Sophia Jesu Christi

p. 24,12–25,7 EpJac § 17 (Anm. 14) NHC III p. 98,15 / BG p. 90,7f


p. 25,2f EpJac § 17 (Annot. a) 1 ApcJac § 90 (Anm. 43)
p. 34,5–38,9 EpJac § 53 (Annot. d) BG p. 119,3f. 5 1 ApcJac § 90 (Anm. 43)
Stellenverzeichnis 215

Zweiter Logos des Großen Seth Eusebius, Historia ecclesiastica


p. 64,22f EpPt § 19 (Anm. 4) II 23,15 1 ApcJac § 93 (Anm. 44)
II 23,16 1 ApcJac § 96 (Anm. 45)
Testimonium Veritatis
p. 48,4–8 EpPt § 19 (Anm. 4) Eusebius, Onomasicon
1 ApcJac § 39 (Anm. 12)
Thomasevangelium
Logion 22 EpPt § 20 (Anm. 5) Irenaeus: Adversus haereses
Logion 28 EpJac § 15 (Annot. a) I 21,5 1 ApcJac § 51 (Anm. 17)
Logion 34 EpAp c. 47 (Anm. 101) 1 ApcJac § 61 (Anm. 20)
Logion 40 EpJac § 69 (Annot. a)
Logion 44 EpJac § 65 (Annot. a) Manichäische Kephalaia II
Logion 52 EpJac § 41 (Annot. a)
EpAp c. 19 (Anm. 40) p. 13,1–3 EpJac § 31 (Annot. a)
Logion 107 EpJac § 53 (Annot. a) p. 241,9f. EpJac § 81 (Annot. a)
p. 287,9 EpAp c. 46 (Anm. 99)
Tractatus Tripartitus
Manichäisches Psalmenbuch
p. 51,8–15 EpJac § 62 (Annot. a)
PsB II 192,21–241 ApcJac § 83 (Anm. 36)
Zweiter Logos des großen Seth PsB II 194,5 1 ApcJac § 78 (Anm. 31)
PsB II 194,19–221 ApcJac § 83 (Anm. 36)
p. 64,22s EpPt § 19 (Anm. 4)
Pistis Sophia ed. C. Schmidt
S. 12, Z. 2–6 EpAp c. 13 (Anm. 19)
Sonstiges S. 119, Z. 2 1 ApcJac § 90 (Anm. 43)
S. 129, Z. 16.20 1 ApcJac § 90 (Anm. 43)
Brief des Aristeas S. 130, Z. 1 1 ApcJac § 90 (Anm. 43)
S. 131, Z. 4f 1 ApcJac § 90 (Anm. 43)
§6 EpJac § 5 (Annot. a)
Schenute, Contra Origenistas
Epiphanius: Panarion
§ 309 Einl. zu EpAp, S. 135f. mit
36,3,1–4 1 ApcJac § 51 (Anm. 17) Anm. 14
36,3,4–6 1 ApcJac § 61 (Anm. 20)
TSoṭa zit. bei Billerbeck I
13,2 (S. 127 Abs. b)
1 ApcJac § 79 (Anm. 33)

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