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Lumbalpunktion
Außerdem kann der Arzt im Rahmen der Liquordiagnostik den Druck innerhalb des Schädels
messen, um eine Erweiterung der sogenannten Liquorräume (Hydrozephalus) festzustellen.
Patienten, die unter einer Thrombozytopenie leiden, die mit einem Blutplättchen-Mangel und
damit einer erhöhten Blutungsneigung einhergeht, können Blutplättchen (Thrombozyten)
zugeführt werden, wenn die Lumbalpunktion dringend notwendig ist.
Bei erhöhtem Hirndruck oder Entzündungen der Haut, Unterhaut oder Muskulatur an der
Einstichstelle ist eine Lumbalpunktion nicht möglich.
• Hirnblutung
• Hirntumor
• Meningitis
• Multiple Sklerose (MS)
ALLE ANZEIGEN
ZUM INHALTSVERZEICHNIS
Hirn und Rückenmark sind von drei Häuten umgeben. Außen liegt die harte Hirnhaut, nach
innen schließt sich weiche Hirnhaut an. Dazwischen liegt ein schmaler Spalt, der sogenannte
Subarachnoidalraum, in dem sich das Nervenwasser befindet.
Lumbalpunktion: Durchführung
Zur Lumbalpunktion sitzt der Patient entweder mit gekrümmten Rücken entspannt auf einer
Patientenliege oder er befindet sich in Seitenlage, zieht Beine und Arme an und legt das Kinn
auf die Brust.
Durch diese Stellungen weichen die Wirbelkörperfortsätze weit auseinander und ermöglichen
einen guten Zugang zu den Zwischenwirbelräumen, durch welche die Lumbalpunktion
erfolgt. In der Regel punktiert der Arzt den Raum zwischen drittem und viertem oder viertem
und fünftem Lendenwirbel, nachdem er die Einstichstelle markiert und desinfiziert hat. Auf
Wunsch erhält der Patient eine Spritze mit einem örtlich wirkenden Betäubungsmittel.
Ist die Liquorentnahme im Lendenwirbelbereich nicht möglich, kann der Einstich unterhalb
des Hinterhaupts erfolgen (subokzipitale Punktion).
Der Arzt sticht mit einer Hohlnadel vorsichtig durch Haut und Muskulatur und schiebt sie
zwischen den Wirbelkörpern in den Rückenmarkskanal hinein. Durch die Hohlnadel tropft
nun der Liquor in ein Probengefäß.
Ist ausreichend Nervenwasser gewonnen, zieht der Arzt die Nadel zurück und verbindet die
Wunde. In einem Labor erfolgt dann die Liquordiagnostik.
ZUM INHALTSVERZEICHNIS
Bei Patienten, die unter Anfallserkrankungen wie einer Epilepsie oder Migräne leiden, kann
durch die Lumbalpunktion ein Anfall ausgelöst werden.
Ein weiteres Risiko ist das sogenannte Liquorunterdrucksyndrom, bei dem der Patient
unter Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Ohrensausen (Tinnitus), Übelkeit und
Lichtempfindlichkeit leidet. Es kann nach einer Liquorpunktion auftreten, wenn sich der
Patient aus der liegenden Position aufsetzt oder aufsteht. Durch die Gabe bestimmter
Medikamente wie Theophyllin oder eine Eigenblutinjektion in den epiduralen Spalt (blood
patch) können die Beschwerden gelindert werden. Die Verwendung einer möglichst dünnen
Punktionsnadel und ein korrekter Einführwinkel reduziert das Risiko des Auftretens eines
Liquorunterdrucksyndroms.
• Schwindel
• Ataxie
• Skotom
• Neglect
Lumbalpunktion: Nebenwirkungen
Über mögliche Nebenwirkungen, die in den Tagen nach dem Eingriff auftreten
können, informiert Sie Ihr Arzt vor der Lumbalpunktion:
• Kopfschmerzen, Rückenschmerzen
• Übelkeit, Erbrechen
• örtlich begrenzte Schmerzen an der Einstichstelle