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Anatomie – Herz-Kreislauf
Topografie:
- Herz liegt zu 2/3 links und zu 1/3 rechts
- Es steht um 45° längs gedreht und gekippt
- rechte Kammer zeigt nach vorne, liegt auf dem Zwerchfell
- linke Kammer zeigt nach hinten
- Rechter Vorhof: Grenzt an Mittel/Unterlappen der Lunge
-> rechter Herzrand gebildet von V. cava superior, re. Vorhof, V. cava inf.
- Rechte Kammer grenzt an Sternum/Zwerchfell (Leber liegt darunter)
- Linker Vorhof grenzt Ösophagus und Aorta descendens (dorsal)
-> linker Herzrand gebildet von Aortenbogen, Pulmonalisbogen, linkes Herzohr, linke
Kammer
- Herzbasis ist dem hinteren Mediastinum zugewandt
- Herzspitze erreicht Brustvorderwand
Aorta
- Pars ascendens: zwiebelartiger Bulbus – intraperikardial – Sinus aortae (Aa.
coronariae)
- Arcus aortae (vorne rechts nach hinten links) Grenze zum Pars ascendens: Umschlag
des Perikards (also extraperikardial) – Grenze zum Pars descendens: Aortenenge (nur
vorgeburtlich oberhalb Lig. Arteriosum) – erreicht Th2-Th4 – verläuft paravertebral
links
Anliegend sind…
- Trachea (Aufzweigung)
- Nn. Cardiaci
- Glomus caroticus und Pressorezeptoren in der Wand
- Lymphknoten
- linker N. vagus (davor) und N. laryngeus recurrens sin. (dahinter)
- Pars descendens: zieht bis zum Hiatus aorticus im Diaphragma – Breite: 2-3 cm – liegt
Wirbelkörpern an – Aortenkopf= Anfangsstück projiziert auf ICR1 – danach medial
Äste sind…
- Aa. intercostales post. 3-11 dex./sin. (1 und 2 aus A. subclavia sin. )
- A. subcostalis
- Rr. Bronchiales, ösophageales, pericardii, mediastinales, Aa. phrenicae sup.
Dex./sin.
Aortenbogen - Abgänge
- Regelfall:
a) Truncus brachiocephalicus mit A. subclavia dextra und A. carotis communis dextra
b) A. carotis communis sinistra
c) A. subclavia sinistra
- Rechtsläufiger Aortenbogen (umgedreht, Truncus brachiocephalicus links)
-> häufig als „reitende Aorta“ auf der Kammerscheidewand (Fallot!)
- A. carotis communis sinistra auch aus Truncus brachiocephalicus
- 4 Abgänge (Häufigkeit 1%) A. subclavia dextra geht im Pars descendens hervor und
verläuft hinter dem Arcus, meist zwischen Ösophagus und Trachea
(Schluckbeschwerden!!)
Herzdämpfung
Klopfschall:
- Absolut: Wo Herz Thoraxwand anliegt (dumpfer Klopfschall)
- Relativ: Lungengewebe zwischen Thoraxwand und Herz (heller Klopfschall)
- -> erlaubt Rückschlüsse über Herzgröße
Mediastinum
Räume im Brustkorb: Pleurahöhlen (mit Pleura parietalis und Pleura viszeralis) und
Mediastinum
- Pleura parietalis und Pericardium parietalis sind auf beiden Seiten miteinander
verwachsen.
Mediastinum ist begrenzt durch…
- Seitlich: Lungenhöhlen (Pleura parietalis)
- Vorne: Sternum und Lungenhöhlen
- Hinten: Hintere Brustwand, Wirbelsäule und Lungenhöhlen
- Unten: Zwerchfell
Was innerviert das Perikard?
- Nervus phrenicus dexter/sinister (auch Pleura, Zwerchfell (!), Leberoberfläche und
Pancreas (sensibel)
Was versorgt das Perikard?
- A./V. pericardiophernicae dex./sin. (auch Pleura und Zwerchfell)
– Äste der A./V. thoracica interna
Alle Anteile des Mediastinums (außer dem Mediastinum medium) stehen offen miteinander
in Verbindung -> Ausbreitungsort für Entzündungen, Tumore etc.
Organe im Mediastinum: Thymus und Herz
Ansonsten: Trachea, Ösophagus sowie Gefäße und Nerven
Alle Strukturen sind in Bindegewebe eingebettet und somit verschieblich
Oberes Mediastinum:
- Umfasst den Bereich zwischen Th1 und Th4 (Bifurcatio tracheae) nach oben hin
offen, Verbindung zum Halsraum
Enthält…
- Thymus (Reste = Fett beim Erwachsenen) im vorderen Teil bis zum 20. Lebensjahr,
bedeckt die großen Leitungsbahnen
- Vv. Brachiocephalica
- V. cava superior
- Arcus aortae mit 3 Abgängen
- Truncus pulmonalis
- Trachea
- Ösophagus
- N. phrenicus, Vasa pericardiophrenica
- N. vagus und N. laryngeus recurrens
- Truncus sympathicus
- Ductus thoracicus mit Lymphknoten
Vorderes Mediastinum:
- Schmaler Spalt zwischen Perikard und Sternum (mit Fett + Bindegewebe gefüllt),
unten Zwechfell, oben oberes Mediastinum
Enthält…
- Vasa thoracica interna
- Nodi lymphoidei parasternales et anteriores
- Ligg. Sternopercardiaca (Fixierung des Herzbeutels am Sternum)
- Thymusreste (je nach Alter)
Abgänge der A. thoracica interna
- A. pericardiophrenica
- Aa. Intercostales anteriores
- A. musculophrenica (Endast)
- A. epigrastrica superior (Endast)
Hinteres Mediastinum
- Zwischen Hinterwand des Perikards und Brustwirbeln, kaudal Zwerchfell, kranial
oberes Mediastinum, seitlich Pleura
Enthält…
- Ösophagus mit Trunci vagi
- Aorta thoracica und Äste (Aa. Intercostales post., A. subcostales, A. phrenicae sup., R.
mediastinales, bronchiales, pericardiaci, ösophagales)
- V. azygos, hemiazygos und hemiazygos accessoria
- Dusctus thoracicus mit Lymphknoten
- Truncus sympathikus mit Ganglien
- Nn. Splanchnici majors und minors
Azygos-Hemiazygos – System:
- Vv. Lumbales aszendens münden über Hiatus aorticus in
- rechts: V. azygos
- links: V. hemiazygos
- V. azygos: Dort wiederum münden Vv. Intercostales post., ösophageales, pericardiaci,
bronchiales
- V. hemiazygos mit entgegenkommender V. hemiazygos accessoria: Dort münden die
gleichen (ohne pericardiaci)
- Zwischen azygos und hemiazygos auf Höhe von Th7-9 Anastomose
- V. azygos mündet an Th4 in V. cava superior
Herzbeutel (Perikard)
- Geschlossener Bindegewebssack aus einem zweiblättrigen serösen Blatt (Pars
serosum) und einem äußeren fibrösen festen Blatt (Pars fibrosum)
- Pars fibrosum: derb, über Ligg. Sternopericardiaca am Sternum fixiert,
über Ligg. Phrenicopericardia mit Zwerchfell verbunden (-> folgt also den
Bewegungen des Zwerchfells)
über Ligg. Vertebropericardiaca mit Wirbelkörpern C7 bis Th2
- Pars serosum besteht aus Lamina parietalis (liegt an Pars fibrosum an)
und aus Lamina viszeralis (= Epikard), einschichtiges Mesothel
-> hier sind die Herzkranzgefäße eingebettet (mit Tela subserosa = Fettgewebe)
- Zwischen Lamina parietalis und Lamina viszeralis: Perikardhöhle mit seröser
Flüssigkeit (10-20 ml) -> Reibunsdämpfung
- Blutversorgung: aus Vasa pericardiophrenicae und Rami perdiaci direkt aus Aorta
- Abfluss: in V. azygos und V. brachiocephalica
- Sensible Innervation: Nn. Phrenici, teilweise N. vagus oder Sympathikus
- Pericardium serosum schlägt an den Herzkranzgefäßen in Pericardium fibrosum um
- Dabei entstehen Nischen und Buchten -> Sinus
- Sinus transverus pericardii (hinter Aorta und Truncus pulmonalis, unten
Lungenvenen)
- Sinus obliquus pericardii (zwischen rechten und linken Lungenvenen = tiefster Punkt
des Herzbeutels beim Stehenden)
- Perikard ist am Centrum tendineum des Zwerchfells befestigt und folgt
Atmungsbewegungen, wird alles auch fixiert
-> Herz dreht sich bei Einatmung und zeigt steiler nach unten
-> unterschreitet dann Unterrand des Rippenbogens
-> epigastrische Pulsationen bei schlanken Menschen
Herzinnenräume
Rechter Vorhof:
- Venöses Blut aus Vv. Cavae superior/inferior (zwischen den beiden: Cristae
terminalis) sowie Sinus coronarius (Vasa privata) medial der V. cava inferior (kleine
Gewebsfalten: Thebesius und Eustachiosche Klappen
- Leitet über Ostium atrioventriculare dextrum Blut in rechte Kammer
(Trikuspidalklappe)
- Zwei Anteile: glatte Hohlvenenbucht und dem eigentlich Vorhof mit Mm. Pectinati
(vornehmlich im rechten Herzohr – liegt Aorta descendens an)
- Wanddicke: 2-3 mm beim Gesunden
- Fossa ovalis: markiert ehemaliges Foramen ovale, verschlossen durch Septum
secundum mit Limbus ovalis (in 10-20% nicht vollständig verschlossen, aber klinisch
unauffällig (Druckverhältnisse links/rechts)
- Kleine Einmündungen der Vv. Cardiacae minimae
Rechte Kammer
- Trikuspidalklappe mit 3 Cuspes (ant/post/sept)
Mm. papillares gehen von der Ventrikelwand in Sehnenfäden (Chordae tendinae)
über, die an den Rändern der 3 Cuspes inserieren
- Pulmonalklappe mit Conus arteriosus als Ausströmbahn im Bereich des Truncus
pulmonalis
- Trabeculae carneae: irreguläre Muskeln, spannen entlang der Wand, bilden Wülste
- Wanddicke: 3-4 mm dick beim Gesunden (Myokard)
- Moderatorband: Muskeltrabekel, zieht vom Septum zum vorderen M. papillaris ->
enhält rechten Schenkel des Reizleitungssystems
Linker Vorhof
- Überwiegend glattwandig, Muskelkämme nur im linken Herzohr
- Wanddicke 3-4 mm
- Rechts links zwei Lungenvenenabgänge (auch mehrere möglich)
- Einmündungen der Vv. Cardiacae minimae
- Septum interatriacle mit Foramen ovale – Septum primum verschließt Foramen, oft
mit einer Valvula (embryonaler Schutz vor Blutrückfluss)
Linke Kammer
- Bikuspidalklappe mit 2 Cuspes (ant/post) und Mm. Papillares
- Trabeculae carneae
- Aortenklappe mit 3 halbmondförmigen Taschen
- Myokard: ca 8-15 mm dick
Aufbei der Aortenklappe:
- 3 Valvulae mit Noduli und Sinus aortae
- 2 Öffnungen zu Arteriae coronariae (dextra/sinistra)
Zusammenfassung Pathologie
Mikroskopieren – Vorgehen:
Standardfärbung: Hämatoxilin-Eosin
Blutgefäßfärbung: Elastica van Gieson (elastische Fasern schwarz)
Zusatzfärbung: PAS für Muzine/Drüsen
Klappenvitien
Aortenklappenstenose
Folgen:
- Relative Koronarinsuffizienz
- Innenschichtinfarkt (mangelhafte Versorgung)
- Rhythmusstörungen
Mitralklappenstenose
Folgen:
- Vorhofflimmern
- Rückwärtsversagen
- Lungenödem
Mitralklappeninsuffizienz
Folgen:
- Vorhofflimmern
- Rückwärts/Vorwärtsversagen
- Lungenödem
Kammerflimmern
- ab 350/min
-
Herzinsuffizienz
- Links: Lunge
- Rechts: Leber, Niere, Milz, Extremitäten
Wichtig: chronische Stauung führt zur Aufnahme von Erythrozyten und Phagozytose
-> diese werden Abgebaut, dabei entsteht Eisenpigment (Hämosiderin), das angefärbt deutlich die
Siderophagen zeigt (Herzfehlerzellen eben deswegen!)
Problem bei Herztransplantationen: Hat der Empfänger pulmonale Hypertonie, funktioniert ein
gesundes Herz nicht unbedingt, weil es nicht hypertrophiert ist!
- Zystische Mediadegeneration
bei Marfan-Syndrom, Klappenvitien, Atherosklerose…
- Media: Bindegewebsfasern nicht mehr regelmäßig angeordnet
-> Einriss: Aneurysma dissecans
Atherosklerose
- Intimapolster – Lipideinlagerungen
- Architekturstörungen der Media
- Atheromatöse Plaques mit Cholesterinkristallen (werden ausgewaschen)
Thrombophlebitis
Herzinfarkt
Bakterielle Endokarditis
Hypertrophie
Thrombose
3 Typen:
- Gerinnungsthrombus (Stagnationsthrombus)
aus stagnierender Blutsäule (komplett) -> roter Thrombus
- Abscheidungsthrombus
Endothelaktivierung -> Fibrinbildung -> weißer Thrombus
- Gemischter Thrombus
sowohl Abscheidung (Kopf) und Gerinnung (Schwanz)
Embolie
Aneursysma
Ätiologie: Kongenital (Hirn), erworben (Aorta+Hirn) oder Entzündlich (Aorta und Rest)
Formen
1) Aneurysma verum (echtes Aneurysma) – überwiegend in der infrarenalen Aorta abdominalis
Schichten bleiben intakt, aber Verlust an elastischen Fasern und Media-Myozyten
-> Ausweitung der Aorta
Komplikationen: Ruptur mit Einblutung ins Abdomen oder retroperitoneal
2) Aneurysma spurium (falsches Aneurysma)
Entsteht nach Gefäßwandverletzung -> Einblutung in Adventitia
3) Aneurysma dissecans
Einriss in Intima und Media – Kanal durch Media (evtl. mit Einmündung zurück)
Entsteht durch Schädigung des kollagen-elastischen Fasergerüstes der Media
Häufig: Atherosklerose, Hypertonie
Selten: Medianekrose (Vasa vasorum!)
Angeboren: Marfan-Syndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom
Komplikationen: Hämatoperikard, Aortenklappeninsuffizienz, Koronarienverlegung,
Hämatothorax, Organinfarkte
Arteriosklerose
Definition: Variable Kombination von Veränderungen der Intima, bestehend aus herdförmigen
Ansammlungen von Fett, komplexen Kohlenhydraten, Blut, Bindegewebe und Kalzium, verbunden
mit Veränderungen der Arterienmedia
- Rauchen
- Arterielle Hypertonie
- Hypercholesterinämie
- Diabetes mellitus
- Familiäre Belastung
- Lebensalter (m über 45 J, w über 55 J)
Zweiter Ordnung:
- Adipositas
- Körperliche Inaktivität
- Thromboseneigung
- Entzündungszustände
Ätiologie:
- Endothelschädigungen mit Einlagerung von Lipiden, dazu beginnende Entzündungsreaktion
- Lipidphagozytose -> Schaumzellen
-> Einsprossung von Myofibroblasten aus der Media -> fibröse Plaques
-> Einlagerungen von Cholesterinkristallen, Verkalkung
Konzentrisch vs. Exzentrisch: Media ist fokal funktionsfähig -> Spasmusgefahr, NO wirkt
Myokardinfarkt
Zeitliche Entwicklung
Komplikationen
Vasorelaxantien
Eikosanoide
Synthese: ausgehend von Arachidonsäure über COX1/2 zu PGH2, von da zu Thromboxan
(Thrombozytenaggregation -> Kontraktion) oder Prostaglandin-I2 (Prostacyclin; macht
Relaxation).
Therapeutikum: Iloprost (Analogon, chemisch und biologisch stabiler)
Indikation: Infusion bei peripherer Durchblutungsstörung
UAW: Flush, Hypotension, Kopfschmerzen
Endothelinsystem
Endothelin (ET-1) -> bindet an ET-A-Rezeptor (führt zu Vasokonstriktion)
ET-A-Blocker momentan in der Erprobung -> pulmonale Hypertonie
Calciumblocker
L-Typ-Calciumkanäle (glatt: auch ligandengesteuerte Kanäle) können blockiert werden, um
die Kontraktion der Muskulatur zu verhindern
Nicht-selektive Wirkstoffe: Phenylalkylamine wie Verapamil (Endung …pamil),
Benzothiazepine wie Diltiazem
Glatt-selektiv: Dihydropyridine wie Nifedipin (Endung … pidin!)
Nebenwirkungen:
- Knöchelödeme
- Schwindel, Kopfschmerzen, Flush
- Orthostatische Hypotonie
- Bradykardie, AV-Block
Kontraindikationen:
- Instabile Angina pectoris
- AV-Block II und III. Grades
- Herzinsuffizienz
Kaliumkanal-Öffner
Kaliumkanäle gleichen bei Calziumeinstrom in glatte Muskelzellen den Ladungsunterschied
aus -> Vasokonstriktion
Öffnung der Kanäle führt zu Hyperpolarisation und geringerem Ca-Einstrom
Beispiel: Diazoxid (Gabe: Intravenös) zur akuten Blutdrucksenkung bei RR-Krise
UAW: Hyperglykämie
Beispiel: Minoxidil (Metabolit dilatiert Arteriolen, Reserve-Antihypertensivum)
UAW: Hypertrichose, Kopfschmerz, Reflextachykardie
Sympathikus
Welche Rezeptoren wo mit welcher Wirkung?
ZNS:
- Beta-2/Alpha-2: Antrieb, Aufmerksamkeit
Bronchien:
- Beta-2/Alpha-2: Erweiterung
Herz:
- Beta-1: Frequenz, Kraft, Blutdruck
Pancreas:
- Beta-2: Insulinsekretion wird gefördert
- Alpha-2: Verminderte Insulinsekretion
Leber:
- Beta-2: Glykogenabbau, Glukosefreisetzung
Magen-Darm:
- Beta-2: Weniger Peristaltik, höherer Sphinctertonus, weniger Durchblutung
Skelettmuskel:
- Alpha-1/Beta-2: Durchblutung, Glykogenabbau
Blase:
- Beta-1/Alpha-1: Sphinctertonus höher, Wandmuskeltonus niedriger
Fettgewebe:
- Beta-1/2/3: Tryglycerid-Abbau, Fettsäurefreisetzung
Beta-2-adrenerge Signaltransduktion:
- GPCR-alpha-stimulierend: alpha-Untereinheit aktiviert Adenylatzyklase -> cAMP
Beta-Rezeptoren am Herzen:
- cAMP führt zur Aktivierung der HCN-Schrittmacherkanäle
- cAMP führt zur Aktivierung der PKA -> Aktivierung von L-Typ-Kalziumkanälen und RyR
positiv:
- chronotrop: Sinusfrequenz
- dromotrop: Leitungsgeschwindigkeit (AV-Knoten)
- inotrop: Kontraktionskraft
- lusitrop: Erschlaffungsgeschwindigkeit
Therapieansatz: Betablocker mit unterschiedlicher Rezeptorspezifität
Endung … olol
Indikationen:
- Blutdruck
- Hyperthyreose
- KHK
- Herzinfarkt ohne Schocksymptomatik
- Tachykardie, Tremor
- Glaukom
- Phäochromozytom
- Somatische Auswirkungen von Angstzuständen
- Tremor
- Herzinsuffizienz (nur für einige Betablocker!)
Kontraindikationen:
- allergisches Asthma bronchiale
- Dynamisch obstruktive COPD
- Bradykardie
- AV-Störungen
- Kardiogener Schock
- RR unter 90mmHg
- Schlecht eingestellter Insulinpflichtiger Diabetes
Cave: Rebound-/Entzugssyndrom: Tachykardie, Arrhythmien, Angina-pectoris-Anfälle,
Gefahr des Myokardinfarkts bei plötzlichem Absetzen
Prinzipiell Ausschleichen (über 4 Wochen)
Alpha-1-adrenerge Signaltranduktion
- GPCR-q-stimulierend -> PLC-beta -> IP3 und DAG -> Calcium+ und PKC
Therapieansatz: Alphablocker
Endung … zosin
Indikation:
- Hypertensive Krise/Hypertonie
- Weniger auch für benigne Prostatahyperplasie
Kontraindikationen/UAW:
- Abnehmende Drüsensekretion
- Abnehmende Insulinsekretion
- Blase: abnehmende Sphinkterkonstriktion
- Abnehmende Vasokonstriktion
- Orthostatische Dysregulation
- Ausgeprägte Tachyphylaxie
- Müdigkeit, Unwohlsein, Schwächegefühl
- Ödeme
- Verstopfte Nase, Nasenbluten
- Harninkontinenz
- KI: Schwangerschaft, HI, NI, KHK #
Alpha-2-adrenerge Signaltransduktion
- GPCR-i-stimulierend -> hemmt präsynaptisch N-Typ-Calcium-Kanäle ->
Transmitterausschüttung gestört
Therapieansatz: Alpha-2-Agonisten
Beispiel: Clonidin
Effekt: Venöse und Arterielle Dilatation, Senkung von Vor- und Nachlast, metabolisch günstig
Indikation:
- Hypertensive Krise
- Raynaud-Syndrom
- Drogenentzugssyndromen, Narkose (schwer gefäßkranker Patienten)
- Schmerztherapie: Weniger Opioide
Kontraindikationen:
- AV-Block 2. Grades
- Schwere arterielle Verschlusskrankheit
- AV-Block 3. Grades!
- Depressionen!
UAW:
- Mundtrockenheit, Verstopfung, verminderte Drüsensekretion
- Müdigkeit
- Depressionen
- Benommenheit
- Orthostatische Dysregulation
Weitere Therapieansätze:
Reserpin -> hemmt präsynaptisch die nicht-selektiven Monoamintransporter -> keine
Wiederaufnahme der Neurotransmitter in Vesikel -> keine Regeneration der Transmitter
Methyldopa -> hemmt Synthese von DOPA zu Dopamin -> weniger Adrenalinbildung
Stickstoffmonoxid – NO
Arginin + Ca2+ + O2 über NO-Synthase zu Citrullin + NO + H2O
Wirkungsweise:
- Vorlastsenkung durch NO (niedrige Dosis: nur venöse Gefäße und koronare
Kollateralgefäße) – keine arteriellen Gefäße, kein coronary steal!
Venöses Pooling -> Abnahme des zirkulierenden Volumens, Abnahme des O2-Bedarfs
des Herzen, Verringerung der Wandspannung, verbesserte Durchblutung
Charakteristische sieht man dann im EKG eine Hebung der ST-Strecke
NO antagonisiert die Senkung der ST-Strecke und damit die Beschwerden/Symptome
bei myokardialer Ischämie
Pharmakokinetik:
- Intestinal rasch resorbiert, rasch denitriert, Metaboliten renal eliminiert
- Ausgeprägter First-Pass-Effekt
Nebenwirkungen:
- Blutdruckabfall
- Kopfschmerz
- Orthostatische Hypotension
PDE-5-Hemmstoffe
- Verhindern Abbau von cGMP
- Beispiel: Sildenafil (Viagra): Oral anwendbar und selektiv
Erhöhter Blutstrom ins Corpus cavernosum
- Verstärkung der physiologisch erektionsauslösenden Mechanismen
-> Keine Wirkung bei fehlender NO-Bildung!
Nebenwirkungen:
- Mäßiger Blutdruckabfall
- Kopfschmerz, Schwindel, Flush
- Störung des Blau/Grün-Sehens (2-3%)
- Reflektorische sympathische Stimulation des Herzens
- Infolge des Blutdruckabfalls -> RISIKO bei Vorschädigung!!
KEINE gemeinsame Anwendung mit anderen NO-Donatoren!
Rigociguat
Wirkung: verbesserte Bindung zwischen NO und Guanylatzyklase -> direkte Stimulation
UAW: Kopfschmerz, Schwindel, periphere Ödeme, Hypotonie, Übelkeit, Blutungsrisiko
Anwendung: bei pulmonaler Hypertonie
Klappenvitien
Aortenklappenstenose (AS)
- Häufigstes Klappenvitium
- Ätiologie: Kongenital, Entzündlich, Degenerativ (Abhängig vom Alter…)
- Entzündlich/Rheumatisch: Verschmelzung der Kommisuren + Kalzifizierung der
Klappentaschen
- Degenerativ: Kalzifizierung der Klappentaschen
- Normale Öffnungsfläche: 2-3 cm2
- Reduktion der AÖ führt zu Erhöhung des systolischen Drucks und konzentrischer
Hypertrophie
-> Abnahme der systolischen LV-Funktion
-> LV- Dilatation
-> Zunahme der Wandspannung
Pumpversagen des LV
- Klassische Trias: Thoraxschmerz + Synkopen + Belastungsdyspnoe
- Symptome meist bei AÖ unter 1 cm2
Diagnostik:
- Auskultation
- Echokardiografie
Mechanischer Ersatz
- Lebenslange Haltbarkeit
ABER:
- Antikoagulation zeitlebens
- Embolierisiko
- Blutungsrisiko
- Flussbehinderung
Biologischer Ersatz:
Homologer Ersatz
Aortenklappeninsuffizienz – Operationsindikationen:
Mithralklappeninsuffizienz:
Bypass-Operationen
- A. mammaria interna
- V. saphena magna
- A. radialis