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Hallo Leute, jetzt melde ich mich.

Dieser Samstag habe ich meine FSP in München


abgelegt und Gott sei Dank bestanden. Die Prüfung läuft so:

Zuerst ein bisschen Wartezeit (etwa 30 Minuten nach der vorgesehenen Zeit). Drei
Prüfern, (alle drei sehr nett). Man geht in das Zimmer, alle sagen Hallo und grüßen
sich einander. Die einladen uns, eine kleine Vorstellung von uns zu machen, d.h.
Name, Erfahrung usw. Dann ein Prüfer beginnt: „ok, lass uns anfangen“. –Hallo,
guten Tag-, und die Anamnese beginnt. Ich habe zuerst sehr schnell gesprochen und
sie haben mir sofort verlangsamt „keine Beeilung, Sie haben 20 Minuten“ und haben
der Uhr umgekehrt damit ich die Uhrzeit sehen könnte.

Fall:

1. Der Patient klagte über „vergrößerte Lymphknoten am Hals“ (ja, so hat der
gesagt), Gewichtsverlust, Schweißausbruch, Probleme beim Kleidung wegen
dieser Geschwulst am Hals und Husten.

Falldeskription:

Herr H. L. 78 Jahre, Ge: 87 Kg. G: 1.70 M, geb.: 01.05.1940. Rentner.

Allergien/Unverträglichkeiten:
Erdbeerenallergie mit Hauterythema und Rash sowie Penizillinallergie seien
bekannt.

Noxen:

Familienanamnese:
Der Vater des Patienten sei an der Folge eines Larynxkarzinoms gestorben. Die
Mutter des Patienten sei vor 61 Jahre (solche Sachen sagt der Patient nicht direkt
sondern: „also, ich war 17 Jahre alt“). Die Schwester des Patienten sei an einem
Apoplex, („Hirneinblutung“) mit 61 Jahren gestorben.

Sozialanamnese: Der Patient sei Rentner (gelehrte Tätigkeit: Schneider) (genauso


habe ich geschrieben) und wohne in einem Alterspflegeheim. Der Patient treibe
regelmäßig Altersgymnastik.

Aktuelle Beschwerde:
Der Patient klagte über Gewichtsverlust von 3-4 Kilogramm binnen 2 Monaten,
schmerzlose Lymphadenopathie am Hals sowie tagtägliches Fieber bis auf 39,4 Grad
Celsius. Darüber Hinaus berichtete der Patient über Astenie, Adynamie, und neulich
von Husten.

Als Vorerkrankungen leide der Patient unter chronische Konjunktivitis seit 20


Jahren, Hypercholesterinämie seit 5 Jahren, eine vermutliche Bandscheibenvorfall.
In der Medikamentenanamnese gab der Patient an, er nehme regelmäßig
Simvastatin 40 mg 0-0-1, Pantoprazol 40 mg 1-0-0, Ibuprofen 400 mg 1-0-0, und
wende Augentropfen sowie ein Abführmittel bei Bedarf.

Z.n. Unterarmfraktur vor 8 Jahren sowie Forunkulektomie vor 4 Wochen ohne


dauerhafte Komplikationen.

Der Patient rauche habe für 55 Jahre eine halbe Schachtel Zigaretten pro Tag (27,5
py) und trinke ein Glas Champan jeden Tag abends. Drogenkonsum wurde verneint.

Ich konnte leider meine Verdachtsdiagnose (Lymphom) oder DD


(Schilddrüsenkarzinom) oder über das weitere Procedere nicht schreiben, aber die
haben die Struktur und Inhalt des Briefes überprüft.

Für diesen zweiten Teil sind wir (3) Prüflinge in anderes Zimmer gegangen (ich
habe dort meinen Brief geschrieben, dabei war eine Uhr (die andere 2 haben auf
ihren dritten Teilen gewartet), nachdem die Zeit um war, habe ich etwa 10 „frei
Minuten“ gehabt, die ich für Wiederholung der Information in meinem Kopf genutzt
habe.

Am dritte Teil habe ich der Patient anders als den Brief vorgestellt, weil es mir
sinnvoller war:

- Guten Tag Herr Oberarzt, mein Name ist D., ich bin der neue Assistenzarzt
auf dieser Station, darf ich über einen neuen Patient berichten?
- Ja, bitte
- Es handelt sich um Herrn H. L., ein 87-jähriger Patient, der sich heute um 12
Uhr in der Notaufnahme bei uns vorstellte. Der Patient berichtete über seit 2
Monaten Gewichtsverlust sowie Lymphadenopathie. Als Vorgeschichte gab
der Patient an, er leide unter.............der Patient habe Zustand nach:.............. Der
Patient nehme regelmäßig..........ein, und --- und --- bei Bedarf.
Erdbeerenallergie mit hervorgerufene Hauterythem sowie Rash und
Penizillinallergie seien bekannt. Der Vater des
Patienten........(Familienanamnese) Der Patient rauche....(Noxen). Bezüglich
der aktuellen Beschwerde, berichtete der Patient....(die ganze aktuelle
Anamnese).
- Meine Verdachtsdiagnose ist Lymphom und als Differenzialdiagnosen
kommen in Betracht: ... für mich nur Schilddrüssenkanzinom, Struma, etc.
Jetzt die Haken:

1. Am ersten Teil:
a. Ja, der Patient redet viel, wie anderen Kollegen gesagt haben, man
muss der Anamnese führen, lasst der Patient nicht zu viel selbst zu
reden.
b. Wenn der Patient will etwas nicht verständlich zu sagen, er wird
umgangssprachliche oder regionale Ausdrücke nutzen und es wird
schwer, ihm zu verstehen. Dont freak out wenn so was passiert ist,
versucht eures Möglichstes zu tun um alles zu verstehen. Man kann
sowieso nochmal fragen.
2. Am zweiten Teil: 20 Minuten klingen viel, laufen sich aber sehr schnell. Ein
Kugelschreiber mit Radiergummi würde sehr hilfreich sein.
3. Am dritten Teil: Die Prüfer sind entspannt aber fragen viel. Die fragen viel
über das was wir gesagt haben. D.h., wenn man eine Diagnose nennt, fragen
die wie würde man diese Diagnose bestätigen...welche Studien, in welche
Ordnung. So ja, wie andere gesagt haben, sie fragen auch über medizinische
Kenntnisse, aber nicht zu viel. Trotzdem glaube ich, dass was sie eigentlich
wollen, ist das wir sehr gut deutsch sprechen können. Andere Kollegin die
auch bestanden hat, hat C2 Niveau.

Fragen für diesen Fall:


- Was spricht in diesem Patienten für einen Lymphom; was spricht dagegen?
Was spricht für ein Schilddrüsenkarzinom, was spricht dagegen?
- Was hat der Patient gesagt über seinen Aktivitäten, was hat er gesagt
über...und über...und über??
- Wie viel wiegt er? Wie groß ist er? Was ist für seinen Husten (ehrlich gesagt
habe ich darüber nicht gefragt
- Was würde ich in der körperlichen Untersuchung suchen? Was könnte ich
finden? Was sucht man im Abdomen? (Hepatosplenomegalie) Wie würde
eine „normale“ Untersuchung des Abdomens beschrieben werden?
- Welche apparative Diagnostik und in welcher Ordnung wurdest du
durchfertigen? Und was, wenn diese Untersuchung funktioniert nicht? Usw.

Mehrere andere Fragen, an die ich mich nicht erinnert kann.

- Am ende wartet man ungefähr 5-10 Minuten auf das Ergebnis.

Wenn ich noch jemandem helfen Kann, sag es mir, bei PN und ich versuche euch zu
antworten.

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