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Wie funktioniert die Blutdruckmessung?

Üblicherweise wird der Blutdruck im arteriellen Gefäßsystem ermittelt. Es


gibt auch eine Reihe von Spezialverfahren, durch die etwa der venöse
Blutdruck bestimmt werden kann. Diese Verfahren spielen im medizinischen
Alltag allerdings eine untergeordnete Rolle.

Der arterielle Blutdruck wird meist mithilfe einer aufblasbaren Manschette


gemessen, die um den Oberarm des Patienten gelegt wird. Diese Methode
wurde vom italienischen Mediziner Riva-Rocci Ende des 19. Jahrhunderts
entwickelt. Seine Initialen RR werden auch heute noch von Medizinerinnen
und Medizinern als Abkürzung für Blutdruck gebraucht. So bedeutet etwa der
Eintrag "RR 120/80" in einer Patientenakte, dass der Patient einen Blutdruck
von 120/80 mmHg hat.
Um den Blutdruck zu messen, wird die Manschette etwa zwei Fingerbreit
oberhalb der Ellenbeuge am Oberarm angelegt und aufgepumpt. Dadurch
wird die Schlagader am Oberarm (Arteria brachialis) immer weiter
zusammengepresst. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird die Manschette soweit
aufpumpen, dass der erzeugte Druck sicher über dem zu erwartenden
systolischen Blutdruckwert liegt. Die Oberarmarterie ist dann vollständig
zusammengedrückt und lässt kein Blut mehr durch.

In weiterer Folge wird die Luft langsam aus der Manschette abgelassen -
wodurch der Druck auf den Oberarm nachlässt. Sinkt der Manschettendruck
unter den systolischen Blutdruck, kann das Herz in der Anspannungsphase
Blut durch die zusammengepresste Arterie pumpen. Weil nur während der
Druckspitzen Blut durch das Gefäß strömen kann, entsteht mit jedem
Herzschlag ein charakteristisches Klopfgeräusch (Korotkow-Geräusch).
Dieses Geräusch lässt sich mithilfe eines in der Ellenbeuge aufgelegten
Stethoskops hören. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird an der Skala des
Blutdruckmessers ablesen, bei welchem Druck das Klopfgeräusch erstmalig
auftritt. Dieser Wert entspricht dem oberen, systolischen Blutdruck.

Unterschreitet der Manschettendruck beim weiteren Ablassen den


diastolischen Blutdruck, kann das Blut wieder ungehindert durch die
Oberarm-Arterie strömen und das Klopfgeräusch verschwindet. Der Wert,
der sich zu diesem Zeitpunkt auf der Skala des Blutdruckmessers ablesen
lässt, ist der untere, diastolische Blutdruckwert (auskultatorische Methode).

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