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KOMMISIONELLE ABSCHLUSSPRÜFUNG

Themenbereich PAKET 01
MPI/2/01 & P2
1.Pneumonie : Entzündung des Lungengewebes durch infektiöse,
allergische oder physikalisch-chemische Ursachen.

1. Gefährdete Personengruppen ( Risikogruppe) :

-ältere Menschen
-Menschen mit Abwehrschwäche
-mangelhafte Belüftung der Lunge (z.B. bei Bettlägerigkeit)
-RaucherInnen (Rauchen schädigt die Zilien und steigert die
Schleimproduktion) -Tumorpatienten

2. Welche 3 Erregergruppen können eine Pneumonie auslösen? Nennen Sie


jeweils ein Beispiel?

● Bakterien wie Pneumokokken, Haemophilus Influenza;

● Viren wie Adenoviren, Influenzaviren;

● Pilze wie Aspergillus, Candida

3. Nennen Sie Symptome einer typischen Pneumonie ?

Innerhalb kurzer Zeit entwickelt sich bei den meisten Formen ein
schweres Krankheitsbild:

● hohes Fieber, Schüttelfrost, Husten mit gelblich bis grünlichem


Sputum (Auswurf)
● -Dyspnoe (Atemnot

● -Schmerzen beim Atmen

● -„Nasenflügeln“, Schonatmung

4. Welche Therapiemaßnahmen sind typisch für eine bakterielle Pneumonie?

Je nach Ursache: z.B. Antibiotika bei bakterieller Pneumonie,


Antimykotika bei Pilzen
Allgemeine Maßnahmen: schleimlösende Substanzen, Fieber senken,
evtl. Sauerstoffgabe
(Wenn mit Therapie keine Verbesserung eintritt - immer an Tuberkulose
oder Bronchialkarzinom denken)

Positionierung:

● Oberkörperhochposition (= OK hoch),

● Drehdehnpositionierung,

● .VATI Positionierungen

Andere Maßnahmen:

● Atemstimulierende Einreibungen,

● Manuelle Sekret Lösung durch Abklopfen, Vibrationsmassage...,

● Atemübungen: Seifenblasen, Luftballon aufblasen, Triflow...,

● Anfeuchten der Atemluft – lüften!

● Vermeidung von Aspiration: Eindicken von Flüssigkeiten, OK


hoch,
● Körperpflege: Mund-Nasen-Lippenpflege,

● Ernährung: eiweißreich, ausreichend Flüssigkeit!

Asthma bronchiale: ist eine chronisch- entzündliche


Atemwegserkrankung, die zu anfallsweise auftretender Atemnot führt.

1. Über welche 4 Charakteristik definiert sich Asthma Bronchiale ?

Das Asthma bronchiale ist eine chronische, entzündliche Erkrankung


der Atemwege, die durch bronchiale Hyperreaktivität und eine
variable Atemwegsobstruktion gekennzeichnet ist.

2. Welches Menschliche Verhalten löst 90% aller COPD- Erkrankungen aus?

Bei über 90% ist das Rauchen die Ursache für die Entwicklung einer
chronischen Bronchitis sowie einer COPD.
3. Nennen Sie Symptome einer typischen Pneumonie

● Innerhalb kurzer Zeit entwickelt sich bei den meisten Formen ein
schweres Krankheitsbild: hohes Fieber,
● Schüttelfrost,

● Husten mit gelblich bis grünlichem Sputum (Auswurf)

● Dyspnoe (Atemnot) -Schmerzen beim Atmen -„Nasenflügeln“,


Schonatmung

4. Welche 2 Asthmaformen werden unterschieden ? Nennen Sie jeweils 2


Beispiele für Auslöser?

● Exogen-allergisches Asthma:
Beginnt häufig in der Kindheit & Jugend. Es handelt sich um eine allergische
Typ-I-Reaktion.
BSP: inhalierte Fäzes der Hausstaubmilbe, Gräserpollen, Tierhaare,
Schimmelpilz.

● Nicht allergisches endogenes Asthma:


Meist nach dem 40.Lbsj. durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden,
z.B. Infektion der Atemwege, kalte Ein Atemluft, körperliche
Anstrengung, aber auch psychische Belastungssituationen (z.B. Stress).

5. Nennen Sie 4 Symptome eines Asthmaanfalls?

● starke Hustenanfälle

● Ausgeprägte Ruhedyspnoe und Tachykardie

● Es sind oft keine Atemgeräusche zu hören „Stille Lunge“ (weil der


Luftstrom nicht mehr ausreicht, um Geräusche zu bilden)
● Bläulich verfärbte Lippen

● Hypoxämie (pO2 erniedrigt) und Hyperkapnie (pCO2 erhöht)

● Kaltschweißigkeit

● Erschwernis zähen schleim abzuhusten


Beschwerden länger als 24 Stunden Status asthmaticus (höchst
lebensbedrohlicher Zustand, bedarf intensivmedizinischer
Überwachung)

Frühe Warnsignale:
● Peak-Flow - Werte schwanken stark oder sinken über mehrere
Tage stark ab - Nächtlicher Husten oder ständiger trockener
Husten
● Atemgeräusche

● Hochgezogene Schultern

● Geringe körperliche Belastbarkeit, ungewöhnliche Müdigkeit und


Schwäche - Beginnende Erkältung Kurze Wirkung der Bronchien
erweiternden Medikamente (nur ca. 2 Stunden)

6. Mögliche Therapien bei einem Asthmaanfall bzw. COPD

1. Sicherheit gewährleisten

● Über die Rufanlage Alarm auslösen

● Patientin nicht alleine lassen,

● das Gefühl von Ruhe und Sicherheit vermitteln

● Bewusstseinslage, Hautfarbe, Atmung, RR und Puls engmaschig


kontrollieren (Vitalzeichen)

2. Atmung erleichtern

● Oberkörper hoch positionieren, Kutschersitz -Dosierte Lippenbremse


durchführen lassen
● Beengende Kleidung entfernen

● Für Frischluft sorgen (keine kalter Luft!)

● O2- Verabreichung lt. Arztanordnung (Vorsicht: CO2-Narkose)


2. Mithilfe bei der medikamentösen Therapie

● Bei Notfall- oder Bedarfsmedikation Medikamente lt. Arztanordnung


verabreichen
● Utensilien zum Legen eines venösen Zuganges, Absaugen oder ev.
Intubieren

2.Erkrankungen des Herzens

1. Erklären und beschreiben Sie die Entstehung eines Myokardinfarktes


(Definition und Risikofaktoren). Beschreiben Sie Symptome eines
Myokardinfarkts (Genderunterschiede). Welche diagnostischen Verfahren
werden eingesetzt um einen MKI zu erkennen. Beschreiben Sie
Erstmaßnahmen, die bei einem Myokardinfarkt gesetzt werden.

Definition: Der Myokardinfarkt (Herzinfarkt) ist eine Komplikation der


KHK und ist die Folge des Verschlusses eines Herzkranzgefäßes. In
das dahinterliegende Gewebe kommt kein Sauerstoff mehr und das
betroffene Gebiet stirbt ab und es entwickelt sich eine
Herzmuskelnekrose.

Risikofaktoren:
● Tabakrauch (Nikotin bereits ab geringen Mengen gefäßverengend!)

● Hohe Blutfette (Cholesterin, Triglyzeride)

● Übergewicht ( Adipositas)

● Hypertonie

● Diabetes mellitus

● Bewegungsmange

Leitsymptome des Myokardinfarkts:


● Plötzlicher, anfallsartiger Schmerz in der Herzgegend, mit
Ausstrahlung in den linken Arm
● Vernichtungsgefühl

● Blutdruckabfall, ev. Schockzeichen

● Herzrhythmusstörungen

● Bes. bei Frauen oft Übelkeit, Erbrechen


Therapie eines Myokardinfarkt:

● Siehe KHK

● Herzbettlagerung

● Monitoring

● Sauerstoff

● Beistand

2. Herzinsuffizienz: Erklären Sie die Definition und Einteilung nach NYHA;


beschreiben Sie die zu beobachtbaren (sicht- und/oder hörbaren)
Symptomunterschiede zwischen Rechtsherz- und Linksherzinsuffienz.

Definition: Die Funktion des Herzens ist so eingeschränkt, dass die


gepumpte Menge Blut nicht mehr ausreicht, um den Körper
ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.

New York Heart Association (NYHA) in 4 Stadien eingeteilt:

I normale Belastbarkeit ohne Symptome


II Symptome treten unter körperlicher Anstrengung auf, geringe
Belastungen sind möglich
III Symptome treten bereits bei geringen Belastungen auf
IV Symptome auch in Ruhe

Symptome Rechtsherzinsuffizienz:

● Ödeme an den unteren Extremitäten (bei liegenden PatientInnen am

● Gesäß und Rücken)

● Nykturie (nächtliches Wasserlassen, durch die stärkere nächtliche

● Förderung der eingelagerten Flüssigkeit -> führt zu ständigen WC

● Gängen)

● Halsvenenstauung (Rückstau vor dem Herzen)

● Stauungsleber

● Stauungsgastritis
Symptome Linksherzinsuffizienz:

● Reduzierte Leistungsfähigkeit

● Schwindel und Synkopen (plötzliche Bewusstlosigkeit)

● Lungenödem

● Dyspnoe

● Nächtlicher Husten

3. Definieren Sie Arteriosklerose, nennen Sie mögliche Risikofaktoren und


erklären Sie die möglichen Folgen einer Arteriosklerose.

Definition: Ist eine chronisch fortschreitende Veränderung der


Arterienwände. Durch Bindegewebewucherungen, Einlagerung von
Cholesterin, Fettsäuren und Kalk kommt es zu einer Verhärtung und
Verdickung der Gefäßwände, die mit einer abnehmenden Elastizität
der Gefäßwände einhergeht und zu Verengungen des Gefäßvolumens
führen.

Risikofaktoren:

● Tabakrauch (Nikotin wirkt bereits ab geringen Mengen gefäßverengend!)


Hohe Blutfette (Cholesterin, Triglyzeride)
● Übergewicht

● Hypertonie

● Lebensalter

● Diabetes mellitus

● Bewegungsmangel

Die Erkrankung entwickelt sich langsam, häufig über Jahrzehnte


symptomlos, bis eine Thrombose, Herzinfarkt, Schlaganfall oder
plötzlicher Herztod auftreten können.

4. Bitte erklären und beschreiben Sie die Risikofaktoren und Entstehung bzw.
Akutsymptome beim Cerebralen Insult (Definition und Risikofaktoren).
Welche diagnostischen Verfahren und therapeutischen Verfahren werden
eingesetzt um einen Insult zu erkennen und zu behandeln. Erläutern Sie,
wie Sie die Akutsymptome überprüfen können

Definition: Akute Durchblutungsstörung des Gehirns mit


neurologischen Ausfällen, wie zB: Bewusstseinstrübung,
Lähmungen, Sensibilitätsstörungen.

Risikofaktoren:
● Arterielle Hypertonie! = Hauptrisikofaktor

● Diabetes mellitus

● Rauchen

● Fettstoffwechselstörungen

Symptome:
Typisch:

Plötzlicher „schlagartiger“ Ausfall von Hirnfunktionen (je nach


betroffenem
Hirnabschnitt)
Am häufigsten:

● Halbseitenlähmung: Hemiplegie oder Hemiparese

● Wernicke/Mannsche Haltung

● Sensibilitätsstörungen (Taubheitsgefühl, „Ameisenlaufen“ =


Kribbelparästhesien)
● Aphasie = Sprachstörung

● Apraxie = Unfähigkeit zu zweckgerichteten Handlungen trotz erhaltener


Beweglichkeit
● Verwirrtheit

● Harninkontinenz

● Bewusstseinstrübung bis hin zum Koma

Diagnostik:
● Anamnese (Gefäße)
● neurologische Untersuchung

● BZ-Stix

● EKG (Rhythmusstörungen?)

● CT des Gehirns (kraniales CT) MRI (Magnetresonanztomographie):


Hirninfarkt?
● Hirnblutung?

● Weiterführend: Sonographie /Angiographie der hirnversorgenden


Arterien

Therapie:

● Time is brain schnell in Stroke Unit!

● evtl. Fibrinolysetherapie

● Sicherung der Atmung

● Sicherung der Herz- und Kreislauftätigkeit

● Regulation des Blutzuckers

● Kontrolle des Wasser- und Elektrolythaushaltes, Sicherstellen der


Ernährung
● Thromboseprophylaxe! (Heparin)

● Rehabilitation mittels spezifischer Bewegungskonzepte zb: Bobath, NDT,


...

5. Morbus Parkinson: Beschreiben Sie mindestens 5 der wesentlichsten


Symptome und die Auswirkungen bzw. Beeinträchtigungen auf die
PatientInnen.

Symptome:

● Leitsymptome: Rigor (Steifheit) – Steifheit der Bewegung

● Tremor (Zittern) – Ruhezittern,

● Akinese (Bewegungsarmut) – verlangsamte Körperbewegung,

● weiters: vermehrter Speichelfluss, Schlafstörungen, Obstipation

● psychische Störungen – Bsp. Demenz, Depression


6. Definieren Sie Anämie und beschreiben Sie mögliche Ursachen und
Symptome. Wie wirken sich die Symptome auf den pflegerischen Umgang
aus?

Definition: Verminderung der Hämoglobinkonzentration (Hb: roter


Blutfarbstoff) und des Hämatokrits (Anteil aller zellulären
Bestandteile am Gesamtblutvolumen),

Ursachen:

● Eisenmangel (Eisenmangelanämieam häufigsten): hier auch kombiniert


mit
● Haarausfall, trockener rissiger Haut

● Vitamin- B12- Mangel oder Folsäuremangel  Störung der DNS-


Synthese
● Erythropoetinmangel (Hormon aus der Niere, das normalerweise die
Bildungder roten Blutkörperchen fördert)
● akute (OP, Unfall) oder chronische (Magengeschwüre) Blutungen

● gesteigerte Hämolyse (Erythrozytenzerfall)

● Tumorerkrankung

● genetischer Defekt eines der Bestandteile der Erythrozyten

● (Sichelzellanämie, Thalassämie)

Symptome:

● Müdigkeit

● Abgeschlagenheit, Leistungsschwäche

● Blässe von Haut und Schleimhäuten

● Atemnot = Dyspnoe (da weniger Sauerstoff transportiert werden kann)


● Tachykardie (Herz erhöht Frequenz um trotzdem die Organe ausreichend
versorgen zu können)

P2.VF,N

1. Erklären Sie die pflegerelevanten Tätigkeiten für die Pflegassistenz zur


Unterstützung von Menschen mit Pneumonie!

Positionierung:
● Oberkörperhochposition (= OK hoch),

● Drehdehnpositionierung

● VATI Positionierungen

Andere Maßnahmen:

● Atemstimulierende Einreibungen,

● Manuelle Sekretlösung durch Abklopfen, Vibrationsmassage...,

● Atemübungen: Seifenblasen, Luftballon aufblasen, Triflow...,

● Anfeuchten der Atemluft – lüften!

● Vermeidung von Aspiration: Eindicken von Flüssigkeiten, OK hoch,

● Körperpflege: Mund-Nasen-Lippenpflege,

● Ernährung: eiweißreich, ausreichend Flüssigkeit!

2. Erklären Sie die pflegerelevanten für die Pflegassistenz zur Unterstützung von
Menschen mit Asthma bronchiale einschließlich Status Asthmaticus!
Welche pflegerischen Maßnahmen werden im Anfall gesetzt, beschreiben Sie
die korrekte Verabreichung der medikamentösen Therapie mittels
Dosieraerosolen.

Akuter asthmatischer Anfall

1. Sicherheit gewährleisten:

● über die Rufanlage Alarm auslösen

● PatientIn nicht alleine lassen, das Gefühl von Ruhe und Sicherheit

● ermitteln
● Bewusstseinslage, Hautfarbe, Atmung, RR und Puls engmaschig
kontrollieren

2. Atmung erleichtern:

● Oberkörper hoch positionieren, Kutschersitz

● Dosierte Lippenbremse durchführen lassen

● Beengende Kleidung entfernen

● Für Frischluft sorgen (keine kalter Luft!)

● O2- Verabreichung lt. Arztanordnung (Vorsicht: CO2-Narkose)

3. Mithilfe bei der medikamentösen Therapie:

● Bei Notfall- oder Bedarfsmedikation Medikamente lt. Arztanordnung


verabreichen
● Utensilien zum Legen eines venösen Zuganges, Absaugen oder ev.
Intubieren
● Bereitstellen

b. Status Asthmatikus
 Monitoring
 Aufrechte (sitzende) Positionierung
 Beruhigung
Überwachung des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushaltes (viel
Flüssigkeit
parenteral)
 O2- Gabe nach Arztanordnung
 Medikamentöse Therapie nach Arztanordnung (2-
Theophyllin, Glukokortikosteroide)
 Ev. kontrollierte Beatmung
 Endoskopische Absaugung und Bronchiallavage

3. Erklären Sie die pflegerelevanten Tätigkeiten für die Pflegassistenz zur


Unterstützung von Menschen mit COPD einschließlich zur Unterstützung
beim Husten und zur Sekretolyse

Pat. soll zu einem gesundheitsbewussten Verhalten angeleitet werden,


sportliche Betätigung
 Ausschalten schädigender Noxen:
- Möglichkeiten der Raucherentwöhnung
- Passivrauchen vermeiden
- ev. Berufswechsel

 Husten:
Reizhusten ohne Auswurf sollte vermieden werden, da er den Körper nur
zusätzlich belastet (z.B. Kalte Luft). Bei produktivem Husten sind kurze
und effektive Hustenstöße sinnvoller. Durch die Nase einatmen und dann
kraftvoll, aber kurz husten.
 Sekretstau:
- Anleitung zum effektiven Abhusten
- Vibrationsmassage (manuell oder mit Gerät)
- Flutter
- Inhalationen mit NaCl
- Erhöhte Flüssigkeitszufuhr
- Ev. morgens Zitronenwickel
- Atemerleichternde Körperhaltung

4. Nennen Sie Inhalationsmöglichkeiten zur medikamentösen Therapie bei


obstruktiven Atemwegserkrankungen! Beschreiben Sie verschiedene
Möglichkeiten der Feucht- und Trockeninhalation von Medikamenten.
Demonstrieren Sie den Umgang mit einem Inhalator.

A. Feuchtinhalation
a. Dampfinhalation
Wirkprinzip:
- Lösung wird erhitzt und Inhaltsstoffe verdampfen
- Wasserdampf befeuchtet die oberen Atemwege
Anwendung:
Verbrühungsgefahrkeine Anwendung im klinischen Bereich!
b. Verneblerinhalation
Wirkprinzip:
1. Ultraschallvernebler:
Geräte, die einen feinen Wassernebel erzeugen. Elektrische
Schwingungen werden in mechanische verwandelt und auf Wasser
übertragen
- Aerosole erreichen die unteren Luftwege
Anwendung:
Infektionsgefahr, deshalb Anwendung nur unter bestimmten
Bedingungen:
- Einsatz nur bei ärztlicher Anordnung, also bei medizinischer Indikation,
erlaubt
- Einsatz aus prophylaktischen Gründen – z.B. Raumluftbefeuchtung –
nicht erlaubt
(Keimreservoir)
- Geräte müssen ein geschlossenes System besitzen
Ein System immer nur für eine Patientin oder einen Patienten benutzen
2. Düsenvernebler:
Druckluft wird durch die Inhalationslösung geleitet und erzeugt hierbei
feinen Nebel.
- Aerosole erreichen die unteren Luftwege
B. Trockeninhalation
a. Kapselform z.B. HandiHaler®
Grundsubstanz in Pulverform + Wirksubstanz in Pulverform
Anwendungsprinzip:
Kapsel wird durch Handi-Haler zerstoßen und kann anschließend
inhaliert werden.
Pulver z.B. Diskus
Grundsubstanz in Pulverform + Wirksubstanz in Pulverform
Anwendungsprinzip:
Pulver wird inhalier
Respimat
Wässrige Lösung, die mit der Kraft einer gespannten Feder freigesetzt wird. 
Aerosolerzeugung
b. Dosieraerosol
Grundsubstanz in Pulverform + Treibgas Anwendungsprinzip:
druckfeste Aluminiumdose mit Dosierventil und einer Dosenhalterung aus
Kunststoff mit verschließbarem Deckel. Die mit dem Ventilrohr in der
Halterung steckende Dose enthält das druckverflüssigte Treibgasgemisch, in
dem der Wirkstoff gelöst oder suspendiert vorliegt.

5. Erklären Sie die pflegerelevanten Tätigkeiten für die Pflegassistenz zur


Unterstützung von Menschen mit Sauerstofftherapie!

1-genaue Information an den Patienten/die Patientin bezüglich Dauer, Dosis,


Wirkung der O2-Therapie + Verhalten (Rauchverbot, Freimachen der
Atemwege = abhusten, schnäuzen).
2-O2-Therapie immer in Kombination mit anderen atemerleichternden
Maßnahmen (z.B. Positionierung des Patienten/der Patientin entweder
halbhohe oder Oberkörperhochlagerung)
3-Der Sauerstoff wirkt auf die Schleimhäute austrocknend – achten auf ev.
Blutbeimengungen beim Schnäuzen (kann ein Hinweis auf zu starke
Austrocknung der Schleimhäute sein); Beobachtung der Schleimhäute; mind.
3mal täglich ist eine gezielte Mund- und Nasenpflege notwendig.
4-Ausreichende Flüssigkeitszufuhr - jedoch eventuelle Einschränkungen
beachten.

6. Erklären Sie die Möglichkeiten des Absaugens von Atemwegssekret


sowie die Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge.
Möglichkeiten
- orales Absaugen (durch dem Mund bis zum Larynx)
- nasales Absaugen (durch die Nase bis zum Larynx)
- endotracheales Absaugen (über Endotrachealtubus oder Trachealkanüle)
- bronchoskopisches Absaugen

Prinzipien für alle Formen des Absaugens


- beim Absaugen sollte immer eine zweite PP anwesend sein, um bei
Problemen eingreifen zu können
- streng aseptisches Vorgehen schützt PatientInnen und PP vor Infektionen
- Absaugen soll nicht unmittelbar nach dem Essen erfolgen  Brechreiz,
Erbrechenerhöhte Aspirationsgefahr!
- Absaugvorgang nicht länger als 15 Sekunden (Sauerstoffdefizitwährend
Absaugvorgang ist kein Atmen möglich)
- Absaugen reizt Schleimhaut  vermehrte Sekretproduktion zur Folge  so
effektiv und so schonend wie möglich absaugen
Achtung! Das nur für Endotracheales Absaugen1
Vorbereitung:
 Es soll mit 2 PP gearbeitet werden
 Information der Patientin und des Patienten
 Positionierung: günstig: erhöhter Oberkörper
 Händedesinfektion
 Vorbereitung der benötigten Materialien auf wischdesinfizierbarer Fläche:
 Sterile 1x Absaugkatheter, Größe passend zu Atemwegskanüle
(Absaugkatheter halb so groß wie der Innendurchmesser der Kanüle)
 Persönliche Schutzausrüstung (1xSchürze, Mund- Nasenschutz, 1x
Handschuhe, Schutzbrille ev.
 Steriler 1x Handschuh
 Funktionsüberprüfung des Absaugegerätes
Durchführung
 Hygienische Händedesinfektin
 Anlegen der PSA
 Öffnen der Verpackung des sterilen 1x Absaugkatheters und in der Hülle bis
zum direkten Einsatz belassen
 Absaugkatheter mit Absaugsystem verbinden
 Absauganlage einschalten
Sterilen Handschuh an der katheterführenden Hand anziehen, die
Handschuhverpackung nicht verwerfen – die Innenseite dient als sterile
Unterlage für Befeuchtungsaufsatz
 Die nicht katheterführende Hand hält die Außenseite der Verpackung, mit
der steril behandschuhten Hand greifen Sie nach dem Konus des sterilen
Absaugkatheters und ziehen diesen aus der Verpackung.
 Hier besteht die Gefahr der Kontamination!
 Mit der unsterilen Hand – am besten durch 2. PP – die „feuchte Nase“ auf
der Kanüle entfernen und auf der sterilen Unterlage ablegen.
 Den Absaugkatheter vorsichtig mit der steril behandschuhten Hand zügig,
und unter sterilen Bedingungen in das Tracheostoma ohne Sog einführen.
 Den Absaugkatheter bis kurz hinter den Tubusauslass einführen bis ein
Widerstand spürbar ist, dann unter Sog zurückziehen und spiralig um mehrere
Finger wickeln.
 Anschließend sofort durch die 2. PP den Befeuchtungsaufsatz auf der
Kanüle anbringen
Den benutzten sterilen Handschuh abstreifen und dabei über den
aufgewickelten Absaugkatheter stülpen, um Kontamination zu vermeiden.
Nachsorge:
 Der benutzte Absaugschlauch wird mit keimarmer Flüssigkeit durchgespült
und kontaktfrei mit dem Fingertip nach oben in die dafür vorgesehene
Halterung gehängt.
 Entsorgen aller benutzten Verbrauchsmaterialien. Ablegen der PSA sowie
hygienische Händedesinfektion. Wischdesinfektion der Kontaktflächen.
 Patientin oder Patient wieder in die Wunschposition bringen.

7. Welche Maßnahmen setzen Sie, wenn ein Mensch einen epileptischen


Anfall (generalisiert, tonisch-klonisch) hat.

Ruhe bewahren und Ruhe vermitteln,


Arzt verständigen,
verletzende Gegenstände entfernen,
Kopf weich lagern, Körper nicht festhalten,
beengende Kleidung lockern,
keinen Keil zwischen die Zähne schieben,
keine Nahrung/Getränke verabreichen.
Nach dem Anfall: stabile Seitenlage – sonst Aspirationsgefahr, in Ruhe unter
Beobachtung ausschlafen lassen.
Aspekte zur differenzierten Beobachtung:
 Auf die Zeit achten: Wann, wie lange?
 Vorboten: Schwindel, Kopfschmerz, Reizbarkeit, Parästhesien,
 Initialschrei
 Bewußtseinslage während des Anfalles
 Augen: Bulbistellung, Pupillenweite
 In welchen Körperteil beginnen die Zuckungen? Tonisch und/oder klonisch?
 Atemstörung?
 Schaumbildung vor dem Mund?
 Stuhl- und Harnverlust?
 Zungenbiß

P2.OP

1. Die Vorbereitung der Patientin oder des Patienten zur geplanten


Operation: Was ist hinsichtlich des Nahrungsabbaus und der
Nahrungskarenz sowie der Darmentleerung, Körperpflege, der Rasur,
der Prämedikation und der Thromboseprophylaxe zu berücksichtigen
*Operationsvorbereitung/ Nahrungsabbau-karenz
Beginn meist am Vortag der Operation
Bei extraabdominellen Eingriffen: leichtes Abendessen
Bei intraabdominellen Eingriffen: spezielle abteilungsspez. Vorbereitungen,
spätestens 6-8 Stunden präoperativ: Nahrungskarenz/”Nüchtern” bleiben
(auch nicht rauchen, Kaugummi kauen...)
Einnahme von oralen Medika mit einem Schluck Wasser ist erlaubt!
Mundpflege anbieten!
Vorbeugung intra/post OP Komplikationen:
zB:
Aspiration
Ulcus ventriculi-duodeni Postaggressionsstoffwechsel
*Operationsvorbereitung/ Darmentleerung
extraabdominelle Eingriffe: orales Laxants
kleine intraabdominelle/ größere extraabdominelle Eingriffe: Entleerung
Rektum via Klysma
Bei Kindern wird meist ein Suppositorium oder ein Klistier verordnet.
große abdominelle Eingriffe: nach Abteilung
Die medizinische Darmentleerung bedarf einer Arztanordnung
Operationsvorbereitung/ Darmentleerung – warum?
Vorbeugung einer Darmentleerung während der OP
Vorbeugung postoperativer Stuhleindickung
Vorbeugung eines postoperativen Ileus
*Operationsvorbereitung/ Körperpflege – Rasur
Körperpflege am Morgen des OP Tages/ Nabel
gründlich reinigen
Nagellack entfernen
Prothesen, Schmuck, Kontaktlinsen entfernen frische Bettwäsche, lange
Haare: seitl. Zopf
Rasur OP Gebiet: zeitnah vor der OP (vom Hilfspersonal OP,
Pflegepersonal)
*Operationsvorbereitung/ Prämedikation
leicht beruhigend, um Verbrauch an Narkotika zu senken
Pat darf nach Verabreichung der Prämedikation nicht mehr alleine
aufstehen (unbedingt vor der Medikation zum WC gehen) und
Sturzgefahr!
*Operationsvorbereitung/ Thromboseprophylaxe Medizinische
Thrombosestrümpfe (MTS) werden nach Arztanordnung angelegt
Medikamentöse Antikoagulantien (s.c Injektion) wird lt Arztanordnung
verabreicht
Zur Vorbeugung/Prophylaxe:
Thrombose
Phlebothrombose
Embolie

2. Die Vorbereitung der Patientin oder des Patienten zur geplanten


Operation: Erklären Sie das Einüben postoperativer Fertigkeiten und
unterstützende Möglichkeiten zur psychischen Begleitung bei Angst!
psychische Begleitung
Empathisches Vorgehen notwendig!
PatientInnen haben oft konkrete Befürchtungen bis zu
existenzbedrohenden Ängsten.
Operationsvorbereitung/ Einübung postop Fähigkeiten
Information PatientIn präoperativ über Sinn und Zweck der Übungen
Übungen werden durch den gehobenen Dienst gezeigt-PatientIn übt
zB Gehen mit Gehhilfen
Fahren mit Rollstuhl
Essen/Trinken in flacher Rücken/Bauchlage + Hilfsmittel
Daniela Glashü
Atemgymnastische Übungen
zB bewusste tiefe und langsame Atemtechnik
effektives Aushusten durch Schienung(= Auflegen und leichtes Andrücken
der flachen Hände direkt auf das Wundareal)
Spezifische atemgymnastische Übungen durch Physiotherapie

3. Die postoperative Phase: Erklären Sie, was Sie für die postoperative
Übernahme einer Patientin oder eines Patientenvorbereiten müssen!
Erklären Sie weiters die Routineüberwachung einer wachen stabilen
Patientin oder eines wachen stabilen Patienten
Vorbereitung zur Übernahme vom OP
Funktionstüchtigkeit Geräte und Materialien prüfen (Pulsoximeter,
nichtinvas. Monitoring, O2, Notfallwagen)
Vorbereitung von Pölstern, Lagerungsbehelfen...
Übernahme PatientIn erfolgt durch den gehobenen Dienst in der GuKP.
Info einholen über den intraoperativen Verlauf
Info über die Situation im Aufwachraum (verabreichte Medika,
Schmerzmedika... gibt es Vorgaben bzgl Positonierung, Spontanharn?)
Bewusstseinskontrolle + Verbandkontrolle/ Nachblutung
Routineüberwachung
 nicht invasives Monitoring von Pulsfrequenz und Pulsrhythmus und
Atemfrequenz  Blutdruckmessungen mittels Manschette (häufig
automatische Messungen)
 periphere Sättigung durch Pulsoxymeter
Die Kontrolle der neurologischen Funktionen und des Bewusstseins
durch
Ansprache, Pupillenkontrolle und Aufforderungen zum gezielten Bewegen.
 Die Bilanzierung des Flüssigkeitshaushaltes
 Kontrolle auf Spontanharn: spätestens 6 Stunden post OP
 Die Schmerzüberwachung und Gabe der angeordneten
Schmerztherapie
 Die Applikation von Sauerstoff durch Maske oder Brille
 Die Applikation der Medikation
 Die Temperaturkontrolle (2x/Tag): Temperatur soll nicht über 38,5°C
steigen
(Wundinfektion?). Hypothermie: < 36° C.
 Nach Anordnung Blute abnehmen z.B. HK, BZ
 Wundverbandkontrolle auf Nachblutung
 Kontrolle der Drainagen
 Informationen zum Verlauf der OP obliegt der Ärztin oder dem Arzt
Liegen keine anderslautenden Anordnungen vor, kann die Überwachung
nach
folgender Viererregel durchgeführt werden:
4x viertelstündlich (1. Stunde)
4x halbstündlich (2. und 3. Stunde)
4x stündlich (4. bis 7. Stunde)
dann alle vier Stunden bis Ablauf der ersten 24 Stunden postoperativ
4, postoperative Phase: Welche Komplikationen können in der frühen
postoperativen Phase auftreten und was ist aus Sicht der Pflegeassistenz zu
tun?
Patienten!
-Atemstörungen
-Lungenembolie
-Störungen Herz-Kreislauffunktion
-hypovolämischer Schock (zB durch Blutverlust,
Schock = rasches, akutes Geschehen – Bewusstseinseintrübung!
Blutdruck sinkt Pulsfrequenz steigt Atemfrequenz steigt Unruhe
kalter Schweiß
Haut um die Augen dunkel, schattig verfärbt
Schock
Notruf betätigen (Arzt, DGKP verständigen)
Lagerung: nach OP
venöser Zugang nach Arztanordnung
Ruhe vermitteln, Bewusstsein kontrollieren
engmaschige Kontrolle Vitalzeichen
O2 nach Arztanordnung
Bei Bedarf Reanimation – Verlegung ICU, OP...

5. Die postoperative Phase: Welche Maßnahmen an der Wunde


unterstützen eine primäre Wundheilung? Erklären Sie den pflegerischen
Umgang mit Drainagen, einschließlich des Verbandwechsels der
Austrittsstelle anhand einer Redondrainage!
Wunde muss krankenheitskeim frei sein (Aseptisch)
-Verbandwechsel nach ca .48 Stunden
- Wunde sollte zum diesem Zeitpunkt Verschlossen sein
-Man soll nicht manipulieren
-Wenn die Wunde verschlossen ist kann auf eine weiter Abdeckung
verzichtet werden
( Pat . Informieren , dass es die Heilung fördert)
-Wundränder Beobachtung

Drainagen Pflegerischer Umgang


-Absolut hygienischen Bedingungen sterile verrausetzung (Aseptisch)
-täglich kontrolle der Austrittsstelle ( Calor , Dolor, Rubor, Tumor, Functio
laesa)
- Verbandwechsel der Austrittsstelle ( Intervall nach ÄA oder
Abteilungsspezifische Standard)
Redondrainage
-Intervall nach ÄA und nach Standart
-Steril gearbeitet
-Drainageverband wird mit unsterielen Einmalhandschuhen entfernt und im
Abwurfbehälter entsorgt ( danach Händedesinfektion )
-Kontrolle der Lager ( Drainagen muss immer unter Körperniveau sein
damit gewährleistet der sekretabfluss)
-Kontrolle von sog. Indikatoren
-Falls notwendig des hygienische Wechseln des Auffangbehältniss durch
(DGKP)
-Dokumentieren

6. Die postoperative Phase: Erklären Sie die Situation postoperativer


Schmerz / akuter Schmerz! Ursachen, Begleitreaktionen und Folgen von
postoperativen Schmerzen. Erklären Sie die Schmerzeinschätzung (beim
Kind, Erwachsenen, Dementen) und erklärenw Sie, welche
unterstützenden Pflegemaßnahmen getroffen werden können!
Akute Schmerzen treten plötzlich auf und dauern kurze Zeit an.
Ursachen: zB Verletzungen, Operationen, Entzündungen
Akuter Schmerz ist eine lebenswichtige Warn- und Schutzfunktion, hilft mit
weitere Schädigungen des Körpers zu verhindern, hat meist eine klare
Ursache.
Begleitreaktionen bei akuten Schmerzen können sein:
 Schwitzen
 Tachykardie
 Tachypnoe
 Vasokonstriktion
 Schlafstörungen
 Gestörte Darmfunktion  Qual

Schmerzeinschätzung – Doku
Numerische Rangskala (NRS)
Besteht aus einer Skala von 0 (= kein Schmerz) bis 10 (= maximal
vorstellbarer Schmerz). I
Visuelle – Analog – Skala(VAS)
(oft kombiniert mit einem “Schiebelineal” – verschieben nach
Schmerzintensität)
Skalen mit Symbolen (Gesicht Skala)
(bei Sprachdefiziten, Demenz, Kinder ...)

Pflegemaßnahmen
-Medika Einnahme nach festem Schema gewährleisten -regelmäßige
Schmerzerfassung mittels Skala
-postOP: engmaschige KO innherhalb der ersten 24 Stunden zB alle 2
Stunden nach OP danach alle 8h
-Erfassung der Schmerzen vor und nach jeder Schmerzmittelgabe (meist
30`nach i.v. und 60`nach oraler Medika Gabe9
PatientInnenbeobachtung
-Überwachung Bewusstsein
-Überwachung Vitalzeichen
-Beobachtung: Mimik, Gestik, Körperhaltung, Gang, Bewegung, Verhalten,
Sprache, sensibles Spüren bei peripheren Nervenblock -zeitnahe Doku!

KOMMISIONELLE ABSCHLUSSPRÜFUNG
Themenbereich PAKET 02:Essen und Trinken - Erkrankungen der
Verdauungsorgane ( MPI 2 )

Sondenarten:
Ernährung- und Entlastungssonden, Nasogastrale, Orogastrale und PEG Sonden. Was ist
der Unterschied, wie sind sie beschaffen, was sind die Indikationen für diese Sonden.
Arzneinmittelgabe über Sonden: wie ist die Vorgehensweise, womit ist Spülen und warum
usw.

Nasogastrale Nährsonde:

wird über die Nase eingeführt und kommt im Magen zu liegen.

Orogastrale Nährsonde:
wird über den Mund eingeführt und kommt im Magen zu liegen

Naso/Orogastrale Entlastungssonde

dient nicht zur Ernährung sondern zur Ableitung von Mageninhalt

- PEG =Perkutan-endoskopische Gastrostomie


endoskopisch angelegter künstlicher
Zugang von außen in den Magen. Im Gegensatz zur naso/orogastralen Sonde
verläuft die PEG-Sonde nicht durch die Speiseröhre, sondern durch Haut und
Bauchwand in den Magen.
Entlastungs- und Ernährungssonden haben einen Durchmesser von 8 – 16
Charriere (Charriere =Maß für den Außendurchmesser von Kanülen und Kathetern, 1
Charreire = 1/3 mm) sind ca. 75 cm lang mit oder ohne Längenmarkierung.

1. Entlastungssonde: zum Entlasten des Magens, Sonde muss immer offen


(Auffangbeutel) gehalten werden.

Indikation:

• zum Ablauf von Verdauungssekreten z. B bei

Pankreatitis (=Entzündung der

Bauchspeicheldrüse)

• zur Entlastung des Magendarmtraktes z.B.

nach Operationen

2. Ernährungssonde
zur Ernährung Sonde muss zwischen den Mahlzeiten geschlossen werden, da
sonst Nahrung rückresorbiert.

3. PEG–Sonde

Während einer Gastroskopie wird der Magen in Lokalanästhesie perkutan


durch die Bauchdecke hindurch punktiert. Über die Punktionskanüle wird ein
Faden eingeführt, mit dem Endoskop durch den Oesophagus zurückgezogen
und zum Mund der Patientin/des Patienten hinausgeführt. Vor dem Mund wird
die Ernährungssonde an den Faden geknüpft und dann in den Magen und
durch Magenwand und Bauchdecke durchgezogen. Eine Platte innen an der
Magenwand und entsprechende Haltevorrichtungen außen an der Bauchdecke
gewährleisten einen sicheren Sitz der Sonde.
Indikation zum Legen:
- oro/nasogastralen Nährsonde: bei voraussichtlich kurze Dauer einer künstlich
enteralen Ernährung wenn keine erhöhte Aspirationsgefahr besteht.
- einer PEG Sonde: bei voraussichtlich lange Dauer einer künstlich enteralen
Ernährung wenn keine erhöhte Aspirationsgefahr besteht.

Aufgaben der PA_PFA 1.ABJ.:


- Pflegehandlungen im Zusammenhang mit der Sonde
- Dokumentation
- Pflegehandlungen im Zusammenhang mit der Sonde/Prophylaxen
- Durchführung von Sondenernährung bei liegender Magensonde

Verabreichung der enteralen Ernährung: Bolusgabe mit der Alexanderspritze


Vorbereitung:
- Händedesinfektionsmittel
- Nierentasse
- Zellstoff
- 3 Alexanderspritzen (eine zum Aspirieren des Mageninhaltes, eine für die
Nahrung, eine zum Nachspülen)
- Stethoskop
- Tasse mit Wasser zum Spülen
- Sondenkost nach Hersteller auf Veränderung kontrollieren und vorbereiten,
Ablaufdatum, Temperatur beachten
- Pflegeutensilien für Mundpflege
Durchführung:
- Patienten / Patientin informieren
- Lagerung des Patienten / Patientin (Oberkörperhochlage, mindestens 30
Grad)
→bei bewusstlosen Patienten Seiten- oder Oberkörperhalbhochlagerung
- dem Patienten / Patientin Serviette als Kleidungsschutz anbieten
- Mundpflege ermöglichen / durchführen, Mundstatus erheben
- Händedesinfektion
- Lagekontrolle der Sonde:
Luftinsufflation: Einbringen von 10-20 ml Luft in die Sonde und gleichzeitiges
Auskultieren am Epigastrium. Ein blubberndes Geräusch ist ein Hinweis für die
gastrale Lage der Sonde.
und/oder
Aspiration von Flüssigkeit aus der Sonde und pH-Wert - Bestimmung mittels
Indikatorstreifen. Liegt der pH-Wert unter drei, so kann dies als sicherer
Hinweis für die gastrale Lage gewertet.
- Sondenverschlusskappe entfernen und mit 20 – 50 ml Wasser spülen
- Sondenkost (Menge laut Plan ->ärztlicher Anordnung) langsam verabreichen -
Nahrung vor dem Patienten aufziehen
- nach der Nahrungsverabreichung mit 20 – 50 ml Wasser nachspülen (um
Verstopfen der Sonde, Fäulnis- und Gärungsprozessen vorzubeugen) und
Sonde mit Verschlusskappe schließen
- zur Aspirationsprophylaxe den Patienten / Patientin für mindestens 30 min. in
Oberkörperhochlagerung belassen
- Material entsorgen
- Dokumentation

Enterale Ernährung – Indikation


- Bei PatientInnen, die ihren Nährstoffbedarf NICHT innerhalb von drei Tagen durch
orale Nahrungsaufnahme decken können, soll mit einer zusätzlichen
Ernährungstherapie (hochkalorische Kost, Trinknahrung, enterale Ernährung oder
parenterale Ernährung) begonnen werden.
- Prinzipiell soll ab 3 Tagen Nahrungskarenz* eine künstliche Ernährung (enteral
oder parenteral) begonnen werden, wenn nicht andere Faktoren die
Ernährungstherapie früher induzieren.
*...eine Energieaufnahme < 500 kcal/Tag gilt auch als „Nahrungskarenz“!
nährstoff-definierte Diät = NDD
Voraussetzung: Intakte Funktion des Gastroindestinaltraktes (Verdauung und
Resorption müssen funktionieren)
Chemisch-definierte Diät = CDD
Bei gestörter Verdauung, aber intakter Resorptionsfunktion
Enterale Ernährung - absolute Kontraindikationen
- Akutes Abdomen
- Darmperforation
- akute intestinale Ischämie
- mechanischer Ileus
- akute gastrointestinale Blutung
- Ethische Aspekte
Enterale Ernährung - relative Kontraindiktionen
- Paralytischer Ileus
- hohe Refluxrate bzw. Erbrechen
- schwere Diarrhoe
- intraabdominale Hypertension
Enterale Ernährung – Flüssigkeitsgabe
Oro/Nasogastrale Sonde/PEG-Sonde
Geeignet
- Frisches Wasser aus der definierten Trinkwasser Entnahmestelle/Trinkbrunnen
- stilles Mineralwasser
- In Hochrisikobereichen (z.B. Transplantationseinheiten): sterile Flüssigkeit
Ungeeignet
- Jede heiße Flüssigkeit
- Schwarztee, Früchtetee (Ausflockung der Nährlösung und Verstopfung der
Sonde)
- Fruchtsäfte ( Ausflockung der Nährlösung und Verstopfung der Sonde)
- Kohlensäurehaltige Getränke ( Blähungen)

Risikofaktoren für das Verstopfen der Sonde


- Nährlösung: hochviskos, hochkalorisch, ballaststoffhältig, NDD (nährstoffdefinierte
Diät) > CDD (chemisch definierte Diät)
- Sonde: leichteres Verstopfen einer Sonde mit geringem Innendurchmesser Enterale
Ernährung – Verabreichen der enteralen Ernährung
- Oberkörper mind. 30° hochlagern
(nach Nahrungsgabe weitere 30 min hochlagern; Nahrungspausen bei Pflege, ...)
- Nahrung vorher vorsichtig schwenken
- Nahrung langsam verabreichen
- vor und nach der Nahrungsgabe mit Spülflüssigkeit spülen
Enterale Ernährung – Problemmanagement
• Sonde verstopft
- Gestauten Sondeninhalt aufsaugen
- Durchspülen mit Spülflüssigkeit – „mit Gefühl“
- Keinesfalls mechanische Manipulation (Draht o.ä.)
• Erbrechen, Aspirationsgefahr

Diabetes Mellitus:

Definition, Ursache, Diagnose, Symptome, Therapie, Prophylaxen * Diabetes Typen • Mögliche


Folgeerkrankungen oder Spätfolgen (siehe auch Unterlagen von Fr. Schöberl aus dem
Diabetesseminar) • Hyo- und Hyperglykämie: Ursache, Diagnose, Symptome, Therapie

Definition und Ursachen

- gehört zu den chronischen Erkrankungen. Als chronische Krankheit werden lang andauernde
Krankheiten bezeichnet, die nicht vollständig geheilt werden können und eine andauernde oder
wiederkehrend erhöhte Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitssystems nach sich ziehen.
Eine einheitliche Definition existiert nicht.

- Diabetes ist auch unter dem Begriff Zuckerkrankheit bekannt. Es ist eine chronische
Stoffwechselerkrankung, die durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist.

- Diabetes zählt zu den an den weitesten verbreiteten Krankheiten in unserer Gesellschaft.

Allen Formen von Diabetes mellitus liegt eine gestörte Blutzuckerregulation zugrunde.

- Nach einer Mahlzeit werden die Nahrungsbestandteile wie Zucker (Glukose) über den Dünndarm in
das Blut aufgenommen, was den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Das regt bestimmte Zellen der
Bauchspeicheldrüse (Pankreas) - die sogenannten „Langerhansschen Beta-Inselzellen“ (kurz:
Betazellen) - zur Ausschüttung von Insulin an. Dieses Hormon sorgt dafür, dass die Glukose aus dem
Blut in die Körperzellen gelangt, wo sie als Energielieferant für den Stoffwechsel dient. Insulin senkt
also den Zuckerspiegel im Blut.

Bei einer Diabeteserkrankung ist diese Blutzuckerregulation an (mindestens) einer wichtigen Stelle
gestört.
Symptome

häufiger und starker Durst, verstärktes Wasserlassen, da der Körper den höheren Zuckeranteil im
Blut über den Urin ausscheiden möchte, trockene Haut und Juckreiz, Müdigkeit, Leistungsschwäche,
Sehstörungen, Gewichtsabnahme und Muskelkrämpfe

Diagnose

Zur Diagnosestellung muss entweder mindestens zweimal ein definiert erhöhter Blutzuckerwert
vorliegen (nüchtern über 126 mg/dl oder nach dem Essen (postprandial) über 200 mg/dl bei
Zufallskontrollen) oder ein pathologischer oraler Glukosetoleranztest.

Diabetes Typen

Diabetes mellitus Typ 1

 Immunologisch bedingter Diabetes:

- Immunologische Zerstörung der Betazellen

 Plötzlicher Beginn mit einem auslösenden Ereignis führt zum absoluten Insulinmangel und
Ketoazidose.

 Marker wie z. B.: Inselzell-AK, Insulin AK, HLA DR 3 und 4 sind positiv

 Idiopathischer Diabetes:

- sieht aus wie der immunologisch bedingte Diabetes,

 Jedoch ohne Antikörpernachweis.

 Diese form des Diabetes kommt vor allem in Afrika und Asien vor

Diabetes mellitus Typ 2

 Ca 90% dieser Patienten sind adipös (dick)

 Es besteht vorwiegend eine Insulinresistenz mit relativem Insulinmangel. Die Insulinresistenz


kann durch Gewichtsreduktion oder Medikamente gebessert werden

 Die Erkrankung bleibt jahrelang unerkannt, da die Hyperglykämie sich schleichend entwickelt
und die klassischen Symptome nicht angezeigt werden

 Das Erkrankungsrisiko steift mit dem Alter, Adipositas und Bewegungsmangel an.

 Häufiges Auftreten bei Frauen mit vorangegangenem GMD oder Personen mit Hypertonie
und Dyslipidämie

Diabetes mellitus Typ 3

 Andere spezifische Typen des Diabetes mellitus

a) Genetische Defekte der ß-Zelle (Betazelle)

b) Genetische Defekte der Insulinwirkung

c) Erkrankungen der exokrinen Pankreas

d) Endokrine Erkrankungen
e) Medikamenten- oder chemikalieninduziert

f) Infektiös induziert

g) Unübliche Formen des immunologischbedingten DM

h) Andere genetische Syndrome, die zeitweise mit DM assoziiert sind

Diabetes mellitus Typ 4

- Gestationsdiabetes

 Glukoseintoleranz, die erstmals in der Schwangerschaft entdeck wird

 Dieser Zustand soll nach der Schwangerschaft reklassifiziert werden

 Jede schwangere Frau sollte zwischen der 24. Und 28. SSW (schwangerschaft Woche)

Therapie

- Symptomfreiheit Vermeidung von Akutkomplikationen (Hypo und Coma diab.)

- Vermeidung von Spätkomplikationen (Augen, Niere, Füße) kleine Gefäße

- Gesteigerte Lebensqualität

Therapiekonzepte

Typ 1 DiabetikerInnen: Insulintherapie

GestationsdiabetikerInnen: Insulintherapie

Typ 2 DiabetikerInnen: Stufenplan:

a) Gewichtsreduktion

b) Bewegung

c) OAD

d) GLP-1 Analoga (Nachbau)

e) Insulin - Nach einer Mahlzeit werden die Nahrungsbestandteile wie Zucker (Glukose) über
den Dünndarm in das Blut aufgenommen, was den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Das regt
bestimmte Zellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) - die sogenannten „Langerhansschen Beta-
Inselzellen“ (kurz: Betazellen) - zur Ausschüttung von Insulin an. Dieses Hormon sorgt dafür, dass die
Glukose aus dem Blut in die Körperzellen gelangt, wo sie als Energielieferant für den Stoffwechsel
dient. Insulin senkt also den Zuckerspiegel im Blut.

Bei einer Diabeteserkrankung ist diese Blutzuckerregulation an (mindestens) einer wichtigen Stelle
gestört.

Mögliche Folgeerkrankungen oder Spätfolgen

Hypoglykämie und Hypoglykämie


Hypoglykämie

Blutzucker unten 60 mg/dl auch ohne Symptome

Blutzucker unter 70 mg/dl mit Symptomen

 Insulintherapie – zu viel Insulin oder Spritzfehler (Fehler beim Aufziehen, verringerter


Insulinbedarf, doppelt gespritzt, Korrektur hoher Blutzuckerwerte zu früh nach dem Essen)

 Einnahme von Sulfonylharnstoffe/Glinide

 Zuviel an oralen Antidiabetika – kann bei Kumulation durch fortlaufende Stimulation der
körpereigenen Insulinsekretion zu einer unter Umständen tagelang anhaltenden latenten
Hypoglykämieneigung führen

 Zu wenig an Kohlenhydraten gegessen – Zwischenmahlzeit vergessen, Mahlzeit ausgelassen,


zu langer Spritz-Essabstand

 Außergewöhnliche Aktivität

 Übermäßiger Alkoholkonsum – blockiert die Glukoneogenese in der Leber, Gefahr vor allem
nachts

Symptome

• Schwitzen

• Heißhunger

• Herzklopfen

• Blässe

• Unruhe

• Unangepasstes Verhalten, Gereiztheit, Kribbeln

• Übelkeit

• Schläfrigkeit

• Zittern

• Sehstörungen

• Sprachstörungen

• Konzentrationsschwäche

Das Ausmaß der klinischen Symptome ist abhängig von

 Der Höhe des Blutzuckerspiegels

 Vom Blutzuckerausgangwert

 Von der Effektivität der Gegenregulation und damit von der Dauer der Hypoglykämie

Wenn ein Hypo- nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird kann es zu:

- Bewusstlosigkeit
- Krampfanfälle (ähnlich den epileptischen Anfällen) – hypoglykämischer Schock kommen

Sofortmaßnahmen bei einer Hypoglykämie

Jede Unterzuckerung muss ernst genommen und sofort behandelt werden. Bei Ungewissheit immer
einen Unterzucker annehmen. Wenn es möglich ist, soll eine Blutzuckerkontrolle durchgeführt
werden.

Das Zustandsbild einer Hypoglykämie entsteht sehr rasch und nimmt einen schnellen Verlauf mit sich

verstärkenden Symptomen!

• Leichte Unterzuckerung (beginnende Symptomatik) – 12 schnelle BE Traubenzucker,


Obstsaft, süße Limonade zuführen, zusätzlich 1 BE langsamer resorbierbare KH – z.B. Brot, Zwieback,
Banane, Orange zuführen.

• Mittelschwere Unterzuckerung (Symptome verstärken sich; Patient ist aber noch


ansprechbar und kann noch schlucken) – 2 schnelle BE (Traubenzucker, reiner Fruchtsaft,…) zuführen

- 1,5 Blättchen Dextroenergen = 1 BE

- 3 Stück Würfelzucker = 1 BE

- 33% ige Glucose trinken lassen (rasche Zubereitung), Zusätzlich zumindest 1 BE von langsam
resorbierbaren Kohlenhydraten zuführen, um eine Nachschwankung zu verhindern.

• Schwere Unterzuckerung (mit Bewusstlosigkeit)

 Fremdhilfe ist notwendig – sofort Arzt verständigen

 Atemwege freimachen

 Stabile Seitenlage

 Nichts zu trinken (Aspirationsgefahr)

 Eventuell Glukagon spritzen

 Setzen eines venösen Zuganges (dabei eventuell venöse Blutabnahme)

 Parenteral 40-%ige Glucose i.v. (Arzt) bis der Diabetiker zu Bewusstsein kommt (100ml
40%ige Glucose = 3,7BE

 Sollte der Patient unruhig sein – Hilfe notwendig

Bei allen 3 Formen gilt

 Blutzuckerkontrolle – teststreifen oder bei venösem Zugang aus der Vene

- Patienten beobachten (Wohlbefinden, verschwinden der Symptome,


Reaktionsgeschwindigkeit normalisiert sich)

 Dokumentation: Hypo mit Uhrzeit

Wieviel BE in welcher Form erhalten

BZ-Werte
Vermeintliche Ursache des Hypos

Ungeeignet für eine Unterzuckerungsbehandlung sind alle Diabetikerprodukte, Süßigkeiten mit


hohem Fettanteil (Fett verzögert die KH – Resorption) und alle Produkte, die mit Süßstoff gesüßt ist

Hyperglykämie

 Erstmanifestation

 Nach Ereignisse (Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombosen)

 Ernährungsfehler (zu viele Kohlenhydraten gegessen bzw. getrunken)

 OAD (Tabletten vergessen oder zu niedrig dosiert)

 Spritzfehler (kein Insulin gespritzt bzw. zu niedrig dosiert)

 Erkrankungen (Fieber, Infekte, Abszesse, diab. Fuß)

 Medikamente (Cortison, Hustensäfte, Diuretica..)

 Großer Flüssigkeitsverlust (massive Durchfälle und Erbrechen, Verbrennungen..)

 OP`s

Symptome

• Vermehrter Durst Wadenkrämpfe

• Große Harnmengen Juckreiz, trockene Haut

• Müdigkeit, Mattigkeit, Antriebslosigkeit Entzündungen der haut

• Kraft- und Lustlosigkeit schlecht heilende Wunden

• Ungewollter Gewichtsverlust Infektion an den Geschlechtsorganen

• Sehstörungen Harnwegsinfekte

Maßnahmen

 Viel zuckerfreie Flüssigkeit trinken (Tee, Wasser, Mineralwasser)

 Häufige Selbstkontrollen durchführen (Bz, Ketone, RR)

 Bei Krankheit: Insulin spritzen (Insulindosisanpassung vornehmen) OAD`s einnehmen

 Selbstbeobachtung (Wohlbefinden, BZ-Senkung, Symptome verschwinden)

 Dokumentation:

 Uhrzeit der Hyperglykämie

 Ergriffenen Maßnahmen

 Vermutliche Ursache (immer Ursachenforschung betreiben!)

Therapieziele

 Symptomfreiheit Vermeidung von Akutkomplikationen (Hypo und Coma diab.)

 Vermeidung von Spätkomplikationen (Augen, Nieren, Füße)


 Gesteigerte Lebensqualität

Morbus Chron und Colitis Ulcerosa:

* Definition, Unterschied zw. den beiden Erkrankungen, Ursache, Diagnose, Symptome, Therapie

Morbus Crohn

 Chronisch-entzündliche Darmerkrankung mit Geschwürbildung

 Umfasst alle Schichten der Darmwand

 Unklare Ursache (genetische, immunologische Faktoren?)

 Auftreten: vor allem im terminalen Ileum (=letzter Dünndarmabschnitt) und im Colon

 Schubweiser Verlauf

 Erstauftreten – bei jüngeren Erwachsenen

Symptome

 3-6 Durchfälle pro Tag, selten blutig

 Schleimhautabgang

 Darmkrämfe

 Fieber

 Gewichtsverlust durch unzureichende Nährstoffresorption im Darm und einer verminderten


Nahrungsaufnahme aus Angst vor Schmerzen nach dem Essen

Therapie

• Konservativ

 Entzündungshemmende Medikamente (Glukocortikoide)

 Antibiotika bei Fisteln – Abszessen

 Ausgleich von Mangelerscheinungen – Gabe von Vitaminen, Eisen…

• Operativ – bei Komplikationen (Stenosen, Fisteln, Blutungen)

Ernährungstherapie
 Im Schub – Darmentlastung durch enterale Gabe von chemisch definierter oder
nährstoffdefinierter Trink- oder Sondennahrung

 Nach Abklingen des akuten Schubs – stufenweiser Kostaufbau beginnend kohlehydratreichen


Nahrungsmitteln, anschließend Eiweiß und Fett

Colitis ulcerosa

• Chronisch-entzündliche Darmerkrankung

• Umfasst die Mukosa und Submukosa

• Unklare Ursache (genetische, immunologischen Faktoren?)

• Auftreten – im Rektum beginnend und in Richtung Dünndarm fortschreitend

• Schubweiser Verlauf

• Erstauftreten – bei jüngeren Erwachsenen

Symptome

 Bis zu 30 Durchfälle pro Tag, schleimig-blutig

 Bauchschmerzen ständiger Stuhldrang

 Fieber

 Allgemeine körperliche Schwäche

Diagnostik/Therapie/Ernährungstherapie – s. Morbus Crohn

Obstipation

 verzögerte Darmentleerung, die sich durch geringe Stuhlfrequenz und harte Stuhlkonsistenz
bemerkbar macht 3mal/Woche; Unterteilung in akute und chronische Obstipation

Ursachen

 Exsikkose, zu wenig Flüssigkeit zugeführt

 Falsche Ernährung

 Bewegungsmangel

 Kolonkarzinome

 Analfissuren (Defäkation wird unterdrückt)

 Peristaltikstörungen nach Operationen

 Erkrankungen, die mit Fieber einhergehen

 Mediakmente

Therapie

• Ursachenabhängig (z.B. Kolonkarzinom, Operation)


• Körperliche Bewegung

• Laxantien = Abführmittel = mittel zur Förderung und Erleichterung der Darmentleerung

Ernährungstherapie

 Ballaststoffreiche Ernährung

 Ausreichend Flüssigkeitszufuhr

 Lebensmittel mit stopfender Wirkung meiden

 Übergewicht abbauen

ausreichend Flüssigkeitszufuhr (bei intakter Ausscheidungsfunktion)

tgl. 2 Liter in Form von alkoholfreien und zuckerfreien Getränken:

- Leitungswasser, Mineralwasser

- Kräuter- und Früchtetees

- Fruchtsäfte (100%ig) verdünnt 1:3

- Gemüsesäfte verdünnt 1:3

Lebensmittel mit stopfender Wirkung meiden

- Zucker, Weißmehlprodukte

- Schokolade, Kakao

- Schwarztee, Rotwein

- Banane, getrocknete Heidelbeeren

Ileus

Lebensbedrohliches Krankheitsbild mit Unterbrechung der Darmpassage (Dünn- oder Dickdarm)


durch

• Ein mechanisches Hindernis (= mechanischer Ileus) – Tumoren, Polypen, Fremdkörper,


Brüche (Hernien)

• Eine Darmlähmung (=paralytischer Ileus) – bei schweren Entzündungen im Bauchraum, nach


Bauchoperationen

Symptome

 Übelkeit, Erbrechen von Magen- und Darminhalt bis hin zum Koterbrechen (Misere)wind-
und Stuhlverhalt

 Symptome einer Peritonitis (akutes Abdomen)

 Massive Elektrolyt- und Wasserverschiebung in und um den Darm welche letztendlich zum
Kreislauf- Multiorganversagen führen können (Volumenmangelschock)
Folgen

- Darm wird immer stärker gedehnt und aufgrund unterschiedlicher Mechanismen immer schlechter
durchblutet, letztlich resultieren ein Kreislaufschock und eine Peritonitis (=Bauchfellenzündung)

Therapie

Nichtmedikamentöse Behandlung

Magensonde

Parenterale Ernährung

Operation, d.h. chirurgische Beseitigung der Ursachen eines mechanischen Ileus

Bei Mesenterialinfarkt besteht eine Notfallindikation.

Medikamentöse Behandlung

Krampflösung mit Butylscopolamin (z.B. Buscopan®) - Cave: kontraindiziert beim paralytischen Ileus!

Antibiotika i.v.

Obstipation:

* Definition, Ursache, Diagnose, Symptome, Therapie, Prophylaxen

Erschwerte verzögerte Darmentleerung (3-4 Tage), verbunden mit Schmerzen und hartem Stuhl. Die
Obstipation ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom.

1.4.1.1 Begleitsymptome:

✓ krampfartige Schmerzen bei der Stuhlentleerung (Tenesmen)

✓ Völlegefühl

✓ Appetitlosigkeit

✓ Blähungen (Meteorismus=übermäßige Gasansammlung im Magen- Darmtrakt,

Aufstoßen und Windabgang=Flatus

1.4.1.2 Einflussfaktoren:

• Bewegungsmangel

• einseitige ballaststoffarme

Ernährung

• Flüssigkeitsmangel

• hektische Lebensweise

• Schichtarbeit

• ungewohnte Umgebung

Ursachen
 Exsikkose, zu wenig Flüssigkeit zugeführt

 Falsche Ernährung

 Bewegungsmangel

 Kolonkarzinome

 Analfissuren (Defäkation wird unterdrückt)

 Peristaltikstörungen nach Operationen

 Erkrankungen, die mit Fieber einhergehen

 Mediakmente ( Schmerzmittel)

Aufgabe der PP ist es darauf zu achten, dass PatientInnen alle 3 Tage Stuhl haben. Der Stuhlgang wird
tgl. dokumentiert. Ziel ist es einen Illeus (Darmverschluss) zu verhindern und das Wohlbefinden der
PatientInnen zu erhalten. Ein Illeus kann lebensbedrohlich ein!!

Maßnahmen bei Obstipation:

✓ Ärztin/Arzt informieren

Haben PatientInnen drei Tage hindurch keinen Stuhl werden häufig Laxantien (Abführmittel)
verordnet, bei gleichzeitiger Lebensmittelumstellung und vermehrter Flüssigkeitszufuhr – bei nicht
vorhandener Kontraindikation

✓ Laxantien werden schriftlich von der Ärztin/vom Arzt verordnet

✓ die PP informiert den PatientIn über die Anordnung

✓ verabreicht Laxantien

✓ dokumentiert den Erfolg bzw. den Misserfolg der Laxantientherapie

Laxantien (Abführmittel):

Beschleunigen den Nahrungstransport im Darm und somit die Darmentleerung. Laxantien können in
unterschiedlicher Form verabreicht werden. Zu Beginn steht häufig die orale Verabreichung z.B.
Laevolac® (Lactulose), Movicol® (Macrogol) Guttalax ® ( Natriumpicosulfat) und eine gleichzeitig
vermehrte Flüssigkeitszufuhr. (Kontraindikation beachten z.B. chron. Niereninsuffizienz → eher
Verwendung von Suppositorien)

Setzt die Wirkung nach einer oralen Verabreichung nicht ein werden Suppositorien (Zäpfchen) rekal
eingeführt z.B. Glyzerinzäpfchen, Glycilax®, Dulcolax® (Wirkstoff- Bisacodyl)

Weiteres können so genannte Klistiere (Klysmen) eingesetzt werden. Es handelt sich um Einläufe mit
geringer Spüllösungsmenge (300 ml) und die Wirkung beschränkt sich auf das Rektum z.B.
Microklist®(Kontraindikation beachten z.B. Kolonkarzinom – Verletzungsgefahr-Blutung).

Wirkungsmechanismus Klistiere und Suppositorien:

• mechanischer Reiz: einführen von Suppositorien/Klistiere kann den Darm bereits reizen

• thermischer Reiz: Spülflüssigkeit (Klistier)-Peristaltik wird ausgelöst; körperwarme Spülflüssigkeit


verwenden ansonsten kann es zu Krämpfen kommen

• chemischer Reiz: Substanz wie Glyzerin übt einen chemischen Reiz auf die Darmschleimhaut aus
Obstipationsprophylaxe:

• ausreichend Trinken mindestens 2l pro Tag sofern keine Kontraindikation besteht z.B. chron.
Niereninsuffizienz, chronische Herzinsuffizienz

frühzeitige Mobilisierung und vermehrte Bewegung sofern keine Kontraindikation besteht,


Bewegung fördert auch die Darmperistaltik

• Sauermilchprodukte essen: Molke, Buttermilch, Kefir sie enthalten viele Milchsäurebakterien und
sorgen für eine gesunde Darmflora

• darmanregende Nahrungsmittel: Pflaumen, Pflaumensaft, (Trinken!)

• stopfende Nahrungsmittel meiden: Bananen, Weißmehlprodukte, Mehlspeisen

• in Ruhe essen und Speisen gut kauen

• den Darm an feste Ausscheidungszeiten gewöhnen z.B. morgens ein Glas

zimmerwarmes Wasser auf nüchternen Magen trinken – dies regt die

Darmperistaltik an

• Stuhldrang nicht unterdrücken: die Darmpassage verlangsamt sich und der

Defäkationsreiz erhöht sich (Aus Schamgefühl unterdrücken immobile Patientinnen und Patienten
häufig den Stuhldrang)

Weiteres in der stationären Pflege beachten:

➢ Wahrung der Intimsphäre wenn der Patient/die Patientin auf der Leibschüssel sitzt

➢ So rasch wie möglich Patient/Patientin auf die Toilette mobilisieren

➢ Wenn der Patient/die Patientin den Leibstuhl benötigt – MitpatientIn aus dem

Zimmer bitten (wenn möglich)

➢ Angehörige immer aus dem Zimmer bitten

➢ Richtige Positionierung der Leibschüssel

➢ Leibschüssel soll auch nicht kalt sein

Feucht – warme Bauchauflagen können ebenfalls als hilfreich empfunden werden. Ein Handtuch
körperwarm Nass machen, auswringen und auf den Bauch der Patientinnen oder Patienten legen.
Thermophor und ein trockenes Handtuch darüberlegen: 5-10 Minuten belassen. (Auf die Temperatur
des Handtuchs/Thermophors achten - Verbrühungsgefahr!) Die Patientinnen und Patienten
entscheiden, ob die Bauchauflage sich angenehm anfühlt oder nicht.
Darmmassage

Eine weitere Methode, das Wohlbefinden zu steigern, ist die Kolonmassage (nach Vogler). Dabei
werden 5 Punkte am Abdomen in einer bestimmten Reihenfolge durchlaufen. Die 5 Punkte,
beginnend von rechts nach links entlang des Kolons, werden kreisförmig nach einander 2-4Minuten
massiert. Während der Ausatmung übt die PP einen Druck aus, während der Einatmung(Bauchdecke
hebt sich) wird der Druck nachgelassen. Die Massage wird dann durchgeführt wenn keine
Kontraindikation (z.B. BauchOP, Morbus Chron, Colitis Ulcerosa) besteht. Die Patientinnen und
Patienten können die Massage unter Anleitung der PP auch

selbst durchführen.

Gastritis:

• Definition, Ursache, Diagnose, Symptome, Therapie, allgemeine Richtlinien

Gastritis

Entzündung der Magenschleimhaut, führt oft zu Erosionen (=fleckenförmige, oberflächliche Defekte


der Magenschleimhaut), sie kann akut und chronisch verlaufen. Es besteht ein Missverhältnis zw.
Magenschützenden und –schädigenden Faktoren.

Ursachen: Einwirken von schleimhautschädigenden Noxen

• Aufnahme zu kalter, zu heißer, stark gewürzter oder sehr fettreichen Speisen

• Exzessive Alkoholzufuhr, chronischer Alkoholabusus

• Infektion der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicopacter pylorie

• Hervorgerufen durch eine Nahrungsmittelvergiftung

• Einnahme von schleimhautschädigenden Medikamenten (Antirheumatika)

Symptome:

Die akute Gastritis kann, je nach Schweregrad, symptomlos verlaufen und ohne Therapie innerhalb
weniger Tage abheilen, oder mit geringfügiger bis ausgeprägter Symptomatik einhergehen

• Druckgefühl im Oberbauch

• Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Übelkeit, Brechreiz

• ev. Heftiges Erbrechen und Diarrhöe (akute Gastroenteritis bei einer

Lebensmittelvergiftung)

• unangenehmer Geschmack im Mund

• Bei blutenden Schleimhauterosionen treten die Symptome (je nach Schweregrad)

der gastrointestinalen Blutung wie Teerstuhl und/oder Hämatemesis (Bluterbrechen) hinzu


(Die akute Stressgastritis ist eine Sonderform und tritt vorwiegend bei PatientInnen auf, die längere
Zeit auf Intensivstationen behandelt werden. Zur Therapie werden Protonenpumpenhemmer z. B.
Nexium® eingesetzt, um die Bildung von Magensäure zu hemmen.)

Diagnose:

• Magenspiegelung (Gastroskopie) mit histologischer Probenentnahme der Schleimhaut.

• Nachweis von Helicobacter pylori möglich

Allgemeine Richtlinien

Ernährung:

• Persönliche Unverträglichkeit berücksichtigen

• 5 – 6 kleinere Mahlzeiten am Tag verteilt – 1x tgl. eine warme Mahlzeit

• Genuss von Süßigkeiten, Kaffee, Alkohol und Nikotin auf geringe Mengen

beschränken

• In der Akutphase auf zuckerhaltige Nahrungsmittel, Milch(produkte) und Gewürze

verzichten um die Magensäureproduktion nicht zusätzlich anzuregen.

• Nicht zu heiß/ nicht zu kalt/ nicht zu fett/ keine blähenden Speisen/nicht zu sauer

• Mahlzeiten in Ruhe einnehmen, genügend Zeit einplanen

• Speisen gut kauen, bei Bedarf Zähne und Gebiss sanieren

• Regelmäßig Mundpflege durchführen

• Günstig: gedünstet, gekocht, mageres Fleisch, Fisch, Reis, Nudeln, Kompotte,

kohlensäurearme Getränke, Milchprodukte, Gemüsesäfte, Weißbrot, Mischbrot, Zwieback ...

gemieden werden sollte:

• Persönliche Unverträglichkeit berücksichtigen

• Alkohol

• Kaffee

• Schwarztee

• Nikotin→meiden oder reduzieren, keine Zigarette auf nüchternen Magen

Lebensweise:

• geregelten Tagesablauf

• geplante Ruhepausen, Esspausen

• ausreichend Schlaf

• „Erholungsurlaub“ statt „Aktivurlaub“

• Abbau von Ängsten, Stress, Sorge


lleus:

* Definition, Ursache, Diagnose, Symptome, Therapie

Definition: Lebensbedrohliches Krankheitsbild mit Unterbrechung der Darmpassage (Dünn- oder


Dickdarm) durch

- Ein mechanisches Hindernis (= mechanischer Ileus): Tumoren, Polypen, Fremdkörper, Brüche


(Hernien)

- Eine Darmlähmung (= paralytischer Ileus): bei schweren Entzündungen im Bauchraum, nach


Bauchoperationen

Symptome:

- Übelkeit, Erbrechen von Magen- und Darminhalt bis hin zum Koterbrechen

(Miserere)

- Wind – und Stuhlverhalt

- Symptome einer Peritonitis (akutes Abdomen)

- Massive Elektrolyt- und Wasserverschiebung in und um den Darm welche

letztendlich zum Kreislauf- und Multiorganversagen führen können (Volumenmangelschock)

Folgen:

Darmwand wird immer stärker gedehnt und aufgrund unterschiedlicher Mechanismen immer
schlechter durchblutet, letztlich resultieren ein Kreislaufschock und eine Peritonitis (=
Bauchfellentzündung)

2. Ausscheiden - Erkrankungen der harnproduzierenden und harnableitenden Organen

Untersuchungsmethoden des Harnsystems, Arten der Uringewinnung Urinbestandteile

Untersuchungsmethoden Harnsystem:

o Anamnese & körperliche Untersuchung: Haut, Ödeme etc.

o Urinuntersuchung: Streifenschnelltest, Urinkultur, Urinsediment

o Blutuntersuchung: v. a. der harnpflichtigen Substanzen wie Kreatinin, Harnstoff o Sonographie

o Röntgenaufnahme (ohne oder mit Kontrastmittel)

o CT, Kernspintomographie

o Endoskopie der Harnwege (Zystoskopie = Blasenspiegelung)


o Nierenbiopsie

Symptome:

o Oligurie: Verminderung der Harnausscheidung auf 100 -500 ml tgl.

o Anurie: Verminderung der Harnausscheidung auf weniger als 100 ml tgl. Notfall!

Merken: Anurie und Oligurie sind die Leitsymptome des akuten Nierenversagens!

o Polyurie: Erhöhung der Urinmenge auf mehr als 2 l tgl., in Extremfällen auf 10-20 l tgl.

o Dysurie: erschwertes Wasserlassen, meist verbunden mit Schmerzen und Brennen.

o Nykturie: vermehrtes nächtliches Wasserlassen.

o Harnverhalt: Unvermögen, trotz praller und meist schmerzhafter Füllung der

Harnblase Wasser zu lassen.

o Harninkontinenz: unwillkürlicher Harnabgang.

o Urämie (Harnvergiftung): Komplexes klinisches Bild infolge einer Anreicherung

harnpflichtiger Substanzen bei weit fortgeschrittener Niereninsuffizienz.

Pathologische Urinbestandteile:

o Hämaturie: Erythrozyten im Harn

o Leukozyturie: krankhafte Ausscheidung weißer Blutkörperchen mit dem Urin o Proteinurie:


Ausscheidung von Eiweiß im Urin

o Bakteriurie: Vorhandensein von Bakterien im Urin

Harnwegsinfekt, akute Zystits, akute Pyelonephritis, akute Niereninsuffizienz, chronische


Niereninsuffizienz

• Definition, Ursache, Diagnose, Symptome, Therapie

Harnwegsinfekt (HWI)

- meist durch Bakterien, selten durch Viren, Pilzen (Candida albicans) oder Parasiten bedingte
Entzündung der ableitenden Harnwege, die sich durch schmerzhaftes und häufiges Wasserlassen
sowie evtl. durch Fieber, allgemeines Unwohlsein und Nierenlagerklopfschmerz zeigt

- gehört bei den Frauen zu den häufigsten bakteriellen Infektionen überhaupt

Einteilung

• Untere/obere (Niere mitbeteiligt!) Harnwegsinfektion

• Akute/chronische Harnwegsinfektion

Akute Zystitis

- akute Harnblasenentzündung, meist durch Aufsteigen von Bakterien (häufig Escherichia coli aus
dem Darm) durch die Urethra und kombiniert mit akuter Urethritis!
Symptome

 Häufiger Harndrang mit jeweils nur geringer Urinmenge (Pollakisurie)

 Dysurie (Schmerzen, Brennen beim Wasserverlassen)

 Evtl. krampfartige Schmerzen

 Merken: falls Fieber – Beteiligung der oberen Harnwege!

Diagnostik

- Anamnese, Blutuntersuchung (BB, Kreatinin), Urinstreifentest (Leukozyten, Bakterien), Urinkultur,

Therapie

- Antibiotikagabe (falls bakteriell), viel trinken (,,Ausschwemmen“ der Keime), krampflösende


Medikamente, Schmerzmittel

Komplikation:

Aszendierende (aufsteigende) Infektion mit Pyelonephritis

Pflegemaßnahmen bei Harnwegsinfektion

 Vermehrte Flüssigkeitszufuhr (Blasentee, warme Getränke)

 Wärmezufuhr (Thermophor) oder Wickel mit Erdäpfeln

 Bei Blasentenesmen (warme Kompressen mit verdünntem Eukalyptusöl)

 Überwachung der Ausscheidung(Geruch, Menge, Farbe)

 Intimpflege (Wischrichtung

 Baumwollunterwäsche

 Akupunkturpunkte – 2cm über der Symphyse massieren

 Warme Fußbäder mit 2 gtt Thymian

 Bei Bedarf Toilettenhilfsmittel bereitstellen

 Information an Ärztin/Arzt – ev. Anordnung von Antibiotika

Tipps zur Prophylaxe einer HWI

 Viel trinken!

 Den Harndrang nicht unterdrücken

 Die Harnblase vollständig entleeren

 Direkt nach dem Geschlechtsverkehr die Blase entleeren, um eine Keimwanderung zu


vermeiden

 Therapie eine Obstipation

 Keine übertriebene Sexualhygiene – Zerstörung der körpereigenen Vaginalflora

 Unterkühlung und Nässe vermeiden


 Spermizide Gele (Kondome, Diaphragma) steigern das Infektionsrisiko

 Bei immer wiederkehrendem HWI – Ausschluss eines Diabetes mellitus (Glucosurie


begünstigt das Bakterienwachstum)

Akute Pyelonephritis

- Nieren und Nierenbeckenentzündung – meist bakteriell bedingte Entzündung des Nierenbeckens


oder der Niere

- am häufigsten durch das Aufsteigen von Bakterien beim unteren Harnwegsinfekt

Symptome

o Fieber über 38 C

o Dysurie

o Oft mit Übelkeit und Erbrechen

o Rücken-/ Flankenschmerzen + klopfempfindliches Nierenlager

Diagnostik

- klinisches Bild, Urinuntersuchung, Blutuntersuchung (Blutbild, Blutsenkungsgeschwindigkeit,


Kreatin), SONOGRAPHIE der Niere, evtl. i.v. Urogramm

Komplikation

- Abszesse, Urosepsis (Keiminvasion in die Blutbahn!)

Therapie

Antibiotikum – Kontrolluntersuchungen nach Ende der Behandlung, krampflösende Medikamente,


Schmerzmittel

Chronische Pyelonephritis

- chronische bakterielle Entzündung von Nierenbecken und Nierengewebe

- überwiegend Folge nicht ausgeheilter Harnwegsinfekte, z.B. bei Harnabflussbehinderung


durhc Felhbildungen der ableitenden Harnwege – w. a. bei vesikoureteralem Reflux
(Uretereintrittsstelle in Harnblase ,,dichtet nicht ordentlich ab“ – Blasenharn fließt zurück in
Ureter/Niere)

- Nierengewebe wird zunehmend zerstört bis hin zum chronischen Nierenversagen mit
Dialysepflicht!

Symptome

- weniger ausgeprägt als bei der akuten Form – Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, etc.

Diagnose

SONOGRAPHIE – Vernarbungen, Schrumpfungen des Nierengewebes


Akute Nierenisuffizient (=akutes Nierenversagen)

- plötzlicher, prinzipiell reversibler Funktionsausfall der Nieren bei vorher Nierengesunden

Ursachen

 Minderdurchblutung der Niere bei erhaltener Nierenfuntkion (Dehydratation, Schock)

 Akute Nierenerkrankung - akute Entzündung der Nierenkörperchen

- Gefäßerkrankung der Niere

- toxische (durch Gifte bedingte) Schädigung der Nierentubuli


(Harnkanälchen) z.B. durch nephrotoxische Medikamente (Barbiturate, Zytostatika, Antibiotika),
körpereigene Gifte

 Akute Abflussbehinderung (Bsp. Gutartige Prostatahypertrophie) – wird Abflussbehinderung


nicht beseitigt, kommt es zu einer Schädigung der Nierenfunktion obwohl eben Niere vorher gesund
war

Symptome

o Oligurie oder Anurie

o Wasser- und Elektrolythaushalt entgleisen rasch – Urämie

 Überwässerung mit Lungenödem (Luftnot, schnelle Atmung), evtl. Hirnödem (Unruhe,


Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma)

 Hyperkaliämie mit Herzrhythmusstörungen

 Azidose (verminderte H+- Ionenauscheidung)

 Urämische Gastroenteritis: Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle

 Haut: Juckreiz

Diagnostik

- Sonographie

- Kontrolle von Blutdruck, Puls

- Urinuntersuchung

- Labor – Kreatinin, Harnstoff

- Thoraxröntgen (Lungenödem?)

Therapie

- Diuretika i. v. (z.B.:Lasix) über wenige Tage (CAVE! Hypovolämie)

- Elektrolyt-/Flüssigkeitsausgleich

- Azidose ausgleichen

- Falls diese Maßnahmen nicht helfen – rechtzeitig Dialyse


Chronische Niereninsuffizienz

- langsam zunehmende Nierenfunktionsstörung auf dem Boden zahlreicher Grunderkrankungen

- endet meist mit dem völligen Funktionsverlust beider Nieren

Ursache

 Diabetische Nephropathie (Langzeitkomplikation des Diabetes mellitus)

 Glomerulonephritiden

 Chronische Pyelonephritiden

 Hypertonie

 Zystennieren

 Es kommt in der Folge zu einem fortschreitenden Nephronenverlust und nie Nieren sind
immer weniger in der Lage, ihre Ausscheidungsfunktion zu erfüllen!

Symptome

• Leistungsknick

• Urämiesymptome

Prognose/Therapie

• Die Prognose ist meist schlecht, d.h. rasches Fortschreiten bis zur terminalen
Niereninsuffizienz = irreversibles Nierenversage, hoher Kalium- und Kreatininspiegel

• Der Patient ist in diesem Stadium der Erkrankung dialysepflichtig (Dialyse =

• ,, Blutwäsche“, ,,künstliche Niere“, Nierenersatztherapie).

• Evtl. Nierentransplantation

Miktionsstörungen:

Seite 11-15 des Skriptums

Störungen der Blasenentleerung (Miktion) werden als Miktionsstörung bezeichnet.


Miktionsstörungen können sich unter anderem durch Schmerzen während der Miktion, erschwerte
Miktion, verändertes Miktionsvolumen, erhöhte Miktionsfrequenz oder eine Kombination dieser
Faktoren äußern.

Miktionsstörungen können verschiedene Ursachen haben, die ihren Ursprung in der Harnblase, in
der Harnröhre, im umgebenden Gewebe oder im Nervensystem haben.

Mögliche Folgen von Miktionsstörungen ➢ Überdehnung der Blasenmuskulatur,

die sich dadurch nicht mehr kontrahieren kann

➢ Rückstau
in die oberen Harnwege – beim Mann auch in die Samenwege Folge: Pyelitis, Nephritis, Prostatitis,
Epidydimitis

➢ Restharnbildung

ist jene Menge, welche nach spontaner Miktion in der Blase verbleibt. (Normal: 0 – 20 ml). Bei
Mengen > 100ml Restharn muss die Ursache behoben werden. Restharn erhöht das Risiko für HWI.

➢ Überlaufblase

kl. Mengen Urin können entleert werden oder gehen unwillkürlich ab, die Blase bleibt aber
schmerzhaft gefüllt→ Katheterisieren (Es tropft so viel Harn aus der Blase wie durch die Ureteren in
sie einfließt.)

dadurch

- Infektion

Die Entzündung heilt mit Narbenbildung aus; dadurch entstehen Nischen und Höhlen – das
begünstigt weitere Infektionen.

- Steinbildung

Infolge der HWI: die Keime bilden Urease, wodurch der Säuregehalt des Harns verändert wird. Die
gelösten Stoffe setzen sich als Harnsteine ab.

3.1 Harnverhaltung

ist das Unvermögen Harn abzugeben; die Folge davon ist Restharnbildung.

Mögliche Ursachen:

➢ organische Ursachen:

 mechanische Hindernissewiez.B.Prostatahypertrophie

 Harnröhrenstenose

➢ psychische Ursachen:

 Hemmungen (Schamgefühl)

 kalte Schüssel

 manche Patientinnen/Patienten können im Liegen nicht urinieren

Pflegemaßnahmen:

 PatientInneninformation

 Abschirmung bei Hemmungen

 Lageveränderung, z.B. Oberkörperhochlagerung ermöglichen

 Mobilisation (Patientin/Patient auf den Leibstuhl setzen od. auf die Toilette

begleiten)

 reflektorische Stimulation, z.B. Wasserhahn aufdrehen, pfeifen, warmes Handbad nur bei lang
anhaltender Harnverhaltung - 1x Katheterismus, z.B. bei
Patientinnen/Patienten mit Hemiplegie oder Querschnittlähmung (6 stdl.).

3.2 Nykturie

ist ein auffällig häufiges, nächtliches Urinieren

Ursachen:

 schwere Herzinsuffizienz

Bei einer Herzinsuffizienz ist das Herz aufgrund der Tagesaktivitäten nicht in der Lage, das
vorhandene Blutvolumen entsprechend weiter zu transportieren (Niere), es werden vor allem das
Herz selbst, die Lunge und das Gehirn durchblutet, in der Nacht erholt sich der Kreislauf und die
Durchblutung der Nieren wird gesteigert.

 Behandlung mit Diuretika

 raumfordernde Prozesse in der Bauchhöhle (Gebärmuttermyom)

Pflegemaßnahmen:

 Anbieten von Toilettenhilfsmitteln, wie z.B. Leibschüssel, Leibstuhl, Harnflasche

 Reduktion der Trinkmenge am Abend

 Entwässerungsmedikamente zeitig in der Früh verabreichen (Absprache mit

Ärztin/Arzt)

3.3 Harnstottern

ist ein tropfenweises, mühsames urinieren

Ursachen:

 Prostatahyperplasie

 Tumore der harnableitenden Organe  Steinleiden

Pflegemaßnahmen:

 Information an Ärztin/Arzt, diese entscheiden die weitere Vorgangsweise – z.B. Setzen eines
Katheters, Operation (Steinextraktion, Prostata-OP, Tumor operativ entfernen),...

 bei Steinleiden viel trinken

3.4 Pollakisurie

 ist ein häufiger Harndrang mit Abgabe von geringen Harnmengen; Harnmenge über 24 Std. kann
aber normal sein

Ursachen:

 Harnwegsinfekt  Begleitsymptome sind brennende Schmerzen,


Temperaturerhöhung, Haematurie, übelriechender Harn

 nervöse Störungen (Aufregung, Angst.....)

 physiologisch in der Schwangerschaft

3.5 Anurie

 Harnmenge unter 100 ml / 24 Stunden

Es handelt sich um eine Akutsituation, wobei rasches Handeln erforderlich ist!

Ursache:

 schwerer Schock - (hypovolämischer Schock), akutes Nierenversagen  mechanisches Hindernis


(Stein, Karzinom)

 Herzversagen, Nierenversagen

3.6 Restharn

 unvollständige Blasenentleerung, eine Restmenge von Harn bleibt in der Blase

Normalwert: 10-20 ml nach der Miktion

Vermehrte Restharnmengen können zu einer Keimansiedelung in der Blase und somit zu einer
aufsteigenden Infektion führen.

Ursachen:

 gynäkologische, urologische Operationen  neurologische Erkrankungen

Diagnostik: Ultraschall oder 1x Katheter

3.7 Enuresis

Einnässen im Kindesalter

unwillkürliche Blasenentleerung ab dem vollendeten 5. Lebensjahr

Das Einnässen gehört zu den häufigsten Störungen des Kindesalters. Nachts nässen etwa 25% der
Vierjährigen, 10% der Siebenjähren und 1-2 % der Jugendlichen ein.

Enuresis nocturna: Enuresis diurna:

primäre Form sekundäre Form

nächtliches Einnässen Einnässen am Tag

das Kind war noch nie dauerhaft trocken

das Kind nässt wieder ein, nachdem es bereits länger als sechs Monate kontinent war

Ursachen:
Bei jeder Form des Einnässens handelt es sich um einen äußerst vielgestaltiges Phänomen, das genau
beschrieben und abgeklärt werden muss.

- organisch bedingte Blasenentleerungsstörungen:

Mechanische Störungen wie z.B. Veränderungen des äußeren Genitals,

Blasenentzündungen...

- ADH-Mangel in der Nacht:

ADH (antidiuretisches Hormon) bewirkt beim gesunden Kind, dass nachts weniger

Harn gebildet wird als tagsüber.

- funktionelle Blasenentleerungsstörungen:

Entwicklungsverzögerung jener Nervenbahnen welche die Blasenfunktion steuern. Vermutet wird,


dass die Verbindungen zwischen verschiedenen Gehirnbereichen und daher die willkürliche
Blasenkontrolle im Schlaf noch nicht ausreichend entwickelt ist.

- psychosoziale Ursachen vorrangig bei sekundärer Enuresis

Verluste im weitesten Sinn, wie Trennungen, Scheidungen, Todesfälle, Geburt eines Geschwisters,
Vernachlässigung

Bei einer primären Enuresis spielt die Psyche fast ausschließlich nur als mögliche Folge einer Enuresis
eine Rolle. Vom verminderten Selbstwertgefühl, sozialen Rückzug bis hin zu Persönlichkeitsstörungen
reicht die Palette möglicher Konsequenzen.

Diagnostik:

- Anamnese mit Miktionsprotokoll über 2-3 Tage - körperliche Untersuchung

- Urinuntersuchung

- Ultraschall

Maßnahmen:

 Pharmakotherapie (häufig kommt hier Desmopressin zum Einsatz. Es ist dem körpereigenen
Hormon ADH nachempfunden und vermindert die Harnbildung, wird als Schmelztablette und als
Tablette angeboten)

 Verhaltenstherapie: wichtigstes Prinzip ist dem Kind die Verantwortung zu überlassen und die
Möglichkeit den Erfolg selbst zu kontrollieren. Belohnungen sind wesentlich für den Erfolg.
Instrumente der VT sind das Führen eines

erstellt: Knierlinger, überarbeitet: Moitzi, Schimpf, Sommergruber, 2018

Blasentagebuches, Blasentraining, Änderung des Trinkverhaltens und

Alarmtherapie.

 Alarmtherapie: Ein Sensor in der Unterhose sendet ein Signal an einen Funkwecker,

der einen akustischen Alarm auslöst. Therapiedauer beträgt 2-6 Monate.

Erfolgsrate bei 80%.


 Akupunktur

Anmerkung: Eltern können ihre Kinder beim Trockenwerden unterstützen, vor allem sollten die
ersten Erfahrungen mit Topf u. Toilette nicht unangenehm sein. (kein Dauersitzen, kein Zwang,..)

3.8 Harninkontinenz

 ist das Unvermögen, den Harn willkürlich zurückzuhalten

Harninkontinenz:

* Arten, Ursachen, mögliche Komplikationen

IAD: Merkmale einer Inkontinenz assozierten Dermatitis und der Unterschied zu einem Dekubitus

Harninkontinenz

- Unkontrollierten/unwillkürlichen Harnabgang

- Inkontinenz ist keine eigenständige Krankheit, sie kann ein Symptom einer Erkrankung sein

- für Betroffene/ den Betroffenen selbst bedeutet Inkontinenz oft Rückzug aus der Gesellschaft,
Einsamkeit, Scham, Beziehungsstörung u. v. m.

Ursachen

 Veränderungen im Bereich der Beckenbodenmuskulatur

 Pathologische Veränderungen im Bereich der Harnröhre (z.B. Prostatahypertrophie)

 Störungen innerhalb der Blase (z. B. Zystitis)

 Neurologische Störungen

Risikofaktoren

 Zunehmendes Alter

 Geistige und körperliche Einschränkung

 Erkrankungen wie Apoplex, Demenz, etc.

 Einnahme von Medikamenten

 Harnwegsinfekte

 Zunahme des Körpergewichts

 Obstipation

 Schwangerschaft und Entbindung

 Körperliche Belastung

Komplikationen

 Restharnbildung

 Wiederkehrende Harnwegsinfekte
 IAD (Inkontinenz-assoziierte Dermatitis)

Formen der Harninkontinenz

 Belastungsinkontinenz (früher als Stressinkontinenz bezeichnet)

 Dranginkontinenz (anderer Begriff Urge-Inkontinenz oder enthemmte Inkontinenz)

 Mischinkontinenz

 Reflexinkontinenz

 Überlaufinkontinez

Weiteres unterscheidet man:

- Relative Harninkontinenz – Harnabgang nur unter bestimmten Umständen (z. B. Husten)

- Absolute Harninkontinenz – ständiger und nicht vorhersehbaren Urinverlust

Belastungsinkontinenz

Es wird zwischen 3 Schweregraden unterschieden:

1. Harnverlust tritt beim Niesen, Husten oder Lachen auf

2. Harnverlust wird durch abrupte, plötzliche Bewegungen (springen, hüpfen) hervorgerufen

3. Auch im Ruhestand und ohne irgendwelche Belastungen kommt es zu einer Harnabgabe

IAD – Inkontinenz assoziierte Dermatitis

- die Haut ist ständigen Reiz ausgesetzt

- chemische und mechanische Reize können zu besonderen Herausforderungen für das größte
Organ des Menschen werden

- Ständige Feuchtigkeit kann den Schutzfilm der Haut bedrohen

- Eine wesentliche Aufgabe von Pflegepersonen ist es die IAD zu verhindern!

Klinische Merkmale einer beginnenden IAD

• Ausgeprägte Rötung (Entzündung der Haut) – diffuse Ränder

• Glänzende Hautoberfläche durch Schwellung der gesamten Epidermis und Dermis

• Erosionen und Exkoriationen (offene Substanzdefekte der Haut)

• Erosionen und Exkoriationen (offene Substanzdefekte der Haut

• Schmerzen

KOMMISIONELLE ABSCHLUSSPRÜFUNG
Themenbereich PAKET 02 Mann & Frau – Erkrankungen der
Geschlechtsorgane
MPI/02

1)Klassifikation maligner Tumore: TNM


T(Tumor) = fehlen oder Vorhandensein und Ausbreitung des Primärtumors
N(Noduli) = fehlen oder Vorhandensein und Ausbreitung von regionären
Lymphknotenmetastasen
M(Metastasen) = Fehlen oder Vorhandensein von Fernmetastasen
Anhand dieser Klassifikation kann die Größe und Ausbreitung eines maligen Tumors
beschrieben werden.

1.2) Unterschied zwischen benigner und maligner Tumore.


Benigne = Gutartig
Malignen = Bösartig

Tumor Definition: Örtlich umschriebene Zunahme des Gewebevolumens, im


engeren Sinn gewebliche Neubildung, im weiteren Sinn jede lokalisierte
Raumförderung.
Formen:

● Gewebliche Neubildung

● Jede Lokalisierte Raumforderung zb. Schwellung durch Ödem oder


Entzündung.

Unterschiede:
Benigne Tumore: Gutartige Tumore zb. Lipom = Gutartige Fettgeschwulst der
Fettgewebszellen

Maligne Tumore: Synonym für Krebs (Erkrankung), bösartige Neubildung,


Malignom, Maligne Tumorerkrankungen
Entsteht durch ungehemmtes Wachstum bösartiger Zellen, Führt zur
Verdrängung und Zerstörung gesunden Gewebes.
Wird durch Mutation einer Zelle ausgelöst, kann spontan entstehen oder durch
exogene Einflüsse zb. Nikotin, UV-Strahlen..

Unterschiede Benigne und Maligne

Behandlungsform Therapieziel:
Kurative Therapie Heilung der Tumorerkrankheit

Palliative Therapie Lebensverlängerung und Erhaltung bzw.


der Lebensqualität

Adjuvante Therapie Verbesserung der Heilungschancen


durch zusätzliche Therapiearten zur
Behandlung von noch nicht
nachweißbaren Mikrometastasen
Neoadjuvante Therapie
Schädigung des Tumors bzw. Reduktion
der Tumormasse vor einer lokalen
Tumorbehandlung (chirurgisch,
Strahlentherapie)

Supportive Therapie Tumorunspezifische Therapien (z.B.


Schmerztherapie, Ernährungstherapie,
Psychotherapeutische Verfahren); dienen
ausschließlich zur Verbesserung der
Lebensqualität und haben auf das
Tumorwachstum

Behandlungsarten:

Zytostatische Therapie / Chemotherapie

Zerstörung oder Schädigung der Tumorzelle, aber auch


funktionstüchtiger Zellen
Substanzen wirken auf Zellteilung, -wachstum, - Stoffwechsel

Strahlentherapie /Bestrahlungstherapie

Nutzung ionisierender Strahlung zu therapeutischen Zwecken

Hormontherapie

Zytostatisch wirksame Sexualhormone und Hormonantagonisten zur


Therapie von hormonabhängigen bösartigen Tumoren (Mammakarzinom,
Endometriumcarzinom,
Prostatacarzinom

Chirurgische Therapie
Entfernung des Primärtumors
Entfernung von Metastasen

Chirurgische Therapie

Entfernung des Primärtumors


Entfernung von Metastasen

Immuntherapie

durch Gabe von Zytokinen (= Proteine, die das Wachstum und die
Differenzierung von

Zellen regulieren) oder Antikörpern wird versucht die Abwehrkräfte des


Körpers allgemein
oder speziell gegen Krebs-Gewebe zu steigern

Erfolgsbeurteilung einer Therapie:

Vollremission

● Tumor ist weder durch klinische Untersuchungen noch durch eine apparative
diagnostische Möglichkeit nachweisbar - Pat. ist tumorfrei
Partialremissio
● teilweise Rückbildung aller vor Behandlungsbeginn messbaren Tumorherde
und tumorbedingter Krankheitssymptome

Stable disease
● durch die Therapie ist ein Wachstumsstillstand erreicht worden

Progressive disease
● Der Tumor wächst unter einer tumorspezifischen Therapie, die
tumorbedingten Symptome verschlimmern sich

2) Mamma – Carcinom:

Definition: Ist die maligne Entartung der Brustdrüse. Ist eine bösartig
Geschwulst in der Brust .Bestimmte Zellen in der Brustdrüse verändern ihr
Gene und vermehren sich unkontrolliert und wuchern ins Gesunde Gewebe ein
und zerstören dieses. Einzelne Krebszellen können sich über Blut und
Lymphbahn im Körper verteilen und an anderen Stellen neue Geschwülste
bilden (Metastasen).

Ursache:

● Eigentliche Ursache nicht bekannt, wichtige Rolle spielen dabei zb:

● Lebensalter( Risiko steigt mit zunehmenden alter)

● Hormonelle Faktoren (späte Menopause, Hormonersatztherapie

postmenopausal)

● Mammographische Dichte ( Frauen mit hoher mammographischen

Dichte/ weniger Fett mehr Bindegewebe und Drüßen) höheres


Erkrankungsrisiko

● Genetische Faktoren

Symptome:

● Schwellung eines axillären Lymphknotens

● Einseitige Brust Veränderung ( Brustwarze eingezogen, ungleiche höher


der Brustwarze)
● Schmerzarmer fixierter Knoten

● Wässriger Ausfluss aus einer Brustwarze (ev. Blutig)

● Knoten und Verhärtungen im Brustgewebe

Diagnose:
Da sich die weibliche Brust unter Hormoneinfluss entsprechend dem
monatlichen Zyklus
verändert, sind die Frühsymptome sehr schwer zu erkennen. Ebenso ist eine
Unterscheidung von gutartigen Veränderungen (Zyste, Fibrom,…) kaum
möglich.

Therapie:

● Operative Therapie: reicht von Minimal invasiver OP über Teilresektion bis zur
Ablatio Mamme, richtet sich nach Größe, Ausbreitung und Tumorart. Axillären
Lympfknoten werden ebenfalls untersucht.

● Radio Chemotherapie: Nach Art und Ausbreitung des Carzinoms wird im


Anschluss eine Strahlen und Chemotherapie mehrere Monate angeschlossen.

● Hormontherapie: Brustgewebe verändert sich tragen dadurch viele Tumorgewebe.


Werden gezielt zu Therapeutischen zwecken benutzt, Hormone werden geblockt
oder antagonistischen Hormone verabreicht.

● Antikörpertherapie: neuste Untersuchungsmethoden haben gezeigt, dass viele


Tumorgewebe Rezeptoren für bestimmte Antikörper tragen.

2.1)Vorsorgeuntersuchung(Mammographie), Selbstuntersuchung und


Prophylaxe:

Um diese Symptome rechtzeitig erkennen zu können, ist eine routinemäßige


ärztliche
Kontrolle und regelmäßige Selbstuntersuchung der Frau notwendig.
Günstiger Zeitpunkt für die Selbstuntersuchung ist der 6. – 10. Zyklustag.

1.Im Stehen vor dem Spiegel Sichtkontrolle auf


Gleichmäßigkeit und ev. sichtbare Veränderungen

2.Danach die Arme heben, und kontrollieren, ob die Brüste


sich gleichmäßig heben, oder ob erkennbare Einziehungen
auftreten.
3.Die Brust durch die Brustwarze in 4 gleichmäßige Teile
(Quadranten) einteilen.

4.Jeden einzelnen Quadranten von Brustwarze nach außen


abtasten (Klavierspiel-Methode)

5.Danach die axillären Lymphknoten auf Verhärtung oder


Schwellung abtasten – ebenso die Lymphknoten im Bereich
des Schlüsselbeins.

7. Nachdem auch die zweite Brust nach demselben System abgetastet


ist, sollte die Selbstuntersuchung auch im Liegen durchgeführt werden.

Prophylaxe Mamma Carcinom:

● Regelmäßige Bewegung vor allem nach Wechseljahren senkt das


Brustkrebsrisiko
● Übergewicht(Adipositas) und postmenopausal

● Gewichtszunahme vermeiden

● Verzicht auf Rauchen

● Verzicht auf exzessiven Alkoholgenuss

Selbstuntersuchung alleine senkt die Früherkennung nicht – einmal jährlich


sollte eine fachärztliche Kontrolluntersuchung durchgeführt werden. Zusätzlich
ist die Durchführung eines Ultraschalls und einer Mammographie anzuraten:
Basis-Mammographie spätestens mit 40 a (vielfach wird das 35 LJ empfohlen)
und vom 45.a – 69.a eine zweijährliche Routine-Mammographie. Ab 40 Jahren
besteht für Frauen die Möglichkeit einer Teilnahme am österreichischen
Brustkrebsfrüherkennungsprogramm.
Paket P2/02
Chemo- und Strahlentherapie
Wirkung und Nebenwirkungen
Nausea, Emesis, Fatigue, Alopezia, Mucositis, Hautveränderungen bestrahlet
Haut, Lymphödem bei Mammae-Carcinom
Chemotherapie

→ Der Begriff ,,Chemotherapie“ bedeutet ganz allgemein die Behandlung von


Erkrankungen mit chemischen Arzneimitteln /Medikamenten und ist prinzipiell
nicht nur auf die Behandlung von Krebs beschränkt
→ Die Behandlung von Krebs mit Chemotherapie hat das Ziel, Tumorzellen –
unter größtmöglicher Schonung der gesunden Körperzellen – abzutöten
→ Dafür stehen heute eine Vielzahl von unterschiedlichen Medikamenten zur
Verfügung, die einerseits das Wachstum von Zellen hemmen (zytostatische
Wirkung) und andererseits Zellen direkt schädigen (zytotoxische Wirkung)
Nebenwirkungen

→ Die meisten Zytostatika wirken nicht nur auf die Krebszellen allein, sondern
auch auf jenes gesunde Gewebe, dessen Zellen sich rasch teilen
→ Dazu zählen unten anderen (u. a.) die schnell wachsenden Zellen des
Knochenmarks und des Verdauungstrakts, die Haarfollikel etc.
Strahlentherapie
Wirkungen

→ Bei der Strahlentherapie werden energiereiche Strahlen zur Therapie von


Tumorerkrankungen angewendet. Unterschiedliche Tumorerkrankungen
erfordern auch unterschiedliche Strahlenbehandlungen.
→ Meist wird der Erkrankungsherd von außen (extern) über die Haut (=perkutane
Therapie, Teletherapie) über mehrere Strahlungsfelder bestrahlt.
→ In manchen Fällen werden Strahlenquellen kurzfristig tumornahe in
Körperhöhlen (Intracavitäre) und in/auf Organe (interstitielle Therapie)
gebracht. Diese Therapien (Bestrahlung von innen) werden auch als
Brachytherapien (Afterloading = Nachladentherapien) bezeichnet
Nebenwirkungen
- die Strahlentherapie wirkt in der Regel nur lokal, also dort, wo das
Bestrahlungsfeld ist
- Neben dem Tumor treffen die Strahlen dort auch das umgebende Gewebe
- Akute Nebenwirkungen, d.h. solche, die bereits wahrend der Strahlentherapie
auftreten, sind Schleimhautentzündungen im Mund oder in der Speiseröhre
bei Bestrahlung in der Kopf-Hals-Region, Übelkeit oder Durchfälle bei
Bestrahlung im Bauchbereich oder Hautrötungen bei Bestrahlung der Brust
- Spätreaktionen sind Hautverfärbungen oder Verhärtungen des
Unterhautfettgewebes, Mundtrockenheit bei Bestrahlung der Speicheldrüse,
Änderung der Lungenfunktion oder Darmfunktion bei Bestrahlung in diesen
Bereichen

Nausea und Emesis


Übelkeit und Erbrechen
- Übelkeit (Nausea) und Erbrechen (Emesis) gehören zu den Schutzreflexen
des Menschen
- Sie sind ein natürlicher Mechanismus des Körpers, um sich von Giftstoffen
zu schützen
- Übelkeit soll die Aufnahme von schädlichen Stoffen verhindern, Erbrechen
die bereits aufgenommenen Stoffe entfernen
- Übelkeit und Erbrechen müssen nicht gemeinsam, sondern können auch
unabhängig voneinander auftreten.
- Sowohl Chemotherapie als auch Bestrahlung können zu Übelkeit und
Erbrechen führen
- Viele Patientenwissen das und fürchten sich sehr vor diesen
Nebenwirkungen
- Pflegende sollten ihnen erklären, dass heute deutlich verbesserte,
hochwirksame Antiemetika (Medikamente, die Übelkeit und Erbrechen,
insbesondere auch als Nebenwirkungen einer Chemo oder
Strahlentherapie bessern bzw. vermeiden sollen) zu Verfügung stehen, die
hier Abhilfe schaffen können
- Wenn trotzdem Übelkeit oder Erbrechen auftreten, ist das für die
Patientinnen und Patienten oft mit einem Gefühl von
Kontrollverlustverbunden.
- Auch Scham und Ekel kommen oft hinzu
- Das kann auch bei Angehörigen und Pflegenden ein Problem darstellen
- Manche Angehörigen zeigen ihre Fürsorge gerne durch das Mitbringen
von Essen (,,Liebe geht durch den Magen“)
- Diese Möglichkeit ist ihnen dann genommen und der Patient fühlt sich
mitunter schuldig
- Pflegende sollten versuchen, solch belastende Situationen anzusprechen
und gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten nach möglichen
Unterstützungsmöglichkeiten zu suchen
Chemotherapieinduziertes Erbrechen und Chemotherapieinduzierte Übelkeit
Akutes Erbrechen – es tritt innerhalb von 24 Stunden nach Therapiebeginn auf
Verzögertes Erbrechen – es tritt etwa 2-5 Tagen nach Therapiebeginn auf, auch
ohne vorheriges akutes Erbrechen
Antizipatorisches Erbrechen – es tritt vor bzw. bei Therapiestart auf, ist psychisch
bedingt und beruht auf negativen Erfahrungen bei einer vorherigen Chemotherapie

Strahlenbedingtes Erbrechen und strahlenbedingte Übelkeit


- können ebenfalls akut oder verzögert auftreten, letzteres ist allerdings
selten der Fall
- Ob es dazu kommt, ist abhängig von der bestrahlten Körperregion und -
fläche

Pflegerische Interventionen

→ Bei den Mahlzeiten für eine angenehme Atmosphäre und Frischluft sorgen,
eine hohe Raumtemperatur vermeiden
→ Mahlzeiten in kleinen Mengen appetitlich anrichten

→ Trockene und leichte Speisen anbieten, z. B. Zwieback, Knäckebrot, Toast,


Kartoffeln, eventuell vertragen Betroffene aber auch sauere oder lauwarme
Speisen besser
→ Stark gewürztes, fettreiches und sehr süßes Essen sollten die Patientinnen
und Patienten hingegen meiden
→ Vorsicht auch mit dem Lieblingsspeisen, sie könnten gedanklich zukünftig mit
Übelkeit in Verbindung gebracht werden
→ Den Patientinnen und Patienten raten, langsam zu essen

→ Ingwertee wirkt antiemetisch, auch Zitronen- bzw. Pfefferminzbonbons können


helfen
→ Wenn möglich, Entspannungsmethoden wie Atemtherapie oder
Aromatherapie anbieten
→ Für Ablenkung sorgen: Über andere Themen als über Übelkeit sprechen, den
Patientinnen und Patienten anbieten, Musik zu hören oder fernzusehen
→ Starke Gerüche vermeiden: die Essensabdeckung vor Betreten es Zimmers
entfernen. Essen nicht lange im Zimmer stehenlassen, Auch Parfümduft,
Zigarettenrauch und Blumengeruch kann zu Übelkeit führen
→ Hilfsmittel wie Nierenschalen griffbereit halten, aber möglichst außer
Sichtweite platzieren
→ Erbrochenes schnell entsorgen. Eine Mundpflege anbieten und den
Patientinnen und Patienten Hände und Gesicht abwaschen lassen, evtl. die
Stirn kühlen
Fatigue
Das Wort bedeutet übersetzt so viel wie ,,Müdigkeit“ oder ,,Mattigkeit“
Fatigue bezeichnet in der Medizinischen Fachsprache eine körperliche und seelische
Erschöpfung, die weit über ein normales Maß hinausgeht und in keinem Verhältnis
zu vorhergegangenen Aktivitäten steht
Das Ruhebedürfnis der Betroffenen ist enorm erhöht, sie haben keine
Energiereserven mehr. En besonderes Problem dabei ist, dass auch ausreichend
Schlaf keine Linderung schafft
Schätzungen zufolge leiden zwischen 60 und 90% aller Tumorpatienten zumindest
zeitweise unter dieser Begleiterscheinung ihrer Erkrankung und Therapie (deutsche
Fatigue Gesellschaft)
Eine Fatigue kann während und auch noch nach der Behandlung auftreten
Im Allgemeinen klingen die Symptome bis spätestens 3 Monate nach Therapieende
ab, bei einigen Patientinnen und Patienten bleibt das Krankheitsbild aber weiter
bestehen und wird dann als ,,chronische Fatigue“ bezeichnet
Die Intensität hängt von der Art und Dauer der Krebsbehandlung ab

Pflegerische Interventionen- Selbsthilfe


→ Seelische Belastungen klären und Unterstützung einholen

→ Leistungsschwankungen ermitteln – Tagesablauf genau festlegen

→ Eigene Kräfte einteilen und sammeln

→ Auf Wechsel von Ruhe und Aktivität achten

→ Aufbauendes Ausdauertraining durchführen

→ Ausgewogene Ernährung

Mucositis = Schleimhautentzündung
- Schleimhautepithelzellen haben eine relativ kurze Lebensdauer von 10 – 14 Tagen
und sind somit sehr anfällig für Zytostatika und schädigende Strahlen
Pflegerische Interventionen
Maßnahmen der Mund- und Zahnpflege:

→ Häufiges trinken

→ Lutschen von weichen, zucker- und säurefreien Bonbons


(Geschmacksveränderung im Mund)
→ Prothesen sollten wegen eventueller Druckstellen möglichst nur zu den
Mahlzeiten angelegt werden, um Reizungen der Mundschleimhaut zu
verringern. Auf sorfgältige Reinigung achten!
→ Das Lutschen von Eiswürfeln während der Chemotherapie verlangsamt den
Zellstoffwechsel und kann so einer Entzündung vorbeugen
→ Ab Beginn der Chemotherapie Zahnpflege nur mit einer sehr weichen
Zahnbürste und einer milden Zahnpasta. Auf die Verwendung von Zahnseide
sollte möglichst verzichtet werden, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen
→ Vor Beginn der Chemotherapie Zahnsanierung

→ Alkohol- und Nikotinabstinenz

→ Angepasste Ernährung

→ Orale Medikamentengabe nach ärztlicher Anordnung

Alopezia
- Chemotherapie Medikamente (Zytostatika) wirken besonders auf schnell
wachsende und sich häufig teilende Zellen. Dazu zählen auch
Haarwurzelzellen
- Das gibt aber nicht für alle Menschen, die mit Zytostatika behandelt
werden (ob die Haare ausfallen, hängt unter anderem davon ab, welches
Medikament in welcher Dosierung verabreicht wird. Medikament und
Dosierung beeinflussen ebenfalls, ob auch Augenbrauen, Wimpern und
Körperbehaarung betroffen sind
- Greifen Zytostatika in den Wachstumszyklus der Haare ein, beginnen etwa
2-4 Wochen später die Haare mehr oder weniger stark auszufallen
- Haare fangen an nachzuwachsen, wenn die Zytostatika im Körper
abgebaut sind
Maßnahmen

● PatientiInenaufklärung durch den Arzt/die Ärztin

● Vor Therapiebeginn Perücke anfertigen lassen (Verordnungsschein); je nach


Krankenkasse werden de die Kosten unterschiedlich übernommen
● Haarnetzt oder Kopfhandtuch anbieten

● Onkologische Abteilungen bieten Schminkkurse an

Hautveränderungen bestrahlter Haut

⮚ In vielen fällen wird das bestrahlte Hautareal mit einem wasserfesten Stift
markiert.
⮚ Diese Markierung musst erhalten bleiben

⮚ Die betroffene Haut sollte regelmäßig kontrolliert und die Beobachtungen


dokumentiert werden
⮚ Auch beim gegenüberliegenden Hautareal, durch das die Strahlen aus dem
Körper austreten, sollte auf Hautveränderungen geachtet werden
Hautveränderungen abhängig von

⮊ Totalen Strahlendosis

⮊ Höhe der Einzeldosis

⮊ Zeitabstand zwischen den einzelnen Bestrahlungen

⮊ Strahleneigenschaft und -energie

⮊ Lokalisation der bestrahlten Region . Bereiche hoher Strahlenempflindlichkeit:

❖ Hautfalten infolge Feuchtigkeit und Reibung (Axilla, Leiste (unten


Bauch), Brustfalte, Analspalte, Perineum (unten den dritten
Hautschicht, schütz Verdauungsorganen)
❖ Stellen mit dünner, weicher Haut (Axilla, Leiste, Perineum)
❖ Entzündete oder infizierte Hautstellen durch Unfall oder chirurgischen
Eingriff traumatisierte Areale

Lymphödem Mammacarzinom
Lymphödem =Stauung von Lymphflüssigkeit
- Ein Lymphödem entsteht, wenn Lymphgefäße oder Lymphknoten geschädigt
sind
- Zuerst schwillt der betroffene Körperteil an, wie sich Flüssigkeit Körpergewebe
ansammelt und nicht mehr richtig abtransportiert werden kann
- Durch die Entfernung der Lymphknoten in der Axilla kann sich ein
Lymphödem entwickeln (auch noch nach Jahren)
- Je mehr Lymphknoten entfern wurden, umso höher ist das Risiko ein Ödem
(Wasser Ansammlung) zu entwickeln (3 bis 15%)
- Die Therapie eines Lymphödems besteht meist aus mehrere Elementen:
Kompressionstherapie, Lymphdrainage, Bewegungsübungen und Hautpflege
- Es sollten keine Injektionen am betroffenen Arm verabreicht werden
- Blutentnahmen, Blutdruckmessungen sollten an der gesunden Seite
vorgenommen werden

KOMMISIONELLE ABSCHLUSSPRÜFUNG
Themenbereich PAKET 03 : Schlafstörungen
MPI 2 /03
1. Körperhaltung und Bewegung - Erkrankungen des Bewegungsapparats, Schlafstörungen,
Wunden

Schlafstörungen
: *Ursache, akute und chronische Schlafstörungen, Einschlaf- und Durchschlafstörungen, frühes
Erwachen
* Auswirkungen von Schlafstörungen

Ursachen von Schlafstörungen


• ungünstige Umwelteinflüsse (z.B. Lärm oder störendes Licht)
• Begleiterscheinungen ausgeprägten seelischen Erlebens (Vorfreude,
Sorgen, Angst, Trauer)
• Belastungssituationen, die den Schlaf beeinträchtigen und sich dann
verselbständigen (obwohl die auslösende Ursache keine Rolle mehr spielt)
Dieses Phänomen nennt man erlernte Insomnie.
• bestimmte Substanzen (z.B. Alkohol und Koffein, langfristig eingenommene
Schlafmedikamente sowie Psychostimulanzien wie Haschisch oder
Amphetamine)
• körperliche Erkrankungen (z.B. Restless Legs, Störungen der Atmung wie
die Apnoe, Herzerkrankungen, Schmerzen, ...)
• psychische Erkrankungen (z.B. Depressionen oder Angststörung)

Akute/chronische Schlafstörungen
Primär kann man zwischen akuten und chronischen Schlafstörungen unterscheiden:
• Akute Schlafstörungen dauern bis zu 3 Wochen und haben eine erkennbare Ursache (z. B.
bevorstehende OP, Prüfungsstress, Partnerkonflikt). Nach Beseitigung der Ursache stellt sich der
normale Schlaf wieder ein.
• Chronische Schlafstörungen dauern länger als 3 Wochen und weisen meist eine unbekannte
Ursache auf.

Einschlafstörung
Als Einschlafstörung bezeichnet man jene Schlafstörung, bei der das Einschlafen verzögert ist. Sie
führen zu einer Verkürzung der Gesamtschlafzeit, weil der Mensch lange wach liegt. Morgens
fühlen sich diese Menschen schlapp und müde.
Durchschlafstörungen
Die Betroffenen können zwar einschlafen, wachen jedoch öfters in der Nacht auf und liegen
wach, was dann ebenfalls zum Schlafdefizit führt.

Schlafstörungen wirken sich individuell unterschiedlich auf die Erlebnisfähigkeit und das
Befinden aus. Eine gewisse Unpässlichkeit und Leistungsverminderung in unausgeschlafenen
Zustand ist jedem bekannt.
Bei länger anhaltenden Schlafstörungen ist mit folgenden Auswirkungen zu rechnen:
• Konzentrationsschwäche, vermindertes Denkvermögen, schnelle Ermüdung
• Abnehme der Kreativität
• emotionelle Störungen
• gesteigerte Reaktionen auf optische, akustische und taktile Reize
• Ungeduld, Reizbarkeit
• gesteigertes Schmerzempfinden

Wundmanagement:
* Wunde: Definition, Defintion chronische Wunde, Klassifikation nach WCS
* Decubitus
* Ulcus Cruris (arteriosum, venosu, mix)
*Gangrän: feuchtes und trockenes
Definition
 Eine Wunde zeigt die Zerstörung verschiedene Gewebeschichten, welche die Epidermis,
Dermis, Subkutis und auch tiefer liegende Strukturen, wie Bänder, Sehnen, Muskeln und
Knochen betreffen kann
 Bei der Granulation wird neues Bindegewebe gebildet, welches eine Narbe hinterlassen kann
(vgl. Panfil, Schröder 2009, S. 143)
Definition chronische Wunde
 Die chronische Wunde wird definiert als Integritätsverlust der Haut und einer der mehrerer
darunter liegenden Strukturen mit fehlender Abheilungstendenz nach 4-6 Wochen, trotz
kausaler und fachgerechter Behandlung
 Abheilung wird definiert als vollständig epithelialisierte Wundfläche (vgl. Deutsche
Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.. V. w.32, 33, net)
Mögliche Ursachen für die länger anhaltende Gewebeschädigung :
 Stoffwechselstörung in der Wunde
 Venöse Rückstauung oder arterielle Minderdurchblutung
 Wundheilungsstörungen durch eine Lokalinfektion bzw. andere Infektionen des Organismus
oder andere chronische Erkrankungen (z. B. Niereinsuffizienz, Diabetes mellitus, chronische
Anämie oder Immunschwäche)
-alter, Ernährungszustand, exogene Noxen z.B. Rauchen haben oft einen zusätzlichen negativen
Einfluss auf die Wundheilung
Klassifikation nach WCS
- die Klassifikation ist ein Hilfsmittel zur Wundeinteilung
- durch die Klassifizierung kann:
- Die Wunde definiert werden
- Pflegemaßnahmen und Behandlung abgestimmt werden
WCS
Schwarze Wunden
- Die Wundoberfläche ist mit nekrotischem Gewebe bedeckt
- Die Farbe der Wunde ist schwarz, grau oder dunkelbraun
Beispiele – Verbrennungen 3. Grades, diabetischer Fuß mit Gangrän, Dekubitalgeschwüre 3.
Oder 4. Stadium
Gelbe Wunden
Die gelbe Farbe der Wunde wird verursacht:
 Durch einen infizierten, gelben Belag oder
 Durch Fibringeläge
Gelbe wunden können viel oder wenig Sekret abgeben
Die Ränder gelber Wunden können rot oder rosa aussehen – als Zeichen für die Entstehung von
Granulationsgewebe
Rote Wunden
- Können oberflächlich oder tief sein – die Wunde ist ,,saubere“
- Der Wundgrund besteht aus Granulationsgewebe (=rote Farbe) d. h. die Wunde heilt
Beispiele für rote Wunden: Verbrennungen 2. Grades, Risse, Abschürfungen; Dekubitus 2.
Stadium…
 In der Praxis kommen diese rein Farben selten vor
 Normalerweise besteht eine Wunde aus zwei bis drei Farben, da sich die verschiedenen
Phasen der Wundheilung überlappen
 Eine gelbe Wunde kann rote Ränder oder eine schwarze Wunde kann gelbe Ränder haben
Die Wundfarbe bestimmt die Hauptlinie der Wunderversorgung. Diese allgemeinen
Behandlungsrichtlinien sind:
 Schwarze, nekrotische Wunden – Nekrose entfernen
 Gelbe, sezernierende Wunden – Reinigung der Wunde
 Rote, granulierende Wunden – Schutz der Wunde
 Wunden mit mehreren Faktoren – Entfernen des schädigenden Faktors
Viele Krankheiten im Alter führen zu einer Bewegungseinschränkung für die Betroffenen und
damit zu einem Dekubitusrisiko. Sobald jemand länger liegen muss (z.B. nach eine OP) oder
bewegungseingeschränkt ist, gehört die Dekubitusprophylaxe zur täglichen Aufgabe im
Pflegealltag

Decubitus
 (Druckgeschwür, Wundliegen) wird abgeleitet von lat. decumbere = sich niederlegen
 Ist eine lokal begrenzte Schädigung der haut und/oder des darunterliegenden Gewebes,
verursacht durch zu lange und/oder zu starke Einwirkung von Druck oder Scherkräften (vgl.
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege)
Durch die Druckeinwirkung kommt es zur Kompression der kleinen Blutgefäße (Arteriolen,
Venolen, Kapillaren); dadurch wird die Mikrozirkulation im entsprechenden Areal unterbrochen.
Dies kann zum Gewebstod führen!
Entscheidend für die Dekubitusentstehung sind:
 Der Auflagedruck und die Größe der Auflagenfläche
 Die Dauer der Druckeinwirkung
 Zug- und Scherkräfte
 gefährdete Personengruppen

Dekubitusgefährdete Körperstellen
- gefährdet sind jene Körperstellen, an denen die Haut unmittelbar auf den Knochen anliegt

Rückenlage
• Hinterhaupt
• Schulterblatt
• Dornfortsätze der Brustwirbelsäule
• Kreuzbein, Steißbein
• Ellbogen
• Sitzbeinhöcker bei halbsitzender Lage
• Fersen, Zehenspitzen
• Zehenballen – bei Abstützung durch ,,Fußkisterl“
Seitenlage
• Ohren
• Jochbeinknochen
• Schulter, Oberarm, Ellbogen, ev. Handgelenk
• Seitliche Rippenteile
• Vorderer Beckenkamm
• Oberschenkel – Trochanter major
• Inneres und äußeres Kniegelenk
• Sprunggelenk, Fußrand
Bauchlage (eher selten Lage)
• Stirn
• Ellbogen bei Armhochlagerung
• Schultergelenk ventral bei seitlicher Armlagerun
• Sternum/Schwertfortsatz (bei sehr kachektischen Männern, Frauen eher seltener)
• Rippenbogen
• Beckenknochen
• Kniescheiben
• Zehenspitzen

Die Grade eines Dekubitus


Grad I
 Umschriebene, nicht abblassende Rötung als Ausdruck einer akuten, entzündlichen Reaktion
bei intakter Haut
 Bei Fingerdruck („Fingertest“) ist diese jedoch nicht wegdrückbar = fixierte Hautrötung
weitere klinische zeichen können Ödembildung, Verhärtung oder lokale Überwärmung sein
Grad II
 Oberflächliche Läsion der Oberhaut (Epidermis) und Lederhaut (Corium) unterschiedlicher
Größe, das Ulkus reicht bis ans subcutane Fettgewebe.
 Der Druckschaden stellt sich klinisch als Blase, oder Hautabschürfung das, der Wundrand ist
verdickt und entzündlich verändert
Grad III
 Defekt von Oberhaut (Epidermis) und Lederhaut (Corium) einschließlich Schädigung oder
Nekrose des subcutanen Gewebes (Subcutis)
 Die Schädigung ist von der Unterhautfaszie begrenzt
 Darunter liegendes Gewebe (Muskulatur, Periost) ist bereit entzündlich verändert, aber noch
nicht ulzeriert
 Das Ulkus (das Geschwür) breitet sich seitlich ins Fettgewebe aus und unterminiert die Haut,
es bilden sich Taschen
Grad IV
 Haut- Gewebedefekt mit ausgedehnter Tiefenwirkung und/ oder Nekrose (abgestorbene
Gewebe) tiefer liegender Gewebe wie Muskeln, Knochen, Sehen und Gelenkskapseln, dann sind
Osteomyelitis (Entzündung von Knochen und Knochenmark) und septische Arthritis fast immer
begleitend vorhanden
Dekubitusbehandlung = Therapie
Erheben aller Risikofaktoren sowie festlegen von individuellen pflegerischen und medizinischen
Maßnahmen
 Psychische Betreuung
 Ernährung
 Druckentlastung
 Wundbehandlung
Psychische Betreuung
Dekubitus bedeutet für die Patientin/den Patienten:
- Reduziertes Allgemeinempfinden
- Schmerzen
- Abhängigkeit
Manche Patientinnen/Patienten haben das Gefühl ,,am lebendigen Leib zu verfaulen“, dies kann
zu Angst und depressiven Gefühlen oder auch Aggressionen gegenüber dem Pflegepersonal
führen
Mögliche Maßnahmen:
o Zuwendung, Verständnis, Hoffnung und Zuversicht geben (dass ein Dekubitus mit richtigen
Maßnahmen abheilt, über heilungsfortschritt informieren…)
o Kontakt halten, auch bei übelriechenden Wunden (Hilfsmittel einsetzen – z.B. Duftlampen…)
o Hautkontakt halten, angemessene Mimik; Ekelgefühl hinten anhalten…

Ernährung
 Kontaktaufnahme mit Diätassistentin/Diätassistent
 Ernährungszustand bestimmen (Gewicht, BMI,…)
 Festlegung des Energie-, EW-, Flüssigkeits-, Vitamin- und Mineralstoffbedarfs
Druckentlastung
- Zur Förderung der optimalen lokalen Blutzirkulation, denn nur bei ausrechender o2-Zufuhr
kann die Wundheilung erfolgen, dies ist nur durch absolute Druckentlastung des betroffenen
Gewebes möglich
- Mobilisation/Postionierungsplan – 2 stdl. Umlagern, freilagern, weichlagern…
- Einsatz von Lagerungshilfsmitteln, Spezialbetten und Spezialmatratzen nach Indikation
Wundbehandlung (siehe Verbandlehre)
- Wundreinigung
- Phasengerechte Wundbehandlung
- Behandlung der lokalen Infektion

Ulcus cruris (arteriosum, venosu, mix)


 Ulcus cruris, auch ,,offenes Bein” genannt ist ein tiefes Geschwür im Unterschenkelbereich
 Besonders betroffene sind ältere Menschen jenseits der Siebzig
 Doch es kann auch junge Personen treffen
Ulcus = Geschwür
Crus = Schenkel, Unterschenkel
Ulcus cruris = Unterschenkelgeschwür mit unterschiedlicher Genese, infolge von venöser oder
arterieller oder beiden Durchblutungsstörungen
 Venosum (72%)
 Arteriosum (7%)
 Mixtum (15%)
 Die restlichen 6% haben andere Ursachen (z.B. Neoplasmum)
- ein Ulcus cruris stellt in der Regel die schwerste Form einer Grunderkrankung (z. B. der
chronisch venösen Insuffizienz oder peripheren arteriellen Verschlusskrankheit)
Diagnostik
• Gründliche Anamnese
• Pulsmessung am Vorfuß
• Duplexsonografie sowie ggf. Weiterführende angiologische Untersuchungen
Das Ulcus cruris venosum findet sich am Innen/oder Außerknöchel, je nachdem welche Vene von
der Insuffizienz betroffen ist

Ulcus cruris venosum


Ursache
- Durch defekte Venenklappen kommt es zu einem Rückstau des Blutes im Bein
- Dadurch verbleibt zu viel Gewebeflüssigkeit in der Haut und es entwickelt sich eine
Flüssigkeitseinlagerung (Ödem)
- Bei unzureichender Behandlung entstehen Veränderungen der Haut wie Verfärbungen
(braun, schwarz), Verhärtungen, Gefühlsstörungen bis hin zur Entstehung einer Wunde
Symptome
• Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen (,,müde“ Beine)
• Schwellung und Ödeme
• Wadenkrämpfe
• Juckreiz, Spannungsgefühl, Kribbeln, Unruhegefühl, Brennen
• Stauungsekzem Verhärtungen
• Pigmentierungen der Haut
• Glänzende, dünne, leicht verletzbare Haut
- Beschwerden wie Schmerzen und Schwellung treten vor allem im Stehen und Sitzen auf und
bessern sich während dem Liegen oder in der Nacht
Therapie
 Information, Beratung, Schulung, Anleitung
o Kein zu langes Sitzen oder Stehen (LLL =lieber Liegen und Laufen)
o Hochlagerung der unteren Extremität, dabei ein Abknicken in der Hüfte vermeiden!
o Geeignete Schuhversorgung (Verbandschuh oder Sportschuh) muss den nötigen Halt und
Rutschfestigkeit geben und waschbar sein (wegen Exsudatmenge) und dürfen nicht drücken
 Hautpflege
 Wundversorgung, inkl. Wunddokumentation
 Kompressionstherapie mittels Kurzzugbinde, Klebeverband, Mehrlagenverband oder
Fischerverband Cave! Arterielle Durchblutungsstörung muss ausgeschlossen sein
 Mobilisation (Kontrakturprophylaxe)
 Physikalische Therapie (Sprunggelenk)
 Hilfestellung bei der Alltagsbewältigung
Ulcus cruris arteriosum
Ursache
- Der Verschluss der Arterien in den Beinen mit den Folgen einer pAVK (periphere arterielle
Verschlusskrankheit) entsteht durch Ablagerungen oder Stenosen in den Gefäßen
- Die Wunde entstehen oft durch kleine Verletzungen (Bagatellverletzungen), z.B. einen
Insektenstich. Durch die schlechte Durchblutung kann die Wundheilung dann jedoch nicht
funktionieren und eine chronische Wunde entsteht
Risikofaktoren
• Raucher, da hierdurch die Gefäße verengt werden
• Diabetiker
• Arterienverkalkung
• Mangelnde Bewegung
Therapie
• Chirurgische Sanierung
• Bewegung
• Nikotinverzicht
• Lokale Wundbehandlung mit modernen Verbandmaterialien
Pflegemaßnahmen
 Wissen um die Wegstrecke, die eine Patientin/ein Patient schmerzfrei zurücklegen kann
 Bei kalten Extremitäten Wärmezufuhr mittel Einpacken – KEINE Wärmeflasche
 Druckentlastung der Beine (Bettdecke)
 Verletzungen der Beine verhindern, optimale Hautpflege
 Tägliches Gehtraining
 Breites Schuhwerk
 Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht
 KEIN Hochlagern der Beine
 KEINE Kompressionstherapie
Ulcus cruris mixtum
- Als Ulcus cruris mixtum bezeichnet man ein Ulcus, für das die Ursache des venösen und des
arteriellen Ulcus cruris gleichermaßen verantwortlich sind

QA Gangrän: feuchtes und trockenes


- Als Gangrän wird eine bestimmte Form der Nekrose bezeichnet
- Es handelt sich um einen Vorgang, bei dem Gewebe als Folge einer dauerhaften arteriellen
Durchblutungsstörung abstirbt
- Meist sind die Beine von solchen Durchblutungsstörungen betroffen, etwa bei Diabetes
mellitus oder einem Raucherbein
- Allerdings kann auch bei einem Dekubitus ein Gangrän entstehen
Risikofaktoren
Jede Bedingung, die den Blutfluss beeinflusst, erhöht das Risiko, das ein Gangrän entsteht
 Diabetes
 Arteriosklerose
 Periphere arterielle Erkrankung
 Rauchen
 Trauma oder schwere Verletzung
 Fettleibigkeit
 Geschwächtes Immunsystem
Arten des Gangräns

Feuchtes Gangrän
 Nekrose mit Verflüssigung des Gewebes infolge bakterieller Stoffwechseltätigkeit, d.h.
Infektion vorhanden
 Verletzungen durch Verbrennungen oder Traumata, bei denen ein Körperteil zerkleinert oder
gequetscht wird
 Die Infektion eines nassen Gangräns kann sich schnell im ganzen Körper verbreiten (Gefahr
des Sepsis)
Symptome
 Schwellung, Rötung und Schmerzen am Infektionsort
 Veränderung der Hautfarbe von rot nach braun bis schwarz
 Blasen oder Wunden, die ev. Schlecht riechen (Eiter)
 Fieber und Unwohlsein

Trockenes Gangrän
 Nekrose mit Eintrocknen und Schrumpfen des Gewebes in Folge von Wasserverlust Häufiger
bei Menschen mit Blutgefäßkrankheit, Diabetes und Autoimmunerkrankungen
 Die obere Hautschicht ist braun bis violett-blau bis schwarz, hart, lederartig keine Infektion
vorhanden
 Ein trockenes Gangrän entwickeln, wenn es infiziert ist
Symptome
• Trockene und geschrumpfte Haut, die die Farbe von blau nach schwarz ändert
• Haut juckt und kann schuppen
• Kalte und taube Haut
• Schmerzen können nicht vorhanden sein
Therapie
• Behandlung der Grundkrankheit (professionelle Einstellung des Blutzuckerwertes,
Blutfettwertes und Körpergewichts)
• Blutdruckeinstellung
• Verzicht auf Nikotin- und Alkoholgenuss
• Nekrosen entfernen
• Lokale Wundbehandlung mit modernen Verbandmaterialien
• Antibiotika bei Wundinfektion

Körperhaltung und Bewegung:


• Arthrose, Arthritis
* Bandscheibenvorfall (Prolaps)
• Osteoporose
Arthrose, Arthritis
Pathophysiologie
- Ursache der Arthrose ist ein Missverhältnis zwischen Belastungsfähigkeit des Gelenk und
täglich einwirkender Belastung
- Solch ein Missverhältnis entsteht, wenn ein minderwertiger Knorpel normal belastet wird
oder wenn ein gesunder Knorpel übermäßig belastet wird
Abhängig von der Ursache werde 2 Formen der Arthrose unterschieden:
 Primäre (idiopathische) Arthrose – Arthrose infolge eines minderwertigen Knorpel (Ursache
unbekannt)
 Sekundäre Arthrose
Sie ist die Folge von
• Langjähriger Überbelastung z. B. durch Übergewicht, Leistungssport oder Schwerstarbeit
• Angeborener Fehlstellung der Gelenke durch z. B. X-Beine oder O-Beine
• Frakturen, bei denen nach Abheilung Stufen in der Gelenkfläche zurückbleiben
(posttraumatische Arthrose genannt)
• Stoffwechselerkrankungen (z. B. Gicht) oder endokrine Erkrankungen (z. B.
Hyperparathyreoidismus)
- beim Befall von einem Gelenk spricht man von einer Monarthrose, beim Befall von 2 bis 4
Gelenken von einer Oligoarthrose, und beim Befall von mehr als 5 Gelenken von einer
Polyarthrose
Symptome
- die Symptome der Arthrose verändern sich im Krankheitsverlauf, sie verschlimmern sich
langsam, aber stetig
Zu Beginn der Arthrose
• Morgensteifigkeit – Gelenksteife, die im Laufe des Tages abnimmt
• Anlaufschmerzen – Schmerzen bei Bewegungen direkt nach einer längeren Sitz- oder
Liegephase, die sich im Laufe der Bewegung wieder bessert
• Muskelverspannungen – durch Schonhaltung oder Schonbewegungen
Mit fortschreitender Erkrankungen treten zusätzlich auf
 Schwellung der betroffenen Gelenke
 Belastungsschmerzen – Schmerzen bei jeder Bewegung
 Bewegungseinschränkungen, die im Verlauf weiter zunehmen
Im Endstadium der Arthrose kommt es zusätzlich zu
 Ruheschmerz – dauerschmerzen in Ruge und auch in der Nacht
 Deformitäten der betroffenen Gelenke, die im Laufe der Zeit weiter zunehmen
- besonders schmerzhaft sind akute Entzündungen des betroffenen Gelenks im fortgeschrittenen
Erkrankungsstadium
- diese sogenannte aktivierte Arthrose äußert sich am Gelenk mit Schwellung, Gelenkerguss,
Überwärmung und starken Schmerzen
Diagnostik
 Die Diagnose einer Arthrose wird durch die charakteristische Anamnese, die klinisch
Untersuchung und durch Röntgenaufnahme der betroffenen Gelenke gestellt
 Die PatientInnen empfinden ihre Beschwerden zum Teil als weniger schlimm, als es der
Befund auf den Röntgenbildern vermuten lässt
 Blutuntersuchungen können zwar keine Arthrose beweisen, aber sie können andere
mögliche Differenzialdiagnosen wie rheumatische oder infektiöse Erkrankungen ausschließen
Therapie
 Wichtig ist bei einer Arthrose vor allem, die weitere Verschlechterung zu verhindern
 Sind die Ursachen für die Arthrose bekannt, müssen diese so gut wie möglich behoben
werden, z. B. Gewichtsabnahme bei Adipositas (Körperfett) oder die operative Korrektur
frakturgedingter Knochenstufen in Gelenken.

 Zur Schmerlinderung und Entzündungshemmung werden NSAR eingesetzt


 Je nach PatientInn sind zusätzlich sinnvoll – orthopädische Maßnahmen wie Schuheinlagen
zur Entlastung des kranken Gelenks, Krankengymnastik, Massagen bei begleitenden
 Muskelverspannungen und physikalische Maßnahmen (Wärmeanwendung bei chronischen
Schmerzen und Kälteanwendung in den akuten Schmerzphasen)
 Einspritzen von knorpelschützenden Medikamenten (Chondroprotektiva, z. B.
Hyaluronsäure) direkt ins Gelenk (Wirkung ist nicht sicher beweisen)
 Bei akut aktivierten Arthrosen werden schmerz- und entzündungshemmende Medikamente
auch direkt ins betroffene Gelenk gespritzt
 Nimmt in späteren Stadien die schmerzbedingte Bewegungseinschränkung stark zu, muss
operativ geholfen werden

Bandscheibenvorfall
Bei einem Bandscheibenvorfall bewegt sich Bandscheibengewebe aus den normalen
anatomischen Strukturen heraus und gelangt in den Wirbelkanal. Man spricht auch
von einer Diskushernie (von lat. discus = Scheibe, griech. hernie = Bruch). Klinisch
auffällig wird ein Vorfall, sobald er auf eine austretende Nervenwurzel drückt.

Pathophysiologie
Am häufigsten ereignen sich Bandscheibenvorfälle im Bereich der
Lendenwirbelsäule (lumbaler Bandscheibenvorfall)
Mit zunehmendem Alter beginnt die Bandscheibe zu degenerieren. Dabei wird der
äußere Faserring (Anulus fibrosus) rissig und der innere Gallertkern (Nucleus
pulposus) verliert an Flüssigkeit. Dadurch nimmt die Höhe der Bandscheibe ab und
der innere Gallertkern wird nach außen gedrückt.Bandscheibenvorfälle sind
insbesondere zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr häufig, wenn der äußere
Faserring durch seine Risse nicht mehr so stabil, der innere Gallertkern aber noch
elastisch ist und nach außen drückt. Bei älteren Patient*innen nimmt der
Flüssigkeitsgehalt des Gallertkerns immer weiter ab, wodurch die Bandscheibe nicht
mehr so leicht hinausgedrückt werden kann.
Risikofaktoren
Risikofaktoren für einen Bandscheibenvorfall sind vor allem Übergewicht, chronische
schwere körperliche Belastung und Bewegungsmangel, aber auch
Beckenschiefstand durch Beinverkürzung, Wirbelsäulenverkrümmungen und
angeborenes Wirbelgleiten.Der lumbale Bandscheibenvorfall gehört zu den
häufigsten OP-Indikationen in der Neurochirurgie.
Symptome

● Oft Auslöser der zu Ausfällen wie Empfindungsstörung oder Lähmung führt

● Lendenwirbelsäulenbereich spricht man von Ischiagie weil Ischiasnerv gereizt


ist.
● Zunehmender Druck auf Nervenwurzel des unteren Rückens

Therapie

● Immer Konservative Therapie außer bei akuten Beschwerden zb. Lähmungen,


Störung der Blasen Mastdarmfunktion
● Zentrales Element ist eine ausreichende Schmerztherapie. Erstinstanzlich

● Nichtopioid-Analgetika wie Antirheumatika (z. B. Diclofenac), ergänzend


Opiate,
● Injektionen von Lokalanästhetika und Kortison.

● Weitere Maßnahmen wie Wärmeapplikation und Stufenbett-Entlastung (bei


lumbalen Syndromen) sollten nur dann durchführt werden, wenn die
Patient*innen es als angenehm empfinden.

Die durch die verkrampfte Stützmuskulatur hervorgerufenen Schmerzen sind zum


Teil massiv, sodass man hier mit Massagen und physiotherapeutischen
(Dehn-)Übungen gegensteuern muss. Ziel ist es, die reflektorische Verspannung
langsam zu durchbrechen und damit einen normaleren Bewegungsablauf zu
ermöglichen.In den meisten Fällen gelingt es, mit dieser konservativen Therapie
eine Operation zu vermeiden
Osteoporose

Definition: Osteoporose ist ein krankhafter Knochenschwund, der vor allem bei
älteren Frauen auftritt und mit einem hohen Risiko für Knochenbrüche verbunden ist.
Osteoporose tritt zwar meist bei älteren Patient*innen auf, sie ist aber keine normale
Alterserscheinung, sondern immer krankhaft. Den physiologische alterungsbedingten
Knochenabbau nennt man Osteopenie.

Arten:

Primäre Osteoporose:

● Diese Form liegt in ca. 95 % der Fälle vor. Hierunter fallen die
postmenopausale
● Osteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren (möglicher Grund könnte
der
● Östrogenmangel sein) und die senile Osteoporose (Menschen über 70 Jahren
auf).
● Risikofaktoren sind: weibliches Geschlecht, höheres Lebensalter, helle
Hautfarbe,
● schlanke Figur, geringe Sonnenexposition (Vitamin- D-Mangel), wenig
Bewegung,
● Rauchen und kalziumarme Ernährung.

Sekundäre Osteoporose:

● Hier sind die Ursachen bekannt: z. B. Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes


mellitus,
● lange Kortisontherapie, lange Immobilität (Inaktivitätsosteoporose), chronische

● Nierenerkrankungen mit Kalziumverlust oder chronische Pankreas- bzw.

● Darmerkrankungen (verminderte Kalziumaufnahme, Malabsorption).

Pathophysiologie
Bei einer Osteoporose wird mehr Knochensubstanz abgebaut, als neu gebildet. Der
Knochensubstanzverlust betrifft dabei vor allem die Spongiosa, weniger die
Randstruktur des Knochens (Kortikalis). Deshalb brechen bei Osteoporose vor allem
diejenigen Knochenteile, die viel Spongiosa enthalten, z. B. der Oberschenkelhals
oder die Wirbelkörper. Die Knochensubstanz ist bei fortgeschrittener Osteoporose so
reduziert, dass die Knochen auch ohne angemessenes Trauma brechen
(pathologische Frakturen)

Symptome:

● Es kommt zu Knochenveränderungen durch Wirbelkörperverformungen oder


Knochenbrüche und dadurch zu Schrumpfen der Körpergröße, Rundrücken
und Kugelbauch.
● Rückenschmerz, die meist nicht genau lokalisiert werden können.

Diagnostik:
• Anamnese à erheben der Risikofaktoren
• Klinische Untersuchung
• Röntgen
• Blutuntersuchung
• Knochendichtemessung

Therapie:
• Schmerztherapie
• Physikalische Therapie (Massagen, Wärmebehandlung,...) und Physiotherapie
• Bewegung ist für Osteoporosepatient*innen sehr wichtig. Dadurch werden nicht
nur Bewegungsabläufe und Muskeln trainiert, sondern durch die auf den
Knochen einwirkende Belastung wird auch dieser gestärkt und gefestigt

Prophylaxe:
• Ernährung: mehr Milchprodukte, grünes Gemüse und natriumarmes
Mineralwasser
• Sturzprophylaxe!
• Physiotherapie und/oder physikalische Therapie zur Verbesserung der
Beweglichkeit
• Regelmäßige körperliche Aktivität zur Förderung der Muskelkraft
• Bewegungsabläufe möglichst immer gleich durchführen
• Kontinenztraining (Harnblase und Beckenboden trainieren,
Hosenherunterziehen und Vorlagenwechseln üben, vor allem wenn eine Hand
zum Festhalten benötigt wird)
• Optimierung der Wohnung (z. B. besseres Licht, Bewegungssensoren,
Haltegriffe in der Badewanne, Stolperfallen wie lose Teppiche entfernen)
Auf geeignete Arbeitshöhe des Hilfsmittels, z. B. eines Rollators, achten
• Auf geeignetes Schuhwerk achten
• Ggf. Sehhilfen anpassen

KOMMISIONELLE ABSCHLUSSPRÜFUNG
Themenbereich PAKET 03 : Schlafstörungen
P2/03 Lehner/ Swatosch
P2/03PKS:

● Sicherheitsvorkehrungen bzgl. Schlaf (Niederflurbett, Sensormatte,-


balken, geteilte Seitenteile)

Entspannung und Schlafförderung: Physikalische Maßnahmen

● Warme Vollbäder:

Ein Wannenbad von ca. 37 bis 38 Grad C unmittelbar vor Schlafengehen


entspannt. Zusätze wie Kamille, Lavendel, Baldrian, Melisse oder
Lindenblüten wirken unterstützend.
● Kalte Armbänder: über 10-30 Sekunden beruhigen Herz und Kreislauf

● Kaltes Abwaschen der Beine

Einen Waschlappen in kaltes Wasser tauchen und vom Außenknöchel des


Fußes aufwärts bis zur Hüfte und an der Beininnenseite zurück abwärts
streichen.

● Warme Getränke:

Bei meisten wirkt beruhigend vor Schlafen gehen warme Getränke,


Teesorten gibt es viele die beruhigend und ausgeglichen Wirken. Zb.
Hopfen, Baldrian, Johanniskraut.

● Schlafgerechtes Bett:

Gute Matratze, leichte decke Jahreszeit angepasst, Richtige Auswahl von


Kissen und Bettwäsche

Komplementäre Pflegemaßnahmen:

Einschaukeln einer PatientInn: Patient wird im Leintuch sanft hin und her
geschaukelt. Das Leintuch wird dabei zum Erspüren der Körpergrenzen und als
Bewegungshilfe verwendet.
Nestbau: Für Wahrnehmungsgetsörte Patienten ist das erspüren der eigenen
Körpergrenzen ein ganz wesentlicher Punkt. Deckenrollen werden an den
Körper gedrückt, evtl.. Auch Pölster auf die Brust legen.( Gibt Pat. Schutz die in
Embryoanlstellung liegen) Beim zudecken die Bettdecken nahe an Körper
nimmt die Angst gibt Sicherheit.
Die Beruhigende Waschung: Kann als Ganzkörperwaschung oder auch
Teilwaschung durchgeführt werden. Kriterien für die Waschung ist sehr
warmes Wasser 37- 40 Grad C und das Waschen in Haarwuchsrichtung.
Die Atemstimulierende Einreibung(ASE):Die Atemstimulierende Einreibung wird
mit fetten Lotionen (zb Öl in Wasser Lotionen wie Penaten Milch, Öle ohne
Duftstoffe) durchgeführt. Darf zu KEINER Reizüberflutung von Duftstoffen
kommen(Alkohol, Div. Salben, cremen.)
Sicherheitsvorkehrungen:

● Niederflurbett: Pflegebett mit Besonderheit kann anders als reguläre


Betten sehr weit nach unten auf den Boden abgesenkt werden.
Je nach Ausführung kann ein Niederflurbett bis auf eine Tiefe von 13 cm
heruntergefahren werden. Üblich sind 20-25 entspricht ansonsten ein
reguläres Pflegebett.

● Geteilte Bettenseitenteile: Können einzel hinunter oder nach oben verstellt


werden.

● Sensormatte/Antrittsmatte: Sensormatten werden vor das Bett gelegt,


mittels Sensor werden die Pflegekräfte informiert das gerade jemand
versucht unbemerkt das Bett zu verlassen.

● Bettkantenalarm oder Sensorbalken: Bettkantenalarm ist ein sogenanntes


Bettflucht-Warnsignal, besteht aus einen Sensor der in eine schmale
Drucksensorfolie eingebaut ist. Wird an Bettkante zwischen Leintuch
und Matratze oder unter Matratze gelegt und reagiert auf
Druck/Belastung. Sobald Sensor Belastet wird, wird Pflegepersonal
benachrichtigt. Kann keine Stürze verhindern jedoch Pflegende
rechtzeitig alarmieren.

P2/03KB:

● Ortsfixierung und Bettlägerigkeit ( Artikel)

Sturzprophylaxe:

Ein Sturz ist „ein Ereignis, bei dem eine Person unbeabsichtigt auf dem Boden
oder auf einer tieferen Ebene aufkommt“ (DNQP 2013). Der Betroffene muss
dabei nicht zwingend zum Liegen kommen, er kann auch sitzen oder hocken.
Auch „Beinahestürze“ dürfen von Pflegepersonen nicht außer acht gelassen
werden, da mehr als die Hälfte der beinahe gestürzten Patient*innen innerhalb
von zwölf Monaten tatsächlich stürzen.

Ein Sturz kann oft auch ein Anzeichen für Erkrankungen wie Arrhythmien,
Schlaganfälle oder Infektionen sein, es ist daher wichtig, die Ursache genau
abzuklären.
4.1 Intrinsische Faktoren:

• Funktionseinbußen und Funktionsbeeinträchtigungen


• Probleme mit der Körperbalance oder Gleichgewicht
• Gangveränderungen, eingeschränkte Bewegungsfähigkeit
• Erkrankungen, die mit veränderter Mobilität, Motorik und Sensibilität
einhergehen (MS, Morbus Parkinson, Polyneuropathie, Schlaganfall, …)
• Sehbeeinträchtigungen

o Reduziertes Kontrastwahrnehmen, reduzierte Sehschärfe,


ungeeignete Brille
Beeinträchtigung der Kognition und Stimmung
o Demenz, Depression, Delir
• Erkrankungen, die zur kurzzeitiger Ohnmacht führen
o Hypoglykämie, TIA, Herzrhythmusstörungen, Epilepsie
• Ausscheidungsverhalten
o Dranginkontinenz, Nykturie
• Angst vor Stürzen, Sturzvorgeschichte

4.2 Extrinsische Faktoren:

• Verwendung von Hilfsmitteln


• Schuhe,Kleidung
• Medikamente, z.B. Psychopharmaka, Sedativa,Hypnotika,
Antiarrhythmika
• Gefahren in der Umgebung: Schlechte Beleuchtung, steile Treppen,
mangelnde Haltemöglichkeiten, glatte Böden, Stolpergefahren (z.B.
Teppiche, herumliegende Gegenstände, Haustiere), Unebene Gehwege
und Straßen, Wetterverhältnisse (z.B. Glatteis, Schnee,…)

4.3 Folgen:

Verletzungen und Stürze können zu massiven Einschränkungen des Lebens,


bis
zur Todesfolge, führen. Deshalb tragen Pflegepersonen eine große
Verantwortung, dies zu verhindern.
Alte Menschen sind aufgrund von Osteoporose (Knochenabbau mit
Entkalkung)
besonders frakturgefährdet. Oberschenkelhalsbrüche können zur
Immobilität
für den Rest des Lebens führen

4.4 Maßnahmen zur Sturzprophylaxe:

Sturz und Sturzprophylaxe sind so wichtige Themen in der professionellen


Pflege, dass dafür eigene Expertenstandards entwickelt wurden, welche
aktuelles Wissen und Handlungsempfehlungen zur Sturzprophylaxe vorgeben.

4.4.1 Einschätzung des individuellen Risikos:

Es gibt viele Assessmentinstrumente zur Einschätzung des Sturzrisikos. Diese


Instrumente sind aber immer nur zur Unterstützung der Einschätzung der
Pflegepersonen gedacht und können die Expertise einer Pflegeperson nicht
ersetzen. Anwender müssen sich mit dem jeweiligen Instrument vertraut
machen und Ergebnisse immer kritisch betrachten und im Zweifel überprüfen.
Pflegepersonen schließen aber bereits aus unterschiedlichen Anzeichen die
sie
beobachten auf eine erhöhte Sturz- und Verletzungsgefahr bei ihren
Patient*innen:
• Unsicherheit bei Bewegungen und Wunsch nach Unterstützung
• Selbstständiges Bewegen meiden
• Bestimmte Räume werden nicht aufgesucht
• Einschränkung/Schmerzen bei Bewegungen
• Schwäche und Müdigkeit
• Nicht Verstehen der Reihenfolge von Bewegungsabläufen
Eine konsequente Erfassung des Unfalls- und Sturzrisikos ist die Grundlage
der
Beratungs- und Maßnahmenplanung.

4.4.2 Information und Beratung:

Die Beratung der Betroffenen ist wichtig, da es die Selbstpflegefähigkeit


erhöht,
es werden zusätzlich Eigenverantwortung und Entscheidungskompetenz
gestärkt. Das Miteinbeziehen der Angehörigen ist oft sehr wichtig, da diese
auch
bei der Pflege beteiligt sind und über die Planung und folgende Maßnahmen
informiert sein sollten. Das Einverständnis der Betroffenen ist aber
Voraussetzung

4.4.3 Interventionsprogramme:

• Modifikation der Umgebung


Besonders bei Nykturie ist die richtige Beleuchtung im Schlafzimmer
notwendig, damit der Weg in das Badezimmer und die Toilette ohne
Gefahr angetreten werden kann. Haltegriffe beim WC oder eine erhöhter
Toilettensitz sind oft sehr hilfreich beim Hinsetzen und Aufstehen.

Gefahren in der Umgebung:


Entfernung von „Stolperfallen“ (z.B. frei liegende Kabel), rutschfeste
Unterlagen für Teppiche, rutschfeste Badematten, Duschhocker. Türen
sollten so umgebaut werden, dass sie von außen zu öffnen sind, denn im
Notfall können sich Helfer so leichteren Zugang verschaffen.
• Balance und Kraftübungen

Die Übungsprogramme bestehen aus einer Kombination von


Muskelaufbau, Gleichgewichts- und Gangtraining, wobei dem
Gleichgewichtssinn eine höhere Gewichtung zuzuschreiben ist. Studien
belegen, dass ein regelmäßiges Training zu Stärkung der Kraft in den
Fußgelenken führt, sowie eine Verbesserung der Ganggeschwindigkeit
und der Gangsicherheit eintritt. Somit kann auch die Angst vor Stürzen
reduziert werden.

• Hilfsmittel
Gehhilfen (z.B. Stock, Rollator,…) können ein Hinweis auf erhöhte
Sturzgefahr sein. Andererseits verhindern sie auch Stürze. Eine wichtige
Voraussetzung sind eine korrekte Anpassung und die Überprüfung auf die
Funktionalität.

• Sehbeeinträchtigungen ernstnehmen
Das Sehvermögen ist wichtig für die eigene Körperhaltung. Bei einem
Sehverlust von 30% ist das Sturzrisiko erhöht, vor allem, wenn beide
Augen betroffen sind. Hindernisse oder Gefahrenquellen können nicht
ausreichend wahrgenommen werden. Deshalb muss auf die
Funktionsfähigkeit von Sehbehelfen und deren Verwendung und
regelmäßige Überprüfung geachtet werden.

• Kontrolle der Vitalzeichen


Patient*innen die an einer Erkrankungen leiden, die zu kurzzeitiger
Ohnmacht führen kann, müssen regelmäßig einer Kontrolle der
Vitalzeichen unterzogen werden.

• Schuhe und Kleidung


Studien konnten ein Zusammenhang zwischen dem geeigneten
Schuhwerk, der Balance und des Gangs herstellen. Das Tragen von
Schuhen ohne Halteriemen erhöht das Risiko zu stolpern.
Die besten Ergebnisse haben Schuhe mit einem hohen Schaft erbracht.
Und umso bequemer Schuhe sind, umso weniger wirkt sich das
Schuhwerk auf die Balance aus. In Situationen, in denen keine Schuhe
getragen werden (z.B. in der Nacht) werden Anti-Rutsch-Socken
empfohlen.
• Hüftprotektoren
Hüftprotektoren sind zur Vorbeugung von hüftnahen Frakturen gedacht.
4.5 Dokumentation und Evaluation:

Wenn es trotz aller Maßnahmen zu einem Sturz beziehungsweise Unfall


kommen
sollte sind folgende Fragen zu stellen:
• Warum ist die Person gestürzt?
• Warum und wie ist dieser Unfall passiert?
• Was kann getan werden um dies zu vermeiden?
Stürze sind immer in einem Sturzprotokoll zu dokumentieren!
4.6 Verhalten nach einem Sturz
Da sich nicht alle Stürze und Verletzungen verhindern lassen, sind im Falle
eines
Sturzes folgende Maßnahmen erforderlich:
• Bewusstseinszustand prüfen, Vitalzeichen kontrollieren
• Bei Bewusstlosigkeit Erste Hilfe einleiten
• Auf Verletzungen kontrollieren, Hindernisse (z.B. Möbel) zur Seite
schieben, Patient*in bequem positionieren
• Bei gefahrloser und schmerzfreier Transfermöglichkeit Patient*in Bett
bringen bzw. zum Sitzen verhelfen
• Für Ruhe und Erholung sorgen
• Unfall dokumentieren
• Weitere Maßnahmen nach Erfordernis und Arztanordnung

5 Pflegeschwerpunkt Menschen mit Gips

Ein Gipsverband ist ein steifer und fester Verband, der dazu dient, eine
Extremität oder ein anderes Körperteil ruhig zu stellen und so den
Abheilungsprozess zu unterstützen. Gipsverbände werden etwa nach
Operationen, bei Entzündungen oder nach Frakturen als Folge eines Unfalls
eingesetzt.
5.1 Grundsätze:
• Schmerzäußerungen der Betroffenen werden stets ernst genommen, da
sie auf Schwellungen, auf Infektionen und auf einsetzende
Durchblutungsstörungen hinweisen können
• Schmerzäußerungen müssen sofort gemeldet werden (DGKP,
Ärzteschaft)
• Trotz Gips keine Überversorgung Ressourcen der Betroffenen nutzen

5.2 Pflegeinterventionen:

• Auf Warnzeichen für eventuell auftretende Komplikationen achten:


o Engegefühl, Kribbeln, Taubheitsgefühl (Gefühl des „Einschlafens")
o Druckstellen, Schwellungen
o Erhöhte Körpertemperatur, Fieber
o Pochende Schmerzen, deren Intensität zunimmt
o Wärmeentwicklung in einigen Bereichen des Gipses
o Abnehmende Beweglichkeit der Finger beziehungsweise der Zehen
o Blasse Hautfarbe an den Fingern oder an den Zehen
o Kalte Haut
o Puls, z.B. Fußpuls ist schwächer oder gar nicht mehr tastbar
• Den Gips regelmäßig kontrollieren
o Tägliche Überprüfung der Gipsränder, keine scharfen Kanten, auf
Bruchstellen achten
o Gips vor Verschmutzung und Feuchtigkeit schützen
• Ein regelmäßiges Schmerzassessment durchführen
• Viele Pflegemaßnahmen mit einer erheblichen Schmerzbelastung
verbunden, insbesondere Mobilisierungen. In diesen Fällen sollte
rechtzeitig eine Bedarfsmedikation verabreicht werden.
• Nagellack an den Finger- und Fußnägeln entfernen, die
Durchblutungssituation der Finger und der Zehen ist besser beurteilbar
• Keine direkte, lange Sonnenbestrahlung Möglichkeit der Schwellungen
• Bei Juckreiz nicht mit spitzen Gegenständen kratzen oder Puder
einbringen
• Juckreiz melden, eventuell juckreizstillende Medikamente verordnen
lassen

5.2 Pflegeinterventionen:
• Auf Warnzeichen für eventuell auftretende Komplikationen achten:
o Engegefühl, Kribbeln, Taubheitsgefühl (Gefühl des „Einschlafens")
o Druckstellen, Schwellungen
o Erhöhte Körpertemperatur, Fieber
o Pochende Schmerzen, deren Intensität zunimmt
o Wärmeentwicklung in einigen Bereichen des Gipses
o Abnehmende Beweglichkeit der Finger beziehungsweise der Zehen
o Blasse Hautfarbe an den Fingern oder an den Zehen
o Kalte Haut
o Puls, z.B. Fußpuls ist schwächer oder gar nicht mehr tastbar
• Den Gips regelmäßig kontrollieren
o Tägliche Überprüfung der Gipsränder, keine scharfen Kanten, auf
Bruchstellen achten
o Gips vor Verschmutzung und Feuchtigkeit schützen
• Ein regelmäßiges Schmerzassessment durchführen
• Viele Pflegemaßnahmen mit einer erheblichen Schmerzbelastung
verbunden, insbesondere Mobilisierungen. In diesen Fällen sollte
rechtzeitig eine Bedarfsmedikation verabreicht werden.
• Nagellack an den Finger- und Fußnägeln entfernen, die
Durchblutungssituation der Finger und der Zehen ist besser beurteilbar
• Keine direkte, lange Sonnenbestrahlung Möglichkeit der Schwellungen
• Bei Juckreiz nicht mit spitzen Gegenständen kratzen oder Puder
einbringen
• Juckreiz melden, eventuell juckreizstillende Medikamente verordnen
lassen
Beobachtungen: Veränderungen des Gangbildes/ der
Körperhaltung

2.Veränderung der Körperhaltung: Wesentliche Ursache für Haltungsschäden ist


eine falsche Körperhaltung, bedingt durch schwere Körperliche Arbeit oder
falsches beanspruchen. Kann auch durch Krankheits- oder unfallbedingte
Ursachen für eine Veränderung der Körperhaltung kommen.
2.1.Schlafe gebeugt Haltung: Bsp. Bei reduziertem Allgemeinzustand,
allgemeiner Schwäche, Traurigkeit, Niedergeschlaggenehit,Depressionen.

2.2.Zwangshaltung-Schonhaltung:
BSP. Bei Schmerzen, Kontrakturen, nach Operationen, Gipsabnahme,
Schienenentfernung.
2.3.Krampfhafte, steife, aufrechte Sitzhaltung:
Bsp. Bei Wirbelsäulenverletzungen, Verletzungen des knöchernen Thorax,
Verspannungen.
2.4.Lähmungen:
Bei Hemiplegie oder Hemiparese.
2.5.Degenerative Erkrankungen:
Bsp. Bei Morbus Bechterew
2.6.Veränderung des Gangbildes:
Ursachen dafür können degenerative Erkrankungen, Schlaganfälle und
Veränderungen des allgemein Zustandes der Patienten.
2.7. Schlaffe und gebeugte Haltung:
Patient*innen lassen Schultern und Kopf hängen, bilden mit der oberen
Wirbelsäule einen Rundrücken. Beispielsweise bei reduzierter
Allgemeinzustand,
allgemeiner Schwäche, Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Depressionen…
2.3.2 Zwangshaltung - Schonhaltung einzelner Gelenke:
Patient*innen bewegen einzelne oder mehrere Gelenke nicht in ihrem vollen
Funktionsumfang sondern nehmen eher eine Schonhaltung ein. Beispielsweise
bei Schmerzen, Kontrakturen, nach OP`s, Gipsabnahme, Schienenentfernung…
2.3.3 Lähmungen:
Beispielsweise das Wernicke-Mann-Gangbild nach zerebralen
Läsionen, meist Schlaganfällen. Die Betroffenen verlagern
während des Gehens ihr Gewicht auf das gesunde Bein das meist
durch einen Gehstock oder ähnliche Hilfsmittel unterstützt wird,
und bewegen anschließend das betroffene Bein halbkreisförmig
nach vorne.
2.3.4 Degenerative Erkrankungen:
Der zerebellär-ataktischen Gangstörung liegt eine Beeinträchtigung
des Gleichgewichts und der Bewegungskoordination zugrunde. Das
Gangbild erscheint vorsichtig mit leichter Vorwärtsneigung. Wenden
und komplexe Gangprüfungen führen zu einer deutlichen
Verschlechterung. Beispielsweise bei Morbus Bechterew
2.4 Positionsveränderung:
Menschen im Krankenhaus sind durch verschiedene Erkrankungen oder
therapeutische Maßnahmen häufig in ihrer Bewegung eingeschränkt. Dadurch
besteht die Gefahr, dass sie sich in eine Zwangs- oder Schonhaltung begeben,
die mit zahlreichen Risiken verbunden ist, wie etwa Thrombose, Pneumonie,
Dekubitus oder einer veränderten Körperwahrnehmung.
Ein gesunder Mensch verändert ca. 4-8x pro Stunde bewusst und 12-40x pro
Stunde unbewusst seine Position. Viele Patient*innen sind aber nicht mehr in
der Lage, selbstständig solche Positionsveränderungen durchzuführen, diese
Aufgabe wird dann von Plfegepersonen übernommen.
P2/03WM:

● Verbandsmaterialien

● Wundheilungsphasen und Arten der Wundheilung

● Wundheilungsstörungen

Skript Wundmanagment (P2)

MP2 Paket 04
1. Hygiene
Immunsystem und Immunisierung:
• Aktive, passive und kombinierte Impfung
• Wirkung, Dauer, Impfgegenstand (Tot- oder Lebendimpfstoff, Toxine...)

Aktive

• Bildung von Antikörpern nach Einbringen eines


• Lebensimpfstoffes
• Totimpfstoffes
• Toxoidimpfstoffes
Aktive Immunisierung – Lebendimpfstoffe
 Lebendimpfstoffe bestehen auch ungefährlich gemachten, abgeschwächten,
lebenden und vermehrungsfähigen Mikroben (Impfstoffe)
 Masern
 Mumps
 Röteln
 Varizellen
 Gelbfieber
 Typhus (Schluckimpfung)
Aktive Immunisierung – Totimpfstoffe
 Totimpfstoffe bestehen aus ganzen, abgetöteten Mikroben
 Da Totimpfstoffe eine schwächere Immunantwort auslösen als
Lebendimpfstoffe, müssen sie in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden
(Impfstoffe)
 Hepatitis A, B
 Kinderlähmung
 FSME
 Grippe
 Pneumokkoken
Aktive Immunisierung – Toxoidimpfstoffe
 Toxoidimpfstoffe bilden eine Untergruppe der Totimpfstoffe
 Toxoide sind entgiftete Toxine, bei denen durch spezielle Verfahren die für die
Giftigkeit verantwortlichen Eigenschaften zerstört wurden, wobei die antigene
Wirkung erhalten bleibt (Impfstoffe
 Tetanus
 Diphterie

Passive

Passive Immunisierung
• Organismus werden bereits fertige Antikörper (Immunglobuline) zugeführt
• Der Ausbruch einer Infektionserkrankung kann nach Ansteckung verhindert
werden
• Wirkungseintritt sofort, Wirkungsdauer ca. 4 Woche
• Bsp. Impfstoffe – Diphtherie, Tollwut, Tetanus, Hepatitis A, B, Masern, Röteln,
Tollwut (Antikörper werden aus dem Serum geimpfter Menschen und Tieren
gewonnen oder gentechnologisch hergestellt)
Simultanimmunisierung

 Kombination aktiver und passiver Immunisierung


 Sofortiger Schutz durch passive Immunisierung und Bildung körpereigener
Antikörper durch aktive Immunisierung
 Die Simultanimpfung wird notwendig, wenn sich Personen mit einem
Krankheitserreger angesteckt haben, die Impfung schon lange zurückliegt und
nicht sicher ist, ob die/der Betroffene gegen diesen Erreger noch geschützt ist
Bsp Impfungen – Tetanusprophylaxe (bei Verletzten ohne aktiven Impfschutz),
Tullwutprophylaxe (nach Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier)

Bakterien und Viren:

• Eigenschaften, Vermehrung, Therapie, Nachweis

BAKTERIEN
• eigenständige Lebewesen, d.h. sie besitzen einen eigenen Stoffwechsel
• einzellig
• Geißeln zur Fortbewegung
• Vermehren sich durch Teilung
• Bevorzugen Dunkelheit, Wärme und Feuchtigkeit
• Therapie:Antibiotika
Bakterien – Einteilung - Form
Form:
- Kugelform=Kokken,z.B.Staphylokokken, Streptokokken
-Stäbchenform z.B. helicobakter pylori
- Schraubenformz.B.Treponemapallidum
Gramfärbung
Unterschiedlicher Aufbau der Zellwandstruktur:
- Blaufärbung(grampositiv)
- Rotfärbung(gramnegativ) Video Gramfärbung
Sauerstofftoleranz
• Aerobier–wachsenaufOberflächen,weilsie Sauerstoff für Wachstum und
Stoffwechsel benötigen
• Fakultative Aerobier – vermehren sich auch bei Sauerstoffmangel
• Anaerobier–Sauerstoffunabhängigz.B. Clostridien

VIREN
- KeinselbstständigerOrganismus,dasheißtsie
besitzen keinen eigenen Stoffwechsel
- strahlungsempfindlich,laugenlabil, Hitzeempfindlichkeit abhängig von
Virusstamm
- Viren sind mutationsfähig
- Therapie:Virustatika,Impfung

Können sich NICHT selbstständig vermehren ->


- Das Virus dockt an die Wirtszelle an und lässt seine benötigten Bausteine von
ihr produzieren.
- Ist das Erbgut des Virus erst einmal freigesetzt, ist die Wirtszelle gezwungen,
zahlreiche Viruspartikel herzustellen und zu neuen Viren zusammen zu bauen.
- Danach stirbt die Wirtszelle ab und es werden tausende Viren freigesetzt, die
sich sofort auf die Suche nach einer neuen Wirtszelle machen.

Einteilung
• DNA Viren = Viren, deren Erbmaterial aus DNA (Abkürzung für englisch
desoxyribonucleic acid, „Desoxyribonukleinsäure“) besteht, z.B. Herpes simplex
Viren, Heptatis B Virus

RNA Viren = Viren deren Erbmaterial aus RNA(Abkürzung für englisch


ribonucleic acid, „Ribonukleinsäure“) besteht, z.B.

KOMMISIONELLE ABSCHLUSSPRÜFUNG
Themenbereich PAKET 05 alter Mensch
MP1/2/05
1. DEMENZ-TYP Alzheimer:
DEFINITION: Dementia=ohne Verstand / mentis=Verstand, Geist
• Die Demenz (lat. mens, mentis=Verstand, Geist) ohne Verstand – (60%
Alzheimer Typ)
Der Begriff umfasst mehrere Krankheitsbilder zusammen, bei denen
Gehirnfunktion wie Gedächtnis, Orientierung, Sprache und Lernfähigkeit
verloren geht. Dies führt in weiterer Folge zu sozialer Beeinträchtigung und
dem Verlust der Selbständigkeit. Somit wird die Demenz als Syndrom
verstanden
Die Alzheimer-Krankheit – auch „Alzheimer-Demenz“ oder „Morbus Alzheimer“
genannt – ist die häufigste Form der Demenz und eine unheilbare Störung des
Gehirns. Durch das Absterben von Nervenzellen im Gehirn werden Menschen mit
Alzheimer zunehmend vergesslich, verwirrt und orientierungslos.
Entdeckt von Herrn Alois Alzheimer Anfang 19.Jdht. Es ist nicht vererbbar. Es liegt
max. eine Disposition (Veranlagung vor)
URSACHE:
Die Alzheimer-Demenz ist eine degenerative Erkrankung des Gehirns, in deren
Verlauf zerebrale Nervenzellen unumkehrbar zerstört werden. Die Krankheit verläuft
bei jedem Menschen unterschiedlich.
Bislang gibt es nur Vermutungen, weshalb es dazu kommt. So hat man
herausgefunden, dass bei Menschen mit Alzheimer-Demenz ein wichtiger
Botenstoff des Gehirns, das Acetylcholin, in zu geringen Mengen vorkommt
SYMPTOME:

● zunehmende Desorientiertheit (räumlich, zeitlich, Personenbezogen

● Verhaltensauffälligkeiten (Umherlaufen, aggressive Handlungen)

• Verlust der Kompetenzen der ATLS


• Verlust der Kongruenz
• Verlust der Kontrolle der eigenen Gefühle
• Verlust der Realität
• Verlust der Kommunikationsfähigkeit
• Verlust der Merkfähigkeit-Kurzzeitgedächtnis
• Persönlichkeitsveränderung
• APRAXIE: Störung der Bewegungsabfolge (zielgerichtete Bewegungen nicht
möglich)
• APHASIE: Sprachstörungen ( Wortfindungsstörung)
• AGNOSIE: Verlust der Interpretationsmöglichkeit (zb. Gegenstände werden
nicht mehr erkannt, Halluzinationen, Verwirrtheit, Wahn
• Endstadium: bettlägerig, apathisch
DIAGNOSTIK:
Anamnese, Geriatrisches Assesment, Labor, MRT,CT, Neurologischer /
Psychiatrischer Befund
Folgende Proteine stehen im Mittelpunkt bei Alz.Demenz: Tau-Protein & Beta-
Amyloid
MEDIZINISCHE THERAPIE:

● Antidementiva, die gegen den zunehmenden kognitiven Leistungsverlust


wirken (Acetylcholinesterase-Hemmer). Diese Medikamente gibt es als
Tabletten und auch als Pflaster.
● Neuroleptika, die gegen die Begleitsymptome einer Demenz wirken und eine
beruhigende Wirkung haben.
● Antidepressiva gegen die Behandlung depressiver Verstimmungen

Nicht med. Therapie:


Fähigkeiten & Wohlbefinden sollen gestärkt und gefördert werden
Milieu und Umfeld Gestaltung, Kognitive Aktivierung (Musik, Tanztherapie)
Validation (nach Naomi File)
P1/2/05am
2. Erklären Sie Maßnahmen, allgemeine Maßnahmen im Umgang von Personen
mir geriatrischem Delir (siehe Film – Sand im Getriebe)

● Delir häufig bei älteren Menschen-geht immer einher mit einer Krankheit

● Nonverbale Kommunikation, wenn verbale nicht möglich

● Mobilisieren so weit möglich

● Türen mit Bilder zb. Makieren zur Orientierungshilfe

● Probieren ob Besserung mit nicht pharmakologischen Maßnahmen möglich

● Ortswechsel vermeiden (zb.. nicht wichtige Untersuchungen etc…


verschieben)
● Familie mit einbeziehen – viel Anwesenheit kann nützlich sein

● Medikation überprüfen – einige Medikamente können ein Delir begünstigen

● Demenz kann ein Delir begünstigen

● Mit Biographie arbeiten! Nützliche Hinweise auf PAT!

● Schmerz kann ein Delir begünstigen

● Checken ob alle Hilfsmittel vorhanden von zuhause; Brille, Hörgeräte, Uhr….

● PAT wahr & ernst nehmen


● Beziehungsangebote durch PP & Multi Prof. Team

● Trinkangebote in Reichweite

● Eingehen auf das Gesprochene

● Versuchen raus zu holen aus Angst – zb:. Gefühl von Eingesperrt sein

● Blickkontakt suchen

● Für Beschäftigung sorgen

● Erklären was passiert / Pflegehandlungen erklären

● Bezugspflege

● Für Körperpflege, wenn möglich private Sachen nehmen – riechen lassen –


PAT anleiten / Ressourcen erkennen
● Es gibt keine pharmakologische Behandlung von Delir – Es können nur
Symptome behandelt werden
● Ein akutes Delir kann für Zimmergenossen eine Belastung sein

● Gemeinsam Atmen

● Tageszeit zeigen / betonen / Datum…

● Orientierungsarbeit

● Angstmachende Dinge zb:. Fixiergurte außer Reichweite

● Psychischen Konsiliardienst

3. Erklären Sie Begriffe:


DENKSTÖRUNG:
Darunter versteht man sowohl formale (die Logik des Denkprozesses
betreffend) als auch inhaltliche Vorstellung über die Realität; zb:. Der Wahn;
Störungen der Denkvorgänge (aus Skriptum)
Als krankhaft gelten Denkstörungen dann, wenn die Betroffenen darunter leiden und
eine normale Lebensführung beeinträchtigt wird oder wenn sie im Rahmen einer
psychiatrischen Erkrankung auftreten. Dabei wird zwischen formalen und inhaltlichen
Denkstörungen unterschieden. Formale Denkstörungen betreffen die Art des
Denkens, das Wie; inhaltliche Denkstörungen zeigen sich im Denkinhalt, dem Was.
ORIENTIERUNGSSTÖRUNG:
Bezieht sich auf die Zuordnung von Raum, Zeit, Situation; eigene Person zu
einem Lebensmoment (aus Skriptum)
Eine inkonstante Orientierung wird auch als Orientierungsstörung bezeichnet. Eine
fehlende Orientierung als Desorientiertheit. Sie betrifft zunächst vorrangig die
zeitliche, dann die situative und örtliche, schließlich die autopsychische Orientierung.
Der Verlust der Orientierung ist ein Teil der Verworrenheit und kommt bei den
Krankheiten vor, bei denen die Gedächtnisfunktion ausgefallen ist, z. B. Morbus
Alzheimer. Orientierungsverlust findet typischerweise erst in der Zeit, dann im Raum
und am Ende in der Identität statt. Menschen mit Alzheimer-Demenz verlieren unter
anderem ihre Orientierung. Beim Neglect geht ein Teil der physischen Identität
verloren.
ANTRIEBSSTÖRUNG:
Umfasst die Störungen der motorischen, aber auch der psychischen Aktivität.
Dabei kann die Antriebsstörung bis zum sozialen Rückzug führen. (aus
Skriptum)
Eine Antriebsschwäche (auch Antriebshemmung) ist eine Minderung des Antriebs.
Nicht verwechselt werden darf die Antriebsschwäche mit Müdigkeit, auch wenn sich
Antriebsschwäche und Müdigkeit gegenseitig verstärken. Ein Mensch mit
Antriebsschwäche ist nahezu unfähig, aus eigenem Antrieb heraus etwas zu tun.
4. Unterscheiden Sie Demenz und Delir anhand folgender Aspekte: Beginn,
Stimmung/Verhalten, Antwortmöglichkeit, Klagen, Veränderungen (siehe
Arbeitsblatt Elsevier)
Begriffe Demenz Delir
Beginn:
● Schleichend ● Abrupt, plötzlich

Stimmung/
● Schwankend ● Von Min. zu Min.
Verhalten:
schlechter
● Schwankungen sehr kurz

● Zunehmende
Verschlechterung innerhalb
kürzester Zeit

Antwort Möglichkeit:
● Zunächst vorwiegend ● Eindeutige
richtig Desorientiertheit
● PAT kann nicht klar
antworten
Klagen;
● Bagatellisieren; ● Äußerung über vielerlei
vertuschen der
somatische Beschwerden
● Alltagsdefizite

Veränderungen:
● Zunehmender Verlust der ● Getrübtes verändertes
Bewusstsein
● Kognitiven Fähigkeiten
● Kurze
● Zb:. Merkfähigkeit,
Aufmerksamkeitspanne
Orientierung zu
● Kognitive Denkleistung ist
Zeit/Ort/Person/Situation
beeinträchtigt
● Halluzinationen

● Schlafrhythmus gestört

● Agitiertheit (psycho-motor.
Unruhe)
● Lethargie

● Bis hin zur Somnolenz

● ALL DIESE SYMPTOME


KÖNNEN WIEDER
ABKLINGEN!!!!!!!

5. Erklären Sie die Grundprinzipien der Kommunikation bei Demenz und deren
Bedeutung
inkl. APC Regel
• Verbale Kommunikation anpassen
• Achten auf die Nonverbale Kommunikation und Emotionen (PP/Pat.)
• Haltung und Einstellung reflektieren
• Validation®, Basale Stimulation® (fortgeschrittene Demenz, Musik)
Grundprinzipien der Kommunikation ;12 müssen bei Prüfung genannt werden
• Für die Kommunikation mit allen Hochbetagten gilt: Langsam und deutlich
sprechen, bei Schwerhörigkeit lauter sprechen, bei Problemen mit dem Sehen
näherkommen
• Ansprechen der Person mit dem Namen, den sie sicher versteht (muss aber nicht
der Nachname sein)
• Kurze Sätze und einfache Worte, direkte Formulierungen verwenden
• Das Gesagte wiederholen und dabei je nach Phase (im Sinne der Validation®) zu
Beginn umformulieren. Später jedoch, wenn die kognitive Fähigkeit abnimmt,
vermittelt man mit „nicht umformulieren“, mit genauem Wiedergeben des Gesagten,
Sicherheit, Vertrauen und ernst nehmen.
• Einzelne Aktivitäten verbal und nonverbal ankündigen, mit der Aktivität warten, bis
die Person mit Demenz signalisiert, dass sie verstanden hat und bereit dafür ist
• Informationen Schritt für Schritt anbieten, bei einem Thema und Inhalt bleiben, nicht
mehrere Informationen auf einmal vermitteln
• KEINE rationalen Diskussionen und Argumentationen über „Realität“
• Nicht korrigieren, nicht konfrontieren, positive Bemerkungen, Anerkennung und Lob
• Biographisch bezogene Fragen und Bemerkungen (exaktes Nachfragen: Wann und
wo war das? Wie war das? Wer war da dabei?
• Die 5 Ws (WER WO WAS WIE WANN?), Nachfragen und die Person mit Demenz
kennen lernen und in ihrer Geschichte verstehen

• Keine „warum, wieso, weshalb - Fragen“. Menschen die an einer Demenz erkrankt
sind, können diese Fragen nicht beantworten, es erfordert kognitive Fähigkeiten,
Möglichkeit zum logischen Denken und/oder Einsicht. Außerdem kann die „Warum“
Frage zu Schuldgefühlen führen, besonders zu Beginn einer Demenzerkrankung.
• Keine „Baby“- Sprache (abwertende Verniedlichungen, unangebrachtes Duzen,
Entwerten etc. aber: langsames und einfaches Sprechen ist vor allem bei
fortgeschrittener Demenz sehr sinnvoll)

• Kein Sprechen über die Person mit Demenz, als wäre sie nicht anwesend (ebd. S.
20).
• Augenkontakt und deutliche Zugewandtheit, Begegnung auf Augenhöhe (hinsetzen,
in die Knie gehen)
• Empathisches und aktives Zuhören und emotionales Hinhorchen
• Geduld und Empathie beim einfühlsamen Beobachten von Mikrover-haltensweisen
(z.B. Tränen in den Augen, kleine Handbewegungen, Zuckungen um den Mund als
Kommunikationsversuche deuten)
• Ruhiger Tonfall und tiefe Stimme vermitteln Sicherheit, vermeiden von zu hoher
Sprachfrequenz
• Interpretieren von herausforderndem Verhalten (Schreien, Agitiertheit usw.) als
Kommunikationsversuche von unerfüllten Bedürfnissen
• Gefühle der Person mit Demenz erkennen, anerkennen und spiegeln (das
bedeutet, in derselben Tonlage zu antworten und damit verständlich zu machen,
dass man das Gefühl wie Zorn oder Traurigkeit versteht/ emotional gehört hat). Die
Emotion der Betroffenen in der eigenen Körpersprache spiegeln. Die Stimme als
Trägerin von Emotionen nützen
• Körperliche Nähe zulassen, Mut zu Berührungen an Armen, Schultern und Händen,
eventuell später, wenn Vertrauen aufgebaut ist, im Gesicht. Bei weit fortgeschrittener
Demenz werden nur mehr kopfnahe Berührungen (Oberarme, Schultern, oberer
Anteil von Brust und Rücken, Hals, Kopf) sicher als „das gilt mir“ erkannt.
• Veränderungen im Gesicht der Person mit Demenz, in der Stimmlage und
Körpersprache als emotionale Kommunikationssignale wahrnehmen
• Gefühle wahrnehmen und empathisch ansprechen
• Eigene Gefühle von Scham, Angst vor Alter, Tod und Trauer, Wut, Aggression und
Hilflosigkeit wahrnehmen und reflektieren (ebd. S.22).

•Ruhig atmen, Luft holen, sich zentrieren und bei sich selbst sein, einen Moment
innehalten, um sich auf die andere Person einlassen zu können
• Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, Präsenz, die Person ernst nehmen
• Fähigkeiten wahrnehmen und nicht ausschließlich auf Einschränkungen und
Verluste von Fähigkeiten fokussieren
• Aktivitäten, die für die Person mit Demenz erfreulich sind, anbieten
• Einflüsse auf Kommunikation identifizieren (Selbstkonzept, Geschichte der Person,
Persönlichkeit, Depression, Isolation, Abhängigkeit, die eigene Geschichte mit
hochbetagten Menschen in Familie und Umfeld und im beruflichen Alltag reflektieren)
•Sich einlassen „wollen“, auch auf Unvorhergesehenes und Ungewöhnliches
• Frauen und Männer mit Demenz ernst nehmen und als erwachsenen Menschen
behandeln (Infantilisierung vermeiden)
•Nicht immer gleich eine Lösung suchen und anbieten. Mit den Fragen „Wer? Wo?
Was? Wann? Wie?“ herausfinden, worum es geht. Die Person mit Demenz sucht
nicht nach Lösungen, sie möchte angenommen werden, so wie sie ist, weinen
dürfen, wenn ihr zum Weinen ist. Es hilft ihr am meisten, wenn wir ihren Schmerz mit
ihr teilen

• ABC-Prinzipien nach Jennie Powell


Ziel: Betroffene nicht zu beschämen und somit die Selbständigkeit nicht in Frage zu
stellen
A- Avoid confrontation:
• Vermeide die Konfrontation des Betroffenen mit seinen Fehlern bzw. falschen
Aussagen
B- Be practical = Handle pragmatisch».
• Aus schwierigen Situationen in der Vergangenheit ist zu lernen, es soll
vorausschauend und pragmatisch gehandelt werden.
C- Clarify Emotions Formuliere die Gefühle des Betroffenen und spende
Trost».
● Wenn die Person mit Demenzerkrankung ängstlich, aufgeregt oder ärgerlich
ist, kann es oftmals helfen, wenn der Interaktionspartner stellvertretend
dessen Gefühle (wichtig: in der von der Person demonstrierten Intensität)
verbalisiert. Den Gefühlen des Gesprächspartners wird auf diese Weise
ausreichend Raum, Beachtung und Bestätigung gegeben, was zur
Entspannung führen kann.
6. Erläutern Sie „herausforderndes Verhalten“ bei Personen mit Demenz,
erklären Sie wie sich dieses zeigt und erläutern Sie „ruheloses Umhergehen“
Die Pflege von Menschen mit Demenz stellt eine besondere Herausforderung für
Pflegepersonen da.
Pflegepersonen sind täglich mit herausforderndem Verhalten der zu pflegenden
Personen konfrontiert. Diesen Herausforderungen gilt es mit kompetenten
Pflegemaßnahmen zu begegnen. Pflegepersonen dürfen nicht vergessen, dass das
herausfordernde Verhalten dazu dient auf Bedürfnisse aufmerksam zu machen!!!
Herausforderndes Verhalten zeigt sich:

• Umhergehen, „aufräumen“, einpacken


• Weggehen, „nach Hause“ wollen
• Schreien, singen, rufen,
• Aggressivität, Gereiztheit
• Misstrauen, Medikamente-Nahrungsablehnung
• Abwehrende Aggression bei pflegerischen Maßnahmen
• Apathie (Abwesenheit von Emotionen), Rückzug
• Depressivität, Ängste
• Agitiertheit (gesteigerte unproduktive Bewegungen, Unruhe)
• Enthemmung z.B. spuken, treten, schreien
• Schlafstörungen

Wichtig! Die Wissenschaft vermutet, dass der Bewegungsdrang, den vor allem
demenz-kranke Menschen zeigen, ein Ausdruck der Suche nach Sicherheit ist. Die
Ursachen sind jedoch unklar.
Der Bewegungsdrang ist offenbar eine Ventilfunktion für das psychische Befinden
der Pflegebedürftigen. Die Pflege soll diesen nicht unterbinden. Pflegepersonen
richten die Umgebung so weit wie möglich darauf ein, damit die Betroffenen das
Bedürfnis ohne Risiko für ihre Sicherheit ausleben können. Z.B. angemessene
Beleuchtung, Beseitigung für Stolperfallen.
So ist es bedeutsam Pflege zu planen und Maßnahmen durchzuführen sowie diese
zu evaluieren.
Die Planung erfolgt durch den gehobenen Dienst für Gesundheits- und
Krankenpflege und die Durchführung erfolgt im Team mit PA/PFA. Die Evaluierung
erfolgt gemeinsam mit der DGKP.
Pflegediagnostik Ziel Pflegemaßnahme
PD: Ruheloses Pat. kann dem
Umhergehen Bewegungsdrang • Feste und bequeme
nachkommen und findet Schuhe anziehen
sich auf der Station zu • Namensbändchen
recht anbringen
• Beobachtung auf
auftretende
Bewegungseinschränkun
gen
• Hindernisse die die
Bewegung einschränken
entfernen
• Tgl. diskrete Begleitung
um sich zu vergewissern,
dass Pat. noch orientiert
ist
• Stressoren vermeiden
(laute Musik, grelles
Licht)
• Angehörige aufklären,
dass der
Bewegungsdrang Teil der
Krankheit ist

Ä: aufgrund kognitiver Beeinträchtigung


R: Pat. ist mobil
Weitere Maßnahmen bei ausgeprägtem Bewegungsdrang:
• Mit den Betroffenen spazieren
• Haustür, Stationstür „Tarnen“ sodass kein Reiz entsteht die Umgebung zu
verlassen
• Glocke an der Haustür/Stationstür anbringen damit man hört, wenn die
Umgebung verlassen wird
• Stolperfallen entfernen
• Schlüssel

7. Welche Maßnahmen müssen gesetzt werden, um die Freiheit von Demenz so


wenig wie möglich einzuschränken und worin liegt die Schwierigkeit für PP?

● Heilsame Beziehung zwischen PP & PAT;respektvolle empathische


Beziehung
● Beziehungsorientierte Pflege ( Tom Kitwood)

● Werte/Eigenschaften wie Empathie, Feinfühligkeit-Eingehen auf das


„Beziehungssuchende Verhalten“ der PAT
● Gesellschaft Demenzfreundlicher durch Aufklärung

● In Netzwerke einbetten

● Entlastung dener die sich um welche sich um Demenzkranke kümmern

Schwierigkeitsgrad für PP:

● Hoffnungsstark, inneren Halt haben, eigene Seele gesund halten= muss PP


haben
● Sicherstellen das PAT niemand anderen gefährdet – Spannungsfeld zwischen
Freiheit und Sicherheit
● Zusammenarbeit im multiprof. Team

● Richtige Balance finden

● Stigmatisierung der Betroffenen durch Gesellschaft

● Abwiegen zwischen Freiheit und Sicherheit/Gesetze

8. Welche Pflegemaßnahmen werden im Zusammenhang mit der PD „ruheloses


Umhergehen“ gesetzt?
Siehe Frage 6
9. Erklären Sie die personenzentrierte Pflege nach Tom Kitwood und
beschreiben sie 2 Beispiele:
Der britische Psychologe Tom Kit Wood stellt die Einzigartigkeit der Person in
den Mittelpunkt. Das oberste Ziel ist die Erhaltung & Stärkung des Person-
Seins. Person-Zentrierte Pflege kann sich positiv auf die Demenzerkrankung
auswirken. Das Wichtigste ist die Befriedigung der seelischen Bedürfnisse.
Ohne dieser kann kein Mensch funktionieren. Das Ziel ist es das der PAT sich
als wertgeschätzte Person wahrnimmt und das der PAT positive Gefühle
erlebt/spürt
Um herausfordernden Situationen begegnen zu können spielt Kommunikation eine
wesentliche Rolle. Damit Kommunikation funktionieren kann, müssen ungeeignete
Verhaltensformen vermieden werden. Zu diesen ungeeigneten Verhaltensformen
gehören laut Tom Kit Wood:
• Betrügen • Zwingen
• Entwerten • Zur Machtlosigkeit verurteilen
• Infantilisierung • Einschüchtern
• Etikettieren • Stigmatisierung
• Überholen • Zum Objekt machen

Tom Kitwood stellt die personenzentrierte Pflege in den Mittelpunkt.


Die Personenzentrierte Pflege zielt darauf ab:
• dass die Erkrankten sich als Person wahrnehmen
• dass die Pflegepersonen eine wertschätzende Grundhaltung einnehmen
• dass die Pflegepersonen sich ihrer Unsicherheiten stellen und somit
Abwehrmechanismen gegenüber den Erkrankten abbaut

Weiteres beschreibt Kitwood fünf besondere psychische Grundbedürfnisse von


Menschen mit Demenz:
• Trost: da die Menschen schon viele Verluste erleben mussten
• Primäre Bindung: enger Kontakt zu Vertrauenspersonen wird gesucht – entspricht
einer Verbindung von Kind zu Eltern
• Einbeziehen: den Menschen Beachtung schenken, damit die zunehmende
Isolation gemildert wird
• Beschäftigung- hilft den Betroffenen seine Fähigkeiten zu erhalten und das
Selbstwertgefühl zu stärken
• Identität- die Persönlichkeit der Betroffenen beachten und bestätigen

Diese Bedürfnisse können nun aufgrund bestimmter Formen der Interaktion


angesprochen werden.
Zum Beispiel:
• Anerkennung: z.b. Mit Namen ansprechen und Grüßen
• Verhandeln: z.b. Kleidungswünsche, Lieblingsspeisen erfragen, Möchten sie in den
Garten gehen? Können Sie alleine aufstehen? Mit diesen Fragen bekommt der
Mensch das Gefühl, dass er/sie Macht über seine/ihre Alltagshandlungen hat
• Zusammenarbeit: z.b. die betroffenen Personen in die Hausarbeit mit einbeziehen
(kochen, putzen, backen) oder auch in Pflegehandlungen z.B. Körperpflege
miteinbeziehen

•Stimulation: sinnesbezogene/sensorische Ansprache z.B. Basale Stimulation ®


• Feiern: z.B. Geburtstage, religiöse Feste
• Entspannung: z.B. für Ruhe sorgen, Hand halten
• Validation® : die betroffene Person wird angenommen wie sie ist- es geht um eine
Haltung gegenüber demenzerkrankten Personen
• Halten: bedeutet einen sicheren Raum bieten auch für Emotionen ohne dass die
Bezugsperson sich abwendet, kann aber auch eine körperliche Berührung umfassen
• Erleichterung: diskrete Hilfestellung- das Erleichtern dient der Stärkung
vorhandener Fähigkeiten und um das Selbstwertgefühl zu heben:
• Schöpferisch sein: kreativer Selbstausdruck z.B. malen, musizieren
• Geben: der demenzkranke Mensch bringt Freude, Trost und Mitgefühl gegenüber
der PP- die PP sollte diese annehmen

11. Nennen Sie Ziele der Angehörigen Betreuung durch die PP


Die Angehörigenbetreuung bezieht sich vor allem auf den direkten persönlichen
Austausch mit den Angehörigen um diese zu entlasten.

Ziel der Angehörigenbetreuung ist:


• Vertrauen aufbauen durch regelmäßige Gespräche
• Vermeidung von Überforderung
• Entlastung und Motivation zur Selbstpflege
• Würdigung der erbrachten Leistung
• Verbesserung des Wissens der Angehörigen über die Krankheit
• Einbeziehung in die Betreuung und Pflege
• Information über Hilfs- Entlastungsangebote
11. Erklären Sie pflegerische Schwerpunkte hinsichtlich folgender ATL´s bei
Personen mit Demenz:
KÖRPERPFLEGE: PP unterstützt bei der Körperpflege und gleicht Defizite aus. Sie
wahren die Selbstständigkeit, indem Sie so viel Hilfe wie nötig anbieten. Die
geduldige und taktvolle Anleitung sowie die diskrete Übernahme von Tätigkeiten sind
zu beachten.
ERNÄHRUNG/FLÜSSIGKEIT: PP stellt sicher, dass die Betroffenen ausreichend
Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen
AUSSCHEIDUNG: Sie stellen die Inkontinenzversorgung sicher indem Sie das
Risiko einer IAD reduzieren
BEWEGUNG/SICHERHEIT: Menschen mit Demenz sind in bestimmten Stadien der
Erkrankung fast den ganzen Tag auf den Beinen. Das Pneumonie- und
Dekubitusrisiko ist dadurch nicht gegeben
SCHMERZ:
ATMUNG
SCHMERZ
NEGATIVE LAUTÄUßERUNG
GESICHTSAUSDRUCK
KÖRPERSPRACHE
TROST
Mimische Schmerzreaktion
„grimassieren“
● Kontraktion der Augenbrauen

● Kontraktion der Muskelgruppen um die Augen herum

● Levatorkontraktion/Rümpfen der Nase

● schließen der Augen für mindestens 1/2 Sekunde

13. Worum handelt es sich bei einem Neglect und worauf achten Sie bei der
neurophysiologischen Ganzkörperwaschung?

Fragen vom Arbeitsblatt:

● Unter Neglect versteht man: eine Störung der Aufmerksamkeit

● Als visuelles Neglect Phänomen bezeichnet man: PAT reagieren nicht mehr
auf Reize in der linken Gesichtshälfte

● Jede Pflegehandlung soll über die betroffene Seite durchgeführt werden

● Die neurophysiologische Ganzkörperwaschung hat folgenden Sinn:


● Steigerung der Sensibilität der betroffenen Seite

● PAT soll seinen ganzen Körper spüren

● Aktivierung der plegischen Seite

● Besondere Zuwendig erzeugt eine positive Beziehung zwischen PAT & PP

Als Neglect (von lateinisch: neglegere = nicht wissen, vernachlässigen) wird in der
Neurologie eine Störung der Aufmerksamkeit bezeichnet, die durch eine Schädigung
im Gehirn (Hirnläsion) hervorgerufen wird und die dadurch charakterisiert ist, dass
der Betroffene die der Hirnläsion gegenüberliegende Seite seiner Umgebung bzw.
des eigenen Körpers nicht oder nur schlecht wahrnimmt bzw. missachtet. Häufig
einher geht damit ein primär fehlendes Krankheitsbewusstsein. Der Neglect zeigt
sich anhand mehrerer Symptome, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können
und nicht alle gemeinsam auftreten müssen.

Beim Neglect bestehen keine sensiblen und sensorischen Ausfälle der


Sinnesleistungen, also auf neuronaler Ebene, sondern eine Verminderung der
Aufmerksamkeit. Die Fähigkeit zu hören, zu sehen, zu fühlen ist erhalten, diese
Fähigkeiten können aber nicht verarbeitet werden.
Das Neglect-Phänomen tritt besonders bei rechtshemisphärischen (die rechte
Hirnhälfte betreffend) Läsionen auf.
Es kommt dabei zu einer erheblichen Vernachlässigung (Neglect-Phänomen) der
Gegenseite, die unterschiedlichen Ausmaßes sein kann.
- sensibles Neglect-Phänomen: Die Patienten nehmen ihre linke Körperhälfte
nicht wahr
- motorisches Neglect-Phänomen: Pat. bewegen die betroffene nicht
- visuelles Neglect-Phänomen: Pat. reagieren nicht spontan auf Reize im linken
Gesichtsfeld.
Das Neglect-Phänomen betrifft in schweren Fällen alle 3 Modalitäten.

Betroffene nehmen einen Körperteil/Körperhälfte, sowie den Raum auf der betr. Seite
nicht bewusst wahr und schenken diesem keine Aufmerksamkeit. Sie lehnen die
Existenz der betr. Körperhälfte bzw. des betr. Körperteils ab, und haben das Gefühl,
dass diese nicht zu ihnen gehören. Sie reagieren andauernde Unaufmerksam
gegenüber Reizen von der betr. Seite (optisch, akustisch, sensomotorisch)
Betroffene ignorieren ihre plegische Seite, lagern diese unangemessen, setzen keine
entspr. Vorsichtsmaßnahmen, schauen nicht zur betr. Seite, berühren diese nicht,
gebrauchen die plegische Seite nicht ohne Aufforderung
Oberstes pflegerisches Ziel ist in diesem Zusammenhang die
Wahrnehmungsförderung:
- Das Zimmer des/der Pat. ist so einzurichten, dass seine/ihre betroffene Seite
möglichst viel Stimulation erhält und alle Aktivitäten über diese Seite erfolgen
können.
- Alles, was die Aufmerksamkeit des/der Betroffenen erregen kann, soll sich auf
der betroffenen Seite befinden. (Tür, Fernsehapparat, Angehörige,
Nachtkästchen,) – AUSNAHME: Rufglocke – auf der betr. Seite wird der/die
Pat. niemals danach suchen!
- Es wäre günstig, wenn das Bett, von allen Seiten zugänglich, frei im Raum
stehen könnte. Ist dies nicht möglich, sollte der/die Pat. mit seiner/ihrer nicht
betroffenen Seite an der Wand liegen.
- An der betroffenen Seite sollen möglichst viele Aktivitäten gesetzt werden.
- Taktile Stimulation der betr. Seite – berühren, streichen, streicheln - durch PP,
Angehörige und Pat. selbst
- Sorgfältige Positionierung der betr. Extremitäten, Lagerungskontrolle
- Jede Pflegehandlung muss ausnahmslos über die betroffene Seite
durchgeführt werden.
- Das Bett soll eine feste Matratze haben (keine weichen Matratzen ->
Körperschemastörung -> „Luftmatratze bei Wellengang“)
- Entfernung des Trapezes – Pat. würde damit seine/ihre verlorenen
Fähigkeiten mit der nichtbetroffenen Seite kompensieren
- Weiters kann mittels der neurophysiologischen Ganzwaschung die
Wahrnehmung verbessert werden.

Die neurophysiologische Ganzkörperwaschung


Indikation : hemiplegische PatientInnen
Sinn :
- Gefühle aus der nichtbetroffenen Körperhälfte in die plegische zu
transferieren
- mentales Training (Bewusstmachen der nichtbetroffenen Seite um die
Wahrnehmung der betroffenen Seite fördern zu können) „Mitnehmen
der Gefühle“ führt längerfristig zu einer Steigerung der Sensibilität
- Aktivierung der plegischen Seite
- Nutzung der nervalen Vernetzung (Körpermitte = doppelt nerval
versorgt)
- besondere Zuwendung durch PP führt zu einem Vertrauensverhältnis
und zu positiver Beziehung zw. Pat. und PP
Durchführung :
Die Pflegeperson steht IMMER an der plegischen Seite des/der Pat. Sie soll
versuchen den Ablauf der Waschung so ruhig als möglich zu gestalten (keine Hektik,
kein Zeitdruck)
Ablauf der Waschung:
1. Erfahrbarmachen des nichtbetroffenen Armes (jeden einzelnen Finger
modellieren) auf belebende Art und Weise (= von unten nach oben,
gegen die Haarwuchsrichtung)
2. über die Körpermitte streichen, diese mit Druck betonen und am
betroffenen Arm mit deutlichem Druck beruhigend nach unten streichen,
bis zu den Fingern.
Den/die Pat. dabei verbal auffordern seine/ihre Gefühle aus der
nichtbetroffenen Seite in die plegische mitzunehmen.
z.B. „...das ist ihr rechter Arm, konzentrieren Sie sich wie sich der
anfühlt, das ist jetzt Ihr linker Arm, versuchen Sie sich vorzustellen wie
sich der anfühlen könnte,....
IMMER 3x vom nichtbetroffenen zum betroffenen Arm waschen
3. Beim Abtrocknen genauso vorgehen.
4. Brustkorb in 3 Teile unterteilen. Von der nichtbetroffenen zur
betroffenen Seite waschen. Ebenfalls 3x.
5. Bauch wie Brustkorb.
Man kann dem/der Pat. den Waschlappen über die plegische Hand stülpen, dann
soll er/sie mit der nichtbetroffenen Hand die betroffene führen (Unterstützung durch
PP, A c h t u n g -> Schulter !!)
6. Beine wie Arme
Nichtbetroffenes Bein von unten nach oben, über die Körpermitte,
betroffenes Bein von oben nach unten. 3x
7. Rücken wie Thorax, von nichtbetroffener zu betroffener Seite
8. Gesäß im Bogen von nichtbetroffener zu betroffener Seite.

KOMMISIONELLE ABSCHLUSSPRÜFUNG
Themenbereich PAKET 06 Pharmakologie
MPI/2 PHARMAKOLOGIE
1.)Nennen Sie den Unterschied zwischen Wirkstoff und Hilfsstoff.
Wirkstoffe sind diejenigen Inhaltsstoffe eines Arzneimittels, die tatsächlich die
Erkrankung oder die Symptome beeinflussen.
Hilfsstoffe werden benötigt, um das Arzneimittel in eine bestimmte Form zu bringen,
es haltbar zu machen, es zu aromatisieren, zu färben oder im Hinblick auf seine
Anwendung zu verbessern. Beispiele für Hilfsstoffe sind Stärke, Zucker, Alkohole,
Gelatine, Fette, Öle und Wasser.

2.) Definieren Sie die Begriffe Arzneimittel und Generika.

Arzneimittel= Medikament = Pharmakon. Dies sind Stoffe oder Zubereitungen, die


bei Anwendung an Menschen helfen, Krankheiten oder Symptome zu linden, zu
heilen, zu erkennen und ihnen auch vorzubeugen.

Generika: wenn der Patentschutz eines Medikaments abgelaufen ist, dürfen andere
Arzneimittelhersteller dieses Heilmittel ebenfalls erzeugen und unter einem anderen
Namen verkaufen. Diese Arzneimittel nennt man Generika. Generika beinhalten die
gleichen Wirkstoffe wie die Originalpräparate, der Vorteil dabei ist aber, dass sie
preiswerter abgegeben werden können, da alle Forschungs- und Entwicklungskosten
entfallen.

3.) Erklären Sie die Begriffe Ablaufdatum und Verfalldatum.


Die Unversehrtheit und Wirksamkeit eines Medikaments ist bis zum Ablaufdatum
vom Hersteller laut Gesetz garantiert. Danach noch ein Arzneimittel weiter zu
verwenden, ist nicht ratsam. Es gilt zu beachten, dass das aufgedruckte Verfalldatum
sich nur auf verschlossene Packungen bezieht. Das Verfalldatum eines Arzneimittels
garantiert, dass das Arzneimittel (entsprechend der angegebenen und zugelassenen
Spezifikation) bis zu diesem Datum stabil bleibt. Innerhalb dieser Zeitspanne (auch
"Laufzeit" genannt) haftet der pharmazeutische Unternehmer für die Qualität,
Wirksamkeit und Unbedenklichkeit unter der Voraussetzung, dass es unter den
definierten Bedingungen gelagert wird (siehe Beipackzettel).
4.) Nennen Sie 10 grundlegende Lagerungshinweise.
Sind auf der Verpackung schon angegeben und unbedingt einzuhalten. Die richtige
Lagerung ist entscheidend für die Haltbarkeit und Stabilität der Medikamente.
Arzneimittel können sich verändern oder verderben durch den Einfluss von
Sauerstoff, Licht, Temperatur, Feuchtigkeit, Bakterien.

Veränderungen durch Licht: „Vor Licht schützen“„lichtempfindlich“ – das Medikament


ist nicht lichtbeständig, daher…
1.Lagerung in der Originalpackung
2.Flaschen aus braunem Glas verwenden
3.Lichtschutzsäckchen für Infusionen
4.eigene Spritzen verwenden
5.vor direkter Sonneneinstrahlung schützen
Lagertemperatur beachten: “Kühl lagern“ „lagern bei +2 bis +8 Grad Celsius“ „Lagern
bei Raumtemperatur (25 Grad Celsius)“
6. nach Verabreichung sofort wieder in den Kühlschrank geben und Entnahme erst
unmittelbar vor der Verabreichung
Brennbare Flüssigkeiten (Alkohol, Wundbenzin, Azeton) müssen mit besonderer
Sorgfalt gelagert werden da sie feuergefährlich sind
7.verschlossen in eigenen Behältern
8.Kennzeichnung durch Flammensymbol auf der Flasche
9. nie in der Nähe von Heizkörpern oder Flammen, möglichst an einem kühlen Ort
Vorsicht Gift! (Kennzeichnung mit Totenkopfsymbol)
10.Stoffe mit dieser Kennzeichnung (Totenkopf) müssen extra gelagert werden, um
Verwechslungen zu vermeiden
Haltbarkeit:
Alle Arzneimittel sind mit einem Ablaufdatum versehen, regelmäßige Kontrollen
müssen vorgenommen werden!

5.) Nennen Sie die 6R-Regel + 10R-Regel:

Das Austeilen der Medikamente erfolgt nach den Sicherheitskriterien der 10R –
Regel zur Qualitätsgesicherten Medikamentenabgabe (Institut Averosa)

1. Richtiger Name: Durch Rückfragen vergewissern, ansonsten am


Verordnungsblatt (event. Richtige Versicherungsnummer kontrollieren)
2. Richtiges Medikament: Kontrolle bei Griff und Entnahme des Medikamentes
und beim Zurückstellen des Medikamentenbehälter
3. Richtige Dosierung: Konzentration und Dosierung beachten
4. Richtiger Zeitpunkt: Je nach Art des Arzneistoffes unterschiedlich
5. Richtige Verabreichung: Applikationsart/Stelle. Vergewissern ob Patient die
Medikamente selbstständig und ordnungsgemäß einnehmen kann (orale,
rektale, parenterale und lokale Anwendung beachten)
6. Richtige Anwendungsdauer: z.B. Antibiotikaeinnahme NICHT vorzeitig
beenden, ansonsten kommt es eventuell zur Resistenzbildung.
7. Richtige Aufbewahrung: (z.b. Lichtschutz erforderlich), entsprechend des
Beipacktextes oder Schachtelaufschrift aufbewahren.
8. Richtiges Risikomanagement: Beachten von Nebenwirkungen,
Wechselwirkungen, Allergien, Wirkung von Polypharmazie, unbeabsichtigte
Gabe/Einnahme eines falschen Medikamentes
9. Richtige Dokumentation: Handzeichen der Pflegekraft, zur Sicherung der
Rückverfolgbarkeit.
10. Richtige Entsorgung: z.b. NICHT im Hausmüll entsorgen, spezielle
Entsorgungsrichtlinien bei Zytostatika beachten.

Umgang mit Medikamenten 6R-Regel:

1) Richtiger Bewohner
2) Richtiges Medikament
3) Richtige Dosierung und Konzentration
4) Richtiger Zeitpunkt
5) Richtige Verabreichungsart
6) Richtige Dokumentation

6.) Nennen Sie geeignete und ungeeignete Arzneiformen zur Dispensierung


und begründen sie diese?

Die Vorbereitung und das Einschachteln von Medikamenten in Dispenser ist weit
verbreitet. Im Klinik und Spitalsbereich, aber auch Pflege und Altenheime oder auch
im privaten Bereich und Hauskrankenpflege.
Geeignet sind einzeldosierte, feste Arzneiformen wie z.B. Tabletten, Kapseln,
Dragees.
Es muss einerseits sichergestellt werden, dass die Arzneiform stabil bleibt
(Mechanisch, als auch chemisch) andererseits dass der Patient die Arznei
selbstständig auch sicher und korrekt einnehmen kann.
Schmelztabletten sind durch ihre Feuchtigkeitsempfindlichkeit auch nicht geeignet.

Ungeeignet sind jegliche flüssige Arzneiformen, da es nicht möglich ist diese in


Einzeldosen abzufüllen bzw. vorzubereiten (Tropfen, Sirupe,…)

Auch halbfeste Arzneiformen wie Cremen, Lotionen etc. sind gänzlich ungeeignet,
genauso wir TTS oder Aerosole nicht geeignet sind.

Bei Suppositorien ist es theoretisch möglich, hier besteht jedoch die große Gefahr,
dass der Patient die Anwendung nicht beherrscht bzw den falschen Zeitpunkt wählt.

7.) Beschreiben sie folgende feste Arzneiformen: Tabletten, Retardtabletten,


Schmelztabletten, Dragees und Kapseln inklusive 1 Vor- und Nachteil.

Tabletten: enthalten eine Einzeldosis eines oder mehrerer Arzneistoffe. Die Dosis
lässt sich durch Bruchlinien, die auf der Tablette angebracht sind, leicht teilen.
Wichtig: aber nicht bei allen ist das Teilen zulässig, daher sollte man vorher im
Beipacktext nachschauen ob es erlaubt ist!
Vorteil: Gut zu dosieren weil immer die gleiche Dosis drin ist
Nachteil: Nicht geeignet für Patienten mit Schluckstörungen

Retardtabletten: Dürfen nie zerkleinert oder aufgelöst werden, denn sie geben den
Wirkstoff kontrolliert über einen längeren Zeitraum ab.
Vorteil: Enthalten meist die komplette Tagesdosis und setzen diese über den ganzen
Tag verteilt frei, der Patient muss also nur eine am Tag schlucken
Nachteil: Nicht teilbar im Fall einer veränderten Dosis, da der Wirkstoff sonst auf
einmal freigesetzt wird und es zu einer Überdosis kommen kann

Schmelztabletten: Diese Tablette soll man im Mund zergehen lassen. Löst sich unter
Einwirkung von Speichel oder Wasser sofort auf. Nur mit trockenen Händen aus der
Packung nehmen und nicht durch die Folie drücken.
Vorteil: Lösen sich auch ohne Wasser auf und können diskret auch unterwegs
genommen werden
Nachteil: Ist mechanisch instabiler und feuchtigkeitsempfindlicher als normale
Tabletten.

Dragees: Der Wirkstoffkern ist mit einem Überzug versehen. Dieser besteht meist
aus Zucker oder Süßstoff sowie verschiedenen Hilfs- und Farbstoffen. Aussehen
meist wie ein „Smartie“.
Vorteil: unangenehmer Geruch oder Geschmack werden überdeckt
Nachteil: Nicht zerteilbar
Kapseln: Der Wirkstoff ist in eine Hart- oder Weichgelatinekapsel gefüllt. Die Hülle
kann auch magensaftbeständig sein, etwa für Substanzen, die von der Magensäure
zerstört werden. Kapseln dürfen nicht immer geöffnet werden (siehe Beipacktext!)
Vorteil: Rasche und einfache Einnahme, unangenehmer Geruch oder Geschmack
werden überdeckt
Nachteil: Das Schlucken stellt einige Patienten vor Probleme

8.) Beschreiben Sie folgende Arzneiformen: Tropfen, Sirup, Suspensionen,


Augentropfen und Augensalbe inklusive jeweils 1 Vorteil und 1 Nachteil.
Tropfen: zählt zu den flüssigen Arzneiformen. Der Wirkstoff ist in Wasser und/oder
Alkohol gelöst.
Vorteil: Gelöste Stoffe werden vom Körper schneller aufgenommen, dadurch wirkt es
schneller
Nachteil: Alkoholische Tropfen sind nicht für Kinder oder Alkoholkranke Personen
geeignet. Wässrige, nicht konservierte Tropfen können leicht verderben.

Sirup: ein Arzneistoff oder Pflanzenauszug, der mit stark zuckerhältiger Flüssigkeit
vermischt ist.
Vorteil: Angenehmer Geschmack, als Geschmackskorrigens verwendet, auch für
Kinder geeignet
Nachteil: durch den hohen Zuckergehalt für Diabetiker nicht geeignet (hier nur Sirupe
mit Zuckeraustauschstoff geeignet)

Suspensionen: vor allem antibiotische Oralsuspensionen in Verwendung. Feine


Verteilung von festen Partikeln in einer Flüssigkeit. Trockensubstanzen werden frisch
mit Wasser gelöst und zubereitet. Müssen vor der Verwendung immer gut
aufgeschüttet werden! Messlöffel ist oft ungenau, lieber Dosierspritze verwenden.
Vorteil: gut für Kinder zu verwenden, da individuell nach Milliliter dosierbar und guter
Geschmack
Nachteil: relativ kurze Haltbarkeit nachdem es angemischt wurde.

Augentropfen: Sterile Zubereitung zur Anwendung am Auge. Wässrige Augentropfen


zur mehrmaligen Anwendung sind konserviert und 4 Wochen nach Anbruch haltbar.
Fassungsvermögen pro Auge: 1 Tropfen.
Vorteil: lokale, unkomplizierte Anwendung; in der Regel ohne systemische Belastung
Nachteil: nach Anbruch nur 4 Wochen haltbar; ältere Personen können Augentropfen
oft nicht selber anwenden

Augensalbe: Halbfeste Zubereitung zur Anwendung am Auge, die durch ihre


Konsistenz länger anhaftet. Können ölig oder feuchtigkeitsspendend sein.
Vorteil: haftet lange an und wirkt somit länger
Nachteil: Sehbehinderung, dadurch eher abends anwenden
9.) Beschreiben Sie folgende Arzneiformen: Gele, Pasten, Suppositorien,
Ovula, inklusive jeweils 1 Vorteil und 1 Nachteil.

Es handelt sich um halbfeste Arzneiformen.

Gele: enthält eine Wasserbasis


-diese trocknet auf der Haut
-das verdunstende Wasser kühlt die Haut
-wenn es trocken ist sorgt ein Gelbildner für einen Film auf der Haut

Vorteil: gut kühlend, z.b. bei Schmerzen


Nachteil: Haut kann trocken werden; Hautreaktionen wie Ekzeme, Hautrötungen,
allergische Kontaktdermatitis

Paste: relativ feste Salbe mit hohem Pulveranteil


Vorteil: haftet gut an, wirken aufsaugend und austrocknend bei nässenden Wunden
Nachteil: schlecht abwaschbar

Suppositorien: Einzeldosierte Zubereitungen aus Fettgrundlage und Arzneistoff. Zur


rektalen Anwendung bestimmt. Können lokal oder systemisch wirken.
Vorteil: Schonung des Magen-Darm-Traktes; gut zu verwenden bei Erbrechen oder
Schluckstörungen
Nachteil: wird oft als unangenehm empfunden; Resorption der Wirkstoffe sehr
individuell

Ovula: Einzeldosierte Arzneiformen zum Einführen in die Scheide. Am besten


abends verwenden!
Vorteil: einfach; lokale Wirkung bei Infektionen
Nachteil: viele empfinden es als unangenehm; Bei Verwendung am Abend sollte
danach nicht mehr aufgestanden werden

10.) Beschreiben Sie folgende Arzneiformen:


Salben/Cremen/Lotionen/Emulsionen inklusive jeweils 1 Vor- und 1 Nachteil.

Salben: sind streichfähige Zubereitungen zum Auftragen auf die Haut, dazu gehören
Salbengrundlagen (z.B. Vaseline, Paraffin, Wachse, pflanzliche Fette und Öle) aber
auch alle W/O (Wasser in Öl) –Emulsionen (z.B. Ultrabas, Lanolin...). Diese
Zubereitungen fühlen sich fett an und sind schwer abzuwaschen. (z.B. Wund- und
Heilsalben, Hautschutz- und Decksalben)
Vorteil: Der Wirkstoff wird gleichmäßig verteilt, lange haltbar, gut bei trockener Haut
Nachteile: schwer abzuwaschen, zieht nicht schnell ein

Cremes: Dabei handelt es sich um O/W (Öl-in- Wasser) – Emulsionen. Cremen sind
Zubereitungen, die sich nicht fett anfühlen und leicht abzuwaschen sind.
Vorteile: zieht schnell ein
Nachteile: Hält nicht so lange auf Haut

Lotionen: sind stark mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten verdünnte Cremes oder
Salben. Vorteile: lässt sich gleichmäßig auch auf größeren Körperstellen verteilen,
zieht schnell ein
Nachteile: Gefahr lokaler Überempfindlichkeitsreaktionen

Emulsionen: sind Mischungen aus zwei nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten.


Ein Zusatzstoff (Emulgator) bewirkt, dass sich Flüssigkeiten wie z.B. Öl und Wasser,
die fein vermengt werden, verbinden und so eine Emulsion bilden. O/W-Emulsionen
enthalten mehr Wasser; W/O-Emulsionen- mehr Fett als Wasser. Das sind
wesentliche Unterscheidungskriterien zwischen Cremes oder Salben und Lotion.
Vorteile: bessere Kühlwirkung
Nachteile: tw. schwer einzuschmieren (schlechtere Schmiereigenschaften)
11.) Beschreiben Sie folgende Arzneiformen: Aerosole, Inhalationen und
Transdermale Therapeutische Systeme inklusive jeweils 1 Vor und 1
Nachteiles.

Aerosole: Je nach Größe der Teilchen gelangen die Wirkstoffe bis in die Bronchien
bzw. in die feinsten Verästelungen der Lunge.
Aerosole sind in Form so genannter Dosieraerosole eine Form von Medikamenten
bei der Behandlung vom Lungenerkrankungen, z.B. bei Asthma bronchiale.

Verabreichung:
Aerosolbehälter schütteln
Dosieraerosol aufrecht halten und die Schutzkappe abziehen
Patienten tief ausatmen lassen
Das Mundstück mit den Lippen fest umschließen lassen
Während langsamem, tiefem Einatmen Druck auf den Kanister ausüben
Ca. 5 Sekunden lang Luft anhalten lassen
Langsam wieder ausatmen lassen

Vorteile: Auf diese Weise wird eine genau dosierte Wirkstoffmenge als feiner Nebel
freigesetzt und durch gleichzeitiges Einatmen aufgenommen. Bei mit akuter Atemnot
verbundenen Erkrankungen gelangt der Notfall-Wirkstoff sofort dorthin, wo er helfen
muss.
Nachteile: Etwa 10% der Dosis können aus technischen Gründen verloren gehen.
Außerdem bleiben meist 50% des Wirkstoffs im Mund und können nicht eingeatmet
werden. Gefahr von Mundpilz bei Cortison! Mund ausspülen nach der Inhalation!

Inhalationen: Unter Inhalation versteht man in der Medizin die Einatmung von Gasen
oder Aerosolen. Die häufigste Einsatzgebiete in der Medizin finden sich in der
Behandlung von Atemwegserkrankungen sowie im Bereich der Anästhesie mit der
Gabe von Inhalationsanästhetika. Die Inhalation eignet sich gut zur Schleimlösung,
z.B. bei COPD, chronische Sinusitis, akute Bronchitis, Pneumonie oder
Mukoviszidose. Sie werden auch als Aerosoltherapie bezeichnet.

Dampfinhalation:
Vorteile: die Schleimhäute der oberen Atemwege werden gezielt befeuchtet
Nachteile: zu heiße Inhalationen führen zu einer verstärkten Durchblutung der
Schleimhaut und können die Schwellung der Nasen- und Bronchialschleimhaut auch
vermehren und die Symptome verschlechtern
Ultraschallvernebler:
Nachteile: Infektionsgefahr, Benutzung nur für eine Patientin oder einen Patienten
Vorteile: effektive Prophylaxe, Aerosole erreichen die unteren Luftwege
Düsenvernebler: Vorteile: relativ kurze Inhalationszeit

Gibt auch Trockenpulverinhalatoren: hier wird feines Pulver durch den eigenen
Atemzug eingeatmet. Beim Einatmen wird eine definierte Dosis Pulver freigesetzt
und eingeatmet.

Vorteil: kontrollierte Einmaldosierung, gut aufzubewahren und mitzunehmen


Nachteil: ältere Personen sind oft zu schwach um durch den eigenen Atemzug die
Dosis auszulösen
Transdermale Therapeutische Systeme: TTS sind mehrschichtige, wirkstoffhaltige
Pflaster, die ihren Wirkstoff gleichmäßig abgeben. Der Wirkstoff wird durch die Haut
aufgenommen und gelangt direkt in die Blutbahn. TTS dürfen nicht zerschnitten
werden und nur auf intakter, fettfreier Haut aufgeklebt werden, die Klebestelle sollte
immer gewechselt werden.
Vorteile: ideal für Patienten mit Schluckbeschwerden, einfachere Therapie von
älteren sowie pflegebedürftigen Patienten; der Magen-Darm-Trakt wird mit dem
Medikament nicht belastet
Nachteile: Das Tragen eines Pflasters über mehrere Tage kann das Mikroklima der
Haut unterhalb des Pflasters ungünstig beeinflussen und Hautirritationen oder
Allergien auslösen. Zudem werden Wirkstoffe nur langsam freigesetzt, sodass sich
der Wirkeintritt verzögert (nicht für Akuttherapie geeignet)

12.) Definieren Sie die Begriffe Adhärenz und Compliance im Zusammenhang


mit der Medikamenteneinnahme.

Adhärenz: die aktive Zusammenarbeit von Arzt und Patient im Sinne einer
gemeinsamen Entscheidungsfindung und Therapiezielvereinbarung. Der Arzt sollte
auf die Wünsche und persönlichen Lebensumstände des Patienten soweit als
möglich eingehen.
Compliance: Das Ausmaß, in welchem ein Patient medizinische Instruktionen befolgt
und die Einhaltung der Therapievorgaben.

13.) Beschreiben Sie die Begriffe therapeutische Breite und Wirkung unter
Angabe je 1 Beispiels?

Der Zwischenraum (das Intervall) zwischen therapeutischer Wirksamkeit und giftiger


(toxischer) bis letaler Dosis wird als therapeutische Breite bezeichnet. Das Intervall
zwischen therapeutischer Wirksamkeit und den ersten Anzeichen schwerwiegender,
dosisabhängiger unerwünschter Wirkungen am Menschen nennt man
Sicherheitsbreite. Arzneimittel, die eine sehr kleine therapeutische Breite haben,
müssen sehr genau dosiert werden (Beispiel: Herzglykoside).

Hauptwirkung: Alle Wirkungen eines Arzneimittels, die das Krankheitsbild objektiv


oder subjektiv verbessern. Damit diese eintreten kann ist eine optimale Dosierung
notwendig. Bei zu hoher Dosierung können toxische Nebenwirkungen auftreten.
(Beispiel: Schlafmittel)

Die Wirkungsstärke ein Arzneimittel hängt von seiner Konzentration am Wirkort ab


(Körpergewicht berücksichtigen)
Normaldosis: Die Dosis, die ein Patient einnimmt und normalerweise gut verträgt.
14.) Beschreiben Sie die Begriffe Halbwertszeit und Kumulation unter Angabe
je 1 Beispiels.

Halbwertszeit:
Die Halbwertszeit eines Arzneimittels sagt aus, nach welcher Zeit nur mehr die Hälfte
des Wirkstoffes im Körper vorhanden ist. Die Halbwertzeit bildet die Grundlage für
Dosierungsrichtlinien.
Beispiel:
Ibuprofen hat eine Halbwertszeit von ca. 2 Stunden.
Dies bedeutet, wenn man Ibuprofen 200mg zu sich nimmt, hat man nach 2 Stunden
nur noch die Hälfte des Wirkstoffes (also 100mg) im Körper.

Kumulation:
Wird ein Arzneimittel dem Körper in kürzeren Abständen zugeführt, als dieser ihn
abbauen und ausscheiden kann, so sammelt/kumuliert sich der Wirkstoff im Körper
an.
Dadurch besteht die Gefahr von Vergiftungserscheinungen und Überdosierung.
Als Kumulation wird somit die Anreicherung eines Wirkstoffs im Körper bei
wiederholter Verabreichung eines Arzneimittels bezeichnet.

Beispiel:
Ältere Menschen haben oft einen verlangsamten Abbau von Medikamenten, da die
Leber und Nieren nicht mehr optimal funktionieren. Wenn nun Medikamente in der
normalen Dosis gegeben werden, können diese nicht schnell genug abgebaut
werden und reichern sich im Körper an.

15.) Beschreiben Sie den Begriff Pharmakokinetik. Beschreiben Sie die 5


Schritte des Arzneimittels im Körper.

Der Begriff Pharmakokinetik ist ein Teilbereich der Pharmakologie. Der Begriff
bezeichnet die gesamten Prozesse, die ablaufen, sobald der Körper ein Arzneimittel
aufnimmt. Das Medikament wird vom Körper aufgenommen, im Körper verteilt,
biochemisch abgebaut und am Ende wieder ausgeschieden. Wichtig kann auch vor
der Aufnahme des Arzneimittels die Freisetzung des Arzneistoffes aus der
gegebenen Arzneiform sein. Sehr wichtig bei der Pharmakokinetik ist die Frage: Was
macht der Organismus mit diesem Wirkstoff in Abhängigkeit von der Zeit?

5 Schritte:

Der Gesamtprozess wird auch als LADME-Modell bezeichnet. Dies bedeutet:


L iberation: Freisetzung (aus der Arzneiform)
A bsorption/Resorption: Aufnahme des Medikaments in die Blutbahn. (Erfolgt meist
im Dünndarm)
D istribution/Verteilung: Verteilung des Medikaments im Körper über den Blutstrom
M etabolismus: Verstoffwechselung im Körper (findet vor allem in der Leber statt)
E limination/Ausscheidung: erfolgt vor allem renal, biliär aber auch pulmonal, kutan,

In der Pharmakokinetik versucht man, den Konzentrationsverlauf des Medikaments


im Körper in Abhängigkeit von der Zeit mathematisch darzustellen. Die Konzentration
der Arznei zu einem bestimmten Zeitpunkt soll genau berechnet werden können.

16.) Nennen Sie 6 Möglichkeiten der Ausscheidung eines Arzneimittels.

∙ über die Nieren (renal)


∙ über die Galle mit dem Stuhl (biliär)
∙ über die Lunge (pulmonal)
∙ über die Haut (kutan)
∙ über den Speichel
∙ über die Muttermilch
∙ über den Schweiß

17.) Beschreiben Sie 4 Lokalisationen von Nebenwirkungen im Körper,


inklusive jeweils 2 Symptomen und 5 Symptome einer allergischen
Nebenwirkungs-Reaktion.

Das gleiche Arzneimittel kann individuell sehr viele verschiedene Nebenwirkungen


hervorrufen. Nebenwirkungen können auch bei richtiger Dosierung auftreten.

Nebenwirkungen am Magen-Darm-Trakt:
Schädigung der Schleimhaut – Geschwüre (z.B. Salicylate)
Schädigung der Darmflora - Durchfälle (z.B. Antibiotika)

Nebenwirkung am Zentralnervensystem:
Sedierende Wirkung (z.B. Antihistaminika)
Atemdepression (z.B. Morphine)

Nebenwirkungen am Herz- und Kreislaufsystem:


Bradykardie (z.B. Betablocker)
Tachykardie (z.B. Schilddrüsenhormone)
Bigeminus (z.B. Digitalis)

Nebenwirkungen an Nieren und Leber, an Haut und Schleimhaut, Blutbild


Veränderung:
Erhöhung der Leberenzyme
Anämie
Urtikaria

Symptome der allergischen Reaktion:


Allergische Reaktionen sind unabhängig von der Menge des zugeführten
Arzneistoffes. Bereits kleinste Mengen können zum anaphylaktischen Schock führen.
Erst frühestens beim zweiten Kontakt kann es zur allergischen Reaktion kommen.

Nur auf Haut beschränkt:


Rötung
Juckreiz
Quaddelbildung

Beeinträchtigung der Haut und leichte Beeinträchtigung der Atmung und Kreislaufes:
Rötung, Juckreiz, Quaddelbildung
Leichte Atemnot
Geringer Blutdruckabfall
Geringe Tachykardie

Anaphylaktischer Schock:
Lungen und Herzkreislaufprobleme (Bronchospasmus, Blutdruckabfall, Glottisödem,
…) bis hin zu Herz- Kreislauf- Stillstand
18.) Beschreiben Sie die 2 Formen von Wechselwirkungen und nennen Sie 3
Möglichkeiten diesen vorzubeugen?

Pharmakokinetische Interaktion:
Ein Arzneimittel beeinflusst die Aufnahme (Resorption), Verteilung oder Elimination
eines anderen.
Der Wirkungseintritt erfolgt schneller oder langsamer. Die Wirkung selber tritt
verkürzt oder verlängert auf. Eine pharmakokinetische Interaktion ist eine
Wechselwirkung, die indirekt oder direkt die Bioverfügbarkeit der Medikamente
beeinflusst.

Pharmakodynamische Interaktion:
Mehrere Arzneimittel beeinflussen dasselbe Zielorgan oder denselben
Regelkreislauf.
Die Wirkung ist verstärkt oder abgeschwächt. Dies erfolgt meistens
pharmakodynamisch, kann aber auch kinetisch sein, wenn zum Beispiel ein Stoff
dazu führt, dass ein zweiter in größeren Maß resorbiert wird. Bei
Wirkungsverstärkungen kann noch zwischen additiver und überadditiver Verstärkung
unterschieden werden. Es ergeben sich gänzlich unerwartete Wirkungen.

Zur Vorbeugung von unerwünschten Wechselwirkungen immer Rücksprache mit


dem Arzt halten.
Im Vorfeld muss über Fachinformation abgeklärt werden ob die Medikamente
kombiniert werden dürfen.
Einen Medikationsplan für Patienten erstellen.
Medikamente laut Fachinformation einnehmen (Zeitpunkt, Zeitabstand einhalten /
getrennt von anderen Medikamenten)
Auf die Ernährung achten z.B. bei Grapefruit, Kaffee, Sojaproduken und Tee,
Milchprodukte (Calciumhältig).

19.) Beschreiben Sie den Unterschied zwischen Arzneimittelgewöhnung und


Arzneimittelabhängigkeit.

Die Begriffe Substanzmissbrauch und Substanzabhängigkeit werden häufig nicht


mehr unterschieden, sondern als Substanzgebrauchsstörungen zusammengefasst.
Indem der Abhängigkeitsbegriff nicht mehr verwendet wird, soll eine
Entstigmatisierung der Betroffenen erreicht werden. In einem aktuellen
Klassifikationssystem der Psychatric (Diagnostic and Statistical Manual of Mental
Disorders DSM-5,American Psychatric Association, 2015) werden 11 Kriterien für
einen Substanzgebrauchsstörung aufgelistet (vgl. Fachstelle für Suchtprävention
2016)

Kriterien der beeinträchtigen Kontrolle:


- höherer oder länger anhaltender Konsum als ursprünglich beabsichtigt
- fehlgeschlagene Versuche den Konsum zu reduzieren oder zu beenden
- hoher Zeitaufwand für den Konsum, die Beschaffung der Substanz oder zur
Erholung von der Wirkungsweise
- Intensives Verlangen nach der Substanz („Craving“ )

Kriterien der sozialen Beeinträchtigung


- anhaltender Konsum trotz Vernachlässigung von Verpflichtungen
- anhaltender Konsum trotz des Auftretens von zwischenmenschlichen
Konflikten
- Einschränkung und Aufgabe verschiedener Aktivitäten (Beruf, soziale
Kontakte, Hobbys etc.) aufgrund des Konsums

Kriterien des riskanten Konsums


- Einnahme der Substanz in Situationen mit einhergehender körperlicher
Gefährdung
- fortgesetzte Einnahme der Substanz trotz bestehender oder
wiederauftretender körperlicher oder psychischer Symptome, die durch den
Konsum ausgelöst wurden

Pharmakologische Kriterien
- Toleranzentwicklung (gesteigerte Dosis der Substanz, um die gewünschte
Wirkung zu erzielen)
- Auftreten von Entzugssymptomen beim Absetzen der Substanz

Ältere Definitionen:
Arzneimittelgewöhnung:
Nach mehrfacher Medikamenteneinnahme muss die Dosis erhöht werden, um den
gewünschten Erfolg/dieselbe Wirkung zu erzielen.

Arzneimittelabhängigkeit:
Psychisch und physisch.
Es besteht ein starker Drang, eine bestimmte Substanz zu konsumieren, wobei der
Betroffene die Kontrolle über Dauer und Menge der Einnahme verloren hat.

20.) Beschreiben Sie die Besonderheiten der Medikamententherapie im


höheren Alter anhand von 5 Aussagen.

Der physiologische Alterungsprozess führt zu Veränderungen im Körper, die auch


die Wirkung von Arzneistoffen beeinflussen können.

Änderung der Pharmakokinetik.

Veränderung der Absorption:


Atrophie der Magen/Darmschleimhaut führt zu Verkleinerung der
Resorptionsoberfläche von oral eingenommenen Medikamenten
Säure und Schleimproduktion des Magens verringert (schlechtere Resorption pH
abhängiger Arzneimittel)
Verringerte Geschwindigkeit der Darmpassage

Veränderung der Verteilung:


Abnahme des Wassergehalts im Körper um 10-20% 🡪 wasserlösliche Arzneimittel
haben ein kleineres Verteilungsvolumen
Zunahme des Fettgehaltes bis zu 30% 🡪 fettlösliche Arzneimittel haben ein größeres
Verteilungsvolumen
Abnahme von Muskelgewebe
Abnahme der Transportproteine
Veränderter Metabolismus:
Durch Abnahme der Pumpleistung des Herzens wird die Leberdurchblutung
vermindert
Reduzierte Enzymfunktion der Leber

� Veränderte Blutspiegel – Dosierung muss angepasst werden

Veränderte Elimination:
Nierenfunktion im Alter nimmt ab

� Veränderte Blutspiegel – Dosierung muss angepasst werden

Auch Pharmakodynamisch kommt es zu Änderungen. Menge an Rezeptoren ist


verändert bzw. Bindungsstärke am Rezeptor verändert.

Problem der Polypharmazie – ältere Personen nehmen oft eine Vielzahl an


Medikamenten ein – Potential an Wechselwirkungen sehr groß!

21.) Beschreiben Sie die Besonderheiten der Medikamententherapie im


Kindesalter anhand von 3 Aussagen.

Die überwiegende Anzahl an Medikamenten ist für Erwachsene zugelassen und


nicht für Kinder geprüft/zugelassen.

Pharmakokinetische Aspekte bei Kindern:

Neugeborene und Kinder haben geringe Säureproduktion im Magen 🡪 veränderte


Resorption
Passagezeit im GI Takt bis zu einer Woche 🡪 Wirkungseintritt verzögert

Transdermale Resorption verstärkt da Haut dünner als bei Erwachsenen, bessere


Durchblutung der Epidermis

Verteilung: Körperwassergehalt anderes als bei Erwachsenen

Metabolismus: Leber und Enzymsystem noch nicht vollständig ausgereift –


Dosisanpassungen notwendig!
Bluthirnschranke noch nicht vollständig ausgebildet – event. stärkere ZNS
Nebenwirkungen möglich
Ausscheidung: Kumulation möglich, da renale Filtration noch geringer

🡪 Kinder/Neugeborene brauchen ganz individuelle Dosierungen!!!

22.) Laxantien:
Nennen Sie 3 Indikationen und 3 Nebenwirkungen und 3 pflegerische Hinweise
bei der Einnahme.

3 Indikationen:
● Medikamentenbedingte Verstopfung, z.B. durch Morphine
● Erweichung des Stuhls, z.B. bei Hämorrhoiden oder einer Analfissur
● Darmentleerung vor diagnostischen oder chirurgischen Eingriffen

3 Nebenwirkungen:
● Bei zu langer Anwendung oder zu hoher Dosierung können Störungen im Elektrolyt-
und Flüssigkeitshaushalt auftreten.
● Schlechte Resorption von Medikamenten

● Gewöhnungseffekt
● Muskelschwäche

3 pflegerische Hinweise:
● Intimsphäre des Patienten wahren

● Eintritt der Wirkung beachten – meist abendliche Gabe um eine Darmentleerung in


der Früh zu erzielen
● Einnahme mit viel Wasser – auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten

23.) Laxantien:
Nennen Sie 5 Gruppen der Laxantien. Beschreiben Sie eine Gruppe (nach
Wahl) näher.

∙Anthrachinon-Derivate (Reizmittel der Darmschleimhaut wie Sennesblätter, Aloe,


Faulbaumrinde,…)
∙Diphenole (Bisacodyl z.B. Dulcolax)
∙Gleitmittel
∙Salinisch/Osmotisch wirkende Laxantien (Glaubersalz, Bittersalz)
∙Quellstoffe

∙Macrogole

Quellstoffe:
Quellen unter der Aufnahme von viel Wasser auf und verursachen somit einen
Stuhlentleerungsreiz. Der Wirkungseintritt erfolgt nach 8-10 Stunden nach
abendlicher Einnahme. Tagsüber eingenommen, schon nach 4-6 Stunden.
Es muss viel Wasser dazu getrunken werden um keinen gegenteiligen Effekt zu
erzeugen!
24.) Antibiotika:
Beschreiben Sie die 2 Wirkungsweisen von AB. Nennen Sie dazu 5
Verabreichungsrichtlinien.

Antibiotika wirken unterschiedlich auf die verschiedenen Krankheitserreger. Von


Breitband Antibiotika spricht man wenn sie gegen viele verschiedenartige Keime
wirken.

Es gibt zwei Wirkungsweisen.


Bakterizide Wirkung. Die vorhandenen Keime werden direkt vernichtet.

Bakteriostatische Wirkung.
Die Keimvermehrung wird gehemmt, die vorhandenen Keime müssen von der
körpereigenen Abwehr überwunden werden.

5 Verabreichungsrichtlinien.
Für eine funktionierende Darmflora sorgen (Probiotika) in zeitlichem Abstand zur
Antibiotikagabe.

Bei AB Verabreichung: Zeitpunkt der Einnahme beachten – z.B. 3 x tgl. bedeutet alle
8 Stunden

Sonnenbäder sollen vermieden werden, da die Haut sonnenempfindlicher werden


kann (Sonnenbrand bzw. Pigmentflecken können entstehen)

Einnahme mit Milch/Antazida hemmt die Resorption, mind. 2 Stunden Abstand halten

Orale AB werden meist zu oder nach den Mahlzeiten mit ausreichend Wasser
eingenommen

Orale Kontrazeptiva können in der Wirkung vermindert sein!

25.) Antikoagulantien:
Definieren Sie die Medikamentengruppe der Antikoagulantien. Nennen Sie 4
Antikoagulantien – Gruppen! Auf welche 2 Warnzeichen sind Menschen mit AK
– Therapie zu beobachten?

Definition: Antikoagulantien sind Substanzen, die in den Vorgang der Blutgerinnung


hemmend eingreifen und somit in der Lage sind, Thrombosen zu verhindern.
Umgangssprachlich werden sie fälschlicherweise auch „Blutverdünner“ genannt.
Indikation:
-Thromboseprophylaxe (Verhinderung von Blutgerinnseln bei Risikopatienten)
-Auflösung bestehender Blutgerinnsel

4 Antikoagulantien-Gruppen:
1. Heparin (Hemmt bestimmte Blutgerinnungsfaktoren, sodass es nicht zur
Thrombenbildung kommen kann. Wird häufig zu Beginn einer
Antikoagulantientherapie eingesetzt, anschließend werden oft Cumarin-Derivate
gegeben)
2. Cumarine (Vitamin K – Gegenspieler; Vitamin K wird zur Herstellung
verschiedener Gerinnungsfaktoren benötigt. Wichtig: regelmäßige Kontrolle der
Blutgerinnung!)
3. Hemmer des Blutgerinnungsfaktors Xa (synthetisch hergestellt, 1 x tgl. s.c.)
4. NOAK: Neue orale Antikoagulantien= Faktor-Xa-Hemmer und Hemmer von
Thrombin (Faktor IIa)

Auf folgende Warnzeichen achten:


Blutungen (Zahnfleischbluten, Blut im Urin, Blut im Stuhl, Hämatome, Nasenbluten)
Anämie (Blutbildveränderungen)
26.) Antikoagulantien:
Beschreiben Sie die Wirkung von Heparinen und Cumarinen. Welche 5
Verhaltensregeln sind bei der Einnahme von Cumarinen zu beachten?

Heparin hemmt bestimmte Blutgerinnungsfaktoren, sodass es nicht zur


Thrombenbildung kommen kann.

Verabreichung:
i.v. Injektion – Wirkung setzt sofort ein und hält ca. 6 Stunden an
s.c. Injektion – Verabreichung 1-3 x tgl., Halbwertszeit ca. 4-5 Stunden

Wird häufig zu Beginn einer Antikoagulantientherapie eingesetzt, anschließend


werden oft Cumarin-Derivate gegeben

Nebenwirkungen: Haut und Schleimhautblutungen bei Überdosierung!

Cumarine:
Vitamin K Gegenspieler. Vitamin K wird für die Produktion der Gerinnungsfaktoren in
der Leber benötigt.

Wird oral verabreicht, zur langandauernden Therapie. Die Wirkung tritt nicht sofort
ein bzw. hört auch nicht wieder sofort auf nach Absetzen, da es indirekt über die
Gerinnungsfaktoren wirkt. Eine Kontrolle der Blutgerinnung ist regelmäßig notwendig,
damit die Dosierung angepasst und überwacht werden kann.

Verhaltensregeln:
Regelmäßige Kontrolle der Laborparameter/Gerinnung: TPZ, Quick Wert, TT,…
Messergebnis wird in INR angegeben

Wichtig:
Bestimmung der Blutgruppe
Aufklärung des Patienten

Antikoagulantienausweis immer bei sich tragen


Tablettendosis immer genau nach Vorschrift einnehmen
Immer zur selben Tageszeit einnehmen
Gerinnungskontrollen beim Arzt einhalten
Intramuskuläre Injektionen dürfen nicht verabreicht werden (Hämatom Gefahr)
Auf beginnende Blutungsneigung achten! (Zahnfleisch, Urin, Stuhl,…)
Viele Schmerzmittel wie zb. Aspirin dürfen nicht eingenommen werden
Vor Operationen Umstellung auf s.c./i.v. Antikoagulantien, da besser steuerbar

27.) Magenwirksame Medikamente:


Nennen Sie den Unterschied zwischen Protonenpumpenhemmern und
Antazida. Nennen Sie 1 wesentlichen Aspekt bei der Einnahme von Antazida
und 1 wesentliche Aspekt bei der Einnahme von Protonenpumpenhemmer.

Protonenpumpenhemmer: unterdrücken die Magensäuresekretion durch die


spezifische Blockade eines Enzyms. Da die Blockade irreversibel ist, reicht in der
Regel eine 1 x tgl. Gabe.
Antazida: neutralisieren die vorhandene Magensäure, dies hält etwa 2-4 Stunden an.

Einnahme:
Protonenpumpenhemmer sollten morgens nüchtern vor dem Essen eingenommen
werden, da sie einen magenresistenten Überzug haben. Sie dürfen weder zerkaut
noch zerdrückt werden.

Antazida: Einnahme sollte 1 – 2 Stunden nach dem Essen erfolgen sowie vor dem
Schlafengehen. Einen zeitlichen Abstand von mind. 2 Stunden zur Einnahme von
anderen Medikamenten beachten, da die Resorption sonst vermindert sein kann!

28.) Herz -Kreislaufmedikamente:


Beschreiben sie die 2 im Unterricht besprochenen Hauptgruppen der Herz-
Kreislauf Medikamente anhand jeweils 2 Wirkungsweisen und 2
Nebenwirkungen

1)Herzglykoside
Herzkraftstärkende Medikamente
Werden eingesetzt bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
Durch die Herzschwäche kann das Herz nicht mehr ausreichende Blut in die Organe
pumpen, wodurch der Organismus und alle Zellen nicht mehr ausreichend mit
Sauerstoff versorgt wird. Herzglykoside sind Substanzen zur Steigerung der
Herzkraft, weiters wird die Herzfrequenz reduziert. Es ist ein hochwirksames
Medikament, daher muss die Dosis exakt eingehalten werden!

Digitalis, Digitoxin

Wirkung:
∙Steigerung der Pumpleistung des Herzes
∙Verlangsamung der Herzfrequenz

Nebenwirkung:
∙Bradykardie =auffallende Verlangsamung des Pulses
∙Bigeminus= Zwillingsschläge =Unregelmäßigkeit des Pulses
∙Übelkeit, Erbrechen
∙Farbsehen
Sehr enge therapeutische Breite! Blutspiegelkontrollen! Starke Vergiftungen können
zu Herzstillstand führen!

2)Nitrate
Sie werden bei Sauerstoffnot des Herzens (Angina Pectoris) und bei akutem
Bluthochdruck angewendet.

Wirkung:
∙Nitroglyzerin wirkt innerhalb von Minuten durch die Erweiterung der peripheren
Blutgefäße
∙Für die akute Verabreichung gibt es z.B. Nitrokapseln, die man zerbeißt oder
Nitrospray-Pumpspray, den man unter die Zunge verabreicht
∙Lang wirkende Nitrate wie Depot Pflaster (Nitroderm) geben den Wirkstoff über
Stunden frei sowie auch Tabletten (nitro-Mack Retard) mit Langzeit Effekt, die man
unzerkaut schlucken muss

Nebenwirkung:
∙Durch Erweiterung (Vasodilatation) der Blutgefäße im Kopf können besonders in der
Anfangszeit der Behandlung starke Kopfschmerzen entstehen
∙Blutdruckabfall im Stehen möglich
∙Bei starkem Blutdruckabfall kann eine Verstärkung der Angina-pectoris Symptomatik
auftreten

Es tritt leider sehr schnell ein Effekt der Gewöhnung/Toleranz ein – Nitratfreies
Intervall z.B. nachts einhalten

29.) Diuretika:
Erklären Sie warum Diuretika herzkreislaufwirksam sind. Nennen Sie 3
Indikationen, 3 Nebenwirkungen und 3 Kontrollen während der Diuretika
Einnahme.

Ein Diuretikum ist ein Arzneimittel, das die Harnausscheidung (Diurese) fördert. Die
Diuretika wirken auf die Nieren. Die Nieren sind wichtig, um den Wasser-und-
Salzhaushalt des Körpers zu regulieren. Sie sorgen für eine geregelte Ausscheidung
von Wasser und außerdem kontrollieren sie wieviel Kalium, Natrium und andere
Elektrolyten wir in unserem Körper behalten. Diuretika haben auch eine Wirkung auf
das Herz und das Kreislaufsystem. Sie senken den Blutdruck nicht nur dadurch, dass
sie die Flüssigkeitsmenge im Körper reduzieren, sondern auch längerfristig
reduzieren Diuretika die Verengung der Gefäße.

Indikationen:
1.Entwässerung bei Ödemen
2.Niereninsuffizienz
3.Herzinsuffizienz
4.Arterielle Hypertonie

Viele Menschen mit einer Herzschwäche leiden an Flüssigkeitsansammlungen in den


Füßen, an den Knöcheln und Unterschenkeln. Auch „Wasser in der Lunge“, das zu
Kurzatmigkeit führen kann, tritt häufig auf. Unter der Behandlung mit Diuretika gehen
Flüssigkeitsansammlungen in Beinen und Füßen, aber auch in der Lunge, zurück,
das Gewicht nimmt ab. Die Patientenbekommen wieder leichter Luft und können sich
besser belasten.

Nebenwirkungen
1.Kalium Mangel (Muskelschwäche, Herzrhythmusstörungen)
2.Eindickung des Blutes mit erhöhter Thromboseneigung
3.Erhöhung der Harnsäure
4.Hypotonie

Diuretika können dazu führen, dass sich die Menge an Mineralien im Blut verändert –
wie Kalium, Natrium oder Magnesium. Als Folge können u. a.
Herzrhythmusstörungen auftreten, z. B. bei zu niedrigen Kaliumwerten. Weitere
mögliche Nebenwirkungen sind u. a. Durst und nächtliche Wadenkrämpfe. Im
Extremfall – bei einem großen Wasserverlust – kann es zu einer Austrocknung
kommen. Auch Blutgerinnsel (Thrombosen) können entstehen.

Kontrollen:
1.Körpergewicht kontrollieren
2.Flüssigkeitsbilanz führen
3.Thromboseprophylaxe
4.Elektrolytbestimmungen
5.Blutdruckmessung

Bei der Einnahme von Diuretika müssen bestimmte Mineralstoffe im Blut regelmäßig
kontrolliert werden. Außerdem ist eine tägliche Gewichtskontrolle besonders wichtig,
um eine „Überwässerung“ rechtzeitig zu erkennen, die Zeichen einer zunehmenden
Herzschwäche ist. Da zu Beginn der Behandlung das Risiko für eine Thrombose
höher ist, werden anfangs oft vorbeugend Thrombosespritzen gegeben.

30.) Antihypertensiva:
Nennen Sie 3 Gruppen der Antihypertensiva. Nennen Sie die Hauptwirkung und
3 Anwendungsrichtlinien zur Einnahme von Beta-Blockern.

Gruppen:
Diuretika
Betablocker
ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzyme Hemmer)
Sartane

Hauptwirkung der Beta Blocker:


Die peripheren Blutgefäße werden weitgestellt und der Gefäßwiderstand nimmt ab.
Somit wird die Arbeitsleistung des Herzens reduziert und der Sauerstoffverbrauch
des Herzmuskels vermindert. Sie reduzieren auch die Herzfrequenz und Herzkraft.
Die Herzarbeit kann somit ökonomisiert werden.

Anwendungsrichtlinien:
- Kann bei Patienten mit Bronchialasthma zum Bronchospasmus führen.
- Können auch zu Bradykardie führen (Pulskontrolle notwendig).
- Eine Beendigung der Therapie sollte möglichst nicht abrupt erfolgen,
sondern ausschleichend über mehrere Tage.
- Blutzuckerwerte bei Diabetikern sollten öfter kontrolliert werden.

31.) Psychopharmaka:
Welche 4 Medikamentengruppen werden als „Psychopharmaka“
zusammengefasst? Beschreiben Sie zu einer Gruppe (Ihrer Wahl) mit 3
Wirkungen, 3 Nebenwirkungen und 3 unerwünschten Wirkungen.

4 Medikamentengruppen:
Antidepressiva
Neuroleptika (Antipsychotika)
Tranquilizer (Beruhigungsmittel)
Hypnotika (Schlaf und Beruhigungsmittel)
3 Wirkungen, 3 Nebenwirkungen und 3 unerwünschte Wirkungen zur Gruppe der
Antidepressiva:

3 Wirkungen:
Antriebssteigernd
Dämpfend (sedierend)
Angstlösend (anxiolytisch)

3 Nebenwirkungen:
Schwindel
Leichter Tremor (Zittern)
Blutdrucksenkung
Mundtrockenheit

3 unerwünschte Wirkungen:
Gewichtszunahme
Gewichtsverlust
Herz-Kreislauf-Störungen

32) Analgetika:
Beschreiben Sie die 2 wesentlichen Analgetika-Gruppen. Beschreiben Sie zu
einer Gruppe (ihrer Wahl) 3 Wirkungen, 3 Nebenwirkungen und 3 unerwünschte
Wirkungen.

1)Zentral wirkende Analgetika (z.B.: Morphin)


Wirken im Gehirn und im Rückenmark, kleinere Dosen wirken analgetisch -hohe
Dosen wirken narkotisch und bewirken auch eine Lähmung des Atemzentrums.
Werden zur Behandlung starker oder chronischer Schmerzen eingesetzt, z.B. nach
Operationen oder bei Krebserkrankungen.

3 Wirkungen:
Dämpfung des Zentralnervensystems (Schmerzstillung, Unterdrückung Hustenreiz,
Beruhigung, Euphorie)
Pupillenverengung
3 Nebenwirkungen:
Obstipation
Miktionsstörungen
Atemdepression

3 unerwünschte Wirkungen:
Übelkeit/Erbrechen
Störung des Bewusstseins
Suchtgefahr!

2)Peripher wirkende Analgetika (z.B. Aspirin)


Anwendung bei Schmerzen, Fieber, Entzündungen
Einsatz bei Kopfschmerzen, rheumatischen Schmerzen, Muskelschmerzen

Wirkung:
schmerzlindernd, fiebersenkend, entzündungshemmend
Hinweise:
Vorsicht bei der Einnahme von Gerinnungshemmern z.B. Cumarine! Einnahme von
Aspirin verboten! Vor Operationen muss Aspirin rechtzeitig abgesetzt werden

Analgetika sollte man nicht nüchtern einnehmen.

Fallbeispiel Assistenzberufe
„Die sterbende Erwachsene“

Fr. Begusch liegt auf der Palliativstation in einem Zweibettzimmer. Sie leidet
seit einem halben Jahr an einem metastasierenden Colonkarzinom und bei der
OP vor 4 Tagen wurde eine palliative Transversostomie angelegt. Der
Ehegatte der Patientin kommt jeden Nachmittag zu Besuch. Bei der letzten
Visite wurde der Patientin mitgeteilt, dass ihre Lebenserwartung nur mehr ca. 6
Monate beträgt.Die Patientin ist bettlägerig, der Wechsel des Stoma-Systems
wurde heute an Sie delegiert.Im Nachbarbett liegt Fr. Ludwig, eine betagte
Dame, die vor 30 Minuten verstorben ist. Das EKG wurde bereits geschrieben
und der Todeszeitpunkt festgestellt.
Die Bett- und Leibwäsche ist verschmutzt, die Zahnprothese befindet sich im
Behälter.

1.) Definieren Sie den Begriff „Palliative Care“. Wie unterscheidet sich die
Palliative- Care zu anderen Versorgungskonzepten?
2.)

Caring ist das primäre Element der Pflege. bedeutet, dass Personen,
Ereignisse, Vorstellungen und Dinge, Menschen emotional berühren und
beeinflussen können, eigene Lebensphilosophie, eine menschliche und
pflegerische Haltung. Caring lässt Gedanken, Gefühle, Wissen, Handlungen
und Sein miteinander verschmelzen.Caring befähigt Menschen, Probleme
wahrzunehmen und mögliche Lösungen zu finden.

3.) Nennen Sie die 6 Funktionseinheiten des „Hospiz- und


Palliativversorgungskonzeptes“ und beschreiben Sie diese in kurzen
Zügen.

NOCH NICHT AUSGESRBIETET..


4.) Nennen Sie 4 Voraussetzungen, die eine Pflegeperson braucht, um eine
ganzheitliche Palliativpflege durchführen zu können und begründen Sie
diese.

1. ganzheitliche Wahrnehmung der PatientInnen

2. Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Leiden, Sterben und


Tod: Einstellung im Umgang mit Leiden, Sterben und Tod. Dies
beinhaltet die Auseinandersetzung mit eigenen Gefühlen und Ängsten.

3. Bereitschaft zur Kommunikation: Biographie der PatientInnen zu


erfahren und dieses Wissen in die individuelle Betreuung einfließen zu
lassen.

4. fachliche Kompetenz: Sie benötigen gleichzeitig medizinisches,


psychosoziales und seelsorgerisches
Wissen.

5.) Nennen Sie die 5 Sterbephasen nach Elisabeth Kübler-Ross und geben
Sie 2 wesentliche Punkte an, die für die pflegerische Begleitung in der
jeweiligen Phase von Bedeutung sind.

1. Phase des „NICHT WAHRHABEN WOLLENS“


/ SCHOCK : Stimmungsschwankungen aushalten, Zuhören statt selbst reden,
Da-Sein Aussprechen lassen statt ausfragen

2. Phase d. „EMOTIONEN = AUFLEHNUNG/ ZORN“: Verständnis zeigen –


trotzdem!, Nicht allein lassen – trotzdem!, Nähe und Zuneigung spüren lassen
– trotzdem!
3. Phase des „VERHANDELNS: Hoffnung lassen, aber keine falschen
Hoffnungen machen – „Ich verstehe, dass Sie sich das
wünschen, das würde ich Ihnen auch wünschen“…
Eigene Hilflosigkeit zulassen – „Ich weiß jetzt momentan nicht, was ich sagen
soll“…

4. Phase der „DEPRESSION und des ERKENNENS: Das Traurigsein, die


Depression nicht ausreden! Tränen zulassen,
 Signalisieren, dass Trauer sein darf
 Keine oberflächlichen Versuche der Ablenkung oder Vertröstung
 Zeit für Gespräche und Zeit für stilles Dabeisein anbieten
 Ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste haben

5. Phase der „ANNAHME/ ZUSTIMMUNG u.


VERBINDLICHKEIT: Mit sich alleine lassen, aber: nicht im Stich lassen, Gesten
zulassen
 Letzte Wünsche ermöglichen, darauf eingehen
 Wissen um die besondere Sensibilität des Sterbenden

6.) Nennen Sie den Unterschied zwischen den Begriffen „Terminalphase“ und
„Finalphase“. Beschreiben Sie 6 Aufgaben der Assistenzberufe, die bei der
Versorgung von Verstorbenen von Bedeutung sind.

-Die TERMINALPHASE: Zeitraum der letzten Wochen bis Monate vor dem Tod
- Die FINALPHASE: Die letzten Stunden bis Tage im Leben eines Menschen

 Verunreinigungen entfernen
 Verstorbenen in flache Rückenlage bringen, wieder ankleiden, zudecken
 Augen und Mund schließen (eventuell Kinn fixieren)
 Die/der Verstorbene soll ansehnlich für die Angehörigen sein
 Verabschiedung sowie Rituale ermöglichen
vergewissern, dass die Administration korrekt ist (= unterschiedlich je nach
Einrichtung

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