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Dokumentierte Patientenaufklärung
Basisinformation zum Aufklärungsgespräch
Klinikeindruck/Stempel
Perikardpunktion und Perikarddrainage
(Punktion und Drainage des Herzbeutels)
Patientendaten/Aufkleber
Punktionsnadeln
Abb. 1 Punktionsmöglichkeiten
Dokumentierte Patientenaufklärung · Herausgeber: proCompliance in Thieme Compliance GmbH · Autor: Prof. Dr. med. R. Erbel · Red. 05/2010
Wiss. Illustration: Alle Rechte bei Thieme Compliance · Juristische Betreuung: RA Dr. jur. A. Schwerdtfeger · © 2010 by Thieme PDF 08/2011
Compliance GmbH, 91058 Erlangen · Nachdruck – auch auszugsweise – und Fotokopieren verboten. Bestell-Nr.: DE 612-503
Bestell-Adresse: Thieme Compliance GmbH, Am Weichselgarten 30, 91058 Erlangen, Tel. 09131 93406-40, Fax 93406-70 · www.proCompliance.de
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Dokumentierte Patientenaufklärung Perikardpunktion und Perikarddrainage proCompliance
stütztes Verfahren, das mit Hilfe von Magnetfeldern Bilder ausgelöst werden, die sich schnell von selbst wieder
erzeugt). beruhigen. Im Extremfall kann es zu Kammerflim-
In bestimmten Fällen können Medikamente eine Alter- mern kommen, das durch einen Elektroschock (elekt-
native zur Behandlung durch Perikardpunktion sein. rische Defibrillation) behandelt werden muss;
Das Perikard kann zur Flüssigkeitsentnahme auch • Extrasystolen („Herzstolpern“) sind zusätzliche Herz-
operativ eröffnet werden (Perikardfensterung). Diese Me- schläge, die durch Berührung der Herzwand ausgelöst
thode birgt jedoch ihre eigenen Risiken und Komplikatio- werden. Sie sind häufig, aber harmlos. Meist werden
nen. sie vom Patienten nicht wahrgenommen und ver-
schwinden wieder, sobald der Katheter seine endgülti-
Auf Wunsch klärt Sie Ihr Arzt über die Alternativme- ge Lage erreicht hat.
thoden gerne auf und sagt Ihnen, warum er in Ihrem Fall
eine Perikardpunktion empfiehlt. • Verletzungen des Herzens oder benachbarter Orga-
ne (z.B. Rippenfell, Lunge, Leber, Nervengewebe) und
Wie wird der Eingriff durchgeführt? Blutgefäße (z.B. untere Hohlvene) durch die Punkt-
Die Punktion erfolgt in der Regel in örtlicher Betäu- ionsnadel. Nachfolgende, leichte Blutungen kommen
bung (Lokalanästhesie), in extrem seltenen Fällen in Allge- im Allgemeinen selbständig zum Stillstand; ernsthafte
meinnarkose, über die Sie gesondert aufgeklärt werden. oder dauerhafte Herzverletzungen sind selten. Nur in
äußerst seltenen Fällen wird eine Operation erforder-
An einer Stelle, an der der Herzbeutel von außen rela- lich oder treten dauerhafte Organschäden auf. Selten
tiv gut zu erreichen ist – im obersten Teil der Magengrube kann es bei Verletzungen zu starken Blutungen kom-
oder über der Brustwand – wird eine ca. 8 cm lange Nadel men, die u.U. eine Operation und/oder Blutübertra-
eingeführt und in den Herzbeutel vorgeschoben. Dies er- gung erforderlich machen können. Durch die Fremd-
folgt in den meisten Fällen unter Ultraschallkontrolle, gele- blutübertragung verbundene Risiken sind u.a. Infekti-
gentlich unter Röntgenkontrolle. Durch Einspritzen eines onen, z.B. sehr selten mit Hepatitis-Viren (Leberent-
Ultraschallkontrastmittels (z.B. Kochsalz) kann die Nadel zündung), extrem selten mit HIV (Folge: AIDS) und/
weiterhin während des gesamten Eingriffes beobachtet oder anderen Erregern (z.B. BSE, Variante der Creutz-
werden. feldt-Jakob-Erkrankung) sowie derzeit unbekannten
Über die Nadel können Flüssigkeit abgesaugt oder Erregern. Nach einer Transfusion besteht die Möglich-
auch Medikamente verabreicht werden. keit einer Kontrolluntersuchung. Fragen Sie Ihren
Arzt nach deren Notwendigkeit sowie nach der Mög-
Sollte sehr viel Flüssigkeit vorhanden sein, kann ein lichkeit einer Eigenblutübertragung zur Umgehung
Katheter zur Ableitung der Flüssigkeit gelegt werden. Dazu von Transfusionsrisiken;
wird über die Nadel schrittweise ein dünner Führungs-
draht, eine Einführhülse und ein biegsamer Katheter in den • sehr selten Luftansammlung zwischen Lungenoberflä-
Herzbeutel gelegt. Nach Entfernung der Einführhilfen wird che und Rippenfell (Pneumothorax); eine Absaugung
über den Katheter die Flüssigkeit im Herzbeutel vollständig ist nur bei größeren Luftmengen erforderlich;
abgezogen. Der Katheter bleibt danach noch für meist
• selten Bluterguss (Hämatom) und evtl. eine ungefähr-
48 Stunden liegen, um sich weiter ansammelnde Flüssig-
liche Verhärtung an der Punktionsstelle, die nur sel-
keit abzulassen und wird dann entfernt.
ten behandlungsbedürftig ist;
Auch nach erfolgreich durchgeführter Punktion kann
sich erneut Flüssigkeit im Perikard ansammeln. Eine weite- • selten leichte allergische Reaktionen (Überempfind-
re Punktion ist dann möglich. Gelegentlich kann die Flüs- lichkeit) auf eingespritzte Medikamente, auf das örtli-
sigkeitsneubildung auch medikamentös unterdrückt wer- che Betäubungsmittel bzw. auf das Kontrastmittel, die
den, insbesondere wenn schon mehrmals Punktionen sich z.B. als Brechreiz, Juckreiz oder Hautausschlag
durchgeführt wurden. äußern. Sie klingen meist von selbst wieder ab und be-
dürfen in der Regel keiner Behandlung; selten schwe-
Mit welchen Risiken/Komplikationen ist zu re allergische Reaktion, die zu beeinträchtigter
rechnen? Atemfunktion bis hin zum Atemstillstand, oder sehr
selten zu Herz-Kreislaufstörungen führen kann. Sie
In den meisten Fällen lässt sich die Perikardpunktion erfordert eine intensiv-medizinische Behandlung. In-
problemlos durchführen. Trotz größter Sorgfalt kann es sel- folge mangelnder Organdurchblutung kann es zu
ten während oder nach dem geplanten Eingriff zu Kompli- bleibenden Schäden (z.B. Nierenversagen, Hirnschädi-
kationen kommen, die auch im Verlauf lebensbedrohlich gung, Krampfanfällen) kommen;
sein können. Zu nennen sind:
• sehr selten Infektionen der punktierten Region (z.B.
• häufig kurzzeitig leichte Beschwerden im Bereich Entzündungen des Herzbeutels) bis hin zur Keimver-
der Brust, nach vollständigem Abzug der Flüssigkeit. schleppung in die Blutbahn (Blutvergiftung, Sepsis)
Sie entstehen durch Aufeinanderreiben der Teile des auch noch mehrere Tage nach der Behandlung. Durch
Herzbeutels und können ggf. medikamentös behandelt Gabe von Antibiotika und ggf. eine erneute Punktion
werden; ist eine Behandlung möglich; extrem selten können In-
• durch Berührung der Herzwand mit der Punktionsna- fektionen bis hin zu einer Entzündung von Organen
del können gelegentlich Herz-Rhythmusstörungen (z.B. der Herzinnenhaut; Endokarditis) führen. Eine
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proCompliance Dokumentierte Patientenaufklärung Perikardpunktion und Perikarddrainage
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Dokumentierte Patientenaufklärung Perikardpunktion und Perikarddrainage proCompliance
8. Kam es schon einmal zur Bildung/Verschlep- ❏ n ❏ j Nur im Falle einer Ablehnung des Eingriffes
pung von Blutgerinnseln (Thrombosen, Embolie,
z.B. Lungenembolie)? Die vorgeschlagene Behandlung wurde nach ausführ-
licher Aufklärung abgelehnt. Über die sich daraus er-
9. Tragen Sie einen Herzschrittmacher/Defi- ❏n ❏j gebenden möglichen Nachteile (z.B. lebensbedroh-
brillator oder ein Metallimplantat (z.B. Ge- liche Ansammlung von Flüssigkeit im Herzbeutel)
lenkendoprothese)? wurde informiert.
10. Frauen im gebärfähigen Alter:
Ort/Datum/Uhrzeit Unterschrift der Ärztin/
Könnten Sie schwanger sein? ❏n ❏j des Arztes
Ort/Datum/Uhrzeit