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Mammakarzinom

Karzinom ist immer bösartig Tumor

Definition
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Derzeit erkrankt eine
von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Dabei steigt das Risiko
mit zunehmendem Alter. Jüngere Frauen sind nur selten betroffen, erst ab dem
40. und besonders ab dem 50. Lebensjahr erhöht sich das Risiko, um ab ca. 70
Jahren wieder abzusinken.
Bedeutung der Brust für eine Frau:
 Erogene Zone
 Symbol der Weiblichkeit
 Schönheit
 Mutter sein = stillen
Diagnostik
 Krankengeschichte (Anamnese)
 Tast-Untersuchung der Brust (erste 10 Tage nach der Periode)
 Ultraschall
 Mammografie
 Biopsie
 Magnetresonanztomografie (MRT) (selten)
 Allgemeines Labor, Tumormarker im Blut weitere Untersuchungen bezgl.
Metastasen:
 Sono der inneren Geschlechtsorgane = allgem. Gyn-Untersuchung
 Sono Oberbauch (ev. Lebermetastasen)
 Skelettszintigraphie: häufiger Sitz der Metastasen in den Knochen
 Thorax Rö: ev. auch CT von Thorax und Schädel
Gesichert wird die Diagnose erst nach histologischer Untersuchung des
Tumorgewebes nach erfolgter OP.
Nach der OP  Bei einigen Frauen können jedoch weitere Untersuchungen
sinnvoll sein, um eventuelle Metastasen aufzuspüren und die weitere
Therapie entsprechend zu planen.
Metastasierung: über Lymph- oder Blutbahnen häufig sind die Lymphknoten
betroffen und auch Knochen, Leber, Lunge, Gehirn
Ursachen/Risikofaktoren
 Weibliches Geschlecht (etwa 99 Prozent aller Brustkrebs-Patienten sind
weiblich)
 Lebensalter (laut Statistik steigt das Brustkrebs-Risiko bei Frauen mit
dem Alter und sinkt ab 75 Jahren wieder leicht ab)
 Hormone (je länger eine Frau jeden Monat den zyklischen Schwankungen
des Östrogen- und Progesteron-Spiegels ausgesetzt ist, desto höher ist das
Risiko für ein Mammakarzinom, frühe Menarche, späte Menopause)
 Schwangerschaft und Stillen (das Risiko für Brustkrebs sinkt umso
stärker, je öfter eine Frau schwanger war und je länger sie stillt)
 Hormonelle Verhütung (Die Anti-Baby-Pille erhöht das Brustkrebs-
Risiko leicht)
 Hormon-Ersatz-Präparate gegen Wechseljahres-Beschwerden
 Übergewicht (im Fettgewebe werden Hormone produziert, die den
Östrogen-Spiegel ansteigen lassen)
 Bewegungsmangel
 Fettreiche Ernährung
 Rauchen und Passivrauchen
 Alkohol
 Ionisierende Strahlung (in der Jugend)
 Genetische Veranlagung
Symptome
 Neu aufgetretene derben Knoten oder Verhärtungen in der Brust oder in
der Achselhöhle (zwei Brüste können betroffen sein)
 Veränderte Größe oder Form einer Brust
 Unterschiede in der Bewegung der beiden Brüste beim Anheben der Arme
 Eingezogene Brusthaut oder Brustwarze
 Veränderungen der Farbe oder Empfindlichkeit der Brusthaut, des
Warzen-Vorhofs oder der Brustwarze
 Wässrige oder blutige Sekrete aus einer Brustwarze (bis 1 nach dem
Stillen ist es normal, wässrige Sekrete zu haben)
 Vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle
 Neu aufgetretene Rötung oder Schuppung der Brusthaut
 Orangenhaut Phänomen der Haut
 Schmerzen (durch Metastasen)

Therapie
OP - MÖGLICHKEITEN
 Brusterhaltende Operation: hier gibt es verschiedene Möglichkeiten
jedoch erfolgt immer eine axillare LK-Entfernung. Diese OP-Methode ist
unter folgenden Voraussetzungen möglich:
 der Tumor darf weder in die Haut noch in den Brustmuskel
eingewachsen sein.
 der Tumor dar nicht multizentrisch wachsen
 der Tumor muss mit ausreichend Abstand im gesunden Gewebe
entfernbar sein
 Wunsch der Patientin die brusterhaltende Methode wird heute am
häufigsten gewählt
 Modifizierte (radikale) Mastektomie = Ablatio Mammae nach Patey
Brustdrüse einschließlich der Haut und Mamilla sowie die
Achsellymphknoten werden entfernt. Der Brustmuskel wir nur dann
entfernt, wenn der Tumor eingewachsen ist (=radikale Mastektomie
Die häufigste Komplikation bei einer Brustoperation ist das Lymphödem
oder/und Sensibilitätsstörungen des Armes der betroffenen Seite.
WEITERE THERAPIEFORMEN
 HORMONE THERAPIE mit bestimmte Hormone (anti-Baby Pille nur
nach AVO)
 STRAHLENTHERAPIE: unbedingt notwendig nach brusterhaltender OP.
Wird aber auch nach Mastektomie empfohlen wegen Rezitivgefahr. Eine
palliative Strahlentherapie erfolgt bei bereits vorhandenen Skelett- und
Gehirnmetastasen - es soll damit eine Linderung der Beschwerden
erreicht werden.
 CHEMOTHERAPIE: kann bereits auch präoperativ gemacht werden um
der Patientin ev. eine brusterhaltende OP zu ermöglichen.
PALLIATIVE CHEMO wird bei symptomatischen Fernmetastasen
gemacht
 BRUSTREKONSTRUKTON: es gibt mehrere Möglichkeiten:
 Epithesen: „Prothesen“ im BH
 Implantierbare Prothese: kann bereit intraoperativ mitgemacht
werden oder in einer weiteren OP
 OP-Methode mit Expander zur Hautdehnung
 Wiederaufbau mit körpereigenem Materia

Pflege
 postoperative Pflege/Überwachung WICHTIG: NIE (ein Leben lang) den
RR am Arm der betroffenen Seite messen, KEINE Stauung (z.B
Blutabnahme, PVK legen) auf betroffener Seite (Lymphknoten sind
entfernt und kann zur Lymphödem führen) wenn 2 Brüste betroffen ist –
von Cava oder nach AVO
 Verbandkontrolle und Verbandwechsel (Mitwirkung)
 Drainagenkontrolle
 Unterstützung in den ATLs
 psychische Unterstützung (auf Körperbildstörung achten)
 VORSICHT Wundgebiet nicht überdehnen (kämmen, an/auskleiden, etc)
 Lymphödemprophylaxe
 Thromboseprophylaxe
 Obstipationprophylaxe
 Pneumonieprophylaxe
 In der Achselhöhle Polsterung
 Tumor Nachsorge (bis 5 Jahren)
Brustkrebs vorbeugen
 regelmäßige Bewegung und Sport
 gesundes Körpergewicht
 weniger gesättigte Fettsäuren
 Verzichten auf das Rauchen und Alkohol
 Auf Hormon-Ersatz-Therapie (HET) achten
Komplikation
Das Lymphödem beim Mammakarzinom wird als sekundäres Lymphödem
bezeichnet und betrifft immer den Arm der operierten Brustseite. Das
Lymphödem kann sich auch nach 2, 3 oder auch 10 Jahren oder mehr ausbilden.
Symptome: sichtbare, aber durch Hochlagern rückläufige Schwellung bis hin zu
extremer, irreversibler Schwellung sowie Hautveränderungen (Wucherungen,
Entzündungen, schlechte heilende Wunden).
Komplikation: Erysipel
Therapie und Pflege:
 Hygiene der Haut, Hautpflege
 Lagerung: konsequente Hochlagerung (Herzpolster) der betroffenen
Extremität, Hand über Herzhöhe, Betätigung der Muskelpumpe zur
Förderung des Rückflusses der Gewebsflüssigkeit
 Kompressionstherapie: Bandage (eher selten) oder spez. angepasster
Strumpf mit Handschuh, immer am entstauten Arm bandagieren –
hochlagern, Hautpflege Trikotschlauch überziehen zum Hautschutz,
schmale Bandagen für die Finger verwenden, spiraliges Wickeln mit
Kurzzugbandagen in mehreren Lagen
 manuelle Lymphdrainage: nur spez. ausgebildetes Personal
 Bewegungstherapie/Physiotherapie
 Armumfang an markierter Stelle messen
 Arm nicht nach unten hängen lassen
 Arm nicht überlasten, nicht schwer heben oder tragen
 Schutz vor Verletzungen
 kein Druck oder Einschnürungen, kein Schmuck
 Vorsicht mit Hitze oder starker Sonnenbestrahlung
 Gartenarbeit mit Handschuhen
 Vorsicht bei Nagelpflege
 Haustiere: Biss oder Kratzwunden
 Bei auftretender Schwellung (postoperativ ist eine leichte Schwellung
normal), Rötung oder Überwärmung ist sofort ein Arzt aufzusuchen
 VORSICHT bei Hormonpräparaten: nie Hormone ohne ärztliche
Verordnung geben oder einnehmen. Hormone können ein Wachstum von
noch vorhandenen Krebszellen begünstigen
Tumornachsorge
Zur Früherkennung von Rezidiven, Metastasen oder Zweitkarzinomen Jede Pat.
erhält einen Kontrollpass: genau vorgeschriebene Untersuchungen

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