Sie sind auf Seite 1von 13

Themenwelt Schlaganfall

Jedes Jahr erleiden knapp 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall /


Apoplex, rund 200.000 davon sind erstmalige Schlaganfälle. Das zeigt die Gefahr
dieser Erkrankung: Ein Schlaganfall tritt erschreckend plötzlich auf und kann massive
und langfristige Folgen haben. Dabei unterscheidet man zwischen einem leichten,
schweren und einem sog. stillen Schlaganfall. Wie entsteht ein Schlaganfall und was
sind mögliche Folgen eines Schlaganfalls? pflege.de gibt einen ausführlichen Überblick
zum Schlaganfall, einer der häufigsten Krankheiten im Alter.

Das Alter als Risikofaktor für Schlaganfall   

Schlaganfall & Folgen: Leichter, schwerer & stiller Schlaganfall

Definition Schlaganfall: Was ist ein Schlaganfall?


Hirnschlag, Hirninfarkt, Apoplex, Schlaganfall – alle Bezeichnungen meinen das
Gleiche:

Eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn oder eine Blutung in das


Gehirn.

Was aber passiert bei einem Schlaganfall? In 80 Prozent aller Fälle wird ein
Blutgefäß im Gehirn durch ein Blutgerinnsel verschlossen. Der stete Blutstrom wird zum
Rinnsal, versiegt vielleicht sogar völlig. Die Folge: Gehirngewebe wird plötzlich nur noch
wenig oder gar nicht mehr durchblutet, erhält also weniger oder gar keinen Sauerstoff
mehr. Die Zellen sterben ab und rund 70 Prozent der Schlaganfall-Patienten leiden an
Langzeitfolgen wie z. B. Sprachstörungen oder halbseitiger Lähmung nach einem
Apoplex. Die rasche Hilfe und Behandlung nach einem Schlaganfall ist deshalb so
wichtig, um schnell reagieren zu können und die Durchblutungsstörung oder Blutung zu
stoppen. Je mehr Zeit vergeht, d. h. je länger Gehirngewebe ohne Sauerstoff bleibt,
desto gravierender können die Folgen eines Schlaganfalls sein.
Die zwei möglichen Ursachen für einen Schlaganfall sind

1. Mangeldurchblutung aufgrund einer Arteriosklerose


2. Hirnblutung

Grafik: Ursache eines ischämischen Schlaganfalls

Die häufigste Schlaganfall-Ursache ist eine Durchblutungsstörung im Gehirn aufgrund


einer Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Dabei lagern sich innerhalb der Blutgefäße
Fettstoffwechselprodukte ab und es kommt zu Verkalkungen der Blutgefäße. Diese
Ablagerungen können sich losreißen und – vom Blutstrom fortgespült – z. B. im Gehirn
kleinere Arterien verstopfen. Diese Durchblutungsstörung löst den Schlaganfall aus,
weil manche Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.
Schlaganfälle aufgrund einer Mangeldurchblutung machen rund 80 Prozent aller
Schlaganfälle aus.

Rund 20 Prozent aller Schlaganfälle werden durch Hirnblutungen hervorgerufen, etwa


ausgelöst durch eine Kopfverletzung, z. B. nach einem Sturz, oder durch den Riss einer
Arterie (z. B. bei Aneurysma, einer Gefäßaussackung).

Weitere Ursachen und Risikofaktoren eines Schlaganfalls finden Sie im Beitrag


„Schlaganfall: Ursachen & Risikofaktoren vorbeugen“.
Symptome & Anzeichen eines Schlaganfalls
Ein Schlaganfall tritt meistens plötzlich auf – daher gibt es nur selten Vorboten, die auf
einen Schlaganfall hindeuten. Erstes Anzeichen für einen Schlaganfall ist meist ein
nahezu unerträglicher Kopfschmerz, gefolgt von Sprachstörungen, Schwindelgefühlen
und Schluckstörungen. Alle Schlaganfall-Symptome werden durch den hohen Anstieg
des Blutdrucks ausgelöst.

Schlaganfall: Symptome & Anzeichen

Daneben sind auch Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühl im Gesicht sowie


Übelkeit typische Symptome eines Schlaganfalls. Nicht jeder Betroffene erlebt alle
Symptome, zudem gibt es starke Unterschiede zwischen Frauen und Männern.
Erfahren Sie mehr über Symptome, neurologische Ausfälle und Schlaganfall-Anzeichen
im Beitrag „Schlaganfall: Symptome & Anzeichen erkennen“.

Schlaganfall: Test & Diagnose


Da ein Schlaganfall nicht immer mit typischen Symptomen einhergehen muss, ist er für
Laien und Betroffene nicht immer sofort als solcher zu erkennen. Und dennoch ist es so
wichtig, die Notsituation so schnell wie möglich zu erfassen und Hilfe zu rufen. Rufen
Sie daher beim geringsten Verdacht sofort ärztliche Hilfe. Danach gilt es, die Ursache
möglichst schnell zu identifizieren, d. h. herauszufinden, ob der Schlaganfall durch eine
Durchblutungsstörung oder Blutung im Gehirn ausgelöst wurde. Denn nur wenn die
Ursache klar ist, kann der Schlaganfall schnell und effektiv therapiert werden. Weitere
Informationen erhalten Sie im Beitrag „Schlaganfall: Test & Diagnose“.

Therapie, Reha & Behandlung eines Schlaganfalls


Die besten Erfolgschancen auf eine gute Rehabilitation haben Schlaganfall-Patienten,
die innerhalb der ersten zwei bis drei Stunden nach dem Schlaganfall versorgt
werden. Je nach Ursache des Schlaganfalls folgt eine medikamentöse Behandlung
(sog. Lyse-Therapie) zur Auflösung der Durchblutungsstörung) oder eine Operation (um
die Blutung im Gehirn zu stoppen und Blut abzusaugen). Meist werden Schlaganfall-
Patienten auf einer separaten Station in der Klinik versorgt, sog. „Stroke Units“.
Schlaganfall: Behandlung, Therapie & Reha

Ein Schlaganfall zieht danach in der Regel eine langfristige medikamentöse


Behandlung nach sich, um die Ursachen des Schlaganfalls zu behandeln. Zudem ist
nach einem Schlaganfall sehr häufig eine Reha notwendig, bei der Betroffene je nach
Folge des Schlaganfalls häufig das Sprechen und Gehen wieder lernen müssen. Mehr
Details erfahren Sie im Beitrag „Schlaganfall: Therapie, Reha & Behandlung“.

Tipp

Das Risiko für einen erneuten Schlaganfall ist in den ersten 12 Monaten nach einem
Schlaganfall besonders hoch. Um im Notfall schnelle Hilfe zu alarmieren und wertvolle
Zeit zu gewinnen, haben sich Notrufsysteme bewährt, die Betroffene rund um die Uhr
am Handgelenk tragen können.

Schlaganfall: Alter & Statistik


In welchem Alter tritt ein Schlaganfall typischerweise auf? Und sind mehr Frauen oder
Männer von einem Schlaganfall betroffen? Ein höheres Lebensalter ist zwar einer der
Risikofaktoren eines Schlaganfalls, doch auch jüngere Menschen und sogar Kinder im
Mutterleib können einen Schlaganfall erleiden. Die Schlaganfall-Statistik weist nach,
dass ca. fünf bis zehn Prozent der Schlaganfälle Menschen unter 50 Jahren treffen. Bei
jungen Menschen liegen die Ursachen für einen Schlaganfall zumeist in einer
Hirnblutung, wie sie nach einem Sturz oder einer Kopfverletzung beim Sport ausgelöst
werden kann. Dies veranschaulichen ein paar Beispiele:

 Schlaganfall mit 23 Jahren: Der Fußballspieler Dietmar Hamann erlitt mit 23 Jahren


einen Schlaganfall. Im Krankenhaus stellten die Mediziner Lähmungen,
Sprachstörungen und Durchblutungsstörungen in der linken Körperhälfte fest. Vier
Stunden später waren alle Symptome abgeklungen, typisch für eine transitorische
ischämische Attacke, kurz „TIA“ (s. u.). Dietmar Hamann hatte Glück und behielt keine
Langzeitfolgen des Schlaganfalls. (Quelle)
 Schlaganfall mit 43 Jahren: Die amerikanische Filmschauspielerin Sharon Stone
musste mit 43 Jahren nach dem Apoplex das Gehen und das Sprechen wieder neu
lernen.
 Schlaganfall mit 47 Jahren: Die deutsche Schauspielerin und Komikerin Gaby Köster
erlitt vor einigen Jahren einen schweren Schlaganfall, an dessen Folgen, einer
halbseitigen Lähmung, sie bis heute leidet.

Ein Schlaganfall mit 20, 30 oder 40 Jahren ist keineswegs ungewöhnlich. Die
Symptome eines Schlaganfalls bei jungen Menschen sind dabei nicht anders als bei
älteren Menschen. Sie haben auch nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit der Art
(ischämischer oder hämorrhagischer Apoplex) und Schwere des Apoplex.

Ähnlich zu den Symptomen hängt die Therapie, Reha und Behandlung eines
Schlaganfalls weniger vom Alter als vielmehr von der Schwere und der Art des
Schlaganfalls ab.

zum Vergrößern hier klicken

Statistik: Schlaganfälle in Deutschland

Ischämischer Schlaganfall & hämorrhagischer Schlaganfall


Es gibt zwei Arten von Schlaganfall (Apoplex, Hirnschlag, Hirninfarkt):
den ischämischen Schlaganfall und hämorrhagischen Schlaganfall.

o Ischämischer Schlaganfall
Ein ischämischer Apoplex wird durch eine Mangeldurchblutung hervorgerufen, bei der
ein Blutgerinnsel aufgrund einer Arteriosklerose (Arterienverkalkung) die Blutzirkulation
im Gehirn verstopft oder ganz unterbricht. Damit kann das Blut nicht mehr ungehindert
in die Arterien strömen und eine oder mehrere Hirnregionen erhalten zu wenig
Sauerstoff.
Das Wichtigste in Kürze

 Ursache: Durchblutungsstörung des Gehirns durch Arteriosklerose


 Folge: Unterversorgung mit Blut und Sauerstoff von Hirnregionen. Hirnzellen sterben ab.
 Vorkommen: Mit rund 80 Prozent aller Schlaganfälle ist der ischämische Apoplex die
häufigste Art aller Schlaganfälle.
 Begriffsherkunft: „ischämie“ (griechisch) = „zurückhalten“

 Hämorrhagischer Schlaganfall / Hirnblutung


Ein hämorrhagischen Apoplex wird durch eine Hirnblutung ausgelöst, etwa durch ein
plötzlich reißendes Aneurysma, dem Platzen eines Blutgefäßes. Die Ursache für ein
Aneurysma kann eine angeborene Missbildung sein, aber auch eine Schädigung der
Gefäße durch Arteriosklerose ist möglich.

Durch das Platzen des Blutgefäßes entsteht ein Bluterguss innerhalb des Gehirns, der
auf das umliegende Gewebe drückt und Hirnfunktionen stört. Das Wort „Hämorrhagie“
stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Austreten von Blut“. Auch bei
schweren Hirnverletzungen, z. B. nach einem Unfall mit Schädel-Hirn-Trauma, kann als
Folge ein Schlaganfall auftreten.

Das Wichtigste in Kürze

 Ursache: Blutung in das Gehirn, Hirnblutung


 Folge: Der Bluterguss im Gehirn drückt auf die angrenzenden Hirnregionen und
schädigt die betreffenden Hirnfunktionen.
 Vorkommen: Ein hämorrhagischer Schlaganfall ist seltener und kommt in rund 20
Prozent aller Schlaganfälle vor.
 Begriffsherkunft: „hämorrhagie“ (griechisch) = „Austreten von Blut“

Tipp

Kaum ein Schlaganfall gleicht dem anderen. Wichtig ist immer, bereits bei den ersten
Symptomen & Anzeichen sofortige ärztliche Hilfe zu holen, um die Folgen des Apoplex
abzumildern. Nehmen Sie also ein Kribbeln im Arm oder plötzliche Sehstörungen ernst.
In der Medizin gibt es eine Reihe von Tests und Diagnosen, die rasch Klarheit
verschaffen.

 
Schlaganfall Schweregrade: leichter, stiller und schwerer
Schlaganfall

1. Leichter Schlaganfall /transitorische ischämische


Attacke / TIA-Schlaganfall

Wenn die Symptome eines Schlaganfalls innerhalb von 24 Stunden wieder


verschwinden und nur ein kleines Gebiet im Gehirn betreffen, liegt ein leichter
Schlaganfall bzw. kleiner Schlaganfall vor. Mediziner sprechen in diesem Fall von einer
vorübergehenden (transitorischen) ischämischen Attacke (kurz: TIA). In den meisten
Fällen des TIA-Apoplex ist nur ein kurzer Klinikaufenthalt nötig, allerdings oft auch die
lebenslange Einnahme von Blutverdünnern, um das Risiko eines schweren
Schlaganfalls zu senken.

Jeder vorübergehende TIA-Apoplex kann also Vorbote eines großen bzw. schweren
Schlaganfalls sein. Achten Sie besonders auf leichte Einschränkungen wie z. B.
Sehstörungen oder ein kurzes Kribbeln in Arm oder Bein. In jedem Falle sollte
schnellstmöglich ein Arzt verständigt werden.

Info
Auf leichten Schlaganfall kann innerhalb von 12 Monaten ein schwerer Schlaganfall folgen

Mehr als 20 Prozent der Menschen, bei denen ein leichter Schlaganfall auftrat, erleiden
innerhalb des folgenden Jahres auch einen schweren Schlaganfall. Daher ist es
hilfreich, sein Umfeld für mögliche Symptome zu sensibilisieren und Hilfsmittel wie z. B.
einen mobilen Notruf zu nutzen, damit man selbst oder Angehörige im Notfall schnell
Hilfe alarmieren können.

ausklappen

2. Stiller Schlaganfall / unbemerkter Schlaganfall

Je nachdem, wo eine transitorische ischämische Attacke (TIA) im Hirn auftritt, sind die
Folgen mal bemerkbar, mal nicht. Tatsächlich können auch scheinbar vollkommen
gesunde Menschen bereits einen Schlaganfall erlitten haben, obwohl sie keine
Symptome gezeigt haben. Oder die Symptome waren da, verschwanden aber nach
kurzer Zeit wieder. Ursache eines stillen Schlaganfalls ist ebenso eine
Durchblutungsstörung im Gehirn – einzig mit dem Unterschied, dass die
Durchblutungsstörung unauffällige Hirnbereiche trifft und die Zellen dieser Bereiche
absterben. Sofern das betroffene Hirnareal also nicht für das Sprechen oder Gehen
zuständig ist, treten auch keine typischen Symptome auf und die Schäden bleiben
zunächst unbemerkt.

Ein stiller, unbemerkter Schlaganfall lässt sich danach erst per bildgebender Diagnostik,
z. B. mit einem CT oder MRT, feststellen. In einer Studie wurde nachgewiesen, dass
jeder fünfte Betroffene, der wegen eines akuten Schlaganfalls im Krankenhaus war,
bereits zuvor einen stillen, unbemerkten Schlaganfall erlitten hatte.

Bei einem stillen oder stummen Schlaganfall finden sich im CT oder MRT deutliche
Zeichen eines Infarktes oder einer Blutung, auch noch lange Zeit nach dem
Schlaganfall.

3. Schwerer Schlaganfall

Bei einem schweren Schlaganfall sind größere und vor allem relevante Bereiche des
Gehirns von der Durchblutungsstörung teilweise oder ganz abgeschnitten. Es kommt
zum Absterben vieler Gehirnzellen, die Folgen sind gravierend und zeigen sich meist in
Lähmungen und Störungen, die manchmal nicht mehr zurückgebildet werden können.

Folgen eines Schlaganfalls


Die Folgen eines Schlaganfalls hängen demzufolge also ganz von den betroffenen
Hirnregionen ab.

Ort der Durchblutungsstörung Folgen des Schlaganfalls (Auswahl)

Schlaganfall im Kleinhirn  Koordinationsstörungen


 Gleichgewichtsstörungen
 Zittern

Schlaganfall im Stammhirn  Sehstörungen


 Schwindel
 Erbrechen
 unkontrollierte Bewegungen
 Lähmungen an Arm und Bein

Schlaganfall im Ohr (Hörsturz)  Hörverschlechterung


 Taubheit
 Ohrgeräusche (Klingeln, Pfeifen, Rauschen)
 Schwindel

Schlaganfall rechts / Schlaganfall links

Zudem hängen die Folgen eines Schlaganfalls davon ab, in welcher Gehirnhälfte der
Schlaganfall auftritt. Als Folge des Schlaganfalls werden dann Funktionen gestört, die
entweder in der rechten oder linken Gehirnhälfte angesiedelt sind. Weil sich die
Hirnnerven aber überkreuzen, zeigen sich die Symptome immer an der
gegenüberliegenden Körperhälfte. Ein Kribbeln in der linken Hand kann auf einen
Schlaganfall in der rechten Hirnhälfte hindeuten. Ist nach dem Schlaganfall die rechte
Seite gelähmt, so geschah der Apoplex in der linken Hirnhälfte.

 Schlaganfall links – Folgen:

Bei einem Schlaganfall in der linken Gehirnhälfte kommt es u. a.


zu Sprachstörungen oder Sprachverlust.

 Schlaganfall rechts – Folgen:

Bei einem Schlaganfall in der rechten Gehirnhälfte kommt es u. a.


zu Orientierungsstörungen und Einschränkungen in der räumlichen Wahrnehmung.
Außerdem kann es zu Persönlichkeitsveränderungen kommen, z. B. einer
Depression. Auch der sog. „Neglect“, die Vernachlässigung einer Körperhälfte, kann
Folge eines Schlaganfalls in der rechten Gehirnhälfte sein, weil die Wahrnehmung
gestört ist. Dabei nehmen Betroffene eine Seite ihres Körpers und ihrer Umgebung
nicht mehr richtig wahr.
Typische Folgen eines Schlaganfalls

Je nach Schweregrad und Lokation der Durchblutungsstörung oder Blutung im Gehirn,


fallen die Symptome und Folgen eines Schlaganfalls ganz unterschiedlich aus. Einem
Hirnschlag oder Apoplex folgen manchmal keine, manchmal sehr schwerwiegende
Einschränkungen. Mal ist es nur eine vorübergehende leichte Gesichtslähmung (der
hängende Mundwinkel), mal aber bleibt eine ganze Körperseite taub, die Sprache ist
eingeschränkt oder sogar vollkommen verloren gegangen.

Die typischen Folgen eines Schlaganfalls sind:

 Sprachstörungen, Schluckstörungen und Störungen der Nahrungsaufnahme


Bei 70 Prozent der Betroffenen kommt es nach einem Schlaganfall zu Störungen beim
Sprechen, Essen und Trinken, Kauen und Schlucken (Dysphagie). Manchmal sind die
Störungen so schwerwiegend, dass die Betroffenen auf fremde Hilfe und
Spezialnahrung wie z. B. Trinknahrung angewiesen sind.
 Lähmungserscheinungen
Eine häufige Folge von schweren Schlaganfällen sind auch Lähmungen, etwa des
Gesichts oder einer Körperseite. (s. Absatz unten „Lähmung nach Schlaganfall)
 Aufmerksamkeitsstörungen
Aufmerksamkeitsstörungen sind ebenfalls häufig, z. B. mangelnde
Konzentrationsfähigkeit.
 Gedächtnisstörungen (nicht zu verwechseln mit einer Demenz)
 Störungen der Sinnesempfindungen
Manche Betroffene können nach einem Schlaganfall z. B. Kälte- und Wärmereize nicht
mehr wahrnehmen oder unterscheiden.
 Embolien, Lungenentzündung und Thrombosen nach Schlaganfall
Bei schweren Schlaganfällen kann es zu weiteren Komplikationen kommen: Embolien
und Lungenentzündungen, Thrombosen (in den Bein- und Beckenvenen) sowie auch zu
Harnwegsinfekten.
 Schwaches Immunsystem
Der Körper und das Immunsystem des Schlaganfall-Patienten sind nach einem Apoplex
stark geschwächt. Dabei können schon harmlose Infektionen schnell gefährlich werden.

Lähmung & Epilepsie nach Schlaganfall

Zwei besondere Apoplex-Folgen sind die Epilepsie und Lähmung nach einem
Schlaganfall:
 Lähmung nach Schlaganfall / Hemiparese

Lähmungen, z. B. die typische unvollständige Halbseitenlähmung, die sog. Hemiparese,


sind eine häufige Folge von Schlaganfällen. So können z. B. der linke Arm, das linke
Bein gelähmt sein – der Mediziner spricht dann von „Apoplex mit Hemiparese links“.

Manchmal bilden sich diese Lähmungen auch unter Therapie und Reha nur
unvollständig zurück. Bei fast der Hälfte aller Schlaganfall-Betroffenen kommt es zu
dauerhaften Einschränkungen und einer Pflegebedürftigkeit nach dem Schlaganfall.

 Epilepsie nach Schlaganfall

Tatsächlich kann ein Schlaganfall auch eine Epilepsie auslösen. Dieser Verdacht liegt
dann nahe, wenn ein erster epileptischer Anfall innerhalb von sieben Tagen nach einem
Schlaganfall auftritt. Gerade bei Schlaganfällen in der rechten Gehirnhälfte ist das
Risiko einer Epilepsie laut Studien erhöht.

Verantwortlich dafür ist die Stelle im Gehirn, die vom Schlaganfall betroffen ist. Liegt sie
nahe der Hirnrinde, steigt das Epilepsie-Risiko.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Schlaganfall? Einfach erklärt!

Ein Schlaganfall ist eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn


(ischämischer Schlaganfall) oder Blutung in das Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall).
Bei rund 80 Prozent aller Schlaganfall-Patienten kommt es zu einer plötzlichen
Durchblutungsstörung im Gehirn. Je nach Bereich kann eine andere Funktion dabei in
Mitleidenschaft gezogen werden. Rund 70 Prozent der Schlaganfall-Patienten leiden
unter Langzeitfolgen wie zum Beispiel Sprachstörungen oder halbseitiger Lähmung.

Was ist ein Apoplex?

Ein Apoplex ist der medizinische Fachausdruck für Schlaganfall.

Was passiert bei einem Schlaganfall?

In 80 Prozent aller Schlaganfälle wird ein Blutgefäß im Gehirn durch ein Blutgerinnsel
verschlossen. In der Folge wird das Gehirngewebe nur noch wenig oder gar nicht mehr
durchblutet. In diesen Fällen kommt weniger oder kein Sauerstoff mehr ins Gehirn,
wodurch die betroffenen Zellen im Gehirn absterben.
Welche Arten von Schlaganfall gibt es?

Es gibt zwei Arten von Schlaganfall:

1. den ischämischen Schlaganfall


2. den hämorrhagischen Schlaganfall

Was ist ein ischämischer Schlaganfall?

Ein ischämischer Schlaganfall tritt in 80 Prozent aller Schlaganfälle auf und ist die Folge
einer Durchblutungsstörung des Gehirns.

Was ist ein hämorrhagischer Schlaganfall?

Ein hämorrhagischer Schlaganfall tritt in 20 Prozent aller Schlaganfälle auf und ist die
Folge einer Blutung in das Gehirn.

Was ist ein Hirninfarkt?

Ein Hirninfarkt (auch Hirnschlag) ist ein anderes Wort für ischämischer Schlaganfall.
Hier ist die Ursache eine Durchblutungsstörung des Gehirns durch Arteriosklerose
(Arterienverkalkung).

Was ist ein Gehirnschlag?

Ein Gehirnschlag (auch Hirnschlag) ist ein anderes Wort für ischämischer Schlaganfall.
Hier ist die Ursache eine gestörte Durchblutung des Gehirns durch Arteriosklerose
(Arterienverkalkung).

Was ist eine Hirnblutung?

Eine Hirnblutung ist ein anderes Wort für hämorrhagischer Schlaganfall. Hier ist die
Ursache eine Blutung in das Gehirn.

Was ist ein stiller/ stummer Schlaganfall?

Ein stiller oder auch stummer Schlaganfall wird vom Betroffenen kaum bis gar nicht
bemerkt. Dies kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn der Schlaganfall einen
Bereich im Gehirn trifft, in dem keine kritischen Funktionen (wie zum Beispiel Sprechen
oder Sehen) angesiedelt sind

Das könnte Ihnen auch gefallen