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Beate Pabst Pädagogin M.A., Facebook: Beate Pabst – Fit für die FSP, Email: pabstbeate@gmail.

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Wichtige Grammatikregeln:
Schmerzanamnese:
Vor und seit werden mit dem Dativ (Plural) gebildet,

= vor / seit drei Tagen, vor / seit drei Stunden,

Tageszeiten werden nicht verändert: seit gestern, seit heute Morgen, seit gestern Abend

Mit der Verbverbindung gibt es nur zwei Möglichkeiten:

Auftreten, hier aufgetreten (Partizip Perfekt)

Bestehen, hier bestehend (Partizip Präsens)

Die Präposition wegen verlangt immer den Genitiv, meistens im Plural:

Aufgetretener

bestehender

Der P. stellte sich wegen vor 3 Tagen aufgetretener Oberbauchschmerzen vor.

Der P. stellte sich wegen seit 3 Tagen bestehender Oberbauchschmerzen vor.

Inhaltlich ist die Bedeutung gleich, aber die Konstruktion ist unterschiedlich und darf nur in diesem
Modus erfolgen.

Die Fragen nach der Zeit:

Vor wie vielen Tagen sind die Schmerzen aufgetreten?

Wann sind die Schmerzen zum ersten Mal aufgetreten?

Seit wann haben Sie diese Schmerzen?

Seit wann bestehen diese Schmerzen?

Vorerkrankungen und Operationen:


Seit wann leiden Sie an Bluthochdruck? Seit 9 Jahren

Wann war die Operation? Vor 6 Jahren, das ist 6 Jahre her)

Wann hatten Sie die Blinddarmentzündung? Vor 3 Jahren


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Noxen:
Wann haben Sie mit dem Rauchen aufgehört? Vor 5 Jahren.

Seit wann sind Sie Nichtraucher? Seit 5 Jahren

Wie lange haben Sie vorher geraucht? 10 Jahre lang

Wann haben Sie mit dem Rauchen angefangen? Als ich 16 war.

Wichtige Fragen in der Anamnese


Vorstellung:
Wie heißen Sie bitte?

Darf ich zunächst Ihren Namen erfahren?

Könnten Sie mir bitte Ihren Vor- und Nachnamen buchstabieren?

Die Frage nach den Schmerzen:


Haben die Schmerzen plötzlich oder langsam begonnen?

Sind die Schmerzen plötzlich oder langsam aufgetreten?

Die Frage nach den Vorerkrankungen:


Nun möchte ich gerne etwas über Ihre Vorgeschichte erfahren, um mir ein umfassendes Bild zu
machen.

Haben Sie irgendwelche chronischen oder aktuellen Erkrankungen?

Gibt es noch weitere Erkrankungen? (Solange, bis der Patient ‚nein‘ sagt)

Gab es wichtige Erkrankungen in der Vergangenheit?

Wurden Sie schon mal operiert? Waren Sie schon mal stationär im Krankenhaus?

War die Operation komplikationslos?

Gibt es in Ihrer Familie irgendwelche chronischen oder aktuellen Erkrankungen?

Gibt es Fälle von Krebs in Ihrer Familie?

Die Frage nach den Medikamenten:


Wie wird das behandelt (bei chronischen Erkrankungen)

Wie wurde das behandelt (frühere Erkrankungen)

Welche Medikamente nehmen Sie aktuell regelmäßig oder bei Bedarf ein?

Welche Salbe/Creme, welches Gel verwenden Sie?

Gibt es noch weitere Medikamente, die Sie einnehmen oder verwenden? (Solange bis der Patient
‚nein‘ sagt)
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Die Frage nach dem Drogenkonsum:


Haben Sie jemals Erfahrungen mit Drogen gemacht?

Haben Sie jemals Drogen konsumiert?

Die Frage nach Allergien:


Gibt es bei Ihnen irgendwelche Allergien gegen Medikamente, Lebensmittel oder andere
Substanzen?

Sind bei Ihnen irgendwelche Allergien gegen Medikamente, Lebensmittel oder andere Substanzen
bekannt?

Wie äußert sich die Allergie? Wie äußert sich die allergische Reaktion?

Was nehmen Sie dagegen?

Haben Sie einen Allergiepass?

Gibt es Ihnen irgendwelche Unverträglichkeiten?

Wie reagieren Sie?

Gibt es noch weitere Allergien / Unverträglichkeiten? (Solange bis der Patient ‚nein‘ sagt)

Empathie:

Bei Schmerzskala 8 und höher:


Das klingt aber heftig, das sind tatsächlich starke Schmerzen

Möchten Sie gleich ein Schmerzmittel oder können Sie es noch ein bisschen aushalten bis zum Ende
unseres Gesprächs?

Belastungen in der Familien- und Sozialanamnese:


Das tut mir leid zu hören

Das kann ich gut verstehen,

- dass Ihnen das schwerfällt,

- dass Ihnen das Probleme macht.

Wie kommen Sie mit der Situation zurecht?

Das ist sicher nicht einfach für Sie / für sie / für ihn / für sie. (Plural)

Wie kommt Ihr Vater / Ihre Mutter / Ihre Schwester / Ihr Bruder damit zurecht?

Geht es Ihrem Vater / Ihrer Mutter / Ihrer Schwester / Ihrem Bruder jetzt besser?

Geht es Ihnen jetzt besser?


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Positiv:
Das freut mich zu hören.

Das freut mich für Sie.

Ich wünsche Ihrem Vater / Ihrer Mutter / Ihrer Schwester / Ihrem Bruder / Ihnen alles Gute!

Abschluss der Anamnese:


Frau Meier, jetzt bin ich fertig mit meinen Fragen, haben Sie noch irgendwelche Fragen oder
möchten Sie noch etwas ergänzen?

Der Patient fragt am Ende: Wie geht es weiter mit mir? Was werden Sie machen, muss ich im
Krankenhaus bleiben?

Tip: kein ‚müssen‘ oder ‚sollen‘ beim Gespräch mit dem Patienten, stattdessen: Ich möchte, ich würde,
ich werde

Ich verstehe, dass Sie aufgeregt sind,

Ich verstehe, dass Sie sich Sorgen machen,

Ich verstehe, dass Sie Angst haben,

aber wir werden erstmal ein paar Untersuchungen machen und danach besprechen wir alles in Ruhe.

Machen Sie sich keine Sorgen!

Ich werde Sie erstmal körperlich untersuchen,

dann werde ich Ihnen Blut abnehmen,

dann möchte ich gerne eine Röntgenaufnahme machen

und höchstwahrscheinlich noch einen Ultraschall.

Anschließend spreche ich mit meinem Oberarzt über die Untersuchungsergebnisse und dann komme
ich zu Ihnen zurück und wir besprechen das weitere Vorgehen, sind Sie damit einverstanden?

Wichtiger Tip zum Thema Unfallhergang:


Der Patient erzählt meist aufgeregt oder unter großen Schmerzen seinen Unfallhergang.

Am besten erstmal ausreden lassen, dann sagen Sie:

Ich sehe, dass Sie große Schmerzen / große Angst haben,

Ich sehe, dass Sie sehr aufgeregt sind,

bitte beruhigen Sie sich, ich bin jetzt für Sie da.

Lassen Sie uns Schritt für Schritt den Unfallhergang wiederholen, weil ich alles genau notieren muss.

Dann gehen Sie tatsächlich alle Informationen durch, wenn Sie nicht mehr weiterwissen, dann fragen
Sie den Patient:
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Was ist dann passiert?

Wiederholen Sie immer mit eigenen Worten was der Patient gesagt hat, jedes Detail ist wichtig.

Wichtige Fragen und Inhalte bitte im Ordner ‚Alles zum Thema Unfall‘ nachschauen.

Anschließend Sauerstoff / Schmerzmittel anbieten.

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