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VITALZEICHEN

Blutdruck/ Puls Messung


16. Juni 2022
Franziska Pfannkuche

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OdA Gesundheit Zürich | Organisation der Arbeitswelt Gesundheit Zürich
Vitalzeichenkontrolle
Die Basiskompetenz jedes pflegerischen oder medizinischen Berufs ist
die Vitalzeichenkontrolle.
Die zentrale Bedeutung kommt der Blutdruck und Pulsmessung zu.
Sie ist oft der First Step einer medizinischen Intervention
oder Notfallssituation.
Eine korrekte Durchführung mit entsprechender klarer Einschätzung des
Blutdrucks /Pulses ist damit von entscheidender Bedeutung.
Vitalzeichenkontrolle ist eine Aufgabe und Verantwortung in der Pflege!
Jeder der eine korrekte Ermittlung und Einschätzung der Vitalzeichen
durchführen kann ist wichtig!

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Blutdruck

Der Blutdruck ist die Kraft und der Druck, die das strömende Blut auf die
Gefässwände ausübt.

Windkesselfunktion : die elastische Eigenschaft der Aorta, die


Kontraktion des Herzens in ein sich gleichmässig ausbreitenden
Volumenstrom zu verwandeln.

Die ermittelten Blutdruckwerte erlauben Rückschlüsse auf die


Kreislaufsituation ,die Funktion einzelner Organe ( Herz, Niere)
und verschieden Erkrankungen.

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Herzaktivität in Diastole und Systole

Definitionen
 Systole:Anspannungs –und
Auswurfphase des Blutes aus
den Herzkammern
 Diastole:Ende der
Auswurfphase , auch
Erschlaffungs-oder
Füllungsphase genannt
 Blutdruckamplitude:Differenz
zwischen Systole und Diastole

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Der Blutdruck
Ist abhängig von:
• der Herzleistung ( Schlagvolumen)
• der zirkulierenden Blutmenge und Entfernung zum Herzen
• der Beschaffenheit der Blutgefässe und des Gefässwiderstandes
• dem Wachheitsgrad
• dem Schmerzzustand
• dem psychischen Zustand ( Angst, Erregungszustände, Wut)
• der körperlichen Aktivität /Belastung und Körperposition
• Harnblasenfüllung
• Klima, Tageszeit,Umgebung,chem.u.tox.Einfluss,Genussmittel
• der diastolische Druck bleibt beim gesunden Menschen eher konstant
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Der Blutdruck
• wird in 2 Werten gemessen , Systolischer Wert / Diastolischer Wert
• in der Einheit mm Hg ( Quecksilbersäule)
• kann direkt oder indirekt gemessen werden

• Indirekte Messung(unblutig): oszillatorisch, palpatorisch ( nur 1 Wert),


auskultatorisch ( 2 Werte)

• Direkte Messung(blutig): sensorisch durch Katheter im Blutgefäss

• ist in Kombination mit Puls zentraler Bestandteil der Vitalzeichen


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Klassifikation Hypertonie / Hypotonie Quelle: mediX ch

Hypotonie <100 <65

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Voraussetzung für die Blutdruck und Pulsmessung
Eigene Kompetenz
 Konzentration / Ruhe
 gutes Gehör
 gutes Sehfähigkeit
 Tastsinn / Sensibilität
 Koordination im Umgang mit Messgeräten
 Multi Tasking Wechsel der Wahrnehmung Auge/Ohr/Hand
 Differenzierung der Sinneswahrnehmung (Ich/Gegenüber)
 Planungsfähigkeit
 Kommunikation

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Korrekte Durchführung
1. Aktuelle Dokumentation
aktuelle Verordnung, Art der Messung, Häufigkeit, Zeitpunkt, Messort
rechts/ links (wenn möglich),initial beidseits Arme,o. Beine (Kinder)
Cave: keine Messung an dem Arm bei Lymphödem, Mamma Ca
Verweilkanülen, Infusionstherapie, Shunts, Brachialgien,Tennisarm,
Hemiparese , Hemiplegie, Wunden, Verbände, Gips
2. Art der Messung meist Kombination palpatorisch( Riva Rocci)und
auskultatorisch( Recklinghausen / Korotkow)
3.Händedesinfektion und Materialvorbereitung

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Korrekte Durchführung
4. Richtige Blutdruckmanschette auswählen
bei Kindern 2/3 des Oberarm müssen bedeckt
Armumfang bis 40cm 12-14 cm breite Manschette
Armumfang über 40cm 16-20 cm breite Manschette
5. 1 oder 2 Schlauchsystem bereit legen , Stethoskop bereitlegen,
Dokumentationsblatt
6.Arbeitsplatz einrichten bei BD messung immer gleiche Bedingungen
Wahl des Arms gleich, Ruhepause vor Messung,Arm immer in
Herzhöhe ,gleiche Position ( liegen oder sitzen),möglichst gleicher
Zeitpunkt
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Korrekte Durchführung
7. Information über Vorgehen / Massnahmen/ Ablauf / Einverständnis/
Einflussfaktoren erfragen/ Kleidung am Arm ablegen
8.Manschette entlüftet,gut sitzend ( nicht zu fest, nicht zu locker),
faltenfrei 2 fingerbreit über Ellenbeuge anlegen, Stellschraube zu
9.Radialis Puls tasten, langsam aufpumpen bis zum „Verschwinden“
10. Wert merken = Systole, 25-30 mmHg weiter hoch pumpen
11.Stethoskop mit Schallaufnehmer an arteria brachialis anlegen
12.Langsam/vorsichtig Stellschraube öffnen,ManometerZeiger
beobachten
erstes pochendes , lautere Geräusch (Korotkow Ton) an Manometer
ablesen und das letzte Geräusch vor dem Verschwinden ablesen
Hilfreich beim Hören, den Zeigerausschlag zu beachten
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Korrekte Durchführung
Nach dem Lösen ,Entlüftenund Zusammenrollen der Manschette wird
Pulsmessung
und/oder Oxymetrie Messung durchgeführt

Nachbereitung:
Desinfektion der Hände und Arbeitsmaterialien mit geeigneter D-lösung

Das Materials einsatzbereit für sofortige erneute Messung sachgerecht


verstauen!
Dokumentation und interventionsgerechter Rapport

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Fehlerquellen beim Messung des Blutdrucks
60 % Prozent aller Fehler gehen auf Fehler beim Umgang mit
Manschette zurück
• Manschette zu locker falsch hoch
• Nicht passende Manschette zu klein falsch hoch
• zu gross falsch niedrig
• Manschette ungenügend aufgepumpt falsch niedrig Systole
• Kleidung unter Manschette falsch niedrig
• Zu hohe Armlagerung falsch niedrig
• nochmaliges Aufpumpen falsch hoch ( anderer Arm)
• Luft zu rasch abgelassen falsch niedrige Systole
• falsch hohe Diastole
• Starkes aufdrücken der Schallmembran falsch niedrig
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Puls

Durch die Kontraktion des Herzmuskels in der Systole pumpt das Herz
stossend und mit viel Druck Blut in Aorta, dabei wird Pulswelle erzeugt.
Diese ist, an oberflächlichen Arterien in Knochennähe, als Puls tastbar.
Kriterien :
 Pulsfrequenz:Häufigkeit=Anzahl der getasteten Pulswellen pro Minute

 Rhythmus: Regelmässigkeit=zeitliche gleiche Abstände


zw.Pulsschlägen Abk.: rrh. +arrh.

 Pulsqualität:Beschaffenheit=Füllungszustand der eigentl. Pulswelle

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Pulsmessorte peripher/ zentral
Messorte:
 Peripher:
arteria radialis / a. ulnaris
arteria dorsalis pedis
arteria poplitea
 Zentral:
arteria carotis
arteria temporalis
arteria brachialis
arteria femoralis

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Puls
Puls wird achtsam mit 3Fingerbeeren getastet,Zeigefinger Schwerpunkt
Mittel und Ringfinger
Kriterien :
 Pulsfrequenz wird für 15 sec ermittelt, dann x 4 = S/min oder 60 sec
 Rhythmus wird erfühlt rhythmisch/ arrhythmisch
 Pulsqualität wird beschrieben / eingeordnet

Norm bei Erwachsenen: 60 -80 S/min


Bradykardie: unter 60 S/ min
Tachykardie: über 100 S/min
Physiologisch: Schlaf/ Wachheit,Aktivität/Ruhe,
Trainingszustand,Gewicht, Alter, Klima, Temperatur
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