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Skriptum Bauchtestur – S.

511 – 580 ohne Nerven und Gefäße


Bauchhöhle – Cavitas abdominis
Inhalt:

1. CAVITAS PERITONEALIS = BAUCHFELLHÖHLE ............................................................................................ 2

LAGE DER BAUCHORGANE ZUM PERITONEUM ................................................................................................................ 2


ENTSTEHUNG DES BAUCHSITUS AUS DEM DARMROHR (NUR ZUM VERSTÄNDNIS) .................................................................. 3

2. OBERBAUCH UND SEINE EINGEWEIDE ...................................................................................................... 7

TOPOGRAFISCHER ÜBERBLICK ..................................................................................................................................... 7


BURSA OMENTALIS ................................................................................................................................................... 8
ORGANE DES OBERBAUCHES .................................................................................................................................... 10
Magen (Gaster, Ventriculus) ......................................................................................................................... 11
Zwölffingerdarm, Duodenum ........................................................................................................................ 13
Leber, Hepar und Gallenblase, vesica biliaris ................................................................................................ 14
Pankreas ........................................................................................................................................................ 18
Milz ................................................................................................................................................................ 20

3. DER UNTERBAUCH UND SEINE EINGEWEIDE ........................................................................................... 22

TOPOGRAFISCHER ÜBERBLICK ................................................................................................................................... 22


PERITONEALE FALTEN UND BUCHTEN ......................................................................................................................... 23
ÜBERSICHT ÜBER DEN AUFBAU DER DARMWAND ......................................................................................................... 23
DÜNNDARM, INTESTINUM TENUE .............................................................................................................................. 24
DICKDARM, INTESTINUM CRASSUM ............................................................................................................................ 25
Skriptum Bauchtestur Cavitas peritonealis = Bauchfellhöhle

• Ausdehnung der Bauchhöhle: Vom Zwerchfell bis ins kleine Becken (Cavitas Pelvis)
• Oberbauchorgane liegen durch Wölbung des Zwerchfells im Thorax geschützt
• 2 Räume: Cavitas peritonealis und Spatium retroperitoneale

1. Cavitas peritonealis = Bauchfellhöhle


Ausgekleidet mit Peritoneum (Bauchfell), seröse Körperhöhle
Inhalt: Gesamtes Magen-Darm-Rohr bis auf Rektum, Milz, große Verdauungsdrüsen
• Peritoneum parietale = wandständige Tunica serosa
• Peritoneum viscerale = Eingeweideblatt des Bauchfells, überzieht alle Organe in der
Bauchfellhöhle
• Gekröse = Mesenterien = Peritonealduplikaturen, Verbindungen zwischen Peritoneum
parietale und viscerale, bestehen demnach aus jew. 2 Serosablättern mit Fett- und BGW
dazwischen. Hier ziehen Gefäße und Nerven zu den Organen.
Aufgaben des Peritoneum:
Das Peritoneum der Bauchhöhle sezerniert eine seröse Flüssigkeit in den kapillären Spaltraum und
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ermöglicht Bewegungen der Organe gegeneinander. Oberfläche ca. 2m . Außerdem Abwehr- und
Resorptionsfunktion
Klinik: Nach Ops muss immer gut vernäht werden, um Keimeintritte zu vermeiden (rasche
Ausbreitung -> Peritonitis)

Gefäße und Nerven des Peritoneums (kein Testurstoff):


• dorsal: Aa. Intercostales posteriores und Aa. Lumbales und Begleitvenen
• Ventrolateral: Aa. Epigastrica superior et inferior, A. circumflexa ilium profunda u.
Begleitvenen
• Kranial: A. phrenica inferior
• Viszerales Peritoneum und Gekröse wird von den Eingeweide-Arterien versorgt
• Lymphabfluss über viszerale Lymphbahnen zu Nll. Intestinales und Nll. Coeliaci
• Innervation des Parietalen P.: Äste der Spinalnerven, Schmerz genau lokalisierbar
• Innervation des Viszeralen P.: vegetative Eingeweidenerven. Organe selbst sind
schmerzunempfindlich, Zug wird als schmerzhaft empfunden.
Klinik: Bei Reizung der sensiblen Nerven -> unwillkürliche Dauerkontraktion d. Bauchmuskulatur
(„brettharter Bauch“ bei Peritonitis).
Schmerzen vom viszeralen P.: Eher dumpfer Schmerz, Bauchmitte.
Schmerzen vom Parietalen P.: genau lokalisierbar, stechender Charakter

Lage der Bauchorgane zum Peritoneum

• Intraperitoneal: Magen, Milz, Dünndarm (bis auf einen Teil des Duodenums), Blinddarm,
Appendix, Colon transversum, Colon sigmoideum, Ovarien, Eierstöcke, Uterus
o Gut beweglich und leicht größenveränderlich

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Skriptum Bauchtestur Cavitas peritonealis = Bauchfellhöhle

o Alle Organe sind von P. viscerale eingekleidet und über Mesenterium mit dem P.
Parietale verbunden
• Retroperitoneal:
o Organ ist nur an der Vorderseite mit Peritoneum parietale bedeckt
o Primär retroperitoneal: außerhalb des P. entstanden. Niere, Harnblase
o Sekundär retroperitoneal: = scheinbar retroperitoneal, hat durch Anlagerung an die
hintere Bauchwand die Peritonealbedeckung verloren, ist aber intraperitoneal
entstanden. Größter Teil des Duodenums, Pancreas, Colon ascendens und
descendens
• Extraperitoneal:
o Keine Beziehung zum Peritoneum. Prostata

Entstehung des Bauchsitus aus dem Darmrohr (nur zum Verständnis)

Zunächst Entwicklung des Darmrohres aus der 3-blättrigen Keimscheibe:

Einteilung der Bauchsitus-Entwicklung in 3 Phasen:


1. Entstehung der spindelförmigen Magenanlage und Nabelschleife
2. Wachstum und Verlagerung des Darmrohres
3. Teilweise Verwachsung der Gekröse mit Peritoneum parietale

1. Phase:
• Primitive Leibeshöhle = Coelom, ausgekleidet mit
Zoelomepithel (später Peritoneum), Abkömmling des
Mesoderm (=mittl. Keimblatt)

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Skriptum Bauchtestur Cavitas peritonealis = Bauchfellhöhle

• Darmrohr (=Rumpfdarm) durchzieht durch das gesamte Coelom, befestigt an der ventralen und
dorsalen Leibeswand durch Bauchfellduplikaturen (Gekröse).
• Hinten: Mesenterium dorsale commune, entlang des gesamten Darmrohrs
• Vorne: Mesenterium ventrale, nur von oben bis Anlage von Duodenum und Magen, darunter freier
Rand von Nabel bis Duodenum
• Ins Mesogastrium dorsale sprosst die Anlage für Pankreas und Milz
• Ins Mesogastrium ventrale sprosst die Anlage für die Leber
• oraler Schenkel der Nabelschleife: freier Dünndarm, Jejunum, Teil des Ileums
• Analer Schenkel: Rest des Ileums, Caecum, Appendix,
Colon ascendens, Colon transversum

Lig. Falciforme hepatis


Omentum minus
Mesogastrium dorsale commune
Mesogastrium ventrale
Anlage des Duodenums
Flexura duodenojujenalis
Nabelschleife
Ductus omphaloentericus
Nabelschnur

Primäre Colonflexur (später Flexura


coli sinistra)

Das ventrale Mesogastrium wird durch das Einwachsen der Leber in 3 Abschnitte unterteilt: Ansicht von lateral
• Hinterer Abschnitt zwischen Magen und Leber: Omentum minus
• Vorderer Abschnitt zwischen Leber und Bauchwand: Lig. Falciforme hepatis
• Mittlerer Abschnitt: Peritoneum viscerale der Leber

2. Phase: Magendrehung und Nabelschleifendrehung


• Magen dreht sich um seine Längsachse rechtsherum und verlagert sich nach links
• Mesogastrium dorsale wandert mit der großen Kurvatur und verlängert sich (Omentum majus) ->
dadurch entsteht Bursa omentalis (siehe Bild)
o Vorderwand: Magen
o Hinterwand: Mesogastrium axiale und Lig. Gastrolienale (aus Meso. dorsale)
o Vestibulum bursae omentalis: Spaltraum hinter dem Omentum minus, noch rechts der
Mittellinie.
• Duodenum dreht sich auch mit -> Pankreas wird in frontale Lage gebracht
• Caecumanlage wird räumlich verdrängt durch starkes Längenwachstum und Schlingen-bildung
der Nabelschleife. Sie steigt nach kranial auf, kreuzt oberhalb der flexura duodenojujenalis nach

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Skriptum Bauchtestur Cavitas peritonealis = Bauchfellhöhle

rechts bis zur Leber, steigt dann wieder ab in die Fossa iliaca. = Drehung gegen den
Uhrzeigersinn um ca. 300°, Achse = a. mesenterica superior!
• Jeder Dickdarmabschnitt hat noch ein freies Gekröse

3. Phase:
• Medialer Anteil des Mesogastrium axiale (von Wirbelsäule bis Milz) verschmilzt mit dem
Peritoneum parietale an der Hinterwand -> sekundäres Peritoneum
• Der kraniale Anteil bleibt frei und zieht zum Magen -> lig. gastrophrenicum
• Der linke Teil ist die Verbindung zur Milz -> lig. Phrenicolienale (=phrenicosplenicum)
• Der kaudale Teil verschmilzt zusammen mit dem Pankreas an der hinteren Bauchwand ->
Pankreas wird „scheinbar retroperitoneal“
• Omentum majus hängt von der großen Kurvatur über Colon transversum und Dünndarmschlingen
• Mesoduodenum und Duodenum verkleben ebenfalls mit der hinteren Leibeswand, nur der Anfang
des DD bleibt am Gekröse beweglich aufgehängt
• Radix mesenterii: Verwachsungslinie, an der das Gekröse des freien Dünndarms wurzelt; von
Flexura duodenalis über die Pars inferior duodeni nach rechts zur fossa iliaca dextra zur valva
ileocaecalis
• Radix mesocolica: Werwachsungslinie, an der das Mesocolon transversum wurzelt; von rechter
Niere entlang des Vorderrands des Pankreas, herüber zur linken Niere (kreuzt Pars descendens
duodeni)
• Colon asc. und desc. verwachsen ebenfalls mit der hinteren Leibeswand (Bei Colon ascendens
erst das Gekröse von der Radix mesenterii aus, dann der Darm selbst. Bei Colon desc. erst der
Darm selbst, dann das Gekröse nach medial)
• Radix mesocolon sigmoideum: Ende der Verschmelzung des colon descendens, von der fossa
iliaca sinistra, auf dem m. Psoas major entlang (konvexe Krümmung nach oben), vor dem
Promontorium ins kleine Becken herab.

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Skriptum Bauchtestur Cavitas peritonealis = Bauchfellhöhle

• Sekundäres Peritoneum parietale: dort, wo die Mesos aufgewachsen sind.


Rechts (Verlötung des Mesocolon ascendens): Feld zwischen Radix mesenterii, Radix des
Mesocolon transversum und Colon asc.
Links (Verlötung Mesocolon descendens): Feld zwischen Mittellinie, Radix des Mesocolon
transversum, Colon descendens und Radix des Mesocolon sigmoideum.
• Primäres Peritoneum parietale: dreieckiger Bereich zwischen Radix mesenterii und der
Mitellinie, kaudal der Radix des Mesocolon sigmoideum, sowie jew. seitl. des Colon asc. und
desc.

Lig. Gastrophrenicum
Lig. Hepatoduodenale

Flexura duodeni superior


Pancreas

Lig. Phrenicocolicum
Mesocolon transversum/
Radix mesocolica

Flexura duodeni inferior


Jejunum

Mesocolon ascendens
Mesocolon descendens

Radix mesenterii

Mesocolon sigmoidei
Rectum

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

2. Oberbauch und seine Eingeweide


Ausdehnung des Oberbauches:
• Von den Zwerchfellkuppeln bis zur Radix mesocolica bzw. Mesocolon transversum
• Von außen: Regio epigastrica plus regiones hypochondriacae
Organe: (Oberbauch = Drüsenbauch)
• Leber mit Gallenblase
• Bauchabschnitt der Speiseröhre
• Magen
• Duodenum
• Pancreas
• Milz
Peritoneale Taschen und Buchten des Oberbauches:
• Bursa omentalis mit Vestibulum
• Zwerchfelltaschen

Topografischer Überblick

Hepar, Gaster
• Regio epigastrica (zwischen den Rippenbögen): Teil des inken Leberlappens und darunter der
Magen
• Regio hypochondriaca dextra: Rechter Leberlappen
• Regio hypochondriaca sinistra: restl. linker Leberlappen
• Lig. falciforme hepatis = schiefgestellte Bauchfellplatte: von der Grenze zwischen den
Leberlappen zur vorderen Leibeswand, mit freiem unteren Rand: lig. teres hepatis (= Überrest
der V. Umbilicalis)
• Spitze der rechten 9. Rippe: Fundus vesicae biliaris überragt den unteren Leberrand
• Von der Curvatura major hängt das Omentum majus und bedeckt den übrigen Inhalt nahezu
vollständig. Lig. gastrocolicum = Abschnitt des Omentum majus zwischen Curvatura major und
Colon transversum
• Omentum minus: zwischen Leber und Curvatura minor des Gaster aufgespannt.
Rechter Teil/freier Rand = lig. hepatoduodenale (enthält Gallengang, Pfortader und
Leberarterie).
Mittlerer Teil = Portio flaccida (besonders dünn), dahinter Lobus caudatus hepatis
Linker Teil = Portio densa, zusammen mit Portio flaccida Lig. hepatogastrium
Milz
• Regio hypochondriaca sinistra: Milz (vorderer scharfer Rand = Margo superior (!))
• Kraniale Forts. des Lig. gastrocolicum (links neben Gaster): Lig. gastrosplenicum, ggf. mit
Omentum lienale (Ausstülpung für Milz)
• Kranial der Milz: Lig. gastrophrenicum = Mesogastrium dorsale, vom obersten Teil der Curvatura
major zum Zwerchfell

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

• Hinterer stumpfer Milzrand: Margo inferior (!), lig. splenorenale


• Am unteren Rand der Milz: lig. phrenicocolicum (vom Colon zur Rumpfwand), = Abschluss des
Saccus splenicus
Duodenum
• Sekundär retroperitoneal gelegen, Länge zwischen 17 und 30 cm
• Beginn am Pylorus, mündet ins Jejunum an der Flexura duodenojejunalis
• Pars superior: Höhe 1. LW, vom Pylorus nach dorsal zur Flexura duodeni superior
• Pars descendens: Zwischen rechter Niere und Wirbelsäule nach kranial (bis 3. LW) zur Flexura
duodeni inferior. Liegt retroperitoneal, gekreuzt von Mesocolon transversum
• Pars horizontalis: Zieht horizontal nach links, Vorderfläche von Peritoneum überzogen
• Pars ascendens: steigt bis zw. LW1 und LW2 bis Flexura duodenojujenalis. Zwischen Pars
horizontalis und Pars asc. kreuzt die Radix mesenterii das Duodenum (mit vasa mesenterica
superiora)

Bursa omentalis

• = Ausstülpung des Mesogastrium dorsale, Gleitspalt


• Einziger Eingang über das Vestibulum der Bursa: Foramen epiploicum Winslowi
Begrenzungen des Foramen:
Kranial: Processus caudatus
Ventral: lig. hepatoduodenale
Kaudal: Pars superior duodeni
Dorsal: primäres Peritoneum parietale d. V. cava inferior
Vorderwand:
• Omentum minus (rechts)
• Hinterwand des Magens (Mitte)
• Lig. Gastrosplenicum und Lig. gastrocolicum (links)
Dach:
• Lig. gastrophrenicum
Hinterwand:
• Pars lumbalis des Zwerchfell (kranial)
• Glandula suprarenalis sinistra, oberer Pol der linken Niere, A./V. lienalis (Mitte)
• Pankreas (Kaudal)
• Lig. phrenicosplenicum = splenorenale (links)
• Trennung von Vestibulum zum Hauptraum: A. gastrica sinistra in Plica gastropancreatica
(rechts der Plica primäres, links sekundäres Peritoneum parietale)

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

Diaphragma

Hepar
Foramen epiploicum
Bursa omentalis
Gaster
Pancreas
Duodenum
Colon transversum

Intestiunuum tenue

Peritonealtaschen, Recessus der Bursa omentalis


• Recessus superior: zwischen Zwerchfell (hinten) und
Lobus caudatus (vorne), länglich nach oben zwischen
Vena cava inferior (rechts) und Ösophagus (links)
• Recessus lienalis: Zwischen Lig. phrenicosplenicum und
lig. gastrosplenicum nach links bis zur Milz
• Recessus inferior: Innerhalb der Peritonealblätter des Omentum majus nach kaudal bis Colon
transversum
Abkömmlinge des Mesogastrium dorsale (siehe Abb aus Phase 3 unten)
• Hintere Wand der Bursa omentalis (Verwachsungsfeld) (1)
• Verwachsungsfeld mit Mesocolon transversum
• Lig. gastrophrenicum (kranial von 2)
• Lig. gastrolienale (2)
• Lig. phrenicolienale (3)
• Lig. gastrocolicum (kaudal von 2)
• Omentum majus

Mesogastrium axiale, verwächst noch


Pancreas
Bursa omentalis
Lien
Lig. phrenicolienale
Lig gastrolienale

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

Zugänge zur Bursa omentalis (siehe Abbildung) für operative Eingriffe


• A durch die Pars flaccida des Lig. Hepatogastricum (hier kommt man
zum Tr. Coeliacus und Tuber omentale des Pankreas. CAVE:
Magengefäße und A. hepatica accessoria)
• B durch das Lig. Gastrocolicum = Antekolischer Zugang (CAVE: Gefäße
der großen Curvatur)
• C durch das Mesocolon transversum = Retrokolischer Zugang
(Hochklappen des Omentum majus, CAVE: A. colica media)

Subphrenische und subhepatische Räume


= Räume des Oberbauches, entstehen durch die Leber und ihre Bänder
Hier können sich nach Operationen oder durch Erkrankungen Abszesse
bzw Empyeme bilden und sich auf die angrenzenden Organe ausbreiten
Subphrenisch = oberhalb der Leber
Subhepatisch = unterhalb der Leber
• Recessus subphrenicus dexter (=suprahepaticus dexter) zwischen Lobus dexter und Zwechfell,
nach links bis Lig. falciforme hepatis, nach oben bis Lig. triangulare dextrum
• Recessus sbphrenicus sinister (=suprahepaticus sinister) zwischen Lobus sinister und
Zwerchfell, nach rechts bis Lig. falciforme hepatis, und nach oben bis Lig. triangulare sinistrum
• Recessus subhepaticus dexter (Recessus hepatorenocolicus = MORISON-Grube) zwischen
facies visceralis des Lobus dexter und Peritoneum parietale der re. Niere. Nach unten bis Flexura
coli dextra, nach links bis Pars descendens duodeni
Recessus hepatorenalis = kraniale Fortsetzung der MORISON-Grube, Recessus suprahepaticus
posterior, hinter der Leber bis Lig. Triangulare dextrum. Nach links bis V. Cava inferior. Hier liegt
das foramen epiploicum WINSLOWI
• Recessus subhepaticus sinister zwischen Magen/Omentum minus und Lobus sinister. Nach
oben bis lig. Triangulare sinistrum, nach rechts bis Ansatz des Omentum minus an der Fissura lig.
Venosi (?)

Organe des Oberbauches

1. Magen (Gaster, Ventriculus)


2. Zwölffingerdarm (Duodenum)
3. Leber (Hepar), Galle (Bilis, Fel), Gallenblase (Vesica biliaris, Vesica fellea)
4. Bauchspeicheldrüse (Pancreas)
5. Milz (Lien, Splen)

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

Magen (Gaster, Ventriculus)


Entstehung: 4. Embryonalwoche, Erweiterung des Vorderdarms.
Abschnitte (von oral nach aboral)
1. Pars cardiaca mit Ostium cardiacum
2. Fundus gastricus (Grund): links und kranial (!) vom Ostium cardiacum
3. Corpus gastricus (Körper)
4. Pars pylorica mit Antrum pyloricum und Canalis pyloricus
5. Pylorus (Pförtner) mit ostium pyloricum und m. Sphincter pylori
Allgemeiner Aufbau:
• Paries anterior (vordere obere Wand)
• Paries posterior (hintere untere Wand)
• Dazwischen: Curvatura major und Curvatura minor
• Fundus erscheint auf dem Rö-Bild als Magenblase, weil mit Luft gefüllt (bei aufrechter Haltung)
• Incisura angularis = seichte Einschnürung der Curvatura minor, Grenze zwischen Corpus und
Antrum pyloricum (CAVE: Kann man nicht im Rö-Bild sehen!)
• Pylorus fühlt sich etwas härter an, als der Rest, bildet innen den Wulst des m. Sphincter pylori
Verschiedene Formen:
1. Normale „orthotone“ Magenform (J-Form)
2. Hypotoner Langmagen des Asthenikers (Hakenmagen), ggf. Sanduhrmagen
3. Hypertoner, querverlaufender Magen des Pyknikers (Stierhornmagen)
4. Kaskadenmagen, auch beim Pykniker, obere Fundusteile hängen über die Vorderwand
In aufrechter Stellung ist der Magen steiler und länger, im Liegen eher quer gestellt. An der Leiche oft
wegen fehlendem Tonus zu weitem Sack aufgetrieben.
Lage und Skeletopie:
• ¾ des Magens liegen in der Regio hypochondriaca sinistra, ¼ in der Regio epigastrica
• Am intakten Situs nur ein kleines Feld sichtbar
• Cardia: links von der Medianlinie in Höhe Th12 und Ansatz der 7. Rippe am Sternum, befestigt
am Hiatus oesophageus
• Der Pylorus ist am Lig. Hepatoduodenale befestigt, senkt sich bei Füllung um ca. 1 Wirbelhöhe,
im Stehen ca. 2.-3. LW.
• Bei Frauen: Magen meist steiler und tiefer, große Kurvatur kann bis ins Becken reichen ->
krankhafte Magensenkung = Ptosis ventriculi
Größe:
• Beim Erwachsenen ca. 1,5l, kann sich den Essgewohnheiten anpassen.
• Beim Neugeborenen ca. 30-35ml, nach 1 Monat bereits 100ml
Lagebeziehungen:
• Magenfeld: = Fläche, mit der der Magen unmittelbar der vorderen Brust- und Bauchwand anliegt
• Traube-Raum: = Gebiet, wo der Magen unter Vermittlung des Zwerchfells der Brustwand anliegt,
nach unten durch Rippenbogen, nach links durch die Milz, nach rechts durch die Leber begrenzt.
• Bei linksseitigem Pleuraerguss ist der tympanische Klopfschall gedämpft.

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

Fundus gastricus
Oesophagus
Ora serrata
Ostium cardiacum
Pars cardiaca
Incisura angularis
Ostium pyloricum
Duodenum
m. sphincter pylori
Canalis pyloricus
Antrum pyloricum

Feinbau:
3 Schichten:
1. Tunica mucosa
2. Tunica muscularis
3. Tunica serosa
1. Tunica mucosa:
• Lamina epithelialis: hochprismatisches einschichtiges Epithel -> produziert Magenschleim,
Ora serrata = Übergang zur blasseren Ösophagusschleimhaut
o Hochrelief der Schleimhaut: verstreichbare Reservefalten = Plicae gastricae, fassen
an der kleinen Kurvatur die Waldeyer-Magenstraße zwischen sich!
o Flachrelief der Schleimhaut: Bei Lupenbetrachtung sichtbar, Durchmesser 1-5mm,
Areae gastricae, tragen auf der Oberfläche Foveolae gastricae = Drüsenöffnungen
• Lamina propria: enthält die Glandulae gastricae (tubuläre Drüsen), münden in Foveolae
o Kardiadrüsen -> alkalischer Schleim
o Haupt-/Fundusdrüsen -> Salzsäure, intrinsic factor, Nebenzellen -> Schleimbildung
Klinik: Perniziöse Anämie bei fehlendem Intrinsic factor
o Pylorusdrüsen -> Magenschleim, Gastrin
• Lamina muscularis mucosae
2. Tunica muscularis
3 Lagen glatter Muskulatur:
• Stratum longitudinale (äußere/Längsschicht) -> stärkste Züge an den Curvaturen
• Stratum circulare (mittlere/Ringschicht) -> geht über in m. Sphincter pylori, am Fundus dünn
• Fibrae obliquae (innere/Schrägschicht) -> fehlt an kleiner Curvatur und Pars pylorica. Nur an
Fundus und Corpus -> funktionell Saccus digestorius
3. Tunica serosa = Peritonealüberzug des Magens
• Tela subserosa = Verbindung zur Tunica muscularis
• Fehlt an den Stellen, wo Peritoneum in Gekröse übergeht (an den Kurvaturen). Hier sieht man
Adventitia.

Gefäße und Nerven: Nicht Stoff der Bauchtestur.

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

Zwölffingerdarm, Duodenum
Entwicklung: Aus Endabschnitt des Vorderdarms und oberer Abschnitt des Mitteldarms, dazwischen
liegt die Leberknospe. Ende der 4. Embryonalwoche, verlagert sich dann mit der Magendrehung
Fehlentwicklung: Duodenum mobile (= nicht verlötetes Duodenum)
Einteilung/Lage:
Das Duodenum „umkreist“ den 2. Lendenwirbel, das „C“ bleibt in der Projektion auf die Bauchwand
fast immer oberhalb des Nabels.
• Pars superior: Intraperitoneal!
o Ca. 5cm, bis Flexura duodeni superior
o am Anfang Bulbus duodeni (=Ampulla)
o Höhe 1. LW
• Pars descendens: Sekundär retroperitoneal!
o Ca. 10cm, bis Flexura duodeni inferior
o Dorsomediale Längsfalte = Plica longitudinalis duodeni mit Papilla duodeni major
(=VATERI), hier münden Ductus coledochus und pancreaticus
o In 96% etwas oberhalb der Papille: Öffnung für Ductus pancreaticus accessorius
(SANTORINI)
• Pars horizontalis: wenige cm lang. Höhe 3. LW, sekundär retroperitoneal
• Pars ascendens: Erst retro- dann intraperitoneal
o 5-7cm lang, bis Flexura duodenojujenalis (hier beginnt der freie Dünndarm) links an der
Bandscheibe auf Höhe 1.-2. LW
o Fixierung der Flexur: m. suspensorius duodeni (vom periaortalen BGW)
Lagebeziehungen:
• Pars superior: dorsal vom Ductus coledochus, V. portae und A. gastroduodenalis gekreuzt.
• Pars descendens: Steigt rechts von V. cava inferior ab. Beziehungen zur rechten Niere und
Nebennniere. Flexura coli dextra ist vorne aufgewachsen = Beginn der Radix mesocolica -> Bei
Operationen an der Pars descendens muss sie abgelöst werden!
• Pars horizontalis und ascendens kreuzen V. Cava inferior, WS und Aorta. Vasa mesenterica
superiora kreuzen zwischen den beiden Teilen vorne.
• Der Pankreaskopf ist in das C des Duodenums „eingebettet“ (bei Pankreaskopfkarzinom mit
Verschluss des Ductus coledochus ist die Pars descendens mitbetroffen)
Feinbau:
• Im Bulbus beginnen die Darmzotten (= Villi intestinales) = oberflächenvergrößernde Falten
(Grundstock: Lamina propria)
• Ab ca 2-5cm vom Pylorus: Plicae circulares (verstreichbare Falten) = Kerckring-Falten
(Grundstock: Tela submucosa)
• Glandulae intestinales = Lieberkühn-Krypten, wie im übrigen Dünn- und Dickdarm
• Glandulae duodenales = Brunner-Drüsen liegen in der Tela submucosa, sondern Proteasen,
Amylasen, Maltasen ab
• Resorptive Oberfläche des Duodenums: 7m²

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

Leber, Hepar und Gallenblase, vesica biliaris


Entwicklung: Leber und Gallenblase zusammen aus vorderem Duodenum in der 4. Embryonalwoche,
Leberbucht (an der Grenze zwischen Vorder- und Mitteldarm) stülpt sich ins ventrale Mesogastrium.
Größe der Leber:
• Größtes inneres Organ des Menschen, ca. 1,5kg. Bei Verdauung mehr, beim Fasten weniger.
• Beim Neugeborenen 1/25, beim Erwachsenen 1/50 des Kgewichts, im Greisenalter Atrophie
Form / Oberfläche der Leber:
• Form passt sich den umliegenden Organen an, Parenchym relativ brüchig und empfindlich
• Überzogen von Serosa (Peritoneum viscerale): eben, glatt und glänzend
• Unterrand scharf: Margo inferior mit Incisura lig. teretis (=Einschnürung durch Lig. falciforme
hepatis und Lig. teres hepatis), rechts davon sieht man den Fundus vesicae biliaris
• Facies diaphragmatica:
o dorsokranial mit Zwerchfell verwachsen: Area nuda (= Pars affixa, ca. 90cm², frei von
Peritoneum), läuft nach rechts und links jew. in die Ligg. triangulares aus, nach ventral ins
Lig. falciforme.
Das Lig. coronarium, gebildet von den beiden Ligg. trinangulares, umrandet die Area nuda.
o Pars libera = restlicher Teil der Facies diaphragmatica, von Peritoneum überzogen.
• Facies visceralis mit Abdrücken der Nachbarorgane:
o Auf Lobus sinister:
Impressio oesophagealis (von Pars abdominalis oesophagi)
Impressio gastrica (von der kleinen Kurvatur)
Tuber omentale (lagert sich dem Omentum minus auf)
o Auf Lobus dexter:
Impressio renalis
Impressio suprarenalis
Impressio colica (von Flexura colica dextra)
Impressio duodenalis (von Pars superior duodeni)
o Auf Lobus quadratus:
Impressio pylorica
o Porta hepatis = Eintrittsstelle für V. portae und A. hepatica, Austrittsstelle für Ductus hepatici
o Links der Porta: Fissura sagittalis sinistra = Nebengrenzspalte, gebildet aus Fissura lig.
teretis (vorne) und Fissura lig. venosi (hinten, ex-Ductus venosus, führte in der Embryonalzeit
arterialisiertes Blut aus der Plazenta vorbei an der Leber direkt in die V. cava inf.)
o Rechts der Porta: Fissura sagittalis dextra = Hauptgrenzspalte, gebildet aus Fossa vesicae
biliaris und Sulcus v. cavae
o Zwischen den Grenzspalten: Lobus quadratus (vorn) und Lobus caudatus (hinten)
Processus caudatus = Verbindung vom Lobus caudatus zum Lobus dexter, und
Processus papillaris = rundlicher Fortsatz vom Lobus caudatus nach vorn

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

Appendix fibrosa hepatis


Lig venosum
Impressio osophagealis
Area nuda
v. cava inferior
Lobus caudatus
Tuber omentale, Impressio gastrica
Processus caudatus
Processus papillaris
V. portae, Ductus coledochus, A. hepatica propria
Impressio renalis, Impressio suprarenalis
Vesica biliaris (eröffnet) mit Ducuts cysticus
Impressio duodenalis
Lobus quadratus
Lig. teres hepatis
Impressio colica

Befestigungen der Leber:


• Area nuda und Lig. coronarium an Zwerchfell und hinterer Bauchwand
• Lig. triangulare dextrum und sinistrum
• Lig. falciforme und Lig. teres an vorderer Bauchwand und Zwerchfell
• Omentum minus am Magen und Duodenum (Lig. hepatogastricum und Lig. hepatoduodenale)
• Lungenzug über Adhäsion am Zwerchfell und Gürteleffekt der Bauchmuskulatur
Lage der Leber:
• Kraniale Grenze = Zwerchfellkuppel, = rechts 4., links 5. Intercostalraum
• Unterrand (tastbar) = Linie vom Ansatz des 9. Rippenknorpels zur Knochenknorpelgr. d. 7. Rippe
• Ventral: liegt sie direkt der Bauchwand an (=Leberfeld)
• Im Alter (allg. Eingeweidesenkung nach VOGT) kann die Leber 4-6cm absinken
• KLINIK: Leberblindpunktion in rechter Axillarlinie zwischen 8. und 9. Rippe (Hohlnadel)
Leberdurchblutung - Prinzip:
• Hochdrucksystem: A. hepatica propria (nähr- und sauerstoffreiches Blut), Vas privatum
• Niederdrucksystem: Pfortaderkreislauf = zwei hintereinander geschaltete Kapillargebiete (1. jew.
in Wänden der unpaaren Bauchorgane, 2. in der Leber) (auch: Hypophyse, Niere)
o V. porta = Zusammenfluss von Vv. mesentericae inferior et superior und V. splenica, bringt
venöses, nährstoffreiches Blut zur Leber, Vas publicum
• In Lebersinus: venöses und arterielles Blut mischt sich und gelangt über Zentral- und sublobuläre
Venen in die Vv. hepaticae und schließlich in die V. cava inferior (= Abfluss, nicht an der Porta!)
Gliederung der Leber:
• Anatomisch (klassisch): Lobus dexter und sinister, auf Facies visceralis L. caudatus und
quadratus. Grenze: NGS (Facies visc.) und Lig. falciforme (Facies diaphragmatica)
• Funktionell: Lappengrenze entspricht dem Verteilungsmuster der Hauptäste der V. portae, A.
hepatica und Gallengänge. Grenze (=innere Wasserscheide): „Kava-Gallenblasenlinie“ = Rex-
Cantle-Linie = Hauptgrenzspalte

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

Lebersegmente nach Couinaud:

I Lobus caudatus
II Segmentum laterale superius
III Segmentum laterale inferius
IV a Segmentum mediale superius, b Segmentum mediale inferius
V Segmentum anterius inferius
VI Segmentum posterius inferius
VII Segmentum posterius superius
VIII Segmentum anterius superius

Einteilung nach Couinaud = Aufteilung entsprechend der Pfortaderäste in Pfortadersegmente


• je 4 Äste der 2 horizontalen Hauptäste der Pfortader versorgen je ein Pfortadersegment,
deckungsgleich sind Arteriensegmente (Äste aus A. hepatica) und Gallgengangssegmente
• Die Äste der Vv. hepatica bilden die Segmentgrenzen
Feinbau der Leber:
• Die bindegewebige Kapsel = Capsula fibrosa = Glisson-Kapsel, setzt sich von der Porta
ausgehend als Gefäßscheide ins Innere der Leber fort und bildet dort die klassischen
Grundelemente: Lobuli hepatis (ca. 1 Mio)
o Durchmesser: ca. 1mm, Höhe ca. 2mm
o In der Mitte: V. centralis = Sammelstelle des gesamten Bluts im Lobulus
o Periportale Felder = Glisson-Dreiecke = Stellen, wo Lobuli aneinander grenzen, also Kanäle
mit A. interlobularis, V. interlobularis und Ductus bilifer interlobularis = Glisson-Trias
• Lebersinusoide = erweiterte Kapillaren, entstehen aus den Vv. interlobulares in den Lobuli, Äste
der A. interlobulares münden auch in die Sinosoide hinein, Sinoide führen also „Mischblut“.
• Gegen das Lobulus-Zentrum nimmt der Blut-Sauerstoffgehalt ab
• v.-Kupffer-Sternzellen = Phagozyten, Abwehrzellen (gg Bakterien, Fremdkörper, Zelltrümmer)
• Hepatozyten bilden Leberparenchym, folgen in radiärer Anordnung den Sinusoiden
• Dissé-Raum = Spalt zwischen Hepatozyten und Sinusendothel, wo Stoffaustausch stattfindet
• Canaliculi biliferi = Gallenkapillaren, Beginn der Drüsenausführungsgänge, führen Galle
peripherwärts, haben im Lobulus keine eigene Wand (Hepatozyten bilden die Wand)
• Arterieller Blutfluss: A. interlobularis -> Lebersinus -> V. centralis
Portalvenöser Blutfluss: V. portae -> V. interlobularis -> Lebersinus -> V. centralis
Venöser Abfluss: V. centralis -> V. sublobularis -> V. hepatica -> V. cava inferior
Gallefluss: Canaliculus b. -> Hering-Kanälchen -> Ductus b. interlobularis -> Ductus hepaticus

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

Weitere funktionelle Fein-Einteilung:


Portales Leberläppchen: „Funktion der Leber als Drüse“
• Glisson-Trias bildet das Zentrum, aus dem Teilbezirke direkt angrenzender „klassischer“ Lobuli
versorgt werden (Arterielles Blut und Pfortaderblut), und aus denen die Galle wiederum abfließt in
das gleich Zentrum abfließt
Leberazinus = Rappaport: „Funktion als Stoffwechselorgan“
• Inhaltsstoffe der Blutgefäße (O2, Nährstoffe, Gifte) gelangen zuerst in die Peripherie eines
Lobulus, die chemische Stoffkonzentration nimmt also zur v. centralis hin ab
• A. und V. interlobulares verlaufen genau an der Grenze zwischen 2 Lobuli und versorgen jew.
Teilbezirke von beiden.
• Azinus = Rautenförmiges Feld, an 2 Ecken liegen Vv. centrales, an den anderen 2
periportale Felder. Je nach Stoffkonzentration unterscheidet man 3 metabolische Zonen der
versorgten Teilbezirke der Lobuli (siehe Bild!)

Gallenwege:
• intrahepatisch:
Canaliculi biliferi -> Hering-Kanälchen -> Ductus interlobulares biliferi -> Subsegment- /Segmentgänge
• extrahepatisch:
Ductus hep. dexter/sinister -> Ductus hep. communis, Ductus cysticus -> Ductus coledochus
• Gallenblase = vesica biliaris = vesica fellea

Ductus coledochus: = Vereinigung von Ductus cysticus und Ductus hep. communis
• Länge: 4-8cm, lichte Weite ca. 5mm
• In 2/3 kommt Ductus cysticus von rechts und tritt spitzwinkelig ein (Variationen!)
• liegt im freien Rand des Lig. hepatoduodenale, unterkreuzt Pars superior duodeni
• vereinigt sich (meist) mit Ductus pancreaticus zur Ampulla hepatopancreatica (Variationen!)
• mündet in Papilla duodeni major (VATERI) an der Hinterwand der Pars descendens des
Duodenums, mit Sphincter Oddi, regelt Einstrom der Galle ins Duodenum
(Sphincter-Komplex: Mm. sph. ampullae, sph. ductus coledochi, sph. ductus pancreatici)

Gallenblase, Vesica biliaris, Vesica fellea:


• Länge ca. 8-12cm, Durchmesser 4-5cm, Fassungsvermögen ca. 40-50ml
• Abschnitte:
o Fundus vesicae biliaris (Gallenblasenboden)
o Corpus vesicae biliaris (Gallenblasenkörper)
o Infundibulum vesicae biliaris (Gallenblasentrichter)
o Collum vesicae biliaris (Gallenblasenhals)
• Variationen haupts. am Fundus und am Collum:
o Phrygische Mütze: Falte am Fundus, wenn Blase länger als ihr Bett
o Hartmann-Tasche: Aussackung am Infundibulum

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

• Lage: in der Fossa vesica biliaris, Corpus ist mit der Leber verwachsen, Fundus überragt den
Unterrand der Leber ca. 1-2cm, bis auf Verwachsungsstelle vollst. mit Peritoneum überzogen
• ggf. münden kleine intrahep. Gallengänge hier schon in die Vesica (Luschka-Gänge)
• Projektion auf die Bauchwand: Fundus –> Spitze der 9. Rippe
= Kreuzung zw. Medioclavicularlinie und Rippenbogen = lateraler Rand des m. rectus abdominis
• Projektion auf die Wirbelsäule: Fundus –> 3.-4. LW (je nach Atemexkursion und Körperhaltung)
• KLINIK: Im Röntgen (ohne Kontrast) nur sichtbar, wenn kalkhaltige Steine vorliegen. Bildgebung:
Cholangiografie (mit KM), retrograde endoskopische Cholangiopankreatikografie, Ulstraschall
Feinbau der Gallenblase:
• Rokitansky-Aschoff-Krypten = Schleimhautkrpyten in der Gallenblasenschleimhaut
• Heister-Klappe = Plica spiralis = spiralige Falte im Ductus cysticus; verhindert das Entleeren der
Gallenblase bei Druckanstieg im Bauchraum
• Glandulae tunicae mucosae im Collum-Bereich
KLINIK: Stauungsikterus. Bei Rückstau der Galle in die Leber wird sie in die Sinusoide sezerniert ->
gelangt in die Blutbahn -> färbt Skleren und später Haut
Topografie im Lig. hepatoduodenale:
• Ductus choledochus ganz rechts im freien Rand
• Links davon, aber weiter dorsal, die V. portae mit Aufnahme d. Vv.gastricae, V. cystica und Vv.
paraumbilicales
• Am weitesten links, so oberflächlich wie der Ductus c., die A. hepatica propria
Calot’sches Dreieck: = Trigonum cholecystohepaticum
• =Teilbereich der Porta hepatis, wichtig für das Aufsuchen der A. cystica (bei OPs), gebildet durch:
o Ductus cysticus
o Ductus hepaticus communis
o pfortennaher Leberrand

Pankreas
Entwicklung: Aus Entoderm der Duodenalschlinge (hepatopankreatischer Ring), ein Teil ins
Mesogastrium ventrale, ein Teil ins Mesogastrium dorsale.
• Ventrale Anlage -> unterer Kopf + Ductus pancreaticus major
• Dorsale Anlage -> restl. Pankreas (restl. Kopf, Körper, Schwanz) + Ductus p. accessorius
• Verklebung des Mesogastrium dorsale mit hinterer Bauchwand -> Pankreas sek. retroperitoneal
Größe, Form, Einteilung
• 13-18cm lang, 3-4cm breit, 1-2cm dick, 70-90g, Läppchenarchitektur
• liegt sekundär retroperitoneal an der hinteren Bauchwand, von Duodenum bis Milzstiel
• Caput pancreatis bis Incisura pancreatis, mit Processus uncinatus (hinter Gefäßen), Facies
anterior und posterior
• Corpus pancreatis überkreuzt Wirbelsäule, mit Tuber omentale (Vorbucklung gg. Bursa o.),
Facies posterior, anterosuperior, anteroinferior/ Margo superior, inferior, anterior
• Cauda pancreatis bis Lig. phrenicosplenicum, mit Facies anterior und posterior

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

• Ductus pancreaticus major (Wirsungi), ca. 2mm dick, mündet mit Ductus choledochus auf
Papilla duodeni major (VATERI) in Pars descendens duodeni, kurz vor Mündung: M. sphincter
ductus pancratici
• Ductus panreaticus accessorius (Santorini), variabel. Mündet meist auf Papilla duodeni minor
kranial von Papilla VATERI.

Lage:
• Caput liegt im Bogen des Duodenums, rechts der WS 1. -3. LWK, Corpus ca. 1.-2. LWK
• Cauda erreicht das Lig. Phrenicosplenicum intraperitoneal, ansonsten fest mit der Leibeswand
verwachsen.
• Hinter Caput und Duodenalschlinge liegt die Treitz-Faszie (=mehrschichtige BGW-Platte,
Verschmelzung des Mesoduodenums mit dem Peritoneum der hinteren Leibeswand) -> hier kann
man Pankreas und Duodenum leicht von der Hinterwand lösen.
• Oberer Teil des Kopfes schaut ins Vestibulum; Corpus in die Bursa omentalis
• Wurzel des Mesocolon transversum verläuft quer über Vorderfläche bzw. Margo anterior
• Direkt hinter Caput: Ductus choledochus in einer Rinne, und Wurzel der V. portae
• Am Oberrand des Pancreas entspringt der Truncus coeliacus aus der Aorta
• Hinter dem Corpus liegen Aorta, oberer Pol der linken Niere und unteres Ende d. Nebenniere

V. portae hepatis
Ductus cysticus
Aorta u. Tr. coeliacus
Ductus hepaticus communis
Flexura duodeni superior
Ducus pancreaticus accessorius
Papilla duodeni minor
Plica longitudinalis duodeni
Ductus choledochus
Ductus pancreaticus
Papilla duodeni major (Vateri)
Processus uncinatus
Flexura duodeni inferior
Flexura duodenojujenalis

KLINIK: Operative Zugänglichkeit über Bursa omentalis (siehe dort). Den Kopf und die Ausführungs-
gänge erreicht man dann von rechts (Bauchfell lateral der Pars desc. duodeni spalten und dann
Elevatio duodeni (= Verlagerung nach links))
Pankreasschmerz: gürtelförmig unterm linken Rippenbogen mit Ausstrahlung in die linke Schulter

Bildgebung:
CT, MRT, Sono, ERCP(=endoskopische retrograde Kontrastmittelfüllung der Gallen- und
Pankreasgänge)

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

Feinbau und Funktionen:


• Exokriner Anteil: Verdauungsdrüse
o liefert 1-2l Bauchspeichel / Tag (Enzyme für Verdauung; Trypsin, Pankreaslipase,
Pankreasdiastase, Maltase, Laktase)
o Acini pancreatici -> lange Schaltstücke -> kurze Seitenäste -> Ductus p. -> Duodenum
o Schaltstückzellen schieben sich bis in Acinus vor und erscheinen als zentroazinäre Zellen
o KLINIK: akute Pankreatitis (z.B. Alkoholexzess) => Selbstverdauung d. Pankreas
chronische Pankreatitis => langsamer Drüsenuntergang ...=> Fettstühle, Diabetes mellitus
• Endokriner Anteil: Hormondrüse, Inselorgan
o Insulae pancreaticae = Langerhans-Inseln, eingelagert in exokrines Gewebe („Inselzapfen“
sprossen von den Drüsengängen und Acini aus), insb. in dorsaler Pankreasanlage (also
haupts. Schwanz und Corpus, siehe Entwicklung, nur vereinzelt im Caput)
o Durchmesser von 75-100µm pro Insula, insgesamt ca. 1-2% des Pankreasgewebes
o α-Zellen: in den Randzonen der Inseln,10-20% der Zellen -> Glukagon
o β-Zellen: im Inselzentrum, ca. 80% der Zellen -> Insulin
o D-Zellen: am Inselrand, 5% der Zellen -> Somatostatin
o PP-Zellen (=F-Zellen) -> Pankreatisches Polypeptid (hemmt Sekretion d. exokrinen Teils)

Milz
Entwicklung: Mesodermaler Herkunft, ins dorsale Mesogastrium, ca. 4. Woche, rasches Wachstum
Größe/Form/Oberfläche:
• größtes Organ des lymphatischen Abwehsystems, 12cm lant, 8cm breit, 3cm dick, schwankendes
Gewicht (ca. 160g wenn vollst. ausgeblutet)
• Beim Neugeborenen stärker gelappt
• KLINIK: Nebenmilz: Wechselnde Größe und Zahl. Milzautotransplantate: Nach OP/Ruptur)
• Facies diaphragmatica (konvex), Facies visceralis (konkav)
• Margo superior (scharf), Margo inferior (stumpf)
• Facies visceralis unterteilt in: Facies gastrica, F. renalis, F. colica, F. pancreatica (jew. Organ legt
sich dort an)
• Extremitas posterior in Richtung WS, Extremitas anterior auf Lig. phrenicocolicum
• Hilum splenicum (=Milzstiel) auf Leiste der Facies visceralis, Ein- und Austritt von Gefäßen
• Vollst. von Peritoneum überzogen (bis auf Hilum)
• Lig. gastrosplenicum: Hilum -> große Kurvatur, Lig. phrenicosplenicum: Hilum -> Zwerchfell

Lage: intraperitoneal!
• Im Saccus splenicus, linke Regio hypochondriaca, zwischen 9. und 12. Rippe
• Längsachse parrallel zur 10. Rippe, Extremitas posterior nah am Querfortsatz d. 10. Brustwirbels
• Rippenbogen wird nach unten hin nicht überragt (bei gesunder Milz)
• Bei Neugeborenen/weiter u. Thoraxöffnung: horizontale Lage, bei Einatmung nach unten/vorne
• Wandermilzen: vorwiegend bei Frauen, sehr bewegliches Organ

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Skriptum Bauchtestur Oberbauch und seine Eingeweide

KLINIK: Untersuchung der Milz in Rechtsseitenlage, normale Milz sollte nicht tastbar sein.
Splenomegalie bei Infektions-, Stoffwechselkrankheiten, Tumoren des lymph. Systems.
Perkussion -> Lage der Milz, absolute und relative Milzdämpfung (Lunge überlagert Milz teilweise)
Milz: gedämpfter Klopfschall. Lunge: Lungenschall.
Milzlungenwinkel (zwischen Margo superior u. Unterrand der Lunge): tympanitischer Schall (Magen)
Milznierenwinkel (zwischen Milz u. ventralem Nierenrand): tympanitischer Schall (Flex. coli sinistra).
Nierengeschwulst oder Milztumor? Diagnose: Luft in Flexura coli -> Nierengeschwulst wird verdeckt.
Bildgebung: Szintigrafie

Feinbau:
• Milzkapsel aus kollagenen und elastischen Fasern (=Tunica fibrosa), überzogen von Peritoneum
• Trabeculae splenicae = Fortsetzungen der Kapsel ins Gewebe mit Blutgefäßen
• Parenchym: Pulpa splenica (weich, auswaschbar)
o Pulpa rubra: blutreiches, retikuläres BGW, großlumige Bluträume = Sinus splenici
o Pulpa alba: Arterienäste mit Lymphgewebsscheiden, Malpighi-Körperchen, Milzfollikeln
o Retikuläres Gerüst (gut erkennbar nach Ausspülung der Lymphozyten): Retikulumzellen,
Lymphozyten, Granulozyten, Erythrozyten, Monozyten, Plasmazellen, Phagozyten
Milzkreislauf:
A. lienalis -> Trabekelarterie -> Pulpaarterien -> Zentralarterie -> Pinselarteriolen -> Kapillaren
-> Milzsinus -> Pulpavenen -> Balkenvenen -> V. lienalis
Funktionen:
• Speichermilz (eher bei Pferd/Hund/Katze), Blutzellenspeicher
• Stoffwechsel-/Abwehrmilz: 15-30% lymphatisches Gewebe
• Erythropoese (während Schwangerschaft bis 8. Fetalmonat)
• Teil des mononukleären Phagozytensystems (Makrophagen, Retikulumzellen)
• Abbau von Erythrozyten (ca. 30%)
• Immunreaktion (Bildner von Plasmazellen und Lymphozyten, Aufnahme von Antigenen)
• Blutgerinnung (Speicher und Abbauort von Thrombozyten)
Kein lebenswichtiges Organ. Nach Splenektomie können die Funktionen vom restl. Immunsystem
übernommen werden (Lymphknoten, Leber, Knochenmark). Postoperative Immunschwäche.

Extremitas posterior
Margo superior
Facies renalis
Facies gastrica

A./V. lienalis im Hilum (Milzstiel)

Extremitas anterior
Facies colica
Margo inferior

Milz, Facies visceralis

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Skriptum Bauchtestur Der Unterbauch und seine Eingeweide

3. Der Unterbauch und seine Eingeweide


Ausdehnung des Unterbauchs:
• Von der Radix des Mesocolon transversum bis Lig. inguinale (seitlich) bzw. kleines Becken (mittig)
• Von außen: Regiones laterales und inguinales, Regio umbilicalis, Regio pubica
Organe: (Unterbauch = Ddarmbauch)
• Dünndarm (Jejunum, Ileum)
• Dickdarm (Colon ascendens, Colon transversum, Colon descendens, Colon sigmoideum)

Topografischer Überblick

• Colon umrahmt Dünndarm


• 3 Taenien am Dickdarm (teilw.) sichtbar:
o Taenia libera (am Transversum dorsal, am Asc./Desc. jeweils ventral gelegen)
o Taenia mesocolica (am Transversum kranial, am Asc./Desc. dorsomedial gelegen)
o Taenia omentalis (am Transversum kaudal, am Asc./Desc. dorsolateral gelegen)

Taenia omentalis
Taenia libera
Taenia mesocolica

• Colon asc. und desc. je ca. 25cm lang, dorsal mit der
Bauchwand verwachsen
• Colon transversum ca. 50cm lang
• Mesocolon transversum trennt Ober- von Unterbauch
• Caecum (=Blinddarm) in Fossa iliaca dextra, unter
Einmündung des Dünndarms, rel. beweglich
• Appendix vermiformis geht von dorsomedialer Seite des Caecum ab (Taenia libera ist
Wegweiser!), medial: Mesoappendix
• Flexurae coli dextra et sinistra, dazw. Colon transversum in nach kaudal konvexem Bogen
• Radix mesocolica: steigt von rechts nach links leicht an, Verlauf: Pol der rechten Niere, Pars
descendens duodeni, Margo anterior des Pancreas, fast bis Extremitas anterior splenici
• Lig. phrenicocolicum: Von Flexura coli sinistra zum Zwerchfell, bildet Milznische
• Sulci paracolici = leichte Peritoenaltaschen lateral von Colon ascendens und descendens
• Colon sigmoideum mit Mesocolon sigmoideum, mittl. Länge ca. 45cm, steigt ab in die Fossa
iliaca sinistra und ins kleine Becken
• Radix mesocoli sigmoidei: Crista iliaca -> lateraler Rand d. M.
psoas -> Promontorium -> 3. Sakralwirbel, mit Recessus
intersigmoideus (am höchsten Punkt der Radix)
Colon sigmoideum
Mesocolon sigmoideum
Recessus instersigmoideus

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Skriptum Bauchtestur Der Unterbauch und seine Eingeweide

• Flexura duodenojejunalis links der Mittellinie unterhalb der Radix mesocolica transversa,
Dünndarm geht in seinen freien Teil über, Fixierung durch M. suspensorius duodeni (TREITZ)
• Gesamter freier Dünndarm ist an Mesenterium aufgehängt, Radix mesenterii: 2. LWK links ->
rechtes Iliosacralgelenk (überkreuzt Duodenum, Aorta, V. cava inferior und rechten Ureter)
• recht beweglich, aber meist Jejunum links oben, Ileum rechts unten
• Bauchfell zieht bis ins Becken und überzieht die Beckenorgane
• Excavatio rectovesicalis: Zwischen Rektum und Harnblase
• Bei Frauen ist die Excavatio rectovesicalis geteilt in Excavatio vesicouterina und rectouterina
(=Douglas-Raum), vor bzw. hinter Uterus, Bauchfell: Perimetrium, Mesosalpinx, Lig. latum uteri,
Mesovarium, Lig. suspensorium ovarii

Peritoneale Falten und Buchten

• An der Flexura duodenojejunalis


o Recessus duodenalis superior mit Plica duodenalis superior (1)
o Recessus duodenalis inferior mit Plica duodenalis inferior (2) 1
o Recessus paraduodenalis (3) 3
o Recessus retroduodenalis (4) hinter Pars ascendens 2 4
• An der Valva ileocaecalis
o Recessus ileocaecalis superior mit Plica caecalis vascularis (5)
o Recessus ileocaecalis inferior mit Plica ileocaecalis und Mesoappendix (6)
o Recessus rectocaecalis (7)
• Falten und Buchten entstehen meist da, wo retroperitoneale Darmabschnitte
in inraperitoneale übergehen -> Gefahr von Treitz-Hernien
• Weitere
o Waldeyer-Grube (Fossa mesentericoparietalis), kaudal der Flexura 5
duodenojejunalis, zwischen Radix mesenterii und Vorwölbung der
Aorta
o Recessus intersigmoideus (siehe oben) 6
o Sulci paracolici (siehe oben)
7

Übersicht über den Aufbau der Darmwand

Schichten von innen nach außen:


1. Tunica mucosa
2. Tela submucosa
3. Tunica muscularis
4. Tela subserosa
5. Tunica serosa

23
Skriptum Bauchtestur Der Unterbauch und seine Eingeweide

Tunica mucosa:
• Lamina epithelialis, Lamina propria, Lamina muscularis mucosae
• Plicae circulares (=Kerckring-Falten): in Duodenum und Jejunum (NICHT MEHR IN ILEUM)
• Zotten: im gesamten Dünndarm, NICHT IM COLON
• Krypten = Lieberkühn-Drüsen: Gesamter Dünndarm UND Colon
• Brunner-Drüsen = Gll. duodenales nur im Duodenum (bis in Submucosa!)
• Peyer-Plaques bzw. Darmtonsille (Folliculi lymphatici aggregati) nur in Ileum ggü. des
Mesenterium-Ansatz, bzw. Appendix v., bis in Submucosa!
Tunica muscularis:
• Stratum longitudinale, Stratum circulare
Tela subserosa:
• BGW unter Peritoneum, kann Fett aufnehmen (=> Appendices epiploicae)
Tunica serosa:
• = Bauchfell, nicht überall vorhanden. Da wo es fehlt, befindet sich Adventitia
Enterisches Nervensystem:
• System von Neuronen und Gliazellen in der Wand des GI-Trakts, Pankreas und Gallenblase
• Koordination von Muskelfunktion, Schleimhautprozessen, Durchblutung, immunolog. Prozessen
• Plexus entericus = histologische Grundstruktur. Ganglionäre Plexus:
o Plexus myentericus (AUERBACH, zwischen Stratum longitudinale u. circulare der Muscularis)
o Plexus submucosus externus (SCHABADASCH) in Submucosa nahe des Stratum circulare
o Plexus submucosus internus (MEIßNER) in Submucosa nahe Muscularis mucosae
In jeder Wandschicht gibt es auch aganglionäre Plexus, die nur Glia enthalten. Diese sind jew.
nach der entsprechenden Schichte benannt.

MEIßNER SCHABADSCH AUERBACH

Mucosa Submucosa Str. circulare Str. longitudinale Serosa

Dünndarm, intestinum tenue

Abschnitte:
1. Duodenum (s. Oberbauch)
2. Jejunum (Leerdarm)
3. Ileum (Krummdarm)

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Skriptum Bauchtestur Der Unterbauch und seine Eingeweide

Entwicklung: Aus dem Mitteldarm, kaudal der Magenanlage (oraler Schenkel der Nabelschleife)

Dickdarm, intestinum crassum

Entwicklung:

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