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Hepatitis

Viren
A, C, E
Sara Tigli
https://www.dw.com/de/stichwort-hepatitis-von-a-bis-e/a-17001101
Übersicht
• Einteilung der Hepatitis- Viren
in A, B, C, D, E
• verursachen alle eine
Virushepatitis
• meldepflichtig
• wichtiges Seuchenproblem

https://www.alamy.de/stockfoto-hepatitis-viren-vergleich-49485677.html
Hepatitis-A-Virus
(HAV)

https://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_A

https://www.cbs19news.com/content/news/VDH-reports-increase-in-Hepatitis-A-cases-509072031.html
Allgemeines
• früher auch Hepatitis infectiosa oder Hepatitis epidermica
• Familie der Picornaviridae
• RNA einzelsträngig
• ausgeprägte Umweltstabilität, hohe Thermostabilität und hohe
Desinfektionsmittelresistenz
Vorkommen

https://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_A
Deutschland

https://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_A
Infektionsweg
• fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion
• kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder Gebrauchsgegenstände
• Blut oder Blutprodukte
• Inkubationszeit: ca. 15-50 Tage
• Erkrankte sind 1-2 Wochen vor und bis 1 Woche nach Ikterus/
Transaminasenerhöhung ansteckend
Pathogenese
Symptomatik
• v.a. bei Kindern häufig asymptomatisch
• grippeähnliche Beschwerden und unspezifische gastrointestinale Symptome =
Prodromalphase
• Ikterische Phase =
 Hepatosplenomegalie
 Ikterus
 dunkler Urin
 Entfärbung des Stuhls (=Lehmstuhl)
 Hautjucken, Exantheme
• Genesungsphase
• nur 1% letal, lebenslange Immunität
Diagnostik
• Erhöhung der Transaminasen, GGT, AP
• Erhöhung des direkten und indirekten Bilirubins im Serum
• Erhöhung des Urobilinogens im Urin
• Nachweis von Anti-HAV-IgM im Serum
• Nachweis von Anti-HAV-IgG im Serum
https://www.med4you.at/laborbefunde/lbef3/lbef_hepatitis_a.htm
Therapie
• spezifische Therapie gibt es nicht
• nur symptomatische Behandlung
• Alkoholkarenz
• kohlenhydratreiche, fettarme Kost
Prävention
• Impfung als:
 Indikationsimpfung
 Reiseimpfung
 Impfung bei erhöhtem beruflichen Risiko
• strenge Hygienemaßnahmen
• meldepflichtig
Prognose
• gute Ausheilung
• keine Chronifizierung
• mögliche Komplikation Leberzerfallskoma
• Verlauf mit zunehmendem Alter schwerer
Hepatitis-C-Virus (HCV)

https://en.wikipedia.org/wiki/Hepacivirus_C#/media/File:HCV_EM_picture_2.png

https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/bild-1239262-1364467.html
Allgemeines
• lineares, einzelsträngiges RNA-Virus
• Familie der Flaviviridae
• umhüllt von 9500 Nucleotiden
• 7 Genotypen, über 60 Subtypen
• umweltstabil
• hohe Mutationsrate
Vorkommen

https://www.fit-for-travel.de/krankheit/hepatitis-c/
Infektionsweg
• vor Entdeckung des Erregers: Bluttransfusionen
• parenteral durch Kontakt mit kontaminieren Blut
• sexuelle Übertragung
• Übertragung von Mutter auf das Kind
• medizinisches Personal hat hohes Risiko
• bei 20-30% Infektionsweg ungewiss
• Inkubationszeit: 2 Wochen bis 6 Monate
Pathogenese
• Leberzellschaden durch Immunantwort gegen das Virus
• bei chronischen Verläufen konnte Virus nicht vollständig
eliminiert werden
• Karzinomentstehung noch nicht geklärt
Symptomatik
• bei 75% asymptomatisch oder unspezifisch (grippeähnliche
Beschwerden)
• im späteren Krankheitsverlauf: Ikterus, Entfärbung des Stuhls,
dunkler Urin
• ca. 80% der Infektionen werden chronisch  klinisch
uncharakteristisch
• mögliche Spätfolge: Leberzirrhose (20%)
 hohes Risiko für Leberzellkarzinom
• extrahepatische Manifestationen
Diagnostik
• Erhöhung der Transaminasen
• Nachweis von Anti-HCV-Antikörpern mittels ELISA
• Nachweis von HCV-RNA mittels PCR oder EIA
• Bestimmung des HCV-Genotyps und der Konzentration der HCV-
RNA
• Ultraschalluntersuchung
• Elastographie
• Leberbiopsie
http://microbiologybook.org/virol/hepatitis-disease2.htm
http://microbiologybook.org/virol/hepatitis-disease2.htm
Therapie
• seit 2014 kein Interferon mehr
• orale Kombinationstherapien mit DAA (=direkte antivirale
Medikamente)
• Therapie hängt vom Genotyp ab
• Heilungschance liegt bei 90%
Prävention
• keine Impfung
• kein „Needle Sharing“ bei Drogenkonsum
• Piercings und Tätowierungen nur unter sterilen Bedingungen
• beim Umgang mit fremdem Blut Schutzhandschuhe tragen
• Safer Sex
Hepatitis-E-Virus
(HEV)
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/19214/1/Dallmayr_Carina.pdf

https://www.lab-kl.de/2018/06/06/labordiagnostik-der-hepatitis-e/
Allgemeines
• einzelsträngiges RNA-Virus, keine Hülle
• Familie der Hepeviridae
• Genotyp 1-5 mit Subgenotypen
• Stabilität gegenüber Umwelteinflüssen
• 1980 erstmalige Entdeckung
Vorkommen

https://www.fit-for-travel.de/krankheit/hepatitis-e/

https://www.aerzteblatt.de/archiv/161389/Hepatitis-E-in-Deutschland-eine-unterschaetzte-Infektionskrankheit
https://www.aerzteblatt.de/archiv/161389/Hepatitis-E-in-Deutschland-eine-unterschaetzte-Infektionskrankheit
Infektionsweg
• in Industrieländern: Zoonose
• parenteral
• durch den Verzehr von im Wasser vorkommende Organismen
(Muscheln)
• Mensch-zu-Mensch-Übertragung
• Bluttransfusionen
• in Entwicklungsländern: durch fäkal verunreinigtes
Wasser/Lebensmittel
• Inkubationszeit: 15-64 Tage
Symptomatik
• überwiegend asymptomatisch
• bei symptomatischen Infektionen: milder Verlauf,
selbstlimitierend, allgemeine Symptome
• typische Symptomatik einer Hepatitis
• neurologische Manifestationen
• bei Schwangeren: hohe Letalität
• bei Immunsupprimierten: chronische Infektion
Diagnostik
• Erhöhung der Transaminasen, GGT, AP
• Nachweis von Anti-HEV-IgM im Serum
• Nachweis von Anti-HEV-IgG im Serum
• Nachweis von HEV-RNA mittels PCR
• Nachweis von HEV mit Zellkultur-Infektionsmodellen
http://www.microbiologybook.org/virol/HEPE-CD1.gif
Therapie
• bei Immunkompetenten  keine oder symptomatische
Behandlung
• bei Immunsupprimierten oder bei vorheriger Leberschädigung 
antiviral wirkende Medikamente
• evtl. Lebertransplantation
Prävention
• Impfstoff vorhanden  nur in China
• auf Reisen:
 nicht abgekochtes Leitungswasser meiden
 kein Verzehr von rohen oder nicht ausreichend
lllllllllerhitzten Speisen, „Peel it, cook it, or forget it!“
lllllll
• in D: Produkte von Schwein und Wild nur durchgegart verzehren
https://www.ernaehrungs-umschau.de/print-news/13-09-2017-lebensmittelsicherheit-hepatitis-e-rohes-schweinefleisch-hauptinfektionsquelle-in-der-eu/
Quellen
• https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisA.html
• https://www.apotheken-umschau.de/Hepatitis-a
• https://www.netdoktor.de/krankheiten/hepatitis/a/
• https://www.netdoktor.de/krankheiten/hepatitis/c/#
• https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/hepatitis-c/prognose-vorsorge-tipps.html
• https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisC.html
• https://www.amboss.com/de/wissen/Hepatitis_C
• https://www.aerzteblatt.de/archiv/185163/Therapieoptionen-bei-Hepatitis-C
• https://www.leberhilfe.org/lebererkrankungen/hepatitis-c-hcv/
• https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/leber/hepatitis-c
• https://www.aidshilfe.de/hepatitis-e
• https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisE.html
• https://www.netdoktor.de/krankheiten/hepatitis/e/
• https://www.aerzteblatt.de/archiv/161389/Hepatitis-E-in-Deutschland-eine-unterschaetzte-Infektionskrankheit
• Hahn,H. , Kaufmann, S. , Schulz,T. , Suerbaum,S. (2008). Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie (6.Auflage), Heidelberg:
Springer

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