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Demenz-Definition: Was ist Demenz?

- Demenz ist keine eigene Krankheit, sondern ein sogenanntes Syndrom.


So nennen Ärzte eine Kombination bestimmter Symptome. Eine Demenz
ist vor allem durch diese Symptome gekennzeichnet:

 Verlust des Kurzzeitgedächtnisses

 Einschränkung bei der Kommunikation und Sprache

 Einschränkung des Denkvermögens

 Auffälliges Verhalten oder psychische Instabilität

 Veränderung von Wahrnehmung und Orientierung

Treten diese Symptome dauerhaft und länger als sechs Monate auf und werden
im Verlauf stärker.

Demenzarten & Demenzformen:


-Grundlegend werden primäre und sekundäre Demenzen unterschieden.

- primären Demenzen, der häufigeren Art, liegt die Ursache direkt an


Veränderungen im Gehirn.

- Sekundäre Demenzen, werden indirekt durch äußere Einflussfaktoren wie


Medikamente, Alkoholmissbrauch (Korsakow Demenz) oder schädliche
Umwelteinflüsse ausgelöst.

Die Behandlung von sekundären Demenzen ist sehr individuell, bietet aber oft
gute Aussichten auf Heilung.

*Primäre Demenzen werden so unterschieden:

 Neurodegenerative Demenz: Ausgelöst durch das Absterben von


Nervenzellen im Gehirn.

 Vaskuläre Demenz: Ausgelöst durch Störungen der Durchblutung


im Gehirn.

Alzheimer betrifft mehr als 60 Prozent aller Demenzerkrankten und ist


damit mit Abstand die häufigste Form von Demenz.Die zweithäufigste
Ursache sind (Sie entsteht durch Probleme mit der Blutzufuhr zum
Gehirn).
Zu den wichtigsten Formen von Demenz gehören:
 Alzheimer-Demenz/ .Frontotemporale Demenz/ .Lewy-Körperchen-
Demenz/.Parkinson-Demenz /. Vaskuläre Demenz.

 Sehr selten ist in jedem Fall die auch als Kinderdemenz bekannte NCL-
Krankheit.

Alzheimer-Demenz:
Alzheimer ist die häufigste Ursache für Demenz. Aus bislang ungeklärten
Gründen sterben bei Alzheimer nach und nach Nervenzellen im Gehirn ab, was
dann die Symptome der Demenz herbeiführt. Kennzeichnend für Alzheimer ist
insbesondere der frühe Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Alzheimer tritt vor
allem im zunehmenden Alter auf.

Korrekt wird die Alzheimer-Erkrankung als „Demenz vom Alzheimer


Typ“ oder „Morbus (= Krankheit) Alzheimer“ bezeichnet
Achtung: Die Alzheimer-Krankheit gehört zu den sogenannten
primären Demenzen, ebenso wie die Frontotemporale Demenz und die
Lewy-Körper-Demenz.

Alzheimer: Symptome & Anzeichen:


Bei Alzheimer gehen vor allem Nervenzellen in der Hirnrinde
(Cortex) verloren – also in jenen Bereichen, die für das Gedächtnis,
die Sprache und die räumliche Orientierung zuständig sind.(2) Erste
Anzeichen für Alzheimer sind deshalb oft Gedächtnis-, Orientierungs-
und Sprachstörungen.
Folgende Symptome gehören zu einer Alzheimer-Krankheit:
 Sprachstörungen
 Orientierungsstörungen
 Persönlichkeitsveränderungen
 Störungen des Urteilsvermögens
 Gedächtnisstörungen

Alzheimer: Erste Anzeichen :

Erste Anzeichen für Alzheimer gibt es in diesen fünf Bereichen:


 Kommunikation und Sprache ( Probleme mit der Wortfindung-
Wiederholung von Geschichten- Fragen mit Fragen beantworten ).
 Alltagsaufgaben (Planung von Alltagstätigkeiten-Umgang mit
Geld- Orientierung im bekannten Umfeld).
 Persönlichkeit (Emotionen zu kontrollieren-
Stimmungsveränderungen ohne erkennbaren Grund- Entscheidungen
zu treffen).
 Körperliche Leistungsfähigkeit (Störung der räumlichen
Wahrnehmung- Probleme beim Essen und Trinken).
 Geistige Leistungsfähigkeit ( Das Kurzzeitgedächtnis).

Alzheimer: Ursachen :
Die Ursachen für eine Alzheimer-Demenz sind noch nicht vollständig
geklärt. Sicher ist aber, dass Alzheimer eine neurodegenerative
Erkrankung ist. Es kommt zum Absterben von Nervenzellen im Gehirn,
wodurch auch die Hirnmasse abnimmt (fachsprachlich Hirnatrophie).
Bei einer Alzheimer-Demenz sind vor allem Nervenzellen in der
Hirnrinde, aber auch in tiefer liegenden Hirnbereichen betroffen.

Gesunde Nervenzellen senden wichtige Signale :


Die Nervenzellen des menschlichen Gehirns (Neuronen) stehen im
ständigen Austausch. Sie kommunizieren miteinander, indem jede
Zelle elektrische Impulse zu ihren Nachbarzellen schickt. Damit die
Nachbarzelle die Information aufnehmen kann, wird der elektrische
Impuls in einen chemischen Botenstoff umgewandelt. Im
menschlichen Gehirn gibt es verschiedenste Botenstoffe, sogenannte
Neurotransmitter.

Eiweißablagerungen blockieren den Austausch von


Informationen:
Bei einer Alzheimer-Krankheit lagern sich an den Nervenzellen zwei
verschiedene Formen von Eiweißen ab. Diese Eiweißablagerungen
blockieren den Informationsaustausch zwischen den Neuronen und
führt zum Absterben der Nervenzellen.
Bei Alzheimer bilden sich zwei unterschiedliche Arten von
Eiweißablagerungen in den Hirnstrukturen:
 Amyloid-Plaques
 Tau-Fibrillen
Amyloid-Plaques: harte und unlösliche Eiweißablagerungen im Gehirn, sind bei Alzheimer
charakteristisch. Im Gegensatz zum gesunden Gehirn wird das Protein Beta-Amyloid in der
Alzheimer-Krankheit nicht normal abgebaut. Die Forschung untersucht intensiv die Rolle
dieser Plaques in der Krankheit.

Tau-Fibrillen: sind der zweite Typ von Eiweißablagerungen bei Alzheimer. Sie bestehen
aus dem Tau-Protein und bilden unauflösliche, gedrehte Fasern. Das Tau-Protein ist
normalerweise ein wichtiges Element für Transportstrukturen innerhalb von Nervenzellen,
die Nährstoffe zwischen den Zellen transportieren. Bei Alzheimer ist das Tau-Protein
fehlerhaft, was zu gestörten Transportstrukturen führt. Dies führt dazu, dass Tau-Fibrillen
den wichtigen Nährstofftransport blockieren.

Kranke Neuronen bei Alzheimer

Durch Alzheimer sterben Nervenzellen ab :


Bei Alzheimer sterben vor allem die Nervenzellen ab, die den Botenstoff „Acetylcholin“
produzieren. Der Rückgang dieser Produktion beeinträchtigt das
Erinnerungsvermögen, Denk- und Lernprozesse sowie die Orientierung des Patienten.
Gleichzeitig kommt es zu einer Überproduktion des Botenstoffs „Glutamat“, was die
Nervenzellen belastet und zu einer fehlerhaften Verarbeitung von informationen führt.
Dies führt zu Gedächtnisstörungen, Orientierungsproblemen und
Persönlichkeitsveränderungen bei Alzheimer.

Alzheimer Diagnose:
Eine frühe Diagnose bei Alzheimer ist entscheidend, obwohl die Krankheit selbst nicht
heilbar ist. Es gibt wirksame Alzheimer-Medikamente, die besonders in den frühen
Stadien Symptome lindern können. Daher ist eine umfassende Diagnose wichtig,
beginnend mit dem Hausarzt, der bei Bedarf Fachärzte wie Neurologen hinzuzieht.
Frühzeitige Intervention kann die Lebensqualität verbessern und den Verlauf der
Krankheit beeinflussen.

Methoden der Alzheimer Diagnose:

1. Anamnese: Erfassung der persönlichen Krankheitsgeschichte.


2. Körperliche Untersuchung: Blutdruckmessung, Tast- und
Klopfuntersuchung, Abhorchen.
3. Labordiagnostik: Vor allem Blut und Urin, um andere körperliche
Erkrankungen auszuschließen.
4. Psychometrische Tests beziehungsweise Demenz-Tests: Kleine
Aufgaben und Fragen an den Patienten, wie zum
Beispiel: Uhrentest, DemTect-Test, Mini-Mental-Status Test (MMST)
oder MoCa-Test. Diese sollen die geistige Leistungsfähigkeit abklären.
5. Liquordiagnostik: Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit, um
Alzheimer zu bestätigen oder auszuschließen, gesucht wird dabei nach
Eiweißablagerungen.
6. Gentests: Um herauszufinden, ob eine seltene, vererbbare Form von
Alzheimer vorliegt.
7. Bildgebende Verfahren: Computertomographie (CT)
beziehungsweise Magnetresonanztomographie (MRT), um eine
Verminderung des Hirnvolumens im Bereich des Schläfen- und
Scheitellappens aufzuzeigen.

Alzheimer: Risikofaktoren:
-Das höchste Risiko für Morbus Alzheimer besteht im hohen Lebensalter, wobei die
Krankheit meist nach dem 65. Lebensjahr beginnt. Das Auftreten von Alzheimer in den
20ern, 30ern oder 40ern ist äußerst selten, außer bei der vererbbaren familiären Form,
die auch Menschen unter 50 betreffen kann.

Weitere Risikofaktoren für eine Alzheimer-Demenz:


Die genaue Ursache von Alzheimer ist noch unklar, aber statistische Analysen haben
gezeigt, dass es zahlreiche Faktoren gibt, die das Risiko für diese Erkrankung erhöhen
können:

- Faktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, zu hoher


Cholesterinspiegel und zu hohe Blutzuckerwerte erhöhen das
Risiko.
- Hormonstörungen und Stoffwechselstörungen wie Diabetes
mellitus Typ 2: Wer im mittleren Lebensalter an Diabetes erkrankt,
hat ein höheres Risiko, im Alter an Alzheimer zu erkranken. Eine gute
Diabetes-Therapie ist also enorm wichtig.
- Umwelteinflüsse: Es besteht der Verdacht, dass schädliche
Umweltfaktoren und Umweltschadstoffe Alterskrankheiten wie
Morbus Parkinson oder die Alzheimer-Demenz begünstigen.

- Langanhaltender Stress kann die Anfälligkeit für Alzheimer


erhöhen.
- Geschlecht: Frauen erkranken häufiger an Alzheimer.
Zum wissen : Alkohol gilt als Risikofaktor für alle Arten von
Demenzerkrankungen.

Alzheimer: Verlauf & Stadien :


Wie jede Demenz verläuft auch Morbus Alzheimer in Stadien, die
meistens so eingeteilt werden:
1. Frühes Stadium
2. Mittleres Stadium
3. Spätes Stadium

Frühes Stadium bei Alzheimer :


Grafik: Anatomie des Gehirns: Veränderungen im Gehirn durch Alzheimer
Im frühen Stadium von Alzheimer sind die Störungen noch relativ
gering. Daher ist ein unabhängiges Leben noch weitgehend möglich.
Aber das Kurzzeitgedächtnis wird bereits in Mitleidenschaft gezogen
und es fällt den Betroffenen schwer, sich zu konzentrieren und
Gesprächen zu folgen. Sie brauchen Unterstützung bei finanziellen
Angelegenheiten oder Behördengängen. Dinge werden verlegt,
Informationen nicht behalten. Das verwirrt den Betroffenen und kann
zu Angst, Wut, Stress und Stimmungsschwankungen führen.

Mittleres Stadium bei Alzheimer :

Im mittleren Stadium der Alzheimer-Krankheit sind die Symptome stark


ausgeprägt, und Betroffene benötigen umfassende Hilfe im Alltag. Alltägliche
Aufgaben wie Anziehen, Essen und Einkaufen werden schwierig, während Sprach-
und Orientierungsprobleme zunehmen. Eine gestörte Tag-Nacht-Rhythmik, Unruhe
und die Tendenz, aus der Wohnung zu laufen, sind häufig. Angehörige müssen sich
mit dem Verlust von Erinnerungen, Identitätsverwechslungen und möglicherweise
aggressivem Verhalten auseinandersetzen, was Geduld und Kraft erfordert.
ACHTUNG : Nehmen Sie Beschimpfungen nicht persönlich
Wenn Ihr demenzerkrankter Angehöriger Sie beschimpft oder fürchtet
so meint er oft gar nicht Sie.

Spätes Stadium bei Alzheimer :


Im späten Stadium der Alzheimer-Demenz ist der Betroffene nahezu rund um
die Uhr auf Unterstützung angewiesen. Selbstständiges Essen und Trinken sind
nicht mehr möglich, und es treten häufig „Schluckstörungen“und
möglicherweise „Mangelernährung“ auf. Die Person erkennt oft keine
vertrauten Menschen mehr, verliert die Fähigkeit zu sprechen und zur
Koordination der Bewegungen. Selbständiges Gehen wird unmöglich, weshalb
viele Betroffene im Endstadium bettlägerig sind.

Alzheimer vorbeugen: Tipps zur Prävention


Bis zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine vorbeugenden Maßnahmen,
die einen sicheren Schutz vor einer Alzheimer-Erkrankung bieten. In
der „Leitlinie Demenzen“ gibt es jedoch einige
Präventionsempfehlungen, welche zum Vorbeugen von Morbus
Alzheimer und anderen Demenz-Erkrankungen sinnvoll sein
können.Diese zielen vor allem darauf ab, beeinflussbaren
Risikofaktoren entgegenzuwirken und den Körper sowie das Gehirn
gesund und fit zu halten:

Tipps zur Alzheimer Prävention :


 Bewegen Sie sich regelmäßig und bleiben Sie körperlich aktiv

 Pflegen Sie soziale Beziehungen

 Halten Sie sich geistig fit, zum Beispiel durch


regelmäßiges Gedächtnistraining

 Verzichten Sie auf den Konsum von Tabak

 Mäßigen Sie den Konsum von Alkohol

 Versuchen Sie, Stress zu vermeiden

 Achten Sie auf ausreichend guten Schlaf

 Ernähren Sie sich ausgewogen

Alzheimer kombiniert mit anderen Demenzformen:


Die Alzheimer-Krankheit kann auch mit weiteren Demenzformen
kombiniert auftreten. Beispielsweise mit einer „vaskulären Demenz“
oder mit einer „Parkinson-Demenz“.

Alzheimer und Vaskuläre Demenz:

Bei vielen Alzheimer-Betroffenen findet sich Amyloid nicht nur


zwischen Nervenzellen, sondern auch in kleineren Blutgefäßen des
Gehirns. Deshalb leiden etwa 15 Prozent aller an Alzheimer erkrankten
Menschen nicht nur an einer Demenz des Alzheimer-Typs, sondern
zugleich auch an einer Vaskulären Demenz: Die kleinen Blutgefäße im
Gehirn sind bei ihnen mit Amyloid verengt oder gar verstopft, was
wiederum Schlaganfälle auslösen kann.

Vaskuläre Demenz(die Multi-Infarkt-Demenz):


Die vaskuläre Demenz ist nach der Alzheimer-Demenz die häufigste
Demenzform. Es kommt bei ihr aufgrund von kleinen
Durchblutungsstörungen zu Schädigung des Hirngewebes. Die
häufigsten Unterformen der vaskulären Demenz sind der Morbus
Binswanger (SAE) und die Multi-Infarkt-Demenz. Eine Heilungschance
gibt es nicht – jedoch kann durch konsequente Behandlung der
Risikofaktoren einer vaskulären Demenz vorgebeugt beziehungsweise
das weitere Voranschreiten verhindert werden.

Vaskuläre Demenz: Definition:


Vaskulär" bezieht sich auf "die Blutgefäße". "Vaskuläre Demenzen"
sind eine Überkategorie für Demenzformen, die durch
„Blutzufuhrstörungen“zum Gehirn verursacht werden, bedingt durch
Ablagerungen, Verengungen oder Verstopfungen der Blutgefäße.
Bluthochdruck ist oft die zugrundeliegende Ursache, was zur
Schädigung oder zum Absterben von Nervenzellen führen kann.

Das Wichtigste in Kürze

 Vaskuläre Demenzen sind nach der Alzheimer-Demenz


die zweithäufigste Demenzform.
 Ursache für vaskuläre Demenzen sind kleine
Durchblutungsstörungen, wodurch Teile des Gehirns unterversorgt werden
und sich Narben bilden.
 Symptome: Gedächtnis-, Sprach-, Denk- und Bewegungsstörungen,
Orientierungsschwierigkeiten, Stimmungsauffälligkeiten
 Der Verlauf der Krankheit hängt von der Anzahl, Schwere und
Lokalisation der Schädigungen ab.
Symptome der vaskulären Demenz:
Die Symptome einer vaskulären Demenz können sich unterschiedlich
darstellen. Sie können schleichend oder abrupt auftreten.
Ausschlaggebend für den Verlauf sind die Anzahl und Schwere der
„Gefäßverschlüsse“ und/oder „Hirnblutungen“. Damit zeigen sich
auch Symptome unterschiedlich rasch verlaufend und ausgeprägt, je
nachdem, an welchen Stellen des Gehirns sich die
Durchblutungsstörungen ereignen.
Zu den typischen Symptomen einer vaskulären Demenz zählen:
 Denkstörungen :
Beispiel: Eine Routineaufgabe, wie der wöchentliche Umgang mit dem
Rasenmäher wird zur Herausforderung.
 Orientierungsschwierigkeiten:
Beispiel: Bekannte Wege und Routen, die mit dem Auto in der
Vergangenheit gefahren wurden oder zu Fuß bestens vertraut sind, können
nicht mehr abgerufen werden.
 Gedächtnisstörungen:
Beispiel: Im Laufe der Erkrankung kann sich der Betroffene immer weniger
an Ereignisse erinnern, die erst kurze Zeit zurückliegen.
 Sprachstörungen beziehungsweise Wortfindungsstörungen
Beispiel: Betroffene finden nicht mehr die richtigen Worte. Die sonst so
unterhaltsamen Erzähler werden immer einsilbiger.
 Bewegungsstörungen, Schwindelgefühl und häufiges Stürzen
Beispiel: Ein ursprünglich sportlicher Senior geht immer häufiger in kleinen
Schritten. Gewohnte Bewegungsabläufe wirken verlangsamt, unbeholfen
und nicht ausbalanciert. Auch Lähmungen können auftreten.
 Sehstörungen
Beispiel: Die betroffene Person erkennt teilweise einzelne Gegenstände
oder Gesichter nicht mehr.
 Blasenstörungen (bis zur Inkontinenz)
Beispiel: Die betroffene Person hat ständigen Harndrang und muss
auffällig oft auf die Toilette.
 Stimmungsauffälligkeiten und Stimmungsschwankungen
Beispiel: Die sonst immer gut gelaunte Person beginnt vermehrt
unkontrolliert zu lachen oder zu weinen (Affektlabilität). Manchmal kann es
zu Aggressionen bei Demenz kommen.
 Vermehrte Müdigkeit
Beispiel: Gerade noch hellwach und im nächsten Moment kurz eingenickt.
Wer sonst tagsüber nicht geschlafen hat, entwickelt eine ausgeprägte
Tagesmüdigkeit.
 All diese Symptome können selbstverständlich auch
andere Ursachen haben wie zum Beispiel Vitamin- oder
Flüssigkeitsmangel, Stoffwechselstörungen,
Erkrankungen wie die Parkinson-Krankheit oder
Infektionen. Die Durchblutungsstörungen, welche zur
vaskulären Demenz führen, können überall im Gehirn
auftreten und damit verschiedene Symptome hervorrufen.

 INFO : ImGegensatz zur Alzheimer-Demenz können


die Symptome bei einer vaskulären Demenz ganz plötzlich
auftreten – je nachdem wo sich ein Blutgefäß im Gehirn
verschlossen hat.

MRT macht Veränderungen in Kopf & Gehirn bei vaskulärer


Demenz sichtbar:

Zusammenfassend kommt es bei vaskulärer Demenz durch Durchblutungsstörungen


oder kleine Blutungen zu einer Unterversorgung von Hirngewebe, was zu Schäden und
Absterben von Gehirnzellen führt. Veränderungen im Gehirn können mittels
„Computertomographie (CT)“ oder „Magnetresonanztomographie (MRT) “ festgestellt
werden,wobei die MRT die Hirnstruktur und Veränderungen detaillierter darstellen
kann.

Allerdings stellt das bildgebende Verfahren für eine Diagnose erst den
zweiten Schritt dar.
Je nach betroffener Hirnregion treten unterschiedliche funktionelle Störungen bei
vaskulärer Demenz auf. beispielsweise das „Wernicke-Areal“ betroffen, also das
Sprachzentrum in der linken Gehirnhälfte, haben die Betroffenen Schwierigkeiten mit
der Wortfindung und mit dem Verstehen der Wörter.

Vaskuläre Demenz: Ursachen & Risikofaktoren :


Die Ursachen einer vaskulären Demenz können vielfältig sein. Meist
stecken eine oder mehrere kleine oder große Durchblutungsstörungen
im Gehirn dahinter. Es kann aber auch ein Blutgerinnsel oder
Ablagerungen an den Gefäßwänden sein, die dann zur Verstopfung
der Arterien führen. Wird ein Bereich des Gehirns nicht mehr
durchblutet, kommt es zu einer Schädigung der Hirnzellen.
Risikofaktoren für vaskuläre Demenzen sind:
 Übermäßiger Konsum von Alkohol
 Bluthochdruck
 Rauchen
 Diabetes mellitus
 Hohe LDL-Cholesterinwerte
 Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen
All diesen Risikofaktoren ist eines gemeinsam: Sie können zu
Schädigungen der Blutgefäße, zu Ablagerungen (Arteriosklerose), zu
Durchblutungsstörungen und zu Schlaganfällen führen.

Um das Demenz-Risiko zu mindern :


 Achten Sie auf einen normalen oder gut eingestellten Blutdruck
 Verzichten Sie wenn möglich auf Nikotin
 Ernähren Sie sich ausgewogen
 Bewegen Sie sich regelmäßig
 Prüfen Sie Ihre Blutfett- und Blutzuckerwerte
 Bleiben Sie weiterhin in Kontakt mit anderen und nehmen aktiv
am Leben teil
 Mäßigen Sie Ihren Alkoholkonsum
 Vermeiden Sie Übergewicht beziehungsweise reduzieren Sie Ihr
Gewicht

Vaskulärer Demenz-Test :
In vielen Fällen wird ein Arzt kognitive Screening-Tests einsetzen,
zum Beispiel den Mini-Mental-Status-Test (MMST). Das ist ein
einfacher Fragebogen („Welcher Tag ist heute?“), der dem Arzt dabei
hilft, die kognitiven Fähigkeiten eines Patienten einzuschätzen. Neben
dem MMST gibt es weitere Demenz-Tests wie den Uhrentest,
den DemTect-Test oder den MoCa-Test.

Bildgebende Verfahren und medizinische Untersuchungen:


Hinzu kommen bildgebende Untersuchungen wie etwa Computer-
oder Magnetresonanztomografie (CT oder MRT). Selbstverständlich
gehören zur Untersuchung auch eine ganze Reihe von Laborwerten,
die der Arzt erheben muss. Ein Elektrokardiogramm (EKG) ist ebenso
notwendig wie eine Doppler-Sonografie der Hals- und Hirngefäße.
Diese schmerzfreie Ultraschalluntersuchung kann einem Arzt erste
Hinweise auf den Zustand der Blutgefäße geben.

Vaskuläre Demenz: Verlauf, Stadien und Dauer:


Im Gegensatz zur Alzheimer-Demenz, die normalerweise einen
langsamen und kontinuierlichen Verlauf hat, kann sich eine vaskuläre
Demenz rasch entwickeln, abrupt verschlechtern, zum Stillstand
kommen oder sogar leicht verbessern. Die Dauer der Erkrankung variiert
stark und hängt vom Eintrittsalter der Erkrankung ab. Schwere Fälle
einer vaskulären Demenz können zu einer Abhängigkeit im Alltag führen,
Bettlägerigkeit verursachen und eine rund um die Uhr Betreuung
erforderlich machen. In fortgeschrittenen Stadien

Endstadium:

Das Endstadium bei einer vaskulären Demenz wie beispielsweise Morbus


Binswanger unterscheidet sich kaum von anderen Demenzerkrankungen.
Meist sind die Erkrankten rund um die Uhr bettlägerig, können sich kaum
mehr bewegen und benötigen Hilfe beim Essen und Trinken. Die Sprache
ist völlig versiegt und eine Kommunikation ist so gut wie nicht mehr
möglich. Meist sterben demenzerkrankte Menschen an einer Infektion wie
beispielsweise einer Lungenentzündung in Folge einer Schluckstörung.

Verschiedene Arten der vaskulären Demenz:

Unter den vaskulären Demenzen sind Morbus Binswanger und die Multi-
Infarkt-Demenz die häufigsten Klassifizierungen. Wie sie insgesamt in
alle Demenzformen eingeordnet werden, erkennen Sie an der
folgenden Infografik:

Multi-Infarkt-Demenz:
Bei jeder vaskulären Demenz ist die Durchblutung des Gehirns gestört.
Manchmal ist ein einzelner, schwerer Schlaganfall dafür verantwortlich, oft
aber sind es mehrere, sogenannte Multi-Infarkte.

Morbus Binswanger / SAE-Krankheit :

Bei der häufigsten Form der vaskulären Demenz sind Wandverdickungen in


kleinen Blutgefäßen des Gehirns (Arteriosklerose) die Ursache. Diese
sogenannte „subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie (SAE)“,
auch Morbus Binswanger genannt, wurde zuerst von dem deutschen
Nervenarzt Otto Ludwig Binswanger (1852-1929) beschrieben. Manchmal
wird auch der Begriff „subkortikale Demenz“ oder „subkortikale vaskuläre
Demenz“ verwendet. Bluthochdruck ist der bedeutendste Risikofaktor.

Achtung :
Alzheimer und vaskuläre Demenz treten oft kombiniert auf, besonders bei
Älteren. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, da die Therapie
unterschiedlich ist. Spezifische Medikamente, wie Antidementiva, sind für
Alzheimer, aber nicht für vaskuläre Demenz geeignet. Daher ist eine präzise
Diagnose und passende ärztliche Behandlung essenziell.

Was bedeutet eine vaskuläre Leukenzephalopathie?

Mit dem Begriff Leukenzephalopathie sind Veränderungen der weißen


Substanz des Gehirns gemeint. In dieser weißen Substanz liegen
hauptsächlich Nervenzellfasern, die für den Transport von Informationen
zuständig sind. Der Begriff vaskulär, weist auf eine gefäßbedingte
Erkrankung hin. Übersetzt heißt vaskulär „die Gefäße betreffend“.
Was bedeutet SAE?

Eine subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie, kurz SAE-


Krankheit, wird auch als Morbus Binswanger bezeichnet und ist eine
Unterform der vaskulären Demenz.

Was ist eine vaskuläre Enzephalopathie?

Unter einer vaskulären Enzephalopathie versteht man eine Hirnschädigung


aufgrund gefäßbedingter Prozesse. Meist entwickelt sich aus dieser
Erkrankung dann auch eine Demenz.

Frontotemporale Demenz / Morbus Pick:


Die Frontotemporale Demenz ist eine seltenere Form der Demenz und
unterscheidet sich in ihrem Krankheitsbild stark von den meisten anderen
Demenzformen. Im Vergleich zu anderen Demenzarten kann sie ab einem
Alter von 20 Jahren schon relativ früh beginnen.Die Frontotemporale
Demenz verändert vor allem die Persönlichkeit sowie das soziale Verhalten
der betroffenen Person.

Frontotemporale Demenz / Morbus Pick:


Definition :
Frontotemporale Demenz entsteht durch den Rückgang von Nervenzellen
(Neurodegeneration) in den Stirn- und Schläfenbereichen des Gehirns.
Diese Abnahme führt zu fortschreitendem Leistungsverlust. Es gibt
verschiedene Unterformen, die unter dem Oberbegriff der
„Frontotemporalen Demenz“ zusammengefasst werden. Allen gemeinsam
ist die Neurodegeneration im Stirnhirn (Frontalhirn) und den
Schläfenlappen (Temporalhirn).

Gebräuchliche Bezeichnungen für eine Frontotemporale Demenz sind


außerdem „Frontale Demenz“ oder „Frontallappendemenz“. Früher war
auch der Begriff „Pick-Krankheit“ beziehungsweise „Morbus Pick“ (Morbus =
Krankheit) gebräuchlich.Dieser wird heute nur noch sehr selten verwendet.

Frontotemporale Demenz: Unterformen :


Die Frontotemporale Demenz lässt sich in folgende Unterformen
aufteilen. Diese unterscheiden sich vor allem in ihren Symptomen:
1. Die verhaltensbetonte, behaviorale Form: Sie äußert sich in
Störungen von Verhalten und der Persönlichkeit, wie beispielsweise
taktloses Sozialverhalten, Aggressivität oder maßloses Essverhalten.
2. Die primär progressiven Aphasien (PPA): Diese Formen sind
sprachbezogen. Betroffene haben Wortfindungsstörungen und
vergessen die Bedeutung von Wörtern. Auch hier werden mehrere
Unterformen unterschieden:
 Die Semantische Demenz/PPA: Bezeichnungen und
Gegenstände können nicht mehr in Einklang gebracht
werden.
 Die progrediente nicht-flüssige/agrammatische Aphasie:
Stockende Sprache und eingeschränkter Sprachfluss.
 Logopenische PPA: Wortfindungsstörungen und dadurch
auftretende Schwierigkeiten bei längeren Sätzen oder
unbekannten Wörtern.

Frontotemporal Dementia und FTD: Bedeutung:

Alle genannten Unterformen gehören zu den „Frontotemporalen


lobären Degenerationen“ (oder auch Lobärdegeneration). Sie werden
im allgemeinen Sprachgebrauch aber unter der „Frontotemporalen
Demenz“ kurz „FTD“, zusammengefasst (englisch: Frontotemporal
Dementia).

Morbus Pick beziehungsweise Picksche Körper:


Einen besonderen Typus der Frontotemporalen Demenz beschrieb
Arnold Pick, Psychiater und Neurologe, bereits im 19. Jahrhundert.
Bei Obduktionen (Öffnung und Untersuchung von Leichen) fand er
Zusammenballungen von Antikörpern und Eiweißen im Gehirn, die
dann als „Picksche Körper“ bezeichnet wurden.

Frontotemporale Demenz: Eine neurodegenerative Demenz:


Die Frontotemporale Demenz beziehungsweise Morbus Pick gehört
neben Alzheimer und der Lewy-Körperchen-Demenz zu den
neurodegenerativen Demenzen.
Frontotemporale Demenz: Verteilung und Häufigkeit :
Frontotemporale Demenz unterscheidet sich durch früheres Auftreten von
anderen Demenzerkrankungen wie Alzheimer. Sie kann Menschen im
Alter von 20 bis 85 Jahren betreffen, tritt jedoch am häufigsten zwischen
50 und 60 Jahren auf. Etwa 3-9% aller Demenzerkrankten haben diese
Form, im Vergleich zu 70% für Alzheimer. Interessanterweise ist die
Häufigkeit von Frontotemporaler Demenz und Alzheimer bei Patienten
unter 65 Jahren ähnlich, ohne geschlechtsspezifische Unterschiede.

Frontotemporale Demenz: Symptome:


Im Gegensatz zu einer Demenz von Typ Alzheimer, bei der
Gedächtnislücken mit der Zeit immer auffälliger werden, äußert sich eine
Frontotemporale Demenz vor allem in einer drastischen Veränderung der
Persönlichkeit und des Verhaltens. Der Grund: Im Stirn- und
Schläfenlappen des Gehirns werden unter anderem die Emotionen und
das Sozialverhalten gesteuert. Dabei können die Symptome bei den
Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt sein und unterschiedlich
schnell auftreten.

Die typischen Symptome für eine Frontotemporale Demenz treten in


folgenden Bereichen auf:
 Sozialverhalten:AggressivesVerhalten/
TeilnahmelosigkeitTaktlosigkeit/ Veränderte Verhaltensweisen /
Sexuelle Enthemmung
 Lebensstil: Maßlose Ernährung / Schlafstörungen / Keine
Akzeptanz der Erkrankung
 Körper: Neurologische Symptome / Sprachstörungen /
Inkontinenz / Bettlägerigkeit

Verändertes Sozialverhalten bei Frontotemporaler Demenz :


Patienten verhalten sich plötzlich aggressiv und zeigen eine erhöhte
Reizbarkeit, obwohl sie ihr Leben lang sehr ruhige, freundliche Menschen
waren. Der Umgang mit Demenzerkrankten kann herausfordern: Auch
oberflächliches, unkonzentriertes, sorgloses oder unbedachtes Verhalten
tritt häufig auf. Sie vernachlässigen ihre Pflichten im Beruf und der Familie.
Erkrankte ziehen sich zurück und meiden den Kontakt zu anderen
Menschen. Viele verlieren auch das Interesse an ihren Hobbys, werden
teilnahmslos und apathisch.

Veränderter Lebensstil bei Frontotemporaler Demenz:


Oftmals essen und trinken Erkrankte maßlos. Auf einmal scheint es kein
Halten mehr zu geben. Häufig stellt sich ein Heißhunger, vor allem auf
Süßigkeiten, oder eine besonders große Lust auf bestimmte Lebensmittel
ein. Eine Frontotemporale Demenz kann auch Schlafstörungen auslösen.
Dann schlafen Betroffene entweder sehr viel oder an manchen Tagen fast
gar nicht mehr. Außerdem halten sich viele der Patienten für gesund und
sehen nicht ein, dass sie an einer Krankheit leiden.

Körperliche Veränderungen bei Frontotemporaler Demenz:

Bei manchen Patienten zeigen sich auch neurologische, körperliche


Symptome, die man eher von Parkinson kennt: Sie verändern die
Körperhaltung, entwickeln eine Gangstörung oder gehen nach vorne
gebeugt. Betroffene bewegen sich langsamer und können
eine Schluckstörung entwickeln.
Sprachstörungen treten bei den Unterformen der semantischen Demenz
sowie der progredienten nicht-flüssigen Aphasie auf. Patienten haben dann
starke Wortfindungsschwierigkeiten, sprechen Wörter falsch aus oder
vergessen die Bedeutung der Wörter. Ebenfalls können die Betroffenen
gänzlich verstummen.

Risikofaktoren & Ursachen der Frontotemporalen


Demenz :
Für die Frontotemporale Demenz sind bisher nur genetische
Risikofaktoren bekannt, die die Entstehung der Krankheit begünstigen
können. Es gibt jedoch nachgewiesene Fälle, bei denen die Krankheit
durch genetische Veränderungen (Mutationen) oder Gendefekte
ausgelöst wurde. Bis zu einem Viertel der Fälle sind erblich bedingt.
Stoffwechselerkrankungen gelten ebenfalls als Risikofaktor für das
Auftreten von Demenzen. Es gibt jedoch keine klaren
Präventionsmaßnahmen gegen Frontotemporale Demenz.

Tests und bildgebende Verfahren helfen bei der Diagnose :


Zu den weiteren Diagnostikinstrumenten zählen Tests des
Gedächtnisses, der Sprache und des Denkvermögens. Dazu gehören
zum Beispiel der Uhrentest, der Mini-Mental-Status-Test oder
der DemTect-Test. Doch besonders Gespräche mit den Angehörigen
können wichtige Informationen liefern. Falls es bereits in der
Verwandtschaft Personen mit einer Frontotemporalen Demenz gibt, kann
auch ein Gentest die Diagnose vereinfachen.

Frontotemporale Demenz: Verlauf & Stadien:


Eine Frontotemporale Demenz beginnt relativ früh, typischerweise
zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr, kann aber auch schon bei jüngeren
Patientengruppen und jungen Menschen im Alter von 20 Jahren auftreten.

Frontotemporale Demenz im Anfangsstadium :


Die ersten Anzeichen einer Frontotemporalen Demenz umfassen gestörtes
Sozialverhalten, Teilnahmslosigkeit und Aggressivität. Oft erkennen Angehörige
den Betroffenen trotz langjähriger Vertrautheit nicht mehr wieder. Im Verlauf
treten weitere Störungen auf, darunter Sprachprobleme, die den Verdacht auf
Frontotemporale Demenz bestätigen können. Betroffene haben auch
Schwierigkeiten, ihren Alltag zu bewältigen.

Frontotemporale Demenz im fortgeschrittenen Stadium :

Im Unterschied zu anderen Demenztypen, wie Alzheimer, zeigen sich bei Frontotemporaler


Demenz Orientierungs- und Gedächtnisstörungen erst relativ spät und sind weniger stark
ausgeprägt.
Im fortgeschrittenen Stadium erkennen Patienten oft vertraute Gesichter nicht mehr,
obwohl Gedächtnis und andere Fähigkeiten noch lange erhalten bleiben. Bei der
verhaltensbetonten Form können zusätzlich Veränderungen im Verhalten und der
Persönlichkeit auftreten. Im fortgeschrittenen Stadium neigen viele Patienten zur
Inkontinenz, und die körperliche Hygiene kann vernachlässigt werden. Im Endstadium der
Krankheit werden viele Betroffene bettlägerig und benötigen intensive Pflege. Auch
bekommen Patienten von „Morbus Pick“ oftmals eine Lungenentzündung, die dann zum
Tode füh.

Frontotemporale Demenz: Therapie :


Es gibt verschiedene nicht-medikamentöse Therapieansätze, die Alzheimer-Patienten (und
ihre Angehörigen) dabei unterstützen können, mit der Krankheit umzugehen und ein
erfülltes Leben zu führen. Alzheimer-Erinnerung ist darauf ausgerichtet, die Teilnahme am
sozialen Leben zu fördern, noch vorhandene kognitive und körperliche Fähigkeiten zu
trainieren, einige Symptome zu lindern und einen abwechslungsreichen und interessanten
Alltag zu gestalten. Ziel ist es, das Wohlbefinden des Patienten zu steigern und die
Selbstständigkeit möglichst lange zu bewahren.

Lewy-Body-Demenz / Lewy-Körper-Demenz :
Die Lewy-Body-Demenz (kurz: LBD, auch: „Lewy-Körperchen-Demenz
oder Lewy-Körper-Demenz“) zählt zu den neurodegenerativen
Demenzformen und wird durch die namensgebenden Lewy-
Körperchen in den Nervenzellen der Hirnrinde ausgelöst. Die Lewy-
Body-Demenz ist seltener als Alzheimer und wird bei rund fünf
Prozent aller Demenzerkrankungen diagnostiziert.Betroffene zeigen
neben einer fortschreitenden Gedächtnis- und Bewegungsstörung
auch auffällig schnelle Schwankungen ihrer geistigen Fähigkeiten und
ihrer Wachheit im Tagesverlauf.

Lewy-Body-Demenz / Lewy-Körperchen-Demenz: Definition &


Bedeutung:

Die Lewy-Body-Demenz (LBD) ist eine Form der „Neurodegenerativen Demenz“, die
durch kleine Proteineinschlüsse in den Nervenzellen der Großhirnrinde verursacht wird.
Sie zeichnet sich durch psychotische Störungen, Bewegungsstörungen und auffällige
Schwankungen der Aufmerksamkeit sowie der geistigen und körperlichen Verfassung
im Tagesverlauf aus.
Eine Lewy-Body-Demenz beziehungsweise Lewy-Körperchen-
Demenz kann allein oder als Begleiterkrankung eines Parkinson-
Syndroms auftreten.

Was sind neurodegenerative Demenzen?


"Neurodegenerativ" in der Medizin beschreibt Prozesse, die den Verlust von
Nervenzellen und den Abbau des Nervensystems verursachen. Dies führt zu
Funktionsstörungen des Nervensystems und der Psyche. Dementielle
Erkrankungen wie Alzheimer, Frontotemporale Demenz und Lewy-Body-
Demenz schädigen das Gehirn und fallen daher unter die Kategorie der
neurodegenerativen Demenzen.

Was sind Lewy-Körperchen?


Der deutsche Nervenarzt Friedrich Lewy entdeckte um 1910 bei seinen
Forschungen zu Parkinson die nach ihm benannten "Lewy-Körperchen" – kleine
Proteinablagerungen in den Nervenzellen des Mittelhirns. Diese treten sowohl
bei Parkinson als auch bei der Lewy-Body-Demenz auf, allerdings in
verschiedenen Gehirnbereichen. Es wurde später festgestellt, dass Lewy-
Körperchen nicht nur im Mittelhirn, sondern auch in der Großhirnrinde
auftreten können, insbesondere bei der Lewy-Body-Demenz (DLB).

Häufigkeit der Lewy-Körperdemenz :


Um die Häufigkeit der Lewy-Body-Demenz zu verstehen, muss man die
verschiedenen Formen der Demenz berücksichtigen. Es gibt primäre und
sekundäre Demenzen, wobei bei den primären zwischen vaskulären und
neurodegenerativen Demenzen unterschieden wird. Unter den
neurodegenerativen Demenzen ist die Lewy-Body-Demenz nach Alzheimer
die zweithäufigste Form. Wenn alle Formen der Demenz betrachtet werden,
tritt die Lewy-Body-Demenz nach Alzheimer und den vaskulären Demenzen
als dritthäufigste auf.

Info:
Primäre und sekundäre Demenzen
Demenz-Erkrankungen lassen sich in primäre Demenzen und sekundäre
Demenzen unterteilen. Sekundäre Demenzen können beispielsweise durch
Hirnverletzungen oder Giftstoffe auftreten. Diese schädigen das Gehirn und
sorgen so für eine Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit. Die primären
Demenzen lassen sich in vaskuläre Demenzen (Durchblutungsstörungen der
Nervenzellen) und neurodegenerative Demenzen (Abbau von Nervenzellen)
unterteilen.

Erinnerung
Lewy-Körperchen-Demenz: Symptome & Anzeichen:
Im Gegensatz zu den Eiweißablagerungen (sogenannte Plaques), die bei
einer Demenz vom Typ Alzheimer auftreten, sind die Lewy-Körperchen
viel seltener. Doch bereits im frühen Stadium können sie heftige
Symptome auslösen.Diese müssen jedoch nicht alle auftreten.
Symptome bei Lewy-Körper-Demenz:

Optische beziehungsweise visuelle Halluzinationen : Patienten sehen


Menschen oder Tiere / Akustische Halluzinationen kommen kaum vor /
Früh im Krankheitsverlauf.
Aufmerksamkeitsstörungen und Schwankungen in der geistigen
Verfassung: Starke Schwankungen in der Aufmerksamkeit und
Wachheit / Abwechslung von fit und munter zu verwirrt und
orientierungslos / Sprache wird meist erst im späteren Verlauf
beeinträchtigt.
Depressionen und Wahn: Manche Patienten entwickeln eine
Depression beziehungsweise eine Altersdepression / Aggressionen
bei Demenz.
Körperliche Beeinträchtigungen: Inkontinenz / Sprach- und
Schluckstörungen / Im weiteren Verlauf der Krankheit.

Ursachen & Risikofaktoren der Lewy-Körperchen-


Demenz:

Nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) sind


derzeit keine bekannten Risikofaktoren für Lewy-Körperchen-Demenz
identifiziert. In einigen wenigen Familien wurde die Erkrankung
aufgrund von genetischen Veränderungen nachgewiesen, wobei
dieselben Gene betroffen waren, die auch Parkinson auslösen
können. Die Ursachen für die Bildung dieser Eiweißablagerungen sind
ebenfalls unbekannt.

Diagnostik von Lewy-Body-Demenz :


Die Diagnose von Lewy-Body-Demenz zu Lebzeiten ist schwierig, da
die Symptome oft mit Alzheimer und Parkinson verwechselt werden.
Psychische Auffälligkeiten und tägliche Schwankungen der geistigen
Leistungsfähigkeit sind entscheidende Anzeichen. Visuell-
konstruktive Defizite, wie beim Zeichnen, können durch den Uhrentest
aufgezeigt werden. Andere Tests wie der Mini Mental Status Test sind
oft nicht spezifisch für Lewy-Körper-Demenz.

Fünf mögliche Warnzeichen für eine Lewy-


Körperchen-Demenz:
 Der Betroffene stürzt häufig und zeigt Parkinson-ähnliche
Symptome.
 Die Person entwickelt ein auffälliges Gangbild: Sie geht langsamer
als früher oder auffällig nach vorne beziehungsweise zur Seite gebeugt.
 Der Betroffene verliert häufig das Bewusstsein (zum Beispiel
morgens nach dem Aufstehen).
 Es treten häufig visuelle Halluzinationen auf. Das heißt, der
Betroffene sieht angsteinflößende Menschen oder Tiere.
 Manchmal ist er/sie gar nicht ansprechbar und kurz darauf doch
wieder klar und orientiert.

Lewy-Body-Demenz: Verlauf :
Die Lewy-Body-Demenz tritt in der Regel ab dem 65. Lebensjahr auf, und die
durchschnittliche Krankheitsdauer beträgt etwa acht Jahre. Die Entwicklung der
Erkrankung variiert, und aufgrund der Parkinson-ähnlichen Symptome besteht das
Risiko der Verwechslung mit anderen Krankheitsbildern, die unterschiedliche
Therapien erfordern. Die Verhaltensauffälligkeiten bei Lewy-Body-Demenz, wie
Wahnvorstellungen, Halluzinationen und motorische Beeinträchtigungen, stellen
für Angehörige eine besondere Herausforderung dar. Informationen über die
Erkrankung sind daher wichtig, um sowohl Angehörige als auch Pflegekräfte
angemessen zu informieren.
Lewy-Körper-Demenz: Endstadium :

Die Lewy-Body-Demenz ist besonders anspruchsvoll für Angehörige. Sie


müssen sich darauf einstellen, dass der Betroffene häufig stürzt, im Schlaf
um sich schlägt (aufgrund von Angstträumen) oder plötzlich das
Bewusstsein verliert. Auch Inkontinenz kann auftreten. Die
Bewegungseinschränkungen und Sturzgefahr führen dazu, dass die
Betroffenen schließlich bettlägerig werden. Im Endstadium treten häufig
Schluckstörungen (Dysphagie) auf, die zu Lungenentzündungen und
letztendlich zum Tod führen können.

Therapie bei Lewy-Body-Demenz:


Wie viele andere Demenzerkrankungen, lässt sich auch die Lewy-
Körperchen-Demenz bisher nicht heilen.Mit medikamentösen und
nicht-medikamentösen Demenz-Therapien können jedoch die
Symptome gelindert werden.

Medikamentöse Therapie bei einer Lewy-Body-


Demenz:
Lewy-Body-Betroffene reagieren gut auf moderne Antidementiva in der
Therapie. „Antidementiva“ sind Medikamente, die darauf abzielen, die geistige
Leistungsfähigkeit zu verbessern und das Fortschreiten der Lewy-Body-Demenz
zu verlangsamen. Diese Medikamente, einschließlich Cholinesterasehemmer,
werden in der Demenzbehandlung eingesetzt und können positive
Auswirkungen auf optische Halluzinationen, Verwirrtheit und
Verhaltensstörungen haben.

Neuroleptika beziehungsweise Antipsychotika :


Die Verwendung von Neuroleptika, auch Antipsychotika genannt, ist bei Lewy-Body-
Demenz problematisch. Diese Medikamente werden normalerweise zur Behandlung
von Psychosen wie Schizophrenie eingesetzt, um Wahnvorstellungen und
Halluzinationen zu lindern. Personen mit Lewy-Body-Erkrankung reagieren jedoch oft
sensibel oder überempfindlich auf diese Medikamente, was als neuroleptische
Sensitivität bekannt ist. Daher erfordert der Einsatz von Neuroleptika bei Lewy-Body-
Demenz äußerste Vorsicht seitens der Ärzte.
Nicht-medikamentöse Therapie bei einer Lewy-
Body-Demenz:

Die nicht-medikamentöse Therapie ist besonders wichtig bei Lewy-Body-


Demenz, und pflegende Angehörige sind hier besonders gefordert. Die
empfohlenen Maßnahmen ähneln denen bei der Alzheimer-Krankheit. Ziel ist
es, geistige Fähigkeiten zu erhalten, das Wohlbefinden zu steigern und dem
Patienten zu helfen, seinen Alltag besser zu bewältigen.

Folgende nicht-medikamentöse Behandlungsformen werden unter


anderem bei einer Lewy-Body-Demenz empfohlen:+Ergotherapie und
Physiotherapie
 Milieutherapie
 Psychotherapie und Verhaltenstherapie
 Kognitives Training
 Kunsttherapie
 Musiktherapie
 Selbsterhaltungstherapie SET
 Logopädie
 Sensorische Therapie (Snoezelen)
 Tiergestützte Therapie

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