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α-Thalassämien
α- Thalassaemia minima Defekt eines Gens laborchemisch unauffällig Asymptomatisch
α-Thalassaemia minor Leichte Anämie von zwei Genen Asymptomatisch HbH-Selten
transfusionsbedürftig
β-Thalassämien
β-Thalassaemia minor, Milde bis fehlende Symptomatik β-Thalassaemia
intermedia Homozygote Mittelschwere Symptomatik β-Thalassaemia major Schwere
Symptomatik Vollbild mit schwerer, transfusionsbedürftiger hämolytischer Anämie
Unbehandelt mit Wachstums- und Entwicklungsstörungen sowie Knochendeformierungen
Transfusionsabhängige Thalassämie (TDT) Nicht-transfusionsabhängige
Thalassämie (NTDT) die keiner oder keiner regelmäßigen Transfusionstherapie bedürfen
Symptome/Klinik
Hämolyse Hepatosplenomegalie
Diagnostik
Labordiagnostik
Erythrozytenzahl↑, Retikulozytenzahl↑, Hämolysezeichen Haptoglobin↓ , LDH↑, indirektes
Bilirubin↑, Retikulozyten↑ , Eisenstatus, Blutausstrich
Hämoglobinanalyse
Minima- und Minorformen der α-Thalassämien sind durch Hämoglobinanalysen nicht
sicher diagnostizierbar → DNA-Analyse
Röntgen-Diagnostik: Erythropoetische Hyperplasie mit Erweiterung der Markräume
Allogene Stammzelltransplantation
Komplikationen
Sekundäre HämochromatoseKardial: Endokrinologisch(sog. „Bronzediabetes“
Leber: Leberzirrhose
Osteopenie-Osteoporose-Syndrom
Splenomegalie, ggf. mit Hypersplenie-
Syndrom Extramedulläre Blutbildung und gesteigerter Abbau von Erythrozyten
Vitamin-B12-Mangel
o In der Schwangerschaft und peripartal
o Bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern
o Bei Leukämie
o Bei HIV-Infektion
Bei Hämodialyse: Verlust wasserlöslicher Vitamine
Ätiologie
Symptome/Klinik
. Eine frühe Diagnostik ist wichtig, da neurologische Schäden irreversibel sein können.
Antikörpertest: (Parietalzell- und) Intrinsic-Faktor-AntikörperDiagnostik
der funikulären Myelose
MRT
o Rückenmark: Degeneration
Darstellung: T2-Wichtung
Methotrexat. Azathioprin)
o MMA meist nicht erhöht
Therapie
Neben der Vitamin-B -Substitution sollte immer auch eine Therapie der Grunderkrankung
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erfolgen.
Hämatologische Parameter: Normalisierung innerhalb von Tagen bis Wochen
Neurologische Symptome: Verbesserung erst nach Wochen bis Monaten, ggf.
irreversible Schädigung
Bei Schwangeren, Neugeborenen, symptomatischer Anämie und/oder neurologischen
Symptomen besteht eine dringende Indikation zur Therapie, um irreversible Schäden zu
vermeiden
Prognose
Unbehandelt: Querschnittslähmung, schwere irreversible neurologische Schäden
Bei frühzeitiger Therapie: Komplette Remission möglich
Hämolytische Anämie
Alle Anämieformen, bei denen es zu einer Zerstörung oder einem verfrühten Abbau
von Erythrozyten kommt, werden als hämolytische Anämien bezeichnet
Bei den korpuskulären hämolytischen Anämien führen veränderte Hämoglobinmoleküle,
Membran- oder Enzymdefekte zu einem verfrühten Erythrozytenabbau und in hämolytischen
Krisen zu einer Zerstörung der Erythrozyten.
Bei den extrakorpuskulären hämolytischen Anämien bewirken Mikroangiopathien,
mechanische Schädigungen, Infektionen oder gegen Erythrozyten gerichtete Antikörper, die
mit verschiedenen Krankheitsbildern assoziiert sein können, Können mithilfe des Coombs-
Tests nachgewiesen werden. Klinisch finden sich neben einer Anämiesymptomatik häufig
ein Ikterus und eine Splenomegalie. Einige Formen verlaufen krisenhaft.
Korpuskuläre hämolytische Anämien
Alloimmunhämolytische
1 AB0-Inkompatibilität 2 Rhesus-Inkompatibilität
Autoimmunhämolytische Anämie
1 Medikamenten-induzierte Antikörper: Bspw. durch NSAR, Penicillin oder α-Methyldopa
2 Kälteantikörper (Kälteantikörper vom IgM binden bei niedrigen Temperaturen an der
Erythrozytenoberfläche und bewirken eine Hämolyse) die eine sowohl intra- als auch extravaskulär
verlaufende Hämolyse verursachen : 1 Idiopathisch 2 Sekundär:
1 Nach Mykoplasmen- oder EBV-Infektion 2 Im Rahmen eines malignen Geschehens (z.B. No
n-Hodgkin-Lymphome)
Diagnostik
o 1 Direkter Coombs-Test: Positiv 2 Hämolysezeichen 3 BSG bei Raumtemperatur massiv erhöht,
bei Körpertemperatur normal
2 Erythrozytenaggregate, Sphärozyten, Polychromasie
3 Kälte-induzierte Hämoglobinurie
4 Evtl. Nachweis einer Infektion (EBV, Mykoplasmen)
Prognose: Eine Spontanremission innerhalb weniger Wochen ist üblich
Therapie
Bei ausgeprägter Anämie: Erythrozytenkonzentrate
Spezifische Therapie
o Vermeidung von Kälteexposition
o Ggf. Immunsuppressiva oder Chemotherapeutika: 1. Wahl Rituximab,
Wärmeantikörper
Definition: Wärmeantikörper vom IgG- binden bei Körpertemperatur (Temperaturoptimum: 37°C)
an der Erythrozytenoberfläche und bewirken eine Hämolyse Die zu einer extravasalen Hämolyse
durch das retikuloendotheliale System in Milz und Leber führen
Sekundär: Infolge eines malignen Lymphoms, eines systemischen Lupus erythematodes oder einer
Medikamentenreaktion
Diagnostik
o Direkter Coombs-Test: Positiv
o Hämolysezeichen
o BSG erhöht
o Polychromasie
Therapie
Bei ausgeprägter Anämie: Erythrozytenkonzentrate
Spezifische Therapie
o 1. Wahl: Prednisolon
o Immunsuppressiva, z.B. Rituximab,
Ultima Ratio: Splenektomie, Stammzelltransplantation, i.v. Immunglobuline
Evans-Syndrom
Mechanische Schädigung
Herzklappenersatz
Extrakorporale Hämodynamik (z.B. bei Dialyse)
Malaria
Leishmaniose
Gasbrand
Allgemeine Komplikationen chronisch hämolytischer Anämien
Hämolytische Krise AUSGELÖST DURCH VIRALE
Aplastische Krise
Megaloblastäre Krise
Eisenüberladung
Gallensteine
Kugelzellanämie
(Hereditäre Sphärozytose) kann autosomal-dominant, autosomal-rezessiv
sind eine heterogene Gruppe genetisch bedingter Defekt von Proteinen an der Innenseite der
Erythrozytenmembran verminderte Membranstabilität Die verminderte Membranstabilität
führt zu einer verminderten osmotischen Resistenz der Erythrozyten, die diagnostisch relevant
ist! Abnahme der Erythrozytenoberfläche im Verhältnis zum Volumen dadurch Einnahme
einer Kugelform und verminderte Verformbarkeit erhöhter Abbau in der Milz → hämolytische
Anämie und Splenomegalie Erkrankungen, die mit einer Störung des Zellskeletts
der Erythrozyten einhergehen
Symptome/Klinik
Allgemeine Anämiesymptome
Hämolysezeichen
Prähepatischer (hämolytischer) Ikterus
Splenomegalie mit linksseitigen Oberbauchschmerzen
Cholezystolithiasis mit erhöhtem Risiko einer Choledocholithiasis
Diagnostik
Familienanamnese: Erhöhte Bilirubinwerte und die damit
einhergehenden Krankheitsbilder (z.B. Choledocholithiasis) bei Verwandten 1. Grades
Labordiagnostik
o Anämie (Hämoglobin↓, MCH normal, aber MCV oft erniedrigt )
MCHC oftmals erhöht
Retikulozyten↑
Hämolysezeichen
Verminderte osmotische Resistenz der Erythrozyten
EMA-Test:
Blutausstrich
Neugeborenenikterus
Akute hämolytische Anämie: Meist 1–3 Tage nach Konsum
Hämoglobinurie, Ikterus, Schmerzen (Abdomen, Rücken),Anämie
Diagnostik
Hinweisend auf die Diagnose ist die Anamnese, zur Bestätigung wird die
reduzierte Enzymaktivität spektrophotometrisch nachgewiesen.
Akute hämolytische Anämie nach Konsum von auslösenden Lebensmitteln oder Medikamenten
Positive Familienanamnese
Blutuntersuchung
Therapie
Symptomatisch
o Medikamentös: Hydroxycarbamid [2]
Penicillinprophylaxe
Regelmäßige Impfungen
Sofortige Arztvorstellung bei Fieber
SichelzellkrankheitFFFF
1. Die Sichelzellkrankheit ist eine autosomal-rezessiv bzw. autosomal-
kodominant übertragene hämolytische korpuskuläre Anämie,
2. ist eine Punktmutation (Glutamat → Valin), die zu veränderten Hämoglobinmolekülen
führt
3. unter Sauerstoffmangel verändern die Erythrozyten dadurch ihre Form und gehen in
die charakteristischen Sichelzellen über .Veränderung von Form und Flexibilität sowie
verkürzte Halbwertszeit der Erythrozyten → Rezidivierende Mikroinfarkte
4. Homozygote Träger unter minimalen Sauerstoffveränderungen, Bereits im Kindesalter
kommt es zu hämolytischen Krisen und durch die Mikrozirkulationsstörungen zu
Organinfarkten
5. .Heterozygote Träger nur unter starkem Sauerstoffmangel meist asymptomatisch
6. D Sichelzelltest: Nachweis von Sichelzellen im Blutausstrich
Hämoglobinelektrophorese Blutausstrich: Sichelzellen
Schießscheibenzellen (Target-cells)
7. Symptomatisch : 1Medikamentös: Hydroxycarbamid 2 Vermeidung von
Sauerstoffmangelzuständen 3Adäquate Therapie bei hämolytischen Krisen:
Intensivmedizinische Betreuung, Flüssigkeits- und
Transfusionstherapie, Analgesie
8. Kausal: Allogene Stammzelltransplantation bei homozygoten Betroffenen
9. Risiko von disseminierten Gefäßverschlüssen mit potenziell lebensbedrohlichen
Organinfarkten mit akut extremen Schmerzen,
Milz: Funktionelle Asplenie Niere: Chronische Glomerulonephritis Knochen:
Aseptische Nekrosen ZNS: Ischämischer Schlaganfall Knochenmark: Insuffizienz
→ Panzytopeni
10. Milz bei der Sichelzellanämie häufig nicht vergrößert, sondern verkleinert!
11. Träger des Sichelzellanämie-Allels erkranken seltener an Malaria
12. Prävention 1 Penicillinprophylaxe 2 Regelmäßige Impfungen 3 Symptome der
akuten Anämie erkennen können, da durch Milzsequestrationen oder im Rahmen
transienter aplastischer Krisen bei Virusinfektionen (meist Parvovirus B19) zu
lebensbedrohlichen Hämoglobinkonzentrationsabfällen kommt
Polycythaemia vera
Die Polycythaemia vera (PV) zählt zu den myeloproliferativen Neoplasien (MPN) und
ist insb. durch eine EPO-unabhängige Erhöhung der Erythrozyten,
des Hämoglobins sowie des Hämatokriten gekennzeichnet Bei ca. 98% der Patienten
kann eine JAK2-Mutation nachgewiesen werden, die meist nicht nur zur Steigerung
der Erythropoese, sondern auch der Granulopoese und Megakaryopoese führt.
Symptome/Klinik
Polyglobulie Thrombose/Thromboembolie viskosität
Mikrozirkulationsstörungen: Parästhesien, Erythromelalgie Hypertonus Tinnitus
Kopfschmerzen, Sehstörungen Splenomegalie, Hepatomegalie
Pruritus : Charakteristischerweise tritt der Juckreiz nach Wasserkontakt
(aquagener Pruritus) oder Reibung auf
Blutungen durch Funktionsstörung der Thrombozyten Petechiale Blutungen
Die Polycythaemia vera führt durch Polyglobulie und Thrombozytose meist zur
Gerinnungsneigung, kann aber aufgrund einer Funktionsstörung
der Thrombozyten auch zu einer Blutungsneigung führen!
Diagnostik
Labor Erhöhter Zellzerfall: Harnsäure↑, LDH↑ BSG↓ epo
Molekulargenetik
Test auf JAK2-V617F-Mutation
Hauptkriterien 1 hb 16 2 km r Erythropoese, Granulopoese und Megakaryopoese
Pleomorphe (vielgestaltige) Megakaryopoese 3Test auf JAK2-V617F-Mutation
Differenzialdiagnosen
Therapieziel
Prävention arterieller oder venöser Thrombosen
Symptomkontrolle, Verbesserung der Lebensqualität
Vermeidung oder Verzögerung von Spätkomplikationen
1 Aderlass : Die Polyglobulie und entsprechend die Hyperviskosität kann durch
regelmäßige Aderlässe schnell und einfach reduziert werden 2Niedrig-
dosierte Acetylsalicylsäur Zytoreduktive Therapie Hydroxyurea Interferon-α
Zweitlinientherapie [1]
Ruxolitinib (JAK1/JAK2-Tyrosinkinase-Inhibitor)
Allogene Stammzelltransplantation
Oberbauchschmerzen
Bauchumfangszunahme (Aszites) Gastrointestinale Blutungen
Caput medusae
Diagnostik
2 Chronische hepatische
Porphyrien 2. 1Porphyria cutanea tarda Hauterscheinunge
Erhöhte Verletzbarkeit der Haut nach Lichtexposition Diagnostik
2222Erythropoetische Porphyrien
Nicht-orale Antikoagulation
Die Hemmung der plasmatischen Blutgerinnung kann sowohl prophylaktisch als auch
therapeutisch, z.B. zur Vermeidung und Behandlung von Thrombosen
Unfraktioniertes Heparin SC IV
schneller wirkung Intravenös mit Perfusor: Zur Therapie
Monitoring über aPTT Thrombozytenzahl regelmäßig kontrollieren; Gefahr der Hitii: Antidot: Protamin ,
Thrombozytenaggregationshemmer
Acetylsalicylsäure antipyretisch, antiphlogistisch und analgetisch (z.B. Aspirin® indikation Als
Thrombozytenaggregationshemmer Myokardinfarkt Primärprophylaxe bei KHK Akutes Koronarsyndrom,
Ischämischer Schlaganfall
Kontraindikationen Überempfindlichkei Hämorrhagische Diathes Magen-Darm-Ulzera leber nieren Kinder
und Jugendliche bei grippalem oder fieberhaftem Infekt (Gefahr des Reye-Syndroms) Schwere Hypertonie
Asplenie
Die Milz ist der primäre Ort des Erythrozytenabbaus, kann in bestimmten Situationen
auch Erythropoese betreiben und spielt v.a. im Immunsystem eine wichtige Rolle.
Definition des OPSI-Syndroms: Fulminant verlaufende Bakteriämie (meist ohne Fokus) als
Kom plikation einer Postsplenektomieinfektion
Splenomegalie
kann die Folge einer verstärkten Aktivität Extramedulläre Hämatopoese bei Knochenmarkinsuffizienz
der Milz, eines verminderten Blutabflusses Portale Hypertension oder einer Infiltration des
Milzgewebes sein.
Klinisch fällt sie nur bei sehr starker Vergrößerung durch Palpation auf
Hypersplenismus
Die Vergrößerung der Milz kann einzelner Zellreihen oder aller Zellreihen
mit Panzytopenie bedingen. Die Panzytopenie führt zu einer
reaktiven Hyperplasie des Knochenmarks