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• Blutentnahmezeitpunkt
• Körperlage
bei Übergang Liegen zum Stehen treten ca. 8% der intravasalen Körperflüssigkeit in
den extravasalen Raum über Anstieg der Konzentration der Analyte, die nicht im
gleichen Ausmaß verschoben werden (Blutzellen, Proteine, an Proteine gebundene
Stoffe wie Calcium und Cholesterin)
besonders ausgeprägt bei Patienten mit Ödemen
• körperliche Belastung
Hämokonzentration, Enzymfreisetzungen (LDH, CK, ASAT)
• Medikamenteneinnahme, Nahrungsaufnahme
Patient 1
• 45 jährige Frau
• Aufnahme mit zunehmender Dyspnoe und US-Ödemen seit 3 Monaten
• RR 110/60 mmHg, Hf 90/min, Af 20/min
• Medikamente: Betablocker, ACE-Hemmer, Diuretikum
Differentialdiagnose Dyspnoe
• Kardiovaskulär (Linksherzinsuffizienz)
• Hämatologisch (Anämie)
Verdachtsdiagnose
Herzinsuffizienz (HI)
Definition Herzinsuffizienz
• Anamnese
• Klinik
• ECHO
• EKG
• Eigenschaften
nicht spezifisch
• Labordiagnostik
Prüfmaterial: Serum, Plasma, Immunoassay
• BNP
- wirkt vasodilatatorisch,
natriuretisch-diuretisch
- Salz- und Wasserhomöostase,
Regulation des Blutdrucks
• NTpro-BNP
- biologisch inaktiv
- in höherer Konzentration im Blut
- längere Halbwertzeit
- ist im Serum stabil
-> mit großer Genauigkeit zu messen
NTpro-BNP
• Höhe des Spiegels korreliert mit Verlauf und klinischen Schweregrad der
Herzinsuffizienz
• Titration Therapie HI
NTpro-BNP
• 20 jährige Frau
• vom Notarzt gebracht
• in Häuslichkeit bewusstlos aufgefunden bei bekanntem Diabetes
mellitus Typ 1 (insulinpflichtig)
Verdachtsdiagnose
Hypoglykämie
Definition Hypoglykämie
• hypoglykämischer Schock
Ursachen Hypoglykämie
• gesteigerter Glukoseverbrauch
• Mangel an Insulinantagonisten
Ursachen Hypoglykämie
• Insulinom, paraneoplastisch
amperometrische Messung
falsche Messergebnisse:
• Zuckerreste an Blutentnahmestelle (z.B. von Obst)
• zu starkes „Ausmelken“ der Fingerbeere
• Teststreifen Feuchtigkeit ausgesetzt (Entnahmebehälter
unmittelbar wieder verschließen!)
• Haltbarkeit Teststreifen überschritten
• bei Anbruch neuer Packung,
Code nicht erneuert (Eich-Prinzip)
falsch niedrige Messwerte im Labor
• Analytik zeitverzögert
Patient 3
• 55 jähriger Mann
• Aufnahme mit linksthorakalen Schmerzen, Dyspnoe
• RR 145/80 mmHg, Hf 80/min
• Raucher
• Medikamente: Betablocker, ACE-Hemmer
• Anamnese, Klinik
• EKG
• ECHO
• Labor
• Koronarangiographie
Infarktdiagnose WHO
• typische Symptome
• EKG-Veränderungen
kardiale Marker
• ASAT, LDH (nicht muskelspezifisch, früher für Spätdiagnose)
• Eigenschaften
breites diagnostisches Fenster
wird bereits bei Mikroläsionen des Myokardgewebes freigesetzt und ist
über Tage nachweisbar
frühester Marker für Myokardnekrosen
• Labordiagnostik
Material: Serum, Plasma, Immunoassay
• AMI
• Rhythmusstörungen
• Lungenembolie
• Infektionen (Myokarditis, Sepsis)
• kardiales Trauma
• Z. n. Herztransplantation
• kardiotoxische Substanzen
• Tumorinfiltration
• Niereninsuffizienz bei zusätzlicher Schädigung Kardiomyozyten
Myoglobin
• Eigenschaften
nicht herzspezifisch, da Vorkommen in quergestreifter Muskulatur
(Herzmuskulatur, Skelettmuskulatur)
sauerstoffbindendes Hämprotein
• Labordiagnostik
Prüfmaterial: Serum, Plasma, Immunoassay
• Infarktdiagnostik
frühester Marker 2-4 h nach Infarktbeginn, nach 1-3 d wieder im
Normalbereich
ASAT, LDH, CK
• Eigenschaften
nicht herzspezifisch
• Labordiagnostik
Prüfmaterial: Serum, Plasma, Enzymdiagnostik
Enzymdiagnostik (ASAT, LDH, CK)
• Enzyme haben:
• sondern Aktivitätsbestimmung
Umsatz pro Zeiteinheit= Reaktionsgeschwindigkeit
1 Unit= 1 µmol/min= Enzymmenge, die 1 µmol Substrat in 1 min
umsetzt
1 kat (Enzymeinheit)= katalytische Aktivität, die 1 mol Substrat pro
s umsetzt = 1 µkat/l = 1 µmol / s ∙l
• Labordiagnostik
Prüfmaterial: Serum, Plasma, Photometrie
• Enzymvarianten
zytoplasmatisch
CK-MM (Skelettmuskeltyp):
- 97% der Gesamt-CK-Aktivität im Blut,
- aus Skelettmuskel und zu geringem Anteil aus Herzmuskel
CK-MB (Myokardtyp):
- zu 97-99% aus Herzmuskel, aber 1-3% aus Skelettmuskel
CK-BB (Hirntyp):
- aus Gehirn, glatter Muskulatur von Harnblase, Prostata, Uterus,
Plazenta, GIT, Gefäßwände, Lunge
CK-MB
-> CK/CK-MB-Index
• CK-MB-Anteil: >25%
= Vorliegen einer Makro-CK oder CK-BB, die fälschlicherweise als CK-MB
„bestimmt“ wird
Ursachen CK-Erhöhung
• Perikarditis, Myokarditis
• Z. n. elektrischer Kardioversion, Reanimation
• Z. n. Herztransplantation
• kardiotoxische Substanzen
• Skelettmuskelerkrankungen
• starke körperliche Anstrengung
• i.m.-Injektion, Trauma, Operation
• Alkoholintoxikation, Intoxikationen, Medikamentennebenwirkung
• arterieller Verschluss, arterielle Embolie
• Malignome
• Lungenembolie
• cerebrale Erkrankungen z.B. epileptische Anfälle, SHT, SAB
• Entbindung (CK-BB aus Uterus)
• nekrotisierende Pankreatitis, Leberzellnekrose
• Infektionen
Stellenwert des Labors bei Diagnostik/Therapie
AMI
DGK 2004
Fallbeispiele AMI
S. M., 22.5.66, männlich
intermittierendes retrosternales Druckgefühl, Ausstrahlung in Hals, keine Dyspnoe,
Nikotinabusus 10-15 Zigaretten/d seit 29 Jahren, keine EKG-Veränderungen
• 80 jähriger Mann
• Aufnahme mit Bewusstseinstrübung, nachlassender Diurese
• hatte Tage zuvor Diarrhoe
• lebt allein, versorgt sich selbst
Verdachtsdiagnose
Akutes Nierenversagen (ANV)
Definition ANV
• Postrenal (Abflussstörung)
Definition chronisches NV
• Störung Säure-Basen-Haushalt
(tubulärer H+-Sekretionsdefekt -> metabolische Azidose)
Pathophysiologie NV
• oft unspezifisch
• Komplikationen:
- Überwässerung (Lungen-, Hirnödem, Pleuraergüsse, US-
Ödeme, Hypertonie)
- Hyperkaliämie (Rhythmusstörungen)
- metabolische Azidose
- Enzephalopathie (Krämpfe, Bewusstseinsstörung)
- gastrointestinal (hämorrhagische Gastritis,
Blutungsneigung)
- Anämie
- Infektionsneigung
Diagnostik ANV
• Anamnese
• Klinik
• Diuresemenge
• Bildgebung (Sonographie)
erste Laborparameter bei ANV
• Kreatinin-Clearance
Harnstoff
• Eigenschaften
• Endprodukt Harnstoffzyklus
• harnpflichtige Substanz
• Konzentration spiegelt Funktionsfähigkeit der Nieren wieder
• von Glomeruli frei filtriert und in Tubuli teilweise rückresorbiert
• osmotische Wirksamkeit wird für Harnkonzentrierung genutzt
• Konzentration im Blut variiert mit Proteinzufuhr in Nahrung und
Proteinabbaurate
• Labordiagnostik
Prüfmaterial: Serum, Plasma, enzymatische Messung
(Harnstoff durch Urease in NH3 und CO2, Messung der
Absorptionsabnahme eines zugegeben Coenzyms, welches bei
Reaktion verbraucht wird)
Kreatinin
• Eigenschaften
• entsteht im Muskelstoffwechsel aus Phosphokreatin
(Energiespeichersubstanz im Muskel)
• harnpflichtige Substanz
• Konzentration spiegelt Funktionsfähigkeit Nieren wieder
• glomerulär frei filtriert, tubulär nicht rückresorbiert, teilweise
sezerniert
• erhöhte Konzentration im Blut erst, wenn GFR < 50%
• unter Annahme, dass Kreatininproduktion konstant (gleichbleibende
Muskelmasse, Muskeltätigkeit): steigt Kreatininkonzentration mit
fallender GFR
• Labordiagnostik
Prüfmaterial: Serum, Plasma, enzymatische Messung
(Jaffé-Reaktion: aus Kreatinin durch Pikrinsäure orangefarbene
Verbindung; Verfälschung durch andere Chromogene und
Pseudokreatinine)
Cystatin C
• Eigenschaften
• Proteaseinhibitor: neutralisiert von Lysosomen freigesetzte oder aus
apoptotischen Zellen stammende Proteasen
• in allen Körperzellen mit konstanter Rate gebildet
• Konzentration spiegelt Funktionsfähigkeit Nieren wieder
• nur glomerulär filtriert
• sensitiverer und spezifischerer Marker bei leichter Einschränkung der
GFR
• Konzentration korreliert gut mit GFR
• kaum von anderen Faktoren beeinflusst: nicht von Alter, Geschlecht,
Muskelmasse
• Einschätzung der Nierenfunktion bei Pat. mit geringer Muskelmasse
• Labordiagnostik
Prüfmaterial: Serum, Plasma, Immunoassay
Fallbeispiele ANV
2jähriges Kind mit maligner Erkrankung
35jähriger Mann auf ITS
H. M., 16.06.26, weiblich
multimorbide demente Pat. mit Exsikkose, Hämatemesis, Hyperglykämie,
trockene Schleimhäute