Sie sind auf Seite 1von 8

Übersichten

Nervenarzt 2010 · 81:277–288 G. Paslakis1 · F. Kiefer1 · A. Diehl1 · B. Alm2 · E. Sobanski2


DOI 10.1007/s00115-009-2916-9 1 Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, Zentralinstitut für
Online publiziert: 29. Januar 2010
Seelische Gesundheit Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim
© Springer-Verlag 2010 2 Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Zentralinstitut für­­ 

Seelische Gesundheit Mannheim

Methylphenidat
Therapieoption bei ADHS und
Suchterkrankung im Erwachsenenalter?

Die Wirksamkeit von Methylphenidat der ADHS im Erwachsenenalter ist gut wie häufigerem und intensiverem Subs-
(MPH) zur Therapie der Aufmerk- belegt [23, 63]. tanzkonsum einhergeht [24, 79].
samkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstö- Die Lebenszeitprävalenz von Suchter- Insbesondere Patienten mit einer
rung (ADHS) im Erwachsenenalter ist krankungen in der Allgemeinbevölkerung ADHS und komorbiden Störungen des
anhand einer Vielzahl von Studien wird mit bis zu 15% angegeben [28], wäh- Sozialverhaltens bzw. dissozialen Persön-
und einer Metaanalyse nachgewie- rend die Lebenszeitprävalenz für komor- lichkeitsstörungen weisen häufig komor-
sen [20, 44, 54]; die deutschen Leitli- bide Suchterkrankungen bei Erwachse- bide Suchterkrankungen auf und müs-
nien zur ADHS des Erwachsenenalters nen mit einer ADHS ca. 50% beträgt [68] sen als „Hochrisikogruppe“ mit beson-
empfehlen MPH als Medikament der und damit 2- bis 3fach höher liegt [25, 43] ders schwerem Verlauf und früherem Al-
1. Wahl [15]. Der Einsatz von MPH bei (Übersicht: [16]). Die Lebenszeitpräva- ter des Erstkonsums, hohem Schweregrad
ADHS und komorbider Suchterkran- lenzraten für komorbiden Alkoholmiss- und hoher Rückfallhäufigkeit der Suchter-
kung wird kontrovers diskutiert. brauch oder -abhängigkeit betragen 17– krankung eingeordnet werden [6, 17, 25].
Die folgende Übersicht stellt den ak- 45% und für komorbiden Drogenmiss-
tuellen Wissensstand zur Ätiologie brauch oder -abhängigkeit 9–30% [80]. Ätiologie von Suchterkrankungen
und Klinik von substanzgebundenen Hierbei konnten zwischen Patienten mit bei ADHS
Suchterkrankungen bei der ADHS im einer ADHS und Kontrollpersonen keine
Erwachsenenalter und zur pharma- signifikanten Unterschiede hinsichtlich Genetik
kologischen Behandlungsoption mit der Präferenz für einzelne Suchtmittel ge-
MPH dar. funden werden (Cannabis 67% vs. 72%, In allen bisher durchgeführten Zwil-
Kokain 23% vs. 21%, Stimulanzien 18% vs. lingsuntersuchungen fand sich bei mo-
Prävalenz und klinische 10%, Sedativa 14% vs. 10%), wobei ADHS- nozygoten Zwillingen in 60–90% eine
Charakteristika von Patienten tendenziell mehr Opioide (16% ADHS bei beiden Geschwistern (Über-
Suchterkrankungen bei ADHS vs. 3%) und Halluzinogene (18% vs. 7%) blick: [69]) mit einem gemittelten Wert
konsumierten und Cannabis in beiden Po- der Erblichkeit von 76% [19]. Damit ge-
Die ADHS ist durch Aufmerksamkeits- pulationen die am häufigsten konsumierte hört die ADHS zu den psychiatrischen
störungen, Hyperaktivität und impul- Substanz darstellte [9, 60]. Die Prävalenz Erkrankungen mit der höchsten Herita-
sives Verhalten gekennzeichnet und eine einer Nikotinabhängigkeit ist mit 40% bei bilität, wobei von einer komplexen Verer-
häufige, im Kindesalter beginnende Er- Erwachsenen mit ADHS allerdings we- bung mit dem Zusammenspiel vieler Ge-
krankung, die sich entsprechend der Er- sentlich höher als in einer Kontrollgrup- ne mit relativ geringem Effekt und Penet-
gebnisse von Verlaufsuntersuchungen bei pe (19%) [33]. In Untersuchungen an kli- ranz und Umwelteinflüssen ausgegangen
bis zu 60% der Betroffenen ins Erwachse- nischen Kollektiven von Suchtkranken wird. In mehreren Kopplungs-, Fall-Kon-
nenalter fortsetzt [8, 51, 79]. Aktuelle epi- fand sich in bis zu 25% der Patienten eine troll- oder Familienstudien fanden sich
demiologische Untersuchungen ergeben komorbide ADHS [18, 81]. Verschiedene Hinweise auf eine ätiologische Bedeutung
Prävalenzraten für das Erwachsenenal- Untersuchungen weisen darauf hin, dass bestimmter Polymorphismen des Dopa-
ter von ca. 4% weltweit [21, 27]. Eine ho- die ADHS den Verlauf der Suchterkran- mintransporters (VNTR, 10-Repeat), Do-
he Lebenszeitprävalenz weiterer psychia- kung moduliert und mit früherem Erster- pamin-D4-Rezeptors (Exon III, VTNR,
trischer Erkrankungen in bis zu 90% bei krankungsalter, rascherer Progression von 7-Repeat), Dopamin-D5-Rezeptors (CA-
Substanzmissbrauch zu -abhängigkeit so- Repeat,­ 148 bp), Dopamin-β-Hydroxyla-

Der Nervenarzt 3 · 2010  | 277


se (Taql A), SNAP-25 (T1065G) und des zen und spielt in der Entwicklung von To-
Serotonintransporters (5-HTTLPR long) leranz und der damit verbundenen Stei-
bei der ADHS [2, 5, 19, 34]. gerung der Drogendosis eine Rolle. Bei
Auch für Suchterkrankungen las- Suchtkranken findet sich in funktionell-
sen sich familiäre Häufungen nachwei- bildgebenden Untersuchungen im Ver-
sen, wobei polygenetische Übertragungs- gleich zu gesunden Kontrollpersonen bei
mechanismen und das Zusammenwir- der Präsentation von drogenassoziierten
ken mehrerer Gene untereinander sowie Reizen, z. B. alkoholischen Getränken, Zi-
mit Umweltfaktoren sehr wahrscheinlich garettenschachteln oder Kokainpulver, ei-
sind. Hierbei fanden sich v. a. Assoziati- ne erhöhte Aktivität im Striatum und in
onen mit genetischen Polymorphismen den Amygdala, während sich eine ver-
der Alkoholdehydrogenase und Aldehyd- minderte Aktivität bei der Präsentati-
dehydrogenase (Ethanolmetabolismus), on von natürlichen Verstärkern wie z. B.
des Zytochroms P450 [61, 77] (Übersicht: Geld oder erotischen Schlüsselreizen fin-
[74]) und des dopaminergen Systems, wie det [22, 78, 85].
im Fall des Dopamin-D2-Rezeptor-A1- Neuere funktionell-bildgebende Studi-
Allels [50], der Polymorphismen des Do- en unter Verwendung von Belohnungspa-
pamin-D1-, -D4- und -D5-Rezeptors, des radigmen ergeben ebenfalls Hinweise für
Dopamintransporters und der Monoami- eine Beteiligung des mesolimbischen Be-
nooxidase (MAO) A (Übersicht: [74]). lohnungssystems bei der ADHS. So konn-
Aus molekulargenetischer Sicht erge- te in einer Studie von Scheres et al. [57] bei
ben sich somit mögliche Zusammenhän- unmedizierten Jugendlichen mit ADHS
ge und gemeinsame Kandidatengene bei eine verminderte Aktivität im ventra-
beiden Störungsbildern [14, 18, 26, 48, 49, len Striatum im Vergleich zu Gesunden
73]. bei Antizipation von Geldgewinn gezeigt
werden. Hierbei waren hyperaktive und
Neuroanatomie impulsive Symptome mit der Aktivität
im ventralen Striatum negativ korreliert.
Ein sehr robust replizierbarer Befund, der Impulsivität wird u. a. als Erklärungsan-
mittels funktionell-bildgebenden Unter- satz für die erhöhte Vulnerabilität gegen-
suchungen bei suchterkrankten Patienten über einer Suchterkrankung postuliert.
unabhängig von der missbrauchten Subs- In einem ähnlichen Studiendesign konn-
tanz nachgewiesen werden kann, betrifft te im Vergleich zu Kontrollpersonen eine
Veränderungen im mesolimbischen Be- verminderte Aktivität im ventralen Stri-
lohnungssystem (bestehend aus Affe- atum bei unmedizierten Erwachsenen
renzen und Efferenzen zwischen ventra­ mit einer ADHS bei der Ankündigung
lem Tegmentum, Präfrontalkortex, Nuc- von potenziellem Geldgewinn gefun-
leus caudatus, Putamen, Nucleus accum- den werden [67]. Ein vermindertes neu-
bens, Hippokampus und Amygdala). Das ronales Ansprechen auf Belohnung bei
mesolimbische Belohnungssystem ist Teil der ADHS könnte ein erhöhtes kompen-
des Motivationssystems, welches Verhal- satorisches Neugierverhalten bzw. „Sen-
ten in Bezug auf natürliche Verstärker wie sation-seeking-Verhalten“ bedingen, das
Nahrung, Sex und soziale Interaktion re- auch mit Suchterkrankungen in Verbin-
guliert. Unter Verstärker („Belohnung“) dung gebracht wird [52, 56]. Unter „sen-
versteht man Reize, die zum Wiederauf- sation seeking“ wird ein Persönlichkeits-
treten der belohnenden Handlung füh- merkmal verstanden, das durch eine Ten-
ren. So modulieren Belohnungen zielge- denz, neue und stimulierende Situationen
richtetes Verhalten und haben einen po- aufzusuchen (z. B. vermehrte Suche nach
sitiven motivationalen Wert [53]. einem Rauschgefühl) und durch die Be-
Das mesolimbische Belohnungssystem reitschaft, dafür ein erhöhtes Risiko ein-
hat eine zentrale Rolle bei der Entstehung zugehen, charakterisiert ist. Ein vermin-
und Aufrechterhaltung von Suchterkran- dertes neuronales Ansprechen auf Beloh-
kungen. Es ist über eine Erhöhung der nung bei der ADHS könnte auch den Ver-
dopaminergen Neurotransmission insbe- such der Selbstmedikation durch Subs-
sondere im Ncl. accumbens ein zentraler tanzkonsum hervorrufen [40]. Diese Be-
Ansatzpunkt aller psychoaktiven Substan- funde weisen darauf hin, dass das meso-

278 |  Der Nervenarzt 3 · 2010


Zusammenfassung · Summary

Nervenarzt 2010 · 81:277–288  DOI 10.1007/s00115-009-2916-9 limbische Belohnungssystem eine wich-


© Springer-Verlag 2010 tige neurobiologische Schnittstelle zwi-
schen Suchterkrankungen und ADHS
G. Paslakis · F. Kiefer · A. Diehl · B. Alm · E. Sobanski
darstellt [67].
Methylphenidat. Therapieoption bei ADHS und Suchterkrankung im
Erwachsenenalter?
Pharmakokinetik von MPH
Zusammenfassung
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts- achtungen zur MPH-Therapie bei Suchtkran- Methylphenidat bewirkt eine reversib-
störung (ADHS) im Erwachsenenalter ist häu- ken mit einer ADHS neben der Reduktion von le Blockade des Dopamintransporters
fig mit komorbiden Suchterkrankungen asso- ADHS-Symptomatik auch eine Verminderung
(DAT) und mit geringerer Affinität auch
ziiert. Behandlungsalgorithmen sind bislang von Craving und Substanzgebrauch. Die The-
nicht verfügbar. Ungeklärt ist insbesondere rapie mit MPH der ADHS des Erwachsenenal- des Noradrenalin- und Serotonintrans-
die Frage, ob der Einsatz von Methylphenidat ters mit komorbider Suchterkrankung sollte porters. Daraus resultiert eine Erhöhung
(MPH) bei erwachsenen Patienten mit ADHS risikoadaptiert und unter besonderer Berück- des extrazellulären Dopamins v. a. im
und komorbider Suchterkrankung gerecht- sichtigung der missbrauchten Substanz, von Stria­tum [64].
fertigt ist. Während tierexperimentelle Stu- Abstinenzmotivation und Qualität der Arzt- Bei einem Vergleich der Pharmakoki-
dien auf ein Suchtpotenzial bei intravenöser Patienten-Beziehung kritisch abgewogen,
netik von oral und intravenös (i.v.) ver-
Applikation hinweisen, scheint für Menschen regelmäßig kontrolliert und in Verbindung
das Missbrauchspotenzial von MPH bei sach- mit suchtmedizinischen und störungsorien- abreichtem MPH konnte gezeigt wer-
gerechtem oralen Einsatz gering zu sein. Ob tierten psychotherapeutischen/psychoedu- den, dass die orale Gabe von MPH keine
eine MPH-Behandlung der ADHS im Kindes- kativen Maßnahmen durchgeführt werden. Euphorisierungsgefühle verursacht. Al-
alter protektiv gegenüber der Entwicklung lerdings fand sich, dass durch i.v. verab-
einer Suchterkrankung im Erwachsenenal- Schlüsselwörter reichtes MPH in Abhängigkeit von der in-
ter wirkt, bleibt kontrovers diskutiert. Bei bis- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstö-
lang noch inkonsistenter Datenlage zeigen rung · Sucht · Alkoholabhängigkeit · Methyl- jizierten Dosis bzw. des Ausmaßes der Do-
einzelne Studien und eigene Verlaufsbeob- phenidat · Erwachsene pamintransporterblockade (mind. >50%)
sowie von der Geschwindigkeit des Dopa-
minanstiegs im Ncl. accumbens Euphori-
Methylphenidate. Therapy option for adults with ADHD and sierungsgefühle ausgelöst werden kön-
comorbid substance use disorder? nen. Bei oraler Gabe kann wegen des lang-
Summary samen Anstiegs der MPH-Plasmakon-
Attention-deficit/hyperactivity disorder (AD- ADHD patients with SUD treated with MPH zentrationen (Cmax. nach 60 min) keine
HD) in adults is often associated with a co- support a reduction not only of ADHD-rela­ Euphorisierung ausgelöst werden. Bei in-
morbid substance use disorder (SUD). To ted symptoms, but also of craving and sub- travenöser Gabe werden ca. 6-mal schnel-
date, no treatment algorithms are avail- stance abuse. The treatment of the adult ler als bei oraler Gabe maximale Plasma-
able. The question of whether the adminis- ADHD with comorbid SUD with MPH should
spiegel erreicht (Cmax. nach 4–10 min).
tration of methylphenidate (MPH) is justi- be conducted after a risk-benefit assess-
fied in the treatment of adult patients with ment, taking into consideration the abused Dies ist der Anflutungsgeschwindigkeit
ADHD and comorbid SUD still remains un- substances, the motivation to abstinence von Kokain vergleichbar, wobei MPH
clear. While animal studies indicate an ad- and the quality of the physician-patient re- mit 90 min deutlicher länger als Kokain
dictive potential of intravenous application lationship; it should be evaluated critical- (20 min) den DAT blockiert. Da in dieser
of the drug, controlled oral treatment with ly, monitored closely and accompanied by Zeit auch keine erneute Euphorisierung
MPH does not seem to carry the potential treatment of the SUD and specific psycho-
for abuse in humans. It remains controver- therapy/psychoeducation. durch eine Wiederholung der Zufuhr von
sial whether MPH treatment of ADHD dur- MPH ausgelöst werden kann, ist der Eu-
ing childhood protects against the develop- Keywords phorisierungseffekt von i.v. appliziertem
ment of SUD during adulthood. Although Attention-deficit/hyperactivity disorder · MPH im Vergleich zu Kokain selbstlimi-
data remain inconsistent, a small number of Substance use disorder · Alcohol depen- tierend [75].
studies and our own clinical observations of dence · Methylphenidate · Adults
Präklinische Ergebnisse zum
Missbrauchspotenzial von MPH

In einem Übersichtsartikel kommen Kol-


lins et al. [30] anhand der Auswertung von
insgesamt 28 – überwiegend an Ratten und
Rhesus-Affen – durchgeführten tierexperi­
mentellen Studien, in denen MPH paren-
teral appliziert wurde, zu dem Schluss,
dass i.v. appliziertes MPH als Suchtmittel
einzustufen ist. In diesen Studien – wie für
die tierexperimentelle Suchtforschung üb-

280 |  Der Nervenarzt 3 · 2010


Übersichten

lich – bediente man sich zur Operationa- Normalisierung der Aktivität dopaminer- keine der Untersuchungen an Patienten
lisierung des Suchtpotenzials klassischer ger Neurone, während gesunde Ratten ei- mit ADHS durchgeführt. In den Studien
Paradigmen wie der Eigenverabreichung ne Zunahme der dopaminergen Neuro- an Kindern mit einer ADHS waren kei-
und der Stimulusdiskrimination. Bei der transmission im ventralen Tegmentum ne derartigen subjektiven Effekte zu be-
Eigenverabreichung konnten sich Ver- zeigten. Diesem Vorgang kommt bei der obachten. In einer späteren Arbeit ka-
suchstiere über einen Katheter – in 10 von Sensitivierung gegenüber Suchtmitteln ei- men Kollins et al. [31] unter Berücksich-
11 Studien intravenös und in einer Studie ne Schlüsselbedeutung zu. Unter Sensiti- tigung der pharmakokinetischen Eigen-
intraperitoneal – selbst MPH applizieren. vierung wird eine Steigerung der Anreiz- schaften von MPH zu dem Ergebnis, dass
Dabei zeigte sich über alle Studien hin- qualität einer Substanz bei wiederholtem im klinischen Setting, d. h. bei Vorliegen
weg eine gesteigerte Selbstverabreichung, Konsum und eine damit verbundene Zu- einer ADHS und oraler Applikation, kei-
die dosisabhängig war. In 6 Studien wurde nahme der Verstärkerintensität verstan- ne Hinweise für ein Missbrauchspotenzi-
parallel Kokain getestet. Dabei erwiesen den, woraus ein zunehmendes Verlangen al von MPH zu finden sind.
sich die Applikationskurven von MPH („Craving“) nach weiterem Substanzkon- Eine Metaanalyse einer retrospektiven
und Kokain als nahezu identisch. Bei der sum resultiert. und 5 prospektiver Studien, die den Zu-
sog. Stimulusdiskrimination wurden Ver- sammenhang einer MPH-Behandlung
suchstiere für eine Substanz (z. B. Koka- Klinische Ergebnisse zum im Kindesalter und einer späteren Such-
in) trainiert und es wurde daraufhin un- Missbrauchspotenzial von MPH terkrankung im Jugendalter im Vergleich
tersucht, ob sie diese von Methylphenidat zu einer im Kindesalter unbehandel-
unterscheiden können. Bei 15 von 17 der In der bereits erwähnten Übersichtsarbeit ten ADHS-Kontrollgruppe untersuchte,
analysierten Studien zur Stimulusdiskri- werteten Kollins et al. [30] auch 32 kli- zeigte ein 1,9fach erhöhtes Risiko für ei-
mination fanden Kollins­ et al. hohe Über- nische Studien zum Missbrauchspotenzial ne Suchterkrankung in der unbehandel-
einstimmungen im Stimulusdiskriminati- von MPH aus. Ähnlich wie bei den tierex- ten im Vergleich zur behandelten Grup-
onstest für MPH, Kokain und Ampheta- perimentellen Studien wurden Substanz- pe. Die Studien, bei denen der Nachun-
min, was auf eine ähnliche Wirkung bzw. selbstverabreichung, Substanzdiskrimi- tersuchungszeitraum im Jugendalter lag,
ein ähnliches Suchtpotenzial deutet. Bei nation und das Auftreten von subjektiven zeigten stärkere protektive Effekte als die
der Interpretation dieser Ergebnisse ist al- Effekten von MPH wie Euphorie- („high“) Studien, bei denen die Nachuntersuchung
lerdings zu berücksichtigen, dass MPH 1.) oder Aktivierungsgefühle („stimulated“) im jungen Erwachsenenalter lag [82].
nur parenteral, 2.) in sehr hohen und weit für die Auswertung herangezogen. Bei der In der sog. Multimodal Treatment Stu-
über den beim Menschen üblichen thera- Interpretation dieser Resultate ist zu be- dy of Children with ADHD (MTA-Studie)
peutischen Dosierungen liegenden Men- rücksichtigen, dass es sich bei den ausge- in den USA [70, 71] wurden 579 Kinder
gen verabreicht wurde und 3.) die suchter- werteten Studien überwiegend um Stu- mit einer ADHS über 14 Monaten pro-
zeugenden Effekte bei gesunden Tieren dien bei Personen ohne ADHS handelte; spektiv untersucht. Die Kinder waren
nachzuweisen waren. Bei der Übertra- nur insgesamt 4 dieser Studien wurden 4 Therapiearmen zugeordnet: Therapie
gung der tierexperimentellen Befunde an Patienten mit einer ADHS durchge- mit MPH, Verhaltenstherapie, Kombina-
auf den Menschen gibt es außerdem auch führt. Bei 22 von 32 Studien wurde MPH tion aus MPH-Behandlung und Verhal-
gewisse Einschränkungen; so ist beispiels- oral verabreicht. Keine dieser Studien war tenstherapie und schließlich hausärztliche
weise die Halbwertszeit von MPH bei Rat- randomisiert und doppelblind placebo- Grundversorgung (z. T. auch mit Medika-
ten kürzer als beim Menschen [32, 76]. kontrolliert. tion, jedoch ohne regelmäßige Kontrolle).
Weitere tierexperimentelle Untersu- Die Ergebnisse der klinischen Studien Die Kinder wurden nach 24 und 36 Mo-
chungen bei Ratten lieferten widersprüch- sind im Vergleich zu den präklinischen naten nachuntersucht. Ein protektiver Ef-
liche Ergebnisse: Während Brandon und Daten heterogener. Nur zwei der 4 Studi- fekt einer MPH-Behandlung auf den spä-
Mitarbeiter [10] bei Ratten nach MPH- en zur Substanzselbstverabreichung erga- teren Substanzkonsum konnte in den
Behandlung eine erhöhte Neigung zu Ko- ben Hinweise für ein Missbrauchspoten- Nachuntersuchungen nicht eindeutig re-
kainkonsum fanden, lieferten Studien im zial von MPH. Dieses den Tierexperi- pliziert werden. So gaben nach 24 Mona-
gleichen experimentellen Design Ergeb- menten widersprechende Ergebnis wurde ten 11,7% aller MTA-Kinder im Vergleich
nisse, die gegen eine suchterzeugende auf die unterschiedlichen Applikations- zu 5,6% der Kinder einer Kontrollgruppe
Wirkung von Methylphenidat sprechen wege zurückgeführt. Andererseits zeigten Substanzkonsum an. Auch nach 36 Mona-
[3, 12, 38]. In einem alternativen Unter- alle 3 Studien zu Substanzdiskriminati- ten fand sich bei den zu diesem Zeitpunkt
suchungsdesign behandelten Shen und onseffekten, dass MPH Dextroampheta- 11- bis 13-jährigen Kinder der MTA-Studie
Choong [62] Ratten, die pränatal Etha- min und Kokain voll ersetzen konnte. In ein im Vergleich zur Kontrollgruppe häu-
nol ausgesetzt wurden, mit MPH. Hierbei 18 von 25 Studien zu subjektiven Effek- figerer Substanzkonsum (17,4% vs. 7,8%).
führt eine pränatale Ethanolexposition zu ten von MPH wurden Effekte wie „high“ Kinder, die während der ersten 14 Monate
einer reduzierten Aktivität dopaminerger oder Craving nachgewiesen. In 8 dieser der MTA-Studie ausschließlich eine medi-
Neurone und gilt als ein Tiermodell für 18 Studien wurde MPH allerdings intra- kamentöse Behandlung mit MPH erhiel-
die ADHS. Bei den ethanolexponierten venös appliziert, 3 von 18 Studien wurden ten, wiesen hierbei der Routinegrundver-
Ratten kam es nach MPH-Gabe zu einer an Patienten mit Kokainmissbrauch und sorgung („community care“) vergleich-

282 |  Der Nervenarzt 3 · 2010


Übersichten

bare Prävalenzraten von Substanzkonsum er­gab eine Zunahme des Stimulanzien- kokainabhängigen Patienten mit ADHS
auf (21,9% bzw. 19%), während Kinder, die missbrauchs unter Studenten von 6,2% eine signifikante Reduktion der ADHS-
eine intensive Verhaltenstherapie bzw. ei- auf 9,9% zwischen 1990 und 1993, wo- Symptomatik gegenüber Placebo bei al-
ne Kombinationsbehandlung aus Verhal- bei der MPH-Missbrauch mit 1% kons- lerdings unverändertem Kokainkonsum
tenstherapie und MPH-Behandlung er- tant blieb [29]. In der Studie von Arria et und Kokain-Craving – andererseits auch
halten hatten, im Nachuntersuchungs- al. [4] gaben 18% der 1208 befragten Stu- keine Verschlechterung des Kokainkon-
zeitraum die geringsten Prävalenzraten denten ohne eine ADHS an der Univer- sumverhaltens. Dahingegen berichten
von Substanzkonsum aufwiesen (13% bzw. sität von Maryland Erfahrungen mit der Levin et al. [35] in einer 14-wöchigen pla-
16%) [47]. Sicherlich ist aber anhand der nichtindizierten Einnahme von Stimu- cebokontrollierten Studie an 106 kokain-
vorhandenen Daten eindeutig die Schluss- lanzien an; zusätzlich bestand eine posi- abhängigen Patienten über eine klinische
folgerung gerechtfertigt, dass eine MPH- tive Assoziation zu Alkohol- bzw. Can- Verbesserung der ADHS-Symptomatik in
Behandlung einer ADHS im Kindesalter nabiskonsummustern. Aus diesen Studi- sowohl der Verum- als auch der Placebo-
nicht die Entwicklung einer Suchterkran- endaten ist nicht auf ein prinzipiell hohes gruppe – beide Gruppen erhielten paral-
kung im Jugendalter begünstigt. Suchtpotenzial von ADHS-Medikamen- lel wöchentlich kognitive Verhaltensthe-
Zwei weitere aktuell publizierte, pro- ten bei Nichterkrankten zu schließen, sie rapie – und über eine signifikante Reduk-
spektiv und kontrolliert durchgeführ- legen jedoch nahe, dass Stimulanzien von tion des Kokainkonsums unter MPH-Be-
te Studien konnten dagegen weder einen Personen mit Drogenerfahrung miss- handlung im Vergleich zu Placebo. In ei-
positiven, noch einen negativen Einfluss bräuchlich verwendet werden. ner weiteren placebokontrollierten 12-
einer Medikation von Kindern mit einer wöchigen Behandlungsstudie an 98 me-
ADHS auf die Entstehung einer Suchter- Medikation suchtkranker thadonsubstituierten Patienten wurde
krankung im Erwachsenenalter belegen. Patienten mit MPH der Einfluss von MPH auf ADHS-Symp-
In der Studie von Mannuzza et al. [39] tomatik und Kokainbeikonsum unter-
wurden 176 Jungen mit einer ADHS im Da bei den meisten pharmakologischen sucht, wobei keine klare Überlegenheit
Alter zwischen 6 und 12 Jahren mit MPH Behandlungsstudien komorbide Suchter- von MPH gegenüber Placebo bezüglich
behandelt und in der Spätadoleszenz bzw. krankungen ein Ausschlusskriterium dar- der Reduktion der ADHS-Symptomatik
im frühen Erwachsenenalter (18,4 und stellen, ist die Datenlage zur MPH-Be- belegt werden konnte, andererseits in der
25,3 Jahre im Durchschnitt) geblindet handlung von erwachsenen Patienten mit MPH-Gruppe auch kein Missbrauch des
nachuntersucht und mit einer Kontroll- einer ADHS und Suchterkrankungen li- Medikaments oder Exazerbation der Ko-
gruppe ohne ADHS verglichen. Hierbei mitiert. Erste Einzelfallberichte deuteten kainsucht auftrat [36]. In einer placebo-
fand sich ein Zusammenhang zwischen aber darauf hin, dass eine MPH-Behand- kontrollierten Studie im Cross-over-De-
spätem Alter bei Behandlungsbeginn und lung von Erwachsenen mit einer ADHS sign über 8 Wochen mit 0,6 mg MPH/kg
Auftreten einer Suchterkrankung, die al- Substanzkonsum und Craving reduziert Körpergewicht [13] an 25 drogenabhän-
lerdings durch das gleichzeitige Vorhan- bzw. die Abstinenz stabilisiert. In einer of- gigen Patienten reduzierte die MPH-Be-
densein einer antisozialen Persönlich- fenen Studie an 12 kokainabhängigen Pati- handlung die ADHS-Symptomatik und
keitsstörung erklärt wurde. Die Studie von enten, die 12 Wochen lang mit 40–80 mg den Substanzkonsum zwar klinisch rele-
Biederman et al. [7] umfasste einen Beob- MPH behandelt wurden, zeigte sich eine vant, aber statistisch nicht signifikant. In
achtungszeitraum von 10 Jahren mit 112 deutliche Verringerung der ADHS-Symp­ einer randomisierten, placebokontrol-
ursprünglich 6- bis 17-jährigen Kindern tomatik sowie des Suchtmittelkonsums lierten 6-wöchigen Studie an 146 erwach-
mit einer ADHS, wobei nur eine Gruppe [37]. In einer offenen Studie von Somoza­ senen Patienten die mit 1,1 mg MPH/kg
davon mit Stimulanzien behandelt wor- et al. [65] an 41 Erwachsenen mit einer Körpergewicht eine höhere MPH-Do-
den war. In dieser Untersuchung fand ADHS und komorbider Kokainabhän- sis erhielten, zeigte sich eine signifikante
sich kein signifikanter Zusammenhang gigkeit zeigte sich unter 10-wöchiger Be- Überlegenheit der MPH-Behandlung bez.
zwischen einer Stimulanzienbehandlung handlung mit MPH sowohl eine Redukti- der Verbesserung der ADHS-Symptoma-
und einer späteren Suchterkrankung. on der ADHS-Symptomatik als auch des tik gegenüber Placebo. Komorbide Stö-
In einer Stellungnahme hat die Bundes­ Kokainkonsums. Schubiner et al. berich- rungen – u. a. auch Suchterkrankungen
ärztekammer [11] die geringe Bedeutung teten [59] über eine langfristige Abstinenz – hatten keinen signifikanten Einfluss auf
von MPH in der Drogenszene und die le- von 3 alkohol- und drogenabhängigen Pa- das Behandlungs-Outcome [66].
diglich sporadisch berichteten Fälle von tienten über 2 bis 3 Jahre unter MPH-Be- Insofern ist die Studienlage bez. ei-
MPH-Missbrauch im Verhältnis zu der handlung. ner Reduktion der ADHS-Symptoma-
mehr als 40 Jahre andauernden Verord- Aktuellere placebokontrollierte Studi- tik durch eine MPH-Behandlung und
nung hervorgehoben. Uneinigkeit be- en, in denen erwachsene Patienten mit des Einflusses auf eine komorbide Sucht­
steht jedoch darüber, welchen Anteil die ADHS und komorbider Suchterkran- erkrankung derzeit uneinheitlich, wobei
missbräuchliche Verwendung des Medi- kung mit MPH behandelt wurden, er- sich in keiner Studie Hinweise auf schwer-
kaments an der verordneten Gesamtmen- bringen weniger einheitliche Ergebnisse. wiegende Nebenwirkungen unter Medi-
ge darstellt. Eine an der Universität von Schubiner et al. [58] beschreiben unter ei- kation mit MPH, noch auf MPH-Miss-
Michigan durchgeführte Untersuchung ner 12-wöchigen MPH-Therapie bei 48 brauch oder eine Exazerbation der beste-

284 |  Der Nervenarzt 3 · 2010


Übersichten

henden Suchterkrankung finden. Auch in der 1. Wahl eingesetzt werden. Patienten Fazit für die Praxis
der klinischen Praxis berichten Patienten mit ADHS und komorbider Abhängigkeit
mit ADHS und Drogenmissbrauch häu- sind der „High-risk-Gruppe“ zuzuord- Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von
fig, dass der Drogenkonsum keine eu- nen. Es besteht Konsens darüber, dass vor MPH im Einsatz bei einer ADHS und ko-
phorisierenden Effekte bewirkt hätte und einer Medikation mit MPH erst eine Ent- morbider Suchterkrankung kann aktu-
dass sie sich klar und geordnet unter MPH giftung erfolgen und die Abstinenz regel- ell nicht abschließend geklärt werden.
fühlen. mäßig kontrolliert bzw. bei schwerer Aus- MPH zeigt im Vergleich zu anderen The-
Im klinischen Alltag wird derzeit bei prägung der Suchtsymptomatik neben ei- rapieoptionen mit Abstand die beste
Patienten mit ADHS und komorbider ner erfolgreichen Entgiftung ggf. auch ei- Wirkung auf die Zielsymptome. Bei ex-
Suchterkrankung MPH sehr zurückhal- ne Entwöhnungsbehandlung durchge- akter Diagnostik und kontrollierter The-
tend eingesetzt; dies ist neben der inkon- führt werden sollte. Derzeit wird nach Ex- rapie der komorbiden Suchterkrankung
sistenten Datenlage auch durch die derzeit pertenkonsensus weiterhin davon ausge- scheint kein zusätzliches Suchtpotenzi-
in Deutschland im Gegensatz zu anderen gangen, dass nach einem Monat stabiler al von einer sachgerechten Behandlung
Ländern, z. B. den USA, noch notwen- Abstinenz das Vorliegen einer ADHS- (retardiert, oral) mit MPH auszugehen.
dige Off-Label-Verordnung von MPH bei Symptomatik reliabel eingeschätzt wer- Insofern ist unserer Ansicht nach eine Be-
Erwachsenen mit ADHS begründet. Für den kann. Bei Patienten mit diesen Cha- handlung mit MPH unter der Vorausset-
den klinischen Umgang schlagen Wolf et rakteristika und relevanter Beeinträchti- zung einer erfolgreichen Entgiftung und
al. [84] vor, die Behandlung mit MPH bei gung durch ADHS sind erst Therapiever- ggf. Entwöhnung, Abstinenz und regel-
Suchterkrankten erst dann zu beginnen, suche mit Medikamenten aus der Nicht- mäßigen Nachsorge auch als Mittel der
wenn zwei Medikamente der 1. Wahl, z. B. stimulanziengruppe (z. B. Atomoxetin 1. Wahl zur Therapie der ADHS bei ko-
trizyklische Antidepressiva, MAO-Hem- oder Bupropion) durchzuführen. Atom- morbider Suchterkrankung zu diskutie-
mer und/oder selektiv noradrenerge An- oxetin wurde bei Erwachsenen mit ADHS ren. Verhaltenstherapeutische Ansätze
tidepressiva erfolglos geblieben sind. Von bereits mit Erfolg eingesetzt [1, 45, 46]. ergänzen dabei die Pharmakotherapie.
verschiedenen anderen Autoren wird da- Bei allen beschriebenen Patientengrup-
hingegen ein risikoadaptierter Behand- pen sollte unretardiertes MPH aufgrund Korrespondenzadresse
lungsansatz unter Beurteilung der Sucht- der Gefahr der missbräuchlichen Verwen- Dr. G. Paslakis
gefährdung vor Behandlungsbeginn emp- dung nicht verordnet werden. Klinik für Abhängiges Ver-
fohlen [42, 72]. Grundsätzlich sind für die Entschei- halten und Suchtmedizin,
­Zentralinstitut für Seelische­
So sind Patienten mit jahrelanger Abs- dung einer Medikation mit MPH immer ­Gesundheit Mannheim,
tinenz von Suchtmitteln hinsichtlich ihrer die Qualität der Arzt-Patient-Beziehung ­Universität Heidelberg
Suchtgefährdung einer „Low-risk-Popu- und die Stabilität des Abstinenzwunsches J5, 68159 Mannheim
lation“ zuzuordnen und bei dieser Zuord- des Patienten von großer Bedeutung. Wei- Georgios.Paslakis@­ 
nung MPH als Medikament der 1. Wahl terhin ist von Relevanz, welche Substanz zi-mannheim.de
zur Behandlung einer ADHS einzuset- konsumiert wurde. Mit Zurückhaltung
Interessenkonflikt.  Der korrespondierende Autor
zen. Dabei wird dringend empfohlen, Re- sollte MPH polytoxikomanen Patienten weist auf folgende Beziehungen hin: Esther Sobanski:
tardpräparate zu verwenden, um das Risi- mit parenteralem Drogenkonsum, Pati- Advisory Boards: Janssen Cilag, Eli Lilly, Referententä-
tigkeit für Medice, Janssen Cilag, Eli Lilly, Novartis. Bar-
ko eines Missbrauchs zu minimieren, und enten, die in der Vorgeschichte mit Dro-
bara Alm: Advisory Board: Eli Lilly, Referententätigkeit
ein regelmäßiges Monitoring der Behand- gen gedealt haben oder Patienten mit dis- für Eli Lilly, Novartis, Wyeth. Alle weiteren Autoren be-
lungs-Adherence sowie eine eingehende sozialen Persönlichkeitsstörungen verord- stätigen: Es besteht kein Interessenkonflikt.
Beratung und Information der Patienten net werden. Problematisch kann die Tat-
durchzuführen. Patienten mit aktuellem sache sein, dass substanzabhängige Pati- Literatur
Substanzmissbrauch sind der Gruppe enten oft höhere Dosen ihrer ADHS-Me-
mittleren Risikos („moderate risk“) zuzu- dikation benötigen. Eine komorbid vorlie-   1. Adler LA, Spencer T, Brown TE et al (2009) Once-
daily atomoxetine for adult attention-deficit/hy-
ordnen. Entsprechend kann auch bei die- gende ADHS sollte in jedem Fall in den peractivity disorder: a 6-month, double-blind trial.
ser Population unter der Voraussetzung Gesamtbehandlungsplan einer Suchter- J Clin Psychopharmacol 29:44–50
eines hochfrequenten und eng überwach- krankung einbezogen und spezifisch be-   2. Albayrak O, Friedel S, Schimmelmann BG et al
(2008) Genetic aspects in attention-deficit/hyper-
ten Monitorings mit regelmäßigen Dro- handelt werden [41], da eine zeitnahe Be- activity disorder. J Neural Transm 115:305–315
genscreenings, sorgfältiger Dokumenta- handlung der ADHS nach einer Entgif-   3. Andersen SL, Arvanitogiannis A, Pliakas AM et al
tion der ausgestellten MPH-Rezepte und tung auch die Prognose der Suchterkran- (2002) Altered responsiveness to cocaine in rats
exposed to methylphenidate during development.
unter Verwendung von Retardpräparaten kung entscheidend bessern kann [83]. Die Nat Neurosci 5:13–14
sowie der regelmäßigen Überprüfung auf konsequente Inanspruchnahme von Psy-   4. Arria AM, Caldeira KM, O’Grady KE et al (2008)
Hinweise eines möglichen MPH-Miss- chotherapie (Verhaltenstherapie) ist ne- Nonmedical use of prescription stimulants among
college students: associations with attention-defi-
brauchs (mehrfach verlorene Rezepte, ben den medikamentösen Interventionen cit-hyperactivity disorder and polydrug use. Phar-
Veränderung von Stimmung und An- unabdingbarer Bestandteil einer Behand- macotherapy 28:156–169
trieb, Psychosezeichen oder Zeichen ei- lung von allen Patienten mit ADHS und
ner Überdosierung) MPH als Medikation komorbider Suchterkrankung [55].

286 |  Der Nervenarzt 3 · 2010


  5. Asherson P (2004) Attention-deficit hyperactivity 22. Hermann D, Smolka MN, Wrase J et al (2006) Blo- 39. Mague SD, Andersen SL, Carlezon WA Jr (2005)
disorder in the post-genomic era. Eur Child Adole- ckade of cue-induced brain activation of abstinent Early developmental exposure to methylphe-
sc Psychiatry 13(1):150–170 alcoholics by a single administration of amisulpri- nidate reduces cocaine-induced potentiation of
  6. Barkley RA, Fischer M, Smallish L (2004) Young de as measured with fMRI. Alcohol Clin Exp Res brain stimulation reward in rats. Biol Psychiatry
adult follow-up of hyperactive children: antisocial 30:1349–1354 57:120–125
activities and drug use. J Child Psychol Psychiatry 23. Jacob CP, Romanos J, Dempfle A et al (2007) Co- 40. Mannuzza S, Klein RG, Truong NL et al (2008)
45:195–211 morbidity of adult attention-deficit/hyperactivi- Age of methylphenidate treatment initiation in
  7. Biederman J, Monuteaux MC, Spencer T et al ty disorder with focus on personality traits and re- children with ADHD and later substance abuse:
(2008) Stimulant therapy and risk for subsequent lated disorders in a tertiary referral center. Eur Arch prospective follow-up into adulthood. Am J Psych-
substance use disorders in male adults with ADHD: Psychiatry Clin Neurosci 257:309–317 iatry 165:604–609.
a naturalistic controlled 10-year follow-up study. 24. Johann M, Bobbe G, Laufkotter R et al (2004) At- 41. Mannuzza S, Klein RG, Bonagura N et al (1991) Hy-
Am J Psychiatry 165:597–603 tention-deficit hyperactivity disorder and alcohol peractive boys almost grown up. V. Replication of
  8. Biederman J, Mick E, Faraone SV (2000) Age-de- dependence: a risk constellation. Psychiatr Prax psychiatric status. Arch Gen Psychiatry 48:77–83
pendent decline of symptoms of attention deficit 31(1):102–104 42. Mariani JJ, Levin FR (2007) Treatment strategies for
hyperactivity disorder: impact of remission defini- 25. Katusic SK, Barbaresi WJ, Colligan RC et al (2005) co-occurring ADHD and substance use disorders.
tion and symptom type. Am J Psychiatry 157:816– Psychostimulant treatment and risk for substance Am J Addict 16(1):45–54
818 abuse among young adults with a history of atten- 43. Marks DJ, Newcorn JH, Halperin JM (2001) Comor-
  9. Biederman J, Wilens T, Mick E et al (1995) Psycho- tion-deficit/hyperactivity disorder: a population- bidity in adults with attention-deficit/hyperactivity
active substance use disorders in adults with at- based, birth cohort study. J Child Adolesc Psycho- disorder. Ann N Y Acad Sci 931:216–238
tention deficit hyperactivity disorder (ADHD): ef- pharmacol 15:764–776 44. Medori R, Ramos-Quiroga JA, Casas M et al (2008)
fects of ADHD and psychiatric comorbidity. Am J 26. Kent L, Doerry U, Hardy E et al (2002) Evidence that A randomized, placebo-controlled trial of three
Psychiatry 152:1652–1658 variation at the serotonin transporter gene influ- fixed dosages of prolonged-release OROS methyl-
10. Brandon CL, Marinelli M, Baker LK et al (2001) En- ences susceptibility to attention deficit hyperacti- phenidate in adults with attention-deficit/hyper-
hanced reactivity and vulnerability to cocaine fol- vity disorder (ADHD): analysis and pooled analysis. activity disorder. Biol Psychiatry 63:981–989
lowing methylphenidate treatment in adolescent Mol Psychiatry 7:908–912 45. Michelson D, Adler L, Spencer T et al (2003) Atom-
rats. Neuropsychopharmacology 25:651–661 27. Kessler RC, Adler L, Barkley R et al (2006) The pre- oxetine in adults with ADHD: two randomized, pla-
11. Bundesärztekammer (2005): Stellungnahme zur valence and correlates of adult ADHD in the Uni- cebo-controlled studies. Biol Psychiatry 53:112–
„Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstö- ted States: results from the National Comorbidity 120
rung (ADHS)“, Langfassung. Verfügbar unter: ht- Survey Replication. Am J Psychiatry 163:716–723 46. Michelson D, Allen AJ, Busner J et al (2002) Once-
tp://www.bundesaerztekammer.de/ downloads/ 28. Kessler RC, Angermeyer M, Anthony JC et al (2007) daily atomoxetine treatment for children and ado-
ADHSLang.pdf Lifetime prevalence and age-of-onset distribu- lescents with attention deficit hyperactivity disor-
12. Carlezon WA Jr, Mague SD, Andersen SL (2003) En- tions of mental disorders in the World Health der: a randomized, placebo-controlled study. Am J
during behavioral effects of early exposure to me- Organization’s World Mental Health Survey Initiati- Psychiatry 159:1896–1901
thylphenidate in rats. Biol Psychiatry 54:1330– ve. World Psychiatry 6:168–176 47. Molina BS, Flory K, Hinshaw SP et al (2007) Delin-
1337 29. Kiefer F, Mann K (2007) Evidence-based treatment quent behavior and emerging substance use in
13. Carpentier PJ, Jong CA de, Dijkstra BA et al (2005) of alcoholism. Nervenarzt 78:1321–1329 the MTA at 36 months: prevalence, course, and
A controlled trial of methylphenidate in adults 30. Klein-Schwartz W (2002) Abuse and toxicity of me- treatment effects. J Am Acad Child Adolesc Psychi-
with attention deficit/hyperactivity disorder and thylphenidate. Curr Opin Pediatr. 14:219–223 atry 46:1028–1040
substance use disorders. Addiction 100:1868–1874 31. Kollins SH, MacDonald EK, Rush CR (2001) Asses- 48. Noble EP (1998) The D2 dopamine receptor gene:
14. Comings DE, Gade-Andavolu R, Gonzalez N et al sing the abuse potential of methylphenidate in a review of association studies in alcoholism and
(2000) Comparison of the role of dopamine, sero- nonhuman and human subjects: a review. Phar- phenotypes. Alcohol 16:33–45
tonin, and noradrenaline genes in ADHD, ODD and macol Biochem Behav 68:611–627 49. Noble EP, Ozkaragoz TZ, Ritchie TL et al (1998) D2
conduct disorder: multivariate regression analysis 32. Kollins SH (2003) Comparing the abuse potenti- and D4 dopamine receptor polymorphisms and
of 20 genes. Clin Genet 57:178–196 al of methylphenidate versus other stimulants: a personality. Am J Med Genet 81:257–267
15. Ebert D, Krause J, Roth-Sackenheim C (2003) review of available evidence and relevance to the 50. Noble EP (2000) Addiction and its reward process
ADHD in adulthood – guidelines based on ex- ADHD patient. J Clin Psychiatry 64 (11):14–18 through polymorphisms of the D2 dopamine re-
pert consensus with DGPPN support. Nervenarzt 33. Kuczenski R, Segal DS (2005) Stimulant actions ceptor gene: a review. Eur Psychiatry 15:79–89
74:939–946 in rodents: implications for attention-deficit/hy- 51. Pliszka S (2007) Practice parameter for the assess-
16. Fallgatter AJ, Jacob CP (2009) Comorbidity of peractivity disorder treatment and potential ment and treatment of children and adolescents
substance use disorders and attention-deficit hy- substance abuse. Biol Psychiatry 57:1391–1396 with attention-deficit/hyperactivity disorder. J Am
peractivity disorders: Pathogenesis and therapy. 34. Lambert NM, Hartsough CS (1998) Prospective Acad Child Adolesc Psychiatry 46:894–921
Nervenarzt Epub ahead of print study of tobacco smoking and substance depen- 52. Reuter J, Raedler T, Rose M et al (2005) Pathologi-
17. Faraone SV, Biederman J, Jetton JG et al (1997) At- dencies among samples of ADHD and non-ADHD cal gambling is linked to reduced activation of the
tention deficit disorder and conduct disorder: lon- participants. J Learn Disabil 31:533–544 mesolimbic reward system. Nat Neurosci 8:147–
gitudinal evidence for a familial subtype. Psychol 35. Lesch KP, Timmesfeld N, Renner TJ et al (2008) Mo- 148
Med 27:291–300 lecular genetics of adult ADHD: converging evi- 53. Robinson TE, Berridge KC (2008) The incentive sen-
18. Faraone SV, Doyle AE, Mick E et al (2001) Meta- dence from genome-wide association and ex- sitization theory of addiction: some current issues.
analysis of the association between the 7-repeat tended pedigree linkage studies. J Neural Transm Philos Trans R Soc Lond B Biol Sci 363:3137–3146
allele of the dopamine D(4) receptor gene and at- 115:1573–1585 Review
tention deficit hyperactivity disorder. Am J Psychi- 36. Levin FR, Evans SM, Brooks DJ et al (2007) Treat- 54. Rosler M, Fischer R, Ammer R et al (2009) A rando-
atry 158:1052–1057 ment of cocaine dependent treatment seekers mised, placebo-controlled, 24-week, study of low-
19. Faraone SV, Perlis RH, Doyle AE et al (2005) Mole- with adult ADHD: double-blind comparison of me- dose extended-release methylphenidate in adults
cular genetics of attention-deficit/hyperactivity thylphenidate and placebo. Drug Alcohol Depend with attention-deficit/hyperactivity disorder. Eur
disorder. Biol Psychiatry 57:1313–1323 87:20–29 Arch Psychiatry Clin Neurosci 259:120–129
20. Faraone SV, Spencer T, Aleardi M et al (2004) Meta- 37. Levin FR, Evans SM, Brooks DJ et al (2006) Treat- 55. Safren SA (2006) Cognitive-behavioral approaches
analysis of the efficacy of methylphenidate for tre- ment of methadone-maintained patients with to ADHD treatment in adulthood. J Clin Psychiatry
ating adult attention-deficit/hyperactivity disor- adult ADHD: double-blind comparison of methyl- 67(8):46–50
der. J Clin Psychopharmacol 24:24–29 phenidate, bupropion and placebo. Drug Alcohol 56. Sagvolden T, Aase H, Zeiner P et al (1998) Altered
21. Fayyad J, De GR, Kessler R et al (2007) Cross-na- Depend 81:137–148 reinforcement mechanisms in attention-deficit/
tional prevalence and correlates of adult attenti- 38. Levin FR, Evans SM, McDowell DM et al (1998) Me- hyperactivity disorder. Behav Brain Res 94:61–71
on-deficit hyperactivity disorder. Br J Psychiatry thylphenidate treatment for cocaine abusers with 57. Scheres A, Milham MP, Knutson B et al (2007) Vent-
190:402–409 adult attention-deficit/hyperactivity disorder: a pi- ral striatal hyporesponsiveness during reward anti-
lot study. J Clin Psychiatry 59:300–305 cipation in attention-deficit/hyperactivity disorder.
Biol Psychiatry 61:720–724

Der Nervenarzt 3 · 2010  | 287


Leserbefragung 2009 – Die Gewinner

58.  Schubiner H, Saules KK, Arfken CL et al (2002)  75.  Volkow ND, Ding YS, Fowler JS et al (1995) Is me- Die Redaktion von Der Nervenarzt freut
Double-blind placebo-controlled trial of methyl- thylphenidate like cocaine? Studies on their phar-
phenidate in the treatment of adult ADHD pati- macokinetics and distribution in the human brain.  sich über die rege Beteiligung anläss-
ents with comorbid cocaine dependence. Exp Clin  Arch Gen Psychiatry 52:456–463 lich der in Heft 10/2009 beiliegenden
Psychopharmacol 10:286–294 76.  Volkow ND, Swanson JM (2003) Variables that af- „Leserbefragung 2009“.
59.  Schubiner H, Tzelepis A, Isaacson JH (1995) The du- fect the clinical use and abuse of methylphe-
al diagnosis of attention-deficit/hyperactivity dis- nidate in the treatment of ADHD. Am J Psychiatry 
order and substance abuse: case reports and lite- 160:1909–1918
rature review. J Clin Psychiatry 56:146–150 77.  Walton R, Johnstone E, Munafo M et al (2001) Ge-
60.  Schubiner H, Tzelepis A, Milberger S et al (2000)  netic clues to the molecular basis of tobacco ad-
Prevalence of attention-deficit/hyperactivity disor- diction and progress towards personalized thera-
der and conduct disorder among substance abu- py. Trends Mol Med 7:70–76
sers. J Clin Psychiatry 61:244–251 78.  Weiss F (2005) Neurobiology of craving, condi-
61.  Schuckit MA (2000) Genetics of the risk for alcoho- tioned reward and relapse. Curr Opin Pharmacol 
lism. Am J Addict 9:103–112 5:9–19
62.  Shen RY, Choong KC (2006) Different adaptations  79.  Wilens TE (2006) Attention-deficit/hyperactivity 
in ventral tegmental area dopamine neurons in  disorder and the substance use disorders: the na-
control and ethanol exposed rats after methylphe- ture of the relationship, subtypes at risk, and treat-
nidate treatment. Biol Psychiatry 59:635–642 ment issues. Psychiatr Clin North Am 27:283–301
63.  Sobanski E (2006) Psychiatric comorbidity in adults  80.  Wilens TE (2006) Attention deficit hyperactivity 
with attention-deficit/hyperactivity disorder (AD- disorder and substance use disorders. Am J Psychi-
HD). Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci 256 [Suppl  atry 163:2059–2063
1]:26–31 81.  Wilens TE, Biederman J (2006) Alcohol, drugs, and 
64.  Solanto MV (2002) Dopamine dysfunction in AD/ attention-deficit/ hyperactivity disorder: a model 
HD: integrating clinical and basic neuroscience re- for the study of addictions in youth. J Psychophar- Wir bedanken uns bei den Lesern, die
search. Behav Brain Res 130:65–71 macol 20:580–588
65.  Somoza EC, Winhusen TM, Bridge TP et al (2004)  82.  Wilens TE, Faraone SV, Biederman J et al (2003)  mit der Rücksendung des Fragebogens
An open-label pilot study of methylphenidate in  Does stimulant therapy of attention-deficit/hyper- aktiv zur Weiterentwicklung von
the treatment of cocaine dependent patients with  activity disorder beget later substance abuse? A  Der Nervenarzt beitragen.
adult attention deficit/hyperactivity disorder. J Ad- meta-analytic review of the literature. Pediatrics 
dict Dis 23:77–92 111:179–185
66.  Spencer T, Biederman J, Wilens T et al (2005) A lar- 83.  Wilson JJ, Levin FR (2005) Attention-deficit/hy-
ge, double-blind, randomized clinical trial of me- peractivity disorder and early-onset substance  Gewinner des Hauptpreises
thylphenidate in the treatment of adults with at- use disorders. J Child Adolesc Psychopharmacol 
tention-deficit/hyperactivity disorder. Biol Psychia- 15:751–763 Joachim Loch, Münster
try 57:456–463 84.  Wolf U, Golombek U, Diefenbacher A (2006) Dia-
67.  Stoy M, Heinz A, Ströhle A (2006) The reward sys- gnosis and treatment of the attention-deficit/hy- Gewinner der Preise 2 bis 10
tem in adults with Attention Deficit/Hyperactivity  peractivity syndrome (ADHS) in adults with drug 
Disorder. Vortrag präsentiert auf dem Kongress der  addiction in in-patient and out-patient setting.  Manuela Dudeck, Greifswald
Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychothe- Psychiatr Prax 33:240–244 Dr. Christian Jansen, Münster
rapie und Nervenheilkunde, Berlin 85.  Wrase J, Grusser SM, Heinz A (2006) Cue-induced  Eva Maria Kemke, Gärtingen
68.  Sullivan MA, Rudnik-Levin F (2001) Attention defi- alcohol craving. Neurobiological correlates and cli-
cit/hyperactivity disorder and substance abuse. Di- nical relevance. Nervenarzt 77:1051–1058, 1060 Dr. H.-J. Klaus, Sickte-Neuerkerode
agnostic and therapeutic considerations. Ann N Y  Pavol Lengen, Bayreuth
Acad Sci 931:251–270 Holger Sess, Rostock
69.  Thapar A, O’Donovan M, Owen MJ (2005) The ge-
netics of attention deficit hyperactivity disorder.  Anne Stechmann, Freiburg
Hum Mol Genet 14 (2):275–282 Valentina Tesky, Griesheim
70.  The MTA Cooperative Group (1999) A 14-month  Biro Zoltan, Kaiserslautern
randomized clinical trial of treatment strategies for 
attention-deficit/hyperactivity disorder. The MTA 
Cooperative Group. Multimodal Treatment Stu-
dy of Children with ADHD. Arch Gen Psychiatry  Viel Spaß bei der Lektüre wünscht
56:1073–1086
71.  The MTA Cooperative Group (1999) Moderators  Ihnen die Redaktion von
and mediators of treatment response for children  Der Nervenarzt
with attention-deficit/hyperactivity disorder: the 
multimodal treatment study of children with at-
tention-deficit/hyperactivity disorder. Arch Gen 
Psychiatry 56:1088–1096
72.  Upadhyaya HP (2007) Managing attenti-
on-deficit/hyperactivity disorder in the pres-
ence of substance use disorder. J Clin Psychiatry 
68(11):23–30
73.  Vandenbergh DJ, Thompson MD, Cook EH et al 
(2000) Human dopamine transporter gene: coding 
region conservation among normal, Tourette’s dis-
order, alcohol dependence and attention-deficit 
hyperactivity disorder populations. Mol Psychiatry 
5:283–292
74.  Vanyukov MM, Tarter RE (2000) Genetic studies of 
substance abuse. Drug Alcohol Depend 59:101–
123

288 |  Der Nervenarzt 3 · 2010

Das könnte Ihnen auch gefallen