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Risikopatienten

Erkankungen des Herzens


Allgemein gilt dass die Verwendung von VK bei allen Herzerkrankungen nur in Absprache mit dem behandelndem Arzt
erfolgen

LA wirkt dämpfend aufs Herz ( senkt den Blutdruck)

VK regt es an ( sympathisch) → Hf( Herzfrequenz)geht hoch; VK ist der stärkere Effektor am Herz

Wirkung von Adrenalin: HMV ( Herzminutenvolumen)geht hoch, Puls geht hoch, Systole geht hoch ( systolischer
Blutdruck geht hoch, diastolischer Blutdruck geht runter) Darmperistaltik geht hoch, Bronchodilatation

LA der Wahl: Articain ( UDS 1:200 00)Mepivacain oder Lidocain wirkt auch als Antiarrhythmeticum, nicht bei
einem Schenkel oder AV – Block)

Hypertonie
 Der Zahnarzt kann Patienten mit gut eingestelltem Bluthochdruck in der Praxis problemlos behandeln.
 Patienten mit einer schweren, unbe- handelten Hypertonie (systolischer Blutdruck über 180 mmHg,
diastolischer Blutdruck über 115 mmHg) sollten nicht ohne internistische Voruntersuchung behandelt werden.
 Optimaler H < 120/80
 Normaler H =120-129/80-84
 Hoch normal H =130-139/85-89
 Hypertonie 1. Grades (leicht) H 140-159/90-99
 Hypertonie 2. Grades (mäßig) H 160-179/100-109
 Hypertonie 3. Grades (schwer) H ≥ 180/110
 (Optimaler und normaler Hypertonie)=> Behandlung normal
 H(140-179/90-109) Behandlung mit Rücksprache und Notfall Medikamente / kein intravasal injektion
 H ≥ (180/110) keine elektive Behandlung / notwendige Behandlung nach Rücksprache in Klinik

Ursachen:
90 % primär: „ essenzielle Hypertonie“,
10% sekundär: ( renal, endokrin, medikamenteninduziert)

Zusatzrisikofaktoren:
1. Rauchen, Adipositas, körperliche Inaktivität, („metabolisches oder Wohlstandssyndrom)
2. Diabetes mellitus
3. positive familliäre Herz – Kreislauf – Anamnese
4. Dyslipidämie: Gesamtcholesterin >6,5;
HDL < 1,0 LDL > 4
TAG > 1,7 ( mmol/l)
5. Alter: Männer > 55J , Frauen > 65 J
6. Ernährungsfaktoren: Kaffee, Alkohol, Kochsalz,

Seltene sekundäre Hypertonieformen:


 renale Hypertonie: Nierenarterienstenose, Nierenparenchymerkrankung
 endokrine Hypertonie: Hyperaldosteronismus, Hypercortisolismus,
Hyperthyreodismus, Phäochromozytom
 Aortenisthmusstenose
 andere Ursachen:
 Medikamente,Drogen,Lakritze
 ZNS-Erkrankungen
 Hypertonieformen bei Schwangerschaft
Klinik:
Oft haben Patienten lange keine Beschwerden
- Kopfschmerzen - Schwindel – Ohrensausen – Nervosität - Belastungsdyspnoe - Nasenbluten - Herzklopfen
- Präkordialschmerzen oder Angina pectoris
Medikamente:
 ACE –Hemmer
 AT1 – Blocker
ß– Blocker ( Atenolol, Acebuzolol,Metoprolol)
 Ca - Antagonisten
 Diuretika ( insbesondere Thiaziddiuretika)
 Ramipril
Risiko:
 Hypertensive Krise, Hypertensiver Notfall
 Endorganbeteiligung (z.B. Enzephalopathie, Hirninfarkt, intrakranielle Blutung, Linksherzversagen,
Angina pectoris)
Spezielle Anamnese:
 Arztliche Kontrolle, Medikation
 hinreichende Einstellung
Therapeutische Empfehlungen

 Vor Behandlungsbeginn Blutdruckkontrolle


 Halbsitzende Lagerung → entlastet des Herzes

 stressfreie Behandlung: ) Termine am Vormittag, kirze Sitzung,gute Lokalanästhesie , Ängste


abbauen,
Prämedikation mit Diazepam ( valium 5 mg eine Stunde vor der Behandlung ))
 Lokalanästhetikum und vasokonstringenzien :
- nicht mehr als 6 ml eines Lokalanästhetikum mit einem Adrinalinzusatz von 1:200000 ( 5g/ml)
eingesetz werden . (merke: Die Gabe geringer Adrinalindosen führt bei eingestellten Hypertonikern
während der Behandlung zur Schmerzfreiheit und zu einer verringerten Ausschüttung endogenen
Adrenalins)
- Bei kurze Behandlungmaßnahmen eine vasokonstringenzienfreies Lokalanästhetikum ( Ultracain D)
 Keine Retraktionsfäden mit Katecholaminen.
 Husten vermeiden
 Behandlung abbrechen wenn für den Patienten zu anstrengend
 Aspiration ist opligat zur vermeidung einer intravasalen Injektion
Merke :
 Wechselwirkung zwichen Medikamenten zu beobachten so wird Z.B durch Declofenac die
Wirksamkeit einiger Antihypertensiva verringert
 Bei Patienten mit Hyperthyreose , einem Glaukom und ausgeprägten Herzrhythmusstörungen sollte
auf die Anwendung adrenalinhaltiger Vasokonstringenzien und adrenalinhaltiger Retraktionsfäden verzichtet
werden
Maßnahmen bei hypertensivem Notfall
 sofortige Klinikeinweisung mit NAW
 Nitroglycerin 2 – 6 Hübe oder 1 – 3 Kapseln s.l. ( ggf. Wiederholen)
 Alternativ:
 Nitrendipin ( Bayotensin 5 mg Phiole) auf die Zunge träufeln ( cave Refelxtachykardie; nicht
bekannte KHK verwenden!) oder
 Captopril 25 mg s.l. Oder p.o
 falls i.v. Zugang: Uradipil 12,5 – 50 mg fraktioniert i.v.
Hypotonie:
Def: Blutdruckwerte unterhalb von 100/60 mmH

Symptome:

- Schwindel - oerthostatische Dysregulation – kollapsneigung/ Syknopen – Tachykardie – Kopfschmerzen

- Rasche Ermüdigkeit bzw. gesteigertes Schlafbedürfnis – Konzentrationsmangel


- Bläße , kalte Hände und Füße , Tremor
Risiko:
 orthostatische Dysregulation, vasovagale Synkope
 Hypnotika und Sedativa können bei bestimmter Medikation zu hypotonen Krisen führen
Prophylaxe:
 horizontale Lagerung
 Monitoring
 Langsame Lagewechsel
 Orthostatische Hypotonie vermeiden: langsames Aufrichten/Aufstehen aus dem
Behandlungsstuhl.
 Keine Gabe von Hypnotika (Schlafmittel/ z.b Diazepam 5 mg. TMD10 mg ) /Sedativa
KHK (koronar Herz Krankheiten)
Manifestation der Arteriosklerose in den Herzkranzgefäßen Bedingt durch Koronarstenose →

Koronarinsuffizienz ( Missverhältniss O2 – Bedarf und – Angebot im Herzmuskel)
 ( Neben Arteriosklerose gibt es noch weitere Ursachen für eine Koronarinsuffizienz: z.B. koronare
Spasmen ( Prinzmetal Angina) ode rein vermindertes O2 Angebot bzw. vermehrter O2 – Bedarf aufgrund
kardialer oder etxrakardialer Ursachen)
 Unterschieden werden Ein-, Zwei- oder Dreigefäßerkrankungen je nach Anzahl der stenosierten Hauptarterien
( RIVA, RCX, RCA)
Hauptrisikofaktoren für Arteriosklerose:
 familiäre Vorbelastung
 Rauchen
 arterielle Hypertonie
 Hypercholesterinämie, Missverhältnis zwischen LDL und HDL Cholesterin( HDLgering LDL hoch)
 Diabetes mellitus
Weitere Risikofaktoren:
 .Adipositas
 Fettreiche Ernährung
 Stress und psychosoziale Faktoren
 Bewegungsarmut
 gestörte Glukosetoleranz
Ursachen:

 Koronarstenose (Verengung von Herzkranzgefäßen) durch Arteriosklerose (Einlagerung von Cholesterinester in


die innere Wandschicht arterieller Blutgefäße),
 Hypertonie und Tachykardie (Schnellherzigkeit).
Potenzielle medizinische Probleme.

 Herzstillstand, plötzlicher Herztod.


 bei Patienten mit Schrittmachern: elektrische Interferenzen.
 Myokardinfarkt
 Angina-pectoris-Anfall (Stress und Angst).

Angina Pectoris:
Bei einer Angina Pectoris tritt eine zunehmende verengung der Koronargefäße des Herzens und damit konsekutiv eine
Ischämie des Herzmuskels auf.

 Angina Pectoris :
 Retrosternaler oder linksthorakaler Schmerz oder Druckgefühl mit oder ohne Ausstrahlung (meist linker Arm
oder Schulter ,Uk oder oberbauch)
 oft, ausgelöst durch körperl./ seelische Belastung
 Instabil: d.h. eine in Ruhe mit Beschwerden einhergehende →erhöhtes Infarktrisiko
sofortigeKlinikeinweisung mit NA
 Stabil : die nur belastungsabhängige Symptome zeigt
Myokardinfrakt : auftretende akute Ischämie mit Minderdurchblutung bzw. Nekrose des Herzgewebes.
Symptome:

Stabile Angina pectoris : geringe und regelmäßige Beschwerden bei Belastung. Beschwerden bessern sich in
Ruhe oder durch Nitro-Gabe

Instabile Angina pectoris: Beschwerden bereits in Ruhe oder bei geringer Belastung. Cave: Myokardinfrakt

Akute koronarinsuffizienz : länger anhaltender Thoraxschmerz. Übelkeit. Angstgefühl . Differentialdiagnose :


akuter Myokardinfrakt!

Vasospatische Ruhe – Angina: Thoraxschmerzen in Ruhe durch Gefäßspasmus bei koronarsklerose

Akuter transmuraler Myokardinfrakt: starke Präkardiale Schmerzen, die lönger als 30-60 min anhalten , kein
Ansprechen auf Nitro-Präparate .

Medikamente:

 Plavex
 ASS ( Thrombozystenfunktionshemmung)
 ß – Blocker
 Nitrate
 Molsidomin
 ACE – Hemmer, AT1 -Antagonisten
Therapie des akuten A.P. - Anfalls:

 Anfalls:–ASS 500 mg i.v./ oral


 2 Hübe Nitrospray oder 1-2 Nitrokapseln zerbeißen lassen bei RR(relative Risiko) > 100 /60 mmHg
 Patient in halb sitzende Position bringen
 verbal beruhigen, ggf. 5 – 10 mg Diazepam ( Tropfen)
 Sauerstoff 2 – 4 l/min
 Überweisung an HA oder FA
Nach einer Intervention häufig Implantation von Stents.

Anschließend:
 duale Thrombozytenhemmung
 ASS 100 mg/ Tag
 Clopidogrel 75 mg / Tag für 4 Wochen bei unbeschichteten
 Stents und mind 6 bei beschichteten
Danach: - lebenslange ASS – Therapie mit 100 mg / Tag

Spezielle Anamnese:

 Art und Häufigkeit der Anfälle, Medikation


 bei Infarkt: Zeitpunkt des Infarkts, Antikoagulanzientherapie, Schrittmacher
Risiko:
 Myokardschädigung durch Ischämie
 Auslösung durch zahnärztliche Behandlung (vor allem durch instabile Angina pectoris)
Therapeutische Empfehlung:
 stressfreie Behandlung: Termine am Vormittag, kurze Sitzungen, Ängste abbauen. Ggf. Prämedikation
mit 5 _10 mg diazepam
 Redutzierte Adrenalinzusatz ( max. 1:100 000). Im Zweifelsfall sollte auf einen
Vasokonstringenzienzusatz ganz verzichtet werden (Aspiration ist Opligat)
 Retraktionshilfen mit Katecholaminen verwenden.
 Innerhalb der ersten sechs Monate nach einem Myokardinfarkt sollten insbesondere elektive
zahnärztlich-chirurgische Maßnahmen nicht durchgeführt werden, da in diesem Zeitraum das Risiko für
einen Reinfarkt besteht.
/ bei Notfallbehandlungen während dieser Zeit sollten so schonend und konservativ wie möglich erfolgen. Im
Vordergrund der Therapie steht die Schmerzbekämpfung und die antibiotische Behandlung von Infektionen.
 Antikoagulanzientherapie berücksichtigen.
 Bei Schrittmacherpatienten mögliche Interferenzen beachten.
 Behandlung abbrechen, wenn für den Patienten zu anstrengend.
 Nitropräparat bereithalten. (NITROLINGUAL Spray).
 Treten bei einem Patienten während der Behandlung präkardiale Schmerzen,
Ermüdungserscheinungen oder Pulsveränderungen auf :

 muss die Behandlung sofort abgebrochen werden


 Puls und Blutdruck sind kontrollieren
 und z.B. ein Nitroglyzerinpräparat (z.B. Nitrolingual -Kapseln) einzunehmen. Um eine schnelle
Medikamentenwirkung zu erreichen, können die Kapseln aufgebrochen und sublingual ausgedrückt
oder durch den Patienten zerbissen werden, Zusätzlich kann als Depotgabe eine Kapsel
geschluckt werden.
 Sauerstoffgabe (3 1Oz/min) einleiten.
 Häufig führen die Patienten auch ein Sublingualspray (2.B. Nitrolingual-Spray) mit sich, von dem
zunächst ein bis zwei Hübe gegeben werden können. Bei einzelnen Patienten können abhängig
von der Darreichungsform (Tablette oder Spray) starke vasodilatationsbedingte Kopfschmerzen
auftreten, sodass bei der Behandlung des Angina-pectoris-Anfalls unbedingt auf die dem Patienten
vertraute Darreichungsform zurückgegriffen werden sollte.
 Schmerzen lassen sich nicht verbessern dann besteht verdacht auf Myokardinfrakt :
- Der Patient muss in diesem Fall sediert werden (z.B. mit Diazepam).
- Eine sofortige Schmerzbehandlung mit einem potenten Analgetikum (z.B. Tramadol)
- Sauerstoff ist einzuleiten
- notärztliche Hilfe anzufordern.

Merke: Bei einer instabilen Angina pectoris oder aber bei Zustand nach einem zurückliegenden Infarkt ist
das Risiko als deutlich höher einzuschätzen.
Merke: Patienten mit koronarer Herzkrankheit können während der Behandlung Herzschmerzen angeben,
die auf Nitropräparate ansprechen. Bei einer stabilen Angina pectoris sind kardiale Komplikationen während
der zahnärztlichen Behandlung selten zu befürchten, wenn der Patient noch keinen Herzinfarkt in der
Vergangenheit erlitten hat.
Herzinfarkt ( Myokardinfarkt)
Ischämische Myokardnekrose, meist auf dem Boden einer KHKK, ausgelöst durch eine
hochgradige stenose oder den akuten Verschluss einer Koronararterie, häufig ausgelöst
durch körperliche und/oder psychische Belastung.. Akute Koronarischämie = akutes
Koronarsyndrom
Klinik:
 intensive , langanhaltende Angina pectoris ohne Besserung durch Ruhe oder
Nitrogabe
 Schmerzazstrahlung → Angina pectoris
 akutes Vernichtungsgefühl und Todesangst
 vegetative Symptomatik: Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche
 Dyspnoe, Schwächegefühl
 Rhythmusstörungen
 Blutdruckabfall bis zur Synkope–evtl. Zeichen der Linksherzinsuffizienz
 plötzlicher Herztod ist eine häufige Verlaufsform !!!!
15 – 20 % treten ohne Schmerzsymptomatik auf ( „stumme Infarkte“), vor allem bei Diabetes
mellitus und bei älteren Patienten
40% aller Infarktpatienten haben keine KHK – Anamnese

Therapeutische Empfehlung:
 wenn möglich nicht liegend Lagern
 Keine chirurg. Maßnahmen in den ersten 6 Monate post Infarkt
 Endo vor Ex ?
 Wenn unbedingt Extraktion notwendig nur mit Stand by Anästhesie
 Einfache Extraktionen können ohne Änderung der medikamentösen Therapie erfolgen
 Möglichst stressfreie Behandlung: Termine am Vormittag, kurze Sitzungen, Ängste
abbauen. Ggf. diazepam 5 _6 mg
 Rücksprache mit behandelndem Arzt.
 Retraktionshilfen mit Katecholamin vermeiden
 Antikoagulanzientherapie → Aspirin nicht absetzen, da Gerinnungshemmer besser als
erneuter Infarkt
Bei Notfall:

Behandlung Sofort abbrechen, Netroglycirin Gabe. Bei schmerzhafte Fälle Morphen oder Opioiden
wie Metamizol.
stoppt der Herz, pulsstilstand, Haut Verfärbung und Weitstellung der Pupille, dann
Adrenalingabe 0,4 ml Lösung 1:1000 subkutan oder IM.
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Herzrhythmusstörungen
 Herzrhythmusstörungen können bei Patienten mit Allgemeinerkrankungen und bei gesunden
Patienten sowie als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten.
 Bradykardie: eine zu geringe Herzfrequenz (bradykarde Patienten werden oft mit einem
elektronischen Impulsgeber (Herzschrittmacher) behandelt )
 Tachykardie: erhöhten Frequenz .
 Bei Vorhofarrhythmien oder ventrikulären Extrasystolen besteht für das Auftreten von
Zwischenfällen während der zahnärztlichen Behandlung ein geringes Risiko.
 Bei Patienten mit einer Bradykardie und einer Schrittmacherimplantation oder einem
Ruhepuls von weniger als 50/min oder mehr als 100/min ist das Risiko erhöht.
 Um Notfallsituationen zu verhindern, sollten bei Patienten mit bekannten
Herzrhythmusstörungen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
 Moderne Herzschrittmacher sind in der Regel ausreichend abgeschirmt. Bei Patienten mit
Herzrhythmusstörungen und implantiertem Schrittmacher ist eine Pulsoxymetrie während der
Behandlung angezeigt
Merke: Bei älteren, geringer abgeschirmten Herzschrittmachern können durch Elektrogeräte in der
Praxis (z.B. elektrische Vitalitätsprüfer, mit Kollektoren ausgestattete Elektromotoren,
Ultraschallgeräte) elektromagnetische Interferenzen und Störungen der Impulsgebung auftreten.
Häufig wird bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen eine Antikoagulanzientherapie zur
Vermeidung von Embolien durchgeführt.
Merke: Ruhepuls( normal) : 60-80 schlag/min
Medikamente: Eliquis,Xaretlo,Pradaxa,Lixiana
Potenzielle medizinische Probleme..
 Lebensbedrohliche Rhythmusstörungen durch Stress oder hohe Adrenalindosen.
 Herzstillstand, plötzlicher Herztod,
 bei Patienten mit Schrittmachern: mögliche ,elektromagnetische Interferenzen
(Hochfrequenzchirurgie).
Zu beachten:
1- Herzschrittmacher ( vor allem bei Bradykardie) →keine elktrischen Gerät
benutzen oder Ultraschall. ( Risiko : Ausschaltung des Impulsgebers)
2- Medikamente(vermeidung von Embolien) z.B. Antikoagulanzien ( kumarin) →
Quick-wert bestimmen ( für chirurgische Enigriffe zwischen 30-40% muss
liegen , und bei Einzelzahnextraktion 25%)
Risiko:
 Dysrhythmie, Bradykardie, Asystolie
 Tachykardie, Kammerflimmern
 Dekompensation einer vorbestehenden Herzinsuffizienz
Therapeutische Empfehlungen.
 Stress arme Behandlung( Termine am vormittags , kurze Sitzung ,Ggf Prämedikation
mit 5-10mg Diazepam/ Stand-by)
 Reduziert Adrinalinzusatz ( maximal : 1:200000)
 Bei schweren Rhythmusstörungen kein Adrenalinzusatz zum Lokalanästhesie(
Articain D)
 Keine Retraktionsfäden mit Adrenalin
 Die empfohlenen Kontraindikationen und Grenzdosierunder Vasokonstringenzien
müssen streng beachtet werden
 Antikoagulanzientherapie berücksichtigen.
 Elektrochirurgiegeräten & Ultraschallgerät vermeiden, um elektromagnetische
Interferenzen und Störungen der Impulsgebund zu verhindern.
 Abklären , ob eine Antibiotische Abschirmung notwendig ist ( notwendig bei vorliegen
von systemische Erkrankungen z.B. reumatische Herzerkrankung)
Herzinsuffizienz Patient
Def: Funktionsstörung des Herzens , die zu einer unzureichenden Versorgung des Organismus mit
Blut und Sauerstoff führt, meist als Folge oder.im Zusammenhang mit verschiedenen Herzkrankheiten
 Atemnot und pektanginöse Beschwerden sind Anzeichen einer Linksherzinsuffizienz.
 Zyanose, periphere Ödeme, Halsvenenstauungen, Nykturie sowie u.U. Trommelschlägelfinger stellen Anzeichen
einer Rechtsherzinsuffizienz dar.
Einteilung der Schweregrade nach NYHA
NYHA1: Normale körperliche Belastbarkeit ohne Beschwerden

NYHA2: Beschwerden bei stärkerer Belastung

NYHA3: Beschwerden bei geringer Belastung , in Ruhe beschwerdefrei

NYHA4: Beschwerden in Ruhe

Symptome:
 Leistungsminderung, Schwindel, Schwäche
 bei älteren Patienten auch zerebrale Funktionsstörungen
 Dyspnoe – erst nur unter Belastung, später auch in Ruhe, verstärkt im Liegen ( Asthma cardiale)
 Zyanose
 vermehrte O2
 Ausschöpfung in der Peripherie
 Ödeme
 Trommelschlägelfinger mit Uhrglasnägeln bei Rechtsherzinsuffizienz
Therapie:
Behandlung der Grunderkrankung ( KHK, Hypertonie, Rhythmusstörungen)

Medikamente:
!!!! NSAR (Ibu) können eine HI verschlimmern !!!!!

 ACE – Hemmer ( Enalpril, Ramipril, Lisinopril, etc)


 ß – Blocker ( Bisprolol, Metoprolol, Carvedilol)
 Diuretika ( Schleifendiuretika: Furosemid,Torasemid)
 Spironolakton ( 25 – 50 mg)
 Digitalis
Notfalltherapie ( bis Eintreffen des NA)
Bei akuter Dekompensation einer Kinsherzinsuffizient mit Lungenödem → Klinikeinweisung mit Notarzt

 Oberkörper hoch, Beine tief ( sitzend lagern)


 Notruf absetzen
 Sauerstoff 100 % 4 – 6 l / min
 2 Hübe Nitrospray unter die Zunge
 Behandlungsabbruch
 Beruhigender Zuspruch - ggf. 40 mg Furosemid i.v.
Therapeutische Empfehlungen:
 Liegt eine unbehandelte Herzinsuffizenz vor , muss der Zahnarzt die Behandlung auf eine Schmerzbekämpfung mit
Analgetika und eine Infektionsbehandlung durch Antibiotika beschränken ( keine Eingriffe)
 Bei schweren Fällen (z.B. NYHA – Stadium III und IV )nur Notfallbehandlungen durchführen unter Stand-by.
 Bei Stadien I und II: möglichst stressfreie Behandlung (Termine am Vormittag, kurze Sitzungen, persönliches
Interesse vermitteln, Ängste abbauen).
 Komfortable Einstellung des Behandlungsstuhls für den Patienten.
 Bei gut eingestelltem Herzinsuffizenz :* welche Medikamenten nimmt der Patient sind wichtig* :
o Herzgykoside ( digitalsmedikation)
 Epiniohrin vermeiden
 Neigung zur Übelkeit und Erbrechen ,also Reizung Würgereflex sollte vermeiden werden.
o Diuretika , Vasodilatatoren : →Hypotonie vermeide :
 Durch Reduuierung der Adrenalingabe( Adrinalinzusatz max: 1:100000)
 Kene Retraktionsfäden mit Katecholamien verwenden.
o Antikoagulanzien : Quil-wert muss auf 30%_40% liegen
o Patienten leiden an Polyglobulie → kann eine Thromboseneigung bestehen .
Endokarditis
Definition : Die infektiöse Endokarditis ist eine bakterielle Besiedelung der Herzklappen und des Endokards, die meist in Verbindung mit
einer prädisponierenden Gefäßerkrankung oder kardialen Vorerkrankungen auftritt. 60-80% der Endokarditispatienten zeigen eine solche
Anamnese
Endokarditisprophylaxe
• Indikation:
- Herzklappenersatz - Z.n.bakterieller Endokarditis - kongenitale Herzvitien - Palliativ oder provisorisch operierte Vitien -
rheumatische Klappenveränderungen - Mitralklappenprolaps mit Insuffizienz - Hypertrophe, obstruktive Kardiomyopathie -
Z.n. Herztransplantation oder definitiver Korrektur eines Vitiums während der ersten 6 Monate - 6 Monate nach einem
synthetischen Arterienersatz – (implantierte Defibrillatoren), Z.n. Stentimplantation
• keine Indikation: – Herzschrittmacher – Myokardinfarkt
80% der Endokarditiden werden durch Streptokokken und Staphylokokken ausgelöst.
Anfangssymptome können:
 Schwäche,Gewichtsverlust, unklares Fieber,Mattigkeit, Gelenkschmerzen,Schüttelfrost, Nachtschweiß,Appetitlosigkeit sein.
 Oft zeigen sich im Fieberverlauf Spitzen, die nachmittags und abends auftreten.
 Gelegentlich findet man bei längerem Bestehen einer Endokarditis Trommelschlägelfinger, auch als Zeichen einer
Herzinsuffizienz .
 Auskultatorisch kann bei diesen Patienten häufig ein Herzgeräusch festgestellt werden.
 Milz und Leber können vergrößert sein.
 Im Blutbild findet sich eine Erhöhung der Blutsenkungsgeschwindigkeit und des C-reaktiven Proteins.
 Eine Leukozytose und Neutrophilie sind fast immer vorhanden.
Worauf muss der Zahnarzt achten?
Der Zahnarzt muss bei prädisponierten Patienten verhindern, dass durch eine zahnärztliche Behandlung eine Endokarditis auftritt. Eine
transitorische Bakteriämie kann auftreten bei:
 allen Verletzungen des Weichgewebes und des Knochens
 einer Parodontaltherapie
 einer subgingivalen Präparation
 endodontischen Maßnahmen
 anderen zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen
 einer Zahnreinigung
 beim Legen von Matrizenbändern vor Füllungen.
 Entnahme von Biospien
 Platzierung von KFO-Bändern
 intraligamentäre Anästhesie
Antibiotische Abschirmung :

 prophylaxe der bakteriellen Endokarditiden ist Penicillin, entscheidend ist ein möglichst früher Therapiebeginn. Da der Bakteriämiegipfel
nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen in der Regel 30 Minuten andauert, ist eine einmalige Antibiotikagabe eine Stunde vor
Behandlungsbeginn ausreichend .
 Der Zahnarzt sollte die Zahl der Abschirmungsperioden bei der Behandlungsplanung gering halten.
 Zwischen den einzelnen antibiotischen Behandlungsphasen sollten Mindestintervalle von ein bis zwei Wochen angestrebt werden.
Potenzielle medizinische Probleme.

 Infektiöse Endokarditis durch zahnärztliche Maßnahmen.


 bei Klappenersatz: Blutungsneigung (Antikoagulanzientherapie).
 bei kongenitalen Herzvitien. : Blutungsneigung ( Thombozytopenie, Verbrauchskoagulopathie, Antikoagulanzientherapie,
Herzinuffizienz)
Spezielle Anamnese:

Art der Erkrankung, Medikation, ggf. Art der bisherigen antibiotischen Abschirmung

Empfohlene Prophylaxe vor zahnärztlichen Eingriffen.

Erwachsene Kinder
Amoxecillin <70kg 2g <15kg→ 0.75g
Per os(vor 1h) >70kg 3g 15-30kg→1.5g (oder 50mg/kg)
>30kg→2g
Ambicillin 2g im/iv 50mg/kg im/iv
Im/iv ( vor 30 min)
Clindamicin oder Cephalexin(per os vor 600mg 20mg/kg
1h) 2g 50mg/kg

Clindamicin oder 600mg 20 mg/kg


Cefazolin 1g 25mg/kg

MERKE: Eine Prophylaxe wird dennoch nur noch bei Patienten empfohlen, die erwartunggemäß einen schweren Verlauf
einer Endokarditis zu erwarten hätten.
Therapeutische Empfehlungen.

 Rücksprache und enge Kooperation mit dem behandelnden Arzt.


 Keine Intrligamentäre Anästhesie. (Kann die keimen in dem Blutverlauf verschieben durch das PA-Spalt,
besonders bei Entzündeten Gewebe ‚Abszess.)
 antibiotische Abschirmung zur Endokarditisprophylaxe nach Empfehlung der DgfK und der Paul – Ehrlich – Gesellschaft für
Chemotherapie
Herzklappenfehler,-Ersatz
Risiko:
 Endokarditis durch Bakteriämie
 Vor allem bei Vorliegen einer Störung der Hämodynamik und/oder
Klappenfunktion •
Prophylaxe:
 Endokarditis-Prophylaxe

 2g Amoxicillin p.o. 1 h präoperativ


 alternativ: 600 mg Clindamycin
 keine Traumatisierung des PA–Spaltes (Cave: intraligamentäre Anästhesie)

Ein Patient, der Marcumar nimmt,an welcher Krankheit leidet der Patient?
 Vorhofflimmern.
 Herzklappenersatz.
 Langzeitbehndlungen von Herzinfrakt-Patienten
 Vorbeugen von Venösen Thrombose nach eine Operation
((Herz- und gefäßchirurgisch voroperierte Patienten werden aufgrund veränderter
Strömungsverhältnisse meist mit gerinnungshemmenden Medikamenten behandelt. Im Regelfall
findet man eine Antikoagulation mit Azetylsalizylsäure, Phenprocoumon (z.B. Marcumar) oder
modernen Thrombozytenaggregationshemmern. Im ersten Fall ist vor der zahnärztlichen
Behandlung die Bestimmung der Blutungs- und Gerinnungszeit notwendig .Bei einem
Marcumarpatienten ist das extrinsische System beeinflusst, sodass der Quickwert bzw. INR dem
Zahnarzt Aufschluss über die Gerinnungsfähigkeit des Blutes gibt

Thrombose/Embolie:
Bilden sich Blutgerinnsel oder werden sie verschleppt und verschließen ein Blutgefäß, kann dies
schwerwiegende Folgen haben (z.B. Lungenembolie, Schlaganfall, Herzinfarkt,
Beinvenenthrombose). Zur Vorbeugung werden oft blutverdünnende Medikamente gegeben. Sie
erhöhen jedoch alle das Risiko von Blutungen. Der Wirkstoff Heparin kann selten auch eine
lebensbedrohliche Gerinnselbildung verursachen (HIT II).
Fett-/Knochenmarksembolie:
Fett- und/oder Knochenmarksgewebe kann in den Blutkreislauf gelangen, in die Lunge verschleppt
werden und gefährliche Kreislaufstörungen (z.B. Lungenembolie) oder bleibende Organschäden
bis hin zum Herzinfarkt verursachen. Eine sofortige intensivmedizinische Behandlung ist dann
erforderlich.
Asthma bronchiale

Entzündliche Erkrankung der Atemwege Anfallsweise Atemnot durch bronchiale Hyperreaktivität und variable bzw.
reversible Atemwegsobstruktion. Erhöhter Strömungswiderstand ( man kann nicht gut ausatmen)

Formen:

 Extrinsisch ( Allergisch)
 Häufigste Form
 Bei Kindern und junge Erwachsene
 Genetisch
 Durch gröser und Pollen ausgelöst
 Intrinsisch ( Nicht-allergisch)
 Infektbedingt ( Häufig Beginn im Erwachsenenalter ab 4 lebensjahrzehnte)
 Irritativ:
o Physikalisch
o chemisch
 Anstrengungsasthma
 Pseudoallergisch
o keine vorherige Sensibilisierung notwendig
o bestimmte Medikamente -
o Konservierungs- oder Farbstoffe -
o Nahrungsmittel
 sonstige Asthmaformen: psychische Erreger
Klinik:
Im anfallsfreien intervall häufig völlige beschwerdefreiheit

Anfallsweise auftretende Atemnot( häufig nachts und frühmorgens )

Dyspnoe bis Orthopnoe je nach Schwergrad

Exspiratiorisches Giemen und Pfeifen

Husten, Tachykardie

Risiko:

 Anfallsauslösung durch Angst, Stress, Kontakt mit Allergen


 Atemnot und Bronchialobstruktion infolge erhöhter Erregbarkeit des tracheobronchialen Systems
Wichtig für die Behandlung in der Zahnmedizin:

 Liegt bei dem Patienten ein allergisches exogenes Asthma vor, ist die Beseitigung aller Faktoren, die einen Anfall
auslösen können, geboten.
 Halbsitzende Lagerung
 Patienteigene Medikamente(Asthmaspray) mitbringen und bereithalten.
(bei Pat. Die regelmäßig bei Belastung unter Asthmaanfällen leiden, kann die Anwendung von inhalativen ß-
Sympathomimetika od. Kortikosteroiden vor der Behandlung zur Prävention ratsam sein)
 Bei Badarf orale Prämedikation mit 5-10 mg Diazepam
 Lokalanästhetika sollten nicht aus Flaschen entnommen werden, da das Konservierungsmittel Methylparaben als
potenzielles Allergen wirken kann , und ohne Adrinalinzusatz (wegen das Konservierungsmittel Natriumsulfit . Es ist ein
potenzielles Allergen.
 Methylxanthine, Cromoglicinsäure und Kortikosteroide bzw. patienteneigene Medikamente sollten bereitgehalten
werden.
 Folgende Medikamente Sollten nicht verabreichen werden: ( Azetylsalizylsäure ,nicht-steroidale
Antiphlogistika,Barbiturate und Narkotika)
 Bei Patienten, die Theophyllinpräparate einnehmen, darf Erythromycin nicht angewendet werden, da es zu einem
Anstieg von Theophyllin im Blut führt.
 Zur Schmerzlinderung kann Paracetamol gegeben werden.
 Der Status asthmaticus macht die intravenöse Gabe von Kortison, z.B. Dexamethason (z.B. Fortecortin ) und eine
nachfolgende Notarztbetreuung erforderlich.
LA der Wahl: LA ohne VK, z.B. Mepivacain wegen des Konservierungsmittel (Natriumdisulfid)→löst Allergische
Reaktion aus Asthmaanfall:

1. Kutschersitz (torwartstellung) ( nach vorne biegen )


2. Lippenbremse anwenden (Atemtechnik)
3. Asthma Medikament einnehmen (inhalatives Betasympathomimetikum z.B. Salbutamol,
orales Glukokortikoid, Theophyllin-Trinkampulle)
4. Falls notwendig Sauerstoffgabe
5. Wieder kutschersitz und Lippenbremse
6. Keine Vetbesserung in wenigen minuten → Asthma medikamente erneut anwenden
7. Keine Verbesserung /höhe Schlag > 100) → Notarzt anrufen .
COPD

Chronic Obstructive Pulmonary disease

 Def: Dyspnoe aufgrund von Störung des Gasaustausches


 wichtigste chron. Lungenerkrankung

 Ursache: meistens: Nikotinabusus

 Krankheitsverlauf: Lungenemphysem

chronische Bronchitis (Husten, reichlich Auswurf, leichte bis mäßige Dyspnoe, Zyanose, „blue
boater“)

Emphysem (relativ wenig Husten, wenig Auswurf, schwere Dyspnoe, keine Zyanose, „pink puffer“).

Dyspnoe: gestörte Atmung mit vermehrter Atemarbeit, Atemnot, Kurzatmigkeit.

Zyanose: blaurote Verfärbung der Haut und der Schleimhäute infolge Sauerstoffmangels im Blut.

Risiko:
 Anfallsauslösung durch Angst, Stress, Kontakt mit Allergen
 Atemnot und Bronchialobstruktion infolge erhöhter Erregbarkeit des tracheobronchialen
Systems
Therapeutische Empfehlungen:
 Halbsitzend Lagerung.
 beidseitige Leitungsanästhesien des F. mandibulae oder des F. palatinum Majus vermeiden, da oft
Erstickungsgefühl oder Schluckstörungen ausgelöst werden.
 Kofferdam vermeiden,
 wenn vorhanden Pulsoximeter verwenden.
 Redutzierter Adrenalinzusatz Max :1/200000
Da eine erhöhte exogene Adrenalinzufuhr zur Rechtsherz- Insuffizienz(Cor pulmonale) führen kann
 Behandlungszimmer gut belüftet.
 Vermeiden Hitze.
Lebererkrankungen
Funktion der leber
1. Die Nahrungsaufschlüsselung wird im Dünndarm durch die von der Leber bereitgestellte
Galle erleichtert
2. Gerinnungsfaktoren und Blutproteine werden in der Leber gebildet
3. körpereigene Abbauprodukte wie Bilirubin über die Leber ausgeschieden
4. Medikamente metabolisiert.
Leberinsuffizienz : Insuffizienz oder Zirrhose (es besteht eine septenbildende Fibrose
und es kommt zu einem Umbau der Parenchymformation) infolge von Alkoholismus
(toxische Schädigung) oder chronischer Hepatitis. In schweren Fällen können Störungen der
Blutgerinnung auftreten
Risiko:
 Kumulation von Medikamenten aufgrund beeinträchtigter Metabolisierung
 Albuminmangel (red. Plasmaproteinbindung)
 Nachblutung
Therapeutische Empfehlungen:
1- Rücksprache mit behandelndem Arzt zum Leberfunktionsstatus.
2- Information über Art und Schweregrad der Erkrankung
3- Liegt eine akute Hepatitis vor, dürfen in der Zahnarztpraxis nur
Notfallbehandlungen durchgeführt werden.
4- bei Lebererkrankunges haben wir zwei Probleme , die müssen wir darauf
geachtet werden : Störungen der Blutgerinnung sowie Elimination von
Medikamenten
5- Vermeiden : Pethidin, Pentazocin, Phenacetin, Tetrazykline, Sulfonamide,
Erythromycin; Dosisreduktion auf 50 % der ND: Paracetamol, Metamizol,
Indometacin, ASS, Clindamycin, Metronidazol, Chloramphenicol,
Telithromycin); (diese Medikamente werden in der Leber metabolisiert
6- Das konsequente Einhalten aller Hygienevorschriften und
Selbstschutzmaßnahmen ist obligat.
7- bei Kontrollen immer Screening auf verdächtige
Mundschleimhautveränderungen.
8- Überprüfung der Leberfunktion durch Bestimmung der Laborwerte (z.B. GOT,
GPT, GT, Quick-Wert 70-130% bzw. INR 0.9-1,15)
9- hämostyptische Maßnahmen
LA der Wahl:

 Prilocain (wird auch in der Lunge abgebaut);


 Artcain (UDS) (wird auch durch die Pseudocholinesterase abgebaut);
 !!!! Kein Lidocain (ist reiner Amidtyp wird nur in Leber abgebaut)
Merke:
 Bei reduzierter Leberfunktion (z. B. infolge einer Leberzirrhose) resultiert eine deutliche
Abnahme von Clearance und Plasmabindung der Lokalanästhetika vom Amidtyp .Bei
wiederholter Injektion kann es daher zur Kumulation und Intoxikation kommen. Eine
Ausnahme stellt Articain dar, das aufgrund seiner Zwitterstellung (sowohl Ester- als auch
Amidbindung) bei der Metabolisierung das Lokalanästhetikum der Wahl darstellt. Im
Unterschied zur Leberzirrhose konnte bei der chronischen Hepatitis und bei der
Virushepatitis keine Veränderung der systemischen Clearance von Lidocain gefunden
werden."
 Das Endstadium einer chronischen Lebererkrankung kann eine Leberzirrhose (narbige
Schrumpfung) mit konsekutiver Leberinsuffizienz und Auftreten eines Leberzellkarzinoms
sein.
 Ein graugelbes Hautkolorit, eine Lackzunge, ein Palmarerythem ,sowie die als Spider-
Naevi bekannten, für Leberschäden typischen Gefäßspinnen können auf evtl. zu
erwartende Probleme bei der zahnärztlichen Behandlung hinweisen.
 Durch die eingeschränkte Stoffwechsel- und Syntheseleistung des Organs muss die
Blutgerinnung des Patienten unter Einschluss der Funktionsprüfung der in der Leber
synthetisierten Gerinnungsfaktoren bestimmt werden.

Alkoholabhängigkeit :
alkoholbedingten Leberschädigung, die bis zur Leberzirrhose führen kann.
Leberzirrhose:
Irreversibler Funktionsverlust der Leber mit bindegewebigem Umbau. Es erkranken
weit mehr Männer als Frauen. Erhöhtes Leber – CA - Risiko

Potenzielle medizinische Probleme.


 Blutungsneigung (gestörte Faktorsynthese II, VII, IX, X),
 nicht vorhersehbarer Medikamentenmetabolismus.
Orale Manifestationen.
 Vernachlässigte Mundhygiene, Karies („Zahnruinen“), Gingivitis, Parodontitis („neglect“),
 Blutungen,
 Glossitis,
 Candidiasis,
 verzögerte Wundheilung, erhöhte Wundinfektanfälligkeit.
 Parotisschwellungen,
 hohes Krebsrisiko: Mundhöhle, Pharynx, Larynx, Ösophagus. : meist gleichzeitiger
Nikotinabusus!
 Alkoholgeruch („Fahne“),
 Bruxismus, Attrition,
 Xerostomie.

Therapeutische Empfehlungen.
 Rücksprache mit behandelndem Arzt zum Leberfunktionsstatus.
 Labor-Test:.
 (vermeiden: Pethidin, Pentazocin, Phenacetin, Tetrazykline, Sulfonamide, Erythromycin;
Dosisreduktion auf 50 % der ND: Paracetamol, Metamizol, Indometacin, ASS, Clindamycin,
Metronidazol, Chloramphenicol, Telithromycin); •
 bei Kontrollen immer Screening auf verdächtige Mundschleimhautveränderungen.
Endokrinologische Erkrankungen
 Das endokrine System des menschlichen Organismus ist - gemeinsam mit dem Immunsystem - für die
interzelluläre Kommunikation zuständig.
 Es reguliert mit Hilfe von Hormonen über zahlreiche miteinander vernetzte Regelkreise sämtliche Zell-
und Organsysteme.
 Störungen des endokrinen Systems können demzufolge tiefgreifende Syndrome zur Folge haben.
 Von den endokrinologischen Erkrankungen spielen für die zahnärztliche Behandlung vor allem die
Nebenniereninsuffizienz, der Diabetes mellitus und Schilddrüsenerkrankungen eine Rolle.
1-Nebennierenerkrankungen
1-Nebenniereninsuffizienz :

 Es werden die primäre und die sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz unterschieden.


 Die primäre Nebenniereninsuffizienz : Eine zu geringe oder fehlende Produktion eines oder
mehrerer Hormone durch die Nebennierenrinde
 Die sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz wird durch eine Störung des Regelkreislaufs, z.B.
durch exogene Hormongaben, hervorgerufen.
Morbus-Addison

 Die primäre Nebennierenrindeninsuffizienz zeigt klinisch das Bild des Morbus Addison.
 Alle Nebennierenrindenhormone werden in zu geringem Umfang produziert. Aufgrund der Störung des
Regelkreislaufs wird zu wenig Aldosteron gebildet.
 Die Niere kann nicht mehr ausreichend Natriumionen zurückhalten, um Kalium und Wasserstoffionen
auszuscheiden.
Folgen sind Hypovolämie, Hyperkaliämie und Azidose.:
 Da auch die Synthese der ebenfalls in der Nebennierenrinde gebildeten Glukokortikoide gestört ist,
sind Störungen des Glukosehaushalts und der Flüssigkeitsausscheidung, Hypotonie und eine starke
Pigmentierung typisch für den Morbus Addison.
 Die bräunliche Pigmentierung findet sich auch intraoral an der Wangeninnenseite auf Höhe der
Interkalarlinie. Bei Patienten mit einer Nebennierenrindenunterfunktion kann eine zusätzliche Steroidgabe
vor der zahnärztlichen Behandlung erforderlich sein .
 Eine Konsultation mit dem behandelnden Arzt ist erforderlich.
 Bei einem zahnärztlichen Notfall sollte das Zweibis Dreifache der täglich gegebenen Dosis verabreicht
werden.
Addison-krise :

 Bei der primären NNR-Insuffizienz kann durch Stresssituationen auch eine Addison-Krise (akute NNR-
Insuffizienz) ausgelöst werden.
 Die Addison-Krise ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der durch eine Bewusstseinstrübung bis hin
zu Koma, Blutdruckabfall, massiver Austrocknung des Organismus, Unterzuckerung, Erbrechen,
Durchfall und Bauchbeschwerden gekennzeichnet ist.
 Die Therapie sollte sofort mit der parenteralen Substitution von Glukokortikoiden,
Mineralokortikoiden, Flüssigkeit und Kochsalzzufuhr eingeleitet werden.

Spezielle Anamnese

Ärztliche Kontrolle, Medikation, Dosis und Dauer der Steroideinnahme

Potenzielle medizinische Probleme


 Unfähigkeit.
 Hypertonie durch exogene Steroide.
 Wundheilungsstörungen
 Infektionsgefahr

Unterfunktion von Nebennierenriende → Marbus Addison


Sie leiden an : -Glukosteroide Störungen – Hypotonie - – Hypoglykämie
 In ders Praxis :
1- Erhöhung der Steroiddosis 25 mg Hydrokortison nach Rücksprache mit dem
Begandelnden Arzt.
2- Für gute Lokalanästhesie und Schmerzkontrolle sorgen
3- 3- Addison-Krise vermeiden.
2- Nebennierenüberfunktion
1-Cushing-Syndrom
 Das klinische Bild einer Nebennierenrindenüberfunktion ist bekannt als Cushing-
Syndrom, dessen Entstehung auf eine vermehrte ACTH-Produktion zurückzuführen ist.
 Symptome sind u.a. Hypertonie , Diabetes mellitus (s.u.), Psychosen, Gewichtszunahme,
Vollmondgesicht, Büffelnacken, Hautdehnungsstreifen (Striae distensae) sowie Akne.

2- Diabetes mellitus
 Die für den Zahnarzt wichtigste endokrinologische Erkrankung ist der Diabetes mellitus.
 Neben einer verminderten Glukosetoleranz und dem Schwangerschaftsdiabetes sind für den
Zahnarzt insbesondere von Bedeutung:
 Relativer oder absoluter Insulinmangel
 Gestörte Aufnahme von Glucose aus Blut in Körperzellen
 Spätfolgen: Schäden an Gefäßen + am NS
Klassifikation :
Typ1 insulinabhängig, IDDM (insulindependent diabetes mellitus) juveniler Diabetes
o B-Zell- Destruktion→ keine Insulinproduktion →wird nicht genügend Insulin zur
Verfügung gestellt.
 Immunologisch
 Idiopathisch →exogene Zufuhr von Insulin notwedig
Typ 2 nicht-insulinabhängig, NIDDM (non insulindependent diabetes mellitus
Altersdiabetes)
o Periphere Insulinresistenz: Zellen nehmen kein Insulin auf
o Sekretorischer Defekt mit Insulinresistenz
o die Einschleusung des Insulins ist in die Zellen bei weitgehend normaler Produktion im
Pankreas gestört.
o Risiko: Übergewicht
o Therapie: Diät, körperliche Aktivität → wenn wirkt nicht → oralen Antibiotika z.B. metformin
Typ III: Zusammenfassung von div. Seltenen Formen
o Genetisch, immunologisch od. als Begleiterscheinung
Typ IV: Gestationsdiabetes:
o Häufigste Erkrankung der Schwangerschaft
o Endet meist nach Geburt des Kindes
Merke: die Andere spezifische Diabetestypen entstehen sekundär infolge von
Pankreaserkrankungen (z.B. chronische Pankreatitis), endokrinen Erkrankungen (z.B. Cushing-
Syndrom, Hyperthyreose u.a.) iatrogenen oder toxischen Noxen (z.B. Kortikoide, Diuretika,
Ciclosporin, Pyriminil (Rattengift] etc.) oder genetischen Defekten der B-Zellen des Pankreas.
Merk: Therapeutisch ist bei Typ 1 die Zufuhr von Insulin obligat, während bei Typ 2 die
Einschleusung von Insulin in die Körperzellen medikamentös katalysiert werden kann.
Wann liegt Diabetes vor?
 Nüchternblutzucker
≥ (126 mg/dl) ((nüchtern = Periode ohne Nahrungsaufnahme von 8 h.))
 Gelegenheitsglucosebestimmung
≥ 11,1 mmol/l , (200 mg/dl)
+Diabetessymptome(Polyurie,Polydipsie,Gewicht↓)zujederTageszeit,ohneBeziehungzuMahlzeiten.
Oraler Glucose- Toleranz- Test (oGTT) ≥11,1 mmol/l (200mg/dl)

 2 Stunden nach Gabe von 75 g Glucose


Mogliche orale Manifestetionen:
Xerostomie , Mundschleimhautbrennen , gehäuftes Auftreten von Parodontalerkrankungen ,
Parodontal abszesse , orale Ulzerationen , Candidasis
Potenzielle medizinische Probleme
 Unbehandelter Diabetes: Stoffwechselentgleisung (Koma diabeticum; z. B. durch Stress,
Infektion),
 insulinpflichtige Diabetiker: Hypoglykämie/hypoglykämischer Schock,
 Infektionen, Wundheilungsstörungen,
 alle Diabetiker: weitere medizinische Komplikationen:
 kardiovaskulär (Hypertonie, Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Myokardinfarkt),
 ophthalmologisch (diabet. Retinopathie, Erblindung), nephrologisch
(Niereninsuffizienz),
 neurologisch (periphere Neuropathie).
(Normoglykämie: 80-120 mg/dl nüchtern)
 Einschätzung über längeren Zeitraum: HbA1c- Wert
o Prozent des Glucose-beladenen Hämoglobins
o Norm: 4-6%
o Direkt vom Blutzucker (BZ) aghängig
o Beurteilung der letzten 8-10 Wochen
 Gesunden Patienten:4.5- 6,5%
 Gut eingestellter Patient: 6.5- 7%
 Schlecht eingestellt : > 7.5 %

Zahnmedizinisch Symptome
a) Höhere Kariesanfälligkeit
b) Mundtrockenheit (Xerostomie) mit verminderter Prothesenhaftung
c) erhöhter Kariesanfälligkeit
d) Neigung zu Parodontopathien mit progredientem Verlauf und einer erhöhten Frequenz von
Wundheilungsstörungen und Nekrosenrelevant.
e) Mundbrennen kann durch die Xerostomie und die für den Diabetiker typische
Polyneuropathie bestehen
Zahnärztliche Maßnahmen:
 Stressarme Begandlung
 Termine am vormittag mit Kurze Sitzung
 Am Begandlungstag normale Insulindose injezieren und wie gewohnnt essen
 Wichtigste Komplikation bei der zahnärztlichen Behandlung ist die hypoglykämische
Reaktion. Für den Eintritt dieses Notfalls sollte ein zuckerhaltiges Getränk(z.B. Fruchtsaft) bereit
gehalten werden.
 perioperative Antibiotikagabe ( bei langbestehende Diabetes oder instabile Einstellung 24 h
vor Op
 Acytelsalicylsäure (Aspirin ) nicht verabreichen → interagiert mit oralen Antibiotika
 Gründliche Aufklärung über evtl Folgen nach Extraktion, z.B. Hämatome und
Wundheilungsstörungen
 Patient anweisen, dass er nach der Extraktion solange nichts essen darf bis die
Wirkung des LA abgeklungen und dass er evtl eine Änderung in seinem Diätplan für diesen
Tag vornehmen muss
 Redutzierter Adrenalinzusatz max1:200000oder LA mit Felypressin, z.B. Prilocain
→Articain, Prilocain
Merke: Als Hormon nimmt Adrenalin im Kohlenhydratstoffwechsel die Rolle
eines Gegenspielers zu Insulin ein: Es erhöht den Blutzuckerspiegel, indem es die Zuckerfreisetzung aus
der Leber fördert und Fettreserven abbaut. Wird Adrenalin verstärkt ausgeschüttet, erhöht das den
Blutdruck und die Pulsfrequenz.
Hypoglykyämie/ Hyperinsulinismus:
eine Absenkung der Blutglukose-Konzentration unter den physiologischen Normwert von 60 mg/dl
oder 3,3 mmol/l.
Ursachen:

- Überdosierung von Insulin


- oder das Weglassen der Mahlzeiten vor einer Operation
- Andere Ursachen : Alkoholgenuss, seltene endokrine Tumoren, wechselwirkung mit anderen
Medis.
Symptome: unruhe , Angst, heißhunger,Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Tachykardie, Sprach und
Sehstörungen, Blässe, Tremor , Krämpfen
Therapie:
- orale Glukose(5-20 mg) zuführen
Nach 15 min verbessert sich die Situation bei milder bis moderater Hypoglykyämi
- Bei einer schweren Hypoglykämie(Wenn Patient nicht kooperiert kann oder bewusstlos) sollte
sofort nach Legen eines intravenösen Zugangs eine Injektion von 10 ml 40%iger Glukoselösung
und eine Infusion mit 500 ml 10%iger Glukoselösung durchgeführt werden.
Hypoglykämischer Schock:
Kommt es durch das Absinken der Blutglukose-Konzentration zu einer
plötzlichen Bewusstlosigkeit
Symptomatik: Krampfneigung, Hyperreflexie, feuchte, blasse Haut und Schwitzen.
Hyperglykämie :
es handelt sich um einen erhöhten Blutzuckerspiegel Von mehr als 140mg/dl.
Nach einer Mahlzeit ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel physiologisch. Eine dauerhaft erhöhte
Glukosekonzentration ist jedoch pathologisch. Sie ist das Leitsymptom des Diabetes mellitus.
Symptome:
- Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durst, Polyuri(erhöhte Harnausscheidung) , Gewichtverlust,
Ketonurie: Aceton (Keton) im Urin
- Klinisch: Exikkose durch stehende Hautfalte am Handrücken .
Coma Diabetikum:
eine komplexe Stoffwechselentgleisung mit Bewusstseinsverlust
 Wodurch? a. Ungenügende/ fehlende exogene Insulinzufuhr b. Erhöhter Insulinbedarf
 Häufigste Ursachen: Infektionen→ b.
 Bei 25% der Patienten: Koma= Erstmanifestation des Diabetes
 Typ I: meist ketoazidotisches Koma (BZ> 300 mg/dl, erhöhte Ketonkörperkonzentration)
 Typ II: hyperosmolares Koma (BZ bis zu >600 mg/dl
 Differentialdiagnose zur Hypoglykämie mittels Schnellstreifen
 Geringste Unsicherheit? → KEIN Insulin!!!!!!! Sonst Gefahr des Todes durch
Hypoglykämie • SOFORTIGE KLINIKEINWEISUNG!!!
Metabolisches Syndrom
Das metabolische Syndrom (manchmal auch als tödliches Quartett bezeichnet) wird
heute als der entscheidende Risikofaktor für koronare Herzkrankheiten angesehen.
1. Adipositas (bauchbetont) 2. Diabetes mellitus 3. Fettstoffwechselstörungen
(Cholesterin bzw. LDL erhöht) 4. Bluthochdruck
Adipositas
Risiko: Dyspnoe - Schlaf-Apnoe-Syndrom - Refluxkrankheit
Prophylaxe
– Keine Kopf-Tieflage
– Cave Sedativa /Cave Analgetika /Cave Immobilisation
Schilddrüsenerkrankungen
Auch Schilddrüsenerkrankungen können eine zahnärztliche Behandlung beeinflussen.
Die drei wichtigsten Krankheitsbilder sind die Hyperthyreose, die thyreotoxische Krise und die
Hypothyreose.

Hyperthyreose und thyreotoxische Krise:


 Die Hyperthyreose findet sich fünfmal häufiger bei Frauen als bei Männern.

 Infolgedessen kommt es zur Stimulation und zum Wachstum der Schilddrüse mit einer erhöhten
Stoffwechselleistung als Folge eines Überschusses an T3 ( Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) im
zirkulierenden Blut.

Mögliche Ursachen: ektopisches Schilddrüsengewebe, Morbus Basedow mit Antikörpern gegen den
TSH-Rezeptor ,multinoduläre Struma, Schilddrüsenadenome, Erkrankungen des Hypophysenvorderlappens.
Möglicheorale Manifestationen: progredienter Verlaufvon Parodontalerkrankungen, vorzeitiger
Milchzahnverlust, Dentitio praecox.
Klinische Zeichen sind z.B. Tachykardie, Angst, Unruhe, Tremor, Erythem, erhöhter Appetit,
Herzrhythmusstörungen, eine vermehrte Darmmotilität und Gewichtsverlust.
Risiko:
-
Tachykardie , Hypertonie
-
Erhöhte Rezeptosensibilität gegenüber Adrenalin
Medikament: Carbimazol
Potenzielle medizinische Probleme
 Thyreotoxische Krise (durch Infektion, Trauma, chirurgischen Eingriff, Stress)
 starke Reaktion auf Katecholamine (Adrenalin)
Spezielle Anamnese
 Häufige subjektive Symptome: Nervosität, Wärmeintoleranz, Palpitationen, Gewichtsverlust (trotz
gesteigerten Appetits), Tremor;
 häufige objektive Symptome: Struma, Tachykardie, Tremor, Augensymptome (Retraktion des
Oberlids, Exophthalmus);
 ärztliche Kontrolle, Medikation

Therapeutische Empfehlungen
- Stressarme Behandlung
- Keine Adrenalingabe ( Bei schlecht eingestellten hyperthyreoten Patienten sollten Katecholamine, z.B.
in Lokalanästhetika oder Retraktionsfäden, wegen ihrer sympathomimetischen Wirkung nicht
eingesetzt werden. Aber Ist ein Patient mit einer bekannten Hyperthyreose gut eingestellt, können
Vasokonstringenzien bedenkenlos verwendet werden.)
- Eigen Medikamente des Patienten beachten)
- Monitoring Ggf. Prämedikation
- thyreotoxischen Krise vermeiden
thyreotoxischen Krise:
- Eine akute Exazerbation der Hyperthyreose führt zur thyreotoxischen Krise.
- Alle Symptome der Hyperthyreose zeigen sich in stärkerer Ausprägung, kombiniert mit
Herzinsuffizienz, Lungenödem, Schmerzen im Bereich des Abdomens bis zum Koma
Therapie:
- Therapeutisch ist die Gabe von Kortison, z.B. Dexamethason (Fortecortin ) und Glukoselösung (i.v.)
sowie die Kühlung des Patienten erforderlich. Die Vitalfunktionen müssen überwacht werden.
- Eine kardiopulmonale Reanimation kann evtl. notwendig werden.
- Durch den Notarzt müssen weitere Maßnahmen, wie die Gabe von Kaliumjodid, hoch dosierter
Thyreostatika (Propylthiouracil) und Propranolol (= Beta-Rezeptorenblocker) eingeleitet werden.
Merke: Zur Blockierung der Hormonsynthese werden Thyreostatika eingesetzt. Insbesondere bei
älteren Patienten können durch den Gebrauch jodhaltiger Medikamente oder jodhaltiger
Desinfektionsmittel Hyperthyreosen ausgelöst werden.
Hypothyreose

Die Hypothyreose ist selten. Sie kann angeboren oder erworben sein.
(Kretinismus): Ektopie, Hypoplasie, Aplasie der Schilddrüse;
Die angeborene Form ist gekennzeichnet durch Zwergwuchs, Übergewicht, eine breite flache
Nase, Hypertelorismus, Vergrößerung und Hervortreten der Zunge, muskulären Hypertonus und
eine Dentitio tarda.
Die häufigsten Ursachen einer erworbenen Hypothyreose sind :
Schilddrüsenoperationen, eine Hypophyseninsuffizienz oder Zustand nach Bestrahlung
Potenzielle medizinische Probleme
 Unbehandelte schwere Hypothyreose: Myxödemkoma,
 Empfindlichkeit auf Barbiturate, Narkotika und Tranquilizer.
Spezielle Anamnese
Ärztliche Kontrolle, Medikation..
Merke:
 Screeningtests für die Früherkennung einer Hypothyreose erlauben heute eine frühzeitige
Therapie.
 Die Wirkung sedativer Medikamente und Analgetika mit zentralem Ansatz wird u.U. bei einer
Hypothyreose verstärkt.
 Verspäteter Zahndurchbruch, Makroglossie (Abb. 20.10), verzögerte Skelettentwicklung und
Okklusionstörungen können dem Zahnarzt bei der Früherkennung erste Hinweise auf eine
Hypothyreose geben

Therapeutische Empfehlungen
Anwendung von Barbituraten, Narkotika und Tranquilizern vermeiden.
Niereninsuffizienz
Funktion der Niere:
1. Entgiftung den Körper von Stoffwechselprodukten
2. Regulierung Flussigkeitshaushalt( Wasser-, Salz- und Säure-Basen-Haushalts)
3. Beeinflussen Blutdruck →bei Fehlfunktion → Bluthochdruck
4. Aktivierung Vitamin D
5. Regelung der Produktion von roten Blutkörperchen → bei Fehlfunktion → Anämie
6. Aufrechthaltung von Mineralstoffen → bei Fehlfunktion → Knochenerweichung → Frakturgefahr
7. Regelung Thrombozytenzahl - und funktion → bei Fehlfunktion → Verlängerte Blutungszeit
ZÄ relevant sind die Nierenisuffizienz, die Hämodialyse und die Folgeerscheinungen der
Niereninsuffizienz wie z.B. arterielle Hypertonie und Immunschwäche
Chron.Niereninsuffizienz kann hervorgerufen werden durch:

 systemisch bedingte Nierenerkr. ( z.B. Wegener – Granulomatose, diabetische Nephropathie,


systemischer Lupus erythematodes)
 medikamentöse Nierenschädigung
 infektionsbedingte Erkrnakungen der Niere und der ableitenden Harnwege
 Urolithiasis terminale Niereninsuffizienz: Endstadium der chron. Niereninsuff. Beidseitige
progressive Zerstörung der Nephrone kann eine Urämie zur folge haben ev. Übergang in ein
dialyspflichtiges Stadium
Symptome:
1. verminderte EPO – Produktion( Das Hormon Erythropoetin) → renale Anämie
→ Haut und Gingiva sind farblos und blass
2. Thrombozytopathie & Thrombozytopenie & erhöhte Kapillarbrüchigkeit
→ verlängerte Blutungszeit
3. bei niereninsuff. Petienten mit sek. Hyperparathyreodismus können im OPG
radiolog. Knochenveränd. Ausgemacht werden ( insbes. UK)→ Knochenresorption,
Knochenzysten, hämosiderin- und reisenzellhaltige „braune Tumoren“ → erhöhte
Frakturgefahr
4. Mundtrockenheit( Xerostomie)
5. Geschmacksstörungen
6. An Haut und Schleimhäuten ( harter Gaumen) können Petechien auftreten
Potenzielle Probleme:
a) Nachblutung ( Thrombozytopenie, Thrombozytopathie)
b) Hypertonie
c) Medikamentenkumulation
d) Alveolarfortsatz- und Kieferfraktur bei Zahnentfernungen
e) Anämien
f) Wundheilungsstörungen, lokale Infektionsgefahr
ZÄ – Maßnahmen bei Niereninsuffizienz:
1. Behandlungsplanung : vorbeugen dentogener Infektionen → Ex avitaler Zähne und Zähne mit
fortgeschrittener Parodontopathie ( insbes. Bei bevorstehender Nierentransplantation)
2. antibiotische Prophylaxe
3. Blutungsneigung beachten
4. behandelnden Arzt Konsultieren ( INR, Thrombozytenzahl, Hämatokrit, Hb) ,Rücksprache und
Kooperation
5. Vor chirurg. Eingriffen Abklären von : INR, Quick, PTT, Thrombo-zahl
6. atraumatische OP – Technik → vermindert das Auftreten von Infektionen
7. Blutdruckkontrolle vor/während der Behandlung
8. Prämedikation mit Diazepam bei Bedarf
9. Medik. Die über die Niere abgebaut/ ausgeschieden werden nur nach Rücksprache mit dem
behandelnden Arzt verschreiben
 Ass
 Penicilline & Clindamycine& Tetracycline & Sulfonamide
 Aminoglykosidantikbiotika
 nichtsteroidale Antiphlogistika
 Vorsicht bei Paracetamol: Dosisintervall der Nierenfunktion anpassen
Spezielle Anamnese
Therapie erfragen:konservativ, Hämodialyse, Transplantation vorgesehen, Nierentransplantat?

bei Dialysepflichtigen Patienten:

Risiko:
- Medikamentenkumulation
- Nachblutung unter der Dialyse
- Verstärkung der bestehenden Anämie
- Alveolarfortsatz- und Kieferfraktur bei Zahnentfernungen
- Wundheilungsstörungen
Prophylaxe:
 Peritonealdialyse: keine weitere Rücksichtnahme notwendig
 Hämodialyse: folgendes Beachten:
o Dosisanpassung der renal eliminierten und dialysierten Medikamente
o Cave arteriovenöser Shunt
o adäquate Operationsplanung
o Rücksprache mit Dialysezentrum
o potenzielle Hepatitisinfektion aufgrund häufiger Punktion
o Blutungsneigung
o bakt. Endarteriitis der arteriovenösen Fistel bei Bakteriämie→ ggf. antibiotische
Infektionsprophylaxe
o Pat. Wird Heparinisiert→ am Tag der Dialyse kein ZÄ. Behandlung
günstigster Behandlungstag :Tag nach der Dialyse
Bei Transplantation:
- Antibiotische Abschirmung
- Nach absprache mit dem behandelnden Arzt die Kortikoidragesdosis kurzfristig
erhöhen
→ warum?
1. Weil endogene Steroidproduktion unterdrückt
2. Wegen Stress durch Behandlung
Merke:
Quick-wert und INR.
Prozent der Norm: 70–120 %
therapeutischer Bereich: 15–36 %
N/ Prothrombinratio (INR) 0,9–1,1
therapeutischer Bereich: unter 2.5
.—————————
Chemotherapie

Risiko:
- Blutung (Thrombozytopenie)
- Infektanfälligkeit (Leukopenie)
- Anämie
- Wundheilungsstörung
Prophylaxe:
- Rücksprache Onkologe
- Cave: Lc < 2000, Neutrophile < 500
Tc < 40.000, min. > 25.000
- Heilung möglich bei: Lc > 1000 und Tc > 20.000 über 7 bis 10 Tage

Strahlentherapeutisch behandelte Patienten

 Allgemein gilt, dass man bei der Behandlung in vorbestrahlten Gebieten größeren Eingriffen
restriktiv gegenüberstehen sollte, da vorbestrahlte Gewebe nur eine sehr schlechte
Regenerations- und Heilungsfähigkeit haben und Komplikationen nicht oder nur sehr schwer zu
beherrschen sind.

 Die Notwendigkeit zu zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen nach einer Radiatio sollte durch


eine gründliche Zahnsanierung vor Bestrahlung auf ein Minimum reduziert werden.

 Infizierte Osteoradionekrosen nach chirurgischen Eingriffen können in einzelnen Fällen


bereits bei Bestrahlungsdosen von 40 Gy auftreten.

 Aufgrund der hohen Kariesanfälligkeit nach einer Bestrahlung sind Fluoridierungen und
engmaschige zahnärztliche Kontrollen erforderlich.

 Bei bestrahlten Patienten ist immer eine parenterale Antibiotikagabe zur Verhinderung einer
Osteoradionekrose erforderlich.

 Unterstützend kann eine begleitende hyperbare Sauerstofftherapie insbesondere im Vorfeld


zahnärztlich-chirurgischer bzw. implantologischer Maßnahmen erwogen werden.

 Bei Extraktionen ist äußerst schonend und schrittweise vorzugehen.

 Alveolenränder sind gründlich zu kürzen und plastische Alveolendeckungen sollten


epiperiostal durchgeführt werden, um eine Verschlechterung der Knochendurchblutung zu
vermeiden.
Patienten unter Therapie mit Bisphosphonaten:
 Bisphosphonate (BP) werden seit über 20 Jahren bei ossären Metastasen solider Tumoren, beim Multiplen
Myelom, zur Therapie der Hyperkalziamie und mittlerweile auch bei Osteoporose und anderen
Knochenstoffwechselerkrankungen eingesetzt.
 Bisphosphonate ähneln chemisch dem Pyrophosphat, das u.a. bei der Regulation der Knochenmineralisation
eine Rolle spielt.
 Sie beeinflussen durch eine Osteoklastenhemmung den Knochstoffwechsel günstig.
 Die Applikation der BP erfolgt oral oder intravenos. Typische Nebenwirkungen sind eine Verminderung von
Phosphat, Kalzium und Magnesium.
 Es kann insbesondere nach Applikation von Aminobisphosphaten zu einer AkutPhase-Reaktion mit Fieber und
grippeähnlichen Beschwerden kommen. Die Nierenfunktion muss regelmäßig kontrolliert werden und ggf. die BP-Dosis
adaptiert werden. In den letzten Jahren sind gehäuft Falle von Kieferosteonekrosen unter langfristigerinsbesondere
intravenöser - BP-Therapie beschrieben worden (bei etwa 5-6%).
 Pathogenetisch wird von einem multifaktoriellen Geschehen ausgegangen, wenn auch die genaue Ursachen
nicht bekannt sind.
 Als Risikofaktoren wurden u.a. ein sanierungsbedürftiger Zahnstatus, stattgehabte Zahnentfernung oder sonstige
zahn- chirurgische Eingriffe oder eine Chemo- bzw. Steroidlangzeittherapie identifiziert. Diagnostisch sollte neben dem
klinischen Befund eine Panorama- Aufnahme sowie eine intraorale Aufnahme, ggf. zusätzlich eine CT- bzw. MRT-
Diagnostik durchgeführt werden.
 Eine mikrobielle Diagnostik ist obligat, ggf. sollte eine Gewebebiopsie erfolgen. Zur Prophylaxe soll- ten die
Patienten über die Notwendigkeit einer guten Zahnhygiene aufgeklärt und vor Beginn einer Bisphosphonat-Therapie
dem Zahnarzt vorgestellt werden.
 Elektive Eingriffe am Kiefer, bei denen eine Knochenheilung erforderlich ist, sollten vermieden werden.
Therapeutische Empfelungen:

 Zahnextraktion : Sind während oder nach Bisphosphonattherapie zahnärztlich- chirurgische Eingriffe


durchzuführen, sind besondere Maßnahmen erforderlich.
 Entfernung von Knochenkanten :Dabei sollten nach schonender Operationstechnik beispielsweise bei
Extraktion von Zähnen Knochenkanten sorgfältig geglättet werden und der Operationssitus ggf. mit
Lappenplastiken spannungsfrei und speicheldicht verschlossen werden.
Prophylaxe

PRÄ

1. Zahnerhaltende Behandlung, bsp. Endo

2. Zahnex
3. Prothesenanpassung

4. PZR → damit retrospektiv Risiko 3% auf Risiko 0,7%

5. Sanierung potenzieller entzündlicher Prozesse

6. Glätten scharfer Knochenkanten

7. Restaurative Maßnahmen an erhaltungswürdigen Zähnen

8. kontinuierliches RECALL

WÄHREND der OP

1. Perioperative, systemische, antiinfektiöse Therapie, welche bis zum Abschluss der primären Wundheilung
weitergeführt werden kann
 oral Amoxicillin 3 x 750 mg/d
 Amoxicillin + Clavulansäure 3 x 625 mg/d
 bei Penicillinallergie: Clindamycin 4 x 300 mg/d bis 4 x 600 mg/d
 Clarithromycin 2 x 250 mg/d)

2. Atraumatische OP
3. Sorgfältiges Abtragen von Knochenkanten
4. Epiperiostale Deckung primär (keine Sekundärheilung)
5. Nahtentfernung 10 Tage post oder später
6. Langfristige Kontrolle (Spätdehiszenz)
Merke: Derzeit wird eine systemische Antibiotikaprophylaxe empfohlen, die mindestens 24 Stunden vor dem Eingriff
beginnen sollte. Über die Länge der Prophylaxe, für die Penicilline und Clindamycin vorgeschlagen werden, gibt es
unterschiedliche Angaben, prophylaxe die von 2 Tagen postoperativ bis zum Fadenzug nach 14 Tagen oder länger
reichen.
Allergie
Definition: überschießende Reaktion des Immunsystems mit möglicher pathogener Wirkung

Einteilung in 4 verschiedene Klassen:


1. Typ I: IgE vermittelte allergische Reaktion vom Soforttyp → Freisetzung vasoaktiver und spannogener Mediatoren, z.B.
Asthma bronchiale, Anaphylaktischer Schock, Rhinitis
2. Typ II: zytotoxische Überempfindlichkeit → IgG, IgM reagieren mit Oberflächen einer Zelle oder Antigenen extrazellulärer
Gewebsbestandteile, z.B. hämolytische Anämie, Autoimmunkrankheiten
3. Typ III: Serumkrankheit → Reaktion gegen lösliches nicht zelluläres Antigen
4. Typ IV: verzögerte Überempfindlichkeit, z.B. allergisches Kontaktekzem hervorgerufen durch sensibilisierteT - Lymphozyten
Info zu Typ I:

Auslösbar z.B. durch eine Allergie gegen Natriumdisulfit (Zusatz als Antioxidans bei LA mit VK) und gegen Methlyparaben
(Zusatz in Mehrwegampullen von LA) Bei der Penicillinallergie darf VK verwendet werden, bei der
Endokarditisprophylaxe muss aber aufgepasst werden
LA der Wahl: LA ohne VK, z.B. Mepivacain

Potenzielle medizinische Probleme:


 allergische Reaktion nach verabreichen von Lokalanästhesien oder Medikamenten bis hin zum anaphylaktischen Schock
 orale/periorale Raktion ( Urtikaria: Latexhandschuhe, Kofferdamm)
 Kontaktallergie gegen Medikamente ( Lutschtabletten) Zahnpflegemittel/ Mundwasser (Adstringenzien,
Geschmackskorrigenzien, Antiseptika) verwendete Metalle ( Amalgame), Detergenzien ( Handwaschmittel), zahnärztliche
Werkstoffe und Materialien ( Abdruckmittel, pV – Material, v.a. Mit aromatischen Sulfonsäureestern → z.B. Impregum
Spezielle Anamnese:
 Art, auslösende Faktoren der Allergie
 Allergiepass?
Therapeutische Empfehlung:
 Strikte Vermeidung bekannter Allergien
 Vermeidung allergisierender Medikamente ( Penicilline), Vermeidung topischer Anwendung von Antibiotika
 Lokalanästhetika ohne Konservierungsmittel anwenden ( parabenfrei), Mehrfachentnahmeflaschen meiden
 Bei Allergie auf nicht genau bekanntes Lokalanästhetikum oder mehrere Lokalanästhetika Überweisung an Allergologen
zum Expositionstest und zur Empfehlung eines geeigneten Lokalanästhetikums
 Bei bekannter Allergie gegen definiertes Lokalanästhetikum ist von der Applikation des Alternatvipräparates ein venöser
Zugang zu empfehlen. Nach Aspiration zunächst nur einen Tropfen des Alternativpräparates injizieren, 5 Min warten; wenn keine
reaktion eingetreten ist, benötigte Anästesiemenge injizieren
 Stets Notfallausrüstung bereithalten
Ein allergisch induziertes Ödem der Augenlider, insbesondere aber der Zunge, Lippe und Glottis, das zur Atembehinderung bis
zum Ertsicken führen kann, wird als Quincke– Ödem bezeichnet.

Anaphylaktischer Schock
 Auslösende Allergene: - Naturlatex ( handschuhe) -Lokalanästhetika – Metallverbindung – Acrylat – Formaldehyde -
Duftstoffe
 Symptome: Schwindel, Kopfschmerze , Erbrechen , Juckreiz , Hypotonie bis anapylaktische Schock.
 Patient nach Allergiepass erfragen
Anaphylaktischer Schock: 4 Phasen:
1. Hautrötung, Utikaria, Unruhe, Juckreiz, Anschwellen der Schleimhäute Maßnahmen: Injektion beenden, Sauerstoffgabe, i.v.
Zugang, Fenistil i.v. Tagamet i.v.
2. Hf↑(erhöhter Frequenz), RR)↓(niedrieger Blutdruck), Dyspnoe, Erbrechen Übelkeit Maßnahmen: Sterufundin, Suprarenin, Volon A
(Kortison 40-100mg), Notruf absetzen
3. Manifester anaphylaktischer Schock, Bronchospasmus mit Dyspnoe Maßnahmen: s.o.
4. Herz-Kreislauf und Atemstillstand Maßnahmen: CPR(Kardiopulmunale Reanimation) bis Notarzt eintrifft (30:2)
Merke: Fenistil: ist ein sog. Antihistaminikum und wirkt gegen Beschwerden von allergischen Erkrankungen und Juckreiz
Sterufundin: ist ein Lösung zur Zufuhrvon Flussigkeit und Mineralien. Sie wird gegeben um einen Flüssigkeit oder Elektrolytmangel
aus zugleichen.
Suprarenin: enthält Wirkstoff Epinephrin, das mit dem natürlich vorkommenden Hormon der Nebenniere , Adrenalin , identischt ist.
Bei einem allergischen Zwischenfall sind folgende Maßnahmen zu treffen:
o Allergenzufuhr stoppen
o Legen eines intervenösen Zugangs, z.B. als großlumigVerweilkanüle( bei zentralisiertem Kreislauf ist das Auffinden einer
geeigneten peripheren Vene oft schwierig)
o Volumensubstitution z.B. mittels 1000 ml Hydroxyäthylstärke ( HAES)
o Antihistaminikagabe H1 und H2 Rezeptorantagonisten ( z.B: Tavegil 2-4 mg i.v. Und Tagamet 200 – 400 mg i.v.)
o Kortisongabe ( z.B. Fortecortin 100 mg i.v.)
o Adrenalingabe 0,1 mg i.v. ( bei i.v. Gabe wird typischerweise eine 1:10 000 Verdünnung bei s.c(subkutan). Gabe eien
1:1000 Verdünnung verwendet)
o Bei Bronchospasmus langsame i.v. Gabe von 2- 5 mg/kg KG Theophyllin
:‫االمراض التاليه لم تورد في الدورات ولكنها مهمة‬
Schwangerschaft und Stillzeit

 im ersten Trimenon der Schwangerschaft sollten Routinebehandlungen und Medikamentenanwendungen


grundsätzlich nicht bzw. nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Gynäkologen erfolgen. (Wegen der
Empfindlichkeit des Fetus)
 Grundsätzlich sollten sich zahnärztlich-chirurgische Maßnahmen in der Schwangerschaft auf notwendige
Eingriffe beschränken
 Die sicherste Behandlungsperiode ist das zweite Trimenon.
 Von der Mitte des dritten Trimenons sollten wir auf das Kommen von Vena-cava-inferior-Kompressionssyndrom
beachten
(Es kann bei einer liegenden Lagerung durch den Druck auf die V. cava inferior zu einer Venenkompression mit
Verminderung des Herzminutenvolumens kommen) ➡️ Die Behandlung sollte daher im Sitzen oder in Links-
Seitenlage erfolgen.
 Hormonelle Umstellung (progestron/ostrogen)➡️schwangerschaftgingivitis
 Subgingivaler Zahnstein entfernung und Politur sowie subgingivale Kurettage können in Schwangerschaft
durchgeführt werden.
 Codein vermeiden,dass Codein bei einem Ungeborenen eine Atemdepression ausgelöst werden.
 Derartige Substanzen sollten daher nicht im dritten Trimenon verwendet werden, dass sie eine teratogene
Wirkung haben , d.h. Fehlbildungen hervorrufende Wirkung einiger plazentagängiger Medikamente. Z.B.
Retinoide .
 Lokalanästhetika und medikamente :
 Nach dem ersten Trimenon ist die Anwendung gängiger Lokalanästhetika unbedenklich.
 Lokalanästhetik mit einem hormonellen Vasopressinzusatz (Felypressin) sind kontraindiziert da sie
am Uterus eine Kontraktion auslösen können.
 Paracetamol gilt als Analgetikum der Wahl.
 während des ersten Trimenons darf nur in zwingenden Notfällen geröntgt werden.Das Anlegen einer doppelten
Bleischürze mit einem Bleigleichwert von mindestens 0,4 mm ist obligat.
 Bei der Behandlung einer stillenden Patientin ist darauf zu achten, dass manche Medikamente (z.B.
Makrolide und Codein) in die Muttermilch übertreten können.
 Es können in der Stillzeit analog der Schwangerschaft Ultracain D oder Ultracain DS, Paracetamol, Ibuprofen,
Penicillin und Cephalosporine gegeben werden.
Im 1. Trimenon: • Notfall- bzw. Schmerzbehandlung. • Termine eher mittags (Morgenübelkeit).
Im 2. Trimenon: Beste Zeitpunkt für Routinebehandlung.
Im 3. Trimenon: • Streng fixierte Rückenlage der Patientin vermeiden, ggf. Behandlung im Sitzen oder in Linksseitenlage
(Keilkissen). Sonst
Vena-cava-Kompressionssyndrom. • keine aufschiebbaren Behandlungen.
Potenzielle medizinischer Probleme/Risiko:

 Gefahren für den Fötus durch


 Auswirkung von angst und Schmerz ( Stress) während der Behandlung
 mögliche negative Effekte von Medis und Anästhetika
 Auswirkungen von Rö – Aufnahmen ( Strahlen)
 Keimschädigung und Abortgefahr im 1.Trimenon
 Vena cava-Kompression ab dem 5. SSM
 Wehenauslösung durch Stress bei der Behandlung
 Übertritt von Medikamenten in fetalen Kreislauf und Muttermilch
Prophylaxe:
 notwendige Behandlungen im 2. Trimenon
 kein Behandlungsstress
 ab dem 5. SSM sitzende Lagerung alt. Linksseitenlage
 strenge Indikation für Medikamentengabe
 Lokalanästhetika mit hoher Plasmaeiweißbindung
Spezielle Anamnese:

 Schwangerschaftsmonat bzw. Schwangerschaftswoche


 Rauchen ( Risiko für Spaltbildungen erhöht!!)
 Schwangerschaftsverlauf, Komplikationen ( ggf. Rücksprache mit Gynökologe)

Weiter ß-Lactam-Antibiotika und ß-Lactamase- Inhibitoren


ß – Lactamase – Inhibitoren ( Clavulansäure, Sulbactam, Tazobactam)
- hemmen einen Teil der ß – Lactamase irreversibel
- erweitern das Wirkspektrum von Penicillinen
- Amoxicillin = Clavulansäure + Amoxicillin
- Einsatz falls die Schwere der mütterl. Erkrankung dies erforderlich macht & Penicilline oder
Cephalosporin allein nicht ausreichend wirksam sind
- planzentagängig

Makrolidantibiotika Erythromycin
- Alternative bei Patienten mit Penicillinallergie
- neue Makrolidantibiotika: Azithromycin, Clarithromycin, Josamycin, Roxithromycin haben ein weitgehend
identisches Wirkungsspektrum
=> Makrolide der zweiten Wahl
- Nicht im 2. + 3. Trimenon verwenden wegen der lebertoxischen Erscheinung
- Spiramycin ist bei Toxoplasmose, insbesondere in der 1. Schwangerschaftshälfte indiziert

Clindamycin:
- nur bei Versagen von Penicillinen, Cephalosporinen und Erythromycin
- bei 2 – 5 % kommt es zur pseudomembranösen Koliti
Organtransplantationen
Transplantation:
Bei Nieren , Herz , Lungen, leber, knochenmark, stammzellen(‫)الحذعية الخاليا‬.َ
Sie sind Immunsuppressiver lebenslang verbunden außer Knochen und Stammzellen
Transplantation ).
.)‫إنها مثبطة للمناعة مرتبطة مدى الحياة باستثناء زراعة العظام والخاليا الجذعية‬
Zahnärztiliche Maßnahmen vor Transplantation:
1- Chirurgische Sanierung :
- Entfernen von teilretinierten Zähne
- Tiefkariös zerstörter Zähne
- Parodontal geschädigter Zähne
2- Prothetische Immediateversorgung
3- WSR nur bei gut Prognose und prothetisch wichtigen Zähne
4- Klinische und röntgenologische Untersuchungen
Zahnärztiliche Maßnahmen nach Transplantation:
1- In den ersten 3 monaten nach Transplantation kein chirurgische Maßnahmen und
Behandlung nur bei Indikation ( z.B. Abszedierung )
2- Nach drei monaten können Behandlungen durchgeführt werden , aber mit
Antibiotische Proohylaxe und nicht nur gegen Streptokokken, Sondern auch gegen
anaerobe Bakterien( Metronidasol clont 400mg) . Insbesonder bei Hinweis auf
Keimzahl( z.B. akute gingivitis , akute parodontitis )
Immunschwäche Immunsuppression
Kurzinfo: mögliche Ursachen für Immundefizienz

Risiko:
 Neigung zu Infektionen
 foudroyantere Verläufe von Infektionen
 Wundheilungsstörungen
Prophylaxe:
 frühzeitige und konsequente antibiotische Therapie
 perioperative antibiotische Prophylaxe
 wenig Gewebetraumatisierung
 Vermeidung von Hospitalismusinfektionen
HIV
= Humanes Immundefizienz Virus
- Retrovirus
- Ansteckung führt nach einer unterschiedlich langen, meist mherjährigen Inkubationszeit zu
AIDS
- Übertragung:
 Blut, Bluttransfusionen
 Geschlechtsverkehr ( Vaginal, Anal, Oral) Sperma
 Muttermilch
 Liquor cerebrospinalis
 Drogenkonsum
Verlauf:
Stadium A (akute primäre Infektion), B (Erkrankungen, die AIDS noch nicht definieren), C
(Erkrankungen, die AIDS definieren
• Positiver Antikörpernachweis, asymptomatischer Patient
• Nachgewiesene HIV-Infektion, asymptomatischer Patient, CD4Lymphozyten > 200, < 500
• Manifeste AIDS-Erkrankung, CD4Lymphozyten < 200
Mögliche orale Manifestationen von HIV:
1- Haarleukoplakie
meist beidseitis an den lateralen Zungenrändern u teilw. Zungenunterseite weiße, nicht
abwischbare, erhabene zerklüftete Läsion, schmerzlos nicht präkanerzös i.d.R. Keine
Therapie
2- ANUG: nekrotisierende ulzerierende Gingivitis/ Parodontitis ANUG/ANUP bei ca 5 % aller
HIV – Infizierten. Korreliert mit verminderter CD4 – Zellzahl
3- Kaposi – Sarkom
zählt zu den häufigsten HIV – assoziierten Veränderungen Haut: violette oder braunbläuliche
Maculae, Mundschleimhaut: blaurote Knoten v.a. Im hinteren Bereich des Gaumens Später
entwickeln sie sich zu vorgewölbten, blauroten, leicht blutenden Tumoren Bei der Ätiologie
spielt das Herpes – Virus 8 eine Rolle
4- Candidiasis : häufigste opportunistische Infektion bei Patienten mit HIV–Infektionen oft
pseudomembranös korreliert mit erhöhter Viruslast und verminderter CD4 – Zellzahl
5- HVP ( Humanes Papiloma Virus )
Prävalenz oraler HPV – Manifestationen unter erhöhter HAART
6- Lineares Gingivaerythem : dunkelrotes band im Bereich der marginalen Gingiva
7- Non – Hodgkin – Lymphom : meist vom B – Zell – Typ ( EBV assoziiert)
8- Herpes simplex Infektion
v.a. HSV 2, z.T. Ausgedehnt schmerzhafte oropharyngeale persisierende Ulzerationen,
teilweise sekundäre Superinfektion ( DD: PECA)
9- Xerostomie : Sowohl bei HIV als auch als NW bei HAART
Mögliche orale Manifestationen bei Leukämie:
Infektionen – Ulzerationen – Zahnfleischbluten – Ekchymosen – Petechien – Gingivahyperplasie
Mögliche orale Manifestationen bei Chemotherapie:
Mukositis - Spontanblutungen der Gingiva – Xerostomie – Infektionen.
Mögliche orale Manifestationen bei Cyclosporin A
Gingivahyperplasie
Mögliche orale Manifestationen bei Bestrahlung im Kop-Kiefer - Bereich:
Mukositis – Candidiasis – Xerostomie – Geschmacksverlust – Zahnhalskaries – Osteoradionekrose –
Kieferklemme .
mögliche medizinische Probleme:
 Gefahr von Infektionen nach zahnärztlichen ( invasiven ) Maßnahmen
 Wundheilungsstörungen: Blutungsneigung ( Leukopenie, Thrombozytopenie)
 orale Komplikationen: Candidiasis, Gingivitiden ( nekrotisierend, Hyperplasie)
Mukositis, Xerostomie
 orale virale Manifestationen: Herpesviren, Zytomegalieviren, Papillomaviren
 Infektiosität für Behandler und Team
Risiko: Übertragung von: HIV, Hepatitis B Virus, Hepatitis C Virus, Epstein-Barr Virus,
Cytomegalievirus
Therapeutische Empfehlung:
- Wirksame Maßnahmen des Infektionsschutzes bei jedem Patienten treffen.
- Rücksprache mit behandelndem Arzt: Blutbild, Gerinnungsstatus, Erfordernis antibiotischer
Abschirmung vor zahnärztlichen Eingriffen, Medikamenteninterferenzen beachten!
- Behandlungsplanung: Ausschaltung potenzieller Infektionsquellen, vor Transplantation,
Chemo- oder Strahlentherapie kritische Bewertung der Erhaltungsfähigkeit von Zähnen mit
fraglicher Prognose („lieber einen Zahn mehr extrahieren“).
- Engmaschige prophylaktische Betreuung anbieten.
Merke: HIV Patient soll wie gesunde Patient in der Praxis begandelt außen wenn er in Spätstadium oder mit
redutzierten Allgemeinzustand dann in Fachkliniküberweisen .
Merke: Bei HIV-infizierten Patienten ist der Schutz des Behandlers und seines Personals beschriebenen
Maßnahmen wichtig. Der Übertragungsweg dieser Krankheit ähnelt dem der Hepatitis B. Dementsprechend
gelten auch hier die gleichen Schutzmaßnahmen wie bei der Vorbeugung der Hepatitis-B-Infektion, mit der
Ausnahme, dass eine medikamentöse antivirale Therapie spätestens 30 Minuten nach einer Verletzung des
behandelnden Personals aufgenommen werden sollte.
Hygienemaßnahmen
Tuberkulose
Erreger :
 Der in Deutschland am häufigsten vorkommende Erreger ist das Mycobacterium
tuberculosis.
 Mycobacterium bovis und andere Mykobakterien können diese Krankheit ebenfalls
hervorrufen.
 Die Erreger sind obligate Aerobier und entwickeln sich daher bevorzugt in einer Umgebung
mit hohem Sauerstoffpartialdruck.
 Auch aus diesem Grund ist die Lunge bei der Tuberkulose am häufigsten betroffen.
Ansteckung :
 Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, z.B. durch Husten, Niesen oder
Sprechen.
In der Praxis :
 Für die zahnärztliche Praxis ist die Unterscheidung der Patienten in vier Gruppen wichtig.
 Patienten mit aktiver Tuberkulose
 Patienten mit zurückliegender Tuberkulose
 Patienten mit positiver Tuberkulinreaktion
 Patienten mit Symptomen einer Tuberkulose.
Merke
Symptome einer aktiven Tuberkulose können
o ein Ulkus auf dem Zungenrücken
o Ulzera auf Mundschleimhaut, Gaumen, Lippen, Wangenschleimhaut und Gingiva
o sowie unklare schmerzhafte Lymphknotenvergrößerungen
o und Abszedierungen mit Fisteln sein.

 Patienten mit aktiver Tuberkulose

o sollten nicht in einer zahnärztlichen Praxis behandelt werden.


o Rücksprache mit dem behandelnden Arzt vor beginn der Behandlung
o Nur Notfallbehandlung in Klinikbedingungen mit entsprechenden Kautelen
o Behandlung unter verschärften Schutzmaßnahmen.

 Patienten mit einer zurückliegender Tuberkulose,

die sich einer medikamentösen Therapie unterzogen haben und bei denen die Tuberkuloseerreger
kulturell nicht mehr nachweisbar sind,
o können ohne besondere Vorkehrungen behandelt werden.
o Sollte die Tuberkulosebehandlung weniger als 18 Monate gedauert haben oder vor weniger
als sechs bis neun Monaten durchgeführt worden sein, so muss mit dem behandelnden Arzt
Rücksprache gehalten werden.
o Bei Verdacht auf nicht aushellender Tuberkulose → Notfallbehandlung nur mit verschärfte
Schutzbedingungen.
 Bei Patienten mit klinischem Verdacht auf eine Tuberkulosis
Sollte eine weiterführende Diagnostik mit Mendel-Mantoux-Test, Quantife- ron-Test,
Bronchoskopie mit Lavage und radiologischer Diagnostik erfolgen.
o Eine erforderliche tuberkulostatische Therapie sollte unter fachärztlicher pneumologischer
oder infektiologischer Betreuung verabreicht werden.
o Eine zahnārztliche Behandlung kann nach Rücksprache mit dem betreuenden Facharzt
erfolgen.
Merke:
 Bei Patienten, die Rifambicin einnehmen → keine Paracetamol
 Bei Patienten, die Streptomycin einnehmen →keine Acytelsalicylsäure/ cephalo
Infektionserkrankungen

Möglichebakterielle Infektionen, z. B. Syphilis, Tuberkulose, Gonorrhoe.


Möglichevirale Infektionen z. B. Herpes (HSV I und II), Epstein-Barr-Virus (EBV),
Zytomegalievirus (CMV), Hepatitis B (HBV) und andere Virushepatitiden, humanes
Immundefektvirus (HIV).
• Sexuell: Aufnahme potenziell infektiöser Sekrete (Speichel, Sperma) beim
Geschlechtsverkehr, v. a. Männer, die Sex mit Männern haben (72 %), heterosexuelle
Kontakte 20 %;
• i. v. Drogenmissbrauch (7 %);
• perinatal: „vertikale Übertragung“ von infizierter Mutter auf das Kind (1 %); •
perkutan durch Inokulation von infektiösem Serum oder Plasma, auch über
Hautläsionen, oder Infusion von Blut oder Blutprodukten; Aufnahme von infektiösem
Serum oder Plasma über Schleimhäute des Mundes oder des Auges;
• Übertragung von infektiösem Serum oder Plasma über unbelebte Flächen. Potenzielle
medizinische Probleme.
• Übertragung infektiöser Agenzien auf Zahnarzt, zahnärztliches Personal,
Zahntechniker und andere Patienten (Überkreuzinfektionen),
• bei chron. aktiver Hepatitis: Blutungsneigung, veränderter Medikamentenstoffwechsel,
• bei HIV/AIDS: Immunsuppression, Blutungsneigung (Thrombozytopenie).
Therapeutische Empfehlungen.
• Wirksame Maßnahmen des Infektionsschutzes bei jedem Patienten treffen,
• äußerste Vorsicht, um Instrumenten- bzw. Nadelstichverletzungen zu vermeiden,
• Impfung von Zahnarzt und zahnärztlichem Personal gegen Hepatitis B,
• bei Verdacht auf Infektionserkrankung Durchführung entsprechender serologischer
Tests veranlassen (Nadelstichverletzung/PEP),
• bei bekannt infektiösen Patienten Rücksprache mit behandelndem Arzt, besondere
Abschirmungsmaßnahmen treffen,
• bei chronisch aktiver Hepatitis: Medikamente, die vorwiegend in der
Lebermetabolisiert werden, nach Möglichkeit vermeiden, ggf. Dosisreduktion (z. B.
Lokalanästhetika vom Amidtyp, Paracetamol, Diazepam, Ampicillin, Tetrazykline).
Rheumatisches Fieber
 Das rheumatische Fieber ist als Folgeerkrankung einer durch Streptokokken der Gruppe
A verursachten Endokarditis bekannt. Initial findet sich meist eine Entzündung der
oberen Atemwege
 . Da es sich nicht um eine Infektionskrankheit handelt, werden Herz und Gelenke nicht
durch die Streptokokken selbst erreicht, sondern sind im Rahmen einer Immunreaktion
nach einer Infektion mit Streptokokken der Gruppe A betroffen.
 Bei Patienten mit rheumatischem Fieber ist die langjährige Einnahme von Antibiotika zur
Prophylaxe rezidivierender Streptokokkeninfektionen erforderlich. Bei ausgeprägter
Herzbeteiligung kann sie lebenslang notwendig sein.
Merke
 Die üblichen verwendeten Dosierungen bei der Einnahme von Antibiotika verhindern
bei Patienten mit vorbestehenden rheumatischen Herzschäden nicht das Auftreten
einer akuten Endokarditis.

 Bei allen zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen muss zum Vorbeugen einer infektiösen


Endokarditis nach Rücksprache mit dem Behandler eine zusätzliche antibiotische
Abschirmung durchgeführt werden
Epilepsie
Def: Die Epilepsie ist gekennzeichnet durch das plötzliche Auftreten von Krampfanfällen,
verursacht durch erhöhte elektrische Aktivitäten im Gehirn.
 Es werden Petit-mal- (kleiner generalisierter epileptischer An- fall) und Grand-mal-Anfälle
(großer generalisierter Epilepsieanfall mit tonisch-klonischen Krämpfen) unterschieden.

Grund-mal-Anfall
 In der zahnärztlichen Praxis ist der Grand-mal-Anfall von Bedeutung.
- Die Versteifung der gesamten Muskulatur zeichnet die erste, die tonische Phase aus.
- Die zweite, klonische, Phase, ist durch Zuckungen des Kopfes und der Gliedmaßen
sowie durch erhöhten Speichelfluss, keuchenden Atem und unwillkürlichen
Urinabgang gekennzeichnet.
- Am Ende der hypermotorischen Bewegungen fällt der Patient in einen komaähnlichen
Zustand und erlangt erst allmählich das Bewusstsein wieder.
 mit den Familienangehörigen des Patienten ist eine ausführliche Anamnese zu erheben:
- Häufigkeit und Verlauf der bisherigen Anfälle und ihre möglichen Auslöser,
- das Datum des letzten Anfalls und die derzeitige Medikation müssen abgeklärt
werden.
- Im Regelfall sind die Patienten medikamentös gut eingestellt, eine Behandlung kann
problemlos durchgeführt werden.
Risiko: :
- Anfallsauslösung durch Stress der Behandlung bzw. akustische oder visuelle
Reize
- Veränderung der Krampfbereitschaft durch Medikamente
Potenzielle medizinische Probleme.
 Auftreten generalisierter tonisch-klonischer Krämpfe unter der Behandlung.
 medikamenteninduzierte Leuko- und Thrombozytopenie (weiße und plättchen) (Phenytoin,
Carbamazepin, Valproinsäure).
 medikamenteninduzierte Gingivahyperplasien.
Maßnahmen:
 Tritt ein Anfall auf, muss der Patient vor Verletzungen geschützt werden.
 Der Patient sollte nicht aus dem Behandlungsstuhl gehoben, sondern der Stuhl in eine
horizontale Position gebracht werden.
 Es sollte kein Zungenkeil verwendet werden.
 Bei einem nur wenige Minuten dauernden Anfall keine Applikation von Benzodiazepinen, da
der Anfall spontan abklingt.
 Nach Abklingen der klonischen Phase wird der Patient in eine stabile Seitenlage gebracht,
zur Sicherung der Atemwege.
 Beachten der Eigenmedikation
 kein Behandlungsstress ggf. Prämedikation
 venöser Zugang
 Diazepam (Valium®)bereitlegen
 Bei Status epilepticus Anlage eines venösen Zugangs und sofortige antikonvulsive
Intervention, z.B. mit Lorazepam 0,1 mg/kg KG (Tavor), Diazepam 0,2 kg KG (Valium) oder
Cloazepam 1 mg langsam i.v. Zudem Schutz vor Verletzungen, Freihalten der Atemwege,
kontinuierliche Überwachung der Vitalfunktionen (cave: Atemdepression).
 Es sollte dann eine umgehende Klinikeinweisung erfolgen.
 Durch den häufig bei der Epilepsiebehandlung eingesetzten Wirkstoff Phenytoin findet sich
bei den Patienten eine hyperplastische Gingiva. Hier ist in seltenen Fällen eine chirurgische
Intervention erfor- derlich.

Merke Zu Krampfanfällen neigende Patienten sollten mit festsitzendem, evtl. implantatgetragenem


Zahnersatz versorgt werden.
Hämorrhagische Diathesen, Antikoagulanzien
Klassifikation.

Potenzielle medizinische Probleme.


Übermäßige Blutung nach zahnärztlichen Maßnahmen.
Spezielle Anamnese.
Art der Erkrankung, Medikation (Familienanamnese, Medikamentenanamnese).
Typische Indikationen für orale Antikoagulation: Venenthrombose, Lungenembolie,
Vorhofflimmern (Arrhythmia absoluta), Klappenersatz, zerebrale Ischämie/Embolie.
Thromboembolieprophylaxe: Heparine, Kumarine (orale Antikoagulanzien): Phenprocoumon,
PPC: z. B. Marcumar und Sintrom; Warfarin: z. B. Coumadin. Thrombozytenaggregationshemmer:

Azetylsalizylsäure, ASS: z. B. Aspirin, Godamed; Clopidogrel: z. B. Plavix; Tiklopidin: z. B. Tiklyd;


Abciximab: z. B. ReoPro.
Therapeutische Empfehlungen:
 Rücksprache und Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt (Hämatologen), ggf.
adäquate Suchtests veranlassen (Quick-Wert/INR, PTT, Thrombinzeit, Blutungszeit,
Thrombozytenzahl, Parameter zur Blutgerinnung).
 Ggf. Überweisung für chirurgische Maßnahmen an eine Klinik,
 lokale Maßnahmen zur Blutstillung bereithalten: Verbandplatte, Gelatineschaum mit
Thrombin, Oxyzellulose, Kollagenvlies, Tramexansäurelösung (z. B. 500 mg Tablette in 10 ml
Wasser auflösen, 4-mal täglich mit je 5 ml nach Eingriff spülen),
 Vermeiden von Azetylsalizylsäure als Schmerzmittel, auch in Kombinationspräparaten.
Eisenmengel:
Koagulum = Blutpforpf.
Blutgerinnungsstörung tritten wenn:
 Thrombozyten durch Medikamente. ASS.
 Gerinnungsfaktor 13.
 Vit. K.
INR (International Nomalized Ration) = Gerinnungstest.
 TPZ= Thromboplastinzeit.
 INR= TPZ bei Pat. / TPZ normal.
 INR= 1. Normal.
 INR= 2 = doppelt Gerinngszeit
 INR= 3 = 3-mal Zeit.
Ist INR Wert 1,5 – 2,5? dann Heparin-Schutz.
Absetzen des Marcumars ca. 5-7 Tage vor dem Eingriff. Währenddessen Heparin einsetzen. Am
Tag des Eingriffes weder Marcumar noch Heparin erlaubt sind.
Bei ASS.
 Verlust des Effektes nach ca. 5-8 Tage.
 Dosis-prophylaxe 1*100 mg/ Tag
 Bei prophylaktischer Dosis kein Absetzen für kleine Eingriffe.
 Bei Eingriffen mit gewünschter Blutungsfreiheit absetzen.
Merke:
 Quick Wert Normal 70% - 100%
 Unter 11% keine B
Merke:
 Thrombozyten = Blutplättchen
 150,000 zu 300,000/ ml
 Weniger als 30,000 = Schwere spontane Blutung
Merke:
 Ab 3.5 INR. Keine EX.
 Ab 2 INR. Keine umfangreichen Eingriffe.
Merke:

Maßnahmen wie Dosisreduktion von Antikoagulanzien (INR-Absenkung) nur


wennunbedingt erforderlich. Eingriffe,die eine Dosisreduktion von
Antikoagulanzien erforderlich machen,sollten nur unterklinischen
Bedingungen durchgeführt werden.Auch das Absetzten von
Thrombozytenaggregationshemmern sollte nur in Rücksprache mit dem
behandelnden Arzt erfolgen. Blutgerinnungsstörung tritten wenn:
 Thrombozyten durch Medikamente. ASS.
 Gerinnungsfaktor 13.
 Vit. K.
INR (International Nomalized Ration) = Gerinnungstest.
 TPZ= Thromboplastinzeit.
 INR= TPZ bei Pat. / TPZ normal.
 INR= 1. Normal.
 INR= 2 = doppelt Gerinngszeit
 INR= 3 = 3-mal Zeit.
Ist INR Wert 1,5 – 2,5? dann Heparin-Schutz.
Absetzen des Marcumars ca. 5-7 Tage vor dem Eingriff. Währenddessen Heparin einsetzen. Am
Tag des Eingriffes weder Marcumar noch Heparin erlaubt sind.
Bei ASS.
 Verlust des Effektes nach ca. 5-8 Tage.
 Dosis-prophylaxe 1*100 mg/ Tag
 Bei prophylaktischer Dosis kein Absetzen für kleine Eingriffe.
 Bei Eingriffen mit gewünschter Blutungsfreiheit absetzen.
Merke:
 Quick Wert Normal 70% - 100%
 Unter 11% keine B
Merke:
 Thrombozyten = Blutplättchen
 150,000 zu 300,000/ ml
 Weniger als 30,000 = Schwere spontane Blutung
Merke:
 Ab 3.5 INR. Keine EX.
 Ab 2 INR. Keine umfangreichen Eingriffe.
Merke:
Maßnahmen wie Dosisreduktion von Antikoagulanzien (INR-Absenkung) nur
wennunbedingt erforderlich. Eingriffe,die eine Dosisreduktion von Antikoagulanzien
erforderlich machen,sollten nur

Cerebrovaskuläres Ereignis
• Thrombotische Ursache
– Hypertonus, Diabetes
– PRIND (prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit) und TIA
(Transitorisch ischämische Attacke) als Warnsymptome (langsame Entwicklung, Rückbildung
innerhalb von bis zu 7 Tagen)
• Ischämischer Insult
– Embolischer Verschluss (Herz: Vorhofflimmern), plötzliches Geschehen
– Risiko für zahnärztliche Therapie: Hypertonus, Antikoagulation
• Hämorrhagischer Insult
– spontan
– Sekundär: Hypertonus, Aneurysma
– Gelegentlich: Antikoagulation
Ass( Acetylsalicylsäure):
ASS, ist ein Schmerzmittel, das zudem entzündungshemmend und fiebersenkend wirkt.
Da es auch die Blutgerinnung hemmt, wird es in niedriger Dosierung eingesetzt
Dabigatran( Pradaxa)
- Def: ist ein oral anwendbarer, direkter Thrombinhemmer, der
zur postoperativenAntikoagulation eingesetzt wird. Seit 2011 ist es in der
EU auch zur Schlaganfallprophylaxebei Vorhofflimmern zugelassen.
Dabigatran gehört zu Gruppe der direkten oralen Antikoagulantien.
- Wirkmechanismus: Dabigatran führt zu einer reversiblen, kompetitiven
Hemmung des Thrombins und verhindert damit die Umwandlung
von Fibrinogen zu Fibrin. Zusätzlich wird die
thrombininduzierte Thrombozytenaggregationverhindert.

Antikoagulation einteilung:
Heparine
Unfunktioniertes Heparin (UFH)
Niedermolekules Heparin
Heparinoide ( z.B. Dauaproid)
Pentasaccharidex
Hirudine
Vitamn-k antagonsten bzw. Cumarine ( z.B.Phenprocoumon, Warfarin)
Direkte orale Antikoagulantien.
Thrombonhemmer ( z.B. Dabigatran)
Faktoren-Xa- Hemmer( z.B. Rinaroxaban, Apixaba

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