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FRAGEN ÄRZT-ÄRZT GESPRÄCH FSP – HANNOVER

1. Was verursacht Nykturie?


Nykturie ist das nächtliche Wasserlassen und kann durch verschiedene Erkrankungen und
Zustände verursacht werden, wie z.B.:

 Zystitis (Blasenentzündung)
 Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
 Blaseninkontinenz
 Benigne Prostatahyperplasie (gutartige Vergrößerung der Prostata)
 Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
 Niereninsuffizienz (Nierenschwäche)
 Schwangerschaft
 Diuretika (harntreibende Medikamente)

2. Was könnte die Hämaturie hervorrufen?


Hämaturie ist das Vorhandensein von Blut im Urin und kann durch verschiedene
Erkrankungen und Zustände verursacht werden, wie z.B.:

 Zystitis (Blasenentzündung)
 Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung)
 Urolithiasis (Harnsteinleiden)
 Nierentumor
 Verletzungen der Harnwege

3. Die Erreger, Therapie von urogenitalen Infektionen


Die häufigsten Erreger von urogenitalen Infektionen sind

 E. coli (ca. 80% der Fälle), gefolgt von


 Proteus, Klebsiellen, Pseudomonas und Staphylokokken.

Die Therapie umfasst in der Regel die Gabe von Antibiotika wie

 Nitrofurantoin,
 Fluorchinolonen (Ciprofloxacin, Levofloxacin, Ofloxacin) oder
 Cephalosporin der 2.-3. Generation wie Cefuroxim.

4. Bedeutung von Venereal?

"Venereal" bezieht sich auf den Geschlechtsverkehr und wird häufig im Zusammenhang mit
venerischen Krankheiten wie Syphilis, Gonorrhoe und Lymphogranuloma venereum
verwendet.

5. Nephrolithiasis: Diagnose

Wenn ein Patient Hämaturie (Blut im Urin) und Gewichtsverlust hat, kann dies auf Nieren-
oder Blasenkrebs hinweisen.

Zur Diagnose können folgende Untersuchungen durchgeführt werden:


 Anamnese und körperliche Untersuchung
 Blutuntersuchungen wie Blutbild und Nierenwerte (Harnsäure, Harnstoff, Kreatinin)
sowie Blutgasanalyse
 Elektrolytstatus (Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphat, Chlorid,
Albumin)
 Urinuntersuchung auf Mikrohämaturie (kleine Blutmengen im Urin)
 Sonographie zur Darstellung von Nierensteinen ab einer Größe von 2-3 mm
 CT-Untersuchung ohne Kontrastmittel (Native-CT) zur Überprüfung auf
Harnleitersteine, Stauungeniere und Fieber

Diese Untersuchungen sind hilfreich, um eine Diagnose von Nephrolithiasis (Nierensteinen)


zu stellen und auch Nieren- oder Blasenkrebs auszuschließen

6. Was ist die Ursache von Glomerulonephritis?

Glomerulonephritis ist eine Entzündung der Glomeruli, den Kapillaren in den Nieren, die für
die Filtration des Blutes verantwortlich sind.
Es gibt verschiedene Ursachen für Glomerulonephritis, einschließlich:

 kongenitaler Faktoren,
 Autoimmunerkrankungen,
 Diabetes mellitus und
 Hypertonie.

7. Bei Prostatakarzinom: Was kann man auf dem Ultraschall sehen?

Was kann man bei einem Prostatakarzinom im Ultraschallbild sehen?


Im Ultraschallbild können bei einem Prostatakarzinom folgende Veränderungen sichtbar sein:

 Verstärkte Durchblutung: Eine erhöhte Durchblutung in der Prostata kann ein Hinweis
auf ein Prostatakarzinom sein.
 Echoarme oder Echoreiche, unregelmäßig begrenzte Areale: Im Vergleich zu einem
gesunden Prostatagewebe können echoarme oder echoreiche, unregelmäßig begrenzte
Areale auf ein Prostatakarzinom hinweisen.
 Urinvolumen nach Wasserlassen: Ein vermindertes Urinvolumen nach dem
Wasserlassen kann auf eine Kompression der Harnröhre durch das Prostatakarzinom
zurückzuführen sein.
 Durchbrochene Kapsel der Prostata: Wenn das Prostatakarzinom in die Kapsel der
Prostata eingedrungen ist, kann dies im Ultraschallbild sichtbar sein.

Die endgültige Diagnose eines Prostatakarzinoms wird jedoch in der Regel durch eine Biopsie
bestätigt wird.

8. Sprechen das Alter und Rauchen für Prostatakarzinom?


Ja, beide sind Risikofaktoren, ebenso wie eine familiäre Prädisposition, Alkohol- und
Nikotinkonsum, metabolisches Syndrom, fettreiche Ernährung und bestimmte Ethnien.
9. Welche Narkose bei Prostatakarzinom?
Eine Regionalanästhesie ist eine Option.

10. Was ist der Goldstandard zur Diagnose von Prostatakarzinom?


Die transrektale Sonographie ist der Goldstandard zur Diagnose von Prostatakarzinom.

11. Was sind die Risikofaktoren für extrauterine Gravidität?


Risikofaktoren sind unter anderem

 das mütterliche Alter,


 genitale Infektionen wie Chlamydien,
 vorangegangene extrauterine Gravidität,
 vorangegangene Operationen an Eierstöcken und Gebärmutter,
 Endometriose,
 intrauterine Kontrazeptiva, und
 Kinderwunschbehandlungen.

12. Was sind die Ursachen einer Synkope?


Es gibt verschiedene Ursachen für eine Synkope, darunter:

 Vasovagale Synkope: ausgelöst durch Angst oder längeres Stehen


 Situative Synkope: ausgelöst durch Miktions-, Defäkations-, Husten- oder Niesreiz
sowie nach Belastung
 Orthostatisches Syndrom
 Karotissinus-Syndrom
 Kardiale Ursachen wie Bradykardie, Tachykardie oder Herzrhythmusstörungen
 Medikamentöse Ursachen wie Antidepressiva, Vasodilatatoren oder Diuretika
 Psychogene Ursachen

13. Welche Arten von Epilepsie gibt es und wie können sie unterschieden werden?
Es gibt fokale und primär generalisierte Epilepsien.
Die fokalen Epilepsien können weiter unterteilt werden in
 einfache fokale Anfälle ohne Bewusstseinsverlust,
 komplexe fokale Anfälle mit Bewusstseinsverlust und
 partielle Anfälle mit sekundärer Generalisation.

Primär generalisierte Anfälle können sein:


 Absencen, tonisch, klonisch, tonisch-klonisch, myoklonisch und atonisch.

14. Wie kann Epilepsie diagnostiziert werden und welche Methoden gibt es?
Epilepsie kann diagnostiziert werden durch:

 EEG mit Provokation durch Schlafentzug, Hyperventilation oder visuelle Reize


(Licht), um spitze und scharfe Wellen zu erkennen
 cMRT zum Ausschluss von strukturellen Ursachen
 Laboruntersuchungen von Blutzucker, Elektrolyten, Kreatinkinase (normale Werte:
<150) und Liquoruntersuchungen bei Verdacht auf Enzephalitis.

15. Was sind Parästhesien?


Parästhesien sind unangenehme Empfindungen auf der Haut oder im Körper, die oft
als Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Ameisenlaufen beschrieben werden.

16. Was sind Triptane, welche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen gibt es und
welche Kontraindikationen sollten beachtet werden?

 Triptane sind Arzneistoffe, die zur Akutbehandlung von Migräne und Cluster-
Kopfschmerzen eingesetzt werden.
 Ihr Wirkmechanismus beruht auf der Bindung an 5-HT1-Rezeptoren.
 Mögliche Nebenwirkungen sind Schwächegefühl, Schwindel, Dysästhesien,
Kribbeln, Wärme- oder Hitzegefühl und Übelkeit.
 Bei einigen Patienten können auch Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen
oder Hypertonie auftreten.
 Triptane sollten nicht gleichzeitig mit Ergotamin, MAO-Hemmern oder
bestimmten antidepressiven Medikamenten eingenommen werden.
 Kontraindiziert sind Triptane bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit,
Hypertonie oder anderen Gefäßerkrankungen.

17. Was ist Hemiplegie, Hemiparese, Tetraplegie?

 Hemiplegie bezieht sich auf eine halbseitige vollständige Lahmung,


 während Hemiparese eine halbseitige unvollständige Lahmung beschreibt.
 Tetraplegie hingegen bezieht sich auf eine vollständige Lahmung in allen vier
Extremitäten.

18. Wann und wofür macht man die Lysetherapie? Ist die Lysetherapie möglich, vom
Notarzt zu Hause durchgeführt zu werden?

 Die Lysetherapie wird innerhalb von 4,5 Stunden nach Symptombeginn


durchgeführt und wird eingesetzt, um Blutgerinnsel durch Medikamente
aufzulösen.
 Es ist möglich, dass ein Notarzt die Lysetherapie auch zu Hause durchführt.

19. Zusätzlich hat OA nach dem Unterschied zwischen Apoplex und TIA gefragt.

 Ein Apoplex bezieht sich auf eine Durchblutungsstörung im Gehirn, die zu


einem regionalen Mangel an CO2 und Glukose führt und damit zu einem
Absterben von Gehirngewebe führt.
 Eine TIA hingegen bezieht sich auf eine Durchblutungsstörung im Gehirn, bei
der der Patient innerhalb von 1 Stunde wieder vollständig symptomfrei sein
sollte. Eine atypische Episode dauert weniger als 24 Stunden.

20. Warum treten Kopfschmerzen nach einer Lumbalpunktion auf?


Kopfschmerzen sind eine mögliche Komplikation nach einer Lumbalpunktion und
können auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, einschließlich
 eines Liquorunterdrucksyndroms, das meist durch eine vorherige Punktion
oder traumatisch verursachtes Liquorleck entsteht.
Weitere mögliche Komplikationen sind
 ein epiduraler Abszess,
 Blutungen oder Meningitis.
Zur Behandlung können Bettruhe, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Analgetika und
ein epiduraler Blutpatch eingesetzt werden.

21. Was wird bei einer neurologischen Untersuchung untersucht?

Bei einer neurologischen Untersuchung werden verschiedene Aspekte des


Nervensystems untersucht, einschließlich
 der Orientierung des Patienten zu Ort, Zeit, Person und Situation,
 der Vigilanz,
 der Sprach- und Sprechstörung,
 der Motorik (Kraft, Atrophie),
 der Sensibilität (oberflächliche, tiefe),
 des Tonus,
 der Reflexe (ASR, PSR, BSR),
 des Gangs,
 der Hirnnerven und der kognitiven Funktionen.
 Außerdem wird die Pupillenreaktion untersucht, die normalerweise mittelweit,
rund und isokor mit direkter und indirekter prompter Lichtreaktion ist.
 Eine Weitstellung der Pupillen wird als Midriasis bezeichnet, während eine
Engstellung als Miosis bezeichnet wird.
 Der FAST-Test kann ebenfalls durchgeführt werden und umfasst die
Überprüfung von Fazialis, Armen, Sprachstörungen und der Zeit.

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