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Definition Identität FF
Definition Identität FF
Der Begriff der Identität ist nicht einheitlich festgelegt. Im umfassenden Sinne beschreibt der Begriff der
Identität die einzigartige Kombination von persönlichen und damit unverwechselbaren Eigenschaften eines
Individuums und umfasst dabei beispielsweise den Namen, das Geschlecht und den Beruf etc., durch diese
Eigenschaften lässt sich die Person von anderen Individuen unterscheiden. Aus psychologischer Sicht beschreibt
Identität eine einzigartige Persönlichkeitsstruktur und schließt das Bild ein, welches andere von dir selbst
haben.
Kulturelle Identität
Darunter versteht man das Zugehörigkeitsgefühl eines Menschen oder einer sozialen Gruppe zu einem
bestimmten kulturellen Kollektiv.
Nationale Identität
Sind gemeinschaftliche Überzeugungen, Verhaltensweisen und auch emotionale Bezüge, die
Individuen oder Gruppen als eine Nation verbinden.
kulinarische Identität
Das wesentliche Bedürfnis nach Essen/Nahrung teilt der Mensch dabei mit dem Tier. Kulinarisches Handeln
definiert nicht nur was wir essen, sondern auch wie man dieses Essen bearbeitet und zubereitet und
anschließend, wo, wann und wie gegessen wird sowie wer isst.
Gender Studies
Die Gender Studies beschäftigen sich mit der Rollenzweisung beim Essen und Kochen, über Essenswerbungen
und die Wahrnehmung des Erscheinungsbildes sowie die Deutung von Essstörungen. In 1980er Jahren
kristallisierte sich eine feministische Debatte um die Frage der Deutung von Essstörungen. Eine aus dieser
Debatte hervorgekommen These drückt aus, dass Essstörungen und insbesondere weibliche Esssucht seien
wesentlich durch die Probleme von Frauen im Patriarchat mitbedingt. Die Soziologinnen Marjorie DeVault und
Carole Counihan haben sich mit der Frage auseinandergesetzt, weshalb Frauen auch in Zeiten der Emanzipation
und Berufstätigkeit wenig von der zugeschriebenen Rolle als Ernährerin der Familie loskommen. Man konnte
feststellen, dass auch im Fall der Arbeitstätigkeit der Frauen, diese in der Regel fast für die gesamte
Mahlzeitenplanung, das Einkaufen und die Küchenarbeit verantwortlich sind. Auch in den Haushalten mit
gleicher Arbeitsteilung sind es vorwiegend die Frauen, die alle Abläufe organisierten, indem sie etwa die
Mahlzeiten zusammenstellen und teilweise vorkochten, so dass der Mann nur noch die Küchenarbeit zu Ende
bringen muss.
Soziologie/Anthropologie/Ethnologie
soziologische Sicht Nobert Elias:
Wichtige Impulse für die Esskulturforschung aus soziologischer Sicht hat Nobert Elias geliefert, insbesondere
anhand seines Beispiels der Tischmanieren. Die Peinlichkeitsschwelle wurde in den letzten Jahrhunderten stätig
angehoben. Die Tischregel sind immer komplexer geworden und somit hat sich auch der Essenende
zunehmend diszipliniert außerdem wird Esswerkzeug verwenden. Es wandelte sich vom Fremdzwang des
Essenden im Laufe des 17. und 18 Jahrhundert zum Selbstzwang. Ebenfalls führte Pierre Bourdieu eine
Weiterentwicklung des Elias’schen Ansatzes weiter. Bourdieu ordnete verschiedenen Gesellschaftsschichten
unterschiedliche Vorlieben zu. Er stützte sich in seiner Untersuchung vor allem auf die verschiedenen
Berufsgruppen bezüglich Speisen, Musik, Freizeitverhalten usw. Ebenso zu nenne ist auch Stephen Mennells
vergleichende Studie zur französischen und zur englischen Esskultur. Er untersuchte den Ernährungshabitus in
der französischen Arbeiterschicht der Nachkriegszeit. Laut seiner Studie ziehen männliche Arbeiter demnach
kräftigere Kost wie Fleisch Obst, Gemüse und leichten Speisen vor, weil das Zerlegen oder Schälen und
Verzehren von leichten Speisen nicht dem Habitus der Männer entsprechen, da dies eine gewisse
Körperhaltungen verlangt und dies bedinge wiederum, dass Frauen solche Aufgaben für die Männer
übernehmen und deshalb den Männern nahrhafteren Speisen überlassen werden. Harris sieht in seiner These
die Essgewohnheiten und Esstabus als eine Reaktion auf bestimmte ökonomische und klimatische
Bedingungen, sozusagen einen universellen Schlüssel zur Erklärung aller Nahrungstabus. So versucht er
nachzuweisen, dass das in Indien weithin geltende Verbot, Rindfleisch zu essen eine Konsequenz aus einer
Reihe materieller Gegebenheiten ist. Beispielsweise Ackerbau, in dem die Rinder als Arbeitstiere gehalten
werden, sind unter diesen Bedingungen wesentlich ertragreicher als Viehzucht, für die man weit größere
Weideflächen benötigt. Außerdem ein weiter Grund warum das Rind in Indien als eine Gottheit angesehen
wird, liege daran, dass es als Lieferant von Milch, Kuhdung und Arbeitskraft bei weitem Indiens nützlichstes Tier
ist. Das religiöse Tabu dient nur dazu, ein ökonomisch günstiges System zu bestätigen. Eine umfassende
Betrachtung der Erklärungsversuche macht deutlich, dass es kein universelles Deutungsmuster geben kann.
In diesem Kontext bilden sich neue Forschungsfelder wie auch Forschungsfragen, so etwas der Zusammenhang
zwischen Speisetabus und Nationalismen (wie etwa die Debatten um die Verschärfung des Rindfleischverbots
in Indien oder die nationalistischen Attacken gegen halal-Fleisch in Frankreich durch den Front National).
Fat Studies
Bei den Fat Studies geht es um den Kampf gegen die Diskriminierung beziehungsweise Benachteiligung von
Individuen, die in Hinblick auf festgesetzte Norm zu Übergewichtigen dazugezählt werden. Die Benachteiligung
von übergewichtigen Menschen nicht nur diskursiv, sondern zeigt sich auch materiell etwa in den Maßen von
Flugzeug-, Bus- oder Zugsitzen. Vigarello französischer Historiker und Soziologe zeigt, dass es in allen Epochen
eine Diskriminierung gegeben hat. In Mittelalter und Renaissance wurden vorwiegend etwas vollere und
plumpe Personen mit dummen Bauern in Verbindung gebracht. In der Moderne vor allem das habgierige
Bürgertum. Heute werden dicken Menschen mangelnde Willenskraft zugeschrieben.
Literaturwissenschaften/Kulturwissenschaften
Gerhard Neumann hat in einigen Aufsätzen symbolhafte Funktionen des Essens in einem kulturtheoretischen
Kontext herausgearbeitet. Insbesondere hat er die literarische Rezeption von zwei symbolträchtigen
Bibelszenen dem Apfelbiss und Abendmahl sowie die literarischen Bedeutungen des Hungerkünstlertums
erforscht.
Ernährung und Fremdwahrnehmung -Reiseberichte der Frühen Neuzeit
Handelsreisen, Kreuzzüge und Pilgerfahrten in den Nahen Osten führten in Mittelalter und Früher Neuzeit zur
geistigen Horizonterweiterung durch das Kennenlernen fremder Kulturen, so auch der Speisekultur. Aufgrund
von zahlriechen Aufzeichnungen, insbesondere aus Reiseberichten, führte zum Kennenlernen von fremdem
Lebensmittel sowie deren genau Zubereitung etc. Ein Nahrungsmittel, das in vielen Reiseberichten erwähnt
wird, ist Brot. Brot zählte zu den zentralen Grundnahrungsmitteln in der europäischen Küche des Mittelalters
und der Frühen Neuzeit. Auch in Dernschwams Reiseberichten kommt dem Brot einen großen Stellenwert zu.
Dernschwarm vergleicht auch das heimische Mehl mit dem fremden „rückständigen“ Mehl. Häufig auch die
Bemerkungen der Geschmacklosigkeit bzw. der fehlenden Kochkünste der Frauen. Aus Dernschwarms
Reiseberichten kann man außerdem die Kritik der fehlenden Tischmanieren entnehmen. Er kritisiert die
fehlenden Essenswerkzeuge und erkennt. Hans Dernschwam berichtet zudem desgleichen den Brauch der
Türkinnen, beim Essen am Boden zu sitzen. Es werden alltägliche Lebensmittel der orientalischen Küche
geschildert, es wird viel Rohkost verwend. Der zentrale Punkt dieser Stelle bezieht sich auf das Adjektiv „roh“,
das durch den Vergleich mit dem Tier und dem Verb „fressen“ in Beziehung zum Animalischen gesetzt wird. Die
stereotype Abwertung von bestimmten Volksgruppen oder Ethnien durch den Vergleich der
Ernährungsgewohnheiten mit der Nahrungsaufnahme von Tieren begegnet immer wieder in Reiseberichten.
(werden immer wieder in den Reiseberichten erwähnt)
Alternative Ernährungsrealitäten
Die Bedeutung der persönlichen Biografie für das Ernährungsverhalten
Die Biografie jedes einzelnen Individuums, als Abfolge von Entwicklungen und Erlebnissen, beeinflusst das
Ernährungsverhalten durch mehrere Faktoren. Neben Geschlecht und Alter haben auch die sozioökonomische
Lebenssituation und andere soziale und individuelle Motive Einfluss auf das Ernährungsverhalten. Ernährung
beinhaltet mehrere Ambivalenzen: Geschlechts, Alter, Wohnsituation, Umfeld, sozioökonomische Status,
körperliche Selbstoptimierung…