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Phlebothrombose

(Tiefe Beinvenenthrombose)
TVT
Definition
Man bezeichnet eine tiefe Beinvenenthrombose als ein stenosierendes oder
verschließendes Blutgerinnsel in einer tiefen Vene.
Pathophysiologie (Virchow-Trias)
Die Virchow-Trias beschreibt die drei wesentlichen
pathophysiologischen Ursachen, die zur Entstehung
einer Thrombose führen.

1. Endothelschädigung: Entzündlich, traumatisch.


2. Herabsetzung der
Blutströmungsgeschwindigkeit (Stase):
Varizen, Immobilisation (postoperativ,
Langstreckenreise, Bettlägerigkeit).
3. Veränderungen der Blutzusammensetzung:
Hyperkoagulabilität,, Thrombophilie.
Risikofaktoren

1. Positive Anamnese (Phlebothrombose oder Lungenembolie in der


Anamnese)
2. Immobilisation → ca. 20-fache Risikosteigerung: Operation, Fluge.
3. Adipositas (BMI >30)
4. Alter >60 Jahre
5. Aktive Malignome
6. Antiphospholipid-Syndrom: Typisch sind unprovozierte Thrombosen in
untypischer Lokalisation (z.B. Pfortaderthrombose).
7. Östrogentherapie
Risikofaktoren
8. Schwangerschaft und Wochenbett bis zu sechs Wochen.

9. Hämatologische Erkrankungen : Essentielle Thrombozythämie,


Polycythaemia vera.
10. Rheumatologische Erkrankungen: Vor allem bei Lupus erythematodes,
Nephrotisches Syndrom,
11. Arteriosklerotischen Erkrankungen (Schlaganfall und/oder Myokardinfarkt
in der Anamnese).
12. Hereditare Thrombofilie
Klassifikation (Lokalisation der Beinvenenthrombose (Etagenmodell))
** Als Faustregel kann man sich einprägen: Je
proximaler eine Thrombose, desto höher das
Embolie- und Rezidivrisiko! **

1. Beckenvenenthrombose
2. Oberschenkelvenenthrombose (zwischen
Lig. inguinale und Fossa poplitea): ca. 50% der
Thrombosen.
3. Popliteavenenthrombose
4. Unterschenkelvenenthrombose.
Wells (Bestimmung der klinischen Wahrscheinlichkeit)

Abhängig von der


klinischen
Wahrscheinlichkeit
soll die Akuttherapie
wie auch der
weitere
diagnostische
Prozess erfolgen.
Klinik

● Typische Trias (nur in 10% der Fälle): Schwellung,


dumpfer Schmerz, Zyanose
● Überwärmung
● Schweregefühl/Spannungsgefühl
● Verstärkte Venenzeichnung
● Allgemein: Plötzlich auftretende Luftnot, Hypotonie
Toraxschmerzen bei einer Lungenembolie.
Diagnostik (Klinische
Untersuchung) Diagnostik (Labor)
● D-Dimere ↑:
- Ein normaler D-Dimer-Wert schließt
eine TVT oder LE aus.
● Meyer-Zeichen
● Homans-Zeichen
● Payr-Zeichen
Diagnostik (Bildgebende
Verfahren)
● Goldstandard (Farbduplex)
Kompressionssonographie
der Beinvenen.
Differentialdiagnose
● Kompartmentsyndrom
● Lymphödem
● Erysipel
● (Thrombophlebitis
● PaVK (peripheren arteriellen Verschlusskrankheit) → kalte Haut, kein
Puls.
Therapie
Allgemeinmaßnahmen

● Kompressionsbehandlung
● Vollmobilisation

Medikamentös: Antikoagulation in therapeutischer Dosis.

• Vitamin K-Antagonisten: Warfarin.


• Niedermolekulares Heparin: Enoxaparin.
● Direkte orale Antikoagulantien: z.B. Rivaroxaban, Apixaban

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