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Anatomie II

Kapitel 01 - Das Herz

1
Herz –
Lage

 Das Herz liegt


im Mediastinum
und wird vom
Herzbeutel
(Perikard)
umhüllt

2
Herz – Aufbau
 Herzscheidewand:
– das Herz wird
durch eine Wand
in ein rechtes und
linkes Herz
geteilt.
 Rechtes Herz:
– rechter Vorhof =
Atrium dextrum
– rechte Kammer =
Ventriculus dexter
 Linkes Herz:
– linker Vorhof =
Atrium sinistrum
– linke Kammer =
Ventriculus
sinister

3
Blutfluss durch das Herz
HERZ

Rechte obere Hohlvene + Linke Lunge


untere Hohlvene Lunge

Rechter Vorhof= Lungenvenen


Atrium

Tricuspidalklappe= Linker Vorhof=


Dreizipflige Segelklappe Atrium

Rechte Kammer= Mitralklappe=


Ventrikel Zweizipflige Segelklappe

Pulmonalklappe Linke Kammer=


Ventrikel

Lungenschlagader Aortenklappe

Aorta

4
Einflußbahnen
des Herzens

 In den rechten
Vorhof:
– obere Hohlvene
(Vena cava
superior) und
– untere Hohlvene
(Vena cava
inferior)
– sinus coronarius
(Herzvenen der
Koronargefäße)

5
Einflußbahnen
des Herzens

 In den linken
Vorhof:
– Vv. pulmonales
dextrae und
sinistrae

6
Ausflußbahnen
des Herzens

 Aus der rechten


Kammer:
– A. pulmonalis
sinistra und
dextra

7
Ausflußbahnen
des Herzens

 Aus der linken


Kammer:
– Aorta
– Aa. coronariae

8
Herz - Wandaufbau

Herzinnenhaut (Endokard):
 Kleidet innere Herzhöhlen aus

 Überzug aus Endothel (einschichtiges


Plattenepithelgewebe); darunter
Bindegewebe (Verschiebeschicht)
 Ernährung: Vorbeiströmende Blut

9
Herz -
Wandaufbau
 Herzmuskel
(Myokard):
– Leistet die
eigentliche
Pumparbeit des
Herzens
– Wanddicke:
Linke Kammer
ca. 0,5 cm ist
dicker als rechte
Kammer
– Herzgewicht: Ca.
300 g
10
Herz -
Wandaufbau
 Herzbeutel (Perikard):
 Epikard (viszerales Blatt):
Innere Schicht; liegt
Myokard auf
 Perikard (Perikard im
engeren Sinn)(parietales
Blatt): Äußere Schicht; mit
dem Zwerchfell und
Brustfell teilweise
verwachsen
 Beide Blätter bestehen aus
elastischen und kollagenen
Bindegewebe (Überzug aus
Epithelgewebe)
 Gleitspalt mit Flüssigkeit:
Zwischen viszeralen und
parietalen Blatt;
 reduziert Reibung bei den
Kontraktionsbewegungen

11
Blutversorgung des Herzen
 Versorgung des
Herzmuskels
 Herzkranzgefäße:
A. coronaria sinistra
und dextra =
Koronararterien
versorgen Myo-
Myo- und
Epikard
 Entspringen direkt aus
der Aorta

12
Erregungsleitung
am Herzen
 Sinusknoten
(Eigenfrequenz
von ca. 70
Schläge/min.)
 AV--Knoten
AV
 His Bündel
 Tawara Schenkel
 Purkinje Fasern

13
ERREGUNGSBILDUNG

SINUSKNOTEN=
Geflecht spezialisierter Herzmuskelfasern
Im rechten Vorhof

AV-KNOTEN=
Atrioventrikularknoten
Am Boden des rechten Vorhof

HIS-BÜNDEL
An der Kammerscheidewand

TAW ARASCHENKEL
Kammerschenkel rechts und links

PURKINJE FASERN
An der Kammer
14
Erregungsleitung
am Herzen
 Sympathikus
– beschleunigt die
Herzfrequenz
– durch Erhöhung
der Häufigkeit der
Eigenerregungen
des Sinusknoten
– Geschwindigkeit
der Überleitung der
Erregung von
Vorhof auf Kammer
wird erhöht (im
rechten und linken
Herzen)
15
Erregungsleitung
am Herzen
 Parasympathikus
(N. Vagus)
– verlangsamt die
Herzfrequenz
– durch Senkung der
Häufigkeit der
Eigenerregungen
des Sinusknoten
– Geschwindigkeit
der Überleitung der
Erregung von
Vorhof auf Kammer
wird verlangsamt
(im rechten und
linken Herzen)
16
Herzrhythmus

 Herzzyklus (- (-schlag)
 60 – 80 Schläge pro Minute
 Systole: Zusammenziehen
(=Kontraktion) des Herzmuskels
 Diastole: Erschlaffung (Erweiterung)
des Herzmuskels
 Herzschlag: Systole der Vorhöfe bei
gleichzeitiger Diastole der Kammern
17
Herzklappen
 Segelklappen:
– Tricuspidalklappe
– Mitralklappe
 Taschenklappen:
– Pulmonalklappe
– Aortenklappe

18
physiologische Herztöne

 Herztöne
 Erster Herzton: Anspannungston der
Kammermuskulatur
 Zweiter Herzton: Klappenschlußton der
Taschenklappen (Aorten-
(Aorten- und
Pulmonalklappe)

19
Pathologie des Herzens -
Herzinsuffizienz
 Herzinsuffizienz
 Herzmuskelschwäche (Myokardinsuffizienz)
 Ursachen:
 Kardiale Ursachen
Ursachen::
– Endokard: Klappenstenose und/oder
Klappeninsuffizienz
– Myokard: Nichtentzündliche (Kardiomyopathie)
und entzündliche Herzmuskelerkrankung
(Myokarditis), Einnahme von bestimmten
Medikamenten, die den Herzmuskel schwächen
(z.B.: Betablocker)

20
Herzinsuffizienz Kardiale
Ursachen (Fortsetzung)
 Perikard: Panzerherz (Pericarditis calcarea)
 Rhythmusstörungen: Extreme Tachykardie
(beschleunigter Herzschlag), extreme
Bradykardie (verlangsamter Herzschlag)
 Herzkranzgefäße: Koronare
Durchblutungsstörung, Herzinfarkt
 Angeborene Herzfehler: Offener Ductus
Botalli, Klappenfehler, Shunt

21
Herzinsuffizienz

 Extrakardiale Ursachen
Ursachen::
– Bluthochdruck
– Anämie
– Drucksteigerung im Lungenkreislauf
– Hypoxie (Sauerstoffmangel im Blut oder
Gewebe)
– Schock
– Schilddrüsenüberfunktion
22
Linksherzinsuffizienz

 Linksherzinsuffizienz
 Blutstau vor dem linken Herzen 
Blutüberfüllung und Drucksteigerung im
Lungenkreislauf (pulmonale Hypertonie)
 Symptome: Atemnot, Zyanose, Tachypnoe
(Atmung ist beschleunigt),
 Stauungsbronchitis, Asthma cardiale
(Herzasthma), Lungenödem

23
Rechtsherzinsuffizienz
 Rechtsherzinsuffizienz
 Meist Folge einer Linksherzinsuffizienz,
Trikuspidalklappeninsuffizienz,
 Cor pulmonale (Lungenfibrose)
 Symptome:
– Stauungen im venösen Körperkreislauf,
Stauungsleber
– Gastrointestinale Beschwerden, Ödeme und
Gewichtszunahme
– Nykturie (=nächtliches Wasserlassen)

24
Endokarditis
 Endokarditis (Herzinnenhautentzündung)
 Rheumatische Endokarditis (Endocarditis
rheumatica):
 Rheumatisches Fieber, PCP, M. Bechterew
 Bakterielle (infektiöse) Endokarditis:
 Schwere Abwehrschwäche, nach Operationen an
den Herzklappen
 (Streptokokken, Staphylokokken, Pilze...)
 Symptome: Schüttelfrost, Fieber, schwere
Herzinsuffizienz, Anämie
 Cave: Erhöhte Emboliegefahr (Hirnschlag),
Lungenembolie

25
Myocarditis / Pericarditis
 Myokarditis (Herzmuskelentzündung)
 Ursache: Rheumatische, infektiöse und die
allergische Myokarditis
 Symptome: Tachykardie, Herzrhythmusstörungen,
Kurzatmigkeit, Abgeschlagenheit
 Perikarditis (Herzbeutelentzündung)
 Ursache: Infektionen, Rheumatisches Fieber,
Herzinfarkt, Entzündungen der Nachbarorgane
(Pneumonie...), Tumoren, Allerg. Reaktionen
(Medikamente)

26
Klappeninsuffizienz /
Klappenstenose
 Klappeninsuffizienz
 Klappen schliessen nicht mehr richtig
 Teil des Blutes fließt durch die
undichte (insuffiziente) Klappe zurück
 Pendelblut!
 Klappenstenose
 Verwachsungen der Klappenränder 
Verengung der Öffnung  Blutstau

27
Mitralklappenstenose

 Mitralklappenstenose
(Mitralstenose)
 Ursache: Rheumatisches Fieber
 Symptome: Druckerhöhung im
Lungenkreislauf  Dyspnoe
(Atemstörung), pulmonale Hypertonie,
Lungenödem, Bluthusten
(=Hämoptyse), Brustschmerzen

28
Mitralklappeninsuffizienz
 Mitralklappeninsuffizienz
(Mitralinsuffizienz)
 Klappe schließt durch eine narbige
Schrumpfung der Klappenränder nicht mehr
dicht  Rückstrom von Blut in den Vorhof
(Pendelblut)
 Ursache: Rheumatisches Fieber,
Endokarditis
 Symptome: Zeichen der
Linksherzinsuffizienz

29
Aortenklappenstenose

 Aortenklappenstenose (Aortenstenose)
 Ursache: Angeboren; rheumatisches Fieber
 Symptome: Schwindel mit
Ohnmachtsanfällen, Atemstörungen, Angina
pectoris, Herzrhythmusstörungen,
Herzinsuffizienz, Lungenödem

30
Aortenklappenisuffizienz

 Aortenklappeninsuffizienz
(Aorteninsuffizienz)
 Ursache: Rheumatisches Fieber
 Symptome: Belastungsdyspnoe,
nächtliche Asthma
Asthma--cardiale
cardiale--Anfälle,
Angina pectoris,
 Cave: Arterielle Embolie,
Aneurysmenbildung

31
Koronare Herzkrankheit

 Koronare Herzkrankheiten (KHK)


 Herzkranzgefäße können Herzmuskel
nicht ausreichend mit Sauerstoff und
Nährstoffen versorgen; durch
Ablagerungen oder Gefäßspasmen 
Einengung des Gefäßlumens

32
Koronare Herzkrankheit
 Risikofaktoren:
 Erhöhung des Blutfettspiegels
(Hypercholesterinämie)
 Nikotin
 Bluthochdruck
 Diabetes mellitus
 Adipositas
 Männliches Geschlecht
 Alter
33
Symptome der KHK

 Angina pectoris
 Herzinfarkt
 Stummer Herzinfarkt
 Plötzlicher Herztod (plötzliches
Herzversagen)
 Herzrhythmusstörungen
 Herzinsuffizienz
34
Angina pectoris

 Definition: Sauerstoffunterversorgung
des Herzmuskels (ohne Absterben von
Herzmuskelgewebe)
 Symptome: Beim leichten Angina
pectoris Anfall:
 Enge-- oder Druckgefühl in der Brust
Enge

35
Angina pectoris
2.) Beim schweren Angina pectoris - Anfall:
 Koronarinsuffizienz mit plötzlich
einsetzenden Schmerzen: Druckschmerz
hinter dem Brustbein; in die Kleinfingerseite
des linken Armes ausstrahlend, ev. auch
Hals, linker Unterkiefer, Oberbauch, Rücken,
ev. rechte Schulter und gleichzeitig in linken
und rechten Arm ausstrahlend
 Erstickungsanfälle mit Vernichtungsgefühl
und Todesangst
36
Angina pectoris

37
Angina pectoris

 Ursachen:
 Körperliche Anstrengung (z.B.
Treppensteigen / Bergauflaufen)
 Aufregung, psychischer Stress
 Kälte
 überreichliche Mahlzeiten

38
Myokardinfarkt

 Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
 Unterversorgung des Herzmuskels 
Absterben von Herzmuskelgewebe im
betreffenden Bereich
(Herzmuskelnekrose)

39
Myokardinfarkt

40
Myokardinfarkt

 Ursachen:
 Koronare Herzerkrankungen mit
Arteriosklerose
 Koronarspasmen

41
Myokardinfarkt

 Symptome:
 Schwerer Angina pectoris - Anfall
 Blässe
 kalter Schweiß (Gesicht / Hände)
 Übelkeit und Erbrechen
 (Todes--) Angst / Vernichtungsgefühl
(Todes

42
Myokardinfarkt

 Komplikationen:
 Herzrhythmusstörungen: Bradykarde
und tachykarde Rhythmusstörungen
 Kardiogener Schock
 Herzinsuffizienz
 Lungenödem (Linksherzinsuffizienz)
 Kardiogene Embolien
43
Myokardinfarkt

 Stummer Infarkt
 Keine Schmerzen im Brustbereich
 Betroffen sind: Ältere Menschen,
Diabetiker

44
Herz

Ende

45
46
47
Anatomie II

Kapitel 02 – Atmungssystem

1
ATMUNGSORGANE

NASE RACHEN KEHLKOPF LUFTRÖHRE BRONCHIEN LUNGE

NASENNEBENHÖHLE NASENRACHEN SCHILDKNORPEL= RECHTER HAUPTBRONCHUS LINKER HAUPTBRONCHUS ALVEOLEN


Nasenöffnungen ADAMSAPFEL = Lungenbläschen
Ohrtrompete Kehldeckel

Stirnhöhle MUNDRACHEN RINGKNORPEL 3 rechte Lappenbronchien 2 linke Lappenbronchien

Kieferhöhle KEHLKOPFRACHEN 2 STELLKNORPEL Rechte Segmentbronchien Linke Segmentbronchien

Siebbeinzellen Rechte Bronchiolen Linke Bronchiolen

Keilbeinhöhle

2
Atmungssystem

3
Atmungssystem

 Äußere Atmung: = Lungenatmung


 Innere Atmung: Zellatmung
 Obere Atemwege:
Atemwege: Nase,
Nebenhöhlen, Rachenraum,
 Untere Atemwege:
Atemwege: Kehlkopf,
Luftröhre, Bronchien, Lungen

4
Nase (Nasus)
Äußerer Teil:
 Vorsprung im
Gesicht
 Nasenscheidewand:
(Septum nasi)
 Nasenlöcher
 Nasenflügel

5
Nase (Nasus)
 Innerer Teil:
 Über dem Gaumen des
Mundhöhlendaches(=Proc
. palatinus maxillae)
 Nasenmuscheln
(Conchae):
– Conchae nasalis
media
– Conchae nasalis
inferior
 Nasenhöhle:
Nasenhöhle:
– Riechfäden (Nn.
olfactorii)  Riechhirn
 Verbindung mit
Nasennebenhöhlen
– Stirnbeinhöhle (Sinus
frontalis)
– Kieferhöhle (Sinus
maxillaris)
– Keilbeinhöhle (Sinus
sphenoidalis)
– Siebbeinzellen (Cellulae
ethmoidales) 6
Nase / Nasennebenhöhlen
 Lage:
– Sinus frontalis om Os
frontalis (Stirnhöhle)
– Sinus ethmoidalis
(Siebbeinhöle)
– Sinus sphenoidalis
(Kieferhöhle)
 Funktion der
Nasennebenhöhlen:
– Gewichtsreduktion;
Resonanzraum für
Stimme

7
Nase / Nasennebenhöhlen
Nasennebenhöhlen:
 Aufgaben:
 Flimmerhärchen: In der
Nasenhöhle; Reinigung
 Schleimhaut:
Anfeuchtung und
Vorwärmung
 Zilientragendes
Epithelgewebe mit
Becherzellen
 Riechschleimhaut
(Regio olfactoria):
Riechorgan
 Stimme
8
Rachen (Pharynx)
Von der Schädelbasis bis zur Speiseröhre (Ringknorpels)

9
Pharynx - Nasenrachenraum
- pars nasalis
 Von den Nasenmuscheln bis zum weichen
Gaumen
 Dach: Rachenmandel (Tonsilla pharyngea)
 Zwei Öffnungen zur Nasenhöhle
 Zwei Öffnungen in die Ohrtrompete
(Eustachische Röhre)  Mittelohr
 Druckausgleich (öffnet sich beim Schlucken)

10
Pharynx -
Nasenrachenraum

11
Rachen: Pars
oralis / pars
laryngea
 Mundrachenraum:
Pars oralis
 Vom weichen
Gaumen bis zum
Kehldeckel
 Zwischen dem
vorderen und dem
hinteren
Gaumenbogen:
 Gaumenmandeln
(Tonsillae palatinae)
 Kehlkopfrachenra
um: Pars laryngea
 Hinter dem Kehlkopf
bis zur Speiseröhre

12
Pharynx

 Aufgaben:
 Nasenrachenraum:
Luftweg
 Mundrachenraum:
Luft
Luft-- Speiseweg
 Kehlkopfrachenraum:
Speiseweg
 Sprechen:
Formveränderungen
 verschiedene
Vokallaute

13
Pharynx

 Aspiration
 Eindringen flüssiger oder fester Stoffe
(Magensaft, Blut, Fremdkörper) in die
Atemwege (fehlender Schutzreflexe
bei Bewusstlosigkeit)  Verlegung der
Atemwege (( Atemnot),
Lungenentzündung

14
Larynx -
Kehlkopf
 Vom Zungengrund bis
zur Luftröhre; vor
dem
Kehlkopfrachenraum
 Knorpelplatten -
durch Gelenke,
Bänder und
Membranen
beweglich
miteinander
verbunden

15
Larynx
 Schildknorpel
(Cartilago
thyroidea):
 Bildet vordere und
seitliche Wand; Mann:
Vorwölbung =
"Adamsapfel"
Adamsapfel"
 Kehldeckel
(Epiglottis):
– Am Schildknorpel
befestigt
– Beim Schluckakt legt sich
die Epiglottis über den
Kehlkopfeingang,
verindert somit
Eindringen von
Flüssigkeit oder Speise
in die Luftwege
16
Larynx
Ringknorpel
(Cartilago
cricoidea):
 Form eines Ringes,
vorne schmal und
hinten breit
 Hinterrand: Beide
Stellknorpel für die
Stimmbänder
 Innen: Schleimhaut
 Schleimhautfalten
: Bilden die
Stimmbänder
(Ligamenta vocalia)
 Stimmritze:
Stimmritze: Spalt
zwischen den
Stimmbändern
17
Larynx
 Stimmbildung
 Stimmbänder werden durch
den Luftstrom in Schwingung
gebracht  Stimmbänder in
Phonationsstellung (=
Stimmritze zu); Atemstellung
 Stimmritze offen
 Tonhöhe:
Tonhöhe: Je nach
Spannung der Stimmbänder
 Lautstärke:: Je nach Stärke
Lautstärke
des Luftstroms
 Artikulation
Artikulation::
Formänderung des
Resonanzraums mit Hilfe der
Zunge, weicher Gaumen,
Lippen, Zahnreihen

18
Larynx

Stimmbänder angespannt Stimmbänder entspannt

19
Larynx

 Stimmbruch
– Ursache
Ursache:: Gewichts-
Gewichts- und Längenzunahme
von Kehlkopf und Stimmbänder
– Mann
Mann:: Stimme senkt sich um eine
Oktave (8 Töne)

20
Luftröhre (Trachea)
 Beginn:
– Unterhalb des
Ringknorpels
 Ende:
– 4. BWS; Aufzweigung in
die beiden
Stammbronchien =
Bifurkatio trachea

21
Trachea
Aufbau:
 Ca. 10-
10-12 cm langer,
muskulöser (glatter)
Schlauch; hinter der
Schilddrüse und vor der
Speiseröhre
 Schleimhaut (Mukosa,
Tanica mucosa):
Flimmerepithel
(Fremdkörperchen und
Schleim  Rachen)
 Knorpelspangen
(Cartilago trachealis):
Verstärken die Wand;
hufeisenförmig

22
Bronchien (Bronchioles)
 Lage:
– Höhe des vierten
Brustwirbels 
rechter und
linker
Stammbronchus

23
Lungen

Aufbau:
• Rechte Lunge: Volumen 1500ccm
• Linke Lunge: Volumen: 1400ccm
(durch Herz etwas kleiner)
• linke Lunge hat zwei Lappen,
Lobus superior, Lobus inferior
• rechte Lunge hat drei Lappen,
Lobus superior, Lobus medius,
Lobus inferior

24
Lunge – Hilum
pulmonalis
 Ein
Ein-- und Austrittsstelle für
Bronchus lobaris superior und
inferior
 A. pulmonalis
 Vv. Pulmonales
 Lymphbahnen
 Vegetative Nervenfasern

25
Lungensegmente
 Von ventral
 10 Segmente rechts und links
 2 Lappen links
 3 Lappen rechts

26
Lungensegmente
 Von dorsal
 10 Segmente rechts und links
 2 Lappen links
 3 Lappen rechts

27
Bronchialbaum
Bronchialbaum--
Aufteilung der
Bronchien
 Stammbronchien 
rechts in drei und links in
zwei Lappenbronchien
 Lappenbronchien 
Segmentbronchien (rechts
zehn und links zwischen
acht bis zehn)
 Segmentbronchien 
Bronchiolen
 Bronchiolus (knorpelfreie
Wand)  Bronchiolus
terminalis  Bronchiolus
respiratorius  Saculi
alveolares 
Gasaustausch
 Außenwand
Außenwand::
Knorpelspangen
 Innenwand:
Innenwand:
Flimmerepithel
 Glatte Muskulatur (Asthma
bronchiale!) 28
Bronchialbaum
Bronchialbaum--
Aufteilung der
Bronchialgefäße
 Arterielle
Versorgung der
Bronchien (Vasa
privata der Lunge)
durch
Bronchialarterien A.
bronchiales
entspringen direkt
aus der Aorta
thoracica oder aus
einer der A.
intercostales
posteriores

29
Bronchialbaum
Bronchialbaum--
Aufteilung der
Bronchialgefäße
 Venöse Versorgung
der Bronchien (Vasa
privata der Lunge)
durch
Bronchialvenen Vv.
bronchiales die links
in die V. hemiazygos
accessoria münden
und rechts in die V.
azygos diese
münden in die V.
cava superior

30
Bronchioles

 Stammbronchien 
rechts in drei und links in
zwei Lappenbronchien
 Lappenbronchien 
Segmentbronchien (rechts
zehn und links zwischen
acht bis zehn)
 Segmentbronchien 
Bronchiolen
 Bronchiolus (knorpelfreie
Wand)  Bronchiolus
terminalis  Bronchiolus
respiratorius  Sacculi
alveolares 
Gasaustausch
 Außenwand
Außenwand::
Knorpelspangen
 Innenwand:
Innenwand:
Flimmerepithel
 Glatte Muskulatur (Asthma
bronchiale!) 31
Arterien und
Venen der
Lungen
 Lungenarterien und
Lungenvenen (Aa.
und Vv. Pulmonales)
dienen als Vasa
publica dem
Gasaustausch in den
Lungenalveolen

32
Arterien der  Lungenarterien Aa.
Lungen Pulonales dienen als
Vasa publica dem
Gasaustausch in den
Lungenalveolen

33
Venen der
Lungen
 Lungenvenen Vv. Pulonales
dienen als Vasa publica dem
Gasaustausch in den
Lungenalveolen

34
Bronchialbaum
Bronchialbaum--
respiratorischer
Teil:
 Hier findet
Gasaustausch statt:
– Bronchiolus
respiratorius
– Ductus alveolaris
(nicht sichtbar)
– Sacculi alveolares
– Alveoli pulmonalis
 Gefäße mit
sauerstoffreichem Blut
(venöser Teil der
Gefäßstrecke) rot
 Gefäße mit
sauerstoffarmem Blut
(arterieller Teil der
Gefäßstrecke) blau 35
Lungen
 Lunge: Zwei Lappen  9 Segmente
Linke Lunge:
 Lunge:: Drei Lappen  10 Segmente
Rechte Lunge
 Lungenwurzel = Lungenhilum (Lungenhilus
(Lungenhilus):
):
Mediale Seite der Lunge;
 Bronchien, Arterien, Venen, Lymphgefäße und
Nerven
 Lungenbläschen (Alveoli pulmonis, Alveolen):
Alveolen):
Endbronchiolen
 Lungenläppchen (Lobus pulmonis): =
Funktionseinheit

36
Pleura pulmonalis
 Pleura parietalis
(Rippenfell
Rippenfell):):
– Kleidet die Brusthöhle
von innen her aus
– Liegt Rippen, Zwerchfell
und Mediastinalwand an
 Pleura visceralis (Pleura
pulmonalis, Lungenfell):
Lungenfell):
 Hüllt die Lungen ein
 Einschichtiges
Epithelgewebe und
Bindegewebe
 Pleuraspalt
Pleuraspalt::
 Mit Flüssigkeit gefüllt (keine
Reibung)

37
Atmung - Gasaustausch
 Der Gasaustausch in den
Alveolen
 Übertritt von Sauerstoff aus
der Luft ins Blut und die
Abgabe von Kohlendioxid
aus dem Blut in die Luft
durch Diffusion
 Wand der Alveolen: Dichtes
Kapillarnetz umgeben;
einschichtiges Plattenepithel
 Gesamtoberfläche: Ca. 100
m2
 Anzahl: Ca. 150 Mio.
Alveolen/Lunge
 Oberfläche: Von ca. 7000 L
Blut /Tag durchspült

38
Atmung
 Surfactant
Surfactant--Faktor
 Gemisch aus Phospholipiden
 Funktion: Kleidet Innenfläche
der Alveolen aus und
vermindert dadurch die
Oberflächenspannung der
Alveolen (kollabieren nicht)
 Frühgeborene haben noch
eine unreife Lunge mit zu
wenig Surfactant (wird erst in
35. SSW gebildet ... ) 
Beatmung wenn Frühgeburt
vor der 35. SSW

39
Atembewegung

40
Atembewegung
 Einatmung (Inspiration):
– Kontraktion der Zwischenrippenmuskulatur 
Rippen werden angehoben 
Volumenvergrößerung der Brusthöhle
(Brustatmung)  Zwerchfellkontraktion 
ebenfalls Brustkorbvergrößerung (Bauchatmung)
 Luft in die Lunge
 Ausatmung (Exspiration):
– Passiver Vorgang
– Ca. 12-
12-20 Atembewegungen / Minute

41
Atemmuskulatur

42
Atemmuskulatur

 Hauptmuskeln
Hauptmuskeln:: Zwerchfell
(=gewölbte Muskelplatte), M.
intercostales (externi: Einatmung;
interni: Ausatmung)
 Hilfsmuskeln:
Hilfsmuskeln: M. pectoralis major
und minor, M. serrati posterior,
superior und inferior, M. scaleni, M.
sternocleidomastoideus…
43
Steuerung der
Atembewegungen
 Verlängertes Mark (Medulla oblongata)
 N. phrenicus
 3 Wege, um die Atemtätigkeit zu steuern:
– Nervale Steuerung: N. vagus:
Dehnungszustand der Lungen
– Periphere arterielle Chemorezeptoren:
Aortenbogen und A. carotis: Absinken des
arteriellen Sauerstoffdruckes (=Hypoxie) bzw.
einen Anstieg des arteriellen
Kohlendioxiddruckes im Blut
 Zentrale Chemorezeptoren: Verlängertes
Mark; Veränderungen in der
Zusammensetzung des Liquors
44
Zyanose
 Blaufärbung von Haut und Schleimhaut
wegen erhöhtem CO2
CO2-Gehalt und
vermindertem 02
02-Gehalt des Blutes
 Zentrale Zyanose: Blauverfärbung von
Lippen und Zunge
– Ursache: Herzfehler, Lungenembolien ...
 Periphere Zyanose: Blauverfärbung der
Fingernägel
– Ursache: Verlangsamte Blutzirkulation (infolge
Herzinsuffizienz, Schock) und verstärkte
Sauerstoffausschöpfung

45
Atemgrößen
 Atemzugvolumen:
Atemzugvolumen: Luftmenge/pro Atemzug (ca.
500 ml)
 Residualluft (Restluft): Nach tiefster Ausatmung
bleibt noch Luft in der Lunge und den Atemwegen
zurück (ca. 1,2 L)
 Vitalkapazität: Luft, die nach tiefster Einatmung
vollständig ausgeatmet werden kann (ca. 4,5 L)
 Totalkapazität: Vitalkapazität plus Residualluft
(ca. 6 L)
 Atemminutenvolumen: Volumen /Atemzug
/Minute (ca.10 L)

46
Atemgrößen

47
ERKRANKUNGEN DES
ATMUNGSSYSTEMS
 Nasenbluten (Epistaxis)
 Ruptur eines Gefässes durch:
– Heftiges Schnäuzen
– Trockene Nase
– Verletzungen (Schläge, Nasenbohren)
– Entzündung, Infektionen
– Tumor

48
Nasenbluten (Epistaxis)

 Therapie:
– Aufrecht sitzen und Kompression der
Nasenflügel
– Kalte Umschläge über Nacken
– Hintere und vordere Tamponade
(Nasenhöhlenausstopfung)
 Gefäßunterbindung (= Ligatur )

49
Rhinitis (Schnupfen)

 Definition:
– Entzündung der Nasenschleimhaut
 Ursache
Ursache::
– Schnupfenviren (Rhinoviren)
 Symptome:
Symptome:
– Niesen
– Anschwellung
– Vermehrte Schleimproduktion und seröses
Exsudat
– Behinderung der Nasenatmung

50
Sinusitis
(Nasennebenhöhlen
(Nasennebenhöhlen--
entzündung)
 Definition:
– Entzündung der Schleimhaut der
Nasennebenhöhlen
 Ursachen
Ursachen::
– Viren
– Bakterien (z.B.: Strepto-
Strepto-, Staphylo-
Staphylo-,
Pneumokokken)
– Selten Pilze
– Oft Folge eines Schnupfens

51
Sinusitis

Symptome
Symptome::
 Kopfschmerz

 Lokaler Druckschmerz

 Fieber

52
Laryngitis
(Kehlkopfentzündung)

 Ursachen:
Ursachen:
– Durch eine auf-
auf- oder absteigende
Entzündung
– Überbeanspruchung
– Nikotinmissbrauch
– Staub oder trockene Luft
 Symptome
Symptome::
– Heiserkeit bis zur Stimmlosigkeit

53
Epiglottitis
Bakterielle Entzündung
 Symptome:
– Starke Schluckschmerzen
– Speichelfluss
– Progrediente Atemnot infolge Kehldeckelschwellung
 Therapie:
– Antibiotika
– Kortikosteroide
– Koniotomie (Kehlkopfschnitt: Zwischen Schild
Schild-- und
Ringknorpel)
– Künstliche Beatmung

54
Bronchitis
Akute Bronchitis
 Entzündung der Schleimhaut der Bronchien
 Ursache
Ursache::
– Meist Viren
– Allergene, Zigarettenrauchen, schädliche Gase,
Schwefeldioxid, Ozon, Staub...
– Herzerkrankung (Stauungsbronchitis)
– Chronische Sinusitis
– Bronchiektasen
– Chronisch vereiterte Mandeln

55
Bronchitis

 Symptome
Symptome::
– Fieber
– Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl
– Kopf
Kopf--, Muskel
Muskel-- und Gliederschmerzen
– Schmerzen hinter dem Brustbein
– Husten mit eher spärlichem, zähem
Auswurf

56
Bronchitis

Chronische Bronchitis
 Ursachen
Ursachen::
– Nikotin
– Chronische Nebenhöhlenentzündung
– Umweltverschmutzung und berufsbedingte
schädigende Dämpfe, Gase und Stäube
 Symptome
– Husten, Auswurf

57
Asthma bronchiale
(Bronchialasthma)

 Definition:
– Anfälle von Atemnot durch eine zeitweise Verengung der
Atemwege; dazwischen Phasen von Beschwerdefreiheit
 Ursachen:
Ursachen:
– Allergisches Asthma (Blütenpollen, Hausstaub)
– Infekte der Atemwege
– Berufsbedingtes Asthma (Mehlstaub, Rauch, Gase)
– Anstrengungsasthma
 Psychogenes Asthma

58
Asthma bronchiale
(Bronchialasthma)

Symptome
Symptome::
 Bronchialspasmus

 Zähglasiger Schleim

 Anschwellung der
Bronchialschleimhaut
 Vorwiegend nachts auftretend

59
Lungenemphysem
(Lungenblähung)
 Irreversible Erweiterung und Verschmelzung
der Alveolarräume  Überblähung der
Lunge  Verminderung der Ein-Ein- und
Ausatmungsfähigkeit
 Ursachen
Ursachen::
 Inhalatives Rauchen
 Folge einer Asthma-
Asthma-bronchiale
bronchiale--Erkrankung

60
Lungenfibrose

 Lungenvernarbung; bindegewebig,
narbiger Umbau des Lungengerüsts 
Zerstörung der Alveolarstruktur
 Ursachen:
Ursachen:
– Strahlen, Staub
– Rheumatische Erkrankung (Morbus
Bechterew)

61
Lungenödem
(Lungenstauung)

Lungenödem (Lungenstauung)
 Austritt von Flüssigkeit aus den Kapillaren in das
Lungeninterstitium und in den Alveolarraum
 Ursachen:
Ursachen:
– Linksherzinsuffizienz (kardiales Lungenödem)
– Schock
 Symptome:
Symptome:
– Hochgradige Atemnot, Angst
– Zyanose
– Husten mit weißlichem bis rötlich
rötlich-- schaumigem Sputum
 Tachypnoe

62
Lungenembolie
 Verschluß einer Lungenarterie
 Symptomlos bis zum tödlichen Verlauf
 Ursachen
Ursachen::
– Operationen
– Herzinsuffizienz
– Varikosis
– Immobilität
– Blutgerinnungsstörungen
 Pille, Nikotin

63
Pneumothorax

 Luftansammlung im Pleuraspalt

64
Pneumothorax

 Ursachen:
Ursachen:
– Ruptur von Emphysemblasen
– Trauma
 Symptome
Symptome::
– Einseitige Schmerzen
– Atemnot
– Hustenreiz

65
Pleuraerguß

 Anstieg der Flüssigkeitsmenge im


Gleitspalt zwischen Lungen-
Lungen- und
Rippenfell
 Ursachen:
Ursachen:
– Herzinsuffizienz
– Brustfellentzündung

66
 Ende Atmungssystem

67
Anatomie der Inneren
Organe
Thomas Steck
Physiotherapie Schule Konstanz

1
Kapitel 3
Das Lymphsystem

2
Lymphsystem – 1.
Lymphgefäße
 Das Lymphgefäßsystem
bildet ein eigenes
Transportsystem neben dem
Blutkreislauf. Die
Lymphgefäße beginnen blind
im Gewebe und münden
früher oder später ins
venöse Blutsystem

3
Lymphsystem – 1.
Lymphgefäße

 Die Lymphbahnen
sind zum venösen
Blutsystem parallel
geschalten. Dies
drückt sich an den
Extremitäten sogar in
der Lage aus. Die
mittelgroßen
Lymphbahnen laufen
mit den großen
Hautvenen in
unmittelbarer
Nachbarschaft.

4
1. Lymphgefäße
 Die Transportleistung der
Lymphbahnen ist weitaus
geringer als die der
Venen.
 Es fließen etwa 2 Liter
Lymphflüssigkeit
gegenüber 7000 Liter Blut
pro Tag.
 Trotzdem führen
Behinderungen im
Lymphabfluss zu
erheblichen Schwellungen
des umliegenden
Gewebes (Lymphödem)

5
1. Lymphgefäße
1.1 Aufgaben der
Lymphbahnen
 Das Lymphsystem (LS)
dient dem Transport von
Stoffen, die nicht dem
Blut beigemischt werden
sollen oder können und
erst gefiltert werden
müssen.
 Das LS transportiert
Teilchen die so groß sind,
dass sie nicht die
Kapillarwand der Venolen
passieren können. (Ruß,
Bakterien, Eiweiße…)
 Das LS leitet die im Darm
resorbierten Fette
6
1.2 Aufbau der
Lymphbahnen
 Die Lymphbahnen enthalten
Klappen die den
Lymphstrom nur in eine
Richtung zulassen.
 Die Wand der Lymphgefäße
enthält eine Muskelschicht
die durch Kontraktion den
Lymphstrom in Gang hält.
 Zusätzlich wirkt der Druck
der Umgebung bei
Körperbewegungen auf den
Lymphstrom ein. (wie im
venösen System –
„Muskelpumpe“)
 Der Lymphstrom ist
wesentlich langsamer als
der vom Herzen
angetriebene venöse
Blutstrom. 7
1.2 Aufbau der Lymphbahnen

 Die
Lymphkapillaren (
Vasa
lymphocapillaria)
haben zwischen
ihren
Endothelzellen
größere Öffnungen
die Staubteilchen
oder Bakterien in
die Lymphkapillare
durchlassen.
 Die
Lymphkapillaren
beginnen „blind“ im
Gewebe.

8
1.3 Lymphgefäßstämme
(Trunci lymphatici)
lymphatici)–– „große
Lymphstrassen“
 Wichtige
Lymphstämme:
1. Truncus jugularis: am
Hals (sammelt
Lymphe vom Kopf)
2. Truncus subclavius:
am Hals (sammelt
Lymphe vom Arm,
Brustwand und
Rücken)
3. Truncus
brochomediastinalis:
sammelt Lymphe von
den Brustorganen.

9
1.3 Trunci lymphatici
 Trunci interstinales: in den
Radix mesentericae gelegen.
Sammelt Lymphe aus den
verschiedenen
Darmabschnitten.
 Truncus lumbalis: in der
Lendengegend, sammelt
Lymphe vom Bein, Becken,
Bauchwand und Gesäß.
 Die beiden Trunci lumbares
vereinigen sich mit den
Trunci interstinales in Höhe
des 2. Lendenwirbels zur
Cysterna chyli (lat. Cistarna
= Wasserbehälter unter der
Erde, Chylus = Milchsaft, die
aus dem Darm kommende
fettreiche daher milchig
trübe Lymphe wird so
bezeichnet.)

10
1.3 Trunci lymphatici
 Die aus dem Darm
resorbierten Fette werde auf
dem Lymphweg nicht wie die
Kohlenhydrate und
Aminosäuren auf dem
Blutweg transportiert.
 Die Cysterna chyli ist eine
Erweiterung am Beginn des
Ductus thoracicus
(Milchbrustgang).
 Der Ductus thoracicus ist das
größte Lymphgefäß und läuft
zusammen mit der Aorta
durch das Diaphragma und
mündet im Thorax in den
linken Venenwinkel (V.
brachiocephalica sinistra).

11
1.3 Trunci lymphatici

 Der Venenwinkel (V.


brachiocephalica) wird
gebildet aus : V. jugularis
interna und V. subclavia
 Der Ductus thoracicus
nimmt noch vor seiner
Mündung in die V.
brachiocephalica sinistra
folgende Lymphgefäße
auf:
1. Trucus subclavius sinistra
2. Truncus jugularis sinistra
3. Truncus
bronchomediastinalis
sinistra
12
1.3 Trunci lymphatici
 Auf der rechten Halsseite
entsteht der nur etwa 1
cm lange Ductus
lymphaticus dexter aus
dem Zusammenfluss von:
1. Truncus subclavius dexter
2. Truncus jugularis dexter
3. Truncus
bronchomediastinalis
dexter
 Damit mündet die
Lymphe aus dem rechten
oberen Körperquadranten
in V. brachiocephalica
dextra und die Lymphe
des übrigen Körpers
durch den Ductus
thoracicus in die V.
brachiocephalica sinistra.

13
1.3 Trunci lymphatici
 Auf der rechten Halsseite
entsteht der nur etwa 1
cm lange Ductus
lymphaticus dexter aus
dem Zusammenfluss von:
1. Truncus subclavius dexter
2. Truncus jugularis dexter
3. Truncus
bronchomediastinalis
dexter
 Damit mündet die
Lymphe aus dem rechten
oberen Körperquadranten
in V. brachiocephalica
dextra und die Lymphe
des übrigen Körpers
durch den Ductus
thoracicus in die V.
brachiocephalica sinistra.

14
1.4 Nodi lymphatici -
Lymphknoten
 Die Lymphknoten sind
bohnenförmige Organe von
etwa 1 – 25 mm Durchmesser.
 Im menschlichen Körper gibt
es 600 - 700 Lymphknoten
 Gesunde Lymphknoten sind
weich wie Fettgewebe und
daher in der Unterhaut nicht
zu tasten.
 Bei Erkrankungen können sie
anschwellen und dann tastbar
werden.
 Als Folge der Erkrankung kann
jedoch vermehrt Bindegewebe
in den Lymphknoten eingebaut
werden und dann bleibt er
zeitlebens verhärtet und
tastbar.

15
1.4 Nodi lymphatici

 Die Lymphknoten (im


folgenden Text
abgekürzt als LK) filtern
und reinigen die Lymphe
und sind beim
Erwachsenen unter
anderem die
Bildungsstätte der
Lymphozyten.
 Eine Lymphknotengruppe
erhält jeweils Zuflüsse
aus bestimmten
Körperregionen oder
bestimmten Organen.
 Die für eine bestimmte
Region zuständigen LK
nennt man regionäre
Lymphknoten
Lymphknoten.. 16
1.4 Nodi lymphatici –
mikroskopische
Anatomie

 Am Hilum des Nodus


lymphaticus sind
folgende Gefäße:
1. Eine zuführende
Arterie
2. Eine ableitende Vene
3. Vas efferens
(ableitendes
Lymphgefäß)

17
1.4 Nodi lymphatici

 Das Stützgerüst des


Lymphknotens ist die
Kapsel (Capsula =
kleines Behältnis) aus
zugfestem
Bindegewebe.
 Von der Kapsel aus
strahlen
Bindegewebsbalken =
Trabekel , ins Innere
des LK.
 Im Inneren der
Trabekel laufen kleine
Blutgefäße die am
Hilum der
Lymphknotenkapsel in
den LK eintreten.
18
1.4 Nodi lymphatici
 Das Grundgerüst wird als
reticuläres Bindegewebe
bezeichnet. Dieses ist mit
zahlreichen Lymphozyten
durchsetzt =
lymphoretikuläres
Bindegewebe
Bindegewebe..
 Dieses lymphoretikuläre
Bindegewebe der LK besitzt
in einer Außenzone eine
größere Maschendichte und
dichter gelagerte
Lymphozyten als im Zentrum.
 Daher wird zwischen Rinde =
Cortex und Mark = Medulla
unterschieden.

19
1.4 Nodi lymphatici
 Die freien Zellen die im retikulären
Bindegewebe liegen sind die
Lymphoblasten.
 Aus diesen bilden sich die
Lymphozyten. Diese gelangen in die
Lymphe und fließen aus dem LK mit
der Lymphe ab.
 Die Lymphozytenkonzentration in der
abfließenden Lymphe ist 5 mal höher
als in der zufließenden Lymphe eines
LK. 20
1.4 Durchfluss der
Lymphe durch den
Lymphknoten
 Die Lymphe wird durch die
zuleitenden Vasa afferentia
in die Lymphknoten geleitet.
Sie durchfließt dann die
Rindenregion und die
Markregion über bevorzugte
Strombahnen - Lymphsinus
- und tritt am Hilus durch
das Vas efferents wieder
aus.
 In einem Sinus spannen sich
von Wand zu Wand
Retikulumzellen und
Retikulumfasern diese
kontrollieren und reinigen
die vorbeiströmende
Lymphe.
21
1.4 Durchfluss der Lymphe
durch den Lymphknoten
 Herausgefiltert werden:
1.) Mikroorganismen und Krebszellen
2.) Ruß und Schwebeteilchen der Luft
3.) Farbstoffe (z.B. Farbe einer
Hautbemalung)

22
Funktionen der
Lymphknoten
 Mechanische Filterwirkung
 Phagozytose
 Antikörperbildung
 Abgabe immunolgisch aktiver T-
T-
Lymphozyten an die Lymphe und an
das Blut

23
1.5 Die Lymphe

 Definition: gr. Lympha = Quellwasser,


wasserklare Flüssigkeit, Lymphe die
Flüssigkeit die sich im
Lymphgefäßsystem befindet.

24
1.6 Lymphgefäßsystem
 Das Lymphgefäßsystem ist ein paravenöses
Drainagesystem welches die
Lymphflüssigkeit (Lymphe) dem venösen
Blutsystem zuleitet.
 Es beginnt mit den Lymphkapillaren
(kleinste Lymphgefäße) blind im
Interstitium. Diese Kapillaren sind in der
Lage großmolekulare Stoffe wie Eiweiße und
Zelltrümmer aus dem Interstitium
aufzunehmen. Es schließen sich die
nächsten Gefäßabschnitte an Präkollektoren
und Kollektoren, dann folgen die
Hauptlymphstämme die in das venöse
System in den Venenwinkeln enden. 25
1.7 Lymphgefäße und
regionale Lymphknoten des
Halsgebietes
 Der laterale Weg: dieser wird von der
Accessorius
Accessorius-- und Supraklavicularkette
gebildet.
 Der mediale Weg: dieser wird von der
Jugulariskette gebildet.
 Accessoriuskette: diese Lymphknotenkette
begleitet den N. accessorius. LK liegen
teilweise unter dem M.
sternocleidomastoideus.
26
1.7 Lymphgefäße und
regionale Lymphknoten des
Halsgebietes
 Accessoriuskette mündet in die
Supraklavicularkette.
 Supralavicularkette (transversale Kette) :
sie nimmt die Lymphe aus der Haut des
Halses, der Thoraxwand, der Brustdrüse
und gelegentlich der oberen Extremität auf.
Die efferenten Gefäße bilden den truncus
supraclavicularis welcher direkt in den
Venenwinkel oder kurz vor diesem in den
Ductus thoracicus bzw. den Ductus
lymphaticus dexter mündet.
27
1.7 Lymphgefäße und
regionale Lymphknoten des

Halsgebietes
Jugularis
Jugularis--interna Kette: gebildet von den Lnn.
die efferenten Gefäße bilden den Truncus jugularis
welcher direkt in den Venenwinkel oder kurz vor
diesem in den ductus thoracicus bzw. den ductus
lymphaticus dexter mündet.
 Profundus: die 3 Halslymphknotenketten werden
im funktionelle Zusammenhang gesehen und in
der MLD unter dem Begriff profundus
zusammengefasst.

28
1.8 Lymphknoten der
Kopfregion
 Lnn. Occipitales: liegen in der Höhe
der linea nuchae superior. Das
Sammelgebiet umfasst den occipitalen
Teil der Kopfhaut und Teile der
Nackenhaut und der
Nackenmuskulatur. Die efferenten
Lymphgefäße münden in den obersten
LK der Accessoriuskette.

29
1.8 Lymphknoten der
Kopfregion
 Lnn. Retroauricularis: liegen in der
Region mastoidea. Sammelgebiet der
parietalen Kopfhaut. Die efferenten
Gefäße münden in die
Accessoriuskette.
 Lnn. Präauriculares
(Parotislymphknoten):
LK liegen in der Höhe der Parotis.
Sammelgebiet frontales und parietales
Gebiet der Kopfhaut, Nase, Oberlid 30
und Ohrmuschel.
1.8 Lymphknoten der
Kopfregion
 Lynn. Submandibulares:
Drainagegebiet der glandula
submandibularis, den Mundboden und
der Zunge. Die efferenten
Lymphgefäße münden in die
Jugulariskette.
 Lnn. Submentales: Sammelgebiet der
vordere Teil des Mundbodens und die
Wange. Die efferenten Bahnen
münden in die Jugulariskette.
31
1.9 Abtransport der
Lymphe aus dem Gehirn
 Perineuro-
Perineuro-lymphatische Verbindung:
Lymphe fließt entlang der Nn.
Olfactorii durch die lamina cribrosa in
die Nasenschleimhäute. Dort befinden
sich die initialen Lymphgefäße.

Lymphe fließt entlang de N. opticus in


die Orbita. Dort wird die Lymphe in
Lymphkapillaren aufgenommen.
32
1.9 Abtransport der
Lymphe aus dem Gehirn
 Dies erklärt das bei einem
intracraniellen Hämatom (z.B. durch
Schlag auf den Kopf) etwas
zeitverzögert ein Brillenhämatom
entsteht.

33
1.9 Abtransport der
Lymphe aus dem Gehirn
 Hämangio lymphatische Verbindung:
in den vasa lymphatica vasorum
(blutgefäßeigene Lymphgefäße der
Blutgerfäße) zur V. jugularis und der
A. carotis interna.

34
1.10 Lymphgefäße der
oberen Extremitäten
 Im Bereich der oberen Extremitäten ist ein
oberflächliches und ein tiefes Lymphsystem
ausgebildet.
 Die oberflächlichen Kollektoren laufen als
Lymphgefäßbündel die durch
Wasserscheiden voneinander getrennt sind
in Richtung axilläre LK.
 Die tiefen Lymphkollektoren begleiten die
Gefäßstränge und drainieren ebenfalls in die
axillären LK.
35
1.10 Lymphgefäße der
oberen Extremitäten
 Regionale LK
 in der Ellenbeuge liegen die cubitalen
Lymphknoten
 In der Axilla liegen die axillären LK

36
1.10 Lymphgefäße der
oberen Extremitäten
 Oberflächliches Lymphgefäßsystem des
Unterarms:
 Im Bereich des Unterarmes gibt es drei
durch Wasserscheiden voneinander
getrennte Gefäßbündel:
1.) ulnares Bündel: volar und dorsal am
ulnaren Unterarmterritorium
2.) medianes Bündel: nur volar, geht im
mittleren Drittel in das ulnare bzw. radiale
Bündel über.
3.) radiales Bündel: dorsal und volar am
radialen Unterarmterritorium
37
1.10 Lymphgefäße der
oberen Extremitäten
 Lymphgefäßbündel des Oberarms
 Mediales Oberarmbündel (basiläre
Lymphgefäße), Fortsetzung des
größten Teils der oberflächlichen
Unterarmkollektoren. Verlaufen auf
der medialen Oberarmseite im Sulcus
bicipitalis entlang der V. basilica.
Enden in den oberflächlichen axillären
LK.
38
1.11 Lymphgefäße der
unteren Extremität
 Die Drainagewege der unteren
Extremität erfolgt über ein tiefes und
oberflächliches System.
 Das tiefe Lymphsystem durchläuft die
Lnn. Poplitei und mündet in die Lnn.
Inguinales profundi.
 Das oberflächliche System bildet in
den gleichen Regionen die
superficialen Gruppen.
39
1.11 Die regionalen
Lymphknoten der unteren
Extremität
 Inguinale Lymphknoten:
1. Die Lnn. Inguinales superficiale
liegen um die Endabschnitte der V.
saphena magna und liegen somit
unterhalb de lig. Inguinale.
2. Die Lnn. Inguinales profundi liegen
unterhalb der fascia lata und bilden
entlang der A. und V. femoralis eine
Kette im Adduktorenkanal.
40
1.11 Die regionalen
Lymphknoten der unteren
Extremität
 Popliteale Lymphknoten: liegen im
Bereich der Kniekehle. Auch hier gibt
es oberflächlich und tiefe
Lymphknotengruppen. Lnn. Poplitei
profundi und Lnn. Poplitei superficiale.

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