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Transfusionen

Inhaltsverzeichnis

INDIKATION  ZUR  BESTRAHLUNG  ZELLULÄRER  BLUTPRODUKTE   1  

ERYTHROZYTENTRANSFUSIONEN   2  

Durchführung  von  Bluttransfusionen   2  

Indikation  zur  Transfusion  von  Erythrozytenkonzentraten   2  

THROMBOZYTENTRANSFUSION   4  

Präparate   4  

Kontraindikationen   4  

Indikationen  zur  Thrombozytentransfusion   5  

Transfusionsreaktionen   5  

Quellen   6  

Indikation zur Bestrahlung zellulärer Blutprodukte


o KM-Transplantation (allogen/autolog). Bei allen Patienten mit KMT
o 7-14 d vor Stammzellentnahme
o unter Hochdosischemotherapie bei Leukämie, Lymphomen, und M. Hodgkin
o Schweres Immundefektsyndrom / AIDS
o Bei gerichteten Blutspenden aus der engen Familie

Intensivstation, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie der Universität Essen, 6/00
Transfusionen

Erythrozytentransfusionen

Durchführung von Bluttransfusionen


Die Durchführung von Bluttransfusionen ist in einer Dienstanweisung des
Universitätsklinikums Essen geregelt. Diese ist auch für die Mitarbeiter der Klinik für
Unfallchirurgie bindend. Sie ist unter der Adresse:
http://intraweb.uk-essen.de/news/transfusionsmedizin/index.html
einzusehen

Indikation zur Transfusion von Erythrozytenkonzentraten

Erythrozytenkonzentrate dienen der Behandlung der Anämie und nicht des Blutvolumen-
mangels !

Die Indikation zur Bluttransfusion ist schriftlich zu dokumentieren (auch die Nicht-
Durchführung bei gegebener Indikation) !

Folgende Indikation bestehen:

o Hämoglobin unter 6 bis 7 g/dl


Ausnahme: Hier kann im Einzelfall beim jüngeren und gesunden Patienten, bei dem
kein weiterer Blutverlust zu erwarten ist und keine Beeinträchtigung der Organ- und
Körperfunktionen bestehen, erwogen werden keine Bluttransfusion vorzunehmen.
Unter einem Hämoglobinwert von 5 g/dl ist grundsätzlich eine Bluttransfusion
vorzunehmen, es sei denn dies wird von einem geschäftsfähigen Patienten verweigert
oder es handelt sich um eine reine Sterbeverlängerung bei infauster Prognose oder bei
Patienten mit vorbestehender chronischer Anämie ähnlichen Ausmaßes.. Im
Zweifelsfalle ist mit dem Oberarzt Rücksprache zu halten.

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o Kreislaufinstabilität in der Schockraumphase und der Operationsphase entsprechend


des Schockraumalgorithmus

o Bei einem Hämoglobinwert zwischen 7 und 10 g/dl besteht eine Indikation zur
Transfusion von Erythrozytenkonzentraten, wenn mindestens eine der folgenden
Bedingungen erfüllt ist:
 Hämodynamische Instabilität (d.h. z.B. Hypotension, die mit einfacher
Volumensubstitution nicht kontrollierbar ist). Hierzu zählen insbesondere auch
schwerverletzte Patienten in der Diagnostik-, Therapie-, Operations- und
Stabilisierungsphase auf der Intensivstation.
 bei aktiver Blutung, die kurzfristig einen weiteren Abfall des Hämoglobins auf unter 7
g/dl vermuten läßt
 Erhöhter oder steigender Laktatspiegel als Indikator eines lokalen Sauerstoffdefizits,
der auf Blutvolumenersatztherapie nicht anspricht
 Gemischtvenöse Sauerstoffsättigung < 50%
Zentralvenöse Sauerstoffsättigung < 55%
 Symptomatische Anämie
• Angina pectoris, retrosternaler Schmerz
• Dyspnoe
• Myokardischämie (EKG, Labor)
• Akute Herzinsuffizienz
• Unklare (Sinus)Tachykardie oder unklare Hypotension
• Volumenrefraktärer Diureserückgang (nach Ausschluß renaler oder postrenaler
oder anderer prärenaler Ursachen)
• Verwirrtheit (Differentialdiagnosen abchecken !)
• Ausgeprägte Schwäche oder Lethargie
 Gesicherte vorbestehende Erkrankungen: Herzinfarkt oder Angina pectoris innerhalb
der letzten 6 Monate, schwere Herzinsuffizienz (NYHA > II°), Chronisch obstruktive
Lungenerkrankung mit Hypoxie, o.ä.

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 Schweres Schädelhirntrauma (Hirndrucksonde, GCS<8, Blutung mit Hirnödem)


während der ersten Woche
o Eine Indikation zur Gabe von Erythrozytenkonzentraten bei einem Hämoglobinwert
von über 10 g/dl besteht praktisch nie. Sollte hier im Einzelfall die Indikation gestellt
werden, so sind die Gründe vom Facharzt zu dokumentieren.

Im Übrigen sind die Vorschriften des Transfusionsgesetzes und der Richtlinien des Klinikums
zur Durchführung von Bluttransfusionen zu beachten.

Thrombozytentransfusion

Präparate
Enthaltene Zellzahl
Random-TK 8 x 1010
Apherese-TK 4 x 1011

Apherese-TK (von einem Spender) enthalten etwa fünfmal mehr Thrombozyten als ein
Random-TK, so dass 4 bis 6 Random-TKs der Gabe eines Apherese-TKs entspricht. Uns
stehen i.d.R. Random-TKs zur Verfügung.

Eine Dosis von 3 x 1011 Thrombozyten (d.h. 4 Random-TKs bzw. 1 Apherese-TK) führt
üblicherweise zu einem Anstieg der Thrombozyten im Blut von 40.000 / µ.l.

Kontraindikationen
 Heparin-induzierte Thrombozytopenie
 Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura

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Indikationen zur Thrombozytentransfusion


Indikation
Thrombozytenzahl < 20.000 / µl  Immer *
Thrombozytenzahl 20.000 bis 50.000 / µl  Blutungszeichen z.B. Petechien, Blut im GI-
Trakt, verlängerter subaqualer Blutungszeit etc.
 Bei intrakranieller Blutung
 Vor nicht aufschiebbaren Operationen
 Bei aktiver Blutung
 Bei Situationen mit erhöhtem Blutungsrisiko
Thrombozytenzahl < 80.000 / µl  Bei verlängerter subaqualer Blutungszeit
 Bei bedrohlicher aktiver Blutung,
insbesondere nach Massentransfusion bzw. mit
der Notwendigkeit zur Erythrozytensubstitution
Thrombozyten > 80.000 / µl  Bei symptomatischer Thrombozyten-
funktionsstörung (angeboren, erworben,
medikamentös)
* Bei Patienten ohne Risikofaktoren für eine Blutung und ohne Zeichen der Blutung oder
Gerinnungsstörung können im Einzelfall auch niedriger Werte toleriert werden.

Transfusionsreaktionen
• Fieberreaktion
• Transfusionsbedingte akute Lungeninsuffizienz (sehr selten)
• Transfusionsbedingte Graft-versus-Host Reaktion (bei immunsupprimierten Patienten)
• Allergische Reaktion bis hin zur Anaphylaxie
• Posttransfusionspurpura
• Bakterielle Kontamination
• Virale Kontamination

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Die meisten akuten Transfusionsraktionen lassen sich durch Leukozytendepletion, wie sie in
Kürze auch bei uns eingeführt wird vermeiden.

Quellen
Funke I, Wiesneth M, Kubanek B. Substitution mit Thrombozyten In: Beiträge zur
Transfusionsmedizin, Heft 18, des Blutspendedienstes der DRK-Landesverbände Nordrhein
und Westfalen-Lippe, 1999
American Society of Anesthesiologists Task Force on Blood Component Therapy. Practice
guidelines for blood component therapy. Anesthsiology 84: 732-747, 1996

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Bluttransfusion

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