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Der Absolutismus

Herausbildung des Absolutismus


 In England behaupteten die Stände, als Parlament, ihre
Stellung als gleichwertige Macht neben dem König. Der
Weg zur parlamentarischen Monarchie stand hier
offen.
 In Polen hingegen erlangten die Stände die Oberhand
über das Königtum. Das Land verfiel in Anarchie und
wurde für Jahrhunderte die Beute machtgieriger
Nachbarn.
 In den meisten anderen europäischen Staaten, u. a. in
Spanien, Portugal und Frankreich, siegte jedoch das
Königtum über die Stände, und der König übte fortan
mehr oder weniger die alleinige Macht aus.
Ursachen
 Die Auflösung der alten sozialen Ordnung in den Wirren
des Zeitalters der Reformation und Glaubenskriege von
1500 bis 1648 hatte ein allgemeines Verlangen nach
Wiederherstellung der staatlichen Ordnung erzeugt.
Diese schien in der Person eines Monarchen am
ehesten verbürgt.
 So kam es zur Herausbildung der Regierungsform des
Absolutismus.
 Diese war für das ganze Zeitalter zwischen dem
Westfälischen Frieden 1648 und der Französischen
Revolution von 1789 namensgebend.
Legitimation des Absolutismus
„Gott ist der König der Könige; ihm kommt
es zu, sie zu unterrichten und zu leiten als
seine Diener ... Die Fürsten handeln also
als Gottes Diener und Statthalter auf
Erden. Durch sie übt er seine Herrschaft
aus ... Deshalb ist ... der königliche Thron
nicht der Thron eines Menschen, sondern
Gottes selber.“
Legitimation
 Im Absolutismus war der Monarch der alleinige
Inhaber der Herrschaftsgewalt.
 Er war nicht an die bestehenden Gesetze des
Landes gebunden, sondern ausschliesslich dem
göttlichen Recht unterworfen. (Gottesgnadentum)
 «Der Staat bin ich»- dieser dem französischen
König Ludwig XIV. zugeschriebene Ausspruch
bringt die Gleichsetzung von Staat und
Herrscher im Absolutismus zum Ausdruck.
Der absolutistische Regierungsstil
 Die absolutistischen Monarchen drangen mit
Anweisungen in alle, auch ursprünglich
autonome gesellschaftliche Bereiche ein.

 Charakteristisch für den absolutistischen


Regierungsstil war auch das Kabinettsystem:
Der Monarch stützte sich auf Räte, die ein von
den anderen Behörden unabhängiges Kabinett
bildeten. Es wurde meist als Geheimer Rat oder
als Staatsrat bezeichnet. Mit seiner Hilfe
betrieben die Monarchen Diplomatie.
Der absolutistische Regierungsstil
 Die Monarchen brachten das Militärwesen unter ihre
Gewalt. Garnisonen und Stadtwachen ersetzten die
bisher üblichen Bürgermilizen.
 Die Söldnerheere verschwanden. An ihre Stelle traten
stehende Heere, die jederzeit verfügbar waren. Der
Fürst warb für diese nun in seinem eigenen Namen
Soldaten an und verpflichtete sie auf sich.
 Er sorgte für Ausrüstung und ernannte Offiziere. Wenn
das Geld knapp wurde, verkaufte er notfalls auch einmal
„seine“ Soldaten.
Der absolutistische Regierungsstil

 Auch die Gerichtshoheit lag in der Hand


des Herrschers.
 Prozessakten wurden nicht mehr von
Juristen und Gerichtshöfen bearbeitet,
sondern allein vom Monarchen, dem ein
Stab juristischer Berater zur Seite stand.
Absolutismus in Preussen
Friedrich Wilhelm I.

 Einschränkung der Hofausgaben


 Staatsverwaltung wie bürgerlicher
Unternehmer
Absolutismus in Preussen
Friedrich Wilhelm I.

Pietismus:
 Gegen einen rein äusserlichen Christenglauben
 Wichtig sind Bekehrung und innere Frömmigkeit
 Ernster Lebenswandel (disziplinierte Arbeit, Verzicht auf Luxus,
Geringschätzung der Standesunterschiede)
Absolutismus in Preussen
Friedrich Wilhelm I.

 Militärische Prinzipien
 Schonungslose Härte

 Despotischer Herrscher
Absolutismus in Preussen
Friedrich II.

 Herrscheramt kann nicht mit


Gottesgnadentum gerechtfertigt werden
 Die Mitglieder eines Staates übertragen
dem Herrscher sein Amt
 Der Herrscher muss als Gegenleistung für
das Glück der Untertanen sorgen
Absolutismus in Preussen
Friedrich II. – Reformen beim Heer

 Wegen Staatssicherung war das Heer eine


wichtige Stütze des Staates und der
Gesellschaft
 Rekrutierungen mussten durchgeführt werden
 Einheimische desertierten oft
 Einführung einer Art allgemeiner Wehrpflicht
 Adlige sehen in der militärischen Laufbahn eine
neue Perspektive
Absolutismus in Preussen
Friedrich II. – Reformen in der Staatsverwaltung

 Neuregelung des Steuerwesens (Akzise)


 Das Beamtentum gewann an Bedeutung
Absolutismus in Preussen
Friedrich II. – Reformen im Rechtswesen

 Abschaffung der Folter und grausamer


Arten der Todesstrafe (Ausnahmen)

 Die alten Vorrechte der höheren Stände


werden nicht beseitigt!
Absolutismus in Preussen
Friedrich II. - Reformen in der Wirtschaft

 Die Bauern blieben weiterhin Unterdrückte


 Importverbote, Exportprämien, Monopole,
Wirtschaftsspionage und Anwerbungen
Absolutismus in Preussen
Friedrich II. – Eine Bilanzierung

 Aus einem zurückgebliebenen Land war


ein wirtschaftlich starker Staat geworden.
 Nachteilig wirkte sich aus, dass jeder im
Staat eine genaue Funktion hatte.
 Der Adel bleibt der wichtigste Stand
 Das Bürgertum ist weiterhin schwach 
kaum politischer Einfluss

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