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Ruhe-AP In Ruhe auftretende, länger anhaltende Angina pectoris (>20 min) innerhalb einer Woche
vor der Präsentation
„De-novo“-AP Angina pectoris mit einem Schweregrad zumindest der CCS-Klasse III, innerhalb
der letzten 2 Monate vor der Präsentation (CCSH-Klasse III bedeutet eine deutliche Einschränkung
der normalen körperlichen Aktivität).
„Crescendo“-AP Bereits früher diagnostizierte Angina pectoris, die eindeutig häufiger auftritt, länger
anhält oder eine geringe Auslösungsschwelle hat (d. h. um mindestens eine CCS-Klasse innerhalb
von 2 Monaten vor der Präsentation auf zumindest CCS-III angestiegen ist).
Klinische Umstände
A C
Sekundäre Angina Instabile Angina pectoris
Stadium
B
pectoris als Folge von innerhalb von 2 Wochen
Primäre Angina pectoris
nicht kardialen nach einem
Erkrankungen Myokardinfarkt
Schweregrad I
Neu aufgetretene Angina
pectoris bei Belastung ohne
IA IB IC
Beschwerden in Ruhe
Schweregrad II
Ruhe-Angina innerhalb der
letzten zwei Monate, aber IIA IIB IIC
nicht innerhalb der letzten
48 Stunden
Schweregrad III
Ruhe-Angina innerhalb der IIIA IIIB IIIC
letzten 48 Stunden
Der instabilen AP liegt in der Regel eine koronare Gefäßerkrankung und Arteriosklerose
zugrunde. In diesem Rahmen kommt es zu einem lokalen Einriss von arteriosklerotischen
Plaques in Koronararterien. Dies führt zu einer mechanischen Teilverlegung sowie
reflektorischen Verengung der Arterien durch Vasospasmus. Ein sich bildender Thrombus
kann einen akuten Myokardinfarkt auslösen.[13] Die Angina decubitus (auch Angina
nocturna[16]) ist eine Form der instabilen Angina pectoris mit insbesondere nachts im
Liegen auftretenden thorakalen Schmerzen. Ursache hierfür ist die Überlastung der
vorgeschädigten Herzmuskulatur bei vermehrtem venösen Blutrückstrom im Liegen. [1
Risikofaktoren und endotheliale Dysfunktion
Metabolisches Syndrom – Anfang der kardiovaskuläres
Erkrankungen
Akuter psychischer Stress als Auslöser akuter Koronarsyndrome bei Patienten mit
nicht diagnostizierter ischämischer Herzkrankheit:
Bekannte KHK
> 2 Risikofaktoren
Risikofaktoren für kardiovaskuläre Geschehen
Diferential Diagnose der thoraxschmerzen
Skeletterkrankungen
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Rippenfraktur/Prellungen
Rhythmusstörungen
BWS-Erkrankungen n
Perikarditis
Tietze-Syndrom
Myokarditis
Gastrointestinalerkrankungen
Aortendissektion
Oesophagitis/Ruptur n Ulcus (Perforation) n
Akute Pankreatitis
Pulmonale Erkrankungen Gallenkollik
Lungenembolie Weitere Krankheitsbilder
Pleuritis Herpes Zoster n
Pneumothorax Tumorerkrankungen des Skelett/Thoraxwand
Akuter Thoraxschmerz , diagnostische Algorithmus
Triage der akuten Koronarsyndrom
Instabile Angina pectoris
Serologische Marker bei instabiler Angina pectoris Kardiales Troponin ist ein
Regulationsprotein der Herzmuskelzellen und ein spezifischer Marker von
Myokardzellschädigung. Die Sensitivität dieses Markers übersteigt jene der Serum-
Kreatin-Phosphokinase-MB-Aktivität (CPKMB).
Bei einer Auslenkung von CPK-MB spricht man definitionsgemäß nicht mehr von
instabiler Angina pectoris, sondern von Myokardinfarkt. Es besteht eine Beziehung
zwischen instabiler Angina pectoris und proinflammatorischen Markern wie C-reaktives
Protein (CRP) und Serum-Amyloid-A-Protein. Diese sogenannten Akute-PhaseProteine
sind manchmal bei Patienten mit instabiler Angina pectoris auch bei fehlender
Auslenkung der Serum-Troponin-Spiegel erhöht und weisen in diesem Fall auf eine
ungünstigere Prognose hin.
hs - C-reaktives Protein
Die Rolle des CRP als biochemischer Marker bei der instabilen Angina pectoris erklärt sich aus
dem entzündlichen Charakter der zugrundeliegenden Erkrankung.
Erhöhte CRP-Spiegel bei Patienten mit normalen CK-MB-Spiegeln und negativem Troponin T
zeigen eine schlechtere Prognose als Patienten mit normalem CRP [10]. Im Gegensatz dazu lassen
neuere Studien eine Beziehung zwischen erhöhtem CRP und schlechter Prognose vermissen.
CRP ist kein Prädiktor für die Prognose, gerade wenn Troponin I normal ist.
Viele Parameter wie Rauchen, Lebensalter, fortgeschrittene koronare Herzkrankheit, Body mass
index und eingeschränkte Linksventrikelfunktion beeinflussen das CRP.
Deshalb sollte dieser Parameter nicht als alleinstehender prognostischer Marker zur Abklärung
der instabilen Angina pectoris verwendet werden.
Echokardiographie bei der instabile Angina Pectoris
Þ High Flow Sauerstofftherapie : Kein Einfluss auf die Mortalität bei ACS
Þ * Dtsch Med Wochenschr 2021 ; 146 (17): 1102 - 1103
Therapie der instabilen Angina
Aktievierte Thrombozyte und Agregationshemmer
Thrombozytenaggregationshemmer und
Antikoagulationstherapie
1.Empfehlungen Klasse I1. Eine Thrombozytenaggregationshemmung sollte umgehend eingeleitet
werden. Aspirin (ASS) ist die erste Wahl und wird schnellstmöglich nach der Vorstellung verabreicht
und auf unbestimmte Zeit fortgesetzt. (Evidenzgrad: A)
2. Ein Thienopyridin (Clopidogrel oder Ticlopidin) sollte Patienten verabreicht werden, die aufgrund
einer Überempfindlichkeit oder einer schweren Magen-Darm-Intoleranz nicht in der Lage sind, ASS
einzunehmen. (Evidenzgrad: B)
3. Eine parenterale Antikoagulation mit intravenösem unfraktioniertem Heparin (UFH) oder mit
subkutanem NMH sollte zur Thrombozytenaggregationshemmung mit ASS oder einem
Thienopyridin ergänzt werden. (Evidenzgrad: B)
4. Ein Thrombozyten-GP-IIb/IIIa-Rezeptorantagonist sollte zusätzlich zu ASS und UFH an Patienten
mit anhaltender Ischämie oder anderen Hochrisikomerkmalen (siehe Tabelle 2) und an Patienten
verabreicht werden, bei denen eine perkutane Koronarintervention (PCI) erforderlich ist. ist geplant.
Für diesen Einsatz sind Eptifibatid und Tirofiban zugelassen. (Evidenzgrad: A) Abciximab kann auch für 12 bis 24
Stunden bei Patienten mit UA/NSTEMI angewendet werden, bei denen eine PCI innerhalb der nächsten 24 Stunden
geplant ist. (Evidenzgrad: A)
Aspirin in der Instabile Angina Pectoris und NSTEMI
Aspirin + Heparin
Glycoprotein IIb/IIIa Rezeptor-Hemmer
Invasive Diagnostik
Durch die Ergebnisse vor allem der GUSTO IIa und der FRISC-Studie sind wir heute in
der Lage eine effektive Risikostratifizierung in der 1. und 2. Phase des Verlaufs der
instabilen Angina pectoris durchzuführen. Patienten mit negativen Troponinen in den
ersten 6 Stunden nach Schmerzbeginn – das waren in der GUSTO IIa Troponin Substudie
immerhin etwa 60% – haben eine < 1% Wahrscheinlichkeit, in den darauffolgenden 30
Tagen ein kardiales Ereignis wie Tod oder Myokardinfarkt zu erleiden. Eine weitere
invasive Diagnostik ist deshalb bei diesem Kollektiv vorerst nicht notwendig und kann zu
einem elektiven Zeitpunkt je nach weiterem Verlauf – falls überhaupt notwendig – nach
den klassischen Indikationsrichtlinien zur Koronarangiographie erfolgen
FRISC Studie
Die verbleibenden etwa 40% der Patienten mit instabiler Angina pectoris sind je nach
Symptomatik zu stratifizieren. Die meisten Studien kamen zum Ergebnis, daß eine primär
abwartende, nicht invasive Strategie zielführend ist [14, 15].
In der FRISC Studie benötigten Patienten mit instabiler Angina pectoris unter einer
effektiven antithrombotischen Therapie mit Standardheparin bzw. niedermolekularem
Heparin lediglich in etwa 5% der Fälle innerhalb der ersten 6 Tage nach
Krankenhausaufnahme eine frühzeitige invasive Behandlung. Es darf angenommen
werden, daß sich dieser Prozentsatz bei breiter Anwendung insbesondere von GP IIb/ IIIa
Antagonisten noch weiter reduzieren läßt.
Instabile Angina Pectoris – frühe Intervention
Invasive versus konservative Vorgehen
Eine frühe invasive Strategie bei Patienten mit UA/NSTEMI und einem der
folgenden Hochrisikoindikatoren (Evidenzgrad: B):
a) Patienten mit rezidivierender Angina pectoris/Ischämie in Ruhe oder mit
geringen Aktivitäten trotz intensiver antiischämischer Behandlung Therapie
b) Rezidivierende Angina pectoris/Ischämie mit CHF-Symptomen, einem S3-
Galopp, Lungenödem, sich verschlimmernden Rasselgeräuschen oder neuer oder
sich verschlimmernder Mitralinsuffizienz
c) Hochrisikobefunde bei nichtinvasiven Belastungstests
d) Deprimierte systolische LV-Funktion (z. B. EF <0,40 bei nichtinvasiver Studie).
e) Hämodynamische Instabilität oder Angina pectoris in Ruhe, begleitet von
Hypotonief) Anhaltende ventrikuläre Tachykardie) PCI innerhalb von 6
Monatenh) Vorherige CABG
Empfehlungen zur Revaskularisierung mit PCI und CABG bei
Patienten mit UA/NSTEMI
Eugene Braunwald