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tiefe Venenthrombose/ TVT

DEFINITION

• Unter dem Begriff TVT versteht man einen akuten kompletten oder inkompletten thrombotischen Verschluss tiefer

Venen, die mit der Gefahr einer Lungenembolie oder der Entwicklung einer chronischen venösen Insuffizienz einhergeht.

• Sie tritt in über 90% der Fälle im Bereich der Becken- oder Beinvenen auf.

• In 10-30% der Fälle führt eine Phlebothrombose nachfolgend zur Lungenembolie.

SYMPTOME

• Kleine Phlebothrombosen können asymptomatisch verlaufen.

• Das Leitsymptom der TVT ist aufgetretene Schwellung einer Extremität (Ödem) sowie dumpfe, ziehende Schmerzen in

Füße, Wade & Kniekehle, die sich bei Hochlagerung lindern; begleitet auch von wärmer Haut (Überwärmung des

betroffenes Beins).

• 1-akute aufgetretene Schwellung einer Extremität

• 2-dumpfe ziehende Schmerzen

• 3-Verfärbung der Haut

• 4-Überwärmung des betroffenen Beins

ZEICHEN

• Bei der TVT kommen die folgende Zeichen im Betracht:

• 1- Tastbarer Peripherer Puls (A.femoralis, A.poplitea, A.tibialis anterior, A.dorsalis pedis)

• 2- Payr-Zeichen: (Der Schmerz bei Druck auf die Fußsohle)

• dient dem klinischen Nachweis einer Beinvenenthrombose.

• Der Untersucher drückt mit den Fingern die Fußsohle ein.

• Eine bestehende Druckschmerzhaftigkeit weist auf das vorliegen einer Venenthrombose ein.

• Ein Positives Payer-Zeichen ist ein unsicheres Zeichen für eine Beinvenenthrombose.

• 3- Meyer-Zeichen: (Der Wadenkompressionsschmerz)

• dient dem klinischen Nachweis einer Beinvenenthrombose.

• Der Untersucher drückt mit den Fingern die Wade ein.

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• Eine bestehende Druckschmerzhaftigkeit auf der medialen Seite des Unterschenkels weist

auf das Vorliegen einer Venenthrombose ein.

• 4- Homans- Zeichen: (Der Wadenschmerz bei dorsal Flexion in Sprunggelenk)

• dient dem klinischen Nachweis einer Beinvenenthrombose.

• Die Untersuchung erfolgt am liegenden Patienten.

• Ein Positives Homans-Zeichen ist ein unsicheres Zeichen für eine Beinvenenthrombose.

• Es hat eine hohe Spezifität , aber nur eine geringe Sensitivität.

DIAGNOSTISCHE MASSNAHMEN

• Als erste Maßnahme würde ich Körperliche Untersuchung durchführen, zur weiteren

Abklärung sollten die folgenden Maßnahmen durchgeführt werden:

• 1- Laboruntersuchung:

• D-Diemer: ( Fibrinspaltprodukt )

• Bei dieser Untersuchung wird die Spaltprodukte des Fibrins bezeichnet. Wobei ein normales D-Diemer schließt eine
Phlebothrombose aus und bei einem positiven D-Diemer sollte dann die Abklärung fortgesetzt werden.

• CRP- BSG: Zum Ausschluss von Erysipel

• Blutsenkungsgeschwindigkeit

• Capsel-reaktives Protein (ein Plasmaprotein, das in Leber gebildet wird, und zu den Akute- Phase-Proteinen und
Entzündungsparametern zählt.)

• 2- Farbduplexsonographie:

• Das ist eine Form der Ultraschalluntersuchung.

• Bei dieser Untersuchung wird die Richtung des Blutflusses entweder in Rot oder in Blau dargestellt wird.

• Diese Untersuchung unterscheidet zwischen dem arteriellen und venösen Blutstrom.

• Sie helft uns, um die genaue Lokalisation von Durchblutungsstörungen zu bestimmen.

• 3- Angio-CT oder -MRT

• Angiografie: ( Gefäßdarstellung ):

• Bei dieser Untersuchung wird die Blutgefäße dargestellt.

• Um diese Untersuchung durchzuführen, wird ein Kontrastmittel über einen Katheter oder eine Venöse Kanüle
gespritzt.

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• Danach wird eine Serie von Röntgenbildern erfolgt.

• Man unterscheidet verschiedene Arten der Angiographie nach dem untersuchtem Gefäß und Methoden z.B.
Arteriographie, Phlebographie, CT-Angiographie und MRT-Angiographie

• Phlebographie ist der Gold Standard für den Nachweis.

Therapie

• Akute Phase: In der Akutphase gibt es 3 Therapieoptionen:

• 1- Vollhepariniserung als Standardtherapie

• 2- Fibrinolyse

• 3- Thrombektomie:

• Operative Behandlung mittels Fogarty Katheter, damit wir die Thrombose entfernen

• wenn es keine Besserung bei konservativer Therapie gibt

• wenn Die Thrombose in Oberschenkel oder Becken besteht.

• Nachbehandlung:

• orale Antikoagulantia (Marcumar)

• orale Thrombininhipitoren (Rivaroxaban)

• Allgemeinmaßnahmen

• Kompressionsstrümpfe

• Hochlagerung des Betroffenen Beins

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periphere arterielle Verschlusskrankheit/ pAVK
DEFINITION

• Unter dem Begriff pAVK versteht man eine chronische Einengung des Lumens peripherer Arterien.

• Am häufigsten sind die Beinarterien betroffen.

SYMPTOME

• 1- Das Leitsymptom der pAVK ist Claudicatio intermittens

• Belastungsabhängige Schmerzen in der Extremitäten.

• Der Betroffene zwingt zum Anhalten nach einer bestimmten Gehstrecke.

• Verschlechtert sich beim Hochlagerung

• 2- trophische Störungen

• (z.B. Hautschuppung, Haarausfall am Schienbein, Nageldystrophie)

• Die pAVK der Beingefäße wird anhand der Symptomatik nach Fontaine eingeteilt in:

• Stadium 1 : In Stadium 1 können, obwohl der Patient beschwerdefrei ist, tropische Störungen vorliegen.

• Stadium 2 :

• a. schmerzfreie Gehstrecke > 200 m

• b. schmerzfreie Gehstrecke < 200 m

• Stadium 3 : In Stadium 3 treten meist nächtliche Ruheschmerzen auf. Die Ruhe Schmerzen

werden durch eine Tieflagerung der Beine geländert.

• Stadium 4 : In Stadium 4 treten Nekrosen bzw. Gangrän (z.B. der Zehen) auf.

• Die pAVK der Armen ist bzw. Subclavia (Arm Claudicatio)

• Stadium 1 : Beschwerdefrei

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• Stadium 2 : Belastungsabhängig

• Stadium 3 : Ruhe Schmerzen

• Stadium 4 : Ulkus, Nekrosen, Gangrän

ZEICHEN

• Bei der pAVK kommen die folgende Zeichen im Betracht:

• 1- Pulslosigkeit

• 2- Lagerungsprobe nach Ratschow:

• Das ist eine klinische Untersuchung zu diagnostischer Abklärung einer pAVK der Beine

• Der Patient wird auf dem Rücken gelegt und aufgefordert, die Beine in Vertikale zu heben für zwei Minuten mit Bewegung

des Sprunggelenks.

• Danach wird der Patient zum aufsitzen aufgefordert.

• Der Untersucher erhebt die Befunde.

• Bei gesunden Patienten kommt es nicht zu Schmerzen.

• 3- Faustschlüssprobe:

• Das ist ein klinischer Test, der einen Hinweis auf pAVK der Unterarme geben kann.

• Der Patient wird gebetet, die Hände bei erhobenen Armen zwei Minuten lang zu Faust zu schließen, und wieder zu öffnen.

• Bei gesunden Patienten kommt es nicht zu reaktiver Hautblässe ( pAVK ) oder Schwindel und Sehstörung ( Subclavian-

Steal-Syndrom )

• 4- Allentest:

• Das ist ein klinischer Funktiontest, mit dem die Durchblutung der Hand über die Arteria radialis und Arteria ulnaris

überprüft werden kann.

• Der Patient wird aufgefordert, die Hand fest zu schließen und geschlossen zu halten.

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• Der Untersucher druckt am Handgelenk des Patienten die Arteria radialis und die Arteria Ulnaris mit festem Druck ab.

• Danach wird der Patient gebetet, die Hand zu öffnen.

• Der Untersucher prüft, ob die Hand wieder normal durchgeblutet

DIAGNOSTIK

• Als erste Maßnahme würde ich Körperliche Untersuchung durchführen, zur weiteren Abklärung sollten die folgenden

Maßnahmen durchgeführt werden :

• 1- Laboruntersuchung und O2-Partialdruck Messung

• 2- Messung der Dopler-Verschluss-drücke (an beiden Füßen und Armen in Ruhe und bei Belastung)

• 3- Farbduplexsonografie

• 4- Angio-CT oder -MRT (bei nicht ein deutlichen Befunden der Farbduplexsonografie)

• 5- bzw. Duplex der Karotiden (doplexsonographische Untersuchung der extrakranialle hirnversorgende Gefäße

Therapie

• A. Minimierung des Risikoprofils

• 1- Beendigung des Nikotinabusus

• 2- Diabetes- und Blutdruck Einstellung

• 3- Behandlung einer Hyperlipidämie

• 4- Regelmäßige Bewegung

• 5- Regelmäßige Fußpflege

• Therapeutische Maßnahmen

• 1- Beschwerdefrei: (Stadium I) = Prophylaxe mit 100 mg ASS & vermindern Risikofaktoren

• 2- Claudicatio-intermittens: (Stadium II) = Statins

• 3- Ruheschmerzen im Liegen: (Stadium III) = Revaskularisation durch ( PTA ) Perkutane transluminale Angioplastie

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• 4- Nekrotische Veränderung: (Stadium IV) = Revaskularisation

• Antibiose bei Infektion

• Gangrän > Amputation

• Wunde Versorgung

• Das Ziel besteht aus dem Einhalt der Extremität aber Ultima Ratio im Stadium 4 ist die Amputation

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akuter arterieller Verschluss
DEFINITION

• Beim akuter arterieller Verschluss kommt es zu einer akuten kompletten oder inkompletten Verschluss des Gefäßlumens

(Arterien).

KLINIK

• Schmerzen, Kältegefühl, geringere Temperatur, Blässe und Pulslosigkeit.

• 6P

• 1- Pain = akut einsetzender, starker Schmerz

• 2- Paleness = Blässe

• 3- Paralysis = Bewegungsunfähigkeit

• 4- Paraesthesia = Missempfindungen

• 5- Pulslosigkeit

• 6- Prostration = Schock

DIAGNOSTIK

• Als erste Maßnahme muss ich den Pat. Körperlich Untersuchen. Zur weiteren Abklärung sollten die folgenden

Maßnahmen durchgeführt werden:

• 1- Laboruntersuchung ( PTT – CK – Kreatinin – Laktat )

• 2- Farbduplexsonografie

• 3- kardiologische Diagnostik zur Abklärung des Vorhofflimmerns

• 4- Monitorüberwachung

Therapie

• Vollhepariniserung

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• Tieflagerung der Extremität

• Wasserverband

• Operative Therapie (lokale Fibrinolyse und Embolektomie)

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Variköses/ Krampfader
DEFINITION

Als Variköses versteht man eine Erweiterung der Venen meist der unteren Extremität..

KLINIK

• Jeder Patient mit einer Variköses sollte nach seinem Lebensgewohnheiten und dem Arbeitsplatz befragt werden.

• ein Schwer- Spannungsgefühl im Bereich des Ober- und Unterschenkels

• nächtliche Wadenkrämpfen

• langsam über Woche und Monate- einseitige Schwellung der betroffenen Extremität und verbessert sich bei Hochlegen

der Beine

• Trendelenburg-Test:

• Das betroffene Bein wird hochgelagert, damit sich die Venen entleeren.

• Dann wird die V.saphena magna an der Mündungsstelle mit dem Finger oder Daumen komprimiert.

• Falls sich die Vene von proximal nach distal füllt, liegt eine Insuffizienz der Venenklappender V.saphena magna vor.

DIAGNOSTISCHE MASSNAHMEN

Als erste Maßnahme würde ich Körperliche Untersuchung durchführen, zur weiteren Abklärung sollten die folgenden

Maßnahmen durchgeführt werden:

- • Duplexsonografie und Doppler-Sonografie

- • Phlebografie

Therapie

- Tragen von Kompressionsverbände und -Strümpfe

- Vermeidung von Stehen und Sitzen

- Sklerotherapie

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- operative Maßnahmen

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Chronisch-venöse Insuffizienz
DEFINITION

• Unter dem Begriff '' Die chronisch-venöse Insuffizienz'' versteht man eine Erkrankung der Beinvenen, die mit venösen

Abflussstörungen, Mikrozirkulationsstörungen und trophischen Veränderungen im Bereich der Unterschenkel und Füße

einhergeht.

SYMPTOME

• Für diese Krankheit ist typisch, dass die Symptome bei Hochlegen der Beine zurückgehen

• Schwere- bzw. Spannungsgefühl in den Beinen

• Oberflächliche Venenerweiterungen: Varizen, Besenreiser

• Anfangs reversible, später andauernde Flüssigkeitsansammlung in den Beinen ( Ödem, Phlebödem )

• Wadenkrämpfe

• Parästhesien (Kribbeln, Brennen), Juckreiz

• Trophische Hautveränderungen:

• Pigmentierung ( Hämosiderin )

• Stauungsekzem

• Ulzerationen

DIAGNOSTISCHE MASSNAHMEN

• Anhand der typischen Symptome wird die Diagnose gestellt.

• Hierzu sind die Duplex- und die Farbduplexsonographie am besten geeignet.

Therapie

• Kompressionsstrümpfe

• Kompressionsverbände

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• Allgemeinmaßnahme : z.B. Gehen oder Liegen statt Sitzen bzw. Stehen

• Operative Therapie

• Sklerotherapie

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Angiografie

Erklärung für den Patienten


Guten Tag Herr / Frau X,

ich habe gerade mit dem Oberarzt gesprochen: Bei Ihnen ist eine angiografische Darstellung

arterieller Blutgefäße nötig :-) Haben Sie davon schon mal gehört? Ich versuche, Sie über alles

aufzuklären. Wenn ich zu schnell spreche oder wenn Sie etwas nicht verstanden haben, sagen Sie

mir bitte Bescheid, okay?

Zuerst: Was Sie betrifft – Sie brauchen keine Angst zu haben. Sie bekommen eine lokale Betäubung

und brauchen nur ruhig zu bleiben. Mehr nicht. Sie dürfen normal essen und trinken. Es wird ca.

30 Minuten dauern. Die Strahlenbelastung mit moderner Computertechnik ist gering. Über diese

Untersuchung können wir beurteilen, ob Sie Gefäßerkrankungen, z. B. Aussackungen,

Einengungen, Verschlüsse, und Verletzungen oder Tumoren haben. Sie bekommen eine schöne

örtliche Betäubung an der Einstichstelle in der Leisten- oder Ellenbeuge, mal sehen, wo die

Kollegen in der Radiologie es wollen. Dann wird eine Hohlnadel in eine Schlagader eingeführt.

Durch diese Nadel wird ein Katheter an die Stelle geführt, die untersucht werden soll. Das machen

wir unter Ultraschall- oder Röntgen-Kontrolle. Es wird auch ein Kontrastmittel gespritzt, sodass wir

alles in „Ultra HD“ sehen.

Wissen Sie schon, ob Sie irgendwelche Allergien gegen KM haben? Wir können das vorher testen –

und selbst wenn Sie allergisch reagieren, haben wir immer ein Gegenmittel. Haben Sie bisher

Fragen? Gut. Dann machen wir weiter. Nämlich mit etwas, das Sie vermutlich lieber nicht hören

würden, das ich aber dennoch mit Ihnen besprechen will: das Thema Komplikationen beim Legen

eines venösen Zugangs und bei Kontrastmittel-Gabe. Das heißt nicht, dass wir Komplikationen

erwarten, sie sind jedoch nicht gänzlich auszuschließen.

• Allergien und Unverträglichkeiten: auf das KM, Betäubungs-, Desinfektionsmittel, Latex usw.

• Verletzungen und Durchstoßungen von Blutgefäßen – das kann bei aller Vorsicht passieren. Sie

werden danach wahrscheinlich eine schöne blaue Verfärbung als Erinnerung bekommen.

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• Nachblutungen sind selten. Falls es zu stark blutet, werden Sie eine Bluttransfusion bekommen –

und auch da gibt es ein ganz kleines Risiko: dass Sie eine HIV- oder HBV / HCVInfektion bekommen.

Klar, das Blut wird immer sehr gutuntersucht … Aber da bleibt trotzdem ein Risiko … minimal!

• Infektionen und Wundheilungsstörungen an der Einstichstelle sind auch möglich.

• Lösen sich Blutgerinnsel oder Teilchen von Ablagerungen an der Gefäßwand ab und verschließen

sie ein Blutgefäß (das heißt Embolie in unserem „Fachchinesisch“), kann dies

Durchblutungsstörungen zur Folge haben. Dann würden Sie eine Behandlung benötigen –

entweder medikamentös oder mit einer kleinen Gefäßoperation.

• Selten kommt es zu Haut-, Gewebe- und Nervenschäden mit dauerhaften Folgen: Schmerzen,

Entzündung, Absterben von Gewebe, Narben, Empfindungs- und Funktionsstörungen,

Lähmungen.

• Schilddrüsenüberfunktion wegen des KMs. Wir werden aber vorher einen Test durchführen (TSH-

Spiegel).

• Störungen der Nierenfunktion wegen des KMs, von denen der Patient in der Regel kaum etwas

bemerkt, sind häufig.

• Sonst sagen Sie uns Bescheid, wenn Sie Übelkeit, Schwindel, Hautausschlag, Schmerzen, Fieber

oder so etwas bekommen. Haben Sie Fragen? Gut, dann wäre meine Bitte, dass Sie einmal hier

unterschreiben, dass Sie alles gehört haben und mit der Untersuchung einverstanden sind.

Erklärung für den Arzt


Bei der Angiographie handelt sich um ein invasives Verfahren zur Darstellung von Gefäßen.

Das Prinzip ist folgendes: Es wird ein dünner Katheter in das Gefäß eingeführt und zunächst ein

Röntgenbild ohne Kontrastmittel (sogenanntes Leerbild) angefertigt, dann Kontrastmittel in das

Gefäß eingespritzt und danach direkt eine weitere Röntgenaufnahme angefertigt. Der Computer

legt das Röntgenbild vor Gabe des Kontrastmittels und das Röntgenbild mit Kontrastmittel

übereinander und subtrahiert beide voneinander, so dass nur noch das Bild der Gefäße sichtbar

ist (Digitale Subtraktion). Daher kommt auch die Bezeichnung DSA: Digitale Subtraktions-

Angiographie.

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Mit der Angiographie können Verengungen (Stenosen) in den Gefäßen erkannt werden. Ferner

können Gefäße begutachtet werden, die Tumore versorgen. Der Angiographie kann sich unter

bestimmten Bedingungen eine sogenannte PTA (percutane transluminale Angioplastie), also ein

Aufdehnen der Verengung mit einem Ballon, anschließen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist

es auch möglich, sogenannte Stents (Gefäßstützen) in das Gefäß einzubringen, um das Gefäß offen

zu halten.

Sowohl die Darstellung der Gefäße mittels Katheter-Angiographie (sog. diagnostische

Angiographie) als auch Eingriffe unter angiographischer Steuerung (sog. angiographische

Interventionen) erfolgen in enger Kooperation mit den klinischen Kollegen, insbesondere mit der

Gefäßchirurgie und Angiologie im Hause. Die Fälle werden in einer regelmäßigen interdisziplinären

Konferenz vorab besprochen. In Zusammenarbeit mit den operativen Fächern können auch

angiographische Interventionen in Kombination mit bzw. während einer gefäßchirurgischen OP

durchgeführt werden (sog. Hybrid-Eingriffe).) behandelt.

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Phlebografie
Erklärung für den Patienten
Guten Tag Herr / Frau X,

ich habe gerade mit dem Oberarzt gesprochen: Bei Ihnen ist eine Phlebografie nötig :-) Haben Sie

davon schon mal gehört? Ich versuche, Sie über alles aufzuklären. Wenn ich zu schnell spreche

oder wenn Sie etwas nicht verstanden haben, sagen Sie mir bitte Bescheid, okay?

Die Phlebografie ist eine Röntgenuntersuchung, bei der die Venen und Venenklappen dargestellt

werden. Durch die Untersuchung können Veränderungen der Gefäße, Blutgerinnsel, Krampfadern

oder Gefäßmissbildungen erkannt werden. Man nutzt dazu auch ein KM, sodass man alles in „Ultra

HD“ sieht. Was besonders wichtig ist: Sie sollten vier Stunden vor dem Eingriff nichts essen und

eine Stunde vor dem Eingriff nicht mehr rauchen. Wenn möglich, nie wieder rauchen. Aber das

besprechen wir separat. Danach sollten Sie ca. 30 Minuten gehen oder Fußbewegungen

durchführen. Sie sollten viel trinken (z. B. Tee, Mineralwasser), sodass wir Nierenprobleme

vermeiden.

Vor der Röntgenuntersuchung wird Ihnen durch einen Zugang ein jodhaltiges Kontrastmittel in

eine Vene am Fußrücken eingespritzt. Und dann beginnt unser „Fotoshooting“. Haben Sie bisher

Fragen? Gut. Dann machen wir weiter. Nämlich mit etwas, das Sie vermutlich lieber nicht hören

würden, das ich aber dennoch mit Ihnen besprechen will: das Thema Komplikationen beim Legen

eines venösen Zugangs und bei Kontrastmittel-Gabe. Das heißt nicht, dass wir Komplikationen

erwarten, sie sind jedoch nicht gänzlich auszuschließen.

• Allergien und Unverträglichkeiten: auf das KM, Betäubungs-, Desinfektionsmittel, Latex usw.,

Juckreiz, Hautausschlag.

• Verletzungen und Durchstoßungen von Blutgefäßen – das kann bei aller Vorsicht passieren. Sie

werden danach wahrscheinlich eine schöne blaue Verfärbung als Erinnerung bekommen.

• Nachblutungen sind selten. Falls es zu stark blutet, werden Sie eine Bluttransfusion bekommen

– und auch da gibt es ein ganz kleines Risiko: dass Sie eine HIV- oder HBV / HCVInfektion

bekommen. Klar, das Blut wird immer sehr gut untersucht … Aber da bleibt trotzdem ein Risiko …

minimal!

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• Infektionen und Wundheilungsstörungen an der Einstichstelle

sind auch möglich.

• Lösen sich Blutgerinnsel oder Teilchen von Ablagerungen an der Gefäßwand ab und
verschließen sie ein Blutgefäß (das heißt Embolie in unserem „Fachchinesisch“), kann dies
Durchblutungsstörungen zur Folge haben. Dann würden Sie eine Behandlung benötigen –
entweder medikamentös oder

mit einer kleinen Gefäßoperation.

• Selten kommt es zu Haut-, Gewebe- und Nervenschäden mit dauerhaften Folgen: Schmerzen,
Entzündung, Absterben von

Gewebe, Narben, Empfindungs- und Funktionsstörungen, Lähmungen (z. B. an den Gliedmaßen).

• Schilddrüsenüberfunktion wegen des KMs. Wir werden aber vorher einen Test durchführen
(TSH-Spiegel).

• Störungen der Nierenfunktion wegen des KMs, von denen der Patient in der Regel kaum etwas
bemerkt, sind häufig.

• Sonst sagen Sie uns bitte Bescheid, wenn Sie Übelkeit, Schwindel, Hautausschlag, Schmerzen,

Fieber oder so etwas bekommen.

Haben Sie Fragen?

Gut, dann wäre meine Bitte, dass Sie einmal hier unterschreiben, dass Sie alles gehört haben und

mit der Untersuchung einverstanden sind.

Erklärung für den Arzt


Die Phlebographie ist die Röntgendarstellung der Venen mit Kontrastmittel. Venen sind jene

Blutgefäße, die das Blut zum Herz zurückführen. Bei diesem radiologischen Verfahren können die

tiefen Beinvenen, die Beckenvenen oder die Schulter-Arm-Venen dargestellt werden. Allerdings

wurde die Phlebographie in vielen Bereichen von der farbkodierten Duplexsonographie, einem

speziellen Verfahren der Ultraschalldiagnostik, verdrängt.

Am häufigsten ist die Untersuchung der Beinvenen. Sie erfolgt in einer speziellen Röntgeneinheit

auf einer Kippliege in einem Winkel von 55 Grad. Das zu untersuchende Bein hängt dabei locker

herunter. Auf dem Fußrücken wird eine oberflächliche Vene punktiert und danach ein

Venenkatheter in diese vorgeschoben. Über diesen Zugang wird das Kontrastmittel injiziert. Damit

dieses nicht ausschließlich über die oberflächlichen Fußvenen abfließen kann, wird der Fuß

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einbandagiert. Der Abfluss des Kontrastmittels kann nun mit Röntgenbildern der Unterschenkel-

und Knievenen aus verschiedenen Richtungen nachverfolgt werden.

Danach folgen Aufnahmen der Oberschenkel-, Becken- und unteren Hohlvene. Wird die

Venenklappenfunktion überprüft, muss ähnlich wie beim Stuhlgang gepresst werden. Dadurch

wird sichtbar, ob venöses Blut zurückfließt bzw. die Venenklappen dicht sind. Die Untersuchung

dauert ungefähr fünf bis zehn Minuten und wird bei Fachärztinnen/Fachärzten für Radiologie, in

Krankenhäusern mit einer Röntgeneinheit zur Phlebographie oder in Röntgeninstituten

durchgeführt.

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