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Man fühlt mit den Kuppen von Zeige-, Mittel- und Ringfinger an einer oberflächlichen Arterie (Arteria radialis). Nach dem
Ertasten des Puls Schlages werden 15 sec. Lang die Pulse gezählt, wobei der erste Schlag als „0“ gezählt wird. Die ermittelte
Anzahl an Schlägen wird mit 4 multipliziert. Während der Pulsmessung wird auch auf den Rhythmus geachtet. Bei einem
unregelmäßigen Puls und bei Menschen mit sehr langsamem Puls wird 1 Minute lang gezählt.
Normwerte Puls:
• Fötus 150-160 Schläge pro Minute
• Neugeborenes 120-140 Schläge pro Minute
• Kindergartenkind etwa 100 Schläge pro Minute
• Jugendliche etwa 85 Schläge pro Minute
• Erwachsene 70-80 Schläge pro Minute
• Senioren 70-90 Schläge pro Minute
Faktoren die die Pulsfrequenz beeinflussen:
• körperliche Aktivität
• Höhenanpassung
• Energieumsatz
• Herz-Kreislauf-System
Veränderungen bei den Erwachsenen:
Bradykardie unter 60 Schläge in der Minute
Tachykardie über 100 Schlägen pro Minute
Arrhythmie eine unregelmäßige Schlagfolge des Pulses
Blutdruckmessung (RR):
Durchführung:
Methode nach Riva Rocci mit Stethoskop und RR-Manschette mit angeschlossenem Manometer am Oberarm
BW vorher ruhen
Im Sitzen/liegen messen
Arm leicht gebeugt auf Herzhöhe
Beengende Kleidung entfernen
Manschette: luftleer -> ca. 2cm über Ellenbeuge anlegen (keine Kleidung)
fest und faltenfrei
Ventil am Manometer schließen, damit keine Luft entweicht
Ohr-Olive des Stethoskops locker ins Ohr stecken
Zügig aufpumpen bis ca. 30mmHg über den erwarteten systolischen Wert
Stethoskop in Ellenbeuge auf Arteria radialis legen
Ventil öffnen und Manschette langsam entleeren
Erste hörbare Ton gibt systolischen Wert an (sehend am Manometer)
bei deutlich leiser werdenden/unhörbaren Tönen liegt der diastolische Wert
Restluft aus Manschette ablassen & Manschette entfernen
Werte dokumentieren
Desinfektion der Oliven (Stethoskop) und der Manschette
Angabe der Werte in mm Hg (millimeter Quecksilbersäule)
Arteriosklerose: Geräusche hörbar (auch bei RR+: Flüssigkeit die eingeengt wird: Strömungsgeräusch
Mehrfache Messungen zu unterschiedlichen Zeiten unter Ruhebedingungen
Zu beachten:
- nie an Shunt-Seite
- Manschette nicht zu locker/ausreichend aufpumpen, nicht auf Herzhöhe/anpassen (Adipositas)
- vorher ruhen, keine Aufregung (30min)
- kein Alkohol/Nikotin/ Kaffee vor der Messung
- Manschette soll nicht einschnüren
Normwerte: (altersabhängig; bei Kindern noch niedriger)
Erwachsene: bis 135/90 optimaler Wert 120/80 mmHg (bei Belastung steigen Werte)
Senioren: bis 160/90: dauerhaft zwar ev. hoch; ggf. aber ok (Elastizität d. Arterien: geringer)
1) Material zusammenstellen:
Tablett oder Nierenschale
Staubinde
Einmalhandschuhe
Hände- und Hautdesinfektionsmittel
Tupfer (Steril/Keimarm)
Blutentnahmekanüle, evtl. Adapter, Butterfly
Monovette/Eprovette (Blutentnahmeröhrchen)
Einmalunterlage
Abwurfbehälter
Wundschnellverband/Pflaster
2) Patienten identifizieren und Pat. über Zweck und Vorgehen der Blutentnahme informieren;
3) Durchführung:
Händedesinfektion;
Patienten bitten sich hinzusetzen oder hinzulegen (Kollaps Gefahr);
Einmalhandschuhe anziehen;
Arm auf Unterlage unter Herzniveau lagern;
Staubinde eine Handbreit oberhalb der Ellenbeuge anlegen;
Achtung: eine kurze venöse Stauung ruft bessere Venenfüllung hervor (Puls muss distal der Stauung tastbar bleiben);
Bei schlechter Venendarstellung: Faust ballen lassen, Venen vorsichtig beklopfen oder warmes Tuch auf Punktionsbereich legen.
Achtung: Pumpen mit der Faust führt durch Muskelaktivität zu einem Anstieg von K und Mg in der Blutprobe. Zu lange Stauung
führt zu Veränderung der Kaliumwerte sowie GGT und anderer Parameter;
punktierbare Vene auswählen, merken und Stauung lösen, geeignet sind v.a. gut tastbare Venen, die bei Betasten leicht federn,
sich gut darstellen lassen und ggf. durch eine Gabelung im Gewebe fixiert sind
Venenpunktion:
Punktionsbereich desinfizieren (Einwirkzeit)
erneut stauen; Punktionsstelle nicht mehr berühren
mit Daumen der freien Hand Haut durch Zug spannen
Vene fixieren – Pat. „vorwarnen“ und mit Winkel von 30° die Vene punktieren (Schliff und Öffnung der Kanüle zeigen nach oben)
erfolgreiche Venenpunktion anhand des Widerstandsverlustes bei Punktion der Vene und anhand eintretenden Blutes im
vorderen Bereich des Schlauches („Butterflykanülen“)
Stauung lösen; Monovette anschließen (je nach System) und füllen
Monovette entfernen (mit Antikoagulantien versetzte Röhrchen gründlich – aber schonend –mischen; Serumröhrchen mind. 30
min. stehend lagern - bei Mehrfachentnahmen erneut Monovette aufsetzen - nach Entfernung der letzten Monovette Tupfer auf
Punktionsstelle legen
Kanüle entfernen; Punktionsstelle mit Tupfer komprimieren und Pat. bitten, 5 min zur Blutstillung zu komprimieren; nicht
beugen; gestreckt über Herzniveau halten; nach erfolgter Blutstillung ggf. mit Wundschnellverband versorgen
Nadelschutz aktivieren
Kanüle fachgerecht entsorgen
gebrauchte Materialien fachgerecht entsorgen
Hände desinfizieren - Analyse der Proben sicherstellen - Maßnahme dokumentieren
Wundbeschreibung
Wunden nach festgelegten Kriterien beschreiben
Lokalisation: wo ist die Wunde (muss bei einem Foto immer ersichtlich sein)
Wundgröße: Breite, Länge, Tiefe
Art der Wund: Riss, Schnitt, Kratz, Biss, Stich ,Platz- Quetsch Wunden
Exsudat: gelblich bis klare, geruchslose Wundflüssigkeit (Teil der Wundheilung)
Wundbeläge/Wundgrund: meist bei chronischen Wunden, die Beläge sind als Ablagerung auf dem Wundgrund zu erkennen.
Wundgeruch: bei normalen aseptischen Wunden nicht vorhanden
Wundumgebung: gerötet, geschwollen, nekrotisch, Verkrustet?
Schmerzen
Infektionsanzeichen: Übelriechend durch Eiter, Bakterien (septisch)
Verlauf der Wundheilung und wie lange bekannt
Jede Wunde sollte von Beginn an umfassend und verständlich beschrieben werden, so kann der Verlauf der Wundsituation und
der Heilungserfolg sichtbar gemacht werden.
Bei Fotodokumentation immer vorher Wunde säubern und Lineal mit Namen, Datum, Ort muss ersichtlich sein.
TIME-Konzept:
T Tissue Gewebe: was ist zu sehen? Trockene, schwarze Nekrosen, feuchte gelbliche Belege (Fibrinbeläge),
I Infection Infektion: Infektionsmanagement: Infektionszeichen, Geruch, hohes Exsudataufkommen, Wundabstrich-Biopsie
M Moisture Feuchtigkeit: trocken oder feucht, Exsudatmanagement
E Edge Wundrand: Wundrandschutz und Hautschutz
Aseptische Wunde: frei von Erregern und Keimen, weisen keine Anzeichen von Entzündungen auf, sind durch einen gezielten
invasiven Eingriff entstanden, postoperative aseptische Wunden müssen durch richtigen Verbandswechsel vor von außen
eindringenden Keimen geschützt werden. z.B. Operationswunden sind frei von Keimen
Septische Wunde: durch Krankheitserreger verunreinigt, keimbehaftet, mit einer Sepsis verlaufend
Primär heilende Wunde: Regenerationsheilung: bei aseptischen Wunden, komplikationslos, keine Infektion mit virulenten
Keimen, kein zu großer Gewebeverlust, normale Heilungstendenz, verheilen schnell und hinterlassen nur eine dünne, oft kaum
sichtbare Narbe
Sekundär heilende Wunde: Reparationsheilung: Wundheilungsphase mit Abbauphase (Exsudationsphase), Umbauphase
(Granulationsphase) und Regenerationsphase (Epithelisierungsphase)
Bei einem Blasenkatheter handelt es sich um einen Kunststoffschlauch, der der Harngewinnung bzw. -ableitung
dient. Der Harn kann hierbei entweder über die Harnröhre (transurethral) oder die Bauchdecke (suprapubisch)
abgeleitet werden.
Blasenkatheter zur Therapie: Der Einsatz eines Blasenkatheters zu therapeutischen Zwecken weist diese Indikationen
auf: Blasenentleerungsstörung, Harnabflussbehinderung, Prostatavergrößerung, große Operationen, Blasenspülung.
Notwendige Materialen:
Tablett; verpackte sterile Katheter Sets: 1 Paar sterile Handschuhe; 1 sterile Pinzette, 2 Schalen (1 Urinschale,
1 Abwurfschale), 10 ml Schleimhautdesinfektionsmittel- Octenisept Lösung, 6 Mulltupfer, steriles
geschlitztes Lochtuch.
Gleitmittel im Applikator, event. Taschenlampe, event. steriles Röhrchen- für Laboruntersuchung, 2
Einmalkatheter, ca. 8-12 Ch, original verpakt- einer als Ersatz, event. sterille Schere zum Öffnen der Katheter
Hülle.
Einfacher Verbandswechsel
-einfachen Verbandswechsel durchführen
1. Fenster schließen und auf Privatsphäre achten
2. Materialien Vorbereiten (Wagen, Abwurfbehälter usw.)
3. Korrekte Händedesinfektion
4. Unsterile Einmalhandschuhe anziehen
5. Alten Verband vorsichtig entfernen (evt. Pflasterspray oder Nassfase) und mitsamt Handschuhen in den Abwurfbehälter werfen
(nicht über Wunde sprechen bzw. Mundschutz verwenden)
6. Wunde mit Spüllösung reinigen
7. Begutachten der Wundverhältnisse nach Zeichen einer lokalen Entzündung (Rötung, Schwellung, Gewebe Überwärmung,
Funktionseinschränkung, ggf. Wundsekretion)
8. Händedesinfektion
9. Materialien steril öffnen, sterile Einmalhandschuhe anziehen
10. Wunde desinfizieren (sterile Kompresse und Wunddesinfektionsmittel, in eine Richtung reinigen, pro Wischgang eine frische
Kompresse, Einwirkzeit beachten!) Aseptische Wunde von innen nach außen
11. Wundverband anlegen:
12. Wunde mit sterilen Kompressen abdecken, mit Fixierpflaster fixieren (Achtung: keine Spannung!)
13. Handschuhe, Materialien usw. entsorgen
14. Händedesinfektion
15. Positionierung und Lagerung des Patienten,
16. Dokumentation: Verbandswechsel mit Datum, Uhrzeit und Beschreibung der Wundverhältnisse
Hygienerichtlinien im Zusammenhang mit Verbandswechsel
Fenster, Türen schließen
Keime von Wunde fernhalten
Schutzkleidung tragen (Handschuhe, Mundschutz, Schürze)
Nie über der Wunde sprechen
Vermeidung von Kreuzkontamination
Non-Touch-Technik praktifizieren
Alle Materialien die eine Wund berühren müssen steril sein