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Was aber passiert bei einem Schlaganfall? In 80 Prozent aller Fälle wird ein
Blutgefäß im Gehirn durch ein Blutgerinnsel verschlossen. Der stete Blutstrom wird zum
Rinnsal, versiegt vielleicht sogar völlig. Die Folge: Gehirngewebe wird plötzlich nur noch
wenig oder gar nicht mehr durchblutet, erhält also weniger oder gar keinen Sauerstoff
mehr. Die Zellen sterben ab und rund 70 Prozent der Schlaganfall-Patienten leiden an
Langzeitfolgen wie z. B. Sprachstörungen oder halbseitiger Lähmung nach einem
Apoplex. Die rasche Hilfe und Behandlung nach einem Schlaganfall ist deshalb so
wichtig, um schnell reagieren zu können und die Durchblutungsstörung oder Blutung zu
stoppen. Je mehr Zeit vergeht, d. h. je länger Gehirngewebe ohne Sauerstoff bleibt,
desto gravierender können die Folgen eines Schlaganfalls sein.
Die zwei möglichen Ursachen für einen Schlaganfall sind
Tipp
Das Risiko für einen erneuten Schlaganfall ist in den ersten 12 Monaten nach einem
Schlaganfall besonders hoch. Um im Notfall schnelle Hilfe zu alarmieren und wertvolle
Zeit zu gewinnen, haben sich Notrufsysteme bewährt, die Betroffene rund um die Uhr
am Handgelenk tragen können.
Ein Schlaganfall mit 20, 30 oder 40 Jahren ist keineswegs ungewöhnlich. Die
Symptome eines Schlaganfalls bei jungen Menschen sind dabei nicht anders als bei
älteren Menschen. Sie haben auch nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit der Art
(ischämischer oder hämorrhagischer Apoplex) und Schwere des Apoplex.
Ähnlich zu den Symptomen hängt die Therapie, Reha und Behandlung eines
Schlaganfalls weniger vom Alter als vielmehr von der Schwere und der Art des
Schlaganfalls ab.
o Ischämischer Schlaganfall
Ein ischämischer Apoplex wird durch eine Mangeldurchblutung hervorgerufen, bei der
ein Blutgerinnsel aufgrund einer Arteriosklerose (Arterienverkalkung) die Blutzirkulation
im Gehirn verstopft oder ganz unterbricht. Damit kann das Blut nicht mehr ungehindert
in die Arterien strömen und eine oder mehrere Hirnregionen erhalten zu wenig
Sauerstoff.
Das Wichtigste in Kürze
Durch das Platzen des Blutgefäßes entsteht ein Bluterguss innerhalb des Gehirns, der
auf das umliegende Gewebe drückt und Hirnfunktionen stört. Das Wort „Hämorrhagie“
stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Austreten von Blut“. Auch bei
schweren Hirnverletzungen, z. B. nach einem Unfall mit Schädel-Hirn-Trauma, kann als
Folge ein Schlaganfall auftreten.
Tipp
Kaum ein Schlaganfall gleicht dem anderen. Wichtig ist immer, bereits bei den ersten
Symptomen & Anzeichen sofortige ärztliche Hilfe zu holen, um die Folgen des Apoplex
abzumildern. Nehmen Sie also ein Kribbeln im Arm oder plötzliche Sehstörungen ernst.
In der Medizin gibt es eine Reihe von Tests und Diagnosen, die rasch Klarheit
verschaffen.
Schlaganfall Schweregrade: leichter, stiller und schwerer
Schlaganfall
Jeder vorübergehende TIA-Apoplex kann also Vorbote eines großen bzw. schweren
Schlaganfalls sein. Achten Sie besonders auf leichte Einschränkungen wie z. B.
Sehstörungen oder ein kurzes Kribbeln in Arm oder Bein. In jedem Falle sollte
schnellstmöglich ein Arzt verständigt werden.
Info
Auf leichten Schlaganfall kann innerhalb von 12 Monaten ein schwerer Schlaganfall folgen
Mehr als 20 Prozent der Menschen, bei denen ein leichter Schlaganfall auftrat, erleiden
innerhalb des folgenden Jahres auch einen schweren Schlaganfall. Daher ist es
hilfreich, sein Umfeld für mögliche Symptome zu sensibilisieren und Hilfsmittel wie z. B.
einen mobilen Notruf zu nutzen, damit man selbst oder Angehörige im Notfall schnell
Hilfe alarmieren können.
ausklappen
Je nachdem, wo eine transitorische ischämische Attacke (TIA) im Hirn auftritt, sind die
Folgen mal bemerkbar, mal nicht. Tatsächlich können auch scheinbar vollkommen
gesunde Menschen bereits einen Schlaganfall erlitten haben, obwohl sie keine
Symptome gezeigt haben. Oder die Symptome waren da, verschwanden aber nach
kurzer Zeit wieder. Ursache eines stillen Schlaganfalls ist ebenso eine
Durchblutungsstörung im Gehirn – einzig mit dem Unterschied, dass die
Durchblutungsstörung unauffällige Hirnbereiche trifft und die Zellen dieser Bereiche
absterben. Sofern das betroffene Hirnareal also nicht für das Sprechen oder Gehen
zuständig ist, treten auch keine typischen Symptome auf und die Schäden bleiben
zunächst unbemerkt.
Ein stiller, unbemerkter Schlaganfall lässt sich danach erst per bildgebender Diagnostik,
z. B. mit einem CT oder MRT, feststellen. In einer Studie wurde nachgewiesen, dass
jeder fünfte Betroffene, der wegen eines akuten Schlaganfalls im Krankenhaus war,
bereits zuvor einen stillen, unbemerkten Schlaganfall erlitten hatte.
Bei einem stillen oder stummen Schlaganfall finden sich im CT oder MRT deutliche
Zeichen eines Infarktes oder einer Blutung, auch noch lange Zeit nach dem
Schlaganfall.
3. Schwerer Schlaganfall
Bei einem schweren Schlaganfall sind größere und vor allem relevante Bereiche des
Gehirns von der Durchblutungsstörung teilweise oder ganz abgeschnitten. Es kommt
zum Absterben vieler Gehirnzellen, die Folgen sind gravierend und zeigen sich meist in
Lähmungen und Störungen, die manchmal nicht mehr zurückgebildet werden können.
Zudem hängen die Folgen eines Schlaganfalls davon ab, in welcher Gehirnhälfte der
Schlaganfall auftritt. Als Folge des Schlaganfalls werden dann Funktionen gestört, die
entweder in der rechten oder linken Gehirnhälfte angesiedelt sind. Weil sich die
Hirnnerven aber überkreuzen, zeigen sich die Symptome immer an der
gegenüberliegenden Körperhälfte. Ein Kribbeln in der linken Hand kann auf einen
Schlaganfall in der rechten Hirnhälfte hindeuten. Ist nach dem Schlaganfall die rechte
Seite gelähmt, so geschah der Apoplex in der linken Hirnhälfte.
Zwei besondere Apoplex-Folgen sind die Epilepsie und Lähmung nach einem
Schlaganfall:
Lähmung nach Schlaganfall / Hemiparese
Manchmal bilden sich diese Lähmungen auch unter Therapie und Reha nur
unvollständig zurück. Bei fast der Hälfte aller Schlaganfall-Betroffenen kommt es zu
dauerhaften Einschränkungen und einer Pflegebedürftigkeit nach dem Schlaganfall.
Tatsächlich kann ein Schlaganfall auch eine Epilepsie auslösen. Dieser Verdacht liegt
dann nahe, wenn ein erster epileptischer Anfall innerhalb von sieben Tagen nach einem
Schlaganfall auftritt. Gerade bei Schlaganfällen in der rechten Gehirnhälfte ist das
Risiko einer Epilepsie laut Studien erhöht.
Verantwortlich dafür ist die Stelle im Gehirn, die vom Schlaganfall betroffen ist. Liegt sie
nahe der Hirnrinde, steigt das Epilepsie-Risiko.
In 80 Prozent aller Schlaganfälle wird ein Blutgefäß im Gehirn durch ein Blutgerinnsel
verschlossen. In der Folge wird das Gehirngewebe nur noch wenig oder gar nicht mehr
durchblutet. In diesen Fällen kommt weniger oder kein Sauerstoff mehr ins Gehirn,
wodurch die betroffenen Zellen im Gehirn absterben.
Welche Arten von Schlaganfall gibt es?
Ein ischämischer Schlaganfall tritt in 80 Prozent aller Schlaganfälle auf und ist die Folge
einer Durchblutungsstörung des Gehirns.
Ein hämorrhagischer Schlaganfall tritt in 20 Prozent aller Schlaganfälle auf und ist die
Folge einer Blutung in das Gehirn.
Ein Hirninfarkt (auch Hirnschlag) ist ein anderes Wort für ischämischer Schlaganfall.
Hier ist die Ursache eine Durchblutungsstörung des Gehirns durch Arteriosklerose
(Arterienverkalkung).
Ein Gehirnschlag (auch Hirnschlag) ist ein anderes Wort für ischämischer Schlaganfall.
Hier ist die Ursache eine gestörte Durchblutung des Gehirns durch Arteriosklerose
(Arterienverkalkung).
Eine Hirnblutung ist ein anderes Wort für hämorrhagischer Schlaganfall. Hier ist die
Ursache eine Blutung in das Gehirn.
Ein stiller oder auch stummer Schlaganfall wird vom Betroffenen kaum bis gar nicht
bemerkt. Dies kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn der Schlaganfall einen
Bereich im Gehirn trifft, in dem keine kritischen Funktionen (wie zum Beispiel Sprechen
oder Sehen) angesiedelt sind