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Die Abklärung einer chronischen Anämie stellt keinen Notfall dar, Aussagekräftig sind hingegen
die Vitalparameter die engmaschig zu überwachen sind
Definition
Eine Anämie besteht bei Verminderung des Hämoglobinwertes, der Erythrozytenzahl
und/oder des Hämatokrits
Ätiologie
Verlust
1. Blutung
Verminderte Bildung
Verminderte Hämoglobinsynthese fe häufigste Ursache einer Anämie acd; Pathophysiologie
→ Vermittelt durch Zytokine und vor allem Hepcidin: Akute-Phase-Protein das vermehrt bei
chronischen Entzündung- und Erkrankungszuständen freigesetzt wird, geringere intestinale Resorption
Verminderte Speicherung von Eisen im retikuloendothelialen System, geringeres Ansprechen
auf Erythropoetin;
Liegen zwar ausreichend Substrate zur Bildung von Hämoglobin und Zellen vor, aber die Synthese wird
nicht initiiert oder durchgeführt
Eisenmangel
Eisenmangel ist weltweit die häufigste Mangelerkrankung des Menschen
Geschlecht: ♀ > ♂ (
Symptome/Klinik
Spezifische Symptome der Eisenmangelanämie
o Mundwinkelrhagaden
o Rezidivierende Aphthen der Mundschleimhaut
o Plummer-Vinson-Syndrom: Atrophie der Mundschleimhaut (auch Pharynx und Ösophagus) mit
brennender Zunge und Dysphagie
o Nagel- und Haarveränderungen: Rillenbildung der Nägel, Koilonychie (Hohlnägel), Nagelbrüchigkeit
und Haarausfall
o Kognitive Defizite und Konzentrationsstörungen
o Schlafstörungen, ggf. Restless-Legs-Syndrom
Ein schwerer Eisenmangel der Mutter steigert das Risiko von Aborten, Frühgeburtlichkeit, Infektionen (
Diagnostik
Ferritin↓
Differenzialdiagnostisch entscheidender Parameter: Korreliert bei ansonsten gesunden Patienten mit dem
Speichereisen(!)
Deutlich sensitiver als das Serumeisen
Erlaubt eine Unterscheidung zwischen einer Eisenmangelanämie (Ferritin↓) und einer Anämie des
chronisch Kranken (Ferritin↑)!
Bei gleichzeitiger chronischer Entzündung und Eisenmangelanämie kann Ferritin als Akute-Phase-
Protein erhöht sein und den Eisenmangel kaschieren
Eine Erhöhung des Ferritins schließt eine Eisenmangelanämie nicht aus. Bei gleichzeitiger chronischer
Entzündung kann der Parameter erhöht sein!
Transferrinsättigung↓: Gibt an, wieviel Prozent des Transferrins im Serum mit Eisen beladen sind,
Retikulozytenzahl↓
Thrombozyten↑
Therapie
Die Therapie des Eisenmangels sollte einerseits die Behandlung der Ursache des Eisenmangels und
andererseits die medikamentöse Eisensubstitution mit einschließen.
Kausale Therapie
Therapie der Grunderkrankung, z.B.
o Umstellung einer NSAR-Therapie und Gabe von PPI bei gastroduodenaler Ulkuskrankheit
o Operative Entfernung oder medikamentöse Behandlung von Myomen
Ohne eine Abklärung der Ursachen sollte nicht wiederholt Eisen substituiert werden!
Die ausreichende Deckung des Eisenbedarfs kann nicht alleine durch ein einzelnes Nahrungsmittel erfolgen
– auf eine ausgewogene Mischung kommt es an!
Eisensubstitution bei chronisch-entzündlicher Darmerkrankung
Eisensubstitution bei Herzinsuffizienz
Eisensubstitution bei chronischer Niereninsuffizienz
Eisensubstitution bei Tumoranämie
Eisensubstitution bei präoperativer Anämie
Orale EisensubstitutionEisenbedarf (mg) = Hb-Defizit × 200 + Speichereisen (250 mg
Nüchterneinnahme empfohlen
Bestimmter Nahrungsmittel, z.B. Kaffee, Tee, Milch b. Spinat, . Antazida, PPI , Tetracycline
Dauer der Einnahme: Nach Normalisierung des Hb-Wertes Fortführung der Einnahme für 3–6
Monate (zum Auffüllen des Eisenspeichers )
Parenterale Eisensubstitution
Indikation zur parenteralen Therapie be