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Neurologische Leitsymptome/syndrome
Verlauf efferente Bahnen: Pyramidenbahn → Vorderhornzellen → peripher Nerv → motorische Endplatte:
Man unterscheidet im Ablauf drei Stadien einer zentralen Lähmung:
- Initialstadium, im spinalen Schock → zunächst schlaffe Lähmung
- danach Intermediärstadium
- anschließend chronisches Stadium → spastische Parese.
Bei einer peripheren Lähmung (Läsion des 2. motorischen Neurons) findet sich klinisch:
• eine schlaffe Parese mit vermindertem Muskeltonus und verminderter grober Kraft,
• reduzierten oder fehlenden MER,
• keine pathol. Reflexe,
• Muskelatrophien nach ca. 3-4 Wochen
❖ Kleinbirnataxie:
- Läsion einer Kleinhirnhemisphäre → Extremitätenataxie
- Kleinhirnwurmläsionen → Rumpf., Stand- und Gangataxie
- Läsion des Ncl dentatus und seineer Efferenze
Klinische Symptome:
- Ataxie mit Störungen der Tiefensensibilität und des Lage- undBewegungsempfindens, zeigt sich v. a.
beim Gehen.
Weitere Hinterstrangsympzome:
• Astereognosie Stereoanästhesie (arrive plus à reconnaitre ce qu’il a dans la main)
• beeinträchtigter Zwei-Punktdiskrimination
• Graphästhesie (feines Druck- und Berührungsempfinden)
• vermindertes Vibrationsempfinden
• Pyramidenbahnschädigung (z.B. bei derFunikulären Myelose)
Merke: Die spinale Ataxie verstärkt sich deutlich bei Augenschluss!! (z.B. bei funikulären Myelose)
2. Gleichgewichtsregulation und Schwindel
Gleichgewichtsregulation erfolgt aus Informationen des Vestibularapparat mit Bogengängen, den
Ortholitorganen (Lage,Bewegung im Raum, Beschleunigung) , des visuellen Systems, exterozeptiven &
propriozeptiven Bahnen, vom pyramidalen & extrapyramidalen & cerebellären System, zudem werden Infos des
Hirnstamms, Cerebellum, Kortex integriert
Vestibuläre Schwindel:
Anamnese: Das führende Symptom bei einer meist einseitigen Läsion des Vestibularapparates ist der
vestibuläre Schwindel!
- Wann trat der Schwindel erstmals auf? Auslöser, Verstärker? Dauer? Systematischer <->
Unsystematischer Schwindel?
o Drehschwindel, wie Karusellfahren?
o Schwankschwindel, wie auf einem Schiff?
o Wie Aufzug fahren?
o Unsystematischer Schwindel ist schwer zu beschreiben: eherBenommenheitsgefühl,
Leeregefühl im Kopf, diffuser Kopf, „Dizziness"?
- Internistische Begleiterkrankungen (Kreislaufprobleme → Orthostase)
- Vegetative Begleitsituationen?
- Medikamente?
Peripherer vestibulärer Schwindel (Störung des Labyrinths oder des VIII. HN)
o Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel
Häufigstes Schwindelsyndrom
Ursache: Ausgelöst durch Partikel in der Endolymphe im Innenohr
(Kanalolithiasis, Verkalkung und Dislokation der Otolithen).
Klinik:
- Kurz dauernde Drehschwindelattacken (Sekundenschwindel)
- treten bei Körperlagewechsel oder bei Kopfbewegungen auf, eventuel mit mit Übelkeit
- meist bei älteren Patienten, 65 - 75 Jahre.
Therapie:
Lagerungsproben: sitzender Patient dreht Kopf um 45-60° zue nicht betroffene Seite → Lagerung auf die
betroffenen Seite für 3 Min → dann Umlagerung auf Gegenseite
Phobischer Schwankschwindel:
Klinik:
- Fluktuierende Symptomatik mit Schwankschwindelattacken, Stand und Gangunsicherheit, Fallneigung,
- variable Dauer (Sekunden bis zu Stunden),
- Benommenheitsgefühl im Kopf,
- oft verbunden mit autonomen Störungen (z. B. Schwitzen, Herzjagen)
- tritt in bestimmten Situationen (Schlangestehen, z.B. im Supermarkt, phobische Beeinträchtigungen
auf Brücken oder großen leeren Plätzen, oder Menschenansammlungen)
- erhöhte Komorbidität mit Depressionen und Angsterkrankunger,
- oft zwanghafte Persönlichkeitsstruktur,
- oft Besserung nach leichtem Alkoholgenuss oder sportlicher Betätigung
2) Migräne:
Frühphase:
• Müdigkeit, Stimmungslabilität
• Hypo/Hyperaktivität
• Heisshunger
• Vermehrtes Gähnen (bailleme,t)
• Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben
• Sprachstörung
• Ödem an Händen und Füssen
Klinische Bilder:
• Einseitiger, pulsierende Kopfschmerzen → vom Nacken nach fronto-temporal und periorbital (2/3 Pat.
• Verstärkt bei körperlichen Anstrengungen
• Ûbelkeit, Erbrechen
• Licht und Lärmüberempfindlcihkeit
• 4 bis 72h, mehr als 72h→ status migranosus
Zusätzliche Aura (10-20%) :
• 5-60 Min
• Sehstörungen
• Gefühlstörungen
• Hirnstammähnliche Symptomatik
• Sprachstörungen
Clusterkopfschmerzen
• Thäufiger bei Männern (Rauchern)
• einseitig orbital, supraorbital und/oder temporal
• kurz dauernd, Minuten bis 1 - 2 Stunden
• in zirkadianen Rhythmen (z.B. aus dem Schlaf heraus) meist episodisch (über 4 - 12 Wochen), zu
mehreren Attacken innerhalb von 24 Std.,
• Augen- und Gesichtsrötung, (konjunktivale Injektion), Miosis, Ptosis, Lakrimation (Tränenfluss),
Lidödem, Rhinorrhoe oder nasale Kongestion („laufende" Nase) und Lichtscheu auf,
• Übelkeit, körperlicher Unruhe oder Agitiertheit.
Diff.-Diagnose: Entzündliche oder raumfordernde intrakranielle Prozesse.
Akuttherapie: Sauerstoffinhalation: 8-12 1/min 100-%-iger Sauerstoff für bis zu 20 Minuten.
Sekundäre Kopfschmerzen:
Ursachen:
• Medikamente (Antidepressiva, serotonin)
• Tumor
• Schädeltrauma
• Infektion (Meningite…)
Trigeminusneuralgie
Def: Anfallsartige Schmerzen im Versorgungsgebiet des jeweiligen Gesichtnerven
1)Idiopathische" Trigeminusneuralgie
mechanische Irritation der Wurzel im Kleinhirnbrückenwinkels oder im Verlauf des N. trigeminus →
pathologischer Gefäß- Nervenkontakt.
• kurzdauernde, einseitige stechende Schmerzen im Trigeminusgebiet (durch Berührung, Zähneputzen,
Sprechen, Kauen, Schlucken oder Kälte (Luftzug) → Triggerzonen.
• im Versorgungsgebiet des zweiten Trigeminusastes.
• autonome Symptome (Tränen, Rötung des ipsilateralen Auges)
• sensorische Beeinträchtigungen (Dysästhesie, Allodynie).
• Bei sehr starken Schmerzen kann es zur Kontraktion der Gesichtsmuskulatur der betroffenen Seite
Kommen (Tic douloureux).
Diagnose: MRT
Therapie: Medikamentös
2)Sekundäre Trigeminusneuralgie
• Schmerzen und Lähmungen bei Zahn-und Kiefergelenkserkrankungen, Multipler Sklerose, vaskulären
Läsionen oder Tumoren, Infektionen nach Schädel-Hirntraumen.
Therapie: Behandlung der Grunderkrankung.
Schulter-Arm Syndrom:
Neuralgische Schulteramyotrophie (Armplexusneuritis)
Ursache → unklar
häufiger bei Männern
meist oberen Armplexus der dominanten Körperregion,
Klinik und Verlauf:
• erst: akut reißenden Schulterschmerzen für einige Tage bis Wochen, oft nachts, mit
Schmerzausstrahlung in den Arm, teilweise bis zur Hand, die dann spontan abklingen
• dann eine motorische Schwäche der Schultergürtel- oder Armmuskulatur mit
Bewegungseinschränkungen,
• häufig ist der M. serratus anterior betroffen mit der typischen Scapula alata, ferner der M.
deltoideus, der M. supra- und infraspinatus.
Diagnosestellung durch den typischen klinischen Verlauf, EMG
Therapie: Schmerztherapie, eventuell in Kombination mit Cortison
Physiotherapie, um eine Kontraktur des Schultergelenks zu vermeiden; die motorische Schwäche bildet sich
über Wochen und Monate zurück.
Intercostalneuralgien
• bei intraspinalen Tumoren, Metastasen beim Bronchial- oder Mamma-Ca, Pleuratheliom,
Rippentumoren,
• nach Infektionen (Herpes zoster, Windpocken-Infektion, Borreliose, Pleuritis)
• nach Traumen (Rippenfrakturen, Querfortsatzfrakturen, Stichverletzungen)
• Druckläsionen bei überschießender Kallusbildung nach Frakturen,
• nach thorax-chirurgischen Eingriffen,
• bei der diabetischen Neuropathie
Klinik:
• hemithorakale oder hemiabdominelle Schmerzen,
• Parästhesien, Sensibilitätsstörungen
• Paresen
• Ausfall der Bauchhautreflexe.
Pseudoradikulare Schmerzen
Definition: Es handelt sich um die häufigsten Schmerzsyndrome unterschiedlichen Körperregionen (Rücken,
Extremitäten), die aus einem gestörten Zusammenspiel von Muskeln und Gelenken resultieren, auf
dem Boden von Gelenkveränderungen, unphysiologischen Bewegungen oder übermäßiger Beanspruchung.
Klinik:
• meist am Rücken oder an einer Extremität auf
• beim Gebrauch der Extremität verstärkt
• oft Triggerpunkte und schmerzhafte Sehnenansätze.
• keine objektivierbaren sensiblen-, motorischen- oderReflexanomalien!
• Schonhaltungen und unphysiologische Bewegungen, wodurch die Schmerzen unterhalten, bzw.
chronifiziert werden.
Therapie:
-Medikamentös
-Physiotherapie, ferner arbeitshygienische Maßnahmen
Akute symptomatische Rückenschmerzen
o Bandscheibenläsionen, spinale Syndrome
o WS-Traumen
o Internistische/orthopädische/urologische Ursachen
- Pankreatitis, perforiertes Ulkus
- Aortenaneurysma
- Arthritis, Spondylitis ankylosans. Osteomyelitis
- Pyelonephritis, Nephrolithiasis, Prostatitis
-
Chronische symptomatische Rückenschmerzen
- Spinalstenosen
- RMS-Tumor, Metastasen
- Infektionen (epiduraler Abszess)
- Osteoporose
- Schwangerschaf
Fibromyalgie-Syndrom
Definition: chronisches Schmerzsyndrom der Muskulatur und von Sehnenansätzen in mehreren Körperregionen
Die Ursache der Erkrankung ist unbekannt, Frauen sind häufiger betroffen.
Risikofaktoren:
• Familiäre Häufung
• frühkindliche Traumata und Gewalterfahrungen,
• fehlgeleitete Stressverarbeitung,
• rheumatologische Erkrankungen,
• Vit.-D-Mangel.
Klinik:
• generalisierten Schmerzen im Bereich des Achsenskeletts der linken und rechten Körperhälfte
• Schwellungen / Steifigkeitsgefühl an Händen und Füßen.
• Schnelle geistige und körperliche Ermüdbarkeit
• Schlafstörungen oder nicht erholsamer Schlaf
• Depressionen und Angststörungen!!
• Anzahl der Symptome, Schmerzorte, Schmerzintensität und begleitende affektive Störungen wechseln.
• eine erhöhte Vulnerabilität gegenüber Stress und Schmerzen.
Wichtig: Somatische Überdiagnostik wirkt oft krankheitsverstärkend!!!
Therapie:
• Patientenedukation → Entwicklung von Coping Strategien,
• Physiotherapie (Ausdauertraining), aktive Therapie
• passive Maßnahmen wie Massagen oder Wärme-/Kälte-Anwendungen sollten vermeiden werden
• Entspannungsverfahren.
• Medikamentös: SSRIs, Duloxetin, Pregabalin, niedrig dosierte Trizyklika.
4. Liquorzirkulationsstörung
Im ZNS besteht eine konstante cerebrale Autoregulation für die gesamte Hirnsubstanz
Der intrakranielle Druck (= ICP) wird von drei Komponenten bestimmt, dem Volumen des Nervengewebes ,des
Liquors, und des zerebralen Blutes Eine Erhöhung des ICPs führt zu einer Kompression der Gefäße, zu einer
Abnahme der zerebralen Perfusion und letztlich zu einer lokalen oder globalen zerebralen Ischämie und weiter
zum Hirntod.
→ Der cerebrale Blutfluss CBFwird vom cerebralen Perfusionsdruck errechnet aus mittlerem arteriellem Druck (=
MAP) minus intrakraniellem Druck: CPP = MAP - ICP) und dem cerebralen Gefäßwiderstand (= CVR) bestimmt:
CBF = CPP/CVR.
Normaldruckhydrocephalus:
Klinik:
- Hakim-Trias:
• Gangstörung (kleinschrittig, breitbasig, ataktisch), bei > 85 % der Patienten, fallen bei
Treppen abwärts gehen
• Harninkontinenz, bei 30 - 60 % der Patienten,
• subcortikale Demenz (Antriebsmangel, psychomotorische Verlangsamung, affektive
Nivelierung, gestörte Exekutivfunktionen, Auffassungs- und Konzentrationsstörungen), bei 60
- 80 % der Pat.,
• vaskuläre Risikofaktoren (Hypertonie)
• akinetisch Symptome (Hyp/Bradykinese) Spätstadium
• Unfähigkeit zur Rumpfdrehung Spätstadium
• Reflexautomatisime (Schnauzreflewe) Spätstadium
Liquorüberdrucksyndrom
1) Idiopatische Intrakranielle Hypertonie
Definition: länger anhaltende unklare Liquordrucksteigerung (Ungleichgewicht zwischen
Liquorproduktion und - Resorption)
Ursache meist unbekannt, manchmal spielen hormonelle Regulationsstörungen eine Rolle.
Klinik
• Frauen sind viel häufiger betroffen (meist jüngere, sehr übergewichtige Frauen)
• diffuser, täglich auftretender Kopfschmerz, retro-orbitaler KS
• Übelkeit und Erbrechen,
• Sehstörungen wie Verschwommensehen, Gesichtsfeldeinschränkungen (Tunnelblick) mit
plötzlichempassagerem Visusverlust (amblyopische Attacken).
Diagnose: MRT, Lumbalpunktion
Therapie:
- Diurese ,wiederholte Entlastungspunktionen ,Gewichtsabnahme, Shuntanlage oder
Dekompression des N. opticus (Druckschädigung!!)
Hirnödem
Verschiedenem Form von ödem:
Vasogenes Ödem (häufigste Form):
• führt zu einer gesteigerten Durchlässigkeit der Kapillargefäße (nekrotische Schädigung der
Gefäßwand)
• Flüssigkeitszunahme im Interstitium und im intrazellulären Raum,
• Schwellung der Astrozyten im Marklager
• Volumenzunahme des Extrazellulärraumes
Zelluläres oder zytotoxisches Hirnödem:
• führt zu einem Zusammenbruch des Energiestoffwechsels im Rahmen eines Funktionsdefizits der
ATP-abhängigen Na+-/K*-Pumpen in der Cytoplasmamembran. Dies führt zu einer vermehrten
Flüssigkeitsaufnahme in die Zellen (Glia, Neurone) der grauen und weißen Substanz:
• Na* zieht Cl - lonen und Wasser mit
• es kommt zu einer intrazellulären Flüssigkeitszunahme und zu einem raschen Anstieg der
intrazellulären Natriumkonzentration
• intrazellulärer Hydrops,
Interstitielles (hydrozephales) Hirnödem
• bei Liquorabflussstörungen mit Ausbildung eines Hydrozephalus internus und führt zu einem Anstieg
des intrakapillären Druckes,
• der Liquor wird periventrikulär in der weißen Substanz aufgenommen,
5. Meningeal Syndrom
• im Liquor nur geringe Liquorpleozytose, der liquoreiweißgehalt ist oft stark erhöht.
- Arachnopathien (Verklebungen und Verwachsungen der arachnoidea):
- Arachnitis optico-chiasmatica (bei einer Lues führt zur Kompression inder Chiasmaregion)
- spinale Arachnopathie (nach Entzündungen in der Nachbarschaft der Rückenmarkshäute, vor allem im
Brustmarkbereich oder im Kaudabereich und führt zu radikulären Schmerzen, bis hin zu möglichem
Querschnitt.)
- Arachnoidalcysten
Definition:
- Die Insomnie ist definiert als ein Schlaf, der weder als erholsam noch als ausreichenderlebt wird.
- 3 Nacht/Woche
- Seit 4Wochen
- Frauen doppelt betroffen als Männe
- Primär=nicht organisch Insomnie
- Sekundär= es gibt ein Grund : umweltfaktoren, somatisch une psychische Erkrankungen…
1) Restless-Legs-Syndrom (insomnie)
- In Ruhe (im Schlaf) zeigen sich unangenehme Missempfindungen, eine quälende Bewegungsunruhe,
ein Bewegungsdrang(teilweise verbunden mit Schmerzen) in den Beinen, der sich beim Bewegen
der Beine bessert. (les patients se balladent donc la nuit au lieu de dormir)
- Es besteht eine zirkadiane Rhythmik mit Verschlechterung abends undnachts! Die Symptome gehen so
häufig mit Ein- und Durchschlafstörungen einher.
→ Tagesmüdigkeit
Häufigkeit :
- Intermittirendes RLS : 2/Woche, 5 fois au moins
- Chronische persistierende RLS : regelmässig 2/Woche
2) Sekundäre Insomnien
Schlafstörungen bei :
- anderen neurologischen Erkrankungen (IPS, Demenz, schlafbezogene Epilepsie)
- psychiatrischen Erkrankungen (Depressionen,Psychosen, Angststörungen)
- internistischen Erkrankungen (nächtliche kardiale Ischämie, schlafbezogenes Asthma)
II) Hypersomnie:
Def: exzessive Tagesschläffrigkeit mit Einschlaffattacken
1) Narkolepsie
Ursache:
- genetische Disposition
- REM-Schlaf-Dissoziation
- Zerstörung Hypokretin (Orexin)-bildender Zellen im lateralen Hypothalamus
- familiäre Häufung.
Klinik:
- Übermäßige Tagesschläfrigkeit mit anfallsartigem Auftreten von unwiderstehlichen Einschlafattacken,
vor allem vormittags und am frühen Nachmittag.
- Die Schlafepisoden : wenige Minuten, jeden Tag während 3 Monaten
- danach fühlt sich der Patienten für 2 bis 3 Stunden subjektiv erholt.
- Patient durch Reize erweckbar.
- Dämmerzuständen, Halluzinationen und automatischen Handlungen kommen, die oft sinnlos, oder
fehlerhaft sind und nicht erinnert werden.
- Fragmentierter Nachtschlaf mit vermehrten Wachliegezeiten, intensiveTräume (Albträume)
III) Parasomnien
Definition: abnorme Bewegungen im Schlaf auftreten
1) REM-Schlafstörung
Klinik:
- Ausagieren der Träume bei erhaltenem Muskeltonus wichtig: Fremdanamnese durch Schlafpartner
- Frühsymptom beim M. Parkinson oder anderen Multisystemdegenerationen
Diagnosesicherung :Polysomnografie.
Therapie: Clonazepam.
2) Somnambulismus (Schlafwandeln)
- Aus dem Tiefschlaf heraus stehen die Patienten auf, führen mit offenen Augen komplexe Handlungen
aus → der Patient läuft umher, reagiert aber nicht adäquat Selbstverletzungen sind möglich.
- Nach dem Wecken → Verwirrtheit
- Am Morgen → Amnesie.
Vermutet wird ein dissoziierter Zustand, bei dem die motorischen Zentren schon wach und aktiv
sind,Gedächtnis und Kontrolle aber noch im Schlafzustand verharren.
7. Neuropsychologische Störungen
Anamnese:
Hinweise auf die Einschränkung kognitiver Fähigkeiten liefert zunächst die Anamnese, insbesondere die
Fremdanamnese (zunehmende Vergesslichkeit, auch bei ADLs). Es werden die Bewusstseinslage, Orientierung,
Konzentration, Merkfähigkeit und Gedächtnis beurteilt, zusätzlich Antrieb, Affektivität und das Denkvermögen
Neuropsychologischer Befund:
Quantitative Störungen des Bewusstseins
Bewusstseinsstörungen entstehen bei einem Funktionsausfall von Arealen beider Großhirnhemisphären oder
bei einer Schädigung in der Formatio reticularis und/oder ihrer aufsteigenden Bahnen.
Amnestische Störungen
Definition: Störungen der mnestichen Funktionen beinhalten alle Formen von Gedächtnisstörungen
1) Amnesien:
Bei zeitlichen und/oder inhaltlichen Gedächtnislücken z.B. nach Schädelhirtraumen, oder Intoxikationen
unterscheidet man :
- retrograde Amnesie, als kurzzeitige Gedächtnislücke vor dem Ereignis
- kongrade Amnesie, die Gedächtnislücke für die Dauer der initialen Bewusstlosigkeit
- anterograde Amnesie, die Gedächtnislücke nach dem Trauma.
Cerebrale ischämie:
Ist eine Volkskrankheit
Ursache:
- Embolie
• Kardiogen (remplissage cardiaque insuffisant)
Herzrythmusstörungen
Klappenvitien bei Endokarditis
Herzinfarkt
Kardiomyopathien(maladie qui touche le muscle cardiaque → réduit la capacité du cœur à
pomper le sang vers le reste du corps)
• Aortensklerose mit Embolien
• Karotisstenose mit Embolien
- Hämodynamische Insuffizienz: zuführende Gefäss ausserhalb der Gehirn → Engstellen → Abfall der
Perfusionsdruck im Gehirn
• Karotisstenose oder Verschluss
• Intrakranielle Arteriosklerose, stenose oder verschluss
• Verschlüsse kleinster Gefässe
- Embolien (obstruktion)
➔ ausgehend vom Herzen z. B. bei Vorhofflimmern oder nach einer Endokarditis oder nach
Herzklappenersatz;
→ ausgehend von längerstreckigen Gefäßstenosen bei Aorten- oder Karotissklerose; am häufigsten
betroffen ist das Gebiet der A. cerebri media
Kleinhirninfarkte
Klinische Symptomatik:
- Schwindel,
- ataktische Gangstörung,
- Dysmetrie, trouble de la coordination dans l'espace
- Nystagmus
- Dysarthrie, trouble motricité parole
- teilweise Kopfschmerzen mit Übelkeit.
bilaterale symptomatik wenn Kleinhirnwurm betroffen ist
Arterielle Gefäßdissektionen
Klinik:
- Dissektion meist im Karotis- bzw. Vertebralisbereich, häufig nach Bagatelltraumen,
- tritt meist zwischen dem 35.-50. U auf
- ipsilateraler Schmerz am Hals (Karotis), bzw. Nacken (Vertebralis) mit Ausstrahlung in den Kopf
- event. zusätzlich Amaurosis fugax, Diplopie, pulsierender Tinnitus, Schwindel.
- Ein erhöhtes Risiko haben Migränepatienten, Patienten mit Bindegewebserkrankungen oder viralen
Infektionen.
Therapie: Medikamentös
10. Intrakranielle Blutungen
Arterielle Blutungen:
- Spontane arterielle Einblutungen in das Hirngewebe = parenchymatöse Blutungen = intracerebrale
Blutungen
- arterielle Einblutungen in die Liquorräume = Subarachnoidalblutungen
- Blutungen in den Epiduralraum = epidurale Blutung
im Vergleich zu Ischämien findet man bei intrakraniellen Blutungen häufiger folgende Symptome:
- Akut auftretende heftigste Kopfschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- neurologische Ausfälle (entwickeln sich schnell)
- zunehmende Bewusstseinstrübung bis zum Koma
- häufiger epileptische Anfälle
Merke: Abgrenzung zwischen Ischämie und Blutung → Bildgebung (CT - MRT)
Beispiele:
Lobäre Blutungen
Blutung im Basalganglienbereich
Blutung im Bereich der hinteren Schädelgrube
Klinik:
- „Donnerschlag-schmerzen“
- Cerebrale Krampfanfälle
- Progrediente neurologische Aufällen (kontrolat Hemiparese/plegie, horizontale Blickparese,
Deviation conjugué, raschen intrakranielle Druckanstieg, cerebelläre Symptomatik)
Diagnose: CT/MRT
Therapie:
-Intensiv medizinische Versorgung
Subarachnoidalblutung (SAB)
Ursache:
- Spontane Blutung meist durch Ruptur eines Aneurysmas einer basalen in den Subarachnoidalraum
- Blutungen aus arterio-venösen Malformationen, Vaskulopathien, Koagulopathien oder
vorausgegangenen STHmen.
- 50 LJ
Klinik:
- Akuter schlagartig auftretender heftigster Kopfschmerz (Vernichtungsschmerz)!!!
- Übelkeit und Erbrechen
- kurze initiale Bewusstlosigkeit, später Bewusstseinstrübung
- cerebrale Krampfanfälle
- Meningismus mit unterschiedlichen neurologischen Ausfällen, wie Hirnstamm- oder
Kleinhirnsymptomen, Paresen, vegetative Symptome
Diagnostik:
- Durch die Schweregradeinteilung nach Hunt und Hess (Mortalitätsrisiko)
- MRT zum Nachweis von Blut in den Liquorräumen
- Angio-CT zur Aneurysmasuche bei klinisch stabilen Patienten.
- Lumbalpunktion → typischen blutigen Liquor, bei länger zurückliegender SAB ist der Liquor
xanthochrom → drei-Gläserprobe.
o Rezidivblutungen
- hohen Letalität (70%)
- höhe Nachblutungsrisiko innerhalb der ersten 24 h, dann langsam weniger
o Hydrozephalus
- Akuter, posthämorrhagischer Hydrozephalus
- Hydrocephalus malresorptivus als Spätkomplikation durch Verklebungen von Arachnoidalzotten (25%)
Die Prognose :
- abhängig von internistischen Komplikationen ( Herzrhythmusstörungen, Lungenödem,
Herzinsuffizienz, Natriurese, Hyponatriämie.)
Therapie:
Ziel :
- früh : Aneurysmaausschaltung durch Thrombosierung oder chirurgisches Clipping
- spät : Verhinderung von Nachblutungen im weiteren Verlauf
Subdurales Hämatom
Ursache:
- Verletzungen von Brückenvenen zwischen Dura und Arachnoidea
- Meist einseitig
- Meist bei älteren Patienten
- nach banalem Trauma
- spontan unter blutverdünnender Medikation
- Hirnatrophie
o Aseptische Sinusthrombose:
- Häufig Sinus sagittalis superior (bei 60 % der Patienten)
- häufiger bei Frauen
- bei hämatologischen Erkrankungen
- bei geschlossenen Schädel-Hirntraumen
- bei Tumoren,
- unter der Einnahme von Ovulationshemmern
o Septische Thrombose:
- Bei übergreifenden fortgeleiteten Infektionen im HNO-Bereich
- bei immunsupprimierten Patienten.
Klinik:
- mittelstarke, drückende Kopfschmerzen mit Übelkeit und Verstärkung im Liegen
- Nackensteifigkeit,
- fokale Krampfanfälle
- neuropsychologische Symptome und Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit, Wesensänderungen
- aphasische Störungen
- Sehstörungen
- Papillenödem
- sensible und motorische Ausfälle (je nach Lokalisation)
- Temperaturanstieg
Therapie:
- Therapie des Hirnödems
- Thrombolyse
- Antibiotikagabe,
Borreliose
Erreger: Zeckenstich
Klinisch typisch ist der mehrphasige Verlauf:
1. Stadium, lokale Infektion:
-lokal nach 5 bis 30 Tagen ein Erythema chronicum migrans → einige Tage später : Kopfschmerzen,
Fieber, Arthralgien
Tuberkulöse Meningitis
Der Verlauf ist in der Regel subakut oder chronisch
Klinischer Verlauf:
Stadium I: uncharakteristischen Prodromalsymptomen
- Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Leistungsminderung, Nachtschweiß
- diffusen Kopfschmerzen
- subfebrilen Temperaturen;
Im Stadium Il :
- basal-meningitische Zeichen, häufig mit Hirnnervenbeteiligung (III., VI. und VII.)
- neurologischen Herdsymptomen
- Nach 1 bis 3 Wochen: entwickelt sich eine Meningitis - Meningo-Enzephalitis
*Meningitisches Syndrom → siehe oben,
*mit intermittierender Verwirrtheit,
*Antriebsstörung bis zum akinetischen Mutismus,
*Halluzinationen
*Bewusstseinsstörungen
Frühsommer-Meningoenzephalitis
Klinik: Durch einen Zeckenstich erfolgt die Übertragung des Virus mit nachfolgendem biphasischen
Erkrankungsverlauf:
1. Stadium: Nach 7 bis 21 Tagen :
- uncharakteristische Kopf-, Rücken- und Gliederschmerzen
- leichtem Fieber.
2. Stadium: Wenige Tage später kommt es akut:
- zu einem zweiten Fieberanstieg
- mit Kopfschmerzen
-Schwindel
- Bewusstseinsstörungen und deliranten Psychosen;
- ferner fokal-neurologische Symptome, auch polyradikulitische Symptome
Intracerebrale Abszesse:
Definition: Hirnabszesse sind abgekapselte Eiteransammlungen im Gehirn
Klinische Symptomatik:
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Bewusstseinstrübungen mit deliranten Symptomen
- Hirndruckzeichen durch das umgebende Ödem, Stauungspapille
- fokal-neurologische Ausfälle
- subdurales Empyem zwischen Dura und Arachnoidea
- epiduraler Abszess zwischen Dura und Schädelkalotte
14. Bewegungsstörungen
Allgemeine Symptome bei Bewegungsstörungen:
- Störung im Bewegungsablauf (Hypo- oder Hyperkinese), unwillkürliche Bewegungen
- (Dyskinesien),
- muskulärer Hypo- oder Hypertonus
- psychiatrische Symptome
- autonome Funktionsstörungen (Obstipation, Hypotonie).
Idiopatisches Parkinsonsyndrom
➔ Degeneration der dopaminergen Neurone in der Substantia nigra und im Locus coeruleus.
Nachfolgend kommt es zu einem Untergang der hemmenden nigro-striatalen Bahnen und Dopaminmangel
im Striatum.
• Autonome Funktionsstörungen
-Kardiovaskuläre Symptome (Orthostatische Hypotension)
-Gastrointestinales System (Obstipation, Hypersalivation)
-Urogenitaltrakt (Erektile dysfunktion, Miktions probleme)
-Thermoregulatives System/Schlafstörungen (REM-Schlaffstörungen, Albträumen)
-ferner psychiche Störungen
-Bradyphrenie
-Depressionen
-Halluzinationen und Psychosen
-demenzielle Entwicklungen
-charakteristische Persönlichkeitzüge
-Impulkontrollstörungen
Sekundäre/symptomatische Parkinsonsyndrome
→ keine Stoffwechselstörung
Ursache:
- Einnahme von Medikamente → „Parkinson ähnliche Bild“/ Parkinsonoïd
- Normaldruckhydrocephalus
- Ferner nach Schädelhirntraumen
- Intoxikationen (Grippenvirus)
- Durchblutungsstörungen wie subcortikalen vaskulären Enzephalopathie
Multisystematrophie
Hyperkinetische Bewegungsstörungen
Rythmische Bewegungsstörung
Tremor: Rhytmisches, oszillierende, unwillkürlcihe Bewegung einer oder mehrerer Extremitäten oder des
Kopfes
- Tremor treten auf als eigenständiege neuroligische Störungen
- Als Begleitsymptome bei neurologischen und internitischen Erkrankungen
- Physiologisch
- Medikamentennebenwirkung
Pathophysio:
Peripherer Zentral generierter Tremor
- Mechanisch bedingt - Schrittmacher innerhalb diverser
- Abhängig von den elastischen Neuronengruppen postuliert
Eigenschaften der betroffenen
Muskelgruppen
- Reagiert auf Gewichtbelastung → die
Frequenz sinkt
Man unterscheidet:
• Nach den Aktivierungsbedingungen
- Ruhetremor
- Aktionstremor (haltetremor, isometrisches Tremor, Bewegungstremor)
Orthostatischer Tremor
(Hochfrequenter Aktionstremor der unteren Extremitäten)
Klinik: Zentral generierter Tremor, wahrscheinlich durch einen Oszillator im
Hirnstamm,
- Klinisch nicht sichtbarer Tremor, tritt bei Anspannung der Beinmuskulatur im Stehen auf und führt zu
schwerer Standunsicherheit mit Fallneigung → der Patient muss sich anlehnen oder herumgehen um
nicht umzufallen, oder sich hinsetzen oder hinlegen
- sehr schneller Tremorfrequenz von 12 - 18 Hz/im Oberflächen-EMG der Beinmuskeln im Stehen
messbar)
- >40 LJ
Therapie:Medikamentös
Chorea Huntington
- häufigste autosomal-dominant vererbte neurodegenerative Erkrankung
- Durch Mutation des Gens Huntingtin wird das gleichnamige Protein verändert und verursacht
Fehlsteuerungen im Nervenzellstoffwechsel und führt zu einem Verlust von Ganglienzellen im
Putamen und im Ncl. caudatus.
- Ab 36 Betroffenen, ab 40 Tripletts treten in jedem Fall Symptome der Erkrankung auf.
- Der Erkrankungsbeginn liegt zwischen dem 30 - 50. U.
Klinik:
• Neurologische Symptome:
- Motorische Störungen wie plötzlichen, unwillkürlichen,unregelmäßigen, distalbetonten, raschen,
überschießenden choreatischen Bewegungen des Kopfes, des Gesichts und des Rumpfs
- Dystonien
- Generalisierten Bradykinese mit Initiationsstörungen
- Beeinträchtigungen der Feinmotorik.
• Psychiatrische Symptome:
- organische Wesensänderung mit Verhaltensauffälligkeiten
- neuropsychiatrische Störungen
- apatisches Syndrom
Therapie:
- symptomatische Behandlung der Hyperkinesien
- Behandlung der psychiatrischen Symptome
Verlauf: Die Erkrankung verläuft chronisch progredient, im Spätstadium ist das Bild gezeichnet durch
Dysarthrie, Dysphagie, Gewichtsverlust mit Kachexie trotz ausreichender Kalorienzufuhr.
Die Erkrankung führt innerhalb von 10 bis 15 Jahren zum Tod. Die meisten Patienten versterben an
Pneumonien (Aspirations- pneumonien).
Chorea minor
Diese Erkrankung tritt vor allem bei Mädchen im Schulalter auf, nach einer Infektion mit beta-hämolisierenden
Streptokokken der Gruppe A. Durch diese Infektion werden Antikörper gegen neuronale Zellen gebildet.
Klinik: Innerhalb von Wochen oder Monaten nach der Infektion tritt
- eine schleudernde, choreatische Bewegungsunruhe auf, vor allem im Gesichts-, Schlund- und
Zungenbereich und der Hand mit ausgeprägter Muskelhypotonie,
- mit erhöhter Reizbarkeit, affektiver Labilität aber auch Adynamie und Aufmerksamkeitsdefiziten.
- Zunahme der Symptomatik bei seelischer Erregung (choreatischer Bewegungssturm)
- teilweise zusätzlich Sprachstörung, epileptische Anfälle, Zwangsstörungen
Therapie: Penicillintherapie
Dystonien
langsame und langer dauernde kontraktionen fokaler. segmentaler oder generalisierter Muskelgruppen →
teilweise schmerzhaften Kopf-, Rumpf- oder Gliedmaßenstellungen,
Therapie:
- Botulinumtoxin (lokal)
- Tiefenhirnstimulation im Globus pallidus
internus. (bei resistenzen)
-
.
Tic Störungen
Ursache : psychogen
Sonderform: Gilles de la Tourette-Syndrom
➔ Störung im Thalamus- und Hypothalamusbereich, dem Striatum und Limbischen System
➔ meist männlichen Patienten 12. – 20 LJ
Klinik:
- Erst einfache motorische Tics in Form von Zuckungen im Gesichts- und Halsbereich, wie Augenblinzeln
oder Kopfschütteln (Blinzeltics, Schnüffeltics, Fazialstics)
- einfache vokale Tics wie Räuspern oder Hüsteln schließen sich nach zwei bis drei Jahren an
- Aufmerksamkeitsstörungen (späteren Erkrankungsverlauf.)
- Typische Komorbiditäten : ADHS,Depressionen, Ängste
Behandlung:
- Verhaltenstherapie
- medikamentös
Symptomatische Ataxien
- nach Infektionen (Mononukleose, Varizellen)
- bei Auto-Immunerkrankungen (Multipler Sklerose)
- toxisch (chronischer Alkoholismus, Lithiumprophylaxe, Quecksilber).
Therapie der Grunderkrankung.
Bei Intoxikationen bilden sich die Symptome in der Regel nach einigen Wochen zurück.
Heredoataxien
• Koordinationsstörungen mit überschüssigen, unkontrollierten Bewegungen
• Meist genetik bedingt
- chronisch progredienter Nervenzelluntergang im Ncl. Dendatus und eine Degeneration spino-
cerebellarer Bahnen, der Pyramidenbahn und der Hinterstränge.
- Am häufigsten tritt die Friedreichsche Ataxie auf, beginnend im Kindes- und Jugendalter
Klinisch:
- Zeichen gestörter Tiefensensibilität
- Gleichgewichtsstörungen
- abgeschwächte/fehlende MER,
- cerebellare Dysarthrie, ein Intentionstremor und Pyramidenbahnsymptome mit Spastik (spätstadium)
- Augenbewegungsstörungen
- Kyphoskoliose der WS
- Friedreichfuß: (ein Hohlfuß mit Hammerzehen)
- distale Muskelatrophien,
- kardiale Probleme, wie Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen oderKardiomyopathie
- Demenz
Wichtig:
- Entwickeln sich langsam über mehrer Monate und schreitenbei degenerativen Demenz chronisch-
progredient fort.
- Häufig → „sundowning“ (Verschlechterung der Symptome am Abend)
- Oft leichten kognitiven Störung vor Beginn der demenziellen Symptomatik
Alzheimer Demenz:
- Häufigste Form
- Frauen>Männern
- Präseniler Demenz → vor 65LJ
- Genetische Disposition
➔ Als Folge dieser Entwicklung degenerieren die Neurone, Axone und die Synapsen
(biochemisch → p.197)
Klinischer Verlauf:
- Präklinischer Phase:
Zunehmende kognitive Einschränkungen
Verlauf:
Die MCI geht mit einem erhöhten Demenzeisiko einher, dabei besteht ein fliessender übergang zur Demenzen
- 2/3 entwickeln in den ersten drei Jahren keine Demenz
- Innerhalb 5 Jahren finden sich bei 80% dieser Patienten eine demenzielle Entwicklung
Diagnostik:
-Applaus Test (patient applaudis + que 3 fois → pathologisch)
-Screeningtest (um die Schwergrad der Patient einzuteilen)
Differentialdiagnose:
- Depressive Pseudodemenz
- Isolierte neuropsychologische Beeinträchtigung
- Kognitiver Abbau unter Medikamente und Drogen
Therapie:
- Beratung zu angehörige
- ADL training/ strukturierte Tageablauf
- Kognitiver Stimulation
- Körperliche Stimulation
- Medikamente
Frontotemporale Demenz
➔ Fokalen kortikalen Atrophien mit einer Degenation im fronto-temporalen Bereich
Klinik:
- psychomotorische Verlangsamung
- Gangunsicherheiten
- Affektlabilität bis Affektinkontinenz
- Harninkontinenz
- (später) klassische dementielle Symptome mit Störungen von Aufmerksamkeit und Konzentration, des
Gedächtnisses
- Adynamie, Interesselosigkeit.
- Entwicklung rasch und schubförmig.
- fokal-neurologischen Ausfällen
- periorale Reflexe (Schnauzreflex), Greifreflex
- pyramidale und extrapyramidale Symptome
- Sprach- und Schluckstörung,
- Depressivität, mit sozialem Rückzug,
Diagnostik:
Läsionen im subkortikalen Marklager oder cortical
Bildgebung: CT/MRT
Therapie:
- Behandlung der zerebrovaskulären Grunderkrankung (Hypertonie, Diabetes etc.)
- vaskuläre Sekundärprophylaxe
- Nichtmedikamentöse Therapie wie bei AD.
Delirante Syndrom:
Definition: Ein Delir ist definiert als eine akut/subakut auftretende, fluktuierende Gehirnfunktions-
störung, wesentlich sind dabei transiente Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsstörungen, sowie
Bewusstseinstrübungen.
Klinisch unterscheidet man ein hyperaktives von einem hypoaktiven Delir und einer
Mischform.
Kardinalsymptome im Einzelnen:
- Auffassungsstörungen
- Aufmerksamkeitsstörungen (geistige Alertheit, Aufmerksamkeitsfokusierung)
- Gedächtnis- und Orientierungsstörungen
- Bewusstseinsbeeinträchtigungen bis zu komatösen Zuständen
- formale + inhaltliche Denkstörungen
- illusionäre Verkennungen
- emotionale Störungen
- Sprach- und Sprechstörungen,
- Störungen des Tag-Nachtrhythmus, Schlafstörungen
- Sundowning
- psychomotorische Hyperaktivität mit Hypererregbarkeit (Bettflucht), oder
vegetative Störungen (Tachykardie, Hyperhidrosis, Tremor, Mydriasis).
- Vegetative Störungen
Diagnostik:
- Routinelabor
- Speziallabor: Drogenscreening, Medikamententoxikologie, Vitamine, Vaskulitis-AK.
- Bildgebung: CT, MRT.
Therapie:
o Therapie der Grunderkrankung.
o Allgemeine Maßnahmen (ruhige Umgebung, verbale Beruhigung des Pat.,
ausreichende Beleuchtung, Flüssigkeits- Elektrolytbilanzierung).
o Medikamentös
15. Verebrale Krampfanfälle
Definition und allgemeine Bemerkungen
Bei einem cerebralen Krampfanfall besteht eine Funktionsstörung des Gehirns.
- abnormalen exzessiven synchronen Aktivität von Neuronenverbänden der Großhirnrinde.
- Diese Störungen treten auf zellulärer Ebene auf und auf Netzwerkebene
- verstärkten lokalen Blutfluss.
- dauert Sekunden bis ca. 2 - 3 Minuten
- in der Regel sind cerebralen Krampfanfälle selbstlimitierend!!
symptomatische Kramfanfälle → (z. B. nach SHT oder Tumor)
einmalig auftretenden Ereignissen → sogenannte Gelegenheitsanfälle (z. B. "Fieberkrämpfe).
Status epilepticus
→generalisierten tonisch-klonischen Anfall, der länger als fünf Minuten andauert
→fokale Anfälle oder Absencen, die länger als 20 Minuten anhalten.
Gefahr:
-Aspirationsgefahr
-Gefahr eines hypoxischen Hirnschadens
Bei einem Absencen-Status ist der Patient benommen oder desorientiert.
Wichtig: Motorische Anfallssymptome können bereits sistieren, ohne dass dies ein Ende des Anfalls sicher
anzeigt; erwacht der Patient nicht aus seiner Bewusstlosigkeit, kann dies ein Hinweis auf einen sogenannten
„subtilenStatus epilepicus" sein.
Therapie:
- rasches Handeln
- Medikamentös
- intubiert und beatmet (wenn der Anfall sich nicht unterbrechen lässt) + Medikamentös
WHO Vorgaben:
WHO-Grad I gutartig, langsames Tumorwachstum, sehr gute Prognose.
WHO-Grad Il → erhöhte Neigung zur Rezidiv-Bildung, Übergan in bösartige Tumoren möglich.
WHO-Grad III → bösartig, nach der Operation sind Strahlen- und/oder Chemotherapie notwendig.
WHO-Grad IV → sehr bösartig, rasches Tumorwachstum, nach der Operation sind Strahlen- und/oder
Chemotherapie notwendig, schlechte Prognose.
3) Astrozytome, Glioblastome
o Astrozytome Grad I-IV
Das Glioblastoma multiforme (Grad IV) ist der häufigste und bösartigste Tumor des ZNS!!
Er tritt häufig zwischen dem 40.-60. V auf, Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
Der Tumor findet sich häufig an der Großhirnhemisphärenkonvexität, bei Balkennähe entwickelt sich ein
sogenanntes Schmetterlingsgliom.
Diagnostisch
• Bildgebung (CT, MRT): charakteristisch ist ein zentrales hypodenses Arealhäufig eine Nekrose)
• bei Kontrastmittelgabe findet sich eine ringförmige Anreicherung
• typisch ist ein ausgeprägtes perifokales Ödem
• histologische Sicherung durch PE
Die Malignität des Anaplastischen Astrozytoms (Astrozytom Grad III) liegt zwischen Glioblastom und
Astrozytom Grad II (etwa bei 20 % aller Hirntumore). Der Tumor entwickelt sich meist zwischen 4. bis 5.
Lebensjahrzehnt, ist häufig im Großhirnhemisphären- und Stammganglienbereich lokalisiert.
Klinik:
• Kopfschmerzen
• häufig Übelkeit
• Rumpfataxie
• Rückenmarkssymptome.
Therapie: Nach der OP sind häufig eine Bestrahlung und/oder eine Chemotherapie erforderlich.
Meningeome
Meningeome gehen von den Arachnoidalzellen aus, stellen die häufigsten sutartigen Hirntumore dar, machen
etwa 15 - 30 % aller Hirntumore aus. Es handelt sich fast immer um langsam verdrängend wachsende Tumore,
sie können umgebende Knochenstrukturen arrodieren oder den venösen Abfluss behindern.
Sie sind gut abgrenzbar, teilweise von einer Kapsel umgeben. Sie werden häufig zwischen dem 40. bis 50. U
manifest, das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 63 Jahren. Frauen sind doppelt so häufig betroffen
wie Männer Während einer Schwangerschaft kann es zu einem deutlichen Tumorwachstum kommen.
Aufgrund des langsamen Wachstums bleiben die Tumore häufig lange Zeit symptomlos, werden als
Zufallsbefund im MRT (bei 1% aller MRTs) entdeckt!
Klinik:
- Krampfanfälle,
- Fokal-neurologische Ausfälle
- schleichende psychopathologische Veränderungen
- Diagnosestellung durch die Bildgebung → intensive, homogene Kontrastmittel- anreicherung, zum Teil
verkalkter Tumor im Bereich der Falx, des Tentoriums oder des Keilbeinflügels.
Therapie:
- Verlaufsbeobachtung mit Abschätzung der Wachstumsgeschwindigkeit alle 3 - 6 Monate, danach alle
12-24 Monate
- Wichtig: Bei Größenzunahme, beim Auftreten von neurologischen oder psychischen Auffälligkeiten ist
die vollständige operativeTumorentfernung Mittel der ersten Wahl. Eventuell vorherige Embolisation
tumorversorgender Gefäße.
Diagnosestellung
. durch Bildgebung
- pathologisches AEP,
-im Liquor starke Eiweißvermehrung.
Morbus Wilson
- autosomal-rezessiv vererbten Erkrankung
- Kupfertransportprotein im Urin.erniedrigt. Dadurch ist das freie Kupfer erhöht ebenso wie die
Kupferausscheidung
Wichtig: Das freie Kupfer lagert sich in der Leber, am Kornealrand und im Gehir ab
Typ Wilson,
Erkrankungsbeginn vor dem 20. 1, v.a. Ikterus und Verhaltensstörungen
Typ Westphal-Strümpell,
Erkrankungsbeginn zwischen 20.- 40.LI, chronischer Verlauf über Jahrzehnte,v.a. Tremor und Dysarthrie
Diagnoseweise:
- der bräunliche Kornealring (Kayser-Fleischer-Kornealring) am Auge.
- erniedrigter Ceruloplasminspiegel und ein
- erniedrigter Gesamtkupferspiegel im Serum, ein erhöhtes freies Kupfer
- erhöhter Kupfergehalt bei der Leberbiopsie,
- erhöhte Kupferausscheidung im 24 h-Urin.
Sind diese Ergebnisse nicht eindeutig wird ergänzend mit D-Penicillamin-Belastungstest, MRT,PET
Therapeutisch
- kupferarme Diat (keine Innereien, kakao, Nüsse oder Pilze)
- Medikamentös
20. Muskelerkrankungen (Myopathien)
Ätiologie der primären und symptomatischen Myopathien:
Die primären Myopathien sind meist genetisch bedingt (autosomal, X-chromosomal → Muskeldystrophien,
Channelopathien), hinzu kommen genetisch bedingte Enzymdefekte (mitochondriale Myopathien) und
autoimmunologisch bedingte Myopathien (Polymyositis, Dermatomyositis,
Myasthenia gravis pseudoparalytica).
- Perkussionsmyotonie, beim Beklopfen eines Muskels mit dem Reflexhammer kommt es zu einer stark
verzögerten Muskelerschlaffung
- Muskelatrophien, mit meist symmetrischem Befall
- Muskelschmerzen = Myalgien treten nur selten auf, so unter körperlichen Belastungen z. B. bei
metabolischen Myopathien oder in Ruhe bei Myositiden.
- keine Faszikulationen. Somit finden sich im EEG keine Hinweise auf einen neurogenen Umbau, aber
verkürzte, amplituden-verminderte Willküraktionspotentiale; spezifische myotone Entladungen z.B.
bei Myotonien.
- Kreatininkinase- (CK) und Aldolaseerhöhung im Serum bei Muskelzelluntergang.
- Muskel-MRT und Muskelbiopsie sichert die Diagnose.
- Oft familiäre Belastung (genetische Tests
Diagnose:
• Simpson-Test, die Ptose nimmt bei vermehrtem Augenschluss zu.
• Tensilon-Test: 10 mg eines Acetylcholinesterasehemmers (Edriphonium) führt zu einem verzögerten
Abbau des Acetylcholins, die Muskelschwäche bessert sich bereits nach kurzer Zeit, der Effekt hält ca.
3 Minuten an.
• Serum →lassen sich AK gegen Acetylcholinrezeptoren nachweisen.
• EMG →zeigt sich eine Abnahme der Amplituden (Dekrement) der abgeleiteten Muskeln.
• Im CT oder MRT findet man eine Thymushyperplasie oder ein Thymom.
Therapie:
- Medikamentös
- Thymektomie
- Immunsuppressiva
Therapie:
- Ruhigstellung mit einer Schanzschen
Krawatte (konservativ)
- Medikamentös
- operativ → Dekompression mit
gleichzeitiger Spondylodese von ventral
Bei einer reinen Schädigung der Vorderhorn ellen finden sich klinisch:
- schlaffe Paresen (proximale Muskeln sind oft stärker betroffen als distale)
- abgeschwächte oder fehlende MER
- progrediente Muskelatrophien (die Muskulatur kann durch Fett und Bindegewebe ersetzt werden)
- Faszikulationen der Muskulatur
- Sensibilität und Miktion sind intakt!
Typische Erkrankungen sind die spinalen Muskelatrophien und die akute Poliomyelitis (Kinderlähmung):
Spinale Muskelatrophien (isolierte Erkrankung des 2. Motorischen Neurons) connaitre les symplome
- Es besteht eine genetisch bedingte Degeneration der Vorderhornzellen mit den entsprechenden
Symptomen.
Postpoliosyndrom : Symptomatik, die erst Jahrzehnte nach einer durchgemachten Poliomyelitis auftritt:
Ursache ist unbekannt
- Bei 60-70 % der Patienten kommt es zu progredienten Paresen und Muskelatrophien in den
Muskelgruppen, die früher betroffen waren,
- Schmerzen
- Schwächegefühl
- Fatigue
Pseudobulbärparalyse:
➔ Umschriebene bilaterale Schädigung der supranuklearen Bahnen im Hirnstamm (Verbindung der
Hirnnervenkerne mit dem Telenzephalon und den Basalganglien → Tr. cortico-nuclearis).
Klinik:
- Lähmungen der Gesichts-, Zungen-, Mund- und Rachenmuskulatur → Dysphagie
- gesteigerte Reflexe (Masseter-, Rachen- und Würgereflex)
- patholog. Enthemmungsphänomene (Saugreflex, Zwangsgreifen, Palmomentalreflex),
- Zungenatrophie, Faszikulationen fehlen!!
- Dysarthrie
- Affektlabilität
- Pyramidenbahnzeichen
Klinisch
- globale Muskelkrämpfe
- Faszikulationen
- Kombination aus schlaffen und spastischen Paresen
- Muskelatrophien
- Muskeleigenreflexen und Pyramidenbahnzeichen.
Wichtig: Entscheidend für die Lebensqualität der Patienten ist der Erkrankungsverlauf:
- Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen,
- die Erkrankung beginnt zwischen dem 40.- 65. U mit langsam progredienten Paresen der Extremitäten,
meist der kleinen Handmuskeln
- typisch ist das sogenannte ,,Spreading", d.h. nach einem fokalen Beginn der Störung kommt es
nachfolgend zu einer kontinuierlichen Ausbreitung der Paresen auf benachbarte Körperregionen
- Befall der Atemmuskulatur und bulbären Muskulatur mit Zungenatrophie, Faszikulationen der Zunge,
Sprech- und Schluckstörungen, (Bulbär oder Pseudobulbärparalyse → siehe unten)
- Schmerzen
- gesteigerte nasopalpebrale-, periorale- und Masseter-Reflexe.
- erhöhte ,,affektive Durchlässigkeit“, wie Zwangsweinen, Zwangslachen und später eine frontale
Demenz.
Diagnose:
Neben den typischen klinischen Zeichen, den „El-Escorial- Kriterien"
im EMG → pathologische Spontanaktivität,
MEP's → Störung der Pyramidenbahn;
Lungenfunktionstest → alveolare Hypoventilation mit reduzierter Vitalkapazität.
Prognose:
Die Erkrankung verläuft chronisch progredient, die Überlebensdauer liegt durchschnittlich bei 3-5 Jahren!!
Die respiratorische Insuffizienz ist der limitierende Faktor für die Lebenserwartung der Patienten.
Blick auf lebensverlängernde Maßnahmen → PEG-Sonde, Beatmung, Tracheostomie.
Therapie:
- Medikamentös
- symptomatische Therapie (PEG-Sonde, Tracheosstoma, Sprechcomputer)
- Krankengymnastik, Heil-und Hilfsmittel.
Läsion der hintere Bahnen
Wird der Vit-B12- Mangel nicht behoben entwickeln sich innerhalb weniger Wochen die neurologischen
Ausfälle:
- unterhalb der Läsion kommt es zu einer Störung de Tiefensensibilität mit Beeinträchtigung des Lagesin
und der Bewegungsempfindung → eine spinale Ataxie (Romberg positiv), die bei Augenschluss zunimmt, ferner
zeigt sich eine Beeinträchtigung de Vibrationssinns, der Berührungsempfindung (Hypästhesien und
Hypalgesien) und der Zwei-Punkt-Diskrimination.
- Häufig finden sich initial aber auch symmetrische, z.T schmerzhafte Parästhesien der unteren
Extremitäten
- Die anterolateralen Bahnen sind intakt, die Kraft ist erhalten.
- Pyramidenbahnzeichen oder Polyneuropathiesyndrom mit abgeschwächten MER möglich.
- Event. positives Nackenbeugezeichen nach Lhermitte (Parästhesien am Rumpf nach Kopfbeugung).
Psychische :
- neurasthenische Symptome
- Depressionen
- Verwirrtheitszustände
- paranoide Syndrome
- Im Langzeitverlauf kommt es zu kognitiven Beeinträchtigungen bis zur Demenz.
Klinik:
- progrediente spinale Ataxie
- Gleichgewichtsbeeinträchtigung
- Gangunsicherheit (verstärkt bei Augenschluss)
- pathologische Zeigeversuche
- Intentionstremor
- cerebellare Dysarthrie innerhalb von fünf Jahren nach Erkrankungsbeginn
- abgeschwächte/fehlende MER
- Pyramidenbahnsymptome mit Spastik
- Störungen der Tiefensensibilität (Propriozeption: Lage-, K-und Bewegungssinn)
- selten Optikusatrm!ùophie und Nystagmus,
- Veränderungen von orthopädischer Seite wie eine Fußdeformität, der sogenannte „Friedreichfuß-
Hohlfuß mit Hammerzehen
- Kyphoskoliose der WS
- von psychopathologischer Seite eine demenzielle Entwicklung.
Therapie: Es gibt keine therapeutischen Möglichkeiten.
23. PNS
Radikuläre Schädigung
Aufbau und Verlauf der Nervenwurzeln und der peripheren Nerven:
Anatomische Vorbemerkungen:
- Die Axone der Neuronen der vorderen motorischen efferente Nervenwurzel und die der hinteren
sensiblen afferenten Nervenwurzel vereinen sich zum peripherenSpinalnerven.
- Mehrere Spinalnerven aus mehreren Rückenmarkssegmenten vereinigen sich zu den peripheren
Nerven und bilden die Nervenplexus.
- Die efferenten motorischen Fasern innervieren nach ihrer Aufteilung auf verschiedene periphere
Nerven stets mehrere Muskeln, d.h.jeder Muskel erhältmotorische Impulse aus mehreren Wurzeln!!
- In den Höhen TH-1/2 bis L-2/3 werden die motorischen Wurzeln zusätzlich von den austretenden
sympathischen Fasern begleitet.
- Die afferenten sensiblen Fasern gehen von den unterschiedlichen Dermatomen der Muskulatur aus
und ziehen zur hinteren Wurzel.
- Die Nervenzellkörper dieser pseudounipolaren sensiblen Neurone liegen im Spinalganglion.
Therapie:
- erst konservative Therapie mit Bettruhe, Schonung, Analgetika
- Dann vorsichtige Mobilisation
- rasche OP (bei fortschreitenden Lähmungen, Miktions- und/oder Sphinkterstörungen) oder
therapieresistenten Schmerzen
Wichtig: Hinweise auf Wurzeltod sind plötzliches Nachlassen des Schmerzes bei gleichzeitiger Zunahme der
Lähmung → sofort OP Entlastung
Polyradikulitiden:
Def: es handelt sich um autoimmunologisch oder infektiös bedingte entzündliche Erkrankungen mehrerer
Nervenwurzeln, von Plexusabschnitten oder von peripheren Nerven
➔ Plus d’info p.275
A. Guillain-Barré-Syndrome AIDP
[16:41, 24/01/2022] Blandine: Guillain-Barré-Syndrom (Akute entzündliche = inflammatorische
demyelinisierende Polyradikuloneuritis, AIDP)
Klinik:
- von distal rasch aufsteigende motorische Paresen
- meist nur geringe sensible Störungen
- ziehende Schmerzen
Auslöser:
- sind Infektionen wie Mykoplasma-Pneumonien, Windpocken (Varizellen-Zoster-Viren), Mumps
(Paramyxo-Viren), HIV, Epstein- Barr-Viren, infektiöse Mononukleose und Campylobakter jejuni(führt
zur Axondegeneration und schwerem Verlauf).
Diagnostik:
- zytoalbuminäre Dissoziation
- serologischer Nachweis von Antikörpern
- Areflexie und schlaffe Paresen
- neurophysiologisch verlängerte F-Wellen-Latenzen.
Therapie:
- Wichtig: Intensivmedizinische Überwachung (Atem-, Schlucklähmung, Asystolie)!!!
- Thromboseprophylaxe
- Sondenernährung
- Immunglobulinbehandlung/Plasmapherese.
Wichtig: Die Paresen bilden sich in der umgekehrten Reihenfolge meist wieder vollständig zurück.
Die Rückbildung kann sich dabei über Monate hinziehen.
Plexusschädigung an Engpasstellen (thoracic-outlet-syndrom)
3 Engpassstellen:
- die Skalenuslücke
- die kostoclavikuläre Enge (zwischen 1. Rippe und Schlüsselbein)
- subpektorale Enge.
a)Skalenussyndrom: Engpass durch eine Halsrippe oder eine Anomalie (Ligamentum) an der Skalenuslücke.
Klinik
- zu Symptomen einer unteren Armplexuslähmung → betroffen sind die langen Fingerbeuger und die
Beuger am Hanggelenk
- Beteiligung des Halssympathikus → Hornersyndrom
- Sensibilitätstörungen und Schmerzen im Ulnarbereich der Hand und es kommt zu einer
bewegungsabhängigen Zirkulationsbehinderung der A. subclavia→ Verschwinden des Radialispulses
beim Drehen des Kinns zur kranken Seite und gleichzeitiger Reklination des Kopfes = Adson-Manöver.
Therapie:
- Physiotherapie zur Kräftigung der Muskulatur zur Schulterhebung
- operative Entfernung der Halsrippe
- Erweiterung der Skalenuslücke.
c)Subpektorale Enge: Engpass unter dem Ansatz des M. pectoralis minor am Korakoid.
Klinik:
finden sich passagere, lageabhängige untere Armplexuslähmungen und Zirkulationsbehinderungen
im Subclaviabereich.
Karpaltunnelsyndrom (CTS)
Ursache:
- Druckschädigung des N. medianus unter dem Lig. carpi transversum
Klinik
- nachts zu dumpfen Hand- und Armschmerzen
- sensible Störungen und ein vermindertes Tastempfinden an Daumen und Zeigefinger
- positives Tinel-Klopfzeichen (bei Beklopfen des Karpalkanals kommt es zu Parästhesie an der radialen
Handinnenfläche)
- Phalen-Test (Parästhesien der Finger bei Hyperextension am Handgelenk)
- ferner positives Flaschenzeichen (ungenügendes Abspreizen des Daumens, z.B. beim Umfassen eines
zylindrischen Gefäßes) und ungenügende Opposition und Pronation des Daumens (der Daumen wird nur
ungenügend gekreiselt, der Daumennagel ist nichtoben sichtbar).
Therapie:
-Schiene nacht
-OP spaltum retinaculum flexorum
Polyneuropathie-Syndrome
Eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen mehrere oder viele periphere Nerven geschädigt sind.
Allgemeine Symptomatik
- symmetrisch an UE, langsam progredient Verlauf
- Ameinsenlauf an Füsse und Zehen Nachts
- Fehlende ASR
- Abgeschächte oder höhere Vibrationsempfinden
- Atrophische Parese der Fuss/Zehenextensoren und Mm interossei → Steppergang
b) Polyneuropathoe bei Pophyrie (angeborene Störung der Bio synthese von Häm-Moleküls
-„porphyrischen Krise“
-Toxische Polyneuropathien
a) alkoholtoxische Polyneuropathie
b) Medikamentös-toxische Polyneuropathie
c) sonstige toxische Polyneuropathie
(Oganische Lösungsmittel, schwermetall)