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M.

Birrer Makroangiopathie bei Diabetes mellitus VASA 2001; 30:168–174

Schweizerisches Herz- und Gefäßzentrum, Inselspital Bern, Schweiz

Makroangiopathie bei Diabetes mellitus


M. Birrer

Zusammenfassung Summary

Histologisch und histochemisch gibt es keine Anhalts- Macroangiopathy in diabetes mellitus


punkte für eine «diabetesspezifische» Arteriopathie, so In patients with diabetic angiopathy until today, no his-
dass man heute davon ausgeht, dass es sich um eine tological nor histochemical evidence has been found
zeitlich vorverlegte, besonders schwere Form der Ar- to define a specific type of diabetic arteriopathy. Con-
teriosklerose handelt. Als pathogenetisch wichtigster sequently, diabetic arteriosclerosis is considered as a
Faktor bei der Entstehung der Makro-und insbesonde- more serious form of atherosclerosis characterized by
re der Mikroangiopathie beim Diabetes mellitus wird its premature onset. Hyperglycemia is assumed to be
die Hyperglykämie angesehen. Diese scheint einerseits the crucial pathophysiological cause of the develop-
über den Mechanismus einer vermehrten Ansammlung ment of macro- and microangiopathy in diabetes mel-
von irreversiblen Glykosylierungs-Endprodukten und litus. Apparently, hyperglycemia has a direct toxic in-
andererseits einer Endothel-Dysfunktion einen direkt fluence on the arterial wall by increased accumulation
toxischen Einfluss auf die Gefäßwand zu haben. of irreversible glycosylation end products, and sec-
Die beim Diabetiker häufig auftretenden Fußläsio- ondly, it provokes endothelial dysfunction.
nen sind primär neuropathisch bedingt. Es kann jedoch The frequently occurring ulcerations of the diabet-
eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ic foot are primarily caused by neuropathy; however,
assoziiert sein. Diabetiker haben ein bis zu 4-fach er- peripheral vascular disease (PVD) is often associated.
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höhtes Risiko an einer PAVK zu erkranken. In der The risk of suffering from PVD in diabetic patients is
Regel handelt es sich dabei um einen vorwiegend dis- approximately four-fold. Usually, the distal segments
talen Befall (krurale Arterien), wo oft ein rekonstruk- of the lower leg arteries are concerned, where recon-
tiver Eingriff erschwert oder gar unmöglich ist. structive intervention is complicated or even impossi-
Diabetes mellitus gilt als unabhängiger Risikofak- ble.
tor, nicht nur für die Entstehung einer koronaren Herz- Diabetes is considered as an independent risk fac-
krankheit, sondern auch für das Auftreten eines Hirn- tor for cardio- and cerebrovascular diseases with al-
schlages. So haben Diabetiker im Vergleich zu Nicht- most twice as high rates for recurrent myocardial
diabetiker eine fast 2-fach so hohe Reinfarktrate und infarction, and a 3.7 fold higher relative risk for stroke
das relative Risiko für einen ischämischen Insult ist bis in diabetic, compared to non-diabetic patients. This re-
zu 3,7-fach erhöht. Warum dem so ist, und wie ein view looks at the correlations between hyperglycemia
Diabetiker optimal behandelt werden sollte, wird in and arteriosclerosis, but also the treatment options in
diesem Übersichtsartikel eingehend diskutiert. diabetic patients.
Bis anhin konnte noch nicht eindeutig erwiesen Until now, there is no evidence for an association
werden, dass eine optimale Blutzucker-Kontrolle das between an optimal control of blood glucose levels and
Risiko einer KHK, Hirnschlages oder einer PAVK a decrease in the risk of coronary heart disease, stroke,
nachweislich senkt. Jedoch wurde mit einer strengen or PVD. In contrast, an attenuation of microvascular
Blutzuckereinstellung eine Verringerung der mikro- lesions is achieved by stringent control of blood glu-
vaskulären Veränderungen erzielt. Eine signifikante cose levels. Thus, although the development of macro-
Wirkung auf makrovaskuläre Veränderungen blieb je- angiopathy may not be significantly influenced, the
doch aus. Dennoch empfiehlt sich auf jeden Fall eine conduction of a stringent control regimen of plasmatic
strenge Kontrolle der Serum-Glukose. glucose levels is advisable.

Key words
Diabetes mellitus, macroangiopathy, coronary artery
© Verlag Hans Huber Bern 2001

disease, stroke, peripheral arterial disease

168 Eingereicht 18. 1. 2001 / Nach Revision angenommen 4. 3. 2001


M. Birrer Makroangiopathie bei Diabetes mellitus VASA 2001; 30:168–174

Makroangiopathie bei Diabetes mellitus lation end products) bilden sich aus initial chemisch rever-
siblen Glykosylierungsprodukten aus Glucose und Matrix-
Vor der Entdeckung des Insulins (1921) sind die meisten proteinen der Gefäßwand, den sogenannten Schiffschen
Typ-1 Diabetiker an einer diabetischen Ketoazidose ver- Basen [5]. Diese nehmen mit dem Alter und der Diabetes-
storben. Heute erkranken und sterben diese Patienten dauer zu [10]. Durch die Anlagerung in die Gefäßwand
hauptsächlich an kardiovaskulären Komplikationen, wel- kommt es zu strukturellen und funktionellen Veränderun-
che in der Regel erst nach 10- bis 20-jähriger Diabetes- gen, indem sowohl die Gefäßwand verdickt und rigid, als
dauer manifest werden. auch vermehrt permeabel wird. Unterstützend für die
Die Bezeichnung Makroangiopathie bei Diabetes mel- Theorie der AGE wirkt die Tatsache, dass durch die Gabe
litus ist unverbindlicher als der Begriff diabetische Makro- von Aminoguanidin, einem mit AGE «crosslinked inhibi-
angiopathie. Letzterer erweckt den Eindruck einer diabe- tor», diese Veränderungen weitgehend verhindert werden
tesspezifischen Arteriopathie, was zumindest hinsichtlich können [75]. Daneben, und dies ist ein wichtiger Punkt in
der morphologischen Kriterien nicht der Fall ist. Alle Ver- der Atheromentstehung, können LDL-Moleküle mit Hilfe
suche, auf histologischer oder histochemischer Ebene der AGEs mit den Matrixmolekülen der Gefäßwand eine
eine Eigenständigkeit der Makroangiopathie bei Diabetes Verbindung eingehen. Sie können dadurch die Gefäßwand
mellitus gegenüber der obliterierenden Arteriosklerose besser passieren und werden unter anderem hoch attraktiv
anderer Provenienz herauszuarbeiten, blieben bis anhin für Makrophagen, welche einen wichtigen Faktor in der
hypothetisch und fanden keine fundierte Bestätigung. Atheromentstehung darstellen [5].
Heute dominiert die Meinung, dass es sich um eine zeit- Neben der Bildung der AGEs spielt die Endothel-Dys-
lich vorverlegte, besonders schwere Form der Arterioskle- funktion bei der Entwicklung der Mikro-und Makroangio-
rose handelt. pathie beim Diabetes mellitus eine wichtige Rolle. Das
Endothel reguliert unter anderem den Gefäßtonus über die
Sekretion von Vasodilatatoren (NO, Prostacycline) und
Pathogenese Vasokonstriktoren (Endothelin-1,TXA2,02). Hohe Glu-
cose-Spiegel verhindern die Aktion der NO und die Bil-
Lange Zeit galt die hauptsächlich von Stout aufgestellte dung von Prostacyclin durch das Endothelium [54]. Als
Hypothese, dass Insulin selbst atherogen sei [66, 67]. Dies mögliche Ursache wird eine Ansammlung toxischer 02-
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wurde mittlerweile unter anderem durch die UKPDS 33- Radikale, die bei der Hyperglykämie des Diabetikers ver-
Studie widerlegt [72]. Heute gilt die Annahme, dass die mehrt gebildet werden, diskutiert [29, 71]. Freie Radikale
Hyperglykämie den wohl wichtigsten pathogenetischen blockieren die NO-Produktion und führen einerseits zur
Faktor bei der Entstehung der Makro- und insbesondere Bildung von cyclooxygenase-abhängigen Vasokonstrik-
der Mikroangiopathie beim Diabetes mellitus darstellt. toren und andererseits zu einer nicht enzymatischen Pero-
Dieser Zusammenhang wurde insbesondere in Bezug auf xydation von Arachidonsäure zu Epiprostanen [20, 70].
die Mikroangiopathie anhand verschiedener Studien, die Die Hämostase und Fibrinolyse werden ebenfalls durch
randomisiert eine intensivierte gegenüber einer konven- das Endothel beeinflusst und sind beim Diabetiker stark in
tionellen Insulin-Therapie verglichen haben, glaubwürdig Richtung vermehrter Koagulabilität verschoben [58]. Die
aufgezeigt [12, 60]. Die Stockholm Diabetes Intervention Thrombinbildung und -aktivität ist erhöht, die Plättchen-
Study war die erste Studie, die an einem zwar kleinen Pa- funktion gestört [35]. Es besteht eine Hyperreaktivität der
tientengut (n = 102) mit insulinabhängigem Diabetes mel- Plättchen, Thromboxan (Vasokonstriktor) und andere
litus (IDDM) eine deutliche Senkung der mikrovaskulären Metaboliten der Arachidonsäure werden vermehrt gebil-
Komplikationen über einen Langzeitverlauf von vier bis det [23, 52]. Die Permeabilität ist verändert, im Sinne
neun Jahren aufzeigen konnte [60]. Hinsichtlich kardio- einer vermehrten Permeabilität für Makromoleküle. Und
vaskulärer Morbidität und Mortalität fand sich bei der nicht zuletzt sind die Endothelzellen an der Bildung sub-
intensivierten Insulin-Therapie lediglich ein Trend zur Ri- endothelialer Matrixproteine sowie Wachstumsfaktoren be-
sikosenkung. Diese Ergebnisse wurden kurz danach durch teiligt, welche für den Aufbau der Gefäßwand wesentlich sind.
den Diabetes Control und Complication Trial, in welchem
1441 Patienten randomisiert wurden, bestätigt [12]. Zum
gleichen Ergebnis kamen wenig später mit einem ähn- Koronare Herzkrankheit
lichen Studiendesign die UKPDS und eine japanische Studie
für den nicht insulinabhängigen Diabetes mellitus (NIDDM) Diabetes mellitus gilt als unabhängiger Risikofaktor für
[53, 72]. Eine Folgestudie (UKPDS 35) konnte zudem zei- die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit [15, 76].
gen, dass jede Reduktion des HbA1c das Risiko Diabetes Diabetiker haben im Vergleich zu Nichtdiabetikern eine
assoziierter Komplikationen vermindert, mit dem gering- erhöhte kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität, die
sten Risiko bei einem HbA1c im Normbereich [69]. Frühmortalität und Re-Infarktrate nach Myokardinfarkt ist
Die Hyperglykämie scheint einen direkt toxischen Ein- fast 2-fach so hoch [37]. Langzeitstudien haben gezeigt,
fluss auf die Gefäßwand zu haben. Zwei Mechanismen sind dass mit Beta-Blockern die Mortalität nach Myokard-
dabei hauptsächlich beteiligt. Einerseits kommt es durch infarkt bei Nichtdiabetikern signifikant gesenkt werden
die Hyperglykämie zu einer vermehrten Ansammlung von kann. Beta-Blocker wurden Diabetikern wegen der heute
irreversiblen Glykosylierungs-Endprodukten und anderer- als unbegründet geltenden Angst einer prolongierten
seits zu einer Endothel-Dysfunktion. Die irreversiblen Hypoglykämie und/oder Maskierung der Hypoglykämie-
Glykosylierungs-Endprodukte (AGE = advanced glycosy- Symptome lange vorenthalten, obwohl sie im Vergleich zu 169
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Nichtdiabetikern sogar mehr von einer Beta-Blockade pro- Diabetiker haben im Vergleich zu Nichtdiabetikern oft
fitieren [21, 47]. Kjekshus et al. konnte eine Senkung der einen multiplen, eher proximalen und distalen Befall der
Langzeitmortalität um fast die Hälfte im Vergleich zu Koronararterien [6, 43, 63, 74]. Dieser Faktor zusammen
einem Drittel bei Nichtdiabetikern nachweisen [42]. Beta- mit der gestörten Plättchenfunktion und der vermehrten
Blocker können zwar die physiologische und hormonelle Gerinnungsneigung kann die erhöhte Mortalität bei dia-
Antwort auf eine Hypoglykämie modifizieren, beeinflus- betischen Patienten mit einem Myokardinfarkt ohne wei-
sen aber nicht die Erkennung der tiefen Blutglukose und teres erklären [11, 31].
die kognitiven Fähigkeiten. Es können sowohl selektive als Wie soll nun ein Diabetiker mit einer symptomatischen
auch nicht selektive Beta-Blocker verwendet werden, koronaren Herzkrankheit behandelt werden? Es stellt sich
wobei aufgrund der eher längeren Erholungszeit nach die Frage der Prognose nach PTCA und AC-Bypass Ope-
Hypoglykämie bei nicht selektiven Beta-Blockern den ration bei Diabetikern, welche etwa 20 bis 30% des Kran-
selektiven der Vorrang gegeben werden sollte [39]. Die kengutes ausmachen.
beta-adrenerge Blockade reduziert die Lipolyse und die Diabetiker sind, wie unter anderen Kip et al. zeigen
zirkulierenden freien Fettsäuren, welche die Glykolyse im konnte, im Vergleich zu einer nicht diabetischen Kontroll-
ischämischen und nicht ischämischen Gebiet hemmen. gruppe zum Zeitpunkt einer PTCA oder AC-Bypass Ope-
Wie die DIGAMI-Studie gezeigt hat, kann mittels einer ration in der Regel älter, polymorbider, eher Frauen und
Glucose-Insulin-Kalium-Lösung kann ebenfalls eine Ein- haben mehr 3-Gefäßerkrankungen [41].
dämmung der Oxydation von freien Fettsäuren erreicht Die Frühresultate nach PTCA sind kontrovers. In der
werden. 620 Patienten mit einem akuten Myokardinfarkt NHLBI Studie ließ sich bei 281 Diabetikern und 1833 Pa-
und einem Blutzucker-Wert von > 11mmol/l bei bekann- tienten Nichtdiabetikern kein wesentlicher Unterschied
tem oder nicht bekanntem Diabetes mellitus wurden in bezüglich unmittelbarem angiographischem Erfolg nach
diese Studie eingeschlossen. Randomisiert wurde in zwei PTCA nachweisen [41]. Jedoch hatten Diabetiker (8,3%
Gruppen: Insulin-Glucose-Kalium Infusion während 24 der Frauen, keiner der Männer) eine fast 3-fach erhöhte
Stunden gefolgt von einer intensivierten subkutan appli- Spital-Mortalität und eine höhere Anzahl Myokardinfark-
zierten Insulin-Therapie für drei Monate (n = 306) versus te. Diese Spital-Mortalität von 3,2% ist hoch und konnte
konventionelle Behandlung mit Insulin-Therapie nur bei soweit in anderen Studien nicht bestätigt werden [41]. Stein
absolutem Bedarf (n = 314) [48]. Dabei konnte bei Dia- et al. fand kein erhöhtes Risiko bezüglich Mortalität, Myo-
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betikern mit einem akuten Herzinfarkt die 1-Jahresmorta- kardinfarkt oder Konversion zur AC-Bypass-Operation
lität um 52% gesenkt werden [48]. Dieser Benefit wurde (< 0,5%) bei 1133 Diabetikern und 9300 Nichtdiabetikern
auf eine verbesserte metabolische Kontrolle bei extrem [65]. Möglicherweise erklärt sich die von anderen Studien
erhöhten Katecholaminen im Blut als Folge der Ischämie nicht bestätigte hohe Spitalmortalität von Kip et al. durch
zurückgeführt. Bei Insulinmangel kann diese Katechola- die Untersuchung verschiedener Kohorten [41].
minausschüttung zu einer gesteigerten Lipolyse mit ver- Im Gegensatz zu den eher kontroversen Studienresul-
mehrter Produktion von freien Fettsäuren führen. Eine taten bezüglich den Frühresultaten sind die Daten bezüg-
Insulin-Behandlung reduziert zudem, wie kürzlich von lich Langzeitprognose beim Diabetiker nach PTCA ziem-
Davi et al. und Jain et al. gezeigt, die Produktion von lich einheitlich.
Thromboxan A2, und vermindert die Plasma-Plasminogen Die Langzeitprognose ist im Vergleich zum Nichtdia-
Aktivator Inhibitor-I Aktivität [11, 31]. Diese Beobach- betiker schlechter, in dem Kip et al. eine mehr als 2-fach
tungen unterstützen die Hypothese, dass Insulin in der Pe- erhöhte Mortalität (35,9 vs 17,9%) und eine 1,6-fach er-
riinfarktphase den Ischämieschaden einzugrenzen vermag höhte Myokardinfarktrate (29,0 versus 18,5%) in neun Jah-
und demzufolge die Prognose verbessern sollte. In der Ana- ren beschrieb [41]. Stein et al. zeigte ein 5-Jahresüberleben
lyse der DIGAMI-Studie unterschied sich allerdings die von 88 versus 93% bei Diabetikern [65]. Diabetiker hat-
Letalität zwischen der Glukose-Insulin-Kalium-Gruppe ten zudem eine erhöhte Myokardinfarktrate sowie mehr
und der Kontrollgruppe in der Hospitalisationssphase und zusätzliche Interventionen.
in der 3-Monatsbetrachtung nicht wesentlich [48]. Gegen Die Restenosierungsrate nach PTCA scheint zudem bei
die anschließende Insulintherapie als Grund für die Re- Diabetiker erhöht zu sein. In der ersten NHLBI Studie be-
duktion der Letalität sprechen die bisherigen Ergebnisse trug die Restenoserate nach PTCA bei Diabetikern im Ver-
der DCCT-Studie und der UKPDS-Studie, die einen gleich zu Nichtdiabetikern 47% respektive 32%. Weitere
signifikanten Einfluss einer verbesserten Blutzuckerein- Studien konnten ebenfalls eine höhere Inzidenz von Res-
stellung auf makrovaskuläre Komplikationen nicht de- tenosen sechs Monate nach PTCA aufzeigen [61, 78].Ver-
monstrieren konnten [12, 72]. Welchem Mechanismus schiedene pathophysiologische Mechanismen, welche die
letztendlich der Überlebensvorteil nach Glukose-Insulin- höhere Restenosierungsrate bei Diabetikern erklären
Kalium-Infusion zuzuschreiben ist, bleibt auch nach Ana- könnten, wurden postuliert. Aronson et al. setzte die er-
lyse der Langzeitergebnisse der DIGAMI-Studie offen [30, höhte Restenosierungsrate in Bezug zur Bildung von
49]. In der Analyse der Risikofaktoren der Letalität konn- Thromben, Endothel-Dysfunktion, und Aktivierung von
te allerdings die wesentliche Bedeutung der metabolischen Wachstumsfaktoren [2]. Der Plättchenthrombus, welcher
Kontrolle auf die Überlebenschance der Patienten nach- sich an der verletzten Arterienwand bildet, ist der Ursprung
gewiesen werden. Daraus lässt sich schließen, dass eine von vasokonstriktiven, mitogenen und migratorischen
normnahe Stoffwechseleinstellung nicht nur die mikro- Faktoren als auch von Organisation und neointimaler
vaskulären Komplikationen reduziert, sondern sicher auch Hyperplasie. Die Plättchen beim Diabetiker sind häufiger
170 die Langzeit-Mortalität nach Myokardinfarkt senkt. aktiviert. Sie bilden mehr Thromboxan A2 und haben eine
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höhere Adhäsivitiät, Aggregabilität und mitogene Akti- Periphere arterielle Verschlusskrankheit


vität. Der Spiegel von zirkulierendem Fibrinogen und Fak-
tor VII ist erhöht und die fibrinolytische und Antithrombin Diabetes mellitus gilt als Risikofaktor für das Auftreten
III Aktivität vermindert. Ferner besteht beim Diabetiker einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, die im
die schon erwähnte Endothel-Dysfunktion, welche even- Vergleich zu Nichtdiabetikern gehäuft und frühzeitig auf-
tuell eine Restenose durch eine Thrombose, Vasokonstrik- tritt [32, 64]. Daten aus der Diabetes Inzidenz Kohorte von
tion und Exposition von Mediazellen zu zirkulierenden Rochester, Minnesota, hatten einerseits gezeigt, dass be-
Mitogenen bewirken könnte. Dabei kommt es bei Diabe- reits 8% der neu diagnostizierten Diabetiker eine periphere
tikern zu einer vermehrten Expression, Aktivität oder arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) aufwiesen und an-
Gewebeantwort auf verschiedene Wachstumsfaktoren, die dererseits die kumulative Inzidenz der PAVK mit dem
eventuell eine exzessive Proliferation von glatten Muskel- Alter und der Dauer des Diabetes zunahm und nach 20-
zellen und extrazellulären Matrix bewirken könnten. jähriger Diabetesdauer 45% erreichte [56, 57, 59]. Die
Die Anwendung von Stents bei der PTCA hat zu einer Multivariate-Analyse (Diabetiker und Nichtdiabetiker mit
Senkung der akuten Komplikationen sowie der Resteno- und ohne PAVK) ergab sowohl eine Progredienz der peri-
sierungsrate und demzufolge zu besseren Langzeitergeb- pheren Durchblutungsstörung bei Vorliegen eines Diabetes
nissen geführt [16, 25, 62]. Die Resultate bei Diabetiker mellitus als auch einer PAVK bei Diagnosestellung. Eine
sind vorläufig noch etwas kontrovers. Van Belle et al. fand Progredienz wurde auch im Zusammenhang mit dem sys-
bei 300 konsekutiven Patienten mit alleiniger PTCA nach tolischen Blutdruck, einem verminderten Knöchel-Arm
sechsmonatigem Follow-up mittels Angiographie bei Index nach Belastung und dem Rauchen gefunden. In den
Diabetikern häufiger Restenosen als bei Nichtdiabetikern Schwabing Studien, Deutschland, wurden mehr als 600 Pa-
(63% versus 36%) [73]. Hingegen fand sich nach Stent- tienten mit einem insulin-abhängigen oder nicht insulin-
implantation kein Unterschied mehr bezüglich Resteno- abhängigen Diabetes mellitus prospektiv mittels arteriel-
sierung. Der Anteil Diabetiker im Studienkollektiv betrug ler Verschlussdruckmessung untersucht [33, 34]. Nach
19%. Andere Studien hingegen zeigten bei Diabetikern fünf bzw. neun Jahren Follow-up war die Inzidenz der
keine wesentliche Verminderung der Restenosierungsrate meistens asymptomatischen PAVK konsistent und signifi-
nach koronarer Stentimplantation [9, 14, 80]. Die unter- kant mit dem systolischen Blutdruckwert, dem Dyslipid-
schiedlichen Resultate sind eventuell durch das unter- ämie-Komplex (hohe Triglyceride/niedriges HDL-Cho-
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schiedliche Patientenkollektiv sowie durch das unter- lesterin), nicht aber mit dem Gesamt-Cholesterin, dem
schiedliche postinterventionelle Therapie-Management zu Gewicht oder dem diastolischen Blutdruck bei Diagnose-
erklären. stellung assoziiert. Nach fünf Jahren waren 67% der Pa-
Diabetes mellitus ist bei AC-Bypass-Operationen ein tienten mit einer PAVK bei Diagnosestellung an einer
unabhängiger Risikofaktor für eine Progredienz der Lä- kardiovaskulären Ursache verstorben. Die Framingham
sionen, Bypassverschluss und Spätmortalität [1]. Die Studie zeigte ebenfalls, auch wenn die dort gewählte De-
Bari-Studie war die erste Studie, die einen besseren Lang- finition des Diabetes mit der heute gültigen nicht überein-
zeitverlauf (5 Jahre) bei diabetischen Patienten mit Mehr- stimmt und nur gut 200 Diabetiker erfasst wurden, dass
gefäßerkrankung nach AC-Bypass-Operation gegenüber auch risikofaktorenbereinigt (Alter, Blutdruck, Zigaret-
PTCA zeigen konnte (65,5% versus 80,6%, P = .003) [3]. tenkonsum, Hyperlipidämie) im Vergleich zu Stoffwech-
Bei Nichtdiabetikern wurde kein Unterschied gefunden. selgesunden männliche Diabetiker eine 4,16-fach und Dia-
Trotzdem war die 5-Jahres Mortalität nach AC-Bypass betikerinnen eine 4,99-fach höhere Chance haben an einer
Operation bei Diabetikern deutlich höher als bei Nicht- peripheren Durchblutungsstörung zu erkranken [37].
diabetikern (19,4% versus 8,6%) [3]. Nach jetzt acht Jah- Obwohl die Pathogenese der Arteriosklerose für den
ren Follow-up konnte auch die EAST-Studie, welche ein Diabetiker und Nichtdiabetiker dieselbe ist, gibt es ver-
ähnliches Design aufweist wie die BARI-Studie, für eine schiedene Merkmale, die die «diabetische» PAVK charak-
Subgruppe mit Diabetes einen ähnlichen Trend aufzeigen terisieren. Es findet sich in der Regel ein vorwiegend
[40]. Eine kürzlich von Detre et al. publizierte Studie konn- distaler Befall (krurale Arterien), wobei die Fußarterien,
te zeigen, dass Diabetiker mit einem akuten Myokard- insbesondere die A. dorsalis pedis nicht befallen sind. Die
infarkt im Vergleich zur PTCA mit einer AC-Bypass Ope- Arterien sind oft stark verkalkt und weisen eine röhren-
ration einen deutlich besseren Langzeitverlauf als mit einer förmige Verkalkung der Tunica media (Mönckeberg Me-
PTCA aufwiesen [13]. Diabetiker ohne frischen Myo- diasklerose) auf, welche zunächst streng von einer oblite-
kardinfarkt hatten allerdings einen geringeren Nutzen von rierenden Arteriosklerose, die das Lumen einengt oder
der AC-Bypass Operation. Bei Nichtdiabetikern konnte verschließt, zu trennen ist. Fuessl et al. assoziierte die Me-
kein protektiver Effekt der AC-Bypass Operation gefun- diasklerose mit einer autonomen Neuropathie der peri-
den werden. Untersucht wurden dabei 641 Patienten mit pheren Gefäße [19]. Er konnte nämlich bei sympathekto-
Diabetes und 2962 ohne Diabetes. Die kumulative 5-Jah- mierten Patienten eine signifikant häufigere Verkalkung
resmortalität betrug 20% respektive 8% (p < 0.001), und der Tunica media sechs bis acht Jahre nach dem Eingriff
das Auftreten eines Q-wave Infarktes im 5-Jahres Follow- nachweisen. Eine Mediasklerose kann zu inkompressiblen
up 8% respektive 4% (p < 0.001). Arterien und somit erhöhten Knöchelarteriendruckwerten
führen, die dann nicht mehr zur Interpretation einer Durch-
blutungsstörung verwendet werden können. Orchard et al.
konnte in der Pittsburgh Epidemiology of Diabetes Com-
plication Study, welche 147 juvenile Diabetiker unter- 171
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suchte, in Übereinstimmung mit Calvanagh von der Penn im Bereich der Pons und des Dienzephalons bis zu 3- bis
State University eine geringe Kalkzifizierung im Bereiche 4-mal häufiger als bei Nicht-Diabetikern [36].
der Zehenarterien nachweisen [55]. Eine Differenz von Die Pathogenese konnte bis anhin noch nicht restlos
75 mmHg zwischen systolischem Knöchel- und Armblut- geklärt werden [4]. Sicher spielen mikro- und makrovasku-
druck ergab einen 100% positiven Voraussagewert für das läre Veränderungen eine Rolle. Die verschiedenen Hypo-
Vorliegen einer Arterienverkalkung im Röntgenbild, die thesen werden unter anderem von Lyrer (zerebrovaskuläre
Sensitivität war mit 6 bis 9% hingegen sehr gering. Bei Arbeitsgruppe der Schweiz und Schweizerische Herzstif-
Vorliegen einer Mediasklerose sollte deshalb, insbe- tung) in einem Übersichtsartikel diskutiert [46]. Kern et al.
sondere bei Vorliegen von diabetischen Fußläsionen, der postulieren zudem einen lokalen Einfluss als mögliche Er-
systolische Zehendruck gemessen werden [68]. Holstein klärung für den unterschiedlichen regionalen Befall [38].
konnte zeigen, dass bei einem Zehenarteriendruck von Am Hundemodell mit einem experimentell induzierten
< 20 mmHg nur 29% der Fußläsionen abheilten und zwei Diabetes konnte er nämlich nachweisen, dass sich über
Drittel der Patienten in der Folge amputiert werden muss- einen Verlauf von fünf Jahren beim gleichen Tier eine
ten, wohingegen bei einem Zehenarteriendruck von typische Retinopathie entwickelte, die Mikrogefäße des
> 30 mmHg 92% der Läsionen ohne Amputation abheil- Cortex aber nicht in dieser Weise befallen waren. Mor-
ten [26, 27]. Bei Vorliegen von Läsionen im Fußbereich phologisch gesehen führen mikrovaskuläre Veränderungen
muss jedoch beim Diabetiker in erster Linie immer eine im Gehirn vorwiegend zu lakunären Infarkten [8]. Makro-
Neuropathie als Ursache in Betracht gezogen werden angiopathische Veränderungen können beim Diabetiker an
(diabetischer Fuß). Eine PAVK kann assoziiert sein, muss den Karotiden nachgewiesen werden, die eine signifikan-
aber nicht. te Verbreiterung der Intima-Media Dicke aufweisen [18].
Diese makrovaskulären Veränderungen sind signifikant
mit einer erhöhten Plasma-Glukose und einer Insulin-
Hirnschlag resistenz assoziiert [22, 50]. Als weitere pathogenetische
Faktoren der Makroangiopathie werden auch bei der Ge-
Diabetes mellitus gilt als unabhängiger Risikofaktor für hirnischämie eine übermäßige Glykosylierung, eine en-
das Auftreten eines Hirnschlages [77]. Das relative Risiko dotheliale Dysfunktion, eine erhöhte Plättchenaggregation
für einen ischämischen Insult ist für Diabetiker im Ver- und eine beeinträchtigte Fibrinolyse postuliert, was auch
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gleich zu Nichtdiabetikern bis zu 3,7-fach erhöht [17]. zu thromboembolisch bedingten Infarkten führt [45].
Männer und Frauen sind in etwa gleich häufig betroffen Bis anhin konnte noch nicht eindeutig erwiesen wer-
[24]. den, dass eine optimale Blutzucker-Kontrolle beim Typ-1-
Diabetes beeinflusst die Gehirnischämie in verschie- Diabetiker das Risiko eines Hirnschlages nachweislich
dener Weise. Diabetes bewirkt und verschlimmert eine senkt. Jedoch wurde mit einer strengen Blutzuckereinstel-
bereits bestehende Makroangiopathie, akzentuiert den lung mittels intensiver Insulintherapie bei Typ-1-Diabeti-
Schweregrad der Ischämie und erhöht die Gehirnschlag- kern und strikter Sulfonylharnstoff- respektive Insulinthe-
Mortalität. Leider gibt es nur sehr wenige Studien, die den rapie bei Typ-2-Diabetikern eine Verringerung der mikro-
Einfluss des Diabetes auf die verschiedenen vaskulären Lä- vaskulären Veränderungen erzielt [72, 79]. Eine Wirkung
sionen, die einen Insult bewirken können, untersucht. Es auf makrovaskuläre Veränderungen blieb jedoch aus. Den-
sind dies kardiale Embolien, eine Atherosklerose der Aor- noch empfiehlt sich in jedem Fall eine strenge Kontrolle
ta, der großen extra- und intrakraniellen Gefäße sowie der Serum-Glukose.
deren Äste und letztendlich nur mikroskopisch ersichtliche
degenerative Veränderungen (Lipohyalinose, fibrinoide
Veränderungen) kleinster Äste. Danksagung an: PD Dr. P. Diem, Leiter Diabetesstation Inselspi-
Aufgrund diverser kardialen Erkrankungen ist der tal, Bern für die Durchlesung des Manuskriptes.
Einfluss eines Diabetes auf eine kardiale Emboliequelle
schwierig zu eruieren und dem zu Folge kaum untersucht.
Hingegen fand Horowitz et al. in mehr als der Hälfte der
Studienpatienten mit Diabetes eine embolische Quelle als Literatur
Ursache für subkortikale Infarkte [28]. Diabetiker haben
1 Alderman EL, Corley SD, Fisher LD, Chaitman BR, Faxon DP,
nicht, wie oft angenommen wird, einen häufigeren und Foster ED, Killip T, Sosa JA, Bourassa MG, Staff CPI. Five-year
schwereren Befall der extrakraniellen Arterien, dem wider- angiographic follow-up of factors associated with the progres-
sprechen die Daten aus der Pilot Stroke Data Bank, die sion of coronary artery disease in the Coronary Artery Surgery
lediglich einen wichtigen Unterschied im Bezug auf Ras- Study (CASS). J Am Coll Cardiol 1993; 22: 1141–54.
se und Geschlecht aufzeigen konnte [7, 44]. Hingegen sind 2 Aronson D, Bloomgarden Z, Rayfield EJ. Potential mechanism
promoting restenosis in diabetic patients. J Am Coll Cardiol
beim Diabetiker mit 3,1-mal mehr intrakraniellen Steno- 1996; 27: 528–35.
sen als beim Nicht-Diabetiker die intrakraniellen Gefäße 3 BARI group. Comparison of coronary bypass surgery with an-
deutlich häufiger betroffen [44, 51]. Topographisch ge- gioplasty in patients with multivessel disease. N Engl J Med
sehen sind infratentorielle Infarkte beim Diabetiker häufi- 1996; 335: 217–25.
ger (32% vs. 12%, p < 0.05) und in Autopsieberichten sind 4 Biessels GJ. Cerebral complications of diabetes: clinical find-
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Frau Dr. med. M. Birrer, Schweizerisches Herz- und Gefäßzentrum, Angiologie, Inselspital, CH-3010 Bern
E-mail: manuela.birrer@pop.agri.ch

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