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Hermann Neugebauer
03.05.2022
Epidemiologie
Diagnostische Einordnung und Differentialdiagnose
Leichte kognitive Störung (MCI)
Degenerative Demenzen
§ Alzheimer-Erkrankung (AD)
§ Lewy-Körperchen Erkrankung (DLB)
§ Parkinson Demenz (PDD)
§ Frontotemporale Demenzen (FTD)
§ Vaskuläre Demenz (VaD)
Delir
2
IMPP
Fragen 1 Frage 2
In Ihrer psychiatrischen Praxis wird Ihnen ein 81-jähriger Patient von seiner Eine 78-jährige Patientin verstirbt bei einer seit Langem bestehenden Demenz im
Ehefrau vorgestellt. Laut Angaben der Ehefrau ist es in den letzten 12 Monaten Pflegeheim an einer Pneumonie. Zur Sicherung der Todesursache wird eine
schleichend zu immer mehr Problemen gekommen. So habe ihr Ehemann klinische Obduktion durchgeführt. Bei der neuropathologischen Untersuchung
mehrfach den Schlüssel verlegt und auch nicht mehr wiedergefunden, sodass sie des Gehirns werden Veränderungen festgestellt, die sich am ehesten mit dem
dieses Jahr schon 3-mal das Schloss habe auswechseln lassen müssen. Des
Vorliegen eines M. Alzheimer vereinbaren lassen.
Weiteren habe es einen Polizeieinsatz gegeben, weil ihr Mann an einem kalten
Wintertag den Weg nach Hause nicht mehr gefunden habe.
Der Patient selbst äußert auf Ihre Nachfrage, seine Frau übertreibe, er sei ein Welche der folgenden Aussagen zur Pathogenese des M. Alzheimer trifft
wenig vergesslich in letzter Zeit, aber sonst gehe es ihm gut. am wahrscheinlichsten zu?
Hausärztliche Kontrollen finden regelmäßig statt. Der Patient nimmt keine
Medikamente ein. Der neurologische Untersuchungsbefund ist regelrecht.
Ein 63-jähriger Mann fällt der Familie seit Monaten durch ein inadäquates
Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?
Sozialverhalten auf. Er erzählt ”schmutzige Witze” bei Familienfeiern, singt
Welche der nachfolgenden Aussagen zum Mini-Mental-State-Test (MMST) unvermittelt Schlager und zeigt kaum noch Empathie. Er hat seine Tätigkeit als
trifft am besten zu?
Unternehmensberater aufgeben müssen, weil seine Kunden mit den Leistungen
Welche Untersuchung ist im Rahmen der weiteren
schon seit Längerem unzufrieden waren und sich wegen der verworrenen
differenzialdiagnostischen Abklärung am wenigsten sinnvoll?
Berichte und mangelhaften strategischen Ratschläge beklagt hatten. Die
Welcher der genannte Faktoren ist kein Risikofaktor für die
sonstige psychiatrische Vorgeschichte ist unauffällig.
Verdachtsdiagnose einer Alzheimer-Erkrankung?
Welcher Parameter ist in der laborchemischen Demenzdiagnostik am
ehesten verzichtbar? Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?
https://next.amboss.com/ 3
Epidemiologie - Prävalenz
Neurokognitive Störung
§ Delir (akuter Verwirrtheitszustand)
§ Milde neurokognitive Störung (erhaltene Alltagskompetenz; NIA-AA, Albert et al. 2011)
§ Amnestische Störung (stabil, nicht fortschreitend)
§ Demenz (zstl. Kodiert nach Schweregrad und frühem Beginn <65. LJ)
• Alzheimer Erkrankung (NIA-AA / IWG-2, Dubois et al. 2014)
• Zerebrovaskuläre Erkrankung (NINDS-AIREN, Roman et al. 1993)
• Lewy-Körper-Erkrankung (LKD-Kriterien, McKeith et al. 2017)
• Frontotemporale Demenz (Rascovsky et al. 2011; Gorno-Tempini et al. 2011)
• Psychoaktiver Substanzen
• Andernorts klassifizierter Erkrankungen (z.B. PDD-Kriterien Goetz et al. 2008)
• Andere Ursache
• Unbekannt
https://icd.who.int/ 8
Ursachen von Demenzen
Clarfield et al. Arch Intern Med. 2003 Urban Neuroradiologie Scan et al. 2012 9
Topografie
Schlüsselfragen:
§ Organisch oder psychiatrisch?
§ Delirium, Demenz, beides oder keines?
§ Frühestes Symptom?
§ Länge der Krankengeschichte?
§ Tempo? Allmählich/ schrittweise/ progredient/ statisch-fluktuierend?
§ Einfluss auf soziale oder berufliche Funktionen?
15
CERAD-Plus-Testbatterie
Demenz?
Gesund?
Prävalenz
§ 10-20% der Erwachsenen über 65 Jahre
§ Zunehmend mit Alter, ApoE e4 Genotyp, geringerer Bildung, kardiovaskuläre Risikofaktoren,
Schlafapnoe, C2, geringerem Vit-D und kritischen Erkrankungen (z.B. Sepsis), Medikamente
Definition
§ Besorgnis über nachlassende kognitive Leistungsfähigkeit
§ Objektivierbare Einschränkung in ≥ 1 Domäne (1-2 SD)
§ Keine Beeinträchtigung der psychosozialen- und Alltagskompetenzen (ADL)
§ Unterteilung: subjektives MCI, amnestisches MCI, nicht-amnestisches MCI
Im Wesentlichen isolierte
Gedächtnisstörung aufgrund
anderer neurologischen
Erkrankungen, z.B. Infekt, Infarkt,
Traumata, C2, etc.
Hufschmidt, Neurologie compact 7. Auflage, Diener, Therapie und Verlauf neurologischer Erkrankungen
25 7. Auflage
Alzheimer Erkrankung
Atypische Präsentation
§ Posteriore Corticale Atrophie (Sehstörung, visuospatiale Defizite)
§ Sprachdominante Alzheimererkrankung (flüssig und nicht-flüssig)
§ Frontale Alzheimererkrankung (Verhaltensstörung)
Familiäre Alzheimererkrankung
§ 5-10% positive Familienanamnese mit vermeintlich auto-dom Erbgang
§ Jüngeres Erkrankungsalter, Myoklonien, Anfälle und Depression häufiger
• APP-Gen, Chromosom 21: 45. - 60. LJ
• Presenilin-1-Gen, Chromosom 14: 35. – 50. LJ
• Presenilin-2-Gen, Chromosom 1: variabel
§ „common-variants“ und ApoE: Risiko für sporadische Alzheimererkrankung
Clinical Neurology, Scadding and Losseff, 4th edition, Hodder Arnoldc 26
Alzheimer Erkrankung
Braak & Braak Acta Neuropathol. 1991; Jagust et al. Nature Neuroscience Review 2018 29
Zeitliche Entwicklung von Biomarkern Alzheimererkrankung
Jack et al. Alzheimer`s Dement. 2018 und Ärzteblatt 2018; Scheltens et al. Lancet 2021 32
Liquor-Biomarker Profil
Urbach & Egger Thieme Neurologie up2date 2020; Blennow, Leon, Zetterberg. Lancet 2006 34
Liganden-PET
84 Jahre MCI
ARIA-E
Bis zu 40%
Bis 10mgKG
Symptomatisch
10%
ARIA-H
41
Andere innovative Therapieansätze
Genspezifische Therapieansätze
§ Antisensoligonukleotide gegen Tau-mRNA (Mensch, Phase I/II)
§ Antisensoligonukleotide gegen Amyloid-beta-Region der APP-mRNA (Maus)
Turner et al. Ann Neurol. 2020; Feneberg & Otto Nervenarzt 2020 42
IMPP
Fragen 1 Fragen 2
In Ihrer psychiatrischen Praxis wird Ihnen ein 81-jähriger Patient von seiner Eine 78-jährige Patientin verstirbt bei einer seit Langem bestehenden Demenz im
Ehefrau vorgestellt. Laut Angaben der Ehefrau ist es in den letzten 12 Monaten Pflegeheim an einer Pneumonie. Zur Sicherung der Todesursache wird eine
schleichend zu immer mehr Problemen gekommen. So habe ihr Ehemann klinische Obduktion durchgeführt. Bei der neuropathologischen Untersuchung
mehrfach den Schlüssel verlegt und auch nicht mehr wiedergefunden, sodass sie des Gehirns werden Veränderungen festgestellt, die sich am ehesten mit dem
dieses Jahr schon 3-mal das Schloss habe auswechseln lassen müssen. Des
Vorliegen eines M. Alzheimer vereinbaren lassen.
Weiteren habe es einen Polizeieinsatz gegeben, weil ihr Mann an einem kalten
Wintertag den Weg nach Hause nicht mehr gefunden habe.
Der Patient selbst äußert auf Ihre Nachfrage, seine Frau übertreibe, er sei ein Welche der folgenden Aussagen zur Pathogenese des M. Alzheimer trifft
wenig vergesslich in letzter Zeit, aber sonst gehe es ihm gut. am wahrscheinlichsten zu?
Hausärztliche Kontrollen finden regelmäßig statt. Der Patient nimmt keine
Medikamente ein. Der neurologische Untersuchungsbefund ist regelrecht.
Ein 63-jähriger Mann fällt der Familie seit Monaten durch ein inadäquates
Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?
Sozialverhalten auf. Er erzählt ”schmutzige Witze” bei Familienfeiern, singt
Welche der nachfolgenden Aussagen zum Mini-Mental-State-Test (MMST) unvermittelt Schlager und zeigt kaum noch Empathie. Er hat seine Tätigkeit als
trifft am besten zu?
Unternehmensberater aufgeben müssen, weil seine Kunden mit den Leistungen
Welche Untersuchung ist im Rahmen der weiteren
schon seit Längerem unzufrieden waren und sich wegen der verworrenen
differenzialdiagnostischen Abklärung am wenigsten sinnvoll?
Berichte und mangelhaften strategischen Ratschläge beklagt hatten. Die
Welcher der genannte Faktoren ist kein Risikofaktor für die
sonstige psychiatrische Vorgeschichte ist unauffällig.
Verdachtsdiagnose einer Alzheimer-Erkrankung?
Welcher Parameter ist in der laborchemischen Demenzdiagnostik am
ehesten verzichtbar? Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?
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IMPP
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Frontotemporale Demenz (FTD)
Alzheimer-Erkrankung Frontotemporale Demenz
Reduziertes ß-Amyloid 1-42, Erhöhtes Tau im Normale ß-Amyloid 1-42- und Tau-Werte im
Liquor Liquor
Kernsymptome:
§ Langsam progredient
§ Beginn < 65 LJ in den meisten Fällen, aber 20-25% > 65 LJ
§ Häufig positive Familienanamnese (20-50%)
§ Bildgebung zeigt frontotemporale Atrophie
§ CERAD meist unauffällig
Nicht konsistent:
§ Rascher Beginn
§ Postzentrale Veränderungen im MRT
§ Nachweis von Stoffwechsel- oder Entzündungskrankheiten
Stroop-Interferenz-Test
Rascovsky et al. Brain 2011; Gomo-Tempini et al. 2011; Bilder: Quelle unbekannt 51
Diagnosekriterien
bvFTD: Verhaltensstörung, Apathie, Verlust von Mitgefühl und Empathie, Perseverationen, Stereotypien und
zwanghaftes Verhalten, Hyperoralität und Veränderung der Ernährung, Neuropsychologisch
Exekutivfunktionsstörung
Sprachbox:
Rascovsky et al. Brain 2011; Gomo-Tempini et al. 2011; Sprachbox: Universitätsklinikum Ulm 53
Diagnosekriterien
bvFTD: Verhaltensstörung, Apathie, Verlust von Mitgefühl und Empathie, Perseverationen, Stereotypien und
zwanghaftes Verhalten, Hyperoralität und Veränderung der Ernährung, Neuropsychologisch
Exekutivfunktionsstörung
plate
cupboard
kitchen sink
stool
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Diagnosekriterien
SD: Benennstörung (Anomia), gestörtes Sprachverständnis einzelner Wörter, gestörtes Objektwissen,
Dyslexie und Dysgraphie, ungestörtes Nachsprechen, erhaltene und flüssige Sprachproduktion
bag thing
thing
thing
bag
thing
56
Diagnosekriterien
Fish Ship
60
Lewy-Körper-Erkrankung (DLB) und Parkinson-Demenz (PDD)
DLB PDD
Vor oder innerhalb von 12 Monaten Beginn der Demenz relativ zur Später als 12 Monate
motorischen Störung
Kernsymptome
§ Progrediente kognitive Beeinträchtigung
• Exekutivfunktionsstörung, Aufmerksamkeit, visuospatiale Defizite sowie Apraxie
§ Fluktuation
• Aufmerksamkeit, oft im 24-Rhythmus, quantitative oder qualitative Bewusstseinsänderung
§ Visuelle Halluzinationen
• Umschrieben, lebendig, stereotyp, nicht ängstigend, leise, Hintergrund/Dämmerlicht
§ Parkinsonismus
• Teilweise auch ohne Parkinsonismus
Motorisch Symptome
§ Levodopa CAVE: psychotische Symptome, kognitive Verschlechterung
§ Agonisten sollten vermieden werden
Kognitive Störung
§ Cholinesteraseinhibitoren off-label, außer Rivastigmin-Kapsel bei PDD
• Vergleichsweise besseres Ansprechen als bei AD
§ Memantine off-label
Psychische Störung, Verhaltensauffälligkeiten
§ Quetiapin, Clozapin
§ CAVE: vermeide andere Neuroleptika (lebensbedrohlich Rigor & Akinese)
Dichgans et al. S1-Leitlinie Vaskuläre Demenzen. DGN 2017; Goerlick et al. Stroke 2011 70
Klassifikation
Multiple Infarkte
Strategische Infarkte
Marklagerläsionen und
Lakunen
(„subkortikale ischämische VaD“)
Hirnblutungen
Seltene Ursachen
Dichgans & Leys Circ. Res. 2017 71
of these MRI- intensity as cerebrospinal fluid on both CT and MRI
actors, and their (figure 1). The sensitivity to detect infarcts is better for MRI
n and associated compared with CT because of the improvements in MRI
brain infarcts, techniques with stronger field magnets, thinner slices, and
ed as benign different pulse sequences. This greater sensitivity is
reaterMultiple
attention und strategische
particularly true for smallInfarkte
lesions located in the basal
erious effects of
A B
A silent cortical infarct in the left temporo–occipital lobe (A). A silent lacunar infarct in the right thalamus (B).
611
ning Test; BNT, Boston Naming Test; CDT, Clock-Drawing Test; CVFT, Category Verbal Fluency Test; MMSE, Mini-Mental
Complex Figure test; SCWT-A, -B, -C, Stroop Color and Word Test-A, -B, -C; SDMT, Symbol Digit Modalities Test. aThe P-
oking ratio in the two groups was obtained using a Chi-square test. Values are mean ± s.d. The comparisons of
two groups were performed with independent two-sample t-tests. Po0.05 was considered significant.
ion Dichgans
of the DTI-based
et al. DGN structural
2017; Tangbrain network.
et al. JCBFM (A)Bild:
2015; White matter fibers reconstructed
Universitätsklinikum Würzburg by deterministic
73
AAL mask in the DTI native space. Each color represents a node of the DTI brain network. (C) The binary
sional representation of the anatomic brain network. AAL, automated anatomic labeling; DTI, diffusion
Hirnblutungen und Cerebrale Amyloidangiopathie
VaD
Mikroangiopathie
20-50%!
Weitere Pathologien, z.B.
Hippocampussklerose,
TDP-43, ⍺-Synuclein?
AD
Temporallappenatrophie
Bildgebung: MRT
Gefäßdarstellung: Duplex, aber
auch MR-TOF oder CT-A
Labor in Analogie zum
Schlaganfall
Ggf. Liquor z.A. DDs
§ Unklar: L-Albuminquotient
§ Unklar: Neurofilamente
Ggf. Genetische Testung
Cholinesteraseinhibitoren
§ bei gemischter Demenz wie bei AD
§ Experten empfehlen Donepezil bei VaD
Subduralhämatom (SDH)
Normaldruckhydrocephalus (NPH)
Creutzfeld-Jakob-Erkrankung (CJD)
HIV
Long Covid
78
Subduralhämatom (SDH)
Chronisches SDH
(Bagatell)Trauma, Alkohol,
Antithrombotische Therapie
Blutung aus kortikalen Venen
Häufig Kopfschmerz und
psychische Veränderung,
seltener epileptische Anfälle
Bohrlochtrepanation oder
Kraniotomie
Prognose gut (bis 90%)
82
Long Covid
Neurokognitive Störungen bei bis zu 40%
12% Neudiagnosen
Pathogenese nicht ausreichend verstanden
§ Möglicherweise Mikrogliaaktivierung?
§ Mikorinfarkte?
Therapie?
Gesteigerte Pflegebedürftigkeit
Delirprävention
§ HELP: Mehrkomponentenintervention, Delir -44%
• Alle Maßnahmen der nicht-medikamentösen Delirbehandlung
• Wissen um delirauslösende Faktoren
• Frühzeitige Einbindung von Angehörigen zur schnelleren Reorientierung
• Keine routinemäßige medikamentöse Delirprävention
• Operation:
- Möglichst kurze Nahrungs- und Flüssigkeitskarenz
- Möglichst schonende OP-Verfahren
- Möglichst keine Prämedikation
- Narkosetiefe möglichst niedrig, wenn möglich Teilnarkose
- Differenziertes Wärmemanagement
- Bereits vor OP Umsetzung eines professionellen Schmerzmanagements
MMST
3-Wörter-
Uhrentest
Delir
bekannt?
Rechtliche
Situation?
www.icudelirium/delirium/training-pages/German.pdf 92
Therapie
Multiprofessionell
Auslöser, z.B. Harnwegsinfekt, Hyponatriämie, Medikamente etc.
Nicht-medikamentöse, re-orientierende Maßnahmen wie o.g.
Bauliche und pflegerische Herausforderung
Medikamente symptomatisch als ultima ratio
Möglichst niedrige Dosierung, möglichst kurze Anwendung
Tägliche/übertägige Reduktion um 50% mit Abklingen des Delirs
§ Hyperaktiv: Risperidon 0,5– 0 – 0,5 mg (max. 2mg/d)
§ Schlafstörung/Unruhe: Melperon 0 – 0 – 25 – 50 mg oder 25 – 0 – 50 mg
§ Parkinson: Quetiapin 25 – 0 – 25 – 50 mg (max. 150 mg/d)
93
IMPP
Fragen 3
Eine 76-jährige Patientin aus einem Seniorenheim wird von einer sie
versorgenden Altenpflegerin in die Ambulanz einer psychiatrischen Klinik
gebracht. Die Altenpflegerin berichtet, dass die alte Dame seit 1−2 Tagen
zunehmend unverständliches und „wirres Zeug“ rede, reizbar und sehr
unruhig sei. Sie habe ihre Familienangehörigen mit falschen Namen
angesprochen, und seit heute Vormittag rede sie so durcheinander, dass
man sich mit ihr gar nicht mehr verständigen könne. Außerdem habe sie
herumgeschrien und die anderen Senioren beschuldigt, dass diese sie
bestohlen hätten. Bei der Untersuchung ist die Patientin zeitlich, örtlich und
situativ desorientiert. Sie spricht unzusammenhängend. Es fallen eine
deutliche psychomotorische Unruhe und eine Affektlabilität mit
wechselndem Schimpfen und Lachen auf.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!