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Fallbeispiel

Fall Gesundheits- und Krankenpflege eines Patienten bei


bestehender Demenz und Inkontinenz

Herr Günther, ein 79-jähriger Patient, lebt mit seiner Frau zusammen. Herr und Frau
Günther sind tagsüber in der Tagespflege , in der sie den Patienten Herr Günther
betreuen.

Vor kurzer Zeit wurde bei Herrn Günther Morbus Alzheimer festgestellt. Dadurch haben
sich beeinträchtigende Orientierungsstörungen und eine Urininkontinenz entwickelt.

Krankheit Beschreibung und Definition

Demenzen sind Erkrankungen mit chronisch fortschreitendem


Hirnabbau, die mit einer alltagsrelevanten Abnahme von
Gedächtnis und anderen kognitiven Funktionen (Einschränkung
der geistigen Leistungsfähigkeit) einhergehen und länger als 6
Monate bestehen

Folge der Erkrankung sind Einschränkungen der Kritik- und Urteilsfähigkeit sowie der
Planungsfähigkeit.

Die häufigsten Formen sind die Alzheimerkrankheit und die


vaskulären Demenzen

Demenzerkrankungen verlaufen in 3 Schweregraden

STADIUM 1 (leichte Demenz)


> treten geringe Auffälligkeiten auf
> Die Aktivitäten des täglichen Lebens sind reduziert.
> Im Vordergrund stehen Vitalitätsverlust sowie leichte
Störungen von Gedächtnis, Wortfindung und Orientierung

STADIUM 2 (mittelschwere Demenz)


> Örtliche und zeitliche Orientierung sind nahezu aufgehoben,
der Antrieb ist stark eingeschränkt.
> Es treten deutlichere Wortfindungsstörungen auf, sodass
Betroffene nur noch eingeschränkt in der Lage sind, Worte zu
bilden und/oder Sprache zu verstehen. Dadurch ist die
selbstständige Lebensführung erheblich eingeschränkt und der
Betroffene bedarf einer Unterstützung.

STADIUM 3 (schwere Demenz)


> Betroffene sind pflegebedürftig und abhängig.
> Zusätzlich treten körperliche Symptome, wie Einschränkung der Mobilität,
Kontrollverlust über Blasen- und Darmfunktionen, gehäufte Stürze und epileptische
Anfälle auf.
> Es kommt zu einem körperlichen Verfall, Bettlägerigkeit und erhöhtem Auftreten von
Verwirrtheitszuständen (Delirien). Die häufigste Todesursache ist die Pneumonie
*Herr Guenther fällt in diese Kategorie, da er aufgrund seiner Demenz bereits an Urininkontinenz
leidet

Formen der Demenzerkrankung

Primäre Demenz Sekundäre Demenz

Primaere Dem
Symptome  Auftreten von Sprachstoerungen
1. Demenz vom Alzeihmtyp
Stoerungen von Orientierung,
 Wortfindung (Aphasie), motorisher kann die Folge von inneren oder psychiatrischen
Koordination und Gesichterkennung Erkrankungen sein verursacht durch
(Agnosie) Nebenwirkungen von
Medikamenten, z.B. Hyponatriaemie, Vitamin B-
2. vaskulaere Demenzen 12-Mangel,
 Stimmungsschwankungen mit hoher Altersdepression, Alkoholabhaengigkeit, usw.
Gereiztheit

3. Demenz vom Lewy-Koeperchen-Typ


 Schwankungen von Wachheit und
Aufmerksamkeit, Parkinsonsymptome
(Rigor, Tremor, Akinese)

4. Demenz vom Parkinson-Typ


 Bradyprenie ( Denkverlangsamung),
Halluzinationen, defizite in
Aufmerksamkeit und Konzentration

5. Frontotemporale Demenzen
Symptome

Symptome von Herrn Günther

 leidet an Alzheimer, das übliche Symptom ist ein Gedächtnisverlust, der das

tägliche Leben stört

 Problem mit der Orientierung (räumlich, zeitlich, persönlich und situativ), was

bedeutet, dass seine kognitiven Funktionen beeinträchtigt sind

 Wegen der Krankheit entwickelte er Inkontinenz

Risikofaktoren

 Alter
*Herr Günther ist ein hohes Risiko, da er bereits 79 Jahre alt ist.

 Geschlecht
 Genetik / Familiengeschichte

Medikamente müssen überprüft werden

 Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung können zu psychischen Beeinträchtigungen


und Gedächtnisstörungen führen, ohne dass eine Demenz vorliegt.

Diagnostik

1.Testpsychologische Screening-Verfahren

2. Bildgebende Verfahren

CT/ MRT

3. Nachweis von Veraenderungen im Liquor

Soziales
 Herr Günther, männlich, 79 Jahre alt,
ist verheiratet und im Ruhestand. Er lebt
mit seiner Frau zusammen.
 Tagsüber sind sie in einer Tagespflege,
um die Krankheit von Herrn Günther zu
unterstützen

Therapie
Medikamentose Therapie
 Cholinesterase-Hemmstoffe - Donepezil (Aricept),
Rivastigmin (Exelon) und Galantamin (Razadyne)

 Anticholinergika, Alpha-Blocker,
Mirabegron (Myrbetriq).
 Psychopharmaka- z.B Risperidon oder Haloperidol

 Antibiotika

Pflegemaßnahmen
Orientierung

Ernahrung und Flussigkeits aufnahme

physiche gesundheit

Sichere Umgebung

Kommunikation

Inkontinenz

Angehörige anleiten und unterstützen

Rehabilitation
 Gedächtnistrainings

 Angehörige anleiten und unterstützen

 Erinnerungs- und Selbsterhaltungstherapie


 Kommunikationstraining. Milieugestaltung, Soziotherapie, Angehörigenarbeit

 Musik-, Kunst- und Ergotherapie

 Tiertheraphie

 Blasentraining

 toilettentraining

Beratungsaspekte
 Selbsthilfegruppe (für Patienten und Angehörigen)

 Deutschen Alzheimer Gesellschaft

 Alzheimer Angehörigen Initiative

Hilfsmittel (Rollstuhl, Info-Material.. )

 Automatische Kalenderuhren
 elektronische Medikamentenspender
 GPS Armbanduhren

 Toilettenstuhl
 Inkontinenz produkt
 Vorlagen, inkontinenzhose
 Urinflasche

Kostenträger (Krankenkasse, Pflegeversicherung..)

Krankenversicherung
 Rettungstransport (Heim– und Krankenwagentransport)
 Diagnostik verfahren (Ein Screening zur kognitiven ,,AMI– Abbreviated Mental
Test“ für allen Patienten über 70 Jahren).

Pflegekasse
 Tagespflege
 Pflegekurz für die Frau (Angehörigen)
 Fahrkosten
Berufiches Selbstverständnis (Rückengerechtes Arbeiten... )

 Er ist ein Rentner.

 Da Demenz eine fortschreitende Erkrankung ist, wird es wahrscheinlich eine Zeit


geben, in der eine Fortsetzung der Arbeit nicht mehr möglich ist.

Qualitätsmanagement (Standards... )

 Sturzprophylaxe
Demenz kann das visuelle System schädigen und Illusionen und
Fehlwahrnehmungen verursachen. Stellen Sie sicher, dass das
Haus in jedem Raum ausreichend beleuchtet ist, um
Sehschwierigkeiten zu vermeiden. Menschen mit Demenz können
das, was sie sehen, falsch interpretieren. Daher ist es wichtig,
dunkle Bereiche und Schatten zu reduzieren

 Aspirationsprophylaxe/Schlechte Nahrungsaufnahme
Zu den mit Demenz verbundenen Essstörungen gehören
Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken, Einstecken oder
Spucken sowie der Verlust des Interesses an Nahrungsmitteln.
Schluckprobleme führen häufig zu Aspirationsereignissen und
Lungenentzündung
 Infekstionsprophylaxe
Bakterien dringen in die Harnröhrenöffnung ein und wandern dann
in die Blase.

 Hygienestandard
Körperpflege, Wundversorgung, Mundpflege, Zahnpflege

Pflegewissenschaftliche Aspekte (Pflegetheorien...)


Zusammenarbeit in Gruppen und Teams (Logopädie....)

 Ernährungberater
 Demenz–Delir Team
 Angehörigen

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