Sie sind auf Seite 1von 2

Ud.VIII.1.

So hab ich's vernommen: Einstmals weilte der Erhabene in Sāvatthī im Kloster


Anāthapindikos. Da klärte der Erhabene die Mönche durch eine Lehrdarlegung über das
Nirvāna auf, spornte sie an, begeisterte sie, beseligte sie. Und diese Mönche, aufnahmebereit,
aufmerksam, hörten mit ganzem Gemüt hingegeben, offenen Ohres die Lehre.
Aus diesem Anlaß tat der Erhabene aus seiner Schau folgenden Ausspruch:

"Es besteht ein Reich, ihr Mönche,


wo es keine Erdenart gibt,
Wasserart nicht, Feuerart nicht,
Luftart nicht, wo kein Bereich ist
eines unbegrenzten Raumes,
oder endlosen Erfahrens,
oder 'Nicht-Etwas', und auch nicht
'Weder-Wahrnehmung noch keine',
'Diese Welt' und 'jene' – beides
gibt's dort nicht, auch 'Sonne', 'Mond' nicht.

Kommen gibt's dort nicht, so sag ich,


Gehen nicht und kein Sichstützen,
Schwinden nicht und Wiederkommen:
Frei von Stützen, frei von Fort-Gang:
So ist es ganz unabhängig.
Wahrlich: Das ist Leidens Ende."

Ud.VIII.3.
(Einleitung wie Ud.VIII.1)

"Es besteht, Mönche,


das Ungeborene, Ungewordene,
Ungeschaffene, Unzusammengesetzte.
Wenn dieses Ungeborene, Ungeschaffene,
Unzusammengesetzte nicht bestünde,
- nicht wäre dann ein Entrinnen
aus dem Geborenen, Gewordenen,
Geschaffenen, Zusammengesetzten
zu erkennen.

Weil aber dieses Ungeborene,


Ungewordene, Ungeschaffene,
Unzusammengesetzte besteht, Mönche,
deshalb ist ein Entrinnen für das
Geborene, Gewordene, Geschaffene,
Zusammengesetzte zu erkennen."

(Übersetzung Fritz Schäfer)


Brahmanimantaṇika Sutta (MN 49), Abschnitt 25
Bewußtsein, das nicht irgendetwas zuweist1
Unendlich ist, Getrennt von Allem leuchtet2

daran hat die Erdhaftigkeit des Erdelements nicht Anteil, daran hat die Wasserhaftigkeit des
Wasserelements nicht Anteil, daran hat die Feuerhaftigkeit des Feuerelements nicht Anteil,
daran hat die Windhaftigkeit des Windelements nicht Anteil, daran hat die Eigenart der
Lebewesen nicht Anteil, daran hat die Eigenart der Himmelswesen nicht Anteil, daran hat die
Eigenart von Pajāpati nicht Anteil, daran hat die Eigenart von Brahmā nicht Anteil, daran hat
die Eigenart der Himmelswesen des Überströmenden Glanzes nicht Anteil, daran hat die
Eigenart der Himmelswesen der Leuchtenden Herrlichkeit nicht Anteil, daran hat die Eigenart
der Himmelswesen der Großen Erfolge nicht Anteil, daran hat die Eigenart des Überwinders
nicht Anteil, daran hat die Allhaftigkeit von Allem nicht Anteil.

(Übersetzung Kay Zumwinkel)

A.1.10. Das lautere Bewusstsein I (V,9-10)


Lauter, ihr Mönche, ist dieses Bewusstsein; doch es wird verunreinigt von hinzukommenden
Befleckungen.
Lauter, ihr Mönche, ist dieses Bewusstsein; und ist es frei von hinzukommenden
Befleckungen.

(Übersetzung Nyanatiloka/Nyanaponika)

Klares Licht ist dieser Geist. Er ist durch hinzukommende Befleckungen bedeckt.
Klares Licht ist dieser Geist. Er wird von hinzukommenden Befleckungen befreit.

(Übersetzung Peter Gäng)

1
Viññāṇam anidassanam, "nicht-indikatives Bewusstsein" ist das Bewusstsein eines Arahants. Es
determiniert nichts als Grundlage für die Ich-Illusion, es ist "durchsichtig", "nicht auffindbar".
2
Sabbatopabhaμ: Bhikkhu Ñāṇananda versteht den Ablativ sabbato als “ausgehend von” und übersetzt
in “Concept and Reality” mit “lustrous on all sides”. Hier wird er als “getrennt von” aufgefasst, was
vom nachfolgenden Textzusammenhang gestützt wird. Die frühere interpretative Übersetzung des
Verses wurde fallengelassen.

Das könnte Ihnen auch gefallen