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Asplenie

1. Die Milz ist der primäre Ort des Erythrozytenabbaus, und spielt v.a.
im Immunsystem eine wichtige Rolle.
2. . Verschiedene Ursachen wie die traumatische Milzruptur oder die
symptomatische Splenomegalie können eine notfallmäßige operative Entfernung des
Organs notwendig machen.
3. Indikationen bzw. mögliche Ursachen

 Notfallmäßige Splenektomie: (Traumatische) Milzruptur


 Elektive Splenektomie
o Schwere hämolytische Anämien, bspw. hereditäre Sphärozytose, β-
Thalassämie, autoimmunhämolytische Anämie
o Therapierefraktäre Thrombozytopenien,
v.a. idiopathische immunthrombozytopenische Purpura (ITP)
o Hypersplenie-Syndrom und chronisch symptomatische Splenomegalie
o Neoplasien der Milz

 Prophylaxe bei elektiver Splenektomie


1 Antibiotikaprophylaxe

 Indikation: Falls Impfung nicht möglich ist


2 Impfungen bei (funktioneller) Asplenie: Pneumokokken, Haemophilus influenzae Typ
b, Meningokokken, jährliche Influenza-Impfung

3 Prävention von Thrombosen

Funktionelle Asplenie bzw. Milzatrophie [1]

 Sichelzellanämie
 Autoimmunerkrankungen
 Hämatoonkologische Erkrankungen
 Iatrogen

Folgen einer Asplenie

Erhöhte Infektanfälligkeit
Laborveränderungen
 Passagere Thrombozytose führt zu erhöhtes Risiko für thromboembolische
Komplikationen
 Lymphozytose
 Verminderte Bildung von Immunglobulinen (IgG, IgM)
 Howell-Jolly-Körperchen: DNA-Reste in jungen Erythrozyten
 Definition des OPSI-Syndroms: Fulminant verlaufende Bakteriämie (meist
ohne Fokus) als Komplikation einer Postsplenektomieinfektion
Symptome [4]

 Kurzes Prodromalstadium mit unspezifischen Symptomen


 Rasche Verschlechterung des Allgemeinzustandes
 Septischer Schock
 Disseminierte intravasale Gerinnung (DIC)
Therapie [1]

 Cephalosporin der Gruppe 3a +Gentamicin


Splenomegalie Mehr als 8 cm unter dem Rippenbogen tastbar


 kann die Folge einer verstärkten Aktivität der Milz 1 Extramedulläre Hämatopoese bei

Knochenmarkinsuffizienz 2Verstärkte oder gestörte Immunreaktion

 , eines verminderten Blutabflusses Portale Hypertension


 oder einer Infiltration des Milzgewebes sein
Klinisch fällt sie nur bei sehr starker Vergrößerung durch Palpation auf
Ursache
 Chronisch myeloische Leukämie
 Primäre Myelofibrose
 Polycythaemia vera
 Hypersplenismus (Hypersplenie-Syndrom)

Die Vergrößerung der Milz kann unabhängig von der Ätiologie einen vermehrten Blutabbau
einzelner Zellreihen oder aller Zellreihen mit Panzytopenie bedingen. Die Panzytopenie führt
zu einer reaktiven Hyperplasie des Knochenmarks (Ausnahme: Knochenmarkinsuffizienz als
Ursache der Splenomegalie)
 Definition: Splenomegalie, Zytopenie, hyperplastisches Knochenmark
 Klinik: Panzytopenie
o Hämolytische Anämie mit Blässe und Müdigkeit
 Leukopenie mit Infektneigung
 Thrombozytopenie mit petechialer Blutungsneigung
Therapie
 Behandlung der Grunderkrankung
 Splenektomie bei symptomatischer Zytopenie
 Milzruptur
o Traumatische Milzruptur Stumpfes (geschlossenes) Bauchtrauma:
Verkehrsunfälle0000Direktes (penetrierendes)
 Spontane Milzruptur Splenomegalie malaria h Hämatologischen Erkrankungen
Einzeitige Milzruptur: Klinische Symptomatik variabel (v.a. abhängig vom
Blutverlust)
 Kreislauf: Stabil oder nicht stabil, bis zum hämorrhagischen Schock
 Diffuse leichte bis starke Schmerzen insb. im linken Oberbauch
 Ggf. Abwehrspannung (bis zum Oberbauchperitonismus)
 Ggf. Schmerzausstrahlung in die linke Schulter (Kehr-Zeichen) oder
Druckschmerz an der linken Halsseite (Saegesser-Zeichen)
 Schmerzbedingte Schonatmung
 Zweizeitige Milzruptur
o Direkt nach Trauma beschwerdefreies Intervall über Stunden bis
Wochen
o Plötzlich einsetzende Schocksymptomatik, linksseitige
Oberbauchschmerzen sowie weitere Symptome der einzeitigen
Milzruptur
o

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