Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
11.11.2021
Andreas Beutner
Inhalt des Unterrichtsmoduls
o Rosazea
|2
Diabetische Retinopathie
Häufigste Erblindungsursache zwischen 20 und 65 Jahren (Industrieländern)
Ca. 2000 Neuerblindungen durch diabetische Retinopathie in Deutschland.
Typ 1 DM: nach 15-20 Jahren Diabetesdauer haben 95% der Patienten eine DR.
Typ 2 DM: nach 15-20 Jahren Diabetesdauer haben 50-80% der Patienten eine
DR.
Veränderungen am Auge:
- Diabetische Makulopathie
- Diabetische Retinopathie
|4
Pathophysiologie
Hyperglykämie
Advanced Renin
Oxidativer Protein
Glycation Entzündung Sorbitol Angiotenisin
Stress Kinase C system
End Prod.
Endothelzellen,
Perizytendysfunktion
Ischämie
(Hypoxie) Permeabilität
5
Endothelzellen
(Perizytendysfunktion) VEGF
Permeabilität
Insulin
growth
factor
Ischämie Carboanhydase
Vaskularisation
(Hypoxie)
Erytropoeitin
6
Pathogenese
Mikroangiopathie durch ungünstige Stoffwechsellage (Hyperglykämie,
Expression von Wachstumsfaktoren)
Später retinale Hypoxie und Ischämien
Ausschüttung angiogene Faktoren (Vascular endothelial growth
factor (VEGF)-Protein), Neubildung von Gefäßen mit
minderwertiger Gefäßwand
Verdickte Basalmembran
Diabetes
Mikroaneurysmen
Einteilung/ Stadieneinteilung
- mild - diffus
- mäßig - ischämisch
- schwer
- Proliferatives Stadium
| 11
Risikofaktoren für die Entwicklung von Netzhautkomplikationen
▪ Diabetestyp
▪ Dauer der Erkrankung → Lange Diabetesdauer (> 10 Jahre)
▪ Einstellung des Blutzuckerspiegels → Hoher HbA1c-Wert (> 10%)
▪ Eventuell genetische Prädisposition
▪ Kardiovaskuläre Faktoren
12
„Early Worsening“
Rasche Verschlechterung der diabetischen Retinopathie durch rasche
Verbesserung der Einstellung des Diabetes mellitus.
Auftreten oft innerhalb des 1 Jahres nach verbesserter Stoffwechsellage.
13
Kardinalzeichen nicht proliferative DRP
Mikroaneurysmen
Blutungen
Harte Exsudate
Weiche Exsudate
Kardinalzeichen nicht proliferativ
Venöse Loop
Formation Venöses beading
(Perlenschnur)
IRMA s
Einteilung nicht proliferative diabetische Retinopathie
Proliferationen
Neovaskularisationen auf der Papille ( NVD)
Neovaskularisationen sonst wo (NVE)
Fibrovaskuläre Veränderungen
Fluoreszenzangiographie
Dem Patienten wird ein Farbstoff in die Vene gespritzt, welche bei einer bestimmen
Wellenlänge fluoresziert. Es werden nun in zeitlichen Intervallen Aufnahmen des
Augenhintergrundes aufgenommen (Frühphase, Spätphase). Gefäßundichtigkeiten
(zB. Proliferationen) werden durch Austritt des Farbstoffes sichtbar
Fluoreszenzangiographie
Periphere Ischämien in der Fluoreszenzangiografie
21
Kardinalzeichen proliferative DRP
Proliferationen
Neovaskularisationen auf der Papille (NVD)
Neovaskularisationen an anderen Orten der Netzhaut (NVE)
Sonstige Neovaskularisationen an der Iris
Glaskörperblutung
Neovaskularisation führen zu Traktionskräfte an der Netzhaut
Diabetische Makulopathie
Nicht invasive
Untersuchungsmethode
OCT
Nachweis von intra / extraretinalen strukturellen Veränderungen
Ödem
Subretinale Flüssigkeitsansammlung
Pigementepithelabhebung
Epiretinale Veränderungen
Behandlung und Screening der diabetischen
Netzhautveränderungen
Keine einzige Sinneszelle der Netzhaut vermag Schmerzen zu
empfinden
Blutdruckeinstellung:
10 mm Hg syst. Blutdruck
Steroide:
Dexamethasonimplantat (Ozurdex)
Fluocinolonacetonid (Iluvien)
Weil:
Zuckerbedingte Netzhautveränderungen schmerlos sind und erst in
fortgeschrittenen Stadium eine Sehverschlechterung eintritt.
In der Regel geht der Patient „zu spät“ zum Augenarzt, da die diabetische
Retinopathie sehr lange symptomlos war.
Hypertensive Retinopathie
Möglich sowohl bei der akuten hypertensiven Krise als auch bei länger
bestehenden, nicht gut eingestellter Hypertonie.
43
Hypertensive Veränderungen
Stadien der hypertensiven Retinopathie
Stadium Kennzeichen
Stadium 2 Verdünnte Arterien, Gunn-Kreuzungszeichen durch Kompression der Vene durch eine
sklerotische Arterie an einer Kreuzungsstelle, Omega-Teilung der Arteriolen (180 Grad-Winkel),
venöse Stauung, einzelne kleine Blutungen
45
Endokrine Orbitopathie
| 46
Endokrine Orbitopathie (Grave‘s Disease)
Autoimmunologische
Entzündung des
Orbitainhaltes im Rahmen
einer Immunthyreopathie
Nikotinkarenz
Selensubstitution
- Uveitis anterior
- Uveitis intermedia
- Uveitis posterior
- Panuveitis
Juvenile idiopathische Arthritis
| 60
Uveitis bei juvenile idiopathische Arthritis
Definition: Intraokulare Entzündung bei
Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis.
62
Ätiologie und Pathogenese:
Nicht geklärt, Verdacht auf immunologische Fehlregulationen im
Zusammenhang mit Reifungsprozessen des angeboren und erworbenen
Immunsystems.
Symptomatik:
Typisch ist das betroffene Auge makroskopisch unauffällig.
Kinder haben keine Beschwerden.
| 65
Sarkoidose
67
68
69
Diagnostik
Diagnosekriterien:
Negativer Tuberkulinhauttest
ACE (Serum-Angiotensin-Converting-Enzym) erhöht
Veränderte Leberenzymwerte
Thoraxröntgenbefund (bihiläre Lymphadenopathie)
Thorax-CT bei unauffälligen Thoraxröntgen
Grad Kennzeichen
1 Gesicherte okulare Sarkoidose Biopsie: gesicherte Diagnose mit klinisch entsprechender Uveitis
2 Wahrscheinliche okulare Sarkoidose Biopsie wurde nicht durchgeführt, jedoch Thoraxröntgenbefund mit
Hilusveränderungen
3 Vermutete okulare Sarkoidose Biopsie wurde nicht durchgeführt, kein positiver Thoraxröntgenbefund, jedoch 3
der aufgeführten intraokularen Befunde und 2 positive Labor-/bildgebende
Befunde
4 Mögliche okulare Sarkoidose Lungenbiopsie war negativ, jedoch 4 der aufgeführten intraokularen Befunde und
2 positive Laborbefunde 69
Therapeutisches Vorgehen
TNF-Blocker
70
Rosazea
| 71
Rosazea
Chronische Hauterkrankung
Am Auge:
- chronische Blepharitis
(Entzündung der Augenlider und
Lidranddrüsen)
- Bildung von pathologischen
Lipasen und Cholinesterase
durch Bakterien und
bakterielle Lipopolysaccharide
73
Blepharitis
76
Blepharitis
Hintere Blepharitis:
77
78
Therapie der Blepharitis
Lidkantenpflege: 2x/d für ca. 10 Minuten warmen Waschlappen auf die Lider
legen, um Sekret zu verflüssigen, Lösung von Verkrustungen mit Wattestäbchen
und Babyshampoo
Massage der Lidkanten um Sekretstau zu lösen
| 79
Tuberkulose
Infektionskrankheit durch Mycobacterium
tuberculosis (aerobe säurefeste Stäbchen)
Zählt unverändert weltweit zu den wichtigsten
Infektionskrankheiten
Ca. 1/3 Drittel der Weltbevölkerung ist mit
Tuberkuloseerregern infiziert
Pro Jahr ca. 9 Millionen Erkrankungsfälle und
1,6 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose
Indikator für Lebensbedingungen
Höchste Inzidenz in Drittweltländern Afrika,
Zentral- und Südostasien, Lateinamerika und
Osteuropa.
Aktuell: Migration, Mobilität, Zunahme von
Resistenzen
Inkubation
Durchschnittlich 6-8 Wochen von Erstinfektion zur Serokonversion (positiver
Tuberkulin Test)
Bei Immunkompetenten kommt es nur bei 5-10% zur Erkrankungen, bei einem
Drittel erst nach 2 Jahren.
| 90
Therapie der aktiven Tuberkulose
Standard: Vierfachtherapie. Vierfachtherapie zur Vermeidung von Resistenzen.
Therapiemonat 1 und 2:
Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid und Ethambutol
| 94
Morbus Adamantiades-Behcet
Chronische rezidivierende Systemvaskulitis
Häufiges Auftreten im Mittelmeerbereich, Erkrankungsalter durchschnittlich 26
Jahre
Prävalenz: 1-370: 100.000 Einwohner
Wer | Was | Wo | Wann... Fußzeile – Arial Narrow, Schriftgr. 8, Schriftfarbe RGB 77/77/77 | 96
Symptomatik
Oral (98%) und genitale Aphten (65%)
Arthritis (50%)
Erythema nodosum (40%)
Thrombophlebitis
Organmanifestation am Innenohr, Lunge,
gastrointestinal und ZNS.
Wer | Was | Wo | Wann... Fußzeile – Arial Narrow, Schriftgr. 8, Schriftfarbe RGB 77/77/77 | 97
Wer | Was | Wo | Wann... Fußzeile – Arial Narrow, Schriftgr. 8, Schriftfarbe RGB 77/77/77 | 98
Diagnostik
Spaltlampenuntersuchung (Ausschluss einer anterioren und intermediären Uveitis)
Ophthalmoskopie (Ausschluss entzündlicher Veränderungen der Gefäße)
Fluoreszenzangiografie (Diagnosesicherung und Identifikation von nicht
durchbluteten Netzhautarealen)
Pathergietest: Gesteigerte Immunantwort: Hautläsion wird durch eine Injektion von
NaCL provoziert.
Wer | Was | Wo | Wann... Fußzeile – Arial Narrow, Schriftgr. 8, Schriftfarbe RGB 77/77/77 | 99
Therapie
Lokale und systemische Kortisontherapie
Bei fehlendem Ansprechen oder häufigen Rezidiv Immunsupressiva.
Wer | Was | Wo | Wann... Fußzeile – Arial Narrow, Schriftgr. 8, Schriftfarbe RGB 77/77/77 |
100
HIV/AIDS
▪Nicht-Infektiöse Retinopathie
•Mikroangiopathie mit Cotton-Wool-Herden,
•Nervenfaserdefekte
▪Infektiöse Chorioretinopathie
•H. simplex, H. zoster, Cytomegalievirus,
•Pseudocystis carinii, Toxoplasmose
▪Kaposi-Tumor
•Lid und Bindehaut
Mikroangiopathie in der Regel asymptomatisch, Pathogenese nicht geklärt,
Immunkomplex vermittelter Endothelschaden ? Keine Therapie erforderlich.
Frische und bereits vernarbte Areale einer
nekrotisierenden Virus-Retinitis bei AIDS
(Cytomegalie)
Diagnostik durch Virus-Nachweis und PCR
Therapie mit Gancyclovir,Foscarnet,Acyclovir.
Bei Ablatio Vitrektomie mit Silikonöl-Füllung
Kaposi-Sarkom
Akute Retinale Nekrose-Syndrom
Immunkompetente Patienten mit genetischer Prädisposition (HLA-DQw7),
Alle Altersgruppen, 1/3 bilateral, H.Simplex u. H.Zoster.
Kutane HSV / VZV Manifestation, Enzephalitis, Virustatika
Akute beidseitige Retinale Nekrose
Varizella-Zoster (PCR) bei metastasierendem Bronchial-Ca.
Behandlung mit Radiatio, Chemotherapie und Kortison.
107