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Lernziele
Die Studierenden:
Akuter Schwindel
Nenne Ursachen, Symptome sowie Thera-
piemöglichkeiten des peripheren und zentra-
len Schwindels
Symptome
Kopfschmerzen (Donnerkopfschmerz)
Fieber ˃38.5°
Nausea
Emesis
Meningismus
schweres Krankheitsgefühl
Lichtscheu
neurologische Herdsymptome z.B. Krampfanfälle, Hirnnervenparesen
Bewusstseinsstörungen bis zum Koma
Petechien
Meningismus
passives Anheben des Kopfes: erhöhter muskulärer Widerstand (Nackensteifigkeit)
Brudzinski (Kopfhebung: Beugung Hüfte und Knie)
Kernig (Beugung im Kniegelenk)
Laségue-Zeichen
Cave:
Fehlen von Meningismus bei:
komatösen Patienten
Kleinkindern
Diagnostik
Blutkultur
Schädel-CT (Abszess? Hydrocephalus? Mastoiditis?)
Liquorpunktion (vor Antibiotikatherapie)
Therapie
Sicherung der Vitalfunktionen
Bettruhe
Analgesie
Antibiotikatherapie Rocephin 2g i.v.
Sedation
Krampfanfallprophylaxe ist umstritten
Patient
sofortige Klinikeinweisung, rasche Diagnostik und Therapieeinleitung
Isolation bis 24 h nach Beginn
Meldepflicht bei Verdacht, Erkrankung und Tod, Erregernachweis
Kontaktpersonen
schnellstmöglich Chemoprophylaxe, sinnvoll bis max. 10 Tage nach Kontakt
Erwachsene
Ciprofloxacin 500mg 1xp.o (Erwachsene)
Virale Meningitis
akut viral: verschiedene Viren
subakut/chronisch z.B. TBc, Syphillis, Pilze, AIDS
ähnliche Symptome aber deutlich schwächer ausgeprägt
Diagnostik
Liquorpunktion
Blutkultur
Schädel-CT (Abszess? Hydrocephalus? Mastoiditis?)
Therapie
Sicherung der Vitalfunktionen
Antivirale Therapie
Bettruhe
Analgesie
Sedation
Krampfanfallprophylaxe ist umstritten
Epileptischer Anfall
Pathophysiologie
abnorme elektrische Entladungen von Neuronen
abnorme Aktivität epileptischer Schrittmacher-Nervenzellen
Aktivierung von sonst normalen Nervenzellen
hochsynchron
hochfrequent
zeitlich begrenzt
pathologischer Reiz
topographisch variabel
Quantität variabel
einzelner Anfall möglich
bei jedem Mensch möglich
Ursachen
symptomatisch
Tumor, Hirninfarkt
idiopathisch
genetisch
kryptogen
keine Ursache feststellbar
abnehmende Anzahl
Fokale Anfälle
Einfach-fokale Anfälle
Mit motorischen Symptomen
Mit somatosensorischen oder spezifisch-sensorischen Symptomen
Mit autonomen Symptomen (Atmung, Kreislaufs, Stoffwechsels, Körpertemperatur)
Mit psychischen Symptomen
Komplex-fokale Anfälle
Einfach-fokaler Beginn mit nachfolgender Bewußtseinseinschränkung
Mit Bewußtseinseinschränkung zu Anfallsbeginn
Fokale Anfälle mit Übergang in generalisierte tonisch-klonische Anfälle
Tonische Phase
Bewusstseinsverlust, evtl. Sturz
etwa 30 bis 60 Sek. andauernde tonische Phase
Überstreckung der Arme, der Beine und dem Rumpf
Gesichtszüge verzerrt, Augen verdreht
Zungenbiss
Hypoxie (Gesicht zunächst rot, dann bläulich)
Klonische Phase
rhythmisches Zucken der grossen Muskelgruppen
Speichel schaumig
Urinabgang (Enuresis)
Erschlaffen der Muskeln,
Wiedereinsetzen der Atmung,
Bewusstsein kehrt langsam zurück
Wichtige Begriffe:
iktal während des Anfalls
postiktal nach dem Anfall
präiktal vor dem Anfall (Aura ist ein Teil des Anfalls)
interiktal zwischen zwei oder mehreren Anfällen
Psychogener Anfall
meistens vor Publikum
selten Urinabgang
kann sich an den Anfall erinnern
Augenreiben nach dem Anfall
Stereotype Verletzungsmuster,
Verletzungen Erhebliche Selbstverletzungen möglich
Verbrennungen
Anfall
Psychogen
Synkope
Vermeiden von:
Festhalten
etwas zwischen die Zähne schieben
an Extremitäten ziehen
alleine lassen
postiktalen Patienten zu Trinken geben
Diagnostik
EEG
Epilepsietypische Potentiale?
Lokalisation (fokal –generalisiert)?
Status epilepticus
Definition
länger dauernder epileptischer Anfall (> 5-30min)
aufeinanderfolgende Anfälle ohne zwischenzeitliche Erholung
potenziell lebensbedrohlich!!!
Beeinträchtigung der Steuerung des zentralen Nervensystems
Atmung, Blutdruck und Temperatur
unmittelbare Schädigungen des Gehirns
Letalität des Status epilepticus: 10%
peripherer Schwindel
Als peripheren Schwindel bzw. peripher-vestibulären Schwindel bezeichnet man eine Stö-
rung des Gleichgewichtsempfindens. Der Ursprung liegt im Vestibularorgan.
Wir unterscheiden:
Neuritis vestibularis
Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel
Neuritis Vestibularis
Ursachen
Als Ursache der Erkrankung wird ein entzündlicher Prozess des Nervus vestibularis z.B.
durch eine Virusinfektion oder eine Durchblutungsstörung vermutet. Die genauen Krank-
heitsursachen sind noch unklar.
Symptome
Bei akutem einseitigem Ausfall des Gleichgewichtsorgans kommt es zu:
Drehschwindel
Nausea und Emesis
Schweißausbrüchen
unwillkürlichen pendelnden Augenbewegungen.
Häufig wird auch ein horizontal rotierender Spontannystagmus mit der schnellen Kompo-
nente zum gesunden Ohr hin beobachtet (Ausfallnystagmus).
Typisch ist auch eine Fallneigung im Sitzen oder Stehen zur kranken Seite (Rumpfataxie).
Eine Störung des Hörsinns liegt nicht vor.
Dieses Augenzittern ist in der Diagnostik ein üblicher Indikator für das Vorhandensein ei-
nes Lagerungsschwindels, da er Ausdruck einer Fehlkoordination zwischen dem Gleich-
gewichts- und dem Sehsinn ist.
Das Glucocorticoid Methylprednisolon hat sich in der Behandlung bewährt. Die Therapie
sollte über etwa eine Woche mit anschließender langsamer Dosisreduktion durchgeführt
werden.
Hierdurch wird eine bessere Wiederherstellung des Gleichgewichtsnervs erreicht.
Sobald sich die Akutsymptomatik gelegt hat, sollte immer eine spezielle Physiotherapie die
medikamentöse ergänzen, um das Gleichgewichtsorgan zu trainieren.
Der Lagerungsschwindel gilt im Prinzip als harmlos, ist jedoch äusserst unangenehm für
alle Betroffenen.
Ursachen
Als Ursache wird die Ablösung von Otolithen (auch Ohrensteine oder Statolithen genannt)
angesehen. Diese Ohrensteine gelangen dann in die ebenfalls zum Gleichgewichtsorgan
gehörenden Bogengänge, wodurch es zum Schwindel kommt.
Symptome
Auftreten von der Lageposition abhängig
Dauer von nur wenigen Sekunden
endet von selbst
Attackenschwindel, meist morgens beim Aufstehen aus dem Bett
Entsteht der Lagerungsschwindel während des Liegens beim Drehen von einer auf die
andere Seite, können kreislaufbedingte Schwindelformen in der Regel ausgeschlossen
werden.
Andere Formen von Schwindel treten am häufigsten durch Erkrankungen des Innenohrs,
der Augen oder des Gehirns auf.
Mit den entsprechenden Übungen kann das Schwindelgefühl für gewöhnlich behoben
werden. Beide Formen können mit dem Sémont- oder dem Epley-Manöver behandelt
werden.
der Patient liegt nun also seitlich mit Blick nach "oben" auf der Liege. Die Verweil-
dauer in dieser Position beträgt 2-3 Minuten, dann erfolgt eine Umlagerung des Pa-
tienten um 180° auf die andere Körperseite.
die Position des Kopfes wird hierbei beibehalten, so dass der Patient nun in Rich-
tung der Unterlage schaut. Danach wird der Patient langsam in die Ausgangslage
zurück gebracht und 3 Minuten dort belassen.
dann erfolgt eine rasche Lagerung in Rückenlage, wobei der Kopf den Rand der Un-
tersuchungsliege überragen muss (Kopfhängelage). In dieser Lage muss der Pati-
ent verweilen, bis der Schwindel nachgelassen hat (mindestens 1 Minute).
sind die Symptome abgeklungen, dreht der Patient den Kopf um 90° zur gesunden
Seite und verweilt erneut, bis die Symptome abgeklungen sind (ca. 1 Minute). Da-
nach dreht sich der Patient auf die gesunde Seite, wobei der Kopf in der vorher ein-
genommenen Position verbleibt, auch hier verweilt er ca. 1 Minute.
der letzte Schritt ist auch bei diesem Manöver das Aufsetzen in die aufrechte Positi-
on. Um bei dem Manöver nach Epley eine durch Schwindelattacken hervorgerufene
Übelkeit möglichst zu vermeiden, sollte der Patient die Augen dabei schliessen.
Definition
Als zentralen Schwindel bezeichnet man eine Störung des Gleichgewichtssinns, dessen
Ursprung im Gehirn liegt.
Ursachen
Schlaganfall ischämisch, hämorrhagisch
Tumore des Hirnstamms
Tumoren im Kleinhirnbrückenwinkel
Multiple Sklerose
andere Prozesse gleicher Lokalisation (z.B. Abszesse, Infektionen, Metabolische
Störungen, Traumata)
Symptome
meist unklarer Schwankschwindel
richtungswechselnder Nystagmus
Ataxie
fehlende Nystagmushemmung durch optische Fixation
Therapie
Behandlung der Ursache
Neurologische Notfälle, Christian Eggers, Neurologie mit Stroke Unit, Krankenhaus der barm-
herzigen Brüder, Linz
Z-INA Skript Neurologie, Dr. med. Margit Starkl, Triemlispital, 2015
Das Gehirn, Carter Rita, Dorling Kindersley, 2010
Pflege konkret: Neurologie, Psychiatrie, Hrsg. Stephan Grunst, München, 2010
Kurzlehrbuch Neurologie, Heinrich Mattle, Marco Mumenthaler, Stuttgart 2010
Physiologie, Rainer Klinke, Hans-Christian Pape, Stefan Silbernagel, 5. Version
Lehrbuch Anatomie, Lippert, 7. Auflage, Urban & Fischer Verlag
Internet
www.audibene.ch
www.stgag.ch
www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org