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Nerven

• Was versteht man unter einem Nerv?


Ein Nerv dient der Erregungsweiterleitung und besteht aus
vielen gebündelten Nervenfasern und dem umgebenden
Bindegewebe.
• Warum hat der Körper Nerven?
Vermittlung aller sensiblen Reizen aus dem Körperinneren
und seiner Umwelt. Koordination der Motorik. Es reguliert
das Zusammenspiel aller Systeme im menschlichen
Organismus.
• Wie viele Nerven hat der menschliche Körper?
Unser Gehirn besteht aus bis zu eine Millionen Gehirnzellen,
die mit über eine Trillionen Synapsen verbunden sind.

Welche Nervenerkrankungen gibt es?


• Schlaganfall (Hirninfarkt)
• Hirnblutungen
• Schädel-Hirn-Trauma (früher:
Gehirnerschütterung)
• Parkinson
• Multiple Sklerose
• Hirnhautentzündungen
• Epilepsie
• Kopfschmerzen, Migräne
Wie entstehen Nervenkrankheiten?
Ursachen: vor allem Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
und Alkoholmissbrauch. Weitere Ursachen sind andere
erworbene Erkrankungen oder Vergiftungen. Seltener ist
eine Polyneuropathie genetisch bedingt. Manchmal lässt
sich auch keine Ursache finden

Sind Nervenerkrankung heilbar?


Viele Nervenkrankheiten sind grundsätzlich heilbar. Es
gibt aber auch andere Fälle: ALS, Multiple Sklerose und
Parkinson gelten bis heute als unheilbar – allerdings ist
es häufig möglich, den Verlauf und die Symptome durch
eine medikamentöse Behandlung positiv zu beeinflussen
oder abzuschwächen.

Zentrale und Periphere


Nervenerkrankungen
Nerven leiten einerseits Impulse vom Rückenmark zu den
Muskeln, andererseits Gefühlsempfindungen z.B. von der
Haut via Rückenmark zum Gehirn.
Periphere Nervenerkrankungen können Nervenwurzeln,
Nervengeflechte der Arme und der Beine sowie einzelne
Nerven, welche den gesamten Körper durchziehen betreffen.

Was passiert bei Nervenerkrankungen?


Bei der Krankheit richtet sich das Immunsystem gegen den
eigenen Körper. Dabei kommt es im zentralen Nervensystem
zu Entzündungen, die dazu führen, dass das Myelin der
Nervenfasern beschädigt oder sogar zerstört wird.

Parkinson Symptome
Der Schauspieler Michael J. Fox und der Boxchampion
Muhammad Ali - zwei Prominente, die wie etwa 300.000
Menschen in Deutschland an Parkinson erkrankt sind.

Ursachen Parkinson
Im Gehirn von Parkinson-Patienten sterben Nervenzellen, und
es mangelt an einem dämpfenden Botenstoff, dem Dopamin.
Der Botenstoff Dopamin wirkt auf bestimmte Hirngebiete und
steuert so die Muskelfunktion und damit die Bewegungen.
Fehlt es an Dopamin, werden Nervenzellen in diesen
Hirngebieten überaktiv und es kommt zur typischen
Schüttellähmung der Patienten.
Therapie Parkinson
Die Therapie von Parkinson-Patienten beginnt stets mit der
Einnahme von Medikamenten, die den Mangel des
Botenstoffs Dopamin im Gehirn ausgleichen. In einem
fortgeschrittenen Stadium der Krankheit lässt die Wirkung
dieser Medikamente aber oftmals nach. Um die Symptome
dennoch zu lindern, gibt es seit nahezu zehn Jahren die
Möglichkeit, diesen Patienten einen Hirnschrittmacher zu
implantieren.
Schlaganfall
Der Schlaganfall ist die meistverbreitete Nervenerkrankung
auf der Welt. Jährlich erleiden ungefähr 25 Tausend
Österreicher/innen einen Schlaganfall, das bedeutet ein
Schlaganfall alle 20 Minuten! Die Sterblichkeit nahm in
Österreich um 55,7% ab. Wenn man älter ist, nimmt die
Schlaganfall-Erkrankungshäufigkeit zu. Die Errichtung
Schlaganfallüberwachungseinheiten (SOG. Stroke Units) kann
das Risiko um weiter 10% sinken.
Wozu führt es?
Die Auswirkungen eines Schlaganfalls führen
meist zu einschneidenden Veränderungen im
Leben der Patienten. Halbseitige
Gesichtslähmungen führen zu großen
Schwierigkeiten beim Sprechen, Kauen und
Schlucken. Viele Patienten können deshalb
nicht mehr selbstständig essen und müssen
gefüttert werde. Bei Sprachstörungen kann
sowohl das Sprachverständnis als auch die
Sprachproduktion gestört sein. Betroffene
können häufig nicht mehr oder nur sehr
eingeschränkt sprachlich kommunizieren. Die
vollständige Lähmung einer Körperhälfte hat
zur Folge, dass die Patienten nur noch im Bett
liegen oder in einem Stuhl sitzen können bzw.
einen Rollstuhl benutzen müssen. Leichtere
Lähmungserscheinungen führen zu
Gehstörungen, bei denen die Patienten meist
das betroffene Bein halbkreisförmig
nachziehen. Der gelähmte, leicht gebeugte Arm
schwingt dann beim Gehen nicht mit.
Schlaganfall Symptome
 Gesichtslähmung
 Tauber Arm
 Sprachstörungen
 Schwindel
 Kopfschmerzen
 Sehstörungen
Ursachen Schlaganfall
Grundsätzlich wird zwischen zwei Formen
unterschieden: Beim hämorrhagischen Infarkt wird ein
zum Gehirn führendes Blutgefäß plötzlich verstopft oder
es platzt, wodurch Blut in das umliegende Hirngewebe
fließt. Beim ischämischen Schlaganfall handelt es sich
um eine Minderdurchblutung des Gehirns – ausgelöst
durch verschiedene Ursachen. Rund 80 Prozent der
Schlaganfälle sind dieses Typs. Etwa die Hälfte aller
Gehirnschlag-Betroffenen ist über 70 Jahre alt. Damit
sind ältere Menschen die Hauptrisikogruppe für
Schlaganfälle. Aber auch junge Menschen können einen
Schlaganfall erleiden. Laut Marcel Arnold, Präsident der
Schweizerischen Hirnschlaggesellschaft und Leiter des
Stroke Center am Inselspital in Bern, nimmt die Zahl der
Schlaganfälle von Personen zwischen 25 und 34 Jahren
drastisch zu. «Wir haben mehr als 100 junge Patienten
jedes Jahr mit einer Streifung oder einem
Schlaganfall.» Besonders bei Menschen, welche eine
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten oder über andere
Risikofaktoren wie einen hohen
Blutdruck oder Herzrhythmusstörungen verfügen, ist die
Ansteckungsgefahr höher. Andere Faktoren, die die
Gefahr eines Auftretens dieser Erkrankung erhöhen
könnten, sind Nikotinkonsum,
Übergewicht oder Bewegungsmangel.

Therapie Schlaganfall
Denn je schneller und effizienter ein Patient nach einem
Schlaganfall behandelt werden kann, desto mehr
Nervenzellen im Gehirn können „gerettet“ werden.

Therapie ischämischen Schlaganfall


Hat ein Blutgerinnsel den Apoplex ausgelöst, folgt in der
Regel die sogenannte Thrombolyse oder Lyse-Therapie. Dabei
werden dem Schlaganfall-Patienten Medikamente
verabreicht, die das Blutgerinnsel auflösen sollen. Dabei
unterscheidet man zwischen zwei Formen der Lyse-Therapie:
der systemischen Thrombolyse (bis zirka 4,5 Stunden nach
Schlaganfall möglich) und der lokalen Thrombolyse (bis zirka
6 Stunden nach Schlaganfall möglich).

Therapie hämorrhagischem Schlaganfall


Ist der Apoplex Folge einer Hirnblutung, so wird der Patient in
der Regel am offenen Gehirn operiert. Das erhöhte
Blutvolumen drückt im Gehirn auf die Umgebungsstruktur
und schädigt Nervenzellen im Gehirn immer weiter. Im
Rahmen der Operation versuchen Ärzte, Blut aus den
Zwischenräumen der Hirnstruktur abzusaugen und den Druck
so zu verringern. Bewusstlose oder beatmungspflichtige
Patienten kommen direkt auf die Intensivstation und werden
ganzheitlich überwacht.

Multiple Sklerose
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Erkrankung des
zentralen Nervensystems. Sie zeichnet sich durch
schubförmig oder kontinuierlich im ZNS auftretende
Entzündungsherde aus. Unterschiedliche Beschwerden sind
die Folge, zum Beispiel Seh- und Gefühlsstörungen,
Schmerzen oder Lähmungen.

Multiple Sklerose Symptome


• Sehstörungen
• Gefühlsstörungen der Haut
• Lähmungen
• Störung der Bewegungskoordination
• Fatigue
• Schluckstörungen

Verlaufsformen Multiple Sklerose


 Schubförmig remittierende MS: Sie ist die häufigste
Verlaufsform. Die MS-Symptome treten hier in Schüben auf;
zwischen den Schüben bilden sie sich vollständig oder
unvollständig wieder zurück.
 Primär progrediente MS: Von Beginn an schreitet die
Erkrankung stetig fort - die Beschwerden nehmen kontinuierlich
zu. Es können aber auch vereinzelte Schübe vorkommen.
 Sekundär progrediente MS: Sie entwickelt sich aus der
schubförmig remittierenden MS. Das heißt: Nach anfänglich
schubförmigem Verlauf nehmen die Beschwerden schließlich
fortschreitend zu (wie bei der PPMS) - mit oder ohne
aufgesetzte Schübe.

Ursachen Multiple Sklerose


Multiple Sklerose wird im Allgemeinen zu den
Autoimmunerkrankungen gezählt. Das sind Erkrankungen, bei
denen Abwehrzellen des Immunsystems aufgrund einer
Fehlsteuerung körpereigenes Gewebe angreifen.

Im Falle von MS richtet sich der Angriff gegen das zentrale


Nervensystem. Abwehrzellen – insbesondere T-Lymphozyten,
aber auch B-Lymphozyten – rufen dort eine Entzündung im
Bereich der Nervenzellen hervor. Der entzündliche Schaden
betrifft vor allem die weiße Substanz, welche die
Nervenfasern enthält. Doch die graue Substanz kann
besonders im weiteren Krankheitsverlauf ebenfalls
geschädigt werden. Dort liegen die Nervenzellkörper.

Therapie Multiple Sklerose


 Schubtherapie: Darunter versteht man die
Akutbehandlung von MS-Schüben, bevorzugt mit
Glukokortikoiden ("Kortison"). Alternativ ist manchmal
eine Art Blutwäsche namens Plasmapherese bzw.
Immunadsorption hilfreich.
 Verlaufsmodifizierende Therapie (Basistherapie,
Immuntherapie): Hierbei versucht man, durch die
längerfristige Anwendung bestimmter Medikamente
(Immuntherapeutika) den Verlauf einer Multiplen
Sklerose günstig zu beeinflussen.
 Symptomatische Therapie: Sie umfasst Maßnahmen zur
Linderung verschiedener MS-Symptome, zum Beispiel
Physiotherapie und ggf. krampflösende Medikamente
bei schmerzhaften Muskelverkrampfungen.
 Rehabilitationsverfahren: Ziel einer Reha bei Multipler
Sklerose ist es, den Betroffenen die Rückkehr in ihr
familiäres, berufliches und soziales Leben zu
ermöglichen.

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