Allgemeine Infektiologie
- Entzündungsparameter
o BSG
o CRP
<20mg/l viral
>100 mg/l bakteriell
Anstieg Nach 24h
o Procalcitonin
<2ng/ml viral, lokal bakteriell
>2ng/ml systemisch bakteriell
> 100 ng/ml Sepsis
Anstieg nach 6 Stunden
- Fieber: ab 38,5oC spricht man von Fieber – Fieber sollte objektiviert werden
- Labor
-zytose/-philie -penie
Leuko- Bakterielle Infektionen, systemische Mykosen, Virusinfektionen, Typhus, Q-Fieber,
Zoster Rickettsien, Miliar-tbc, Malaria
Lympho- Virusinfektionen, Mononukleose
Eosino- Extraintestinale Wurminf., Allergien
Mono- Tbc, Endokarditis, Brucellen, Protozoen, Rickettsien
- Präanalytik:
o Wie muss das Material entnommen werden? im Zweifelsfall immer streng aseptisch
o Welche Angaben sind für das Labor wichtig? Methodenspektrum
Erkrankungsbeginn (bestimmte Methoden ergeben nur zu bestimmten Zeitpunkten im
Verlauf Sinn, Bsp. Liquor: AK erst ab 21d, PCR nur bis 14d), Probenentnahmezeitpunkt,
Verdachtsdiagnose
Antiphospholipid-Syndrom (aPS)
- Definition:
o Multisystemische Autoimmunerkrankung Auto-AK gegen Phospholipid bindende Proteine
(aPL) Schädigung des Gefäßwandendothels
o Thrombophilie erhöhte Gerinnungsneigung Venöse und arterielle Thrombosen +
Ischämien
o Primär: ohne Begleiterkrankungen
o Sekundär: in Begleitung von rheumatischen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen,
malignen Erkrankungen
o Klinik und Autoantikörper müssen nach 3 Monaten persistieren
- Klinik: Schwangerschaftskomplikationen, Thrombosen und Thromboembolien, Blutbildveränderungen
- Sapporo-Klassifikation
o Thromboembolien im jungen Alter Arterien, Venen, kleine Gefäße
o SS-Komplikationen mit Aborten, Fehlgeburten und Totgeburten
o Labor im Abstand von mind. 12 Wochen
Lupusantikoagulans erhöhte Gerinnungszeit (aPTT)
AK gegen Beta-2-Glykoprotein I (Aβ2GP1) ELISA, IgG oder IgM > 99. Perzentile
AK gegen Cardiolipin (aCL) ELISA, IgG oder IgM > 99. Perzentile
1
- Diagnostik
o Labor:
Verlängerte aPTT, Quickzeit, Schlangengiftzeiten Lupusantikoagulans
Antiphospholipid-AK IgG, IgM oder IgA β2-Glykoprotein I, Cardiolipin,
β2GPI Domäne I,
Phosphatidylserin/Prothrombin-
Komplex (APSP)
o Problem: dRVVT & andere Lupustests unter Xarelto & Eliquis meistens falsch positiv!
- Laborkonstellationen und Risiken Triple positiv = sehr hohes Risiko für Thromboembolien und
plazentare Komplikationen
- Therapie
o Sekundärprävention:
venöse Thrombosen: orale Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten
(Phenprocoumon, Warfarin)
Arterielle Thrombosen: orale Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten
(Phenprocoumon, Warfarin)
Hochrisikopatienten + ASS
SS-Komplikationen: niedermolekulares Heparin + ASS ganze SS + 12 Wochen
postpartal
o Primärprävention
ASS, umstritten
o Neue Behandlungsstrategien
DOAC wie Rivaroxaban und Apixaban
Hydroxychloroquin
Ubiquinol
Rituximab, Eculizumab
- Verlaufsform: katastrophale APS
o Thrombosen in ≥ 3 Organsystemen
o Führt oft zur Verbrauchskoagulopathie und Multiorganversagen
o Therapie: AK-Eliminierung mittels Plasmapherese und Cyclophosphamid-Bolustherapie
- Alarmglocken: junger Patient mit Thrombose, Schlaganfall oder MI Abklärung Gerinnungsstörung
2
Virale Infektionen bei Immunsuppression/Infektionen bei Nierentransplantierten
- Warzen bei Immunsupprimierten meistens durch HPV ausgelöst (Subtypen 6,44,66)
Vielzählig an unterschiedlichen Stellen im Körper
- Enzephalitits-Erreger:
o Häufig: HSV, VZV, Enteroviren 71, FSMEV, HIV,
o Seltener: Adenoviren, CMV, EBV, Bronaviren, West-Nil-Virus, Masernviren, Influenzavirus,
Tollwutvirus
- Nachweis
o T-Zell-Infiltrate virale Genese
o Granulozyteninfiltrate baktereielle Genese
- Nicht nur iatrogen kann eine Immunsuppression erfolgen, sondern auch infektiös bedingt kann es zu
einer Abnahme der Immunfunktion kommen HIV, Lymphome und andere Neoplasien oder an
Diabetes) ( schlecht eingestellte Diabetiker sind immungemindert)
EBV
HSV-Hepatitis
- Therapie
o Hoch urgency Lebertransplantation
o lebenslanger Aciclovir-Gabe
HCV
3
- körpereigene Reaktionen auf die Viren sind für die Schädigung des Organs verantwortlich (diese
Reaktionen laufen geschwächt ab bei IS)
- Diagnose muss per Direktnachweis erfolgen, da die Serologie durch die Immunsuppression behindert
wird
o PCR
o Antigennachweis
o (Virusisolierung)
- AK-Teste stellen eine Ausnahme dar – Statusbestimmung vor Transplantation
- Direknachweisverfahren werden auch zum Monitoring eingesetzt
HIV
- Erniedrigte CD4+-Lymphozyten + relativer und absoluter Anstieg von den CD8+ Zellen
- Übertragungswege
o Ungeschützter sexueller Kontakt
o Gemeinsamer Spritzengebrauch
o Mutter -Kind Transmission
In Deutschland HIV-Status im Laufe der SS-Untersuchungen erhoben
- Bei jeglichen STD immer auch Koinfektionen untersuchen: HIV, HCV, HBV, Syphilis etc.
- Replikationszyklus und Angriffspunkte
o Binding und Fusion Fusionsinhibitoren
o Reverse Transkription NRTI, NNRTI
o Integrase Integrase-Inhibitoren
o Replication
o Assembly Protease-Inhibitoren
o Budding
- Besonderheiten: reverse Transkriptase, CD4+ als primärer Rezeptor: T-Zellen, T-Vorläuferzellen,
Monozyten, Makrophagen, Eosinophilen, dendritische Zellen, Mikrogliazellen des ZNS
o Erklärt die Symptomatik ZNS betroffen
- Aids-definierende Krankheiten
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o JC-Virus
Unter ImmunsuppressionReaktivierung möglich
Befällt Oligodendrozyten multifokale Demyelinisierung
Schwerer Immundefekt geringe Anzahl an CD4-Zellen
Opportunistische Infektion (OI) mit höchster Mortalität
Therapie: cART
Prognostisch: CD4-Zellzahl
Diagnostik:
LP JC-PCR aus dem Liquor
CMRT
o Pneumocystis-Pneumonie (PCP)
V.a. bei sog. Late-Presenter die die mit fortgeschritteneren Immundefekt kommen
Häufigste OI bei Patienten
Immer eine Neuinfektion, keine Reaktivierung
Klinik: Symptomtrias: trockener Reizhusten, subfebrile Temperaturen, langsam
progredient
Diagnose mit Hilfe der massiv erhöhten LDH (reflektiert die Schwere der Infektion)
Therapie: Cotrimoxazol hoch dosiert, 21 Tage
Immer adjuvant 1mg Presdnison/kg/KG pber 5-10 Tage
2. Wahl: Pentamidin, Clindamycin + Primaquin
Prophylaxe: Cotrimoxazol-Prophylaxe bei CD4-Lymphoszten < 200,
DD: PCP bei Immunsuppression (nicht HIV-assoziiert)
o Da kein Presnisolon
o XDR Tuberkulose (extensive drug resistant)
Resistenzen gegen
Therapie: Quadrupel-Therapie über mind. 6 Monate: Rifampicin, Isoniazid,
Pyrazinamid, Ethambutol
2Mon 4xKombi + 8 Monate 2xKombi! (verbessert den Therapieerfolg)
o Tuberkulose mit HIV-Infektion
<50 sofortiger Beginn mit cART, spätestens nach 2 Wochen
>50 cART etwas später anfangen
Immunrekonstitutionssyndrom (IRIS)
Verschlechterung eines infektiöses und inflammatorischen Geschehens, das
in zeitlichen Zusammenhand mit einem cART-Beginn steht
o V.a. Bei Integrase-Inhibitoren
o Ursache: überschießende TH1-Immunantwort gegen
mykobakterielle Antigene
o 2 Formen
Paradoxes IRIS: initial gutes Therapieansprechen, im
Verlauf Verschlechterung
Demaskierende IRIS Entwicklung einer aktiven TB/PML
3 Monate nach cART-Beginn
Therapie: Steroide + Fortführung der Therapie
- Opportunistische Infektionen: je schlechter der Immunstatus, desto früher invasive Diagnostik
o Im Schnitt nach 8 Jahren
o Bei Nachweis einer OI sollte so schnell wie möglich eine cART begonnen werden
- HIV- Diagnostik
o Suchtest: Immunassay p24.Antigen und HIV-AK
o Bestätigungstest: Western Blot, PCR (PCR nach 7 Tagen positiv)
o Heimtest
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- Klassifikation
NRI = nukleosidische Inhibitoren der reversen Abacavir, Emtricitabin, Tenofovir, Didanosin, Stavudin,
Transkriptase Lamivudin, Zidovudin
NNRI = nicht nukleosidische Inhibitoren der Nevirapin, Efavirenz, Rilpivirin, Etravirin
reversen Transkriptase
Adsorptionshemmstoffe Maraviroc
Fusionsinhibitoren Enfuvirtid
Integraseinhibitoren Raltegravir
Protease-Inhibitoren Lopinavir, Darunavir, Ritonavir, Fosamprenavir
Infektiöse Endokarditis
- i.v. Drogenabusus betroffen ist eher das rechte Herz (Trikuspidalklappe), ansonsten eher linkes Herz
- Krankenhausmortalität: 15-30% , 1/3 der Fälle bei voroperierten Klappen; aber ½ der Fälle ohne
relevante kardiale Vorerkrankung
- Höchstes Risiko die bereits eine Endokarditis hatten
- 72% sind Nativklappen
- Epidemiologie Oft keine kardialen Vorerkrankungen
- Symptome:
o Neu-aufgetretenes Herzgeräusch
Rhythmusstörungen Aortenklappen ist nah am AV-Knoten AV-Block
o Fieber, Schüttelfrost
o Tachykardie
o Leistungseinbruch, Anämie/Blässe, Schwäche
o Hautbefunde
Petechien
Splinter-Hämorrhagien
Osler Knötchen
Janeway-Läsionen
- Pathomechanismus
o Eher bei vorgeschädigten Klappen/Prolaps unphysiologische Strömungsverhältnisse
o Plättchen/Fribrinablagerung
o Transiente Bakterämie
o Vegetation
- Lokalisation: v.a. Aorten- und Mitral-Klappen
- Endokarditis kann Stenose und Insuffizienz imitieren Stenosen an Aortenklappe häufiger
- Diagnostik:
o Blutkulturen
Mind. 3 Abnahmen im Abstand von jeweils 30min
Auf Fieberspitzen darf nicht gewartet werden
Etwa 80% aller IE-Patienten haben positive Blutkulturen
Negative Blutkulturen oft durch vorherige AB-Gabe
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o Septischer Schock
Laktat >2
RR, Puls
Therapie: 30ml/kg KG Volumen-Gabe
- Erregerspektrum
o Strep. Viridans
o Staph. Aureus oft fulminante Verläufe
Blutstrom 2 Wochen Staphilex
o Hautkeime: Staph. Epidermis
- Modifizierte Duke-Kriterien 2 Majorkriterien erfüllt, 1 Major & 3 Minor oder 5 Minor
o Hauptkriterien
2 Positive Blutkulturen
1 Positive Blutkultur Coxiella burnetii oder Phase-I-IgG-AK Titer
Echo, PET/CT, SPECT/CT, Herz-CT, Bildgebung
PET-CT 3 Monate nach Op nicht verwendbar da durch chirurgisches
Trauma alles leuchtet
o Nebenkriterien
Prädisposition
Fieber
Vaskuläre Phänomene: schwere arterielle Embolien, septische Lungeninfarkte,
mykotisches Aneurysma, intrakranielle Blutungen, konjunktivale Einblutungen,
Janeway-Läsionen
Immunologische Phänomene: Glomerulonephritis, Osler-Knoten, Roth-Spots,
Rheumafaktoren
Mikrobiologischer Nachweis: positive Blutkulturen, die nicht einem Hauptkriterien
entsprechen, serologischer Nachweis einer aktiven Infektion mit einem mit IE zu
vereinbarendem Organismus
- Therapie: bei Begründeten Verdacht sofort mit Antibiose beginnen
o Nativklappe
Ampicillin (bakteriostatisch) + Flucoxacillin (bakteriostatisch) + Gentamicin
(bakterizid)
Gentamicin: othotoxisch, nephrotoxisch
Bei Penicillin-Allergie: Vancomycin + Gentamicin
o Nach Klappenprothese
Vancomycin + Gentamicin + Rifampicin
o Gezielte AB-Therapie Standard:
Streptokokken: Ampicillin i.v. + Gentamicin i.v.
Staphylokokken: Flucloxacillin i.v. + Daptomycin i.v.
Enterokokken: Ampicillin i.v. + Gentamicin i.v.
o Operative Therapie Entfernung des infetiösen Materials und Rekonstruktion der
betroffenen Klappe
- Größer 10mm Diskussion im Herzteam
- Endokarditisprophylaxe
o Nach Klappenprothese 12 Monate
o Lebenslang, wenn bereits Endokarditis gehabt
o Wenn bereits eine Prophylaxe
o Nur bei Zahnärztlichen Eingriffen
o Standardtherapie:
Amoxicillin 2g po
Ampicillin 2g iv/im
Cefuroxim 1-2g iv/im
Bei Penicillin-Allergie Clindamycin 600mg po/iv/im
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30-60 min vor Eingriff
Ausbruchsmanagement
1. Phase (vorbereitend, proaktiv)
2. Phase (reaktiv)
Pneumonien
- Epidemiologie
o Dritthäufigste Todesursache weltweit, häufigste Todesursache durch Infektionen in
Industrienationen
- Symptomatik:
o Abgeschlagenheit, Fieber, Husten, Auswurf, Dyspnoe, Thoraxschmerz, Verwirrtheit
- Einteilung nach Erregern
o Bakteriell
Typische Pneumonie: Pneumokokken, Haemophilus influenzae, Staphylokokken,
Streptokokken, Klebsiellen, Pseudomonaden
Atypischer Pneumonie: Mykoplasmen, Chlamydien, Legionellen
Spezifische Pneumonie: Mykobakterium Tuberculosis
o Viral: Influenza, Parainfluenza, RS, Adeno, Coxsachie, Varizellen
o Pilze: Aspergillen, KEINE Candidapneumonie bei der CAP (aber bei Immunsuppression)
o Protozoen
o Erregerspektrum bei ambulant erworben
Strep. Pneumoniae (Pneumokokken), Influenza A Viren, Mycoplasma pneumoniae,
Legionella
Veränderung des Keimspektrum mit Dauer des stationären Aufenthalts
- Pneumonien bei Immunsupprimierten
o Ähnlich beim Immunkompetenten
Ambulant oder nosokomial
Häufig, wenn nicht fast immer interstitielle Infiltrate
o Pilzpneumonien
Schimmelpilze (Aspergillus flavus und fumigatus)
Pneumocystis jirovecii Pneumonie
o Reaktivierung
Tuberkulose
CMV
o Hämatogene Aussaat bei disseminierter Infektion
- Ambulant erworbene Pneumonie
o akute mikrobielle Infektion des Lungenparenchyms und angrenzender Organe des
Erwachenden (ohne Abwehrschwäche)
o Erkrankung wurde zu Hause (oder in Alten- bzw. Pflegeheimen) erworben
o kein Krankenhausaufenthalt in den letzen 4 Wochen
o Abzugrenzen sind: akute Bronchitis, Infektexazerbierte COPD, nosokomial erworbene
Pneumonie
10
- Diagnostik
11
Infektionen in der HNO-Heilkunde
Ohrmuschelperichondritis
Akute SInusitis
12
Akute Pharyngitis
Akute Tonsillitis
Infektiöse Mononukleose
- Erreger: Epstein-Barr-Virus
- Klinik: Halsschmerzen, Allgemeinsymptome, LK-Schwellung
- Befunde: Tonsillen gerötet und geschwollen, flächige Beläge, Beläge im Nasenrachen,
Hepatosplenomegalie
- Diagnostik: EBV-Serologie, Exanthem unter b-Lactam-AB durch Kreuzreaktion
- Therapie: Analgetika, körperliche Schonung, Rehydratation
Akute Laryngigits
Infektionen im Kindesalter
Fieber
Enterovirus-Infektionen
HSV-Infektionen
Kawasaki-Syndrom
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Meningitis
- Frühre Zeichen: starke Beinschmerzen, kalte Hände und Füße, auffälliges abnormes Hautklorit
- Klassische Zeichen (hämorrhagisches Exanthem, Meningismus, reduzierter Bewusstseinszustand)
treten erst nach 13-22h nach Symptombeginn
o Exanthem Glastest
Diagnose-Hilfsmittel, Diverses
- Rochester Kriterien Kriterien wann keine AB-Gabe Stationäre Aufnahme, Blutkultur, Urinkultur
und Liquorpunktion
- Pädiatrisches Diagnosedreieck (PAT)
o Allgemeinzustand
o Atmung/Atemarbeit
o Hautkolorit/Hautperfusion
- Early warning score
- Eltern genau aufklären wie sie Symptome erkennen
- Gut Feeling Bauchgefühl
- Traffic light System
o Für Kinder unter 5 Jahre
o Urinstix
Bei jedem Säugling mit Fieber unter 3 Monaten zum Ausschluss einer HWI
Quick Wee
Schnelles Pipi
- Primär maßgeblich für die ärztliche Entscheidung (Antibiotika, Einweisung) bleibt die Anamnese und
die klinische Einschätzung / Untersuchung des Kindes.
Fazit
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Liquordiagnostik
Abdominelle Infektionen
Leberabszess
- Ursachen
o Aszendierend (Cholangitis) – häufigste Ursache
Papilla Vateri + M. Sphincter oddi nach ERCP geweitet Erreger können
aufsteigen
o Hämatogen (via Pfortader)
V.a. Wenn Patienten nicht enteral ernährt werden
o Pilze
o Amöbenruhr
- Therapie
o Ursachenabklärung
o Antibiose:
Aminopenicillin + Betalaktamaseinhibitor (Piperacillin/Tazobactam)
3. Gen Chephalosporin (Ceftriaxon) + Metronidazol
o Fokussanierung: Abszesspunktion (CT oder SONO)
Sigmadivertikulitis, -ose
- Hauptlokalisation im Sigma
- 70% asymotmatisch, Divertikulitis (unkompliziert oder kompliziert), Divertikelblutung
- Goldstandard für Diagnostik: CT
- Stadieneinteilung
0 Asymptomatische Divertikulose
1 Akute unkomplizierte Divertikulitis Symptomatisch, Antibiose
Bei Abszess Punktion
Geplante laparoskopische Operation
2 Akute komplizierte Divertikulitis Operation bei freier Perforation
3 Chronische Divertikelkrankkeit (rezidivierend oder Geplante laparoskopische Operation
anhaltend)
4 Divertikelblutung Notfall Resektion
Peritonitis
- Anatomie und Physiologie des Peritoneums sind Grundlage für effektive Bakteriendrainage und häufig
fulminanten septischen Verlauf der Peritonitis
- Klassifikation
o Ursachen: primär, sekundär, tertiär
o Ausbreitung der Entzündung: lokal (1-3 Quadranten), diffus (alle 4 Quadranten)
o Alter der Entzündung: frisch <24h, oder älter >24h
o Exsudat/Beläge: eitrig, fibrinös, serös, gallig, kotig
o Verlauf: akut, chronisch
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- Primäre Peritonitis
o Keiminvasion geht nicht von einem Hohlorgan aus
o Selten
o Wird nicht chirurgisch behandelt
- Sekundäre Peritonitis
o Formen
Nach Perforation eines Hohlorgans v.a. Appendizitis, Cholangitis/Cholezystitis,
Sigmadivertikulitis
Durchwanderungsperitonitis
Ausbreitung von Entzündungen oder Ruptur von Abszessen
Postoperative/postinterventionelle Peritonitis
o Erregerquellen: immer aus dem Organ E.coli, Proteus, Klebsiellen, Anaerobier,
Enterokokken
o Therapie: Chirurgische Herdsanierung + intraoperative Lavage mit Nekroseentfernung+
definitiver Bachdeckenverschluss+ Antibiose
- Tertiäre Peritonitis
o Nach sekundärer Peritonitis
o Typische Erreger: E. Faecium, E. Feacalis, ESBL
- Zeitlicher Verlauf
o Frühform: seröses Exsudat und Gefäßinjektion
o Kolonisation der Serosaoberfläche
o Eitriges Exsudat, Bildung von Fibrinbelägen
Ziel ist es die noch zu entfernen, weil hier Bakterien liegen
o Nach 24-36h fortgeschrittene Fibrinbeläge, nicht abziehbar
Lassen sich nicht mehr Entfernen Prognose schlechter
- Symptome:
o Hypoperistalik, paralytischer Ileus Übelkeit aber KEIN Erbrechen
o Somatische Schmerzen
o Bretthartes Abdomen
o Fieber, AZ-Verschlechterung
- Diagnostik
o Notfalllabor, EKG, Röntgen, Sono, CT
o Im Zweifel Laparoskopie u/o Laparotomie
- Prognose-Indizes
o Mannheimer Peritonitis Index
Lebensalter, Risikofaktoren (Alter, Grad und Ausmaß der Peritonitis)
o (Q-)SOFA-Score
- Therapie
o Kalkulierte AB-Therapie Frühzeitiger Beginn = Notfallmedikament
o Später gezielte AB-Therapie
o Tarragona-Strategie
Resistenzmechanismen
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Interpretation der Empfindlichkeitstestung (EUCAST)
Wirksamkeit von AB
Interaktionen/Nebenwirkungen
Therapiestrategien
- Prophylaktische Therapie
o Perioperative Therapie während des Schnittes nur während der Zeit der Operation, keine
weitere Gabe auf Station
- Präemptive Therapie nach Erregernachweis, vor Beginn von Infektionszeichen
- Empirische Therapie bei Infektionsverdacht, Erreger noch nicht bekannt
- Gezielte Therapie bei bestätigter Infektion, Erreger nachgewiesen (mit Antibiogramm)
Rationaler AB-Einsatz
Neue Therapiemöglichkeiten
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Geht’s auch (mal) ohne – Infektionen in der Hausarzt-Praxis
- Halsschmerzen bei Angina tonsillaris: < 10% bakterieller Natur, überwiegend viral→ symptomatische
Therapie (Ibuprofen, Novalgin, Paracetamol je nach Belieben und Verträglichkeit)
o Falls bakteriell → (eitrige Beläge als Hinweis) dann Penicillin 3x1000 IE/d cave: Allergien,
Unverträglichkeiten (besonders zu achten ist auf ein Arzneimittelexanthem bei EBV)
- Herpangina: Coxsackie A-Viren → symptomatische Therapie
- DD: Soor (hier sollte man überprüfen, ob auch der Ösophagus mitbetroffen ist, denn dann ist eine
systemische Therapie erforderlich)
o Unter Immunsuppresion bei Krebspatienten ,Asthmatikern
- Scharlach Himbeerzunge, Aussparung des Mundreiecks
- Konjunktivitis: Ursachen: bakteriell (dann oft einseitig), viral, allergisch (kein einseitiger Befund)
o Falls bakteriell: meist einseitig, eitrig, hoch-infektiös→Floxal-Augentropfen, Fusidinsäure-
Augentropfen, Gentamicin-Augensalbe (diese ist am besten vor dem Schlafengehen
aufzutragen, da sie die Sicht erheblich behindert)
o Gentamycin-Augentropfen, Ciprofloxacin-Augentropfen
- Hordeuleum Entzündung einer Talgdrüse am Auge
- Akute Otitis media: Trommelfell nicht mehr transparent, nach außen gewölbt, mit radial
einwachsenden Gefäßen→i.d.R keine AB, NSAR und abschwellende Nasentropfen/- sprays
- Bei Infekten des oberen Nasen-Rachen-Raumes gibt es häufig Eiterstraßen entlang des
Rachens→morgens Schmerzen durch eingetrockneten Eiter, die sich im Laufe des Tages, nach dem
Essen und Trinken bessern (Ursachen können bei Kindern hier vor allem auch Polypen sein)
- Bei HNO Patienten mit V.a Sinusitis immer NAPs untersuchen, vorbeugen lassen,
Druckschmerzhaftigkeit überprüfen, nach Kopfschmerzen fragen (auch an den Zähnen oder den Augen
können Schmerzen infolge entzündeter Stirn- und Kieferhöhlen auftreten)
- Bei Hautinfektionen: 1%-2% Erythromycin-Basissalbe + Antiseptika (diese sollten im Idealfall nicht
brennen)
- Zoster: Nasenspitze betroffen – kann ein Hinweis auf Mitbeteiligung der Augen sein
o Zoster ophthalmicus —> Gefahr der Erblindung (v.a. Durch Eintrübung der
Hornhaut)→Gefahr von Superinfektionen und Post-Zoster-Neuralgie
o Behandlung des Zoster: Aciclovir 800 5x/d 7d
o Windpocken (auch durch VZV) → „Sternenkarte“
Ansteckend wenn Eflforeszenzen verkrustet sind
- Ptorriasis Pilz UV-Strahlung
o Keine Therapie notwendig
o Evtl Antimykotika
- Mykotische. Dermatose v.a. Durch Kontakt mit Haustieren
- Rabies unterschiedlich aussehende Effloreszenzen
o Permentrin also Tehrapie
- Erythrasmata v.a. In den Hautfalten
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- KLAUSUR: degam akuter Husten und HWI
- Laryngitis: insp. Stridor, Heiserkeit → häufig virale Ursachen
- Bei Kindern sehr gefährlich, da es zu einem Kehlkopfkollaps mit folgender Atemnot kommen kann!!
→immer Kortisonzäpfchen im Notfallkoffer mitführen!!
- Bei Miktionsschmerz und UHWI Fosfomycin „Single-Shot“, Nitrofurantoin als Alternative
- Eingewachsener Nagel: unguis incartus → OP, Eröffnen, Schienung möglich
- Bursitis olecrani
- Soor balanitis (v.a bei Diabetikern und hier im Besonderen bei Patienten mit SGLT2-Hemmern, die sehr
zuckerreichen Urin ausscheiden)
Infektionen im Alter
- Bei initialer Breitspektrum-Therapie spätestens nach 48-72 Stunden Reevaluation
- C(U)RB-65 Index bei ambulant erworbener Pneumonie
o C Confusion
o U Urea
o R respiratory rate
o B Blood pressure
o 65 Lebensalter ≥ 65Jh
0-1 Punkt keine Klinikaufnahme, ambulante Therapie
1-2 Therapie Klinikaufnahme auf Normalstation
>2 Punkte: Klinikaufnahme, Intensivstation
- 2,5-fach häufigere Infektionen als bei Jüngeren, 3-20fach häufiger Pneumonie
- Ursachen gehäufter Infektionen Im Alter
o Geschwächte zelluläre und humorale Immunabwehr
o Beeinträchtigte physiologische Funktionen (Schluckakt, Wundheilung, Durchblutung)
o Katheter
o Erhöhte Prävalenz chron. Erkrankungen, die die Immunabwehr beeinträchtigen
o Häufigere Einnahme von Arzneimittel mit Beeinträchtigung der Immunabwehr
o Hygieneprobleme und nosokomiale Infektionen (Pflegeeinrichtungen, Klinik)
o Unter- oder Mangelernährung
- Zunahme der 65-jährigen und Älteren bis 2050 um ca. 14%
- Impfkalender
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o Ab 60 Jahren für Herpes Zoster, Influenza a, Pneumokokken
- Wann ist an eine Infektion zu denken
o Jede ungeklärte Funktions-/Verhaltensänderung, besonders plötzliche Verwirrtheit
o Psychomotorische Unruhe oder Lethargie
o Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Dehydratation
o Schwindel, Stürzte
o Harninkontinenz
o Tachypnoe, Tachykardie
o Plötzliche Herzinsuffizienz
- Häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten im Alter
o Infektionen der oberen und unteren Luftwege: S.pneumoniae
o HWI E. Coli
o Haut-, Weichteil- und Wundinfektionen grampositive Erreger
o Im Krankenhaus, bzw. Altenpflegeheimen auch „Sepsis“ als Folge der Katheter- und
Harnwegsinfektionen
- Neben Häufigkeit ist auch der klinische Verlauf entscheidend für die Bedeutung einer Virusinfektion
- Gehirnentzündungen durch HSV treten gehäuft im mittleren und höheren Lebensalter auf
- Dauer des Überlebens nach einer HIV-Infektion (ohne und mit HAART) hängt vom Alter ab
- Relevante Virusinfektionen im Alter
o Gastrointestinale Erreger
o Respiratorisch Erreger
o Herpesviren
o Chron. Virusinfektion
o können im Alter mir stärken Infektionsverlauf und erhöhten Mortalität einhergehen
- Immunseneszenz Alterung des Immunsystems
o Faktoren: genetischer Background, Alter, Kontakte…
o CMV-positive verminderte Lebensdauer
o Ungünstiges Immunrisikoprofil
Geringe T-Zellproliferation
Verschiebung des CD4/CD8-Verhältnisse bei T-Zellen zugunsten der CD8-Fraktion
weniger effektive und stimulierbare T-Zellen
CMV-Seropositivität ständige Stimulierung
- Altersbedingte Veränderungen der Immunreaktion auf Impfantigene
- Verbesserung er Immunreaktion auf Impfantigene durch neue Ansätze
o u.a. Adjuvantien
o Auffrischungen
o Auswahl des richtigen Impfstoffes
- Konsequente körperliche Aktivität = besser Immunfunktion, aber Wiederherstellbarkeit der
Immunfunktion fragwürdig/nicht geklärt
- Merksätze
o Der alte Mensch ist ähnlich infektanfällig wie immunsupprimierte Patienten
o Im Alter verlaufen Infektionen oft atypisch
o Bei ungeklärtem raschen Funktionsverlust muss der behandelte Arzt an die Möglichkeit einer
schweren Infektion denken
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Transfusionsmedizin
- Erys Bis zu 7 Wochen haltbar
- Typische UAW/Risiken der Bluttransfusion
o Allergische/urtikarielle/anaphylaktische Transfusionsreaktionen (TR) kaum noch weil
Leukos rausgefiltert werden
o Febrile, nicht-hämolytische TR auch durch Kontamination mit Leukozyten (werden
mittlerweile herausgefiltert)
o Transfusionsassoziierte Lungeninsuffizienz (TRALI) Blut wird getestet werden Ag
gefunden Spende wird zurückgezogen und nicht weiterverarbeitet
TRALI: radiologisch gesichertes, nicht-kardiogenes Lungenödem innerhalb von 6h
nach einer Bluttransfusion (bilaterale Lungeninfiltrate ohne sonstige Ursache)
o Akute und verzögerte hämolytische TR
o Immunisierung
o Sepsis
o Posttransfusionelle Purpura gegen Thrombozyten-AK (Anti-HbA-AK)
o Spender-gegen-Empfänger-Erkrankung Spender-Lymphozyten proliferieren sich und
greifen Empfänger-Organe an Immunsystem des Empfängers muss einen ausgeprägten
Defekt des zellulären Immunsystem (M. Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphom unter Purin-
Analoga, Frühgeborene) Radioaktive Bestrahlung (mind. 25Gy) mit Gamma-Strahlen
Lymphozyten werden teilungsunfähig (Erys haben kein Zellkern also keine DNA-
Fragmentierung möglich)
o Infektion (HIV, HCV, HBV, West-Nil-Virus, Malaria)
Restrisiko
HCV 1: 10,9 Mio
HIV-1 1:4,3 Mio
HBV 1:360.000
- Größter Risikofaktor: der Arzt Verwechslung
o Patientenidentifikation fehlerhaft
o Wrong Blood in tube 1:200 (0,5%)
- Hämolytische Transfusionsreaktion
o Landsteinersche Regel – ABP-Blutgruppensystem
Blutgruppe AB A B 0
Isoagglutine (IgM) Anti-B Anti-A Anti-A + Anti-B
o Hämolyse durch IgM-AK-induzierte Aktivierung des Komplementsystems
o Extravasale Hämolyse durch IgG-AK-induzierte Aktivierung des Komplementsystems über
C3b- Beladung der Erys
o Klinischer Schweregrad und zeitliches Auftreten der Hämolyse variabel
Abhängig von der AK-Konzentration (sinkt im Alter), Antigen, Aktivität des
Monozyten/Phagozyten-Systems
o Sofortreaktion:
disseminierte intravasale Gerinnung (DIC) u/o Nierenversagen
Bildung von Komplementspaltprodukten Kreislaufdepression RR-Abfall
o Therapie: nur symptomatisch möglich: Volumengabe, Kreislaufunterstützung
o Inzidenz Risiko je transfundierte Ery-Einheit: 1:10.000-1:100.000
o Akute HTR: Symptome/Befunde
Urticaria, Prutitus
Kopfschmerzen, Übelkeit, Unruhe
Unerklärliche Blutungen
Fieber und Schüttelfrost
Brennen an Infusionsstelle
Flanken-/Burstschmerzen
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Tachykardie, RR-Veränderungen, Engegefühl in der Brust, Angstsymptomatik
Hämoglobinurie, Oligurie/Anurie
Schock
Gelbsucht
Positiver direkter Coomstest
o Behandlung
Stopp der Transfusion
Forcierte Diurese, Überwachung der Nierenfunktion —> da freies Hämoglobin kann
Nierenversagen auslösen
Überwachungsstation
o Abklärung
Labor: freies Hb, Bilirubin, Haptoglobin, LDH
Probengewinnung für Blutbank: Blutprobe vor/nach Transfusion, Einsendung des
Blutpräparates
Untersuchung in Blutbank
- Präanalytik für Blutgruppen-serologische Diagnostik, ABO-Bedside-Test
o Korrekte Patientenidentifikation
o Keine Blutentnahme in unbeschriftetes Behältnis
o Befragung des Patienten zur Identifizierungen etc.
o Ausführung des Bedside-Tests
What you see is what you get!
Verklumpung in Anti-A-Testfeld Blutgruppe A
Keine Verklumpung Blutgruppe 0
Mediastinitis Vorgehen
Postoperative Wundinfektion
Endokarditis
- Symptome
o Zeichen der Bakteriämie (Fieber, reduzierter AZ), Vaskulitische Symptome, neu-aufgetretenes
Herzgeräusch, Tachykardie
o Osler- Knoten schmerzhaft
o Janeway-Läsionen nicht-schmerzhaft
o Splinter Hämorrhagie nicht-schmerzhafte Nagelläsionen
o Roth spots = retinale Einblutungen (vaskulitisch)
- DUKE-Kriterien
o Hauptkriterien: typische Erreger (Streptokokken, Staphylokokken, Enterokokken, HACEK-
Gruppe) in Blutkulturen, Bildgebung positiv
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o Nebenkriterien: klinische Erscheinungen
o Definitive IE: 2 Hauptkriterien oder 1 Hauptkriterium + 3 Nebenkriterien oder 5
Nebenkriterien
- Risikopatienten: nach Klappenprothese, mit Herzfehlern, Herzklappenprobleme
- Therapie
o Empirischer Beginn
Aminopenicilline + Aminoglykosid + Staphylokokken-wirksames AB
o Risikofaktoren für Letaliät unter konservativer Therapie: unkontrollierte Infektion,
Herzinsuffizienz, Embolie, Nierenversagen, Problemkeime (MRSA, Pilze)
o Komplizierte Endokarditis benötigt Chirurgie + spezifische antimikrobielle Therapie x 4-6
Wochen
Akute AI oder MI mit kardialen Pumpversagen/Lungenödem, Schwere Sepsis und
septischer Schock >48h und Prothesenendokarditis
Ziele: Wiederherstellung der Klappenfunktion; Elimination der Quelle von Embolien;
Reduktion der infektiösen Last, Elimination der paravalvulären Beteiligung
Pleuraempyem
Harnwegsinfektionen
Symptome und Diagnose
Diagnostik
Risikofaktoren
- Unkomplizierte Zystitis:
Therapie
Katheterassoziierte HWIs
Virushepatitis B & C
Hepatitis C
Verlauf
- RNA-Virus
- Akute Infektion meist unbemerkt
- Nach 1-3 Wochen HCV-RNA im Blut
- Nach 4-12 Wochen Anstieg der Transaminansen
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- Symptome: Müdigkeit, Schwäche, Übelkeit, Juckreiz
- Rückbildung nach wenigen Wochen
- Chronifizierung → > 6 Monate
- Fulminante Verläufe möglich
- Anti-HCV-AK nachweisbar (auch nach Ausheilung!) spricht nur für stattgehabten Kontakt
- Leberzirrhose entspricht hier einer Präkanzerose, HCC Screening indiziert
Virusserologie
Extrahepatische Manifestationen
Übertragungswege
Therapie der HCV → heilbar durch direkt antiviral wirkende Substanzen (DAA)
- Ziel : Sustained virological Response → 12-24Wochen nach Therapie kein HCV-RNA nachweisbar
- Proteaseinhibitoren -previr
o Boceprevir, Telaprevir
- Polymeraseinhibitosen -bovir
o Sofosbuvir, Dasaburvir
- NS5A-inhibitoren -asvir
o Ledipasvir, Elbasvir, Velpatasvir
- Mehr aggressive HCCs nach UAA
Hepatitis B
- DNA-Virus
- Nicht heilbar → persistiert → Reaktivierung möglich
- Kanzerogenes Virus
Risikofaktoren:
- Multiple Sexualpartner
- Drogenabusus
- Unbekannt
- Men who have sex with men
- Medizinisches Personal
Patho
- Immer erforderlich bei Grundimmunisierung jenseits des Kindesalters (Bestimmung des Anti-HBs-
Titers 4–8 Wochen nach letzter Impfstoffdosis)
- Zielwert des Anti-HBs-Titers: ≥100 IE/L
- Wenn sich ein Kind infiziert fast immer chronischer Verlauf, Ausheilungsrate ist sehr viel geringer
- immuntolerant sehr hohe Infektiosität
Hepatitisserologie
Verlauf:
30
Entscheidungsalgorithmen chron. Hep B
- Indikationen:
o Abhängig von Viruslast, Leberwerte, Leberfibrose/-entzündung
o Alle mit chron. Hep (HBeAG pos oder neg)
mit VL > 2000IU, erhöhter ALT u/o
Fibrose/Nekroinflammaition
o Kompensierte/dekompensierte Zirrhose
o Erhöhte Viruslast und ALT 2x über Norm
o HBeAg post chron. Infektion, normale ALT
und hohe Vl können behandelt werden,
wenn > 30 Jahre
- Medikamente
o Antivirale Therapie
Interferon-α → bis Child-Pugh A
Leberzirrhose
Virostatika
Nukleosidanaloga:
Lamivudin, Entecavir, Telbivudin
Nukleotidanaloga: Tenofovir
Pränatale Infektionen
CMV
- Lebenslange Persistenz/Latenz
- Hauptübertragungsweg (postnatal): Schmierinfektion
- Seronegativrate bei Schwangeren +-50%
- Wichtige Infektionsquellen für Schwangere Kleinkinder bis 3 Jahre (Urin, Speichel)
- Klinik
o Primärinfektion: 60% mit Symptomen u/o auffälligen Labor
o Rekurrenz: bei Immunkompetenten = asymptomatisch
- Risiko fetale Infektion
o Nach Primärinfektion ist das intrauterine Transmissionsrisiko höher als bei Rekurrenzen
o Abhängig vom Gestationsalter zum Zeitpunkt der Infektionen
Transmissionsrate höher im 3. Trimenon, Schädigungsrisiko sinkt
Höchstes Schädigungsrisiko nach Primärinfektion im 1. Trimenon
- Kongenitale Virusinfektion
o 87% asymptomatisch bei Geburt Risiko für Spätschäden: Hörschäden
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o 13% symptomatisch bei Geburt
Hepatosplomegalie, Ikterus, Wachstumsretardierung, Mikrozephalie, Hörverlust,
Chorioretinitis, neurologische Schädigungen
Höheres Risiko für Spätkomplikationen: Hörverlust, Chorioretinitis, Parese/Spastik
- Diagnose kein Screening
Parvovirus B19
- Ringelröteln
- Tröpfcheninfektion
- Komplikationen in SS
o Abort, fetale Anämie, Hydrops fetalis
o Keine Fehlbildungen
o Aber: evtl. Erhöhtes Risiko für neuromotorische Entwicklungsstörung nach „überstandener“
schwerer fetaler Anämie (mit Hydrops fetalis)
o Risiko für Abort oder schwerer Hydropsab höchsten in der ersten Schwangerschaftshälfte
- Management bei akuter B19V-Infektion
o Regelmäßige US- und Doppler-Kontrollen Erhöhte Blufflussgeschwindigkeit in der A.
Cerebri media
o Intrauterine Transfusion senkt fetale Mortalität
- Diagnostik
o Schwangere:
B19V-IgM und IgG_AK
B19V-DANN mittels PCR
o Fetus
Bestimmung von B19V-DNA
Blutbild mit Retikulozyten im Fetalblut
o Neugeborene
Evtl. Bestimmung von B19-DNA im Blut
- Prävention und Therapie
o Keine aktive Impfung
o Therapie der Schwangen nicht notwendig
o Therapie des Feten ggf. Intrauterine Bluttransfusion bei fetaler Anämie oder Hydrops
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Zika-Virus
- Zusammenhang mit kongenitalen ZNS-Anomalien: Mikrozephalie, Ventrikulomegalie
- Übertragungswege: Stechmücken, sexuell, Mutter-Kind
- Risiken bezogen auf mütterliche Infektion
o 12% asymptomatische intrauteriner Infektion
o 11% symptomatische intrauterine Infektionen (in der Hälfte schwerwiegend)
o 4% Abort
- Diagnostik
o Akut: Erregernachweis in Blut/Urin
o Postakut: AK-Nachweis vorrangig (! Kreuzreaktionen mit anderen Flaviviren (Dengue,
Geldfieber, FSME)
o Expositionsprophylaxe
Reise in Risikogebiete
Konsequenter Mückenschutz
Meldepflicht
Rötenvirus
- Fetales Risiko Rötelnembryopathie
o Hohen Risiko bei Röteln <12. SSW
o Gregg’sche Trias: Hörschäden, Herzfehler, Augenschäden
o Andere Folgen: Thrombozytopenie, Ikterus, Dystrophie, Mikrozepahlie, mentale Retardierung
o Kein Risiko bei Röteln > 18- SSW
- Inzidenz:
o Seit 2000 1 Fall /100.000 Lebendgeborene /Jahr
o >95% der Schwangeren sind heute vor RV-Erstinfektion geschützt
- Erfassung des Röteln-Immunstatus
o Im Mutterpass festgehalten
o Impfpass2 dokumentiere Röteln-/MMR-Impfungen Immunität anzunehmen
o Im Wochenbett soll dann nachgeimpft werden Lebensimpfstoff nicht in SS
- Diagnostik
o Schwangere
RV IgG-Serokonversion
RV IgM-AK + niedrig-avide IgG AK + fehlende Anti-E2-AK
Erregernachweis mittels RT-PCR
o Fetus
Erregernachweis im Fruchtwasser und Fetalblut
RV-spez. IgM im Fetalblut
o Neugeborenes
Erregernachweis in Blut, Urin, Rachenabstrich
Nachweis von RV-spez. IgG im Blut
- Impfung
o Aktive Lebendimpfung
o Keine Lebendimpfung in der SS
o Keine Kausale Therapie
Treponema pallidum
- Systemische Erkrankung die in Stadien verläuft (Primär-, Sekundär-, Tertiärstadium)
- Intrauterines Transmissionsrisiko
o Unbehandelter Frühsyphilis sehr hoch
o Unbehandelter Spätsyphilis niedrig
- Risiken:
o Tot-/Frühgeburt
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o Kongenitale Syphilis (Lues connata)
Bei Geburt häufig asymptmatisch
Frühstadium Hauteffloreszenzen
Spätstadium Sattelnase, Schädelscheidentibia, Hutchinsonzähne
- Betrifft v.a. Männer
- Screening in der Schwangerschaft Stufendiagnostik
o Syphilissuchtest dokumentiert im Mutterpass dass durchgeführt wurde nicht das Resultat
o Bestätigungstest
o Beurteilung der Behandlungsbedürftigkeit
Cardiolipin-AK
Treponemen-spezif. IgM-AK
Ein neg. IgM-Befund schließt eine behandlungsbedürftige Syphilis nicht aus
- Therapie:
o Benzathin-Benzylpenicillin (Retardpenicillin) Syphilis-bedingte Folgeschäden bei Mutter
und Kind sind durch rechtzeitige und stadiengerechte Therapie der Mutter effektiv
vermeidbar
Toxoplasma gondii
- Intrazelluläres Protozoon
- Endwirt: Katzenartige
- Komplikation in SS kongenitale Toxoplasmose
- Ansteigende Transmissionsrate mit fortschreiten der SS und sinkende Schädigungsrate
- Kongenitale Toxoplasmonse
o Asymoptomatisch > 80% Risiko Spätschäden: Retinochorioiditis mit evtl. Visusverlust
o Leiche Schäden < 9% einzelne intrakranielle Verkalkungsherde, Retinochorioiditis
o Schwere Schäden < 5%
Klassische Trias: Hydrocephalus, über 3 intrakranielle Verkalkungsherde, zentrale
Retinochorioiditis (Macula, Visusverminderung)
Abort, intrauteriner Fruchttod
- Diagnostik
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Varizellen-Zoster-Virus
- Wichtigste Infektionsquelle für Schwangere: Kinder
- Übertragung: Aerosole hohe Kontagiosität
- Meldepflicht
- Komplikationen in der SS
o Maternale Pneumonie —> im 2./3. Trimester
o Neonatale Varizellen 5 Tage vor bis 2 Tage nach Partus
o Fetales Varizellensyndrom (<3%) <24.SSW
- Vorgehen bei VZV-Kontakt
o Kontaktanamnese
o VZV-IgG Negativ Gabe von Varizelle-Zoster Immunglobulin innerhalb von 10d nach Kontakt
Nur wenn noch nicht ausgebrochen ist
- Therapie:
o Windpocken —> Aciclovir
o Zoster keine Probleme für Mutter und Fetus in SS
Perinatale Infektionen
Infektionen in der Geburtshilfe
- Physiologische Immunschwäche
- Unreife mucosale Immuniät
- Anazider Magen
- Humorales IS = fast ausschließlich passiv erworbene mütterliche AK
o IgG durch Plazenta
o IgA durch Muttermilch9
Neugeborenensepsis
Hepatitis B
- Je früher infiziert desto wahrscheinlicher ist eine Chronifizierung 90% bei perinataler Infektion
- Folgen in der SS:
o Maternal: meistens milder Verlauf
o Wahrscheinlichkeit der vertikalen Transmission steigt mit Gestationsalter
o Fetal: keine teratogene Wirkung bekannt
- Bei HBsAg-positiven Schwangeren:
o Antivirale Therapie bei hoher Viruslast: Lamivudin, Tenofovir
o Interferon-alpha sollte umgehend abgesetzt werden
o Sectio-Indikation: hohe Viruslast
o Postnatal: sofortige aktive/passive Immunisierung des Neugeborenen
o Stillen möglich, ausser bei hoher Viruslast
o Vertikale HBV-Transmission ist trotz durchgeführter aktiv-passiver Impfung des
Neugeborenen bei hochvirämischen Müttern möglich
Hepatitis C
- Verlauf: akut oder chron.
o Chron. Leberzirrhose oder hepatozelluläres CA
- Risikobasiertes Screening in SS
- Kein teratogenes Risiko
- Keine Ki für SS
- Keine Indikation für Sectio
- Keine Indikation zum Stillverbot solange keine Verletzungen der Mamillen vorliegen
- !!! Schwangere/stillende Mütter sollten nicht mit Interferon-alpha u/o Ribavirin behandelt werden
- HIV-Coinfektion erhöht des HCV-Transmissionsrisiko um das 5fache
HIV
- Anzahl der infizierten Neugeborenen sinkt wegen ART
- Screening in der SS:
o Aufklärung und Einverständniserklärung der Patientin
o Schnelltest, ELISA
o Wenn positiv: PAP-Abstrich, frühes Organscreening
- Maternale Folgen
o Progredienz der Erkrankung
o Erhöhte Toxizität der ART
o Mögliche „frühe“ Resistenzbildung
- Fetale Folgen
o Risiken HIV vs. Risiken ART
o HIV-Frühgeburt, niedriges Geburtsgewicht
o ART evtl teratogen im 1. Trimenon
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o Vertikale Transmission
- Vertikale Transmission
o Ohne Therapie 20-30% - ohne Stillen, mit Stillen zusätzlich 15-20%
o ART senkt Risiko der Transmission
- Entbindungsmöglich
o Möglichst blutarme Sectio am wehenlosen Uterus
o Mütterliche Transmissionsprophylaxe 13+6 – spätestens 24 + SSW vorübergehende
kombinierte ART, vorher Resistenztestung
o Intrapartal Zivoduntherapie
- Versorgung des Neugeborenen im Kreissaal
o Kontaminiertes Fruchtwasser, Blut, Sekrete
o Keine mukosale Immunität und anazider Magen
o Orale Infektion möglich
o Neugeborenen – Haut und Körperöffnung mit NaCl abwaschen
- Postnatale antiretrovirale Prophylaxe
o Low risk – Zidovudin 2-4 Wochen
o High-Risk – Kombinationstherapie
Reisemedizin
Häufigste Gesundheitsprobleme nach Fernreisen
- Hauterkrankungen
- Fieber
- Magen-Darm-Beschwerden
- Atemwegserkrankungen
Myiasis
Dengue-Fieber
Chikungunya
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- Können chron. Persistieren
- Aedes-Mücken
Zika-Virus
- Probleme in SS
- Kein Exanthem
- Ausgeprägte Konjunktivitis
Gelbfieber
- Flavivirus (RNA)
- Aedes Mücken
- Sehr kurze Inkubationszeit (3-6 Tag)
- Nur supportive Therapie
- Prävention: Lebendimpfstoff
o Nicht notwendig in Asien
o 1 x Impfung = 10 Jahre Schutz → seit 2013 keine Auffrischung mehr notwendig
o Sehr selten schwere NW
Malaria
- Erst symptomatisch wenn Erreger im Blutstrom sind → Schritt in der Leber dauert lange
- Hohe Parasitämie = hohe Organbefall
- Pl. Falciparium = M. Tropica →Schnelltest funktioniert sehr gut
- Pl. Vivax, Pl. Ovale = M. Tertiana
- Pl. Malariae =M. Quartana
- Endemiegebieten: subsaharisches Afrika, Tropen
- Prophylaxe:
o Chemoprophylaxe: Mefloquine (auch bei 1. Trimenom der SS), Doxycylin, Malarone
o Expositionsprophylaxe = Mückenschutz
o Stand-by-Therapie
- Diagnostik: Dicker Tropfen, Malaria-Schnelltest
Ciguatera
Schlangenbisse
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