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Seit über 25 Jahren widmet Anthony William, das weltbekannte Medical

Medium, sein Leben der Aufgabe, seine Mitmenschen ganzheitlich von


Krankheiten zu heilen. Sein Wissen aus der geistigen Welt ist der modernen
Wissenschaft um viele Jahre voraus. Sein Erfolg hat ihm das Vertrauen von
Menschen auf der ganzen Welt gesichert, darunter Schauspieler, Rockstars
und Profisportler.
ANTHONY
WILLIAM
HEILE DEINE
SCHILDDRÜSE
Die Wahrheit über Hashimoto, Über- und
Unterfunktion, Schilddrüsenknoten, -tumoren und -
zysten
Aus dem Englischen von
Jochen Lehner
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Die amerikanische Originalausgabe erschien 2017 unter dem Titel
»Thyroid Healing« im Verlag Hay House, USA

Die hier vorgestellten Informationen, Ratschläge und Übungen sind nach bestem Wissen und Gewissen
geprüft. Dennoch übernehmen Autor und Verlag keinerlei Haftung für Schäden irgendeiner Art, die
sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch dieser Informationen, Tipps, Rezepte, Ratschläge oder
Übungen ergeben. Im Zweifelsfall holen Sie sich bitte ärztlichen Rat ein.

© 2018 der deutschsprachigen Ausgabe


Arkana, München
in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
Neumarkter Straße 28, 81673 München
© 2017 der Originalausgabe Anthony William
Lektorat: Ralf Lay
Umschlaggestaltung: ki 36 Editorial Design, München
Umschlagmotiv: Artischocke © Linda Sonntag/stockfood
Sparkle (Hintergrund) © sonja illustration/shutterstock
Bildredaktion: Anka Hartenstein
Rezeptfotos: Ashleigh & Britton Foster
Alle weiteren Bilder: Fotolia/Adobe stock: Bild04_re (fcw5); istockphoto: Bild03_li_re (gresei),
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(Diana Taliun), Bild05_re (Maks Narodenko); Bild06_li (Kovaleva_Ka ), Bild06_re (Volosina),
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Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
ISBN 978-3-641-22533-9
V002
www.arkana-verlag.de
Für alle Leidenden und Kämpfenden, die im Stich
gelassen, vergessen, abgeschoben, ignoriert oder
verraten wurden. Und für alle, die drangeblieben
sind, die sich durchgebissen haben und gesund
geworden sind oder es noch werden. Ich bin an
Ihrer Seite. Gemeinsam und mit Wissen,
Weisheit, Wahrheit, Liebe und vor allem Mitgefühl
können wir über alles hinauswachsen.
Inhalt
Vorwort von Dr. Prudence Hall
Liebe Leser

Erster Teil: Alles über Ihre Schilddrüse


1. Die Wahrheit über Ihre Schilddrüse
2. Das Schilddrüsenvirus und seine Auslöser
3. Die Strategie des Schilddrüsenvirus
4. Was Ihre Schilddrüse wirklich leistet
5. Ihre Symptome und Diagnosen – und was sie bedeuten
6. Schilddrüsenkrebs
7. Das Schilddrüsen-Ratespiel
8. Die medikamentöse Behandlung der Schilddrüse

Zweiter Teil: Die großen Irrtümer bei chronischen


Krankheiten
9. Die Brücke zur Gesundheit
10. Erster großer Irrtum: Die Autoimmun-Konfusion
11. Zweiter großer Irrtum: Rätselraten um unerklärliche Krankheiten
12. Dritter großer Irrtum: Namen statt Lösungen
13. Vierter großer Irrtum: Entzündungen als Ursache
14. Fünfter großer Irrtum: Stoffwechselmärchen
15. Sechster großer Irrtum: Gene als Sündenbock
16. Siebter großer Irrtum: Die Gnadenlosen Vier übersehen
17. Achter großer Irrtum: Die Einbildungs-Einbildung
18. Neunter großer Irrtum: Krankheit ist selbstgemacht

Dritter Teil: Die Wiederbelebung der Schilddrüse


19. Zeit für die Erneuerung Ihres Körpers
20. Leben ohne Schilddrüse
21. Häufige Fehleinschätzungen und ungünstige Nahrungsmittel
22. Heilende Nahrungsmittel, Kräuter und Nahrungsergänzungen
23. Neunzig Tage zur Rehabilitation der Schilddrüse
24. Heilende Rezepte für die Schilddrüse
25. Heilansätze für die Schilddrüse
26. Endlich geheilt – Sallys Geschichte

Vierter Teil: Schlafgeheimnisse


27. Schlafstörungen und die Schilddrüse
28. Ihr Schlafbrunnen
29. Schlafstörungen im Einzelnen
30. Schlafstörungen heilen
31. Weshalb böse Träume gut sind
Nachwort: Das Gold Ihrer Seele
Dank
Register
Vorwort
Was erwartet Sie in diesem Juwel von einem Buch? Ein faszinierender
neuartiger Zugang zum Problem der um sich greifenden
Schilddrüsenerkrankungen. Anthony William und der unmittelbar zu ihm
sprechenden Stimme verdanken wir eine reiche Fülle neuer Erkenntnisse über
Schilddrüsenerkrankungen und darüber hinaus unbedenkliche und
wirkungsvolle Heilungsansätze.
Ich bin Gynäkologin und eine der Ersten, die auf dem Gebiet der
bioidentischen Hormone für Frauen tätig geworden sind. Ich bin immer auf
der Suche nach den wahren Grundursachen für Krankheit und
Leistungsabbau. Ich habe auch Tausende Patienten mit
Schilddrüsenerkrankungen behandelt und bin zu der Einschätzung gelangt,
dass nur etwa die Hälfte der Betroffenen eine akkurate Diagnose bekommt.
Nach meiner Erfahrung als Ärztin könnten sieben von zehn Menschen von
einer Schilddrüsenerkrankung betroffen sein. Die Lektüre dieses Buchs wird
Ihnen nicht nur Aufschluss darüber geben, was Sie tatsächlich haben, sondern
Sie erfahren auch, was Sie unternehmen können, um den Zustand ein für alle
Mal zu beenden. Ich jedenfalls habe hier Erkenntnisse gewonnen und
Lösungen gefunden, die mir bei meinen schwierigsten Fällen gute Dienste
leisten. Und auch darin hat Anthony William vollkommen recht: Nicht alle
Patienten sprechen so gut auf die üblichen Schilddrüsenhormone an, wie wir
erwarten oder hoffen.
Wenn ich wie Anthony William eine weise Stimme bei meiner Arbeit zur
Seite hätte, die weiß, was sie sagt, wäre das ein wahrer Segen für mich. Auch
viele meiner Kollegen wären sicher dankbar für solch hilfreiches
»Insiderwissen«. Allerdings würde ich nicht mit der Aufgeschlossenheit des
gesamten Berufsstands gegenüber solchen Dingen rechnen. Und das verstehe
ich eigentlich nicht. Verschreibungspflichtige Medikamente und gängige
Behandlungsformen gehören in den USA zu den häufigsten Todesursachen.
Wir decken unsere Kranken mit Antibiotika ein und stehen dann jedes Jahr
vor etlichen Todesfällen aufgrund von Antibiotikaresistenzen. Wir
schwächen das Abwehrsystem unserer Krebskranken mit Medikamenten, die
später noch mehr Krebs entstehen lassen. Jeden Tag erlebe ich die
verheerenden Wirkungen der Antibabypille auf das Hormonsystem junger
Frauen. Es ist schon alles sehr frustrierend.
Aber es kommt noch schlimmer: Wussten Sie, dass die tatsächliche
medizinische Praxis dem aktuellen Stand der medizinischen Forschung volle
fünfundzwanzig Jahre hinterherhinkt? Auf dem Gebiet der
Informationstechnologie würde das bedeuten, dass wir heute noch klobige
und lahme Steinzeitcomputer hätten. Einer meiner Freunde war ein ganz
hohes Tier in einer führenden Hightech-Firma und für Tausende
Arbeitnehmer in den über den ganzen Globus verteilten Betrieben
verantwortlich. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere wurde bei ihm ein
aggressiver Gehirntumor diagnostiziert. Er nahm das Beste an medizinischer
Versorgung in Anspruch, was die Vereinigten Staaten zu bieten hatten – und
musste entsetzt zur Kenntnis nehmen, dass es kaum wirklich innovative
Behandlungskonzepte gab. Während man auf dem Gebiet der IT inzwischen
unvorstellbar komplexe und früher für schier unlösbar gehaltene Probleme
bewältigt, wurde der Krebs, den mein Freund hatte, noch ungefähr so
behandelt wie eine Dekade zuvor. Dieser wunderbare, freundliche Mann
beklagte sich bitter über die Verhältnisse und sagte: Würde er seine Firma so
leiten, wie die Ärzte ihre Kunst ausübten, wäre er in kürzester Zeit pleite. Ich
bin genauso fassungslos, wenn Menschen mit falscher Diagnose und
untauglicher »schulmedizinischer« Behandlung bei mir auftauchen.
Deshalb lese ich Anthony Williams Bücher Mediale Medizin, Medical Food
und dieses neue Buch Heile deine Schilddrüse mit besonderer Begeisterung
und Aufgeschlossenheit. Die Patienten brauchen jetzt neue Ansätze, nicht erst
in zwei Jahrzehnten oder noch später. Außerdem ist mir völlig klar, dass neue
Lösungen nicht einfach dem Labor oder klinischen Versuchsreihen
entspringen. Anthony ist ohne Zweifel mit einer enorm wertvollen Quelle des
Heilwissens und der Weisheit verbunden, und es spielt letztlich keine Rolle,
ob wir sie »Bewusstsein«, »Gott«, »die Stimme« oder »das Feld« nennen.
Forscher, praktizierende Ärzte und andere Wissenschaftler widmen sich mit
großem Interesse der Bedeutung von Viren für alle möglichen
Krankheitsprozesse. Ich lese schon seit Jahren immer wieder über die
Beteiligung von Viren an unerwartet auftretenden Krankheiten und künftigen
Krebsfällen. So hat man zu Beginn der Sechzigerjahre das Epstein-Barr-Virus
(EBV) als wahrscheinlichen Auslöser einer seltenen Form des Lymphoms
erkannt, und inzwischen deuten die medizinischen Erkenntnisse auf eine
Beteiligung dieses Virus am Hodgkin-Lymphom, an Autoimmunkrankheiten,
multipler Sklerose (MS) und Jahr für Jahr unzähligen Fällen von Krebs hin.
Dennoch ist nach wie vor kaum bekannt, worin diese Virenbeteiligung genau
besteht und wie man virenbedingte Erkrankungen behandelt.
In diesem Buch rückt Anthony William Schilddrüsenerkrankungen in ein
neues Licht und benennt EBV als eigentliche Grundursache. Er macht kurzen
Prozess mit vielen alten Schilddrüsenmärchen, die man Ihnen vielleicht auch
schon aufgetischt hat, und bietet stattdessen brillante Antworten. Die hier
empfohlenen Nahrungsergänzungen, Ernährungsratschläge, Kräuter und
Heilansätze für die Schilddrüse sind einzig in ihrer Art und ungemein
wertvoll. Anthony William lässt uns wissen, dass niemand an einer kranken
Schilddrüse leiden muss, und ich pflichte ihm darin von ganzem Herzen bei.
Seit der Lektüre dieses Buches habe ich meinen Behandlungsansatz für
Schilddrüsenerkrankungen erweitert. Die Ergebnisse sind sehr befriedigend
und zeigen, dass sich die Mühe lohnt.
Danke, Anthony, dass Sie Ihre außergewöhnlichen Gaben für die Leidenden
einsetzen. Ich bin voll dankbarer Bewunderung für den Mut und das
Engagement, mit denen Sie der Menschheit so großzügig dienen. Mögen
viele, auch die Mediziner, Ihre Stimme hören – und die Stimme, von der Sie
sich leiten lassen.

Dr. Prudence Hall


Gründerin und Leiterin von »The Hall Center« für regenerative Medizin
Liebe Leser
Noch nie gab es so viele chronische Erkrankungen wie heute. Allein in
Amerika sind 250 Millionen Menschen davon betroffen oder plagen sich mit
unerklärlichen Symptomen. Es sind Menschen, die mit Einschränkungen
leben müssen und nicht wissen, weshalb das so ist – oder die man mit
unbefriedigenden, wenn nicht bedrückenden Erklärungen abspeist. Vielleicht
sind auch Sie davon betroffen. Dann wissen Sie bereits, dass die
medizinische Forschung nach wie vor rätselt, was wohl hinter dieser
Epidemie mysteriöser Symptome und Leiden stecken mag.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich betrachte gute medizinische
Forschung mit größter Hochachtung. Es gibt in der Schul- ebenso wie in der
alternativen Medizin unglaublich fähige und engagierte Ärzte, Chirurgen,
Pflegekräfte, Techniker, Forscher, Chemiker und andere, die bahnbrechende
Arbeit leisten. Mir ist es vergönnt, mit einigen von ihnen
zusammenzuarbeiten. Dem Himmel sei Dank für diese wahrhaft
mitfühlenden Heiler. Durch beharrliches, systematisches Fragen die Welt
verständlicher zu machen, das ist eins der höchsten Unterfangen überhaupt.
Medizinische Forschung geht wie alles menschliche Streben immer weiter.
Sie entwickelt sich unaufhörlich, und Theorien, die irgendwann als das letzte
Wort zu irgendeiner Frage angesehen wurden, können sich von heute auf
morgen als überholt erweisen. Oder kürzer: Die Wissenschaft kennt noch
nicht alle Antworten.
Wir warten jetzt schon gut hundert Jahre oder noch länger auf echte neue
Erkenntnisse auf dem Gebiet der Schilddrüsenerkrankungen, aber sie bleiben
aus. Sie sollten nicht weitere zehn, zwanzig oder dreißig Jahre ausharren
müssen, bis die Forschung echte Lösungen vorweisen kann. Wenn Sie ans
Bett gefesselt sind, sich mühsam durchs Leben schleppen oder einfach keine
Ahnung haben, weshalb Ihre Gesundheit verrücktspielt, sollte das keinen
weiteren Tag so weitergehen, schon gar nicht Jahre. Sie sollten das auch nicht
bei Ihren Kindern erleben müssen. Aber Millionen bleibt es nicht erspart.
Deshalb trat der Geist des Höchsten, Gottes Stimme des Mitgefühls, in mein
Leben, als ich vier Jahre alt war. Er sollte mir beibringen, die wahren
Ursachen menschlicher Leiden unmittelbar zu sehen und die neuen
Erkenntnisse in die Welt zu tragen. Wenn Sie über diesen Werdegang
Näheres wissen möchten, finden Sie die Geschichte in meinem ersten Buch
Mediale Medizin. Der wahre Ursprung von Krankheit und Heilung. Hier die
Kurzfassung: Der Geist spricht mir ständig ins Ohr, klar und präzise, als
stünde ein Freund neben mir, der mich über die Symptome aller Menschen in
meiner Umgebung unterrichtet. Der Geist hat mich auch schon sehr früh
gelehrt, »Ganzkörper-Scans« von den Leuten zu machen, so etwas wie
besonders hoch auflösende Magnetresonanztomografien (MRT), die alle
Blockaden, Krankheiten, Infektionen, Problemgebiete sowie frühere
Probleme erkennen lassen.
Wir sehen Sie, wir wissen, womit Sie sich herumplagen, und wir möchten,
dass Sie sich keinen Augenblick länger damit abrackern müssen. Meine
Arbeit in diesem Leben besteht darin, Sie so zu informieren, dass Sie sich
über das Meer der Ratlosigkeit erheben können, jenes Stimmengewirr und
leere Gerede heutiger Gesundheitstrends, um gesund zu werden und sich aus
eigener Kraft im Leben zurechtzufinden.
Was ich Ihnen hier mitteile, ist authentisch und zuverlässig und soll Ihnen
wirklich nützlich sein. Es ist kein Gesundheitsbuch wie andere. Sie werden
hier eine so hohe Informationsdichte vorfinden, dass Sie manches sicher noch
einmal lesen wollen, um wirklich alles mitzubekommen. Mitunter werden Sie
vielleicht das Gegenteil dessen lesen, was Sie bisher gehört haben; und
manchmal wird es ungefähr wie andere Quellen klingen, aber doch in
entscheidenden kleinen Details anders sein. Sie erfahren hier die Wahrheit,
das ist der rote Faden. Sie bekommen keine anders verpackten oder
recycelten Theorien, die nur dem Anschein nach für ein neues Verständnis
der Schilddrüsengesundheit stehen. Hinter diesem Buch stehen keine
Interessengruppen und keine Forschungsgelder, die von vornherein für
erwünschte Ergebnisse bewilligt werden, keine Lobby, keine Provisionen,
keine rigorosen Glaubenssysteme, keine Einfluss nehmenden privaten
Gremien, keine in Aussicht gestellten Einnahmen auf dem
Gesundheitssektor – keinerlei Hinterhalt solcher Art.
All das steht vielmehr der medizinischen Forschung im Weg, den
Erkenntnissprüngen, die sie beim Verständnis chronischer Krankheiten
eigentlich machen sollte. Wenn bestimmte Gruppierungen ein Interesse an
der Verschleierung der Wahrheit haben, werden Mittel für unproduktive
Forschung verpulvert, und wir verlieren kostbare Zeit. Es gibt durchaus
Entdeckungen, die uns bei der Behandlung chronischer Krankheiten
weiterbrächten, aber sie werden nicht beachtet, oder es ist plötzlich kein Geld
mehr dafür da. Wissenschaftliche Daten, die wir als gültig erachten, können
in Wirklichkeit entstellt sein, verfälscht und manipuliert. Aber in dieser Form
werden sie dann von Spezialisten für Schilddrüsenkrankheiten als bare
Münze genommen.
Zu den hier mitgeteilten Fakten und Zahlen über Schilddrüsenkrankheiten
werden Sie keine wissenschaftlichen Studien aus zweifelhaften oder
unbrauchbaren Quellen vorfinden. Sie brauchen auch nicht zu befürchten,
dass die in diesem Buch gegebenen Aufschlüsse irgendwann widerlegt oder
von neuen Erkenntnissen verdrängt werden, wie das bei anderen
Gesundheitsbüchern so oft der Fall ist. Was ich Ihnen mitteile, stammt aus
einer reinen, unverfälschten, sauberen Quelle höchster Ordnung: vom Geist
des Mitgefühls. Nichts ist heilsamer als Mitgefühl.
Sollten Sie nur wissenschaftlich Anerkanntes glauben, kann ich Ihnen sagen,
dass ich durchaus ein Freund der Wissenschaft bin. Nur müssen Sie eben
auch bedenken, dass Wissenschaft und Schilddrüse noch weit voneinander
entfernt sind. Die Schilddrüse ist nach wie vor ein medizinisches Mysterium.
Was wissenschaftlich über diese Drüse bekannt ist, bleibt vage und gibt keine
schlüssigen Antworten auf die Frage nach den Ursachen ihrer Erkrankung.
Im Unterschied zu anderen Bereichen der Forschung, in denen es mehr auf
das Messen und Wiegen ankommt, ist unser Wissen über die Schilddrüse fast
ausschließlich theoretischer Natur – und diese Theorien besitzen wenig
Wahrheitsgehalt. Deshalb laborieren nach wie vor so viele Menschen an
Schilddrüsenerkrankungen. Die akademische Erforschung der Schilddrüse ist
ihr noch nicht wirklich nahe gekommen.
In früheren Zeiten glaubten wir, was von den Autoritäten verkündet wurde.
Wenn sie sagten, die Erde sei flach und die Sonne ziehe ihre Bahn am
Himmelsgewölbe, haben wir das für wahr gehalten. Dabei handelte es sich
um reine Mutmaßungen. Und die Leute empfanden sich dabei keinesfalls als
rückständig. Sie sagten sich, die Dinge lägen nun einmal so, und wer sich
kritisch dazu äußerte, konnte wohl nur ein Dummkopf sein. Dann jedoch
brach das Zeitalter der Naturwissenschaft an, es fand ein Paradigmenwechsel
statt, dessen ambitionierte Protagonisten sich noch nie mit »gegebenen
Fakten« hatten anfreunden können. Diese Pioniere waren es schließlich, die
klarstellten, dass uns erst die weitergehende Analyse ein tieferes und
zutreffenderes Weltverständnis erschließt.
Inzwischen ist die Wissenschaft die neue Autorität geworden. Viele Leben
werden von ihr gerettet. Heute wird bei chirurgischen Eingriffen so steril wie
möglich gearbeitet, weil man einfach die Infektionsrisiken kennt, von denen
die Ärzte der alten Zeiten noch nichts wussten. Aber Fortschritt darf natürlich
nicht bedeuten, dass wir keine weiterführenden Fragen mehr stellen. Ein
neuer Paradigmenwechsel steht jetzt an. »Wissenschaftlichkeit« ist in der
Frage der chronischen Krankheiten kein ausreichendes Kriterium mehr.
Handelt es sich um gute Wissenschaft? Wer hat sie finanziert? Genügte die
Stichprobe nach Umfang und Zusammensetzung den tatsächlichen
Anforderungen? Wurde nach ethischen Grundsätzen verfahren? Sind
genügend Faktoren berücksichtigt worden? Waren die Messwerkzeuge auf
dem aktuellen Stand? Verspricht die Analyse und Auslegung mehr, als die
Zahlen eigentlich hergeben? Gab es Voreingenommenheit, hatte da
irgendwer heimlich den Daumen auf der Waage?
Machen wir uns nichts vor. Selbst da, wo wir meinen, es ginge um ganz
konkrete Sachverhalte, erweist sich die heutige wissenschaftliche Forschung
mitunter als fehlbar. Wenn Sie schon einmal etwas über den Rückruf von
künstlichen Hüftgelenken oder Netzimplantaten bei Eingeweidebrüchen
(Hernien) gehört haben, wissen Sie sicher, was ich meine. Das sind erprobte
Gegenstände, die nach exakten wissenschaftlichen Verfahren entworfen
worden waren und dann eine rigorose Testphase durchlaufen hatten, bevor sie
tatsächlich angewendet wurden – und selbst dieser streng geregelte Ablauf ist
nicht zuverlässig. Schon bei manchen relativ unkomplizierten medizinischen
Produkten kommt es zu unvorhergesehenen Problemen, und da erweisen sich
für unstrittig gehaltene wissenschaftliche Erkenntnisse als nicht verlässlich.
Wie unsicher muss dann erst das wissenschaftliche Verständnis der
Schilddrüse und ihrer tatsächlichen Funktionen sein? Sie ist ja keine
Vorrichtung, die man in der Hand halten, vermessen und analysieren könnte.
Sie ist ein aktiver Teil des menschlichen Körpers, eines der größten
Mysterien und Wunder überhaupt. Wissenschaft wird von Menschen
gemacht, und nichts ist abschließend erforscht, vor allem dann nicht, wenn es
um die Entschlüsselung des menschlichen Körpers geht. Nur mit ständiger
Wachsamkeit, Aufnahmebereitschaft und Anpassungsfähigkeit darf man hier
wirkliche Fortschritte erwarten.
Wenn Sie jemals längere gesundheitliche Krisen durchlebt haben, ohne zu
wissen, woran das lag, oder wenn Sie sich im Hinblick auf Ihre Schilddrüse
an medizinische und wissenschaftliche Dogmen oder bestimmte
Ernährungslehren gefesselt fühlen, werden Sie die Inhalte dieses Buchs
sicher wissbegierig und aufgeschlossen zur Kenntnis nehmen. Die
Hintergründe der in unserer Zeit um sich greifenden Schilddrüsenstörungen
umfassen so viel mehr, als irgendwer heute weiß. Sie werden hier Dinge
erfahren, die sich von allem unterscheiden, was Sie bisher über die
Schilddrüse gehört oder gelesen haben. Diese Kenntnisse haben in den letzten
Dekaden bereits Zehntausenden geholfen.
Seit ich die Aufschlüsse weitergebe, die ich vom Geist erhalte, verfolge ich
mit großer Freude, was für ein Segen sie für viele Kranke sind. Und seit dem
Erscheinen meiner Bücher kann ich nur staunen, wie weit ihre Wirkung reicht
und wie viele von ihnen profitieren.
Allerdings musste ich auch erleben, dass einige dieser Mitteilungen von
Leuten manipuliert wurden, die nur an ihr eigenes Fortkommen denken oder
auf Beifall und Ruhm erpicht sind. Hier wird aber am Ende nur das nackte
Leid der Menschen benutzt, um Kapital daraus zu schlagen.
Das ist nicht der Sinn der Gabe, die mir zuteilwurde. Es ist immer schön zu
sehen, wenn Menschen zu Experten auf dem Gebiet der von mir verbreiteten
Kenntnisse werden, wenn sie die Botschaft des Mitgefühls verbreiten, weil
sie anderen wirklich helfen möchten. Dafür bin ich überaus dankbar.
Gefährlich wird es, wenn sich jemand an diesen Mitteilungen zu schaffen
macht und im Trend liegende Fehlinformationen hineinmischt, die gerade so
weit angepasst werden, dass sie noch wie das Original klingen – erst recht,
wenn die Erkenntnisse einfach gestohlen und scheinbar glaubwürdigen
Quellen zugeschrieben werden, die aber keine blasse Ahnung von der
Wahrheit haben. Ich sage das, damit Sie sich und Ihre Lieben vor all den
Irreführungen bewahren können, die so reichlich im Umlauf sind.
In diesem Buch finden Sie keine Wiederholungen von Informationen, die
Sie bereits erhalten haben. Es will Ihnen auch nicht einreden, die Schilddrüse
sei schuld an sämtlichen Ihrer Gesundheitsprobleme. Und ganz gewiss bietet
es keine neuen Argumente für die Mode der Eiweißdiät, mit der man seine
Probleme angeblich unter Kontrolle halten kann. Was Sie hier erfahren, ist
ganz frisch, ein völlig neuer Blick auf die Symptome, die so viele Menschen
ausbremsen, und eine neue Sicht der Heilungschancen – der Möglichkeiten,
wieder gesund zu werden.
Falls Sie skeptisch sind, verstehe ich das nur allzu gut. Wir reagieren, wir
urteilen, das ist einfach so. Es kann ein Schutzinstinkt sein, der uns vor
Fehlgriffen bewahrt. In diesem Fall, so hoffe ich, werden Sie Ihre Skepsis
sicher noch einmal überdenken, einfach um Ihre Chance, die Wahrheit zu
erfahren, nicht zu vergeben. Es könnte sonst sein, dass Sie die Gelegenheit
ungenutzt lassen, sich oder anderen zu helfen.
Legen wir also los. Gesundheit geht uns alle an, und ich sähe Sie gern als
Experten für die Gesundheit der Schilddrüse. Danke, dass Sie mit mir auf die
Heilungsreise gehen und sich Zeit für die Lektüre dieses Buchs nehmen. Die
Wahrheit wird für Sie und die Menschen in Ihrer Umgebung alles zum
Besseren wenden.
ERSTER TEIL |
Alles über Ihre Schilddrüse
Kapitel 1
Die Wahrheit über Ihre Schilddrüse
Der große Tag ist gekommen, Sie stehen früh auf. Sie ziehen sich sorgfältig
an, essen sich beim Frühstück ordentlich satt, schicken Ihrer Chefin zur
Erinnerung die Nachricht, dass Sie später kommen werden. Und im Wagen
auf dem Weg zum Arzttermin regt sich die Hoffnung, dass Sie Ihr Leben bald
besser im Griff haben werden als jetzt.
Sie werden nun endlich erfahren, weshalb Sie zu wenig Schlaf bekommen,
Gewichtsprobleme haben, ständig gegen den Gehirnnebel ankämpfen
müssen, weshalb Ihnen das Haar ausgeht und Sie sich immer fix und fertig
fühlen. Irgendwie, denken Sie, wird sich doch wohl feststellen lassen, was da
los ist mit diesen Hitzewallungen, den kalten Händen und Füßen, den
brüchigen Nägeln, der trockenen Haut, dem Herzflattern, den unruhigen
Beinen, dem schlechten Gedächtnis, diesen schwebenden Flecken im
Gesichtsfeld, der Muskelschwäche, den Hormonschwankungen, dem
Schwindel, dem Kribbeln und den Taubheitsgefühlen, dem Klingen und
Summen in den Ohren, den wechselnden Schmerzen, der Angst, der
Depression. Im Wartezimmer können Sie sich kaum auf die Illustrierte auf
Ihren Knien konzentrieren. Endlich werden Sie aufgerufen.
Man führt Sie ins Untersuchungszimmer, wo Sie Platz nehmen und
gleichmäßig zu atmen versuchen. Ein paar Minuten später betritt der Arzt den
Raum. Nach der Begrüßung und einem kurzen Smalltalk eröffnet er Ihnen:
»Sie haben eine Hashimoto-Thyreoiditis.«
Beinah sind Sie erleichtert, endlich haben Ihre Beschwerden wenigstens
einen Namen. Der sagt Ihnen allerdings nicht viel. »Was ist das?«, fragen
Sie.
»Ihre Blutwerte, die wir jetzt bekommen haben«, erklärt Ihr Arzt, »lassen
eine erhöhte Präsenz von Schilddrüsenantikörpern erkennen. Neben dem
erhöhten schilddrüsenstimulierenden Hormon Thyreotropin deuten auch die
bei der letzten Untersuchung festgestellte Vergrößerung der Schilddrüse und
die aufgetretenen Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion darauf hin,
dass Ihr Immunsystem gestört ist. Wir sprechen hier von einer
Autoimmunreaktion. Ihr Körper greift Ihre Schilddrüse an, als handelte es
sich um einen Fremdkörper. Das lässt die Drüse anschwellen und wird sie mit
der Zeit ernsthaft schädigen, da ihre Funktion Schritt für Schritt
zurückgefahren wird.«
Von der erhofften Erleichterung ist nicht mehr viel übrig bei dieser
Vorstellung, dass Ihr eigenes Immunsystem über diese unschuldige kleine
Drüse an Ihrem Hals herfällt. Wäre die Diagnose doch wie Ihre online
bestellten Schuhe, die Sie zurückschicken konnten, als sich herausstellte, dass
sie drückten! »Passen nicht«, haben Sie einfach auf dem Retourenschein
notiert und waren auch schon von den Schuhen befreit – um sich wirklich
passende zu suchen.
Stattdessen müssen Sie sich jetzt der Realität stellen. »Wie konnte es denn
dazu kommen?«, fragen Sie nach.
»Vielleicht liegt eine genetische Disposition zu Autoimmunreaktionen vor,
und es genügten dann zur Auslösung äußere Faktoren wie Bakterien, die
Ernährung oder Stress«, erhalten Sie als mögliche Antwort.
»Aber wie kommt der Körper denn dazu, sich gegen sich selbst zu wenden?
Wie kann er sich derart irren?«
»Tja«, heißt es nun, »die genauen Ursachen von Autoimmunerkrankungen
sind noch nicht bekannt.« Sie ernten ein mitfühlendes Lächeln. »Aber die
Forschung macht hier fast täglich große Fortschritte. Jetzt sollten wir
jedenfalls erst einmal die medikamentöse Behandlung einleiten.«
Wieder im Auto, haben Sie keineswegs das Gefühl, alles sei unter Kontrolle.
Sie fühlen sich verraten. Wie kann Ihr Körper Sie einfach so im Stich lassen?
Was haben Sie falsch gemacht, was ein so völlig außer Rand und Band
geratenes Immunsystem erklären könnte? Wem sollen Sie noch trauen, wenn
nicht einmal auf den eigenen Körper Verlass ist?
Denkbar auch, dass Ihr Fall anders gelagert ist. Vielleicht lautet Ihre
Diagnose Basedow-Krankheit, eine Autoimmunstörung, wie der Arzt erklärt,
die die Schilddrüse zur Überproduktion antreibt.
Oder man hat Ihren Zustand als »primäre Schilddrüsenunterfunktion«
bezeichnet, die mit einer zu geringen Produktion von Schilddrüsenhormonen
verbunden ist. Darauf deuten bestimmte Blutwerte hin. Oder ein Vertreter der
sogenannten funktionellen Medizin, der die Zeichen zu lesen verstand, kam
per Intuition zu dieser Diagnose. Vielleicht heißt es auch, Sie hätten
Schilddrüsenknoten, eine Zyste oder sogar einen Tumor. Da Sie nachfragen,
wie es zu so etwas kommt, erhalten Sie vom Arzt die Antwort, das könne mit
vorzeitiger Alterung zusammenhängen. Sie schlucken, wenn Sie dann um die
dreißig Jahre alt sind.
Es kommt auch vor, dass die Ärzte nach der Schilddrüsendiagnose noch
nicht fertig mit Ihnen sind. Zu Hashimoto, Basedow, Über- und
Unterfunktion, Entzündung und Gewächsen kommen dann womöglich noch
Borreliose, rheumatoide Arthritis oder Fibromyalgie, oder Sie müssen sich
sagen lassen, es seien bereits die einsetzenden Wechseljahre beziehungsweise
die Menopause. Wieder andere werden Sie scherzhaft als »hoffnungslosen
Fall« bezeichnen oder durchblicken lassen, dass Sie etwas hypochondrisch
seien – was wirklich verletzend sein kann, da Sie sich nichts sehnlicher
wünschen, als wohlauf zu sein. Ganz sicher fühlen Sie sich nicht gehört und
verstanden.
Vielleicht hat sich bei Ihrem ersten Arztbesuch noch gar nichts Auffälliges
gezeigt. Doch da es Ihnen eindeutig nicht gut ging, sind Sie zum nächsten
und wieder zum nächsten gegangen – aber die Antworten blieben aus. Sie
begannen, Ihren Glauben an die Ärzte und an sich selbst zu verlieren. Eine
Zeitlang sagten Sie sich, Sie bildeten sich das alles bloß ein. Und Sie fingen
an, sich schlau zu machen. Sie haben sich die neuesten Gesundheitsratgeber
gekauft und sind nach deren Lektüre zu Ihren eigenen Schlussfolgerungen
über Ihre Verfassung gekommen. Sie haben Ihre Ernährung geändert, und das
brachte eine gewisse Besserung. Aber die Tage bleiben doch beschwerlich
genug, und Sie sind längst noch nicht wieder Sie selbst.
Oder Sie konnten noch gar nicht den Mut fassen, mit Ihrer ständigen
Müdigkeit, Ihrer Angst und dazu dem Gehirnnebel und Schwindel zum Arzt
zu gehen. Sie haben irgendwo ein paar Artikel über die Schilddrüse gelesen
und fragen sich jetzt, ob es das wohl ist, was Sie so belastet.
Vielleicht sind Sie auch selbst gesund, müssen aber zusehen, wie sich
jemand im Kreis Ihrer Lieben mit hartnäckigen unerklärlichen Symptomen
plagt, sofern nicht bereits eine Schilddrüsendiagnose vorliegt. Von außen
verfolgen Sie, wie elend einen solche chronische Zustände machen können.
Sie wünschten, sie könnten das alles aus der Welt schaffen, damit diese(r)
Freund(in) oder Angehörige wieder ganz der/die Alte ist.
Womöglich sind Sie sogar selbst die Ärztin oder der Arzt, denen es das Herz
bricht, all diese vielen Patienten mit chronischen Schmerzen und
Beschwerden zu betreuen. Sie sind stets auf dem neuesten Stand der
Autoimmun- und Schilddrüsenforschung. Sie verstehen bei den Symptomen
gleichsam zwischen den Zeilen zu lesen, Sie wissen, dass Blutwerte von
zweifelhafter Aussagekraft sein können, Sie bieten Ihren Patienten die
neuesten Verfahren zum Umgang mit chronischen Krankheiten, Sie
beobachten genau, ob und wie die Medikamente anschlagen – und dabei
warten Sie die ganze Zeit auf den wissenschaftlichen Durchbruch, der die
Geheimnisse der Schilddrüse endlich lüftet.
Sollte eines dieser Szenarien in der Nähe Ihrer persönlichen Erfahrung
liegen, sind Sie nicht allein, sondern gehören zu den Millionen, die mit den
mysteriösen Symptomen zu tun haben, von denen die Mediziner heute
annehmen, sie könnten mit der Schilddrüse zusammenhängen. Ihre eigene
Geschichte betrifft mit allen Einzelheiten natürlich nur Sie selbst, aber Sie
gehören zugleich einer Gruppe Unermüdlicher an, denen mit nichts anderem
als der ganzen Wahrheit über Gesundheit und Krankheit der Schilddrüse
gedient wäre.
Sie haben zweifellos Schweres durchlitten, und es treibt Sie weiter. Und was
Sie da anspornt, ist dieses nicht zu beschwichtigende Gefühl, dass etwas nicht
stimmt mit den Erklärungen, die Sie bisher gehört oder sich selbst gegeben
haben: dass sich nämlich der Körper bei Autoimmunerkrankungen selbst
angreife, dass Schilddrüsenstörungen genetisch bedingt seien und dass Sie
Ihre Wehwehchen zu ernst nähmen. Sie haben ja sogar schon selbst an sich
gezweifelt. Vielleicht ticken Sie wirklich nicht ganz richtig, oder Sie geben
sich einfach nicht genug Mühe.
Wie kann es sein, fragen Sie sich, dass sich der Körper selbst angreift?
Wenn Schilddrüsenstörungen erblich sind, wieso sind sie dann erst in den
letzten Generationen so häufig geworden? Wie können sich unsere
körperlichen Leiden überwiegend im Kopf abspielen, falls es sich nicht sogar
um so etwas wie kosmische Vergeltung handelt?
Es muss eine all das übergreifende Erklärung geben, sagen Sie sich
schließlich. Es muss da noch mehr zu entdecken sein, wodurch alles einen
Zusammenhang bekommt – Sie spüren einfach, dass es so sein muss.
Wie recht Sie doch haben!

Wer oder was ist schuld?


Sie haben Ihre Symptome und Ihre Krankheit nicht selbst verschuldet, da
dürfen Sie ganz sicher sein.
Das ist mein voller Ernst. Da wir so gründlich auf den Glauben ans
Gegenteil abgerichtet sind, will ich es hier erneut und zwischendurch immer
mal wieder sagen: Sie haben Ihre Symptome und Ihre Krankheit nicht selbst
verschuldet.
Sie haben Ihre Krankheit nicht »kreiert«, »angezogen« oder »manifestiert«.
Sie ist auch nicht eingebildet. Sie sind nicht krank, weil Sie ein bisschen
gaga, träge, willensschwach, von Hause aus defekt wären oder kaum etwas
mit sich anzufangen wüssten. Sie haben Ihre Symptome keinesfalls durch
falsches Denken oder zu starke Angstfixierung herbeigerufen. Es liegt auch
nicht an schlechtem Erbgut. Sie hintertreiben weder unbewusst Ihre
Genesung, damit Sie mehr Zuwendung bekommen, noch ist Ihre Krankheit
eine Strafe Gottes oder des Universums; sie ist auch kein Karma, das Ihnen
jetzt wegen Missetaten vor Generationen aufgetischt würde.
Ihr Körper hat Sie keineswegs im Stich gelassen. Ihre Symptome und
Krankheiten zeugen nicht von einer Rebellion des eigenen Organismus gegen
Sie selbst. Er würde Sie niemals verraten. Vielmehr setzt er sich Tag und
Nacht für Sie ein, weil er Sie bedingungslos liebt.
Auch die allerneuesten Erkenntnisse über die Schilddrüse berücksichtigen
diese Grundwahrheiten nicht. Weswegen? Weil wir in einer Gesellschaft
leben, die sich auf Schuldzuweisungen verlegt hat. Wir machen uns unseren
eigenen Reim auf alles, ob wir nun eine Lösung parat haben oder nicht. Die
großen Mysterien des Universums sind eine Sache, und wenn uns Raum und
Zeit nicht restlos klar sind, beunruhigt uns das nicht weiter. Es ist in
Ordnung, wenn sich das erst im Laufe der Jahrzehnte klären lässt. Betrifft uns
das Unbekannte jedoch persönlich und womöglich in Form von Schmerzen
und Unwohlsein, dann beunruhigt es uns durchaus, nicht Bescheid zu wissen.
In solchen Fällen machen wir uns eben unseren eigenen Reim. Funktioniert
etwas nicht, wollen wir sofort wissen, was da los ist. Wenn beispielsweise bei
der Arbeit irgendeine Aufgabe schlecht oder falsch ausgeführt wird, will
jeder gleich herausfinden, wer schuld ist. Dem mögen noble Prinzipien wie
Verantwortungsbewusstsein und Rechenschaftspflicht zugrunde liegen. Je
schneller wir die Sache aufklären, sagen wir uns, desto früher wissen wir, wie
solche Patzer in Zukunft zu verhindern sind.
Aber was, wenn wir die Ursache falsch zuordnen? Angenommen, in einer
Tabellenkalkulation stimmen die Zahlen nicht, und ein Manager spekuliert,
dass Sie als Abteilungsleiter wohl falsche Anweisungen gegeben haben – was
dann? Anschließend könnte es so sein, dass jeder Ihnen über Jahre hinweg
bei der Zuteilung von Aufgaben misstraut – und Sie selbst zweifeln auch an
sich. Aber zugleich ist jeder auch auf gewisse Weise erleichtert, dass man auf
eine Ursache zeigen kann, wenn etwas schiefgegangen ist.
Dumm nur, wenn es gar nicht die tatsächliche Ursache ist. Alle zeigen auf
Sie als Schuldigen, und in Wirklichkeit haben Sie sehr präzise und richtige
Anweisungen gegeben, nur dass Ihre Leute sich ein bisschen mehr hätten
hineinknien müssen, um darauf zu kommen, dass ein Computervirus hinter
der ganzen Angelegenheit steckt.
Damit sind wir auch schon mitten in der Welt der Schilddrüsenstörungen.
Wenn man keine Erklärung dafür hat, dass so viele Menschen langfristig
unter Schmerzen und Unwohlsein leiden, passt das überhaupt nicht zu dem
Experten-und-Macher-Bild, mit dem sich die Medizinerzunft so gern brüstet.
Da entwickeln die Wissenschaftler dann Theorien wie die der
Autoimmunreaktion, die Ihren Körper zum Sündenbock machen. Es handelt
sich hier aber um fatale Fehleinschätzungen, um die großen Irrtümer auf dem
Gebiet der chronischen Krankheiten. Wir wenden uns jenen Irrtümern im
zweiten Teil dieses Buchs intensiver zu. Sie werden in bester Absicht
verbreitet: Damit Sie nicht länger im Dunkeln tappen, möchte die
Medizinforschung Ihnen sagen können, weshalb Sie sich mit Schlaflosigkeit,
hartnäckiger Gewichtszunahme oder überwältigender Müdigkeit
herumschlagen.
Leider haben solche Konstrukte die Neigung, sich rasend schnell zu
verbreiten und reichlich Zuspruch zu ernten, und wenn das zu lange so geht,
gelten sie dann plötzlich als Fakten. Die medizinische Forschung geht also
davon aus, dass die Theorie der Autoimmunreaktion zutreffend ist, und
möchte dann folgerichtig die Gründe für die Attacken des Immunsystems auf
die Schilddrüse ermitteln. Da ist aber nicht mit echten Antworten zu rechnen,
denn sogenannte Autoimmunkrankheiten bestehen nicht darin, dass der
Körper sich selbst angreift. Und bei Schilddrüsenerkrankungen geht es nicht
einfach um Alter, Vererbung, falsches Denken, psychische Ursachen oder
Entzündungen schürende Nahrungsmittel.
Schilddrüsendiagnosen sind in jedem Alter eine Belastung. Sie werden über
alle möglichen Fehlfunktionen informiert, und das kann sich schon so
anfühlen, als wären Sie irgendwie grundsätzlich defekt. Auch ungeklärte
Symptome, die nicht einmal einen Namen haben, sind nicht gerade
angenehm.
Das kann Ihnen regelrecht unfair erscheinen, wenn Sie schon etwas älter
sind. Die Zahl Ihrer Verpflichtungen reduziert sich, Sie sollten jetzt eigentlich
dazu übergehen können, das Leben zu genießen – und dann das. In früheren
Jahren, mit dreißig, vierzig, fünfzig, können Schilddrüsenprobleme ein
Gefühl von vorzeitigem Altern mit sich bringen. Sie haben sich mit viel
Mühe ein Leben mit Karriere und Familie aufgebaut, und jetzt sieht es auf
einmal so aus, als könnte das alles zunichtegemacht werden. Wie sollen Sie
Ihre Lieben weiter versorgen, wie sollen Sie all das schaffen, was Sie zu
bewältigen haben?
Und wenn Sie eben erst ins Erwachsenenalter eintreten, können erste
Symptome und Diagnosen das Gefühl hinterlassen, dass Sie ein Leben lang
damit werden kämpfen müssen. Schon am Beginn einer Ehe oder
Berufslaufbahn, in manchen Fällen sogar noch früher, sind Sie auf einmal aus
dem Rennen und müssen sich fragen, wie Sie sich ernähren oder
Beziehungen unterhalten sollen.
Egal, wie alt Sie sind, Sie haben ja auch so schon genug um die Ohren. Da
brauchen Sie nicht zusätzlich noch das Gefühl, Ihre Krankheit selbst
verschuldet zu haben – zumal das wie gesagt vollkommen falsch ist.
Unterlassen wir also von vornherein die Selbstbezichtigungen. Tragen wir
lieber die wahren Hintergründe der Schilddrüsenstörungen zusammen, damit
Sie schließlich wissen, wie Sie wieder gesund werden können.

Die virale Schilddrüse


Wir dürfen hoffen, dass es in zwanzig, dreißig Jahren die
Untersuchungsmethoden und Lösungsansätze gibt, die Ihnen wirklich
Erleichterung verschaffen können. Wenn Sie jetzt krank sein sollten, werden
Sie allerdings nicht so lange warten wollen. Sie kämpfen schon lange genug,
Sie haben sich hinreichend in Geduld geübt. Jetzt endlich werden Sie die
Wahrheit erfahren und wissen, weshalb bisher kein Durchkommen war.
Sollte man bei Ihnen eine Hashimoto-Thyreoiditis, Hypothyreose oder sonst
ein Schilddrüsenproblem diagnostiziert haben, bekommen Sie
höchstwahrscheinlich nicht die bestmögliche Behandlung, denn ohne
Kenntnis der eigentlichen Ursachen hat die Medizin nicht viel zu bieten.
Wenn andererseits Ihre Schilddrüse untersucht worden ist und die Werte
sich als normal erwiesen, kann trotzdem eine Schilddrüsenüber- oder -
unterfunktion vorliegen, ohne dass Sie es wissen. Schilddrüsen-Laborwerte
sind einfach nicht absolut zuverlässig.
Manche aufgeklärten Mediziner werden bei diesem zweiten Punkt
allmählich hellhörig. Sie haben so viele Patienten mit klassischen
Symptomen der Hypothyreose erlebt, deren Laborwerte normal waren, dass
sie von einer weitaus höheren Zahl von Schilddrüsenerkrankungen ausgehen,
als die herkömmliche Diagnostik vermuten lässt. Diesen etwas weiter
blickenden Medizinern stellen sich Schilddrüsenerkrankungen zunehmend als
Epidemie dar.
Bedauerlicherweise sagen auch die fortschrittlichsten Erkenntnisse über die
Schilddrüse noch nicht alles, und leider ist ein erheblicher Anteil davon
schlicht falsch. Da Schilddrüsenstörungen noch nicht verstanden werden,
sind auch die neuesten Bücher schon beim Erscheinen überholt. Koryphäen
auf diesem Gebiet, die sich heute äußern, verbreiten Theorien, die alles
andere als auf dem letzten Stand sind.
Ich wünschte wirklich, die wahren Hintergründe wären bereits publik und
könnten Ihrer Genesung dienen. Sie sind es aber nicht, und das sollten Sie
wissen, damit Sie Ihre kostbare Zeit nicht mit dem Durchforsten von
Informationsquellen vergeuden, deren Theorien chronischer Krankheiten als
überholt zu betrachten sind. Wenn Ihnen ein Buch erzählt, Hashimoto und
Basedow bestünden darin, dass sich der Körper selbst attackiert – und das ist
der aktuelle Kenntnisstand –, dann ordnen Sie das am besten als antiquiert
ein. Tatsächlich, wenn man sich ein Bild von den Theorien über die
Schilddrüse machen möchte, ist das wie Antiquitätenshopping: lauter nett
anzuschauende Sammlerstücke, die einen Eindruck von alten Denkformen
vermitteln, Ihnen aber hier und heute nicht helfen können.
Was Sie also anderswo an Information finden, ist zwar als Hilfe gedacht,
führt aber auf Abwege. Denn erstens gehen diese Quellen davon aus, dass
sich der Körper bei Autoimmunkrankheiten selbst angreift, was – wie gesagt
und später noch genauer ausgeführt – weit gefehlt ist; und zweitens bedeutet
die zunehmende Konzentration auf die Schilddrüse selbst, dass man nicht
mehr geneigt ist, einen Schritt zurückzutreten und sich einen Eindruck vom
Gesamtzusammenhang zu machen.
Ist unsere Schilddrüse in Bedrängnis? Ja. Ist die Schilddrüse von großer
Bedeutung für unsere Gesundheit? Noch mehr, als bereits bekannt ist. Ist die
gestörte Schilddrüse der Grund für die Malaisen so vieler Menschen? Nein.
Hier nun also die alles entscheidende Wahrheit, die in den Fachzeitschriften,
im Internet und in den neuesten Buchveröffentlichungen noch keine
Beachtung findet: Schilddrüsenprobleme sind letztlich nicht die Ursache
dafür, dass jemand krank wird. Eine gestörte Schilddrüse ist einfach ein
Symptom unter anderen.
Schilddrüsenerkrankungen umfassen weitaus mehr als nur diese kleine
Drüse am Hals. Sie erklären nicht die unzähligen Gesundheitsstörungen, die
uns befallen können, und die Schilddrüse ist nicht das Bindeglied, das alles in
einen Erklärungszusammenhang bringt. Hier geht etwas weitaus
Grundsätzlicheres und Umfassenderes vor sich, etwas Invasives, das für die
lange Liste der unserer Schilddrüse zugeschriebenen Krankheiten
verantwortlich ist, nämlich das Schilddrüsenvirus.
Wer dieses verbreitete Virus hat, laboriert entweder bereits an
Schilddrüsenstörungen, oder sie bahnen sich an. Dieses Virus befällt auch
nicht bloß die Schilddrüse. Zu dem Zeitpunkt, in dem es sie erreicht, befindet
es sich bereits in seinem dritten Stadium und hat Ihnen schon früher
Scherereien gemacht, auch wenn Sie nichts Auffälliges bemerkt haben
sollten. Es löst außerdem Symptome und Störungen aus, die nicht mit der
Schilddrüse in Verbindung gebracht werden, und es könnte durchaus sein,
dass sämtliche Ihrer Gesundheitsprobleme auf diesen einen Ursprung
zurückgehen. Jetzt hat das Virus also die Schilddrüse erreicht, aber das ist
noch nicht die letzte Station. Es möchte auf Ihr Nervensystem übergreifen
und wird dort eine Fülle rätselhafter Symptome hervorrufen und Ihre
Gesundheit noch weiter schädigen. Nur dass Sie mit diesem Buch jetzt
Zugang zur Wahrheit haben und ihm Einhalt gebieten können.
In den weiteren Kapiteln dieses ersten Teils werden wir im Einzelnen
betrachten, wie das Schilddrüsenvirus vorgeht, wie es Ihre Symptome auslöst
und was zu beachten ist, wenn bei Ihnen bereits Schilddrüsenuntersuchungen
vorgenommen worden sind oder Sie Medikamente eingenommen haben. Im
zweiten Teil über die »großen Irrtümer« geht es dann um die wichtigsten
Fehleinschätzungen, die das heutige Bild chronischer Symptome und
Krankheiten prägen und die Heilung eher behindern. Im dritten Teil über die
»Wiederbelebung der Schilddrüse« finden Sie einen ganzen Werkzeugkoffer
für Ihre Genesung. Hier erfahren Sie, was zu tun ist, wenn Ihre Schilddrüse
teilweise oder ganz entfernt wurde, wie Sie das Virus in Schach halten und
wie die Schilddrüse und der ganze Körper ihre Vitalität zurückbekommen
können. Dazu gehört ein spezielles Neunzig-Tage-Programm zur
Rehabilitation der Schilddrüse samt einer Fülle geeigneter Rezepte.
Im vierten und letzten Teil über die »Schlafgeheimnisse« gehen wir
gemeinsam Ihren Schlafstörungen auf den Grund – von Einschlafstörungen
über nächtliches Wachliegen bis hin zu der Erfahrung, sich am Morgen nicht
ausgeruht zu fühlen. Schlafstörungen werden gern der Schilddrüse
zugeschrieben, haben jedoch viel weiter reichende Ursachen. Medizinisch ist
der Schlaf noch nicht ausreichend verstanden, und da er für die Überwindung
des Schilddrüsenvirus und den künftigen Schutz Ihrer Gesundheit so überaus
wichtig ist, bekommt er hier seinen eigenen ausführlichen Abschnitt. Uns
allen steht reichlicher, erholsamer Schlaf zu, und wenn der Code einmal
geknackt ist, können wir auch in seinen Genuss kommen.

Der neue Schilddrüsenexperte sind Sie


In diesem Buch finden Sie die definitiven Antworten, auf die Sie so lange
gewartet haben. Es sind Antworten aus einer höheren Quelle zu der Frage,
auf welche Weise Ihr Leben so wurde, wie es jetzt ist, und wie man alles
noch zum Besseren wenden kann. Sie haben nun den Weg zur Heilung
eingeschlagen, und die Wahrheit ist der erste große Schritt auf diesem Weg.
Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, sind Sie Schilddrüsenexperte und
verfügen über Kenntnisse, die gängige Theorien hinter sich lassen. Sie sind
dann besser informiert als die sogenannten Fachkreise. Denn was ist
schließlich ein Schilddrüsenexperte? Jemand, der sich mit den Hypothesen
gut auskennt, oder jemand, der den ganzen Umfang der Sache zur Kenntnis
genommen hat? Sie werden bald wissen, was es mit Ihrer Schilddrüse und
dem übrigen Körper wirklich auf sich hat, und Sie werden dieses Wissen für
Ihre Heilung nutzbar machen können. Kurz, Sie werden der Experte für die
Schilddrüse sein.
Und dabei bleibt es nicht. In Ihrem Leben wird sich manches ändern, und
das fällt anderen auf, die dann in Ihre Geheimnisse eingeweiht werden
möchten. Beim Lebensmitteleinkauf, im Buchladen, online oder im
Freundes- und Familienkreis werden Sie anderen die Wahrheit über die
Schilddrüse vermitteln können. Sie werden zu denen gehören, die eine
Heilungsbewegung in Gang setzen. Ihre Sachkenntnis wird vielen eine Hilfe
sein, mehr Menschen, als Sie sich vorstellen können.
Fangen wir also an.
Kapitel 2
Das Schilddrüsenvirus und seine
Auslöser
Wenn Ihre Schilddrüse Schwierigkeiten macht, haben Sie sich bestimmt
schon gefragt, wie es dazu kommen konnte und weshalb es gerade Sie
erwischt hat.
Zudem waren Ihnen Not und Mühsal sicherlich auch vor dem Einsetzen
Ihrer Symptome nicht fremd. So vieles haben wir im Leben durchzustehen,
den Bruch von Beziehungen, Verrat, den Tod geliebter Menschen, die
Versorgung kranker Angehöriger, finanzielle Engpässe, Verletzungen und
manches mehr. Von Jugend an sehe ich die Menschen unter solchen
Prüfungen, Kämpfen und Verlusten leiden. Ich sehe die Leiden und weiß, wie
schwer das für sie ist.
Zu allem Überfluss mussten Sie sich eines Tages eingestehen, dass Sie sich
nicht mehr wohlfühlen. Die Kräfte gingen Ihnen aus, und in die Jeans passten
Sie kaum noch hinein, Ihr Puls schnellte ohne ersichtlichen Anlass in die
Höhe, in der Dusche blieben immer mehr Haare im Sieb hängen,
Frostschauer und Hitzewallungen wechselten einander ab, Muskelschmerzen
stellten sich ein, Sie konnten sich kaum noch konzentrieren, das
Erinnerungsvermögen wurde verschwommen.
Vielleicht waren Sie gezwungen, Ihren Job aufzugeben, eine Ausbildung
abzubrechen, oder Sie konnten Ihre Kinder nicht mehr so gut versorgen, wie
Sie eigentlich wollten. Sie mussten sich von Freundschaften verabschieden
und Chancen verstreichen lassen. Sie konnten Ihren Verpflichtungen kaum
noch nachkommen, Sie haben resigniert, es war Mühe genug, sich auch nur
durch den Tag zu schleppen.
Der Zeitpunkt, zu dem die Dinge eine solche Wendung nahmen, erscheint
Ihnen beinah grausam. Sie hätten Ihre ganze Kraft gebraucht, um alle
Entwicklungen in Ihrem Leben unter einen Hut zu bringen, und ausgerechnet
da traf Sie die Krankheit mit voller Wucht und warf alles über den Haufen.
Oder die Symptome setzten wie aus dem Nichts ein. Alles lief nach Wunsch,
und auf einmal, ohne Vorwarnung, kannten Sie Ihr Leben nicht mehr wieder.
Sie waren sich selbst fremd geworden.
Doch ob sich die Last der Symptome allmählich ins Unerträgliche steigerte
oder das Leben urplötzlich unter Ihnen wegbrach, in beiden Fällen können
Sie sich durch ein Verständnis der Auslöser klarmachen, wie es dazu kam.
Solche Auslöser können Ereignisse, emotionale Erlebnisse oder alle
möglichen Umstände und Umweltfaktoren sein, die dem Schilddrüsenvirus
gerade so viel Vorschub leisten, dass es aktiv werden und sich vermehren
kann – um Sie damit in eine Gesundheitskrise zu stürzen.

Wie Auslöser wirken


Wenn man vom Schilddrüsenvirus befallen ist, sucht es sich einen Weg von
der Blutbahn in die Lymphknoten und von da aus in Organe wie die Leber
und schließlich zur Schilddrüse, um letztlich aber auf das
Zentralnervensystem überzugreifen. In diesem Verlauf gibt es immer wieder
Phasen des Stillstands, woraus sich erklärt, weshalb Sie sich manchmal eine
Zeitlang besser fühlen, bis dann die nächste Wendung zum Schlechteren
erfolgt. An verschiedenen Punkten dieser Reise verschanzt sich das Virus
irgendwo im Körper, um dort eine ausreichende Truppenstärke für den
nächsten Angriff aufzubauen und den rechten Zeitpunkt abzuwarten. Für
diesen speziellen Moment sind bestimmte Auslöser entscheidend.
Erinnern Sie sich an das erste Mal, dass Sie sich so unwohl fühlten oder Ihre
bis dahin verkraftbaren Symptome deutlich schlimmer wurden? Gab es da
große finanzielle Sorgen, hatten Sie eine Scheidung oder ein Trauma zu
bewältigen oder ein Kind zur Welt gebracht? Das sind nur einige der
häufigsten Auslöser, die das Virus aus der Latenzphase in
Angriffsbereitschaft übergehen lassen, sodass es zu Schilddrüsenstörungen
kommt. Es ist ein bisschen so, als würde man einen Bären aus dem
Winterschlaf holen.
Nicht zufällig flackern Schilddrüsenstörungen gerade dann auf, wenn Sie
ohnehin schon ein bisschen aus dem Lot sind. Was aber nicht heißen soll, Sie
hätten sich die Krankheit durch Ihre gestresste Verfassung zugezogen. Sie
haben Ihren Körper nicht durch das Verweilen bei unguten Gedanken in die
Knie gezwungen. Es ist vielmehr so, dass derart intensive Erlebnisse
physiologische Reaktionen wie plötzliche Hormonschübe etwa von Adrenalin
nach sich ziehen und solche Reaktionen dann dem Virus den Weg ebneten.
Außerdem signalisieren sie dem Virus eine Schwäche des Immunsystems und
geben ihm gleichsam den Startschuss.
Es gibt auch Auslöser, die nichts mit Ihrer seelischen Verfassung zu tun
haben. Vielleicht hatten Sie Amalgamfüllungen aus den Zähnen entfernen
lassen, wobei Quecksilber freigesetzt wurde. Dieses Schwermetall wird vom
Schilddrüsenvirus besonders begehrt. Vielleicht waren Sie auch anderen von
ihm bevorzugten Stoffen wie Insektiziden und Pestiziden ausgesetzt, oder es
gab eine Schimmelpilzbelastung, die das Immunsystem schwächt.
Aus anderen Quellen werden Sie erfahren, dass sich Viren einfach immer
wieder selbst kopieren. Das ist jedoch irreführend, denn bei allem, was
wissenschaftlich bisher über Viren bekannt ist, gilt trotzdem, dass sie zur
Vermehrung »Brennstoff« brauchen, seien es Hormone, Toxine oder manche
Ihrer Nahrungsmittel (dazu mehr in Kapitel 21).
Schon ein einziger Auslöser kann die Viren vom inaktiven in den aktiven
Zustand überführen, aber meist spielen mehrere Auslöser eine Rolle, unter
Umständen im Laufe von Jahren. Nehmen wir an, die Probleme hätten für Sie
in der Kindheit begonnen, als Sie in die Auseinandersetzungen Ihrer Eltern
oder sonstiger primärer Bezugspersonen verwickelt wurden. Später haben Sie
vielleicht eine schwierige Beziehung oder mehrere erlebt, Sie hatten einen
Autounfall, konnten sich nur mangelhaft ernähren oder bekamen nicht genug
Schlaf. Wenn sich derartige Umstände häufen, fordert das seinen Tribut vom
Körper. Und irgendwann kam auch bei Ihnen der Punkt, an dem das
Schilddrüsenvirus – zu dem Sie übrigens jederzeit kommen können, bei der
Geburt ebenso wie in der Schule oder bei einer erst kürzlich verzehrten
Mahlzeit – seine Chance zum Zuschlagen wahrnahm.

Die Auslöser im Einzelnen


Wenn Sie jetzt die Liste der häufigsten Auslöser durchgehen, achten Sie
einmal darauf, ob Sie irgendwo »Ach so!« denken. Leuchtet Ihnen das
Einsetzen Ihrer Symptome aus dieser Sicht der Dinge ein?
Bedenken Sie aber auch, dass die Präsenz vieler dieser Auslöser Ihnen
damals möglicherweise nicht bewusst war. Vielleicht waren Sie ohne Ihr
Wissen Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt oder litten an einem
Nährstoffmangel, der bei den Laboruntersuchungen nicht auffiel. Oder Sie
haben Ihre Teppichböden reinigen lassen, ohne sich etwas dabei zu denken.
Wenn Sie sich jetzt diese Auslöser betrachten, fügen sich die Puzzleteile
vielleicht zu einem Bild. Am Ende werden Sie einkreisen können, weshalb
Ihre Krankheit zu diesem bestimmten Zeitpunkt eintrat. Ich habe die Auslöser
nach dem Grad ihrer Verbreitung sortiert, die häufigsten sind zuerst genannt:

Schimmel: Anhaltende Schimmelbelastung in einem Gebäude, in dem


Sie täglich, bei der Arbeit oder daheim, viele Stunden verbringen,
untergraben mit der Zeit das Immunsystem, bis das Schilddrüsenvirus
schließlich seine Chance gekommen sieht.
Amalgamfüllungen: Wenn Sie Amalgamfüllungen im Mund haben,
muss der Zahnarzt bei deren Entfernung bestimmte
Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Diese Füllungen enthalten
Quecksilber, das recht stabil eingebunden bleibt, solange die Füllungen
an Ort und Stelle sind. Bei ihrer Entfernung wird jedoch giftiges
Quecksilber freigesetzt, das auch ins Blut gerät und das Virus stark
werden lässt. Wenn Sie Ihre Amalgamfüllungen ersetzen möchten,
dann immer nur eine und mit längeren Abständen dazwischen.
Quecksilber in anderer Form: Quecksilber ist in jeder Form zu
meiden, da es wie gesagt dem Schilddrüsenvirus als Nahrung dient.
Wenn Sie zum Beispiel häufig Seefisch essen, auch große Arten wie
Thun- und Schwertfisch, die überdurchschnittlich viel Quecksilber
aufnehmen, kann irgendwann die Schwelle erreicht sein, an der Ihr
Immunsystem nicht mehr mitspielt und das Schilddrüsenvirus sich
ausbreiten kann. Außerdem kann Quecksilber vererbt werden und
Generation für Generation für Gesundheitsstörungen sorgen, die
fälschlich als Erbkrankheiten im genetischen Sinne gedeutet werden.
Behalten Sie auch die Möglichkeit des aktuellen Kontakts mit
Quecksilber im Auge, selbst in der heutigen Zeit ist diese Gefahr
immer gegeben. Machen Sie sich schlau, hinterfragen Sie alles, was
Ihnen, Ihren Kindern, Ihrer ganzen Familie angeboten wird.
Zinkmangel: Auch ein Zinkmangel kann erblich sein und von
Generation zu Generation schlimmer werden. In Lebensphasen mit
sehr niedrigem Zinkangebot ist die Schilddrüse möglicherweise
besonders anfällig.
Vitamin-B12-Mangel: Selbst wenn die Blutwerte einen normalen
Vitamin-B12-Spiegel anzeigen, muss es sich nicht unbedingt um
verwertbares B12 handeln, das Ihrem Körper da zur Verfügung steht,
wo es gebraucht wird. Zentralnervensystem, Leber und andere Organe
sind dann unter Umständen doch noch schlecht versorgt, sodass sich
das Schilddrüsenvirus ausbreiten kann.
Pestizide und Herbizide einschließlich DDT: Der Kontakt mit diesen
Giften etwa in Gärten, Parks und auf Golfplätzen schädigt Ihren
Körper direkt und ernährt darüber hinaus das Schilddrüsenvirus mit
Toxinen, die es besonders schätzt. Die Anwendung von DDT ist
mittlerweile in vielen Ländern verboten. Doch können solche
Giftstoffe ebenfalls vererbt werden und den falschen Eindruck
erwecken, es liege eine Erbkrankheit im genetischen Sinne vor.
Häusliche Insektenvernichtungsmittel: Sprays gegen fliegende
Insekten, Ameisen, Schaben und anderes Getier dieser Art schaden
auch Ihnen. Die Gifte reichern sich in den Organen an, können
Depressionen auslösen und dem Schilddrüsenvirus die Bahn frei
machen.
Ein Sterbefall in der Familie: Seelische Traumen jeder Art schwächen
das Immunsystem und veranlassen die Nebennieren zur vermehrten
Ausscheidung von mit negativen Gefühlen assoziierten Hormonen, die
Viren als Nahrungsquelle dienen. Gerade der Tod von Angehörigen ist
ein starker Auslöser für die Aktivität des Schilddrüsenvirus.
Liebeskummer und Treuebruch: Eine schwierige Scheidung, das Ende
einer Beziehung oder ein Vertrauensbruch schwächen das
Immunsystem und sorgen für die Überproduktion bestimmter
Hormone. Das sind Voraussetzungen, unter denen das
Schilddrüsenvirus seine Chancen wahrnehmen wird.
Die Pflege kranker Angehöriger: Einer hohen Belastung sind Sie
ausgesetzt, wenn Sie einen Ihrer Lieben leiden sehen, die Pflege und
Versorgung dieses Menschen übernehmen und vielleicht auch noch
seine Schmerzen nachfühlen. Auch das kann Ihr Immunsystem
schwächen und das Schilddrüsenvirus stark machen.
Medikamente: Verschreibungspflichtige Medikamente wie Antibiotika
und Benzodiazepine können das Immunsystem schwächen und dem
Schilddrüsenvirus als Nahrung dienen. Wenn der Verdacht besteht,
dass Sie das Virus haben, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt über eine
mögliche Umstellung der medikamentösen Behandlung.
Hoch dosierte Medikamente: Wenn Sie Medikamente, vielleicht sogar
mehrere, in hoher Dosierung einnehmen, kann das für Ihr
Immunsystem ein extrem belastender Cocktail werden, der
Virenattacken Tür und Tor öffnet. Falls Sie von verschiedenen Ärzten
Medikamente verordnet bekommen, unterrichten Sie bitte alle ganz
genau über Ihren gesamten Medikationsplan, damit die bestmögliche
Dosierung bestimmt werden kann.
Hormonelle Veränderungen: Eine größere Umstellung des
Hormonhaushalts wie in der Pubertät, während einer Schwangerschaft
oder bei einer Geburt kann das Schilddrüsenvirus ebenfalls zu seinem
Vorteil ausnutzen, da es sich besonders gern von Hormonen ernährt.
Wenn größere Mengen Hormone ins Blut entlassen werden, hat das
Virus genau das, was es zum Gedeihen braucht. Auf dem Höhepunkt
einer Hormonumstellung kann auch das Immunsystem beeinträchtigt
sein, was wiederum dem Virus Vorteile verschafft. Wenn sich
Pubertierende und frischgebackene Mütter plötzlich unwohl fühlen,
dürfte es an diesem Auslöser liegen.
Partydrogen: Giftstoffhaltige Drogen bremsen Ihr Immunsystem aus
und leisten dem Schilddrüsenvirus Vorschub.
Geldnot: Wenn das Leben Ihnen Anlass zu der Befürchtung gibt, dass
Sie Haus oder Job verlieren, Ihren finanziellen Verpflichtungen nicht
mehr nachkommen könnten oder einen weiteren Job annehmen
müssen, um unerwartete Ausgaben zu decken, können die mulmigen
Gefühle sehr heftig werden. Da kommen Versagens- und Todesangst,
der mögliche »Gesichtsverlust« und Scham zusammen, worunter Ihr
Immunsystem leidet, weshalb die Gefahr besteht, dass Sie das
Schilddrüsenvirus nicht länger in Schach halten können.
Verletzungen: Ein verrenkter Fuß, ein gebrochenes Bein und andere
Körperverletzungen können Ihren Körper so stark belasten, dass das
Schilddrüsenvirus die Gelegenheit wahrnimmt, aus seinem
Ruhezustand heraus eine Infektion anzustreben. Bei einer Operation
stehen die Chancen für das Virus sogar noch besser, weil dabei meist
begleitend Antibiotika gegeben werden.
Professionelle Teppichbodenreinigung: Viele herkömmliche textile
Bodenbeläge enthalten Giftstoffe, und dazu kommt dann noch die
Reinigungslösung mit ihren für Menschen giftigen Chemikalien – die
»Reinigung« bedeutet also Gift über Gift. Das tägliche Einatmen
dieser Ausdünstungen schwächt nicht nur das Immunsystem, sondern
weckt und ernährt das Schilddrüsenvirus. Bei hoher Empfindlichkeit
sollten Sie über die komplette Entfernung solcher Bodenbeläge
nachdenken. Zumindest sollten Sie ökologisch einwandfreie
Teppichböden legen lassen und biologische Reinigungsmittel
verwenden beziehungsweise einen »grünen« Reinigungsbetrieb
beauftragen.
Frische Farbe: Die meisten frischen Anstriche verursachen giftige
Ausdünstungen. Wenn Sie sich daheim oder im Büro in nicht
ausreichend belüfteten frisch gestrichenen Räumen aufhalten, können
die Giftstoffe Ihr Immunsystem beeinträchtigen und das Virus auf den
Plan rufen. Bevorzugen Sie unbedingt Produkte, die sehr weitgehend
oder gänzlich frei von flüchtigen organischen Verbindungen sind.
Doch auch dann bleibt eine gute Belüftung sehr wichtig, bevor Sie sich
wieder längere Zeit in den Räumen aufhalten.
Schwimmen im Sommer: Die Rotalgen, die sich in Seen, aber auch im
strandnahen Meer bei warmem Wetter vermehrt bilden, erzeugen im
Wasser einen Sauerstoffmangel, in dem Bakterien besonders gut
gedeihen, die möglicherweise Ihr Immunsystem schwächen und
dadurch dem Schilddrüsenvirus Vorteile verschaffen. Achten Sie also
beim sommerlichen Badevergnügen auf Warnungen vor einer
bevorstehenden oder schon eingetretenen Algenblüte.
Verunreinigtes Sickerwasser: Das Sickerwasser aus alten
Mülldeponien oder kontaminierten Böden kann Schwermetalle und
andere schädliche Substanzen enthalten, die in die umliegenden
Gewässer gelangen. Beim Schwimmen in solchen Seen sind Sie
Giftstoffen ausgesetzt, die Ihre Abwehrkraft gegen das
Schilddrüsenvirus herabsetzen.
Schlafstörungen: Jeder länger anhaltende Schlafmangel beeinträchtigt
Ihren Körper so, dass das Schilddrüsenvirus irgendwann aus seinem
Ruhezustand erwacht. (Virenbefall kann übrigens seinerseits
Schlafstörungen auslösen. Alles Weitere über Schlafstörungen und wie
Sie mit ihnen fertigwerden, finden Sie im vierten Teil dieses Buches
über »Schlafgeheimnisse«.)
Insektenbisse und -stiche: Spinnenbisse, Bienenstiche, Zeckenbisse
und Ähnliches hinterlassen Gifte und manchmal Teile des Insekts oder
Spinnentiers in Ihrer Haut, die sich entzünden können. Das schwächt
Ihr Immunsystem, und wenn das Schilddrüsenvirus bei Ihnen bereits
vorhanden ist, kann es diese Gelegenheit nutzen, um sich richtig
einzunisten.
Auslöser sind nur Auslöser
Jetzt hoffe ich, dass Sie durch das bloße Lesen dieser Aufstellung bereits
Anhaltspunkte für Ihre persönliche Situation gewonnen haben. Es gilt, die
Gründe der Erkrankung zu verstehen, erst damit schlagen Sie den Weg zu
Ihrer Heilung ein. Wenn das Warum der Gesundheitsstörung geklärt ist,
haben Sie das Heft wieder in der Hand.
Fall Sie bereits von Arzt zu Arzt gepilgert sind und einiges über die
Schilddrüse gelesen haben, werden Sie wissen, dass auch die Fachleute
etliche der aufgeführten Punkte zu den üblichen Verdächtigen zählen, die
Schilddrüsenerkrankungen herbeiführen können. Vielleicht haben Sie sogar
schon gehört, dass einige der genannten Auslöser das Grundübel bei dieser
Erkrankung sind. Lassen Sie mich deshalb betonen, dass diese Auslöser nicht
die Ursache der Schäden sind, die in Wirklichkeit von den Schilddrüsenviren
herbeigeführt wurden. Bedenken Sie also bei allem, was Sie anderswo über
Auslöser erfahren, dass es dabei nie um die eigentliche Ursache Ihrer
Erkrankung geht. Außerdem besagen diese »Trigger« nie, dass Sie etwas
falsch gemacht haben und deshalb selbst schuld sind.
Ein Auslöser ist nur ein Auslöser. Es ist ganz wichtig, sich das so intensiv zu
vergegenwärtigen. Damit er das Schilddrüsenvirus mit Treibstoff versorgen
kann, muss es bereits im Körper vorhanden sein. (Und wie leicht man sich
dieses Virus einfangen kann, erfahren Sie im nächsten Kapitel.) Betrachten
wir es einmal so: Wenn wir das Schilddrüsenvirus als ein Feuer auffassen, ist
der Auslöser lediglich wie Benzin, das in die Flammen gegossen wird und
den Brand anfacht, sodass er sich schneller ausbreitet.
Deshalb kann es bei einem Ehepaar in einem mit Schimmel belasteten Haus
sein, dass der eine Partner völlig gesund bleibt, während es dem anderen
hundsmiserabel geht und die Mediziner keinen rechten Rat wissen. Bei dem
Betroffenen ist es aber so, dass er das Schilddrüsenvirus bereits hat und der
Schimmel als Auslöser wirkt, während der Symptomfreie virenfrei ist,
weswegen der Schimmel bei ihm nichts auslöst. Sie können auch an eine
fünfköpfige Familie in einem schimmelbelasteten Haus denken. Wenn drei
Personen krank werden, kann man davon ausgehen, dass Sie vom
Schilddrüsenvirus befallen sind. Werden alle krank, haben vermutlich auch
alle das Virus. Nun gibt es allerdings Schimmelarten, die so giftig sind, dass
sich unter ihrem Einfluss niemand richtig gesund fühlen kann. Aber wenn es
jemandem besonders schlecht geht, kann man auch dann wieder annehmen,
dass diese Person das Schilddrüsenvirus hat und der Schimmel das Terrain
für dessen Erstarken bereitet hat.
Der Erreger, den ich hier »Schilddrüsenvirus« nenne, taucht hier und da in
der medizinischen Diskussion über Schilddrüsenprobleme auf, aber die
Mediziner identifizieren ihn nicht als eigentliches Schilddrüsenvirus. Sie
sehen es als einen sekundären Faktor bei thyreoidalen Erkrankungen, und
wirklich niemand erkennt, dass es gezielt die Schilddrüse angreift und dort
für Entgleisungen sorgt. Es ist aufgefallen, dass im Blutbild mancher Leute
mit Schilddrüsenstörungen eine Infektion mit dem Virus vorlag, und man hat
immerhin festgehalten, da könne irgendein Zusammenhang bestehen.
Mitunter wird auch spekuliert, das Virus löse Autoimmunreaktionen aus,
doch das trifft nun ganz und gar nicht zu. Sie jedoch wissen jetzt, welche
Bewandtnis es mit den Auslösern tatsächlich hat.
Die Liste der Auslöser mag sicher in gewisser Hinsicht beruhigend wirken,
ich kann aber auch verstehen, wenn man sich von ihrer Vielzahl überfordert
oder hilflos fühlt. Liebeskummer und Vertrauensbruch kommen schließlich
überall mal vor, wie soll man sich denn davor schützen? Auch die liebsten
Menschen können sterben, und vieles ist einfach nicht zu verhindern.
Ähnliches gilt für Unfälle und Verletzungen – wir können uns nicht
zuverlässig davor bewahren. Aber müssen wir deshalb immer gleich krank
werden, wenn Ereignisse dieser Art eintreten?
Natürlich nicht. Ich möchte Ihnen mit der Liste der Auslöser auch keine
Angst einjagen, denn eigentlich ist es ja so: Wir haben einen grundsätzlichen,
gottgegebenen Anspruch darauf, unbeschädigt aus den Wechselfällen des
Lebens hervorzugehen. Es steht uns zu, die Herausforderungen des Daseins
anzunehmen und vor ihnen zu bestehen. Es sollte immer so sein, dass Sie
Auslöser nicht fürchten müssen. Das Leben ist eigentlich so gemeint, dass Sie
es frei von Krankheiten führen können.
Was also fangen Sie jetzt mit diesen neuen Kenntnissen an? Sie schärfen
Ihre Wahrnehmung mit dem, was die Liste Ihnen mitteilt, um sich und Ihre
Familie vor vermeidbaren Auslösern bewahren zu können. Dann wenden Sie
sich den in diesem Buch vorgestellten Maßnahmen gegen das
Schilddrüsenvirus zu und bauen damit Ihr Immunsystem auf, um Ihre
Schilddrüse zu neuem Leben zu erwecken. Sie sorgen für sich selbst und
damit auch für Ihre Lieben so, wie Sie es schon immer verdient haben, damit
Sie für alles in bester Verfassung sind, was das Leben Ihnen so zu bieten hat.
Kapitel 3
Die Strategie des
Schilddrüsenvirus
Wie leicht fängt man sich das Schilddrüsenvirus überhaupt ein? Sehr leicht.
Es kann bei einem gemeinsam getrunkenen Glas Bier in der Studienzeit
gewesen sein, bei einem Kuss, bei einem Essen im Restaurant, das ein
infizierter Koch mit einer Schnittwunde am Finger zubereitet hat. Es kann
durch eine Bluttransfusion übertragen werden, in gemeinschaftlich genutzten
Sanitärräumen, vielleicht wurden Sie aber auch in der Grundschule von
einem Infizierten angeniest. Das Virus kann sogar schon bei Ihrer Zeugung
übertragen worden sein. Jedenfalls erlebt man immer wieder, dass es von
einer Generation zur nächsten springt.
Die ersten noch nicht so raffinierten Abarten des Virus hat man sich nicht so
leicht geholt, im Allgemeinen nur durch direkten Blut- und in manchen
Fällen durch Speichelkontakt. Die neueren Mutationen dagegen, von denen
es über sechzig gibt, bekommt man so schnell wie eine Erkältung oder einen
grippalen Infekt. Jeder gewollte oder versehentliche Kontakt mit Blut,
Speichel, Tränen oder Nasensekret von jemandem, bei dem das Virus in der
ansteckenden Phase ist, kann zur Übertragung führen. Ein Niesen oder ein
gemeinsam benutztes Glas genügen.
Es ist durchaus möglich, dass Sie die Übertragung zunächst gar nicht
bemerkten. Im Frühstadium bewirkt das Schilddrüsenvirus oft nicht mehr als
Müdigkeit oder ein leichtes Kratzen im Hals. Vielleicht gab es dann in der
Kindheit, in der Zeit des Heranwachsens oder im Erwachsenenalter eine Zeit
von ein, zwei Wochen, in denen Sie sich ohne ersichtlichen Grund schlapp
fühlten, und dann vergingen die Symptome wieder (manchmal geschieht das
sogar schon im Säuglingsalter, woran man sich natürlich nicht erinnert). Es
war so wenig spektakulär, dass Sie selbst und die Familie nicht so recht
aufmerksam wurden, und anschließend geriet die Sache wieder in
Vergessenheit.
Möglich ist auch, dass sich das Virus deutlich bemerkbar machte und Ihnen
nach der Inkubationszeit ein, zwei Monate mit extremer Müdigkeit,
Fieberschüben, Halsweh, Kopfschmerzen, Drüsenschwellungen oder sogar
Hautausschlägen bescherte. Es fiel sehr wohl auf, dass es Ihnen nicht gut
ging, aber irgendwann schien die Krise dann doch überwunden zu sein.
Tatsächlich nistete sich das Virus nach dem Abklingen der anfänglichen
Symptome in Ihrem Körper ein und vermehrte sich, bis es ihm Wochen oder
Jahrzehnte später unter besonders günstigen Umständen und mit den
richtigen Auslösern gelang, Ihre Schilddrüse zu befallen. Hier hat es ein
besonders günstiges Umfeld, in dem es Entzündungen auslösen kann, um
schließlich sogar auf Ihr Zentralnervensystem überzugreifen.

Die wahre Identität des Schilddrüsenvirus


Manches von dem, was ich hier anführe, wird Ihnen bekannt vorkommen.
Ein Virus, das man besonders leicht über den Speichel aufnimmt, vor allem
beim Küssen, und das einen monatelang mit Unwohlsein, Müdigkeit, Fieber,
Halsschmerzen und anderem mehr plagt: Klingt das nicht verdächtig nach
dem Pfeiffer’schen Drüsenfieber, der Mononukleose, die volkstümlich auch
»Kusskrankheit« genannt wird? Sehr richtig, genau darum handelt es sich.
Was ich bisher »Schilddrüsenvirus« genannt habe, ist tatsächlich der
Auslöser der Mononukleose, das Epstein-Barr-Virus. Die medizinische
Forschung muss erst noch herausfinden, dass das Pfeiffer’sche-Drüsenfieber-
Virus lediglich das zweite Stadium dieses Erregers ist, der insgesamt vier
Stadien hat, dessen drittes die Schilddrüse betrifft und für über
fünfundneunzig Prozent der Schilddrüsenstörungen verantwortlich ist. Die
übrigen fünf Prozent sind durch Röntgenstrahlen (etwa beim Zahnarzt oder
bei einer Computertomografie), Verunreinigungen von Nahrung und Wasser,
Flugreisen, Handystrahlen, Übertragung zwischen den Generationen und die
Verseuchung der Atmosphäre und der Böden nach früheren atomaren
Katastrophen bedingt.

Typen des Epstein-Barr-Virus


Epstein-Barr ist ein Virus der Herpesfamilie und existiert seit gut hundert
Jahren. In dieser Zeit konnte es sich in mehreren Generationen von Menschen
ausbreiten und hatte genügend Möglichkeiten, zu mutieren und neue Stämme
auszubilden. Wie erwähnt gibt es inzwischen über sechzig solcher Stämme,
und zwar in sechs Gruppen von ansteigendem Schweregrad, die
durchschnittlich mit etwa zehn Typen besetzt sind. In der medizinischen
Forschung sind bislang nur wenige Stämme aus einer einzigen Gruppe
bekannt. Als die Entdeckung des Virus 1964 bekannt gegeben wurde,
handelte es sich sehr wahrscheinlich um EBV 6 und 7 aus der zweiten
Gruppe (nach meiner Zählung; verwechseln Sie das bitte nicht mit der
wissenschaftlichen Zählung der humanen Herpesviren, in der EBV als HHV-
4 geführt wird, was aber lediglich eine Art Grundidentifikation darstellt).
Bald nach dieser bahnbrechenden Entdeckung wurde die Finanzierung
weiterführender Forschungen eingestellt, und das war’s. Heute, Jahrzehnte
später, ist in der Medizin immer noch nicht bekannt, dass es so viele Abarten
und Stämme dieses Virus gibt.
Die EBV-Stämme der ersten Gruppe sind von milder, gemächlicher Art. Es
kann durchaus sein, dass sie nicht mehr als Rückenschmerzen hervorrufen
und es nie bis zur Schilddrüse schaffen. Andere Stämme sind aggressiv und
schnell, verantwortlich für einige der besonders belastenden Krankheiten
unserer Zeit, etwa multiple Sklerose (MS) und manche Krebsarten. (Wenn
Sie mehr über diese EBV-Gruppen wissen möchten, finden Sie Näheres im
Kapitel »Epstein-Barr-Virus, chronisches Müdigkeitssyndrom,
Fibromyalgie« meines ersten Buchs Mediale Medizin.)
Diese EBV-Typologie erklärt, weshalb das Virus bei verschiedenen
Menschen so unterschiedlich in Erscheinung tritt – und weshalb es so
vielfältige Schilddrüsenstörungen gibt. Ein Kropf beispielsweise ist auf den
ersten Virentyp in Gruppe 1 zurückzuführen. Schilddrüsenüberfunktion und
Basedow-Krankheit werden von Viren der Gruppen 4 und 5 ausgelöst. Es
handelt sich um aggressive Stämme, gegen die sich die Schilddrüse durch
Neubildung von Gewebe zu verteidigen versucht, wodurch es jedoch zu einer
Überproduktion von Schilddrüsenhormonen kommt. Die EBV-Stämme dieser
beiden Gruppen sind auch für die Entstehung von Schilddrüsenkrebs
verantwortlich (mehr dazu in Kapitel 6). Gutartige Tumoren, Knoten und
Zysten können durch EBV-Typen der Gruppen 2 bis 6 verursacht sein. Und
jeder EBV-Stamm aller Gruppen kann für Hashimoto-Thyreoiditis und
Schilddrüsenüberfunktion verantwortlich zeichnen.
Das Epstein-Barr-Virus breitet sich gegenwärtig derart rasant aus, dass es in
zwanzig Jahren an die hundert Stämme geben wird, die überwiegend
Jugendliche befallen. Eigentlich ist es schlimm genug, dass in den USA
schon heute siebzehn von hundert Collegestudenten ihr Studium wegen der
gesundheitlichen Auswirkungen neuer EBV-Mutationen nach dem ersten
oder zweiten Jahr nicht fortsetzen können. Ratlos und von den Symptomen
des Virus schachmatt gesetzt, müssen sie den Lehrveranstaltungen
fernbleiben und bekommen womöglich eine Borreliose-Diagnose (auf die wir
später noch eingehen werden). Diese Studenten, die nicht wissen, wie ihnen
geschieht, fragen sich ratlos, wie sie sich je versorgen sollen und ob
überhaupt Aussicht auf das Leben besteht, das sie sich wünschen. Und jetzt
stellen Sie sich einmal vor, wie viele junge Leute erst in zwanzig Jahren aus
dem Rennen geworfen werden, wenn die Viren in immer neuen Mutationen
auf den Plan treten …
EBV bedarf also mehr denn je unserer besonderen Aufmerksamkeit. Sie
selbst müssen sich durch die Lektüre dieses Buchs zum Sachkenner
ausbilden. Sie können sich und Ihre Lieben nur vor all den möglichen
Problemen bewahren, wenn Sie die Strategie dieses Virus kennen.

Virale Gifte
Bevor wir im nächsten Abschnitt zu den EBV-Stadien kommen, möchte ich
ein paar Begriffe einführen, deren Kenntnis nützlich sein wird. Es handelt
sich um toxische Nebenprodukte, die bei der Replikation (Vermehrung) des
Virus entstehen und meist im dritten Stadium (beim Befall der Schilddrüse)
und im vierten Stadium (beim Angriff auf das Zentralnervensystem)
problematisch werden. Sie sind von großer Bedeutung für die von EBV
verursachten Schäden:

Virale Abfallprodukte: Viren haben keinen eigenen Metabolismus,


kapern aber den Stoffwechsel der von ihnen befallenen Wirtszellen für
ihre Ernährung. Besonders gern mögen sie giftige Metalle,
überschüssiges Adrenalin und das, was vom Verzehr von Eiern in die
Zelle gelangt – und diese Bestandteile finden sich dann als
Stoffwechselendprodukte wieder. Je mehr Zellen befallen sind, desto
größer wird die Last an Abfallstoffen, und desto gravierender werden
die Probleme – etwas in der Form von Verklebungen der
Mitralklappen, was dann zu Herzklopfen führt.
Virenhüllen: Viren leben etwa sechs Wochen, was auch bedeutet, dass
ständig viele von ihnen absterben. Die zurückbleibenden Hüllen sind
ebenfalls giftig, und bei fortschreitender Ausbreitung von EBV im
Körper fallen immer mehr Hüllen an. Sie können sich solche Hüllen
ungefähr wie am Strand angeschwemmte tote Krabben vorstellen: Die
Schalen sind entweder leer oder enthalten noch faulende Fleischreste.
Da Epstein-Barr-Viren ihre äußere Form verändern, sind auch die
zurückbleibenden Virenhüllen verschiedenartig geformt.
Ansammlungen solcher »Leichenteile« in Leber und Lymphsystem
erzeugen eine Trägheit, die häufig zu Unwohlsein, Ermüdung,
Gewichtszunahme, Flüssigkeitsansammlungen, Verstopfung,
Aufgetriebenheit, Hitzewallungen, Herzflattern, Gehirnnebel und
Symptomen der Wechseljahre führt. Bei starker EBV-Aktivität im
Körper erreichen die »Virenleichen« schließlich auch den Darm, und
jetzt kann es bei einer Stuhlprobenuntersuchung vorkommen, dass die
vielen Virenhüllen im Stuhl vom Laborpersonal und vom Arzt als
Parasitenbefall gedeutet werden.
Neurotoxine: In den späteren Stadien produziert EBV Neurotoxine,
also Gifte, die die Funktion der Nerven beeinträchtigen. Diese
Neurotoxine entstehen in einem Film aus viralen Ablagerungen und
verbreiten sich von da aus, wobei sie oft die Nerven entzünden und für
Schmerzen sorgen. Neurotoxine verbleiben auch in den Hüllen
abgestorbener Zellen und sickern erst mit der Zeit überall im Körper
aus. Solche Stoffwechselrückstände bestehen aus dem, wovon sich das
Virus in der Zelle ernährt, etwa Quecksilber oder anderen
Schwermetallen, die nach der Verarbeitung durch das Virus noch
aggressiver sind als zuvor, noch zersetzender und stärker
allergieauslösend, gleichsam konzentriert wie Spinnen- oder
Schlangengift. EBV arbeitet diese externen Giftstoffe so um, dass sie
zu hochpotenten Neurotoxinen werden, die gesunde Zellen in den
Organen und im Bindegewebe schädigen und sogar abtöten können.
Wenn weitere Viren diese Neurotoxine noch einmal verarbeiten,
steigert sich ihre Giftwirkung erneut, sodass sie gesunde Zellen noch
leichter beschädigen und heftige Reizungen und Entzündungen der
Nerven auslösen können. Epstein-Barr-Viren setzen diese Gifte im
dritten Stadium nur phasenweise ein, damit sich das Immunsystem
nicht auf sie einschießen kann. Erst im vierten Stadium sind die Gifte
ständig präsent.
Dermatoxine: Solche Hautgifte werden von EBV ausgeschieden, wenn
Kupfer zugegen ist und sich in der Leber DDT-Rückstände befinden,
die Generationen alt sein können. Sie liefern dem Virus eine ganz
spezielle Nahrung, und die giftigen Rückstände, die Dermatoxine,
können wie die Neurotoxine teilweise in den Virenhüllen verbleiben
und erst mit der Zeit aussickern. Da EBV die Funktion von Leber und
Lymphsystem beeinträchtigt, haben diese Organe große Mühe, die
Gifte aus dem Verkehr zu ziehen, sodass sie teilweise bis zur Haut
vordringen, um dort Reizungen, Schmerzen, Juckreiz oder auch
Ausschläge zu verursachen. Dermatoxine unterscheiden sich
grundsätzlich von anderen hautschädlichen Substanzen, die von außen
auf die Haut gelangen. EBV-Dermatoxine kommen von innen und
dringen durch alle Hautschichten. Ein davon Betroffener kann
Diagnosen wie Ekzem, Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis bekommen.
Da Kupfer und DDT ebenfalls von Generation zu Generation
weitergereicht werden können, sind sie mitunter bereits in der Leber
eines Neugeborenen präsent, weshalb schon Säuglinge zum Erstaunen
der Fachleute an Ekzemen, Psoriasis und Gelbsucht leiden können.

Die Stadien des Epstein-Barr-Virus


Schilddrüsenerkrankungen bilden sich im dritten der vier Stadien des EBV.
Zum besseren Verständnis dessen, was Sie bereits durchgemacht haben und
künftig verhindern möchten, sollten Sie alle vier Stadien kennen.
Erstes Stadium: Das Frühstadium
Wenn man sich erstmals EBV einfängt oder damit geboren wird, hält sich das
Virus nur in der Blutbahn auf und bleibt meist weitgehend inaktiv. Falls das
bei Ihnen so war, haben Sie wahrscheinlich keinen allzu kranken Eindruck
gemacht. Vielleicht wirkten Sie ein wenig schlapp und müde und waren
anfällig für Erkältungen, Hals- oder Ohrenschmerzen. Bei manchen
Menschen, bei denen sich dieser milde Verlauf zeigt oder die ein robustes
Immunsystem haben, geht das Virus nicht über dieses Frühstadium hinaus
und bleibt nur latent im Blut präsent, ohne je ernsthafte
Befindlichkeitsstörungen auszulösen.
Wenn Sie sich allerdings einen kräftigeren Stamm eingefangen haben, der
schließlich Schilddrüsenstörungen und mehr verursacht, ist dieses
Frühstadium nur der Anfang. Das Virus wird sich in aller Stille im Blut
vermehren, und das über Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre, bis
schließlich die geeigneten Umstände und Auslöser für seinen Übergang ins
zweite Stadium gegeben sind: Mononukleose mit Befall von Organen wie
Leber und Milz.
Zum Glück ist es keineswegs unausweichlich, dass das Virus seinen Zug
durch die Organe macht, nachdem man es sich eingefangen hat. Im ersten
Stadium ist ihm noch relativ leicht beizukommen. Wenn Sie vermuten
müssen, dass Sie jemandem in der ansteckenden Phase der Mononukleose zu
nahe gekommen sind, und sich an die im dritten Teil dieses Buchs
vorgestellten antiviralen Maßnahmen halten, können Sie einen Großteil der
Viren ausschalten und den verbleibenden Rest in Schach halten.
Zweites Stadium: Krieg
EBV wird quicklebendig und geht zum mit Mononukleose beginnenden
zweiten Stadium über, wenn jemand gerade besonders ausgelaugt ist.
Deshalb ist die Studienzeit mit ihren langen Nächten und Partys, den
Anforderungen des Studiums und der oft nicht mehr ganz so gesunden
Ernährung die Gelegenheit für das Virus. Keine andere Krankheit dürfte an
Hochschulen so verbreitet sein wie das Pfeiffer’sche Drüsenfieber, eine EBV-
Infektion des zweiten Stadiums. Es ist bekannt, dass siebzig Prozent aller
Hochschulstudenten irgendwann im Laufe ihres Studiums Mononukleose
bekommen.
Natürlich kann man sich auch vor und nach dem Studium anstecken. Wenn
Sie jetzt Schilddrüsenprobleme haben, sich aber nicht an eine Mononukleose
erinnern, haben Sie möglicherweise bereits in der Kindheit eine Infektion
durchgemacht. Heutzutage stellen die Ärzte bereits bei Sechs-, Sieben- oder
Achtjährigen eine Mononukleose fest, während das früher erst bei älteren
Kindern infrage kam. Es gab eine Art unausgesprochene Regel, dass man bei
Kindern bis zu einem bestimmten Alter keine Mononukleose-Diagnose stellt,
egal, was die Blutwerte sagten. Es dürfte sich um den klassischen Fall einer
den Fortschritt behindernden medizinischen Vorschrift handeln. Man
gebrauchte und gebraucht bei kleinen Kindern lieber Umschreibungen wie
»Drüsenfieber«, aber es handelt sich ganz einfach um die aktive EBV-
Infektion im zweiten Stadium.
Sie können auch als Erwachsener eine Mononukleose gehabt haben, die aber
wegen ihres milden Verlaufs nicht erkannt wurde. Manche haben nur eine
Woche lang einen kratzigen Hals oder fühlen sich abgeschlagen – dann
vergehen die Beschwerden, und man kommt nie darauf, dass es eine
Mononukleose war.
Wir haben es hier mit dem virulenten Stadium zu tun, in dem das Virus
ansteckend ist. Wenn Sie EBV haben, aber nicht über die Eltern dazu kamen
(also nicht damit geboren sind), haben Sie es sich bei einem Infizierten
eingefangen, der davon wusste oder nicht. Als Sie schließlich selbst ins
zweite Stadium kamen, war das für den Arzt unter Umständen schwer zu
erkennen. Die Blutuntersuchungen sind hier nicht absolut zuverlässig. Alles
hängt davon ab, wie der Arzt die ermittelten Antikörper oder die feinen
Abweichungen bei der Auszählung der weißen Blutkörperchen deutet
(worüber man im Medizinstudium nichts erfährt). Es kann also gut sein, dass
Sie nie die richtige Diagnose bekommen haben.
Eine Mononukleose ist der Kampf Ihres Immunsystems mit dem Epstein-
Barr-Virus. Hier bleibt das Virus nicht mehr in Deckung und harmlos,
sondern setzt Stoffe frei, die Ihrem Immunsystem einen Eindringling bekannt
geben – eine Art Hornsignal für den Beginn der Schlacht. EBV möchte jetzt
vor allem Ihr Lymphsystem attackieren, denn das ist die Verteidigungslinie
Ihres Körpers. Als Antwort sendet Ihr Immunsystem Späherzellen aus, die
Viren ausfindig machen und sie dann mit einem Hormon markieren, das sie
als Eindringlinge kennzeichnet. Daraufhin schwärmen Kampfzellen aus, die
sofort über die markierten Viren herfallen, um sie auszuschalten.
Während dieser Auseinandersetzungen treten beim betroffenen Menschen
die beschriebenen leichten bis schweren Symptome auf, je nach Abwehrlage
und je nach Art des aufgetretenen Virus. Diese Symptome wie Halsweh,
Fieber, Kopfschmerz und Hautausschläge besagen aber nicht, dass sich Ihr
Körper gegen Sie wendet, sondern künden von den Bemühungen Ihres
Immunsystems, das nichts Geringeres als Ihren Schutz im Sinn hat. Die
Symptome kommen und gehen. Und manchmal hat Ihr Immunsystem den
Gegner weitgehend im Griff, der daraufhin den strategischen Rückzug antritt,
um sich für den nächsten Angriff neu aufzustellen.
Irgendwann muss das Virus einsehen, dass es nicht immer aktiv bleiben
kann und sich nach einem dauerhaften Zuhause im Körper umsehen sollte.
Nach Wochen oder Monaten der aktiven Mononukleose wird es sich für ein
Organ oder mehrere entscheiden und sich aus dem Blut zurückziehen, um zu
»nisten«. Das Getümmel des Kampfs gegen die Viren wird abklingen, und
EBV tritt in die zweite Phase des zweiten Stadiums ein, wo es in der Regel
inaktiv bleibt und sich zurückzieht, dabei aber wach und immer kampfbereit
ist und auf geeignete Auslöser lauert.
Selbst in dieser Rückzugsphase sorgt das Virus weiterhin für Ärger. Wer
sich im zweiten Stadium des EBV-Befalls befindet und nicht das antivirale
Programm absolviert, das ich Ihnen später vorstelle, muss damit rechnen,
dass das Virus schließlich in der Leber auftaucht. Weshalb in der Leber?
Weil sie das Organ ist, in dem Giftstoffe unschädlich gemacht oder
ausgefiltert werden. Hier sammeln sich Toxine wie Quecksilber, Dioxine,
schlechte Fette, »vererbte« Gifte und andere Abfälle an – und die sind
zufällig die Leibspeise der Viren, nach deren Verzehr sie gedeihen und sich
munter vermehren.
Denken Sie einmal zurück, um vielleicht herauszufinden, welchen Weg das
Virus bei Ihnen genommen hat. Haben Sie irgendwann angefangen, trotz
guter Ernährung und ausreichend Bewegung zuzunehmen, oder wurden Sie
irgendwann ungewöhnlich müde und antriebslos und konnten sich zu nichts
aufraffen, auch weil im Kopf so ein wattiger, nebelartiger Zustand herrschte?
Das könnte die Zeit gewesen sein, in der sich das Virus in der zweiten Phase
des zweiten Stadiums einrichtete. EBV und seine toxischen Abbauprodukte
überschwemmten die Leber und machten sie träge, und eine überlastete,
wenig effizient arbeitende Leber kann durchaus für unerklärliche
Gewichtszunahme sowie schwankende Energie und geistige Klarheit
verantwortlich sein (mehr dazu in Kapitel 5).
Ihr Arzt oder Ihr Trainer hätte Ihnen nicht sagen können, dass EBV in der
Leber die Anzeige auf Ihrer Waage immer weiter nach oben drückt, einfach
weil die heutigen Blutuntersuchungen das Virus im Blut nachzuweisen
versuchen, nicht in den Organen. Eher wird Ihr Arzt die Schuld bei den
einsetzenden Wechseljahren oder überhaupt bei den Hormonen suchen,
vielleicht auch, wenn er auf dem neuesten Stand der Forschung ist, bei Ihrer
Schilddrüse. Ihr Trainer wird vielleicht doch finden, dass Sie nicht genug tun
oder sich am Abend zu viele Leckerbissen gönnen. Beides ist falsch. Es war
und ist nicht Ihre Schuld.
Hat sich EBV einmal in die Organe zurückgezogen, tauchen im Blut nur
noch die Anzeichen einer früheren Infektion auf, während die aktuelle nicht
zu erkennen ist. Nach gängiger medizinischer Auffassung bedeuten die
Befunde, dass das Virus keine Probleme mehr verursachen kann. Niemand
merkt, dass es sich lediglich tiefer im Körper verkrochen hat und dort in aller
Stille und ohne Kampfgetümmel sein Unwesen treibt. So geht EBV den
Medizinern bei allen Bluttests doch immer wieder durch die Lappen, und
niemand ahnt, was es alles anrichtet. Es dürfte sich bei allem Respekt um
eine der größten Fehlleistungen in der Geschichte der Medizin handeln.
Wenn sich daran etwas ändern soll, müssen einfach mehr Mittel in diese
Forschungen fließen, damit man die Anzahl der verschiedenen Blutzellen –
Lymphozyten, Basophile, Neutrophile, Monozyten und sogar Thrombozyten
(Blutplättchen) – zu den EBV-Antikörpern in Bezug setzen kann, um
schließlich zu ermitteln, was die feinen Schwankungen der
Mengenverhältnisse in den Blutwerten bedeuten. Grundsätzlich müsste die
Interpretation der bei Blutuntersuchungen ermittelten Werte neu ausgerichtet
werden. Eine »überwundene« Infektion ist in der Regel beileibe nicht
ausgestanden, sondern vermutlich weiterhin irgendwo im Körper aktiv,
sofern die weißen Blutkörperchen Anzeichen von Kampfbereitschaft
erkennen lassen. Man muss also beispielsweise bei jemandem, der Antikörper
einer »früheren« EBV-Infektion im Blut hat, fragen, ob irgendetwas mit den
Lymphozyten los ist. Dies deutet nämlich darauf hin, dass EBV in den
Organen am Werk ist und die Symptome des Patienten verursacht. Bedenken
Sie auch, wie unvollkommen Blutuntersuchungen nach wie vor sind (Näheres
dazu in Kapitel 6). Deswegen kommt es häufig vor, dass die Viren präsent
sind, aber an den Blutwerten nichts Auffälliges zu erkennen ist. Es kann auch
sein, dass EBV im Blutbild sichtbar ist und die Medizin dort einhaken
könnte. Ist EBV dabei, von der Leber aus die Schilddrüse anzugreifen? Ist
das Virus bereits dort, und lässt es Knötchen und eine
Schilddrüsenunterfunktion entstehen? Ist es drauf und dran, eine der anderen
in Kapitel 5 genannten Krankheiten auszulösen? In vielen Fällen sind die
Marker vorhanden, und die Medizin müsste das nur noch erkennen, um die
EBV-Epidemie in den Griff zu bekommen.
Weitere gesundheitliche Probleme, die entstehen können, wenn sich EBV in
der Leber festgesetzt hat, sind erhöhtes Hämoglobin A1c, Typ-2-Diabetes,
hoher Cholesterinspiegel, Hepatitis A, B, C und D, Fibrose, eine
Leberentzündung, neue Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei bisher
unproblematischen Lebensmitteln und schließlich zu wenig Salzsäure im
Magen, was zu Bauchauftreibung, Verstopfung, Verdauungsschwäche und
einer allgemeinen Vergiftung des Verdauungstrakts führt. Das wird heute
gern auf das »Leaky-Gut-Syndrom« (durchlässige Darmwand) zurückgeführt,
eine verfehlte Gesundheitstheorie, auf die ich ausführlich in meinem Buch
Mediale Medizin eingegangen bin.
Bei manchen Leuten hält sich das Virus in dieser Phase nur in der Leber auf,
bei anderen verschanzt es sich auch in der Milz und in den
Fortpflanzungsorganen. EBV in der Milz, einem weiteren wichtigen
Blutfilter, wird hier mit der Zeit Entzündungen auslösen, die wiederum zu
einer Vergrößerung dieses Organs und anderen Störungen führen. Dadurch
entsteht ein leicht schmerzhaftes Völlegefühl links unter den Rippen.
Befällt EBV die weiblichen Fortpflanzungsorgane, kann es zu Myomen,
dem polyzystischen Ovarialsyndrom und Schwangerschaftskomplikationen
kommen. Bei Männern ist die Prostata ein beliebtes Ziel, wo die Viren sich
einigeln und auf lange Sicht Krebs auslösen können. Sie haben richtig
gelesen: EBV ist die unerkannte Ursache von Prostatakrebs.
Die Phase des Einnistens im zweiten Stadium kann einen Monat bis zu
zwanzig Jahre dauern. Es hängt davon ab, welchen Stamm des Virus aus
welcher Gruppe man hat, wie die Lebensumstände sind und welchen
Auslösern man ausgesetzt ist. Bei vielen Menschen hält sich EBV relativ
unauffällig jahrzehntelang in der Leber und erreicht erst das nächste Stadium,
sobald man um die fünfzig ist – vor allem wenn es sich um eine der milderen
Varianten handelt. Bei anderen vollziehen sich die Schritte von der
Mononukleose über die Infektion der Leber bis zum Befall der Schilddrüse in
gerade mal drei Monaten. Verbreitet finden wir eine Frist von fünf Jahren für
diesen Prozess.
Jedenfalls wartet das Virus immer den günstigsten Zeitpunkt für den
nächsten Schritt ab. Wenn dann die richtigen Auslöser kommen – jemand
geht durch eine lange Phase der Trauer oder Verletzung, bekommt neue
Medikamente in hoher Dosierung oder ist anderen ungewöhnlichen
Belastungen ausgesetzt –, nimmt das Virus den mit der Belastung des
Immunsystems verbundenen erhöhten Spiegel der Stresshormone wahr. Es
spürt die Schwachstellen und wird aktiv, um den Durchbruch zu seinem
nächsten Ziel, der Schilddrüse, einzuleiten.
Drittes Stadium: Befall der Schilddrüse
In dieser Phase haben viele das Gefühl, dass die Mononukleose noch einmal
aufflackert. Im Blutbild ist davon nichts zu sehen, weil sie die Krankheit
schon einmal hatten. Wahrscheinlich werden die Ärzte nur die Antikörper
finden, die auf eine frühere Infektion hindeuten. Sie werden daraus schließen,
dass das Virus nicht gleichzeitig auch noch aktiv sein kann.
Genau das ist aber der Fall. Es überlastet die Leber mit Giftstoffen, die ins
Lymphsystem und in die Blutbahn gelangen und schließlich die
Lymphozyten irreführen, die für den Schutz der Schilddrüse zuständig sind.
Es handelt sich um Lymphozyten, die speziell für den Schutz der
Schilddrüse – und bei Bedarf der Mandeln – ausgelegt sind. Der
medizinischen Forschung ist noch nicht geläufig, dass die Schilddrüse über
ihr eigenes individualisiertes Immunsystem verfügt und diese spezialisierten
Lymphozyten ganz wesentlich daran beteiligt sind. Im Lauf der Zeit wird das
Virus überall im Immunsystem zündeln, bis schließlich sogar das eigentlich
der Schilddrüse vorbehaltene Immunsystem als »Entsatz« angefordert wird,
sodass ihre Lymphozyten abwandern, um anderswo auszuhelfen. Die
Schilddrüse bleibt praktisch schutzlos zurück. Diese Gelegenheit nehmen die
Viren sofort wahr und stürmen sie.
Haben sie sich dort einmal häuslich eingerichtet, klingen die Mononukleose-
Symptome ab, und das Virus gräbt sich tief ins Schilddrüsengewebe ein, um
dort Symptome zu erzeugen, die oft als altersbedingt, als Autoimmunreaktion
oder als Symptome der Wechseljahre ausgelegt werden. Die reifen Viren
haben sich inzwischen auch äußerlich verändert und können sich jetzt
buchstäblich in die Schilddrüse hineinbohren, wobei sie Zellen dieses Organs
abtöten und eine Spur von Narben hinterlassen.
Wenn nun diese »Bohrerzellen« absterben und durch neue ersetzt werden,
hinterlassen sie Hüllen, die auch ins Blut gelangen. Wegen ihrer Form
werden Sie bei Blutuntersuchungen oft mit Spirochäten wie dem Bakterium
Borrelia verwechselt, weshalb viele Patienten die Fehldiagnose Borreliose
erhalten.
Je tiefer sich das Virus in der Schilddrüse versteckt, desto schwerer hat es
Ihr Immunsystem, sie zu markieren und für die Zerstörung freizugeben.
Außerdem lenken die Neurotoxine, Dermatoxine, viralen Abfallprodukte und
Hüllen des Virus das Hormonsystem ab und geben ihm so viel zu tun, dass es
sich nicht mit ganzer Kraft den aktiven Viren widmen kann, vor allem dann
nicht, wenn der Mensch sich auch noch schlecht ernährt oder mit den in
Kapitel 2 genannten Auslösern herumschlägt. In dieser zweiten Phase kann
die Lage auch noch wegen der freigesetzten Neuro- und vor allem
Dermatoxine durch die Bildung eines Lupus erythematodes
(Schmetterlingsflechte) komplizierter werden (mehr dazu in Kapitel 5).
Bevor wir näher auf das Geschehen in der Schilddrüse eingehen, halten Sie
sich bitte vor Augen, dass immer einige aktive Viren in Leber, Milz und
Fortpflanzungsorganen zurückbleiben, auch wenn viele schon zur
Kolonisierung der Schilddrüse ausgezogen sind. Die zurückbleibenden Viren
ernähren sich weiter von dem, was diese Organe zu bieten haben, weshalb
das Virus auch lange über die Besetzung der Schilddrüse hinaus
Organstörungen hervorruft – Leberträgheit, -stauung, Fettleber,
Zeugungsunfähigkeit, Herzrasen, Verdauungsstörungen oder Gehirnnebel.
Bei seiner Vermehrung in der Schilddrüse wirft es darüber hinaus wieder
giftige Abfallprodukte aus und belastet damit die Leber im dritten Stadium
noch stärker als zuvor.
Bei manchen Schilddrüsenstörungen verläuft die Virenattacke eher mild.
Das kann an einem weniger aggressiven Stamm liegen, oder der betroffene
Mensch war noch nicht vielen Giftstoffen oder Auslösern ausgesetzt. Wenn
das bei Ihnen der Fall ist, haben Sie vielleicht nur eine leichte Unterfunktion
der Schilddrüse, zu der es kommt, weil das Virus dieses Organ abträgt und es
dadurch weniger Hormone bilden kann. Weil das oft langsam abläuft und
sich über Jahre hinzieht, wird das Ganze gern mit der Bemerkung »Es sind
halt die Jahre …« abgetan.
Wie Sie auch in den folgenden beiden Kapiteln lesen werden, hat die
Schilddrüsenunterfunktion selbst keine gravierenden gesundheitlichen
Konsequenzen, weil der Körper den leichten Mangel an
Schilddrüsenhormonen auszugleichen weiß. Tatsächlich haben Millionen von
Frauen eine verkappte Hypothyreose und wissen nichts davon, weil das allein
ihr Leben noch nicht auf den Kopf stellt. Eine zu wenig aktive Schilddrüse ist
einfach eine weitere Folge des EBV-Befalls. So gut wie jeder, bei dem EBV
die Schilddrüse erreicht, wird irgendwann eine Unterfunktion erleben.
Deshalb haben wir es hier mit einer weltweit so verbreiteten Störung zu tun –
und die medizinische Forschung ist immer noch nicht auf die wahren
Ursachen gekommen.
Wo die Hypothyreose mit stark beeinträchtigenden Symptomen einhergeht,
ist das Virus einfach aktiver. Anders als auch ganz aktuelle Quellen
behaupten, haben die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion nichts mit
einer Schädigung der Schilddrüse zu tun, sondern gehen direkt auf EBV
selbst zurück. Wenn Sie das erkannt haben, stehen Ihnen viel mehr
Möglichkeiten offen.
Ein aggressiverer EBV-Stamm wird mit der Zeit Kräfte sammeln und sich
unter Volldampf weiter in die Schilddrüse hineinbohren. Das löst
Entzündungen (Thyreoiditis) aus, die wiederum für die bei so vielen
vorliegende Vergrößerung der Drüse verantwortlich sind. Wie Sie im zweiten
Teil dieses Buchs lesen werden, bedeuten Entzündungen nicht, dass der
Körper verrücktspielt. Sie sind weder Ursache irgendeiner Krankheit, noch
können sie als Erklärung dienen. Entzündungen zeigen immer Verletzungen
oder das Vorhandensein von etwas Körperfremdem an.
In der Schilddrüse tragen beide Faktoren zu Entzündungsprozessen bei: das
Zerstörungswerk des Virus (Verletzung) und sein bloßes Vorhandensein. Das
Immunsystem reagiert mit der Bildung von Antikörpern gegen die Viren –
die Immunreaktion richtet sich nicht, wie in der aktuellen Medizin
angenommen wird, gegen das Schilddrüsengewebe. Das geht völlig an den
Tatsachen vorbei. Die Antikörper zerstören vielmehr die Viren, die die
Entzündung auslösen. Folglich zeigen die Antikörper keine Fehlfunktion des
Immunsystems an, so als würde es sich gegen den eigenen Körper wenden.
Stattdessen besagen sie, dass Ihr Körper alles daransetzt, Sie gegen diese
Viren zu verteidigen.
Das macht die Hashimoto-Thyreoiditis zu einer verschärften Form der
Hypothyreose. Manchen Quellen ist zu entnehmen, es wäre gerade
andersherum: Hashimoto soll die Ursache der Schilddrüsenunterfunktion
sein. Doch das trifft nicht zu. Und was sonst noch in Ihrem Leben los ist –
weitere Belastungen des Immunsystems oder die Ernährung beziehungsweise
die in Kapitel 2 genannten Auslöser –, bestimmt mit, wie schnell das Virus
eine einfache Schilddrüsenunterfunktion (leichte Schädigung und geringer
Leistungsverlust der Schilddrüse) zur Hashimoto-Thyreoiditis macht, bei der
die Schilddrüse deutlich stärker entzündet und geschädigt ist. Eine Geburt
gehört zu den häufigsten Auslösern einer Hashimoto-Thyreoiditis, weshalb
wir in Zukunft mehr über frischgebackene Mütter hören werden, bei denen
sich diese Krankheit bildet.
Natürlich kann die Erkrankung der Schilddrüse auch die Gegenrichtung
einschlagen und sich zur Hyperthyreose oder sogar Basedow-Krankheit
entwickeln. Ursache sind hier wie erwähnt bestimmte EBV-Abarten, die die
Schilddrüse im dritten Stadium zur vermehrten Neubildung von Gewebe
veranlassen, sodass auch mehr Schilddrüsenhormone ausgeschüttet werden.
Wie sich das auf die Gesundheit auswirkt, werden wir später noch betrachten.
Im Moment gilt es vorrangig zu erkennen, dass Ihr Körper auf Ihrer Seite
steht. Ursache der Probleme ist das Epstein-Barr-Virus, das
Schilddrüsenvirus, und nicht ein Versagen Ihres Körpers oder
Immunsystems.
In diesem dritten Stadium kann das Virus sehr bald sein nächstes Ziel
anpeilen, oder der Kampf geht je nach der Art der beteiligten Faktoren –
Auslöser, Mangelerscheinungen, Giftstoffe und so weiter – jahrelang mit
wechselnder Intensität in der Schilddrüse weiter. Wie bei der Mononukleose
können sich im dritten Stadium akute mit relativ symptomarmen Phasen
abwechseln, während die Viren und Ihr Immunsystem um die Oberhand
kämpfen. Hier einige der Symptome, die in diesem Stadium auftreten
können: Unwohlsein und Ermüdung, Gehirnnebel, Herzflattern,
Aufgetriebensein, Verwirrungszustände, Hitzewallungen, Ängste,
Schlafstörungen, diverse Schmerzen, anhaltendes Halsweh, schwaches
Fieber, Kribbeln und Taubheitsgefühle, Haarausfall, brüchige Nägel,
trockene Haut und Schwindel. (Viele weitere Erscheinungen finden Sie in
Kapitel 5 aufgeführt und erklärt.) Das alles sind Virensymptome (auch von
Viren, die sich in anderen Organen verschanzt haben), und die Ursache ist
nicht die Schilddrüse.
In diesem Kampfgetümmel ist das Immunsystem ganz überwiegend auf den
Schutz Ihrer Schilddrüse bedacht. Hält sich das Virus schon eine geraume
Weile dort auf, können sich an der Schilddrüse Knötchen bilden. Dabei
handelt es sich um Kalziumkapseln, in die der Körper die Viren einzusperren
versucht. Bleiben diese Viren jedoch besonders aktiv, bilden sich mit der Zeit
häufig Zysten. Kleine Zysten treten auch gern auf Narbengewebe in der
Schilddrüse auf und entwickeln sich zu kleinen Tumoren. Bei den seltenen
sehr aggressiven Varianten des Virus aus den Gruppen 4 und 5 können sich
in der Schilddrüse Krebsgeschwüre bilden, was bei den Betroffenen
normalerweise auf eine starke Giftbelastung der Organe hindeutet.
Das Virus greift Ihre Schilddrüse an, um Ihr endokrines System zu
schwächen. Eine nicht ganz gesunde Schilddrüse veranlasst die Nebennieren
zu erhöhter Aktivität, und das viele Adrenalin ist für die Viren wie ein reich
gedeckter Tisch. EBV wird von Adrenalin und Cortisol groß und stark und
braucht dann nur noch die richtigen Auslöser (wie Liebeskummer oder eine
Scheidung) oder die Zufuhr weiterer Lieblingsspeisen abzuwarten (Eier, Käse
und dergleichen), um endlich sein eigentliches Ziel anzugreifen: das
Zentralnervensystem. Das ist zum Glück nicht unausweichlich so. Es lässt
sich aufhalten und umkehren oder zumindest unter Kontrolle halten.
Viertes Stadium: Unerklärliche Krankheiten
Wie wir es beim Übergang vom zweiten zum dritten Stadium bereits gesehen
haben, bleiben auch diesmal Epstein-Barr-Viren an den Stellen zurück, an
denen sie bisher Unheil gestiftet haben, während andere die Frontlinie
verschieben und neue Areale attackieren. Wenn das Virus jetzt also
neurologische Störungen auszulösen beginnt, setzt es weiterhin auch der
Schilddrüse zu und belastet ebenfalls weiter die Organe, die es im zweiten
Stadium befallen hat. Es kann außerdem innerhalb eines Tages vom dritten
zum vierten Stadium übergehen, sodass es praktisch gleichzeitig die
Schilddrüse und das Zentralnervensystem befällt.
Glücklicherweise erreichen viele Menschen das vierte Stadium nicht. Was
Sie in diesem Buch erfahren, wird Sie befähigen, eine EBV-Infektion des
ersten, zweiten oder dritten Stadiums so einzudämmen, dass das wirklich
unangenehme vierte erst gar nicht eintreten wird. Und sollte es bei Ihnen
doch schon so weit gekommen sein – keine Sorge, auch Sie dürfen auf
Besserung hoffen. Der Kampf ist noch zu gewinnen.
Da sich sukzessive mehr Mutanten des Virus in der Bevölkerung ausbreiten,
werden immer mehr und zunehmend auch jüngere Menschen in dieses vierte
Stadium kommen, sofern sie nicht jemanden zur Seite haben, der ihnen die in
diesem Buch dargelegten Wahrheiten vermittelt. So viele Heranwachsende
und junge Erwachsene kämpfen mit rätselhaften Symptomen wie
Erschöpfung, Verwirrtheit, Angst, Depression, Mutlosigkeit,
Magenschmerzen oder Gedankenwirrwarr. Entweder wird darauf gar nicht
erst eingegangen, oder man tut es als typische Bedrängnisse der Jugend ab,
aber mitunter bekommen die Betroffenen auch Diagnosen wie
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), bipolare Störung,
was früher »manische Depression« hieß (»himmelhoch jauchzend – zu Tode
betrübt«), Candida (Schleimhautpilz) oder Depersonalisation (die eigene
Person und/oder Objekte innerhalb ihres Umfelds werden als verändert,
fremd, nicht zu sich gehörend empfunden). Daraufhin werden dann
Medikamente verschrieben, die aber oft nicht helfen, weil sie an der
eigentlichen Ursache vorbeigehen – den Viren. Die jungen Leute erhalten
vielfach Fehldiagnosen, während sich tatsächlich gerade das vierte Stadium
einer EBV-Infektion anbahnt.
Bei der Diagnose ADHS beispielsweise könnte in Wirklichkeit ein von
Viren verursachter und die Konzentrationsfähigkeit einschränkender
Gehirnnebel mit Verwirrtheit vorliegen, der sich mit Rastlosigkeit und
unkontrollierbarem Gedankenandrang abwechselt. Das ist keine ADHS im
eigentlichen Sinne, die eine Quecksilberbelastung als Ursache hat. Ähnlich
bei einer falsch diagnostizierten bipolaren Störung, wo in Wahrheit
womöglich etwas ganz anderes der Fall ist: Der betroffene Mensch ist mal
von den viralen Neurotoxinen völlig schachmatt gesetzt und depressiv und
ein anderes Mal überdreht aktiv, wenn das Virus ein wenig Ruhe gibt und die
verfügbare Energie gerade ausreicht, um sich von den vireninduzierten
Angstzuständen in totale Hektik versetzen zu lassen. Bei der Diagnose
Candida geht es vielfach tatsächlich um EBV sowie dadurch ausgelöste
Leberstörungen und schließlich Verdauungsprobleme – nicht um diesen
eigentlich gutartigen Pilz oder um Parasiten oder das falsch gedeutete Leaky-
Gut-Syndrom. (Mehr über echte ADHS, über Candida und die Verdauung
sowie über Depressionen erfahren Sie in den entsprechenden Kapiteln meines
Buchs Mediale Medizin.)
Bei der sogenannten Depersonalisation finden wir bei den betroffenen
jungen Leuten Mutlosigkeit, Teilnahmslosigkeit und Gedankenlosigkeit.
Unter der Oberfläche tut sich aber oft etwas ganz anderes: EBV-Neurotoxine
verursachen Kurzschlüsse in den neurologischen Kommunikationswegen und
stören das noch in der Entwicklung begriffene Gehirn empfindlich. Da diese
erst im Alter von gut über zwanzig Jahren zum Abschluss kommt, ist jener
Einfluss von EBV im vierten Stadium ziemlich verbreitet zu beobachten,
weshalb sich so viele junge Leute völlig isoliert fühlen und die Familie
überhaupt nicht weiß, wie sie damit umgehen soll. Es ist eine der großen
verhängnisvollen Entwicklungen in dieser modernen Welt – und doch absolut
vermeidbar, wenn die Wahrheit über EBV ans Licht kommt.
In jedem Lebensalter gilt: Wenn Sie mit solchen Problemen zu tun haben
oder rätselhafte Erkrankungen bei Ihnen vorliegen, dann kennen Sie sich
bereits mit der körperlichen und seelischen Zerrüttung aus, die EBV im
vierten Stadium anrichten kann. Zu solchen unerklärlichen Krankheiten
zählen Fibromyalgie, das chronische Müdigkeitssyndrom, rheumatoide
Arthritis (RA), Tinnitus (Ohrgeräusche), Drehschwindel, Menière-Krankheit
(Drehschwindel, Tinnitus und Schwerhörigkeit), Lungenfibrose
(bindegewebig-narbiger Umbau des Lungengerüsts), zystische Fibrose
(Mukoviszidose), interstitielle (im Zwischengewebe liegende)
Lungenerkrankung, Ehlers-Danlos-Syndrom (Kollagendysplasie und
Mutationen in diversen Kollagen-Genen mit Überstreckbarkeit der Gelenke
und Hyperelastizität der Haut) sowie andere Bindegewebsstörungen, das
Restless-Legs-Syndrom oder multiple Sklerose (MS).
EBV im vierten Stadium führt bei den Betroffenen besonders häufig zu dem
Gefühl, sie tickten nicht ganz richtig, oder man gibt ihnen zu verstehen, sie
setzten sich einfach nicht genug ein, sie scheuten die Wahrheit oder bildeten
sich die ganze Sache lediglich ein. Blutuntersuchungen,
Magnetresonanztomografie (MRT) und Computertomografie (CT) führen zu
keiner gesicherten Diagnose, und die Ärzte stehen ratlos vor der
zunehmenden Zahl von Patienten mit mysteriösen neurologischen
Symptomen. Auch Angehörige und Freunde haben nur in begrenztem Maße
Verständnis für Leute, bei denen kein medizinischer Grund dafür zu finden
ist, dass sie einfach nicht mehr so funktionieren wie sonst. Hier können sich
EBV-Infizierte besonders allein gelassen fühlen, zumal ihnen tief innerlich
bewusst ist, dass sie die Schmerzen, den Gehirnnebel, den Schwindel, die
extreme Müdigkeit und alles Übrige niemals einfach erfinden würden.
Dennoch müssen sie sich immer wieder fragen, ob sie sich vielleicht etwas
vormachen und sich ihre Krankheit am Ende doch einbilden oder sie selbst
verschuldet haben.
Nein, kommen Sie erst gar nicht auf solch abwegige Gedanken. Das Ganze
hat eine sehr reale physische Erklärung. Im vierten Stadium des Epstein-Barr-
Virus ist das Blut mit Neurotoxinen gesättigt, die ins Gehirn wandern und
dort wichtige Neurotransmitter lahmlegen. Außerdem infiziert das Virus die
Nerven überall im Körper oder versucht dies zumindest, was empfindliche
oder sogar allergische Reaktionen auf die Neurotoxine auslöst. In der Folge
entstehen Symptome wie eine starke Vernebelung des Gehirns,
Gedächtnisverlust, Verwirrungszustände, Ängste, Migräne,
Gelenkschmerzen, Nervenschmerzen, Herzrasen, Glaskörpertrübungen in der
Form von Mouches volantes (wie kleine Insekten erscheinende
Wahrnehmungen im Gesichtsfeld), Restless Legs, Ohrgeräusche,
Schlafstörungen sowie schlecht heilende Wunden und mehr. In Kapitel 5
können Sie sich über die Details all dieser Beschwerden informieren.
Sobald Nerven durch eine Verletzung oder durch EBV beschädigt werden,
senden sie ein »Alarmhormon« aus, das den Körper wissen lässt: Hier liegen
Nerven blank und müssen repariert werden. Die Viren fangen diese Nachricht
jedoch ab, wandern ihrerseits zu der beschädigten Stelle und hängen sich an
die freiliegenden Nervenfasern. So kann sich das Virus allmählich im
Nervensystem etablieren und Entzündungen hervorrufen. Es möchte alle
Prozesse im Körper verlangsamen, damit das Kreislaufsystem nicht mehr in
der Lage ist, Ihre Organe mit reichlich Sauerstoff zu versorgen. Sauerstoff
hält aber das Nervensystem bei Kräften und ist von entscheidender
Bedeutung für die Abwehr von Viren. Überall da, wo nicht genügend
Sauerstoff verfügbar ist, fühlen sich die Viren eingeladen, ihr Lager
aufzuschlagen. Hier können sie stark werden, sich vermehren und nebenbei
auch noch das Bindegewebe schädigen. Deshalb ist die trendige fettreiche
Ernährung gar nicht gut für Menschen mit neurologischen Störungen. Das
viele Fett im Blut verdrängt den Sauerstoff und schafft dadurch ideale
Lebensbedingungen für Viren.
Im vierten Stadium, wie auch vorher schon, lauert EBV ständig auf heftige
Stressmomente, die es reichlich mit seiner Leibspeise Adrenalin versorgen.
Jedes beängstigende und folglich den Flucht-Abwehr-Reflex auslösende
Erlebnis – ein Autounfall, schlimme Neuigkeiten, emotionale Übergriffe,
eine Scheidung, eine traumatische Trennung oder auch eine Geburt – kann
dazu führen, dass sich das vierte Stadium noch weiter zuspitzt.
Nehmen wir an, Ihre Fibrose würde nach einem bitteren Streit mit Ihrem
Partner aufflackern. Sie könnten jetzt annehmen, das sei auf ein zu langes
Verweilen bei den von diesem Streit ausgelösten unguten Gefühlen
zurückzuführen. Lassen Sie sich bitte keinen Augenblick länger von solchen
Gedanken foltern. Wenn auf den traumatischen Streit eine Phase der
Verzweiflung, des Kummers oder der Depression folgte und Sie sich nicht
gleich wieder davon befreien konnten, haben Sie nicht etwa versäumt, »Kopf
hoch!« zu sagen und Ihr Leben wie ein »Erwachsener« fortzusetzen; und vor
allem haben Sie dadurch nicht Ihre Muskelschmerzen und den Gehirnnebel
herbeigeführt oder sich eingeredet. Vielmehr handelte es sich um eine ganz
natürliche biologische Reaktion auf ein Trauma, verschlimmert durch die
Präsenz des Virus in Ihrem Blut und im Nervensystem. Hinzu kommt ja auch
noch, dass die Virensymptome Sie jetzt noch stärker treffen als sonst und in
sich selbst wieder ein Trauma bedeuten, von der körperlichen Belastung ganz
zu schweigen. (Mehr über verkappte posttraumatische Belastungsstörung im
Alltag finden Sie im entsprechenden Kapitel meines Buchs Mediale
Medizin.)
Sie sollten jedenfalls wissen, dass Krankheitsschübe infolge hoher
Stressbelastung kein von Ihnen induzierter Teufelskreis sind, weil Sie in
»schlechter Energie« verharren oder die »falschen« Gedanken hegen. Das
Ganze hat seine physiologischen Gründe und ist nur allzu verständlich.
Zu Krankheitsschüben kann es auch im Rahmen des Kampfs Ihres
Immunsystems gegen das Virus kommen. Wenn es den Viren in ihren
Verstecken im Körper ernsthaft an den Kragen geht, werden sie den Verlust
durch neue Spielarten ihrer selbst auszugleichen versuchen und dadurch
erneut diese frustrierenden Symptome auslösen.
Ärzte verwechseln EBV im vierten Stadium gern mit einer Schwäche der
Nebennieren. Nebennierenschwäche gibt es zwar, und sie kann sehr belastend
sein (ein Kapitel meines ersten Buchs ist diesem Thema gewidmet), aber es
fehlt da ein wichtiges Bindeglied, das der Medizin noch nicht bewusst ist. Sie
können anderswo alles Mögliche über die um sich greifende
Nebennierenschwäche lesen, sie ist doch nicht die endgültige Erkenntnis und
Erklärung, als die sie dargestellt wird. Nebennierenschwäche – oder eben die
angegriffene Schilddrüse – sind keineswegs die Ursache aller
gesundheitlichen Übel.
Tatsächlich steht Nervenschwäche hinter der wirklich schlimmen,
lebensfeindlichen Erschöpfung, und dabei handelt es sich um ein Symptom
(unter vielen anderen) von EBV im vierten Stadium. Die Medizin hat dieses
Symptom bisher nur ganz oberflächlich zur Kenntnis genommen, sie weiß
noch nichts über Ursache und Ausmaß dieser Nervenschwäche und über ihre
Beziehung zu EBV im vierten Stadium – was auch daran liegt, dass die
Existenz eines EBV-Spätstadiums noch nicht erkannt ist. Diese
Nervenschwäche oder neurologische Erschöpfung ist aber der Hauptgrund
dafür, dass die genannten siebzehn von hundert Hochschulstudenten ihr
Studium nicht fortsetzen können – und in vielen Fällen nicht einmal ein
normales Leben zu führen in der Lage sind –, weil sie einfach ums Überleben
kämpfen.
EBV im vierten Stadium heißt aber nicht »lebenslänglich«. Wenn Sie
wissen, was Sie krank macht und bleiben lässt und wie die in diesem Buch
beschriebenen Mittel einzusetzen sind, liegt es an Ihnen, Ihr Immunsystem
neu zu formieren und wieder selbst das Ruder in die Hand zu nehmen. Es
geht um mehr als Ihre Leber, Ihre Fortpflanzungsorgane, Ihre Schilddrüse
oder Ihr Nervensystem: Sie möchten sich Ihr Leben zurückerobern.

Autoimmunkrankheiten und EBV


Fassen wir zusammen. Nicht Ihr Immunsystem ist für Funktionsstörungen
und Entzündungen Ihrer Schilddrüse, für Knoten, Tumoren, Zysten und
Gewebeschäden in dieser Drüse verantwortlich, sondern das Epstein-Barr-
Virus in einem fortgeschrittenen Stadium. Man kann ebenfalls nicht sagen,
Ihr Immunsystem löse sogenannte Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-
Thyreoiditis oder Basedow-Krankheit aus. Auch hier steckt das Virus hinter
den Erscheinungen. Ihr Immunsystem steht ganz auf Ihrer Seite. Dieses
Wissen ist für Ihre Heilung grundlegend wichtig, ein ganz entscheidender
Faktor.
Nicht nur Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse gehen auf EBV zurück,
sondern das Virus steckt auch hinter etlichen anderen Erkrankungen dieser
Kategorie. Falls Sie bei einer bereits vorliegenden Hashimoto- oder
Basedow-Diagnose meinen, Sie neigten grundsätzlich zu
Autoimmunerkrankungen und müssten mit weiteren rechnen, aber auch wenn
es bereits dazu gekommen ist, kann ich Sie beruhigen. Es ist sehr
wahrscheinlich, dass auch andere Autoimmunstörungen aus derselben Quelle
stammen wie Schilddrüsenkrankheiten: EBV. Sollten Sie also zehn
Symptome oder Diagnosen haben, handelt es sich sehr wahrscheinlich nicht
um zehn verschiedene Krankheiten, sondern um eine einzige: EBV. Wo es
gelingt, diesem Virus Paroli zu bieten, ist vielleicht für alle Probleme und
Symptome gesorgt. Auch das sollten Sie bei Ihren Bemühungen um Heilung
unbedingt wissen.
Das Epstein-Barr-Virus ist für die überwältigende Mehrzahl aller
sogenannten Autoimmunerkrankungen verantwortlich, darunter chronisches
Müdigkeitssyndrom, Fibromyalgie, Ekzem und Psoriasis, Psoriasis-Arthritis,
Hepatitis A, B, C und D, multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis und Lupus.
Sie bedeuten alle nicht, dass mit Ihrem Körper etwas nicht stimmt, sondern
zeigen an, dass er mit aller Macht gegen das Virus ankämpft. In Kapitel 5
gehen wir näher auf etliche dieser Erkrankungen ein. Hier genügt einstweilen
die Feststellung, dass Autoimmunprozesse verstanden sind, sobald wir EBV
durchschaut haben. Alles, was Sie in diesem Buch noch lesen werden,
möchte das näher beleuchten.
Es will Ihnen auch zu erkennen helfen, wo Sie jetzt gerade sind und was Sie
für eine bessere, erfüllte Zukunft tun können. Dazu werden wir uns jetzt kurz
die wahren und noch unverstandenen Fähigkeiten Ihrer Schilddrüse
vergegenwärtigen.
Kapitel 4
Was Ihre Schilddrüse wirklich
leistet
Diese kleine Drüse an Ihrem Hals gleich oberhalb der Halsgrube ist
keineswegs der große Stoffwechselmanager, den alle in ihr sehen. Die bisher
gefundenen und die noch nicht entdeckten Schilddrüsenhormone bestimmen
nicht direkt über Ihr Körpergewicht, regulieren nicht Ihren Hunger, zünden
nicht Ihre Libido und erhöhen nicht Ihre Energie. Dahinter steht eine stark
vereinfachende und zudem überholte Sicht des Stoffwechsels.
»Stoffwechsel« umschreibt eigentlich nur die uralte Erkenntnis, dass der
Körper innerlich immer in Bewegung ist und sich ständig alles verändert. Er
besagt, dass wir lebendig sind. Es handelt sich um eine dieser
Pauschalbezeichnungen, die von der Tatsache ablenken, dass über das so
Bezeichnete noch nicht so viel bekannt ist.
Ihre Schilddrüse ist viel interessanter und hat weitaus mehr Funktionen, als
die Medizin bisher weiß. Sie ist das Rechen- oder Datenzentrum Ihres
Körpers, so etwas wie ein zweites Gehirn. Und jetzt kommt’s: Selbst wenn
Ihre Schilddrüse vom Epstein-Barr-Virus angegriffen ist oder operativ
entfernt wurde, kann sie ihrer Hauptaufgabe noch nachkommen (mehr dazu
in Kapitel 20). Den Rest kann das übrige endokrine System übernehmen, das
ebenfalls höher entwickelt ist als allgemein bekannt.
Als Datenzentrum zeichnet die Schilddrüse kontinuierlich alle Kenngrößen
der Homöostase (des ausgewogenen Funktionierens aller Körpersysteme) in
Ihrem Körper auf. Sie »weiß«, wie sich Gleichgewicht für Sie persönlich
anfühlt, wie es aussieht und funktioniert. Signale aller Organe und Drüsen
werden an die Schilddrüse übermittelt, gegebenenfalls auch als Beschwerde.
Da geht es zu wie in der Personalabteilung einer Firma: Ihre Schilddrüse
ordnet alle Berichte zu und sammelt Daten über alles, was in Ihrem Körper
funktioniert und was defekt ist, wo toxische Verhältnisse herrschen und wo
nicht.
Tagein, tagaus verwendet die Schilddrüse diesen Datenbestand und verteilt
über eine Art Rundfunk (dessen Sendefrequenzen aber noch nicht entdeckt
sind) die Aufgaben und Zuständigkeiten im Körper, damit überall
ausgewogene Verhältnisse gewahrt bleiben. Die aus eigener Kraft und
selbstständig agierende Schilddrüse nutzt ihre Erkenntnisse über die
Homöostase im Körper, um ebendiese Homöostase ständig
wiederherzustellen. Ist ein Körpersystem überbeansprucht oder nicht auf der
Höhe seiner Leistungskraft, springt ein anderes ein und gleicht die Schwäche
aus. Mit den unterschiedlichen »Radiowellen«, die Ihre Schilddrüse den
verschiedenen Teilen des Körpers nach Bedarf zukommen lässt, kann sie
ihnen auch Energie übertragen – Energie einer Art, die von
wissenschaftlichen Detektoren noch nicht erfasst worden ist.
Wenn etwa die Kraft der Leber wegen einer Erkrankung nachlässt, muss die
Bauchspeicheldrüse entsprechend mehr leisten. Die Schilddrüse bekommt
das mit und sendet der Leber bestimmte Frequenzen, die ihre
Grundeinstellung wiederherstellen, während die Bauchspeicheldrüse spezielle
Radioimpulse zur Kräftigung bekommt. Das vermag die Schilddrüse sogar
auch dann noch, wenn sie selbst bereits angegriffen ist.

Schilddrüsenhormone
Neben solchen Aufgaben der Schilddrüse ist die Produktion der Hormone
Thyroxin (Tetraiodthyronin, T4) und Triiodthyronin (T3) beinah
nebensächlich. Die medizinische Forschung hat bisher nur Theorien zur
Bedeutung von T4 und T3 für die Gesundheit. Man kann die Wirkung dieser
Hormone noch nicht im Labor oder anhand einer Studie quantifizieren – wir
stehen hier wieder einmal vor einem medizinischen Rätsel, nur dass man das
nicht zugeben oder erörtern will. Wir besitzen nicht mehr als eine Theorie,
die aber als Wahrheit oder Gesetz ausgegeben wird, sodass die Tür zu ihrer
genauen Untersuchung verschlossen bleibt. Ich spreche in solchen Fällen von
einer Verschlusstheorie. Es gilt also in der Medizin, dass die
Hormonproduktion die wichtigste Leistung der Schilddrüse ist und diese
Hormone den Zellstoffwechsel steuern. Das ist jedoch nicht der Fall. Sicher
trifft es zu, dass die Schilddrüse im Rahmen ihrer umfassenden Tätigkeit für
die Homöostase des Körpers auch den Stoffwechsel der Zellen beeinflusst,
doch das hat nicht ganz so viel mit T4 oder T3 zu tun.
Die bekannten Schilddrüsenhormone sind nicht die wichtigsten. Überlegen
Sie mal: Wenn die Unterproduktion von Schilddrüsenhormonen wirklich der
Hauptaspekt so vieler Schilddrüsenerkrankungen wäre, sollte die Krankheit
dann nicht verschwinden, wenn man eine Hormonersatztherapie macht?
Erkundigen Sie sich einmal bei einigen der Abermillionen Frauen, ob sie seit
dem Beginn der Einnahme nicht mehr mit Gewichtsproblemen, Haarausfall,
Fieberzuständen, Schlafstörungen und allem anderen zu kämpfen haben.
Manche erfahren durch ihr Medikament eine gewisse Besserung, was aber
meist auch damit zu tun hat, dass sie gleichzeitig ihre Ernährung umstellen
und für ausreichend Bewegung sorgen. Sehr viele werden jedoch angeben,
dass die Symptome noch da sind. Sie sind eben viraler und nicht hormoneller
Natur. Mit Hormonen ist ihnen nicht beizukommen.
T4 und T3 spielen durchaus eine Rolle für Ihre Gesundheit.
Wissenschaftlich ist jedoch noch nicht bekannt, dass sie vor allem dazu da
sind, für das Gleichgewicht des Immunsystems zu sorgen, zu starke und zu
schwache Reaktionen auf Reize zu verhindern, die Körpertemperatur stabil
zu halten und die Bauchspeicheldrüse zu unterstützen. Allerdings entstehen
nur ganz wenige Symptome, wenn die Schilddrüse diese beiden Hormone
nicht in ausreichender Menge bildet.
T4 und T3 sind Steroidhormone, und wenn die Schilddrüse schwächelt,
verfügt Ihr Körper über Ausgleichsmechanismen. Ihre Schilddrüse setzt einen
Hilferuf an das gesamte Hormonsystem und andere Organe ab. Eine gesunde
und funktionsfähige Leber verfügt von Haus aus über einen kleinen Notvorrat
an T4 (das sie auch in T3 umwandeln kann) und gibt diese Hormone ab,
wenn die Schilddrüse zu wenig leistet oder Stress hat. Tatsächlich ist die
Umwandlung (Konversion) von T4 in T3 ohnehin eher eine Funktion der
Leber als der Schilddrüse. Sollte man Ihnen also mitteilen, bei Ihnen liege
eine Konversionsschwäche vor, dann hat das mit Ihrer Leber zu tun, die
wahrscheinlich mit EBV und dazu wohl auch noch mit Pestiziden,
Schwermetallen und Medikamenten belastet ist.
Fällt die Leber aus diesen Gründen teilweise aus, erhöht die
Bauchspeicheldrüse ihre Insulinproduktion, um die Umwandlung von T4 in
T3 anzuschieben, und zugleich setzt sie mehr Enzyme frei, um die
Verdauung zu unterstützen. Zuletzt stoßen auch noch die Nebennieren mit
einem eigenen maßgeschneiderten Steroidmix dazu, der als nachempfundene
Schilddrüsenhormone angenommen wird. Dieser Mix erscheint im Blutbild
nicht als Schilddrüsenhormon, weil er eben doch etwas anders
zusammengesetzt ist. Niemand weiß, dass der Körper dieses
Hormonersatzsystem besitzt, weshalb auch die Blutuntersuchungen nicht
dafür ausgelegt sind und folglich nichts finden. Sie jedenfalls sind am Ende
ganz gut geschützt und merken nicht viel von der verminderten
Hormonproduktion Ihrer Schilddrüse.
Zwei weitere auf die Schilddrüse einwirkende Hormone sind Thyreotropin
und Thyreoliberin, die ganz bestimmte Rollen spielen und für die der Körper
ebenfalls über Ersatzmechanismen verfügt, falls einmal Engpässe entstehen.
Thyreotropin wird von der Hypophyse gebildet und signalisiert der
Schilddrüse, dass T4 und T3 gebildet werden müssen. Vorgeschaltet ist das
Thyreoliberin aus dem Hypothalamus, das die Hypophyse zur Freisetzung
von Thyreotropin veranlasst.
In diesem Fall ist der Hypothalamus das Sicherheitsnetz des Körpers, weil er
im Fall eines Ausfalls oder Teilausfalls der Hypophyse das Thyreotropin so
täuschend echt nachbauen kann, dass er die Schilddrüse damit zur Produktion
von T4 und T3 veranlasst. In ganz seltenen Fällen attackiert das Epstein-Barr-
Virus den Hypothalamus und unterbricht diesen Prozess.
Wirklich wichtig ist an der Schilddrüse dagegen ihre Funktion als
Systemgedächtnis und Friedensstifter zwischen den Organen und Drüsen.
Dazu ist kein T4 und T3, kein Thyreotropin oder Thyreoliberin erforderlich.
Hierfür produziert die Schilddrüse vielmehr zwei weitere Hormone, die von
der Forschung noch nicht entdeckt worden sind. Ich nenne Sie R5 und R6
(und es kann gut sein, dass sie wissenschaftlich später dann auch so
bezeichnet werden). Sie sind ganz entscheidend für die »Radiosignale«, die
der Schilddrüse für die Überwachung des Körpers und für die
Nachrichtenübermittlung dienen.
Auch hier sind wieder gestaffelte Sicherheitsvorkehrungen installiert: Von
vornherein ist es so, dass diese Hormone kaum je ausgehen können, aber
zusätzlich hält die Leber auch noch einen gewissen Vorrat bereit, und
schließlich sind die Nebennieren wie bei den anderen Schilddrüsenhormonen
in der Lage, bei Bedarf auch R5 und R6 nachzubauen.
Wir halten uns gern an das bereits Bekannte. So denken wir bei den
gesundheitlichen Wirkungen des Sonnenlichts auf den Körper fast
ausschließlich an Vitamin D und beachten die vielen anderen Nutzeffekte
kaum. Die derzeitige Fixierung der Medizin auf Schilddrüsenmedikamente
und die bekannten Hormone T4, T3, Thyreotropin und Thyreoliberin wird
eines Tages neuen Erkenntnissen über weitere Schilddrüsenhormone und die
tatsächliche Hauptfunktion der Schilddrüse im Körper weichen. Bisher haben
wir es in über hundert Jahren zu nicht viel mehr gebracht, als die verordneten
Schweineschilddrüsen durch künstliche Schilddrüsenhormone zu ersetzen.
Irgendwann wird die medizinische Forschung die noch bestehenden Lücken
füllen und die wahre Bedeutung der Schilddrüse für den Körper erkennen. Sie
wissen bereits Bescheid und können sofort etwas für Ihre Gesundheit tun.

EBV und die Leistung der Nebennieren


Kommen wir auf das Schilddrüsenvirus zurück. Was bedeutet das alles im
Hinblick auf EBV? Dass Sie über erstaunliche Widerstandskraft verfügen.
Bei allem, was das Virus in der Schilddrüse anrichtet, kann es sie doch nicht
kleinkriegen. Die Schilddrüse und ihr beschriebenes Back-up-System sind für
EBV zu hoch entwickelt. Wie gesagt, selbst wenn die Schilddrüse nicht mehr
da ist, weil das Virus sie so stark geschädigt hat, dass sie operativ entfernt
oder mit radioaktivem Jod abgetötet wurde, kann sie ihre Aufgabe doch noch
erfüllen.
Allerdings führen die Kompensationsbemühungen Ihres Körpers bei einer
EBV-Infektion der Schilddrüse anderswo zu Problemen. Anfangs rüttelt EBV
Ihr Immunsystem wach, um es später jedoch zu zermürben. Das Virus
möchte nämlich die Homöostase derangieren und dann das Immunsystem
aushebeln.
Wenn nun die Schilddrüse zu wenig Hormone produziert, springen wie
dargestellt die Nebennieren als zentraler Teil des endokrinen Systems ein und
schütten das genannte Ersatzhormon aus. Wir müssen uns die Nebennieren
als wahrhaft geniale Chemiker oder Köche denken, die eine fehlende Zutat
täuschend echt nachzubilden verstehen. Und besonders erstaunlich: Diese
Schilddrüsenhormon-Imitate sind auch noch chemische
Verwandlungskünstler, die für genau die vom Körper benötigten Stoffe
einspringen können. Deshalb haben manche Leute eine
Schilddrüsenunterfunktion, ohne irgendwelche Symptome zu bemerken,
nicht einmal die des eigentlichen Verursachers: EBV. Die Nebennieren
gleichen einen Mangel an Schilddrüsenhormon aus und geben Ihnen noch
extra »Saft«, während das Virus Sie zu schwächen versucht. Da mögen sie
noch so übel zugerichtet oder erschöpft sein, sie werden immer bereitstehen,
um den Bedarf an Schilddrüsenhormonen zu decken. Das ist in unseren
Körper so eingebaut und nur durch extreme Schädigung oder Verlust Ihrer
Nebennieren zu unterbrechen.
Diese Kompensationskraft der Nebennieren ist lebensnotwendig, hat aber
den Nachteil, dass das Epstein-Barr-Virus das ebenfalls ausgeschüttete
überschüssige Adrenalin wie erwähnt sehr zu schätzen weiß. Ihrem Körper
gelingt das schier Unmögliche, nämlich sich und Sie funktionsfähig zu
halten, aber EBV sieht darin keinen Anlass, das Handtuch zu werfen. Sein
Hunger ist ungestillt, und das Virus hat es nach wie vor auf Ihr
Zentralnervensystem abgesehen. Es sei denn, Sie wissen, wie man ihm
Einhalt gebietet.
Um das Epstein-Barr-Virus so gut zu verstehen, dass Sie es ausschalten
können, kommt es zunächst einmal darauf an, Ihre Symptome und
Krankheitszustände zu erfassen und die Ursachen zu erkennen. Inzwischen
kennen Sie die Typen und Stadien des Virus und seine Auslöser, Sie wissen,
wie stark Ihre Schilddrüse mit ihren Hilfssystemen ist – und dass sie nie der
Grund oder Auslöser Ihrer Krankheit war. Jetzt ist es an der Zeit zu erfahren,
wie das Virus im Einzelnen bei der Erzeugung Ihrer Symptome und
Gesundheitsstörungen vorgegangen ist. Was Sie jetzt lesen werden, ist von
ausschlaggebender Bedeutung für die Rückeroberung Ihrer Gesundheit.
Kapitel 5
Ihre Symptome und Diagnosen –
und was sie bedeuten
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das Epstein-Barr-Virus noch recht
harmlos und nicht ganz so ansteckend oder aggressiv wie heute. Zur
Übertragung bedurfte es eines direkten Austauschs von Körperflüssigkeiten
mit jemandem, der gerade eine aktive EBV-Infektion durchmachte, und die
kam noch vergleichsweise selten vor. EBV konnte ein Leben lang latent im
Körper verweilen, ohne dass sich Symptome und Beschwerden bemerkbar
machten.
Es liegt daran, dass EBV zunächst ein produktives Virus war. Die Medizin
fängt gerade erst an, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass es auch
nützliche Viren geben könnte. Es wird sich in der Zukunft herausstellen, dass
es nicht nur eine Option, sondern Realität ist. Sie hören richtig: Wie wir gute
und nützliche Bakterien im und am Körper haben, die unsere Gesundheit
schützen, so gibt es auch nützliche und gesunde Viren. Es sind gutmütige
kleine Racker, die wir mit uns herumtragen und die unser Immunsystem in
Schuss halten. So war EBV ursprünglich auch einmal. In seinem
Grundzustand war es ein milder Keim, der für uns arbeitete und keinerlei
Schaden anrichtete. Es half sogar beim Abtransport giftiger Schlackenstoffe
aus dem Körper. Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts handelte es sich bei
diesen Schlacken ganz überwiegend um das, was bei unseren natürlichen
Körperfunktionen anfällt, sowie um Verdauungsrückstände und einen
geringen Anteil von Schwermetallen in ihrer ursprünglichen Form. EBV war
ein Freund, der den ganzen Körper ständig nach Toxinen absuchte – in Leber,
Milz, Verdauungstrakt, Lymphsystem und Blut –, um sie dann unschädlich
zu machen.
Irgendwann jedoch wurde EBV ein Gegner, und dies lag an zwei
Modernisierungswellen, die das Virus zu dem machten, was es heute ist. Die
erste war die industrielle Revolution. Um die Wende zum 19. Jahrhundert
fingen wir an, in nie zuvor gekanntem Ausmaß mit chemischen Reaktionen
zu experimentieren, wobei auch für giftige Schwermetalle immer neue
Verwendungen gefunden wurden. Völlig neuartige chemische Verbindungen
entstanden, die bedenkenlos verbrannt oder auf andere Art entsorgt wurden,
sodass immer mehr Gifte in die Luft und in die Gewässer gelangten.
Schließlich mussten diese Giftstoffe auch den menschlichen Organismus
erreichen, was letztlich bedeutete, dass dem Epstein-Barr-Virus eine neue Art
von Nahrung vorgesetzt wurde. Einstweilen blieb das Virus jedoch immer
noch zahm, stellte brav und zu unserem Schutz den neuen Giften nach, litt
aber mit der Zeit selbst zunehmend unter ihnen. Zum eigenen Schutz musste
es die Gifte zumindest teilweise wieder ausscheiden, und leider waren sie
nach der Verarbeitung durch das Virus noch toxischer als zuvor. Die Epstein-
Barr-Viren gaben sich alle Mühe, auch diese potenteren Giftstoffe wieder zu
entsorgen, und nahmen sie erneut auf – ein Vorgang, den nur die Stärksten
unter ihnen überleben konnten. Schließlich vermehrten sich nur noch die
Viren, die mit solchen potenzierten Giftstoffen zurechtkamen, während die
schwächeren abstarben. EBV stand zwar grundsätzlich nach wie vor auf
unserer Seite, aber jetzt musste es einfach zunehmend für sich selbst sorgen
und wurde stärker denn je.
Um die Wende zum 20. Jahrhundert brachte eine weitere Welle des
chemischen Experimentierens neuartige Giftstoffe hervor, nämlich Fungizide,
Herbizide und Antibiotika (die Vorläufer des Penicillin-Booms). Diese
Substanzen enthielten gefährliche Zutaten wie Arsen, Kupfer, Blei und
Petroleum, dazu altbekannte chemische Verbindungen, die aber jetzt für die
industrielle Verwendung im Labor synthetisiert wurden, und schließlich
Schimmel und andere Pilze, die auf den Rückständen der aufstrebenden
Petrochemie gediehen. Alle zusammen bildeten sie den Treibstoff, der EBV
erst so richtig in Fahrt brachte. Manche der kruden frühen Antibiotika
wurden zu Medikamenten verarbeitet. Sie erfahren darüber nichts im
Geschichtsunterricht oder beim Medizinstudium, weil einfach noch nicht
allgemein bekannt ist, dass es erst nach Jahrzehnten des leichtsinnigen und
erfolglosen Experimentierens mit giftigen Stoffen schließlich zur Entdeckung
des Penicillins kam. In der damaligen Zeit lud man höchst gefährliche
Mixturen in ganzen Fässern kostenlos bei den Farmen in den Vereinigten
Staaten ab – an den Verkauf durch spezialisierte Handelsunternehmen oder
gar an Reklame dachte damals noch niemand. Dokumentiert ist das alles
nicht, aber es war der Beginn des wahllosen Besprühens sämtlicher
Feldfrüchte. (Dies alles geschah lange vor der sogenannten grünen
Revolution des konventionellen Landbaus; die beschriebene frühe chemische
Periode geht selbst der Forschungs- und Entwicklungs-Phase der grünen
Revolution um fünfzig Jahre voraus.)
Zunehmend, aber unbemerkt waren die Menschen diesen neuen
Stoffgemischen ausgesetzt, Nahrung, Wasser und Heilmittel wurden
kontaminiert – und so bekamen Epstein-Barr-Viren im Körper genau das,
was ihnen immer weitere Entwicklungsschübe erlaubte und auch andere
Keime wie frühe Stämme von Streptokokken begünstigte, also von
Bakterienarten, die als EBV-Kofaktor fungieren. Kurz, das Virus konnte nun
richtig loslegen und das Immunsystem mit Krieg überziehen. So kam es zu
den ersten Fällen von Drüsenfieber. Nachdem EBV Geschmack an
labortechnisch entwickelten Industriechemikalien gefunden hatte, blieb es
nicht bei solchen Einzelfällen, sondern das Virus breitete sich mit neuem
Schwung und in immer neuen Mutationsformen rasch in der Bevölkerung
aus. Der gute Freund hatte sich zum Widersacher gewandelt.
Es sollte Jahrzehnte dauern, bis die Auswirkungen dieses Wandels wirklich
unübersehbar wurden. Bekanntlich rückt EBV mal vor, um dann wieder eine
Weile ganz zurückhaltend zu bleiben und sich in aller Stille zu vermehren
und den geeigneten Auslöser für die nächste Angriffswelle abzuwarten.
Deshalb brauchten diese frühen, noch nicht sehr effektiven EBV-Stämme
eine ganze Weile, um sich so richtig in Szene zu setzen. Zu Beginn des 20.
Jahrhunderts führten ein paar Fälle von geschwollener Schilddrüse durch
damals noch eher gutmütige Epstein-Barr-Viren zusammen mit Jodmangel
zur Beschreibung der Hashimoto-Thyreoiditis (aber natürlich wurde EBV
nicht als Ursache identifiziert). Erst in den Vierzigerjahren kam es zu einer
ersten Häufung von Fällen, bei denen die Betroffenen an Hitzewallungen,
allerlei Schmerzen, Gehirnnebel, unerklärlicher Fortpflanzungsunfähigkeit,
Haarausfall und extremer Erschöpfung litten – alles ganz typisch für EBV,
wenn das Virus aus einem Stadium der Latenz erwacht. Im Jahr 1950 konnte
man bereits von einer Epidemie sprechen, die Auswirkungen auf die
Gesellschaft und das Gesundheitswesen waren erheblich. Die Betroffenen
waren Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts geboren, also in der
Zeit, in der EBV Fahrt aufgenommen hatte. Die Menschen bekamen die
Auswirkungen zu spüren, doch den wahren Grund kannte niemand.
Immer mehr Frauen suchten Rat bei den Ärzten, aber in der medizinischen
Forschung gab es damals weder geeignete diagnostische Verfahren noch
einen Erklärungsrahmen, in den man die beobachteten Erscheinungen hätte
einordnen können. Es war eine Zeit des Erschreckens. Niemand verstand,
weshalb sich plötzlich so viele Frauen in mittleren Jahren so elend fühlten,
und so griff man auf die Diagnose Hysterie zurück, mit der Frauen seit
Jahrtausenden abgespeist werden: alles bloß eingebildet.
Da die mysteriösen Symptome der Frauen jedoch eine Tendenz zur stetigen
Verschlimmerung zeigten, konnte man die Leiden schließlich nicht mehr als
Trägheit oder als Folge einer allzu regen Einbildungskraft abtun. Wie es der
Zufall wollte, konzentrierte sich die Pharmazeutik damals ganz besonders auf
die Hormonforschung, und die Fachwelt zog schnell eine Verbindungslinie.
Bei manchen Frauen schoben sie EBV-Symptome auf die hormonelle
Umstellung während der Wechseljahre. Bei anderen glaubten sie die gleichen
Symptome als Störungen im Hormonhaushalt der Schilddrüse erklären zu
können. Es gab auch Frauen, die beide Diagnosen bekamen.
Da es nicht die tatsächlichen Gründe waren, führten die Behandlungen nicht
zu einer durchgreifenden Besserung. Im Lauf der Jahrzehnte haben die
rätselhaften Symptome immer weiter zugenommen, und man führte zur
Erklärung neue Krankheitsnamen ein: multiple Sklerose, Klimakterium,
Borreliose, chronisches Müdigkeitssyndrom, Fibromyalgie und sogar
»Yuppie-Syndrom«. Die Experten für chronische Krankheiten glauben, den
Fall jetzt gelöst zu haben, und benennen die Schilddrüse als das eigentliche
Problem. Nein, das ist sie nicht. Schuld war schon immer das Epstein-Barr-
Virus.
In den meisten Fällen wird der Arzt nicht auf EBV als Ursache kommen,
denn auch nach den neuesten medizinischen Erkenntnissen gilt, dass das
Virus nicht für die Symptome verantwortlich sein kann, wenn es nicht in
aktiver Form im Blut nachzuweisen ist. Und selbst wenn EBV gefunden
wird, ist nicht damit zu rechnen, dass man es als Krankheitsursache einstuft,
einfach weil es noch keine ausreichenden Kenntnisse über EBV-Symptome
gibt. Man kennt lediglich die grippeähnlichen Merkmale der Mononukleose:
Müdigkeit, Fieber, Drüsenschwellungen und dergleichen. Man besitzt aber
noch keine Checkliste für all die Krankheitszeichen, die nach dem
Mononukleose- oder Pfeiffer-Stadium des Virus kommen. Es ist nicht einmal
bekannt, dass sich weitere Symptome anschließen. Kurz, niemand weiß, dass
Ihre Beschwerden mit dem Virus zu tun haben.
Vielfach erfahren Sie nur, dass in Ihrem Blutbild Antikörper zu erkennen
sind, die auf eine durchgemachte EBV-Infektion hindeuten, und mithin sei
das Virus jetzt kein Problem mehr. Lassen Sie sich nicht täuschen. EBV-
Tests sind einfach noch nicht so ausgelegt, dass das Virus auch nach dem
Pfeiffer-Stadium erkannt werden kann (mehr dazu in Kapitel 7). Und wie Sie
in Kapitel 3 gelesen haben, wird das Virus erst nach dieser Phase richtig
unangenehm.
Sicher, die Epidemie der Schilddrüsenerkrankungen ist ganz real, überall in
der Welt gerät die Schilddrüse unter zunehmenden Druck. Das erklärt aber
nicht den ganzen Umfang der Leiden, es erklärt nicht die vielen Symptome,
die die Menschen zu einem reduzierten Leben zwingen. In Wahrheit ist die
Schilddrüse ein einziger riesengroßer Pfeil, der auf EBV als die eigentliche
Ursache weist. Die Schilddrüse wird hier zum Opfer falscher
Beschuldigungen.
Das liegt auch daran, dass wir zum Misstrauen gegenüber unserem Körper
erzogen werden, als könne er sich jeden Augenblick gegen uns wenden, und
zwar ohne groß auf die in ihm wohnende Seele Rücksicht zu nehmen. Hier ist
es nun die Schilddrüse, die dieses Misstrauen mit voller Wucht abbekommt,
obwohl sie wie gesagt unschuldig ist und der ganze Schilddrüsenzirkus
eigentlich EBV heißt. Wüssten die Leute von der Unschuld ihrer Schilddrüse,
würden sie das Wunder ihres Körpers – und ihre Heilungsaussichten – mit
ganz anderen Augen betrachten. Sie würden ihre Schilddrüse nicht mehr
hassen, sondern als kostbares Gut achten.
Das ist wirklich wichtig zu wissen, vergessen Sie es bitte auf keinen Fall,
denn die heutigen medizinischen Vorstellungen von Hormonstörungen und
Schilddrüsenkrankheiten geben unzähligen Menschen das Gefühl, sie
könnten ihrem Körper nicht trauen. Darüber hinaus leiden viele
Schilddrüsenpatienten an zahlreichen weiteren Gesundheitsstörungen und
müssen angesichts solcher Erklärungen davon ausgehen, dass mit ihnen
irgendetwas ganz und gar nicht stimmt – während in Wahrheit EBV hinter
allen diesen Erscheinungen steckt. Sie fühlen sich schwach und irgendwie
defekt, sie fühlen sich von ihrem Körper verraten, obwohl eigentlich das
Gegenteil zutrifft. Ihr Körper steht wie gesagt bedingungslos auf Ihrer Seite
und kämpft für Sie, nur dass er in EBV einen wirklich tückischen Gegner hat.
Und dieser Gegner lässt sich mit dem hier vorgezeichneten Ansatz zur
Räson bringen. Wenn Sie das mit all dem verknüpfen, was Sie bisher über
Erkrankungen der Schilddrüse und ihre Entstehung erfahren haben, ist das ein
Riesenschritt der Genesung von allen Schilddrüsenstörungen und den damit
verbundenen Problemen. Sie haben Ihre Krankheit nicht selbst erzeugt, Ihr
Körper lässt Sie nicht im Stich. Sie trifft keine Schuld, Ihr Weg führt von hier
aus weiter: Sie können gesund werden.
Was Ihre Symptome bedeuten
Den Schilddrüsenstörungen kommt wie gesagt nicht in dem Maße
Symptomcharakter zu, wie die Fachleute meinen. Sie sind nicht das
eigentliche Problem. Sie sind lediglich ein Signal, ein Hinweis, ein
Puzzlesteinchen in einem weitaus umfassenderen Bild mit dem Titel »EBV«.
Deshalb sind alle in der folgenden Aufstellung genannten Bezeichnungen für
Schilddrüsenstörungen als Symptome des Schilddrüsenvirus aufzufassen. Das
mag erst einmal überraschend klingen, aber wenn Sie sich eingelesen haben,
werden Sie die Stimmigkeit dieser Zuordnung erkennen.
In dieser Aufstellung finden Sie auch die Erscheinungen vor, die allgemein
bereits als Symptome bekannt sind, etwa Gedächtnisverlust, Schwankungen
der Körpertemperatur, Frösteln, Nachtschweiß und Herzklopfen. Es handelt
sich, wie Sie sehen werden, fast immer um EBV-Symptome, wenngleich
manche auch andere Ursachen haben können (so haben Muskelkrämpfe
manchmal mit Nährstoffmängeln zu tun, und leichtes Fieber kann durch
starken Wassermangel im Körper entstehen). Sollten Sie wegen einer
Schilddrüsenstörung zu diesem Buch gegriffen haben oder von etlichen
weiteren aufgeführten Gesundheitsproblemen betroffen sein, besteht eine
gute Chance, dass meine Beschreibung des jeweiligen Symptoms tatsächlich
das erfasst, was bei Ihnen der Fall ist.
Bevor Sie jetzt weiterlesen, möchte ich Ihnen noch etwas ans Herz legen:
Sie finden hier keine schlecht fundierten Theorien oder Standarderklärungen,
die Ihnen nichts bringen. Was die wahren Ursachen der genannten Symptome
und Beschwerden angeht, betreten Sie jetzt Neuland.
Schilddrüsenunterfunktion
Die Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose ist ein mild verlaufendes
Frühstadium der Schilddrüsenentzündung oder Thyreoiditis. Während sich
EBV in die Schilddrüse hineinbohrt, verursacht es Schäden, sodass sich
Narbengewebe bildet – die Funktionsfähigkeit der Drüse wird beeinträchtigt.
So geschwächt, kann die Schilddrüse nicht mehr im gewohnten Umfang T4
und T3 produzieren. Eine Hypothyreose kann Schwankungen der
Körpertemperatur, ein bisschen Müdigkeit oder Antriebsschwäche und
trockene Haut verursachen, mehr nicht. Was ist dann mit den übrigen
Symptomen, die einem Mangel an Schilddrüsenhormonen zugeschrieben
werden? Sie zeigen an, dass EBV in der Leber und anderen Körperregionen
wütet und dazu noch die Schilddrüse infiziert. Sie sind nicht Symptome einer
zu geringen Produktion von Schilddrüsenhormonen.
Selbst bei angeborener Hypothyreose, wenn also ein Kind mit
leistungsschwacher Schilddrüse zur Welt kommt, steht EBV im Hintergrund.
Während der Entwicklung im Mutterleib ist das Ungeborene so anfällig wie
wir, sodass Mutanten des Virus in seine Leber und schließlich die
Schilddrüse vordringen können und dort dann von Beginn an für Störungen
sorgen.
Die Hypothyreose würde sich ohne die Nebennieren deutlich stärker
bemerkbar machen. Wie im vorigen Kapitel dargestellt wurde, ist die
medizinische Forschung noch nicht darauf gekommen, dass die Nebennieren
einen Mix von Hormonen produzieren, der den Mangel an T4 und T3
ausgleichen kann und ihnen täuschend ähnlich ist, aber sich doch so weit von
ihnen unterscheidet, dass sich die wenigen obengenannten Symptome
einschleichen können. Ohne dieses Teamwork der Nebennieren würde sich
der T4-Mangel in Regelstörungen, einem Mangel an Motivation,
ausgeprägterer Antriebsschwäche und Gefühlen von Traurigkeit bemerkbar
machen – und das sind immer noch nicht die »klassischen« Symptome, die
(fälschlich) der Hypothyreose zugeschrieben werden. Diese klassischen
Symptome sind wie erwähnt viraler Natur oder stehen im Zusammenhang mit
Viren.
Eine Unterfunktion bedeutet nicht gleich, dass Ihre Schilddrüse völlig defekt
ist. Ein Großteil der Drüse arbeitet nach wie vor einwandfrei. Sie müsste
schon richtig verletzt werden, damit es dazu kommt, dass ihre inneren
Mechanismen nicht mehr funktionieren und sie praktisch ausfällt. Jetzt
mögen Sie vermuten, das sei bei Ihnen der Fall, aber bedenken Sie, dass eine
Hypothyreose nur in ganz seltenen Fällen richtige Symptome verursacht. Um
eine Schilddrüse wirklich zu brechen, muss schon einiges
zusammenkommen, eine echte Verletzung (etwa durch Strangulation oder
einen harten Schlag gegen den Hals), dazu ein schwerer Vertrauensbruch,
tragische Verluste und Stress von unerhörtem Ausmaß. Wenn Sie zu diesen
wenigen gehören, fassen Sie trotzdem Mut: Auch Sie können wieder gesund
werden. Bei den allermeisten Menschen wird auch eine mehr oder weniger
stark geschädigte Schilddrüse noch ihren Dienst versehen und den Körper
überwachen. Und der übrige Körper kann einspringen und die verminderte
Hormonproduktion kompensieren. Was Sie dann noch an Symptomen haben,
ist viraler Natur.
Schilddrüsenüberfunktion und Basedow-Krankheit
Es kommt auch vor, dass EBV die Hormonproduktion der Schilddrüse nicht
drosselt, sondern übermäßig ankurbelt. Wir sprechen dann von einer
Hyperthyreose, und die Betroffenen erhalten häufig die Diagnose Basedow-
Krankheit. Sie wird zu den Autoimmunerkrankungen gezählt und hinterlässt
bei vielen das Gefühl, von ihrem Körper verraten worden zu sein. So ist es
aber nicht. Die Basedow-Krankheit rührt nicht daher, dass das Immunsystem
durchdreht und die Schilddrüse attackiert.
Hyperthyreose und Basedow haben vielmehr damit zu tun, dass ein
bestimmter EBV-Stamm – etwas aggressiver und wendiger als jene für die
Hypothyreose verantwortlichen Viren – die Schilddrüse überfällt, die
daraufhin überkompensiert und mit Hochdruck neue Zellen erzeugt und
Gewebe aufbaut. Das überschüssige Gewebe produziert natürlich mehr
Hormone, und es kommt zu den typischen Symptomen: hervorquellende
Augen, vergrößerte Schilddrüse, Schwellung am Hals, Müdigkeit und
Temperaturschwankungen. Die meisten Basedow-Symptome (wie Schwitzen,
hoher Blutdruck und Nervosität) gehen wie bei der Hypothyreose auf
Vireneinflüsse zurück und sind keine direkte Folge einer Überaktivität der
Schilddrüse.
Seltener kommt es vor, dass eine Schilddrüsenüberfunktion zusammen mit
einer Hashimoto-Thyreoiditis statt der Basedow-Krankheit diagnostiziert
wird. Es liegt daran, dass bei ein und demselben Menschen zwei EBV-Arten
gleichzeitig aktiv sein können, die eine beschleunigt das Zell- und
Gewebewachstum, während die andere Schilddrüsengewebe zerstört. Da die
beiden Arten nicht immer gleich aktiv sind, können die Laborwerte der
Schilddrüsenhormone erheblichen Schwankungen unterliegen.
Entzündungen, Schilddrüsenvergrößerung und Hashimoto-
Thyreoiditis
Sobald EBV die Schilddrüse aufs Korn nimmt, antwortet das Immunsystem
mit allem, was es hat, und das Ergebnis ist eine Entzündung. Diese ist die
natürliche Reaktion des Körpers auf Eindringlinge und Verletzungen. Haben
Sie sich je einen Splitter zugezogen und dann beobachtet, wie sich die Haut
ringsum rötete und erwärmte und eine Schwellung entstand? Das nennen wir
Entzündung, die Reaktion des Körpers auf einen Eindringling (Splitter), der
Schäden an den Zellen (Verletzung) verursacht. So sieht das auch in der
Schilddrüse aus. Wenn sich EBV hier zu schaffen macht, erkennt Ihr
Immunsystem den Eindringling sofort und weiß auch, dass er die Zellen
schädigt: In der Schilddrüse entsteht eine Entzündung. Sie spüren das
vielleicht als leichtes Halsweh, als Druck in der Kehle, als ungewohnte
Empfindungen in diesem Bereich. Es mag ebenso zu einer Vergrößerung der
Schilddrüse kommen. Es kann aber auch sein, dass eine entzündete
Schilddrüse überhaupt keine Symptome macht – die Menschen reagieren
eben unterschiedlich, und jede Entzündung ist anders. Es kommt darauf an,
wo die Schilddrüsenentzündung genau sitzt – vorn, hinten, oben, unten,
seitlich – und wie stark sie ist.
Sollte bei Ihnen also eine Thyreoiditis diagnostiziert werden, halten Sie sich
wieder vor Augen, dass Ihr Immunsystem mit aller Kraft für Sie arbeitet, um
das Virus abzuwehren. Die Erscheinungen deuten keineswegs darauf hin,
dass Ihr Körper nicht richtig funktioniert, und die Entzündung besagt nicht,
Ihr Körper produziere »Autoantikörper«, die es auf körpereigenes Gewebe
abgesehen hätten. Die in Labortests Ihrer Schilddrüse auftauchenden
Antikörper zeigen einfach an, dass in Ihrer Schilddrüse ein Kampf zwischen
EBV und Ihrem Immunsystem entbrannt ist. Ihr Immunsystem produziert
also die Antikörper ganz gezielt gegen Epstein-Barr-Viren, die Ihre
Schilddrüse angreifen und dort Entzündungen auslösen.
Sehen wir uns einmal den Begriff selbst an: »Hashimoto-Thyreoiditis«. Er
wirkt groß und dräuend und scheint einen Schatten auf Ihr Leben zu werfen,
aber wenn wir seine Bestandteile betrachten, bedeutet »Thyreoiditis« einfach
»Entzündung der Schilddrüse«, und Hashimoto ist der Name des japanischen
Arztes, der die Erkrankung 1912 erstmals beschrieb. Das war damals eine
bahnbrechende Entdeckung, aber sie sagte nicht viel über die Ursachen der
Befunde aus. Ein Arzt kam zu dem Tastbefund »Schilddrüsenschwellung«
und stellte fest, dass Jodmangel keine ausreichende Erklärung darstellte. Sein
Schluss lautete, dass da irgendetwas nicht stimmte, aber um was es sich
handelte, konnte er nicht angeben. Bis heute bezeichnet der Name der
Krankheit einfach Entzündungssymptome, sagt aber nichts über die wahren
Hintergründe. Wie ich bereits angemerkt habe, waren diese ersten
Hashimoto-Fälle eigentlich frühe Fälle des Befalls der Schilddrüse mit durch
Mutation aggressiver gewordenen Epstein-Barr-Viren, die sich den
vorliegenden Jodmangel und eine Abwehrschwäche zunutze machten. Die
Diagnose Hashimoto braucht uns nicht mehr einzuschüchtern. Sie ist über
hundert Jahre alt, und wir sind heute so weit, dass wir den nächsten Schritt
tun können, um die wahren Hintergründe aufzudecken und geeignete
Lösungen zu finden.
Erst mit der Veröffentlichung meines Buchs Mediale Medizin, in dem es ein
Kapitel über Hypothyreose und die Hashimoto-Thyreoiditis gibt, wurde
publik, dass EBV die eigentliche Ursache ist. Es wird Zeit, die Sache jetzt
selbst in die Hand zu nehmen. Ihr Körper braucht nur geeignete
Unterstützung – zu der wir noch ausführlich kommen –, um sich gegen dieses
Virus durchzusetzen.
Knoten, Zysten und Tumoren
Sollten bei Ihnen schon einmal Knoten oder Zysten der Schilddrüse
festgestellt worden sein, waren Sie vermutlich beunruhigt. Wer hört schon
gern von Gewächsen, die da nicht hingehören, wo sie gefunden werden?
Noch schlimmer ist es, wenn wir keine Erklärung für ihr Auftauchen haben
und niemand weiß, wie man sie wieder loswird. Die Wahrheit über solche
Knoten lautet aber: Sie sind ein Zeichen dafür, dass Ihr Körper sich
entschlossen mit dem Epstein-Barr-Virus anlegt.
Wenn Ihr Immunsystem das Virus nicht ganz ausschalten kann, greift es auf
seine Reservestrategie zurück und versucht, es mit Kalzium einzumauern.
Und genau das sind die Knoten: Kalzium-Isolierzellen für die Viren. Damit
wird man das Virus allerdings nicht los, denn erstens entziehen sich die
meisten Viren dieser Inhaftierung, und zweitens richten sich die
Festgenommenen in ihren Kalziumzellen häuslich ein, ernähren sich sogar
weiter von der Schilddrüse und ziehen ihr Energie ab. Wenn es den Viren in
den Kalziumzellen allzu gut geht, sorgen sie für den Ausbau, und dann wird
aus dem Knoten eine Zyste, die die Schilddrüse noch stärker belastet. Es
kann auch sein, dass sich ein sogenanntes Narbenkeloid auf der Schilddrüse
bildet, wenngleich die Ärzte es nicht als solches erkennen werden. Ein
derartiger Narbenwulst entsteht, wenn EBV um eine verletzte Stelle der
Schilddrüse herum, die durch äußeren Einfluss oder durch das Virus selbst
verursacht sein kann, überschüssiges Gewebe entstehen lässt.
Falls es bei Ihnen schon einmal größere krebsartige Tumoren der
Schilddrüse gegeben hat, müssen Sie wissen, dass dafür ganz seltene,
besondere EBV-Stämme verantwortlich sind. In der Regel deutet die
Entstehung einer solchen Geschwulst auf eine Belastung mit Schwermetallen
und Pestiziden hin. (Über Schilddrüsenkrebs erfahren Sie mehr in Kapitel 6.)
Natürlich muss das Kalzium zum Einkapseln der Viren irgendwo
entnommen werden. Hat ein Mensch, bei dem Knoten oder Zysten der
Schilddrüse vorliegen, nicht genug Kalzium im Blut, weil er zu wenig
kalziumreiche Nahrung zu sich nimmt, wird das Mineral den Knochen
entzogen, und das kann zur Osteopenie (abnehmende Knochendichte) und
schließlich sogar zur Osteoporose führen.
Aber lassen Sie sich nicht einreden, Schilddrüsenstörungen verursachten
Osteoporose. Wenn Hypothyreose und abnehmende Knochendichte parallel
verlaufen, dann deshalb, weil beide vom Virus verursacht sind. (Die besten
Nahrungsquellen für eine optimale Kalziumversorgung finden Sie in
Kapitel 22.)
Stoffwechselstörungen
Für Gewichtszunahme, Abmagerung und Appetit wird gern der Stoffwechsel
verantwortlich gemacht, doch das trifft nicht zu. »Stoffwechsel« ist ein sehr
allgemeiner und nicht mehr zeitgemäßer Begriff, der im Grunde nur
vertuscht, dass es sehr wenig gesichertes medizinisches Wissen über die
Ursachen der Leiden so vieler Menschen auf diesem Gebiet gibt.
Wenn Ihnen gesagt wird, mit Ihrem Metabolismus stimme etwas nicht,
lassen Sie sich davon nicht irritieren. Sie haben keinen fehlerhaften
Stoffwechsel. Es gibt reale Gründe für Ihre Schwierigkeiten, und mit diesem
Buch können Sie ihnen beikommen. Sehen Sie sich die nächsten Abschnitte
an. Ich denke, dass Sie den wahren Ursprung Ihrer Schwierigkeiten dann
ausfindig machen können.
Unerklärliche Gewichtszunahme
Die unerklärliche Gewichtszunahme ist ein verbreitetes Symptom und für
viele Menschen maßlos frustrierend. Sie achten auf Ihre Ernährung, Sie
bewegen sich regelmäßig, und trotzdem klettert die Zahl auf der Waage
immer weiter in die Höhe. Vielleicht haben Sie gehört, das liege an einer
Unterfunktion der Schilddrüse – sie schwächelt angeblich und produziert
nicht genügend den Metabolismus aktivierende Hormone, um das Gewicht
stabil zu halten. So ist es aber nicht. Wie Sie in Kapitel 14 über
Stoffwechselmärchen lesen werden, ist über die tatsächlichen Mechanismen
der Gewichtszunahme nicht viel bekannt. Wenn ein Mangel an
Schilddrüsenhormonen wirklich der Grund für die Gewichtszunahme wäre,
könnte es wohl kaum so viele Menschen mit Hypothyreose geben, die dieses
Problem nicht haben.
Hier spielt sich in Wahrheit etwas ganz anderes ab. Während EBV noch im
zweiten Stadium war und in Ihrer Leber auf bessere Zeiten wartete,
schwächte und belastete es dieses Organ bereits so sehr, dass eine
Leberträgheit entstand. Als EBV schließlich in Richtung Schilddrüse
weiterzog, verblieben doch genügend Viren in der Leber, weil es dort fast
immer Delikatessen gibt – Antibiotika und sonstige
Medikamentenrückstände, Pestizide, Herbizide, Schwermetalle,
Lösungsmittel und mehr. Da fallen natürlich auch stets reichlich virale
Abfallstoffe an, leere Virenhüllen, Neurotoxine, Dermatoxine, sodass Leber
und Lymphsystem ständig mit Aufräumarbeiten beschäftigt und stark
beansprucht sind. Zusätzlich belasten die für eine zu geringe Produktion von
Schilddrüsenhormonen einspringenden Nebennieren die Leber mit
überschüssigem Adrenalin, was noch mehr Arbeit bedeutet. Am Ende ist die
Leber praktisch in Toxine und Adrenalin eingelegt und bewältigt ihre
Aufgabe einfach nicht mehr, weshalb sie einen Teil der Giftlast an das
Lymphsystem delegiert.
Jedenfalls liegt es an der überlasteten, trägen Leber und am Lymphsystem,
wenn Hypothyreose-Patienten schlecht abnehmen können oder
unkontrollierbar zunehmen. Aber die Hypothyreose verursacht nicht die
Gewichtsprobleme, sondern das Virus ist für beides verantwortlich.
Auch bei einer Schilddrüsenüberfunktion ist die Gewichtszunahme nichts
Ungewöhnliches, sie kommt sogar häufiger vor als ein Gewichtsverlust. Die
Mediziner stehen da vor einem Rätsel und nehmen diese Tatsache nicht ernst,
sondern ignorieren sie, einfach weil sie der »Regel« widerspricht, dass die
Hyperthyreose zur Abmagerung führt. Dabei ist das Phänomen gar nicht
schwer zu verstehen. Die für das Symptom verantwortlichen Epstein-Barr-
Viren belasten die Leber genauso wie die anderen, die eine Hypothyreose
auslösen. Auch die Leber eines Hyperthyreose-Patienten ist schließlich
überlastet und gestaut, sodass er Mühe hat, nicht zuzunehmen.
Ein Großteil des überschüssigen Gewichts ist auf die Zurückhaltung von
Flüssigkeit zurückzuführen. Wenn Sie beispielsweise dreißig Kilo
Übergewicht haben, sind davon wahrscheinlich nur zwanzig Kilo Fett, und
bei den übrigen zehn handelt es sich um Flüssigkeit, die Ihr Körper
zurückhält – dieser Anteil wird in der Medizin noch nicht richtig
eingeschätzt. Wie kommt es zu dieser Retention? Wenn die Leber so
überlastet ist, dass sie Sie nicht mehr vor Giftstoffen im Blut schützen kann,
muss das Lymphsystem einspringen und die Filterleistung der Leber
übernehmen. Eigentlich ist dies aber als Nachfilter der Leber konzipiert und
für Mikro- und Nanomengen von Giften und Schlacken ausgelegt. Ist die
Leber jedoch gestaut und träge, im Vorstadium oder bereits in der
ausgeprägten Phase der Fettleber oder schlicht elend, sodass sie ihren Dienst
nicht mehr versehen kann – ein Zustand, der den Ärzten oft entgeht –, muss
das Lymphsystem auch den Makroanteil der Filterleistung übernehmen.
Dadurch wird die Lymphe aber dickflüssiger als sonst und kann sich schwer
in den Lymphbahnen bewegen. Zum Ausgleich versucht das Lymphsystem,
das Flüssigkeitsvolumen und damit den Druck zu erhöhen, was aber nicht
überall den gewünschten Erfolg hat, wodurch hier und da Stauungen und in
der Folge Flüssigkeitsansammlungen entstehen. Hier ist ein nicht
diagnostiziertes Lymphödem im Entstehen, und das sehen Sie am
zunehmenden Bauch- und Hüftumfang wie auch an der Anzeige der Waage.
Es sei noch angemerkt, dass eine Vireninfektion und die eben beschriebenen
Effekte auch dann Ihre Bemühungen um Gewichtsreduzierung
zunichtemachen können, wenn keine Schilddrüsenerkrankung bei Ihnen
diagnostiziert wurde. Wie bereits erwähnt wurde (und in Kapitel 7 werden
wir das vertiefen), sind Laboruntersuchungen der Schilddrüse noch nicht das,
was sie sein könnten. Unsere Schilddrüsenwerte lassen nicht unbedingt
erkennen, ob eine Unterfunktion vorliegt oder nicht.
Zunehmend mehr alternative Mediziner betrachten die Schilddrüse immer
eingehender, weil sie hier die Gründe für die unerklärliche Gewichtszunahme
vermuten. Sie analysieren die Laborbefunde sehr genau, und selbst wenn
darin keine Hinweise auf Schilddrüsenstörungen zu erkennen sind, verordnen
sie manchen aufgrund ihres gesundheitlichen Gesamtzustands
Schilddrüsenmedikamente. Das ist insofern ein richtiger Schritt, weil die
Patienten jetzt endlich die ihnen zustehende Aufmerksamkeit bekommen,
anstatt sie mit dem Hinweis abzuspeisen, sie seien zu träge und deshalb
übergewichtig, ihr Problem sei im Fitnessstudio zu lösen. Dennoch sind
Medikamente keine taugliche Abhilfe für Übergewicht, denn die minder
aktive Schilddrüse ist gar nicht das Problem.
Wenn Sie Schilddrüsenmedikamente bekommen und immer noch
Gewichtsprobleme haben, ohne sich einen Rat zu wissen, dann deshalb, weil
solche Medikamente nichts gegen die Vireninfektion, die Schädigung der
Schilddrüse und die genannten Leberstörungen ausrichten. Außerdem setzen
die Medikamente der Leber und den Nebennieren erheblich zu, sie treiben die
Nebennieren an, die die Leber mit ihren Hormonen überschwemmen – und
die Leber hat ja schon mit der Verarbeitung des Medikaments reichlich zu
tun. Hier wird sie also zusätzlich behindert, weshalb man bei der Einnahme
eines Schilddrüsenmittels womöglich noch stärker zunimmt als zuvor oder
eine Gewichtszunahme in Gang gesetzt wird, wo dieses Problem bislang
noch nicht bestand.
Wenn manche Patienten nach der Verordnung eines
Schilddrüsenmedikaments abnehmen, liegt das meist an Veränderungen der
Ernährungsweise in Verbindung mit neuen Trainingsprogrammen und der
regelmäßigen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (diese Kombination
kann einer ermatteten Leber wieder Schwung geben). Vielleicht wird auch
auf manche Nahrungsmittel verzichtet, die Viren begünstigen. Schließlich
gibt es noch eine ganz kleine Gruppe von Leuten, die bei der Einnahme von
Schilddrüsenmedikamenten ohne irgendwelche weiteren Maßnahmen
abnehmen. Das liegt an der Schockreaktion des Körpers auf nicht
körpereigene Hormone. Auf Dauer nehmen auch diese Menschen zu, weil
das Grundproblem EBV nicht gelöst wird.
Das Gewichtsproblem wird bestehen bleiben, solange Sie die grundlegenden
Viren- und Leberprobleme nicht mit den in diesem Buch dargestellten
Mitteln angehen – und Frauen bekommen dann meist zu hören, es seien die
Wechseljahre, was überhaupt nicht stimmt. (Die ganze Geschichte finden Sie
im Buch Mediale Medizin im Kapitel »Prämenstruelles Syndrom und
Menopause«.)
Mysteriöse Abmagerung
Die rätselhafte Gewichtsabnahme mancher Leute mit Schilddrüsenstörungen
hat nichts mit der Hyperthyreose zu tun. Tausende Menschen mit
Schilddrüsenüberfunktion nehmen zu oder werden sogar übergewichtig.
Wenn Sie bei einer Hyperthyreose Ihr Gewicht nur mit Mühe halten oder gar
erhöhen können, liegt das nicht an den zu reichlich produzierten
Schilddrüsenhormonen. Auch hier handelt es sich um ein virales Symptom.
Manche EBV-Formen setzen Gifte frei, auf die der Körper allergisch reagiert,
was wiederum einen stetigen Strom von Adrenalin auslöst. Das übersetzt sich
bei einigen Menschen in Gewichtsverlust, weil dieses Hormon ungefähr wie
ein Amphetamin wirkt. Deshalb geht das Abnehmen auch häufig mit
Schlafstörungen einher. Bei vielen Menschen, die ihr Gewicht kaum halten
können, tritt nach einiger Zeit das Gegenteil ein, vielleicht nach einem Jahr
oder auch erst nach zehn Jahren. Irgendwann sind die Nebennieren
hinreichend erschöpft, und damit beginnt die Gewichtszunahme.
Ständiger Hunger
Obwohl man dieses Symptom meist mit einer Hyperthyreose in Verbindung
bringt, kennen auch Menschen mit einer Hypothyreose Phasen mit
ständigem, nagendem, fast unstillbarem Hunger. Tatsächlich hat dieses
Symptom nichts mit der Schilddrüse zu tun, sondern mit einem Mangel an
Glykogen, einer Speicherform der Glukose, in Leber und Gehirn – und in
beiden Fällen steckt wiederum EBV dahinter. Wenn es sich lange in der
Leber aufgehalten hat, verlangt ihr das viel Energie ab – sie verheizt eine
Menge von ihrem Treibstoff und gerät irgendwann in einen Mangelzustand.
Daneben erzeugt das Virus auch noch eine Schwäche des
Zentralnervensystems, das ebenfalls Zucker benötigt und in dieser Situation
viel Glukose verbraucht – und dann nach mehr giert. Anders gesagt:
Glykogenmangel erzeugt Hunger und immer mehr Hunger. (Eine fettreiche
und kohlenhydratarme Ernährung verschlimmert den Zustand noch, weil
gesunde Kohlenhydrate die Form von Zucker liefern, die Sie brauchen,
während zu viel Fett einerseits die Umwandlung und Aufnahme dieses
Zuckers behindert und andererseits die Leber schwächt.)
Änderungen in der Haarstruktur und unerklärlicher
Haarausfall
Wenn das Haar seinen Griff verändert, brüchig oder gröber wird, liegt oft
eine Kombination von Faktoren vor: Epstein-Barr-Viren in der Leber geben
Dermatoxine ab, die in die Kopfhaut gelangen, und hinzu kommen häufig
noch jahrelange Fehlernährung und Schübe einer Hyperaktivität der
Nebennieren. Glanzlos kann Ihr Haar werden, wenn der Körper seine
Nährstoffreserven wie Spurenelemente, Vitamine und Antioxidantien beim
Kampf gegen EBV nicht mehr wie sonst der Kopfhaut und dem Haar zur
Verfügung stellen kann, sondern für den Schutz des Körpers vor den Viren
einsetzen muss.
Wenn das Haar ohne ersichtlichen Grund ausgeht, ist das ebenfalls ein
Anzeichen des Zerstörungswerks von EBV. Sie haben büschelweise Haare in
der Hand, und das liegt nicht an einer zu geringen Produktion von
Schilddrüsenhormonen, sondern an überschüssigem Adrenalin und Cortisol.
Die Nebennieren sind die wichtigsten Drüsen des endokrinen Systems,
gleichsam die Mediatoren des Körpers. Wenn nun die Schilddrüse in Not
gerät, springen, wie wir gesehen haben, die Nebennieren ein und produzieren
Kopien der fehlenden Hormone. Das ist in Ordnung, solange es nur ab und zu
einmal vorkommt. Ist die Schilddrüse jedoch aufgrund einer Vireninfektion
ständig in Bedrängnis, sodass die Nebennieren immer wieder aushelfen
müssen, setzt die wiederholte Überflutung des Systems mit Stresshormonen
dem Körper stark zu, und das kann bedeuten, dass Sie Haare lassen müssen.
Die Veränderungen sind nicht immer gleich zu sehen. Es dauert eine Weile,
bis die Wirkung der Stresshormone auf die Haarbälge erkennbar wird, was
vielleicht erst ein halbes oder sogar ein ganzes Jahr nach dem Befall der
Schilddrüse mit EBV geschieht.
Wenn Sie sonst keine Symptome aufweisen, kann es auch sein, dass Sie das
Schilddrüsenvirus gar nicht haben, sondern einfach auf eine vielleicht
Monate zurückliegende außerordentliche Belastung mit entsprechend hohen
Mengen an Stresshormonen reagieren. Ein Beziehungsabbruch, andere
Partnerschaftsprobleme oder die Geburt eines Kindes sind typische Anlässe
für einen Monate später eintretenden Haarausfall. Vielleicht sind Sie dann
schon wieder ganz Sie selbst, über den Störfall ist Gras gewachsen – und
doch haben Sie auf einmal massenhaft Haare im Sieb der Dusche. Es dauert
einfach so lange, bis die Schäden an den Haarbälgen nach einem heftigen
Stresserlebnis offenkundig werden.
Stehen Sie jedoch unter erheblicher Dauerbelastung – und liegen dann auch
noch Nährstoffmängel vor –, kann die Zeit bis zum einsetzenden Haarausfall
deutlich kürzer sein. Bei Neigung zu Ekzemen ist oft ein stärkerer
Haarverlust zu beobachten, weil die Kopfhaut ohnehin schon gereizt ist.
Auch Antibiotika, Schilddrüsenmittel und andere Medikamente führen
häufig zur Alopezie. Ich habe das bei Hunderten Frauen bald nach dem
Beginn der Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten erlebt – und dabei
nahmen sie die Mittel wegen eines beginnenden Haarausfalls, der auf eine
Schilddrüsenstörung zurückgeführt wurde.
Manchmal kann es so aussehen, als würden Schilddrüsenmedikamente den
Haarausfall tatsächlich bessern. Dabei handelt es sich aber um das zufällige
zeitliche Zusammenfallen verschiedener Faktoren. Manchmal gab es Monate
zuvor starke Stresseinflüsse, die bei Frauen wie gesagt einige Zeit später zu
scheinbar unerklärlichem Haarausfall führen. Der Arzt vermutet
Schilddrüsenprobleme, gibt seiner Patientin Schilddrüsenhormone, und siehe
da, der Haarausfall hört auf. Es liegt aber nicht an der Medikamentengabe,
sondern die Nebennieren haben sich inzwischen so weit erholt, dass sie die
Haarbälge nicht mehr unnötig belasten müssen – und die erholen sich
daraufhin ebenfalls. Der Haarausfall hätte also auch ohne das Medikament
aufgehört, und man hätte ein treffendes Bild von der Selbstheilungskraft des
Körpers gewinnen können. Nimmt die Patientin das Mittel jetzt weiter, kann
es gut sein, dass ihr das Haar einige Monate später wieder auszufallen
beginnt, und dann sind beide, Arzt und Patientin, ratlos, denn schließlich
hatten sie in dem Medikament ja die Lösung gesehen.
Mitunter können auch Strahleneinflüsse für den Haarausfall verantwortlich
sein. Es kommt vor, dass schon eine Röntgenaufnahme beim Zahnarzt zu
leichtem Haarverlust führt, der ein, zwei Monate anhalten kann.
Schlafstörungen
Auch bei Schlafstörungen ist es wieder so, dass es sich nicht um
Schilddrüsensymptome handelt. In der neuesten Literatur ist zwar allerhand
über »Schilddrüsen-Schlaflosigkeit« zu lesen, doch tatsächlich stört eine
geschädigte Schilddrüse den Schlaf nicht. Probleme mit der Nachtruhe
können aber parallel auftreten, wenn das Virus nicht nur die Schilddrüse
bedrängt, sondern auch noch die Neurotransmitter durcheinanderbringt, was
häufig der Fall ist. Zahlreiche weitere Gründe für Schlafstörungen bis hin zur
Schlaflosigkeit sind denkbar, darunter seelische Verletzungen,
Verdauungsschwierigkeiten, Leberprobleme, Zwangsstörungen, Sorgen und
die Giftwirkung von Glutamat. Der ganze letzte Teil dieses Buchs,
»Schlafgeheimnisse«, soll Ihnen helfen, die Ursache Ihrer persönlichen
Schlafnöte zu ermitteln, damit Sie die Zeit im Bett dann für Ihre Heilung
nutzen können. Sie werden in diesem Zusammenhang auch die unbekannten
Gesetze des Schlafs kennenlernen.
Müdigkeit, Unwohlsein und Erschöpfung
Wenn Müdigkeit nicht mit Stress und zu viel Arbeit zu erklären ist und sich
auch durch ausreichenden Schlaf nicht bessert, liegt eine milde Form der
Erschöpfung durch EBV-Befall vor. Hier strapaziert die niedriggradige
Vireninfektion Ihr Immunsystem sowie die Organe und raubt Ihnen Energie.
Das Symptom des Unwohlseins und der Erschöpfung kann in allen EBV-
Stadien auftreten. In der Anfangsphase der Mononukleose mag Erschöpfung
einsetzen, wenn sich Ihr Immunsystem gegen die erste aktive Vireninfektion
des Bluts zur Wehr setzt.
Ist EBV einmal in die Organe gelangt, kann eine zweite Form der
Erschöpfung einsetzen, die die Nerven betrifft, weil das Virus Neurotoxine
freisetzt. Diese Erschöpfung wird gern als Nebennierenschwäche ausgelegt,
obwohl es sich um etwas völlig anderes handelt. Neurologische Erschöpfung
und Nebennierenschwäche können getrennt oder gemeinsam auftreten.
Erstere hängt mit dem Nervensystem zusammen, Letztere mit dem
endokrinen System.
Nebennierenschwäche ist eine ganz reale Erscheinung, der ich deshalb im
Buch Mediale Medizin ein Kapitel gewidmet habe. Trotzdem dürfen wir nicht
jeden Erschöpfungszustand gleich als Nebennierenschwäche auslegen, wie es
in der heutigen Medizin oft geschieht. Ärzte, die Vertreter anderer
Gesundheitsberufe und auch die neuesten Veröffentlichungen schieben sehr
viel auf überlastete Nebennieren. Dabei handelt es sich gar nicht, wie man
meinen könnte, um eine brandaktuelle Entdeckung, sondern um recycelte und
neu verpackte ältere Erkenntnisse, mit denen man jetzt zu erklären versucht,
weshalb so viele Menschen nicht mehr mithalten können.
Nebennierenschwäche als Standardantwort lenkt nur davon ab, dass sich hier
Epstein-Barr-Viren eines späten Stadiums über das Zentralnervensystem all
dieser Menschen hermachen. Sie werden von viralen Neurotoxinen
überschwemmt, die eine medizinisch nicht feststellbare virale
Gehirnentzündung erzeugen. Es entstehen Überempfindlichkeiten und
Reizungen oder auch lethargische Zustände der Nerven überall im Körper,
die das Leben der Betroffenen wirklich aus der Bahn werfen können.
Diese beiden Arten von Unwohlsein und Erschöpfung lassen sich
unterscheiden. Menschen mit Nebennierenschwäche kommen immer noch
irgendwie zurande, sie können ihrer Arbeit nachgehen, sie haben Umgang
mit anderen, treiben Sport und versorgen ihre Familie, wenngleich sie sich
dabei nicht übermäßig vital fühlen. Neurologische Erschöpfung dagegen
schaltet einen regelrecht aus. Sie wird so belastend, dass man nicht mehr wie
früher funktionieren kann. Es mag zwar zu einer schweren
Nebennierenschwäche kommen, schlimmstenfalls auch in Gesellschaft mit
neurologischer Erschöpfung; aber neurologische Erschöpfung für sich allein
ist die typische Begleiterscheinung einer fortgeschrittenen EBV-Infektion.
Bei leichter neurologischer Erschöpfung stellen Sie vielleicht fest, dass
schon kurze Autofahrten extrem ermüdend auf Sie wirken, dass die Beine
sich bleischwer anfühlen und die Arme die merkwürdigsten
Schwächeerscheinungen zeigen, dass Sie kaum noch klar denken und sich
nur noch mit Mühe zum Baden oder Kochen aufraffen können. In schwereren
Fällen, wenn die Neurotoxine das Gehirn überschwemmen, wissen Sie nicht
mehr, wie Sie auch nur aus dem Bett kommen sollen. Das ist wie gesagt bei
den siebzehn von hundert Studenten der Fall, die ihr Studium abbrechen
müssen und in immer tiefere Verzweiflung abrutschen.
Energieschwankungen
In manchen Fällen ist es so, dass Unwohlsein, Erschöpfung und Müdigkeit
kommen und gehen. Geschieht es regelmäßig, kann das zweierlei bedeuten:
Sie stehen am Beginn einer leichten Vireninfektion, die sich noch nicht
festsetzen konnte, oder die Entgiftung funktioniert bei Ihnen gut. An
schlechten Tagen haben sich zu viele EBV-Neurotoxine und andere virale
Abfallstoffe angesammelt und machen Ihnen das Leben schwer. An guten
Tagen hat Ihr Körper das alles ausgeschieden, und Sie gehen munter Ihrer
Wege. Meist besteht parallel, durch Stress oder bestimmte Auslöser bedingt,
eine gewisse Instabilität der Nebennieren, was wiederum den Arzt veranlasst,
eine Nebennierenschwäche oder ein Cortisolproblem zu diagnostizieren und
alles andere zu übersehen. Wenn zusätzlich Ihre Leber gestaut oder der
Verdauungstrakt voller toxischer Abfallstoffe wäre, hätten Sie keine
Energieschwankungen, sondern Ihre Energie wäre dauerhaft im Keller.
Gehirnnebel und Konzentrationsstörungen
Ein verschwommenes, wattiges Gefühl im Kopf, das Sie nicht klar denken
lässt, entsteht dann, wenn EBV sein Lieblingsfutter bekommt – giftige
Schwermetalle wie Quecksilber und dazu Molkereiprodukte, Eier, Weizen,
Mais, überschüssiges Adrenalin und Medikamente. Da schmaust das Virus,
es gedeiht und entlässt reichlich Abfallstoffe, die ins Gehirn wandern, um
dort den Verkehr der Neurotransmitter zu stören.
Wenn Konzentrationsschwäche der auffällige Zug Ihres Gehirnnebels ist,
liegt meist eine hohe Schwermetallkonzentration im Gehirn vor, verbunden
mit dieser Störung des Neurotransmitterverkehrs. Das wird oft irrtümlich als
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Leaky-Gut-
Syndrom, Parasitenbefall, Borreliose oder eine Schilddrüsenstörung
diagnostiziert.
Gedächtnisschwäche
Gedächtnisschwäche hat die gleiche Grundursache wie Gehirnnebel: EBV
bekommt reichlich von seiner Lieblingsnahrung und lädt Ihnen seine
schädlichen Abfälle auf. Hier liegt jedoch eine höhere Schwermetallbelastung
vor, weswegen das Virus noch besser ernährt wird und weiterhin
neurotoxischer Abfall entsteht, der Ihre Neurotransmitter lahmlegt. Wenn
diese Metalle dann auch noch im Gehirn oder in der Leber oxidieren, sickern
die Oxidationsprodukte zusätzlich ins Gehirngewebe und ersticken die
elektrischen Impulse, was die Gedächtnisleistung noch weiter herabsetzt.
Frösteln, Kälteempfindlichkeit, kalte Hände und Füße
Häufiges Frösteln, das nicht mit einer Erkältung, Überhitzung oder
Austrocknung zusammenhängt, deutet darauf hin, dass Ihr Körper gegen eine
EBV-Infektion in den Organen ankämpft, die so tief sitzt, dass sie für den
Arzt nicht im Blutbild zu erkennen ist.
Wenn Ihnen leicht kalt wird und Sie sich mit mehr Kleidung warm halten
müssen, ist Ihr Körper mit viralen Neurotoxinen belastet, die Ihre Nerven
empfindlicher auf niedrige Temperaturen reagieren lassen. Das habe seine
Ursache im Stoffwechsel, heißt es oft, doch tatsächlich sind es die
empfindlich reagierenden Nerven.
Wenn die Gliedmaßen schnell kalt werden, liegt das an viralen
Neurotoxinen, die Ihre Nerven kälteempfindlicher machen, und zusätzlich
behindert die träge Leber Ihren Kreislauf.
Hitzewallungen und Schwankungen der Körpertemperatur
Plötzliche unerklärliche Hitze- und Schweißausbrüche haben mit einer
vergifteten Leber zu tun, nicht mit der Schilddrüse oder den Wechseljahren.
Hormone spielen überhaupt keine Rolle bei Hitzewallungen und
Nachtschweiß. Tatsächlich geschieht dies: Wenn die Leber zu viele Giftstoffe
verarbeiten muss – Virengifte, Schwermetalle, Pestizide, Herbizide und sogar
alte Medikamentendeponien –, läuft sie bei dieser Überlastung schließlich
heiß, weshalb der Körper sie zu kühlen versucht. Dabei wird Hitze aus der
Leber verdrängt und kursiert dann im Körper, während Ihnen unangenehm
heiß wird. Das kommt bei Männern ebenso vor wie bei Frauen, nur dass man
es bei Männern nicht gern so nennt. Bei ihnen führt man es eher auf die
Arbeit zurück oder redet von »nervösen Schweißausbrüchen«.
Wenn es Ihnen schnell zu warm wird, liegt das auch an der Leberhitze und
dem Bemühen des Körpers, sie zu verteilen. Vielleicht schwanken Sie auch
zwischen zu heiß und zu kalt, was gar nicht ungewöhnlich ist, sondern im
Rahmen der Abkühlungsbemühungen des Körpers auftritt.
Werden bei einer leichten EBV-Belastung Neurotoxine mit hohem
Quecksilberanteil freigesetzt, wird das Zentralnervensystem unter dieser
Belastung besonders empfindlich. Die quecksilberhaltigen Neurotoxine
schalten Neurotransmitter aus und blockieren elektrische Impulse, wodurch
im Gehirn unklare Signale kursieren. In der Folge wird man nervös. Das ist
keine psychische Nervosität, aber der Körper bekommt das Signal, mit
banger Anspannung zu reagieren, und das wiederum löst den
Schweißausbruch aus.
Wenn der Arzt oder Heilpraktiker auf solche Temperaturschwankungen hin
eine Fehlfunktion der Schilddrüse diagnostiziert und Sie keine Probleme mit
den Nebennieren, keine Hypoglykämie und keine Insulinresistenz haben,
kann es sich um einen der seltenen Fälle handeln, in denen tatsächlich ein
Zusammenhang mit der Schilddrüse besteht (zu geringe oder zu hohe
Hormonproduktion). Stärkeres Frösteln und deutliche Hitzewallungen
entstehen wie oben dargestellt eher durch EBV.
Ödeme, gedunsenes Gesicht, geschwollene Hände und
Füße
Solange Ihr Herz und Ihre Nieren in Ordnung sind, entstehen
Wasseransammlungen und Schwellungen durch EBV und die Überfrachtung
des Bluts sowie der Lymphe mit den Abfallprodukten der Viren. Die Leber
wird unter derartigen Umständen träge oder sogar gestaut und überlässt ihre
Filterpflichten dem Lymphsystem, das solche Massen von Abfall jedoch auch
nicht befördern kann und deshalb Flüssigkeitstaschen ausbildet.
Ursache des gedunsenen Gesichts und geschwollener Augenpartien ist
häufig ein Lymphödem, bei dem aus den obengenannten Gründen Flüssigkeit
im Gesicht und um die Augen eingelagert wird. In vielen Fällen kommt und
geht diese Aufschwemmung, weil der Spiegel der Giftstoffe im Körper steigt
und fällt, wenn alte Giftstoffe abgebaut und ausgeschieden werden und dann
wieder neue hinzukommen.
Gedunsenheit kann auch eine durch Viren vermittelte allergische Reaktion
sein. Wenn Sie Nahrung zu sich nehmen, die EBV begünstigt (dazu mehr in
Kapitel 21), können Sie eine Allergie auf die von den Viren produzierten
Abfallprodukte entwickeln – und zwar selbst dann, wenn Sie auf die
ursprüngliche Nahrung selbst nicht allergisch reagieren. Die von diesen
Abfallstoffen geschürten Entzündungen jedenfalls sorgen für die
Gedunsenheit. Auch für dieses Symptom ist nicht die Schilddrüse
verantwortlich.
Geschwollene Hände und Füße können zwei Ursachen haben. Die erste ist
ein durch Histamin bedingtes Ödem. Der Körper reagiert auf EBV-
Neurotoxine mit der erhöhten Ausschüttung von Histamin, das sich dann
vermehrt in Lymphe und Blut wiederfindet. Im zweiten Fall liegt eine
Überlastung der Leber und des Lymphsystems mit viralen Abfallstoffen und
anderen Giften wie etwa Schwermetallen vor. Es kann durchaus sein, dass
jemandem in dieser Situation die Diagnose idiopathischer (Ursache
unbekannt) Lupus oder sogar Borreliose gestellt wird.
Stimmungsschwankungen
Wenn EBV sein Lieblingsfutter bekommt, etwa Weizengluten,
Molkereiprodukte, Eier und im Körper vorhandene Schwermetalle, scheidet
es Neurotoxine aus, die ins Blut gelangen, die Neurotransmitter stören und
Ihnen ein Gefühl von verminderter Vitalität geben. Das kann die Stimmung
drücken, bis das Virus mal nicht mehr so gut versorgt wird und Ihre Vitalität
zurückkehrt.
Solche Stimmungsschwankungen können die Nebennieren belasten, was
wiederum Ihre Leber und Bauchspeicheldrüse unter Druck setzt. Darüber
hinaus können virale Abfallstoffe den Blutzuckerspiegel stören, und zwar bis
zur Hypoglykämie oder Unterzuckerung, die ebenfalls zur Stimmungslabilität
beiträgt. So entsteht ein Teufelskreis, den Sie erst durchbrechen können,
wenn Sie wissen, wie mit EBV umzugehen ist und wie man dem Virus den
Nachschub sperrt. Eine Hypoglykämie dieser Art kann so leicht ausfallen,
dass sie diagnostisch nicht verwertbar ist. Und schließlich kann es auch sein,
dass bei Stimmungsschwankungen dieser Art fälschlich eine bipolare Störung
diagnostiziert wird.
Reizbarkeit
Bei Frauen wird Reizbarkeit fast immer auf die Hormone geschoben.
Tatsächlich liegt etwas anderes vor: Wenn EBV-Neurotoxine im Gehirn die
Neurotransmitter ausschalten, kommt es häufig zu Reizbarkeit, Unleidlichkeit
oder sogar zu schwer nachvollziehbarem Ärger oder unerklärlicher
Traurigkeit, und dann kann in der Praxis des Arztes ganz schnell die
Diagnose Depression folgen. Die Reizbarkeit steigert sich noch, wenn eine
unter dem Gifteinfluss entstandene Leberträgheit besteht. Sollten Sie
besonders reiche Lagerstätten von Schwermetallen im Gehirn haben, kann
dieses Symptom richtig unangenehm werden.
Angst
So viele Menschen müssen sich anhören, ihre Ängste seien schuld an ihren
Gesundheitsstörungen – sie sollten sich nicht so viele Sorgen machen, dann
ginge es ihnen gleich besser. In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt: Hinter
der Angstwelle unserer Zeit steckt in den meisten Fällen eine angeschlagene
körperliche Gesundheit. Wenn Angst nicht für sich allein auftritt, sondern
zusammen mit anderen hier genannten Symptomen, machen EBV-
Neurotoxine, die gemeinsam mit vermehrt vorkommenden Schwermetallen
den Vagusnerv (den zehnten Hirnnerv) reizen und entzünden, zumindest
einen Teil der physischen Ursachen aus.
Seelische Traumata können Ängste auslösen, aber auch wenn das Trauma
schon weit zurückliegt, kann sich die Angst hartnäckig halten und mit EBV-
Einflüssen zu einem Teufelskreis verbinden: Angstphasen ziehen eine
vermehrte Ausschüttung von Adrenalin nach sich, das dem Virus als
»Treibstoff« dient. Die florierenden Viren sorgen dann für reichlich
Neurotoxine, die wiederum die Angst beflügeln. Zu Ängsten werden Sie auch
noch einiges in Kapitel 29 lesen.
Depressionen
Bei Depressionen ist es ähnlich wie mit der Angst, in vielen Fällen wird
angenommen, die körperlichen Leiden eines Menschen gingen von
Depressionen und Angst aus. Tatsächlich ist es eher umgekehrt,
Depressionen sind auf körperliche Ursachen zurückzuführen. Sie haben
nichts mit psychischer Labilität oder Charakterschwäche zu tun. Es handelt
sich vielmehr um ein ganz wichtiges Symptom, dem Sie viel über Ihre
gesundheitliche Verfassung entnehmen können. Wenn eine Depression
zusammen mit anderen der hier genannten Störungen auftritt, ist
wahrscheinlich EBV der Delinquent. Falls EBV zu seiner Ernährung
reichlich Schwermetalle zur Verfügung stehen, überschwemmen
neurotoxische Abfallstoffe das Gehirn, die den Neurotransmitter-Haushalt
etwa von Dopamin und Serotonin durcheinanderbringen und so eine
Depression herbeiführen. Es ist also keineswegs so, dass man eine
Depression einfach »abschütteln« kann. Aber wir können dem Virus mit
Entgiftungsmaßnahmen (auch für die Schwermetalle) beikommen und auf
diesem Wege Erleichterung finden.
Unruhe und Restless Legs
Auch dieses Gefühl, keine Ruhe und Entspannung zu finden, hat oft mit
EBV-Neurotoxinen zu tun. Wenn jene Gifte in Ihren Organen sitzen, können
sie allergieartige Empfindungen auslösen, die sich als körperliches
Unbehagen bemerkbar machen – Unruhe, ängstliche Anspannung und das
Gefühl, nicht stillsitzen zu können.
Das sogenannte Restless-Legs-Syndrom wird oft als idiopathische
ängstliche Anspannung ohne erkennbaren Grund gedeutet, doch tatsächlich
handelt es sich um die Auswirkung einer hohen Belastung des Gehirns und
anderer Teile des Nervensystems mit Schwermetallen und viralen Abfällen.
Zu diesem häufig den Schlaf störenden neurologischen Symptom kommt es,
wenn besagte Schwermetalle und die EBV-Neurotoxine den Haushalt der
Neurotransmitter und die Nervenzellen oder Neuronen selbst stören, sodass
die elektrischen Impulse vielfach kurzgeschlossen werden und nicht die
vorgesehenen Bahnen nehmen können. Die verirrten Signale erzeugen dann
diese unangenehme Empfindung in den Beinen, die sogar auf die Arme und
den Rumpf übergreifen kann.
Schmerzen, Kopfweh und Migräne
Sehr häufig erzeugen die EBV-Neurotoxine Schmerzen, die überall im
Körper auftreten können. In Verbindung mit EBV-Dermatoxinen kann es zur
Psoriasis-Arthritis kommen: Gelenkschmerzen durch die Neurotoxine,
Psoriasis aufgrund der Dermatoxine.
EBV im fortgeschrittenen Stadium attackiert oft gezielt Gelenke, Knorpel
und Bindegewebe, wobei sich im betroffenen Gebiet die Nerven entzünden.
Die Folge sind steife, schmerzhafte, geschwollene und sogar verformte
Gelenke wie bei der rheumatoiden Arthritis (RA).
Wenn EBV-Neurotoxine ins Gehirn wandern und dort die elektrischen
Impulse stören, kann es zu Kopfschmerzen kommen. Falls Sie stark mit EBV
und giftigen Metallen belastet sind, kann der im Halsbereich entspringende
Zwerchfellnerv und/oder der Vagus genannte zehnte Hirnnerv angegriffen
werden. Haben Sie zusätzlich auch noch das Gürtelrosevirus (man kann
tatsächlich von beiden Virenarten gleichzeitig befallen sein), entsteht unter
Umständen eine Entzündung des Trigeminusnervs, und eine Migräne wird
ausgelöst, die Ohr, Kiefer, Gesicht oder eine Kopfseite erfasst.
Muskelkrämpfe und -schwäche
Die Leber speichert unter anderem Magnesium, Kalium, Glukose und
Glykogen, und wenn sie durch EBV und weitere Einflüsse – Pestizide,
Antibiotika und andere Medikamente, giftige Chemikalien und Metalle sowie
ungeeignete Nahrung – träge wird und verfettet, kann es zu einem Mangel an
diesen Nährstoffen kommen, weil die Leber sie aus Schwäche nicht mehr zu
halten und zu dosieren vermag. Da diese Nährstoffe für die Muskeln wichtig
sind, kann ein Mangel zu Krämpfen führen.
Muskelschwäche gehört zu der weiter vorn in diesem Kapitel beschriebenen
neurologischen Erschöpfung. Ins Gehirn gelangte EBV-Neurotoxine können
dort eine unterschwellige, diagnostisch nicht erfassbare Gehirnentzündung
auslösen, die das gesamte Nervensystem beeinträchtigt und die Muskeln
schwächt. In vielen Fällen wird dann irrtümlich MS oder Borreliose
diagnostiziert. Wenn jemand an dieser neurologischen Erschöpfung und
gleichzeitig an Nebennierenschwäche leidet, wird die Muskelschwäche
deutlicher ausgeprägt sein, aber grundsätzlich kann sie auch allein durch
neurologische Erschöpfung entstehen.
Kribbeln und Taubheitsgefühle
Bei Nervenentzündungen durch EBV kann es zu solchen Missempfindungen
kommen. Sind Zunge oder Gesicht betroffen, ist der Vagusnerv entzündet.
Treten die Empfindungen in Händen oder Armen auf, sind die Äste des durch
den Brustraum verlaufenden Zwerchfellnervs in Mitleidenschaft gezogen.
Wenn das Kribbeln oder die Taubheit in den Beinen und Füßen auftritt,
haben die Neurotoxine den Schambein-, den Schienbein- und/oder den
Ischiasnerv entzündet.
Oft werden diese Erscheinungen als Neuropathie oder sogar als
transitorische ischämische Attacke angesehen, aber sie laufen selten auf eine
dauerhafte Schädigung der Nerven hinaus.
Zuckungen und Spasmen
Wenn sich EBV von Quecksilber ernährt und Neurotoxine mit einem hohen
Anteil an Methylquecksilber abgibt, kann dadurch der Haushalt der
Neurotransmitter im Gehirn geschädigt werden, was die Funktion der
Neuronen beeinträchtigt und die elektrischen Impulse im Gehirn stört. Durch
diese Neurotoxine entsteht außerdem ein Mangel an Magnesium, Natrium,
Glukose, Glykogen und Vitamin B12, der das Nervensystem schwer schädigt,
aber noch nicht durch Blutuntersuchungen erfassbar ist.
Zittrige Hände
EBV-Neurotoxine entziehen dem Körper Neurotransmitter, wodurch
schließlich ein Mangel entsteht, der dieses Zittern auslöst. Mit dem
manchmal fälschlich als Parkinson-Krankheit diagnostizierten Symptom ist
häufig eine hohe Belastung mit Schwermetallen verbunden. Ein Mangel an
Neurotransmittern kann auch dadurch entstehen, dass quecksilberhaltige
EBV-Neurotoxine die Nebennieren zu Höchstleistungen antreiben und das
überschüssige Adrenalin dann die Neurotransmitter ausschaltet.
Herzklopfen, Herzstolpern, Rhythmusstörungen
Sehr oft haben unerklärliches Herzklopfen, Aussetzer und Arrhythmien
nichts mit dem Herzen selbst zu tun. Stattdessen müssen wir uns wieder
einmal mit EBV und seinen Auswirkungen auf die Leber befassen. Leere
Hüllen und Abfallprodukte der Viren bilden eine zähe, geleeartige Masse, die
sich in der Leber bis zur Übersättigung anreichert, woraufhin diese Masse
zerfällt und mit dem Blutstrom ins Herz gelangt und dort die Klappen
verklebt, insbesondere die Mitralklappe, weshalb das Blut dann nicht mehr
frei fließen kann.
Herzklopfen und -stolpern können auch dadurch entstehen, dass die von
EBV im vierten Stadium massenhaft produzierten Neurotoxine das Gehirn
und den Vagusnerv beeinträchtigen. Die Unregelmäßigkeiten des
Herzschlags sind dann nervlich bedingt.
Solche Rhythmusstörungen sind aber weder lebensbedrohlich, noch haben
Sie etwas mit der Schilddrüse zu tun – sie stellen eine EBV-bedingte
Beeinträchtigung dar.
Pulsschwankungen
Wenn das Zentralnervensystem durch den Einfluss der Neurotoxine von
Epstein-Barr-Viren der höheren Stadien überempfindlich geworden ist,
werden die Signale des Gehirns an die Nebennieren äußerst sprunghaft. Dann
müssen die Nebennieren einmal wie verrückt produzieren, und ein andermal
schalten sie fast ganz ab. In der Folge schnellt Ihr Puls mal in die Höhe, mal
sackt er ab, je nachdem, wie viel Adrenalin gerade im Blut ist. Da die
schwankende Leistung der Nebennieren in diesem Fall nicht von äußeren
Einflüssen wie Stress oder Entspannung gesteuert wird, können sich die
Pulsschwankungen willkürlich und unmotiviert anfühlen. Gern gehen solche
Pulsschwankungen auch mit anderen Erscheinungen einher, an denen die
Nebennieren beteiligt sind, etwa Morbus Cushing (Überproduktion von
Cortisol), Addison-Krankheit (primäre chronische Nebennierenrinden-
Insuffizienz; beide durch EBV verursacht) und posttraumatische
Belastungsstörung (PTBS).
Brustenge
Dieses Engegefühl kann dadurch entstehen, dass EBV oder seine
Neurotoxine den Vagusnerv beziehungsweise den Zwerchfellnerv entzünden.
Manchmal wird dann unerklärliche Angst oder Panik diagnostiziert.
Bluthochdruck
Wenn der Arzt bei Ihnen einen zu hohen Blutdruck feststellt, aber keine
Herz-Kreislauf-Störungen als Ursache findet, könnte eine träge oder gestaute
Leber dahinterstecken. Das Herz zieht sauberes Blut aus der Leber, und das
funktioniert so lange einwandfrei, wie die Leber, der große Filter des
Körpers, gut in Form ist. Die Leber kann jedoch auch geschädigt sein: EBV
setzt ihr so zu, dass Narbengewebe entsteht und ihre Beweglichkeit
einschränkt, fettreiche Ernährung überlastet sie, virale Abfallstoffe und
andere Toxine sammeln sich an – vielleicht auch alles zusammen. Jetzt lässt
die Filterleistung der Leber nach, sie kann nicht mehr alle Schlacken zur
Ausscheidung an Nieren und Darm weiterreichen und muss immer mehr
davon selbst einlagern, und das staut sich schließlich zurück bis ins Blut und
in die Lymphe. Das Blut wird schmutziger und dicker, weshalb das Herz
immer stärker arbeiten muss, um es von der Leber heraufzupumpen.
Nehmen Sie zum Vergleich ein Glas Wasser, einen Milchshake und einen
Trinkhalm. Wasser ziehen Sie mühelos durch den Halm, bei einem
Milchshake müssen Sie ordentlich saugen. So ist es auch, wenn das Herz
dickes Blut transportieren möchte. Es muss einfach mehr Druck machen.
Hoher Cholesterinspiegel
Hohe Cholesterinwerte entstehen oft dann, wenn die Leber wegen einer
eiweiß- und fettreichen Ernährung und die Belastung mit EBV-Toxinen träge
wird und sich mehr oder weniger stark in Richtung Fettleber bewegt.
Tinnitus – Klingen oder Summen in den Ohren
Im vierten Stadium kann EBV mit seinen Neurotoxinen die Nerven des
Labyrinths im Innenohr angreifen, und die entstehende Entzündung erzeugt
Schwingungen, die sich als Klingen oder Summen bemerkbar machen, sogar
als unerklärliche Schwerhörigkeit.
Schwindel, Menière-Krankheit, Benommenheit,
Gleichgewichtsstörungen
Diese Erscheinungen haben ihre Ursache meist nicht im Innenohr. Vielmehr
ist es so, dass EBV, wenn es beim Übergang zum vierten Stadium die
Schilddrüse verlässt, sehr rasch seine Anzahl vergrößert und entsprechend
große Mengen Neurotoxine ins Blut entlässt. Vagus- und Zwerchfellnerv
werden durch die Toxine sensibilisiert und schließlich allergisch, und ihre
Entzündung verursacht dann Drehschwindel und andere beunruhigende
Störungen des Gleichgewichtsempfindens. Der Vagusnerv kann unter diesen
Umständen anschwellen und in Brust und Hals ein Gefühl der Enge
erzeugen, und da er als Hirnnerv auch durch den Schädel verläuft, erzeugt er
eine ganz leichte Entzündung im unteren Teil des Gehirns. Diese Schwellung
unserer grauen Zellen fällt so gering aus, dass sie in der Magnetresonanz-
oder Computertomografie nicht zu sehen ist, aber den Schwindel
verschlimmern kann. Das mag so weit gehen, dass man sich ständig wie auf
hoher See oder wie in einem von Turbulenzen gebeutelten Flugzeug fühlt.
Kropf
Beim heutigen Kropf handelt es sich um die Folge einer EBV-Infektion der
Schilddrüse. Die Schwellung ist durch eine Flüssigkeitsansammlung
verursacht. Ganz selten entsteht ein Kropf noch wie in früheren Zeiten durch
simplen Jodmangel.
Engegefühl in der Kehle, Zungenschwellung
Das Engegefühl in der Kehle ist in vielen Fällen Symptom einer EBV-
Entzündung des Vagusnervs. Da der Nerv durch diese Region verläuft, kann
infolge der Entzündung eine unangenehme Empfindung der Enge oder
Zuschnürung entstehen.
In einigen Fällen wird das Symptom durch eine EBV-infizierte
geschwollene Schilddrüse bewirkt.
Eine Entzündung des Vagusnervs durch EBV kann um sich greifen und
auch die Nerven der Zunge erfassen, die daraufhin anschwillt.
Veränderungen des Geschmacks- und Geruchssinns
Auch hier wieder: Eine Entzündung des Vagusnervs durch EBV und seine
Neurotoxine kann auf die abzweigenden Nervenäste übergreifen und sich auf
die Zunge und die Geschmacksknospen beziehungsweise die Nasenhöhle
auswirken.
Wenn EBV ein reiches Angebot an toxischen Schwermetallen wie
Quecksilber hat, weisen auch seine Neurotoxine einen hohen Gehalt dieser
Metalle auf, der sich als metallischer Geschmack im Mund bemerkbar
machen kann. Dieser metallische Geschmack kann auch auftreten, wenn Sie
aktiv entgiften und die Schwermetalle dann nicht durch eine komplette
»Mannschaft« von Schwermetalle ausleitenden Nahrungsmitteln und
Nahrungsergänzungen abtransportiert werden können. (Wie da im Einzelnen
vorzugehen ist, lesen Sie in Kapitel 23.)
Heiserkeit oder Veränderung der Stimme
Schon eine leichte Entzündung der Schilddrüse durch EBV kann dieses
Symptom hervorrufen. Ein weiterer häufiger Grund ist durch EBV bedingtes
chronisches saures Aufstoßen (dazu später mehr). Darüber hinaus sind
Molkereiprodukte, Eier und Weizen stark schleimbildende Nahrungsmittel,
die EBV begünstigen. Beim Genuss dieser Nahrungsmittel erzeugt EBV
massenhaft Abfallstoffe, die das Lymphsystem überlasten und die Stimme
heiser klingen lassen.
Brüchige Nägel oder Längsrillen
Zink gehört zu den wichtigsten Mitteln im Kampf gegen EBV. Wenn es aktiv
ist, verbraucht der Körper zugeführtes Zink ebenso wie seine eigenen
Zinkreserven sehr rasch, sodass Sie unter diesen Umständen leicht in einen
Zinkmangel geraten (falls er nicht vorher schon bestand). Dieser Zinkmangel
jedenfalls ist für Nagelprobleme verantwortlich.
Raue, rissige Haut
Wenn die Leber aufgrund einer EBV-Infektion nicht mehr voll
funktionstüchtig ist, kommt es vor, dass sie Fette nicht mehr richtig
verarbeitet, die dann in zu großer Menge ins Blut gelangen. Höhere
Fettmengen im Blut reduzieren aber die Sauerstoffversorgung der Haut und
damit die Ausscheidung von Giftstoffen über sie. Dadurch sammeln sich
Toxine in der Haut an, sodass sie sich entzündet und schließlich aufbricht,
um diese Schlacken irgendwie loszuwerden.
Verstopfung
Der häufigste Grund für chronische Verstopfung ist eine träge, gestaute Leber
oder Fettleber aufgrund von fettreicher Ernährung sowie eine Überlastung
durch EBV und Schwermetalle. Darüber hinaus vermehren sich
Streptokokken als bakterieller EBV-Kofaktor gern im Verdauungstrakt und
können dort Entzündungen auslösen.
Ein weiterer Grund für Verstopfung sind EBV-Neurotoxine, die mit dem
Blut ins Gehirn gelangen, das Zentralnervensystem schwächen und eine
neurologische Erschöpfung herbeiführen, wodurch schließlich die Peristaltik-
Signale des Gehirns an den Dickdarm abgeschwächt und verlangsamt
werden.
Chronischer Durchfall
Wenn zu einer trägen, gestauten, von Narbengewebe durchzogenen Fettleber
auch noch eine entzündete Bauchspeicheldrüse kommt, sich im Darm
Streptokokken als bakterielle EBV-Kofaktoren tummeln und das Ganze
chronisch wird, kann das die Ausscheidungsreaktion des Körpers auslösen.
Falls die Leber darüber hinaus große Mengen EBV-Abfallstoffe sowie andere
Abfälle in den Darm entlässt, dessen Auskleidung dadurch gereizt wird und
sich entzündet, wird der Körper versuchen, das alles ganz schnell mittels
Durchfall loszuwerden. Im Übrigen sind EBV und Streptokokken versessen
auf Nahrungsmittel wie Milch, Käse, Butter, Eier, Mais, Raps und Gen-Soja,
die folglich für noch mehr Aufruhr im Darm sorgen und Krankheiten wie das
Reizdarmsyndrom, Morbus Crohn und Zöliakie begünstigen.
Libidoverlust
Auch das Symptom des mangelnden Geschlechtstriebs hat seine Ursache
nicht in der Schilddrüse. Viele Menschen mit Hyperthyreose und Hashimoto
verfügen über reichlich Sinnenfreude. Tatsächlich hängt die
Paarungsbereitschaft bei Frauen von der Stärke der Nebennieren ab. Das ist
ein Schutzmechanismus des Körpers: Wenn die Nebennieren nicht genügend
Reserven für eine Schwangerschaft und Geburt haben, setzt ein
Abschaltmechanismus für die Libido ein. (Bei Männern kann sie trotz
geschwächter Nebennieren stark sein.)
Regelstörungen
Zu Unregelmäßigkeiten des Zyklus und der Menstruation kann es aus
verschiedenen Gründen kommen, die alle nichts mit der Schilddrüse zu tun
haben. In vielen Fällen liegt eine EBV-Infektion der Gebärmutter und der
Eierstöcke vor. Wir hatten bereits erwähnt, dass EBV in der zweiten Phase
seines zweiten Stadiums die Fortpflanzungsorgane befallen kann. Auch wenn
dann nicht gleich Myome oder Eierstockzysten entstehen, vermag das Virus
die normalen Funktionen des Fortpflanzungssystems empfindlich zu stören.
Bei unregelmäßigem Zyklus kann es auch sein, dass eine durch EBV
bedingte Dysfunktion der Nebennieren vorliegt. Ein weiterer Grund für
solche Störungen ist eine eiweiß- und fettreiche Ernährung mit zu viel
Molkereiprodukten und Eiern.
Verschwommenes Sehen und andere Sehstörungen
Wenn Sie ohne erkennbaren Grund nicht mehr scharf sehen und der
Augenarzt keine Erklärung findet oder eine Brille verschreiben kann, die den
Fehler korrigiert, haben Sie vermutlich EBV-Neurotoxine im Blut, die Ihre
Neurotransmitter ausschalten, deren Wirkung herabsetzen und darüber hinaus
den Sehnerv schädigen.
Die Viren können sogar ins Auge selbst gelangen und dort ihre destruktive
Wirkung entfalten. Das geht manchmal so weit, dass grüner Star entsteht oder
die Netzhaut sich ablöst. Auch das Gürtelrosevirus kann den Sehnerv
schwächen.
Eine Entzündung des Sehnervs durch EBV-Neurotoxine kann zu allerlei
ungewöhnlichen Erscheinungen im Blickfeld führen: dunkle und helle
Flecken, grelle Lichter oder auch Blitze.
Hervortretende Augen
Das Symptom der hervortretenden Augen wird meist mit einer Hyperthyreose
und der Basedow-Krankheit in Verbindung gebracht. Halten wir aber fest,
dass es nicht zwangsläufig bei diesen Erkrankungen auftritt. Die Ursache
liegt auch nicht in einem Versagen Ihres Körpers, sondern auch hier ist
wieder EBV im Spiel.
Wenn bestimmte aggressive Unterarten des Virus die Schilddrüse angreifen,
reagiert sie mit vermehrter Neubildung von Gewebe, das dann auch mehr
Schilddrüsenhormone produziert. Jene überschüssigen Hormone initiieren
das Hervortreten der Augen. Dieses Symptom würde auch auftreten, wenn
jemand ständig das Wachstumshormon Somatropin in hohen Dosen
einnähme.
Hautverfärbungen
Wenn Sie eine leichte EBV-Infektion haben, die die Funktionsfähigkeit der
Leber einschränkt, können Bilirubinstörungen entstehen, die im Blutbild
nicht als ausgeprägte Gelbsucht erscheinen. Falls bei Ihnen nur eine ganz
leichte Gelbfärbung der Haut zu erkennen ist, kann es sein, dass Ihre
Schilddrüse als Ursache angesehen wird. Aber lassen Sie sich nicht täuschen,
mit der Schilddrüse hat das überhaupt nichts zu tun, sondern mit der Leber.
Sie haben in dieser Aufstellung von Symptomen immer wieder gelesen, wie
entscheidend wichtig die Leber für Ihre Gesundheit ist. Wenn das Epstein-
Barr-Virus über längere Zeit sein Unwesen in der Leber treibt und außerdem
Antibiotika und andere Medikamente zum Einsatz kommen, kann unser
Entgiftungsorgan schließlich so überlastet sein, dass es den beim Abbau alter
Blutzellen anfallenden gelben Farbstoff Bilirubin nicht mehr richtig
verarbeitet. So entsteht ein Rückstau, der sich auch ins Blut fortsetzt und
schließlich der Haut diese gelbe Färbung gibt.
Zu kreislaufbedingter Hautverfärbung erfahren Sie im folgenden Abschnitt
etwas unter der Überschrift »Raynaud-Syndrom«.

Andere Gesundheitsstörungen und was sie


bedeuten
Wer sich mit Schilddrüsenstörungen herumplagt, hat oft auch noch weitere
gesundheitliche Probleme, die aber fälschlicherweise so behandelt werden,
als stünden sie auf einem anderen Blatt. Es kann richtig entmutigend sein,
wenn man dann mit einem ganzen Strauß von Diagnosen herumläuft – so als
wäre man als Mensch irgendwie nicht in Ordnung, weil man so viel »hat«.
Außerdem erwarten Sie in dieser Situation ständig, dass noch etwas anderes
über Sie hereinbricht. Falls Sie schon eine Autoimmun-Diagnose für Ihre
Schilddrüse haben, könnte es dann nicht sein, dass Sie anfällig für weitere
Autoimmunerkrankungen sind …?
Lassen Sie sich von solchen Sorgen nicht länger beirren. In Wirklichkeit
steckt wie gesagt EBV hinter so vielen – auch autoimmunen –
Gesundheitsstörungen, und es kann gut sein, dass Sie es gar nicht mit lauter
verschiedenen und autarken Symptomen und Beschwerden zu tun haben,
sondern alles aus ein und derselben Quelle stammt. Sämtliche durch EBV
bedingten Probleme wie chronisches Müdigkeitssyndrom, rheumatoide
Arthritis, Borreliose, Fibromyalgie und Lupus erythematodes treten gern
gemeinsam mit Schilddrüsenerkrankungen auf, weil sie alle vom gleichen
Virus erzeugt werden. Sie werden durch die Lektüre dieses Buchs
herausfinden, wie Sie sich von dem Virus befreien können, Sie werden alle
Mittel an der Hand haben, die Sie brauchen, um das Problem von Grund auf
zu lösen, um dann endlich wieder Ihr eigenes Leben führen zu können.
Sehen wir uns jetzt einige Erkrankungen an, die häufig zusammen mit
Schilddrüsenstörungen auftreten. Rechnen Sie bitte auch hier damit, dass die
Erklärungen anders ausfallen werden, als Sie sie möglicherweise aus den
Standardquellen kennen.
Probleme während der Menopause und der Wechseljahre
Hitzewallungen, Gewichtszunahme, Haarausfall, nachlassendes Gedächtnis,
Gehirnnebel – es herrscht heillose Konfusion in der Frage, ob man das alles
der Schilddrüse zuschreiben oder auf die Wechseljahre schieben soll. Auf
jeden Fall haben Frauen mit einer dieser Diagnosen oder beiden das Gefühl,
ihr Körper wende sich gegen sie und lasse sie buchstäblich alt aussehen.
Tatsächlich haben solche Symptome nichts mit der Schilddrüse, einer
Hormonumstellung oder rasanten Alterung zu tun, denn oft steckt einfach das
Epstein-Barr-Virus dahinter. Im ersten Teil dieses Kapitels habe ich Ihnen
vor Augen geführt, wie es all die unendlich verschiedenartigen Symptome
erzeugt. Darüber hinaus können Strahlen und Pestizide zu den Unbilden
beitragen, die man seit jeher den Wechseljahren zuschreibt.
Wie ich in meinem ersten Buch Mediale Medizin eingehend dargestellt habe,
sind die Wechseljahre keineswegs von Natur aus schmerzlich und
unangenehm, sondern markieren den Beginn einer Verlangsamung des
Alterungsprozesses. Es ist nur eben so, dass der Verlauf einer EBV-Infektion
in früheren Zeiten zufällig während der Menopause zu ersten deutlichen
Symptomen führte und deshalb der Schluss gezogen wurde, das Ausbleiben
der Regel sei die Ursache dieser Symptome. In unserer Zeit mit ihren
aggressiveren und schneller agierenden EBV-Stämmen sind zunehmend mehr
Frauen immer früher von Schilddrüsenstörungen betroffen. Heute ist es
nichts Ungewöhnliches mehr, dass bei Fünfundzwanzigjährigen, ja sogar bei
Studentinnen das beginnende Klimakterium diagnostiziert wird – ein
schwerer Fehler, der viele junge Frauen in eine Identitätskrise stürzt. Sie
fühlen sich vorzeitig gealtert, während es sich in Wahrheit um ein
Virenproblem handelt, das man in den Griff bekommen kann.
Unfruchtbarkeit, Fehlgeburt und
Schwangerschaftskomplikationen
In der Gesundheitsszene herrscht, was die Schilddrüse angeht, ein
schwerwiegendes Missverständnis, nämlich Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit,
Präeklampsie (»Schwangerschaftsvergiftung«) und niedriges Geburtsgewicht
wären durch eine Schilddrüsenunterfunktion bedingt. Es besteht sogar die
Theorie, die Schilddrüsenschwäche der Mutter könne das Kind schon
während der Schwangerschaft für eine Aufmerksamkeitsdefizit-
Hyperaktivitätsstörung (ADHS) anfällig machen. Der Trend scheint dahin zu
gehen, dass man in den nächsten Jahren alle mit der Schwangerschaft
zusammenhängenden Probleme der Schilddrüse der Mutter anlasten wird.
Schulmediziner werden sich darin der alternativen Medizin anschließen. Das
mag fortschrittlich wirken, lenkt aber von der tatsächlichen Ursache all der
Leiden und Schmerzen ab. Wenn in der Medizin noch nicht einmal
ausreichend bekannt ist, was es mit Schilddrüsenerkrankungen wirklich auf
sich hat, wie will man dann gesicherte Verbindungen zu
Schwangerschaftsproblemen herstellen?
Sofern man Ihnen gesagt hat, Hypothyreose sei schuld an Ihrer Fehlgeburt,
Ihrer Mühe, schwanger zu werden, Ihrer problematischen Schwangerschaft
oder Geburt, und wenn diese Erklärung Sie befriedigt und beruhigt, möchte
ich jetzt nicht wieder Unruhe stiften. Es gibt aber eine sehr reale Erklärung
für alles, was Sie durchgemacht haben, und die liegt nicht an Ihnen. Es
stimmt zwar, dass eine Hypothyreose vor und während einer
Schwangerschaft häufig vorkommt, doch das macht die zu wenig aktive
Schilddrüse nicht zur Ursache der Probleme. Es wäre weitaus klüger, die
Schilddrüsenstörung als Hinweis auf die tatsächlichen Hintergründe zu
begreifen.
Die liegen nämlich ganz woanders, nur ignoriert man sie mehr oder weniger,
und es wird hier zu wenig geforscht, weil keine Gelder fließen. Hinter vielen
Fortpflanzungsproblemen steht das gleiche Pathogen wie hinter
Schilddrüsenerkrankungen: EBV. Wieder mal wird dem Körper die
Verantwortung für Ihre Leiden zugeschoben, wo tatsächlich dieses Virus die
Schuld trägt. Eine Fehlgeburt wird niemals von der Schilddrüse verursacht.
Sie unterstützt vielmehr mit ihren »Radiofrequenzen« auch dann das
Fortpflanzungssystem und das entstehende neue Leben, wenn sie selbst in
Kalamitäten ist. Die Schilddrüse ist so hoch entwickelt, dass sie
Schwangerschaftsprobleme auch dann noch verhindern kann, wenn ihre
eigene Hormonproduktion darniederliegt. Außerdem springen wie bereits
dargestellt die Nebennieren ein und produzieren einen Hormonmix, der den
Schilddrüsenhormonen sehr nahe kommt. (Da es sich jedoch nicht um eine
ganz exakte Kopie handelt, kann dieses Ersatzhormon bei
Blutuntersuchungen noch nicht festgestellt werden.)
Das Unheil besteht in Wirklichkeit darin, dass EBV die
Fortpflanzungsorgane attackiert. Wie Sie bereits gelesen haben, kann EBV
irgendwo im Verlauf seines zweiten Stadiums die Fortpflanzungsorgane
befallen, und das ist die Grundlage späterer Fruchtbarkeits- und
Schwangerschaftsprobleme. Tritt das Virus in sein drittes Stadium ein und
befällt es die Schilddrüse, die in dieser Phase gern mit einer Überfunktion
reagiert, haben sich Gebärmutter und Eierstöcke inzwischen schon eine Weile
mit dem Virus herumgeschlagen, und jetzt beginnen sich Symptome
abzuzeichnen – just in der Zeit, in der auch die Schilddrüse auffällig wird. Es
fällt einfach häufig genau in die Jahre, in denen eine Frau Kinder bekommt
und in denen das Störpotenzial besonders hoch ist.
Außerdem können Schwangerschaft und Geburt mit ihren Hormonströmen,
die dem Virus als Nahrung dienen, eine ganz leichte oder latente EBV-
Infektion aufflackern lassen. Eine Schwangerschaft entzieht auch dem
Immunsystem Kraft, weshalb in dieser Zeit eine erhöhte EBV-Anfälligkeit
für die Frau besteht. Jetzt kann eine jahrelang ganz unauffällig verlaufende
Infektion plötzlich auf die Schilddrüse übergreifen oder auch andersartige
Symptome und Probleme hervorrufen.
Nehmen wir an, eine Frau habe sich in den ersten Studienjahren das
Pfeiffer’sche Drüsenfieber eingefangen und bis zum Abschluss des Studiums
sei das Virus bis in die Gebärmutter vorgedrungen. Hier nistete es sich ein
und ließ vielleicht ein paar Myome entstehen, während die Frau natürlich
keine Ahnung hatte, dass ein Zusammenhang mit dem damals
durchgemachten Drüsenfieber bestand. Im weiteren Verlauf wechselten sich
aktive und eher stille Phasen des Virus ab, bis es schließlich die Schilddrüse
oder andere Organe erreichte und die Frau vielleicht das Kommen und Gehen
diverser EBV-Symptome erlebte, beispielsweise Gewichtszunahme,
Gehirnnebel, Gelenkschmerz, anhaltende Erschöpfung, Haarausfall und
trockene, rissige Haut – und auch hier würde für sie nichts auf einen
Zusammenhang mit dem Drüsenfieber in der Studienzeit oder mit den
Myomen hindeuten, sie würde nicht ahnen, dass es alles ein und dasselbe
Geschehen war. Spinnen wir diese Geschichte weiter: Mit Anfang dreißig
wird die Frau schwanger, und jetzt brechen die früheren Symptome mit voller
Wucht aus – es geht so weit, dass sie beinah ihr Kind verloren hätte. Der Arzt
wird ein großes Blutbild machen, eine Hypothyreose feststellen und ihr
mitteilen, ihre Symptome und die mit Mühe verhinderte Fehlgeburt seien die
Folge eines Mangels an Schilddrüsenhormonen. In Wirklichkeit steckte EBV
hinter allem.
Es ist also nicht so, dass die belastete Schilddrüse die Ursache für Störungen
des Fortpflanzungssystems wäre. Vielmehr erzeugt letztlich das Virus die
Zysten und Myome, die Unregelmäßigkeiten der Periode, die Verlegung der
Eileiter, die Präeklampsie und die verkappte, nicht feststellbare Entzündung
der Gebärmutter, die für Empfängnis und Schwangerschaft so hinderlich sein
kann.
Gerade die Uterusentzündung führt viele unerklärliche Fehlgeburten herbei.
Wenn EBV die Gebärmutter angreift, entsteht eine Entzündung, die eine
medizinisch nicht feststellbare Verkrampfung nach sich zieht. Diese
Verkrampfung kann zum Abbruch einer Schwangerschaft führen.
Fehlgeburten dieser Art kommen besonders oft bei Frauen mit hoher Viren-
und Schwermetallbelastung vor, zumal sich EBV wie erwähnt besonders gern
von Schwermetallen ernährt. (Toxische Metalle in der Gebärmutter oder auch
durch Sperma übertragen können für das Ungeborene problematisch werden.)
Bei manchen Frauen setzen erst nach der Entbindung plötzlich EBV-
Symptome ein. Wie wir in Kapitel 2 gesehen haben, liegt das an den großen
Mengen Hormonen, die während der Geburt freigesetzt werden und das Virus
geradezu beflügeln. Die Adrenalinmenge allein entspricht bei Menschen, die
keine Kinder bekommen, fast der Produktion eines ganzen Lebens – genug
jedenfalls, um das Immunsystem zu schwächen und EBV richtig in Schwung
zu bringen. Für die frischgebackene Mutter kann das lähmende Erschöpfung,
Depression, Ängste, Gewichtszunahme und Gehirnnebel mit sich bringen –
eine Verfassung, die der Arzt dann vielleicht irrtümlich als
Wochenbettdepression, Schilddrüsenstörung oder sogar Borreliose
bezeichnet. (Gerät die Frau nach der Entbindung nicht in den Strudel einer
EBV-Infektion, stellt sich vielleicht vorübergehend nur eine milde
Nebennierenschwäche mit leichter Schlappheit, Depression und Müdigkeit
ein, die wieder vergeht, wenn der Hormonüberschuss abgebaut ist.) Wo EBV
aktiver und aggressiver präsent ist, kann es für die Frau später schwierig sein,
erneut schwanger zu werden beziehungsweise ihr Kind auszutragen. Das
alles heißt jedoch nicht, dass Sie es besser gar nicht erst darauf anlegen, ein
Kind zu bekommen. Da würden Sie eines der größten und schönsten Wunder
des Lebens versäumen. Sie müssen sich nur besonders gut um Ihre
Nebennieren und generell um Ihre Gesundheit kümmern, um eine starke
Mama sein zu können.
Für die Fortpflanzungsprobleme so vieler Frauen ist noch etwas anderes von
Bedeutung, das ich als »schwache Batterie des Fortpflanzungssystems«
bezeichne. Diese Schwäche kann für sich allein, also ohne virale Beteiligung,
bestehen oder eben Folge der unseligen Wühlarbeit des Epstein-Barr-Virus
sein. In diesem Fall müssen Sie einerseits gegen die Virenbelastung angehen
und auf der anderen Seite Ihre Batterie aufladen. Wenn Sie möchten, schauen
Sie sich dazu das Kapitel »Fruchtbarkeit und unsere Zukunft« im dritten Teil
meines zweiten Buchs Medical Food an.
Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom)
Es kommt vor, dass sich EBV bei seinen Streifzügen durch den Körper die
Eierstöcke als Nistplatz aussucht. Das Immunsystem wehrt sich und versucht,
das Virus in Zysten einzusperren, in denen es jedoch weiterlebt und sich
vermehrt. Diese Zysten belasten das Immunsystem aber auch, sodass sich die
Viren schneller zum dritten Stadium entwickeln können, in dem sie die
Schilddrüse angreifen und infizieren. Deshalb treten das PCO-Syndrom
(PCOS nach dem englischen polycystic ovary syndrome) und
Schilddrüsenstörungen oft gleichzeitig auf.
Auch Gewichtszunahme wird vielfach auf das PCO-Syndrom zurückgeführt.
Da besteht jedoch tatsächlich kein Zusammenhang, auch nicht mit
Hormonstörungen. »PCO-Syndrom« ist einfach ein handlicher Name für ein
Geschehen, über das man eigentlich nichts weiß. Weiter vorn in diesem
Kapitel haben wir zum Problem der Gewichtszunahme bereits gesehen, dass
hier vor allem die Leber und das Lymphsystem zu betrachten sind. Viele
Frauen mit PCO-Syndrom haben nämlich keine Gewichtsprobleme. Meist
handelt es sich um jüngere Frauen, deren Leber und Lymphsystem weniger
belastet und folglich funktionstüchtiger sind. Lebt eine Frau dagegen schon
jahrelang mit EBV, sodass dessen Toxine, andere Giftstoffe und vielleicht
ungeeignete Nahrung Leber und Lymphsystem belasten, kann es zu einer
erheblichen Gewichtszunahme kommen. Es ist nur eben so, dass EBV
gleichzeitig auch das PCO-Syndrom entstehen lässt.
Brustkrebs
Auch bei Brustkrebs ist EBV die eigentliche Ursache. Wenn das Virus von
der Leber zur Schilddrüse wandert, versucht das Lymphsystem, es im
Brustraum abzufangen, und bestimmte EBV-Arten, die hier festgesetzt
werden, lassen dann Tumoren, Zysten und Läsionen entstehen. Deshalb
bleibt Krebs oft nicht auf die Brüste beschränkt, sondern greift auf die
Achseln und Lymphknoten über.
Mutation des MTHFR-Gens
Wenn Sie die Diagnose Mutation des MTHFR-Gens bekommen, ist zu
bedenken, dass es sich eigentlich nicht um eine Genmutation handelt, auch
wenn das vielfach so gesehen wird. In Wirklichkeit hat eine Infektion mit
EBV und möglicherweise einem weiteren Virus im Laufe der Zeit die Leber
geschädigt, und das wiederum wirkt sich auf die körpereigene Produktion
von Vitamin B12 sowie die Assimilation dieses Vitamins und anderer
entscheidend wichtiger Nährstoffe aus. Dadurch steigt der
Homocysteinspiegel, was sich in dem extrem instabilen Testverfahren, über
das wir heute verfügen, als Anzeichen einer MTHFR-Genmutation
niederschlägt. Dabei handelt es sich im Grunde nur um einen weiteren (mit
Fehlern behafteten) Entzündungstest ähnlich denen, die wir im zweiten Teil
dieses Buchs als »vierten großen Irrtum« betrachten werden. Sobald Ihre
Vireninfektion unter Kontrolle oder bereinigt ist, zeigt der Test keine
Genmutation mehr an – was doch wohl beweist, dass erst gar keine vorlag.
Das ist ein heikles Thema in unserer Zeit der zunehmenden
Mutationsdiagnosen, in der viele ausgezeichnete Mediziner Zeit und Kraft in
diese verwirrende Theorie stecken. Sie werden darüber noch mehr von mir
hören.
Schlecht heilende Wunden und Verletzungen
Wenn eine Verletzung, die längst ausgeheilt sein sollte, weiterhin
Beschwerden und Schmerzen verursacht, kann das ziemlich entmutigend
werden. Der Arzt findet keinen Grund dafür, und Ihre Lieben verstehen nicht,
weshalb Sie nicht auf die Beine kommen. Manchmal wird einem dann auch
noch durch die Blume mitgeteilt, man bilde sich das alles nur ein, man
wünsche sich lediglich mehr Aufmerksamkeit, man wolle gar nicht gesund
werden oder setze sich nicht entschlossen genug dafür ein. Lassen Sie sich
von solchen Gedanken nicht unterkriegen. Die Erklärung für Ihre
anhaltenden Beschwerden sieht ganz anders aus.
Bei einer Verletzung zerfasern die Myelinscheiden der Nerven an der
betreffenden Stelle, sodass einzelne Nervenfasern ungeschützt heraushängen
können. Auf dieses Signal hin wird ein »Alarmhormon« freigesetzt, das die
Heilmechanismen Ihres Körpers mobilisiert. Eventuell in Ihrem Körper
vorhandene Epstein-Barr-Viren bekommen davon jedoch ebenfalls Wind und
folgen der Hormonspur, um sich an der Verletzungsstelle über die
ungeschützten Nerven herzumachen, und da kommen ihnen die frei
heraushängenden Nervenfasern gerade recht. Die entstehende
Nervenentzündung kann lange, manchmal über Jahre bestehen bleiben, wenn
nichts Wirksames gegen EBV unternommen wird.
Sollte EBV bei Ihnen schon das vierte Stadium erreicht haben, werden
massenhaft Neurotoxine freigesetzt, die den Nerven auch ohne Verletzung
schwer zusetzen. Wie Sie bereits in vielen Abschnitten dieses Kapitels
gelesen haben, sorgen hohe Konzentrationen von Neurotoxinen im Blut
durch ihre bloße Nähe für empfindliche, allergische, entzündete Nerven.
Deshalb zieht sich die Heilung so lange hin, wenn EBV in Ihrem Körper
aktiv ist. Kaum ist das Virus ausgeschaltet, macht Ihre Heilung zügige
Fortschritte.
Fibromyalgie
Schmerzen, Druckempfindlichkeit, Müdigkeit, Steifheit – die
Begleiterscheinungen dieser Krankheit werden von EBV-Neurotoxinen im
vierten Stadium des Virus ausgelöst, die im Zentralnervensystem, aber auch
an den peripheren Nerven überall im Körper Entzündungen entstehen lassen.
Es können feine Risse entstehen, sodass Nervenfasern ungeschützt
hervortreten und sich an den Nerven empfindliche Stellen bilden. Besonders
aggressive EBV-Arten heften sich geradezu an diese Schwachstellen und
lassen die Entzündungen und Schmerzen noch weiter zunehmen.
Chronisches Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom
In ihrem emsigen Bemühen, diese einst als »Faulheit« bezeichnete
monumentale Müdigkeit zu verstehen, kommt die Medizin auf immer mehr
Namen: »myalgische Enzephalomyelitis«, »neuroimmunologische
Erschöpfung nach Anstrengung« oder »systemische Belastungsintoleranz-
Erkrankung« und so fort. Tatsächlich handelt es sich beim chronischen
Erschöpfungssyndrom (CES) – oder wie auch immer Sie es nennen
möchten – um eine neurologische Ermüdung durch eine bestehende
chronische EBV-Infektion des vierten Stadiums. Virale Neurotoxine schüren
im Zentralnervensystem stark belastende Entzündungen, und die entstehende
Erschöpfung wird vielfach als Nebennierenschwäche missinterpretiert (sehen
Sie sich zur Unterscheidung noch einmal den Abschnitt »Unwohlsein und
Erschöpfung« im ersten Teil dieses Kapitels an). In ihrer aggressiveren Form
erzeugen diese Neurotoxine eine weder in der Magnetresonanz- noch in der
Computertomografie erkennbare Gehirnentzündung, die eine noch stärkere
Erschöpfung hervorruft.
Ekzem und Psoriasis
Diese Hautkrankheiten sind letzten Endes auf medizinisch nicht erkannte
Leberstörungen zurückzuführen. Es handelt sich aber nicht um die
Enzymprobleme, auf die der Arzt durch die heute noch allzu groben
Blutuntersuchungen kommen wird. Diese erfassen nicht vieles von dem, was
in jenem komplexen Organ vor sich geht. Zu Ekzemen und Psoriasis kommt
es vielmehr aufgrund eines Pathogens in der Leber, meist EBV, das sich dort
an toxischem Kupfer sowie alten Deponien von DDT und anderen Pestiziden
gütlich tut. Bei dieser Ernährung setzt das Virus ein starkes Dermatoxin frei,
das in die Haut vordringt und dort für heftige Ausschläge, Schuppung, Risse
sowie Juckreiz und andere Reizzustände sorgt.
Eigentlich sollte die Leber solche Dermatoxine wie andere Abfallstoffe aus
dem Verkehr ziehen und ihre Ausscheidung über Nieren und Darm einleiten
können, aber bei allzu hoher EBV-Belastung sind die normalen
Entgiftungswege unterbrochen oder blockiert, sodass der Körper die Abfälle
über die Haut auszuscheiden versucht. Daraus folgt, dass Ekzeme und
Psoriasis umso schlimmer werden, je stärker die Leber in Mitleidenschaft
gezogen ist. In diesem Fall ist auch eine stärkere Neigung zum Haarausfall zu
beobachten.
Lupus erythematodes
Die Medizin hat die Ursachen dieses Entzündungsprozesses noch nicht
identifizieren können, weshalb er als Autoimmunerkrankung beschrieben
wird. Das trifft aber nicht zu. Lupus erythematodes, auch
»Schmetterlingsflechte«, meist aber einfach »Lupus« (lateinisch für »Wolf«)
genannt, zeigt keineswegs an, dass das Immunsystem außer Rand und Band
geraten wäre und den Körper angriffe. Die wahre Ursache dieser Erkrankung
ist EBV. Grundsätzlich handelt es sich um eine allergische Reaktion auf die
Abfallstoffe des Virus: Dermatoxine (daher die mit Lupus verbundenen
Hauterscheinungen), Neurotoxine, andere Abfallstoffe und Virenhüllen.
Wenn sich zu viel davon ansammelt, reagiert der Körper im dritten EBV-
Stadium schließlich überempfindlich darauf, sodass es zu allen möglichen
Entzündungssymptomen kommt. Auch die Homocysteinwerte erhöhen sich,
sodass man bei Tests auf Genmutationen irrtümlich zu positiven Ergebnissen
kommt (die aber gleich wieder ausbleiben, wenn man mit EBV aufgeräumt
hat).
Da Lupus im dritten EBV-Stadium einsetzt, in dem das Virus auch die
Schilddrüse angreift, haben Lupus-Patienten zusätzlich eine geschwächte
Schilddrüse, ob sie es wissen oder nicht.
Multiple Sklerose (MS)
Das Epstein-Barr-Virus ist die unerkannte Ursache der multiplen Sklerose,
einer chronisch-entzündlichen neurologischen Erkrankung, bei der die
Markscheiden angegriffen werden, die elektrisch isolierende Schicht der
Nervenfasern. Es gibt zwei Typen EBV, die MS auslösen können. Im
ersteren Fall bekommt man neurologische Symptome wie Schwäche in
Armen und Beinen, leichtes Zittern sowie Kribbeln und deutliche
Taubheitsgefühle. Hier lösen EBV-Neurotoxine Nervenentzündungen aus.
Häufig wird MS (oder Borreliose) diagnostiziert, obwohl mit bildgebenden
Verfahren keine Läsionen zu erkennen sind. Im zweiten Fall dringt EBV ins
Gehirn vor und verursacht dort Schädigungen, leichte Formen der
Gehirnentzündung sowie ähnliche Symptome wie der erste Typ. Sollte man
bei Ihnen Gehirnläsionen finden, keine Sorge: Hunderttausende haben
größere und kleinere solcher Verletzungen und können normal leben.
Vielfach gehen die von diesem Virus herbeigeführten Symptome nicht von
den Läsionen aus, sondern von den viralen Neurotoxinen.
Die MS setzt im vierten EBV-Stadium ein, weshalb diese Patienten auch
Schilddrüsenprobleme haben, ob es dazu ärztliche Diagnosen gibt oder nicht.
Das beste Vorgehen gegen beide Formen von MS – und die
Schilddrüsenstörung – besteht im Kampf gegen EBV und in der Stärkung des
Nervensystems.
Borreliose
Bei bestimmten Symptomen erhält man je nachdem, welchen Arzt man
konsultiert, ganz unterschiedliche Diagnosen: MS, Fibromyalgie, chronisches
Erschöpfungssyndrom, rheumatoide Arthritis, amyotrophe Lateralsklerose,
Parasitenbefall, Lupus oder Borreliose. Es liegt daran, dass alle diese
Krankheiten letztlich viraler Natur sind und man sie deshalb nur schwer
auseinanderhalten kann. Ja, wie ich bereits in meinem ersten Buch dargestellt
habe, ist Borreliose letztlich viraler Natur, obwohl Borrelien Bakterien sind.
Damit will ich nicht die Fortschritte in Abrede stellen, die erzielt wurden, seit
man Menschen mit Borreliose-Symptomen ernst nimmt und sich bemüht,
ihnen Lösungen anzubieten. Aber der nächste für die medizinische Forschung
anstehende Schritt liegt in der Erkenntnis, dass die Symptome dieser
Krankheit letztlich viraler Natur sind, obgleich vordergründig Bakterien das
Bild bestimmen. Die meisten Borreliose-Symptome entstehen durch EBV,
wenngleich alle anderen Viren der Herpesfamilie ebenfalls als Ursache
infrage kommen, darunter HHV-6 und weiter aufwärts bis zu den
unentdeckten HHV-9, HHV-10, HHV-11 und HHV-12. Wenn Sie das
überrascht, können Sie im Kapitel »Lyme-Borreliose« meines ersten Buchs
Mediale Medizin die Antworten auf alle Ihre Fragen finden.
Falls Sie dieses Kapitel bereits kennen, fällt Ihnen vielleicht auf, dass die
Liste der Borreliose-Auslöser einer anderen Aufstellung sehr ähnlich sieht,
nämlich den in Kapitel 2 dieses Buchs genannten Auslösern des
Schilddrüsenvirus. Es liegt daran, dass beide – Borreliose und
Schilddrüsenerkrankungen – viraler Natur sind und es deshalb bei den
Auslösern ihrer Symptome Überschneidungen gibt.
Rheumatoide Arthritis (RA)
Schwellungen, Schmerzen, Steifheit und manchmal Deformation der
Gelenke – solche Symptome der rheumatoiden Arthritis sind nicht das
Ergebnis von Autoimmunprozessen. Diese Deutung der Krankheit liegt
weitab von der Realität. Der Körper lässt sich nicht so beirren, dass er Ihre
Gelenke angreift. Wir haben es vielmehr mit einer bestimmten EBV-Spielart
zu tun, die in ihrem vierten Stadium Bindegewebe, Gelenke und Bänder
befällt und dort Entzündungen auslöst – Beweis genug für die Tatsache, dass
Ihr Körper alles tut, um diesen Befall einzudämmen. Schwellungen an
Knöcheln, Halswirbelsäule und anderswo zeigen an, dass Ihr Immunsystem
ein weiteres Vordringen des Virus verhindern möchte, damit es Nerven und
Gewebe nicht dauerhaft schädigen kann. Bei leichtem Verlauf kann es sein,
dass außer unerklärlichen Schmerzzuständen keine weiteren Symptome
auftreten. In schweren Fällen bekommen die Betroffenen starke
Gelenkschwellungen – und die Diagnose RA.
Bindegewebsstörungen einschließlich Ehlers-Danlos-
Syndrom
Solche Beschwerden gehen auf eine EBV-Art im vierten (manchmal auch
dritten) Stadium zurück, die sich vorzugsweise von Giftstoffen in der Leber
ernährt, darunter altes DDT und andere Pestizide, Quecksilber und
Lösungsmittel. Viele dieser Gifte wandern innerhalb der Familie von
Generation zu Generation weiter. Das so ernährte Virus jedenfalls setzt
Neurotoxine und ein bestimmtes Bindegewebstoxin frei, und dieser
Doppelschlag schwächt nicht nur das Bindegewebe, sondern lässt gleichzeitig
Nervenentzündungen entstehen. Da es hier wie gesagt um ein späteres EBV-
Stadium geht, kann man davon ausgehen, dass Sie auch
Schilddrüsenprobleme haben, wenngleich die genannten Erscheinungen keine
Schilddrüsensymptome sind.
Sarkoidose
Manche EBV-Arten haben es weniger auf das Zentralnerven- als vielmehr
auf das Lymphsystem mit seinen Organen abgesehen. Beim Fortschreiten des
Virus zu seinen höheren Stadien erfolgen Angriffe auf die Lymphknoten in
der Umgebung von Lunge, Herz, Leber und am Hals, wo sich Entzündungen,
Schwellungen und Narbengewebe bilden. Im vierten Stadium des Virus
kommt es zur »Sarkoidose« genannten Knötchenbildung im Bindegewebe
innerhalb und außerhalb der Organe. Das besagt aber ebenso, dass bei den
Betroffenen inzwischen eine Schilddrüsenstörung vorliegt – die jedoch auch
in diesem Fall nicht Auslöser der als »Sarkoidose« beschriebenen
Erscheinungen ist.
Lungenfibrose, Mukoviszidose (zystische Fibrose),
interstitielle Lungenerkrankung
Diese die Lunge befallenden Krankheiten werden von EBV und
antibiotikaresistenten Streptokokken ausgelöst, die als EBV-Kofaktoren
fungieren. Das Gleiche gilt für viele andere verbreitete Erkrankungen wie
chronische Harnwegsinfekte und Halsentzündungen. Hier ist es ganz wichtig,
dass man Eier, Molkereiprodukte, Weizen und Schweinefleisch meidet.
Hypoglykämie und Typ-2-Diabetes
Typ-2-Diabetes ist oft mit einer Schilddrüsenstörung verbunden, da EBV und
andere Toxine sowie eine fettreiche Ernährung die Leber stark belasten. Sie
wird träge, gestaut und kann nicht mehr genügend Glukose als Glykogen
speichern, das wiederum die Bauchspeicheldrüse braucht, um dem
Stoffwechsel Insulin bereitstellen zu können.
Andererseits gleichen wie gesagt die Nebennieren die gedrosselte
Hormonproduktion der Schilddrüse aus, und das dabei ebenfalls anfallende
überschüssige Adrenalin greift die Bauchspeicheldrüse zusätzlich an, sodass
sie noch mehr Mühe hat, das dringend benötigte Insulin zu liefern.
Saures Aufstoßen
Bei Sodbrennen liegt das Problem nur zur Hälfte im Magen und zur anderen
Hälfte in der Leber. Zum sauren Aufstoßen kommt es nämlich, weil im
Magen zu wenig (erwünschte) Salzsäure ist, was wiederum daran liegt, dass
die EBV-geschädigte Leber zu wenig Galle für die Verdauung produziert.
Dadurch steigt der Anteil unerwünschter Säuren im Magen, die schließlich,
wenn sie in die Speiseröhre gelangen, die Empfindung auslösen, die wir
»Sodbrennen« nennen.
In der Medizin ist noch nicht bekannt, dass EBV zum sauren Aufstoßen
beitragen kann und dieses Geschehen die Heilung der Schilddrüse behindert.
Wenn der Magen zu wenig Salzsäure hat und dafür die unproduktiven Säuren
überhandnehmen, steigen diese gern im Schlaf in der Speiseröhre bis in den
Rachenraum auf, wo sie Ammoniak ausdünsten, der teilweise in die
Schilddrüse gelangt und deren Heilung hemmt.
Streptokokken
Streptokokken sind Bakterien, die wie erwähnt als EBV-Kofaktor fungieren.
Und wenn EBV floriert, geht es auch den Streptokokken gut. Bei
Schilddrüsenerkrankungen sind die Betroffenen oft auch bestens mit durch
Streptokokken bedingten Gesundheitsstörungen vertraut – entzündete
Nebenhöhlen, empfindliche Harnblase, Harnwegsinfekte, bakterielle
Vaginose, Dünndarmfehlbesiedelung, Reizdarmsyndrom, Akne und
Halsschmerzen.
Zöliakie
Zöliakie ist keine Autoimmunerkrankung und nicht allein durch
Glutenunverträglichkeit bedingt. Weizengluten ist nur ein Auslöser dieser
Entzündung des Verdauungstrakts, und die eigentliche Ursache liegt beim
EBV-Kofaktor Streptokokken. Neben Biofilm, Neurotoxinen, Virenhüllen
und anderen EBV-Abfällen sowie toxischen Schwermetallen, die die Leber
an den Darm weiterreicht, ernähren sich Streptokokken besonders gern von
Eiern, Molkereiprodukten und Mais. Da haben die Bakterien alles, was sie
brauchen, um zu gedeihen und den Darm noch mehr zu reizen.
Raynaud-Syndrom
Diese anfallartig auftretende Weißfärbung der Haut, meist an Fingern oder
Zehen, hat damit zu tun, dass die Leber mit EBV und seinen Abfallstoffen
überlastet ist und der entstehende Rückstau sich bis in die Blutbahn fortsetzt.
Bei den meisten Raynaud-Fällen liegt eine seit der Kindheit bestehende EBV-
Infektion vor, wobei die Viren längst bis zur Schilddrüse und weiter
vorgedrungen sind, manche aber in der Leber bleiben und hier hartnäckige
Störungen verursachen. Sammeln sich die viralen Toxine im Blut an, wird es
dicker und ist zunehmend mit Giftstoffen befrachtet. Das wiederum schränkt
die Durchblutung der Extremitäten ein, und so kommt es zur Weißfärbung
von Fingern und Zehen. Viele Raynaud-Patienten klagen wegen der Abfälle
und Neurotoxine im Blut auch über Kribbeln und manchmal
Taubheitsgefühle.
Cushing-Syndrom
Das Cushing-Syndrom wird in der Medizin als Folge einer Fehlfunktion der
Nebennieren aufgefasst, und das ist bis zu einem gewissen Grad auch richtig.
Die tieferen Ursachen sind jedoch noch nicht erkannt. Wenn Sie über längere
Zeit eine durch EBV bedingte Schilddrüsenerkrankung gehabt haben, waren
Ihre Nebennieren die ganze Zeit vollauf mit der Bereitstellung von Ersatz für
die fehlenden Schilddrüsenhormone beschäftigt und sind überlastet. Die mit
EBV kämpfende Leber nimmt die Nebennieren noch weiter in Beschlag.
Zudem ist es für Cushing-Patienten ganz typisch, dass sie hohem Stress
ausgesetzt sind und sich vielleicht auch noch schlecht ernähren, was die
Nebennieren ebenfalls schwächt. Wenn die Nebennieren aus all diesen
Gründen ständig auf Hochtouren laufen müssen, funktionieren sie schließlich
nicht mehr richtig, sodass man in bestimmten Zonen des Körpers zunimmt,
während Arme und Beine dünner werden. Viele Quellen sagen zwar etwas
anderes, aber das echte Cushing-Syndrom wird meist zwischen Mitte vierzig
und Mitte sechzig erkennbar, weil die Nebennieren erst dann richtig aus den
Fugen geraten.
Hepatitis C
Hepatitis C ist eine chronische Leberentzündung als Folge der Narbenbildung
in der Leber durch EBV-Einfluss. Zu der Einsicht wird auch die medizinische
Forschung in absehbarer Zeit kommen. Es dauert Jahre, bis die Viren diese
Narben in der Leber entstehen lassen. Und wenn der Zustand in Hepatitis C
umschlägt, sind andere Epstein-Barr-Viren inzwischen bis zur Schilddrüse
und weiter vorgedrungen, sodass bei Hepatitis-C-Patienten auch bereits die
Schilddrüse in Mitleidenschaft gezogen ist. Da diese Entwicklung eine ganze
Zeit dauert, tritt Hepatitis C meist bei älteren Menschen auf.
Plantarfasziitis
Die mit Schmerzen im hinteren Bereich der Fußsohle verbundene
Erkrankung der sogenannten Plantarfaszie, einer Sehnenplatte an der
Fußsohle, steht ebenfalls im Zusammenhang mit einer EBV-Infektion. Die
von EBV ins Blut entlassenen Neurotoxine sammeln sich gern auf
geschwächten Nerven überall im Körper. Wenn Sie einmal sehr aktiv Ihre
Füße eingesetzt oder sich beim Tanzen, beim Sport oder durch einen Unfall
eine Fußverletzung zugezogen haben, finden die Neurotoxine die dadurch
empfindlich gewordenen Nerven, als wären sie ganz gezielt auf der Suche
danach gewesen. Es entstehen Entzündungen und Schmerzen im Bereich
etwa des Schienbein- oder des Ischiasnervs. Plantarfasziitis entsteht in vielen
Fällen lange nach der Verletzung, weil erst dann eine EBV-Infektion eines
späteren Stadiums hinzukommt.
Erkrankung der Nebenschilddrüsen
Diese vier linsengroßen und der Schilddrüse aufsitzenden Drüsen arbeiten
zwar unabhängig von ihr, aber wenn sie in Schwierigkeiten kommen, liegt es
wieder mal an EBV. Zusammen regulieren die Nebenschilddrüsen den
Kalziumhaushalt des Körpers, eigentlich den Kalziumspiegel des Bluts. Eine
Erkrankung bedeutet in der Regel, dass sich eine oder mehrere dieser Drüsen
durch EBV-Einfluss (und auch das ist in der Medizin noch nicht bekannt)
entzündet haben oder größer werden, verkalken und schließlich Zysten oder
Tumoren entwickeln. In der Folge geraten der Kalziumhaushalt und seine
Überwachung aus dem Gleichgewicht.
Eine Verbindung besteht aber doch zwischen der Schilddrüse und den
Nebenschilddrüsen: Wenn in Ersterer Kalziumzellen gebildet werden, um
EBV aus dem Verkehr zu ziehen, schalten sich die für das Kalzium
zuständigen Nebenschilddrüsen ein. Sie schütten je nach Bedarf des Körpers
mehr Hormone aus, um die Produktion solcher Kalkknoten zu unterstützen,
oder drosseln die Produktion, um die Kalziumreserven zu schützen. Werden
die Nebenschilddrüsen unter den genannten Umständen überaktiv, ist das bei
Laboruntersuchungen meist nicht zu erkennen, weil das zusätzliche Kalzium
gleich verwendet wird.
Störungen der Nebenschilddrüsen sind, wie wir es bereits bei der
Schilddrüse gesehen haben, nicht unbedingt in den medizinischen Tests zu
erkennen, und viele Menschen sind von einem Hyperparathyreodismus
respektive einer Nebenschilddrüsenüberfunktion betroffen. Vielfach liegt die
Ursache darin, dass EBV am Ende seines dritten Stadiums aus der
Schilddrüse ausschwärmt und das Zentralnervensystem ins Visier nimmt.
Jetzt fordert das Gehirn mehr Elektrolyte für die Funktion der
Neurotransmitter und Nervenimpulse zur Abwehr der Viren an, was
wiederum die Nebenschilddrüsen veranlasst, mehr Kalzium zur
Unterstützung dieses Prozesses zu mobilisieren. Das Virus kann die
Nebenschilddrüsen auch direkt angreifen und schädigen. Das alles ist der
medizinischen Forschung noch nicht bekannt.
Weshalb trifft es gerade Frauen?
Woran mag es liegen, dass die in diesem Kapitel besprochenen Symptome
und Beschwerden bei Frauen häufiger vorkommen als bei Männern? Warum
hören wir immer wieder, Schilddrüsenstörungen und rätselhafte chronische
Krankheiten seien eher »Frauensache«?
Zunächst einmal ist dieser Eindruck teilweise fragwürdig. Historisch
gesehen war es für Männer eher peinlich, körperliche Beschwerden
einräumen zu müssen. In den Vierziger- und Fünfzigerjahren des vorigen
Jahrhunderts, während die Frauen ihre Gesundheitsprobleme bereits mit dem
Arzt besprachen, erlebten auch die Männer eine rasante Zunahme von
Depressionen, Ängsten, Stimmungsschwankungen, Schweißausbrüchen,
Temperaturschwankungen, Gehirnnebel, Herzklopfen und dergleichen – aber
sie waren immer noch in der traditionellen stoischen Haltung befangen. Sie
waren in dem Bewusstsein aufgewachsen, stark und verlässlich sein zu
müssen, weshalb viele nicht zum Arzt gingen und ihre Symptome
verschwiegen. So entstand der Irrglaube, nur Frauen seien betroffen. Als die
Symptome der Frauen unter den Medizinern immerhin so viel Beachtung
gefunden hatten, dass man ihre Krankheitsanzeichen mehrheitlich den
Wechseljahren zuschrieb, wurden den Männern ähnliche Probleme erst recht
peinlich. Hatten sie bisher nur gezögert, ihre »Schwäche« einzugestehen,
mussten sie jetzt auch noch befürchten, man könnte auch ihnen am Ende
noch das Stigma der »Wechseljahre« anhängen.
Auch wenn es bei Männern nicht so deutlich wird: EBV befällt sie ebenfalls,
und das ist wirklich keine Schande. Leberbeschwerden, Gewichtszunahme,
Restless Legs, Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und Verstopfung sind
nur einige der Symptome, die Männer schon erlebt haben. Auch
Prostatakrebs ist letztlich durch EBV verursacht.
Dennoch ist die Beobachtung nicht von der Hand zu weisen, dass Frauen
häufiger als Männer von chronischen Beschwerden wie
Schilddrüsenstörungen betroffen sind. Es hat sehr viel mit dem weiblichen
Zyklus zu tun. Jeden Monat investiert der Körper der Frau ungeheuer viel
Energie und sonstige Ressourcen in die Vorbereitung einer möglichen
Schwangerschaft. In der Menstruationsphase fließen achtzig Prozent der
Abwehrkraft und Reserven ihres Körpers in die Erneuerung des Uterus, und
in dieser Zeit stehen dem Körper nur beschränkt Mittel zur Defensive
gegenüber Krankheiten zur Verfügung. Der Eisprung bindet vierzig Prozent
der Abwehrkräfte und Reserven des Körpers, und auch in dieser Zeit können
Erkrankungen leichter entstehen. Außerdem wird in solchen Phasen mehr
Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet, die bei Epstein-Barr-Viren sehr beliebt
sind. Insgesamt also ist eine Frau zweimal im Monat weniger gut gegen
Gesundheitsgefahren wie EBV geschützt. Deshalb kommt es bei ihnen vor
oder während der Regelblutung häufig zu Erkältungen, Migräne und
Halsweh.
In der heutigen Zeit kommt noch hinzu, dass von Frauen mehr erwartet wird
als je zuvor. Sie gehen einem Beruf nach, versorgen den Haushalt, müssen
für ihren Partner und für Freunde da sein, versorgen die Kinder sowie
vielleicht weitere Familienmitglieder und sollen bei alldem auch noch gut
aussehen – am Ende stehen viele Frauen praktisch mit mehreren Jobs da. Das
fordert ihnen enorm viel physische und mentale Kraft ab, und dazu kommen
ja noch die bewusste Wahrnehmung, die Intuition und das
Einfühlungsvermögen, das sie brauchen, um all dies am Laufen zu halten.
Das wird schnell zur Strapaze, wenn ihnen keine Erholungszeit mehr bleibt.
Nach einer Weile kann man unter dieser Belastung richtig abgewirtschaftet
sein, und ein überstrapaziertes Immunsystem kommt EBV bei seinen
Eroberungsfeldzügen gerade recht.
Das bedeutet, dass eine Frau unbedingt gut für sich sorgen muss. Falls Sie
eine Frau sind, die immer schon gern mehr für ihre Gesundheit getan hätte
und auf grünes Licht dafür gewartet hat, dann gehen Sie davon aus, dass es
jetzt leuchtet. Tun Sie vor allem während der Regelblutung, in der Phase des
Eisprungs, während einer Schwangerschaft und nach der Geburt alles, was
Sie brauchen, um sich in ausgeglichener Verfassung zu halten. Zu viel steht
sonst auf dem Spiel. Im Übrigen ist es auch das Beste, was Sie für die
Menschen tun können, die mit Ihnen rechnen.
Ob Mann oder Frau, scheuen Sie sich nicht, Ihre Gesundheitsbelange
anzusprechen. Glauben Sie niemals, es könne ein schlechtes Licht auf Sie
werfen. Und wenn Sie ein Mann sind, halten Sie sich vor Augen, dass die in
diesem Kapitel angesprochenen Symptome und Beschwerden keineswegs
einfach Frauensache sind. EBV macht da keinen Unterschied, EBV ist
opportunistisch. Auch Sie dürfen gut für sich sorgen. Und da EBV jetzt
enttarnt ist, sehen Sie Ihre Gesundheitsprobleme vielleicht in einem ganz
anderen Licht.
Kapitel 6
Schilddrüsenkrebs
Ich wurde mit vier Jahren über Krebs aufgeklärt, es war die Zeit, in der ich
mit dem Geist in Kontakt kam. Ich saß mit der Familie beim Abendessen, als
mir der Geist erschien und mich anwies, meiner Großmutter mitzuteilen, sie
habe Lungenkrebs. Ich wusste nicht, was das ist, sprach das Wort aber nach –
zum Entsetzen aller. Bald danach bestätigte der Arzt, dass diese Diagnose
zutraf.
Später fragte ich den Geist, wie das hatte geschehen können. Wieso hatte
meine Großmutter Krebs? Er sagte, da sei einiges zusammengekommen, ein
Virus namens EBV und alle möglichen Gifte – Schwermetalle, DDT und
andere Pestizide, Lösungsmittel, Kunststoffe und Petroleum. Auch diese
Begriffe kannte ich alle nicht, verstand aber den Ernst der Lage. Seit damals
ist Krebs für mich etwas sehr Persönliches. Im Laufe der Jahrzehnte konnte
ich unzählige Menschen an die Antworten heranführen, die ihnen Sicherheit
gaben und zur Heilung verhalfen.
Ich bin gefragt worden, weshalb ich in meinen beiden früheren Büchern
nicht auf Krebs eingegangen bin. Tatsächlich ist das Thema aber in beiden
Büchern präsent, vor allem in Medical Food, in dem bei vielen der
vorgestellten Nahrungsmittel die krebsabwehrenden Eigenschaften genannt
sind und manche sogar als Heilnahrung bei bestimmten Krebsarten angeführt
werden, beispielsweise Schilddrüsenkrebs. Ich kann verstehen, dass die Leute
darüber gern mehr hören möchten, schließlich ist das Riesenthema Krebs sehr
beängstigend und für die medizinische Forschung nach wie vor weitgehend
ein Rätsel. Noch wissen wir nicht, weshalb es Krebs überhaupt gibt und wie
wir uns und unsere Lieben schützen können – wir tappen im Dunkeln.
In jedem Buch möchte ich Ihnen so viel Heilwissen vermitteln, wie ich nur
kann, möglichst alles auf einmal, aber dann muss ich doch einsehen, dass es
immer nur ein Buch ist und ich einfach nicht alles in ihm unterbringen kann.
Bisher war also schlicht noch keine Gelegenheit gegeben, intensiver auf
Krebs einzugehen. Aber ich denke, das kann sich jetzt ändern.
Gab es schon immer Krebs?
In anderen Quellen werden Sie erfahren, dass Krebs uns bereits durch den
gesamten Verlauf der Menschheitsgeschichte begleitet. Ob wir fünfhundert
oder tausend Jahre zurückblicken oder sogar die Antike betrachten, Krebs
war stets eine Bedrohung des Lebens. So sagen diese Quellen und fahren fort,
Krebs habe man sogar bei Mumien gefunden. Irgendwann wird es heißen, bei
einem für Zehntausende von Jahren im Eis konservierten Höhlenmenschen
sei Krebs entdeckt worden.
Tatsächlich ist richtig bösartiger Krebs eine sehr aktuelle Entwicklung.
Auch in früheren Epochen konnten Tumoren lebensbedrohlich werden, wenn
sie so stark wuchsen, dass sie die Funktion der Organe behinderten. Aber sie
bestanden nicht aus Krebszellen, sie waren gutartig. Die alten Griechen
meinten mit dem Wort karkínos etwas anderes als wir Heutigen, wenn wir
»Krebs« oder »Karzinom« sagen. Bei ihnen war es ein sehr umfassender
Begriff, der bei allen möglichen Krankheiten verwendet wurde, wenn jemand
endlos kränkelte, sich einfach nicht erholte oder ohne erkennbare Ursache
starb. Tumoren belegten nur einen kleinen Anteil des gesamten
Begriffsumfangs. Die Tumoren der damaligen Zeit bildeten sich aus altem
Narbengewebe nach Fleischwunden oder durch den Einfluss toxischer
Metalle im Gewebe. Echten, bösartigen Krebs gibt es erst seit der Zeit der
industriellen Revolution.
Weshalb erzählt man uns dann etwas anderes? Warum will man uns glauben
machen, bösartigen Krebs gäbe es seit prähistorischer Zeit? Nun, wenn Krebs
uns schon immer begleitet, muss die Anlage dazu wohl in unseren Genen
liegen, in uns selbst. Wer das glaubt, wer annimmt, dass Krebs sowieso in
uns lauert, der wird nicht mehr ganz so intensiv fragen, ob es da nicht auch
noch andere Antworten gibt und die Medizin vielleicht nur so tut, als wüsste
sie bereits alles.
Sie haben ein Anrecht auf Antworten, lüften wir also den Schleier des
Mysteriösen, der dieses Thema umgibt.

Das Schilddrüsenkrebs-Virus
In achtundneunzig von hundert Fällen entsteht Krebs durch ein Virus und
mindestens eine Art von Gift. Viele Virenarten können für Krebs
verantwortlich sein, EBV ist eine von ihnen. In Verbindung mit Toxinen
kann dieses Virus unzählige Formen von Krebs hervorrufen – und eben auch
Schilddrüsenkrebs.
Wenn Mutter und Tochter sich äußerlich ähnlich sehen, die Stimmen ähnlich
klingen und sie dann beide Schilddrüsenkrebs bekommen, wird generell
angenommen, die Krankheit sei genetisch bedingt. Das sollen wir annehmen,
damit wir nicht weiter fragen, denn dabei würde herauskommen, dass noch
nicht sehr viel über diese Zusammenhänge bekannt ist.
Bei Gesichtszügen und Stimmbändern spielt natürlich die genetische
Vererbung eine Rolle, aber bei Krankheiten ist das nicht so. In Wahrheit
lautet die Krebsgleichung: »Virus + Toxine = Krebs.«
Wenn ein bestimmtes Virus die richtigen Toxine mitbringt, kann Krebs
entstehen. Gene spielen dabei keine Rolle. Was in der Medizin als genetische
Disposition zu Krebs angesehen wird, ist in Wirklichkeit nichts anderes als
die Weitergabe von Viren und Giftstoffen von Generation zu Generation oder
ein durch das Zusammenleben bedingter Kontakt mit den gleichen Viren und
Giften innerhalb einer Familie. Mutter und Tochter im obengenannten
Beispiel könnten beide über die Blutsverwandtschaft das Epstein-Barr-Virus
geerbt haben und dann während der Kindheit der Tochter den gleichen Giften
ausgesetzt gewesen sein, die dem Virus als Nahrung dienten.
Wie das Virus überhaupt in die Krebsgleichung gekommen ist, lässt sich
nachvollziehen, wenn wir uns noch einmal die Entwicklungsgeschichte des
Epstein-Barr-Virus vergegenwärtigen. Mit der industriellen Revolution
kamen bekanntlich völlig neue schwermetallhaltige chemische Verbindungen
ins Spiel, die zuerst die Umwelt und dann unseren Körper zunehmend
vergifteten. EBV war anfangs bemüht, diese Gifte aufzunehmen und
unschädlich zu machen, um uns zu schützen – ein gutes, loyales Virus. Der
Verarbeitungsprozess machte diese neuen Gifte jedoch noch potenter, und die
Viren waren aus Selbstschutz gezwungen, sie in die Gewebe zu entlassen, in
denen sie sich gerade befanden: Leber, Lunge, Bauchspeicheldrüse, Brüste,
Schilddrüse, wo auch immer. Diese EBV-Abfallstoffe, umgearbeitete Gifte,
konnten den Viren dann wieder als Nahrung dienen und wurden auf diesem
Wege immer weiter potenziert, und schließlich überlebten nur die
allerstärksten Viren, die diesen Giften widerstanden und sich dabei auch noch
vermehren konnten.
Die ersten Entwicklungsschritte dieser Art machten EBV noch nicht
krebsfördernd. Die zunehmend giftigen Abfallprodukte des Virus konnten
zwar Gewebe in unserem Körper absterben lassen, doch zunächst entstanden
daraus nur gutartige Tumoren. Mehr passierte einstweilen nicht. Wirklich
bösartige EBV-Tumoren waren zu dieser Zeit noch extrem selten, und die
wenigen, die vorkamen, entstanden durch den Kontakt der ersten EBV-
Mutanten mit den ersten experimentellen Chemikalien dieser Zeit. Die
eigentliche »Leistung« der Epoche bestand darin, dass sie den Weg
bereitete – einen Weg, auf dem schließlich die ersten EBV-Stämme
entstanden, die beim richtigen Nahrungsangebot Krebs auszulösen
vermochten.
Im Laufe der nächsten Jahrzehnte, wir befinden uns jetzt in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts, baute das Virus kontinuierlich seine Kräfte auf.
Weitere völlig neue Industriechemikalien entstanden, vor allem
experimentelle Fungizide, Herbizide und Antibiotika, die das Virus zu immer
weiteren Mutationen zwangen, sodass es schließlich keinerlei nützliche
Funktion mehr für unseren Körper hatte – im Gegenteil, mit diesen neuen
synthetischen Stoffen als Nahrung wurden die EBV-Abfallstoffe so toxisch,
wie sie noch nie gewesen waren. Da die viralen Abfallstoffe überall dort in
die Gewebe eindrangen, wo das Virus gerade aktiv war, zum Beispiel in die
Schilddrüse, kam es immer häufiger zur Bildung von Keloiden und gutartigen
Tumoren aus geschädigtem Gewebe und abgestorbenen Zellen. Gleichzeitig
mutierte das Epstein-Barr-Virus, um den von ihm selbst umgearbeiteten und
verstärkten Giftstoffen standhalten zu können. Es war jetzt nur noch auf
seinen eigenen Schutz und Nutzen bedacht.
Im Übergang zum 20. Jahrhundert hatten sich bestimmte EBV-Arten als
krebserzeugend herausgebildet, und in den über hundert Jahren seitdem sind
diese Viren weiter mutiert, da sie ja immer wieder neuen Giften und
Giftcocktails ausgesetzt waren.

Wie Schilddrüsenkrebs entsteht


Wenn man sich mit einem der mutierten EBV-Stämme infiziert, die Krebs
verursachen können, mutiert das Virus im Körper weiter, falls es das richtige
Nahrungsangebot an Toxinen hat. Es nimmt sie auf und arbeitet sie wie
beschrieben zu noch potenteren Toxinen um. Sofern das für Sie ähnlich
klingt wie der in Kapitel 3 beschriebene Prozess der viralen Produktion von
Neuro- und Dermatoxinen, haben Sie völlig recht. Anders ist bei den
krebserzeugenden Viren nur, dass sie eher weniger Toxine produzieren als
andere EBV-Stämme, diese Giftstoffe jedoch so umwandeln, dass sie immer
stärker zellschädigend wirken. Wenn sich das Virus in dieser Phase in der
Schilddrüse aufhält, reichern sich hier auch die Zellgifte an und schädigen
das Drüsengewebe. Anschließend ernähren sich die Viren wieder von den
Zellen, die potenzierte Gifte enthalten, was auch dazu führt, dass viele Viren
dieser Toxizität nicht gewachsen sind und absterben. Tatsächlich kann die
Virenbelastung der Schilddrüse aufgrund dieses Effekts vorübergehend um
fünfzig bis siebzig Prozent zurückgehen.
Dann beginnt aber ein neuer Zyklus. Die überlebenden Epstein-Barr-Viren
sind für den Umgang mit solchen Giften gerüstet. Sie ernähren sich weiterhin
von alten und neuen Giftstoffen im Körper der Betroffenen. Darüber hinaus
durchdringen die jetzt um eine weitere Stufe verstärkten viralen Abfallstoffe
das Schilddrüsengewebe. Dabei sterben weitere Schilddrüsenzellen ab, die
mitsamt ihrer Giftfracht erneut von den Viren verarbeitet werden. Wieder
sterben Viren ab, die diesem Grad der Toxizität nicht gewachsen sind, aber
die überlebenden sind abermals stärker als ihre Vorgänger.
Damit setzt ein dritter Zyklus ein, in dem die Gifte noch einmal bearbeitet
und zu neuen Verbindungen synthetisiert werden, um dann wieder schwere
Schäden im umgebenden Schilddrüsengewebe anzurichten. Wie zuvor
werden die absterbenden toxischen Schilddrüsenzellen von den Viren
verzehrt. Jetzt, ein halbes oder ganzes Jahr nach dem letzten Zyklus,
erreichen die Viren aber eine Grenze, an der sie nicht weiter mutieren
können, um sich selbst vor den hochpotenten neuen Giftstoffen zu schützen.
Ihr letzter Ausweg ist die Bildung einer enzymatisch wirkenden chemischen
Verbindung, durch die sie sich in lebende Krebszellen verwandeln – und so
stehen sie auf einmal nicht mehr am Rande des Todes, sondern bekommen
ein neues Leben.
Mit ihrem ganz neuen Aufbau können sich diese Zellen weiter von
abgestorbenem, vergiftetem Schilddrüsengewebe ernähren, um sich dann zu
vermehren, diesmal aber als Krebszellen. Dabei setzen sie eine gänzlich neue
enzymatische biochemische Verbindung frei, die menschliche
Schilddrüsenzellen nach und nach ebenfalls in Krebszellen verwandelt.
Die früher viralen Krebszellen und diese neuen menschlichen Krebszellen
besitzen ein Eigenleben und tun sich zusammen, um ihr Überleben besser
sichern zu können. Auch in solchen Verbünden oder Trauben brauchen sie
natürlich Nahrung, und so kommt es zur Angiogenese, der Neubildung
feinster Blutgefäße, die durch die hauchdünne Membran um solche Trauben
führen und mit dem Blut Nährstoffe herbeischaffen. (Die Angiogenese ist in
der Medizin bekannt, nicht dagegen die spezifischen Details, die wir hier
betrachten.)
Daneben existieren in der Schilddrüse weiterhin aktive Epstein-Barr-Viren,
die nicht an dieser Verwandlung teilgenommen haben. Sie sind nach wie vor
mit dem Verzehr und der Umwandlung von Giftstoffen beschäftigt und töten
lebendiges Schilddrüsengewebe ab. Die Gefäße der bereits krebsartig
gewordenen Zellhaufen nehmen die umgewandelten Gifte und die
abgestorbenen menschlichen Zellen und führen sie den Krebszellen als
Nahrung zu, sodass sich schließlich ein bösartiger Tumor oder eine Zyste
bildet, um dann zu wachsen und sich auszubreiten.

Kostspielige Wahrheit
Halten wir noch einmal ausdrücklich fest, dass EBV nicht automatisch
Schilddrüsenkrebs bedeutet. Nur Virenstämme der Gruppen 4 und 5 können
Krebszellen bilden. Außerdem müssen gleichzeitig starke Gifte in brisanter
Mischung zugegen sein. Wie Sie dem eben betrachteten Ablauf entnehmen
können, muss EBV ständig mit Treibstoff versorgt werden, um mit der Zeit
Krebs entstehen zu lassen.
Es wird nicht gern gesehen, dass wir allzu viel über die an der Entstehung
von Krebs beteiligten Gifte wissen. Wir sollen auch nicht wissen, dass wir sie
erben. Vielmehr sollen wir annehmen, die Anlage zu Krebs sei genetisch
vererbbar. Dann liegt es nämlich an uns, falls wir Krebs kriegen, und wenn es
an uns liegt, steht fest, dass niemand sonst dafür geradezustehen hat. Denken
wir etwa an das Mesotheliom, eine durch Asbest entstehende Krebsform und
damit eine der wenigen, die nicht durch Viren hervorgerufen werden. Als die
Ursachen bekannt wurden, musste die Asbestindustrie der Vereinigten
Staaten milliardenschwere Fonds für die Entschädigung der Opfer auflegen.
Und Asbest ist nur einer von vielen industriellen Schadstoffen. Stellen Sie
sich vor, man würde jetzt all die Industriezweige und Firmen benennen,
denen wir die Verbreitung von Giftstoffen verdanken, die dem Epstein-Barr-
Virus als Ernährung dienen. Milliarden würde man allein für die Erforschung
des Virus und seiner Mutanten aufwenden müssen – eine Katastrophe, zumal
Klagen zu erwarten wären, durch die unvorstellbare Summen fällig werden
würden, mit denen die Industrie für hundertfünfzig Jahre Krebs würde zahlen
müssen.
Die Wahrheit über die Entstehung von Krebs darf also nicht ans Licht,
sondern wir sollen weiter glauben, unsere DNA, wenn nicht sogar unsere
Gedanken stünden dahinter. Die medizinische Forschung konzentriert sich
auf die genetische Disposition zu Krebs und auf die Behandlung bereits
entstandener Krebserkrankungen, während der Prozess der Krebsentstehung
weiterhin im Dunkeln bleibt.
Sie kennen jetzt die Wahrheit und wissen, dass Giftstoffe ein großer Teil
dieser Wahrheit sind. Die Entstehung von Krebs unter dem Einfluss von
Viren – EBV oder anderen – ist ein Prozess mit vielen Variablen. Wie viel
Dioxin hat jemand im Körper? Wie viele Schwermetalle, Pestizide,
pharmazeutische Stoffe? Welche Gifte sind es genau? Welche Gifte sind
innerhalb der Blutsverwandtschaft vererbt worden? Dann das Virus: Um
welchen Stamm handelt es sich, wie stark ist er mutiert? Wenn jemand
weniger Giftstoffe und weniger aggressive Viren im Körper hat, ist der Krebs
vielleicht nicht ganz so bösartig, während er im umgekehrten Fall vielleicht
erschreckend schnell wächst.
Schließlich müssen wir auch das Immunsystem betrachten – ist es noch voll
funktionstüchtig oder bereits geschwächt? Wenn wir als Gesellschaft wirklich
weiterkommen möchten, was unser Krebsverständnis angeht, müssen sich
Medizin und Naturwissenschaft auf solche Themen konzentrieren.

Die Krebsgleichung
Die Gleichung »Virus + Toxine = Krebs« hat sicher etwas Erschreckendes,
aber Sie brauchen sich davon keineswegs verunsichern zu lassen. Nicht zu
wissen, was uns krank macht, ist doch gewiss noch beängstigender als eine
derartige Formel, die den Weg zur Heilung weist.
Sicher kennen Sie solche Geschichten: Ein Neunzigjähriger hat siebzig Jahre
lang geraucht und keinen Lungenkrebs bekommen. Vielleicht hat das
Rauchen gesundheitliche Folgen anderer Art gehabt, aber Krebs war nicht
dabei. Und dann wieder hören Sie von einem Siebzigjährigen, der nie
geraucht hat und doch Lungenkrebs bekam. Hier kann man davon ausgehen,
dass er einem anderen Giftstoffcocktail ausgesetzt war. Aber was
unterscheidet die beiden eigentlich? Bisher hätten Sie vielleicht gesagt, es sei
ein Rätsel oder eben genetisch bedingt. Inzwischen sind Sie so weit, sagen zu
können, dass der Raucher, der keinen Krebs bekam, wahrscheinlich virenfrei
war.
Diese Erkenntnis gibt Ihnen aber auch Ihr eigenes Leben wieder in die
Hand. Ist das nicht entschieden besser, als in lauter Ängsten zu leben? Sei es,
dass Sie Schilddrüsenkrebs verhindern möchten, oder sei es, dass Sie ihn
bereits haben, Sie wissen jetzt, was zu tun ist: die Virenbelastung verringern
und Giftstoffe ausleiten. In diesem Buch erfahren Sie ja alles, was Sie dafür
wissen möchten.
Kapitel 7
Das Schilddrüsen-Ratespiel
Frauen fühlen sich schon seit Ewigkeiten mit ihren Symptomen allein
gelassen, ja nicht einmal gehört. Seit Jahrzehnten versuchen sie, etwas daran
zu ändern. Leicht war das nicht. Lange wurden sie wie gesagt so behandelt,
als bildeten sie sich ihre gesundheitlichen Probleme, die wir in Kapitel 5
betrachtet haben, mehr oder weniger nur ein. Als schließlich immer mehr
Mediziner darauf kamen, dass Schilddrüsenerkrankungen doch weiter
verbreitet sind, als sie dachten, wurden auch entsprechende
Untersuchungsmethoden entwickelt und angewendet. Das wirkte für viele
Patienten geradezu beruhigend, hatten sie doch jetzt endlich schwarz auf
weiß, dass in ihrem Körper wirklich etwas nicht stimmte.
Aber was, wenn Sie eine (oder einer) von denen sind, deren Testergebnisse
mit dem Vermerk »ohne Befund« zurückkommen? Schon lange ist es in der
Medizin gebräuchlich, den Zustand der Schilddrüse anhand der Menge des
vorhandenen Thyreoidea-stimulierenden Hormons (TSH, auch
»Thyreotropin« genannt) zu beurteilen. Solange der Wert dieses Tests in
einer als Normbereich definierten Spanne von 0,5 bis 5,0 liegt, gehen die
Ärzte davon aus, dass mit der Schilddrüse alles in Ordnung ist. Das kann
schon niederschmetternd sein, wenn Sie wissen, dass etwas ganz und gar
nicht in Ordnung ist, dann aber zu hören bekommen, es seien keine
Unregelmäßigkeiten festzustellen.
Nun gibt es jedoch Ärzte, die ein wenig tiefer forschen. Ihnen fällt auf, dass
viele Patienten, bei denen sich der TSH-Wert wieder normalisiert, an
Symptomen leiden, die eine andere Sprache sprechen. Deshalb versuchen sie,
den Zustand der Schilddrüse etwas differenzierter zu erfassen, und ermitteln
parallel auch das freie T4 und T3. Das ist insofern ein Fortschritt, als die
Frauen zumindest ernster genommen werden als zuvor.
Doch auch mit diesem Fortschritt befinden wir uns, was die Schilddrüse
angeht, immer noch in der Phase des »Antiquitätenshoppings«, weil alle
Schilddrüsenuntersuchungen nach wie vor davon ausgehen, dass die
beschriebenen Gesundheitsstörungen irgendwie mit einer schlecht
funktionierenden Schilddrüse zusammenhängen. Sie zumindest wissen jetzt,
dass eine geschädigte Schilddrüse nicht das eigentliche Problem ist, sondern
dahinter etwas viel Gewichtigeres steckt: eine Infektion mit Epstein-Barr-
Viren. Wenn sonstige Quellen anderes sagen, darf man sie getrost als
Rückschritt ins finstere Mittelalter betrachten – Relikte eines überholten
Denkens.
Solange in der Medizin nicht verstanden wird, dass hinter
Schilddrüsenkrankheiten letztlich EBV steckt – und nicht als
Begleiterscheinung anderer Faktoren, die als die eigentlichen Ursachen von
Gesundheitsstörungen gelten –, werden die derzeitigen
Untersuchungsmethoden der Schilddrüse von begrenztem Wert sein. Selbst
wenn dann bahnbrechende neue Untersuchungsmethoden entwickelt werden,
und das geschieht natürlich, wird das nicht ausreichen. Auch die
differenziertesten Leistungstests für die Schilddrüse, die den letzten Stand der
wissenschaftlichen Forschung repräsentieren, werden immer noch am Kern
der Sache vorbeigehen. Was die Ärzte und Labors wirklich brauchen, sind
bessere Untersuchungsmethoden für EBV: Wo im Körper ist das Virus
gerade aktiv, welchen Weg nimmt es, wie massiv ist es in Organen und
Drüsen präsent, wie ernährt es sich, und wie mutiert es?
Wenn man sich darauf beschränkt, nur die Produktion von
Schilddrüsenhormonen zu ermitteln, ist das bereits die falsche Prämisse. Sie
leitet Ärzte und Patienten in die verkehrte Richtung, wobei man immer nur
die Wirkungen des Virus – Schädigung der Schilddrüse – zu fassen bekommt,
aber nicht erkennt, dass das Virus diese Schäden verursacht, in der
Schilddrüse und anderswo im Körper. Deshalb werde ich hier nicht detailliert
auf solche Untersuchungsmethoden eingehen.

Hormontests der Schilddrüse


Andererseits haben wir nun mal diese Laboruntersuchungen für T4 und T3
oder auch TSH, und die sind tatsächlich Puzzlesteine im großen Gesamtbild.
Wenn Sie und Ihr Arzt solche Werte nun anders auslegen, nämlich nicht
mehr als Anzeichen für eine schwächer und unzuverlässig werdende
Schilddrüse, sondern als Hinweise auf eine virale Beteiligung an der Störung
Ihrer Schilddrüse, haben sie eine gewisse Aussagekraft.
Wie gesagt fällt aufgeklärten Ärzten und Patienten zunehmend auf, dass
solche Testergebnisse ganz normal ausfallen können, während alles andere
darauf hindeutet, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Es liegt
daran, dass derartige Untersuchungen nicht immer zuverlässige Werte liefern,
weshalb ich sie gern als »Ratespiel« bezeichne. Die Hormonwerte der
Schilddrüse schwanken im Tagesverlauf oder bei wechselnder
Stressbelastung, wie der Blutdruck im Untersuchungszimmer steigen kann,
wenn man weiß, dass eine Blutdruckmessung ansteht. Auch wenn Sie zur
Blutabnahme in die Praxis kommen, kann es sein, dass die Nebennieren
Hormone ins Blut pumpen und man dessen Zusammensetzung dann
überhaupt nicht mehr als normal betrachten kann. Zur Vorbereitung einer
Flucht-Abwehr-Reaktion steigen urplötzlich die Spiegel von Adrenalin (oder
Epinephrin) und Cortisol (oder Hydrocortison) und unterbrechen die sonst
herrschende Homöostase im Körper. Diese hohen Hormonspiegel können
nun im Blutbild so aussehen, als wären reichlich Schilddrüsenhormone T4
und T3 sowie Thyreotropin oder TSH vorhanden, auch wenn das vielleicht
gar nicht der Fall ist. Vielleicht wirken die überschüssigen
Nebennierenhormone auch im Gehirn so, dass die Hypophyse als TSH-
Produktionsstätte überaktiv wird und ebenfalls das Blutbild gegenüber
seinem Normalzustand verändert.
Selbst wenn der Anblick der Spritze Sie kaltlässt, können trotzdem
Veränderungen der Homöostase und folglich der Blutzusammensetzung
vorliegen. Falls Sie zum Beispiel chronisch unter Stress stehen, leben Sie
vielleicht ständig mit einem zu hohen Adrenalin- und Cortisolspiegel, und
dabei kann es sich, wie wir gesehen haben, um eine Kompensation der zu
geringen Hormonproduktion Ihrer Schilddrüse handeln. Vielleicht sind auch
die Nebennieren überfordert und ermüdet. Bei Nebennierenschwäche kommt
es vor, dass grundlos zu viel oder zu wenig Hormone abgegeben werden,
weswegen der Blutspiegel mal zu hoch und ein andermal zu niedrig ist. Unter
diesen Umständen kann es geschehen, dass eine Blutabnahme die
Nebennieren überreagieren lässt, auch wenn Sie sich ansonsten in der Praxis
Ihres Arztes gut aufgehoben fühlen. Das würde jedenfalls zu einer
Verfälschung des Blutbilds führen.
Ich kenne Leute, die sich für ein Schilddrüsenprofil Blut abnehmen ließen
und bei denen in der Folgewoche aus irgendeinem Grund ein weiteres
Blutbild angefertigt wurde – aber die Schilddrüsenwerte auf einmal ganz
anders aussahen. Ein einziger Test dieser Art ist nach meiner Erfahrung nicht
wirklich aussagekräftig und kann bedeuten, dass eine vorliegende
Schilddrüsenstörung nicht auffällt. Beim Blutdruck wissen viele Ärzte und
Praxishilfen inzwischen, dass man die Messung am besten mehrmals im
Verlauf einer Konsultation vornimmt und dann einen Mittelwert bildet. Ein
ähnliches Vorgehen wäre auch bei Schilddrüsenprofilen angebracht, würde
aber in diesem Fall bedeuten, dass man den Test an dreißig
aufeinanderfolgenden Tagen vornimmt und dann erst den Durchschnitt
bestimmt.
Das wäre schon ein Fortschritt, würde aber nicht alle Probleme lösen, weil
die Tests als solche antiquiert sind. Ein paar Jahrzehnte weiter wird die
Medizin hoffentlich auf die viralen Hintergründe von
Schilddrüsenerkrankungen gestoßen sein, und dann wird es auch bessere
Untersuchungsmethoden geben. Bis dahin müssen Mediziner und Patienten
sich mit unscharfen Schilddrüsentests begnügen, die feine
Hormonschwankungen, wie sie bei Schilddrüsenstörungen vorkommen, nicht
erfassen können. Die Schilddrüsen-Ratespiele jedenfalls sind so wenig
aussagekräftig, dass man zur Diagnostik fast schon dazu raten möchte, zehn
Sekunden lang eine Faust zu bilden, sie wieder zu lösen und dann zu sehen,
ob es länger als drei Sekunden dauert, bis die Farbe in die Handfläche
zurückkehrt …
Millionen von Frauen sind unwissentlich von einer
Schilddrüsenunterfunktion betroffen, die bei den heutigen
Untersuchungsmethoden gar nicht bemerkt würde. Es kann Monate oder
Jahre dauern, bis der Zustand sich so weit verschlechtert, dass er bei
Labortests auffällt. In dieser Zeit müssen die Frauen mit viral bedingten
gesundheitlichen Verschlechterungen leben – und niemand weiß, was da los
ist. Man kann dann zwar sagen, eigentlich sei alles in Ordnung, doch davon
geht es niemandem besser.
Damit will ich aber keineswegs sagen, man könne Schilddrüsentests ganz
abschreiben. Sie müssen nur einfach die genannten Hintergründe kennen, um
die Resultate wirklich beurteilen zu können. Sollten Sie solche Tests machen
lassen, achten Sie darauf, dass TSH, freies T4 und freies T3 sowie
Schilddrüsenantikörper einbezogen werden.
Tests für sogenanntes reverses T3 (rT3) sind gegenwärtig in Mode, aber es
lohnt sich nicht, lange dabei zu verweilen. Zwar können damit tatsächliche
Probleme aufgedeckt werden, die Ergebnisse sind jedoch so vieldeutig, dass
man am Ende nicht weiß, was die Werte denn nun besagen. Es ist in
Ordnung, wenn Ihr Arzt die Werte anfordert, allerdings führt das nicht
unbedingt zu einer definitiven Einkreisung Ihres Problems.
Schilddrüsenantikörper-Tests
Solche Tests verdienen eine gewisse Aufmerksamkeit, weil sie die einzigen
sind, die der Bedeutung des viralen Geschehens zumindest nahekommen.
Aber auch hier hängt alles davon ab, wie man die Testergebnisse betrachtet.
Gegenwärtig werden die bei derartigen Untersuchungen gefundenen
Antikörper als Autoantikörper (man spricht auch von »Schilddrüsen-
Autoantikörpern«) aufgefasst, das heißt als von Ihrem Immunsystem erzeugte
Schutzstoffe im Blut, die Ihr eigenes Schilddrüsengewebe angreifen. Die
Antikörper werden als Beweis dafür gesehen, dass Ihr Körper Ihre
Schilddrüse attackiert, und schon haben Sie eine Autoimmun-Diagnose.
Tatsächlich handelt es sich dabei um eine reine Annahme, denn in
Wirklichkeit geschieht etwas anderes. Als die medizinische Forschung
erstmals auf solche Antikörper stieß und niemand sagen konnte, was da
eigentlich vor sich ging, griff man zu dieser bequemen Theorie, dass eine
Fehlfunktion des Körpers vorliegen müsse. Leider ist weder die Schul- noch
die alternative Medizin bisher über diese Theorie hinausgelangt. Die
Wissenschaft stagniert hier einfach.
Sie erinnern sich: Ihr Körper greift niemals sich selbst an. Die bei Tests wie
dem auf Thyreoperoxidase nachgewiesenen Antikörper arbeiten in
Wirklichkeit für Sie. Sie haben es nicht auf Ihre Schilddrüse abgesehen und
schädigen das Organ in keiner Weise. Ihr Immunsystem erzeugt diese
Antikörper als Waffe gegen den eigentlichen Störenfried EBV.
Was in der Medizin Verwirrung stiftet, ist der Umstand, dass das in
Kapitel 5 besprochene individualisierte Immunsystem der Schilddrüse noch
unbekannt ist. Die bisher nicht katalogisierten speziellen Lymphozyten, von
denen dort die Rede war, sind wie Wachsoldaten der Schilddrüse zugeteilt.
Sie können zwar in der Phase des Übergangs vom zweiten zum dritten EBV-
Stadium anderswohin entsandt werden, aber die hochintelligente Schilddrüse
vermag, wenn sie selbst Angriffsziel wird, Notsignale zu senden, die diese
spezialisierten Lymphozyten zurückrufen. Die Lymphozyten arbeiten dann
Hand in Hand mit den von Ihrem Immunsystem produzierten Antikörpern,
die in die Schilddrüse gelangen, um die Viren anzugreifen und aus Ihrem
Körper zu vertreiben. Und genau hier scheitert die Medizin, denn sie sieht die
Aktivität dieser Antikörper und hält sie für die Ursache der Probleme. Das
trifft nicht zu. Die speziellen Lymphozyten und die Antikörper tun sich wie
gezeigt vielmehr zu Ihrem Schutz zusammen.
Bei der Betrachtung von Schilddrüsenantikörper-Tests ist also zweierlei zu
bedenken: Wenn Antikörper zugegen sind, dann wegen des viralen
Geschehens in Ihrer Schilddrüse. Es handelt sich nicht um eine irregeleitete
Reaktion Ihres Körpers. Und wenn keine Antikörper zu finden sind, bedeutet
das keinesfalls automatisch, dass EBV nicht in der Schilddrüse präsent ist.
Auch dies ist ein noch in der Entwicklung befindlicher Test. Was beim
Schilddrüsenantikörper-Test weiter für Unsicherheit sorgt, ist nicht wie beim
Test auf Schilddrüsenhormone die Chemie des Blutes, sondern der Umstand,
dass sie noch nicht empfindlich genug für Antikörper in geringer Zahl sind.
Wenn EBV seine Wühlarbeit in der Schilddrüse gerade erst beginnt, setzt Ihr
Immunsystem noch nicht sein volles Arsenal ein, und die Antikörperaktivität
fällt bei den Laboruntersuchungen nicht auf.
Außerdem gibt es EBV in so vielen Varianten (deren Zahl dazu durch
Mutationen ständig wächst), dass auch die Antikörper selbst und ihre
Reaktionen sehr verschiedenartig sein können und wahrscheinlich bestimmte
von ihnen auf solche Mutanten spezialisiert sind, die labortechnisch
überhaupt nicht erfasst wurden. Kurz, es könnte gut sein, dass Sie Antikörper
im Blut haben, die in den Testergebnissen fehlen. Sie sind noch nicht
entdeckt, also sucht auch niemand nach ihnen. Da bräuchten wir erst einmal
Forschungsaufträge und entsprechende Mittel für die Suche außerhalb der
Schubladen des Bekannten – aber ich muss Ihnen sicher nichts über
Vorschriften und Dienstwege erzählen.

Werden Sie Ihr eigener Schilddrüsenexperte


Da also die medizinischen Diagnoseverfahren noch unausgereift sind, können
Sie sich bei der Frage, ob bei Ihnen eine Schilddrüsenstörung vorliegt, nur
auf Ihr eigenes Urteil verlassen. Wenn die Testergebnisse nichts Greifbares
hergeben, während Sie an irgendwelchen der in Kapitel 5 beschriebenen
Symptome leiden, ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass EBV sich
bereits auf Ihre Schilddrüse eingeschossen hat und diese Not bestehen bleibt,
während sich das Virus weiter im Körper ausbreitet.
Halten Sie sich vor allem bewusst, dass die Schilddrüse nur ein Teilaspekt
Ihrer Gesundheit ist. Die Medizin hat sich so sehr auf sie verlegt, dass man
meinen könnte, sie stünde im Mittelpunkt des Geschehens. Wie gesagt haben
frühere Untersuchungen außerdem vielleicht den Eindruck bei Ihnen
hinterlassen, Sie bildeten sich Ihre Probleme bloß ein oder Ihre Schilddrüse
sei in einem ganz üblen Zustand und Sie seien selbst schuld daran. Lassen Sie
sich davon nicht beeindrucken oder entmutigen. Die heutigen Schilddrüsen-
Ratespiele sind nicht dazu angetan, die Wurzel des Problems zu erkennen
oder gar Lösungen anzubieten. Es dreht sich alles mehr oder weniger
ausschließlich darum zu ermitteln, ob jemand Schilddrüsenmedikamente
braucht – und davon soll im nächsten Kapitel die Rede sein.
Kapitel 8
Die medikamentöse Behandlung
der Schilddrüse
Schon viele Jahrhunderte besteht die volkstümliche Vorstellung, dass man
bei Erkrankung irgendeines Teils des Körpers die entsprechenden Körperteile
von Tieren verzehren soll, um wieder gesund zu werden. Ist das Bein krank,
kann zur Heilung beispielsweise eine Lammkeule auf dem Speiseplan stehen.
Sind Gehirn oder Nieren betroffen, verzehrt man Hirn oder Nieren von
Tieren. Bei Problemen mit den Augen würde man Tieraugen in dieser oder
jener Form und Zubereitung verordnet bekommen. Und das beschränkte sich
nicht auf die Volksheilkunde, sondern war auch das, was die angehenden
Ärzte in medizinischen Hochschulen von erstklassigem Ruf lernten.
Leider schlugen solche Behandlungen nie so richtig an. Bein, Gehirn,
Nieren, Augen und so weiter blieben krank, wie sie waren, sofern man nicht
irgendeine andere Heilmethode fand. Aber niemand wollte das zugeben. Die
Theorie wirkte so unmittelbar einleuchtend, dass sie selbst das Mittelalter
unverändert überlebte, und eigentlich ist sie sogar heute noch im Schwange –
denken Sie nur an die Nahrungsergänzungsmittelszene mit ihren
pulverisiertes Hirn oder pulverisierte Galle enthaltenden Kapseln, die bei
Erkrankungen dieser Organe helfen sollen.
Als der Kropf in der Zeit der industriellen Revolution zu einem in der
Bevölkerung um sich greifenden Problem wurde, hatten die Ärzte immer
noch die alte Organtheorie in ihrem Werkzeugkasten und dachten sich,
getrocknete und gemahlene Schweineschilddrüsen seien doch sicher
geeignet, diese Schwellung am Hals von Kropfpatienten zum Verschwinden
zu bringen. Und zum ersten Mal schlug die alte Methode der Behandlung
menschlicher Körperteile mit entsprechenden tierischen Körperteilen
tatsächlich an. So wurden getrocknete Schilddrüsen im 19. Jahrhundert ein
allgemein gebräuchliches Medikament, das man in der Drogerie bekam.
Niemand wusste, weshalb es bei Kropf half, aber natürlich war man froh, sich
dieses Mittels bedienen zu können.
Handelte es sich da um eine Wunderkur? Nein. Der Verzehr von
Schilddrüsen brachte den Kropfkranken jener Zeit nur deshalb Erleichterung,
weil ein Kropf damals durch schweren Jodmangel entstand (der wiederum
auf industriell gefertigte, nährstoffarme Nahrungsmittel zurückzuführen war),
verschärft durch zunehmende Umweltverschmutzung und Giftbelastung. Hier
konnten die jodreichen Schilddrüsen von Schweinen noch Abhilfe schaffen.
Der um sich greifende Jodmangel gab schließlich auch den ersten sehr
einfach gestrickten Epstein-Barr-Viren Gelegenheit, einen Angriff auf die
Schilddrüse zu starten. Allerdings war das Virus in dieser Zeit noch so
harmlos, dass ein wenig antiseptisch wirkendes Jod aus
Schweineschilddrüsen genügte, um es in Schach zu halten.
Als das Virus mutierte und stärker wurde, litten die Menschen nicht mehr
nur an simplem Jodmangelkropf und durch eher harmlose Viren verursachten
Schilddrüsenstörungen, sondern entwickelten auch die EBV-Symptome, die
wir in diesem Buch bereits betrachtet haben und die irrtümlich als
Schilddrüsensymptome eingestuft werden. Trotzdem schien getrocknete
Schweineschilddrüse vielen Betroffenen zu helfen, aber nicht, weil das Mittel
sie mit T4 oder T3 versorgte – mit Hormonersatztherapie hatte das noch
nichts zu tun. Vielmehr war die Medizin mit der getrockneten Schilddrüse
unwissentlich auch auf die erste Steroidverbindung gestoßen. Die
konzentrierten Hormone in den getrockneten tierischen Schilddrüsen hatten
bei manchen Patienten eine immunsupprimierende und
entzündungshemmende Wirkung: Die Schwellung der Schilddrüse und
andere virale Symptome bildeten sich zurück, und es sah so aus, als ginge es
den Menschen besser. In Wahrheit geschah jedoch etwas anderes: Die
Immunantwort dieser Menschen auf EBV wurde unterdrückt.

Die Wahrheit über Schilddrüsenhormone


Heutige Schilddrüsenmedikamente sind nicht allzu weit von den Drogen der
alten Zeit entfernt, und in manchen findet sich sogar immer noch getrocknete
Schweineschilddrüse. Andere sind synthetisch. Beide Arten derzeit
gebräuchlicher Schilddrüsenmedikamente wirken wie die Drogen früherer
Tage als Steroide, nur dass dieser Umstand vielen Ärzten nicht bewusst ist –
und niemand weiß, dass manche Leute wegen dieser Steroidwirkung ein
bisschen mehr Energie und geistige Klarheit haben und besser schlafen. Das
Medikament lindert ein wenig die Symptome einer geringgradigen
Vireninfektion, doch das ist auch schon alles.
Bei anderen Patienten hat die Linderung ihrer Beschwerden oder auch eine
gewisse Gewichtsabnahme nichts mit der Einnahme von Schilddrüsenmitteln
zu tun. Bei den allermeisten Menschen, die solche Verbesserungen erfahren,
lässt sich ermitteln, dass sie zusätzlich zur Einnahme von Medikamenten
auch noch ihre Ernährung ändern, geeignete Nahrungsergänzungen
einnehmen und sich mehr bewegen. Damit entzieht man EBV einen Teil
seiner Lieblingsnahrung und führt sich immunstimulierende Nährstoffe zu –
und solche Veränderungen der Lebensweise bewirken dann gesundheitliche
Verbesserungen. Über Jahre eingenommene Schilddrüsenmittel machen die
Leber aber träge und lassen, da es sich um Steroidverbindungen handelt, auch
die Nebennieren erlahmen. Das führt dazu, dass man schließlich doch wieder
zunimmt, vor allem im Bauchbereich, aber auch an anderen Stellen.
Die Mediziner wiegen sich in der Gewissheit, die genannten
Verbesserungen seien der Verschreibung von Schilddrüsenhormonen
zuzuschreiben, aber wie gesagt geht es hier letztlich nicht um die Zufuhr von
Hormonen, die der Körper selbst nicht mehr in ausreichender Menge
herstellen kann. Weder tierische noch synthetische Hormone sind mit
menschlichen Schilddrüsenhormonen identisch. Es fehlen bestimmte
Schlüsselelemente, die aber wissenschaftlich noch nicht bekannt sind.
Außerdem täuscht zugeführtes Thyroxin der Hypophyse vor, die Schilddrüse
produziere genügend Hormone.
Ein Vergleich zur Veranschaulichung des Unterschieds zwischen tierischem,
synthetischem und menschlichem Thyroxin: Stellen Sie sich die Ernährung
eines Säuglings mit einem Kunstprodukt, mit Kuhmilch oder mit
Muttermilch vor. Inzwischen liegen uns genügend Forschungsergebnisse vor,
die besagen, dass kein noch so genaues Imitat an die Muttermilch
herankommt. Eines Tages wird man das auch über die natürlichen
menschlichen Schilddrüsenhormone sagen. Wie bereits beschrieben kann der
einzige taugliche Ersatz für die eigenen Schilddrüsenhormone nur aus dem
Körper selbst kommen, und zwar als eine spezielle, von den Nebennieren
zubereitete Mixtur. Wenn Schilddrüsenmedikamente schlimme Reaktionen
auslösen, wie es so häufig der Fall ist, dann deshalb, weil der Körper des oder
der Betreffenden so fein auf das echte Hormon abgestimmt ist, dass er
Hormone aus nichtmenschlichen Quellen nicht toleriert.
Doch ob man sich auf solche Medikamente hin besser, schlechter oder
unverändert fühlt, in allen Fällen gilt, dass die Mittel überhaupt nicht auf die
Schilddrüse selbst einwirken und sie erst recht nicht heilen. Vielen Patienten
ist das völlig unklar. Sie sind zum Arzt gegangen, haben ein Rezept
bekommen und meinen dann, sie hätten das Medikament für ihre Störung
erhalten. Derweil kann EBV die Schilddrüse weiter schädigen sowie andere
Symptome auslösen, und die Schilddrüsenerkrankung schreitet fort. Wenn
Sie Mittel gegen Hypothyreose nehmen, bleibt die Hypothyreose selbst
bestehen, und EBV haben Sie auch jetzt noch – es sei denn, Sie ergreifen die
im dritten Teil dieses Buchs dargestellten Maßnahmen, mit denen Sie dem
Virus Paroli bieten und auf diesem Wege etwas für Ihre Schilddrüse tun.
Das erklärt, weshalb Sie auch nach dem Beginn einer medikamentösen
Behandlung Ihrer Schilddrüsensymptome zunehmen, Haar verlieren und
ständig müde oder allgemein leidend sein können. Millionen Menschen
erleben das. Sie nehmen brav jeden Tag ihre Medikamente ein, und die
Schilddrüsenwerte zeigen ausreichende Mengen an Hormonen an, aber der
Schilddrüse selbst geht es von Jahr zu Jahr schlechter. Warum? Weil sich
niemand darauf versteht, nach dem Grundproblem zu suchen und dann dort
anzusetzen.
Ich habe Menschen erlebt, deren Schilddrüse entfernt worden war, die
keinerlei Schilddrüsenmedikamente einnahmen und sich trotzdem pudelwohl
fühlten, nachdem EBV der Garaus gemacht worden war. Ich habe andere mit
oder ohne Schilddrüse gesehen, die sich bei der Einnahme von
Schilddrüsenmedikamenten schrecklich fühlten, weil EBV bei ihnen noch
aktiv war. Alle diese Erfahrungstatsachen gäbe es nicht, wenn Gesundheit
und Wohlbefinden tatsächlich von den Schilddrüsenhormonen abhingen:
Dann würden alle Menschen ohne Schilddrüse lediglich Ersatzpräparate
benötigen, und jedem, der solche Mittel einnähme, ginge es gut. In Wahrheit
dreht sich alles um das Schilddrüsenvirus Epstein-Barr. Wo EBV präsent und
aktiv ist, leidet die Gesundheit, egal, ob man Schilddrüsenmittel einnimmt
oder nicht.
Und noch einmal: Denken Sie immer daran, dass Ihre Nebennieren, wie wir
in Kapitel 4 gesehen haben, Ersatzstoffe für die fehlenden
Schilddrüsenhormone herstellen. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse
kann Ihr Körper also selbst für Ersatz sorgen. Dieser Ersatz wird von ihm als
etwas den Schilddrüsenhormonen Gleichwertiges angenommen und
eingesetzt, unterscheidet sich aber doch so weit von ihnen, dass sie im
Blutbild nicht als Schilddrüsenhormone erfasst werden. Da die Ärzte das
nicht wissen, verschreiben sie Schilddrüsenmedikamente. Dabei braucht der
Körper etwas ganz anderes, nämlich eine Unterstützung seines
Immunsystems gegen den Ansturm der Viren.
Wenn Sie also die in diesem Buch vorgeschlagenen Schritte gegen EBV
einleiten und dazu noch etwas wirklich Hilfreiches für Ihre
Schilddrüsenhormone tun möchten, können Sie sich nach der Anleitung in
Kapitel 25 Ihr eigenes Schilddrüsentonikum zubereiten.

Schilddrüsenmedikamente und TSH-Werte


Wir müssen uns den tatsächlichen Zusammenhang zwischen TSH-Werten im
Blutbild und der Wirkung von Schilddrüsenmedikamenten vor Augen
führen – da kommt es nämlich immer wieder zu falschen Deutungen.
Nehmen wir folgenden alltäglichen Fall an: Ihr Blutbild verzeichnet einen
TSH-Wert von 10,0; als normal gilt die Spanne von 0,5 bis 5,0. Ihr Arzt sieht
das als Beginn einer Hypothyreose und verordnet ein Medikament. Sie
nehmen das Mittel eine Weile, gehen wieder zur Blutuntersuchung, und
diesmal liegt der TSH-Wert bei 4,5 bis 5,0. Da könnte man meinen, die
Behandlung schlage an.
Tatsächlich geschieht aber nichts weiter, als dass die zugeführten
Schilddrüsenhormone Ihre Hypophyse irreführen und sie glauben machen,
Sie hätten ausreichend Hormone – woraufhin sie weniger Thyroidea-
stimulierendes Hormon (TSH) bildet. Der im Blutbild erkennbare niedrigere
TSH-Wert wiegt Sie und Ihren Arzt zwar in Sicherheit, doch der Schilddrüse
selbst ist mit dem Medikament nicht geholfen, sie funktioniert weiterhin so,
dass der TSH-Wert eigentlich bei 10,0 liegen müsste. Das Medikament
maskiert lediglich die wahren Verhältnisse.
Und da gegen EBV nichts unternommen wird und das Virus weiterhin in
Ihrer Schilddrüse am Werk ist, wird die Leistung der Drüse nach wie vor
abnehmen, zumal, wenn noch weitere Auslöser in Ihrem Leben
hinzukommen. Dann gehen Sie nach einer geraumen Weile der Einnahme
Ihres Medikaments erneut zum Arzt und müssen erleben, dass Ihr TSH-Wert
wieder steigt. Gut möglich, dass Ihr Arzt die Dosis erhöht oder stärkere
Mittel einsetzt. (Falls EBV-Auslöser in Ihrem Leben nicht vorkommen, bleibt
Ihre Dosis vielleicht eine Weile gleich, bevor sie erhöht werden muss.) Wenn
wir annehmen, dass Ihr TSH-Wert Jahre später wieder bei 10,0 liegt, würde
das bedeuten, dass der tatsächliche Wert ohne die maskierende Wirkung des
Medikaments bei 20,0 liegt. Das Medikament ändert eigentlich nichts an der
Hypothyreose, es sieht nur so aus.
Die Wirkung von Schilddrüsenmedikamenten auf den TSH-Wert ist etwa
mit der eines auf eine tiefe und verschmutzte Wunde geklebten Pflasters zu
vergleichen. Die Wunde wird furchtbar eitern, bis man sie endlich richtig
versorgt. Noch ein Vergleich: Medikamente zur Senkung des TSH-Werts
wirken ungefähr so, als würde man die Batterie aus einem Rauchmelder
nehmen. Es mag zwar angenehm sein, wenn das Pfeifen aufhört, aber damit
hat man ja nicht das Feuer gelöscht.

Schilddrüsenatrophie
Eine weitere Nebenwirkung der langfristigen Einnahme von
Schilddrüsenmedikamenten sollten Sie kennen, zumal sie in der Medizin
noch unbekannt ist. Bei manchen Menschen können solche Mittel die
Schilddrüse veranlassen, ihre Hormonproduktion herunterzufahren, sodass
sie selbst schließlich langsam atrophiert beziehungsweise schrumpft. Im
Grunde kann man sagen, das Medikament drossele die Schilddrüse.
Wie Sie Ihre Muskeln gebrauchen müssen, damit sie stark bleiben, so kann
auch die Schilddrüse nur in Form sein, wenn sie regelmäßig ihrer Arbeit
nachgeht. Stellen Sie sich vor, wie das wäre, wenn draußen ein Schneesturm
tobte und Sie im Haus bleiben müssten. Sie fühlen sich da erst einmal völlig
ausgebremst. Geht das aber tagelang so weiter, gewöhnen Sie sich allmählich
an die unfreiwillige Trägheit. Sie hängen in bequemen Hausklamotten herum,
und der Zustand wird Ihnen zunehmend angenehmer, fühlt sich gar nicht
mehr unnatürlich an. Schließlich ist der Schneesturm vorbei, aber Sie können
sich kaum zum Schneeräumen aufraffen, um wieder in die Welt
hinauszugehen. Ähnliches kann auch einer Schilddrüse nach zu langer
Medikamenteneinnahme passieren. Sie ist nicht mehr allzu sehr erpicht
darauf, ihre Hormone zu produzieren, weil das Medikament der Hypophyse
signalisiert, es gäbe genug T4 und T3. Das führt dazu, dass die Hypophyse
der Schilddrüse immer weniger TSH-Impulse gibt.
Das soll Sie aber nicht bekümmern. Zu dieser partiellen
Schilddrüsenatrophie kommt es nur bei wenigen Menschen, die über Jahre
mit zu hohen Dosen von Schilddrüsenhormonen behandelt wurden – es sind
keineswegs alle betroffen, die solche Mittel einnehmen. Und obwohl solche
Medikamente der Schilddrüse die Arbeit abnehmen, wird sie trotzdem darauf
bestehen, kleine Mengen ihrer Hormone weiterhin selbst zu produzieren.
Auch wird sie trotz ihrer Atrophie nach wie vor die Radiosignale senden
können, mit denen sie die Homöostase im Körper überwacht und steuert. (Sie
erinnern sich: Die noch unentdeckten Schilddrüsenhormone R5 und R6, die
für diese Signale wichtig sind, können der Schilddrüse praktisch nicht
ausgehen.) Immerhin handelt es sich aber um eine der möglichen
Nebenwirkungen, über die Sie Bescheid wissen sollten.
Wie Sie in diesem Buch wiederholt gelesen haben, ist die Schilddrüse von
großer Widerstandskraft. Wenn Sie also etwas gegen EBV unternehmen,
werden die Schilddrüse und ihre Intelligenz regeneriert. Sie wird sogar ihre
eigene Atrophie überwinden und wieder so funktionieren, wie sie soll.

Schilddrüsenmedikamente reduzieren oder


absetzen – was Sie dazu wissen müssen
Wenn Sie mit Ihrem Arzt vereinbart haben, die Dosis Ihres Medikaments
ausschleichend zu reduzieren, um es dann vielleicht ganz abzusetzen, gibt es
ein paar Besonderheiten zu beachten.
Zunächst einmal werden eingenommene Medikamente, auch
Schilddrüsenmittel, von der Leber verarbeitet – sie ist der große Schutzwall
gegen alle dem Körper zugeführten Fremdsubstanzen. Je höher die Dosierung
war und je länger Sie das Medikament genommen haben, desto mehr nimmt
die Leber von diesen Substanzen auf und hält sie auch fest. Das gehört aber
nicht zu den Dingen, die in einer Arztpraxis festgestellt werden, da die
medizinische Forschung diesem Umstand noch keine Beachtung schenkt.
Würde man jemandem, der über viele Jahre Schilddrüsenmedikamente
genommen hat, die Leber entnehmen, sie auspressen und die ganzen
Arzneistoffe dann eindampfen und in Kapseln füllen, hätte man am Ende
Hunderte Flaschen mit Schilddrüsenmedikamenten.
Wenn Sie gerade mit der Einnahme begonnen haben, wird man im Blutbild
vielleicht erst einmal gar keine Veränderungen der Hormonspiegel erkennen,
weil die Leber die Arzneistoffe so schnell absorbiert. Dann wird Ihr Arzt
wahrscheinlich die Dosis erhöhen, aber die Leber wird weiterhin so viel
davon aufnehmen, wie sie kann. Irgendwann jedoch – das ist individuell
unterschiedlich, aber sagen wir: nach zehn Jahren – wird die Masse an
Arzneistoffen der Leber zu viel, sodass sie sie nach und nach wieder ins Blut
entlässt, mitunter schubweise. Das wird im Blutbild seltsame Ausschläge
ergeben und Ihren Arzt annehmen lassen, Sie produzierten mehr
Schilddrüsenhormone – was aber nicht zutrifft. Solche Tests sind eben nur
Ratespiele, die dazu führen, dass die Ärzte bei vielen Patienten ständig das
Einnahmeschema ändern.
Wenn Ihre Schilddrüsenübersicht aus dem Labor zurückkommt und Ihr Arzt
darin gebesserte Werte vorfindet, wird er annehmen, Ihre Schilddrüse erhole
sich und arbeite besser. Tatsächlich ist lediglich die Aufnahmekapazität der
Leber erschöpft, weshalb sie nun die gebunkerten Arzneistoffe wieder ins
Blut entlässt. Mittlerweile sind diese Stoffe aber längst nicht mehr so
wirksam wie bei der Einnahme. Sie ergeben für den Körper nur noch
ungefähr fünf Prozent »Pflastereffekt«.
Und da diese Stoffe einfach wieder in den Blutstrom eingespeist und nicht
wie bei der ursprünglichen Einnahme im Verdauungstrakt aufbereitet und
assimiliert werden, kommt es möglicherweise zu einer körperlichen
Abwehrreaktion, zu einer Intoleranz gegenüber Ihrem Medikament. Das kann
mit allergischen Reaktionen verbunden sein, etwa mit Schwellungsgefühlen,
Herzrasen oder ungewohnten Schlafstörungen. In solchen Fällen muss man
oft von synthetischen zu natürlichen Arzneistoffen oder umgekehrt wechseln,
und die Überempfindlichkeit kann so stark werden, dass überhaupt keine
Schilddrüsenmedikamente mehr vertragen werden. Auch ohne dieses
»Überlaufen« kann eine längere Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten –
und das sind bei manchen Menschen zwanzig und mehr Jahre – eine bereits
durch EBV träge und gestaute Leber weiter belasten, was mit der Zeit
Gewichtszunahme und andere Symptome mit sich bringt.
Wenn Sie also schon über längere Zeit Schilddrüsenmedikamente
genommen haben, sollten Sie vielleicht einmal mit Ihrem Arzt über eine
niedrigere Dosierung sprechen, damit Ihre Leber ein wenig entgiften kann.
Das muss aber sehr vorsichtig geschehen, handeln Sie auf keinen Fall
eigenmächtig. Es kommt vor, dass jemand den harten Entzug macht und sein
Medikament einfach absetzt, doch das kann schwerwiegende Folgen haben,
etwa wenn die lähmende Müdigkeit sofort wieder einsetzt. Dann wird oft der
Schluss gezogen, man brauche das Mittel einfach und werde sein Leben lang
davon abhängig sein.
Tatsächlich geschieht hier Folgendes: Zunächst muss der Entzug selbst
berücksichtigt werden. Wenn man jahrelang ein Steroid eingenommen hat,
gerät der Körper beim abrupten Absetzen des Mittels in einen Schockzustand,
und das kann eine Menge körperliches Unbehagen mit sich bringen. Die
Ärzte wissen, dass man bei Steroiden sehr langsam ausschleichen muss, und
dieses Verfahren sollten sie auch bei Schilddrüsenmedikamenten anwenden.
Zweitens atmet die Leber beim abrupten Absetzen eines
Schilddrüsenmedikaments erleichtert auf und entlässt sofort die über Jahre
angesammelten Arzneistoffe ins Blut. Auf die plötzliche Flut von Hormonen
kann der Körper heftig reagieren und Symptome bekommen, die dann
fälschlicherweise als Beweis der Abhängigkeit von
Schilddrüsenmedikamenten gedeutet werden und nicht als das, was sie
wirklich sind: Entgiftungssymptome. Wenn man das Medikament erst bis zu
einem Jahr genommen hat, wird die Detoxifizierung wohl nicht so krass
ausfallen, je nach Dosis wird man sich vielleicht nur für einen Tag oder eine
Woche ein bisschen müde fühlen. Sollten Sie das Mittel schon länger als ein
Jahr genommen haben, wird die behutsame Dosisreduzierung sehr wichtig,
damit Sie Ihren Körper nicht überfordern. Letztlich ist die Entschlackung der
Leber sehr nützlich; sie ist danach weniger gestaut und bewahrt Sie vor
weiterer Gewichtszunahme.
Um zu ermitteln, wie lang sich das Ausschleichen hinziehen soll, muss der
Arzt die Dauer der bisherigen Einnahme berücksichtigen, das ist für
Gesundheit und Wohlbefinden des Patienten ganz wichtig. Wenn man nur
zwei bis fünf Jahre lang Schilddrüsenmedikamente genommen hat, sollte die
Dosis über einen Zeitraum von zwei Monaten schrittweise um je ein Viertel
reduziert werden. Nach fünf bis zehn Jahren soll die Ausschleichphase vier
Monate lang sein und nach zehn bis zwanzig Jahren sechs Monate. Nach
mehr als zwanzig Einnahmejahren braucht man mindestens ein Jahr zum
Ausschleichen. Neben der Einnahmedauer spielt auch die Empfindlichkeit
der Person eine erhebliche Rolle. Wenn jemand schon an nervlicher
Erschöpfung oder anderen EBV-bedingten neurologischen Symptomen
leidet, kann das seine Reaktion auf das Absetzen der Medikamente
verschlimmern. Falls Sie also eine Reduzierung Ihrer Dosis anstreben,
besprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt, wie da am besten vorzugehen ist.
Ihre Schilddrüse produziert, wenn auch eingeschränkt, nach wie vor ihre
Hormone, und zur Unterstützung liefern die Nebennieren maßgeschneiderte
Ersatzstoffe, die bei Laboruntersuchungen nicht sichtbar werden. Um beide
zu fördern, müssen Sie jetzt aktiv werden und EBV mit den in diesem Buch
beschriebenen Mitteln aus Ihrem Körper vertreiben, damit Ihre Schilddrüse
wieder gesund werden und ihr Gleichgewicht finden kann, um die richtige
Menge an Hormonen zu produzieren. Das wird Sie in der Zeit, in der die
Arzneistoffe Ihren Körper verlassen, so unterstützen, dass Sie echte Chancen
haben, sich großartig zu fühlen.
Stufen der Erkenntnis
Manchen fortschrittlichen Medizinern ist der begrenzte Wert von Labortests
für die Schilddrüse aufgefallen. Sie haben bei Patienten mit klassischen
Hypothyreose-Symptomen Laborbefunde bekommen, in denen alles normal
aussah. Diese Ärzte verordnen ihren Patienten trotzdem Schilddrüsenmittel,
und in manchen Fällen geht es den Menschen dann besser. Wenn man
endlich einmal gehört und ernst genommen wird, ist das für
Schilddrüsenkranke, wie wir wissen, ja schon ein Fortschritt.
Jedenfalls ist es weitaus besser als in den Tagen, in denen eine Frau mit
mysteriösen chronischen Symptomen zum Arzt ging und sich dort sagen
lassen musste, eigentlich sei alles in Ordnung. »Sie müssen sich mehr
bewegen«, hieß es dann etwa. Oder: »Suchen Sie sich ein Hobby, damit Sie
ein bisschen mehr Beschäftigung haben.« Solche Luftnummer-Diagnosen
können einen wirklich an seiner Selbstwahrnehmung zweifeln lassen.
Der neue Ansatz lässt auch jenen alten hinter sich, der Schmerzzustände,
Herzklopfen, Gewichtszunahme, Haarausfall, Gedächtnisschwäche und
Verwirrungszustände einfach den Wechseljahren beziehungsweise der
Menopause zuschreibt. Unzähligen Frauen gibt das ein Gefühl von
vorzeitiger Alterung und lässt sie glauben, Leiden gehörten nun einmal zu
diesem Prozess.
Wenn man bei chronischen Gesundheitsstörungen auch die Schilddrüse
berücksichtigt, ist das ein Fortschritt. Noch besser ist es, wenn der Arzt
erkennt, dass die Schilddrüse trotz fehlender Laborbefunde beteiligt sein
könnte, oder wenn er lieber in der Apotheke ein Rezept anfertigen lässt, als
einfach ein vorproduziertes Medikament zu verordnen.
Dennoch, das ist es immer noch nicht. Diese Art von Fortschritt ist bereits
Geschichte. Bei allem, was Sie sich mit diesem Buch bisher vergegenwärtigt
haben – dass EBV hinter Schilddrüsenstörungen und vielem anderem steht,
was Ihre Symptome wirklich bedeuten, was es mit Laboruntersuchungen der
Schilddrüse auf sich hat und inwiefern die medikamentöse Behandlung der
Schilddrüse ins Leere läuft, weil die wahre Ursache Ihrer Krankheit nicht
berücksichtigt wird –, handelt es sich um Dinge, die Ihrem Leben hier und
jetzt zugutekommen. Und die Erkenntnis, dass Ihre Schilddrüse der Bote und
nicht das Problem ist, das erst ist das Expertenwissen, mit dem Sie sich eine
erfreulichere Zukunft sichern können.
Das ist ein Weg voller möglicher Ablenkungen. Neue Theorien werden
auftauchen, und manchmal werden alte aufgewärmt und erneut verbreitet. Sie
werden sich fragen, ob Sie sich nicht doch an das halten sollen, was Sie im
Fernsehen über die Schilddrüse erfahren oder in den neuesten Büchern zum
Thema lesen. Hier gebe ich Ihnen einen Prüfstein an die Hand: Eine
Schilddrüsentheorie, die Sie, Ihren Körper oder die Auslöser als alleinige
Ursachen Ihrer Krankheit sieht, kann niemals zutreffend sein. Und eine
Therapie, die nicht auch das im Hintergrund agierende Virus bekämpft, wird
nichts ausrichten können.
Damit Sie für all die Fehlinformationen gerüstet sind, die Ihnen da draußen
begegnen mögen, wenden wir uns jetzt den großen Irrtümern auf dem Gebiet
der chronischen Krankheiten zu. Wenn Sie diese den medizinischen
Fortschritt behindernden groben Schnitzer kennen, werden Sie die Klarheit,
das Vertrauen und die Freiheit finden, die Ihnen endlich erlauben, gesund zu
werden.
ZWEITER TEIL |
Die großen Irrtümer bei
chronischen Krankheiten
Kapitel 9
Die Brücke zur Gesundheit
Und wie kommen Sie jetzt dahin, wo Sie sein möchten? Solange wir schon
auf diesem Planeten existieren, stellen wir uns bei allen Problemen diese
Frage – und die Antwort ist immer ein Brückenbau.
Es fing wohl damit an, dass unsere Ahnen auf natürliche Brücken stießen,
etwa einen umgestürzten Baum, der die Überquerung eines Wasserlaufs oder
einer Schlucht erleichterte. Da war die Idee geboren: Eine Unterbrechung
oder Verlegung des Wegs muss nicht bedeuten, dass man nicht weiterkommt.
Wir können selbst etwas ersinnen oder bauen, was uns und anderen das
Betreten von Neuland erlaubt.
Heute leben wir in einer Welt hochentwickelter Brückenbautechniken, die
einstigen Wunder sind alltäglich geworden. Wir benutzen sie zu Fuß oder mit
Fahrzeugen aller Art und denken uns nicht mehr viel dabei. Aber wenn wir
einmal innehalten, ist der Bau einer Brücke doch eigentlich ein grandioses
Unterfangen – die ganze Planung, die Statik, die Konstruktion und
schließlich die Ausführung. Man muss die Naturgesetze hier wirklich
beherrschen, um eine Brücke zu erstellen, die Hunderten, Tausenden, wenn
nicht Millionen Menschen sichere Wege ermöglicht.
Brückenbau bedeutet, dass alles stimmen muss, da gibt es keinen Spielraum
für Irrtümer und Fehler, es geht ja um das Leben der Menschen. Wenn
jemand großartige Ideen zu neuen Brückenbautechniken oder der
Verbesserung bestehender hat, müssen sie genau geprüft werden. Man
braucht Modelle, und diese Modelle werden dann weiterentwickelt. Jede
Linie, jeder Winkel muss exakt stimmen, alle Berechnungen werden wieder
und wieder überprüft, die Materialeigenschaften müssen genau bekannt sein.
Allen Elementen muss Rechnung getragen werden, und die Fundamente sind
präzise auf den Untergrund abzustimmen.
Auf dem Gebiet der Behandlung chronischer Krankheiten geht es um den
Brückenschlag zwischen der beklagenswerten Verfassung Betroffener und
dem gelobten Land strahlender Gesundheit – und hier sind keine
Berechnungen wie beim physischen Brückenbau möglich. Eine chronische
Krankheit lässt sich nicht vermessen. Sie hat kein Gewicht, keine
Ausdehnung. Man kann hier nicht alle Parameter in einen Großrechner
eingeben, wie es die Ingenieure machen, um dann grafisch dargestellt zu
bekommen, wie ein bestimmter Heilungsweg aussehen könnte. Für
medizinische Forschungen über wirklich fortschrittliche Diagnostik und
Therapie werden einfach noch keine Mittel bereitgestellt, die Ärzte müssen
sich selbst Schritt für Schritt herantasten. Immer sind sie zumindest teilweise
gezwungen, sich etablierter medizinischer Verfahren beziehungsweise der
Ergebnisse der bezuschussten Medizinforschung zu bedienen und das
anzuwenden, was diese Forschungsergebnisse an brauchbar Erscheinendem
hergeben.
Bei chronischen Erkrankungen wie Schilddrüsenstörungen sind die Ärzte
auf Theorien angewiesen, die in diesem Buch bereits angesprochen wurden –
die Autoimmuntheorie, die genetische Theorie, die Stoffwechseltheorie. Es
mag seltsam anmuten, wenn ich hier von Theorien spreche, schließlich gelten
sie in der heutigen Medizin als ausgemachte Tatsachen. Aber bei näherer
Betrachtung kann einem kaum entgehen, dass sie auf vielen Unbekannten
beruhen. Es sind Theorien, die beim Brückenbau rigoros hinterfragt werden
müssen, bevor man sie anwendet. Und bei dieser Überprüfung würden sie
einem unter den Händen zerfallen, sie bekämen Risse, die Schwachpunkte
wären nicht mehr zu übersehen. Da würde den Experten aufgehen, dass man
den Leuten die Theorie der Hashimoto-Thyreoiditis – das Immunsystem fiele
über die Schilddrüse her – nicht als Erklärung ihrer Leiden anbieten kann,
denn davon haben sie nicht wirklich etwas. Zu hören, dass der eigene Körper
sich selbst angreift, bringt einen nicht weiter. Warum nicht, wissen wir
längst: weil es nicht stimmt.
Da müssten die Experten dann auch einsehen, dass man Risse nicht einfach
mit solchen unsicheren Konstrukten überkleben kann. Die Risse wandern
dann weiter und werden tiefer, bis die Brücke schließlich einstürzt.
Das Gebiet der chronischen Krankheiten hat eine bemerkenswerte
Besonderheit: Dem Ausdruck »Experte« wird hier eine sonst unübliche
Bedeutung zuteil. Auf vielen anderen Gebieten, auch in anderen Bereichen
der Medizin wie etwa der Chirurgie, bezeichnet man als Experten jemanden,
der die Gründe und Ursachen eines Problems wirklich kennt. Ein Chirurg
weiß, wie das Skalpell zu führen ist oder wie er eine undichte Klappe wieder
hinbekommt. Ein Experte auf juristischem Gebiet kennt die Schlupflöcher im
Gesetz, die beispielsweise Steuerflucht ermöglichen, und kann daran
mitwirken, sie zu »stopfen«. Ein Sachverständiger beim Brückenbau weiß,
wie man den Einsturz einer Brücke dokumentiert und aufarbeitet, bis der
Fehler erkennbar wird und die so gewonnene Erkenntnis bei allen weiteren
Brückenkonstruktionen anwendbar wird.
Aber wenn jemand als Experte auf dem Gebiet der Schilddrüsenkrankheiten
oder anderer chronischer Erkrankungen gilt, verpflichtet ihn das nicht, den
Ursachen der Beschwerden und Symptome auf den Grund zu gehen. Diese
Leute handeln in bester Absicht, gehen dabei aber von recycelten Ideen über
die Gründe scheinbarer Verbesserungen bei manchen Patienten aus und
halten sich an Theorien, die es auf irgendwelchen Wegen zum Status der
medizinischen Lehrmeinung gebracht haben.
Deshalb müssen Sie jetzt Ihr eigener Schilddrüsenexperte werden. Sie haben
auch schon ein gutes Stück des Wegs bewältigt: Sie kennen das
Schilddrüsenvirus und haben erfahren, wie es vorgeht. Sie wissen um die
eigentliche Leistung Ihrer Schilddrüse, kennen die wahren Gründe Ihrer der
Schilddrüse zugeschobenen Symptome und haben einen kleinen Rundgang
durch die Welt der Schilddrüsenuntersuchungen und ihrer medikamentösen
Behandlung gemacht. Jetzt wollen wir uns einige der großen Irrtümer und
Fehleinschätzungen auf dem Gebiet der chronischen Krankheiten ansehen.
Die zu vermeiden muss ein Hauptanliegen sein, wenn der Bau einer
tragfähigen Brücke zur Gesundheit gelingen soll.

Kleine und große Fehler


Fehler kommen vor, wir alle machen sie. Manchmal merken wir es nicht
einmal; wir folgen falschen Informationen anderer, auf die wir uns verlassen
haben. Eigentlich ist niemand schuld, aber der Schlamassel kann trotzdem
gewaltig sein.
Alltägliche Fehler, auch erhebliche, die sich auf andere auswirken, sind
immer noch ganz normale Fehler, wie sie nun mal zum Menschenleben
gehören. Sie mögen im Augenblick wehtun, aber wir können etwas aus ihnen
lernen und unseren Weg dann klüger fortsetzen.
Ein schwerer Fehler anderer unterscheidet sich von solchen alltäglichen
Patzern dadurch, dass Sie dafür kräftig zahlen müssen, obwohl Sie ihn nicht
selbst begangen haben. Es muss kein Fehler sein, den man einer ganz
bestimmten Person anlasten kann, doch das macht ihn für Sie nicht weniger
unangenehm oder gefährlich – zumal, wenn er gar nicht erst als Fehler
erkannt und anerkannt wird.
Was also, wenn Sie hereingelegt oder für dumm verkauft werden? Was,
wenn Ihr ganzes Leben von einem »Running Joke«, einem Dauerwitz,
begleitet wird und niemand Sie je darüber aufklärt? Und was erst, wenn mit
diesem schlechten Scherz bereits Ihre Eltern traktiert worden sind und davor
Ihre Großeltern, Urgroßeltern und Ururgroßeltern? Das wäre überhaupt nicht
witzig. Können Sie sich vorstellen, dass solch ein übler Scherz jetzt noch mit
Ihnen und Ihren Kindern und Enkeln getrieben wird? Da hört der Spaß aber
auf, das wäre undenkbar, ein wirklich schwerer Fehler.
In der heutigen Gesellschaft heißt es, wir hätten stets die Wahl und immer
stünden uns mehrere Wege offen – unter allen Umständen könnten wir selbst
bestimmen, welche Richtung wir einschlagen. Nun, diese Wahlfreiheit wird
Ihnen genommen, wenn man sich einen derben Scherz mit Ihnen erlaubt,
über den Sie nie aufgeklärt werden. Sie sind dann Opfer einer groben
kollektiven Irreführung, die Sie immer wieder unbemerkt ausbremst,
inzwischen auch Ihre Kinder. Die Irreführung nimmt Ihnen die Möglichkeit
und damit das Recht, etwas Besseres für sich zu finden, einfach weil Sie
keine Ahnung haben, was da überhaupt gespielt wird.
Es hat große Fehler wie etwa die Verweigerung des Frauenwahlrechts
gegeben, die jedoch allen bekannt und keine heimlichen Spielchen waren.
Solche Fehler lassen sich überwinden, wie wir wissen. Die wirklich großen
Fehler dagegen sind oft selbst mit offenen Augen nicht zu sehen, und man
weiß einfach nicht, was einem da entgeht. Es sei denn, Sie finden die
Wahrheit trotzdem heraus.

Chronische Krankheiten – die größten


Fehleinschätzungen
Chronische Krankheiten greifen in nie gekanntem Ausmaß um sich, und es
steht viel auf dem Spiel, sehr viel. Millionen Menschen führen ein Leben mit
starken Einschränkungen, und es wird ihnen – heimlich, unbemerkt – ein
Grundrecht vorenthalten: das Recht auf Gesundheit. Wir erfahren nichts über
die Irrtümer, die so vielen Menschen ein Leben aus dem Vollen verwehren,
sie sind einfach nicht bekannt; und so steht auch niemand auf, um sich zu
wehren. Sie sind so tief in dieser Gesellschaft verankert, dass sie uns
selbstverständlich erscheinen. Wir glauben an sie, wir bauen auf sie, wie wir
einfach die Brückenrampe hinauffahren und davon ausgehen, dass man die
Überführung bedenkenlos nutzen kann. Wenn keine gestreiften Leitkegel
oder Umleitungsschilder etwas anderes sagen, nehmen wir schlichtweg an,
dass die Bauämter schon alles in Ordnung halten und wir einfach den vielen
anderen hinterher über die Brücke fahren können.
Aber die medizinischen Theorien, Trends und Fehleinschätzungen, die sich
zu den in diesem Teil besprochenen großen Irrtümern verbinden, sind
tatsächlich einfach das: Irrtümer. Manche stehen uns seit Generationen im
Weg und werden weitere Generationen behindern, wenn wir sie nicht
aufklären und damit beenden. Andere entstanden aus echtem Bemühen um
das Wohl der Menschen oder als der Versuch, die Kollegen mit
hochfliegenden Ideen zu beeindrucken, und dann verselbstständigten sie sich
wie entgleiste Scherze oder führerlose Züge. Alle sind jetzt in einem dieser
Züge unterwegs, und sie fahren so schnell, dass die schiere Geschwindigkeit
uns in Sicherheit wiegt: Es wird schon richtig sein. Niemand merkt, dass die
Verantwortlichen längst die Kontrolle verloren haben und die Züge führerlos
dahinbrettern.
Manche dieser Irrtümer – etwa der Glaube, dass Sie Ihre Krankheit selbst
erzeugen – sind noch so neu, dass man die Notbremse ziehen und zumindest
diesen Zug anhalten kann. Andere entwickeln eine solche Wucht, dass man
nur noch abspringen kann, um sich zu retten, bevor das Ganze entgleist.
Wenn Sie die Wahrheit über die großen Irrtümer einmal kennen, verfügen Sie
auch über die Sicherheitsmechanismen, mit denen Sie sich und Ihre Lieben
schützen können – und um sich die Freiheit zurückzuerobern, deren Verlust
Sie nicht einmal bemerkt haben.
Die neun großen Irrtümer auf dem Gebiet der chronischen Krankheiten, die
wir uns in diesem Teil einen nach dem anderen ansehen werden, sind:

Die Autoimmun-Konfusion
Rätselraten um unerklärliche Krankheiten
Namen statt Lösungen
Entzündungen als Ursache
Stoffwechselmärchen
Gene als Sündenbock
Die Gnadenlosen Vier übersehen
Die Einbildungs-Einbildung
Krankheit ist selbstgemacht
Es handelt sich um Irrtümer und Fehleinschätzungen, die viel Leid
verursachen, uns Wahlfreiheit und Rechte rauben und mit dem Gefühl stehen
lassen, wir seien selbst schuld. Es sind Fehler, zu denen sich niemand
bekennen mag. Hier kann man keinen Geschäftsführer rufen, um die Sache
überprüfen zu lassen. Wenn man Ihnen einen dieser großen Irrtümer
angedeihen lässt, wird später niemand sagen, man bedaure es, an der falschen
Stelle nach einer Lösung für Sie gesucht zu haben. Und schließlich gibt es
auch kein Rückgaberecht gegen vollen Kostenausgleich.
Haben Sie je mit anderen über die Geschichte Ihrer Schilddrüsenstörungen
zu reden versucht und dann erlebt, wie dieser sonderbar skeptische Blick in
die Augen Ihrer Gesprächspartner kommt? Da haben Sie den sichtbaren
Niederschlag der großen Irrtümer vor sich, denn in diesen Leuten, mögen sie
noch so mitfühlend und Ihnen wohlgesinnt sein, geht ungefähr dies vor:
»Wieso geht es ihm/ihr nicht besser, wo es doch so viele
Behandlungsmöglichkeiten gibt?« Fragen Sie sich dann im nächsten
Gedanken, ob vielleicht mit diesem breiten Angebot etwas nicht stimmt?
Nein, Sie denken, dass es wohl irgendwie an Ihnen selbst liegen muss. Das
kann sich dann sogar in Ihr eigenes Denken einschleichen und von sehr
destruktiver Wirkung sein.
Irgendwo tief innen wissen Sie, dass Sie nichts falsch machen und dass die
Lösungen, die man Ihnen angeboten hat, keine Lösungen waren. Sie haben
etliche der großen Irrtümer oder alle abgearbeitet; und hätte es dort Lösungen
gegeben, wären Sie nicht immer noch auf der Suche nach einem Weg zur
Gesundheit.
Schuldzuweisungen helfen aber, was die großen Irrtümer angeht, nicht
weiter. Wie gesagt, wir machen alle Fehler, und wir sind alle schon
unwissentlich den Fehleinschätzungen anderer gefolgt. Fortschritt liegt nicht
darin, dass man keine Fehler macht. Fortschritt liegt in der entschlossenen
Kurskorrektur, sobald sich herausstellt, dass die eingeschlagene Richtung
nicht stimmt.
Für eine Kurskorrektur müssen wir aber wissen, was nicht stimmt und wo
das anfing. Wir müssen auf die Karte deuten und sagen können: »Hier, so
weit sind wir vom angepeilten Ziel entfernt. Und hier an dieser und dieser
Stelle haben wir die Richtungsschilder falsch verstanden.« Nur so können wir
schließlich den richtigen Weg finden.
Die großen Irrtümer verdanken sich vor allem dem Wegsehen in der
Medizin, und das Wegsehen verhindert wie überall den Fortschritt. Man
wiegt sich in der Illusion, dass alles richtig funktioniert, und in Wirklichkeit
geht alles in die Binsen, zumindest für die Kranken. Menschen, die mit der
Realität einer chronischen Erkrankung leben, fühlen sich wie gebrauchte
Servietten, die man zerknüllt und wegwirft. Es ist sicher nicht angenehm,
dieser Realität ins Auge zu schauen, doch das darf uns nicht hindern. Lieber
die unbequeme Wahrheit ertragen, als noch einmal fünfzig Jahre die gleichen
Fehler zu machen – und dazu muss es kommen, wenn die Wahrheit nicht
offenbar wird.
Denken Sie einmal an die Jahre des sauren Regens und des Waldsterbens
zurück, an die immensen Schäden, die da sichtbar wurden, an die lebhafte
öffentliche Diskussion und schließlich an die gewaltigen Anstrengungen, die
Umweltschützer und dann auch die Regierungen unternahmen, um die
säurebildenden Schadstoffe der Luft zu reduzieren. Die Bemühungen
genügen längst noch nicht, haben aber zu unübersehbaren Erfolgen geführt.
Wir können das als eine Art Muster für die mögliche weitere Entwicklung
der großen Irrtümer nehmen. Wie das Waldsterben durch gemeinsame
Anstrengungen deutlich verlangsamt werden konnte, so könnte es auch in der
Medizin zu einem Umdenken bei der Beurteilung chronischer Krankheiten
kommen, wenn sich nur genügend Menschen auf diesem Gebiet engagieren.
Aber Kurskorrekturen nach schweren Fehleinschätzungen verlangen ständige
Wachsamkeit. Wir können uns durch Anzeichen einer Verbesserung nicht in
Sicherheit wiegen lassen. Nach wie vor muss es Menschen geben, die die
Umwelt im Auge behalten und für die Wahrheit eintreten, damit die
Gesundheit der Wälder im öffentlichen Bewusstsein bleibt, und genauso
können wir einer den anderen im Auge behalten und damit sicherstellen, dass
der Fortschritt auch wirklich nach vorn schreitet.

Wenn Wissenschaft rückständig wird


Eines Tages werden wir auf die Gegenwart, in der wir jetzt leben, als
Geschichte zurückblicken. Wissenschaftliche Forschung entwickelt sich und
erlaubt uns mit der Zeit ein immer tieferes und umfassenderes Begreifen
dieser Welt: Neue Experimente erfassen mehr als die alten, klare
Erkenntnisse treten an die Stelle fehlgeleiteter Hypothesen, »Fortschritte«,
die sich als Rückschritte erweisen, werden korrigiert. Was wir heute als die
Speerspitze des rationalen Denkens sehen, wird eines Tages überholt sein,
wenn neu entdeckte Fakten nicht mehr dazu passen. So müssen wir auch die
medizinischen Theorien unserer Zeit betrachten. Manche werden sich
bewähren und gültig bleiben, andere nicht.
Denken wir etwa an die Zeit, in der die Entfernung der Rachenmandeln
immer beliebter und schließlich Normalität wurde. Immer mehr Kinder
bekamen Mandelentzündungen, und es dauerte nicht lange, bis es
medizinische Lehrmeinung war, dass entzündete Mandeln zu entfernen seien.
Dieses Denken war so vorherrschend, dass niemand auf die Idee kam, es
könne sinnvoller sein, erst einmal nach den Ursachen von
Mandelentzündungen zu forschen. Viel spannender fand man die
Verfeinerung des medizinischen Verfahrens zur Entfernung der Mandeln,
und das Rätsel der um sich greifenden Tonsillitis ging einfach unter. Als die
Entfernung der Mandeln einmal zum Standardverfahren geworden war,
sprach man auch im Medizinstudium nicht mehr davon, dem Problem auf den
Grund zu gehen – man ging schlichtweg davon aus, dass alles Wissenswerte
zum Thema bereits bekannt sei. Man nimmt die Mandeln raus, und das
Problem ist beseitigt, so der schlichte Gedankengang. Niemand sah einen
Anlass, sich weiter damit zu beschäftigen.
Heute wissen wir, wie passgenau sich die Mandeln ins ganze Immunsystem
einfügen und wie wenig sinnvoll es ist, sie bei einer Entzündung gleich zu
entfernen. Dadurch sind jetzt Antibiotika zum Mittel der Wahl geworden,
was jedoch ebenfalls sehr problematisch ist, denn Bakterien können eine
Mandelentzündung zwar als Kofaktoren verschlimmern, aber sie sind nicht
ihre eigentlich Ursache, die ist nämlich EBV. Die ganze Zeit schon war das
in der Jugend durchgemachte Pfeiffer’sche Drüsenfieber der wahre
Hintergrund der häufiger werdenden Mandelentzündungen. Bei Kindern ist
EBV ganz schwer nachzuweisen, weil es im Blutbild oft keine deutlichen
Anzeichen hinterlässt. Aber die lymphatische Umgebung der Mandeln kann
sich beim Kampf gegen das Virus entzünden, und diese Entzündung greift
auf die Mandeln über. Wir haben hier einen weiteren Fall von verkappter
Mononukleose – und von historischem Versagen der medizinischen
Forschung.
Oder nehmen wir die inzwischen Jahrzehnte zurückliegende Diskussion um
die Nachteile des Stillens und die Vorteile der neu auf den Markt drängenden
»wissenschaftlich fundierten« Babynahrung. Da wurde den Frauen gesagt, sie
sollten das Stillen unterlassen, weil die Wissenschaft etwas Besseres
gefunden hätte. (Das war übrigens die Zeit, in der Autos noch keine
Nackenstützen zur Vermeidung von Schleudertraumen hatten und es
Sicherheitsgurte, falls überhaupt, nur als Beckengurte gab. Dennoch nannten
sich jene Autos fortschrittlich.) Sehr viele Frauen folgten diesen Ratschlägen,
und Babynahrung wurde geradezu vergöttert – bis sich Jahre später
herausstellte, dass Muttermilch von weit überlegenem gesundheitlichem Wert
ist. Von da an änderte sich die Szene, immer mehr Menschen erkannten, dass
man dem Körper doch lieber trauen sollte und die Wissenschaft eigentlich
hinterherhinkt. Leider beschränkt sich diese Erkenntnis bisher auf dieses eine
Gebiet.
Sie können sich also vorstellen, wie wir eines Tages von einer ganz anderen
Warte aus auf den heutigen medizinischen Umgang mit
Schilddrüsenstörungen und anderen chronischen Krankheiten zurückblicken
und ihn als geradezu mittelalterlich erkennen werden. Die aktuelle
Schulmedizin kennt drei Hauptformen der Behandlung chronischer
Störungen: Steroide (auch Hormone und Immunsuppressiva), Antibiotika und
chirurgische Verfahren. Vielleicht haben Sie alle drei schon an sich erfahren.
Und wenn ein Ansatz versagte oder sogar alle drei, hat man Ihnen vermutlich
zu verstehen gegeben, dass Sie selbst das Problem sind. Das wird sich eines
Tages ändern. Medizinische Theorie und Praxis werden sich entwickeln.
In Wahrheit sind Sie nämlich keineswegs das Problem, Sie haben nichts
falsch gemacht. Was Sie im Folgenden über die großen Irrtümer lesen, wird
Ihnen klar machen, was die ganze Zeit schon im Argen lag – welche
Denkweise immer schon falsch war und wie man an den Stolperfallen
vorbeikommt. Sie werden auch erkennen, dass Sie sich selbst wieder trauen
können, um mit diesem Vertrauen dahin zu kommen, wo Sie gesundheitlich
sein möchten.
Kapitel 10
Erster großer Irrtum: Die
Autoimmun-Konfusion
Schon im Ansatz ist die Autoimmuntheorie falsch, ja selbst das Wort
»autoimmun« repräsentiert einen gewaltigen Irrtum. Der erste Teil des Worts,
»auto-«, bedeutet »selbst-«, und so besagt das ganze Wort, dass Ihr
Immunsystem auf Sie selbst losgeht! Damit haben Sie auch von Anfang an
den Schwarzen Peter: Das Problem liegt in Ihrem eigenen Körper, also bei
Ihnen. Das Wort ist derart verkehrt, dass wir nicht einmal über
Autoimmunkrankheiten sprechen können, ohne dieses Missverständnis
fortzusetzen. Ein Wort wie »virenimmun« wäre da geeigneter, schließlich hat
es Ihr Immunsystem auf Eindringlinge abgesehen. Und nicht nur die
Schulmedizin ist auf das Konzept fixiert, sondern mittlerweile auch
alternative und integrative Kreise.
Wie ist die Autoimmuntheorie überhaupt entstanden? In den
Fünfzigerjahren herrschte heftiger Unmut in der Medizin, weil so viele
Menschen an Krankheiten wie Hashimoto-Thyreoiditis, Basedow, Lupus,
rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn, Zöliakie, Colitis ulcerosa und
multipler Sklerose litten und teils mit Behinderungen leben mussten – und
niemand eine Erklärung dafür hatte. Bei genauer Betrachtung des Blutbilds
mancher Patienten stieß man auf Antikörper. Jetzt überschlugen sich die
Mutmaßungen, und schnell war die Theorie formuliert, mit der die etablierte
Medizin wirklich fein heraus war: »Es muss wohl so sein, dass der Körper
konfus wird und sich selbst attackiert.« Das verbreitete sich in Windeseile um
den Globus und fand so viel Anklang, dass praktisch niemand mehr nach der
Stichhaltigkeit des Ansatzes fragte oder Alternativen suchte.
Die Bemühungen um Aufklärung solcher Autoimmun-Phänomene waren
natürlich im Ansatz der redlich gemeinte Versuch, den Menschen Antworten
zu geben – nur war leider keine übergeordnete Instanz da, die hätte sagen
können: »Lasst uns die Sache lieber noch mal überprüfen.« Dann hätte am
Schluss diese Aussage stehen können: »Es hat sich gezeigt, dass wir die
Ursachen an der falschen Stelle gesucht haben.« Da das unterblieb, wurde die
Lehre vom sich selbst attackierenden Körper Allgemeingut und medizinische
Lehrmeinung.
Inzwischen ist die Autoimmuntheorie ein gigantischer Tsunami geworden,
ein Schneesturm, in dem niemand mehr klarsieht oder gar die Wahrheit
erkennt, wie gesagt ein führerlos dahinrasender Zug, außer Kontrolle,
unaufhaltsam.
Höchste Zeit, einmal einen distanzierten Blick auf die Angelegenheit zu
werfen und sie neu zu bewerten. Wir müssen uns zusammentun und laut die
Wahrheit aussprechen: Die Autoimmuntheorie, dass der Körper sich selbst
angreift, ist unrichtig. Der Körper greift niemals sich selbst an, sondern nur
echte Fremdkörper und Pathogene. Es ist nur einfach so, dass es die
Instrumente zum Aufspüren der Pathogene noch nicht gibt. Solange diese
Wahrheit nicht gehört wird, macht die Erforschung von
Autoimmunerkrankungen keine echten Fortschritte. Die Konfusion wird
bleiben, wie sie ist, und die Leidtragenden werden weiterhin die Betroffenen
sein, die sich mit all den ihr Leben einschränkenden Symptomen
herumschlagen müssen. Die Leugnung des Autoimmun-Irrtums wird
gravierende Folgen haben. Das ist jetzt schon so, und es wird auch so
bleiben.
Nach gängiger Auffassung läuft der Autoimmunprozess so ab: Ihr Körper
setzt sich gegen irgendeinen Auslöser – etwa pathogene Keime oder auch
Gluten – zur Wehr, kommt dabei jedoch durcheinander und kann schließlich
nicht mehr zwischen Fremdkörpern und seinem eigenen Gewebe
unterscheiden und bekämpft beide. Aber so wirken Auslöser nicht, wie wir in
Kapitel 2 gesehen haben. Die Antikörperreaktion besteht darin, dass die
Antikörper gegen die Viren vorgehen, nicht gegen den eigenen Organismus.
Ihr Körper steht bedingungslos auf Ihrer Seite, vergessen Sie das nie.
Dann gilt es ja auch zu bedenken, dass die Schilddrüse trotz all der
erstaunlichen Fortschritte der wissenschaftlichen Forschung nach wie vor
eine weitgehend unbekannte Größe ist. Wie gesagt wissen wir heute nicht
wirklich so viel mehr über sie als vor hundert Jahren, und auch das dürfte zur
leichtfertigen Anwendung der Autoimmuntheorie bei
Schilddrüsenerkrankungen beigetragen haben. Wenn der Zustand eines
Organs schwer einzuschätzen ist, greift man dankbar nach allem, was wie
eine Erklärung aussieht, in diesem Fall nach dem Begriff »autoimmun«. In
Wirklichkeit sagt man aber: »Wir wissen nicht, was Ihnen fehlt, und so muss
es wohl irgendwie von innen kommen.«
Natürlich kann man die Schuld auch nicht einfach den Ärzten zuschieben.
Ärzte und andere im Gesundheitsbereich Tätige sind Helden, denen es
wirklich darum geht, uns zu helfen. Sie verfügen nur einfach noch nicht über
die besten diagnostischen Instrumente und den gedanklichen Rahmen, die
ihnen erlauben würden zu erkennen, was mit ihren an Hashimoto, Basedow
und anderen Krankheiten leidenden Patienten wirklich los ist. Die
medizinische Forschung muss keineswegs für immer bei ihrem falschen
Verständnis der Autoimmunkrankheiten bleiben. Hier sind durchaus
Fortschritte möglich, und man kann sich ja auch die in diesem Buch
besprochenen Geheimnisse erschließen – wenn die Bereitschaft entsteht, die
falsche Autoimmuntheorie zu entsorgen und von einer anderen Basis aus neu
anzusetzen. Ist der wahre Grund der Autoimmunprozesse einmal erkannt,
kann es bei der Erforschung und Behandlung von Schilddrüsenstörungen und
anderen chronischen Krankheiten echte Fortschritte geben.
Auch in der Medizin wird man dann erkennen, dass sich der Körper nicht
selbst attackiert, sondern nur auf die Ausschaltung von Pathogenen fixiert ist.
Antikörper zeigen an, dass ein Virus oder ein anderes Antigen im Körper
präsent ist und das Immunsystem mit aller Kraft dagegen angeht. Wenn
Pathogene in Zellen eindringen, entstehen Entzündungen, und Ihr Körper ist
nur auf die Bekämpfung des Pathogens aus. Die Wissenschaft wird eines
Tages erkennen und berücksichtigen, dass sich ein Virus, welches eine
chronische Krankheit auslöst, oft auch tief in den Organen des Kranken
eingenistet hat und in herkömmlichen Blutanalysen einfach nicht mehr zu
erkennen ist – weshalb man in solchen Fällen von einer körperlichen
Fehlfunktion auszugehen geneigt ist. Es bleibt zu hoffen, dass das bald
geschieht, aber wahrscheinlich wird es noch eine ganze Weile dauern, bis es
Untersuchungsmethoden gibt, die das Virus in seinen Verstecken aufspüren.
Es ist ja nicht zu bestreiten, dass die Medizin auf vielen Gebieten große
Fortschritte gemacht hat, denken wir an Organtransplantationen,
Mikrochirurgie und dergleichen. Es sind Gebiete, auf denen es keine
grundsätzlichen Streitpunkte gibt, auf denen sich niemand der Wahrheit
verweigert, auf denen klare Diagnosen vorliegen und die nächsten Schritte
immer vorgezeichnet sind. Wenn Sie, um einen Vergleich zu ziehen, Ihren
Wagen in die Werkstatt geben, kann der Mechaniker aufgrund seiner
Sachkenntnis oder auf eine Computerdiagnose hin erkennen, wo etwas nicht
in Ordnung ist. Sind die Bremsbeläge abgenutzt, kann man sie ersetzen. Ist
der Anlasser locker, kann man die Muttern anziehen. Ist das Problem jedoch
nicht so einfach zu erkennen, muss sich eine ausführliche Fehlersuche
anschließen, und das wird unter Umständen ein Ratespiel, das sich länger
hinziehen kann. Wenn Ihr Mechaniker es nicht darauf anlegt, der Sache ganz
auf den Grund zu gehen, entgeht ihm vielleicht die eigentliche Ursache der
Störung, und Sie sitzen dann wieder in Ihrem Wagen und hören immer noch
diese seltsamen Geräusche.
Hat die Diagnose »Autoimmunkrankheit« Ihnen schon mal das Gefühl
gegeben, durch die Maschen der Medizin gefallen zu sein? Sind Sie von
Spezialist zu Spezialist gezogen, haben jede alternative Therapie ausprobiert
und mussten sich dann auch noch als Versager fühlen, weil Sie auf die
Fehlersuche Ihrer Therapeuten hin keinerlei Verbesserung bemerkten? Und
hatten Sie irgendwann das Gefühl, dass man Sie einfach abschreibt? Wenn es
so ist, sind Sie nicht allein.
So vielen Hashimoto- und Basedow-Patienten wird erzählt, ihr
Immunsystem produziere aus unerfindlichen Gründen Antikörper, die auf die
Schilddrüse losgehen, als wäre sie etwas Körperfremdes. Diese Hypothese
wird sich nicht endlos halten, sie beschreibt die tatsächlichen Verhältnisse
einfach nicht angemessen.
Wenn ich zum Arzt gehe, weil ich mich mies fühle – lähmende Müdigkeit,
geschwollener Hals, Temperaturempfindlichkeit –, und er sagt mir dann,
mein Körper ticke nicht mehr richtig und halte körpereigene Zellen für
fremde, wäre ich außer mir und würde mich ratlos fragen, was ich wohl
falsch gemacht habe, dass mein Körper derart außer Rand und Band gerät.
Ich würde mir schadhaft, kaputt, gestört, unzulänglich vorkommen. Um es
noch einmal zu sagen: »Autoimmun« ist einer der größten Irrtümer aller
Zeiten. Hier wird die »Schuldlast« völlig falsch verteilt, sodass die Menschen
das Gefühl haben, von ihrem Körper verraten zu werden. Und wenn sie das
Vertrauen in ihren Körper einmal verloren haben, glauben sie auch nicht
mehr, dass sie wieder gesund werden können.
Jetzt stellen Sie sich vor, Sie gingen mit den genannten Symptomen zum
Arzt und der würde sagen: »Ihr Körper führt einen wirklich grandiosen
Kampf gegen ein Virus, das sich seit Jahren unerkannt in ihm hält und jetzt
ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. Ihre Halsentzündung lässt
erkennen, dass Ihr Körper Viren abzuwehren versucht, die Ihre Schilddrüse
angreifen. Ihre Müdigkeit und die Neigung zum Frösteln kommen von den
viralen Neurotoxinen, die die Nerven schädigen. Ich weiß, dass solche
Symptome einem das Leben bitter machen können, aber sehen Sie es als ein
gutes Zeichen, dass Ihr Körper für Sie kämpft. Er arbeitet immer für uns, er
möchte uns beschützen, er liebt uns ohne Wenn und Aber.
Da es sich um ein virales Problem handelt, wollen wir es mit natürlichen
Mitteln angehen, die das Virus abtöten. Wir werden Ihnen eine antivirale
Ernährung aus natürlichen Nahrungsmitteln, Kräutern und
Nahrungsergänzungen zusammenstellen, die sowohl Krankheitskeime
beseitigt als auch Ihre Nerven und die Schilddrüse ernährt. Und solange Sie
wirklich starke Schmerzen haben, können wir zur Überbrückung immer
vorübergehend Immunsuppressiva oder Steroide einsetzen, bis es Ihnen
wirklich bessergeht.«
Würden Sie da nicht aufatmen, würden Sie Ihre Krankheit und die
Heilungsaussichten nicht ganz anders sehen? Und obendrein wäre es auch
noch die Wahrheit und würde den Weg aus der Autoimmun-Konfusion
weisen.
Kapitel 11
Zweiter großer Irrtum: Rätselraten
um unerklärliche Krankheiten
Beim Rätselraten um unerklärliche Krankheiten handelt es sich um einen so
schweren und folgenreichen Irrtum, dass ich ihm ein ganzes Buch gewidmet
habe, Mediale Medizin. Hier eine kurze Zusammenfassung: Chronische
Krankheiten sind in der heutigen Medizin immer noch größtenteils ein Rätsel.
Lassen Sie sich nicht einreden, mit dem Begriff »rätselhafte« oder
»mysteriöse Krankheit« seien ganz seltene Fälle angesprochen, etwa der in
dem amerikanischen Städtchen Lyme, in dem ein paar Kinder plötzlich an
unerklärlichen Hauterscheinungen und Fieber erkrankten – was dann zur
Entdeckung der Borreliose führte.
Eine rätselhafte Krankheit zeichnet sich dadurch aus, dass sie alle ratlos
macht, egal, ob sie einen Namen hat oder nicht. Hypothyreose,
Hyperthyreose, Hashimoto, Basedow, Knoten, Zysten und Tumoren der
Schilddrüse – sie alle sind der modernen Medizin genauso obskur wie eine
unerklärliche Lähmung, die keinen Namen hat. Wenn Sie mit Ihren
Beschwerden nicht in eine Praxis gehen können, um anschließend mit
nachvollziehbaren Erklärungen und einem funktionierenden (das heißt nicht
bloß Symptome beschwichtigenden) Heilungsplan den Heimweg anzutreten,
handelt es sich bei Ihrer Krankheit um ein medizinisches Rätsel.
Es gibt mindestens fünftausend Gesundheitsstörungen, die der heutigen
Medizin nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln sind. Wenn wir so tun, als
wüssten die Fachleute wirklich über Migräne, Depression, Borreliose,
rheumatoide Arthritis, chronische Erschöpfung, Candida, Hitzewallungen,
Herzklopfen, Diabetes und so viele andere Gesundheitsprobleme Bescheid,
ist das ungefähr so, als würden wir den Eisberg, auf den die »Titanic« zuhält,
einfach ignorieren. Das gilt für alle großen Fehler und Irrtümer: So zu tun, als
gäbe es sie nicht, macht sie nicht weniger gefährlich.
Dass so viele Menschen krank sind und keine Aussicht auf eine wirksame
Kur besteht, ist nicht Schuld der Ärzte. Ich sehe Ärzte als sehr kluge, sehr
aufrichtige Menschen – wie hätten sie sonst diesen Beruf ergreifen können?
Sie haben es nur leider mit einem festgefahrenen und nicht mehr
funktionstüchtigen System zu tun, das sich mit der Wahrheit schwertut, das
manche Dinge einfach nicht sehen will, das aus Sorge um seine
Glaubwürdigkeit oft nicht zugeben mag, dass es eben doch nicht alles weiß.
Es ist wirklich unsinnig und verfehlt, so zu tun, als wären chronische
Zustände wie Autoimmunerkrankungen etwas anderes als ungelöste Rätsel.
Es hält Patienten davon ab, auf Antworten zu bestehen. Es hält
Wissenschaftler davon ab, mit Nachdruck Mittel für vertiefende Forschungen
zu fordern. Und es verhindert bei den Ärzten die nötige Aufgeschlossenheit
für neue Erkenntnisse, die sie brauchen würden, um mehr Menschen helfen
zu können.
All das würde sich ändern, wenn man sich eingestehen könnte, dass
Gesundheit und Krankheit nach wie vor zu einem erheblichen Teil
wissenschaftliche Rätsel sind. Mit diesem Bewusstsein nämlich würde ein
neuer Drang entstehen, echte Lösungen zu finden. Der Kurs wird sich erst
ändern lassen, wenn wir der Wahrheit die Ehre geben.
Kapitel 12
Dritter großer Irrtum: Namen statt
Lösungen
Krankheitsbezeichnungen – wenn ich davon einmal anfange, höre ich meist
nicht so bald wieder auf. So viele der Etiketten, die man sich in der Medizin
für chronische Krankheiten ausgedacht hat, schrecken die Menschen von der
Suche nach echten Antworten ab. Besonders hervorstechend ist das Label
»autoimmun«, das ja in sich selbst verfehlt ist, wie wir bereits mehrfach
festgestellt haben. Und wenn man dann im nächsten Schritt allerlei
Autoimmunprozesse mit mindestens ebenso vielen Aufklebern versieht, wird
die Sache nur umso unübersichtlicher.
Wenn Sie Diagnosen wie Hashimoto, Basedow, Lupus oder rheumatoide
Arthritis bekommen, kann das wie gesagt auch sein Gutes haben, denn
immerhin bezeugt der Name ja, dass Sie unter etwas leiden, und wenn Ihr
Zustand schon weit fortgeschritten ist, hilft die Krankheitsbezeichnung unter
Umständen bei der Anerkennung einer Behinderung mit Anspruch auf
finanzielle Vorteile. Wer sich mit einer Autoimmun- oder irgendeiner
anderen chronischen Krankheit plagt, kann jedes bisschen Anerkennung
wahrlich brauchen.
Schwierig wird es dagegen, wenn man reine Benennungen als
Lösungsansätze auffasst, und das geschieht ja sehr oft. Außerdem machen
solche Bezeichnungen uns fügsam. Wenn man jemandem sagt, er oder sie
habe die Addison-Krankheit oder Sarkoidose, Endometriose, Psoriasis,
Alopezie, Morbus Castleman, das Guillain-Barré-Syndrom, das Sjögren-
Syndrom oder Derartiges, wirkt das so, als wüsste man bereits alles, was es
da zu wissen gäbe. Als Patient traut man sich dann kaum noch nachzufragen:
»Was ist das denn, wie kommt man überhaupt dazu, ist das wissenschaftlich
hinreichend erforscht?« Man fühlt sich nicht ermutigt, für sein Recht auf
Gesundheit wirklich einzustehen.
Sie wissen vielleicht noch aus der Schulzeit, wie schnell man da als Streber,
Lehrerliebchen, Heulsuse, Angeber, Lügner, Weichling und was nicht alles
abgestempelt wurde und für die nächsten Jahre blieb: Niemand machte sich
dann noch die Mühe, einmal genauer hinzusehen. Sie waren so – und damit
basta. Und vielleicht beschlich Sie manchmal das Gefühl, Sie seien vielleicht
tatsächlich so und nicht, wie Sie sich selbst kannten.
Lassen Sie sich nie wieder derart wegsortieren, auch nicht von einer
Diagnose. Zunächst einmal sind Fehldiagnosen auf dem Gebiet der
chronischen Krankheiten sehr häufig. Es geht um weitgehend rätselhafte
Störungen, die zudem nicht immer an Laborbefunden festzumachen sind, und
dann zählt am Ende das, was der Arzt beobachtet und schließlich mit einem
Etikett versieht.
Und zweitens erklären die Namen, die man den Diagnosen gibt, nicht viel.
Was etwa sagt uns »Hashimoto-Thyreoiditis«? Nur dass ein Arzt namens
Hashimoto entzündete Schilddrüsen beobachtet hat. Das war Anfang des
vorigen Jahrhunderts, und seine Beobachtungen waren im Wesentlichen
Tastbefunde – eine leider aus der Mode gekommene Praxis, mit der man den
Symptomen seiner Patienten viel näher kommt. Hundert Jahre danach tappen
wir immer noch im Dunkeln, wenn es darum geht, Hashimoto von Grund auf
zu heilen – es sei denn, Sie bekommen Kenntnis von dem, was dieses Buch
darüber sagt oder was ich im entsprechenden Kapitel von Mediale Medizin
darüber mitgeteilt habe. Da trug ich diese Zusammenhänge zum ersten Mal
vor.
Sollten Sie solch einen »Aufkleber« für Ihre chronischen
Gesundheitsstörungen bekommen haben, können Sie sich jetzt sagen, dass
man Ihnen die Ursachen Ihrer Leiden einfach noch nicht ausreichend
dargestellt hat. Sobald Sie die wahren Gründe Ihres Unwohlseins kennen,
verschwinden die Entmutigung sowie die Hoffnungslosigkeit. Die Kenntnis
der wahren Ursachen ist der erste Schritt zur Heilung.
Kapitel 13
Vierter großer Irrtum:
Entzündungen als Ursache
»Entzündung« ist ein Etikett für sich, das allzu freigebig verteilt wird.
Inzwischen werden Entzündungen als Ursache für so gut wie alles gesehen,
seien es Krebs, Fettleibigkeit oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei
Autoimmunkrankheiten und Schilddrüsenstörungen sind sie sogar das
zentrale Thema. Überall werden bestimmte Nahrungsmittel und
Nahrungsergänzungen als entzündungshemmend angepriesen. Es ist ein
Allzweckwort geworden, dessen Bedeutung wir nicht mehr hinterfragen.
Entzündungen zu erkennen und lindern zu wollen ist natürlich nicht falsch.
Falsch ist zu meinen, das Wort erkläre irgendetwas. Das tut es nicht, es ist
einfach nur ein Ausdruck für Denkfaulheit. Entzündungen kommen weder
von selbst, noch wirken sie für sich allein. Eine Entzündung zeigt etwas an,
und darum geht es für Sie: sich den tieferen Ursachen zuzuwenden. Das
können Viren aller Art sein, Epstein-Barr in seinen vielen Formen,
Gürtelrose, HHV-6 und weitere noch nicht entdeckte Varianten wie HHV-10
und HHV-12. Oder auch antibiotikaresistente Bakterien wie Streptokokken
und Helicobacter. Wie wir in Kapitel 5 gesehen haben, gehen Entzündungen
von eindringenden Keimen und/oder Verletzungen aus.
Aber nicht die werden betrachtet, sondern man sieht eher sogenannte
entzündungsfördernde Nahrungsmittel als Ursache. Getreide zum Beispiel.
Vor allem in der alternativen Szene gelten Getreide als entzündungsfördernd,
sie sollen sogar Autoimmunkrankheiten auslösen können. Da wird von
Mykotoxinen geraunt – das sind die Giftstoffe von Pilzen, die Getreide
befallen können. Diese Logik erfasst aber die vielen Menschen nicht, die
Getreide essen und keine Beschwerden haben. Wie erklärt man da, dass viele
alte Leute ihr Leben lang Getreide und Fertignahrungsmittel verspeist haben
und immer gesund waren? In Wirklichkeit ist es so, dass Menschen mit
Autoimmunkrankheiten Viren im Körper haben, die sich ihrerseits gern von
Getreide und Pilzgiften ernähren und deshalb Entzündungen auslösen
können. Wer also frei von pathogenen Keimen ist, der reagiert nicht auf
Getreide, weil keine Viren da sind, die sich davon ernähren könnten. Hat man
jedoch bereits Hashimoto, Sjögren, Sklerodermie, MS, RA oder Ähnliches,
wird man sich nach dem Verzehr von Brot und Gebäck dumpf und müde
fühlen.
Entzündungen sind aber deshalb ein guter Einstieg, weil sie dazu führen,
dass die Leiden von Menschen mit chronischen Krankheiten überhaupt
Anerkennung finden. Das ist ein notwendiger erster Schritt, wie es beim
Waldsterben der erste Schritt war, die Not der Wälder zu erkennen. Die
nächsten Schritte bestanden dann in sorgfältiger Ursachenforschung, die zur
Aufdeckung der vielfältigen Hintergründe des Phänomens führten.
Tatsächlich bleiben jedoch die Entzündungen selbst im Brennpunkt der
medizinischen Aufmerksamkeit. Früher entschied jeder Arzt selbst darüber,
welchen Namen er den Entzündungserscheinungen bei einem Patienten gab.
Heute bemüht sich die medizinische Forschung mit immer neuen
Testverfahren um eine einheitliche Bezeichnung für Schweregrade von
Entzündungen. Aber wie man sie nennen soll, ist immer noch weitgehend
unsicher, dafür können Lupus und Psoriasis-Arthritis als Beispiele dienen.
Laboruntersuchungen wie Blutsenkung, C-reaktives Protein,
Plasmaviskosität, Immunglobulin A, Immunglobulin G und antinukleäre
Antikörper führen nicht zu schlüssigen Ergebnissen, aber die Labors haben
natürlich etwas davon, wenn sie immer noch »fortschrittlichere«
Entzündungstests anbieten können. Die Untersuchungen sagen jedoch alle
nicht, was den Kranken eigentlich fehlt. Vielmehr legen die Labors Tabellen
vor, in denen die vielen Krankheitsnamen verschiedenen Entzündungsgraden
zugeordnet werden. Wenn die Entzündungszeichen bei Ihnen eine bestimmte
Stufe haben, kann es passieren, dass Ihnen allein deshalb eine Diagnose wie
Borreliose oder RA verpasst wird. Es handelt sich wie bei der Schilddrüse
einfach um Ratespiele, und sie verwenden Ihre Entzündung eigentlich gegen
Sie und stecken Sie in eine Schublade mit einer Aufschrift – statt sich um
eine Deutung Ihrer Entzündung zu bemühen, damit Sie wirklich Hilfe
bekommen und gesund werden können.
Vielfach führen die Tabellen, nach denen unsere Labors Blutuntersuchungen
auswerten, zu den verschiedenen Entzündungsgraden auch die Namen von
pathogenen Keimen auf. Es wird nicht nach diesen Pathogenen selbst
gesucht, auch wenn es in den Untersuchungsergebnissen so aussieht. Das
Labor teilt dem Arzt nicht mit, dass nach dem genannten Pathogen gar nicht
eigens gesucht wurde, aber der Arzt wird annehmen, dass es geschehen ist –
und der Patient erst recht. Er gewinnt den Eindruck, man habe dieses
Pathogen gezielt gesucht und gefunden.
Es kann sein, dass man den Patienten auf Borreliose untersucht und der
Untersuchungsbefund besagt, es handle sich um einen Grenzfall, weil die
Entzündungsmarker im Blut an die Zone heranreichen, wo trendige Bakterien
gelistet sind, von denen irrtümlich angenommen wird, sie verursachten
Borreliose. (Wie ich in meinem ersten Buch dargestellt habe, sind aber nicht
Bakterien die Auslöser der Borreliose, sondern Viren. Wenn Sie jetzt das
Gefühl haben, diese Aussage gehe Ihnen zu weit, lesen Sie vielleicht besser
das der Borreliose gewidmete Kapitel in Mediale Medizin, bevor Sie sich
richtig aufregen.) Selbst wenn wir die Frage, ob es sich um Bakterien oder
Viren handelt, einmal beiseitelassen – falls irgendwelche pathogenen Keime
in Ihrem Körper am Werk sind, gleich welcher Art, können sie nur entweder
vorhanden oder nicht vorhanden sein. Wie wir in Kapitel 7 gesehen haben,
sind die Untersuchungsmethoden nach wie vor ungenau, weshalb es
vorkommen kann, dass vorhandene Pathogene nicht entdeckt werden. Wenn
jedoch tatsächlich etwas gefunden wird, kann es sich kaum um einen
»Grenzfall« handeln. Man sieht die Keime, oder man sieht sie nicht. Deshalb
sind die Borreliosetests und andere, die sich an Entzündungsmarkern
orientieren, vollkommen unzuverlässig.
Ich führe die Borreliose als Beispiel an, weil daran deutlich wird, wohin der
ganze Entzündungswahn im Hinblick auf andere chronische Krankheiten
führen wird. Entzündungsgrade werden in den nächsten Jahren ganz ins
Zentrum der Aufmerksamkeit rücken, und es wird gar nicht mehr auffallen,
dass Ihnen keiner sagt, weshalb Sie eigentlich Entzündungen haben. Die
Borreliose liegt derart im Trend, dass man die Diagnose oft schon bei
irgendwelchen unerklärlichen Entzündungssymptomen bekommt, bevor die
Laborbefunde vorliegen. Irgendwann wird es heißen, Borreliose sei genetisch
bedingt, und dann werden sich unzählige Menschen sagen müssen, ihre
eigene DNA sei die Ursache ihrer Leiden.
Bleibt noch anzumerken, dass fast alle Borreliosekranken auch etwas mit der
Schilddrüse zu tun haben, ob das bereits diagnostiziert ist oder nicht.
Borreliose ist wie gesagt letztlich viralen Ursprungs. Dabei hat man meist
etliche Viren gleichzeitig, darunter so gut wie immer EBV. Wenn dieses
Virus so weit vorgedrungen ist, dass es Symptome einer Borreliose auslöst,
stört es auch bereits die Funktionsfähigkeit der Schilddrüse. Es ist nicht
ungewöhnlich, dass man dann mehrere Diagnosen wie Hashimoto,
Hypothyreose und Borreliose bekommt, während in Wirklichkeit nur eine
einzige Störung vorliegt, nämlich eine Vireninfektion. Geht man konsequent
gegen die Viren vor, werden sich bei all den scheinbar verschiedenartigen
Störungen Verbesserungen ergeben.
Sie gewinnen eine völlig neue Einstellung zu Ihrer Gesundheit, wenn Ihnen
ganz klar ist, dass unerklärliche Entzündungen kein Anzeichen für
Selbstzerstörungstendenzen Ihres Körpers sind, sondern vielmehr anzeigen,
dass er sich mit einem Eindringling auseinandersetzt. Sie sehen dann nicht
mehr Ihren eigenen Organismus als Ursprung der Probleme, sondern können
sich selbstbewusst sagen, dass im Hintergrund etwas ganz Reales am Werk
ist, was Ihre chronischen Symptome verursacht. Behalten Sie diesen großen
Irrtum im Auge, und Sie können sich und Ihre Lieben vor der Abschiebung
auf Nebenschauplätze bewahren.
Kapitel 14
Fünfter großer Irrtum:
Stoffwechselmärchen
Der Begriff »Stoffwechsel« ist längst überholt. Es sieht zwar so aus, als
wüsste man, was damit gemeint ist – schließlich bezieht man sich da auf
Unmengen wissenschaftlicher Werke und Forschungsergebnisse –, doch wie
ich schon angedeutet habe, umschreibt das Wort eigentlich nur die uralte
Erkenntnis, dass der Körper ein lebendiger Organismus ist, der Nahrung
aufschließt und Energie daraus gewinnt. In den Jahrhunderten seit dieser
Entdeckung hat die Medizin nicht herausfinden können, weshalb die
Menschen Gewichtsprobleme haben. Trotzdem wird nach wie vor der
Stoffwechsel als Quelle der Probleme angeführt – wieder nur als Aufkleber,
der den Menschen das Gefühl gibt, die Ursachen lägen in ihnen selbst.
Dass jemand Mühe hat abzunehmen, weil er einen »langsamen« oder
»trägen« Stoffwechsel hat, ist ein Märchen. Ein liebgewordenes Märchen,
muss man sagen, wie ein Auto, das einem viele Jahre gedient hat, aber jetzt
dringend entsorgt gehört, weil es auch zum Gesundheitsrisiko geworden ist.
Der Stoffwechselbegriff treibt sich in der Medizin herum, seit die ersten
medizinischen Fakultäten gegründet und mit Geldmitteln ausgestattet
wurden, um solche Theorien zu lehren (übrigens gehören auch andere der
hier besprochenen großen Irrtümer in diese Kategorie). Der Stoffwechsel ist
eine griffige Vorstellung, mit der man Kranken das Gefühl geben kann, es
gäbe eine Erklärung für ihre Leiden. Theorien dieser Art nehmen ein
Eigenleben an und werden so groß und beherrschend, dass man als
Dummkopf dasteht, wenn man auch nur leise Zweifel daran anmeldet. Aber
genau gesehen ist die Stoffwechseltheorie nicht übermäßig wissenschaftlich
und weist eine ins Auge springende Lücke auf: Es gibt kein definitives
Messverfahren für unseren Stoffwechsel. Doch ist es nicht genau das, was
das wissenschaftliche Verfahren ausmacht? Wenn wir nur grobe
Messverfahren für den Kalorienverbrauch eines Menschen haben (die genaue
Zahl der verbrannten Kalorien lässt sich nicht ermitteln), kann man doch
eigentlich nicht glaubwürdig versichern, der Stoffwechsel sei für
unerklärliche Gewichtsprobleme verantwortlich.
Weniger Kalorien aufnehmen, als man verbrennt, so lautet die Empfehlung.
Aber wenn es so einfach wäre, hätten etliche Menschen ihre
Gewichtsprobleme doch sicher längst gelöst. Wie viele zählen alle Tage
erfolglos Kalorien oder legen nach dem Abnehmen gleich wieder zu und
müssen sich dann sagen lassen, sie hätten nicht genügend Willenskraft oder
machten es falsch?
Wenn es also bei Gewichtsproblemen nicht einfach darum geht, Aufnahme
und Verbrauch von Kalorien aufeinander abzustimmen, worum dann? In
manchen Fällen geht es um die Hypophyse, die Nieren, um Darmstörungen
oder sogar um das Herz. In der großen Mehrheit der Fälle geht es um die
Leber und das Lymphsystem. Wenn jemand zu vielen Umweltgiften
ausgesetzt ist, sich zu fett oder von unzuträglichen Nahrungsmitteln ernährt
oder mit Viren wie EBV zu tun hat, geraten Leber und Lymphsystem in einen
Zustand der Überlastung. Sie können dann nicht mehr so eifrig entgiften, wie
sie sollten. Und wenn Ihr Körper nicht richtig entgiftet, bleiben die Giftstoffe,
wo sie sind, und wirken überall als Sand im Getriebe. Zum Schutz lagert Ihr
Körper jetzt Flüssigkeit ein, um diese Stoffe zumindest in Lösung zu halten,
und diese Ödeme machen dann die Gewichtszunahme aus. Wenn man sich
nicht die Mühe machen möchte, all das zu erforschen, den Dingen auf den
Grund zu gehen, sagt man eben, der »träge Stoffwechsel« sei schuld.
Oft wird die Schilddrüse für chronische Gewichtsprobleme verantwortlich
gemacht. Vielleicht haben Sie das auch schon gehört: dass Ihre Schilddrüse
nicht genügend den Stoffwechsel ankurbelnde Hormone produziere und Sie
deshalb Übergewicht hätten. Lassen Sie sich von dieser fehlgeleiteten
Theorie nicht einwickeln. Sie ist nur eine Spielart dieses Märchens, dass die
Schnelligkeit des Stoffumsatzes darüber entscheide, ob man sein Gewicht
halte oder nicht. Wirklich, so etwas wie einen langsamen Stoffwechsel gibt es
nicht; und wenn es dann auch noch heißt, die Schilddrüse verursache den
langsamen Stoffwechsel, wird die Theorie nur noch falscher. Da sucht man
einfach wieder einen Sündenbock für noch unerforschte
Gesundheitsbedrohungen wie EBV.
Wenn Übergewicht häufig gleichzeitig mit Schilddrüsenstörungen auftritt,
dann deshalb, weil EBV die gemeinsame Ursache beider sein kann. Das ist
aber kein Dominoeffekt in dem Sinne, dass EBV erst einmal die Schilddrüse
anfällt und daraufhin die Gewichtsprobleme anfangen, sondern EBV hat von
Anfang an viele Angriffsziele und breitet sich überallhin aus, wo ihm wenig
Widerstand entgegengesetzt wird, um so an mehreren oder vielen Stellen
zugleich Störungen zu verursachen.
Wenn Gewichtsprobleme bei der Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten
nicht verschwinden, dann deshalb, weil die Schilddrüsenhormone nicht das
Gewicht regulieren. Tatsächlich werden viele bei der Einnahme von
Schilddrüsenmedikamenten sogar noch dicker, weil die Leber durch das
zugeführte überschüssige Thyroxin zusätzlich belastet wird. Und wie bereits
mehrfach erwähnt wurde, spielen bei den Leuten, die mit
Schilddrüsenmedikamenten abnehmen, in den meisten Fällen andere
Faktoren die Hauptrolle: Sie stellen ihre Ernährung um, bewegen sich mehr
und nehmen geeignete Nahrungsergänzungen zu sich. Ihr Gewichtsverlust hat
nichts damit zu tun, dass die Schilddrüsenhormone den Stoffwechsel
ankurbeln.
Die Schilddrüse spielt eine Hauptrolle für die Homöostase, und diese ist
entscheidend wichtig für die Fähigkeit unseres Körpers, ein gesundes
Gewicht einzustellen und zu halten. Aber die Schilddrüse und das übrige
endokrine System spielen diese Rolle auch dann noch, falls die Schilddrüse
nicht mehr ganz funktionsfähig ist. Wenn Sie sich wieder in Ihrem Körper
wohlfühlen möchten, konzentrieren Sie sich besser nicht auf die Schilddrüse,
sondern auf Entgiftung.
Sofern Sie das Epstein-Barr-Virus haben, müssen Sie mit den im dritten Teil
dieses Buchs vorgestellten Mitteln das Virus und seine Abfallstoffe aus dem
Körper entfernen und die Toxine und Nährstoffe ausleiten, von denen es lebt.
Falls EBV bei Ihnen keine Rolle spielt, eignet sich dieses Vorgehen auch sehr
gut für die Umstellung auf eine leber- und lymphsystemfreundliche
Ernährung. Sie brauchen sich da nicht für einen Monat zum Saftfasten
zurückzuziehen, sondern sind aufgefordert, die Entschlackung in Ihr aktives
Alltagsleben zu integrieren. Und das ist etwas ganz anderes, als dem
Stoffwechsel mit Multivitaminpräparaten auf die Sprünge zu helfen, wie es in
mancher Werbung so schön heißt. Bei solchen Versprechungen winken Sie
besser gleich ab.
Es ist mir wichtig zu betonen, dass Ihr Stoffwechsel vor und nach der
Entschlackung der gleiche ist. Ob Leber und Lymphsystem träge sind oder
einwandfrei funktionieren, ob Ihre Schilddrüse überaktiv, zu wenig aktiv oder
normal funktioniert, Ihr Stoffwechsel läuft praktisch auf Autopilot. Wenn
nämlich vom Stoffwechsel die Rede ist, sagen wir eigentlich nur, dass wir
lebendige, atmende Menschen mit wechselnd aktiven Körpersystemen sind.
Wer behauptet, vom Metabolismus hänge unser Appetit und Körpergewicht
ab, hat die wahre Ursache chronischer Symptome und Krankheiten nicht
erfasst. Das ist verständlich. Man kann niemandem vorwerfen, dass wir nach
überholten alten Landkarten unterwegs sind.
Es ist verständlich, wenn Sie den Stoffwechselbegriff nicht ohne Weiteres
als großen Irrtum sehen können, schließlich spielt er eine bedeutende Rolle in
unserer Alltagssprache. Aber gerade diese Alltäglichkeit macht ihn so
hinderlich, er wurde so sehr Allgemeingut, dass er schier nicht mehr zu
hinterfragen ist. Die Selbstverständlichkeit dieser Vorstellung lässt es
akzeptabel erscheinen, die Menschen selbst für ihre Symptome
verantwortlich zu machen und die wissenschaftliche Suche nach echten
Antworten gar nicht erst weiterzuverfolgen. Aber wenn Sie die
Stoffwechseltheorie durchschauen, bewegen Sie bereits etwas in der Welt.
Sie werfen Ihre eigene Last ab und sind dann frei, anderen zu erklären, dass
sie ihre Gewichtsprobleme nicht selbst verschulden.
Kapitel 15
Sechster großer Irrtum: Gene als
Sündenbock
Wenn Sie je mit chronischen Symptomen oder Beschwerden wie den in
diesem Buch erörterten zu tun hatten, sind Sie vermutlich zu der
Überzeugung genötigt worden, dass Ihr Körper Sie im Stich gelassen hätte –
und womöglich erwuchs Ihnen daraus das Gefühl, Sie hätten irgendeine
kosmische Missetat begangen und verdienten diese Strafe. Und wird eine
chronische Krankheit auf Ihre Gene geschoben, wie es neuere Theorien gern
tun, verstärkt das wieder nur die alten Schuldgefühle.
Diese Bewegung der genetischen Deutung chronischer Krankheiten ist ein
Paradebeispiel dafür, wie man unbestreitbare Fakten – dass wir alle eine
DNA haben und sie eine überragende Rolle für unser Leben spielt –
verdrehen kann. Keine Frage, dass Gene ihre Rolle spielen, wir erleben es ja
täglich in der Ähnlichkeit des Lächelns von Vater und Sohn, an einem
kleinen Mädchen, das schon die Nase der Großmutter hat, in der Stimme am
Telefon, die Sie klar als die Ihrer Schwester erkennen, bis sich herausstellt,
dass Ihre Nichte am Apparat ist.
Aber lassen wir uns nicht einreden, die Gene bestimmten alles. Sie gestalten
nicht unser gesamtes Leben. Unser Körper ist ganz und gar auf Wohlbefinden
eingestellt, und chronische Beschwerden, an denen so viele Menschen leiden,
haben äußere Ursachen. Bedenken wir auch, dass chronische Krankheiten in
den letzten dreißig Jahren um das Vierfache zugenommen haben. Wenn die
genetische Argumentation stimmte, müsste das ja bedeuten, dass unsere Gene
in den letzten dreißig Jahren irgendwie umgekippt sind. Das reimt sich nicht
zusammen.
Will man Sie glauben machen, Ihre Leiden seien durch mutierte,
funktionsuntüchtige, entgleiste oder irgendwie schlecht gewordene Gene
verursacht, geht das tief und kann Ihre Heilung ernsthaft behindern. Praktisch
hieße das ja, Ihre Krankheit liege in Ihnen selbst, gehöre zu Ihnen – wie
sollten Sie da Hoffnung auf Besserung haben?
Über- und Unterfunktion der Schilddrüse, Hashimoto, Basedow,
Schilddrüsenknoten, Tumoren und andere chronische Zustände – wenn Sie
dergleichen haben, können Sie sich sagen, dass damit kein Urteil über Ihre
Familie oder Sie persönlich gesprochen ist, eine Strafzumessung bedeutet es
erst recht nicht. Gene können an Krankheiten beteiligt sein, aber bei
Autoimmunprozessen und anderen chronischen Störungen sind die Gene
allenfalls ein Bruchstück eines Puzzlesteins. Es gibt viele
Krankheitsursachen, bei denen die Gene überhaupt keine Rolle spielen.
Genetische Begründungen können sehr eindrucksvoll klingen, aber lassen
Sie sich nicht irreführen. Glauben Sie nicht, Ihre Krankheit gehe irgendwie
von Ihnen selbst aus. Sollten Sie aber bei Ihrer jahrelangen Suche nach
Lösungen schon ein gutes Stück auf diesem düsteren Weg gegangen sein,
können Sie jetzt wieder ins Licht treten. Wenn viele Beschwerden erblich zu
sein scheinen, liegt das nur daran, dass Pathogene und Gifte von den Eltern
an die Kinder weitergegeben werden. Dazu kommt dann noch, dass alle
Angehörigen einer Familie vielfach den gleichen Umwelteinflüssen
ausgesetzt sind, einfach weil sie zusammenleben und gemeinsam unterwegs
sind.
Wenn Sie und Ihre Mutter Hashimoto haben, dann nicht deshalb, weil
Schilddrüsenentzündung »in der Familie liegt«, wie man so sagt. Viel
wahrscheinlicher ist, dass Ihre Mutter irgendwann im Laufe ihres Lebens, als
Sie noch nicht auf der Welt waren, eine EBV-Infektion hatte. Bei Ihrer
Zeugung ging dieser Stamm des Virus auf Sie über, und vom Vater bekamen
Sie altes Quecksilber, das er selbst von seinen Eltern hatte. Als Sie klein
waren, wurden einmal Pestizide im Haus angewendet, denen Sie und Ihre
Mutter ausgesetzt waren und die Ihr Immunsystem schwächten. Nehmen wir
weiterhin an, Sie und Ihre Mutter hätten eine Menge Stress gehabt, vielleicht
wegen der Familienfinanzen, und seien außerdem giftigen Metallen
ausgesetzt gewesen. Möglicherweise haben Sie sich auch noch schlecht
ernährt, und dadurch konnte das Virus in Ihrer Leber und schließlich auch in
der Schilddrüse gedeihen. Die Schilddrüsenprobleme und andere EBV-
Symptome werden sich bei Ihrer Mutter früher manifestiert haben, weil sie
das Virus schon länger hatte. Ihre eigenen Gesundheitsstörungen werden sich
später entwickelt haben, da sich das Virus in seiner eigenen Gangart in Ihrem
Körper ausbreitete. Es war also nicht aufgefallen, dass Sie und Ihre Mutter
den gleichen Auslösern ausgesetzt waren und genetische Vererbung hier
überhaupt keine Rolle spielte.
Solange die Medizin die beteiligten Pathogene und Umweltfaktoren gar
nicht erst berücksichtigt, wird sie die Menschen nicht wirklich bei der
Genesung von Schilddrüsenstörungen und anderen chronischen Krankheiten
unterstützen können. Das gilt es vor allem in den kommenden Jahren im
Blick zu behalten, in denen die genetische Theorie rasant um sich greifen
wird. Wir stehen erst am Anfang dieses Trends, Gesundheitsstörungen auf
das zurückzuführen, was wir eigentlich sind. Sollten Sie dieses Buch in zehn
Jahren noch einmal zur Hand nehmen, könnte es sein, dass alles, was Sie hier
lesen, überholt erscheint, weil die genetische Erklärung chronischer
Krankheiten dann als allgemein akzeptiert gelten wird.
Doch so überzeugend sie klingen mag, sie stimmt nicht, und was Sie hier
lesen, wird dann immer noch weitaus fortschrittlicher sein. Alles auf die
Gene zu schieben – das ist ein Spiel, nach dem alle als Verlierer vom Platz
gehen. Und wenn Sie sich in dieser Zukunft, in der Gene als Erklärung für
alles herangezogen werden, einmal umschauen, werden Sie sehen, dass
Krankheiten und Leiden um sich greifen wie nie zuvor. Die Gentheorie wird
nicht nur die Wissenschaft von der Suche nach der Wahrheit abhalten,
sondern auch für Generationen eine Bedrohung des Immunsystems bleiben –
es sei denn, die in diesem Buch dargestellte Wahrheit findet Gehör. Echter
Fortschritt wird erst möglich sein, wenn die Fachleute die wahren
Schuldigen – Pathogene und Gifte – zur Kenntnis nehmen. (Dazu gleich noch
mehr im Abschnitt über den siebten großen Irrtum.)
Entscheidend ist hierfür, wie die Finanzmittel künftig eingesetzt werden.
Sehen wir uns an, wie das in manchen Bereichen des Lebens heute aussieht.
Unsere Kinder können unvorstellbar hochgezüchtete Videospiele spielen, auf
den Markt gebracht von finanzstarken Unternehmen, während sie zugleich an
allerlei unerklärlichen Krankheiten leiden – Asthma, Akne und andere
Hautstörungen, Entzündungen der Nebenhöhlen, Schlafstörungen, Zöliakie,
Bauchschmerzen, Allergien, Schilddrüsenstörungen und chronisch verstopfte
Nase. Das sind alles Probleme, die ungelöst bleiben, weil das Geld in andere
Kanäle fließt.
Die Genforschung ist mit gewaltigen Summen an Forschungsmitteln
ausgestattet, einfach weil es ein verlockendes Thema ist, das Schlagzeilen
macht. So haben Sie vielleicht gelesen, dass Gene in Abhängigkeit von
Einflüssen aus der Umgebung an- und abgeschaltet werden können. Das ist
nicht ganz falsch, trägt aber nichts zur Aufklärung der Entstehung
chronischer Krankheiten bei. Der Einfluss der Umwelt auf das
Krankheitsgeschehen besteht nicht darin, dass Gene verändert werden und
dadurch Symptome entstehen. Vielmehr schädigen solche Umwelteinflüsse
das Immunsystem und lassen Viren wie EBV stark werden. Man wird wegen
eines durch äußere Faktoren geschädigten Immunsystems krank, und diese
Faktoren können innerhalb der Blutsverwandtschaft weitergegeben werden,
oder der Kontakt findet während der Schwangerschaft oder später statt. Gene
mögen an-, ab- oder umgeschaltet werden, aber die wahren Ursachen der
Epidemie chronischer Krankheiten liegen in den »Gnadenlosen Vier«, von
denen Sie im nächsten Kapitel lesen werden. Die Gentheorie wird ein
unaufhaltsames Monster werden, das den gesunden Menschenverstand aller
Beteiligten verschlingt.
Und eben weil äußere Faktoren für die Entstehung von Krankheiten
verantwortlich sind, besteht die Möglichkeit, sich zu schützen – das war das
Thema meines zweiten Buchs Medical Food. Warum Obst und Gemüse als
Heilmittel potenter sind als jedes Medikament. Das Sündenbockspiel mit den
Genen bewirkt etwas ganz anderes. Es gibt den Menschen wieder einmal das
Gefühl, das Unheil komme aus ihnen selbst. Wenn man jemandem sagt, seine
Krankheit sei genetisch, wird er dann nicht gleich aufgeben oder vielleicht
tatenlos abwarten, dass vielleicht eines Tages ein Heilmittel gefunden wird?
Was für ein trostloser Weg, nur auszuharren und zu beten, dass die
Wissenschaft irgendwann auf eine genetische Wunderkur kommt … Das
wird nicht eintreten, die echten Erkenntnisse liegen einfach anderswo.
Denken wir an all die Frauen, die sich auf genetische Risiken für Brustkrebs
untersuchen lassen. Es besteht die Theorie, dass die Gene BRCA1 und
BRCA2 eine Disposition zu Brustkrebs wahrscheinlich machen, und manche
Frauen lassen sich dann beide Brüste abnehmen, was wirklich unvorstellbar
grausam ist – zumal mehr Frauen ohne die BRCA-Genmutation Brustkrebs
bekommen als solche, bei denen diese Mutation gefunden wird. Brustkrebs
ist nicht genetisch bedingt, sondern geht fast immer auf EBV zurück. Mehr
EBV-Forschung statt Genetik – das erst wird schließlich die
Brustkrebsepidemie anhalten, ebenso wie die Epidemie der
Schilddrüsenerkrankungen.
Keine Frage, DNA und Vererbung sind faszinierende Themen, aber lassen
Sie sich trotzdem nicht die Gentheorie der chronischen Krankheiten
aufschwatzen. Lassen Sie nicht zu, dass die außerordentlichen Entdeckungen
auf diesem Gebiet gegen Sie verwendet werden. Wenn es so weit kommt,
dass Sie sich zu Ihrer Krankheit verdammt fühlen oder den Eindruck haben,
Sie seien selbst die Ursache, halten Sie sich vor Augen, dass die Gentheorie
wieder nur einer dieser führerlosen Züge ist, die Sie niemals an Ihr Ziel
bringen können.
Kapitel 16
Siebter großer Irrtum: Die
Gnadenlosen Vier übersehen
Vier äußere Größen, die ich als die »Gnadenlosen Vier« bezeichne, sind die
wahren Verantwortlichen für chronische und rätselhafte Krankheiten:
Strahlung, die Virenexplosion, DDT und toxische Metalle und
Schwermetalle. Dass sie immer noch zu wenig Beachtung finden, ist ein
schwerer Fehler, ein Irrtum, den wir nicht übersehen dürfen. (Näheres zu den
Gnadenlosen Vier finden Sie in meinem Buch Medical Food.)
Strahlung als Folge der bisherigen nuklearen Katastrophen – Hiroshima,
Tschernobyl, Fukushima und andere – vergeht nicht so bald. Sie trifft uns
heute noch, sie kommt aus der Atmosphäre, und das wird noch lange so
bleiben. Frühere Fehler wie der allzu bedenkenlose Umgang mit
Röntgenstrahlen gehen uns ebenfalls heute noch nach.
Auch neue Strahlenrisiken müssen wir im Auge behalten. Wir brauchen
bessere Schutzmaßnahmen beim Röntgen, da sind wir immer noch nicht
vorsichtig genug. Jedenfalls werden in der Zukunft noch besser angepasste
Verfahren benötigt und sicher auch entwickelt.
Weitere Strahlenrisiken sind mit Flugreisen verbunden, mehr sogar als je
zuvor, seit mit der Reaktorkatastrophe von Fukushima neue
Strahlungsquellen in die Atmosphäre gelangt sind. Aber Strahlung als
Gesundheitsrisiko wird verschwiegen und kaum noch beachtet.
Wie ich bereits angemerkt habe, gehen etwas weniger als fünf Prozent der
Schilddrüsenerkrankungen auf Strahleneinflüsse zurück. Strahlen können die
Schilddrüse durch Überwärmung schädigen, das Phänomen ist als
Röntgenverbrennung bekannt.
Und unabhängig von solchen direkten Verletzungen unterdrücken Strahlen
das Immunsystem im ganzen Körper und speziell in der Schilddrüse, was
EBV die Chance gibt, sich an die Schilddrüse heranzumachen, und allen
erdenklichen anderen Krankheiten ermöglichen, im Körper Fuß zu fassen.
Die Virenexplosion hat einen gewaltigen Anteil an der Welle der
chronischen Krankheiten in unserer Zeit. Über die Schädlichkeit des Epstein-
Barr-Virus haben Sie in diesem Buch schon so allerhand erfahren, aber
andere Viren aus der Familie der humanen Herpesviren (HHV) wie das
Varizella-Zoster-Virus (Gürtelrose), das Cytomegalovirus sowie HHV-6 und
HHV-7 sowie die noch unentdeckten HHV-10, HHV-11 und HHV-12 sind
ebenfalls sehr weit verbreitet und machen den Menschen schwer zu schaffen.
Irgendwann wird man die neurologischen Symptome unserer Zeit –
Gehirnnebel, Gedächtnisschwäche, Tinnitus, schmerzhafte Schultersteife,
Migräne, Gehörverlust, Kribbeln, Taubheitsgefühle, Neuropathien,
Neuralgien, Spasmen, Zuckungen, Krämpfe, Restless Legs, Ängste und
Depressionen – auf die Virenexplosion zurückführen, daneben aber auch
viele andere Krankheiten wie Hashimoto, Basedow, chronisches
Müdigkeitssyndrom, RA, MS, Lupus, Ehlers-Danlos-Syndrom, Sarkoidose,
Ödem und Hepatitis C. Wie wir schon gesehen haben, wird man auch über
fünfundneunzig Prozent der Krebsfälle auf ein Virus in Verbindung mit
mindestens einer Toxinart zurückführen können.
Diese Viren mutieren im Zuge ihrer Ausbreitung und werden dadurch noch
bösartiger. Kurz, es stehen nicht die Gene hinter der massiven Zunahme von
Gesundheitsstörungen, wie die Forscher vermuten, sondern Hunderte viraler
Mutationen.
Aber diese Viren bekommen nicht annähernd die Aufmerksamkeit, die sie
haben sollten, einfach weil sie so schwer zu entdecken sind und deshalb nicht
in ihrer Wirkung erkannt werden. Borreliose beispielsweise wird als
bakterielle Erkrankung aufgefasst, weshalb man hier gar nicht erst nach Viren
forscht und so auch nicht auf das kommt, was wirklich helfen würde. Solange
die Virenexplosion nicht thematisiert wird, lässt sich keine Antwort auf die
Frage nach den Ursachen chronischer Krankheiten finden.
Auch DDT ist noch nicht ins Blickfeld gerückt, in diesem Fall liegt es aber
an der Auffassung, das Gift und seine Auswirkungen gehörten der
Vergangenheit an. Tatsächlich hat uns dieses einst so verbreitete Pestizid
längst noch nicht verlassen, obwohl es inzwischen in weiten Teilen der Welt
verboten ist. Wie schon angedeutet wurde, lebt es weiter in der Umwelt und
kann deshalb nach wie vor in unsere Nahrungsmittel gelangen. Darüber
hinaus wird es von Generation zu Generation »vererbt«. Wir wissen heute
eine Menge über solche schädlichen Stoffe, aber Abkömmlinge des DDT
sind als moderne Pestizide, Herbizide und Fungizide weiterhin (und trotz des
Totenschädels auf vielen dieser Produktverpackungen) in Gebrauch – in der
konventionellen Landwirtschaft, in den Gärten und sogar in der Wohnung.
Gefährlich ist an diesen Stoffen, dass sie die Leber schädigen, Viren wie
EBV ernähren und das Immunsystem schwächen, sodass pathogene Keime
und andere schädliche Einflüsse leichtes Spiel haben. Und da DDT wie
erwähnt in der Blutsverwandtschaft weitergereicht wird, kann es sich auch
noch als genetische Schwäche tarnen und so wirkungsvoll von sich ablenken.
Das Thema der Gnadenlosen Vier ist aus den Augen, aus dem Sinn, und das
gilt auch für giftige Leicht-, Schwer- und Halbmetalle. Kupfer, Arsen,
Cadmium, Blei, Nickel, Quecksilber, Aluminium und Legierungen – wir
sehen nicht, wie sie durch Pestizide, Herbizide, Fungizide, Medikamente wie
Antibiotika und schließlich über den Familienstammbaum in unseren Körper
gelangen, also können sie doch keinen Schaden anrichten, oder? So denken
wir. Wenn es doch nur so wäre.
Jedes dieser giftigen Metalle kann für sich allein schwere Schäden anrichten,
wenn es nicht ausgeleitet wird. Sie stellen erstklassige Nahrung für
Pathogene dar und laugen auch noch das Immunsystem aus. Mit der Zeit
oxidieren sie, und die entstehenden Reaktionsprodukte tränken die Gewebe
des Körpers und bilden Ablagerungen, und da sie jetzt gleichsam raffinierte
Formen der ursprünglichen Metalle sind, dienen sie den Pathogenen noch
besser.
Die gemeinsame Wirkung verschiedener giftiger Metalle ist noch
verheerender, sie bilden besonders reaktionsbereite Legierungen, in denen
sich zwei oder mehr Metalle aneinander binden und gegenseitig verstärken.
So etwas bekommt Ihrem Körper gar nicht gut, es schwächt das
Immunsystem insgesamt und das Immunsystem der Schilddrüse im
Besonderen. Das erlaubt Viren wie EBV, eine Streitmacht aufzubauen und
dafür zu sorgen, dass sich Schilddrüsenkrankheiten festsetzen können.
Das mag alles furchtbar klingen, aber die Gnadenlosen Vier müssen
trotzdem nicht den Untergang bedeuten, ganz und gar nicht. Entscheidend
wichtig ist, dass sie ins Bewusstsein dringen und bekannt werden. Sie nicht
zu beachten ist ein schwerer Fehler. Aber Sie brauchen nicht in Ängsten zu
leben, wenn Sie diese Vier im Auge behalten und sich mit den Methoden, die
ich in meinen Büchern darstelle, von ihnen befreien.
Kapitel 17
Achter großer Irrtum: Die
Einbildungs-Einbildung
Chronische Beschwerden können einen für sich allein schon verrückt
machen. Als Sie noch nichts über die Gnadenlosen Vier wussten, haben Sie
sich wohl manchmal gefragt, wieso Angehörige und Freunde munter ihr
Leben leben und Sie nie mit von der Partie sind. Weshalb mussten Sie an
einem sonnigen Samstag das Bett hüten, während die Nachbarin Ihre Kinder
zum Fußballtraining chauffierte, weil Sie selbst einfach nicht dazu in der
Lage waren? Die heimtückisch schleichende Natur chronischer Krankheiten
kann einem das Gefühl geben, man lebe hinter unsichtbaren Wänden.
Dieses unsichtbar Schleichende Ihres Krankseins ist auch für andere
unverständlich, für Ärzte und Kollegen, für Ihre Familie, die Sie braucht. Das
macht alles nur noch schlimmer. Solange die wahren Ursachen chronischer
Krankheiten wie Hypothyreose und Hashimoto nicht allgemein bekannt sind,
weshalb Labortests und Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren dann
keine Befunde erbringen, werden die anderen eher an Ihnen als an der
Diagnostik zweifeln.
Vielleicht fragen sie dann: »Wie kann es denn sein, dass du immer noch
krank bist? Wann es wohl endlich mal wieder aufwärtsgeht mit dir?« Gut
möglich, dass dann bald auch kritischere Fragen kommen, etwa: »Meinst du
nicht, dass da einfach ein Kindheitstrauma im Spiel sein könnte, das jetzt
wieder auftaucht und Aufmerksamkeit verlangt? Hast du mal versucht, dich
mit etwas anderem als dir selbst zu beschäftigen, mit einem neuen Hobby
zum Beispiel? Kannst du nicht mal ein bisschen positiver sein, dich ein
bisschen mehr anstrengen?« Da ist herauszuhören: »Das ist alles nur in
deinem Kopf. Psychosomatisch. Eingebildet. Reiß dich zusammen.«
Andere wissen nicht, wie sehr Sie leiden und wie gern Sie gesund wären.
Und wahrscheinlich macht es ihnen Angst, Sie so zu sehen. Vielleicht droht
ihnen selbst auch so etwas, möglicherweise fürchten sie, Sie zu verlieren. Um
sich selbst zu beruhigen, sagen sie dann, Sie bildeten sich das alles nur ein.
Solche Stimmen sind zu bedauern. Die Unterstellung, Sie bildeten sich Ihre
Krankheit ein, gehört zu den größten Irrtümern überhaupt.
Diese Mutmaßung nahm erst in den späten Vierzigerjahren des vorigen
Jahrhunderts richtig Fahrt auf, als, wie bereits dargestellt, die Frauen in
Scharen in die Arztpraxen strömten und über Müdigkeit, Energielosigkeit,
Depressionen, Gehirnnebel, allerlei Schmerzen, Haarausfall, ungewöhnliche
Gewichtszunahme, Hitzewallungen und Angstzustände klagten. Da in den
Lehrbüchern keine Erklärungen für diese Epidemie zu finden waren, nannte
man sie einfach »Hysterie«. Arme Frauen mit solchen Symptomen wurden
als faul eingestuft, bei wohlhabenden sagte man, sie langweilten sich.
(Nebenbei: Historische Fälle von Hysterie – der Begriff ist vom griechischen
Wort hysterikós für »die Gebärmutter betreffend« abgeleitet – waren
eigentlich Quecksilbervergiftungen durch die Arzneimittel jener Zeit.) Die
Diagnose Hysterie hielt sich ein Jahrzehnt und wurde dann von Theorien über
Hormonstörungen und die Wechseljahre abgelöst.
Gern würde ich sagen, dass damit auch die Einbildungslehre erledigt war,
aber Sie wissen so gut wie ich, dass sie uns bis in unsere Tage hinein
begleitet. Frauen und Männer, jung und alt, bekommen mehr oder weniger
durch die Blume mitgeteilt, sie bildeten sich ihre Beschwerden nur ein.
Manchmal wird das nicht einmal verbal mitgeteilt, ein Blick oder ein
bestimmter Tonfall genügt.
Das treibt die Leute dann zum Psychiater, weil sie herausfinden möchten,
weshalb sie sich selbst im Weg stehen – oder ob sie womöglich eine
Persönlichkeitsstörung haben, die sie eine Krankheit vortäuschen lässt. Oft
bekommen sie dann zu hören, ihre Ängste und Depressionen verursachten die
Symptome. In Wirklichkeit sind Ängste und Depressionen nicht die Ursache
chronischer Krankheiten, sondern häufig deren Folge, und zwar, weil virale
Neurotoxine und Schwermetalle die Gehirntätigkeit behindern.
Auch wenn Sie inzwischen einfühlsamere und verständnisvollere Ärzte und
Therapeuten gefunden haben, die alte Verletzung durch die Unterstellung, Sie
hätten Ihre Krankheit erfunden, ist vielleicht doch noch nicht abgeheilt.
Kaum auszudenken, und sehr traurig, was diese Andeutung Sie alles gekostet
haben mag, vielleicht Jahre auf Psychopharmaka, vielleicht den Respekt in
Ihren Beziehungen oder sogar diese Beziehungen selbst. Es ist ein großer
Irrtum, der Ehen zerstört und Kinder gegen ihre Eltern oder Eltern gegen ihre
Kinder aufgebracht hat, frustriert und verständnislos angesichts der Tatsache,
dass keine Besserung eintreten wollte. Der »eingebildete Kranke« ist ein
Stigma, das die Intuition kaltstellt und den Menschen den Glauben an ihr
eigenes Urteil nimmt.
Solange diese Vorstellung im Umlauf bleibt, verletzt sie alle Beteiligten. Sie
isoliert die Leidenden und lässt die Menschen in ihrem Umfeld nicht nach
den echten Lösungen forschen. Möge dieser Irrtum bald der Vergangenheit
angehören!
Kapitel 18
Neunter großer Irrtum: Krankheit
ist selbstgemacht
Da wir gerade beim Kaltstellen der Intuition sind: Wenn man Ihnen je das
Gefühl gegeben hat, Sie hätten Ihre Krankheit mit Ihren Gedanken, Ihrem
Karma, Ihrer Energie oder sonst wie selbst erzeugt, angezogen oder
manifestiert, können Sie sich wie gesagt ein für alle Mal von solchen
Vorstellungen befreien. Sie haben Ihre Krankheit nicht selbst herbeigeführt.
Sie haben es keinesfalls verdient, krank zu sein. Ihre Befürchtungen und
Fixierungen sind mitnichten die Ursache Ihrer Leiden – Sie trifft definitiv
keine Schuld an Ihrer Erkrankung. Wenn Sie glauben, Sie seien selbst die
Ursache, verweigern Sie sich das Selbstvertrauen, das Sie brauchen, um sich
in diesem Leben zurechtzufinden und wieder gesund zu werden.
Niemand möchte krank sein, so läuft das einfach nicht. Wer Ihnen so etwas
andichten möchte, sagt im Grunde: »Ich weiß nicht, was mit dir los ist, leider.
Wenn ich dir doch nur helfen könnte. Da ich es nicht kann, fällt mir nichts
Besseres ein als diese Theorie.«
Jeder möchte gern gesund werden, niemand scheut das. Wenn es so wäre,
dass unsere Ängste unsere Realität wären, gäbe es keinen einzigen gesunden
Menschen, schließlich fürchten wir uns alle vor Krankheit. Niemand hat das
unbewusste Verlangen, mit zermürbender Müdigkeit und Muskelschmerzen
an die Couch gefesselt zu sein. Niemand möchte insgeheim ständig weiter
zunehmen, niemand wünscht sich Haarausfall, Herzjagen, Fieberschübe,
Depression, Ängste, schlecht heilende Wunden, Schlaflosigkeit, Schwindel
und Gehirnnebel.
Trotzdem wird vielen Menschen, vor allem den jüngeren, heute vermittelt,
sie gestalteten ihre Wirklichkeit mit ihren Gedanken und Gefühlen und seien
folglich selbst für alles Ungemach in ihrem Leben verantwortlich. »Wenn bei
dir etwas nicht rundläuft«, so die Botschaft, »dann machst du etwas falsch
oder bist spirituell nicht ganz auf der Höhe.« Das geht so weit, dass man
sogar Fehler in früheren Leben für Schmerzen und Leiden in dieser
Inkarnation als Ursache nennt. Das ist einfach alles Nonsens.
Das soll nicht heißen, dass ich die Wunderkraft der Gedanken, Intentionen
und Affirmationen geringschätze. Wir brauchen viel mehr davon, mehr
positives Denken. Ich bin ganz dafür und wünsche mir für Sie, dass Sie sich
an Ihre schönen Erinnerungen halten, sie wieder aufsuchen und die damit
verbundenen wohligen Gefühle der Geborgenheit auskosten. Ich möchte,
dass Sie Ihre Stimme finden, Ihr Herz sprechen lassen, sich eine Zukunft
erträumen, sich den Beruf, die Beziehungen und die Fülle ausmalen, die Sie
befähigen, Ihr Lebensziel anzustreben. Sehen Sie sich als gesund, glücklich
und geheilt, nehmen Sie die Augenblicke wahr, für die Sie dankbar sein
können – auch wenn solche Momente eben jetzt nur kurz sind und Sie sich
meist in der Vergangenheit und in der Zukunft aufhalten müssen, um sich
irgendwie über Wasser zu halten, bis es Ihnen wieder bessergeht. Diese
Ausrichtung auf unbeschwerte, optimistische Vorstellungen ist ungemein
wichtig, wenn Sie gesund werden und das Leben gestalten möchten, das
Ihnen vorschwebt.
Krankheit manifestieren – mit dieser Vorstellung muss jetzt Schluss sein.
Die erstaunliche Tatsache, dass wir unser Denken zum Guten einsetzen
können: Wollen wir die wirklich, nur weil die wahren Hintergründe
chronischer Erkrankungen noch nicht bekannt sind, auf den Kopf stellen und
gegen andere und uns selbst wenden und sagen, alles Negative in unserem
Leben sei von uns selbst produziert? Krankheit als kosmische Strafe – um zu
begreifen, was für ein Unsinn das ist, muss man nur eine einzige Mutter in
Tränen gesehen haben, weil ihr die Kraft fehlt, ihre Kinder zu versorgen.
Man braucht nur einer am Boden zerstörten frisch verheirateten jungen Frau
mit einer Hashimoto-Diagnose zu begegnen, deren Partner nicht versteht,
weshalb sie nicht einfach gesund und munter ist – dann wird augenblicklich
klar, dass niemand ein solches Schicksal »wählt«.
Den etwas Älteren, die alle möglichen vorbeiziehenden Theorien über
chronische Krankheiten haben beobachten können, fällt es leichter, die Dinge
im rechten Verhältnis zu sehen. Für Heranwachsende und junge Erwachsene
dagegen ist dieses Denken gefährlich und kann katastrophale Folgen haben.
Da ist man dann vielleicht von einem spirituellen Lehrer begeistert, dessen
Aussagen das Leben einfach so spannend machen – nur hat man ebenfalls zu
akzeptieren, dass man chronische Migräne bekommt, weil einem von einem
Kindheitstrauma her ein Opferbewusstsein geblieben ist, über das man längst
hätte hinauswachsen müssen. Kann solches Denken Heilung bewirken? Im
Gegenteil, wenn Sie sich selbst die Schuld an Ihrer Krankheit geben, bauen
Sie vor der Heilung eine gewaltige Barriere auf.
Ja, seelische Verletzungen und Nöte können Seele, Herz und Geist schwer
beschädigen. In Kapitel 2 haben wir betrachtet, wie so etwas dazu führt, dass
latente Gesundheitsstörungen, etwa durch EBV, zum Ausbruch kommen.
Deshalb tut es unserer Gesundheit sicherlich gut, für psychische Stabilität zu
sorgen. Wohltuende Gedanken erzeugen wohlige Gefühle, und die wiederum
tun dem Körper gut und stärken das Immunsystem. Überhaupt nicht hilfreich
ist dagegen die Verwechslung von Auslösern und Ursachen.
Schwere Zeiten im Leben erzeugen keine Krankheiten. Negative Gedanken
und Gefühle beschwören keine Krankheiten herauf. Bedrückende Erlebnisse
und Gefühle sind einfach natürlich. Die Natur erlaubt uns, ängstlich, wütend
oder niedergeschlagen zu sein. »Negative« Reaktionen haben ja auch ihre
Schutzfunktion für den Einzelnen und für die Menschheit. Krank machen uns
Pathogene und Giftstoffe.
Kennen Sie jemanden, der seelisch völlig am Boden, dabei aber körperlich
kerngesund ist? Das gibt es, denn wenn jemand frei von verkappten
Virusinfektionen und Giftbelastungen ist, kann er so negativ denken, wie er
will, es wird trotzdem kein Tumor daraus. Solche Gefühlsregungen
manifestieren sich nicht auf magische Weise als Krankheit. Sicher fällt Ihnen
auch eine dieser mitfühlenden und fürsorglichen Seelen ein, die trotz ihrer
wohltuenden Gemütsart krank werden. War dieser feinfühlige Mensch dann
selbst für seine Erkrankung verantwortlich? Hat er doch drei negative
Gedanken gehabt, die ihm zum Verhängnis wurden? Die Theorie der selbst
verschuldeten Krankheit hat so viele Löcher, dass sie kaum noch als albern
zu bezeichnen ist. Sogar extremer Stress und größte Not können nur dann
Krankheiten verursachen, wenn Pathogene als Auslöser hinzukommen.
Die Wissenschaft hält zwar gar nichts von dieser Idee, dass man
Krankheiten »anzieht«, dieser große Irrtum setzt sich trotzdem irgendwie
durch. Immerhin hat er aber noch nicht die Wucht der anderen großen
Irrtümer. Manche dieser Fehleinschätzungen, etwa die Autoimmun-
Konfusion, donnern wie gesagt dahin wie ein führerloser Zug, und man kann
nur noch eine Gelegenheit zum Abspringen abpassen. Wenn wir nun diesen
Zug namens »Krankheit ist selbstverschuldet« noch irgendwie mit der
Notbremse anhalten können, bevor nichts mehr zu machen ist, müssen die
heutigen jungen Eltern ihren Kindern dann vielleicht nicht mehr diesen
großen Irrtum eintrichtern. Möglicherweise können sie ihnen die Wahrheit
sagen, nämlich dass die Gnadenlosen Vier dem Leben den Weg verstellen,
dass wir uns schützen können, wenn wir ein waches Auge auf sie haben, und
dass unser Körper von staunenswerter Selbstheilungskraft ist, so wir ihm
denn geben, was er wirklich braucht.
DRITTER TEIL |
Die Wiederbelebung der
Schilddrüse
Kapitel 19
Zeit für die Erneuerung Ihres
Körpers
Inzwischen sind Sie wohl längst so weit, dass Sie das Schilddrüsenvirus
loswerden möchten, um endlich Ihr Leben fortsetzen zu können. Wenn die
Schilddrüse und der ganze Körper gesunden sollen, geht es in erster Linie um
die Verabschiedung von EBV. Für die Rückeroberung Ihres Immunsystems
und das Verschwinden aller Symptome ist Bedingung, dass EBV
Vergangenheit wird.
Jetzt die interessante Einschränkung. So wichtig es ist, EBV stark zu
dezimieren und zu deaktivieren, müssen Sie es nicht darauf anlegen, alle
EBV bis zum letzten Virus auszurotten. Es ist nicht nötig und auch nicht
ratsam, mehr als neunzig Prozent der Viren auszuschalten.
Die verbleibenden zehn Prozent schlummernder Epstein-Barr-Viren in
Ihrem Körper erinnern Ihr Immunsystem ständig daran, dass es wach und
bereit bleiben muss. Wie wir in Kapitel 3 gesehen haben, gibt es über sechzig
Unterarten des Virus, und wenn Sie eine gerade überstanden haben, können
Sie durchaus von einer anderen befallen werden, und das kann keiner wollen.
Eine Runde mit dem EBV reicht völlig, da sind Sie bestimmt einer Meinung
mit mir. Wenn also Risiken entstehen – eine neue Umgebung, eine neue
Beziehung –, sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Körper entschlossen ist,
etwaigen neuen EBV-Sorten sofort den Garaus zu machen. Und das
wiederum erreichen Sie damit, dass Sie ein paar der »gezähmten« Viren
behalten.
Stellen Sie sich Ihr Immunsystem als eine Art in ständiger Bereitschaft
gehaltene Feuerwache vor, die sofort einschreiten kann, sobald Ihre
Gesundheit bedroht ist. Wenn da nie ein Notruf eingeht, was passiert dann?
Jahre vergehen, und kein einziger Zwischenfall macht es erforderlich
einzuschreiten. Da werden die Feuerwehrleute irgendwann behäbig. Sie
rechnen nicht mehr mit Notrufen. Sie nehmen sich immer wieder mal frei,
machen keine Übungen mehr und verlegen sich ganz aufs Austüfteln leckerer
Kochrezepte.
Was, wenn jetzt eines Nachts nach einem zu langen Abend in der Kneipe
mit zu vielen Bierchen und Knabberzeugs die Alarmglocke schrillt? Sie
rappeln sich auf und versuchen, die Checkliste durchzugehen, die sie
eigentlich vollkommen automatisch beherrschen sollten. Immer noch
benommen und wie unter Schock versuchen sie, die Ausrüstung
zusammenzustoppeln, von der jedes einzelne Teil griffbereit an einem ganz
bestimmten Platz liegen sollte. Dann klettern sie endlich in den Löschzug, der
aber nicht anspringt, weil die lange nicht benutzte Batterie leer ist. Die
Schnellladung dauert, aber jetzt sind sie endlich unterwegs zum Brandherd.
In dessen näherer Umgebung befindet sich kein Hydrant, und als man den
eingebauten Wassertank anschließt, stellt sich heraus, dass er ein Leck hatte
und leer ist. Derweil wütet das Feuer ungestört. Wären die Feuerwehrleute
wirklich bereit gewesen, hätten sie den Brand ohne Weiteres noch löschen
und das Haus retten können und seinen Bewohnern eine Menge Leid erspart.
So ist das auch mit dem Immunsystem. Es soll in Bestform und allzeit bereit
sein. Die paar letzten kaltgestellten Epstein-Barr-Viren sorgen dafür, dass es
nicht aus der Übung kommt und nicht einfach nach Feierabend die Beine
hochlegt.

Was Sie erwarten können


Sie müssen nichts Besonderes unternehmen, damit Ihnen ein paar
schlummernde EBV erhalten bleiben. Sie sind weiterhin darauf aus, das
Virus zu bändigen, und genau darum geht es in diesem Teil des Buchs. Dazu
müssen Sie wissen, was sich alles im Hintergrund abspielt, damit Sie sich
keine Sorgen machen, wenn in Ihrem Blutbild weiterhin EBV-Antikörper zu
sehen sind. Nachdem Sie alles unternommen haben, was in diesem Teil des
Buchs vorgeschlagen wird, ist EBV in Ihrem Körper besiegt und nur noch
latent vorhanden. Machen Sie sich auch dann keine Sorgen, wenn keine
EBV-Antikörper verzeichnet werden. Die Tests sind noch nicht ausgereift,
wie wir gesehen haben.
Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es eine Weile dauert, bis Sie sich
wieder so wie früher fühlen. Es braucht für jeden unterschiedlich viel Zeit.
Wenn Sie noch nicht lange krank sind, werden Sie vielleicht in gerade mal
drei Wochen wieder auf den Beinen sein. Haben Sie schon länger mit Ihren
Symptomen zu tun, könnte es drei Monate oder ein halbes Jahr, vielleicht
auch mehrere Jahre dauern, bis Sie wieder ganz Sie selbst sind.
Aber in dieser Zeit wird es Ihnen bereits schrittweise besser gehen, manche
Symptome verschwinden, andere halten sich etwas länger, und so werden Sie
die Fortschritte immer verfolgen können. Manchmal geht es zwei Schritte
vorwärts und dann wieder einen zurück – rufen Sie sich einfach in
Erinnerung, dass Heilung nun mal so läuft. Beim Bergsteigen geht es auch
nicht immer nur aufwärts, manchmal müssen Sie ein Stück queren oder sogar
absteigen, um wieder einen sicheren Stand für die nächste Phase Ihres
Gipfelsturms zu finden. Suchen Sie sich einfühlsame Helfer in der Schul-
oder alternativen Medizin, denen Sie auch erklären, wohin Sie unterwegs
sind.
Und nicht den Mut verlieren, wenn Sie schon dreißig Jahre krank sind und
abzusehen ist, dass Sie einen weiten Weg vor sich haben! Mit allem, was Sie
in diesem Buch schon entdecken konnten und noch erfahren werden, sind Sie
bereits auf dem Weg nach oben. Halten Sie immer wieder mal inne, um sich
zu vergegenwärtigen, was Sie schon alles geschafft haben.
Da Sie Ihre Gesundheit mit natürlichen Methoden fördern und Ihr
Immunsystem mit gesunder Ernährung und anderen Maßnahmen stärken,
wird es sich ganz von selbst erholen, da EBV immer weiter zurückgedrängt
wird. Ihrem ganzen Körper wird es zunehmend besser gehen. Leber,
Lymphsystem, Nerven, Kreislauf – mit etwas liebevoller Zuwendung wird
sich Ihr Körper erneuern, und Ihr Leben gehört wieder Ihnen.
Vielleicht sind Sie sich nicht sicher, ob Sie das Schilddrüsenvirus haben
oder nicht. Da werden Sie bestimmt gern hören, dass es auf keinen Fall
schaden kann, etwas für Ihre Schilddrüse zu tun. Vielleicht hat es EBV auf
Ihre Schilddrüse abgesehen und löst Symptome aus, vielleicht ist es
irgendeine ganz andere Ursache, jedenfalls kann alles, was Sie im Weiteren
noch erfahren werden, Wunder für Ihre Gesundheit wirken. Die Ausleitung
von Schwermetallen und anderen Toxinen, die Vertreibung von Pathogenen
mit ihren Abfallstoffen, der Aufbau des Immunsystems und unterstützende
Maßnahmen für die Schilddrüse sind immer ein Segen. Nach allem, was der
Körper Ihnen im Lauf der Jahre an Liebe und Schutz gewährt hat, wird es
jetzt Zeit für eine liebevolle Zuwendung Ihrerseits.
Nach dem nächsten Kapitel, speziell für all jene unter Ihnen geschrieben, die
ihre Schilddrüse durch eine Operation oder die Behandlung mit radioaktivem
Jod verloren haben, sehen wir uns im weiteren Verlauf an, wie Sie Ihre
Symptome loswerden, Ihre Krankheit überwinden, EBV in die Schranken
weisen und Ihre Schilddrüse wiederbeleben können, um zuletzt wieder so
gesund zu sein, wie Sie es einmal waren.
Kapitel 20
Leben ohne Schilddrüse
Was tun, wenn Sie keine Schilddrüse mehr haben? Menschen ohne
Schilddrüse bekommen oft das Gefühl, dass sie von einem Buch wie diesem
nichts haben, da die Informationen zur Heilung der Drüse für sie nicht mehr
gelten. Dem möchte ich widersprechen.
Ich habe im Laufe mehrerer Jahrzehnte viele Menschen kennengelernt, die
meinten, ihre Schilddrüse gehöre der Vergangenheit an. Sie kamen wegen
anderer Gesundheitsfragen zu mir, und ich sagte dann irgendwann: »Lassen
Sie uns doch mal über Ihre Schilddrüse reden.«
Fast immer reagierten diese Leute verstört. Was gab es da noch zu sagen?
Die Drüse war weg, daran war nichts mehr zu ändern, dachten sie. Die
Gesundheitsprofis und Fachleute, bei denen sie gewesen waren, hatten nie
erklären können, wie es überhaupt zu den Schilddrüsenproblemen gekommen
war, und so hatten meine Klienten keine Ahnung, weshalb sie ein Stück ihrer
selbst verlieren mussten. Sie hielten es nicht einmal für möglich, dass je
wieder ein Gespräch über ihre Schilddrüse geführt werden könnte, in dem es
um die Verbesserung ihres Gesundheitszustands ging.
Im weiteren Verlauf unseres Gesprächs erfuhren sie dann, was wirklich in
ihrem Körper vor sich gegangen war und zur Entstehung von Knoten, Zysten,
Krebs oder Hypothyreose geführt hatte und die Ärzte schließlich zur
Entfernung oder »Abtötung« der Schilddrüse hatte raten lassen. Sie
verstanden, dass das Schilddrüsenvirus auch ohne die Drüse weiterhin im
Körper aktiv sein und Symptome auslösen konnte, weil EBV auch in anderen
Teilen des Organismus residiert. Darüber hinaus erfuhren sie, dass ihre
Schilddrüse nicht einfach bedeutungslos geworden war. Sie blieb nach wie
vor ein Bestandteil ihres Körpers und barg Potenzial.
Wenn Ihre Schilddrüse ganz oder teilweise entfernt oder durch radioaktives
Jod zerstört wurde, dürfen Sie sich nicht ausgeschlossen fühlen, als gäbe es
den Weg zur Gesundheit für Sie nicht mehr.
Zunächst einmal gilt es zu bedenken, dass die als »Hypothyreose«
umschriebenen Symptome so gut wie immer viralen Ursprungs sind und
nichts mit einem Mangel an Schilddrüsenhormonen zu tun haben. Wenn Sie
EBV zurückdrängen können, vergehen auch die Symptome – sogar wenn Sie
keine Schilddrüse mehr haben.
Eine zweite für Sie wichtige Information lautet, dass Ihr Körper weiterhin
glaubt, Sie hätten eine vollständige Schilddrüse.
Ich will versuchen, das mit einem Vergleich zu verdeutlichen: Wenn in
Ihrem Haus eingebrochen wurde, steht das Gebäude anschließend noch, die
Wände sind noch da, Sie haben weiterhin ein Zuhause. Ähnlich bei Ihrer
Schilddrüse: Wenn sie teilweise oder größtenteils entfernt wurde, bleibt doch
an den Rändern Gewebe stehen, die »Wände« sind noch da. Ihr Körper geht
weiterhin davon aus, dass Sie eine Schilddrüse haben.
Und sollte Ihr Haus abgerissen worden sein – das wäre im Fall der
Schilddrüse eine radikale Operation oder die Zerstörung durch radioaktives
Jod –, bleiben Ihnen trotzdem noch die Fundamente. Darauf können Sie
wieder aufbauen.
Und selbst wenn die Fundamente ausgegraben werden, ist der Geist Ihres
Hauses noch da. Sie haben weiterhin diese Adresse, Sie können Post
abschicken und empfangen – und genauso kann der Körper noch so
funktionieren, als wäre die Schilddrüse nach wie vor da, selbst wenn sie ganz
oder teilweise verschwunden ist.
Verbinden Sie sich ganz bewusst mit dieser Wahrheit, denn tatsächlich sorgt
Ihr Körper auf solchem Weg dafür, dass Sie auch künftig leben, sich
anpassen und gesund werden können. Der Rest Ihres Immunsystems arbeitet
einwandfrei, sichert die Homöostase Ihres Körpers und unterstützt Ihre
Schilddrüse.
Weshalb ist die Unterstützung der Schilddrüse wünschenswert, wenn sie gar
nicht mehr da ist? Nun, selbst wenn sie vollständig entfernt oder durch
radioaktives Jod zerstört wurde, ist mit größter Wahrscheinlichkeit doch noch
funktionierendes Schilddrüsengewebe übrig. Bei vielen, deren Schilddrüse
angeblich ganz entfernt wurde, sind tatsächlich noch dreißig bis vierzig
Prozent des Organs vorhanden. Und wenn es bei Ihnen nur ein Prozent sein
sollte, kann dieser Rest Schilddrüsengewebe doch noch kleine Mengen von
T4 und T3 (wichtig für Ihre Heilung) sowie den noch unentdeckten
Schilddrüsenhormonen R5 und R6 herstellen (wichtig für die
»Radiosendungen«, mit denen die Schilddrüse die Homöostase im Körper
absichert). Darüber hinaus stellen die Nebennieren, wie wir in Kapitel 4
gesehen haben, speziell angepasste Hormonmischungen bereit, die die
Funktion der fehlenden Schilddrüsenhormone übernehmen können.
Ob Ihnen nun viel oder wenig Schilddrüsengewebe geblieben ist, es arbeitet
auf jeden Fall für Sie – vielleicht sogar besser als bei jemandem, dessen
Schilddrüse vollständig ist, aber aufgrund einer langfristigen und mit der
Bildung von Narbengewebe verbundenen Vireninfektion nur noch vierzig
Prozent ihrer Leistungskraft hat. Wenn Ihnen Schilddrüsengewebe fehlt, legt
sich der verbleibende Rest mit umso mehr Verve ins Zeug. Die Zellen passen
sich an, werden stärker, übernehmen mehr Aufgaben und schirmen sich ganz
besonders gegen EBV ab, da sie so wenige sind. Dazu kommunizieren sie mit
dem »persönlichen« Immunsystem der Schilddrüse und senden diesen
spezialisierten Lymphozyten Radiosignale, mit denen sie besonderen Schutz
anfordern.
Falls Sie mit radioaktivem Jod behandelt worden sind, können Sie diesen
Stoff durch geeignete Nahrung in Form von Chelaten binden, damit er
abtransportiert werden kann. Insbesondere atlantischer Lappentang (eine
Rotalge) und Spirulina (optimalerweise aus Hawaii), regelmäßig in kleinen
oder sogar winzigen Mengen genossen, sind in der Lage, radioaktives Jod mit
der Zeit aus dem verbleibenden Schilddrüsengewebe zu entfernen, das dann
zu neuem Leben erwacht, ohne jedoch hyperaktiv zu werden. Das zuträgliche
bioaktive Jod in Lappentang und Spirulina vermag die noch vorhandenen
radioaktiven Isotope zu binden und aus der Schilddrüse zu entfernen;
zugleich vertreibt es Strahlenrückstände aus anderen Quellen aus der
Schilddrüse und dem übrigen Körper. Diese zugeführten Spuren von Jod sind
überhaupt für die Schilddrüse zuträglich. Am besten nehmen Sie zusätzlich
noch andere vor Strahlen schützende Nahrungsmittel hinzu, von denen einige
in Kapitel 22 dieses Buchs genannt werden und viele weitere in meinem
Buch Medical Food.
Mit der richtigen Pflege kann sich Ihr Schilddrüsengewebe so weit
regenerieren, dass die Funktionsfähigkeit langsam wieder zunimmt. Denken
Sie also daran, dass alles, was jetzt noch folgt, auch für Sie gilt. Lassen Sie
sich auf den Gedanken ein, dass Sie noch eine Schilddrüse haben, die sich
mit ganzer Kraft für Sie einsetzt. Schützen und pflegen Sie sie, und Sie
befinden sich bereits auf dem Weg der Heilung.
Kapitel 21
Häufige Fehleinschätzungen und
ungünstige Nahrungsmittel
Wie Sie im zweiten Teil dieses Buchs über die großen Irrtümer gelesen
haben, ist es für die Sicherung Ihrer Gesundheit sehr wichtig zu wissen,
welchem Rat Sie nicht folgen sollten. In dem Bemühen, chronische
Krankheiten zu vermeiden oder den Betroffenen Erleichterung zu
verschaffen, hat die Medizin zahllose Theorien entwickelt. Leider lenken die
meisten von den eigentlichen Problemen ab oder verschlimmern den Zustand
der Kranken sogar noch.
Wenn Sie allen Ratschlägen zur Gesundung der Schilddrüse folgen wollten,
wäre es wie der Gang durch ein Labyrinth: erst hier lang, dann da lang, dann
wieder lauter Sackgassen – und ohne je zu sehen, wohin das alles führen soll.
Das ist nicht nur zermürbend und entmutigend, sondern verschlingt auch
noch die Zeit, die Sie nutzen könnten, um gesund zu werden.

Bedenken gegenüber Jod


Viele halten Jod im Zusammenhang mit Hashimoto-Thyreoiditis und
Hypothyreose für einen bedenklichen Stoff. Um zu entscheiden, ob Jod bei
zu wenig aktiver oder entzündeter Schilddrüse nützt oder schadet, gilt es zu
bedenken, was eigentlich der wahre Ursprung von Schilddrüsenstörungen ist,
nämlich EBV.
Jod ist ein Desinfektionsmittel, das Viren und Bakterien abtöten kann. Sie
haben es vielleicht schon selbst benutzt oder davon gehört, dass es als
Antiseptikum zur Säuberung von Wunden und zum Schutz vor Infektionen
angewendet wird. Führt man dem Körper mit der Nahrung oder über
Nahrungsergänzungsmittel Jod von bester Qualität zu, entfaltet es auch hier
seine Kraft gegen Keime. Das bedeutet, dass man bei Jodmangel anfälliger
für bakterielle und virale Infektionen ist. Falls Ihre Schilddrüse also mit EBV
infiziert ist und eine Hypothyreose oder Hashimoto-Thyreoiditis vorliegt,
können Sie keinen Jodmangel brauchen, der Sie noch anfälliger für das Virus
macht.
Aber woher stammen nun die Bedenken gegenüber Jod? Wenn Jod in die
Schilddrüse gelangt, tötet es die Viren massenhaft ab, was vorübergehend die
Entzündung schüren kann. Für Patienten, bei denen EBV nur eine leichte
Hypothyreose verursacht, kann Jod wohltuend sein, weil es das Virus hemmt,
bevor es schlimmere Schäden anrichtet. Nimmt dagegen jemand mit starker
Thyreoiditis (EBV-Infektion der Schilddrüse) zu viel Jod auf einmal, kann
das ziemlich anstrengend werden, weil so viele Viren gleichzeitig abgetötet
werden und die Entzündungsreaktion entsprechend heftig ausfällt.
Solch ein Entzündungsschub wird oft mit einer Autoimmunreaktion
verwechselt. Man nimmt an, das Jod verursache eine Überproduktion von
Schilddrüsenhormonen, die der Körper als Fremdkörper empfindet, sodass
das Immunsystem die Schilddrüse angreift. Diese Theorie übersieht den
allerwichtigsten Faktor, nämlich dass Hashimoto die Folge einer
Vireninfektion ist.
Für Menschen mit Hypothyreose ist es wichtig, starken Jodmangel zu
vermeiden. Diese Maßnahme kann auch vor Schilddrüsen-, Brust-, Gehirn-,
Lungen-, Leber-, Magen-, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Krebs im Mundbereich
und anderen Krebsarten schützen. Da die meisten Krebsformen von
pathogenen Keimen ausgelöst werden, ist Jod als Antiseptikum ein
Verbündeter für uns. Es ist an mehr als fünftausend chemischen Prozessen im
Körper beteiligt (die der medizinischen Forschung fast alle noch unbekannt
sind) und deshalb ganz wichtig für die Schilddrüse und das Immunsystem.
Wenn Sie Arzt oder Heilpraktiker sind, dürfen Sie nie davon ausgehen, dass
jemand, der in Ihre Praxis kommt, in dieser modernen Zeit keinen Jodmangel
haben kann. Sie selbst ernähren sich vermutlich von gesunden
Nahrungsmitteln, die auch natürliche Jodquellen enthalten, und
wahrscheinlich sorgen Sie auch dafür, dass der Stress in Ihrem Leben nicht
überhandnimmt. Aber das muss ja nicht heißen, dass andere nicht täglich
Soft- und Energydrinks, Schokoriegel, Süßgebäck und Weißbrot zu sich
nehmen und dazu noch jede Menge Stress haben. Der regelmäßige Genuss
unproduktiver Nahrungsmittel – Kohlensäure, Koffein, Maissirup, Weißmehl
und so weiter, dazu die ständige Adrenalinüberflutung – rauben dem Körper
kostbare Spurenelemente wie Jod. Jodmangel kann sogar erblich sein.
Seit der Erfindung von jodiertem Speisesalz ist der Jodmangel keineswegs
abgeschafft. Dieses hinzugefügte Jod ist für die Schilddrüse und das
Immunsystem nur teilweise verwertbar; gut möglich sogar, dass es die
Schilddrüse gar nicht erreicht. Von dunkel gefärbtem Weißbrot nehmen wir
ja auch nicht an, dass es unsere Gesundheit schützt, und von jodiertem Salz,
über minderwertige Nahrungsmittel gestreut, dürfen wir uns ebenfalls keine
Lösung unserer Probleme versprechen.
Die Welt hat heute andere Jodbedürfnisse als früher. Bei weiten Teilen der
Bevölkerung schwächelt das Immunsystem, wir können uns einfach keinen
Jodmangel mehr leisten. Wir leben heute mit Keimen, die es früher nicht
gab – Mutanten von Bakterien wie Streptokokken und Viren wie EBV, ganz
abgesehen von Superkeimen wie MRSA (Methicillin-resistenter
Staphylococcus aureus), dazu noch die hohe Giftstoffbelastung und der
manchmal kaum noch zu bewältigende Stress. Auch die allgemeine
Strahlenbelastung nimmt zu. Schon eine simple Röntgenaufnahme in der
Zahnarztpraxis oder die Handystrahlen können unsere Jodreserven
strapazieren. Bei derart vielen Anforderungen muss unser Immunsystem
einfach mehr leisten, und so verbrauchen wir heute mehr Jod als in früheren
Zeiten. Da genügt es nicht, etwas mehr Jod im Körper zu haben. Wegen
dieser hohen Belastung und ihren körperlichen Folgen wiegt ein Jodmangel
heute schwerer als noch in den Fünfzigern, Sechzigern und Siebzigern.
Manche Tests registrieren auch Spurenmengen von Jod im Blut, trotzdem
kann man sich auf solche Untersuchungen nicht blind verlassen. Einen
schnellen Anhaltspunkt bietet die Färbung der Fingernägel. Wenn sie keine
gesunde Farbe haben, sind Sie wahrscheinlich nicht ausreichend mit Jod
versorgt. Gewichtigere Hinweise auf Jodmangel sind chronische
Harnwegsinfekte, chronische Nebenhöhlenentzündungen, Akne, Helicobacter
im Magen, Geschwüre, Furunkel, Erkältungsanfälligkeit, Bronchitis, Lungen-
, Mandel- und Kehlkopfentzündung. Es gibt auch eine ganze Reihe leichterer
Symptome durch Jodmangel eines geschwächten Immunsystems,
beispielsweise Fieberbläschen, Aphthen, juckende Augen und Ohren,
Allergien, sinubronchiales Syndrom, Halsweh, chronischer Husten,
Hämorrhoiden, eingewachsener Zehennagel mit Schwellung, Nagelpilz an
Füßen und Händen sowie infizierte kleine Hautverletzungen. Kurz, es ist
wichtiger denn je, dass wir die richtigen unterstützenden Maßnahmen für
unser Immunsystem treffen.
Das bedeutet aber nicht gleich, dass Jod zugeführt werden muss. Das Jod in
atlantischem Meeresgemüse wie Lappentang, Braunalgen und Blasentang
kann sehr wirksam zur Stärkung des Immunsystems und gegen eine
Schilddrüseninfektion sein. Sie können sich auch an Spirulina (aus Hawaii),
Blattgemüse (zum Beispiel Feldsalat, Rucola, Spinat, Römersalat, roten und
grünen Blattsalat), Zwiebeln, Sprossen, Petersilie und Löwenzahn halten. Fall
Sie überlegen, ob ein Jodsupplement gut für Sie sein könnte und in welcher
Form, sprechen Sie am besten mit Fachleuten Ihres Vertrauens über
hochwertige Präparate mit naszierendem (entstehendem) Jod für den
innerlichen Gebrauch. Jod ist ein Spurenelement, Sie brauchen nicht viel
davon, übertreiben Sie es also nicht. Vor allem wenn Sie eine bereits
fortgeschrittene Schilddrüsenentzündung haben, müssen Sie behutsam
einschleichend dosieren, damit Ihnen die heftigen Symptome, die beim
massenhaften Absterben von Viren entstehen können (ein Zusammenhang,
der selbst den Experten nicht bekannt ist), erspart bleiben.
Hinzu kommt, dass Jod – egal, in welcher Form Sie es nehmen – Zink
braucht, um richtig zum Leben zu erwachen. Zink facht Jod erst an und
macht es bioaktiver und bioverfügbarer, sodass Ihr Körper etwas damit
anfangen kann. Bei Zinkmangel kann Ihr Körper das Jod nicht halten, sodass
es sehr schnell wieder ausgeschieden wird und Sie seine Heilkräfte nicht
nutzen können, auch bei reichlicher Zufuhr nicht. Ist dagegen genügend Zink
im Organismus vorhanden, nimmt der Körper das angebotene Jod an, hält es
fest und lässt es für Sie arbeiten.

Bedenken gegenüber Zink


Manchmal hört man, Zink als Nahrungsergänzung reduziere das Kupfer im
Körper. Lassen Sie sich nicht irreführen. Wie gesagt ist Zinkmangel einer der
großen Auslöser für Krankheiten mit viralem Hintergrund, zum Beispiel
Hashimoto. Die Welt leidet heute an Zinkmangel, und das verschafft EBV
den kleinen Vorsprung, den es braucht, um sich auszubreiten. Wenn bei
Ihnen also ein Zinkmangel vorliegt, neigen Sie viel mehr zu den Symptomen
und Beschwerden, von denen in diesem Buch die Rede ist.
Wenn Sie die richtige Zinkzubereitung nehmen, nämlich flüssiges
Zinksulfat, brauchen Sie sich wegen Kupferverlust keine Sorgen zu machen.
Dieses Zink lässt das für Ihre Gesundheit so wichtige Spurenelement Kupfer
unangetastet. Es entsorgt nur toxisches Kupfer, und zwischen den beiden
Arten besteht ein himmelweiter Unterschied. Sogar mit einem weniger
hochwertigen Zinkpräparat müssten Sie sich keine Gedanken um das Kupfer
machen, denn dieses Spurenelement ist in unserer Nahrung so reichlich
vorhanden und wird so leicht assimiliert, dass wir alle genug davon haben
und Verluste leicht ausgeglichen werden können. Hier droht kein Mangel.
Leider besteht meist auch kein Mangel an der toxischen Form des Kupfers,
und wenn ein Zinkpräparat minderer Qualität Sie davon befreit, dann wird
das umso besser sein. Trotzdem ist hochwertiges flüssiges Zinksulfat ohne
Konservierungsmittel natürlich vorzuziehen.
Ein weiterer »Zinktrend« breitet sich gerade aus. Da wird behauptet, man
bräuchte kein Zink mehr, sobald man anfinge, den metallischen Geschmack
eines Zinkpräparats zu schmecken. Das ist so nicht richtig. Wenn Sie ein paar
Wochen oder Monate Zink genommen haben und es dann plötzlich
schmecken, heißt das keineswegs, dass Sie es nicht mehr benötigten. Oder
wenn Sie Halsweh haben und es mit etwas Zink probieren, um zu sehen, ob
das zu einer Besserung führt, und dann feststellen, dass der Zinkgeschmack
stark ist, würden Sie sich mit dem Absetzen des Präparats nur um die Chance
einer schnellen Linderung bringen. Die Behandlung einer bakteriellen oder
viralen Halsentzündung mit flüssigem Zinksulfat kann den Unterschied
zwischen anhaltenden Beschwerden und schneller Heilung ausmachen.
Ob Zink zu schmecken ist oder nicht, hängt von etlichen Einflüssen ab. Das
kann an der Einnahme von bestimmten Medikamenten liegen, oder das
können verschiedene Nahrungsmittel und Getränke oder deren Mischung
sein. Kräutertee mit Zitrone und Honig beispielsweise verstärkt den
Geschmack des danach eingenommenen Zinks für mindestens vier bis sechs
Stunden. Kaffee hat die entgegengesetzte Wirkung, sein starker Geschmack
nimmt die Geschmacksknospen ganz in Anspruch und lässt sie weniger
empfindlich auf Zink reagieren. Anders gesagt: Ob Sie das Zink schmecken
oder nicht, lässt nicht auf Ihren Bedarf schließen. Einen besseren Maßstab
bildet die Frage, ob Sie Schilddrüsenprobleme haben oder wegen anderer
chronischer Beschwerden zum Arzt gehen. Zinkmangel ist wirklich sehr
verbreitet und kann sogar vererbt werden.
Es ist heute nicht mehr ganz einfach, den Zinkbedarf allein mit der Nahrung
zu decken. Selbst bei den besten Bio-Erzeugern sind die Böden mehr oder
weniger verarmt, was zum Teil an den giftigen Schwermetallverbindungen
aus der Luft liegt, die den Säuregrad der Böden verschieben, ihre
Mikroorganismen schädigen und mit den im Boden enthaltenen
Spurenelementen wie Zink unvorteilhaft reagieren. So enthalten Kürbiskerne
zwar viel Zink und können (zusammen mit anderen im nächsten Kapitel
genannten zinkhaltigen Nahrungsmitteln) unterstützend wirken, aber wenn
bereits Beschwerden oder Symptome vorhanden sind, kann hochwertiges
flüssiges Zinksulfat dem Immunsystem einen deutlichen Anschub geben.
Besprechen Sie mit Ihrem Heilpraktiker oder naturheilkundlichen Arzt die
richtige Dosierung. Jedenfalls sind Ängste vor Zink eher hinderlich für Ihre
Heilung.

Angst vor Kropfbildung


Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler – Grünkohl, Blumenkohl, Brokkoli,
Weißkohl, Blattkohl und andere – genießen in letzter Zeit bei vielen keinen
guten Ruf mehr, und das geht auch völlig harmlosen Nahrungsmitteln wie
Pfirsichen, Birnen, Erdbeeren und Spinat so. Lassen Sie sich nicht auf diesen
Hype ein, solche Leckereien schädigten die Schilddrüse, sie wirkten
»strumigen« (vom medizinischen Fachwort »Struma« für »Kropf«) oder
»goitrogen« (von der englischen Terminologie abgeleitet), also
kropferzeugend.
Diese Angst vor einer Kropfbildung hat jedes sinnvolle Maß verloren.
Zunächst enthält keines dieser Nahrungsmittel genügend Strumigene, um
überhaupt gesundheitsrelevant zu sein. Zweitens sind die enthaltenen
Strumigene an sekundäre Pflanzenstoffe und Aminosäuren gebunden und
dadurch unschädlich gemacht. Wenn Sie einen Zentner Brokkoli an einem
einzigen Tag verzehren könnten, wären die Strumigene immer noch keine
Gefahr für Ihre Gesundheit.
Tatsächlich braucht Ihre Schilddrüse diese Nahrungsmittel sogar. Sie
enthalten einige der für die Schilddrüse besonders wichtigen Nährstoffe (dazu
mehr im nächsten Kapitel). Beachten Sie also diese Modeerscheinung nicht
weiter, sonst entgehen Ihnen ganz wichtige gesundheitliche Impulse.

Nahrungsmittel, die Sie meiden sollten


Bei jeder Ernährungsform, die Sie für sich gewählt haben – eiweißreich,
vegetarisch oder was es auch sei –, empfiehlt es sich, auf Eier,
Molkereiprodukte, Gluten, Rapsöl, Soja, Mais und Schweinefleisch zu
verzichten, solange Sie mit Schilddrüsenstörungen zu tun haben. Nicht weil
diese Nahrungsmittel entzündungsfördernd wären, wie heute vielfach
behauptet wird, sondern weil sie EBV ernähren und dieses Virus dann
Entzündungen hervorruft. Wenn diese Lebensmittel auf Ihrem Speiseplan
stehen, wächst und gedeiht das Virus, und da werden dann auch Ihre
Schilddrüsen- und andere Virensymptome bleiben.
Eier
Ein Spiegelei schmeckt köstlich, nicht wahr? Das Epstein-Barr-Virus findet
das auch. Eier sind bei EBV-Befall strikt zu meiden, handelt es sich hierbei
doch um die »Leibspeise« dieser Viren. Wenn Sie ein frisches Ei in eine
Petrischale schlagen und mit lebendigen Epstein-Barr-Viren impfen, wird
sich das Virus rasant vermehren. Das gilt auch für erstklassige Bio-Eier. Falls
Sie EBV haben, können Sie auf Eier nur ganz verzichten. Und lassen Sie sich
nicht von der Aufschrift »hormonfrei« beeinflussen, die bedeutet nämlich
nur, dass keine zusätzlichen Hormone vorhanden sind. Ihren natürlichen
Hormongehalt, auf den EBV so steht, haben Eier auf jeden Fall.
Wenn Viren des ersten Stadiums bei Ihnen vorhanden sind, kann schon das
nächste Omelett oder Rührei das Virus ins zweite Stadium befördern, das
Mononukleose oder Pfeiffer’sche Drüsenfieber bedeutet. Ähnliches gilt für
die nächsthöheren Stadien des Virus: Jederzeit kann es sein, dass Sie nur ein
Ei von der nächsten – und schlimmeren – Angriffswelle entfernt sind.
Ich weiß sehr wohl, wie verlockend Eier sein können und wie oft sie als das
perfekte Nahrungsmittel dargestellt werden. Ich predige hier keine
Ernährungslehre. Ich bin nicht gegen Eier, sie sind nahrhaft und für manche
Menschen unbedenklich. Aber wenn Ihre Schilddrüse muckt oder andere
virale Symptome gegeben sind, überwiegt die problematische Seite dieses
Lebensmittels seinen Nutzen, und es untergräbt dann alles, was Sie zu Ihrer
Heilung unternehmen. Sollten Sie doch einmal in Versuchung sein, denken
Sie einfach daran, dass es auch an den Eiern liegt, weswegen EBV überhaupt
so stark werden und sich derart ausbreiten konnte. Lassen Sie sie also weg,
solange Sie noch nicht wieder ganz gesund sind.
Molkereiprodukte
Milcheiweiß kommt für EBV gleich nach den Eiern. Wenn Sie von
irgendwelchen in diesem Buch genannten Symptomen und Beschwerden
betroffen sind, streichen Sie Molkereiprodukte lieber ganz von Ihrem
Speiseplan, bis es Ihnen wieder gut geht. Gemeint sind alle
Molkereiprodukte, also neben Milch auch Käse, Butter, Joghurt, Sahne,
Kefir, Ghee, wirklich alle. Gern würde ich sagen können, Käsepizza mit
Spiegelei sei gut für Ihre Schilddrüse. Aber noch viel lieber sehe ich Sie
gesund werden. Meine Aufgabe ist es, Ihren Genesungsweg zu sichern, und
deshalb muss ich Ihnen die Wahrheit sagen: Auch die allerbesten Produkte
aus Milch von glücklichen Weidekühen halten Sie nur auf, wenn Sie EBV
und Schilddrüsenstörungen loswerden möchten.
Gluten
Es ist zu begrüßen, dass allmählich bekannt wird, wie problematisch Gluten
für Leute mit chronischen Gesundheitsstörungen ist. Heute stehen schon sehr
viel mehr glutenfreie Produkte zur Verfügung als noch vor ein paar Jahren, es
befremdet niemanden mehr, wenn Sie sagen, dass Sie keinen Weizen essen.
Allerdings verschwindet Gluten nicht deshalb immer mehr aus den
Zutatenlisten, weil verstanden wurde, was damit los ist. Eher war es eine Art
Eliminationsprozess, der Ärzte und Patienten darauf brachte, dass ein Leben
ohne Weizen den Gesundheitszustand verbessern kann.
Weizengluten ist bei den in diesem Buch besprochenen chronischen
Beschwerden nicht deshalb zu meiden, weil es, wie manche
Ernährungslehren sagen, Mykotoxine enthält oder generell
entzündungsfördernd wirkt. Es ist vielmehr wieder mal so, dass Gluten
pathogene Keime wie EBV fördert. (Gluten aus genetisch verändertem
Weizen wäre natürlich noch schlimmer.) Wenn Sie EBV haben und ein Stück
Brot essen, kann sich EBV buchstäblich vollschlagen, was zur Vermehrung
von viralen Rückständen und Toxinen führt und Symptome wie Kribbeln,
Taubheitsgefühle, Kopfschmerzen, Migräne, Müdigkeit, Gehirnnebel,
verschwommenes Sehen, vage Schmerzen im Körper und
Stimmungsschwankungen zur Folge haben kann. Der Verzicht auf Gluten
dient dem Aushungern des Virus, und das wird sich als gesundheitliche
Verbesserungen bemerkbar machen.
Rapsöl
Rapsöl ist noch so ein Aufwiegler. Es ist besonders problematisch, weil es
vielfach als sehr gesund angepriesen wird. Da müssen Sie wissen, dass
Rapsöl ganz schlecht für Sie ist, wenn Sie EBV haben. Verbannen Sie es also
nicht nur aus Ihrer eigenen Küche, sondern vergewissern Sie sich auch, dass
das Essen im Restaurant nicht mit Rapsöl oder einer Rapsöl enthaltenden
Ölmischung zubereitet wird. Sehen Sie sich die Zutatenliste abgepackter
Lebensmittel an, und wenn irgendwo Rapsöl angegeben ist, lassen Sie es
besser im Regal. Es würde Ihrem Immunsystem, Ihren Organen und deren
schützender Auskleidung schaden, weil es EBV ernährt.
Mais
In der guten alten Zeit war Mais unser Freund, eine gesunde, reiche
Nährstoffquelle. Mitte des vorigen Jahrhunderts jedoch nahm der Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln aller Art auf den Maisfeldern drastisch zu. Wie Sie in
diesem Buch bereits gelesen haben, sind Substanzen dieser Art geradezu
Treibstoff für EBV, und die Menschen, die den mit solchen Stoffen
befrachteten Mais verzehrten, bekamen das zu spüren.
Jahrzehntelang wurde EBV mit konventionell erzeugtem Mais gefüttert,
dann kam der gentechnisch veränderte Mais, und damit ging’s erst richtig los,
weil dieser Genmais den Viren sehr gelegen kam. Heute ist es leider so, dass
sogar Bio-Mais aus nicht gentechnisch verändertem Saatgut oft kontaminiert
ist und Gesundheitsstörungen auslösen kann. (Auch in Ländern etwa der
Europäischen Union, in denen der Anbau gentechnisch veränderter
Gemüsesorten beziehungsweise der Handel des Saatguts strenger geregelt ist
als anderenorts, besteht diese Gefahr.)
Sie brauchen den Mais aber nicht direkt zu fürchten. Seien Sie nur einfach
vorsichtig, wenn Ihnen Maisgerichte oder mit Maisgrieß oder -öl zubereitete
Speisen angeboten werden – denken Sie immer zuerst an Ihre gesundheitliche
Verfassung. Meiden Sie Mais, so gut es geht, und sagen Sie immer nein zu
Maissirup oder verkappten Maiszutaten wie Zitronensäure und aus Mais
hergestelltem Alkohol (zum Beispiel in Kräutertinkturen). Wenn Sie ganz
gesund sind, können Sie sich ab und zu einen Bio-Maiskolben gönnen, aber
wirklich nur selten. Nehmen Sie vorsichtshalber heilende Nahrungsmittel
dazu, wie sie im nächsten Kapitel genannt werden.
Soja
Auch Soja war früher einmal etwas Gesundes, nicht so gut wie Mais, aber
doch wertvoll und bekömmlich. Auch hier richteten chemische
Pflanzenschutzmittel und Genmanipulation ähnliche Schäden an wie beim
Mais. (Der Anbau von genmanipuliertem Soja ist in der EU verboten,
dennoch enthalten über achtzig Prozent aller Soja-Importe auf dem deutschen
Markt Gentechnik, wie eine WWF-Studie schon im Jahr 2013 ergab.) Die
heutige Sojabohne ist mit der von früher nicht zu vergleichen. Sie ist nur
noch ein Pathogene ernährender Abklatsch ihrer selbst. Bisher hat Soja es als
Treibstoff für Viren und Bakterien nicht so weit gebracht wie der Mais, aber
das Potenzial ist da.
Problematisch ist bei Soja vor allem der hohe Fettgehalt mit seiner Fracht an
Gen-Information sowie Pestiziden und Herbiziden. Halten Sie Ausschau nach
Bio-Soja aus nicht gentechnisch verändertem Saatgut, wenngleich es auch
hier keine Reinheitsgarantie gibt. Wenn Sie Soja mögen, räumen Sie diesem
Nahrungsmittel trotzdem nicht zu viel Platz auf Ihrem Speiseplan ein,
weniger ist in diesem Fall mehr. Geben Sie möglichst Sojasprossen den
Vorzug, die enthalten weniger Fett und deshalb auch weniger giftige
Chemikalien.
Schweinefleisch
Problematisch ist an Schweinefleisch vor allem der hohe Fettgehalt, der sogar
bei besonders mageren Stücken höher liegt als bei allen anderen
Fleischsorten. Auch das Fett selbst ist durch seine spezielle Beschaffenheit
bedenklich. Es braucht viel länger als andere tierische Fette, bis es nach einer
Mahlzeit dispergiert, das heißt im Blut ganz fein verteilt ist und vom Körper
aufgenommen wird – meist zwölf bis sechzehn Stunden, während es bei
anderen tierischen Fetten drei bis sechs Stunden dauert.
Wenn Sie also am Abend eine Pizza Prosciutto essen und es am nächsten
Morgen wieder Schinken zum Frühstück gibt, ist das Schweinefett noch im
Blut, während Sie schon wieder neues zuführen. Das bedeutet aber, dass das
Blut zwischen den Mahlzeiten nicht wieder richtig mit Sauerstoff
angereichert werden kann. Bei Fetten aus anderen tierischen Produkten reicht
die Zeit zwischen Abendessen und Frühstück für eine Erholung des Körpers
aus.
Die Sauerstoffversorgung ist entscheidend wichtig. Bei
Schilddrüsenstörungen und anderen körperlichen Beschwerden können Sie
nicht auch noch einen hohen Blutfettspiegel gebrauchen, schon gar nicht über
längere Zeit. Je höher der Fettspiegel im Blut, desto geringer ist der
Sauerstoffgehalt, und Sauerstoff unterstützt Sie beim Kampf gegen Viren und
Bakterien. Viel Fett und wenig Sauerstoff, das ist für EBV und seine
Kumpanen geradezu eine Steilvorlage. Mit weniger Fett und mehr Sauerstoff
kann sich Ihr Körper viel besser gegen Pathogene wehren.
Schweinefett belastet außerdem die Leber, was die Ausscheidung von
Schwermetallen, Pestiziden und viralen Abfällen erheblich erschwert. Solche
Giftstoffe werden dann erneut von den Organen absorbiert, was alle
möglichen Körperfunktionen behindern kann, etwa die Verarbeitung von
Schilddrüsenhormonen in der Leber.
Wenn Ihr Körper in der Zeit der Genesung Gelegenheit bekommen soll,
seine Kräfte zu sammeln, verzichten Sie lieber auf Schinken, Würste,
Schwarte, Schweinebraten, Rippchen, Koteletts, Schnitzel, Zupfbraten
(Pulled Pork), Schmalz und alle verarbeiteten Produkte aus Schweinefleisch,
mögen sie Ihnen noch so sehr munden.

Eins nach dem anderen


Es ist sicher eine große Herausforderung, in der Phase Ihrer Heilung auf
liebgewordene Speisen zu verzichten. Sie brauchen aber wirklich nicht von
heute auf morgen alles zu streichen, den Schinken, den Käse und was hier
sonst noch genannt ist. Reduzieren Sie diese Nahrungsmittel nach und nach.
Sie können sich eine Liste dieser gesundheitlich ungünstigen Produkte an den
Kühlschrank hängen, damit Sie und alle in Ihrer Familie daran erinnert
werden. Probieren Sie ein, zwei Rezepte aus Kapitel 24 aus, um zu sehen,
wie das Leben ohne diese Nahrungsmittel ist.
Am besten fahren Sie, wenn Sie sich so vielen der im nächsten
Kapitel besprochenen heilenden Nahrungsmittel zuwenden, dass im
Kühlschrank und auf dem Teller kein Platz für die früher regelmäßig
verwendeten Sachen bleibt. Ich erlebe immer wieder, wie die Leute derart
Freude daran haben, dass sie überhaupt keinen Verlust empfinden. Sollte Sie
jedoch dieser Verlust und dieser Heißhunger drücken – es steht Ihnen
wahrlich zu –, vielleicht finden Sie dann Trost im Kapitel »Nahrung für die
Seele« in meinem Buch Medical Food.
Und sagen Sie sich immer wieder, dass ich bei diesem Umbruch in Ihrem
Leben hundertprozentig hinter Ihnen stehe. Sie schaffen das, Sie sind nicht
allein.
Kapitel 22
Heilende Nahrungsmittel, Kräuter
und Nahrungsergänzungen
Alle Organe und Drüsen Ihres Körpers müssen ernährt werden, auch – und
ganz besonders in dieser temporeichen Zeit – Ihr Gehirn. Das gilt natürlich
erst recht für die Schilddrüse. Gerade wenn nach Wochen, Monaten oder
Jahren des Kampfs gegen das Schilddrüsenvirus Ihre Kräfte nachlassen, ist
diese Drüse, das zweite Gehirn Ihres Körpers, sehr aufnahmebereit für
heilende Ernährung. Auch Nerven, Immunsystem, Leber, Lymphsystem,
Nebennieren und eben das Gehirn benötigen Unterstützung, wenn sie sich
lange mit EBV herumgeschlagen haben. Und darum geht es in diesem
Kapitel: Ihr Körper soll alle Mittel zur Verfügung gestellt bekommen, mit
denen er dem Virus wirksam begegnen, die bereits verursachten Schäden
ausbessern und sich erholen kann – damit Ihnen ein besseres Morgen winkt.
Müssen Sie jetzt über Nacht Ihr Leben auf den Kopf stellen? Ganz und gar
nicht. Betrachten Sie dieses Kapitel als eine Aufstellung Ihrer Optionen und
nicht als starren Regelkatalog. Wenn all die heilsamen Dinge einen festen
Platz in Ihrem Leben bekommen sollen, brauchen Sie ein Programm, bei dem
Sie auch bleiben können. Gehen Sie so vor, dass Sie sich nicht überfordern,
dann werden Sie nicht nach drei Tagen – oder von vornherein – aufgeben,
weil Sie es ja doch nicht zu schaffen glauben. Wirklich, Sie kriegen das hin.
Bleiben Sie dran. Bleiben Sie unbeschwert. Es geht hier nicht darum, einen
neuen Ernährungsglauben anzunehmen, wir wollen lediglich herausfinden,
was Ihnen persönlich am besten bekommt.
Die Schwierigkeit bei diesem heilenden Kampf gegen EBV besteht unter
anderem darin, dass das Virus nach ersten Niederlagen irgendwo im Körper
alles daransetzt, weitere Infektionsherde zu erzeugen. Da kann es dann sein,
dass es Ihnen eine Zeitlang besser geht, und auf einmal treten neue
Symptome auf oder eine weitere Welle der lähmenden Müdigkeit. Halten Sie
sich dann vor Augen, dass dies einfach der natürliche Verlauf der Heilung ist
und Sie diese weiteren viralen Zyklen abkürzen oder verhindern können,
wenn Sie den hier aufgeführten heilsamen Nahrungsmitteln noch mehr
zusprechen.
Sehen Sie diese Erweiterungen Ihres Speiseplans nicht als etwas, was Sie
tun müssen. Diese Nahrungsmittel, Kräuter und Nahrungsergänzungen
wollen einfach Ihre besten Freunde werden. Es sind keine Freunde der Art,
die Ihnen den letzten Nerv rauben und die Sie lieber nicht um sich haben,
wenn Sie bei klarem Verstand bleiben wollen. Diese neuen Freunde stehen
bedingungslos hinter Ihnen und sind immer für Sie da.
In Ihrem Bemühen, sich von EBV zu befreien und Ihre Schilddrüse und den
ganzen Körper gesunden zu lassen, wird diese antivirale, antibakterielle,
geweberegenerierende, abwehrstärkende, die Hormone ausgleichende,
stimmungsaufhellende, reinigende und transformierend wirkende
Heilnahrung der treueste, engagierteste Freund sein, den Sie sich wünschen
können – es sind wahre »Lebens-Mittel«.

Die heilenden Nahrungsmittel


Da Sie inzwischen selbst Gesundheitsexperte sind, können Sie auch am
besten beurteilen, welche der im Folgenden genannten Nahrungsmittel
optimal zu Ihren Beschwerden und Symptomen passen. Falls Sie alle
ausprobieren wollen, nur zu! Möchten Sie jedoch bescheidener und
pragmatischer vorgehen, wählen Sie für die erste Woche drei Nahrungsmittel
aus, auf die Sie sich konzentrieren. Schreiben Sie sie auf eine Haftnotiz, die
Sie an den Kühlschrank kleben, damit Sie immer daran denken, täglich eine
ordentliche Portion davon zu sich zu nehmen. In der nächsten Woche fügen
Sie drei weitere Nahrungsmittel hinzu, denen Sie dann jeden Tag zusprechen.
Aber bitte nicht nur ein Blatt Salat hier und ein Apfelschnitzchen da. Wenn
Sie etwas bewegen möchten, müssen Sie bei diesen heilenden
Nahrungsmitteln kräftig zulangen.
Sie werden zusehen können, wie die im vorigen Kapitel genannten
unzuträglichen Nahrungsmittel von der neuen Heilnahrung verdrängt werden.
Im nächsten Kapitel werden wir uns Pläne ansehen, nach denen Sie die
heilenden Nahrungsmittel so in Ihr Leben integrieren können, dass für
optimalen Nutzen gesorgt ist. Wieder ein Kapitel weiter stelle ich Ihnen
Rezepte vor, die Ihnen Vorschläge zur delikaten Zubereitung dieser
Nahrungsmittel unterbreiten. Wenn Sie noch mehr über die besonderen
Eigenschaften und Nutzeffekte dieser Nahrungsmittel wissen wollen, finden
Sie eine ausführliche Darstellung und weitere Rezepte in meinem Buch
Medical Food. Und falls der Gedanke an Obst Gesundheitsbedenken schürt,
die Sie vielleicht aus anderen Quellen übernommen haben, empfehle ich
Ihnen zur Überwindung solcher Sorgen das Kapitel »Angst vor Obst« in
Mediale Medizin. Wenn Sie gesund werden möchten, können Sie Obst nicht
auslassen.
Artischocken für die Schilddrüse
Artischocken sind bei der Vertreibung des Schilddrüsenvirus große
Verbündete. Artischockenherzen enthalten Nährstoffe, die die Schilddrüse
stärken und aufbauen. Besonders zu nennen sind hier sekundäre
Pflanzenstoffe, die sich in die »Radiosendungen« der Drüse einschalten. Bei
diesen Stoffen handelt es sich um noch nicht entdeckte Isothiocyanate, die
ganz spezifisch mit Enzymen und Aminosäuren im Körper zusammenwirken
und so Ihrem Immunsystem und der Schilddrüse zugutekommen. Sie fördern
auch die Produktion der bereits erwähnten, aber der Forschung noch nicht
bekannten Schilddrüsenhormone. Die Isothiocyanate lassen Knoten,
Tumoren und Zysten schrumpfen, weil sie in den Zellen, sogar in den Zellen
vieler Knoten, Tumoren und Zysten verwahrte Antitumorhormone
mobilisieren und zugleich deren Verursacher, EBV, für das Immunsystem
erkennbar machen. Darüber hinaus versorgen sie die Schilddrüse mit dem für
die Hormonproduktion wichtigen Stoff Tyrosin. Und schließlich helfen die
Isothiocyanate dieser Gruppe der Leber bei der Entsorgung von
Neurotoxinen, Dermatoxinen und all dem, was die Gnadenlosen Vier
ausmacht.
Artischocken»fleisch«, das Sie mit den Zähnen von der Basis der Schuppen
abstreifen, bildet eine Art Rüstung für die Schilddrüse. Es enthält Alkaloide,
die bestimmte Teile des Immunsystems direkt ansprechen und zu
Vorkehrungen gegen Eindringlinge wie EBV anregen. Ist die Schilddrüse
bereits befallen, wirkt die Artischocke antiproliferativ, das heißt, sie
verlangsamt die Ausbreitung des Virus in der Drüse. Mit Artischocken
verschaffen Sie dieser zarten, kostbaren Drüse einen Schutzschild.
Eine Anleitung zur Zubereitung von Artischocken finden Sie in Kapitel 24
(hier). Bedenken Sie auch, dass zu Konserven verarbeitete oder tiefgekühlte
Artischockenherzen Zitronensäure enthalten können, einen oft aus Mais
gewonnenen Reizstoff. Legen Sie solche Artischockenherzen also vor dem
Verzehr über Nacht in Wasser ein, um die Zitronensäure möglichst
weitgehend zu entfernen.
Ihre übrigen Nahrungsmittelverbündeten
Stellen Sie den Artischocken die nachfolgend aufgeführten Nahrungsmittel
zur Seite, und Ihr Körper hat die besten Voraussetzungen, sich wieder zu
erholen:

Ahornsirup: enthält zahlreiche Spurenelemente, die das Gehirn und das


gesamte Nervensystem kräftigen und Schutz vor Oxidation durch
Schwermetalle und EBV-Neurotoxine bieten. Fördert den Aufbau von
Glykogenspeichern in Leber und Gehirn und wirkt ausgleichend auf
den Blutzucker, was die Nebennieren stark hält, sodass sie die
Schilddrüse beständig unterstützen können.
Aloe vera: Das Gel aus frischen Aloeblättern wirkt antiviral und hilft
bei der Ausschwemmung von Giftstoffen, was die Leber von
Pestiziden und anderen Giften befreit. Aloe unterstützt die
Nebennieren und entfernt Strahlenrückstände aus der Schilddrüse.
Äpfel: wirken in der Schilddrüse entzündungshemmend, weil sie EBV
aushungern. Im Verdauungssystem setzt ihr Pektin Pflanzenstoffe frei,
die sich an EBV heften und die Viren so ummanteln, dass sie keine
Nahrung bekommen und sich nicht mehr vermehren können.
Atlantisches Meeresgemüse (vor allem Lappentang [eine Rotalge] und
Braunalgen): Wie wir Wunden mit Jod versorgen, so wirkt das Jod in
atlantischem Meeresgemüse als Antiseptikum für die Schilddrüse. Ist
es einmal in die Drüse eingedrungen, wird es neben dem Zink zu einer
ihrer mächtigsten Waffen. Da trifft es sich gut, dass Lappentang und
andere Meeresgemüse etwas Zink enthalten. Wo diese beiden
kostbaren Mineralstoffe im Verbund wirken, können sie
Vireninfektionen anhalten, sodass auch die Schilddrüsenentzündung
schließlich abklingt. Meeresgemüse schützen ebenso vor Strahlen und
können sogar alte Strahleneinflüsse abbauen und damit dem
Schilddrüsenkrebs vorbeugen.
Avocados: Die sekundären Pflanzenstoffe der Avocado schützen die
Auskleidung des Verdauungstrakts vor dem EBV-Kofaktor
Streptokokken. Außerdem enthält die Frucht in leicht assimilierbarer
Form Kupfer, das die T4- und T3-Hormonproduktion der Schilddrüse
ausgleicht. Die natürliche Glukose der Avocado beruhigt im ganzen
Körper empfindliche Nerven, die durch virale Neurotoxine überreizt
sind.
Bananen: liefern Aminosäuren und die richtige Art von Kalium für
den Wiederaufbau des durch EBV-Neurotoxine gestörten
Neurotransmitter-Haushalts. Sie wirken stark antiviral und
entzündungshemmend. Sie sind auch reich an Kalzium, da sie in
besonders kalziumhaltigen Böden gedeihen; darüber hinaus regulieren
sie den Blutzucker und sind deshalb gut bei Hypoglykämie. Achten Sie
nicht auf den häufigen Einwand, Bananen enthielten zu viel Zucker.
Dieser Fruchtzucker ist erstklassige Gehirnnahrung und dazu an
Aminosäuren und Mineralstoffe gebunden, die Bananen zu einem sehr
gesunden Obst machen.
Basilikum: Die antiviralen Kräfte dieses Würzkrauts verdanken sich
Inhaltsstoffen, die in die Schilddrüse gelangen und dort gegen das
einschreiten, was ich als das »Bohren« von EBV beschrieben habe.
Basilikum reduziert Knoten, Zysten und Tumoren und bietet auch
krebshemmende Inhaltsstoffe gegen die Entstehung von
Schilddrüsenkrebs.
Beeren: Sie sind von tiefgreifender Wirkung auf die Schilddrüse, und
zwar vor allem wegen ihres Reichtums an Antioxidantien, die die
Schädigung des Schilddrüsengewebes verlangsamen. Jede Beerenart
besitzt darüber hinaus ihre ganz eigenen Heilkräfte. Brombeeren
beispielsweise hemmen die Bildung von Knoten und stärken zugleich
das Gewebe der Schilddrüse. Himbeeren sind wunderbar zur
Entschlackung des ganzen Körpers, reich an Antioxidantien, die EBV-
Abfallstoffe aus dem Blut entfernen, was den gesamten
Entgiftungsprozess beschleunigt. Himbeeren können sogar
Schlackenstoffe binden und ausleiten, welche die von viralen
Abfallstoffen allzu sehr belastete Leber an den Darm weitergibt.
(Wilde Blaubeeren finden Sie im übernächsten Eintrag beschrieben.)
Birnen: ernähren und beleben die Leber und befreien sie von
Pestiziden und EBV-Abfällen. Das hilft einer träge gewordenen Leber
auf die Sprünge und erleichtert dadurch das Abnehmen. Sehr hilfreich
ist die Birne auch zur Reduzierung der Insulinresistenz. Sie sorgt für
ausgeglichenen Blutzucker und unterstützt die Nebennieren.
Blaubeeren (wilde): fördern die Erholung des Zentralnervensystems
und die Ausleitung von EBV-Neurotoxinen aus der Leber. Sie bringen
besonders starke Antioxidantien mit, die eine wichtige Rolle für die
Reparatur des Schilddrüsengewebes spielen und außerdem die Bildung
von Knoten hemmen. Sie dienen dem Abbau toxischer Metalle in
Gehirn und Leber. In der Summe können wilde Blaubeeren demnach
die Schrumpfung des Gehirns und der Schilddrüse anhalten.
Verwechseln Sie wilde Blaubeeren nicht mit ihrer Zuchtform, den
Kulturheidelbeeren. Wilde Heidelbeeren sind vielfach tiefgekühlt in
Supermärkten und Bio-Läden zu finden.
Blumenkohl: wird von vielen Schilddrüsenpatienten gemieden, weil er
als »strumigen« verschrien ist. Tatsächlich gehört er zu den besten
Freunden der Schilddrüse, da er am Kampf gegen EBV teilnimmt und
das Spurenelement Bor enthält, das dem gesamten endokrinen System
nutzt. Weiterhin bringt Blumenkohl Pflanzenstoffe mit, die die
Atrophie der Schilddrüse nach langer Einnahme hormoneller
Schilddrüsenmedikamente anhält.
Brunnenkresse: unterbindet die Bildung von EBV-bedingtem
Narbengewebe in Leber und Schilddrüse. Schleust alte
Arzneistoffdepots, etwa von Schilddrüsenmitteln, aus der Leber aus,
sodass sie aufatmet – und Sie abnehmen können.
Datteln: enthalten Kalium, Magnesium und Glukose für Ihr endokrines
System. Datteln helfen der Leber beim Abbau von
Abfallablagerungen, die häufig durch EBV verursacht werden. Sie
verstärken außerdem die Darmperistaltik und fördern so die
Ausscheidung vielfältiger Schlacken, die den Körper bei seinem
Heilungsbestreben behindern.
Feigen: heften sich an Toxine im Verdauungstrakt und leiten sie aus,
damit Ihre Genesung Fortschritte machen kann. Außerdem entlasten
sie die Leber von Pestiziden, Medikamentenrückständen (zum Beispiel
von Mitteln für die Schilddrüse) und anderen Abfällen, was die Leber
insgesamt weniger wohnlich für EBV macht.
Fenchel: reich an Vitamin C und anderen stark antiviralen Stoffen
gegen EBV. Fenchelsamen enthalten eine aspirinartige Verbindung mit
abschwellenden Eigenschaften, die auf eine von EBV befallene
Schilddrüse entzündungshemmend wirkt. So kann sich die Drüse
beruhigen und ihre Hormonproduktion wiederaufnehmen.
Granatäpfel: entgiften und reinigen Blut und Lymphsystem. Sie
hemmen EBV und andere Viren, fördern die Auflösung von Knoten,
Zysten und Tumoren im ganzen Körper, auch in der Schilddrüse, und
vitalisieren und verjüngen deren Gewebe. Sie unterstützen die
Nebennieren, schützen und reinigen die Nebenschilddrüsen.
Grünkohl: Grünkohl ist reich an spezifisch gegen den Befall mit Viren
wie EBV wirkenden Alkaloiden. Seine sekundären Pflanzenstoffe
gelangen in die Schilddrüse und töten EBV-Kolonien ab, die sich in
den ersten Stadien der Eroberung dieser Drüse festzusetzen versuchen.
Gurken: kräftigen Nebennieren und Nieren und entziehen dem Blut
EBV-Neurotoxine. Außerdem befeuchten Gurken das Lymphsystem,
vor allem im Halsbereich (wo die Schilddrüse ihr eigenes
Immunsystem mit speziell auf EBV geeichten Lymphozyten hat), was
die Säuberung der Schilddrüse beschleunigt. Die befeuchtenden
Eigenschaften der Gurke können eine frische Mononukleose
verlangsamen und sogar zum Stillstand bringen.
Hanfsamen: Die auch in Deutschland frei verkäuflichen, praktisch
tetrahydrocannabiol(THC)freien Nutzhanfsamen, die Sie in Bio-Läden,
in einigen Supermärkten und über den seriösen Internethandel
erwerben können, liefern Ihnen Mikronährstoffe und wichtige
Aminosäuren für Ihre Schilddrüse. Sie schützen außerdem das Herz
vor dem durch EBV erzeugten Biofilm, der die Klappen verkleben und
zu starkem Herzklopfen führen kann. Sie stärken das gesamte Herz-
Kreislauf-System und schützen auch andere Körperteile vor den
Auswirkungen von EBV und verhindern beispielsweise
Glaskörpertrübungen des Auges.
Honig, naturrein: die beste Aufbaunahrung für die Schilddrüse. Die
Glukose und übrigen Nährstoffe des naturbelassenen Honigs werden
bevorzugt der Schilddrüse zugeleitet. Die Medizin weiß noch kaum
etwas über diese enge Beziehung der Schilddrüse zum Honig. Er wirkt
außerdem antiviral und unterstützt mit seinem Zink den Kampf gegen
EBV.
Ingwer: fördert die Nährstoffaufnahme und lindert durch EBV und zu
viel Stress verursachte Verspannungen. Seine antiviralen Kräfte, auch
gegen EBV, verdankt der Ingwer unter anderem seiner speziellen
Abart von Vitamin C. Eine seiner Spezialitäten besteht darin, dass er
den Körper durch Beruhigung der Nerven und Muskeln aus seinem
Reaktionsmodus holt, in den er bei der Anwesenheit von EBV leicht
verfällt. Ingwer wirkt ausgleichend auf die Schilddrüse: Bei
Unterfunktion gibt er Anschub, bei Überfunktion dämpft er.
Kartoffeln: Manche sehen die Kartoffel als »weißes« Lebensmittel
ohne viel Nährwert. Tatsächlich gehört sie zu den besten Verbündeten
gegen EBV. Sie bringt viel Lysin mit und enthält auch Tyrosin, das die
Schilddrüse für ihre Hormonproduktion benötigt.
Knoblauch: wirkt gegen Viren und Bakterien aller Art. Das gilt für
EBV ebenso wie für den Kofaktor dieses Virus, die Streptokokken.
Dadurch kommt es zu weniger Harnwegsinfekten und
Nebenhöhlenentzündungen, und die Fehlbesiedelung des Dünndarms
mit schädlichen Keimen hat kaum eine Chance. Knoblauch fördert die
Reinigung des Lymphsystems von giftigen Schlackenstoffen
bakteriellen oder viralen Ursprungs.
Kokosnuss: Die Kokosnuss wirkt antiviral und generell
entzündungswidrig, und sie hemmt das Wachstum von Knoten. Sie
schützt außerdem das Nervensystem vor EBV-Neurotoxinen. In allen
Verarbeitungen ist sie gesundheitsfördernd, als Kokosöl oder -creme,
in getrockneter Form sowie als Kokosmilch und -wasser.
Korianderkraut (Cilantro): ein Wunderkraut gegen EBV und für die
Bindung und Ausleitung von Schwermetallen wie Quecksilber und
Blei, auf die EBV steht. Koriander bindet außerdem EBV-
Neurotoxine, die, wenn sie sich in Ihrem Körper frei bewegen könnten,
Kribbeln und Taubheitsgefühle, allerlei Schmerzzustände sowie
Entzündungen, Depressionen und Ängste verursachen könnten.
Kreuzblütlergemüse: Der hohe Schwefelgehalt dieser Gemüsesorten
wirkt desinfizierend und ist in der Schilddrüse ein EBV-
Abschreckungsmittel. Schwefel hat etwas Geisterhaftes. Wenn die
Schilddrüse mit ihm gesättigt ist, entsteht eine Art Nebelwand, in der
sich EBV nicht mehr zurechtfindet. Zugleich wirkt Schwefel belebend
auf die Drüse selbst – ganz entgegen der verbreiteten Meinung, die
Gemüse aus der Brassica-Familie seien für die Schilddrüse
problematisch. Hier einige der für Ihre Gesundheit besonders
empfehlenswerten Kreuzblütlergemüse: Blattkohl, Blumenkohl,
Brauner Senf, Brokkoli, Brunnenkresse, Grünkohl, Kohlrabi, Kopfkohl
(Weißkohl, Rotkohl und Wirsing), Rettiche und Radieschen,
Rosenkohl, Rübstiel und Rucola.
Kürbis: In dieser Familie sind es vor allem Zucchini und der
Spaghettikürbis, die die Schilddrüse stabil halten und ihre Produktion
von T4 und T3 ankurbeln. Sie fördern die Regeneration der Leber,
sodass sie auch Schilddrüsenhormone besser verarbeiten kann, und
versorgen das Gehirn sowie das übrige Nervensystem mit leicht
assimilierbarer Glukose. Gut für durch EBV entzündete Nerven.
Kurkuma (Gelbwurz): unterstützt den Wiederaufbau von
Schilddrüsengewebe, sodass sich die Schilddrüse erholen kann. Greift
als Helfer in alle viral bedingten Störungen im Körper ein und wirkt
entzündungshemmend, da es auch gegen EBV und andere Viren
vorgeht.
Mangos: enthalten große Mengen Carotin, das Milz und Leber aufbaut,
das Gehirn ernährt und das Lymphsystem von giftigen EBV-
Abfallstoffen befreit. Mangos liefern auch bioaktives Magnesium und
Glukose, die beruhigend auf die Nerven wirken und EBV-bedingte
Schlafstörungen bessern.
Nüsse: Vor allem Walnüsse, Paranüsse, Mandeln und Cashewkerne
(wenngleich Letztere keine Nüsse im botanischen Sinne sind)
enthalten Spurenelemente wie Zink, Selen und Mangan, die
unterstützend auf die Schilddrüse wirken. Walnüsse beispielsweise
bringen antivirale und antibakterielle Pflanzenstoffe mit, die die
Vermehrung von EBV in Leber, Milz und Schilddrüse hemmen.
Orangen und Mandarinen: sind wie Zitronen und Limetten reich an
Kalzium, das in der Schilddrüse eine wichtige Rolle für die
Verhinderung von Schäden durch EBV spielt. Mit der Zufuhr von
reichlich bioverfügbarem Kalzium, am besten mit Zitrusfrüchten,
ersparen Sie es Ihrem Körper, die Kalziumreserven in den Knochen
anzapfen zu müssen. Auch der Vitamin-C-Gehalt dieser Früchte ist
wichtig für die Abwehr von EBV. Vitamin C hilft der Leber bei der
Reparatur von EBV-Schäden und beim Abbau von Fett und EBV-
Abfällen, was wiederum Sie beim Abnehmen unterstützt.
Papayas: Diese Früchte helfen dem Zentralnervensystem nach
Schädigungen durch Neurotoxine beim Wiederaufbau. Sie
normalisieren auch den Salzsäuregehalt im Magen. Das enthaltene
Vitamin C ist eine Geheimwaffe gegen EBV und fördert Reinigung
und Wiederaufbau der Leber. Andere sekundäre Pflanzenstoffe der
Papaya, die für den vollen rötlich-orangefarbenen Ton ihres
Fruchtfleischs stehen, leiten Sonnenlicht in die Schilddrüse, wenn man
sich an einem schönen Tag im Freien aufhält. Dieses Plus an
Sonnenschein hemmt die Vermehrung von EBV und zugleich die
Fähigkeit des Virus, sich in die Schilddrüse hineinzubohren. Papayas
verlangsamen außerdem die Atrophie der Drüse.
Petersilie: wirkt ausleitend bei einer Belastung mit Kupfer und
Aluminium, die EBV als Nahrung dienen und in der Folge
Hautstörungen auslösen. Das Kraut ernährt und regeneriert die
Schilddrüse und fördert die Produktion von T3.
Rettiche und Radieschen: Diese antiviralen Nahrungsmittel enthalten
magischen Schwefel, der EBV mit seinem Nebelwandeffekt in
Verlegenheit bringt. Sie verhindern oder lindern Schilddrüsenkrebs
und lösen eventuelle Strahlenbelastungen auf. Eine durch die Wirkung
von EBV angeschlagene Schilddrüse wünscht sich vor allem
Spurenelemente. Rettiche können selbst verarmten Böden dreißig
Spurenelemente entnehmen, die gerade auf die Schilddrüse belebend
und kräftigend wirken. Und schließlich beugen Rettiche und
Radieschen auch der Atrophie der Schilddrüse vor.
Rucola: Der Kreuzblütler (siehe oben) reduziert Knoten, Zysten sowie
gut- und bösartige Tumoren in der Schilddrüse und sorgt dafür, dass
EBV-bedingter Krebs gar nicht erst entsteht. Seine sekundären
Pflanzenstoffe gelangen in die Schilddrüse, wo sie das Gewebe
regenerieren und die Bildung von Narbengewebe unterbinden. Sie
entfernen auch alte Ablagerungen von Schilddrüsenmedikamenten aus
der Leber.
Salat (vor allem Kopf- und Römersalat): regt die Darmperistaltik an
und unterstützt die Vertreibung von EBV aus Leber und
Lymphsystem. Wirkt blutreinigend und blutbildend. Enthält
Mineralstoffe, die den Nebennieren und daher mittelbar der
Schilddrüse zugutekommen.
Sellerie (Staudensellerie): verstärkt die (erwünschte) Salzsäure im
Magen und wirkt in der Leber gallebildend und damit
verdauungsfördernd. Liefert Mineralstoffe, die EBV hemmen und das
Zentralnervensystem mit hoch wirksamen Elektrolyten versorgen,
während sie zugleich die Nebennieren stabilisieren. Staudensellerie
leitet EBV-Toxine aus der Schilddrüse aus und fördert die Produktion
des Hormons T3.
Sesamsamen: stärken das Zentralnervensystem und liefern
Aminosäuren wie Tyrosin und Lysin in hoch bioverfügbaren Spuren,
die leicht von der Schilddrüse aufgenommen werden, ihre Funktion
verbessern und dabei gleichzeitig EBV zurückdrängen.
Spargel (vor allem grüner): reinigt Leber und Milz, stärkt die
Bauchspeicheldrüse und unterstützt die Schilddrüse wie kaum etwas
anderes. Spargel hemmt nicht nur die Ausbreitung von EBV, sondern
verhindert seine Vermehrung. Das liegt vor allem an Pflanzenstoffen
in Haut und Spitze der Spargelstange. Darüber hinaus enthält Spargel
ein schmerzstillendes Alkaloid, das im ganzen Körper wie mildes
Aspirin wirkt. Probieren Sie ihn roh, im Saft oder gedämpft.
Spinat: schafft im Körper basische Verhältnisse und versorgt das
Nervensystem mit leicht verwertbaren Mikronährstoffen. Bindet und
entfernt die geleeartigen viralen Abfallstoffe in der Leber, die
rätselhafte Gewichtszunahme und Herzflattern verursachen können.
Spinat ist besonders gut für die Haut; er kann beim Ekzem und bei
Psoriasis die Wende einleiten.
Sprossen und Keimpflanzen (häufig auch »Microgreens« genannt,
etwas älter geerntet als Sprossen): reich an Zink und Selen zur
Steigerung der Abwehrkraft gegen EBV. Außerdem enthalten sie
wichtige Mikronährstoffe für die Schilddrüse und unterdrücken die
Bildung von Knoten.
Süßkartoffeln: fördern die Reinigung und Entgiftung der Leber von
EBV-Abfallstoffen und Toxinen. Ernähren die Haut und unterstützen
die Nebennieren. Wirken im ganzen Körper gegen EBV-bedingte
Myome und Zysten, auch gegen Eierstockzysten, die zum
polyzystischen Ovarialsyndrom führen können.
Thymian: Seine gewaltige antivirale Kraft ist unverzichtbar für die
Bereinigung aller Schilddrüsenkrankheiten. Die Nährstoffkomplexe
des Thymians gelangen in die Schilddrüse und töten dort EBV ab,
sodass sie wieder Herr im eigenen Haus sein kann. Thymian reduziert
die Virenbelastung im ganzen Körper, wodurch Symptome aller Art
abklingen können.
Tomaten: bringen ihre ganz eigene Unterart von Vitamin C mit, das für
das Lymphsystem und die Leber besonders bioverfügbar ist, das
Immunsystem für die Abwehr von EBV stark hält und dem Virus seine
Wege im Körper erschwert. Dieses Vitamin C stärkt auch das eigene
Immunsystem der Schilddrüse im Halsbereich. Tomaten nehmen in der
Nacht das Mondlicht auf wie die Schilddrüse am Tag das Sonnenlicht,
was bedeutet, dass Tomaten der Schilddrüse für ihre Radiosendungen
dienen, mit denen sie für Homöostase in den Organ- und
Drüsensystemen des Körpers sorgt.
Zitronen und Limetten: verbessern die Verdauung, weil sie die
(erwünschte) Salzsäure im Magen verstärken. Sie tonisieren die
Darmauskleidung, reinigen die Leber, und mit ihrem hohen
Kalziumgehalt verhindern sie Osteoporose, wenn EBV irgendwo im
Körper die Bildung von Knoten auslöst, die zu einem hohen Anteil aus
Kalzium bestehen und deshalb die Kalziumspeicher des Körpers
belasten. Zitronen und Limetten wirken außerdem ausgleichend auf
den Natriumspiegel des Bluts, was die Aktivität der Elektrolyte steigert
und den Neurotransmitter-Haushalt anregt, wenn er durch EBV-
Neurotoxine mit Ihrem Gehirnnebel und anderen neurologischen
Symptomen beeinträchtigt wurde.
Zwiebeln und Frühlingszwiebeln: Ihr reicher Gehalt an Schwefel
macht EBV orientierungslos und schlägt das Virus aus dem Rennen,
während er zugleich die Schilddrüse ernährt. Der scharfe Geschmack
der Zwiebeln ist wie bei den Kreuzblütlergemüsen das, was ihren
besonderen Wert ausmacht. Zwiebeln sind geradezu unverzichtbar für
den Kampf gegen EBV, ein potentes Antivirenmittel.

Heilende Kräuter und Nahrungsergänzungen


Ich möchte nicht, dass Sie bei der folgenden Aufstellung erschrecken. Ich
weiß, dass es nicht gerade einfach ist, einen ganzen Strauß von
Nahrungsergänzungen in Ihrem Tagesablauf unterzubringen. Außerdem
können Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel schnell ins Geld gehen.
Wenn Sie sich also nur einige dieser Mittel leisten möchten, rate ich zu den
ersten fünf in der nachfolgenden Liste. Darüber hinaus beziehen Sie vielleicht
weitere Nahrungsergänzungen ein, deren Beschreibungen Ihrem Bedarf am
besten entsprechen. Wenn Sie ein Gespür für so etwas haben und sich von
Ihrer Intuition leiten lassen wollen, gehen Sie die Aufstellung einfach durch,
und wählen Sie unter den Produkten, die sich für Sie richtig anfühlen.
(Beachten Sie bei den Nahrungsergänzungen immer genau die Angaben zur
Dosierung und Hinweise auf mögliche Nebenwirkungen; im Zweifelsfall
beraten Sie sich mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker.)
Vitamin B12 (als Adenosylcobalamin mit Methylcobalamin): Ein
Mangel an Vitamin B12 liegt heute bei fast allen Menschen vor, dabei
ist es so wichtig, weil es den Körper vor Schäden durch EBV-
Neurotoxine schützt. B12 dient insbesondere der Regeneration des
Zentralnerven- sowie des endokrinen Systems und regelt den
Neurotransmitter-Haushalt des Gehirns so, dass es sich gegen EBV
behaupten kann. B12 stärkt darüber hinaus das Immunsystem und
richtet Sie geistig und seelisch auf. Es wirkt bessernd bei Störungen
der Methylierung und senkt den Homocysteinspiegel. Die richtige Art
von B12 kann mit der Zeit dafür sorgen, dass eine diagnostizierte
MTHFR-Genmutation nicht mehr nachzuweisen ist – das Vitamin
beseitigt nämlich die Schäden im Körper, die fälschlich als Anzeichen
der Genmutation aufgefasst werden.
Zink (als flüssiges Zinksulfat): Die Stärkung des Immunsystems durch
Zink besteht in seiner positiven Wirkung auf weiße Blutkörperchen
wie Lymphozyten, Basophile, Neutrophile, Eosinophile, Makrophagen
und Monozyten, die dann verstärkt Epstein-Barr-Viren nachstellen und
sie abtöten. Zink wirkt auch direkt gegen EBV, es unterdrückt die
Vermehrung von Viren und reduziert Entzündungen sowie die Bildung
von Knoten, Zysten und (gutartigen und bösartigen Tumoren). Zink
kräftigt Schilddrüse und Nebennieren. Wie bereits angemerkt,
brauchen Sie keinen Kupferverlust durch Zink zu befürchten. Die erste
Sorge beim Kampf gegen EBV ist Zinkmangel, und wer Zink meidet,
behindert selbst die Heilung.
Vitamin C: stärkt das gesamte Immunsystem und ganz besonders die
Killerzellen, die gegen Pathogene wie EBV vorgehen. EBV legt es vor
allem in seinem vierten Stadium darauf an, dem Körper Vitamin C zu
rauben, weshalb eine gute Versorgung mit diesem Vitamin wichtig als
Gegenmittel für das Treiben der Viren ist. Vitamin C macht EBV in
der Leber schwer zu schaffen, sorgt für den Abtransport der dort
gelagerten Giftstoffe, reguliert die Bildung der Blutplättchen
(Thrombozyten) und hilft dem Zentralnervensystem beim Ausbessern
von Neurotoxinschäden. Das ist schon eine Menge, aber Vitamin C
beteiligt sich auch noch am Abbau von Knoten, Zysten und Tumoren
der Schilddrüse und bietet den Nebennieren Rückhalt, sodass sie sich
regenerieren können.
Spirulina (vorzugsweise aus Hawaii): Diese Alge können Sie als
Pulver, in Kapseln oder als Presslinge kaufen. Sie ist überaus nützlich
für den Wiederaufbau des Zentralnervensystems und den Abbau
giftiger Metalle und Schwermetalle wie Kupfer (in seiner schädlichen
Form) und Quecksilber in Leber, Fortpflanzungssystem,
Verdauungstrakt, Schilddrüse und Gehirn. Wenn diese Metalle
ausgeleitet werden, verliert EBV einen Teil seiner bevorzugten
Nahrung. Dem Wiederaufbau der Schilddrüse dient Spirulina mit
seinen Mikronährstoffen, die gesundes Drüsengewebe entstehen und
sie insgesamt aufleben lassen, während das enthaltene antiseptische
Jod die EBV-Last mindert und so die Gesundung fördert. Außerdem
bremst Spirulina das Wachstum von Knoten und Zysten sowie gut-
und bösartigen Tumoren.
Katzenkralle: Diese Heilpflanze ist mit ihren antiviralen und
antibakteriellen Inhaltsstoffen, die dem Epstein-Barr-Virus und den
Streptokokken als seinem Kofaktor schwer zusetzen können, ein
geradezu idealer Entzündungshemmer. Da sie die Viren dezimiert,
vermag sie Schwellungen von Milz, Leber und Schilddrüse zu
reduzieren und EBV-bedingte Knoten, Zysten und Tumoren in
Schilddrüse und Leber abzubauen.
Süßholzwurzel: Gegen EBV in Schilddrüse, Leber, Milz und
Fortpflanzungssystem hilft diese Heilpflanze. Sie entfaltet ihre
Heilkräfte nicht nur im Mononukleose-Stadium des Virus, sondern
gehört auch in seinem zweiten und dritten Stadium zu Ihren besten
Freunden. Denn gerade dann, wenn EBV in seinen alten
Schlupfwinkeln angegriffen wird, breitet es sich gern in andere
Körperregionen aus. Süßholzwurzel gehört zu den besten Mitteln zur
Regeneration der Nebennieren sowie zur Unterstützung der Nieren und
wirkt darüber hinaus gegen Streptokokken als EBV-Kofaktor, sodass
Entzündungszustände des Verdauungstrakts, etwa das
Reizdarmsyndrom, zurückgedrängt werden können.
Zitronenmelisse: Dieses mild und angenehm schmeckende Heilkraut
ist ein wahres Kraftpaket gegen EBV und Streptokokken. Mit ihren
Alkaloiden und anderen sekundären Pflanzenstoffen schaltet die
Zitronenmelisse Viren und Bakterien in Schilddrüse, Leber und Milz
aus oder wehrt sie ab, während sie zugleich die Lymphozyten für den
Kampf gegen das Virus kräftigt. Besonders überzeugend ist ihre Kraft
bei der ersten Welle von Symptomen im Mononukleose-Stadium des
Virus, aber sie steht Ihnen auch in allen weiteren Stadien zur Seite und
kann das Wachstum von Knoten dämpfen.
L-Lysin: Diese Aminosäure hemmt und dezimiert EBV und wirkt
dadurch im gesamten Nervensystem, dem eigentlichen Ziel des Virus,
entzündungshemmend, was vor allem das Zentralnervensystem sowie
den Vagus- und Zwerchfellnerv als bevorzugte EBV-Ziele betrifft.
Chaga-Heilpilz: Dieser Pilz tötet EBV ab und vertreibt die Viren aus
Leber und Schilddrüse. Gleichzeitig regt er die träge und gestaute
Leber an und verbessert die Funktionsfähigkeit der Schilddrüse. Chaga
stärkt die Nebennieren und löst den Biofilm aus EBV-Abfallstoffen
auf, der oft für starkes Herzklopfen verantwortlich ist.
5-Methyltetrahydrofolat: Dieses Enzym ist von besonderem Wert für
die Gesundheit des von EBV bedrohten Fortpflanzungssystems,
insbesondere bei Unfruchtbarkeit, polyzystischem Ovarialsyndrom und
Endometriose. Wirkt kräftigend auf das endokrine und das
Nervensystem, fördert die Methylierung und senkt den
Homocysteinspiegel.
Gerstengrassaft-Extrakt: wunderbar für die Ausleitung von
Quecksilber und anderen giftigen Metallen geeignet. Seine Alkaloide
wirken spezifisch gegen die Atrophie der Schilddrüse und behindern
EBV bei der Aufnahme seiner Lieblingsnahrung – giftige
Schwermetalle – in der Schilddrüse.
Monolaurin: kann mit seinen antiviralen Kräften die EBV-Belastung
senken und die Kofaktoren des Virus dezimieren, etwa Streptokokken.
Kolloidales oder Nanosilber: In dieser Form wirkt Silber stark
antiviral und kann die Belastung durch EBV mindern, vor allem in der
chronischen Mononukleose-Phase, in der EBV im Blut aktiv ist.
L-Tyrosin: Diese Aminosäure ernährt gesundes Schilddrüsengewebe
auch während eines EBV-Angriffs. Dadurch kann die Drüse weiterhin
ihre Hormone produzieren.
Ashwagandha: Diese Heilpflanze (auch »Schlafbeere« oder
»Winterkirsche«) unterstützt die Schilddrüse ganz direkt, aber ihre
Hauptanwendung besteht darin, dass sie eine Überaktivität der
Nebennieren dämpft, durch die EBV mit überschüssigen
Stresshormonen als Nahrung versorgt wird.
Rote Meeresalgen: wirken stark antiviral und leiten Schwermetalle wie
Quecksilber aus dem Körper aus, was wiederum die EBV-Belastung
mindert.
Brennnesselblätter: Mit ihren Mikronährstoffen für Blut und
Zentralnervensystem (vor allem das Gehirn) ist die adaptogen
wirkende Brennnessel auch ein entzündungshemmendes Mittel für
EBV-infizierte Organe. Sie kann wie kaum etwas anderes die
Homöostase im Körper wiederherstellen, sodass alles wieder besser
funktioniert, auch die Leber, das Lymph- und das Kreislaufsystem.
Vitamin-B-Komplex: Diese Vitamine sind sehr wertvoll für das
endokrine System, aber vor allem wichtig für das durch EBV-
Neurotoxine besonders schwer belastete Zentralnervensystem.
Magnesium: Man kann Magnesium als »Element der Homöostase«
bezeichnen. Es gleicht unter anderem die Hormonproduktion der
Schilddrüse so aus, dass weder zu wenig noch zu viel produziert wird.
Ebenfalls nützlich ist es bei den neurologischen Symptomen, die wir in
Kapitel 5 betrachtet haben.
Eicosapentaen- (EPA) und Docosahexaensäure (DHA): Diese Omega-
3-Fettsäuren stärken das Immun- sowie das Zentralnervensystem und
machen sie weniger anfällig für Schäden durch überschüssiges
Adrenalin, das durch Schilddrüsenstörungen oder zu viel Stress
entstehen kann. Bedenken Sie aber, dass diese beiden essenziellen
Fettsäuren nicht allein über die Gesundheit des Gehirns entscheiden.
Omega-3-Fettsäuren liegen derzeit voll im Trend, doch für die
Gesundheit des Gehirns entscheidend sind gesunde Kohlenhydrate aus
den in diesem Kapitel besprochenen Nahrungsmitteln. Achten Sie
beim Kauf von EPA und DHA darauf, dass sie aus Pflanzen und nicht
aus Fisch gewonnen wurden.
Blasentang: noch ein Meeresgewächs, das leicht assimilierbare
Spurenelemente für die Schilddrüse mitbringt, dazu antiseptisches Jod,
das EBV abtötet und damit die Funktionsfähigkeit der Schilddrüse
wiederherstellt. Entfernt Schwermetalle aus dem Verdauungstrakt,
wodurch EBV ein Teil seiner Nahrung entzogen wird.
Selen: Dieses Spurenelement wirkt nicht direkt gegen EBV, schützt
jedoch das Schilddrüsengewebe vor Narbenbildung durch den Einfluss
des Virus. Selen ist gut für das gesamte Immunsystem des Körpers,
stärkt das Zentralnervensystem und erlaubt der Schilddrüse durch seine
Schutzwirkung, mehr T4 und T3 zu bilden.
Curcumin: Das im Kurkuma enthaltene Curcumin stärkt das zentrale
und periphere Nervensystem. Es wirkt dort entzündungshemmend,
sodass durch EBV-Neurotoxine verursachte Schwellungen der Nerven
abklingen.
Chrom: Dieses Spurenelement dient den Nebennieren, der Schilddrüse
und dem gesamten endokrinen System. Es ist wichtig für die Funktion
von Bauchspeicheldrüse sowie Leber und stützt damit den ganzen
Körper bei seinem Kampf gegen EBV.
Vitamin D3: Als Nahrungsergänzung eingenommen stabilisiert es das
Immunsystem, sodass es nicht zu heftig auf Eindringlinge wie EBV
reagiert. Übertreiben Sie es aber nicht. Extrem hohe Dosen dieses
Vitamins sind keinesfalls zu empfehlen.
Mangan: ist ein sehr wichtiges Spurenelement für die Produktion des
Schilddrüsenhormons T3 sowie für die Hypophyse.
Holunder: Seine Hauptwirkung liegt in der Stärkung des
Immunsystems.
Rot- oder Wiesenklee: Dieses wahrlich nicht seltene Heilkraut eignet
sich wunderbar für die Reinigung von Leber, Lymphsystem und Milz
von EBV-Neurotoxinen.
Taigawurzel (»Sibirischer Ginseng«): ist immer gut für die
Nebennieren, und zwar unabhängig vom Grad ihrer
Funktionsfähigkeit. Sie wirkt besänftigend in Phasen der
Überproduktion von Nebennierenhormonen, die EBV mit Nahrung
versorgen und den Neurotransmitter-Haushalt so empfindlich stören,
dass es zu Symptomen wie Gehirnnebel kommt.
Sternanis: Dieses antivirale Gewürz wirkt unterstützend im Kampf
gegen EBV in der Leber.
Kupfer: Kupfer empfehle ich nicht oft, weil die Leute im Allgemeinen
gut damit versorgt sind, und zwar in beiden Formen – als
Spurenelement und als giftiges Metall. Wenn Sie davon ausgehen
können, dass die giftige Variante bei Ihnen keine große Rolle spielt,
und wenn Sie die Metall- und Schwermetallentgiftung im nächsten
Kapitel gemacht haben, können Sie vielleicht sehr kleine Mengen von
ionischem Kupfer gegen EBV einsetzen. Solche ganz geringen
Dosierungen von hochwertigem ionischem Kupfer können außerdem
das giftige Kupfer in Ihrem Körper, das Viren als Brennstoff dient,
lösen und ausleiten.
Rubidium: Rubidium als Nahrungsergänzung stabilisiert die
Hormonproduktion der Schilddrüse und unterstützt die Nebennieren.
Kleines Fettblatt: Dieses Heilkraut fördert die Bildung der
Schilddrüsenhormone und die Umwandlung von T4 in T3.
Kapitel 23
Neunzig Tage zur Rehabilitation
der Schilddrüse
Während Sie an der Wiederherstellung Ihrer Gesundheit arbeiten, bieten
Ihnen die im vorigen Kapitel angeführten Nahrungsmittel und -ergänzungen
sicherlich erst einmal genug Material, mit dem Sie sich auseinandersetzen
können. Wenn Sie dann noch weiter gehen möchten, erwartet Sie die große
Reinigungsanleitung dieses Kapitels.
Bei dieser neunzigtägigen Schilddrüsen-Rehabilitation geht es nur um Sie.
Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie einer bestimmten Ernährungsweise
folgen – eiweißreich, glutenfrei, vegetarisch, vegan – oder nicht. Diese
Entschlackungskur ist auf jeden Fall entscheidend wichtig, wenn Sie EBV
abtöten, Ihren Körper wiederherstellen und Ihre Schilddrüse heilen möchten,
und sie kann in jeder Lebensform ihren Platz finden.
Folgen Sie einfach drei Monate lang den Anleitungen in diesem Kapitel. Am
Beginn eines Monats entscheiden Sie anhand Ihrer individuellen Bedürfnisse,
Mittel und zeitlichen Möglichkeiten, welchem der drei Pläne Sie in diesem
Monat folgen wollen. Wählen Sie die Reihenfolge so, dass alles optimal
passt.
Viele werden vielleicht mit der alleinigen Anwendung des ersten Plans für
Leber, Lymphsystem und Verdauungstrakt gesund, manche könnten sogar
nur einen einzigen Monat statt der neunzig Tage brauchen. Bei anderen wird
für die Bereinigung ihrer Symptome bis zum wiederhergestellten
Wohlbefinden nichts weiter nötig sein, als drei Monate lang dem zweiten
Plan für die Ausleitung giftiger Leicht-, Schwer- und Halbmetalle zu folgen.
Wenn jemand schon lange krank und von einer aggressiven EBV-Art
befallen ist, bietet ihm vielleicht der dritte Plan zur Austreibung des
Schilddrüsenvirus die besten Chancen. Bekanntlich ist jeder Mensch anders.
Möchten Sie am liebsten schrittweise vorgehen? Dann liegt Ihnen
möglicherweise die hier vorgegebene Abfolge: vom ersten Plan zum zweiten
und dann zum dritten.
Oder möchten Sie gleich voll loslegen? In diesem Fall könnten Sie vielleicht
mit dem dritten Plan einsteigen, dann den zweiten folgen lassen und den
ersten an den Schluss setzen.
Und sollten Sie in einer Lage sein, in der Sie unbedingt rasche Besserung
brauchen, ist Ihnen möglicherweise mit dem neunzig oder mehr Tage
durchgehaltenen dritten Plan am besten gedient.
Nehmen Sie es, wie es kommt. Notieren Sie sich, was Sie beim jeweiligen
Plan ergänzend zu sich nehmen und worauf Sie verzichten sollten – damit Sie
es immer vor Augen haben, wenn einmal allzu viel zur Wahl steht. Sollten
Sie sehr beschäftigt sein, sodass es manchmal schwierig wird, beim
Tagesplan zu bleiben, dann tun Sie einfach das, was Ihnen möglich ist. Sind
Sie zum Beispiel den ganzen Tag auf Achse, können Sie sich Ihre
Heilelixiere am Morgen zubereiten und in einer Kühltasche mitnehmen. Oder
trinken Sie vor der Arbeit möglichst viel davon und den Rest dann am
Abend. Auf Reisen können Sie einen kleinen tragbaren Mixer und sicher
auch ein paar Zitronen mitnehmen. Günstig ist es, wenn Sie die gesamte
Menge bis zum Schlafengehen zu sich nehmen. Aber Sie gefährden den
Heilerfolg nicht, wenn Sie es mal nicht schaffen. Keine Sorge, wenn der Plan
nicht immer einzuhalten ist. Bringen Sie sich selbst Verständnis entgegen,
bestimmt fällt Ihnen dann etwas ein, womit Sie nah am vorgegebenen Plan
bleiben können.
Machen Sie am Ende jedes Monats eine Bestandsaufnahme. Wollten Sie
eigentlich zum dritten Plan übergehen, und haben Sie jetzt das Gefühl, dass
Sie noch nicht so weit sind? Oder wollten Sie auf den ersten Plan
zurückschalten und stellen fest, dass es Ihnen beim derzeitigen einfach zu gut
geht, um damit aufzuhören? Wiederholen Sie in solchen Fällen einen Monat
lang den Plan, der sich gerade am besten für Sie anfühlt. Am Ende dieses
Monats machen Sie wieder Bestandsaufnahme und entscheiden neu.
Nach den neunzig Tagen haben Sie vielleicht Lust weiterzumachen. Von
vielen Leuten, die »Die heilsame 28-Tage-Reinigung« in meinem Buch
Mediale Medizin gemacht haben, höre ich immer wieder, sie hätten sich
danach symptomfrei und so toll gefühlt, dass sie diese unbedingt fortsetzen
wollten. Diese Möglichkeit besteht hier natürlich auch. Die Rehabilitation der
Schilddrüse lässt sich auf hundertzwanzig, ja auf alle Tage des Jahres
ausdehnen …
Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihre Genesung tatsächlich ein Jahr
oder eineinhalb Jahre dauert. Bleiben Sie einfach dran. Die Heilung setzt mit
Beginn des Programms sofort ein, auch wenn sich die Symptome noch eine
Weile halten. Es braucht einfach Zeit, wenn das Virus schon über Jahre in
Ihrem Körper am Werk ist oder wenn es sich um eine Unterart handelt, die
Ihnen besonders unangenehme Beschwerden bereitet hat. Ich bin bei Ihnen,
halten Sie durch. Der Aufwand lohnt sich, schließlich bekommen Sie Ihr
Leben zurück!
Falls Sie zu den Menschen gehören, bei denen die Entschlackung schnell in
Gang kommt, sodass unangenehme Entgiftungssymptome auftreten,
brauchen Sie den jeweiligen Plan am Anfang nicht vollständig und
konsequent durchzuziehen. Wählen Sie dann irgendeinen der Punkte
beispielsweise des ersten Plans, und lassen Sie alle ungünstigen
Nahrungsmittel weg. Sehen Sie zu, was passiert, wenn Sie eine Weile bei
diesen beiden Dingen bleiben. Irgendwann werden Sie so weit sein, dass Sie
die übrigen Punkte der Positivliste nach und nach hinzufügen können.
Noch einmal: Es ist Ihr Leben, und es geht um Sie – wir wollen hier keinen
Ernährungsglauben und keine Trenddiät installieren.
Auf keinen Fall sollen Sie in dieser Zeit der Rehabilitation Ihrer Schilddrüse
Mangel leiden oder hungern. Ich erlebe oft, dass die Leute bei jeder Form der
Entschlackung meinen, es gehe da um Diät und Verzicht. Sehen Sie es bitte
von vornherein anders. Jede Art von Fasten gefährdet nicht nur die
Veränderungen zum Besseren, sondern ist darüber hinaus eine Strapaze für
Ihre Nebennieren. Wenn Sie bei Ihrer Genesung optimal von Ihren
Nebennieren unterstützt werden wollen, essen Sie alle eineinhalb bis zwei
Stunden etwas. Wirklich, kleine Zwischenmahlzeiten bringen es voll!
Sie wollen ja das Virus aushungern, nicht sich selbst. Sie sollen zur
Stärkung Ihrer Schilddrüse und des ganzen Körpers jederzeit bestens ernährt
sein, damit sich die Symptome nach und nach durch die Behebung ihrer
Ursache aus dem Staub machen und Sie sich Ihr Leben zurückerobern
können. Vor allem mit dem dritten Plan sind wahrscheinlich die deutlichsten
Veränderungen Ihrer Gewohnheiten verbunden. Achten Sie deshalb darauf,
dass Sie sich immer satt essen und die Haupt- mit Zwischenmahlzeiten
ergänzen. Und planen Sie vorausschauend, damit Sie nicht auf Reisen oder
bei Einladungen plötzlich ohne geeignete Nahrung dastehen.
Wenn Sie jetzt die im Folgenden vorgestellten drei Entschlackungspläne
durchsehen, werden Sie sich vielleicht wundern, wie einfach sie aufgebaut
sind. Lassen Sie sich nicht täuschen! Die einfachsten und naheliegendsten
Lösungen erscheinen uns oft als »zu simpel«, als dass sie uns wirklich
weiterhelfen könnten – aber genau das Gegenteil ist richtig.
Staudenselleriesaft beispielsweise spielt in jedem der drei Pläne eine
Hauptrolle, reiner Selleriesaft ohne »Superfood-Booster« oder Pulverzusätze.
Purer Staudenselleriesaft allein ist nämlich selbst ein noch unerkanntes
Superfood mit sehr komplexem Nährstoffprofil. Nur für sich allein genossen
entfaltet er seine ganze Wunderkraft. Er ist ein wahres Heilelixier, ein nicht
zu unterschätzender »einfacher« Schritt in Richtung Gesundheit: Er ist
basisch, kann die DNA reparieren, gleicht den Blutzucker aus, wirkt
antiseptisch und leistet noch einiges mehr.
So ist es auch mit allen übrigen »Zutaten«. Viele Menschen, die sich schon
lange mit ihren Symptomen herumschlagen und alle möglichen Heilansätze
ausprobiert haben, werden überempfindlich. Ihr Verdauungssystem, ihr
Nervensystem, der ganze Körper reagiert sensibel. Was jetzt folgt, ist für
empfindliche Personen ebenso wie für etwas robustere Konstitutionen
geeignet. Ernst genommen und richtig angewendet, ist dieser Ansatz
unglaublich wirkungsvoll.
Sie stehen am Beginn einer neuen Phase Ihres Lebens, die Ihnen Heilung, ja,
eine Art zweite Geburt bringen soll. Ich wünsche Ihnen viel Freude und
große Fortschritte dabei.

Entgiftungsplan A: Leber, Lymphsystem und


Darm entlasten
Was Sie ergänzend hinzufügen sollten
Die folgenden tonisierenden Säfte und Wässer trinken Sie zu den Mahlzeiten
oder dazwischen. Auf keinen Fall dürfen Sie Ihre Ernährung ausschließlich
mit diesen Getränken bestreiten. Achten Sie auf kleine Zwischenmahlzeiten,
Sie müssen nicht hungern. Unabhängig von Ihrer Ernährungsphilosophie
sollten Sie täglich den im vorigen Kapitel genannten Nahrungsmitteln und -
ergänzungen zusprechen, um Ihre Chancen auf schnelle und durchgreifende
Heilung zu wahren. Außerdem:

Trinken Sie am Morgen etwa einen halben Liter Staudenselleriesaft


auf leeren Magen. Es soll frisch zubereiteter, reiner Selleriesaft ohne
weitere Zutaten sein. Die Zubereitungsanleitung finden Sie im
nächsten Kapitel (hier). Wenn Sie auf diese Menge anfangs
empfindlich reagieren, fangen Sie mit weniger an, und arbeiten Sie
sich langsam an den halben Liter heran. Selleriesaft ist heilkräftig,
trägt aber nicht viel zur Ernährung bei, also lassen Sie das
anschließende Frühstück nicht aus. Warten Sie jedoch nach dem Saft
mindestens eine Viertelstunde, bis Sie etwas anderes zu sich nehmen.
Trinken Sie mittags oder am frühen Nachmittag schluckweise einen
halben Liter Zitronen- oder Limettenwasser (die Anleitung finden Sie
hier). Pressen Sie den Saft einer halben Zitrone oder Limette auf einen
halben Liter Wasser.
Lassen Sie am Spätnachmittag noch einmal einen halben Liter
Zitronen- oder Limettenwasser folgen, schluckweise.
Trinken Sie jeden Abend etwa einen halben Liter Aloewasser oder
Gurkensaft. Eine Anleitung für die Zubereitung von Aloewasser finden
Sie im nächsten Kapitel (hier). Gurkensaft können Sie entweder für
sich genießen oder mit etwas Petersilie oder Korianderkraut entsaften.
Falls Sie unterwegs sind und weder Aloewasser noch Gurkensaft
bereiten können, trinken Sie am Abend noch einmal einen halben Liter
Zitronen- oder Limettenwasser in kleinen Schlucken.

Worauf Sie verzichten sollten


Meiden Sie die folgenden, bereits in Kapitel 21 genannten unzuträglichen
Nahrungsmittel:

Eier,
Gluten,
Mais,
sämtliche Molkereiprodukte,
Rapsöl,
Schweinefleisch und
Soja.

Was dabei für Ihre Gesundheit geschieht


Dieser Monat bedeutet für Leber, Lymphsystem und Verdauung
Erleichterung, setzt aber auch EBV zu und verschafft Ihrer Schilddrüse eine
Verschnaufpause.
Sie sehen vielleicht nicht ohne Weiteres ein, weshalb eine gesunde
Verdauung für die Schilddrüse wichtig ist, doch sie macht tatsächlich den
Unterschied: Wenn es im Magen an der erwünschten Salzsäure mangelt,
können schlechte Säuren im Schlaf durch die Speiseröhre aufwärts wandern
und störend oder die Heilung verzögernd auf die Schilddrüse einwirken. Für
die Verstärkung der Salzsäure im Magen, die von schlechten Bakterien
erzeugte ungesunde Säuren zurückdrängt, gibt es nichts Besseres als
Staudenselleriesaft.
Der Saft enthält außerdem Mineralstoffe mit noch nicht entdecktem
Desinfektionseffekt. Sie wirken antiviral, auch gegen EBV, und
antibakteriell, etwa gegen den EBV-Kofaktor Streptokokken. Deshalb
können sie die Virenbelastung des Körpers verringern.
Eine hinreichende Wasserversorgung ist ebenfalls wichtig. Gut möglich,
dass Sie wie die meisten Menschen chronischen Wassermangel haben. Unter
diesen Umständen kann der Körper Abfälle und Schlacken nicht hinreichend
ausscheiden. Auch Ihr Gehirn kann nicht arbeiten, wie es sollte. Die hier
genannten Säfte und Wässer wirken auf den Körper so hydrierend wie nichts
sonst in der Welt. Sie bringen lebendiges Wasser, Mineralstoffe und
Spurenelemente mit, die den Zellen neues Leben geben und zugleich Leber
und Lymphsystem von EBV und viralen Abfallprodukten reinigen. Zitronen-
und Limettenwasser bauen darüber hinaus Sedimente und Steine in der
Gallenblase ab, was die Galleproduktion der Leber verstärkt, die Salzsäure im
Magen zunehmen lässt und die Sodbrennen erzeugenden schlechten Säuren
zurückdrängt. Wenn Sie das Wassertrinken leicht vergessen, finden Sie in
diesen Säften und Wässern wunderbare Mittel zum Ausgleich des
Flüssigkeitshaushalts. Sollten Sie andererseits zu den Menschen gehören, die
täglich eine bestimmte Anzahl von Gläsern Wasser trinken, können Sie einen
Teil Ihres Trinkvolumens durch diese Säfte und Wässer ersetzen.
Und noch einmal: Wenn Sie leicht in heftige Entschlackungsschübe
kommen, gehen Sie es etwas langsamer an. Sollte die Entschlackung
andererseits nur schwer in Gang kommen oder hat man Ihnen das Entgiften
verboten (was meist der Fall ist, wenn bei Ihnen ein Lupus oder das
Raynaud-Syndrom diagnostiziert worden ist), müssen Sie wissen, dass dies
oft die Folge einer durch zu viele virale Abfälle hervorgerufenen Stauung der
Leber und des Lymphsystems ist. Am besten werden Sie diese (vom Arzt
festgestellte oder nicht festgestellte) Stauung durch die Maßnahmen dieses
Monats los. Mit dieser Form der Befeuchtung bekommen Sie die
Filtersysteme Ihres Körpers ohne starke Entschlackungssymptome wieder
frei.

Entgiftungsplan B: Ausleitung von Leicht-,


Schwer- und Halbmetallen
Was Sie ergänzend hinzufügen sollten
Auch hier wieder: Die folgenden tonisierenden Säfte und Wässer sowie den
Smoothie trinken Sie zu den Mahlzeiten oder dazwischen. Der Smoothie
kann zwar eine Mahlzeit oder Zwischenmahlzeit ersetzen. Aber auf keinen
Fall sollten Sie Ihre Ernährung ausschließlich mit diesen Getränken
bestreiten. Achten Sie auf kleine Zwischenmahlzeiten, Sie müssen nicht
hungern. Unabhängig von Ihrer Ernährungsphilosophie sollten Sie täglich
den im vorigen Kapitel genannten Nahrungsmitteln und
Nahrungsergänzungen zusprechen, um Ihre Chancen auf schnelle und
durchgreifende Heilung zu wahren.

Trinken Sie am Morgen etwa einen halben Liter Staudenselleriesaft


auf leeren Magen. Es soll frisch zubereiteter, reiner Selleriesaft ohne
weitere Zutaten sein. Die Zubereitungsanleitung finden Sie im
nächsten Kapitel (hier). Wenn Sie auf diese Menge anfangs
empfindlich reagieren, fangen Sie mit weniger an, und arbeiten Sie
sich langsam an den halben Liter heran. Selleriesaft ist heilkräftig,
liefert aber nicht viele Kalorien, also lassen Sie das anschließende
Frühstück nicht aus. Warten Sie aber nach dem Saft mindestens eine
Viertelstunde, bis Sie etwas anderes zu sich nehmen.
Trinken Sie jeden Tag einen Smoothie zur Ausleitung von Metallen.
Das Rezept finden Sie im nächsten Kapitel (hier). Wenn Sie nicht alle
Nahrungsmittel zur Metallausleitung in einem einzigen Getränk
zusammenmischen möchten, können Sie sie gesondert und über den
Tag verteilt zu anderen Gerichten verwenden. Spirulina gibt es auch zu
Tabletten gepresst, falls Sie den Geschmack nicht mögen.
Trinken Sie mittags oder am frühen Nachmittag schluckweise einen
halben Liter Zitronen- oder Limettenwasser (die Anleitung finden Sie
hier). Geben Sie den Saft einer halben Zitrone oder Limette auf den
halben Liter Wasser.
Trinken Sie am späten Nachmittag schluckweise ungefähr einen
halben Liter Ingwerwasser. Wie Sie es herstellen, erfahren Sie im
nächsten Kapitel (hier). Wenn Sie unterwegs sind und kein
Ingwerwasser frisch zubereiten können, reicht auch ein Teebeutel mit
Ingwer, den Sie als Tee aufgießen.
Trinken Sie jeden Abend etwa einen halben Liter Aloewasser oder
Gurkensaft. Eine Anleitung für die Zubereitung von Aloewasser finden
Sie im nächsten Kapitel (hier und hier). Gurkensaft können Sie
entweder für sich genießen oder mit etwas Petersilie oder
Korianderkraut entsaften. Falls Sie unterwegs sind und weder
Aloewasser noch Gurkensaft bereiten können, trinken Sie am Abend
noch einmal einen halben Liter Zitronen- oder Limettenwasser in
kleinen Schlucken.

Worauf Sie verzichten sollten


Meiden Sie wieder die bereits in Kapitel 21 genannten unzuträglichen
Nahrungsmittel:

Eier,
Gluten,
Mais,
sämtliche Molkereiprodukte,
Rapsöl,
Schweinefleisch und
Soja.

Meiden Sie in diesem Monat darüber hinaus auch noch die folgenden
Lebensmittel:

Schwertfisch,
Seebarsch und
Thunfisch.

Was dabei für Ihre Gesundheit geschieht


Diesen Monat werden Sie alle Heilwirkungen des ersten Monats für Leber,
Lymphsystem und Verdauungstrakt spüren, und dazu kommen noch die
lösende und antivirale Wirkung des Ingwers, und schließlich werden Sie auch
all die giftigen Metalle los, von denen sich EBV so gern ernährt.
Wenn Gerstengrassaft-Pulver, Spirulina, Koriander, wilde Blaubeeren und
atlantischer Lappentang (die Zutaten des Smoothies) innerhalb von
vierundzwanzig Stunden konsumiert werden – als Extra-Verstärkung können
Sie Klettenwurzel hinzufügen –, bilden sie die denkbar wirkungsvollste
Methode der Ausleitung von giftigen Leicht-, Schwer- und Halbmetallen.
Diese Nahrungsmittel besitzen jedes seine ganz eigene Kraft und spielen
leicht unterschiedliche Rollen für die Entgiftung. Manchmal werden dabei
Metalle plötzlich wieder freigegeben oder sickern in die Organe zurück, und
dann springt ein anderes »Teammitglied« ein, greift sich das Metall und
schleppt es weiter in Richtung Ziellinie. Ich nenne das »den Ball abgeben«.
Kein einzelner Spieler kann für sich allein alles bewältigen, aber als Team
sind sie Ihre Geheimwaffe für die Vertreibung schädlicher Metalle aus dem
Körper.
Falls Sie schon andere Verfahren der Ausleitung giftiger Metalle versucht
haben und mit dem Ergebnis nicht zufrieden waren, bedenken Sie bitte, dass
dieses »Abgeben des Balls« wirklich etwas anderes ist. Bei den üblichen
Verfahren entwinden sich die Metalle unterwegs wieder dem Zugriff, können
sich erneut verteilen und Sie wieder hartnäckigen Symptomen aussetzen.
Was Sie in diesem Monat machen, ist etwas ganz anderes: auf sehr
empfindliche Menschen abgestimmt und ohne Nebenwirkungen, weil die
Zusammenstellung der Nahrungsmittel dafür sorgt, dass die eingefangenen
Metalle nicht wieder entkommen, sondern ausgeleitet werden.
Darüber hinaus geben diese Nahrungsmittel Ihnen auch noch etwas. Sie
entziehen dem Körper nicht nur Metalle, sondern hinterlassen zudem
Nährstoffe, die zur Reparatur der verursachten Schäden gerade recht
kommen. Wenn sich toxische Metalle nämlich lange genug in Ihren Organen
oder sonst irgendwo im Körper aufgehalten haben, entstehen durch Korrosion
kleine Höhlen – und in die dringen diese Nährstoffe jetzt ein, um den
gesunden Normalzustand wiederherzustellen.
Wenn Sie alle diese Nahrungsmittel jeden Tag irgendwo in Ihrem
Ernährungsplan unterbringen können, und der Detox-Smoothie bietet Ihnen
dafür eine schnelle, einfache und schmackhafte Möglichkeit, unterstützen Sie
Ihren Körper auch nachdrücklich bei der Bekämpfung von EBV. In der Folge
kann sich Ihre Schilddrüse selbst wiederherstellen. Denn ohne diese giftigen
Metalle ist EBV um einen Großteil seiner Nahrung gebracht, wird sich wohl
kaum noch vermehren und produziert deutlich weniger Neurotoxine. Sie
erinnern sich: Solange EBV sich von giftigen Metallen und Halbmetallen wie
Aluminium, Arsen, Blei, Cadmium, Kupfer, Nickel, Quecksilber und so
weiter ernähren kann, sind seine Neurotoxine voll von diesen Stoffen und
dadurch äußerst giftig – und für viele der Symptome verantwortlich, die wir
in Kapitel 5 besprochen haben. Mit der Ausleitung der Metalle haben Sie die
besten Chancen, diese schrecklichen neurologischen Symptome zum
Stillstand zu bringen.
Denken Sie auch daran, dass toxische Metalle tief in den Organen und
Geweben des Körpers versteckt sein können, im Bindegewebe, sogar in den
Knochen. Es mag eine Weile dauern, bis sie in ihren Schlupfwinkeln
aufgespürt und an die frische Luft gesetzt werden. Seien Sie also geduldig,
und halten Sie die Metallausleitung dieses Monats möglichst lange durch,
damit auch die tieferen Lagerstätten ausgeräumt werden können.

Entgiftungsplan C: Die Reinigung der Schilddrüse


Was Sie ergänzend hinzufügen sollten
Wie in den beiden anderen Monaten: Die folgenden tonisierenden Säfte und
Wässer sowie die Heilbrühe nehmen Sie zu den Mahlzeiten oder dazwischen
zu sich. Der Smoothie kann zwar eine Mahlzeit oder Zwischenmahlzeit
ersetzen, und eine Schale nahrhafte antivirale Brühe mit ihrem Gemüse ist
ebenfalls schon fast eine Mahlzeit, aber auf keinen Fall sollen Sie Ihre
Ernährung ausschließlich mit diesen Nahrungsmitteln bestreiten.
Achten Sie auf kleine Zwischenmahlzeiten, Sie müssen nicht darben.
Unabhängig von Ihrer Ernährungsphilosophie sollten Sie täglich den im
vorigen Kapitel genannten Nahrungsmitteln und -ergänzungen zusprechen,
um Ihre Chancen auf schnelle und durchgreifende Heilung zu wahren. Also:

Trinken Sie am Morgen etwa einen halben Liter Staudenselleriesaft


auf leeren Magen. Es soll frisch zubereiteter, reiner Selleriesaft ohne
weitere Zutaten sein. Die Zubereitungsanleitung finden Sie im
nächsten Kapitel (hier). Wenn Sie auf diese Menge anfangs
empfindlich reagieren, fangen Sie mit weniger an, und arbeiten Sie
sich langsam an den halben Liter heran. Selleriesaft ist heilkräftig,
liefert aber nicht viele Kalorien, also lassen Sie das anschließende
Frühstück nicht ausfallen. Warten Sie aber nach dem Saft mindestens
eine Viertelstunde, bis Sie etwas anderes zu sich nehmen.
Trinken Sie jeden Tag einen Smoothie zur Heilung der Schilddrüse.
Das Rezept finden Sie im nächsten Kapitel (hier). Wenn Ihnen die
Mixtur nicht liegt, können Sie die Zutaten gesondert und über den Tag
verteilt zu anderen Gerichten verwenden.
Trinken Sie mittags oder am frühen Nachmittag schluckweise einen
halben Liter Zitronen- oder Limettenwasser (die Anleitung zur
Zubereitung finden Sie hier). Pressen Sie den Saft einer halben Zitrone
oder Limette auf den halben Liter Wasser.
Trinken Sie irgendwann am Tag schluckweise eine Tasse
Ingwerwasser. Wie Sie es herstellen, erfahren Sie im nächsten Kapitel
(hier). Wenn Sie unterwegs sind und kein Ingwerwasser frisch
zubereiten können, reicht auch ein Teebeutel mit Ingwer, den Sie als
Tee aufgießen.
Trinken Sie irgendwann am Tag schluckweise eine Tasse
Schilddrüsen-Heiltee. Das Rezept finden Sie im nächsten Kapitel
(hier).
Trinken Sie irgendwann tagsüber oder am Abend schluckweise
mindestens eine Tasse Schilddrüsen-Heilbrühe. Das Rezept finden Sie
ebenfalls im nächsten Kapitel (hier). Wenn Sie mögen, können Sie das
Gemüse auch in der Brühe belassen und alles im Mixer zu einer Suppe
verarbeiten.
Jeden Abend trinken Sie mindestens einen halben Liter Schilddrüsen-
Heilsaft. Das Rezept finden Sie wieder im nächsten Kapitel (hier).
Notfalls können Sie den Saft auch zu anderen Tageszeiten genießen.

Worauf Sie verzichten sollten


Meiden Sie wieder die bereits in Kapitel 21 genannten unzuträglichen
Nahrungsmittel:

Eier,
Gluten,
Mais,
sämtliche Molkereiprodukte,
Rapsöl,
Schweinefleisch und
Soja.

Meiden Sie in diesem Monat darüber hinaus auch wieder die folgenden
Lebensmittel:

Schwertfisch,
Seebarsch und
Thunfisch.

Senken Sie Ihren Fettverzehr um mindestens ein Viertel. Da tierische


Produkte reichlich Fett enthalten, wird das vermutlich eine Einschränkung
des Fleischkonsums mit sich bringen. In der Phase der Vertreibung des
Schilddrüsenvirus möchten Sie Ihren Verzehr von tierischem Eiweiß
vielleicht sogar auf eine Portion pro Tag beschränken. Das heißt aber nicht,
dass Sie auf tierisches Eiweiß ganz verzichten sollen. Falls Sie sich vegan
ernähren, ist es in dieser Zeit ratsam, Öle, Kerne und Nüsse sparsamer zu
verwenden als sonst. Sicher ist Ihnen im vorigen Kapitel aufgefallen, dass
Kokosnüsse, andere Nüsse, Samen und Kerne zu den heilenden
Nahrungsmitteln gezählt werden, und das kann ich nur immer wieder
bekräftigen. Aber in der Zeit Ihrer Genesung sollten Sie darauf achten, dass
sie nicht allzu zahlreich in Ihrem Speiseplan vertreten sind. Die Fette sind
gesund, keine Frage, aber lassen Sie genügend Platz für andere Heilnahrung.
Was dabei für Ihre Gesundheit geschieht
Wenn der erste Plan das Einstiegsmodell und der zweite die ergänzte Version
darstellt, ist dieser dritte Plan die Luxusausführung der Schilddrüsen-
Rehabilitation, mit der wir das Virus bändigen, wenn das behutsamere
Vorgehen nicht ganz zum gewünschten Erfolg geführt hat. Schilddrüsen-
Heiltee, -Heilbrühe, -Heilsaft und Fettreduzierung heben die Entgiftungskur
auf eine neue Stufe.
Da es in diesem Monat überwiegend um die Vertreibung des Virus geht,
fahren Sie die Metallentschlackung zurück, nehmen aber weiterhin bindende
Nahrungsmittel wie atlantischen Blasentang, Petersilie, Braunalgen und
Korianderkraut zu sich. Wenn Sie Lust haben, können Sie den Smoothie zur
Ausleitung von Metallen gern auch in diesem Monat genießen oder seine
Zutaten, ganz wichtig vor allem die wilden Blaubeeren, über den Tag verteilt
zu den Mahlzeiten verzehren.
Von Thymian, Fenchelsamen und Zitronenmelisse haben Sie im vorigen
Kapitel gelesen und wissen, wie wichtig sie beim Kampf gegen das Virus
sind. Deshalb werden Sie sich gern dem Schilddrüsen-Heiltee zuwenden.
Auch mit der Schilddrüsen-Heilbrühe führen Sie sich täglich kostbare
antivirale Nährstoffe in leichtverdaulicher und gut assimilierbarer Form zu.
Mit dem Schilddrüsen-Heilsaft und seinen entzündungshemmenden
Nährstoffen schließlich sorgen Sie am Tagesende für die gute Befeuchtung
aller Gewebe, sodass Ihr Körper über alles verfügt, womit er sich gegen EBV
wehren und entstandene Schäden ausbessern kann.
Fettreduzierte Ernährung ist deshalb sinnvoll, weil sie der optimalen
Entschlackung dient. In Kapitel 21 war davon die Rede, dass hohe
Blutfettwerte den Sauerstoffgehalt des Bluts senken und Sauerstoff von
überragender Bedeutung für den Kampf gegen EBV ist. Fett macht das Blut
dicker und verlangsamt die Entgiftung, sodass auch Giftstoffe wie
Schwermetalle langsamer ausgeschieden werden. Das überrascht Sie
vielleicht, weil ein vorherrschender Ernährungstrend ja eher in Richtung
Eiweiß und Fett geht. Mir ist bewusst, dass das durchaus seinen Wert hat,
viele haben mit fettreicher Ernährung eine Menge erreicht. Das war gut so,
ein richtiger Schritt zurück zu vollwertiger Ernährung.
Haben Sie jedoch mit Gewichtsproblemen, Schilddrüsen- und
Leberstörungen oder anderen EBV-bedingten Symptomen zu tun, ist es für
die Heilung besser, das Blut zu verdünnen. Und da gilt: Je höher der
Fettkonsum, desto besser kann sich das Virus im Körper halten. Ob Sie sich
eiweißreich, überwiegend pflanzlich oder sogar vegan ernähren – wenn es um
die Vertreibung des Schilddrüsenvirus geht, bürden Fette, auch gesunde
Fette, Ihrer Leber zu viel Arbeit auf. Genau das vermeiden Sie besser, da Ihre
Leber schon so viel mit der Verarbeitung von EBV-Schlacken und anderen
Toxinen zu tun hat.
Weniger Fett ist ratsam, wenn EBV-Abfälle ausgeschieden, die Schilddrüse
wiederbelebt, Schwermetalle abgebaut und das Epstein-Barr-Virus wirksam
bekämpft werden sollen. Dies macht das Blut dünner, sodass alle Schadstoffe
effizienter abtransportiert und den Nieren oder dem Darm zur Ausscheidung
zugeleitet werden können. Sie müssen nicht völlig auf Fett verzichten,
werden aber von einer Reduzierung spürbar profitieren.
Der Entgiftungsplan C läuft eigentlich auf eine Ganzkörperregeneration
hinaus, die Ihr Immunsystem so unglaublich aufbaut, dass es das Virus
abschütteln kann, während zugleich die Schilddrüse neues Leben schöpft.
Wenn Sie diesen Monat noch aufwerten möchten, können Sie sich für
ausschließlich lebendige Nahrung – rohes Obst und Gemüse – am Vormittag
entscheiden, oder Sie kombinieren diesen Plan mit der »28-Tage-Reinigung«
in meinem Buch Mediale Medizin.
Um satt zu werden, wenn Sie weniger Fett zu sich nehmen und auf
Nahrungsmittel wie Weizen und Soja verzichten, greifen Sie am besten zu
Obst. Mit seinen gesunden Kohlenhydraten und der für Gehirn und Leber so
wichtigen an bestimmte Pflanzenstoffe gebundenen Glukose ist Obst ein
wahres Gesundheitsgeschenk der Natur an Sie. Vielleicht haben
Falschinformationen Sie bis jetzt von reichlichem Obstverzehr
abgeschreckt – es wird Zeit, das alles hinter sich zu lassen.
»Obst-Angst« hat vor allem mit dem Glauben zu tun, es enthalte zu viel
Fructose – nur geht das eben völlig an der Tatsache vorbei, dass der im Obst
enthaltene Fruchtzucker etwas ganz anderes als raffinierter Zucker oder
Maissirup ist. Obst ist so leicht verdaulich, dass sein Zucker innerhalb von
Minuten vom Magen aus ins Blut übergeht und gar nicht erst in den Darm
gelangt und folglich – entgegen der landläufigen Meinung – nicht für
Probleme wie beispielsweise Candida mitverantwortlich ist. Fruchtfleisch,
Faserstoffe, Wasser, Vitamine, Mineralstoffe – Obst enthält so vieles, was
Ihrer Gesundheit wunderbare Dienste leistet. Obst gehört zusammen mit
Blattgemüse zu Ihren treuesten Verbündeten.
Jetzt aber zu dem Kapitel, das Sie reichlich mit Ideen zur Verwandlung von
Obst und anderen heilenden Nahrungsmitteln in schmackhafte, nahrhafte
Speisen versorgen wird – Speisen, die Ihnen bei Ihrer persönlichen
Schilddrüsen-Rehabilitation eine verlässliche Stütze sein werden.
Kapitel 24
Heilende Rezepte für die
Schilddrüse
Die Rezepte auf einen Blick
Säfte, Tees, Wässer und Brühen
Staudenselleriesaft
Gurkensaft
Schilddrüsen-Heilsaft
Schilddrüsen-Heiltee
Zitronen- oder Limettenwasser
Ingwerwasser
Aloewasser
Schilddrüsen-Heilbrühe
Frühstück
Apfel-»Porridge« mit Zimt und Rosinen
Papaya-Schiffchen mit Beeren
Pfannkuchen mit wilden Blaubeeren
Smoothie zur Ausleitung giftiger Metalle
Schilddrüsen-Heilsmoothie
Mittagessen
Zucchini-Nudeln mit Pesto
Glas-Salat mit Ranch-Dressing
Obstsalat auf Blattgemüse
Spinatsuppe
Crudités mit Trockentomaten-Artischocken-Dip
Abendessen
Backkartoffel-»Nachos«
Bunter Blumenkohl-»Reis«
Gedämpfte Artischocken mit Cashew-Aioli
Kürbis-Spaghetti »bolognese«
Kleinigkeiten für zwischendurch
Süßkartoffel-Chips und Guacamole
Bananeneis mit wilden Blaubeeren
Daumenkekse mit Himbeerfüllung
Schilddrüsen-Snacks für unterwegs

Tipps
• Das in diesem Rezeptteil verwendete amerikanische
Küchenmaß »Tasse« (cup) entspricht circa 235 Millilitern.
Außerdem: 1 Teelöffel (TL) = circa 5 Milliliter, 1 Esslöffel (EL)
= circa 15 Milliliter.
• Für manche Rezepte benötigen Sie einen Entsafter. Falls Sie
nicht eh schon einen haben: Angebote gibt es wie immer in
allen Preisklassen. Für die Gesundheit lohnt sich die
Anschaffung allemal. Wenn Sie einen Hochleistungsmixer
haben, können Sie aber auch zum Beispiel Selleriestangen
klein schneiden, darin verarbeiten und anschließend
durchseihen.
Säfte, Tees, Wässer und Brühen
| Staudenselleriesaft
Ergibt 1 Portion

Reiner, frischer Staudenselleriesaft gehört zu den heilsamsten Säften


überhaupt. Dieser grüne Trunk bietet den denkbar besten Einstieg in den Tag.
Greifen Sie täglich zu diesem Saft, und Sie werden ihn bald nicht mehr
missen wollen.

Zutaten

1 ganze Selleriestaude

Zubereitung

Sellerie abspülen und in den Entsafter geben, dann sofort trinken.


Sie können die Stangen auch klein schneiden und in einem
Hochleistungsmixer verarbeiten. Danach durchseihen und sofort trinken.

Tipps
• Kaufen Sie möglichst Bio-Ware. Konventionell erzeugten
Staudensellerie müssen Sie vor dem Entsaften wesentlich
gründlicher waschen.
• Falls Ihnen der reine Selleriesaft zu streng schmeckt, können
Sie eine Gurke und/oder einen Apfel mit entsaften. Damit
werden Sie sich langsam an den Geschmack gewöhnen,
denn am heilsamsten ist tatsächlich der reine Selleriesaft.
• Wenn Ihnen der halbe Liter, den eine Staude ergibt, zu viel
auf einmal ist, nehmen Sie anfangs nur ein paar Schlucke,
und erhöhen Sie die Menge dann nach und nach.
| Gurkensaft
Ergibt 1 Portion

Gurkensaft bewirkt im Körper viel mehr Befeuchtung, als man dem gefüllten
Glas ansieht. Er ist das beste Verjüngungselixier der Welt. Der Saft schmeckt
leicht und etwas süß – gut möglich, dass Sie sich in ihn verlieben.

Zutaten

2 Salatgurken

Zubereitung

Gurken abspülen, entsaften und sofort trinken.


Sie können die Gurken nach dem Abspülen auch im Hochleistungsmixer
verarbeiten. Danach abseihen und sofort trinken.

Tipps
• Kaufen Sie möglichst Bio-Gurken. Konventionell erzeugte
Gurken müssen Sie vor dem Entsaften sehr viel gründlicher
waschen.
• Schmeckt Ihnen der reine Gurkensaft zu penetrant, können
Sie einen Apfel mit entsaften. Das beschneidet seine Wirkung
ein wenig, aber es wird nicht lange dauern, bis Sie den
Gurkensaft auch für sich allein mögen.
• Falls Ihnen ein halber Liter anfangs zu viel ist, fangen Sie mit
ein paar Schlucken an, um die Menge dann langsam zu
erhöhen.
| Schilddrüsen-Heilsaft
Ergibt 1 Portion

Dieser Saft besteht nur aus Zutaten, die der Gesundheit der Schilddrüse
dienen. Schön ist, dass er sich leicht an Ihren persönlichen Geschmack
anpassen lässt: Sie können den Staudensellerie durch Gurken ersetzen und
statt Koriander Petersilie verwenden. In beiden Fällen bekommen Sie eine
ordentliche Dosis Schilddrüsengesundheit.

Zutaten

1 ganze Selleriestaude
2 Äpfel in Scheiben
1 Bund Koriander
5 bis 10 Zentimeter frischer Ingwer

Zubereitung

Alle Zutaten entsaften und den Saft sofort trinken, am besten auf leeren
Magen.
Für das Mixerverfahren: Staudensellerie und Äpfel grob zerkleinern, dann
zusammen mit den anderen Zutaten gründlich mixen. Abseihen und sofort
trinken.

Tipps
• Zur Abwandlung 2 Gurken statt einer Selleriestaude oder ein
Bund Petersilie statt des Korianders.
• Je nach Entsafter wird mehr oder weniger Ingwer benötigt.
Lassen Sie sich von Ihrem Geschmack leiten.
| Schilddrüsen-Heiltee
Ergibt 1 Portion

Dieser Tee kann eine Oase der Stille in der Hetze des Tages sein. Er tut Ihrer
Seele so gut wie der Schilddrüse und dem ganzen Körper. Machen Sie beim
Zubereiten und Trinken wirklich Pause, damit Herz und Geist zur Ruhe
kommen. Wie wunderbar, dass die Erde uns solche Heilnahrung bietet!

Zutaten

2 Tassen Wasser
1 TL Thymianpulver
1 TL Fenchelsamen
1 TL Zitronenmelissepulver
2 TL naturreiner Honig, falls gewünscht

Zubereitung

Wasser in einem kleinen Topf aufkochen, Thymian, Fenchel und


Zitronenmelisse hineingeben und den Topf von der Wärmequelle nehmen.
15 Minuten oder länger ziehen lassen, dann in einen Becher abseihen und
optional den Honig hineinrühren.

Tipps
• Wenn die Zutaten nicht lose verfügbar sind, können Sie
Teebeutel verwenden. Nehmen Sie dann je einen Beutel
Thymian, Fenchel und Zitronenmelisse.
• Thymian und Zitronenmelisse können Sie auch in frischer
Form verwenden.
| Zitronen- oder Limettenwasser
Ergibt 1 Portion

Ein großes Glas Zitronen- oder Limettenwasser gehört mit zum Besten, was
man für die Befeuchtung und Entschlackung des Körpers tun kann. Neben
den Heilkräften, von denen in Kapitel 22 die Rede war, aktivieren Zitronen
und Limetten das Wasser auch noch, sodass es die Giftstoffe im Körper
besser aufnehmen und ausschwemmen kann. Nach dem Trinken spüren Sie
förmlich, wie jede Zelle Ihres Körpers diesen heilenden Nektar aufnimmt.

Zutaten

½ Zitrone oder Limette


2 Tassen Wasser

Zubereitung

Den Saft der halben Zitrone oder Limette auspressen und ins Wasser geben,
dann genüsslich schluckweise trinken.

Tipp
• Zitronen und Limetten eignen sich gut für unterwegs. Wenn
Sie auf Reisen sind und Ihnen keine Küche zur Verfügung
steht, sollten Sie immer ein paar Zitronen und Limetten bei
sich haben, um dieses frische Tonikum auch in der Ferne
genießen zu können.
| Ingwerwasser
Ergibt 1 bis 2 Portionen

Dieses Getränk können Sie leicht Ihren jeweiligen Bedürfnissen anpassen –


mal als heißer Ingwertee vor dem Frühstück, dann wieder als kühles Glas
Ingwerwasser nach dem Mittagessen.

Zutaten

2,5 bis 5 Zentimeter frischer Ingwer


2 Tassen Wasser
½ Zitrone, falls gewünscht
2 TL Honig, falls gewünscht

Zubereitung

Den Ingwer ins Wasser reiben und den Saft einer halben Zitrone hinzufügen.
So mindestens 15 Minuten stehen lassen, am besten aber länger. Sie können
das Gefäß auch über Nacht in den Kühlschrank stellen und das Ingwerwasser
weiter ziehen lassen. Je nach Geschmack mit Zitrone und Honig den Tag
über genießen.

Tipps
• Sie können den Ingwer auch klein schneiden und durch die
Knoblauchpresse drücken. Die in der Presse verbleibenden
Reste geben Sie dann ebenfalls ins Ingwerwasser.
• Bereiten Sie ruhig eine größere Menge zu, der Sie nach
Bedarf zusprechen. Honig und Zitronensaft dann am besten
kurz vor dem Trinken einrühren.
| Aloewasser
Ergibt 1 Portion

Der Geschmack von Aloewasser kann etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber


der Einsatz lohnt sich. Denken Sie beim Trinken an all die gesundheitlichen
Vorzüge dieser großartigen Heilpflanze für Leber, Nebennieren und den
ganzen Körper.

Zutaten

1 Stück (5 Zentimeter) frisches Aloeblatt


2 Tassen Wasser

Zubereitung

Das Gel aus dem aufgeschnittenen Blattstück löffeln und mit dem Wasser in
den Mixer geben. 10 bis 20 Sekunden glatt mixen und sofort trinken, am
besten auf nüchternen Magen.

Tipps
• Frische Aloeblätter finden Sie in manchen Supermärkten und
Bio-Läden, natürlich auch immer beim Internet-
Versandhandel.
• Am Rest des Blattes decken Sie die Schnittfläche mit einem
feuchten Tuch oder etwas Plastikfolie ab. Hält sich bis zu zwei
Wochen im Kühlschrank.
• Sie können Aloe auch im Smoothie mit verarbeiten, zum
Beispiel im Schilddrüsen-Heilsmoothie.
| Schilddrüsen-Heilbrühe
Ergibt 1 bis 4 Portionen

Es kann eine Herausforderung sein, einer gesunden Ernährungsweise treu zu


bleiben, wenn ringsum alle in weniger gesunden Genüssen schwelgen. Mit
dieser antiviralen und mineralstoffreichen Brühe – ein Eckpfeiler des im
vorigen Kapitel besprochenen Plans zur Heilung der Schilddrüse – können
Sie sich jederzeit mit etwas Wohltuendem und Nahrhaftem verwöhnen. Sie
können den ganzen Tag einen Becher neben sich stehen haben, den Sie nach
Bedarf nachfüllen.

Zutaten

2 Süßkartoffeln, grob gewürfelt


2 Selleriestangen, fein gewürfelt
2 Zwiebeln, fein gewürfelt
6 Knoblauchzehen
2,5 Zentimeter Kurkuma, geschält und zerkleinert
2,5 Zentimeter Ingwer, geschält und zerkleinert
1 Tasse fein gehackte Petersilie
4 Thymianzweige
2 EL atlantischer Lappentang in Flocken
1 EL Braunalgenpulver
8 Tassen Wasser

Zubereitung

Alle Zutaten in einen ausreichend großen Topf geben, aufkochen und bei
niedriger Hitze 1 Stunde köcheln lassen. Abseihen und über den Tag verteilt
schluckweise als heilende, aufbauende Brühe trinken.

Tipps
• Wenn Sie die Zutaten in der Brühe lassen, haben Sie eine
wunderbare Gemüsesuppe.
• Sie können das Ganze auch mit dem Stabmixer oder
portionsweise im Standmixer pürieren, bei Letzterem sollten
Sie jedoch dafür sorgen, dass der Dampf entweichen kann.
• Gern können Sie auch größere Mengen zubereiten und das
Übrigbleibende zum späteren Gebrauch einfrieren.
• Vielleicht möchten Sie die Suppe für Gäste ein bisschen
»dekadenter« machen. Geben Sie dann eine Prise Salz und
einen Schuss Kokosmilch in jede Suppenschale.
Frühstück
| Apfel-»Porridge« mit Zimt und
Rosinen
Ergibt 1 Portion

Herrlich, den Tag mit etwas rundum Gutem zu beginnen, das auch noch
gezielt dem Fortschritt Ihrer Heilung dient! Bei diesem »Porridge« bleibt
allerdings das Getreide außen vor, und Sie tun sich an einer Schale fruchtiger
Leckereien gütlich.

Zutaten

3 Äpfel in Scheiben
¼ TL Zimt
1 Prise gemahlene Vanille
2 Datteln, entsteint
1 TL Honig, falls gewünscht
½ Zitrone
¼ Tasse Rosinen
2 EL Walnusskerne, falls gewünscht
2 EL Kokosraspel, falls gewünscht

Zubereitung

Äpfel, Zimt, Vanille, Datteln, Honig und Zitronensaft in der


Küchenmaschine grob häckseln und vermengen. Alles in eine Schale geben
und Rosinen sowie, falls gewünscht, Walnüsse und Kokosraspel einrühren.
Guten Appetit!

Tipp
• Seien Sie ruhig kreativ, probieren Sie aus, welche Garnierung
Ihnen am besten schmeckt. Oder variieren Sie von Tag zu
Tag, um Abwechslung bei Geschmack und Nährstoffangebot
zu haben.
| Papaya-Schiffchen mit Beeren
Ergibt 2 Portionen

Ein schmackhaftes Frühstück muss nicht aufwendig sein. Diese


Beerenschiffchen sind in Minutenschnelle fertig und bieten nicht nur eine
aromatische, farbenfrohe Augenweide. Perfekt als sättigendes und den
Körper befeuchtendes Frühstück, das Energie bereitstellt und leicht
verdaulich ist.

Zutaten

1 große reife Papaya


2 Bananen in Scheiben
3 Tassen gemischte Beeren
1 Limette, falls gewünscht

Zubereitung

Die Papaya der Länge nach halbieren und die Samen herauskratzen. Die
beiden Hälften mit der Schnittseite nach oben auf einen Teller legen und mit
den Bananenscheiben und Beeren füllen. Nach Geschmack Limettensaft
darüberträufeln und genießen!

Tipps
• Falls die angebotenen Papayas noch grün und unreif wirken,
suchen Sie die heraus, die zumindest einen Hauch von
Gelborange haben. Sie können die Früchte noch eine Weile
offen liegen lassen, bis sie nachreifen und auf Druck etwas
nachgeben wie reife Avocados.
• Ist Ihnen dieser tropische Geschmack noch neu, lässt er sich
wunderbar mit Limettensaft abrunden. Ein kleiner Spritzer –
das sollte man wirklich mal erlebt haben!
| Pfannkuchen mit wilden
Blaubeeren
Ergibt 4 Portionen

Pfannkuchen mag eigentlich jeder, vor allem wenn sie mit den allerbesten
Zutaten zubereitet werden. Die folgende Köstlichkeit wird sicherlich ein
Höhepunkt gemeinsamer Mahlzeiten im Familien- und Freundeskreis
werden. Der Teig verhält sich etwas anders als herkömmlicher
Pfannkuchenteig, halten Sie sich also genau an die Anleitung, damit es richtig
lecker wird.

Zutaten

2 reife Bananen
4 EL Honig
1 TL Backpulver
½ TL Meersalz
½ Tasse Wasser
2 Tassen Mandelmehl
¼ Tasse Kartoffelstärke
1 EL Kokosöl
1 Tasse wilde Blaubeeren
½ Tasse Ahornsirup

Zubereitung

Für den Teig Bananen, Honig, Backpulver und Salz mit Wasser im Mixer zu
einer glatten Masse verarbeiten. Mandelmehl und Kartoffelstärke hinzufügen
und weiter mixen, bis ein dicker Pfannkuchenteig entsteht.
Zubereitung in der Pfanne: Etwas Kokosöl bei mittlerer Hitze in einer
Keramikpfanne erhitzen. Teig esslöffelweise in die Pfanne geben und mit
dem Löffelboden zu kleinen Pfannkuchen ausstreichen. Mit einigen
Blaubeeren bestreuen. 2½ bis 3 Minuten backen, dann umdrehen und noch
einmal 4 Minuten backen.
Zubereitung im Backofen: Backofen auf etwa 160 Grad vorheizen. Zwei
Backbleche mit Backpapier auslegen und leicht mit Kokosöl bestreichen.
Teig auf das Papier löffeln und zu Pfannkuchen von 8 Zentimeter
Durchmesser ausstreichen. Mit einigen Blaubeeren bestreuen. Pfannkuchen 8
bis 10 Minuten backen, bis sich die Ränder goldgelb färben. Umdrehen und
noch einmal 2 Minuten backen.
Zum Schluss Ahornsirup und die übrigen Blaubeeren in einem kleinen
Stieltopf bei mittlerer Hitze unter häufigem Rühren erwärmen, bis alles gut
heiß ist. Die fertigen Pfannkuchen damit begießen und gleich auftragen.

Tipp
• Die im Ofen gebackenen Pfannkuchen sind mindestens
ebenso schmackhaft wie die aus der Pfanne!
| Smoothie zur Ausleitung giftiger
Metalle
Ergibt 1 Portion

In diesem Smoothie verbinden sich fünf der wichtigsten Pflanzen für die
Metallausleitung zu einem wahren Kraftpaket – und dann schmeckt er auch
noch toll!

Zutaten

2 Bananen
2 Tassen wilde Blaubeeren
1 Tasse Korianderkraut
1 TL Gerstengrassaft-Pulver
1 TL Spirulina (vorzugsweise aus Hawaii)
1 EL atlantischer Lappentang
Saft von 1 Orange
1 Tasse Wasser

Zubereitung

Alle Zutaten (außer Wasser) im Mixer zu einer glatten Masse verarbeiten,


dann Wasser bis zur gewünschten Konsistenz angießen.

Tipps
• Sollte Ihnen der Smoothie zu streng schmecken, fangen Sie
mit kleineren Mengen Gerstengrassaft-Pulver und Spirulina
an, die Sie dann langsam steigern.
• Immer reife Bananen bereitzuhalten ist eine Kunst. Überlegen
Sie, ob Sie einen kleinen Vorrat Bananen kaufen wollen, die
Sie bis zur Vollreife lagern, um dann einen Großteil davon
einzufrieren. Dann haben Sie immer reife Bananen zur Hand,
wenn mal keine frischen da sind.
| Schilddrüsen-Heilsmoothie
Ergibt 1 Portion

Mit solch einem Smoothie führen Sie sich etliche heilsame Zutaten auf
einmal zu. Sie können den Smoothie mit anderen gesunden Nahrungsmitteln
nach Ihren jeweiligen Bedürfnissen abwandeln und diese weiteren Zutaten
dann im Laufe der Woche oder des Monats abwechseln. So haben Sie eine
breite Vielfalt an Nährstoffen und Aromen.

Zutaten

2 Tassen Mango, frisch oder gefroren


1 Banane
1 Tasse Wasser
Weitere mögliche Zutaten:
2 Tassen Spinat
½ Tasse Rucola
1 TL Braunalgenpulver
1 bis 2 Zentimeter Ingwer, geschält
Saft von 1 Orange
½ Tasse Korianderkraut
½ Tasse Aloe-vera-Gel
½ Tasse Himbeeren

Zubereitung

Mango und Banane mit einer Tasse Wasser im Mixer verarbeiten. Weitere
Zutaten nach Wunsch einzeln oder in verschiedenen Kombinationen
hinzufügen. Sie können auch sämtliche nehmen, nur Mut! Alles glatt mixen
und gleich genießen.

Tipp
• Dieses Rezept lässt sich zu einer sättigenden Smoothie-
Schale erweitern, etwa mit Bananen- oder Pfirsichscheiben,
gewürfelter Mango, Papaya oder Birne, Granatapfelkernen,
frischen oder gefrorenen Beeren, Rosinen oder auch mit klein
geschnittenen Datteln, Feigen oder Dörraprikosen.
Mittagessen
| Zucchini-Nudeln mit Pesto
Ergibt 2 Portionen

Dieses Rezept ist die schlaue und zugleich köstliche Art, sich Nährstoffe aller
Art zuzuführen. Der vertraute Pesto-Geschmack verbindet sich mit den süßen
Kirschtomaten und milden »Nudeln« zu einem leichten, sättigenden und
einfach wunderbaren Schmaus.

Zutaten

3 mittelgroße Zucchini
2 Tassen Basilikumblätter, locker gefüllt
¼ Tasse Hanfsamen
¼ Tasse Walnüsse
1 TL Olivenöl, falls gewünscht
½ Dattel
2 Knoblauchzehen
¼ TL Meersalz
Saft von 1 Zitrone
¼ Tasse Wasser
2 Tassen Kirschtomaten

Zubereitung

Die gut gewaschenen Zucchini mit dem Spiral- oder Julienneschneider zu


»Spaghetti« verarbeiten und in eine ausreichend große Schüssel geben.
Basilikum, Hanfsamen, Walnüsse, Olivenöl, Dattel, Knoblauch, Meersalz
mit Zitronensaft und Wasser zu einem Pesto mixen. Über die Nudeln geben
und behutsam wenden, bis alles gut bedeckt ist. Auf zwei Schalen aufteilen
und mit halbierten Kirschtomaten belegen. Guten Appetit!
Tipps
• Wenn Sie möchten, können Sie statt der Zucchini- auch
»Nudeln« aus Gurken verwenden.
• Eignet sich hervorragend zum Picknick im Park. Dann lieber
mehr zubereiten, damit alle etwas bekommen!
| Glas-Salat mit Ranch-Dressing
Ergibt 2 Portionen

Um immer heilsame Nahrungsmittel griffbereit zu haben, empfiehlt sich die


Zubereitung auf Vorrat. Die beiden nun folgenden Salate lassen sich in
Gläsern bis zu 3 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Da haben Sie immer
etwas, wo Sie gleich zulangen können.

Zutaten

Für den Salat:


2 Tassen Rotkohl, gehobelt
2 Tassen Karotten, geraspelt
2 Tassen klein geschnittener grüner Spargel
1 Tasse Radieschen, in Scheiben
1 Tasse klein geschnittener Fenchel
1 Tasse klein geschnittener Staudensellerie
1 Tasse gehackter Koriander
½ Tasse gehackte Petersilie
½ Tasse kleine geschnittene Frühlingszwiebel
1 gewürfelte Avocado, falls gewünscht
8 Tassen Spinat oder Rucola
1 Zitrone, halbiert
Für das Ranch-Dressing:
¼ Tasse Paranüsse
¼ Tasse Cashewkerne
15 Zentimeter Selleriestange
1 Knoblauchzehe
1 EL getrocknete Petersilie
1 EL frischer Dill
½ EL Knoblauchpulver
¼ TL Selleriesamen
¼ TL Meersalz
Saft von 1 Zitrone
½ Tasse Wasser

Zubereitung

Salat: Alle Salatzutaten außer Spinat oder Rucola und Zitrone schichtweise
in zwei große Schraubgläser (je circa 1 Liter) füllen, obenauf die halbe
Zitrone mit der Schale nach unten legen. Bis zu drei Tage im Kühlschrank
lagern. Die Mischung auf Blattgemüse anrichten und mit dem Dressing
übergießen.
Dressing: Alle Zutaten außer dem Wasser im Mixer zu einem glatten
Dressing verarbeiten, dann langsam Wasser angießen, bis die gewünschte
Konsistenz erreicht ist. In einem Schraubglas bis zu drei Tage im
Kühlschrank haltbar.
| Obstsalat auf Blattgemüse
Ergibt 2 Portionen

Zutaten

2 Tassen Orangenspalten
2 Tassen Himbeeren
2 Tassen gewürfelte Mango
2 Tassen gewürfelte Gurke
1 Tasse Granatapfelkerne
1 Tasse gehackter Koriander
½ Tasse gehacktes Basilikum
1 Limette
8 Tassen Blattgemüse

Zubereitung

Obst und Gurke schichtweise in ein großes Schraubglas (circa 1 Liter) geben.
Limette in Scheiben schneiden und jeweils eine obenauf legen. Die Gläser
können drei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Den Salat auf
gemischtem Blattgrün anrichten und mit Limettensaft beträufeln.

Tipps
• Sie können die beiden Salate in jedem anderen Behälter
aufbewahren, falls keine Schraubgläser zur Hand sind.
• Wenn Sie außer Haus sind, können Sie eine Box gespültes
gemischtes Blattgrün und Ihr Salatglas mitnehmen, schon
haben Sie alles, was Sie brauchen. Lassen Sie sich nicht von
Ihrer heilsamen Ernährung abbringen – wirklich, Sie sind auf
dem besten Wege.
| Spinatsuppe
Ergibt 1 Portion

Wenn der Obst- und Gemüseanteil unserer Ernährung höher wird, hat das die
erstaunliche Folge, dass sich unser Geschmackssinn ändert und wir mit der
Zeit immer mehr davon haben möchten. Sollte Sie die Lust auf gesundes
Blattgemüse überkommen, haben Sie in dieser Suppe mit ihrer Fülle an
Aromen ein schnell zubereitetes und leichtverdauliches Essen. Der Reichtum
an Mineralstoffen sorgt auch dafür, dass kein Heißhunger auf weniger
Gesundes aufkommt.

Zutaten

1½ Tassen Strauchtomaten
1 Selleriestange
1 Knoblauchzehe
Saft von 1 Orange
4 Tassen Babyspinat
2 Basilikumblätter
½ Avocado, falls gewünscht

Zubereitung

Tomaten, Sellerie und Knoblauch mit dem Orangensaft mixen. Spinat nach
und nach hinzufügen, zuletzt das Basilikum und (falls gewünscht) die
Avocado. Alles glatt mixen, dann sofort genießen.

Tipps
• Statt Basilikum können Sie ¼ Tasse Koriander verwenden.
• Wenn die Suppe Sie beim ersten Mal noch nicht vollauf
begeistert, starten Sie ein, zwei Wochen später einen
weiteren Versuch. Der Gaumen stellt sich um, und nach einer
Weile wird Ihnen diese Suppe wahrscheinlich derart munden,
dass Sie sich Ihren Speiseplan nicht mehr ohne sie vorstellen
können.
| Crudités mit Trockentomaten-
Artischocken-Dip
Ergibt 2 Portionen

Dieser cremige Dip ist sekundenschnell zubereitet und bietet kernige Aromen
neben tröstlicher Wärme. Sonnengetrocknete Tomaten, Knoblauch und
Petersilie verbinden sich mit zarten Artischockenherzen zu einem Dip, von
dem sicherlich jeder einen Nachschlag möchte.

Zutaten

¾ Tasse sonnengetrocknete (nicht in Öl eingelegte) Tomaten


2 Tassen gedämpfte Artischockenherzen (siehe Tipps)
2 EL Tahin (Sesammus)
1 locker gefüllte Tasse Petersilie
2 Knoblauchzehen
Saft von 1 Zitrone
¼ TL Meersalz
Gemüse nach Wahl

Zubereitung

Tomaten 5 Minuten in heißem Wasser einweichen, dann zusammen mit


Artischockenherzen, Tahin, Petersilie, Knoblauch, Zitronensaft und Salz in
die Küchenmaschine geben und verarbeiten, bis alles grob zerkleinert ist und
sich gut verbunden hat. Mit Gemüse Ihrer Wahl servieren: Rohkost wie
Paprika, Gurke, Radieschen, aber auch kalter Blumenkohl, Spargel und so
weiter.

Tipps
• Zur Zubereitung der Artischockenherzen folgen Sie zunächst
der Artischocken-Kochanleitung siehe hier. Lassen Sie die
Artischocken abkühlen, um dann die harten grünen Blätter
abzuziehen, bis nur noch die zarten gelben Blätter stehen
bleiben. Nun die Artischocke halbieren, die inneren seidigen
Blätter entfernen und die Federborsten am Grund der Blüte
mit einem Löffel vom Blütenboden heben. Jetzt ist das
Artischockenherz gebrauchsfertig.
• Am besten ist Tahin aus ungeröstetem Sesam, aber die
geröstete Variante können Sie auch gut verwenden. Rohes
Tahin ist milder, geröstetes kerniger.
• Dieser Dipp passt nicht nur für rohes Gemüse, sondern auch
für gekochtes. Vielleicht füllen Sie am Ende eine Ofenkartoffel
damit.
Abendessen
| Backkartoffel-»Nachos«
Ergibt 2 bis 3 Portionen

Gut, Nachos sind eigentlich Tortilla-(Maismehl-)Chips, aber diese goldgelb


gebackenen Kartoffelscheiben lassen wirklich keine Wünsche offen. Sie
bleiben im Backofen, bis sie außen knusprig und innen mürbe sind, um dann
mit vertrauten Leckereien wie Avocado, Tomate, Zwiebel und Koriander
beladen zu werden.

Zutaten

6 mittelgroße Kartoffeln
2 TL Kokosöl
½ TL Meersalz
1 gewürfelte Avocado
1 Tasse Tomatenwürfel
1 Tasse gewürfelte Zwiebeln
½ Tasse klein geschnittener Koriander
½ gehackte Jalapeño-Paprika, falls gewünscht
Saft von 2 Limetten

Zubereitung

Backofen auf 190 Grad vorheizen. Kartoffeln schälen und in Scheiben von
0,5 bis 1 Zentimeter Dicke schneiden. Im Kokosöl mit der Hälfte des Salzes
wenden und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech so auslegen,
dass sie nicht überlappen oder sich berühren. 20 Minuten backen, dann
wenden und noch einmal 10 Minuten backen.
Inzwischen Avocado, Tomate, Zwiebel, Koriander, Jalapeño und
Limettensaft vermengen. Die »Nachos« auf einem Teller auslegen, darüber
die Salsa ausbreiten. Mit dem restlichen Salz bestreuen und gleich servieren.
Tipps
• Probieren Sie verschiedene Kartoffelsorten aus, um
Festigkeit, Geschmack und Nährstoffprofil zu variieren.
• Hier ein kleiner Vorratstrick: Sie können die geschälten und in
Scheiben geschnittenen Kartoffeln in einer Schüssel mit
Wasser im Kühlschrank aufbewahren. So bleiben sie drei
Tage verwendbar, sofern Sie das Wasser täglich wechseln.
Jedenfalls haben Sie so immer sofort Kartoffeln griffbereit.
| Bunter Blumenkohl-»Reis«
Ergibt 2 bis 3 Portionen

Unseren Heilungsweg mit vollen Terminplänen und den Bedürfnissen


unserer Familie zu vereinbaren ist ganz bestimmt nicht einfach. Dieser
Blumenkohl-»Reis« mit seiner Geschmacksfülle bei kurzer Zubereitungszeit
macht Ihnen das Leben ein wenig leichter. Sie können ihn gegart oder roh
zubereiten, und er lässt sich leicht auf die Gemüse- und Kräutervorlieben
Ihrer Familie abstimmen.

Zutaten

1 mittelgroßer Blumenkohl
1 TL Kokosöl
½ rote Zwiebel, gewürfelt
2,5 Zentimeter Ingwer, gehackt
3 Knoblauchzehen, gehackt
1 große Karotte, gewürfelt
1 rote Paprika, gewürfelt
2 Selleriestangen, gewürfelt
1 Tasse Erbsen
1 TL Sesamöl aus gerösteten Samen
2 EL Kokosnuss-Aminos (Coconut Aminos, eine gluten- und sojafreie
Würzsoße, eventuell aus dem Internet-Versandhandel)
½ TL naturreiner Honig, falls gewünscht
1 TL Meersalz
½ Jalapeño-Paprika, falls gewünscht
1 Tasse Korianderkraut
¼ Tasse gehackte Mandeln, falls gewünscht
2 TL Sesamsamen
1 Limette

Zubereitung
Den Blumenkohl zerteilen und in die Küchenmaschine geben. Mit der
Pulstaste hacken, bis er eine reisähnliche Beschaffenheit hat. Das Ergebnis in
ein Seihtuch geben und überschüssige Flüssigkeit abpressen.
1 TL Kokosöl in einer breiten Pfanne erhitzen und die Zwiebelwürfel darin
bei mittlerer Hitze glasig dünsten. Bei Bedarf wenig Wasser angießen, um
das Ansetzen zu verhindern. Ingwer, Knoblauch, Karotte, Paprika, Sellerie
und Erbsen hinzufügen und 5 bis 7 Minuten garen, bis das Gemüse weich zu
werden beginnt. Blumenkohl-»Reis«, Sesamöl, Kokosnuss-Aminos, Honig
und Salz hinzufügen und gut verrühren. Noch einmal 5 bis 7 Minuten garen.
Der »Reis« soll zart sein.
Mit Jalapeño-Stückchen (optional), Koriander, Mandeln und Sesamsamen
bestreuen und mit Limettensaft beträufeln.
Als Rohkost: Bereiten Sie den Blumenkohl-»Reis« vor, und geben Sie ihn
dann zusammen mit der roten Zwiebel, dem Ingwer, einer gehackten
Knoblauchzehe, der Karotte, der Paprika und dem Sellerie in eine Schüssel.
Sesamöl, Kokosnuss-Aminos, Salz und Jalapeño hinzufügen, gut vermengen
und 15 Minuten ziehen lassen. Mit Koriander, Mandeln und Sesam bestreuen
und mit Limettensaft beträufeln.
| Gedämpfte Artischocken mit
Cashew-Aioli
Ergibt 2 Portionen

Gedämpfte Artischocken, nur mit etwas Zitronensaft und Meersalz, gelten für
sich schon als eine köstliche Mahlzeit, vor allem wenn man weiß, wie
heilsam sie für die Schilddrüse sind. Dieses Rezept hebt die Artischocke mit
seinem sagenhaft leckeren Cashew-Aioli als Dip auf eine neue Stufe. Das
Ganze ist sehr einfach zuzubereiten und wird Ihren Gästen sicher ein paar
schwelgerische Seufzer abnötigen.

Zutaten

4 Artischocken
1 Tasse Cashewkerne
2 EL Olivenöl
3 Knoblauchzehen
Saft von 2 Zitronen
¼ TL Meersalz
½ bis 1 Tasse Wasser
Frische Kräuter nach Geschmack

Zubereitung

Von den Spitzen der Artischocken und von den einzelnen tiefer sitzenden
Blättern gut einen Zentimeter abschneiden, auch die Stiele bis auf gut einen
Zentimeter einkürzen. Das Unterteil des Dämpftopfs mit Wasser füllen und
erhitzen, den Dämpfeinsatz aufsetzen und die Artischocken hineingeben. Je
nach Größe 30 bis 40 Minuten dämpfen. Wenn sich ein Blatt leicht abzupfen
lässt und weich ist, sind die Artischocken gar.
Cashewkerne, Öl, Knoblauch, Salz und Zitronensaft zusammen mit ½ Tasse
Wasser zu einer dicken Aioli mixen. Soll der Dip dünner sein, gießen Sie
beim Mixen noch etwas Wasser bis zur gewünschten Konsistenz an.
Artischocken mit dem Aioli-Dip anrichten und nach Geschmack mit
Kräutern bestreuen.

Tipp
• Übrig bleibende Aioli können Sie als Soße für gedämpfte
Kartoffeln oder Brokkoli, als Topping für die
Backkartoffel-»Nachos« (siehe hier) verwenden oder für einen
herzhaften Salat Grünkohlblätter damit einreiben.
| Kürbis-Spaghetti »bolognese«
Ergibt 2 Portionen

Der Spaghettikürbis hat seinen Namen aus gutem Grund. Die zarten gelben
Fasern in seinem Innern lassen wirklich an Spaghetti denken, vor allem unter
einem reichhaltigen leckeren Tomaten-»Ragù« und Paranuss-»Parmesan«.
Dieses Gericht kommt in der Familie und bei Freunden auf Anhieb an –
vielleicht bereiten Sie vorsichtshalber gleich die doppelte Menge zu. Von der
Soße können Sie einen Teil einfrieren, dann haben Sie immer etwas zur
Hand, wenn der Spaghettihunger plötzlich zuschlägt.

Zutaten

1 großer Spaghettikürbis
½ Tasse sonnengetrocknete Tomaten
2 Tassen gewürfelte rote Zwiebeln
4 Knoblauchzehen, gehackt
2 Tassen Kirschtomaten
1 Tasse Champignons in Scheiben, falls gewünscht
1 TL Chilipulver
1 TL Geflügelgewürz
1 TL Knoblauchpulver
¼ TL Currypulver
¼ TL Meersalz
¼ Tasse Paranuss-»Parmesan« nach folgendem Rezept
»Parmesan«:
¼ Tasse Paranüsse
¼ TL Meersalz
¼ TL getrocknetes Basilikum
1 Knoblauchzehe

Zubereitung
»Spaghetti«: Backofen auf 200 Grad vorheizen. Den Kürbis der Länge nach
halbieren, die Samen entfernen und die beiden Hälften mit der Schnittfläche
nach unten auf ein gut 1 Zentimeter hoch mit Wasser gefülltes Backblech
legen. 30 bis 40 Minuten backen, bis ein leichter Druck mit dem Finger
einen Abdruck hinterlässt. Aus dem Backofen nehmen und so weit abkühlen
lassen, dass Sie das Innere herauskratzen und auf zwei Tellern als Spaghetti
anrichten können.
»Bolognese«: Getrocknete Tomaten 5 Minuten in heißes Wasser einlegen.
Die Zwiebelwürfel mit 2 EL Wasser in einen Stieltopf geben und bei
mittlerer Hitze glasig dünsten. Knoblauch, Kirschtomaten, Champignons,
Chilipulver, Geflügelgewürz, Knoblauchpulver, Curry, Salz und
eingeweichte getrocknete Tomaten hinzufügen und in 5 bis 7 Minuten weich
werden lassen. Mit dem Stabmixer grob häckseln. Das können Sie auch im
Standmixer machen, achten Sie aber darauf, dass der Dampf oben
entweichen kann.
»Parmesan«: Paranüsse, Salz, Basilikum und Knoblauch im Mixer oder der
Küchenmaschine so häckseln, dass ein feinkrümeliges Gemisch entsteht.
Die »Bolognese« auf den Nudeln verteilen, mit »Parmesan« bestreuen und
fertig.
Kleinigkeiten für zwischendurch
| Süßkartoffel-Chips und
Guacamole
Ergibt 1 bis 2 Portionen

Chips haben keinen guten Ruf, weil in den handelsüblichen Produkten


schlechte Fette, Konservierungsstoffe und andere nicht zuträgliche
Ingredienzien sind. Doch Sie können sich leckere Chips selbst machen. Die
Zutaten des folgenden Rezepts liefern besonders kernige, aromareiche Chips,
aber lassen Sie ruhig alles weg, was Ihnen nicht zusagt.

Zutaten

2 große Süßkartoffeln
¼ TL Meersalz
¼ TL Knoblauchpulver
¼ TL Kreuzkümmel
¼ TL Paprika
¼ TL Chilipulver
¼ TL Cayennepfeffer
2 TL Kokosöl
Guacamole:
2 Avocados
Saft von ½ Zitrone
Saft von 1 Limette
1 kleine Tomate, fein gewürfelt
¼ rote Zwiebel, fein gewürfelt
½ Tasse Korianderkraut, klein geschnitten
1 Knoblauchzehe, gehackt
¼ Jalapeño-Paprika
¼ TL Meersalz

Zubereitung

Chips: Den Backofen auf 120 Grad vorheizen. Die Süßkartoffeln in dünne
Scheiben schneiden: maximal 3 Millimeter dick. Wasser in einem Topf
aufkochen, die Süßkartoffelscheiben hineingeben und 5 Minuten kochen,
dann abgießen.
Salz, Knoblauchpulver, Kümmel, Paprika, Chili und eventuell
Cayennepfeffer in einer Schale vermengen. Zwei Backbleche leicht mit
Kokosöl einfetten und die Kartoffelscheiben darauf so verteilen, dass sie
einzeln liegen, dann mit wenig Kokosöl bestreichen und mit der
Gewürzmischung bestreuen.
Süßkartoffelscheiben 25 Minuten backen, dann die Bleche aus dem Ofen
nehmen und die bereits knusprigen Scheiben absammeln und beiseitestellen.
Den Rest noch einmal 5 Minuten backen und wieder die fertigen Scheiben
herausnehmen. Falls noch nicht alle fertig sind, den Rest ein weiteres Mal 3
bis 5 Minuten backen. Beachten Sie, dass die Scheiben eventuell erst beim
Abkühlen ganz knusprig werden.
Guacamole: Avocado mit dem Zitronen- und Limettensaft zerdrücken, dann
Tomate, Zwiebel, Koriander, Knoblauch, Jalapeño und Salz hineinrühren.
| Bananeneis mit wilden
Blaubeeren
Ergibt 2 Portionen

Dieses Eis ist der Himmel auf Erden – cremig, süß, fruchtig und kalt. Und
das Schönste: Sie können es jederzeit genießen, ohne gesundheitliche
Nachteile fürchten zu müssen. Eis zum Frühstück? Warum nicht? Eis zum
Abendessen? Unbedingt! Außerdem ist es eine perfekte kleine
Zwischenmahlzeit. Ihre Schilddrüse und der ganze Körper danken Ihnen für
diesen heilkräftigen Hochgenuss.

Zutaten

2 gesonderte Tassen aufgetaute wilde Blaubeeren


2 EL Honig, falls gewünscht
3 große gefrorene Bananen

Zubereitung

1 Tasse Blaubeeren mit dem Saft und eventuell dem Honig in die
Küchenmaschine geben. Pulstaste fünfmal kurz betätigen, bis alles gut
vermengt ist. Etliche Beeren sollten jetzt noch ganz sein. Blaubeermus
beiseitestellen.
Bananen grob zerkleinern, mit der zweiten Tasse Blaubeeren in die
Küchenmaschine geben und zu einer glatten Softeis-Masse verarbeiten. Sie
können das Eis noch einmal 2 Stunden tiefkühlen, bevor Sie es in Schalen
löffeln und mit dem Blaubeermus übergießen.

Tipp
• Mit weiteren gesunden Zutaten können Sie einen Eisbecher
zaubern: klein geschnittenen Datteln oder Feigen, frischen
Beeren, Bananenscheiben, Kokosraspeln, Hanfsamen,
gehackten Walnüssen – oder was Ihnen sonst noch einfällt
.

| Daumenkekse mit Himbeerfüllung


Ergibt 4 bis 6 Stück

Gesund werden bedeutet nicht, dass Sie keine süßen Leckereien genießen
dürfen, wenn Ihnen danach ist. Diese Kekse sind einfach nur köstlich – und
frei von den bedenklichen Zutaten, die in Fertigware enthalten sein können.
Die leuchtende Himbeerfüllung im vollmundig nussigen Teigrand ist ein
Geschenk, das Sie sich selbst machen können.

Zutaten

1 Tasse plus 2 EL Mandelmehl


½ TL Natron
½ TL Meersalz
½ Tasse Tahin
½ Tasse Kokosblüten- oder Ahornzucker
½ TL alkoholfreier Vanilleextrakt
½ Tasse weiße Sesamsamen
½ Tasse Himbeermarmelade oder selbstgemachte Himbeerfüllung
(siehe »Tipps«)

Zubereitung

Backofen auf 180 Grad vorheizen. Mandelmehl, Natron und Salz verrühren.
Tahin, Süßungsmittel und Vanilleextrakt in der Küchenmaschine glatt
rühren, dann Mandelmehlmischung hinzufügen und alles gut verrühren.
Sollte das Ergebnis noch krümelig sein, teelöffelweise Wasser hinzufügen,
bis ein glatter Teig entsteht.
Den Teig zu Kugeln von 2,5 Zentimeter Durchmesser rollen und mit
genügend Zwischenraum auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech
verteilen. Jede Kugel in der Mitte mit dem Daumen eindrücken, dann 8 bis
10 Minuten backen.
Die Kekse aus dem Ofen nehmen und mit je 1 TL Himbeerzubereitung
füllen. Auf einem Gitter abkühlen lassen.

Tipps
• Wenn Sie gekaufte Himbeermarmelade verwenden, sehen
Sie sich nach etwas Hochwertigem ohne bedenkliche Zutaten
und Konservierungsmittel um.
• Für eine selbst zubereitete Füllung zerdrücken Sie frische
reife Himbeeren (oder aufgetaute Tiefkühlhimbeeren)
zusammen mit Honig oder Ahornsirup, bis die gewünschte
Konsistenz erreicht ist.
Schilddrüsen-Snacks für
unterwegs
Manchmal steht einem der Sinn nach etwas Einfachem – oder man hat keine
Zeit für mehr. Wenn Sie in Eile sind, müssen Sie trotzdem nicht auf gesunde,
schmackhafte Ernährung verzichten. Stellen Sie sich nur schnell eins oder
mehrere dieser flotten und gesundheitsfördernden Gespanne zusammen. Sie
können sie auch vorbereiten und griffbereit halten für den Fall, dass es
schnell gehen muss.

Blumenkohl + Apfel
• Blumenkohlröschen und Apfelschnitze: Diese Kombination dämpft
Entzündungen der Schilddrüse und signalisiert den träge gewordenen
Zellen, sich nach Jahren der Abhängigkeit von Schilddrüsenmedikamenten
auf ihre Eigenständigkeit zu besinnen.

Tomaten + Spinat
• Tomaten und Spinat: Im Verbund stärken diese beiden die Leber, spülen das
Lymphsystem und bauen das Immunsystem so auf, dass es Viren abwehren
kann, die es auf die Schilddrüse abgesehen haben.
Staudensellerie + Datteln
• Staudensellerie und Datteln: Hier verbinden sich wichtige Mineralstoffe mit
hochwertiger bioverfügbarer Glukose zu einer glänzenden
Regenerationshilfe für die Nebennieren, und das kommt, wie wir gesehen
haben, der Schilddrüse zugute.

Banane + Lappentang-Flocken
• Banane und Lappentang: Jod, Kalium und Natrium, in diesem Snack
vereint, kräftigen das gesamte endokrine sowie das Zentralnervensystem
und machen sie weniger anfällig für Neurotoxine.

Grünkohl + Mango
• Grünkohl und Mango: Alkaloide und Carotine dringen in dieser Verbindung
leichter in die Schilddrüse ein und hemmen dort die Bildung von Knoten
und Zysten.

Birne + Rucola
• Birne und Rucola: wunderbar als Schutz der Schilddrüse bei Neigung zur
Schrumpfung beziehungsweise Atrophie. Im Verbund stärken diese beiden
die »Sendeleistung« der Schilddrüse.

Wilde Blaubeeren + Papaya


• Wilde Blaubeeren und Papaya: Diese schlagkräftige Kombination kann gut-
und bösartige Tumoren der Schilddrüse verhindern, im Wachstum anhalten
und reduzieren. Sie regeneriert darüber hinaus verbliebenes
Schilddrüsengewebe nach der operativen Entfernung oder radioaktiven
Zerstörung.

Mandarinen + Himbeeren
• Mandarinen und Himbeeren: Als Team können diese beiden Lebensmittel
den Kalziumverlust verhindern, wenn das Schilddrüsenvirus den Körper
zwingt, seine Kalziumspeicher zu plündern. Diese Abwehrreaktion des
Organismus tritt ein, um das Virus – in der Schilddrüse, aber auch anderswo
im Körper – in Knoten und Zysten zu isolieren. Mandarinen und Himbeeren
beugen außerdem Osteoporose vor.
Kapitel 25
Heilansätze für die Schilddrüse
Wenn Sie sich vor der Lektüre dieses Buchs von Ihrer Schilddrüse verraten
oder von Ihrem eigenen Körper attackiert gefühlt haben, müssen Sie sich
unbedingt jeden Tag immer wieder vor Augen halten, dass Ihr Körper auf
Ihrer Seite steht.
Tun Sie alles, was nötig ist, um sich davon wirklich zu überzeugen. Hängen
Sie sich eine Haftnotiz an den Badezimmerspiegel, schreiben Sie es jeden
Abend in Ihr Tagebuch, formulieren Sie eine tägliche Affirmation. Sie haben
nichts falsch gemacht, und Ihr Körper hat auch nichts falsch gemacht. Sie
müssen körperlich, seelisch und spirituell mit Ihrer Heilintention
übereinstimmen. Das gilt es sich einzuverleiben, um wirklich zu verstehen,
dass Ihre Gedanken und Gefühle nie ein Hindernis waren und Ihr Körper sich
nie gegen Sie erhoben hat. Damit aktivieren Sie heilende Energien jeder Art.
In diesem dritten Teil des Buchs ging es bisher um Kenntnisse und
Verfahren, mit denen Sie sich vom Schilddrüsenvirus befreien können. Im
Folgenden finden Sie ein paar Ansätze, mit denen Sie der Heilung speziell
Ihrer Schilddrüse Impulse geben können. Das unterstützt die Schilddrüse
körperlich und seelisch. Ja, sie hat ihre eigene Seele, und wenn die bekommt,
was sie braucht, wird Ihre Schilddrüse aufleben – wie ja auch Sie nur
aufblühen und sich wohlfühlen können, wenn Sie für Körper und Seele
ganzheitlich das tun, was sie brauchen.

Lichtwasser
Sehr erleichternd und unterstützend wirkt bei Schilddrüsenstörungen die
Anreicherung Ihres Trinkwassers mit heilendem Licht. Gießen Sie sich ein
Glas Wasser ein, und stellen Sie es vor sich hin. Jetzt heben Sie eine Faust
über den Kopf, um dabei zu visualisieren, wie sie sich mit Licht füllt. Öffnen
Sie die Hand über dem Glas in Richtung Wasser, und sagen Sie dazu:
»Licht«, während Sie sich vorstellen, wie das Licht ins Wasser fließt. Erneut:
mit der Faust Licht einsammeln und es ins Wasser entlassen, während Sie
»Licht« sagen. Das Ganze am besten siebenmal. Die Engel in Ihrer Nähe
wissen, was Sie da machen, und unterstützen die »Belichtung« des Wassers.
Mit jedem weiteren Mal führt das Licht dem Wasser Heilenergie zu und
verändert es damit in seiner Struktur, sodass es zu einem göttlichen
Verwandlungselixier wird. Gurgeln Sie für die Schilddrüse mit dem Wasser,
bevor Sie es schlucken. Stellen Sie sich bildhaft vor, wie das Licht des
Wassers in die Schilddrüse strömt und dabei Epstein-Barr-Viren abtötet, die
die Schilddrüse angreifen, sowie Gewebeschäden repariert.
Wasser mit Licht tränken – das kann auch eine mitfühlende Geste sein,
wenn Sie andere unterstützen möchten, deren Schilddrüse Probleme macht.
Gehen Sie vor wie oben beschrieben, um das Lichtwasser dann Ihrem
Partner, Ihrer Freundin oder jemandem aus der Familie anzubieten.
Dieses Wasser, ob Sie es selbst mit Licht getränkt haben oder es von jemand
anderem bekommen, ist für Ihre Schilddrüse wie eine liebevoll bergende
Hülle. Das Licht regt auch das eigene Immunsystem der Schilddrüse an, also
seine speziellen Lymphozyten, und wirkt für die Drüse wie eine Art
Batterieladegerät.
Um das Wirkspektrum des Lichtwassers zu erweitern, können Sie ein wenig
der als Nahrungsergänzungsmittel erhältlichen Aminosäure L-Tyrosin und
Jod hinzufügen. Nehmen Sie ein Viertel der empfohlenen Dosis auf einen
Viertelliter Wasser und dazu ein Tröpfchen naszierendes Jod bester Qualität.
Gut umrühren und dann das beschriebene Belichtungsverfahren anwenden.

Schmetterling-Sonnenbad
Vielleicht haben Sie schon einmal gehört, die Form der Schilddrüse erinnere
an einen Schmetterling. Tatsächlich haben die flügelartigen Lappen der Drüse
etwas von einem Falter. Aber wer weiß schon, dass die Ähnlichkeit nicht nur
äußerlich ist?
Denn die Schilddrüse ist ein »Sonnenkollektor« wie ein Schmetterling. (Und
diese Insekten senden wie die Schilddrüse radioähnliche Signale und
orientieren sich im Flug daran.) Wenn Sie sich dem Sonnenlicht aussetzen,
insbesondere die Halsvorderseite, saugt die Schilddrüse in kurzer Zeit
Sonnenenergie auf, als wären ihre Flügel zwei Solarpaneele. Das Licht
versorgt die Drüse mit Energie, harmonisiert die Hormonproduktion, hemmt
die EBV-Vermehrung und stärkt das drüseneigene Immunsystem ebenso wie
das des ganzen Körpers: Das Virus kann sein Zerstörungswerk in der
Schilddrüse nicht fortsetzen.
Zu alledem fungiert die Schilddrüse auch noch als Sonnenlichtspeicher Ihres
Körpers. Wenn Sie dann tage-, wochen- oder sogar monatelang zu wenig
Sonne bekommen, schöpft Ihr Immunsystem aus diesem Lichtspeicher und
schützt damit den ganzen Körper und speziell die Schilddrüse vor Invasoren
wie EBV.
Hier eine Meditation, mit der Sie die Speicherkapazität Ihrer Schilddrüse für
Sonnenlicht noch erhöhen können:
Setzen Sie sich in die Sonne, und visualisieren Sie Ihre Schilddrüse als
Schmetterling auf einem Stein. Fühlen Sie, wie sich die Lappen oder
»Flügel« in der Wärme ausbreiten. Spüren und visualisieren Sie, wie die
Flügel das Sonnenlicht aufnehmen und die heilende Energie in die Zellen
leiten.
Sie atmen dabei tief und gleichmäßig. Zusammen mit der Luft atmen Sie
Licht in Ihre Kehle. Sie erinnern sich, dass Sauerstoff sehr wichtig für den
Kampf gegen EBV ist. Der tiefe Atem reichert Ihr Blut mit Sauerstoff an und
wehrt dadurch Viren ab.
Sollten Sie Ihre Schilddrüse ganz oder teilweise verloren haben, werden Sie
gern hören, dass ein Schmetterling auch mit eingerissenem Flügel noch
fliegen kann. Selbst wenn von der Schilddrüse nur noch Reste vorhanden
sind, verhält sich Ihr Körper weiterhin so, als wäre sie intakt, und folglich
wirkt die Meditation auch in diesem Fall.
Natürlich tut die Übung einer gesunden Schilddrüse gut, wenden Sie sie also
ebenso nach der Überwindung des Schilddrüsenvirus und sonstiger
Beschwerden an – als Dank für die Wiederbelebung Ihrer Schilddrüse.
Solche Augenblicke geben Ihnen darüber hinaus die Gelegenheit, sich vor
Augen zu führen, wie weit Sie schon gekommen sind.

Zwei Schilddrüsen sind besser als eine


Über ihre »Sendefrequenzen«, die wir in Kapitel 4 betrachtet haben,
kommuniziert die Schilddrüse nicht nur mit dem ganzen Körper, sondern
kann auch zu anderen Schilddrüsen in Verbindung treten. Das bedeutet, dass
eine gesunde Schilddrüse einer kranken durch bloße Nähe Hilfestellung zu
leisten vermag.
Und das funktioniert so: Wenn jemand mit einer durch EBV geschädigten
Schilddrüse neben jemandem mit einer funktionstüchtigeren steht,
kommunizieren die beiden Drüsen über diese Radiofrequenzen miteinander.
Die kranke bittet um Hilfe, und wenn die gesündere das Signal auffängt,
sendet sie eine Art Vorausbotschaft, um die kranke Drüse auf Unterstützung
einzustimmen. Ist das geschehen, sendet die Helferdrüse ein Signal, mit dem
das Immunsystem der anderen so weit aufgebaut wird, dass es sie schützt und
kräftigt und für die hilfreiche Arbeit der Lymphozyten empfänglicher macht.
Auch wenn Ihre Schilddrüse entfernt wurde, kann ihr auf diese Art noch
geholfen werden, da sie – wie in Kapitel 20 dargestellt – auf jeden Fall noch
irgendwie präsent ist.
Die Sendefrequenzen der Schilddrüse sind enorm stark; sie haben etwas
vom Kommunikationssystem der Wale und Delfine. Sie sind so kraftvoll,
dass die Signale einer gesunden Schilddrüse den bei einem anderen
Menschen gerade entstehenden Schilddrüsenkrebs zu verlangsamen oder
sogar aufzuhalten vermögen.
Um miteinander kommunizieren zu können, dürfen zwei Schilddrüsen nicht
mehr als eine Armlänge voneinander entfernt sein. Eine Umarmung eignet
sich wunderbar zum Senden und Empfangen von Hilfe, doch das ist nicht die
einzige Möglichkeit. Solange sich die Schilddrüsen nah genug sind, reichen
die Sendewellen hinüber und herüber. Dazu müssen Sie die andere Person
nicht einmal lieben oder auch nur mögen. Sie könnten bei einer Besprechung
neben Ihrer Chefin sitzen, die normalerweise kein gutes Haar an Ihnen lässt:
Wenn ihre Schilddrüse hilfsbedürftig und Ihre eigene besser dran ist (oder
umgekehrt), wird die Hilfe eintreten.
Sie haben das wahrscheinlich schon erlebt, ohne zu wissen, was da vorging.
So kann es in der Gegenwart anderer zu unerklärlichen Gefühlsregungen
kommen. Nehmen wir jemanden, dessen Charakter Ihnen irgendwie nicht
liegt, aber während Sie jetzt in der Cafeteria neben ihm stehen, kommt ein
unerwartetes Gefühl von Wärme und ungezwungener Nähe über Sie, und
plötzlich genießen Sie seine Nähe. Solche Gefühle rühren daher, dass die
Schilddrüse Hilfe leistet oder bekommt. Nur wissen wir das üblicherweise
nicht.
Was diese Kommunikation erst alles für Sie tun kann, wenn Ihnen bewusst
ist, dass sie stattfindet! Das Wissen allein kann Ihre Schilddrüse bereits
wiederaufrichten. Sie fühlt sich nicht mehr so allein, und Sie fühlen sich nicht
mehr allein und verlassen, sobald Sie wissen, dass Sie Hilfe von Menschen
bekommen können, die Ihnen räumlich nah genug sind. Selbst wenn diese
Menschen sonst nicht übermäßig viel Rückhalt bieten – ihre Schilddrüse
kann der Ihrigen auf die Beine helfen. Alle Schilddrüsen sind mitfühlend, sie
knüpfen ihre Hilfe nicht an Bedingungen. Fühlt sich das nicht einfach gut an,
dass Sie und alle etwas mitfühlend Hilfsbereites in sich haben? Es steigert die
Wertschätzung unserer selbst und aller anderen.
Wenn jemand in Ihrer Nähe eine Schilddrüsenkrankheit hat, können Sie sich
mit diesem Wissen sagen, dass Sie bereits Unterstützung leisten. Manchmal
fühlen wir uns so hilflos, wenn einer unserer Lieben krank ist. Es wirkt sehr
beruhigend zu wissen, dass bloße körperliche Nähe der Schilddrüse des
anderen Kraft zuführt.
Ihre eigene Schilddrüse muss übrigens nicht bei perfekter Gesundheit und
Funktionstüchtigkeit sein, um einer anderen zu helfen. Vielleicht liegt sogar
bei Ihnen selbst eine leichte Unterfunktion vor – und trotzdem sendet sie
einer anderen Schilddrüse Heilfrequenzen, die möglicherweise mit einer
fortgeschrittenen Hashimoto-Thyreoiditis zu kämpfen hat. Es funktioniert
immer, solange eine der beiden Schilddrüsen auch nur ein wenig gesünder ist
als die andere. Wenn beide gleich krank sind, ist einstweilen keine Hilfe
möglich, aber das kommt ganz selten vor. Subtile Unterschiede gibt es in den
allermeisten Fällen. Sogar wenn Sie selbst großen Leidensdruck haben,
können Sie immer noch einem anderen in unmittelbarer Nähe helfen, der
schlechter dran ist als Sie. Das ist gut zu wissen, wenn Sie es gründlich
satthaben, immer der Hilfsbedürftige zu sein. Die unterstützende Transaktion
zwischen zwei Schilddrüsen kann Tage und sogar Wochen vorhalten.
Das entzieht aber der gesünderen Schilddrüse keine Kraft, sie »übernimmt«
auch nicht die Probleme der anderen. Die Medizin ist noch sehr weit von der
Entdeckung dieser Schilddrüsenkommunikation entfernt. Sie ahnt ja noch
nicht einmal etwas von den »Sendungen«, mit denen die Drüse das
Geschehen im Körper koordiniert. Da müsste es erst einmal Detektoren für
diese Frequenzen geben, aber sie existieren noch nicht.
Doch Sie können jetzt schon ganz getrost sein. Mit allem, was Sie
inzwischen wissen, sind Sie bereits auf dem Weg Ihrer Heilung. Sie werden
sich bald besser fühlen, es ist nicht mehr weit. Der Tag wird kommen, an
dem Sie nicht einmal mehr wissen, wie es ist, sich elend zu fühlen. Bleiben
Sie zuversichtlich, schenken Sie sich selbst ein bisschen Mitgefühl. Wirklich,
es ist Ihnen gegeben, wieder gesund zu werden.
Kapitel 26
Endlich geheilt – Sallys Geschichte
Sally Arnold wusste von Kindheit an, dass sie den Menschen gesundheitlich
beistehen wollte. Als junge Frau absolvierte sie die Ausbildung zur
Krankenschwester, und sie machte das nicht zum reinen Broterwerb, sondern
sah es als ihre Berufung. Sie sammelte Erfahrung und hatte nie einen Grund,
an ihrer Ausbildung oder an ihren Kollegen zu zweifeln. Sie arbeitete mit
einfühlsamen, intelligenten Menschen zusammen, die im Leben ihrer
Patienten etwas zum Besseren wendeten.
Dabei hatte Sally selbst auch ihre gesundheitlichen Krisen. Sie begannen mit
der Entfernung ihrer Gebärmutter, als sie noch keine dreißig war, und setzten
sich in einer medikamentösen Hormontherapie fort. Die nächsten gut
zwanzig Jahre hatte sie mit Symptomen zu tun, die an den Formenkreis der
Autoimmunerkrankungen erinnerten: Schlafstörungen, starke Erschöpfung,
dumpfer, vernebelter Kopf (sie fühlte sich immer wie um drei Uhr früh),
Gewichtszunahme (trotz regelmäßiger Bewegung und
Kalorienbeschränkung), häufige Unleidlichkeit, kalte Hände und Füße, kleine
Hautneubildungen, arthritisähnliche Gelenkschmerzen, chronisch verstopfte
Nase, nachlassende Libido, ein allgemeines Gefühl von Verlangsamung,
chronische Verstopfung (Stuhlgang nur zweimal die Woche), Nagelpilz (der
den Großzehennagel grauschwarz verfärbte), Vergesslichkeit, ein ständiges
»Dunkle-Wolken-Gefühl«, irrationale Ängste und Herzrasen mit plötzlich
und grundlos auf 120 hochschnellendem Puls, wodurch sie manchmal nachts
in Panik aufwachte. Sie war immer eine muntere Frohnatur gewesen und
sagte sich, andere würden von solchen Zuständen wahrscheinlich in tiefe
Depressionen gerissen.
Dann ging ihr auch noch das Haar aus, und zwar in solchen Mengen, dass
sie schließlich kleine kahle Stellen an ihrem Kopf entdeckte, die sich wie
Radiergummi anfühlten. Ihre Friseurin brachte ihr bei, wie sie diese Stellen
mit bestimmten Kämmtechniken durch eine Plusterfrisur kaschieren konnte.
Auch die Augenbrauen wurden schütter – würde sie am Ende kahlköpfig
sein? Zweimal innerhalb von sechs Wochen erlebte sie eine Entzündung des
Innenohrs mit so heftigen Schwindelanfällen, dass sie sich erbrechen musste
und ins Krankenhaus gebracht wurde, wo man sie im Rollstuhl zur
Untersuchung schob. Es kam ein Hautausschlag hinzu, der sich ausbreitete
und inzwischen drei Viertel ihres Rückens bedeckte. Niemand wusste damit
etwas anzufangen, und Sally fürchtete, er werde sich unaufhaltsam weiter
ausbreiten. Es war alles viel zu viel, und sie selbst fühlte sich wund und
schutzlos.
Sally kannte sich selbst kaum wieder, und das blieb zwanzig Jahre so.
Fünfmal die Woche betätigte sie sich sportlich, sie ernährte sich gut, sie
konnte sich nicht erklären, weshalb es einfach nicht besser werden wollte.
»Ich war Krankenschwester und kam mit meiner eigenen Gesundheit nicht
zurande«, sagte sie. »Mir war, als hätte ich mir selbst gegenüber versagt. Ich
war so allein in diesem Körper.«
Aber eigentlich hatte sie keinen Anlass zu glauben, es gebe keine
medizinische Lösung. »Wie hätte ich wissen können, wie blauäugig das
war?«, sagt sie heute. Der Arzt hatte sich damals angehört, was sie
vorbrachte, sie in seiner Karteikarte als ȟbergewichtige Frau mittleren
Alters« erfasst und sie wissen lassen, sie habe eine Hashimoto-Thyreoiditis.
Sally fühlte sich abgeurteilt und nicht wahrgenommen, nahm aber die
synthetischen Schilddrüsenhormone in der Hoffnung, dass sie sich vielleicht
nicht mehr ganz so elend fühlen würde. Die anschließenden Schilddrüsentests
zeigten jedoch keine objektiven Verbesserungen, Sally fühlte sich auch nicht
besser – und zu allem Überfluss bildeten sich in ihrer Schilddrüse Knoten.
Jetzt wollte sie »ganzheitlich« weitermachen. Der nächste Arzt verließ sich
nicht auf Laborbefunde, sondern fragte eine Liste von Symptomen ab, kam
jedoch ebenfalls zu dem Ergebnis, dass etwas mit der Schilddrüse los sein
musste – und verschrieb ihr ein Präparat aus Schweineschilddrüsen.
Nichts besserte sich für Sally. Der nächste Arzt verordnete erneut
synthetische Schilddrüsenhormone, aber es dauerte nicht lange, bis sie wieder
bei den »natürlichen« war. So ging dieser Tanz Jahr für Jahr weiter. Sally
traute sich nicht, die Medikamente abzusetzen, und dabei wurden ihre
Symptome immer schlimmer, das Haar fiel aus, der Körper ging in die Breite.
Alles Mögliche war ihr inzwischen angedichtet worden, Hyperthyreose,
Hypothyreose, Hashimoto. Niemand wusste wirklich weiter. Das war die eine
Sache, die Sally ganz klar sah: Die Ärzte hatten keine Ahnung.
Mit zweiundfünfzig war sie, wie sie sagte, krank, müde und hatte es satt,
sich so zu fühlen. Sie hatte der traditionellen Medizin genügend Zeit
gelassen, aber ganz offensichtlich wusste niemand, weshalb es ihr so schlecht
ging. So kam sie irgendwann darauf, mit mir in Kontakt zu treten. Das
Gespräch mit mir zu suchen war für sie als schulmedizinisch ausgebildete
Krankenschwester verständlicherweise »eine ziemlich abgefahrene Sache«,
die ihr einiges abverlangte. Aber sie benötigte dringend Hilfe und war auch
neugierig, ob ich ihr wohl sagen könnte, was ihr fehlte.
Vor dem Anruf hatte Sally sich eine Liste von Fragen angelegt. Ihre Skepsis
bewog sie, nicht preiszugeben, um was es bei ihr ging. Sie wollte sehen, ob
ich es selbst herausfände. Bei meinem Scan ihres Körpers lauschte ich auf
den Geist und fand heraus, dass EBV der Grund der ganzen Misere war. Ich
erklärte ihr alles, von den Schmerzen über die Angst und die Schilddrüsen-
Diagnosen bis hin zu der Innenohrentzündung, dem Hautausschlag, der
Reizbarkeit, der Schlaflosigkeit und allem anderen.
Während ich sprach, sagte Sally, habe ich Punkt für Punkt ihre
handgeschriebene Checkliste abgearbeitet, als hätte ich sie abgelesen. Am
Schluss erwähnte ich eine kleine Verhärtung in ihrer linken Brust, von der sie
seit fünfzehn Jahren wusste. Sie war mammografisch erfasst worden,
verursachte keine Probleme und war nur ihren Ärzten und
Familienangehörigen bekannt. Da war sie sicher, dass sie meinen
Informationen trauen konnte.
Um EBV loszuwerden, schlug ich ihr vor, für einige Zeit auf die in
Kapitel 21 genannten problematischen Nahrungsmittel zu verzichten (siehe
hier). Dafür sollte sie vermehrt Obst und Gemüse zu sich nehmen, vor allem
wilde Blaubeeren, Grünkohl und Koriander. Ich legte ihr auch antivirale
Nahrungsergänzungen wie L-Lysin ans Herz und dazu – weil ich sah, dass sie
es vertragen würde – kleine Mengen Jod.
Als es Sally langsam besser ging, fasste sie den Plan, ihre fünf
verschiedenen Medikamente abzusetzen, auch das Schilddrüsenmittel. Sie
wollte aber nichts überstürzen, sondern im Laufe eines Jahres ausschleichen.
Einige Monate nach der letzten Einnahme ging sie zum Schilddrüsentest, und
wie sich zeigte, lag ihr TSH-Wert jetzt im üblichen Bereich, und auch die
anderen Werte waren normal – mit Ausnahme des hohen Cholesterinspiegels,
den sie aber schon in ihrer sportlichen Jugend gehabt hatte. EBV war
gebändigt, ihre Schilddrüse gesundete zunehmend.
Mehr als zwei Jahre nach diesem ersten Telefonat sagt Sally jetzt, ihr Leben
sei »so viel harmonischer«. Anfangs war sie unsicher, ob sie sich auf die neue
Ernährungsform umstellen konnte, heute ist das mühelose Normalität
geworden. Ihr Mann, der durchweg bedingungslos hinter ihr gestanden hatte,
lachte anfangs über die Farbe ihres morgendlichen Entgiftungs-Smoothies –
heute trinkt er selbst jeden Tag einen. Dass sie wieder Obst essen konnte,
begeisterte Sally sofort nach all den Jahren des ängstlichen Verzichts, und
überhaupt hat sich ihre ganze Einstellung zum Essen geändert. Sie fragt nicht
mehr: »Wie erfülle ich heute meine Rationen Obst und Gemüse?«, sondern:
»Was gibt es heute Lichtvolles und Farbenfrohes?«
Die Verbesserungen stellten sich bei ihr Schritt für Schritt ein, mit einer
Ausnahme: Die Stuhlträgheit besserte sich sofort. Seit unserem Telefonat hat
sie jeden Morgen »Verdauung«, und das empfand sie nach dieser langen Zeit
des Unbehagens als große Erleichterung. Der Nagelpilz hielt sich länger,
verschwand aber schließlich doch, ebenso die Schilddrüsenknoten. Die
letzten zwei Jahre hatte sie keine einzige Panikattacke mehr.
Vor der Reduzierung der EBV-Belastung hatte Sallys Rücken regelmäßig
»Ausraster«, manchmal so weit, dass sie nicht einmal mehr gehen konnte. Ihr
Mann war Chiropraktiker und hatte schon immer gesagt, es habe aus seiner
Sicht nichts mit dem Bewegungsapparat zu tun, aber die Verbindung zu ihren
anderen Symptomen zogen sie beide nicht. Heute sieht Sally den
Zusammenhang dieser Rückenschmerzen mit viralen Schüben, und seit sie
das Virus im Griff hat, verhält sich Ihr Rücken ganz brav. Das Einzige, was
sich bisher noch nicht normalisiert hat, ist ihr Gewicht. Um die
unerwünschten Pfunde endlich loszuwerden, hat Sally die nächste Phase ihres
Heilungswegs eingeleitet und mit Säften begonnen, die ihren Körper
basischer machen und Schlacken ausschwemmen. Immerhin hat sich ihr
Gewicht aber seit dem Beginn des Heilungsplans stabilisiert. Sicher hätte sie
weiter zugenommen, wenn es nicht gelungen wäre, das Schilddrüsenvirus zu
bändigen.
Besondere Bedeutung hat für sie die Veränderung ihrer Gemütsverfassung.
»Es ist wirklich nicht einfach, gut drauf zu sein, wenn man sich ständig derart
erschöpft fühlt«, sagt sie. Seit sich die Müdigkeit verzogen hat und sie wieder
gut schläft, brennen ihr auch die Sicherungen nicht mehr so leicht durch. Sie
geht wieder mehr auf die Menschen und Umstände ein, statt oberflächlich zu
reagieren. Sie ist wieder sie selbst, eine Frau, die zufrieden zu Bett geht und
munter aufwacht. Ihre ursprüngliche Begeisterungsfähigkeit und Energie sind
wieder da und erlauben ihr, das Familienleben mit ihren beruflichen
Belangen in Einklang zu bringen. Sie besitzt nicht nur zwei Cafés, sondern ist
darüber hinaus viel unterwegs, um ihrem Herzensanliegen zu folgen: Auf der
Basis ihrer pflegerischen Ausbildung und Berufserfahrung gibt sie Kurse in
neurowissenschaftlich ausgerichteter Achtsamkeitspraxis.
Sie ist mit sich in Frieden und fühlt sich wohl – was für ein
Kontrastprogramm zu ihrem früheren Leben unter einer dunklen Wolke! So
gut geht es ihr, dass sie die lange Zeit, in der Unbehagen und
Beziehungslosigkeit Normalität geworden waren, vergessen kann. Letzten
Sommer hat sie eine fünftägige Rucksacktour mit zwanzig Kilo auf dem
Rücken in der kalifornischen Emigrant Wilderness unternommen. So etwas
hatte sie nicht mehr gemacht, seit sie achtzehn war. Sie lebt wieder ihr
eigenes Leben. Die Veränderungen geben ihr den Glauben an Hoffnung,
Intuition, kleine Schritte und ihren inneren Kompass zurück. »Der Wandel
kann nicht ausbleiben«, sagt sie. »Unser Körper besitzt die Weisheit und
kennt den Weg.«
VIERTER TEIL |
Schlafgeheimnisse
Kapitel 27
Schlafstörungen und die
Schilddrüse
Wenn Sie Mühe haben, erholsamen Schlaf zu finden, ist nicht die Schilddrüse
daran schuld. Sicher haben Sie Gegenteiliges gehört, es ist einfach der Trend,
die Schilddrüse für Schlafstörungen verantwortlich zu machen. Aber wenn
Sie sich nachts wach herumwerfen, liegt es nicht an ihr.
Der Schlaf ist für die Medizin auch heute noch ein Rätsel, und weshalb so
viele Menschen Schwierigkeiten damit haben, wissen die Ärzte erst recht
nicht. So bilden sich dann allerlei Theorien wie etwa die, eine geschädigte
Schilddrüse wäre der Grund dafür. Das ist so, als machte man für den Brand
eines Hauses einfach den Kamin verantwortlich, ohne weitere
Untersuchungen anzustellen. Mit etwas Umsicht würden die Gutachter sehen,
dass nicht einmal Feuer im Kamin war – wie sollte er also die Ursache
gewesen sein? Aber er ist nun mal da, und so benennt man ihn einfach als
Übeltäter.
Die Schilddrüse als Sündenbock, dafür gibt es keine Beweise, es ist eine
irrationale Vorstellung. Und Märchen, die oft genug wiederholt werden,
gelten schließlich als Realität. Schlaflosigkeit hat wirklich überhaupt nichts
mit der Schilddrüse zu tun. Es ist nur eben so, dass bei vielen Leuten mit
Schlafstörungen auch die Schilddrüse geschädigt ist. Es handelt sich aber um
einen Zusammenfall zweier Ereignisse und nicht um einen ursächlichen
Zusammenhang. Vielfach verursacht das Epstein-Barr-Virus sowohl die
Schlafprobleme als auch die Schilddrüsenerkrankung, und nur deshalb treten
sie so häufig gemeinsam auf.
Wieder einmal steckt also EBV hinter verbreiteten Beschwerden. Aber es
gibt auch noch andere Umstände, die einzeln oder im Verbund für
Schlafprobleme sorgen. So können EBV-Neurotoxine die Neurotransmitter
abschwächen, die Sie für die richtigen Schlafsignale brauchen. Gleichzeitig
kann die Leber so gestaut sein, dass sie in den frühen Morgenstunden, wenn
Sie endlich eingeschlafen sind, feine Spasmen bekommt, die Sie wieder
aufwecken. Weiterhin mag es sein, dass Sie mit den Jahren reichlich
verstecktes Glutamat mit der Nahrung aufgenommen haben, das sich im
Gehirn ansammelt und jetzt gerade die Neuronen lahmlegt, die Sie für ein
ausgeglichenes Gemüt zur Nachtzeit bräuchten.
Es kann auch so sein, dass die EBV-Neurotoxine allerlei Schmerzen
verursachen, die den Schlaf erschweren, und dass zusätzlich auch Ihre
Nebennieren überlastet sind und nicht genügend von dem für das
Einschlummern nötigen Hormonmix bereitstellen können. Dazu kommen
schließlich noch giftige Metalle, die sich über die Jahre in Ihrem Körper
abgelagert haben und jetzt für den Schlaf erforderliche Gehirnprozesse
blockieren.
Mehr dazu finden Sie im übernächsten Kapitel (hier). Für den Moment
halten wir erst einmal fest, dass Ihre Schilddrüse bei solchen Störungen nicht
das eigentliche Problem ist. Der Schlaf wird nicht von den
Schilddrüsenhormonen geregelt. Ihre Schilddrüse überlastet nicht Ihr Gehirn,
sie verstopft nicht die Leber, erzeugt keine Schmerzen im Körper, arbeitet
nicht gegen die Nebennieren und befrachtet Ihren Körper nicht mit
Giftstoffen. Sie ist unschuldig. Wer etwas anderes behauptet, irrt sich. In der
Auffassung, die Schilddrüse regele den Schlaf, verbinden sich einfach zwei
medizinische Unbekannte – als könnte deren Addition etwas Bekanntes
ergeben. In bester Absicht machen sich die Mediziner eine bloße Theorie zu
eigen, glauben sie und verbreiten sie weiter. So wird aus einer Theorie ganz
schnell eine scheinbare medizinische Faktenbeschreibung.
Schlaf ist sehr wichtig, um EBV abzuschütteln und Ihre Schilddrüse zu
heilen. Solange Sie sich von falschen Hypothesen leiten lassen, kommen Sie
nicht an die Wurzel Ihrer Schlafprobleme und können sie folglich nicht lösen.
Und wenn Schlafstörungen bei Ihnen nicht als chronisches Problem gegeben
sind, wird es Ihnen trotzdem guttun zu wissen, wie Sie die Nachtruhe am
besten für Ihre Genesung nutzen. Sie haben in diesem Buch bisher alles über
das für die meisten Schilddrüsenstörungen verantwortliche Virus erfahren,
Ihnen ist bekannt, welche Missverständnisse und Fehler es auf dem Gebiet
der Gesundheit zu meiden gilt, Sie haben vieles über die Wirkung von
Nahrungsmitteln und -ergänzungen gegen das Virus und für Ihre Schilddrüse
gelesen und sich schließlich ein paar Ansätze zur Weiterführung Ihrer
Heilung vergegenwärtigt. Jetzt kommen wir zum Schlussstein der ganzen
Aufbauarbeit, dem Schlaf.
Ohne genügend Schlaf können Sie nicht richtig gesund werden. Schlafen Sie
dagegen gut und wissen Sie dazu, wie Gelassenheit zu erreichen ist, wenn Sie
einmal wach liegen, haben Sie eins der besten Mittel gegen EBV und für die
Wiederbelebung Ihrer Schilddrüse in der Hand.
Die Nachtruhe ist ganz wichtig für Ihre Abwehrkraft: für das übergreifende
Immunsystem des Körpers und für das maßgeschneiderte der Schilddrüse und
Leber. Die regenerierende Wirkung des Schlafs baut erstens die Schilddrüse
auf, sodass sie für die Homöostase des Körpers und für die Abwehr und
Vertreibung von Viren sorgen kann. Zweitens unterstützt der Schlaf die
Leber bei ihrer Selbstreinigung von EBV und viralen Abfallstoffen. Und
drittens bringt er den Neurotransmitter-Haushalt nach Überlastung durch
virale Neurotoxine wieder in Ordnung.
Schlaf ist ein wunderbares Mittel der Vorbeugung. Wenn Sie im zweiten,
noch nicht so aggressiven Stadium des Virus gut schlafen, sich nach den
Empfehlungen dieses Buchs ernähren und die bedenklichen Nahrungsmittel
weglassen, bekommt Ihre Leber viel Unterstützung und kann die
Vireninfektion nicht nur abwehren, sondern auch ihr Vordringen in die
Schilddrüse unterbinden.
Nun haben Sie aber vielleicht schon Schlafstörungen, und das klingt jetzt
womöglich alles nach noch mehr Stress. Dann denken Sie vielleicht: »Ja, ja,
schon gut, das habe ich so weit verstanden. Ich würde ja wirklich gern besser
schlafen, aber wie denn?« Es ist auch wie verhext: Schlaf wirkt heilsam bei
Problemen, die Schlafstörungen nach sich ziehen. Da kann man als nachts
wach liegender Mensch wirklich meinen, es sei ein Teufelskreis – wenn ich
Mühe habe zu schlafen, werden meine Aussichten auf Schlaf immer
schlechter.
Solche Sorgen können Sie sich sparen. Sobald Sie herausgefunden haben,
weshalb Sie schlecht schlafen, ist das Problem kein unsichtbarer,
übermächtiger Gegner mehr. Damit bekommen Sie die Oberhand, und schon
ist das sanfte Einschlummern nicht mehr ganz so fern. Außerdem gibt es
Schlafgeheimnisse, die Sie für sich nutzen können, um doch noch zur
heilsamen Nachtruhe zu kommen.
Sind Sie einmal auf die Geheimnisse des Schlafs gestoßen, ist der
Teufelskreis unterbrochen, und die gegenteilige Form der Verstärkung setzt
ein: Je besser Sie schlafen, desto mehr bekommen Sie die Umstände in den
Griff, die den Aufenthalt in Morpheus’ Armen so beschwerlich gemacht
haben. Nach mehreren Schleifen dieser Art und bei fortschreitender Heilung
wird der Schlaf schließlich zum Erholungsmittel der Wahl für Sie. Er sorgt
für Sie, er baut Sie auf, und Sie werden für den neuen Tag mit der Vitalität
bereitstehen, die Sie benötigen, um Ihre Ziele zu erreichen und in dieser Welt
etwas zum Besseren zu wenden.
Kapitel 28
Ihr Schlafbrunnen
Ein erholsamer Schlaf ist ein Grundbedürfnis, wir alle haben vom
Augenblick der Geburt an ein Recht darauf, gut zu schlafen. Und mit jedem
Atemzug seither haben wir uns den Anspruch darauf mehr verdient.
Seit mir meine Gabe zufiel, hatte ich Schlafschwierigkeiten. Als Kind und
Teenager war ich nachts unruhig und sorgte mich wegen all der Leiden, die
mir der Geist vor Augen führte. Ich konnte mich nur schwer daran gewöhnen,
überall und bei jeder Begegnung gleich die gesundheitlichen Probleme der
Menschen zu erkennen. Wenn ich mich dann ins Bett begab, bekam ich das
alles nicht aus meinem Kopf. Stand Schlaf mir überhaupt zu, wenn so viele
Menschen solche Schmerzen litten?
Nachts ständig wach zu liegen: Es war die Hölle, und wenn Sie selbst an
Schlaflosigkeit oder -störungen (Insomnie) leiden, wissen Sie recht gut, was
ich meine. Damit ich diese Zeit besser überstand, unterrichtete mich der Geist
über die Gesetze des Schlafs und lehrte mich, das bisschen Schlaf, das ich
bekam, gut zu nutzen. Das war wirklich ein Segen, denn so konnte ich mich
besser auf die mit meiner Gabe verbundenen Anforderungen einstellen und
sogar anderen helfen, denen ich davon erzählte. Auch Sie sollen Bescheid
wissen.
So viele negative Botschaften werden mit dem Schlaf verbunden. Da hört
man Sprüche wie »Schlafen kannst du noch, wenn du tot bist« oder »Du
verpennst ja den ganzen Tag …«, wenn wir morgens nicht in aller
Herrgottsfrühe aus den Federn springen. Andererseits heißt es, wir brauchten
mindestens acht Stunden Nachtschlaf, damit überhaupt etwas mit uns
anzufangen sei. Ja, was denn nun? Muss ich Gewissensbisse haben, wenn ich
zu lange im Bett bleibe, oder soll ich mich sorgen, wenn ich meine acht
Stunden Schlaf nicht bekomme?
Schlaf ist nicht nur etwas Körperliches, sondern hat auch eine
metaphysische Komponente. Er ist wichtig für die Gesundheit und
Anpassungsfähigkeit von Körper und Seele. Sie sollen sich nichts dabei
denken, sich so viel Schlaf zu gönnen, wie Sie brauchen, selbst wenn Sie
dafür auf anderes verzichten müssen. Aber Sie sollen auch nicht an sich
herumkritisieren, wenn Sie schlecht schlafen. Sie haben sich nichts
vorzuwerfen, es ist nicht so, dass es für Ihr ganzes Leben dabei bleibt. Falls
Sie an Insomnie leiden oder sich des Nachts nicht erholen, lesen Sie weiter.
Sie werden erfahren, wie Sie Ihr Recht einfordern können und Ihre
Ausruhezeiten optimal nutzen.
Die Medizin weiß eigentlich noch nicht, wie Schlaf funktioniert. Das ist
immer noch eine Art kosmisches Mysterium, genauso wie die Frage, was
genau mit unserer Nahrung geschieht, wenn wir sie uns einverleibt haben.
Das ist im Unterschied zu einem gebrochenen Bein oder einer kranken Niere
einfach nicht konkret genug, irgendwie ungreifbar. Aber die medizinische
Forschung weiß uns mit immer neuen Fachbegriffen von solchen
Wissenslücken abzulenken. Da ist vom »REM-Schlaf« (von rapid eye
movements, den »schnellen Augenbewegungen« während dieser Phase) und
zirkadianen Rhythmen (den chronobiologischen Perioden innerhalb von
vierundzwanzig Stunden) die Rede, von Schlafstudien und Gehirnwellen, und
natürlich entsteht so der Eindruck, es sei doch schon ganz schön viel bekannt.
Das täuscht. Zum Schlaf haben wir nicht viel mehr als Mutmaßungen, was
zugleich bedeutet, dass wir über Störungen desselben auch nicht viel wissen.
Unsere heutigen Mittel gegen Insomnie bewegen sich zwischen einem Glas
warmer Milch vor dem Zubettgehen und gefährlichen Hypnotika, die eine Art
K.o. bewirken. Die heutige Forschung ist noch fünfhundert Jahre vom echten
Schlafverständnis entfernt. Sie hat etwas von der Frühzeit der elektronischen
Datenverarbeitung. 1959, als Computer gerade mal ein paar Grundfunktionen
beherrschten, dafür aber den Umfang einer Fabrikhalle hatten, fühlten wir uns
ganz obenauf. Jetzt tragen wir unvergleichlich viel leistungsfähigere Rechner
in der Tasche und lassen unseren Alltag von ihnen organisieren. In der
Rückschau ist klar, wie primitiv die damaligen Ansätze waren und wie viel
Wegstrecke noch vor uns lag, als wir uns schon auf dem Gipfel des
Fortschritts wähnten.
Wir brauchen ein viel breiteres Schlafverständnis, schließlich gibt es hier
alle möglichen sehr realen Gründe für Störungen. Sorgen und Traurigkeit
zählen dazu, aber ebenso die in den Medien immer häufiger erwähnte
Überreizung durch zu viel am Bildschirm verbrachte Zeit. Auch die
Schlafapnoe (Atemaussetzer) findet immer mehr Beachtung, wenngleich ihre
Ursachen immer noch nicht ganz durchschaut sind. Angst stört den Schlaf,
aber wir wissen eigentlich noch nicht, woher sie überhaupt kommt und wie
man sie in handhabbaren Grenzen halten kann. Und schließlich gibt es noch
Hintergrundfaktoren, die niemand mit der Insomnie in Verbindung bringt –
zum Beispiel Leberträgheit, empfindliche Darmauskleidung und
Nebennierenschwäche. Auch nicht zu unterschätzen sind Schwermetall- und
Glutamatbelastung, die die Signalleitung in Gehirn und Nerven stören. Zu
schlechter Letzt und wie immer sind Virenbelastungen etwa durch EBV zu
erwähnen. Darin liegt wie erwähnt eine der häufigsten Erklärungen für
Schlafprobleme. Wir werden uns das alles im nächsten Kapitel genauer
ansehen und im Weiteren erörtern, was in einer wach verbrachten Nacht zu
tun ist und was böse Träume eigentlich bedeuten.
Wenn wir in dieser Zeit der Beschleunigung, wie der Geist sie nennt, mit
dem rasenden Tempo des Lebens mithalten wollen, müssen wir uns
unbedingt mit den Geheimnissen des Schlafs auskennen. Er ist nämlich eine
Zeit der Kommunion mit dem Göttlichen, die wir brauchen, um in dieser
verrückten Welt gesund zu bleiben oder wieder zu genesen. Betrachten wir
also zunächst die wichtigsten Gesetze des Schlafs. Er soll wieder himmlisch
sein, die Hölle der Insomnie Vergangenheit.

Die Gesetze des Schlafs


Guter Schlaf braucht wie gesagt als Grundlage die Gewissheit, dass er Ihnen
zusteht. Das verlieren wir gern aus den Augen und glauben, er sei ein
Privileg, nur den Glücklichen beschieden. Der Schlaf selbst kennt solche
Begrenzungen nicht. Durch Ihr bloßes Menschsein haben Sie ein Anrecht auf
ihn, und dieses Gesetz gilt uneingeschränkt. Das Recht ist niemandem zu
nehmen und gilt nicht nur für eine bestimmte Klasse. Studieren Sie die
folgenden Gesetze, und Sie werden wieder Anspruch auf Ihr Geburtsrecht
erheben wollen. Mit der Zeit wird dieses Wissen Sie ganz durchdringen: dass
Schlaf Ihnen zusteht.
Ein göttliches Gesetz
Vielleicht haben Sie den Ausdruck »Schlafschuld« schon einmal gehört. Bei
dem bloßen Wort können einem schon die Knie weich werden. Was für eine
deprimierende Vorstellung, dass wir unser Schlafkonto mit jeder verpassten
Gelegenheit für ein Nickerchen immer weiter überziehen! Für jemanden, der
schlecht schläft oder kaum die Zeit dazu findet, bedeutet das einfach noch
mehr Stress.
Dabei besitzen wir alle in Wirklichkeit einen Schlafbrunnen: Es ist ein
göttliches Gesetz, dass Sie mit jedem Atemzug im Wachzustand zwei
Sekunden Schlaf ansparen, die Sie »verbrauchen« können, wenn Ihnen
danach ist. Stellen Sie sich bildhaft vor, wie diese angesparten Sekunden in
eine Art Brunnenschacht fließen, aus dem Sie Ihr Leben lang schöpfen
können, wann immer Sie möchten. Da es sich nicht um Geld handelt, kann
Ihnen das Angesparte nicht wieder verloren gehen. Der heilige Ursprung und
Mutter Erde wachen über diesen nie trockenfallenden Brunnen, den Gott
Ihnen mit der Erschaffung Ihres Lebens bereitgestellt hat und der einen Teil
Ihrer Lebenskraft ausmacht. Dürre kann ihm nichts anhaben, und er kann
nicht vergiftet werden. Sie schöpfen einfach aus ihm, wenn Sie schlafen
möchten, und da Sie Ihr Guthaben mit jedem wachen Atemzug aufstocken,
geht Ihnen der Schlaf nie aus. Wenn Sie ihn ausfallen lassen, bleibt er im
Brunnen und wartet – auch jahrelang –, bis Sie ihn in Anspruch nehmen.
Dieses universale Gesetz kennt keine Ausnahmen. Niemand kann Ihnen den
Schlaf wirklich rauben. Wenn Sie mit jemandem Streit haben und nachts
wach liegen, verfällt dieser Schlaf nicht, er wird Ihnen nicht genommen.
Auch das Grübeln selbst kann ihn nicht stehlen, nicht einmal das Epstein-
Barr-Virus, das Ihre Neurotransmitter durcheinanderbringt und Ihnen
manchmal nicht aus Ihrem Brunnen zu schöpfen erlaubt. Verpasster Schlaf
bleibt Ihrer und kann später in Anspruch genommen werden. (Was nicht
heißt, dass man regelmäßig massiven Schlafmangel beispielsweise unter der
Woche dadurch kompensieren könnte, dass man das Wochenende im Bett
verbringt. Wie schon in Kapitel 2 gesagt wurde, beeinträchtigt jeder länger
anhaltende Schlafmangel Ihren Körper so, dass das Schilddrüsenvirus
irgendwann aus seinem Ruhezustand erwacht. Es geht mir hier vielmehr
darum zu verdeutlichen, dass immer »genug Schlaf« zur Verfügung steht und
man kein »Schuldenkonto« aufbaut.) Es handelt sich nicht um so etwas wie
Wasser aus der Leitung, das vielleicht verunreinigt oder gechlort ist und
womöglich abgesperrt wird, wenn die Hauptleitung bricht oder Sie die
Gebühren nicht bezahlen. Konflikte, Krankheit und Stress mögen wohl
manchmal verhindern, dass Sie an Ihren Brunnen kommen, aber er wird doch
weiter gefüllt, und sein klarer, sauberer und natürlicher Inhalt steht in einer
besseren Nacht für Sie bereit.
Hören wir auf, unsere Schlafarmut zu beschwören. Mit den durchgemachten
Nächten in der Studienzeit, den schlaflosen Nächten als junge Eltern, den
unruhigen Nächten in Krankheitszeiten und jeder verpassten Stunde
Nachtschlaf haben wir uns nicht immer tiefer und schließlich hoffnungslos
ins Schlafdefizit hineingearbeitet. Wir können stets aufs Neue zu unserem
Brunnen gehen und uns den Schlaf holen, den wir zuvor nicht nutzen
konnten. Was das angeht, sind wir sehr wohlhabend.
Sich Schlaf genehmigen
Es genügt nicht zu wissen, dass Sie diesen Brunnen besitzen, Sie müssen sich
auch erlauben, ihn in Anspruch zu nehmen. Manchmal gestatten sich die
Menschen nicht zu schlafen, und das kann verschiedene Gründe haben: zum
Beispiel mangelnder Glaube, dass einem der Schlaf jetzt zusteht, dass man in
der Lage ist zu schlafen oder dass man überhaupt nicht genug gearbeitet hat,
um den Schlaf nun verdient zu haben; dann die Angst vor Albträumen oder
die Sorge, wichtige Ereignisse in seinem Umfeld nicht mitzubekommen oder
etwas zu versäumen, was in der Welt der »wach Gebliebenen« vor sich geht.
Viele empfinden den Schlaf als Luxus, den man sich verdienen muss. Und
schließlich gibt es noch die Sorte Kreativer, die immer irgendwelchen
Eingebungen auf der Spur sind und lieber auf ausreichenden Schlaf
verzichten, als möglicherweise eine Idee zu verpassen.
Falls Sie also schlecht schlafen, müssen Sie sich unbedingt ein
Schlafkontingent bewilligen. Es steht Ihnen zu, sagt das Gesetz. Es soll aber
nicht so sein, wie man Kindern einen gewissen Spielraum lässt trotz der
Grenzen, die man ihnen zieht. Stellen Sie sich lieber vor, Sie hätten
irgendeine technische Spielerei erfunden, die weggeht wie warme Semmeln
und so viel Geld einbringt, dass Sie sich ganz beruhigt eine tägliche
Abhebung vom Konto zugestehen können. In dem Wissen, dass Ihr
Vermögen nicht verschwinden wird, genießen Sie dieses Geld.
Genauso funktioniert Ihr Schlafbrunnen. Nehmen Sie ihn ruhig in Anspruch,
er ist gut gefüllt, und es ist Ihr Schlaf. Wenn Sie am Abend ins Bett gehen
möchten, lassen Sie eine kleine Meditation vorausgehen: Gießen Sie sich für
die Nacht ein Glas Wasser ein, verbunden mit der Vorstellung, dass Sie dabei
aus Ihrem Schlafbrunnen schöpfen. Schlaf soll fließen wie Wasser aus dem
Hahn. Wie Sie ohne Wasser nicht leben können, so würden Sie auch ohne
den bewusst gewährten Segen des Schlafs nicht weit kommen. Er kann Ihnen
nicht ausgehen, dieser Brunnen ist alle Tage wieder Ihr Jungbrunnen.
Kapitel 29
Schlafstörungen im Einzelnen
Manchmal ist es kein Geheimnis, weshalb man nicht schlafen kann. Wenn
Ihre halbwüchsige Tochter die halbe Nacht bei einer Party bleibt, schwirren
natürlich allerlei Gedanken durch Ihren Kopf, auch wenn Sie sonst ohne
Weiteres Ruhe finden. Falls Sie gerade eine Trennung hinter sich haben oder
es Meinungsverschiedenheiten mit Ihrem Partner gibt, wenn Sie die
Ergebnisse einer großen medizinischen Untersuchung erwarten oder am
nächsten Morgen eine wichtige Besprechung in der Firma ansteht, wenn Sie
einen Verlust oder Treuebruch zu verwinden haben oder sich einfach auf ein
Ereignis des nächsten Tages freuen, wissen Sie, weshalb Sie nicht
einschlummern können.
Dann gibt es aber auch die schlaflosen Nächte, in denen nichts dergleichen
vorliegt oder Sie das, was Sie so beschäftigt, zusammen mit dem Licht
ausknipsen könnten. Da haben wir dann einen Fall von unerklärlicher
Insomnie, und das Nervige daran ist ebendiese Unbestimmtheit: nicht zu
wissen, wo das Problem liegt. Bange Erwartung beschleicht Sie schon in der
Dämmerung, weil Sie nicht wissen, wie es in der kommenden Nacht sein
wird: Steht Ihnen wieder eine dieser Nächte bevor, in denen Sie Stunde für
Stunde wach liegen und schon wissen, wie groggy Sie am Morgen sein
werden? Wenn nicht bereits eine Angststörung vorliegt, die Sie wach hält,
können diese unberechenbaren Störungen sicher in so etwas ausarten.
Die Untersuchung im Schlaflabor ist eines der Verfahren, deren man sich in
der Medizin gern bedient, um herauszufinden, was hinter der Insomnie eines
Patienten steckt. Sie werden da an allerlei Apparaturen angestöpselt und
versuchen dann einzuschlafen, während die Techniker an den Monitoren im
Nebenraum Ihre Körperfunktionen verfolgen. Anschließend sieht sich der
Arzt die Ergebnisse an und sucht nach Anzeichen einer Schlafstörung.
Leider ergeben solche Tests kaum je etwas, woraus man auf die Natur einer
Störung und mögliche Abhilfe schließen könnte. Bei besagter Schlafapnoe
beispielsweise, wenn also die Atmung im Schlaf aussetzt oder zu flach wird,
ist solch eine Untersuchung sinnvoll, um die Apnoe und ihren Schweregrad
objektiv festzustellen. Dem Patienten wird daraufhin vielleicht ein
Beatmungsgerät verordnet, und dazu sagt man ihm, wie es einzustellen ist –
fertig. Das hat durchaus spürbare Vorteile. Eine Nacht mit erholsamem
Schlaf bedeutet für den Patienten einen Unterschied wie, nun ja, Tag und
Nacht.
Aber weshalb hat er diese Schlafapnoe? Und was macht man als Patient,
wenn man etwas gegen den eigentlichen Grund der Atemstörung im Schlaf
unternehmen möchte? Häufig hat die Medizin dem Patienten nichts Besseres
zu bieten als den Rat, sein Körpergewicht zu reduzieren. (Mehr zur
Schlafapnoe weiter unten.) Das Labor ist also von begrenztem Nutzen.
Wenn ein Schlafproblem gelöst werden soll, muss man es erst einmal genau
beschreiben. Schlafstörung ist nicht gleich Schlafstörung, und folglich kann
man sie nicht alle gleich erklären und gleich behandeln. Hier einige der
häufigsten Erscheinungen und Verläufe:

Sie können nicht gleich einschlafen, aber nach einigen Stunden nicken
Sie schließlich doch ein. Am Morgen fühlen Sie sich nicht ausgeruht.
Sie schlafen zwar leicht ein, wachen aber in den frühen
Morgenstunden auf und bleiben bis zur Aufstehzeit hellwach im Bett
liegen. Die vergeblichen Einschlafbemühungen verstärken den
Gedankenwirbel in Ihrem Kopf zusätzlich, und wenn endlich der Tag
dämmert, wird die bange Anspannung noch schlimmer.
Sie schlafen leicht ein, wachen irgendwann in der Nacht auf, können
dann aber in den Morgenstunden doch wieder eindösen.
Sie wachen die ganze Nacht immer wieder aus schlechtem Schlaf auf
und erreichen keinen erholsamen Tiefschlaf. Das kann auch von
häufigem Harndrang begleitet sein.
Sie sind unfreiwillig die ganze Nacht wach – weder auf einer Party
noch frisch verliebt oder mit dem Büffeln für ein Examen beschäftigt.
Sie liegen nur da und lassen eine weitere schlaflose Nacht über sich
ergehen. Am Morgen sind Sie völlig neben der Kappe und fallen den
Tag über immer wieder in krasse Energielöcher – aber zu einem
Nickerchen reicht es trotzdem nicht. Abends beginnt die nächste
Runde.
Den ganzen Tag über sind sie hundemüde. Sie erledigen Ihre
Aufgaben, so gut es eben geht, und können an kaum etwas anderes
denken, als sich hinzulegen und die Augen zu schließen. Am Abend
sind Sie dann plötzlich knallwach und haben Mühe, sich so weit
herunterzudämpfen, dass Sie einigermaßen rechtzeitig ins Bett
kommen.
Sie können einschlafen und »ratzen« auch durch, aber am Morgen
haben Sie das Gefühl, Sie könnten noch einmal acht Stunden Schlaf
brauchen. Das kann zwei Formen annehmen. Erstens: Ihr(e)
Bettnachbar(in) teilt Ihnen mit, dass Sie laut schnarchen, sehr flach
atmen oder der Atem manchmal aussetzt (Apnoe). Gelegentlich wird
man Ihnen berichten, dass Sie sogar von Ihrem eigenen Schnarchen
kurz wach werden, aber sofort wieder abdriften. Sie selbst erinnern
sich an nichts. Zweitens: Atemstörungen bestehen nicht, aber Sie sind
trotzdem ständig erschöpft. Sie können noch so früh ins Bett gehen
und noch so spät aufwachen, der Schlaf erfrischt Sie einfach nicht.
Sie sind eben dabei, ins Land der Träume abzutauchen, werden aber
von einem unwillkürlichen Zucken der Arme oder Beine wieder
geweckt. Das kann mehrmals hintereinander geschehen.
Sie sind müde und schlafbereit, aber irgendwelche beständigen
Empfindungen im Hintergrund halten Sie wach. Die können
neurologischer Art sein (Tinnitus, eine Art Gebrumm oder das
Restless-Legs-Syndrom), aber es kann sich auch um Hautprobleme,
vage Schmerzen oder peinigende Gedanken handeln.

Wenn Sie wissen, was Ihre Schlafstörung ausmacht, können Sie im nächsten
Schritt die möglichen Ursachen ermitteln.

Die Ursachen von Schlafstörungen


Viele Faktoren, einzeln oder verbunden, können im Spiel sein, wenn jemand
keinen erholsamen Schlaf findet. So ist immer wieder zu hören, unsere vielen
Bildschirmgeräte hielten uns wach mit ihrem unnatürlichen Licht und all
dem, was da auf unser Gehirn einstürmt. Daran ist sicherlich zu denken, aber
wenn Sie nicht gut schlafen, haben Sie das bestimmt schon bedacht.
Smartphones, Tablets und so weiter haben Sie gar nicht erst in Bettnähe, Ihr
Schlafzimmer ist dunkel und still, sie nehmen sich Zeit zum Ausspannen,
bevor Sie sich hinlegen.
Aber wenn Sie trotzdem nicht schlafen können, was dann? Nun, wie nicht
anders zu erwarten spielen hier die Gnadenlosen Vier – Strahlung, giftige
Metalle, Viren und DDT – mitsamt ihren Ablegern eine Rolle.
Viren
Virenbefall ist ein typischer Auslöser von Schlafstörungen. Epstein-Barr,
Gürtelrose, Zytomegalievirus, humanes Herpesvirus (HHV) 6 und andere,
aber auch manche Bakterien vergiften uns und halten uns nachts wach. Die
Neurotoxine von Viren wie Epstein-Barr setzen uns auf mancherlei Art zu:
Sie machen das für den Schlaf zuständige Zentralnervensystem
überempfindlich; sie erzeugen allerlei Schmerzzustände im Körper, die Ihnen
nicht erlauben, sich für die Schlafbereitschaft ausreichend zu entspannen; sie
können die Tätigkeit der Neurotransmitter und damit die Kommunikation
zwischen den Gehirnzellen einschränken, sodass die Schlafsignale nicht
deutlich übermittelt werden. So halten uns die viralen Neurotoxine entweder
stundenlang wach oder wecken uns mitten in der Nacht und lassen uns nicht
wieder einschlafen.
Virenbedingte Schlaflosigkeit wird oft als Schilddrüsenproblem interpretiert,
weil Schlafprobleme und Schilddrüsenstörungen, wie bereits ausgeführt,
häufig zusammen auftreten. Es ist aber nicht so, dass eine zu aktive oder
nicht ausreichend aktive Schilddrüse Insomnie verursacht. Vielmehr sind
sowohl die Schilddrüsenstörungen als auch die Schlaflosigkeit EBV-
Symptome und treten deshalb zusammen auf. In vielen Fällen ist
Schlaflosigkeit durch EBV im vierten Stadium bedingt, was zugleich
bedeutet, dass die Schädigung der Schilddrüse schon weit fortgeschritten ist,
auch wenn das nicht unbedingt ärztlich festgestellt wurde.
Giftige Metalle
Giftige Leicht-, Schwer- und Halbmetalle sind ganz besondere Störenfriede,
was den Schlaf angeht. Problematisch sind sie vor allem im Gehirn, wo sie
nicht einfach irgendwo lagern, sondern oxidieren und sich in dieser Form
ausbreiten und überall in unseren grauen Zellen Schaden anrichten. Sie
schließen außerdem Nervenimpulse kurz und bringen den Elektrolyt- und
Neurotransmitter-Haushalt durcheinander, was die Übermittlung von
Schlafimpulsen empfindlich stört. Der Schlaf folgt nicht mehr seinem
natürlichen Muster, es kommt kein Tiefschlaf zustande, oder man kann gar
nicht erst einnicken. Vor allem bei Heranwachsenden kann sich hier eine
Belastung des Gehirns mit giftigen Metallen verheerend auswirken.
Glutamat
Sehr vielen Menschen raubt Glutamat den Schlaf. Diese so verbreitete
Lebensmittelzutat, ganz überwiegend in der Form des
Mononatriumglutamats, gelangt schnurstracks ins Gehirn, wo sie mit ihrer
Giftwirkung dem Gehirngewebe zusetzt und den elektrischen
Signalaustausch stört. Ist das Glutamat einmal im Gehirn und wird es nicht
mit Entgiftungsmaßnahmen abgebaut und ausgeschieden, bleibt es einfach
vor Ort und kann langfristig Probleme wie Schlafstörungen erzeugen. Es
greift nämlich direkt die Neuronen an, es heftet sich sozusagen an sie und
macht sie elektrisch überempfindlich; das heißt, sie reagieren auf
ankommende Impulse mit zu heftigen Entladungen, die Unruhe stiften.
Glutamat macht die Neuronen praktisch zu Wunderkerzen, und wie diese
brennen sie dann auch aus.
Das Ergebnis: Gedankenflucht, eine Art innerer Juckreiz, Ruhelosigkeit und
dieser Frust, bestimmte Themen einfach nicht abschütteln zu können, wenn
man gern einschlafen würde. Wer vor dem Zubettgehen ausgiebig meditieren
oder andere Beruhigungstechniken anwenden muss und dann trotzdem immer
wieder aufwacht, hat wahrscheinlich eine Menge Glutamat im Gehirn.
Glutamat ist praktisch überall, sehen Sie sich also vor. Wie ich in meinen
früheren Büchern schon herausgestellt habe, versteckt es sich in der
Zutatenliste von Lebensmitteln gern in der Angabe »natürliche Aromen« und
kann auf diesem Weg sogar in die so gesund wirkenden Fertignahrungsmittel
und Nahrungsergänzungen im Bio-Laden gelangen.
Leberstörungen
Die Leber arbeitet den ganzen Tag unermüdlich für uns. Sie reinigt das Blut
und entsorgt dabei Pathogene und Giftstoffe, sie erzeugt Galle, die für die
Fettverdauung wichtig ist. Sie braucht aber auch Ruhezeiten; wenn Sie sich
abends schlafen legen, schließt sie sich an. Sie stellt den Betrieb zeitweilig
ein, verfügt jedoch über eine automatische Weckvorrichtung. Gegen drei Uhr
früh (das ist von Mensch zu Mensch verschieden) wird Ihre Leber munter
und macht sich ausgeruht an die Arbeit: Sie baut Giftstoffe, Bakterien, Viren
und Müll ab (etwa abgestorbene Zellen, auch Blutzellen), kehrt die Reste
zusammen und stellt sie so bereit, dass sie am Morgen, wenn Sie Wasser
trinken, ausgeschwemmt werden können.
Wird die Leber durch zu fettreiche und unnatürliche Ernährung träge,
kommt sie in den frühen Morgenstunden, wenn sie ihre Arbeit
wiederaufnehmen möchte, nicht damit zurande und windet sich in leichten
Krämpfen. Sie spüren das zwar im Allgemeinen nicht, aber es entsteht doch
Unruhe, die Sie möglicherweise aufweckt. Der typische Verlauf ist dann,
dass Sie zwar am Abend leicht einschlafen, aber in den frühen
Morgenstunden aufwachen und erst nach einiger Zeit wieder wegdämmern
können. Wenn es weniger gut läuft, blüht Ihnen eine dieser elenden Nächte,
in denen Sie ständig zwischen Wachzustand und Schlaf pendeln.
Verdauungsstörungen
Das Nervensystem ist sehr empfindlich und arbeitet eng mit dem
Verdauungssystem zusammen. Die Hauptverbindungswege zwischen
Verdauung und Gehirn, der Vagus- und der Zwerchfellnerv, sorgen dafür,
dass alles Geschehen im Magen-Darm-Trakt simultan dem Gehirn bekannt
wird. Sollten Sie also Bauchschmerzen, Krämpfe beziehungsweise einen
aufgetriebenen Bauch oder empfindlichen Magen haben, kommt das
Nervensystem in Fahrt und wird Sie vielleicht wach halten, wenn Sie
schlummern möchten.
Die Verdauung kann Sie auch ganz ohne Missempfindungen wecken. Oft
wissen die Betroffenen gar nicht, dass ihr Ileum (der letzte
Dünndarmabschnitt vor der Einmündung in den Dickdarm) durch allzu viel
Adrenalin entzündet ist. Wenn jetzt Ihr Abendessen diesen Abschnitt passiert,
werden Nerven angeregt, die gleich dem Gehirn Bericht erstatten. Dann
wachen Sie auf und blicken ratlos ins Dunkel, weil nichts Besonderes im
Bauch zu spüren ist und Sie anscheinend grundlos aus Ihren Träumen
gerissen worden sind.
Seelische Verletzungen
So manches Mal im Leben werden wir enttäuscht. Eine gute Freundin wendet
sich gegen Sie, ein Seelengefährte geht in eine andere Richtung, Ihre Eltern
lassen sich scheiden, Ihr Körper wird krank, ohne dass ein Grund zu
erkennen wäre, und manche Menschen in Ihrem Umfeld wollen Sie glauben
machen, Sie wären selbst schuld. All das untergräbt unsere Bereitschaft zu
vertrauen. Und wenn der Vertrauensverlust groß genug ist oder wir zu viele
Illoyalitäten erleben, für die keine Kompensation geschaffen wird, erleiden
wir seelische Verletzungen. Aber sie sind eben nicht nur seelisch, sondern
haben auch eine körperliche Seite. Wie im Kapitel »Posttraumatische
Belastungsstörung« meines Buchs Mediale Medizin nachzulesen ist, können
große und kleine Traumata die Nerven überlasten und im Gehirn
Narbengewebe entstehen lassen. Das ist ein Garant für Insomnie. Viele
erleben das, und es ist wahrlich kein Vergnügen. Bei manchen untergräbt es
das Ichgefühl, was auch die Menschen in ihrer näheren Umgebung
überfordern kann. Aber so schwierig das alles sein mag, mit der Zeit können
wir aus solchen Erlebnissen auch Kraft schöpfen, unsere Seele wieder
aufrichten und erneuert aus unseren psychischen Traumata hervorgehen.
Schlafapnoe
Die Schlafapnoe ist, wie ich bereits gesagt habe, eine Störung, über die
wissenschaftlich schon einiges bekannt ist. In den letzten Jahren wird sie
immer häufiger diagnostiziert, und in den TV-Soaps witzelt man über
Gestalten mittleren Alters und ihr Schlafbeatmungsgerät. Bekannt ist
inzwischen auch, dass starkes Schnarchen keine harmlose Erscheinung ist.
Oft liegen Atemprobleme vor, die einen wirklich erholsamen Schlaf
verhindern, und so werden diese Geräte immer häufiger verordnet, um
während der Nachtruhe eine ausreichende Atemtiefe zu gewährleisten.
Das ist für die von dieser Störung geplagten Menschen eine erhebliche
Verbesserung. Deren Ursachen können vielfältig sein: Verschleimung im
Zusammenhang mit dem sogenannten sinubronchialen Syndrom, entzündete
und geschwollene Schleimhäute im Hals, Entzündungen der Bronchien und
Mandeln, Polypen, Verformung oder Verdickung der Nasenscheidewand,
chronische Nebenhöhlenentzündung, Lymphstau, generalisierte Schwellung,
Ödem und schließlich starker Fettansatz, der auf Hals und Brust lastet. Doch
was wir schon über alle anderen Schlafstörungen gesagt haben, gilt auch hier:
Die Apnoe muss nicht für den Rest des Lebens so bleiben. Mit antiviraler,
schleimabbauender und entzündungshemmender Ernährung lässt sich hier
einiges verbessern.
Es gibt noch eine zweite Form der Apnoe, die nichts mit einer mehr oder
weniger starken Verlegung der Atemwege zu tun hat (sogenannte obstruktive
Schlafapnoe). Ich bezeichne diese zweite Form als »neurologische
Schlafapnoe«. Bei dieser Form nützt ein Beatmungsgerät nicht viel, weil es
nicht allein darum geht, dem Luftstrom nachzuhelfen. Die Störung geht
vielmehr vom Zentralnervensystem und den zuständigen Nerven aus.
Neurologische Schlafapnoe überschneidet sich teilweise mit dem, was in der
Medizin »zentrale Schlafapnoe« genannt wird – und die ist alles in allem
noch ein wenig erforschtes Gebiet: Zwar wurde die zentrale Schlafapnoe als
eigenständige Form identifiziert, aber die Wissenschaft ist noch weit von
einer Erklärung entfernt.
Tatsächlich geschieht Folgendes, wenn im Schlaf Atemstörungen auftreten,
die nicht auf mechanische Blockierung zurückzuführen sind: Es kommt zu
einer durch Giftwirkung verursachten epilepsieartigen Gehirnaktivität. Dabei
handelt es sich aber nicht wirklich um Epilepsie, sondern um minimale
elektrische Energiespitzen im Gehirn – gerade stark genug, um die Atmung
zu unterbrechen. Ursachen können Glutamat, starke Belastung mit
Quecksilber und Cadmium oder auch Pestizide beziehungsweise Herbizide
sein. Solche Stoffe stören das chemische Gleichgewicht im Gehirn und lösen
dadurch die genannten Stromspitzen aus. Relativ häufig tritt diese Form der
Schlafapnoe nach einem Umzug auf, nämlich dann, wenn die früheren
Bewohner der Wohnung oder des Hauses Pestizide im Haus angewendet
haben. Schließlich können auch Viren verantwortlich sein, deren Neurotoxine
den Vagusnerv entzünden, der durch die Brust verläuft und für die
Atemsteuerung mitverantwortlich ist.
Nebennierenschwäche
Nebennierenschwäche ist dadurch bedingt, dass die Nebennieren mal zu viel
und mal zu wenig Adrenalin ausschütten. Sie können dann den ganzen Tag
müde sein und nachts keinen Schlaf finden. Häufig sieht das so aus, dass die
Nebennieren tagsüber zurückhaltend arbeiten, um für eventuelle Krisen
gerüstet zu sein. Am Tag kommen Sie dann nur schwer in Gang und können
sich manchmal nur mit Mühe auf den Beinen halten. Wenn die Nebennieren
bis zum Abend nicht durch Noteinsätze gefordert werden, entspannen sie sich
und entlassen das zurückgehaltene Adrenalin, wodurch Sie sich zur Unzeit
hellwach fühlen. Eine zweite Möglichkeit: Die Nebennieren sind überaktiv
und setzen in Schüben überschüssiges Adrenalin frei, das den
Neurotransmitter-Haushalt und auf diesem Wege Ihren Schlaf stört.
Auch wenn die Nebennieren am Abend zu wenig aktiv sind, ist das nicht gut
für die Nachtruhe. Sie produzieren dann den für den Schlaf erforderlichen
Hormonmix nicht in ausreichenden Mengen. Ja, wirklich: Zum Eindämmern
sowie zum Eintritt in den REM- und Traumschlaf brauchen wir bestimmte
Adrenalinarten.
Angst
Waren auch Sie eins dieser Kinder, die die Bettchenzeit immer wieder
hinauszuzögern versuchten, weil sie nicht im Dunkeln allein gelassen werden
wollten? Oder schlafen Sie schlecht ein, wenn am nächsten Tag etwas
Unangenehmes bevorsteht und Sie es noch möglichst weit von sich
weghalten möchten? Wir kennen alle solche Schlafängste, selbst wenn sie nur
hin und wieder auftreten. Für manche sind sie Normalität, und bei ihnen ist
leicht zu erkennen, dass die Schlaflosigkeit durch Sorgen und Unbehagen
bedingt ist.
Da muss man fragen, worin genau die Schlafangst besteht. Manchmal ist es
die Furcht vor Albträumen, oder es liegt eine posttraumatische Belastungs-
oder Zwangsstörung vor – irgendeine der in diesem Kapitel genannten
Störungen belastet Sie derart, dass Sie sich im Bett nicht sicher fühlen und
folglich nicht entspannen können. Hier müssen zuerst die tieferen Ursachen
und Auslöser erkannt und bereinigt werden, um traumatische Belastungen
und Auslöser zu eliminieren.
Es gibt aber auch ungreifbare, nicht benennbare Ängste, die sich mit keinem
bestimmten Auslöser verbinden lassen. Solche Ängste hängen mit den
Gnadenlosen Vier und ihren in Kapitel 5 besprochenen Wirkungen
zusammen, die physiologische (und oft neurologische) Störungen auslösen.
So kann es sein, dass Nerven »allergisch« auf virale Neurotoxine reagieren,
was die Nerven noch empfindlicher macht und extreme Angstspannung
erzeugen kann. Oder im Gehirn befinden sich oxidierende toxische Metalle,
die Nervenimpulse unterbrechen, sodass sie wie Querschläger
herumschwirren. Für Sie bedeutet das Panik, wirre Gedanken, Unruhe und
dieses Gefühl, nicht klar denken zu können, weil die Impulse im Gehirn
einfach nicht ihr Ziel erreichen.
Angst kann auch von DDT im Gehirn ausgehen. Dieses Pestizid, dessen Zeit
längst vorbei zu sein scheint, hält sich zäh, wir haben wie gesagt heute noch
mit ihm zu tun. Es sorgt dafür, dass sich Nervenzellen selbst zerstören, was
plötzliche Angstanfälle nach sich ziehen kann. Auch Strahlenschäden können
für schlafstörende Ängste verantwortlich sein, da Strahlen die
Histaminreaktion sowie Entzündungen im Körper schüren – nur dass solche
Entzündungen bei den klassischen Blutuntersuchungen nicht auffallen. Bei
strahlenbedingten Entzündungen fühlt man sich heiß und gedunsen, oder die
Haut brennt leicht, und das erzeugt eine ängstliche, sehr unbehagliche
Verfassung, die es dem Schlaf nicht leicht macht.
Schließlich können Ängste auch noch vom Verdauungstrakt ausgehen, da
die Reizung empfindlicher Stellen, wie wir bereits gesehen haben, an das
Gehirn übermittelt wird. Da wacht man gelegentlich ohne ersichtlichen
Grund mitten in der Nacht auf. Je nach Grad der Reizung schläft man dann
wieder ein oder quält sich endlos damit herum.
Weitere neurologische Faktoren
Bei Menschen, die sich die ganze Nacht mühen, um auch nur ein kleines
bisschen Schlaf zu finden, liegt oft eine erhebliche Störung des
Neurotransmitter-Haushalts und der Nervenzellen verbunden mit einer Über-
oder Unterfunktion der Nebennieren vor. Manchmal bleibt man die ganze
Nacht wach. Oft liegen ein gravierender Magnesiummangel und gleichzeitig
eine posttraumatische Belastungsstörung vor, Folge mehr oder weniger weit
zurückliegender traumatischer Erlebnisse in anderen Lebensbereichen. Hier
überhitzt sich das elektrische Geschehen in den Nerven nicht wie bei der
Glutamatvergiftung, sondern es herrschen eher unterkühlte Verhältnisse.
Fließt aber nicht genügend Elektrizität durch die Nervenzellen, werden die
(unter solchen Umständen ohnehin schon reduzierten) Neurotransmitter nicht
genügend »gepuscht«, um den Gehirnzellen Schlafsignale zukommen zu
lassen.
Ein weiteres Problem sind unwillkürliche Zuckungen, häufig ein Anzeichen
dafür, dass sich im Gehirn zu viele Giftstoffe angesammelt haben:
Schwermetalle, Aspartam, Glutamat, DDT sowie andere Pestizide und
Herbizide, toxisches Nanomaterial und weitere synthetische Stoffe.
Eigentlich soll der Informationsfluss im Gehirn sacht und gleichmäßig sein,
aber unter solchen Umständen nimmt das Gehirngewebe die
Neurotransmitter-Botschaften so langsam auf, dass ein Stau entsteht, der sich
irgendwann plötzlich auslöst und in Zuckungen entlädt. Das setzt sich
übrigens auch am Tag fort, nur dass die Leute dann nicht in Ruhe sind und
nichts davon merken, weil es von Adrenalin überspielt wird. Würden sie sich
zum Mittagsschlaf hinlegen, käme es dabei wahrscheinlich auch zu solchen
Zuckungen.
Lassen Sie sich angesichts all dessen jedoch keine grauen Haare wachsen.
Alles, was ich hier aufgezählt habe, kann wieder in Ordnung kommen.
Beängstigend und entmutigend ist nur dieses Gefühl, nicht zu wissen, was da
los ist. Jene Sorge, es könnte völlig außer Kontrolle geraten. Das liegt aber
nun hinter Ihnen. Sie wissen ja jetzt Bescheid, und das ist der erste Schritt zur
Heilung, wie ich gern sage. Sehen wir uns im Folgenden also an, wie es mit
Ihnen wieder aufwärtsgehen kann.
Kapitel 30
Schlafstörungen heilen
Was machen wir nun mit all den im vorigen Kapitel besprochenen
Schlafstörungen? Wie schaffen wir aus den Erkenntnissen über die Ursachen
unseres Schlafmangels Zugänge zu unserem Schlafbrunnen? Die Basis jeder
Lösung ist natürlich die Ernährung. Wahre »Lebens-Mittel« können auf dem
Gebiet alles ändern, und deshalb erwartet Sie in diesem Kapitel eine
Aufstellung der am besten geeigneten Nahrungsmittel, zusammen mit den
wirksamsten Nahrungsergänzungen. Sehen wir uns aber erst einmal die
Voraussetzungen für die Überwindung von Schlafproblemen im Einzelnen
an.
Wenn Sie eine Vireninfektion haben oder mit Giften wie Schwermetallen
oder Glutamat belastet sind, muss es erst einmal um die Entgiftung gehen. Ihr
Körper wechselt automatisch in den Entschlackungsmodus, wenn Sie den
Anteil von Obst, Gemüse, Kräutern, Gewürzen und wild wachsenden
Pflanzen wie atlantischem Meeresgemüse und wilden Blaubeeren in Ihrem
Speiseplan erhöhen. Bei schweren Schlafstörungen, die durchgreifende
Maßnahmen erfordern, finden Sie in den neunzig Tagen zur Rehabilitation
der Schilddrüse alles, was Sie brauchen. Und was EBV angeht – da wissen
Sie inzwischen genug, um dieses Virus zu bändigen, und das wird Ihren
Schlaf verbessern.
Sollten zusätzlich noch Leberträgheit, Nebennierenschwäche und
Verdauungsstörungen vorliegen, halten Sie sich am besten an die in
Kapitel 22 vorgestellten Nahrungsmittel und an mein zweites Buch Medical
Food, das auf diese Themen speziell eingeht. Bei Leberträgheit
beispielsweise hilft nichts besser als ein Glas Zitronenwasser am Morgen, das
die Leber spült und ihr alle Rückstände auszuschwemmen erlaubt. Nehmen
Sie dieses Getränk regelmäßig, so hat die Leber nachts weniger zu tun und
gerät nicht in diesen spastischen Zustand, der Sie dann aufweckt. Träge wird
die Leber überhaupt erst durch hohe Virenbelastung, zu fettes Essen und
giftige Metalle, die alle zusammen die Aufnahme und Verwertung von
Nährstoffen behindern. Reduzieren Sie also den Fettverzehr, spülen Sie die
Leber mit Zitronenwasser, und verwöhnen Sie sie darüber hinaus mit Obst,
Gemüse, Kräutern, Gewürzen sowie wild wachsenden Pflanzen, und sie wird
bald wieder munter sein.
Bei Nebennierenschwäche ist es wichtig, alle eineinhalb bis zwei Stunden
eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Bleiben Sie in diesem Fall nicht bei zwei
oder drei Hauptmahlzeiten am Tag, denn wenn der Blutzucker zwischendurch
zu sehr absinkt, sind Ihre Nebennieren gezwungen, mehr Adrenalin ins Blut
zu pumpen, als Ihnen guttut. Das ist nicht nur strapaziös, sondern führt auch
dazu, dass die Nebennieren am Abend zu aktiv oder zu wenig aktiv sind.
Schränken Sie auch den Verzehr adrenalintreibender Nahrungsmittel ein
(Näheres dazu im Kapitel »Fruchtbarkeit und unsere Zukunft« in Medical
Food), damit diese Drüsen »relaxt« bleiben und Sie am Abend wirklich zur
Ruhe kommen.
Zu Verdauungsstörungen gebe ich in Medical Food zahlreiche Anregungen,
und außerdem sollten Sie sich auf »erhöhte Biotika« verlegen. Diese
winzigen lebenspendenden Keime heften sich an die Oberfläche oberirdischer
Pflanzenteile von organisch angebautem Obst und Gemüse und werden durch
vorsichtiges Abspülen nicht wesentlich dezimiert. Der probiotische Film
erhöhter, das heißt oberirdischer Biotika ist für die Verdauung von
herausragender Bedeutung. Im Unterschied zu käuflichen Probiotika oder im
Boden lebenden Keimen überleben erhöhte Biotika den Verdauungsprozess
und gelangen bis ins Ileum, den letzten Dünndarmabschnitt, in dem das für
den ganzen Körper so wichtige Vitamin B12 erzeugt wird. Ich will damit aber
nicht sagen, dass Sie Rohköstler werden sollen. Reichern Sie Ihren
Speiseplan einfach mit frischem, rohem Obst und Gemüse aus Bio-Anbau an.
Lassen Sie sich bei der Frage, was Sie nahezu ungewaschen essen können,
von Ihrem Gefühl leiten. Einen gewachsten Apfel aus konventionellem
Anbau müssen Sie natürlich vor dem Verzehr ordentlich schrubben. Er liefert
sowieso keine erhöhten Biotika in nennenswerter Zahl, das Wachs und die
eventuell angewandten Pflanzenschutzmittel haben dem natürlichen Film
zuträglicher Keime bereits stark zugesetzt. Bei chemiefreiem, unbehandeltem
Obst und Gemüse andererseits können Sie anhaftende Erdkrümel mit klarem
Wasser leicht abspülen, ohne den Film aus erhöhten Biotika zu schädigen.
Regen übersteht er schließlich auch. Selbstgezogene Sprossen liefern
ebenfalls erhöhte Biotika in reicher Fülle – eine Wohltat in Salaten, Wraps
und Smoothies. Bedienen Sie sich aus dem eigenen organischen Garten oder
kaufen Sie beim Bio-Bauern Ihres Vertrauens ein.
Bei obstruktiver Schlafapnoe sind alle nachfolgend genannten
Nahrungsmittel nützliche Helfer bei Verschleimung, Entzündungen und
starker Histaminreaktion. Bei neurologischer Schlafapnoe stärken diese
Nahrungsmittel mit ihrem reichen Angebot an leicht verwertbaren
Aminosäuren darüber hinaus den Neurotransmitter-Haushalt.
Bei Ängsten als Ursache für Schlafstörungen rate ich Ihnen zu besänftigend
und tröstlich wirkenden Köstlichkeiten wie Kräutertee mit Honig oder
gebackener Süßkartoffel mit Avocado. Nahrungsmittel wie diese wirken
ausgleichend auf den Gefühlshaushalt und lassen uns leichter erkennen, was
es mit unserer Angst auf sich hat. Wenn Angst vor Albträumen Sie den
Schlaf scheuen lässt, verweise ich Sie auf das nächste Kapitel, in dem Sie
erfahren, dass schlechte Träume eigentlich etwas Positives sind.
Sollte Ihre Angst schwer zu benennen sein, suchen Sie die Schuld auf
keinen Fall bei sich selbst. So vielen Menschen mit Ängsten wird der
Eindruck vermittelt, sie gingen anderen auf die Nerven, sie sollten sich
einfach ein bisschen zusammenreißen und das Leben von seiner guten Seite
betrachten. Nein, Angst ist sehr real, wenn Viren, Traumata oder
Elektrolytmangel dahinterstecken. Halten Sie sich an die gleich anschließend
genannten Nahrungsmittel, und in meinem Buch Medical Food können Sie
anhand des »Krankheitenregisters« nach weiteren bei Ängsten hilfreichen
Alternativen Ausschau halten.
Generell sind bei neurologisch bedingten Schlafstörungen ebenfalls die
folgenden Nahrungsmittel angezeigt, und zwar aus den bereits genannten
Gründen: Sie leiten Giftstoffe aus, kompensieren Nährstoffmängel und
beruhigen Gehirn und Körper. Zudem bringen sie Antioxidantien mit und
enthalten Glukose und Mineralstoffe für die Neurotransmitter-Produktion
sowie für die optimale Ernährung des Gehirns – damit Sie endlich wieder
schlafen können.

Schlafnahrung
Die folgenden Nahrungsmittel sind bei allen in diesem
Kapitel angesprochenen Beschwerden geeignet und verstärken auch noch die
Wirkung schlaffördernder Nahrungsergänzungen. Versorgen Sie sich darüber
hinaus gut mit Beeren, Datteln, Zitronen, Limetten, Kartoffeln, Rettichen und
Radieschen, Kurkuma, Ingwer, Kokoswasser, Sprossen, Zitronenmelisse,
Katzenkralle, naturreinem Honig, Artischocken, Avocados und Weintrauben.
Es wird Ihnen auffallen, dass viele dieser Nahrungsmittel bereits in
Kapitel 22 genannt sind. Das ist das Schöne an diesen wahren »Lebens-
Mitteln«: Sie haben viele Gesichter und stellen sich jederzeit auf Ihre gerade
überwiegenden Bedürfnisse ein. Deshalb brauchen Sie auch nicht zu
befürchten, dass diese Produkte Sie müde machen, wenn Sie tagsüber davon
naschen; sie geben Ihnen, was Sie im jeweiligen Augenblick brauchen:

Mango: ist sehr reich an bioverfügbarem Magnesium. Erhöht am


Abend genossen die Schlafbereitschaft. Sollten Sie L-Glutamin als
Nahrungsergänzung nehmen, erhöhen Mangos dessen Aufnahme, was
wiederum Glutamat entschärft.
Bananen: Tryptophan und Fruchtzucker wirken beruhigend auf den
Neurotransmitter-Haushalt. Wenn Sie zusätzlich 5-HTP (5-
Hydroxytryptophan, eine Aminosäure) einnehmen, wirken Bananen
aktivierend auf diese Nahrungsergänzung und machen sie besser
bioverfügbar, sodass sie leichter aufgenommen wird.
Kirschen: liefern Melatonin, ein in diesem Fall pflanzliches Hormon,
das gut für Ihre Neurotransmitter und Gliazellen ist. Wenn Sie (nach
Rücksprache mit dem Arzt) außerdem Melatonin einnehmen,
verstärken die Kirschen dessen Wirkung, sodass Gehirn und Körper es
besser aufnehmen und seine schlaffördernden Eigenschaften noch
deutlicher hervortreten.
Spargel: Grüner Spargel reduziert nicht nur die Schleimbildung und
dämpft Entzündungen, sondern wirkt darüber hinaus beruhigend, weil
er Unerwünschtes wie freie Radikale und die körperliche Homöostase
störende positiv geladene Substanzen abfängt und ausleitet. Wenn Sie
zusätzlich GABA (Gamma-Aminobuttersäure) und Magnesium-L-
Threonat als Nahrungsergänzung einnehmen, verstärkt Spargel deren
Wirkung.
Spinat: Spinat ist reich an Kalzium und wirkt im Körper basisch, also
entsäuernd. Er enthält für Neurotransmitter wichtige Mineralstoffe und
erhöht die Aufnahme von als Nahrungsergänzung eingenommenem
Glycin (einer Aminosäure), was wiederum die Leistung der
Neurotransmitter steigert.
Staudensellerie: ist sehr reich an Mineralstoffen und damit wichtig für
die Leitung elektrischer Impulse im Gehirn und die Bildung von
Neurotransmittern. Verbessert die Aufnahme von GABA, Glycin und
Magnesium-L-Threonat im Gehirn und fördert durch Unterstützung
des Neurotransmitter-Haushalts den Schlaf.
Kopfsalat: Die Milch in den Blattrippen beruhigt die Nerven und wirkt
insgesamt wie ein milder Tranquilizer. Wenn Sie Passionsblume
hinzunehmen, steigert der Salat diese sedierende Wirkung.
Granatapfelkerne: Diese kleinen Juwelen binden unerwünschte Säuren
im Körper, auch angestaute Milchsäure, die in der Nacht
Muskelkrämpfe auslösen kann. Die Kerne wirken darüber hinaus
schleimabbauend und entzündungshemmend. Wenn Sie zusätzlich
Magnesiumglycinat als Nahrungsergänzung einnehmen, potenzieren
die Granatapfelkerne dessen muskelentspannende Wirkung.
Süßholzwurzel: Diese Heilpflanze unterstützt und regeneriert die
Nebennieren wie kaum etwas anderes. Sie beflügelt auch das als
Nahrungsergänzung eingenommene Magnesiumglycinat, das die
Nebennieren beruhigt und für die regenerierende Kraft der
Süßholzwurzel noch zugänglicher macht.
Wilde Blaubeeren: Ihre Stärke ist die Vertreibung von Glutamat und
Schwermetallen aus Gehirn und Körper. Ein erstklassiges Adaptogen,
entschleimend, entzündungshemmend und reich an Antioxidantien.
Wilde Blaubeeren werten alle Nährstoffe, Nahrungsergänzungen,
Aminosäuren und dergleichen so auf, dass der Körper sie am besten
verwerten kann.
Knoblauch: ein sehr wohltuender Entzündungshemmer für
Schleimhäute und Atemwege. Regelmäßig über einen längeren
Zeitraum verwendet, kann Knoblauch die Atmung erleichtern und so
für besseren Schlaf sorgen. Wenn Sie zusätzlich Magnesiumglycinat
einnehmen, steigern die im Knoblauch enthaltenen Spuren von
bioverfügbarem Magnesium dessen Wirkung, sodass Sie noch besser
atmen und erholsamer schlafen können.
Korianderkraut: bindet giftige Schwermetalle sowie Glutamat und
leitet sie aus. Diese Wirkung kann durch zusätzlich eingenommenes L-
Glutamin noch einmal deutlich verstärkt werden.
Süßkartoffeln: liefern eine sehr wichtige Form der Glukose, die die
Bildung einiger für den Schlaf wichtigen Neurotransmitter anregt.
Wenn Sie (nach Rücksprache mit dem Arzt) zusätzlich Melatonin
einnehmen, binden sich Nährstoffe der Süßkartoffel daran und lassen
es leichter ins Gehirn gelangen. Zusammen wirken Süßkartoffeln und
Melatonin außerdem antioxidativ: Sie hemmen die Oxidation giftiger
Metalle im Gehirn.

Der heilsamste Schlaf


Schlafstörungen werden Sie vermutlich nicht »über Nacht« los. Ihr Körper
muss sich erst einmal von Giftstoffen befreien und aufbauen, aber bis dahin
können Sie sich immer wieder die Schlafgeheimnisse vor Augen führen,
nämlich dass Ihr Schlafbrunnen Sie auf jeden Fall erwartet und Sie das Recht
haben, sich Schlaf zuzugestehen. Zusätzlich können Sie sich in unruhigen
Nächten ein weiteres Geheimnis bewusst machen. Es sagt Ihnen, wie der
Schlaf wirkt, und deshalb sollten Sie es kennen, selbst wenn Sie keine
Schlafprobleme haben.
Sie müssen nämlich wissen, dass Ihre Heilung auch dann voranschreitet,
wenn Sie wach sind. Aus anderen Quellen kennen Sie vielleicht die Ansicht,
echte Heilung wäre nur im Tiefschlaf zu erwarten. Das muss Sie nicht
bedrücken. Wenn Sie in der Zeit von zehn Uhr abends bis zwei Uhr früh mit
geschlossenen Augen daliegen, wird die Heilung Ihres Körpers fortgesetzt,
auch wenn Sie dabei wach sein sollten. Es ist dann sogar so, dass ein Teil
Ihres Gehirns schläft, während ein anderer bewusst ist. Der wache Teil ärgert
Sie vielleicht mit seinem Gerede von Schlafmangel; und es kann gut sein,
dass Sie müde sind, wenn Sie aufstehen müssen. Aber der schlafende Teil
Ihres Gehirns hat Ihrem Körper trotzdem in dieser Zeit ermöglicht, sich neu
auszurichten. Lassen Sie also alle Befürchtungen entschweben in diesem
beruhigenden Wissen, dass Ihnen die Wohltaten des Schlafs dennoch
zuteilwerden.
Diese Zeit von zehn Uhr abends bis zwei Uhr früh ist die Kernphase des
Nachtschlafs, in der Ihr Körper den Hauptteil seiner Arbeiten zur Heilung
und Reparatur verrichtet. Finden Sie in dieser Zeit Schlaf, schreitet die
Heilung besonders rasch voran. Wenn es nur zehn Minuten sind, bewirkt
diese kurze Zeit schon viel. Was der Körper in den paar Minuten an
Aufbauarbeit leistet, gibt Ihnen Kraft für den weiteren Heilungsweg.
Die ideale Länge des Nachtschlafs ist von Mensch zu Mensch verschieden,
manche kommen mit fünf bis sechs Stunden aus, andere brauchen acht oder
neun Stunden. Weniger als viereinhalb Stunden sollten es nicht sein. Wichtig
ist vor allem der Zeitraum: Wenn Sie von zehn bis fünf schlafen, werden Sie
sehr wahrscheinlich besser erholt sein, als wenn Sie nachts um eins ins Bett
gehen und dann acht, neun Stunden schlafen. Wir sprechen von der
Bedeutung der genannten Kernschlafzeit.
Beachten Sie auch, dass Nickerchen am Tag wichtig und nicht »etwas für
Kinder« sind. Wir kennen alle diese Tage, an denen wir eine kleine Mütze
Schlaf brauchen, weil wir zuvor etwas haben fertigstellen müssen und
deshalb lange aufgeblieben sind oder aus irgendeinem anderen Grund nicht
genügend Nachtschlaf bekommen haben. Wenn Sie etwas sehr Heilsames tun
möchten, legen Sie sich tagsüber irgendwann zwischen zehn und zwei Uhr
hin, und schließen Sie die Augen. Das ist die Entsprechung der nächtlichen
heilsamen Kernschlafzeit. Nutzen Sie diese Möglichkeit, Sie werden deutlich
spüren, dass es etwas bewirkt.

Himmlische Schlafhilfe
Der Engel des Schlafs, ein weiblicher Engel, ist stets für Sie da, wenn Sie ihn
brauchen. Immer wenn Sie Rat oder Trost möchten, sprechen Sie hörbar
seinen Namen und bitten ihn um Hilfe. Er steht Ihnen bei, wenn Sie schlecht
schlafen, etwa wenn Sie krank sind oder Sie irgendetwas bedrückt. Wenn
Ungeklärtes Sie wach hält, sprechen Sie mit dem Engel des Schlafs. Sagen
Sie ihm, dass es etwas gibt, womit Sie gerade nicht fertigwerden und was Sie
keine Ruhe finden lässt. Er wird Ihnen helfen, dieses emotionale Feuer zu
löschen, damit Sie Frieden finden und aus Ihrem Schlafbrunnen schöpfen
können. Der Engel des Schlafs behütet Sie auf Ihrem Weg ins Reich des
Unbewussten – das kann kein Schlafmittel leisten.
Kapitel 31
Weshalb böse Träume gut sind
Träume bleiben ein Rätsel – unwägbar, nicht messbar. »Was wollen sie mir
sagen?«, fragen wir uns seit Kindertagen. »Was haben sie zu bedeuten?«
Gerade bei unguten Träumen wüssten wir das nur allzu gern, bei Alb-, Wut-,
Frust-, Stress-, schweißnassen Träumen und solchen, aus denen wir schreiend
hochschrecken. Kann man die loswerden? Sind sie Strafen? Warum haben
wir nicht einfach selige Südseeinselträume?
Sie werden solche »bösen« Träume nicht mehr missen wollen, wenn Sie
einmal erkannt haben, was da eigentlich geschieht. Böse Träume sind für die
Seele der Weg der Selbstheilung. Der Wachzustand ist nicht dazu da, die
Mauern unserer seelischen Verletzungen einzureißen. Das ist daran zu
erkennen, dass im Gehirn eine physische Schranke gegen das ständige
Wälzen von Gedanken über unsere Kränkungen errichtet wird – einfach
damit wir im Wachzustand funktionsfähig und produktiv bleiben können.
Das sind keine Mauern der Verleugnung, sondern göttliche
Schutzvorrichtungen. Ein gewisses Maß an bewusster Verarbeitung ist
gesund und notwendig, aber diese Gedanken sollen uns nicht ständig
heimsuchen.
Die eigentliche Verarbeitung von Schmerz und Kränkung geschieht im
Traum. Außerhalb des Tagesbewusstseins sind unsere emotionalen
Schutzvorrichtungen außer Betrieb, und die Seele kann ungestört aufarbeiten
und aufräumen. Schwierige Emotionen aller Art dürfen sich jetzt zeigen und
können sich im Traum selbst bereinigen. Ansonsten würden sich Frust,
Ärger, Angst, Verrat, Demütigung und Schuldgefühle immer weiter
aufschaukeln, bis sie schließlich die im Wachzustand errichteten schützenden
Mauern sprengten und unser Leben am Tag an sich rissen. Dass sie im Traum
aufgearbeitet und gelöst werden können, ist so viel besser. Das nächtliche
Großreinemachen – vom Engel des Schlafs, dem Engel des Traums und den
unbekannten Engeln betreut – gibt uns die Chance, all das zuzulassen, ohne
uns Blessuren zuzuziehen.
Manche Träume gehen uns nach, den ganzen Tag und noch länger,
manchmal jahrelang. Es können verwirrende Träume sein. Zuweilen herrscht
in Träumen von Angehörigen oder anderen geliebten Menschen ein seltsames
Wabern von Gefühlen. Auch wenn die Beziehung im Wachzustand eigentlich
gut ist, kann der Traum etwas Verletzendes und Unbehagliches haben. Falls
es sich um eine schwierige oder distanzierte Beziehung handelt, können im
Traum alte Wunden auftauchen, sodass wir uns vergegenwärtigen, was
vielleicht vor Jahren schiefgelaufen war und diesen Schmerz ausgelöst hat.
Manchmal wachen wir auf mit dem Gefühl, wir hätten selbst etwas falsch
gemacht oder wir würden nicht gehört, nicht richtig wahrgenommen.
Versuchen wir das zu entschlüsseln, bleibt ein Gefühl der Leere.
All das ist gesund. Ich habe wiederholt von Leuten gehört, ein bedrückender
Traum habe ihnen eingegeben, jemanden aus der Familie oder einen alten
Freund anzurufen, mit dem sie seit Jahren nicht mehr gesprochen hatten, und
so sei etwas Heilsames in die Wege geleitet worden. Ein Gefühl der Leere
rührt daher, dass uns vergiftende Erlebnisse oder Gefühle im Schlaf verlassen
haben (oder sich zu lösen beginnen), was unseren Schmerzspeicher
schrumpfen lässt. Wir erleben es vielleicht nicht gleich so, aber böse Träume
wirken verjüngend. Sie machen uns auf Menschen, Orte und Begebenheiten
in unserem Leben aufmerksam, denen wir uns zuwenden müssen, um unseren
Weg besser fortsetzen zu können. Böse Träume öffnen Türen. Sie lassen
einen neuen Anfang erkennen. Sie wissen vielleicht noch nicht, wohin die
Reise geht, aber jetzt ist die Möglichkeit da. Ein gutes Stück weiter erkennen
Sie dann, welche Chancen ein böser Traum Ihnen erschlossen hat.
»Träum was Schönes«, wünschen wir einander. Vielleicht sollten wir lieber
sagen: »Träum was Heilsames.« Um die Seele voranzubringen, das Herz zu
heilen und ungute Gefühle loszuwerden, dienen uns nicht nur sagenhaft
schöne Blütenträume voller Seelenfrieden. Die Traumwelt muss kein
Schlaraffenland sein. Träume dürfen ruhig etwas Schmerzhaftes haben. Das
Schöne soll ja passieren, wenn wir wach sind. Wären unsere Träume einfach
nur fantastisch, würden wir nur noch schlafen wollen …
Es gibt auch Finsterlinge in der Welt, es hat sie immer schon gegeben. Ihr
kaltes Herz lässt sie ihr Leben lang keinen einzigen Albtraum erleben – so
weit sind sie davon entfernt, schlimme Erlebnisse voll Schmerz und Leid zu
verarbeiten. Da sie im Schlaf nichts davon wissen wollen, sind sie im
Wachzustand davon beherrscht und deshalb bestrebt, anderen diesen Schmerz
zuzufügen.
Auf der anderen Seite haben wir mitfühlende, großzügige, liebevolle
Menschen, die keine Nacht ohne bedrückende Träume bleiben. Das ist
gesünder, ob Sie es glauben oder nicht. Solch ein Mensch ist so mit sich und
anderen verbunden, dass er die Kämpfe seiner Nächsten mitbekommt und
ihre Leiden nachfühlt. In der Nacht muss er das dann verarbeiten, damit es
ihn nicht am Tag verfolgt. Solche Menschen träumen von Schikanen auf dem
Schulhof, von Krieg und Katastrophen, und es tut ihnen gut. Statt aus einer
wunderschönen Traumwelt in die raue Wirklichkeit hinein aufwachen zu
müssen, sind sie beim Aufwachen erleichtert, diese finsteren Träume hinter
sich lassen zu können, um sich unbeschwert wieder dem Dienst an ihren
Mitmenschen zu widmen.
Nicht dass Sie schöne Träume jetzt misstrauisch beäugen sollten, ganz und
gar nicht. Es geht ums richtige Maß, und neben den »bösen« Träumen stehen
uns auch schöne zu. Manchmal lassen uns die Engel Träume von
Transzendenz und Hoffnung zukommen. Auch Vorahnungen, Botschaften
und schöpferische Eingebungen fallen uns im Traum zu. In einigen nicht gar
so drückenden Träumen verarbeiten wir Gefühle, so bleibt es uns erspart, uns
am Morgen daran zu erinnern. Und manchmal begegnen wir im Traum
verstorbenen geliebten Menschen.
Heißen Sie einfach auch die schwierigen Träume willkommen, sie dienen
Ihnen sehr, sie bringen Ihre Heilung voran. Jedenfalls sind sie keine Strafe,
sie sprechen kein Urteil. Sie helfen Ihnen, so zu werden, wie Sie gemeint
sind.
Nachwort
Das Gold Ihrer Seele
Seit wir Gold kennen, zieht es uns magisch an, weit über seinen Geldwert
hinaus.
In Amerika bekommen Schulkinder einen »goldenen« Stern, wenn sie etwas
wirklich Gutes abgeliefert haben. Die sind sehr begehrt, und natürlich geht es
nicht darum, sie zu versetzen. Man sehnt sich nach diesem billigen
Aufkleber, weil er etwas bedeutet: Leistung, Anerkennung, Selbstwert.
Wenn Großmutters Medaillon oder Lieblingsring jetzt Ihnen gehört, ist es
wieder nicht der Gegenwert des Goldes, der diesem Stück einen besonderen
Platz in Ihrem Herzen gibt. Es ist die Bedeutung: Wertschätzung, Wehmut,
Treue, Liebe.
Und sind Olympiateilnehmer auf Goldmedaillen aus, weil sie einen
erheblichen Marktwert haben? Nein, sie geben im Training wie im
Wettkampf ihr Bestes und möchten in Wirklichkeit das, wofür der Sieg und
die Medaille stehen: äußersten Einsatz, Sportsgeist, Willenskraft, Intention
und Opferbereitschaft.
Ein »Wertstück« aus Gold oder irgendeinem anderen kostspieligen Material,
mit dem sich eine emotionale und spirituelle Bedeutung verbindet, ist nicht
zu taxieren. Als die Tempelritter sich auf die Suche nach dem Heiligen Gral
machten, ging es nicht um den Geldwert dieses goldenen Bechers, sondern
um seine mystische Bedeutung als das Gefäß, aus dem Jesus beim letzten
Abendmahl trank. Es heißt, sie hätten Hunderte Goldbecher herbeigeschafft,
die sämtlich als wertlos verworfen wurden, weil in ihnen nicht die Kraft war.
Da ging es um die spirituelle Bedeutung.
Ich möchte Ihnen sagen, dass Sie sich nicht auf die große Suche machen
müssen, Sie brauchen niemandes Anerkennung, Sie müssen kein Vermögen
erben, Hochspringer werden oder massenhaft Geld auf dem Konto haben, um
den größten Schatz der Welt zu erwerben. Gold, Platin, Diamanten, Saphire,
Gral, Bundeslade, Arche Noah und meinetwegen das verschollene Beatles-
Album – das alles ist nichts im Vergleich zu dem Gold- und Juwelenschatz,
den Sie bereits in sich tragen.
O ja, es ist hart, sich mit Gesundheitsproblemen herumzuschlagen, massive
Verluste zu verwinden, großer Not standzuhalten. Sie haben gelitten und
mussten sich dabei auch noch fragen, ob Sie womöglich vor der Zeit altern,
ob Ihre Schilddrüse sich verabschiedet, ob Ihr Körper Sie im Stich lässt oder
sogar gegen Sie gewendet hat. Ich kann mir nur ausmalen, was Sie auf der
Suche nach Lösungen schon alles durchmachen mussten. Da haben Sie wohl
manchmal die bittere Niederlage vor sich gesehen, waren einsam, verzweifelt
und mussten sich fragen, ob Sie denn gar nichts wert seien. Lassen Sie sich
noch einmal sagen, dass es nicht an Ihnen lag. Sie haben das alles nicht
verdient. Sie haben Ihre Krankheit nicht selbst erzeugt oder sich eingebildet.
Sie sind ein wertvoller Mensch, Sie können gesund werden und Ihr Leben
führen.
Ihre Symptome haben Sie gewiss behindert, aber sie haben Ihnen auch etwas
gegeben, und das bleibt Ihnen ein Leben lang: Mitgefühl, das durch die
Schutzlosigkeit in Ihnen wuchs; Weisheit, gewonnen aus der Notwendigkeit,
das Leben von fern zu verfolgen; dieses Wissen, dass es doch irgendwo eine
Lösung geben muss; und die unendliche Geduld und Ausdauer, mit der sie
trotz allem einen Fuß vor den anderen gesetzt haben. Niemand wählt sich aus
freiem Willen, was Sie an Kämpfen, Enttäuschungen, Kummer und Not
erlebt haben, aber wo sie uns zufallen, führen sie uns zu unserem größten
Schatz – und zu dem, was wirklich hilft.
Das ist nicht leicht zu tragen, nichts schirmt Sie mehr gnädig von den
Leiden der Welt ab. Das kann lastend wie ein Sack Gold und Diamanten sein.
Vergegenwärtigen Sie sich deshalb jetzt die spirituelle Bedeutung Ihrer
Probleme. Wenn Sie Ihrem Schatz einen höheren Sinn beimessen können,
wird er leicht wie Licht.
Sie gehören zu den besonderen Menschen, die in der Welt etwas bewegen
können. Sie besitzen Kraft, und diese Kraft konnte sich hinter der Staumauer
des Krankseins weiter aufbauen. Ihre Symptome werden Ihnen im Laufe der
Zeit alle möglichen Bezeichnungen dessen eingetragen haben, was mit Ihnen
angeblich nicht stimmt. Das schlug jedoch zum Gegenteil aus und ließ Sie
immer entschiedener nach vorn drängen, ließ Sie an Geist und Seele
wachsen. Einsichten wuchsen Ihnen zu, die Sie Gott näherbrachten.
Jetzt sind Sie so weit, dass Sie sich von Ihrer Krankheit und den
begleitenden Symptomen und Aufklebern befreien können. Sie können sich
über all das erheben und wieder in Ihre eigene Kraft kommen – und diese
Kraft reicht weiter, als Sie im Moment glauben mögen.
Die Schilddrüse, dieser Teil Ihres Körpers, den Sie einmal für Ihre größte
Schwachstelle oder sogar für Ihren größten Feind gehalten haben, war in
Wirklichkeit Ihre große Stärke und Ihr Beschützer. Es handelt sich nicht
einfach um eine physische Drüse mit körperlichen Funktionen. Die »Schild-
Drüse« ist wirklich ein »Schutz-Schild« für all die Schätze, die Sie errungen
haben, sie gehört zu Ihrer Rüstung für den Weg durchs Leben.
Der Geist Ihrer Schilddrüse ist trotz Operationen oder radioaktiver
Zerstörung ungebrochen geblieben. Er war immer da und aktiv und hatte Sie
im Auge. Er verwahrte diese Schätze für den Tag, an dem Sie auf sie
aufmerksam werden würden. Das übernehmen Sie jetzt wieder selbst,
während Sie die Gesundheit Ihrer Schilddrüse und des gesamten Körpers
wiederherstellen: Sie sind Hüter des ganzen Reichtums Ihrer Seele, mit dem
Sie den Menschen ringsumher göttliches Licht zutragen können.
Der Geist und ich werden in den lebendigen Worten dieses Buchs immer bei
Ihnen und für Sie da sein. Sie sind ein Mensch, der etwas verändert in der
Welt. Der Geist und ich sehen und hören Sie. Wir glauben an Sie. Wir
können es kaum erwarten, Sie im nächsten Kapitel Ihres Lebens zu sehen.
Dank
Ich danke Patty Gift, Anne Barthel, Reid Tracy, Louise Hay, Margarete
Nielsen, Diane Hill, allen bei Hay House Radio und dem übrigen Hay-House-
Team für euer Vertrauen und das Engagement, mit dem ihr die Botschaft des
Geistes in die Welt tragt, damit sie weiterhin das Leben der Menschen
verändern kann.
Gwyneth Paltrow, Elise Loehnen und eurer aufopfernden GOOP-Crew –
eure Einsatzbereitschaft und Großzügigkeit sind wahrhaft inspirierend.
Dr. Alejandro Junger – Worte reichen kaum aus, um meinen Dank zum
Ausdruck zu bringen.
Dr. Prudence Hall habe ich zu danken, dass sie den Worten des Geistes
ihren Segen gab. In ihrem selbstlosen Einsatz für die Aufklärung ihrer nach
Antworten suchenden Patienten lebt die wahre Bedeutung des Wortes
»Doktor« wieder auf.
Dr. Christiane Northrup – Ihr unermüdlicher Einsatz für die Gesundheit der
Frauen ist ein eigener Stern in diesem Universum.
Dr. Habib Sadeghi – Ihr Licht erstrahlt in der Welt.
Dr. Richard Sollazzo – Ihr Einsatz für die Genesung der Leidenden ist
ebenso unermesslich wie unerschütterlich.
Craig Kallman, danke für deine Unterstützung, Fürsprache und Freundschaft
auf diesem Weg.
Chelsea Field und Scott, Wil und Owen Bakula – womit mag ich eure
Präsenz in meinem Leben verdient haben? Ihr seid die wahren Ritter für die
Sache der medialen Medizin.
Nanci Chambers, David James, Stephanie und Wyatt Elliott, wie soll ich
euch je danken für all die Freundschaft und den unermüdlichen Zuspruch?
Grace Hightower De Niro, Robert De Niro und Familie – wie kostbar ihr
mir seid in all eurem Wohlwollen.
So vielen freundlichen und treuen Seelen habe ich zu danken: Kimberly und
James Van Der Beek; Nena, Robert und Uma Thurman; Jessica Seinfeld;
Demi Moore; Peggy Rometo; Debbie Gibson; Jenna Dewan Tatum; Carol,
Scott und Christiana Ritchie; Peggy Lipton, Kidada Jones und Rashida Jones;
Naomi Campbell; Jamie-Lynn Sigler; Caroline Fleming; Amanda de
Cadenet; Sophia Bush; Maha Dakhil; Bhavani Lev und Bharat Mitra; Woody
Fraser, Milena Monrroy, Midge Hussey und allen bei Hallmark’s Home &
Family; Morgan Fairchild; Patti Stanger; Catherine, Sophia und Laura Bach;
Annabeth Gish; Robert Wisdom; Kelly Noonan; Danielle LaPorte; Nick und
Brenna Ortner; Jessica Ortner; Mike Dooley; Dhru Purohit; Kris Carr; Kate
Northrup; Kristina Carrillo-Bucaram; Ann Louise Gittleman; Jan und
Panache Desai; Ami Beach und Mark Shadle; Brian Wilson; Robert und
Michelle Colt; John Holland; Martin, Jean, Elizabeth und Jacqueline
Shafiroff; Kim Lindsey; Jill Black Zalben; Alexandra Cohen; Christine Hill;
Carol Donahue; Caroline Leavitt; Michael Sandler und Jessica Lee; Koya
Webb; Jenny Hutt; Adam Cushman; Sonia Choquette; Colette Baron-Reid;
Denise Linn und Carmel Joy Baird. Ihr seid mir alle lieb und wert.
Dank an die mitfühlenden Ärzte und alle anderen im Gesundheitsbereich,
die im Leben so vieler Menschen so viel bewirkt haben. Meine größte
Hochachtung gilt Dr. Deanna Minich, Dr. Ron Steriti, Dr. Nicole Galante,
Dr. Diana Lopusny, Dr. Dick und Noel Shepard, Dr. Aleksandra Phillips, Dr.
Chris Maloney, Dr. Tosca und Dr. Gregory Haag, Dr. Dave Klein, Dr.
Deborah Kern, Dr. Darren und Suzanne Boles, Dr. Deirdre Williams und dem
verstorbenen Dr. John McMahon, Dr. Jeff Feinman und Dr. Robin Karlin –
ich fühle mich geehrt, euch Freunde nennen zu dürfen. Danke für euren
unermüdlichen Einsatz auf dem Gebiet des Heilens.
David Schmerler, Kimberly S. Grimsley und Susan G. Etheridge – danke,
dass ihr euch um mich gekümmert habt.
Ganz herzlichen Dank an Muneeza Ahmed; Gretchen Manzer; Kimberly
Spair; Stephanie Tisone; Sepideh Kashanian und Ben; Megan Elizabeth
McDonnell; Ally Ertel; Victoria und Michael Arnstein; Nina Leatherer;
Michelle Sutton; Haily Cataldo; Kerry; Alexandra Laws; Ester Horn; Linda
und Robert Coykendall; Tanya Akim; Heather Coleman; Glenn Klausner;
Carolyn DeVito; Michael Monteleone; Bobbi und Leslie Hall; Katherine
Belzowski; Matt und Vanessa Houston; David, Holly und Ginnie Whitney;
Lauren Henry; Olivia Amitrano und Nick Vazquez; Melody Lee Pence; Terra
Appelman; Kate Hall; Eileen Crispell; Bianca Carrillo-Bucaram; Jennifer
Rose Rossano; Kristin Cassidy; Catherine Lawton; Taylor Call; Alana
DiNardo; Min Lee und Eden Epstein Hill.
Dank an all die vielen Menschen, auch in den Medical-Medium-
Communities, deren Aufblühen, Heilung und Verwandlung ich verfolgen
durfte.
Dank auch an die Practitioner Support Group: Wie gut, dass ihr eure
Erfahrung weitergebt und die Lehren anderen zutragt. Ihr verändert die Welt.
Sally Arnold danke ich für ihr strahlendes Licht und die Bereitschaft, der
Bewegung ihre Stimme zu geben.
Ruby Scattergood, mit deiner endlosen Geduld und ungezählten
Arbeitsstunden hast du diesem Buch ein Rückgrat gegeben. Ohne deine
Schreibkunst und dein redaktionelles Geschick wären die Medical-Medium-
Bücher kaum denkbar. Danke für so manchen literarischen Rat.
Vibodha und Tila Clark – eure Kreativität ist für dieses Vorhaben, anderen
Menschen zu helfen, von so essenzieller Bedeutung. Ich danke euch für die
Jahre, die ihr an unserer Seite gestanden habt.
Philip und Casey McCluskey, Ashleigh, Britton und McClain Foster –
vielen Dank für Freundlichkeit, Fürsorge und vorausschauende Klarheit.
Sterling Phillips danke ich für engagierte, unermüdliche Einsatzbereitschaft.
Was für ein Segen, dich an unserer Seite zu wissen.
Jon Morelli und Noah, ich bin so dankbar für euer großes Herz.
Und Robby Barbaro – dein unerschütterlicher Optimismus richtet alle
ringsum immer wieder auf.
Wie immer danke ich meiner Familie für ihre Liebe und Unterstützung:
meiner Frau, diesem strahlenden Licht in meinem Leben; Dad und Mom;
meinen Brüdern, Nichten, Neffen, Tanten und Onkeln; meinen Champions
Indigo, Ruby und Great Blue; Hope; Marjorie und Robert; Laura; Rhia
Cataldo und Byron; Alayne Serle und Scott, Perri, Lissy und Ari Cohn;
David Somoroff; Joel, Liz, Kody, Jesse, Lauren, Joseph und Thomas; Brian,
Joyce und Josh; Kelly und Evy; Danielle, Johnny und Declan und schließlich
all meinen Lieben, die schon auf der anderen Seite sind.
Zuletzt danke, Geist des Höchsten, dass du uns mitfühlend mit all der
Weisheit des Himmels versorgst, die uns eingibt, guten Mutes zu sein und
deine heiligen Geschenke weiterzutragen. Danke auch, dass du mich all die
Jahre geduldig ertragen und mir Zuversicht eingegeben hast mit deiner
unermüdlichen Bereitschaft, meinen Wunsch nach Wahrheit zu befriedigen
und alle meine Fragen zu beantworten.
Register
Abbauprodukte, toxische
Abfallprodukte, virale
Abmagerung
Adaptogen
Addison-Krankheit
Adenosylcobalamin
ADHS
Adrenalin
Ahornsirup
Akne
Aloe vera
Aloewasser
Alopezie
Amalgamfüllungen
Angiogenese
Antibiotika
Antikörper
Arrhythmien
Arthritis, rheumatoide
Artischocken
Asbest
Ashwagandha
Aspartam
Asthma
Atrophie
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung
Ausdünstungen
Ausleitung
Ausschleichen
Autoimmunerkrankungen
Autoimmunkrankheiten
Autoimmunreaktion
Autoimmuntheorie
Avocados
Ängste
Äpfel
Bananen
Basedow
Basedow-Krankheit
Basilikum
Basophile
Bauchspeicheldrüse
Beeren
Belastungsintoleranz-Erkrankung, systemische
Belastungsstörung, posttraumatische
Benzodiazepine
Bilirubin
Bilirubinstörungen
Biotika
Birnen
Blasentang
Blaubeeren, wilde
Blumenkohl
Bluthochdruck
Blutkontakt
Blutkörperchen, weiße
Blutplättchen
Blutsenkung
Blutuntersuchungen
Blutwerte
Blutzellen
Borreliose
Braunalgen
BRCA-Genmutation
Brennnesselblätter
Brunnenkresse
Brustkrebs
C-reaktives Protein
Candida
CES
Chaga-Heilpilz
Chelate
Cholesterinspiegel, hoher
Cholesterinwerte, hohe
Chrom
Cilantro
Colitis ulcerosa
Computertomografie
Cortisol
CT
Curcumin
Cushing-Syndrom
Cytomegalovirus
Darmperistaltik
Datteln
DDT
Depersonalisation
Depression
Dermatoxine
DHA
Diabetes
Dioxin
Docosahexaensäure
Dopamin
Drehschwindel
Drüsenschwellungen
Durchfall, chronischer
EBV
EBV-Antikörper
EBV-Dermatoxine
EBV-Infektion
EBV-Kofaktor
EBV-Neurotoxine
EBV-Stämme
Ehlers-Danlos-Syndrom
Eicosapentaensäure
Eier
Eierstockzysten
Ekzem
Endometriose
Energieschwankungen
Engel
Enzephalomyelitis, myalgische
Eosinophile
EPA
Epinephrin
Epstein-Barr-Virus
Erkältung
Erkrankungen, thyreoidale
Erschöpfung, neuroimmunologische
Erschöpfungssyndrom, chronisches
Fehlgeburt
Fenchelsamen
Fettblatt, kleines
Fettleber
Fibromyalgie
Fibrose
Fibrose, zystische
Fieberschübe
Flugreisen
Fortpflanzungsorgane
Frösteln
Fructose
Frühlingszwiebeln
Fungizide
GABA
Gamma-Aminobuttersäure
Gedächtnisschwäche
Gehirnnebel
Gelbsucht
Gelbwurz
Geldnot
Gerstengrassaft-Extrakt
Gewichtszunahme, unerklärliche
Gifte, virale
Giftstoffe
Ginseng, sibirischer
Glaskörpertrübungen
Gliazellen
Glukose
Glutamat
Gluten
Glycin
Glykogen
Glykogenmangel
Granatäpfel
Grünkohl
Guillain-Barré-Syndrom
Gurken
Gurkensaft
Gürtelrose
Gürtelrosevirus
Haarausfall
Halsweh
Handystrahlen
Hanfsamen
Hashimoto
Hashimoto-Thyreoiditis
Hautausschlag
Hautgifte
Hepatitis
Hepatitis C
Herbizide,
Herpesfamilie
Herpesviren, humane
Herzflattern
HHV
HHV-4
HHV-6
Histamin
Histaminreaktion
Hitzewallungen
Holunder
Homocysteinspiegel
Honig
Hormone
Hydrocortison
Hyperparathyreodismus
Hyperthyreose
Hypoglykämie
Hypothyreose
Immunglobulin
Immunsuppressiva
Immunsystem
Infekt, grippaler
Infektion
Ingwer
Ingwerwasser
Inkubationszeit
Insektenbisse
Insektenstiche
Insektenvernichtungsmittel
Insektizide
Insomnie
Insulin
Insulinproduktion
Insulinresistenz
Isothiocyanate
Jod
Jod, radioaktives
Jodmangel
Kalium
Kalkknoten
Kalziumkapseln
Kalziumzellen
Kampfzellen
Kartoffeln
Karzinom
Katzenkralle
Kälteempfindlichkeit
Keimpflanzen
Keloide
Kirschen
Klimakterium
Knoblauch
Knoten
Knötchen
Kohlenhydrate, gesunde
Kokosnuss
Kokoswasser
Kollagendysplasie
Konzentrationsstörungen
Kopfsalat
Kopfschmerzen
Kopfweh
Korianderkraut
Kreuzblütler
Kreuzblütlergemüse
Kropf
Kropfbildung
Kupfer
Kürbis
Kurkuma
L-Glutamin
L-Lysin
L-Tyrosin
Lappentang
Latenzphase
Lateralsklerose, amyotrophe
Läsionen
Leaky-Gut-Syndrom
Leber
Leberträgheit
Lichtwasser
Liebeskummer
Limetten
Limettenwasser
Lungenerkrankung, interstitielle
Lungenfibrose
Lupus
Lupus erythematodes
Lupus, idiopathischer
Lymphknoten
Lymphozyten
Lymphödem
Lymphsystem
Lysin
Magnesium
Magnesium-L-Threonat
Magnesiumglycinat
Magnetresonanztomografie
Mais
Makrophagen
Mandarinen
Mandeln
Mangan
Mangos
Medikamente
Meditation
Meeresalgen, rote
Meeresgemüse, atlantisches
Melatonin
Menière-Krankheit
Menopause
Mesotheliom
Metabolismus
Metalle, toxische
Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus
Methylcobalamin
Methylquecksilber
Migräne
Milz
Mitralklappen
Molkereiprodukte
Monolaurin
Mononukleose
Monozyten
Morbus Castleman
Morbus Crohn
Morbus Cushing
Mouches volantes
MRSA
MRT
MS
MTHFR-Genmutation
Müdigkeit
Müdigkeitssyndrom, chronisches
Mukoviszidose
Muskelschmerzen
Mykotoxine
Myome
Nanomaterial, toxisches
Nanosilber
Narbenkeloid
Nährstoffmangel
Nebennieren
Nebennierenhormone
Nebennierenschwäche
Nebenprodukte, toxische
Nebenschilddrüsen
Nebenschilddrüsenüberfunktion
Nervenschwäche
Nervensystem
Neuralgie
Neuropathie
Neurotoxine
Neurotransmitter
Neutrophile
Nüsse
Omega-3-Fettsäuren
Orangen
Osteopenie
Osteoporose
Ovarialsyndrom, polyzystisches
Ödeme
Papayas
Parasitenbefall
Parkinson-Krankheit
Partydrogen
Pathogene
PCO-Syndrom
Perioden, chronobiologische
Pestizide
Petersilie
Pfeiffer’sches Drüsenfieber
Pflanzenschutzmittel
Phase, ansteckende
Plantarfasziitis
Plasmaviskosität
Präeklampsie
Prostata
Prostatakrebs
Psoriasis
Psoriasis-Arthritis
PTBS
Quecksilber
R5
R6
RA
Rachenmandeln
Radieschen
Radikale, freie
Radiosignale
Rapsöl
Raynaud-Syndrom
Reinigung
Reizbarkeit
Reizdarmsyndrom
REM-Schlaf
Replikation
Restless Legs
Restless-Legs-Syndrom
Retention
Rettiche
Rhythmen, zirkadiane
Rotalgen
Rotklee
Röntgenstrahlen
rT3
Rubidium
Rückzugsphase
Rucola
Salat
Sarkoidose
Scheidung
Schilddrüse, virale
Schilddrüsenantikörper
Schilddrüsenantikörper-Tests
Schilddrüsenatrophie
Schilddrüsengewebe
Schilddrüsenhormone
Schilddrüsenkommunikation
Schilddrüsenkrebs-Virus
Schilddrüsenmedikamente
Schilddrüsenüberfunktion
Schilddrüsenunterfunktion
Schimmel
Schimmelpilzbelastung
Schlafapnoe
Schlafapnoe, neurologische
Schlafapnoe, obstruktive
Schlaflabor
Schlafmangel
Schleimhautpilz
Schmetterling-Sonnenbad
Schmetterlingsflechte
Schwangerschaftskomplikationen
Schweinefleisch
Schweineschilddrüsen
Schwertfisch
Schwimmen
Schwindel
Seebarsch
Sehstörungen
Selen
Serotonin
Sesamsamen
Sickerwasser, verunreinigtes
Silber, kolloidales
Sjögren-Syndrom
Sklerodermie
Sklerose, multiple
Sodbrennen
Soja
Somatropin
Spargel
Spasmen
Speichelkontakt
Spinat
Spirochäten
Spirulina
Sprossen
Staudensellerie
Staudenselleriesaft
Sternanis
Steroide
Steroidhormone
Stoffwechselstörungen
Störung, bipolare
Strahlung
Streptokokken
Stresshormone
Struma
Strumigene
Süßholzwurzel
Süßkartoffeln
System, endokrines
T3
T3, reverses
T4
Taigawurzel
Taubheitsgefühle
Teppichbodenreinigung, professionelle
Tetraiodthyronin
Thrombozyten
Thunfisch
Thymian
Thyreoidea-stimulierendes Hormon
Thyreoiditis
Thyreoliberin
Thyreoperoxidase
Thyreotropin
Thyroxin
Tiefschlaf
Tinnitus
Todesangst
Tomaten
Tonsillitis
Trauma
Traumschlaf
Treuebruch
Trigeminusnerv
Triiodthyronin
Tryptophan
TSH
TSH-Wert
Tumore
Typ-2-Diabetes
Tyrosin
Übertragung
Unfruchtbarkeit
Uterusentzündung
Vagusnerv
Varizella-Zoster-Virus
Veränderungen, hormonelle
Verletzungen
Verletzungen, seelische
Verpflichtungen, finanzielle
Versagensangst
Verseuchung
Verstopfung, chronische
Vertrauensbruch
Verunreinigungen
Virenexplosion
Virenhüllen
Vireninfektion
Vitamin B12
Vitamin C
Vitamin D3
Vitamin-B-Komplex
Vitamin-B12-Mangel
Wechseljahre
Weintrauben
Weizengluten
Wiesenklee
Yuppie-Syndrom
Zentralnervensystem
Zink
Zinkmangel
Zinksulfat, flüssiges
Zitronen
Zitronenmelisse
Zitronenwasser
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Zwiebeln
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Menschen geholfen ihre fehl-
diagnostizierten oder falsch behandelten
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Buch entschlüsselt er die verborgenen
Heilkräfte unserer Nahrungsmittel. Im
Zentrum stehen die »heiligen Vier«: Obst,
Gemüse, Kräuter/Gewürze und wild
wachsende essbare Pflanzen. William
beschreibt präzise und ausführlich, welche
heilsamen Qualitäten jedes einzelne
Nahrungsmittel uns schenkt und bei
welchen Beschwerden und Krankheiten es
wirksam ist. Außerdem offenbart er
spannendes Hintergrundwissen zu Themen
wie Heißhunger, Stress oder die
Schlüsselrolle, die Obst bei der
Fruchtbarkeit spielt.

Demgegenüber entlarvt er die


»ungünstigen Vier«: jene Faktoren, die uns
schaden und dafür sorgen, dass wir krank
werden.

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Anthony William unsere Nahrungsmittel
wieder zu dem, was sie im Grunde schon
immer waren: Leben spendende Heilmittel –
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ANTHONY WILLIAM, das weltbekannte Medical
Medium, widmet seit über 25 Jahren sein Leben der
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Die US-amerikanische Originalausgabe erschien 2020 unter dem Titel
»Medical Medium Cleanse to Heal – Healing Plans for Sufferers of Anxiety, Depression, Acne,
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Cysts, Fatigue, PCOS, Fibroids, Uti, Endometriosis & Autoimmune« bei Hay House Inc., USA.

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© 2020 Arkana, München


in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,
Neumarkter Straße 28, 81673 München
Originalausgabe Copyright © 2020 Anthony William
Originally published in 2020 by Hay House Inc. US
Lektorat: Ralf Lay
Umschlaggestaltung: ki 36 Editorial Design, München, Sabine Krohberger
Umschlagmotive: Figur: © TheBestGraphics / shutterstock,
Hintergrund: © filo / istockphoto
Rezeptfotos: © Courtesy of the author
Nachweis alle weiteren Fotos: Bild 1: © Mikhail Cheremkin / shutterstock; Bild 2: © Elena Leonova /
istockphoto; Bild 3: © ArTDi101 / shutterstock; Bild 4: © Skyislimit / istockphoto; Bild 5: © djgis /
shutterstock; Bild 6: © White Jack / shutterstock
Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
ISBN 978-3-641-26683-7
V001
www.arkana-verlag.de
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Für die Benachteiligten.
Dies ist eine Botschaft für Menschen, die
sich große
Mühe geben, gesund zu werden. Ich habe
mich um diese
Benachteiligten zu kümmern, die bereits
durch die Hölle
gegangen sind. Betrachten Sie die
lebendigen Worte hier als
eine Art Zufluchtsort.
Als jemand, der selbst Leid erfahren hat oder
Leidenden nahe gewesen ist, wissen Sie
Bescheid. Es ist Zeit, dass Sie sich und
Ihrem Körper wieder vertrauen können. Es
ist Zeit, Ihre Selbstachtung
zurückzugewinnen. Es steht Ihnen zu.
Anthony William, Medical Medium
Inhalt
Vorwort von Dr. Ilana Zablozki-Amir

Erster Teil: Entschlackung tut not


1. Reinigungskuren aus höherer Quelle
2. Wie es zum Burn-out kommt
3. Was wirklich in unserem Körper vorgeht
4. Unser Mikrobiom
5. Intermittierendes Fasten: Was es damit auf sich hat
6. Entsaften oder nicht?
7. Ungeeignete Nahrungsmittel
8. Welche Reinigungskur ist die richtige für mich?

Zweiter Teil: Die 3-6-9-Reinigung – Schutz des


Lebens
9. Anlage und Wirkungsweise der 3-6-9-Reinigung
10. Die ursprüngliche 3-6-9-Reinigung
11. Die vereinfachte 3-6-9-Reinigung
12. Die erweiterte 3-6-9-Reinigung
13. Die Wiederholung der 3-6-9-Reinigung
14. Der Übergang zur Normalität nach der 3-6-9-Reinigung

Dritter Teil: Weitere lebensrettende Medical-


Medium-Reinigungskuren
15. Die Anti-Erreger-Reinigung
16. Die Morgen-Reinigung
17. Die Schwermetall-Detox-Kur
18. Monodiät-Reinigungskuren

Vierter Teil: Alle Tricks und Kniffe für Ihre


Reinigungskur
19. Grundregeln für den Ablauf der 3-6-9-Reinigung
20. Die Selbstheilungskraft des Körpers
21. Abwandlungen und Alternativen
22. Menübeispiele für die 3-6-9-Reinigung
23. Rezepte

Fünfter Teil: Spiritueller Rückhalt und Heilsames


für die Seele
24. Trost für die Benachteiligten und ein Wort an die Kritiker
25. Die emotionale Seite der Entschlackung
26. Das Leben wieder selbst in die Hand nehmen

Sechster Teil: Die Ursachen kennen und wissen,


was zu tun ist
27. Was Sie über Nahrungsergänzungen wissen müssen
28. Medical-Medium-Stoßtherapien
29. Die wahren Ursachen Ihrer Symptome und die Dosierung der
Nahrungsergänzungsmittel

Anhang
Dank
Wissenswertes zur Beschaffung der Mittel
Sachregister
Rezeptregister
Vorwort
»Haben Sie noch irgendwo wilde Blaubeeren?«, hörte ich hinter mir im
Biomarkt. Da ich gerade selbst einige Packungen in meinen Einkaufswagen
gelegt hatte, drehte ich mich um, weil ich sehen wollte, wer außer mir noch
ein Fan dieser Beeren war. Im gleichen Moment sagte eine Angestellte:
»Nein, ich glaube, nicht.« Die Kundin machte ein enttäuschtes Gesicht. Ich
ließ die Frau wissen, dass es sehr wohl noch mehr gebe, und bot an, ihr zu
zeigen, wo. Unterwegs fragte ich sie, ob ihr Wunsch etwas mit dem Medical
Medium zu tun habe. Da hellte sich ihre Miene auf, und sie antwortete mit
unüberhörbarem Enthusiasmus: »Ja! Ich bin für ein paar Tage zu Besuch und
kann nicht ohne meinen Schwermetall-Detox-Smoothie* sein.«
Immer häufiger begegne ich Menschen, die aus dem in den Medical-
Medium-Büchern vermittelten Wissen großen Nutzen für sich ziehen, und
jedes Mal muss ich lächeln. Jede Woche berichten mir Patienten, Kollegen,
Freunde und Nachbarn von Hoffnung, Erkenntnissen und Heilanwendungen,
die ihnen von Anthony William in seinen Büchern und Internetauftritten
vermittelt wurden. Besonders gern erzähle ich von einem Schild, das mir
neulich im Bioladen ins Auge fiel. Darauf stand: »Der gestiegene Preis für
Staudensellerie ist durch die hohe Nachfrage bedingt.« Und woher die hohe
Nachfrage? Einfach daher, dass immer mehr Menschen nicht mehr nur davon
reden, etwas für ihre Gesundheit zu tun, sondern tatsächlich konkret etwas
unternehmen.
Als Ärztin war ich immer schon vom Gedanken der aktiven Vorbeugung
geleitet und rate meinen Patienten genauso wie meinen Angehörigen, sich
selbst intensiv über alle Fragen der Gesundheit zu informieren, ihre legitimen
Anliegen selbst zu vertreten und gegenüber allen Ansätzen aufgeschlossen zu
sein, seien sie traditioneller oder nicht traditioneller Natur. Das bedeutet, dass
man das Heft nicht aus der Hand gibt und auch nicht tatenlos abwartet, bis
der Zustand wirklich schlimm wird. Es bedeutet vielmehr, dass man sich
nicht auf die Einnahme von Medikamenten beschränkt, sondern sich das Ziel
setzt, die wahre Ursache gesundheitlicher Probleme zu ermitteln und dort
dann auch anzusetzen. Dann wird man wirksame natürliche Heilmethoden
einbeziehen, die mit weniger Nebenwirkungen verbunden sind. Man wird
Therapieformen in Betracht ziehen, die vielleicht nicht Mainstream sind und
nicht gänzlich durch wissenschaftliche Forschungsergebnisse gedeckt
werden, aber sich trotzdem für viele Menschen als hilfreich erwiesen haben.
Wer auf Vorbeugung bedacht ist, wird frühzeitig aktiv.
Anthonys Vorgehensweise hat mich sofort angesprochen, als ich von seiner
Arbeit erfuhr, zuerst durch seine Bücher, dann durch unsere Zusammenarbeit
bei verschiedenen Behandlungsformen. Ich habe mich gefragt, weshalb ich
mich gleich so angezogen fühlte, und eine mögliche Antwort könnte in
meiner Vorliebe für Obst liegen, das Anthony nicht wie manche andere
schlechtmacht, sondern sehr schätzt und den Menschen dringend empfiehlt.
Es geht aber weit über unsere beiderseitige Begeisterung für Äpfel hinaus.
Mir leuchtet ein, was er sagt. Sollten Sie auch zu seiner Anhängerschaft
gehören, wissen Sie bereits, wie viel er unternommen hat, um auf
gesundheitliche Belastungen durch chronische Infektionen (beispielsweise
viraler Natur) und chemische Kontamination (etwa durch Schwermetalle)
aufmerksam zu machen. Seine Anregungen, wie mit diesen Problemen
umzugehen ist, haben mein Vorgehen bei der Behandlung von Patienten auf
eine gänzlich neue Grundlage gestellt.
Ich habe mich auf das Gebiet der Physiatrie (physikalische und rehabilitative
Medizin) und der funktionellen Medizin spezialisiert und konzentriere mich
seit 25 Jahren darauf, Menschen das Leben zu erleichtern, die mit
Funktionseinschränkungen aufgrund von Verletzungen, Krankheiten oder
Traumata zu kämpfen haben.
Es beginnt damit, dass man die einzigartige und oft komplexe Geschichte
genau erfasst, die jeder einzelne Patient von der Entwicklung seiner
gesundheitlichen Verfassung bis zum derzeitigen Stand erzählt. Danach gilt
es, in all der Vielschichtigkeit zu erkennen, worin die tieferen Anstöße zu
dieser Geschichte liegen mögen. Ich bin auf vier Kategorien von
Grundursachen gestoßen, die bei den meisten Gesundheitsstörungen eine
Rolle spielen und auf die wir durchaus Einfluss nehmen können. Diese vier
Kategorien sind: Infektionen, Gifteinwirkung, Stress/Traumata (körperlich
und psychisch) und schwere Mangelzustände (durch Fehlernährung,
Austrocknung, Schlafmangel, Naturferne beziehungsweise Isolation von
anderen und schließlich Bewegungsarmut). Wenn der Körper dann in
ständiger Alarmbereitschaft ist, um sich wiederherzustellen respektive vor
solchen Einflüssen zu schützen, bekommen wir diesen ständigen Stress zu
spüren. Die Folge können Schmerzen, Entzündungen, Erschöpfung und viele
andere Erscheinungen sein, die uns das Gefühl geben, dass etwas nicht
stimmt.
Wenn wir die Dinge aus diesem Blickwinkel betrachten, wird klar, weshalb
viele chronische Erkrankungen selbst bei medikamentöser oder chirurgischer
Therapie keine Besserungstendenz zeigen. Aber wenn es dann einen Plan
gibt, nach dem auslösende Ursachen und Risikofaktoren reduziert oder
ausgeschaltet werden können, und darüber hinaus Strategien der körperlichen
Heilung und des Aufbaus der Widerstandskraft vorliegen, ist das der Punkt,
von dem an die Menschen sich ihre Gesundheit zurückerobern können. Und
dafür spielt Selbstfürsorge eine bedeutende Rolle.
Doch darin liegt auch ein Problem. Gut für sich selbst sorgen, das ist oft der
Teil der medizinischen Vorgehensweise, der schnell in Vergessenheit gerät.
Und selbst da, wo er seinen Stellenwert bekommt, entstehen schwierige
Fragen. Wo fängt man an? Was ist dabei wichtig? Wie viel Einsatz ist nötig,
und wie radikal müssen die anstehenden Veränderungen sein, um wirklich
etwas auszurichten? Wie setzt man das alles so um, dass es in den normalen
Tagesablauf integriert werden kann? Genau das ist der Punkt, an dem Heile
dich selbst ins Spiel kommt.
Sie werden beim Lesen immer wieder staunen, wie viel Information
Anthony William in diesem Buch mitteilt. Er beginnt mit einer sehr
detaillierten Darstellung der verschiedenartigen Giftstoffe – was sie
eigentlich sind, wo wir mit ihnen in Berührung kommen, was sie mit uns
machen, wie unser Körper sie unschädlich macht und weshalb ihm das oft
nicht gelingt. Danach wendet er sich dem Thema der Entschlackung oder
Entgiftung zu, die so etwas wie ein Reset-Knopf sein kann, mit dem eine Art
neue physiologische Startlinie geschaffen wird. Er spricht auch noch andere
populäre Lehren an und erörtert, inwiefern sich diese von seiner Lehren
unterscheiden.
Dann kommen seine Reinigungskuren! Die von Anthony »3-6-9« genannte
Entgiftungsstrategie, die sich bei Menschen überall auf der Welt als
lebensverändernd erwiesen hat, wird gründlich analysiert und dann um zwei
Versionen erweitert, die vereinfachte und die erweiterter Form. Weitere
Varianten, ebenfalls eng an seine Prinzipien angelehnt, sind auf bestimmte
Themen und Gebiete abgestimmt. Alle diese Entschlackungsstrategien sind
zutiefst von dem Gedanken der alles entscheidenden Kraft unserer Ernährung
durchdrungen: was wir essen, wie wir die Dinge miteinander kombinieren
und wann wir sie essen. Und wenn Sie schon meinen, es könne darüber
hinaus eigentlich nichts mehr zu sagen sein, bekommen Sie von Anthony
noch einen sehr umfangreichen Werkzeugkasten, komplett mit Anleitung
zum Gebrauch bestimmter Nahrungsergänzungen (Heilpflanzen, Vitamine,
Mineralstoffe) bei bestimmten Krankheitszuständen.
Die vorgeschlagene Ernährungsweise (Rezepte eingeschlossen), das
Angebot an Nahrungsergänzungen, die spirituelle Weisheit, der aufbauend
wirkende Einsatz für Ihre Interessen, die klärenden Fragen, die »Dos and
Don’ts« und schließlich die zutiefst mitfühlende Seele, von der alle diese
Informationen kommen, machen Heile dich selbst zur ultimativen
Informationsquelle der medialen Medizin.
Ich fühle mich geehrt, dieses Vorwort für Anthony William schreiben zu
dürfen. Ich tue es auch im ehrenden Angedenken an meinen Vater, dessen
bittere Niederlage nach langem Kampf gegen den Lungenkrebs mir vor über
zwanzig Jahren die Realitäten und Grenzen des herkömmlichen
medizinischen Modells schlagend deutlich machte. Mein Bruder und ich
hatten unzählige Stunden in die verzweifelte Suche nach Informationen
gesteckt, die das Leben unseres Vaters vielleicht noch retten konnten, und ich
nahm staunend zur Kenntnis, dass es offenbar ganzheitliche Ansätze und
alternative Therapien gab, mit denen Menschen überall auf der Welt geholfen
wurde, die aber meinem Vater gegenüber nie auch nur als
Behandlungsalternativen erwähnt wurden. Da war mir auch plötzlich klar,
dass die »Gesundheitsvorsorge« (in seinem Fall diagnostische Screenings
und Medikamente gegen die Symptome) sich eigentlich nicht mit den bei ihm
vorliegenden ursächlichen Risiken befasste. Diese Erkenntnisse zusammen
mit dem Anblick dieses einst so starken und widerstandsfähigen und dann so
hilflosen Mannes gaben nicht nur meinem Denken über die Medizin eine
völlig neue Wendung, sondern warfen auch die Frage auf, wie die
medizinische Versorgung ergänzt werden muss, wenn wir verhindern
möchten, dass chronische Krankheiten weiterhin Leben zerstören.
Welche Giftstoffe und Stressauslöser in der Vergangenheit eine Rolle in
unserem Leben gespielt haben, daran ist heute nichts mehr zu ändern, und wir
haben vielleicht auch jetzt und weiterhin nicht viel Einfluss auf die
Umweltbedingungen, denen wir ausgesetzt sind, aber wir können sehr wohl
aktiv werden, um die Auswirkungen dieser Einflüsse zu minimieren. Das
Geschenk, das Anthony William der Welt macht, besteht in den
hochwirksamen Gegenmitteln, über die er uns informiert.
Dr. Ilana Zablozki-Amir
* Der Begriff »Schwermetalle« wird hier übergreifend für alle giftigen Metalle verwendet, also nicht
nur für Schwermetalle im engeren Sinne, beispielsweise Quecksilber und Blei, sondern auch für
Leichtmetalle wie Aluminium und Halbmetalle wie Arsen.
ERSTER TEIL |
ENTSCHLACKUNG TUT NOT
Chronische Krankheiten greifen
alarmierend schnell um sich, und obwohl
der Marktanteil biologisch erzeugter
Nahrungsmittel ständig steigt, obwohl
immer mehr Menschen industriell verarbeitete
Nahrungsmittel von ihrem Speiseplan streichen,
obwohl es immer wieder neue Heilmittel und
Behandlungsansätze gibt, sind wir krank wie nie
zuvor. Niemand entgeht dem, jedenfalls so lange
nicht, bis wir die richtigen Kenntnisse haben, um
die tickende Uhr anhalten zu können. Dies ist kein
Lifestyle-Buch. Es geht darum, in einem Meer
falscher Wahrheiten Leben zu retten.
Kapitel 1
Reinigungskuren aus höherer
Quelle
Die in diesem Buch vorgestellten Entgiftungsmethoden kommen von oben.
Sie sind nicht von Menschen gemacht. Sie stammen aus einer höheren
Quelle.
Es geht hier um eine Wahrheit, und die wird Ihnen nach und nach vertraut
werden, wenn Sie weiterlesen. Woran auch immer Sie glauben mögen, an
Gott, das Universum, das Licht, den Schöpfer – und selbst wenn Sie an nichts
glauben, sondern davon ausgehen, dass wir alle zusammen auf diesem
Gesteinsbrocken namens Erde durchs All schweben –, Sie können sich immer
sagen, dass das, was Sie in diesem Buch über die innere Reinigung des
Körpers lesen werden, anders ist als alles, was Sie sonst noch zu diesem
Thema hören. Es hat einen anderen Ursprung. Es ist kein Eintopf aus
Fehlinformationen, aus Werbegags und konfusem Hörensagen. Das hier ist
real, und es funktioniert.
Es wird auch dringend benötigt. Chronische Krankheiten greifen
alarmierend schnell um sich, und obwohl der Marktanteil biologisch
erzeugter Nahrungsmittel ständig steigt, obwohl immer mehr Menschen
industriell verarbeitete Nahrungsmittel von ihrem Speiseplan streichen,
obwohl es immer wieder neue Heilmittel und Behandlungsansätze gibt, sind
wir krank wie nie zuvor. Niemand entgeht dem, jedenfalls so lange nicht, bis
wir die richtigen Kenntnisse haben, um die tickende Uhr anhalten zu können.
Das braucht Kräfte, die größer sind als unsere, es braucht eine helfende Hand
von oben.

Die unsichtbaren Millionen


Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen erzähle, dass es Tausende Menschen
gibt, die von der Welt nicht wahrgenommen werden? Und was, wenn ich
Ihnen sage, dass es in Wirklichkeit Hunderttausende sind? Was, wenn es
tatsächlich Millionen sind? Millionen Menschen, die mit dem bisschen, was
ihnen an Kraft geblieben ist, ihre Einkäufe machen, und zwar zu weniger
belebten Zeiten, wenn weniger Gedränge ist. Sie gehen nicht mehr aus zu
einem fröhlichen Abendessen, sie gehen nicht ins Kino, einfach weil es ihnen
dafür nicht gut genug geht. Es sind Menschen, die nicht bei den
Geburtstagen, Verlobungsfeiern, Bachelor-Partys oder Hochzeiten ihrer
Freunde dabei sein können, ja nicht einmal deren neugeborene Kinder zu
sehen bekommen, weil sie es einfach nicht schaffen – all das entgeht ihnen.
Ihre Kräfte reichen auch nicht, um Glückwunschkarten zu besorgen. Denken
Sie, das seien nur ein paar Leute hier und da? Es sind Menschenmassen!
Viele von ihnen sind auf das in diesen Büchern enthaltene Heilwissen
gestoßen. Sie setzen es um und erholen sich so weit, dass sie wieder am
Leben teilnehmen können. Viele andere haben diese Kenntnisse noch nicht.
Für mich sind die chronisch Kranken vergessene Seelen. Es ist eine Sache,
sie nicht groß wahrzunehmen, aber zu vergessen, dass es sie überhaupt gibt,
das ist etwas ganz anderes. Sie sind zu einem Leben gezwungen, das nicht
weiter auffällt, und manchmal haben sie nicht einmal die Kraft, an
irgendeinem Gespräch teilzunehmen, selbst wenn sich die Gelegenheit
bietet – nichts macht uns in unserem Alltag auf sie aufmerksam.
Oder sie können gerade noch so funktionieren, wie es in dieser Welt verlangt
ist, sie sitzen in der Bürozelle neben uns, sind beim Abliefern und Abholen
der Kinder kurz zu sehen und geben uns den Eindruck, alles sei in Ordnung.
Wenn wir sie sehen, ist nichts Auffälliges zu bemerken. Vielleicht sagen wir
dann: »Du siehst aber gut aus«, und meinen das ganz aufmunternd. Den
Schmerz sehen wir dabei nicht, den Schwindel, die Schwankungen der
Körpertemperatur, das Brennen, die Angst, die Depression, die drückenden
Gedanken und Befürchtungen, den Gehirnnebel sowie die Erschöpfung, und
das alles in diesem Gefühl der Ausweglosigkeit. Vielleicht handelt es sich um
eine Freundin, die nur noch Arzttermine im Kopf hat und voller Sorgen ist,
weil sie nicht weiß, womit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten soll. Wir
nehmen nicht wahr, dass sie im Augenblick nichts dringender benötigt, als in
ihrer bedrückenden Lage erkannt und angenommen zu werden, während wir
ihr zugleich den Rücken stärken und ihr versichern, dass es schon wieder
aufwärtsgehen wird.
Es gibt diese Millionen, ob wir ihre Lage wahrnehmen oder nicht. Heute
sind weitaus mehr Menschen körperlichen und seelischen Leiden ausgesetzt
als vor dreißig oder zehn oder auch nur fünf Jahren.
Aufmerksam werden
Niemand ist gegen Krankheit gefeit. Bei all den Einflüssen, denen wir in der
heutigen Welt ausgesetzt sind und die auf unseren Körper einwirken, kann
niemand einfach davon ausgehen, dass nicht eines Tages, wenn man es am
wenigsten erwartet, erste Symptome auftreten. Wir wissen das alle, aber es
geht nicht darum, in Ängsten zu leben. Es geht darum, die Augen nicht vor
der Wahrheit zu verschließen.
Wie viele Menschen kennen Sie, die gesundheitlich zu kämpfen haben? Ob
sie es nach außen hin zeigen oder nicht, vermutlich ist es doch so, dass es für
die meisten Leute in Ihrem Umfeld gilt. Und gut möglich, dass es auch für
Sie gilt, sei es saures Aufstoßen oder Bluthochdruck, seien es Ängste oder
Hautausschläge, sei es Psoriasis, Gehirnnebel oder Erschöpfung. Sie sind
damit beileibe nicht allein. Beschwerden sind das neue Normal geworden.
Meist arrangieren wir uns irgendwie mit unseren Wehwehchen, wir nehmen
sie hin und fragen uns nie, weshalb der Wissenschaft noch nichts dazu
eingefallen ist. Leiden sind Status quo geworden. Manchmal jedoch – und
zwar zunehmend – werden die Beschwerden so arg, dass sie die
Lebensqualität beschneiden. Dann geht den Leuten manches von dem
verloren, was sie bisher als Privileg genossen haben und was ihnen Freude
machte. Dann werden sie in den Kreis der Millionen aufgenommen, die mit
rätselhaften Gesundheitsstörungen daheim oder im Krankenhaus das Bett
hüten. Sie irren von Arzt zu Arzt und von Spezialist zu Spezialist und bringen
kaum noch ihren Alltag auf die Reihe, und der Lebensfunke glimmt nur noch
kümmerlich. Sie verlieren den Mut.
Heutzutage ist viel von »Bewusstheit« die Rede, als wäre damit wirklich
eine Menge verbunden. Es ist ein hochfliegendes, angeblich ein machtvolles
und ermächtigendes Wort, es soll uns mit dem Gefühl unserer Füße auf dem
Erdboden verbinden und mit den Menschen, mit denen wir zu tun haben, es
soll uns helfen, unseren Tag zu bewältigen. Aber was, bitte, ist Bewusstheit,
solange uns nicht bewusst wird, was wirklich in uns vorgeht? Wenn wir
einfach nicht darauf aufmerksam werden, dass wir uns auf dem Weg durchs
Leben immer mehr mit Symptomen, Beschwerden und Krankheiten plagen
müssen?
Man kann den Eindruck bekommen, dass heute jeder ein Gesundheitsexperte
ist und alle sich ständig darüber auslassen, was ihnen guttut und zum
gewünschten Ergebnis führt und was nicht. Das ist alles gut und schön,
solange wir nicht chronisch krank sind und uns noch nicht aufgefallen ist,
was alles schiefgehen kann. Wenn wir zwanzig sind und unseren
Proteinpulvershake mit Mandelmus anrühren oder uns eiweißreich und
getreidefrei ernähren und dann in den sozialen Medien verbreiten, dass es uns
verdammt gut dabei geht, steht das für einen bestimmten Zeitabschnitt oder
ein bestimmtes Lebensalter. Wir fühlen uns unverwüstlich, wir schwärmen
von der enormen Energie, die uns durch unsere trendige Diät und ebenso
trendige Workout-Routine zufließt, aber wir merken nichts von dem, was
sich vielleicht unter der Oberfläche entwickelt und vielleicht irgendwann
entgleist, wir wissen nicht, was uns vielleicht in Zukunft einmal blüht. Neue
Belastungen oder auch längst bestehende können unter der Oberfläche
Symptome heraufbeschwören, die dann irgendwann als myalgische
Enzephalomyelitis, chronisches Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom
beziehungsweise chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) oder irgendein
anderes der unzähligen Symptome und Gesundheitsstörungen manifest
werden – es sei denn, wir richten unsere Bewusstheit auf die wahren
Entstehungsursachen solcher Probleme.

Ist Entgiftung ein Ammenmärchen?


Auf dem Gesundheitssektor greift die Anschauung um sich, spezielle Detox-
Maßnahmen seien entbehrlich, weil sich der Körper auf natürliche Weise
selbst von Schlacken befreie. In den Gesundheitsberufen gehen manche sogar
so weit zu sagen, mit Reinigungsmaßnahmen werde nichts gereinigt. Das
dürfte aber auf frühere und aktuelle Entschlackungskuren zurückzuführen
sein, die uns nicht guttun – dieser ganze unverantwortliche
Ausleitungsbetrieb mit seinen Pülverchen, Büchern und Programmen, die
nicht von der tatsächlichen Funktionsweise des Körpers und nicht von seinen
realen Bedürfnissen ausgehen. So stellen sich Diät- und Ernährungsberater
zum Schutz ihrer Patienten auf den Standpunkt, die natürlichen
Selbstreinigungsmechanismen des Körpers seien ausreichend, aber es entgeht
ihnen, dass sie da schlecht informiert sind. Ihre Ausbildung hat sie nicht
wirklich darüber aufgeklärt, wie der Körper funktioniert, wenn es um
Entgiftung und Entschlackung geht.
Diese Experten übersehen, dass wir es nicht nur mit alltäglichen Giftstoffen
zu tun haben, sondern auch mit pathogenen Keimen, also Krankheitserregern
wie Viren und Bakterien, die sich unter der Bevölkerung rapide ausbreiten
und bei Jung und Alt sogenannte Autoimmunerkrankungen und manches
andere auslösen. Darüber hinaus haben wir es mit giftigen Leicht-, Schwer-
und Halbmetallen zu tun, mit Pestiziden, Herbiziden, Lösungsmitteln,
petrochemischen Stoffen und all den chemischen »Kampfstoffen« der
heutigen Zeit, die unbemerkt ihr Unwesen in unserem tagtäglichen Leben
treiben.
Den Experten, die behaupten, Entschlackung sei unnötig, entgeht außerdem,
dass die fettreiche Ernährung der allermeisten Menschen keine natürliche
Entschlackung zulässt, sei es die keinerlei Regeln unterworfene
Standardernährung, eine »ausgewogene« maßvolle Ernährung, modische
Paleo- oder ketogene Diät oder eine überwiegend pflanzliche Ernährung mit
Nussmusen, Ölen und Sojaprodukten. Alle Fette machen unser Blut dicker,
und das behindert die normalen Selbstreinigungsmechanismen des Körpers.
Viele einflussreiche Wortführer, Diät- und Ernährungsberater, Gesundheits-
Coaches, Ärzte und andere Angehörige der Gesundheitsberufe empfehlen
sogar eine eiweißreiche Ernährung, erkennen aber nicht, dass damit
automatisch ein hoher Fettverzehr verbunden ist, weil Erdnussmus, Nüsse,
Lachs, Eier und Hühnerfleisch reichlich Fett enthalten, weshalb sie mit ihren
Ratschlägen gerade die natürlichen Entschlackungsmechanismen
ausbremsen, die nach ihren Aussagen völlig ausreichend sein sollten.
Das geht nicht zusammen. Wir können den Menschen nicht raten, ihr Blut
mit Fett zu überfrachten und es der Leber damit unmöglich zu machen, alle
Gifte und Schlacken laufend wieder abzubauen, um dann gleichzeitig zu
sagen, wir könnten uns Entschlackungs- und Entgiftungskuren sparen. Da
mag eine Ernährungsform noch so gesund erscheinen, weil sie kein Fastfood,
nichts Gebratenes und keine industriell verarbeiteten Nahrungsmittel
zulässt – wenn sie dann reich an pflanzlichem oder tierischem Fett und
Eiweiß ist, wird sie die Leber trotzdem überlasten und träge machen, welchen
Namen sie auch tragen mag: Keto, Paleo, vegan oder irgendetwas ganz
Neues.
In diesem ganzen Durcheinander brauchen die Menschen zumindest die
vernünftige Grundinformation, dass es wichtig ist, das Blut mit mehr Obst,
Gemüse und grünen Blättern dünner zu halten sowie den Fettverzehr
einzuschränken, weil wir nur dann eine Chance haben, die Schlacken wieder
loszuwerden, die allein durch den eigenen Stoffwechsel entstehen, ganz zu
schweigen von den Umweltgiften, mit denen wir täglich in Kontakt kommen.
Wenn die Leber durch zu viel Fett träge wird, muss das Herz stärker
pumpen. Überfettetes Blut transportiert auch weniger Sauerstoff, und in
diesem Milieu gedeihen Krankheitserreger. Außerdem dringen Giftstoffe in
überschüssiges Fettgewebe ein, das sich um die Organe herum bildet, wenn
man ein Alter erreicht, in dem man nicht mehr wie früher zwei Stunden
täglich Sport treiben kann und in dem es nicht mehr genügt, auf industriell
verarbeitete Nahrungsmittel zu verzichten, um zu verhindern, dass sich um
die Leibesmitte herum ein Rettungsring bildet. Den Gesundheitsfachleuten
entgeht, dass sie es mit einer epidemieartig um sich greifenden Leberträgheit
zu tun haben, und so geben sie der »Stoffwechselträgheit«, aber nicht der
jahrelangen fettreichen Ernährung die Schuld für die Probleme.
Noch schlimmer ist aber, dass gerade einflussreiche Stimmen und viele
Angehörige der Gesundheitsberufe, die Entschlackungskuren als überflüssig,
wenn nicht als Ammenmärchen bezeichnen, überhaupt nicht verstehen, was
ein chronisch Kranker durchmacht. Sie wissen nicht, was es heißt, von Arzt
zu Arzt zu pilgern und mal diese, mal jene Diagnose oder Nichtdiagnose zu
bekommen und dann immer noch nicht zu wissen, was sie tun können, damit
es ihnen wieder bessergeht. Das sind aber die Menschen, bei denen
Entschlackung wirklich nötig wäre. Sie müssen über pathogene Keime und
giftige Schwermetalle Bescheid wissen, und sie müssen wissen, wie man sie
wieder ausleitet, damit ihre chronischen Symptome und Leiden ein Ende
haben.
Stellen Sie sich vor, wie das ist, chronisch krank zu sein – oder vielleicht
wissen Sie es ja nur allzu gut. Wie fühlen Sie sich dann, wenn Sie in Ihrem
Social-Media-Stream jemanden sehen, der jeden Tag ein, zwei Stunden Sport
treiben kann und keinerlei sichtbares Fett am Körper hat? Wie fühlen Sie
sich, wenn Sie zu hören bekommen, das könnten Sie auch, wenn Sie sich
aufrafften, ins Fitnessstudio gingen und außerdem mit diesen Proteinshakes
anfingen? Und was schließlich, wenn es dann auch noch heißt, Sie würden
sich doch sicherlich mit negativen Gedanken und Gefühlen selbst daran
hindern, Sie seien einfach nicht positiv genug, Sie würden sich nicht richtig
auf die Welt und das Leben einlassen? So etwas müssen sich die Leute
tatsächlich anhören. Sie müssen sich anhören, dass sie keine
Entschlackungskur brauchen, sondern endlich mal anfangen sollten, ihr
Leben mental in den Griff zu bekommen. Sie hätten sich ihre Probleme und
Krankheiten selbst zuzuschreiben. Damit unterstellt man einem erheblichen
Anteil der Bevölkerung – all denen, für die chronische Symptome alltägliche
Realität sind –, sie seien nicht ganz zurechnungsfähig.
Ist Entschlackung ein Ammenmärchen? Nein. Sie ist für alle um ihre
Gesundheit Besorgten ein ganz wichtiges Hilfsmittel für den Kampf gegen
die Belastungen des modernen Lebens – sofern man richtig dabei vorgeht.

»Lifestyle« oder Lebensretter?


Selbst wo Entschlackung mit etwas mehr Respekt betrachtet wird, ist es nicht
unbedingt so, dass man ihr wirklich gerecht wird. Heute gelten
Entschlackung und Entgiftung eher als kurzfristige, nicht gar so wertvolle
Maßnahmen, während immer öfter von einer »ganz anderen Lebensweise«
die Rede ist, die angeblich mehr ausrichtet und dauerhaft etwas bewirkt.
»Ändere deinen Lifestyle, und dein ganzes Leben wird besser«, sagt man den
Leuten. Nun sind Lifestyles gern imagezentriert, und man kauft sich da
relativ schmerzfrei ein, wenn man das nötige Kleingeld hat. Traditionell
haben Lifestyles ihre materialistische Seite – man hat bestimmte Taschen und
Klamotten, fährt bestimmte Wagen, und manchmal gruppiert sich das Ganze
um bestimmte Sportarten oder Hobbys. Viele Lifestyles tendieren mit der
Zeit in Richtung Wellness. Ein früher Trend waren Bewegungskurse wie
Aerobic. Es folgten Yoga, Pilates und Spinning, jeweils mit ihren Lifestyles
und überaus gesund wirkenden Designer-Nahrungsmitteln und
Supplementen.
Seltsamerweise geht es dabei oft um schnelle Veränderungen des Aussehens
und der ganzen Lebenshaltung. Man kreiert eine Marke und bezeichnet sie
dann als Lifestyle – was aber nichts daran ändert, dass auch bei den
Anhängern eines Tages Symptome und Gesundheitsstörungen und schließlich
Krankheiten auftreten, zu denen den Ärzten nicht viel einfällt. Dann müssen
sich die Betroffenen sagen, dass ihr schöner Lifestyle ihr Problem nicht
beheben konnte und auch nicht verhindert hat. Beim Lifestyle geht es eher
nicht darum, sich in irgendetwas hineinzuknien, die Ärmel aufzukrempeln
und die Giftstoffe und Krankheitserreger aus dem Körper zu vertreiben. Hier
besteht die Arbeit eher darin, dass man eine Bühne ausstattet und einen
Vertrieb aufzieht, um aus dem eigenen Bild von Lifestyle einen Vollzeitjob
zu machen. Das ist eine ganz andere Arbeit, als im Körper eingenistete Gifte,
Viren und Bakterien auszuräuchern, die einen irgendwann krank machen
werden, falls sie das nicht bereits geschafft haben.
Wenn man einen Lifestyle nur vorübergehend beobachtet, kann man leicht
den Eindruck gewinnen, alles sei wirklich so, wie es dargestellt wird, und
diene nicht einfach der Präsentation einer Marke. Verfolgt man die Sache
jedoch länger in den sozialen Medien, stellt sich nach einiger Zeit heraus, wie
die Meinungen sich ändern und wie die Chose schiefgehen kann. Verfolgen
wir die Entwicklung noch länger, über fünf oder zehn oder noch mehr Jahre,
zeichnen sich irgendwann deutliche Probleme ab. In der Rückschau könnte
man dann fragen: »Wieso hat dieser Proteinshake mit Mandelmus oder der
glutenfreie Avocado-Toast die Leute nicht vor diesen Symptomen bewahrt?«
Antwort: Weil sich solche Lifestyles, denen die Leute sich verschreiben,
nicht um die wahren Ursachen chronischer Krankheiten kümmern. Solange
wir uns nicht vor Augen führen, was in unserem Körper wirklich vor sich
geht, handelt es sich einfach um Spiele, auf die man sich bewusst einlässt
oder in die man sich arglos hineinziehen lässt. Solche Lebensweisen sind
letztlich Mutmaßungen, sie gehen von all den Fehlinformationen aus, die so
im Umlauf sind, und spielen eigentlich mit unserer Gesundheit.
Die Entschlackungs- und Entgiftungskuren in diesem Buch und in den
früheren Büchern zur medialen Medizin gehen von dem aus, was tatsächlich
in unserem Körper vorgeht und was kein Trend oder Lifestyle je
berücksichtigen kann, einfach weil das, was wirklich in unserem Körper
passiert, diesen »Trendsettern« nicht bekannt ist. Es spielt keine Rolle,
welchen Lebensstil die Leute sich heute zu eigen machen, krank werden sie
doch, und zwar massenhaft. Sie werden von ihren Symptomen ausgebremst
und in die Knie gezwungen, und schließlich müssen sie ihr ganzes Leben
rund um ihr Unwohlsein neu ausrichten. Selbst wenn sie sich gesund
wirkenden Ernährungstrends verschreiben, wirklich fotogene Smoothies und
Gerichte zubereiten und sich Fertigprodukte vom Leib halten, werden doch
immer mehr von ihnen immer schneller krank als je zuvor.
Ein Lifestyle rettet niemanden, denn hier wird einfach nicht gefragt, was uns
letztlich krank werden und bleiben lässt. Man schöpft nicht aus wahrer
Kenntnis dessen, was die Menschen wirklich beschwert und ihnen nicht das
Leben erlaubt, das sie eigentlich führen sollten. Man forscht nicht nach den
Pestiziden oder giftigen Metallen tief in den Organen Betroffener, auch nicht
nach aktiven Viren, einem gestörten Immunsystem oder nach seelischen
Verletzungen. Nein, das Rätsel, weshalb jemand überhaupt krank ist, wird
hier nicht gelöst.
Da mag jemand in seinen Dreißigern sein und Fotos von seinen oder ihren
Adrenalin-Highs vor den Spiegelwänden der Muckibude oder auf der
Langlaufpiste in den grünen Hügeln »teilen« – nichts garantiert uns, dass es
so bleiben wird. Alles mag noch so gut aussehen, schon zwei Jahre später
könnte uns eine Hashimoto-Thyreoiditis schachmatt setzen wie so viele
andere Frauen und Männer. Stolz gepostete Fotos von ansprechend
arrangierter »ausgewogener« Kost bewahren uns keineswegs vor ME/CFS
und anderen Gesundheitsstörungen.
Und wenn es uns schließlich so schlecht geht, dass wir gezwungen sind,
alles zu hinterfragen, was wir je gehört haben, werden diejenigen, die noch
nicht krank sind, weiterhin Fehlinformationen verbreiten. Sie zweifeln nicht
an ihren Aussagen, lieber gehen sie davon aus, dass wir etwas falsch gemacht
haben oder eben irgendeine körperliche Schwäche mitbringen. Wer bereits
Hashimoto hat oder mit chronischer Erschöpfung kämpft, muss sich oft
darüber hinaus auch noch sagen oder andeuten lassen, er oder sie sei ein
Loser oder Versager. Vielleicht hat man ja die Ernährungsanleitungen nicht
richtig verstanden, vielleicht hat man irgendeine psychische Macke und
bildet sich die Symptome ein oder hat sie durch falsches Denken
herbeigeführt. Vielleicht ist man halt einfach so …
Der Gedanke, dass »die Stärkeren überleben«, spielt gerade in der
Gesundheitswelt eine große Rolle und weckt immer neue Begehrlichkeiten,
die dann auch noch von den sozialen Medien geschürt werden. Die Haifische
überleben, und alle anderen sind Köder, wenn nicht Beute. Da wird
vergessen, dass wir alle im selben Boot sitzen und chronischen Krankheiten
wie Hashimoto und Hunderten anderen zum Opfer fallen können. Solange
wir jung sind und noch nicht mit gesundheitlichen Herausforderungen
konfrontiert wurden, glauben wir, mit jedem neuen Trend oder schicken
Lifestyle den heiligen Gral gefunden zu haben. Wir merken nicht, dass wir
die Fehler früherer Generationen wiederholen, wenn wir uns fettreich oder
eiweißreich ernähren oder Obst scheuen oder fanatisch unser viel zu
anstrengendes sportliches Programm durchziehen. Unsere Ernährung heißt
dann »pflanzlich«, »Paleo« oder »Keto«, und wir bilden uns ein, wir wüssten
es besser als all die Menschen, die das vor uns ausprobiert haben und sich
jetzt mit rätselhaften Leiden herumquälen.
Und das ist noch nichts gegen das, was uns in den kommenden Jahren
bevorsteht. Es wird alles noch schlimmer werden. Die Bilder von Leuten, die
uns vorführen, was sie für ihre Gesundheit tun, werden immer verlockender
werden, aber auch immer irreführender, vor allem für Menschen, die an
allerlei Symptomen und Störungen laborieren und sich ernsthaft auf die
Suche nach Lösungen machen. Videos und Podcasts werden uns mit ihren
Versprechen strahlender Jugend bestürmen, und hier sind
Falschinformationen Tür und Tor geöffnet, denn die Leute, die solche Videos
und Podcasts ins Netz stellen, plappern einfach nach, was sie von ihren
Ernährungsberatern, Trainern oder Freunden gehört oder in Zeitschriften
gelesen haben, und das ganze verquere Durcheinander wird dann als die eine
wahre Lehre ausgegeben.
Wer über Monate oder Jahre mit chronischen Gesundheitsproblemen zu
kämpfen hatte, weiß wirklich etwas. Vor allem wenn man nichts unversucht
gelassen hat, um Linderung zu finden, und trotzdem weiter an seinen
Symptomen leidet, ist einem bewusst, dass es jeden von uns treffen kann,
auch wenn die Gesunden das nicht so sehen möchten. Ist man krank und sieht
man, wie andere anscheinend ein tolles Leben haben, schafft das sicherlich
eine gewisse Entfremdung, aber in dieser Lage bekommt man auch ein
Gefühl für das empfindliche Gleichgewicht des Lebens. Selbst wenn man
dann an sich zweifelt, weil einem immer wieder zu verstehen gegeben wird,
man sei irgendwie schwach oder auf dem Holzweg, verfügt man doch über
ein tieferes Wissen, das allen nutzen könnte, wenn sie nur zuhörten. Niemand
verdient es, krank zu sein. Es müssen hier noch ganz andere Dinge eine Rolle
spielen.
So ist es auch. Wir können so viel mehr für unsere Gesundheit oder Heilung
tun, als uns bekannt ist. Und das alles ist so viel einfacher, als wir es uns
bislang vorstellen können.
Um wahre Lösungen zu finden, brauchen wir etwas mehr als einen Lifestyle.
Wir brauchen ein Buch, das Wahrheiten enthält, Antworten gibt und uns die
Richtung zeigen kann, in der uns nach den Mühen des Krankseins das Licht
der Heilung erwartet. Dies ist also kein Lifestyle-Buch, es ist ein Buch fürs
Leben. Niemand will hier eine Marke aufbauen, es geht vielmehr darum, Sie
aufzubauen, damit Sie wieder gesund werden. Sie müssen nicht damit
rechnen, dass Ihnen hier Entschlackungsprodukte mitsamt den darauf
abgestimmten Klamotten angedreht werden. Es geht darum, in einem Meer
falscher Wahrheiten Leben zu retten.
Jede Reinigungskur mag für sich genommen eher wie eine kurzfristige
Maßnahme wirken, aber was wir an Einsatz leisten, sogar für eine nur
neuntägige Entschlackung wie die 3-6-9-Reinigung, die gleichsam der
Eckpfeiler dieses Buchs ist, bringt uns langfristig großen Gewinn. Auf diese
Entgiftungsmethoden können Sie Ihr Leben lang immer wieder
zurückgreifen. Sie spielen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, Ihre
Gesundheit wiederzuerlangen, sich unter allen Umständen immer wieder wie
ein Phönix aus der Asche der Leiden zu erheben – es geht hier um wahres
Wohlbefinden und um echte Antworten auf die Frage, wie man auf diesem
Planeten überlebt, der so unnachsichtig sein kann. Diese lebensrettenden
Methoden der Selbstreinigung werden in fünfzig Jahren noch für Sie da sein,
wo auch immer Sie sich dann befinden mögen.

Das Überleben der weniger Vergifteten


Um es für Sie ins rechte Licht zu rücken: Wer das Glück hat, mit der
geringsten Giftbelastung geboren zu werden und deshalb über eine stärkere
Konstitution zu verfügen, zieht sich im weiteren Verlauf seines Lebens
weniger Viren zu als andere. Glückliche Umstände bedeuten dann vielleicht,
dass man weniger giftige Schwermetalle im Körper hat als jemand anders.
Oder dass man in Beziehungen mit Leuten in Kontakt kommt, die weniger
pathogene Keime weiterzugeben haben. Vielleicht ist es auch so, dass die
Familie insgesamt weniger mit Giftstoffen belastet ist, weil die Vorfahren in
der Zeit der industriellen Revolution auf Bauernhöfen und nicht in Städten
groß wurden und deshalb weniger Gifte von Generation zu Generation
vererbt haben. Vielleicht sind solche Menschen mit deutlich weniger Stress
aufgewachsen, weil sie mit allem versorgt waren und sich auch seelisch von
der Familie getragen fühlen konnten.
Es geht also gar nicht um das Überleben der Stärksten oder Fittesten. Wir
sprechen vielmehr vom Überleben derer, die weniger stark vergiftet ins
Leben treten, viel Liebe und Rückhalt erfahren und gut versorgt sind (all das
ist wichtig) und bei denen es dann ein Leben lang weitgehend so bleibt.
Entscheidend ist also für den Einzelnen, über welche Mittel die Vorfahren
verfügten, welchen schädlichen Einflüssen sie ausgesetzt oder eben nicht
ausgesetzt waren und was ihnen selbst an hilfreichen Einflüssen
zuteilgeworden ist: Liebe und Rückhalt als Schutz für die Nebennieren,
wenig Kontakt mit alltäglichen Giftstoffen, weniger Belastung durch Viren
und Bakterien. Diese Begünstigten sind in der Gesundheitsbewegung und in
den sozialen Medien oft die Wortführer. Viele von ihnen sind zu sehr
selbstbewussten Menschen mit entsprechendem Anspruchsdenken erzogen
worden und teilen Ratschläge aus, als wären ihre Proteinshakes und
Fitnessanleitungen das, was ihnen nicht nur Geld bringt, sondern auch ihre
Gesundheit schützt.
Gern heißt es dann auch, sie stünden mit ihrer Arbeit im Dienst der
Menschheit, der Welt, des Lichts. Sie stellen ihre eigene Gesundheit und ihre
Umsätze auf eine Stufe und sagen, es sei einfach das, was vom Universum zu
ihnen zurückkomme, nachdem sie so viel Gutes für die Menschheit bewirkt
hätten. Dieser neue Dreh hat aber eine unangenehme Nebenwirkung: Er
vermittelt einem den Eindruck, dass man selbst nicht wirklich nützlich ist und
sich nicht für das Gute einsetzt, wenn man krank ist oder kein Geld scheffelt
oder sich nicht selbst versorgen oder über seine Symptome erheben kann. Es
entwickelt sich gerade eine elitär denkende Klasse von Gesunden, die
behaupten, sie erhielten einfach ihren gerechten Lohn für ihren Dienst an der
Menschheit, der darin besteht, dass sie irgendeine Diät oder Trainingsroutine
als große Offenbarung propagieren. Auch hier wieder: Den Millionen, die mit
sehr realen Gesundheitsproblemen zu kämpfen haben, aber keine richtige
Diagnose oder angemessene Behandlung oder auch nur Verständnis
bekommen, bleibt nur der Gedanke, sie seien irgendwie nicht positiv genug
oder täten nicht das Richtige und würden deshalb vom Universum von
solchen Belohnungen ausgenommen. Sie glauben, der Fehler müsse bei ihnen
selbst liegen, da alles, was sie auf Anraten anderer unternehmen, ihnen nicht
hilft; und so neigen sie schließlich dazu, diesen versteckten Botschaften zu
glauben, sie hätten ihre Leiden irgendwie angezogen, wenn nicht selbst
erzeugt. Die Wahrheit wird ihnen vorenthalten, nämlich dass ganz reale
physiologische Ursachen – Viren und andere Erreger, dazu die Gift- und
Schadstoffe, die unbemerkt in der Welt und in unserem Blut zunehmen –
hinter den um sich greifenden chronischen und rätselhaften Symptomen
stecken.
Nur Glück hat den Wortführern im Gesundheitsbereich dieses Schicksal
erspart. Ich betone das immer wieder, weil in unserer Gesellschaft so
selbstverständlich und mit so schädlichen Folgen angenommen wird, dass die
noch nicht von hartnäckigen Symptomen befallenen Menschen einfach mehr
über die Geheimnisse des Lebens wissen als die Kranken und diese Wahrheit
deshalb nicht oft genug wiederholt werden kann. Wenn Sie schon einmal im
Bett gelegen und sich durch Blogbeiträge voller wunderschöner Wasserfälle,
Strände und Smoothies mit Erdnussmus gescrollt haben und sich dabei fragen
mussten, was Sie so falsch gemacht haben, dass Sie jetzt fernab der Welt auf
dieser kleinen Matratzeninsel gestrandet sind, können Sie sich jetzt sagen,
dass nicht Sie etwas falsch gemacht haben. Sie sind weder schadhaft noch
minderwertig. In Wahrheit bestimmen äußere Umstände und ererbte Gifte
sowie pathogene Keime, nicht jedoch innere Schwächen, mit welchen
Gesundheitsstörungen Sie zu kämpfen haben. Der gesundheitlichen
Verfassung jedes Einzelnen von uns geht eine lange Geschichte voraus. Wer
Glück hat, wird mit weniger Giften geboren und in der Jugend weniger mit
Medikamenten traktiert und vermag es dann im weiteren Verlauf immer
wieder, allen Querschlägern irgendwie auszuweichen. Wir können nichts
dafür, wenn wir mit Giften im Körper und mit einer belasteten Leber zur
Welt kommen, die wir von früheren Generationen erben (die ebenfalls keine
Schuld trifft), oder wenn sich Viren in unserem Körper einnisten, gegen die
wir uns kaum zur Wehr setzen können, weil mangelnder Rückhalt und
schlechte Versorgung unser Immunsystem geschädigt haben.
Gesundheit ist nichts Festgeschriebenes. Jemand mag über Jahrzehnte Glück
gehabt haben und dann doch irgendwann Einflüssen ausgesetzt sein, die seine
oder ihre Gesundheit untergraben. Und jemand anders hatte vielleicht lange
mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu kämpfen und erlebt dann doch
eine gesundheitliche Schicksalswende. Entscheidend ist dabei, ob wir wissen,
wie Vorbeugung und Heilung tatsächlich vor sich gehen. Das muss uns klar
sein, bevor wir beurteilen können, ob Reinigung und Entgiftung des Körpers
notwendig und angebracht sind und welche Form die richtige ist. Solange das
nicht der Fall ist, schwimmen wir in einem Meer der widersprüchlichen
Behauptungen, die medizinisch und wissenschaftlich unbewiesen sind, und
dann ist es so gut wie unmöglich zu bestimmen, was wirklich zutrifft.
Es besteht aber kein Grund, irgendjemandem die Schuld zu geben, und wir
sollten keinem Gesunden seine Gesundheit neiden. Die Influencer in der
Gesundheitsszene sind so verunsichert und verstört wie alle anderen auch,
und meist meinen sie ja wirklich, sie täten etwas Gutes. Sie möchten nicht
glauben, dass wir so vielen Bedrohungen unserer Gesundheit ausgesetzt sind,
wie es sie tatsächlich gibt, denn man müsste dann ja ständig wachsam und
beunruhigt sein. Dann gibt es auch noch andere Influencer, um deren
Gesundheit es nicht zum Besten steht, die aber unentwegt davon reden, was
sie alles tun, um ihre Symptome und Beschwerden handhabbar zu halten: Sie
ändern immer wieder ihre Ernährungsform und ihr körperliches Training.
Das verschafft ihnen vielleicht vorübergehend Erleichterung und lässt ihre
Gesundheitsprobleme kommen und gehen oder zu- und abnehmen, aber
vielen anderen bringt das nicht unbedingt etwas, weil es sich letztlich doch
nur um Mutmaßungen handelt, die nicht an den eigentlichen Ursachen
rühren. Erst wenn man die Zusammenhänge wirklich kennt, kann man ganz
gesund werden und anderen vermitteln, wie sie sich von ihren Symptomen
befreien können.
Das Wissen um die Gesundheitsgefahren in unserer Welt mag beunruhigend
sein, aber noch schlimmer ist es, zu leiden und nicht zu wissen, weshalb. Es
zermürbt einen, herausfinden zu wollen, was funktioniert und was nicht. Es
ist bitter, Linderung zu suchen und keine zu finden oder eine Besserung zu
erreichen und dann wieder zu verlieren. Es macht einen fertig, massenhaft
Geld für eine scheinbare Hoffnung nach der anderen auszugeben. Und selbst
wenn man den richtigen Weg eingeschlagen hat, landet man doch wieder in
der Ratlosigkeit, weil es immer eine konkurrierende Lehre gibt, die uns an
dem zweifeln lässt, was wir gerade tun. Zu Ihrer mitgebrachten chronischen
Müdigkeit, die Sie lindern möchten, kommt dann noch die ebenfalls
erschöpfende und dann auch noch ergebnislose Suche nach Lösungen.
Wenn Sie dann endlich auf die erlösenden Kenntnisse stoßen, die tatsächlich
etwas bewegen, und wenn Sie Ihr neues Wissen auch noch so umsetzen
können, dass es anschlägt und Sie sich auf dem Weg zur Heilung sehen, ist
das ein Gefühl, das sich mit keinem anderen vergleichen lässt. Es gibt dieses
Gefühl, und es ist erreichbar. Sie müssen nicht einmal eine positive
Grundhaltung haben, um es zu erreichen. Sie können elend, unleidlich,
negativ, entmutigt, verbiestert und sogar wütend sein, und doch steht Ihnen
dieses Gefühl offen, denn wenn Sie die richtigen Schritte unternehmen,
gewinnt der Körper schnell wieder an Kraft und trägt Sie in Richtung
Ziellinie, in Richtung Genesung.

Ernährungskriege
Exaktes Wissen über unsere Nahrungsmittel ist schwer zu finden, stattdessen
wallt da draußen eine Menge vages und wolkiges Zeug. Wir könnten sogar
von Smog sprechen. Der Smog soll die Leute in Atem halten und die
Wahrheit vernebeln, und die Ernährungskriege gehören zu diesem Smog.
Als »Ernährungskriege« bezeichne ich die Streitereien zwischen
unterschiedlichen oder gegensätzlichen Ernährungs-»Religionen«. Was ich
meine, ist Ihnen sicher nicht neu: Ich meine den Glauben, diese oder jene
Ernährungsform sei in jeder Hinsicht, sogar in moralischer Hinsicht
überlegen, und jede andere sei dumm und ahnungslos. Doch das alles besteht
ausschließlich aus Mutmaßung und Ideologie, Wahrheit ist hier nicht zu
finden. Solche Streitereien lassen oft kein vernünftiges Gespräch über
körperliche Reinigungsmaßnahmen zu. Solange wir uns schnaubend über die
Gegenseite ereifern, solange wir unsere eigene Philosophie propagieren und
die der Gegenseite zu diskreditieren versuchen, bekommen wir keine Klarheit
über das, was wirklich im Körper vor sich geht, und wir fragen auch nicht
ernsthaft nach sinnvollen Lösungen.
Am lautesten äußern sich in der Ernährungsszene die Leute, die am
wenigsten mit gesundheitlichen Belastungen zu kämpfen haben. Sie sind es
auch, die den Nerv und die Kraft haben, Diskussionen über die Vor- und
Nachteile von pflanzlichem und tierischem Eiweiß zu diskutieren. Sie
plädieren vehement für Vollkornernährung oder sind strikt gegen jegliche
Getreidenahrung, sie verbannen Obst vom Speiseplan oder erlauben nur
Sorten mit niedrigem glykämischem Index (also wenig Zucker), und sie
lassen es sich nicht nehmen, alle heftig zu attackieren, die sich nicht zu ihrem
Glauben bekennen. Um ihre Behauptungen zu unterstützen, zitieren sie gern
Forschungsstudien, die allzu oft von bestimmten Interessengruppen finanziert
werden – und alles, weil ihnen die vielen Kranken so fern sind, die schon
Dutzende Ärzte konsultiert haben und immer noch im Bett liegen und nicht
wissen, was eigentlich mit ihnen los ist. Vielleicht sind ihnen gewisse kleine
Ausfälle aufgefallen, dass sie manchmal weniger Energie haben, dass es zu
leichten Akne-Erscheinungen oder Ekzemen kam, dass die Erholungszeit
nach ihrem Training ungewöhnlich lang war, dass sich eine Erkältung länger
hielt, als sie es von früher gewohnt waren, dass ihnen Völlegefühl oder
andere leichte Verdauungsstörungen zu schaffen machten. All das kann einen
auf den Gedanken bringen, dass man sich vielleicht besser ernähren sollte.
Dann versuchen die Leute, sich kundig zu machen, und irgendwann im
Verlauf ihrer Recherchen werden sie zu Anhängern irgendeines
Glaubenssystems und sind vielleicht schließlich so sehr davon überzeugt,
dass sie alle Andersgläubigen blind attackieren.
Aber in diesen Ernährungskriegen gibt es in allen Lagern unzählige Kranke.
Und bei all den Streitereien scheint es nicht aufzufallen, dass Millionen
einfach weiterhin an Schilddrüsenstörungen, chronischer Erschöpfung,
Fibromyalgie, multipler Sklerose, Ekzem, Psoriasis, Akne, Endometriose,
polyzystischem Ovar-Syndrom, Myomen, lähmenden Ängsten oder
Depressionen oder Hunderten anderen richtig oder falsch diagnostizierten
Krankheiten leiden. Wie bei allen Kriegen verschleiert der Pulverdampf die
Leiden all derer, die keine Kraft mehr zum Kämpfen haben.
Ausgewogene Ernährung, Maßhalten und intuitive Ernährung
Ausgewogene Ernährung – davon ist überall die Rede, als wäre es das oberste
Leitprinzip gesunder Ernährung. Seltsam nur, dass jeder etwas anderes
darunter versteht, schließlich ernähren sich ja auch alle unterschiedlich.
»Ausgewogen« scheint zu besagen, dass hier irgendetwas geregelt oder
gesteuert wird und dadurch in optimaler Weise für den Menschen gesorgt ist.
Aber wer bestimmt eigentlich, weshalb diese Ernährungsform als
ausgewogen gelten kann und jene nicht? Bedeutet ausgewogen, dass man
sich möglichst vielfältig ernährt? Ist es ein bestimmtes Mischungsverhältnis
von Gemüse, Obst, Eiweiß und Fett? Jeder hat da seine ganz eigenen
Vorstellungen. Aber es gibt etwas, was nirgendwo bedacht wird: Wie wollen
wir bestimmen, ob irgendeine Ernährungsform ausgewogen ist, wenn wir
nicht wissen, was bei Autoimmunerkrankungen mit ihren unzähligen
Symptomen und Erscheinungen wirklich vor sich geht? Wer dürfte als
Gesundheitsprofi oder Laie behaupten, wir ernährten uns nicht ausgewogen?
Wer wäre berufen, eine ausgewogene Ernährung vorzuschlagen, wenn er wie
die gesamte medizinische Forschung im Dunkeln tappt und nicht wirklich
weiß, weshalb jemand krank ist und wie die Gesundheit zurückgewonnen
werden kann? Hier wird einfach gemutmaßt, und dann lässt man vielleicht
industriell verarbeitete Nahrungsmittel weg und verordnet mehr Gemüse,
Nüsse und Kerne, doch das alles ist noch keine Lösung. Um über
ausgewogene Ernährung etwas sagen zu können, was wirklich Gewicht hat,
müsste man erst einmal das Wesen chronischer Krankheiten verstanden
haben.
Jeder Mensch hat seine ganz eigene gute oder schlechte Beziehung zum
Essen. Man isst das, was man für gesund hält, aber es wird nicht gesehen,
dass »alles in Maßen«, der Rat, mit dem alle aufgewachsen sind, zu viel
Freiraum für problematische Nahrungsmittel lässt und die wirklich
nahrhaften Lebensmittel dadurch ins Hintertreffen geraten. Da argumentiert
jemand in den sozialen Medien dafür, irgendein Nahrungsmittel im Rahmen
der Ausgewogenheit wegzulassen, doch dabei wird nicht erwähnt, dass man
sich beispielsweise gegen Obst oder Kartoffeln ausspricht, weil irgendwer die
(falsche) Meinung vertritt, Zucker sei Zucker und das gelte für alle
Kohlenhydrate. Seitdem hat man immer ein schlechtes Gewissen, wenn man
Kohlenhydrate zu sich nimmt, auch wenn es sich in Wirklichkeit um gesunde
Kohlenhydrate handelt. Viele ändern ständig ihre Einstellung zur Ernährung,
manchmal von Monat zu Monat, weil sie immer auf der Suche nach der
richtigen Ernährung sind. Auch wer sich zum »intuitiven Essen« bekennt,
weil es angeblich der Gesundheit dient, wird irgendwann trotzdem krank.
Wenn man beispielsweise meint, unbedingt Eier zu brauchen, dient das
einfach der Rechtfertigung von Gelüsten, aber es fehlen echte Kenntnisse der
Wirkung solcher Nahrungsmittel auf unsere Gesundheit. Intuitives Essen
bedeutet nicht, dass man wirklich weiß, was gesund ist und was nicht. Wir
alle haben in unserer Kindheit und Jugend widersprüchliche Aussagen zu
diesem Thema gehört, und wir alle haben Schwierigkeiten im
Zusammenhang mit dem Essen erlebt. Vielleicht war zeitweilig einfach nicht
genug da, oder es fehlte an Geld für frisches Obst und Gemüse. Vielleicht
gab es Krankheiten, durch die wir nicht mehr alles verdauen konnten, oder
bestimmte gesellschaftliche Wertvorstellungen wirkten sich auf unsere
Beziehung zur Ernährung aus. Irgendwann verfestigte sich das alles für jeden
Einzelnen von uns und wurde zur Grundlage unserer Haltung gegenüber dem
Essen. Auch danach gab es jedoch immer wieder neue Schlagzeilen und
Trends, es gab Meinungen, Überzeugungen, Theorien und wechselnde
Lebensumstände, die unsere Haltung immer weiter ausformten.
Es ist ganz natürlich, im Zusammenhang mit der Ernährung bestimmte
Fixierungen zu haben, schließlich handelt es sich um ein Thema, bei dem es
um unser Überleben geht. Niemand steht damit für sich allein. Es gehört zu
unserem Menschsein, sehr genau wahrzunehmen, was wir essen, und
niemand muss sich dessen schämen. Wir müssen uns nicht für das bestrafen,
was wir essen, und wir müssen uns nicht dafür bestrafen, dass wir uns um
unsere Ernährung sorgen. Aber wir müssen uns bewusst halten, dass die
Einflüsse, die unsere Beziehung zum Essen geprägt haben, sehr wenig
Wahrheit enthalten. Es wird uns nämlich nicht gesagt, wie eine dauerhaft
gesunde Ernährung wirklich aussieht oder wie gesunde Entschlackung vor
sich geht. (Ich will aber schon verraten, dass sie nichts mit Hunger und
Quälerei zu tun hat.) All das ist nach wie vor weitgehend ein Ratespiel, und
genau die Experten, die zu einer ausgewogenen Ernährung raten, wissen
nicht einmal, wie eine ausgewogene Ernährung für sie selbst aussehen
müsste.

Eiweiß – tierisch oder pflanzlich?


In all dem Informationswust über Eiweiß sind zwei große Lager zu erkennen:
Es geht immer um die Frage, ob tierisches oder pflanzliches Eiweiß
vorzuziehen sei. Das Lager der Befürworter von pflanzlichem Eiweiß ist
deutlich kleiner, verschwindend klein eigentlich gegenüber dem anderen
Lager, das tierischem Eiweiß den Vorzug gibt. Dafür sind die
Pflanzeneiweißverfechter Kämpfer mit starken Überzeugungen – bis erste
Symptome bei ihnen auftreten und ihnen dann von anderen vorgehalten wird,
das liege an ihrer pflanzlichen Ernährung. Allzu viele kapitulieren dann
schnellstens und schlagen sich auf die andere Seite.
Aber auf der anderen Seite, bei den Verfechtern von tierischem Eiweiß, sind
genauso viele von Symptomen geplagt oder sogar krank – nur dass tierisches
Eiweiß vom Mainstream nicht gar so argwöhnisch betrachtet wird und
weniger Leute diese Ernährungsform schlechtmachen oder als
Krankheitsursache hinstellen. Anhänger einer pflanzlichen Ernährung
genießen keine solche »Immunität«. Sobald sich bei ihnen Erschöpfung,
Gehirnnebel, Schmerzen oder irgendwelche anderen Symptome bemerkbar
machen, gibt man ihrer Ernährungsweise die Schuld daran. Besonders traurig
ist nun, dass die Anhänger einer pflanzlichen Ernährung allzu leicht
umkippen, ihre frühere Einstellung zu Obst und Gemüse aufgeben und auf
die Argumente der Befürworter von tierischem Eiweiß hereinfallen.
Immerhin gelten beide Ernährungsformen als relativ gesund im Vergleich zur
Ernährung nach US-amerikanischem Standard. Industriell verarbeitete
Nahrungsmittel, Gebratenes, Frittiertes und die meisten Getreide werden hier
wie dort gemieden. Beide glauben an die Lehre der ketogenen Ernährung, die
besagt, dass fettreiche Kost gut ist und man Kohlenhydrate reduzieren oder
ganz weglassen soll. In beiden Fällen jedoch werden keine brauchbaren
Methoden der Entschlackung und Entgiftung angeboten.
Es ist nämlich in beiden Fraktionen nicht bekannt, woher die heutigen
Symptome, Befindlichkeitsstörungen und Krankheiten tatsächlich kommen.
Auf beiden Seiten wird etwas ganz Wichtiges nicht erkannt, nämlich dass
Eiweißmangel keine Rolle dafür spielt, ob jemand krank wird oder schwer
wieder auf die Beine kommt. Für beide Überzeugungen gibt es nicht einmal
solide wissenschaftliche Beweise. Die Schulmedizin glaubt nicht an
pflanzliche Ernährung oder an den gesundheitlichen Wert einer fettreichen
oder eiweißreichen Kost. Sie hat nämlich noch nie geglaubt, dass Ernährung
viel mit Gesundheit und Krankheit zu tun hat. Es kann zwar aus
wissenschaftlicher Sicht als gesichert gelten, dass die Ernährung eine
bedeutende Rolle für die Entstehung beispielsweise von Typ-2-Diabetes
spielt, aber an den medizinischen Fakultäten wird nach wie vor nicht
flächendeckend gelehrt, dass die Ernährung für viele Beschwerden und
Krankheiten verantwortlich ist – auch wenn die Medizinstudenten bereits zu
dieser Anschauung tendieren.
Da ist es nur zu verständlich, dass es zur Frage der Entschlackung und
Entgiftung eigentlich nur ein hilfloses Durcheinander widersprüchlicher
Meinungen gibt und die Angehörigen der Gesundheitsberufe den Irrglauben
vertreten, unser Körper könne allein die tägliche Entschlackung bewältigen,
solange wir uns nur »ausgewogen« ernähren. Und wer sollte bei all der
Unkenntnis über die Hintergründe etwas von Gesundheitsstörungen wissen,
wie man den wahren Ursachen mit genau zugeschnittenen
Entschlackungskuren beikommt? Niemand, der es nicht an sich selbst erlebt
oder bei anderen gesehen hat, kann das wissen.

Respekt
Die ganze Ernährungskonfusion läuft aber darauf hinaus, dass Sie mit
skeptischen und missbilligenden Fragen rechnen dürfen, wenn Angehörige,
Freunde oder auch Unbekannte mitbekommen, dass Sie entschlacken. Und
das kann bei bestimmten eher spektakulären Formen der Entschlackung
durchaus vernünftig sein. Es gibt hier nämlich rabiate Kuren, die niemandem
guttun.
Das kann auch passieren, wenn Sie eine für sich genau richtige Kur machen,
wie sie in diesem Buch beschrieben sind, oder wenn Sie überhaupt
irgendetwas aus den Büchern über mediale Medizin in Ihr Leben integrieren.
Untaugliche Reinigungsmaßnahmen werden schon lange praktiziert, und da
ist es ganz verständlich, dass Wörter wie »Entschlackung«, »Entgiftung«
oder »Detox« mit Ängsten behaftet sind und die Leute sich schützen
möchten. Sie sind einfach nicht darüber aufgeklärt, was alles auf unseren
Körper einwirkt und was Krankheiten auslöst.
Wenn bei jemandem Symptome auftreten oder sogar eine Erkrankung
diagnostiziert wird, erfahren Betroffene oft aus ihrem Umfeld einen gewissen
Druck, doch weiterhin zu Ärzten zu gehen und sich ansonsten mit dem Leben
abzufinden, das man mit einer solchen Krankheit nun mal hat. Gern kommen
dann noch dringende Ernährungsempfehlungen hinzu, etwa die, man solle
sich möglichst normal ernähren, damit man genügend Fett oder Eiweiß
bekommt. Dieser Druck von außen kann entmutigend wirken und sogar
irreführend sein, wie das ja auch oft der Fall ist. Wenn Sie etwas finden, das
Heilung verspricht, bleibt die Skepsis bestehen. »Machst du schon wieder
eine neue Entschlackungskur?«, werden Sie dann vielleicht zu hören
bekommen. Die Leute werden nicht glauben und Sie vielleicht auch nicht,
dass Sie nach all den Fehlversuchen endlich das Richtige gefunden haben.
Vielleicht haben die Menschen in Ihrem Umfeld auch selbst schon schlechte
Erfahrungen mit Patentlösungen zur Entschlackung gemacht, mit
ausgedachten Verfahren, denen es aber an den entscheidenden Kenntnissen
mangelte, nämlich wie bestimmte Giftstoffe und Erreger uns krank machen
und wie man sie wieder aus dem Körper bekommt. Vielleicht hatten Sie bei
diesen Versuchen buchstäblich und im übertragenen Sinne einen faden
Geschmack im Mund, der eine Trotzreaktion auslöste und Sie zu noch
schlechteren Ernährungsgewohnheiten bewog. Ihnen ist nicht klar, dass die in
den Medical-Medium-Büchern beschriebenen Reinigungsmaßnahmen aus
einer höheren Quelle stammen und bei den wahren Ursachen unserer
Erkrankungen ansetzen. Wenn wir immer und immer wieder enttäuscht
wurden, ist es oft so, dass unsere Schutzmechanismen uns die Wahrheit nicht
mehr erkennen lassen, wenn sie uns schließlich doch begegnet.
Die Menschen, die vielleicht um Sie bangen, wenn Sie mit einer der
Reinigungskuren in diesem Buch anfangen, wissen nicht, dass es sich um
genau zugeschnittene Maßnahmen für ganz bestimmte Probleme handelt. Sie
hängen wahrscheinlich immer noch an trendigen, aber falschen
Informationen, vielleicht auch an dem nach wie vor kursierenden Ratschlag
»alles in Maßen«. Sie wissen nicht, was genau Sie eben jetzt gesundheitlich
durchmachen. Sie verstehen das Heilungsverlangen nicht, das in Ihnen
brennt.
Solange es einem gutgeht oder man es sich leisten kann, seine Symptome
nicht weiter zu beachten, übersieht man leicht, was andere durchmachen, die
sich unwohl fühlen – es sei denn, Sie gehören zur Familie des Betreffenden
oder zu seinem engsten Kreis und sind Tag für Tag mit seinen Leiden und
Kämpfen konfrontiert. Wenn Sie in immer neuen Wartezimmern neben
diesem Menschen sitzen und ihn aufzumuntern versuchen, damit er wieder
einen weiteren Tag übersteht, an dem er sich kaum vom Sofa erheben kann,
wenn Sie ihn in jeder Weise unterstützen und ihn manchmal sogar ins
Bodenlose begleiten und ihn buchstäblich über Wasser halten, dann wissen
Sie, dass es wirklich ein schwerer Kampf ist. Es tut Ihnen in der Seele weh,
den Kummer und die Erschöpfung in den Augen dieses Menschen zu sehen,
der sucht und sucht, um irgendwann vielleicht doch Linderung seiner
chronischen Beschwerden zu finden. Sie erleben seine Geschichte mit.
Die Schwelle, von der an gesundheitliche Probleme einem ernsthaft zu
schaffen machen, liegt bei jedem etwas anders. Der eine dreht durch, wenn er
etwas Unangenehmes wie Akne bekommt, das ihn die Blicke anderer
scheuen lässt. Ein anderer ist vielleicht durch Gehirnnebel zutiefst
verunsichert, weil er ihn daran hindert, irgendwelche Aufgaben zu erledigen,
die konzentrierte Aufmerksamkeit verlangen. Manche Leute machen trotz
ihrer größeren und kleineren Wehwehchen oder ihrer ständigen Müdigkeit
einfach weiter und regen sich nicht groß auf, weil sie der Überzeugung sind,
dass mit so etwas zu rechnen ist, wenn man älter wird. Und schließlich gibt
es Menschen, die sich mit vielen Symptomen herumplagen und die es
schaffen, äußerlich ganz gefasst zu wirken, obwohl sie ihren Zustand in
Wirklichkeit kaum ertragen können. Jeder geht mit Gesundheitsstörungen auf
seine ganz eigene Art um, und es ist alles verständlich und legitim.
Alle, die an Beeinträchtigungen ihrer Gesundheit leiden, verdienen unseren
Respekt. Früher mussten wir über Zerebralparese, Gehirnschlag,
Muskeldystrophie, Stottern, Sprachstörungen, Down-Syndrom und andere
auffällige Schwierigkeiten aufgeklärt werden, um uns zu einer respektvollen
Haltung durchzuringen. Die Welt hat sich geändert, und wir müssen jetzt
völlig umdenken, einfach weil so gut wie jeder irgendwelche Symptome und
mehr oder weniger schwere Gesundheitsstörungen hat. Wir haben gelernt,
Verständnis für Menschen mit Behinderungen zu haben und sie darin zu
respektieren, aber jetzt müssen wir das auf alle ausdehnen, die an chronischen
Symptomen leiden und nicht einmal wissen, warum.
Wenn es jemandem nicht mehr richtig gutgeht, lässt der Respekt der
Menschen in seiner Umgebung gern ein wenig nach, es sei denn, man ist alt
oder noch ein Kind. Für alle dazwischen gibt es so etwas wie ein
Zweiklassensystem: die Kranken und die nicht so Kranken. Man dividiert uns
auseinander, die chronisch Kranken werden ausgeblendet, missachtet und
möglichst überhaupt nicht mehr wahrgenommen, während andere, die ihre
Symptome zu überspielen vermögen, immerhin noch wahrgenommen
werden, zumindest solange es ihnen gelingt, so zu tun, als wäre alles in
Ordnung, solange in der Klasse niemand etwas merkt, solange niemand dem
Chef gegenüber Andeutungen macht. Wir leben in einer Zeit, in der wir für
unsere Symptome praktisch bestraft werden und uns sagen lassen müssen,
dass nur der etwas taugt, der sich selbst optimiert und Spitzenleistungen
bringt.
Der Medizin gibt niemand die Schuld daran, dass sie gegen die chronischen
Leiden so vieler Menschen nicht viel auszurichten vermag. Vielmehr lässt
man die Kranken häufig offen oder durch die Blume wissen, sie hätten sich
ihren Zustand irgendwie selbst zuzuschreiben. Da es der medizinischen
Forschung noch nicht gelungen ist, die physiologischen Gründe für die
Epidemie chronischer und rätselhafter Erkrankungen aufzuzeigen, scheint
einigen Menschen nichts anderes übrig zu bleiben, als sich irgendwelche
kosmischen Erklärungen zurechtzulegen.
Deswegen konnte bei manchen der abwegige Gedanke Fuß fassen und zum
Trend werden, unsere gesundheitliche Verfassung sei Ausdruck dessen, was
wir als Menschen sind. In Ermangelung handfester Kenntnisse ist es in
diesem Zeitalter des »Ursache unbekannt« und der Autoimmun-Theorie
unversehens zumutbar geworden, den Leidenden selbst die Schuld an ihren
Leiden anzudichten. So kann man als Kranker dem Gedanken verfallen, man
habe sich die Symptome aufgrund seiner menschlichen Unzulänglichkeiten
zugezogen, man sei einfach nicht aktiv genug, bringe nicht die richtige
Energie auf, denke nicht positiv genug oder habe irgendwo in der
uneinsehbaren Tiefe des eigenen Unbewussten den Beschluss gefasst, krank
zu werden und zu bleiben. Manch einer mag wohl auch denken, der Körper
lasse ihn im Stich oder habe sich gegen ihn gewendet, und das muss bei den
Betroffenen natürlich das Selbstvertrauen untergraben. Irgendwann in der
Zukunft werden alle irgendwelche Symptome und Gesundheitsstörungen
haben und dadurch wieder ins Gespräch miteinander kommen – einfach weil
es einem dann leichterfällt, seine gesundheitlichen Kämpfe sichtbar zu
machen. Einstweilen bleibt es dabei: Wer (noch) keine eigenen
gesundheitlichen Kämpfe zu bestehen hatte und nicht an der Pflege Kranker
beteiligt war und die verzweifelte Suche nach Antworten und Lösungen nicht
aus eigener Erfahrung kennt, der weiß einfach nicht, was wirklich Sache ist.
Wer selbst krank war oder für andere leidende Kranke da war, der weiß. Es
steht Ihnen wie jedem anderen zu, zu Ihrem Selbstvertrauen und Ihrer
Selbstachtung zurückzufinden. Die Zeit ist reif. Mit den in diesem Buch
beschriebenen Schritten der Heilung können Sie die natürliche Erneuerungs-
und Selbstheilungskraft des Körpers wieder für sich nutzen.

Was Sie von diesem Buch erwarten können


In den weiteren Kapiteln dieses ersten Teils werden Sie im Einzelnen
erfahren, wo wir heute im Hinblick auf unsere Gesundheit stehen und was
von den gängigen Reinigungstheorien zu halten ist. Das beginnt im nächsten
Kapitel mit den Gründen für die Burn-out-Epidemie, die wir derzeit erleben.
Danach sprechen wir im 3. Kapitel von den Giftstoffen und pathogenen
Keimen, die unsere Gesundheit seit der Zeit vor unserer Geburt bedrohen und
uns heute weiterhin ausbremsen. Falls Sie meinen, Sie hätten keine Gifte im
Körper, wird dieses Kapitel Sie eines Besseren belehren. Es wird Ihnen nicht
nur die unzähligen Möglichkeiten der Kontamination vor Augen führen,
sondern auch aufzeigen, wie wir viele dieser alltäglichen Belastungen
vermeiden können. Es wird ebenso davon die Rede sein, dass wir manchen
Giften nicht ausweichen können und dass es deshalb wichtig ist, die richtigen
Verfahren zur Ausleitung solcher Gifte zu kennen.
In den weiteren Kapiteln des ersten Teils geht es um aktuell eifrig diskutierte
Themen wie das Mikrobiom, das intermittierende Fasten und die Frage, ob
reine Säfte oder die Faserstoffe wichtiger für unsere Gesundheit seien. Ich
finde es wichtig, dass Sie sich nicht durch fehlgeleitete Theorien von
Reinigungskuren abhalten lassen, und Sie bekommen in diesen Kapiteln
genau das, was Sie brauchen, um sich von solchen Falschinformationen nicht
irremachen zu lassen. Sehr wichtig ist auch Kapitel 7 über Nahrungsmittel,
die Ihre Gesundheit untergraben beziehungsweise Ihre Heilung behindern
können.
Zum krönenden Abschluss dieses Teils finden Sie in Kapitel 8 eine
Anleitung zur Wahl der für Sie geeigneten Reinigungsmethoden, die im
zweiten und dritten Teil des Buchs erläutert werden. Kapitel 8 wird Ihnen
auch den Zusammenhang der in diesem Buch vorgestellten Ansätze mit den
in früheren Büchern zur medialen Medizin beschriebenen
Reinigungsverfahren deutlich machen. Lassen Sie sich nicht entmutigen,
wenn Entschlackung und Entgiftung Ihnen erst einmal aufwendig,
kompliziert und kaum machbar erscheinen. Es wird sich auch für Sie etwas
finden.
Unabhängig davon, welche Reinigungsmethode Sie für den Einstieg wählen,
empfiehlt es sich auf jeden Fall, den zweiten und dritten Teil ganz zu lesen,
denn Sie können Ablauf und Wirkung der 3-6-9-Reinigung am ehesten dann
einschätzen, wenn Sie die anderen Reinigungskuren kennen – und nur so
gewinnen Sie Klarheit darüber, ob die hochwirksame 3-6-9-Reinigung eines
Tages für Sie infrage kommt, auch wenn Sie sich jetzt vielleicht noch nicht
darauf einlassen mögen.
Der vierte Teil beginnt mit einem Kapitel über das, was während einer
Reinigungskur zu tun und zu lassen ist. So wird beispielsweise erklärt,
weshalb Zitronenwasser so wohltuend für uns ist, was bei Unterbrechungen
der Kur zu beachten ist und was es mit Wasserfasten und Saftfasten auf sich
hat. In Kapitel 20 erfahren Sie, wie der körperliche Heilungsprozess im Zuge
der Entschlackung einsetzt und was Sie im Hinblick auf Ihren Stuhlgang und
mögliche Gewichtsabnahme erwarten können.
Kapitel 21 klärt über Alternativen zu den im zweiten und dritten Teil
besprochenen Nahrungsmitteln und Getränken bei einer Reinigungskur auf
und erläutert mögliche Abwandlungen. Im weiteren Verlauf stellt der vierte
Teil Speisefolgen für ursprüngliche, vereinfachte und erweiterte Formen der
3-6-9-Reinigung vor und versorgt Sie mit vielen Rezepten, mit denen Sie die
Medical-Medium-Reinigung ohne Weiteres überstehen.
Der fünfte Teil möchte Ihnen spirituellen und seelischen Rückhalt bieten. Er
sagt Ihnen, was Sie beispielsweise bei Anfeindungen tun können, er nennt
Ihnen die körperlichen Gründe für Gefühlszustände, die während einer
Reinigungskur auftreten können, er gibt Ratschläge, wie Sie mit solchen
Gefühlen umgehen können, und er versichert Ihnen nachdrücklich, dass
Heilung möglich ist. Dieser Teil des Buches soll Ihnen auch als Anker
dienen. Wenn die fortschreitende Genesung Sie zu Höhenflügen anregt,
können Sie stets auf die lebendigen Worte dieses Teils zurückgreifen, um
sich wieder zu erden.
Im sechsten und letzten Teil erfahren Sie alles über Nahrungsergänzungen
und ihre Anwendung bei den Symptomen und Beschwerden, mit denen Sie
möglicherweise zu tun haben. Hier sprechen wir auch über die Ursachen aller
genannten Gesundheitsstörungen, und Sie können sich darüber informieren,
welche Nahrungsergänzungen für eine Medical-Medium-Reinigungskur
taugen, welche zu meiden sind und weshalb und welche Heilkräuter und
Nahrungsergänzungen in Ihrem Alltag einen Platz finden sollten. Diese
umfangreiche Aufstellung kann Ihnen auch immer als Nachschlagewerk
dienen.

Zeitlos guter Rat


Sie sind auf etwas gestoßen, das anders ist. Sie haben einen Notausstieg
gefunden, und das hat seinen Grund. Vielleicht ist es für Sie selbst, vielleicht
ist es für jemand anderen in Ihrem Leben. Vielleicht geht es um eine
gesundheitliche Belastung, mit der Sie aktuell zu tun haben, vielleicht dient
Ihr Fund aber auch dem Zweck, Erkrankungen vorzubeugen, die Sie sonst auf
Ihrem weiteren Weg zu erwarten hätten.
Dieses Buch, das jetzt in Ihr Leben tritt, ist zeitlos das denkbar beste
Hilfsmittel für die Rückeroberung Ihrer Gesundheit. Es steht außerhalb des
allgemeinen Stimmengewirrs, denn es stammt aus höherer Quelle, es kommt
von Gott. Es ist größer als alles, was irgendein Mensch vermag. Auch in
Zukunft wird jeder darauf zurückgreifen können, sei es für sich selbst oder
für seine Lieben.
Sie brauchen sich nicht mehr zu verstecken. Ich glaube an Sie, ich weiß, was
Sie durchgemacht haben und noch durchmachen. Ich weiß, was es heißt, mit
unverständlichen Symptomen zu kämpfen, immer in dem Gefühl,
festgehalten zu werden, sich nicht wirklich ausdrücken zu können, nicht der
Mensch sein zu können, als der Sie gemeint sind. In der Auseinandersetzung
mit Ihren Symptomen oder Ihrer Krankheit leisten Sie mehr, als Ihnen
bewusst ist, und ich versichere Ihnen, es gibt wirklich Antworten auf die
Frage, weshalb wir krank werden. Sie müssen nicht länger ohne das Wissen
leben, wie man wieder gesund wird.
Seien Sie stolz darauf, aus eigener Entscheidung das Werk Ihrer Heilung in
Angriff genommen zu haben. Seien Sie mitfühlend sich selbst gegenüber,
und sagen Sie sich, dass Sie Ihre Leiden und Kämpfe nicht selbst verschuldet
haben. Mit dem Einsatz für Ihre Heilung leisten Sie Stunde für Stunde und
Tag für Tag Großes. Dieses Buch stellt Ihnen wunderbare Werkzeuge dafür
bereit. Ich glaube, dass Sie es schaffen, gesund zu werden.

Ende der Leseprobe


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Contents

1. Inhalt
1. Vorwort
2. Erster Teil | Entschlackung tut not
1. Kapiel 1: Reinigungskuren aus höherer Quelle

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