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d`Hoedt
§ 1. Entzündliche:
§ 2. Tumoröse:
§ Infiltrierende Tumoren:
§ Mundschleimhautkarzinom, Adenoid-Zystisches Karzinom, zentrale
Speicheldrüsentumore
§ Ortsanständige Tumoren:
§ Ameloblastom, ameloblastisches Fibrom, odontogenes
Riesenzellgranulom, Hämangiom der Kieferknochen, Histiocytosis X
(eosinophiles Granulom, Hand-Schüller-Christian-Syndrom),
Plasmocytom, Osteosarkom, Chondrosarkom, Fibrosarkom,
Retikulosarkom (malignes Non-Hodgkin- Lymphiom), Ewig- Sarkom
§ Plattenepitheltumor, Pindborg-Tumor (verkalkender Epitheltumor)
§ Metastasen:
§ osteolytische Form, Primärtumoren im
Erwachsenenalter: Mammakarzinom,
Bronchialkarzinom, Hypernephrom,
Schilddrüsenkarzinom, Prostatakarzinom
§ 3. Osteopathien:
§ Osteodystrophia fibrosa generalisata (M. Recklinghausen),
§ Fibröse Dysplasie.:Morbus Jaffe `Lichtenstein → Marmorknochenkrankheit
§ Morbus Paget
§ Jaffé*-Lichtenstein*(-Uehlinger*) Syndrom
§
§ Bio.: Henry L. J.; Louis L., Ärzte, New York; Erwin Ue.
§ Syn.: Osteodystrophia fibrosa unilateralis, nicht-ossifizierendes juveniles
Osteofibrom, halbseitige v. Recklinghausen* Krankheit
§ im 5.-15. Lj. beginnende, schubweise fortschreitende Skelettfehlbildung infolge
fibröser Dysplasie (Ersatz des Knochenmarks durch faserreiches Bindegewebe,
exzentrische Atrophie der Kompakta, fibrozystischer Umbau [»Pseudozysten«] u.
Auftreibung der platten u. der langen Röhrenknochen [Meta-Diaphyse; mit
Verkrümmung]). Symptome: Knochenschmerzen, Spontanfrakturen (v.a. Femur);
evtl. leichte Vermehrung der alkal. Phosphatase. Häufig auch
Pigmentverschiebung u. endokrine Störungen (Albright* Krankheit).
§ E: fibrous dysplasia of Jaffé-Lichtenstein.
§ P.* Syndrom
§ 1)
§ Syn.: Ostitis s. Osteodystrophia deformans:
§ (1877) Knochenerkrankung mit massivem mon- oder polyostotischem (nicht
generalisiertem) osteoklastisch-osteoplastischem Knochenumbau, bevorzugt an
Os sacrum, Becken, Humerus, Tibia, Femur, Wirbelkörper der Lendenwirbelsäule
(seltener Brustwirbelsäule), Schädel. Meist symptomlos, in 5%
Allgemeinsymptome oder lokalisationsbedingte Beschwerden: Schmerzen im
Beckenbereich oder in den betreffenden Wirbelsäulenabschnitten, ggf.
Wurzelreizsymptome, Querschnittssymptomatik. Ggf. Schmerzen, Deformitäten,
auch inkomplette oder komplette Frakturen der betreffenden Knochen u.
sekundäre Arthrose durch Deformierung gelenknaher Knochenpartien. Ggf.
Vergrößerung des Schädels, Kopfschmerz, selten Diabetes insipidus,
Schwerhörigkeit, Optikusatrophie, Nierensteine. Bei einem Skelettbefall von über
30% A-V-Shunt (Vaskularisierung der Herde) mit der Folge einer
Herzinsuffizienz; s.a. Abb.
4. Iatrogene Ursachen:
5. Chronisch traumatisch:
§ 3. Neuralgie des N. glossopharyngeus (idiopatisch) = Sicard- Syndrom: bei Reizung best. Triggerzonen
§ (Uvula, Tonsillen, Zungenrund, Pharynx) durch Schlucken, Sprechen, Gähnen od. präaurikuläre Regio,
Husten kommt es zu messerstichartigen Schmerzen im Rachen und an der Zunge und im Kieferwinkel –
halsbereich.
§ Therapie:
§ periphere Exhärese (Resektion) des Nervs
§ Sicard* Syndrom
§
§ 1)
§ Bio.: Roger S., Neurologe, Paris
§ Syn.: Tic douloureux:
§ primäre (= vasomotorische) oder sekundäre (z.B. narben-, tumorbedingte)
Glossopharyngeusneuralgie. Nach Berührungsreiz von Gaumenzäpfchen, -mandel, Zungengrund,
Epiglottis, beim Schlucken fester, v.a. aber heißer u. kalter Speisen, bei lautem Sprechen,
intensivem Kauen u. Gähnen treten messerstichartige, von einer Gaumenbogenhälfte in Zunge,
Kieferwinkel, Hals u. Ohr ausstrahlende Schmerzen, evtl. auch Reizhusten auf.
§ E: Collet's syndrome; glossopharyngeal neuralgia.
§ 2)
§ Bio.: Jean Ath. S., 1872-1929, Neurologe, Paris
§ Brissaud* Syndrom; ferner als S.*-Lermoyez* Sy. oder angeborener knöcherner Schiefhals bei
einseitiger Atlasassimilation.
§ E: Sicard-Lermoyez syndrome.
§ 4. Styloid-Syndrom:
§ Abnorm langer Proc. styloideus, Schmerzen im hinteren seitlichen Pharynxbereich, Zunge, Mundboden
ausstrahlend zum Kiefergelenk, Ohr und Hals
§ Therapie:
§ Kürzung
§ 5. Psychogen
§ Chemo → Immunsuppression?
§ Strahlenfolgen:
§ Strahlenkaries,
§ Molaren lösen oft eine Osteoradionekrose, Wurzelwachstum sistiert oft
§ Radioxerostomie:
§ im Rahmen einer Sialadenitis, funktionsloses Narbengewebe. Speichel →
Reminerlisation
§ Speichelersatzmittel: Glandosane, Speichelstimulantien: Sialor, Pilcarpin
§ Infizierte Osteoradionekrose
§ Hohe Infektionsgefahr durch minder vaskulierten Knochen.
Vorbeugen durch Prophylaxe mit hochdosierter Antibiotikagabe
(3-4 Tage vor OP bis 4-5 Tage nach OP mit Clindamycin).
§ Strahlenmukositis
§ oft sek. Candiasis bis hin zu Oesophagitis
§ Strahlendermatose
§ Akute: Rötung, Blasenbildung, Ulzerationen
§ Spätveränderungen: Induration, Trockenheit, Rissigkeit, Verlust der
Haare, Farbveränderungen, Teleangiektasie →Erweiterung der
Endstrombahngefäße (Arteriolen, arterieller u. venöser
Kapillarschenkel); i.e.S. die der Hautgefäße, essentiell z.B. im Gesicht
(feinste »Gefäßreiser« symmetr. an Wangen, evtl. schon beim Kleinkind)
§ Fibromatosis gingivae:
§ generalisierte fibromatöse derbe Verdickung des Zahnfleischs, durch vegetative
und hormonelle Dysregulationen (Pubertät, Gravidität, Menopause) od. durch
vegetative und hormonelle Dysregulation (Pubertät, Gravidität, Menopause) od.
durch Hydantoinmedikation,
§ Leukämische Infiltrate
§ Mundatmung (Austrockung)
§ Ideopathisch → Symmetrische Fibrome
§ Schmutzgingivitis? nur Schwellung ?
§ Schleimhaut und Periost werden parallel zum Gingivalsaum und 3mm davon entfernt durchtrennt. Der
Schnitt geht von der Molarenregion der zu operierenden bis zur Prämolarengegend der anderen Seite.
Die Gaumenschleimhaut wird unter Schonung der Palatinalgefäße abpräpariert.
§ Die Krone des retinierten Zahnes wird mit einer Kugelfräse bis zum Zahnhals freigelegt und mit dem
Hebel od. der Bajonettzange entfernt. Liegt die Krone den Schneidezahnwurzeln direkt an, so muß der
Zahn an der Schmelz-Zement-Grenze mit einer Lindemannfräse durchtrennt werden.
§ Nach Glättung der Knochenkanten wird die Schleimhaut mit Matrazennähten fixiert.
§ Die Abdeckung der Wundfläche erfolgt mit einer Jodoformgaze welche mit selbsthärtendem Kunststoff
überzogen wird. Darüber wird dann eine Drahtligatur quer über den Gaumen zu den beiden 2.
Prämolaren der Gegenseite gespannt → dient der besseren Adaptation und zur Vermeidung eines
Hämatoms. Nach 1 Woche werden Verband und Naht entfernt.
§ Der Schnitt verläuft horizontal 4-5mm oberhalb des Gingivalsaums von der Mittellinie bis zur
Prämolarenregion. Evtl. Entlastungsschnitte neben dem Lippenbändchen. Alveolarfortsatz und Fossa
canina werden übersichtich dargestellt. Die Kompakta wird abgetragen bis die Krone freiliegt.
§ Kann der Zahn nicht mit einem Hebel od. der Bajonettzange entfernt werden od. besteht die Gefahr der
Verletzung der Nachbarzähne so wird die Krone abgetrennt und beide Fragmente isoliert entfernt. Nach
OP dem Patienten Verhaltensmaßregeln geben → Ernährung, Mundhygiene und Anweisung für
physikalische Maßnahmen.
6. Schildern Sie das Vorgehen bei systematischer PA-Behandlung
§ Vorbehandlung:
§ 1. Sitzung:
§ Rinn-Status
§ Zahnsteinentfernung
§ Aufklärungsgespräch (Instruktion, Motivation → Erfolg hängt zu 95% vom
Patienten ab, Hilfsmittel, Ernährungsberatung)
§ 2. Sitzung:
§ Mundhygienekontrolle
§ API / SBI mit Anfärben
§ Extraktionsplan, Revision insuff. Füllungen und Kronen → durch Langzeit-
provisorien ersetzt
§ 3. Sitzung:
§ API / SBI mit Anfärben, Motivation / Instruktion
§ 4. Sitzung:
§ API / SBI mit Anfärben
§ → APIunter 25% → Ende der Vorbehandlung
§ → keine Compliance → keine PA-Behandlung
§ 5. Sitzung:
§ Abformung für Situationsmodelle, Ausfüllen des PA-Status
§ 6. Sitzung:
§ API / SBI mit Anfärben
§ 7- 10. Sitzung:
§ Parodontalchirurgische Initialtherapie → deep scaling / Kürettage unter
terminaler Lokalanästesie, quadrantenweise
§ 1. Sitzung post IT: Kontrolle der ungestörten Wundheilung, nur API, innerhalb 3
Mon. Post IT: kein Nachmessen der TT, außer bei Auffälligkeiten Kontrolle
§ Reaktionsdiagnostik:
3. Monat post IT
§ Neubefundung, TT-Messung, API / SBI, Recall oder Nachkürettage
7. Welche Besonderheiten müssen Sie bei der Behandlung von Schwangeren beachten?
§ Antibiotika:
§ Penicilline, keine Kombinationspräparate (Erythromycin / Cephalosporin) → keine
Tetracycline
§ Analgetika:
§ Paracetamol, kein ASS → Gefahr des frühzeitigen Verschlusses des Ductus botalli
§ Lokalanästhetikum:
§ Articain → hohe Plasmaeiweißbindung. Kein LA mit Octapressin (Xylonest) !! →
Uteruskontraktionen
§ (kein Amalgam):
§ keine neurotoxische Wirksamtkeit bei Amalgam
§ Röntgenaufnahmen:
§ Bei Röntgenaufnahmen im 1. Trimeon nur bei vitaler Indikation, danach nur in
besonderen Fällen, ab dem 7- 9. Monat relativ unbedenklich → doppelter
Bleitwert und Halsmanschette
§ Im 1. Trimeon:
§ Notfall bzw. Schmerzbehandlung, keine aufschiebbaren Behandlungen
§ Im 2. Trimeon:
§ günstigster Zeitpunkt für Routinebehandlung
§ Im 3. Trimeon:
§ Behandlung im Sitzen od. Linksseitenlage → Vena cava supressions Syndrom,
keine aufschiebbaren Behandlungen
§ Symptome:
§ frühallergische Kontaktallergie äußerst sich als Quincke-Ödem (=Angioödem:
schmerzhafte, mehrere Tage anhaltende subkutane Schwellung von Haut und Schleimhaut
→ Calcium i.v und Antihistaminikum.
§ Spätreaktive Kontaktallergie äußert sich in Form von MSH Entzündungen mit Erythemen,
ödematösen Schwellungen, entzündl. Hyperplasien, Epitheldesquamationen mit
Fibrinbeläge, Blasenbildung, Erosionen und Ulzerationen.
§ Zusätzliche Symptome:
§ z.B Verätzung der Haut durch ASS, psychogen, hormonell, Candidiasis, Mangelsymptome
(Vit. A, Eisen), (i. v + BAZ: Eisen, Folsäure)
§ Bei Xerostomie:
§ Med. bedingt, Mangelerscheinungen?
§ Nach Magen-OP → agastrisches Syndrom (Vit. A Mangelbild, Glossitis,
Infektanfälligkeit, Schleimhautbrennen, Atrophie der Zunge)
§ Therapie:
§ Absetzen der Substanz, gute mechanische Reinigung der Mundhöhle.
§ Bei bedrohlichen allergisch bedingten Schwellungen des Mundbodens → Soforttherapie
mit 40 mg Fortecortin (Glucokortikoid) i.v und Antihistaminika.
9. Beschreiben Sie das Krankheitsbild der Gingivitis ulcerosa mit Therapie!
§ Synoym:
§ ANUG akut nekrotisierende ulzeröse Gingivitis
§ Akuter Verlauf und starker Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens. Im Vordergrund
steht der nektrosierende Prozeß auf Grund einer bakteriellen Infektion durch fusiforme
Bakterien und Stäbchen. , Foetor ex Ore
§ Epidemiologie:
§ vor allem junge Männer, Winterhalbjahr
§ Symptome:
§ Das Allgemeinbefinden ist beeinträchtigt, die Temperatur erhöht, die Nahrungsaufnahme
durch Schmerzen und Kieferklemme beeinträchtigt, der Speichel vermehrt, ein fauliger
Mundgeruch und schmerzhafte geschwollene Lymphknoten.
§ Einteilung in 3 Formen:
§ Risikofaktoren:
§Rauchen, Streß, Schmutz, Disposition, schlechte Mundhygiene, andere
Immunsuppression
§ HIV, Wismut / Quecksilber Intoxikation
§ Therapie:
§ Beseitigung lokaler Ursachen wie Zahnfleischtaschen und Zahnfleischkapuzen.
Hochdosierte Chemotherapie (Clindamycin bzw. Lincomycin mit Gentamycin)
mit stationärer Aufnahme.
§ Harmartom
§ (Geschwulst aus einer Fehlbildung) ensteht durch Invagination des Schmelzorgans in die
Zahnpapille. Durch die abnormen Wachstumsvorgänge kommt es meist zur Nekrose des
Pulpagewebes und zu periapikalen Einschmelzungen.
§ Oft einseitig an Frontzähnen beobachtet (OK 2, UK3). Vergleichbar mit tiefen Foramen
caecum im Schneidezahn.
§ Klinik
§ apikale Osteomyelitis oder Pulpitis durch Schmelzdefekte und feine Kanäle im
eingestülpten Teil → Verbindung zw. Mundhöhle und Pulpa.
§ Rö:
§ Verdichtungszone in der Zahnkrone wo eigentlich Pulpa sein sollte oder zweigeteilte
Pulpa.
§ Therapie:
§ Frühzeitige Schmelzbrüchige Zonen im Zahn
§ Ursache:
§ Candida albicans, befindet sich bei 30-50% aller gesunden Menschen in der Mundhöhle.
Soormykosen werden erst durch Hinzutreten weiterer Faktoren wie allgem.
Resistenzschwäche (Säuglinge und Greise), HIV-Infektionen, Kortikosteroidtherapie,
Cytostatikabehandlung, Schwangerschaft, Ernährungstörungen, Agranulocytose,
Leukosen, Anämie, Diabetes mellitus u. a. Erkrankungen ausgelöst. Lokal begünstigende
Faktoren: chron. Irritationen (Prothesen), schlechte Mundhygiene, Xerostomie,
Bestrahlungsfolgen.
§ Symptome:
§ Weißlich oder schmutzig-gelbe abwischbare Beläge, wie gezuckert, rötlicher Rand,
gefeldert, Rhagadenbildung (M. Perleche) = Faulecken, Foetor ex ore.
§ Erythematös:
§ → generalisiert bei Störungen des Immunsystems z.B bei AIDS, Befall von Haut,
Nägeln, Genitalien, Mundschleimhaut
§ Therapie:
§ Neben der Behandlung bzw. Beseitigung der prädisponierenden Faktoren kommen folgende lokale
medikamentöse Maßnahmen in Frage:
§ Gentiaviolett 2% oder Castellanische Lösung, Nystatin (Moronal), Clotromazol und Miconazol,
Fluconaza
§ Lokal: Antimykotikum, Nystatin Suspension, Pastillen (Moronal), Clidrimizol o. micomacol
§ DD:
§ Leukoplakie, Lichen ruber planus, Verätzungen (ASS, Essigsäure), Beläge durch Inaktivität
(Sondenkost)
§ Sehr selten!
§ Symptome:
§ Kurze Anamnese:
§ Schmerzen im Bereich des Kiefergelenks, druckdolente Schwellung, bei Druck auf Kinn
→ Stauchungsschmerz, Mundöffnung ist schmerzhaft, UK weicht zur gesunden Seite ab,
in Ruhelage → sog. Bonnet`sche Lateralstellung, Mittellinie ist zur gesunden Seite hin
verschoben, Fieber, Beeinträchtigung des Allgemeinempfindens.
§ Rö meist negativ, später Gelenkspaltsverbreiterung.
§ Ursache:
§ Infektion des Gelenkinnenraumes durch Staphylo- od. Streptokokken → auf hämatogenem
Weg od. durch Fortschreiten aus der Umgebung des Kiefergelenks → beim Verlauf einer
Otitis media bei Kindern od. in Verbindung mit einer Osteomyelitis.
§ Es kommt zu einem serösen od. eitrigen Erguß in den Gelenkspalt. Wird die Infektion
nicht gleich beherrscht, so greift sie auf die knorpeligen Anteile des Gelenks über und
kann zu deren Nekrose führen. à Voraussetzung für Ankylose
§ DD:
§ Akute Entzündung der Gl. Parotis, akute odontogene Entzündungen, retromaxillärer
Abszeß
§ Therapie:
§ sofortige hochdosierte Antibiose mit Breitbandantibiotikum aus der Tetracyclinreihe über
mind. 5 Tage. Bei eitrigen Gelenkerguß → Punktion od. Inzision. Wärmetherapie nach
Abklingen der akuten Entzündung sowie aktive und passive Bewegungsübungen
§ Herdinfektion = Fokalinfektion
§ Ätiologie:
§
Infektion durch Mikroben (bes. Streptokokken) oder deren Toxinen, die dauernd od.
schubartig über längere Zeit von einem Ausgangsherd (Streuherd / Fokus) in den Kreislauf
abgeben werden und die im Körper an anderer Stelle Absiedlung, Entzündung,
Allergenisierung od. Störungen der nervalen Steuerung (z.B Durchblutungsstörungen)
erzeugen.
§ Fokalbedingte Erkrankungen:
§ Endo-, Myo- und Perikarditis, Herdnephritis, Allergosen, Rheuma-
komplex (akutes rheumat. Fieber), Appendizitis
§ fdf
§ df
§ Therapie:
§ Herdbeseitigung unter Antibiotikaschutz
§ Therapie PDZ:
§ Radikale Gebißsanierung bei ärztlich begründeten Herdverdacht → Ex. aller
beherdeten und wurzelkanalbehandelten Zähne. Bei einem Herdverdacht muß die
Entscheidung → Extraktion oder nicht vom Grundleiden des Patienten abhängig
gemacht werden → bei Endokarditis und rheumat. Fieber → Zähne raus =
großzügige Indikation . Enge Zusammenarbeit mit dem Arzt od. Internisten .
Beseitigung odontogener Herde als 1. Schritt im Rahmen des Gesamttherapie-
plans. Antibiotische und antiallergische Abschirmung durch den Arzt muß
gewährleistet sein, damit Exazerbationen der Herderkrankung und mögl.
Bakterienämien vorgebeugt werden. Kopierter Herdartikel lesen!
§ Extravasationszyste im Ausführungsgang der Gl. Sublingualis, die nach Austritt von Speichel ins Gewebe
entsteht (z.B. bei Bißverletzungen). In der Regel einseitig am Mundboden, bläulich schimmernd, gut
begrenzte kugelige Vorwölbung direkt unter der Schleimhaut. Fluktuation (DD Tumor)
§
Zyste um das Gangsystem der Gl. sublingualis, häufig Kinder und Jugendliche, einseitig
§ Therapie:
§ Marsupialisation (Rezidivgefahr)à Einnähen einer Zyste nach Eröffnung in die Oberfläche der
Mundschleimhaut, zuerst Knopfnähte dann schneiden damit sich die Öffnung nicht wieder
verschließt und der rest des Zystenbalges zur Nebenbucht der Mundhöhle wird
CAVE: es wird ein pathologisches restgebilde belassen
§ ansonsten Totalexstirpation (bei Rezidiv) der Gl. sublingualis
§ DD:
§ Mundbodenhämangiom, Speichelstein
§ Lymphangiom, pleomorphes Adenom, Dermoid Zyste, Zugenrandzyste
§ Zystostomie (Partsch I)
§ Zystektomie (Partsch II)
- WK Spülung mit H²O² oder Einwirken von Formaldehyd hat sich nicht durchgesetzt, da unsicher und
zeitraubend
Ziel: - Verkleinerung der Zyste durch dauernden und vollständigen Abfluss des Inhalts
- Entfernung eines Teils der Zystenwand und Gestaltung der Zyste zu einer Nebenbucht der Mund-,
Kiefer- oder Nasenhöhle
à Obturator darf die Höhle nicht vollständig ausfüllen ( gefährdet die Knochenregeneration) und muß ständig
angepasst werden
Zystostomie bei bezahntem Kiefer von vestibulär mit Erhalt des Ausgangszahnes
2) geschlossene Zystektomie
a. mit stabilisierender Defektfüllung
Indikation: - Zysten > 2 cm
- Zystenbalg entfernbar
- nicht infiziert
- dichter Verschluß möglich
b. ohne Defektfüllung
Indikation: - Zysten < 2cm
- sonst wie oben (geschlossen, mit)
Defektfüllung:
bei weitgehender knöcherner Begrenzung, systematische Antibiose ist nötig, weil: Blutkoagulum in der
Zystenhöhle bindegewebig organisiert wird und später knöchern umgebaut, Umbau nimmt seinen Ausgang am
Endost der eröffneten Knochenhöhle und verläuft zentripedal
- wenn Zyste > 2cm, kommt es im Knochenhohlraum zu reaktionsbedingtem Abreißen der Fibrinfäden und
somit zu einer randständigen Isolierschicht durch das herausgepresste Serumà kein Einwandern von
Mesenchymzellen, der bindegewebige Ersatz des Blutkoagulums wird verhindert à Infektion!
- Knochenspäne
- Trikalziumphosphat
- Eigenblutfüllung nach Schulte:
- stabilisiertes Venenblutkoagulum
~ resorbierbarer denaturierter Gelatineschwamm (Gelastypt®)
~ 20- 30.000 IE/ml wasserlsl. Depot-Penicillins ( 75% Prokain-, 25% G-Kalium- Penicillin)
~ 50 NIH/ml Thrombin ( Topostasin®)
- zentrifugiertes Eigenblut
~ resorb. denat. Gelatineschwamm
~ serumfreie Blutsuspension mit Penecillin und Thrombin
à bei Schulte muß immer Thrombin dazu, weil durch Penecillin die Gerinnung gestört ist
- xenogenes Kollagen (Kollagenvlies) – fremdartig
3) Antrozystektomie/ Antrozystostomie
bei großen OK Zysten
- Schnitt in der Umschlagfalte von 3er bis Tubergegend
- Eröffnung der Zyste in der Fossa canina mit Knochendeckel und breiter Fensterung der KH
- wenn möglich vollständige Exstirpation der Zyste
- Verbindung zum unteren Nasengang schaffen (pfenniggroß) à Rezidivprophylaxe, denn sollte sich später
das Ostium schließen, bleibt so immer noch eine Verbindung
- evtl. Entfernung des schuldigen Zahnes
- primärer Nahtverschluß
- spülen über Plastikröhrchen durch Ostium naturale oder Nasenfenster
- eine Woche stationärer Aufenthalt mit Nahteentfernung ca. 7 Tage post-op
in der ZÄ- Praxis sollten nur Zysten entfernt werden, die den Alveolarfortsatz nicht wesentlich überschreiten
DD:- Zysten
- apikales Granulom ( < 3mm)
- chronische Osteomyelitis (unschärfer begrenzt)
- eosinophiles Granulom
- Ameloblastom (auch bei foll.Zyste)
- zentrales riesenzellgranulom ( Ränder unregelmäßig gelappt)
- zentrales Fibrom ( „ )
- osteolytische Sarkome / Karzinome ( unscharf begrenzt)
DD Knochenauftreibungen:
- Osteome
- sklerosierende Osteomyelits
- M. paget
- M. Jaffe Lichtenstein
§ OK 1er- 3er:
§ erst Rotation, dann Luxation
§ OK 4er:
§ immer erst nach palatinal luxieren (da palatinale Wurzel kürzer) → Krafteinsatz sehr
vorsichtig, da Wurzeln sehr dünn sein können, → Frakturgefahr
§ OK 5er:
§ erst nach bukkal luxieren → Knochen dünner
§ OK 6er/ 7er:
§ erst nach bukkal luxieren → Knochen dünner → Zangenpaar (pro Seite eine!)
§ OK 8er:
§ mit Bein`schen Hebel nach distal bewegen, mit der Bajonettzange Luxationsbewegung
nach bukkal
§ UK 1er / 2er:
§ Rabenschnabelzange, Luxationsbewegung nach vestibulär od. oral (beides mögl. → erst
nach vestibulär versuchen → dort ist der Knochen dünner)
§ UK 3er:
§ Luxation nach vestibulär (häufig gefensterte Alveole), wenn nicht mögl. →
Rotationsbewegung
§ UK 4er / 5er:
§ Rotationsbewegung mit der Rabenschnabelzange, nie Luxation wg. beginnender Linea
obliqua, sonst Wurzelfraktur
§ UK 6er:
§ Luxation initial nach bukkal → Kortikalis dünner (lingual → Linea mylohyoidea)
§ UK 7er:
§ Luxation initial nach lingual → Kortikalis dünner (vestibulär → Linea obliqua)
§ UK 8er:
§ mit Bein`schen Hebel nach distal, mit der Zange nach lingual luxieren
Anamnese
Palpation
Ulraschall
§ im zahnlosen Kiefer:
§ Drahtligatur als Referenzpunkt
§ Für Glas: Xeroradiographie → Xeroradiogramm ist ein Papierbild, die
Auswertung erfolgt in der Auflichtbetrachtung
§ gute Durchzeichnung Weichteile + Knochen: beschichtete Metallplatte wird
aufgeladen
§ nach Belichtung (Rö-Strahl) auf Oberfläche: Entladung entspricht Absorption des
Gewebes,
§ → durch Kunstharzpulver sichtbar gemacht
§ → auf Spezialpapier (Toner) Partikel werden fixiert
§ Lage:
§ meist vestibulär. Können sich auch aus subperiostalen Abszessen entwickeln.
§ Begrenzungen:
§ Knochen und dem Knochen anliegendes Periost, sowie am Kiefer ansetzende
Muskelfasern und Schleimhaut
§ Symptome:
§ weiche, fluktuierende wenig schmerzhafte Vorwölbung des Vestibulums, begleitendes
Ödem., verstrichenes Vestibulum
§ Therapie:
§ Anästhesie intramukös, Inzision: OK vestibulär im Bereich der höchsten Vorwölbung,
palatinal lateral der A. palatina, marginal oder paramarginal, median wenn Abzeß über die
Mittellinie reicht
§ UK: marginal, Vestibulums → marginale Inzision anstreben → Erweiterung des Lappens
möglich.
§ Spülung mit H²O², CHX
§ Drainage mit Gazestreifen oder Kofferdamlasche. Eventuell Antibiose.
§ Streifenwechsel alle 2 Tage.
§ Abzessursache wird innerhalb der ersten Woche nach Abzeßeröffnung beseitigt.
19. Blutdruckmessen
20. Mukogingivalchirurgie
§ → Operative Eingriffe, die eine Verbreiterung der angehefteten Gingiva, eine Vertiefung des Vestibulums
und die Deckung von freiliegenden Wurzeloberflächen zur Aufgabe haben.
§ Beseitigung von Lippen-, Wangen- und Zungenbändern
§ Indikation:
§ tief inserierende Lippen-, Wangen – und Zungenbändchen, die häufig zu isolierten
Rezessionen und zum isolierten Papillenverlust führen.
§ V-Y-Verschiebung:
§ Das Lippenbändchen wird V-Förmig umschnitten, wobei die Spitze des V der
Spitze des Lippenbändchens entspricht. Der Schnitt durchtrennt nur die
Schleimhaut und die Submukosa, nicht aber das Periost.
§ Der an der Lippe gestielte dreieckförmige Lappen, der das Lippenbändchen
enthält, wird mit der einstrahlenden Muskulatur vom Periost abgelöst. Die Spitze
des Lappens wird in der Höhe der Umschlagfalte am Periost vernäht. Hat man die
Lappenspitze in der richtigen Position durch eine Naht fixiert so werden die jetzt
stark verkürzten seitlichen Schenkel vernäht, während die Periostwunde am
Alveolarfortsatz offenbleibt.
§ Bei Verlängerung des Zungenbändchens wird zuletzt das Bändchen in den
Mundboden eingenäht.
§ Es wird ein Z-förmiger Schnitt angelegt, dessen mittlerer Schenkel auf dem Band
liegt. Durch Mobilisation und Austausch der beiden Dereieckläppchen wird das
Lippenbändchen auf Kosten der Breite verlängert.
§ Vorteil gegen V-Y: keinfreiliegendes Periost
§ wird wegen der hohen Rezidivrate heute nicht mehr alleine durchgeführt.
§ Indikation:
§ Primärer od. sekundärer Mangel an keratinisierter Gingiva
§ Operationstechnik:
§ Vor dem Eingriff wird mit Schiller`scher Jodlösung die gingivale Grenzlinie
genau bestimmt. Nach lokaler Anästhesie wird innerhalb der Übergangszone der
Gingiva eine sehr flache horizontale Inzision ausge – führt. Unter stärkerem
Abziehen der Lippe und Wange erfolgt eine 6mm apikale reichende Ablösung.
CAVE: im UK → N. mentalis, OK → Bichatschen Fettpropf. Der mobilisierte
Schleimhautrand wird durch Matrazennähte hinter Rugae, vor weichem Gaumen,
nicht auf Alveolar- kamm. Entnahmen des Transplantates mit Mukotom od.
Gingivektomie – messer nach Kirkland. Transplantat darf höchstens 0,7-0,8 mm
dick sein. Im Wundbett wird das Transplantat durch sanften Tupferdruck der
Unterlage angedrückt und am Gingivarand punkförmig mit Histoacryl fixiert.
§ Darüber wird der Parodontalverband angelegt- mit ausgewogenem Druck. zu
leichetr Druck( erlaubt Bildung überschüssiger Koagula und somit unerwünschten
Granulationsgewebes) und zu starkem Druck (Drucknekrosen)
§ Spätesten nach 1. Woche wird der Verband entfernt. Bei der nur oberflächlichen
gesetzten Wunde am Gaumen erübrigt sich das Einsetzen einer Verbandplatte.
§ Direkt nach der Entnahme kann ein Wachsverband eingesetzt werden, der nach
spätestens einem Tag sich von alleine löst. Es kann dafür eine anästhesierende
Salbe verschrieben werden (zum Essen, nach Dr. Treinen)
§ Die Anheilung des Transplantats erfolgt durch Abstoßung des nekrotisch
werdenden Epithels.
§ Zur Verbreiterung der Gingiva durch Vertiefung des Vestibulums, vorzugsweise bei einem
zu flachem Vestibulum im UK mit multiplen einstrahlenden Bändern, Verbesserung des
Prothesenlagers
§ Operationstechnik:
§ In der ersten Phase wird aus dem labialen Anteil des Vestibulums eine dünne
Lappenpräparation auf den Alveolarfortsatz vorgenommen. Hier erfolgt eine
Periostschlitzung unter abheben und auswärtsklappen des Periost. In den enstandenenen
Spalt hinein wird der aus dem Vestibulum präparierte Schleimhautlappen verlagert und
straff mit Nähten am verbleibenden Periostrand fixiert.
§ Anschließend wird das Periost mit dem Schnittrand im Vestibulum vereinigt.
§ Modifikationen des Verfahrens ,auch in der Implantologie zur Fixation des
Alveolarmukosa unterhalb der Implantatpfeiler
§ Technik hat sich bei totalen Vestibulumsplastiken nicht durchsetzen können, weil sie eine
Wundfläche im Lippen- und Wangenbereich hinterläßt, die postoperativ zu einer starken
Schrumpfung neigt. Die vestibulären Narbenzüge behindern die Bildung eines
Ventilrandes.
§ Indikation:
§ Behandlung von freiliegenden Wurzeloberflächen (Rezessionen)
§ Die bestehende Rezession wird umschnitten und angefrischt. Am benachbarten Zahn wird
ein Zahnfleischrandschnitt und am übernächsten Zahn eine paramediane Vertikalinzison
vorgenommen. Der dadurch gebildete Lappen wird an der zur Rezession angrenzenden
Seite als Mukoperiostlappen präpariert. Der Teil des Lappens der an die Entnahmestelle
grenzt, wird als Mukosalappen präpariert.
§ Bei der Verschiebung des Lappen wird die Rezession mit einem Mukoperiostlappen
gedeckt und an der Entnahmestelle verbleibt eine periostbedeckte Wunde, die sekundär
epithelisiert.
§ Keratinisiertes Gewebe vom harten Gaumen wird mittels einer freien Schleimhauttrans
plantation in das Grenzgebiet zwischen attached Gingiva und Alveolarmukosa
eingebracht.
§ Nach ca. 8 Wochen präpariert man einen im Vestibulum gestielten Lappen
(Trapezschnitt).
§ In dem Lappen ist das Schleimhauttransplantat enthalten. Die Schenkel des Trapez müssen
im Vestibulum stark divergieren, so daß eine ausreichende Blutgefäßversorgung erhalten
bleibt.
§ Die horizontale Inzision verläuft girlandenförmig am Zahn entlang. Der Abstand zwischen
der Inzisionslinie und der Papillenspitze entspricht dem Betrag, um den der Lappen nach
koronal verschoben werden soll.
§ Nach Präparation des Mukoperiostlappens und Periostschlitzung erfolgt eine koronale
Verschiebung bis zur Schmelzzementgrenze. Die Papillenanteile im Empfängergebiet
werden fazialwärts zur Hälfte angefrischt, so daß eine ausreichende Auflagerung des
Lappens stattfinden kann. Abschließend wird der Lappen mit Nähten in seiner
angestrebten koronalen Position fixiert.
21. Therapie der MAV
§ Palatinallappen
§ Ein dorsal gestielter und von der A. palatina ernährter Lappen am harten Gaumen wird präpariert. Der
Lappen wird unter Erhaltung des Gefäß-Nerv-Bündels am Foramen palatinum mit einem Raspatorium
vom knöchernen Gaumendach abgelöst. Zwischen der Entnahmestelle des Lappens und der Perforation
wird die Gingiva exzidiert. Der Lappen wird dann um 900 geschwenkt und über der Perforationsstelle
eingenäht, wobei sich die rigide Schleimhaut distal-palatinal staucht.
§ Die Knochenwundfläche im vorderen Bereich des Gaumens bleibt frei und wird der Heilung über die
offene Granulation überlassen. → per Sekundam
§ Der etwa 1,5cm Brückenlappen kann distal (Kazanjian) od. mesial (Schuchardt) an der
Perforationsstelle angelegt werden. Die beiden Lappenstiele sollen im Vestibulum und am harten
Gaumen über der Perforationsstelle liegen. Die beiden parallelen Schnitte, die den Lappen begrenzen,
laufen dann bogenförmig vor oder hinter der Perforation über den Alveolarfortsatz.
§ Der umschnittene Lappen wird vom Knochen abgelöst und dadurch beweglich. In der Umgebung der
Perforation wird die Schleimhaut so exzidiert, daß der Brückenlappen hier eingelagert werden kann.
Die Entnahmestelle muß der Heilung über die freie Granulation überlassen werden. Der Vorteil der
Methode ist, daß keine Abflachung des Vestibulums eintritt; dafür muß ein sekundär heilender
Knochen- defekt auf dem Alveolarfortsatz in Kauf genommen werden.
§ Indikation:
§ Bei völligem Schwund des Alveolarfortsatzes mit einer Resthöhe von 15mm, Defekten
nach Trauma, drohender Spontanfraktur im UK und bei zu schmaler OK-Basis. Im OK nur
bei extremer Atrophie oder Schlotterkamm indiziert.
§ Vorraussetzung:
§ Kalziumphosphatkeramik, Hydroxylapatitkeramik
§ Zuerst wird durch Implantation eines weichbleibenden Kunststoffimplantat (Silastik) ein
präformierter Raum geschaffen, der 3 Wochen später nach Entfernung der Augmentate mit
dem Granulat (im resorbierbaren Vicrylschlauch, zur Vermeidung von Dislokation und
Abtropfung der Granula in die Umgebung) gefüllt werden kann. Die prothetische
Versorgung ist frühstens nach 3 Monaten möglich. Das Material verwächst mit der
Knochenoberfläche und wird durch einwachsendes Gewebe konsoldiert. Die Erhöhung
sollte nicht mehr als 8-9mm betragen
§ Indikation:
§ Beim alleinigen Eratz des Alveolarkamms mit Knochen muß mit einer vollständigen
Resorption innerhalb von 4-5 Jahren gerechnet werden. Am besten eignen sich zur
Augmentation mikrochirurgisch revaskularisierte Knochentransplantate. Die vom
Beckenkamm mit Arterie und Vene entnommenen Transplantate werden an den
Fazialgefäßen angeschlossen.
§ Der anterioreUK wird von der Gegend 36 bis 46 horizontal osteotomiert, nachdem der N.
mentalis auf beiden Seiten tiefergelegt wurde. Dabei wird ein an den Mundbodenweich-
teilen gestieltes Alveolarfortsatzfragment vom UK-Körper abgetrennt.
§ Zwischen den beiden Knochenwundflächen wird ein Knochen- oder Knorpeltransplantat
eingelagert, um dessen Höhe der Alveolarfortsatz verlagert wird.
§ Es kommt auch die Zwischenlagerung eines Hydroxylapatiblocks in Frage (Osborn)
§ Nach Einheilung können Vestibulumplastik und Mundbodensenkung notwendig werden.
§ Alveolarkammerhöhung durch Visierosteotomie (Härle)
§ Homologer Knochen
§ Durch Konservierung werden die Eiweißbestandteile entfernt oder so verändert, daß die
antigene Wirkung aufgehoben wird → kommen höchstens zur Ausfüllung kleinerer
Knochenlücken in Frage
Autologer Knorpel
Homologer Knorpel
siehe Frage 20
§ Muskel des Mundhöhlenbodens. Sie ist einer der wichtigsten und wirkungsvollsten Eingriffe bei der
Alveolarkammatrophie des UK.
§ Nach einem Schleimhautschnitt auf der lingualen Seite parallel zum Kieferkamm wird der
M. mylohyoideus knochennah unter Schonung des Periostes vom Kieferkörper abgetrennt.
Die Abtrennung erfolgt vom vorderen Ansatz, also der Prämolarenregion, bis zur Regio
retromolaris.
§ Eine vorspringende scharfkantige Linea mylohyoidea kann im gleichen Operationsakt
abgetragen werden. Nach Ablösung des Muskelansatzes, die schrittweise und unter
Schonung des N. lingualis erfolgen muß, kommt es zu einer vollständigen Senkung des
Mundhöhlenbodens und der Unterzungenspeicheldrüse. Schleimhautrand und Muskelrand
werden mit perkutanen Matrazennähten, die submandibulär über Bleiplättchen oder Perlen
geknüpft werden, fixiert.
§ Die Periostbedeckte linguale Wundfläche im Bereich des Kieferkörpers kann mit einem
Spalthauttransplantat abgedeckt werden → ist nicht erforderlich, da es im Laufe von 4
Wochen zu einer Epithelisierung kommt.
§ Kombinationsformen:
§ die Weichteile werden so verlagert, daß die Konturen des Alveolarkammes wieder hervortreten und dieser
als Halteelement für eine Prothese Verwendung finden kann.
§ Indikation:
§ bei begrenzter Alveolarkammatrophie und wenn noch eine gewisse knöcherne Kammhöhe
vorhanden ist.
§ Indikation:
§ bei geringgradiger Atrophie. Es muß mit einem Verlust der erzielten
Alveolarkammhöhe um mind. 50% gerechnet werden.
§ OP:
§ Die bewegliche Schleimhaut wird am Alveolarfortsatz abgetrennt und zusammen
mit der Muskulatur vom Periost gelöst, bis eine ausreichende Vertiefung des
Mundvorhof erzielt ist.
§ Der Schnitt wird genau an der Grenze zwischen beweglicher und fester
Schleimhaut angelegt. Der freie Schleimhautrand wird im neuen Fornix vestibuli
durch Naht fixiert.
§ Die dort entstehende Narbe behindert jedoch den Ventilrand der Prothese →
Schnitt weiter palatinal bzw. lingual in die fixierte Schleimhaut hinein.
§ Bei der Naht im Fornix vestibuli wird dann eine Schürze gebildet, die bis auf die
Periostseite reicht.
§ Die Periostwundfläche wird der sekundären Epithelisation überlassen. Sind
gleichzeitige Lappenfibrome vorhanden, so entsteht nach deren Exzison ein
Lippenschleimhautdefekt, der durch Mesialwanderung der mobilisierten Lippen
und Wangenschleimhaut geschlossen werden kann (Rehrmann).
§ Postoperativ im OK → alte Prothese deren Ränder nach der Plastik mit
Kerrmasse aufgebaut werden oder eine präoperativ individuell angefertigte
Verbandsplatte, bei der bereits die operative Korrektur berücksichtigt wurde einzu
gliedern. Die Platte kann durch permaxilläre Drähte, mit Minischrauben oder
durch Stahlstifte fixiert werden. Sie sollte 10-12 Tage belassen werden.
§ wird im wesentlichen nach dem gleichen Prinzip durchgeführt; die Wundfläche am Periost wird
jedoch mit einem Spalthautlappen oder Schleimhautlappen aus der Wangenschleimhaut abgedeckt
und mit Nähten fixiert. Auch hier wird die Umschlagsfalte mit Schleimhaut vom Alveolarfortsatz
ausgekleidet.
§ Die Eingliederung einer Verbandsplatte für 10-12 Tagen ist im OK zweckmäßig, damit Lippen-
und Wangenschleimhaut sicher im Fornix adaptiert werden.
§ Die Fixation der Verbandplatte erfolgt entweder mittels permaxillärer, beidseits im
Prämolarenbereich angelegter Drahtligaturen durch eine Aufhängung am Jochbein, am Jochbogen
oder mit Stahlstiften
§ wird von einem oder mehreren vertikalen Schnitten aus durch submuköse Präparation
vorgenommen. Die bewegliche Schleimhaut wird unterminiert, die Muskulatur von Periost
abgetrennt. Die so untertunnelte, am Alveolarfortsatz sowie Lippen – und Wangenbereich gestielte
Schleimhaut kann im Ok durch eine Verbandplatte oder durch die alte Prothese, deren Rand mit
Kerrmasse verlängert wurde durch Jochbogenaufhängung fixiert und dem Periost adaptiert werden.
Im UK wird die Schleimhaut durch perikutane Nähte fixiert und dem Periost adaptiert.
§ Tuberplastik
§ Indikation:
§ wenn bei stark fortgeschrittener Atrophie ein niveauloser Übergang der zwischen
Alveolarkamm und intermaxillärer Falte besteht.
§ OP:
§ Nach bogenförmiger Umschneidung der Tuberregion und Ablösen der
Weichteile vom Periost muß der Processus pterygoideus hinter dem Tuber
entweder abgemeißelt oder die Lamina lateralis mit einer Luerschen
Hohlmeißelzange abgetragen werden.
§ Die Wundtasche wird mit einem Spaltlappen oder einem Schleimhauttransplantat
gedeckt und mit Nähten fixiert.
§ Bei sekundärer Wundheilung große Rezidivgefahr.
§ Die Eingliederung und die Fixierung einer Verbandplatte, deren distalen Enden
flügelartig verlängert werden, ist erforderlich → vollständige Anheilung des
zuverlässig adaptierten Transplantats.
§ CAVE: starke Blutung aus Plexus venosus!
§ Gaumendachosteotomie
26 . Kieferwinkelfraktur
§ Alle Brüche des UK zwischen endständigem Zahn und Vorderrand der Masseter- Pterygoideus-
Muskelschlinge sind äußerst dislokstions- bzw. redislokationsgefärdet. Das kleine Fragment wird nach
kranial und medial gezogen
§ Therapie:
§ immer funktionsstabile Osteosynthese → Miniplattenosteosynthese auf der Linea obliqua
externa nach Reposition und MMF. Plattenentfernung nach 3 Monaten
§ sind nicht oder nur minimal disloziert und haben durch den breit ansetzenden Sehnenspiegel der
Muskel kaum eine Tendenz zur sekundären Dislokation →
Therapie: Miniplattenosteosynthese auf Linea obliqua externa nach Reposition und MMF
Therapie:
§ 1. konservative Reposition, konservative Retension durch Drahtbogen-Kunststoffschiene
und konservative Fixation durch MMF (Mandibulomaxilläre Fixation)
§ 2. konservative Reposition, konservative Retension und Fixation durch eine interokklusale
Kappenschiene , keine MMF
Therapie:
§ 1. Operative Reposition, operative Retension durch Drahtnaht oder Miniplatte,
konservative Fixation durch MMF
§ 2. Operative Reposition, operative Retension und Fixation durch bruchdynamisch
orientierte Miniplattenosteosynthese , keine MMf
§ 3. Operative Reposition, operative Retension und Fixation durch Kompressionsplatten-
osteosynthese, keine MMF
§ Zahn im Bruchspalt:
§ Meist offene Fraktur, da der Bruchspalt regelmäßig durch eine Alveole als Schwachpunkt
des Kiefers verläuft → Bruchspaltinfektion! Durch die Verabreichung von Antibiotika bei
Belassen des Zahnes kann die Infektionsgefahr vermindert, nicht aber verhindert werden.
§ → nur vitale und parodontal gesunde Zähne dürfen unter 7- tägigem Antibiotikaschutz
belassen werden
§ Zu entfernen sind:
§ Radikuläre Zysten:
§ Epithel stammt aus den Malassez`schen Epithelresten des Parodontiums, die das Granulationsgewebe
netzartig durchziehen. Die M. Epithelreste sind Reste der Hertwig`schen Wurzelscheide, die bei der
Zahnentwicklung die Wurzelbildung induziert (Übergang inneres/äußeres Schmelzepithel)
§ Follikuläre Zysten
§ Keratozysten:
§ aus Epithelresten der Zahnleiste, die während der Odontogenese im Kiefer verblieben sind.
§ Gingivazysten:
§ entwickeln sich vermutlich aus versprengten Resten der Zahnleiste
§ Residualzysten:
§ entwickeln sich nach unvollständiger Entfernung radikulärer oder follikulärer Zysten oder
aus einem epithelhaltigen Granulom
§ Nasopalatinale Zyste:
§ Naseneingangszyte:
§ ensteht aus Resten der Hochstetter`schen Epithelmauer bei der Bildung des Nasenbodens
im Verschmelzungsbereich des lateralen und medialen Nasenwulstes.
§ Globulomaxilläre Zyste:
§ Mediane Gaumenzyste:
§ ensteht aus eingeschlossenem Epithel an der Vereinigungsstelle der
Gaumenfortsätze
§ Mediane UK-Zyste:
§ ensteht aus eingeschlossenem Epithel an der Vereinigungsstelle der Unterkiefer-
fortsätze
■ Mediane Halszyste
§ aus Resten des Ductus thyreoglossus
28.RÖ: Mesiodens!
§ Überzähliger retinierter Zahn, häufig im Bereich der Mittellinie des OK. Bei jedem Diastema sollte an einen
solchen , meist dysmorphen Zahn gedacht werden → eventuell auch bei Zahnkippung
§ Entsteht aufgrund einer Überproduktion der Zahnleiste
§ → allgem: Schmelzhypoplasie der Milch- und bleibenden Zähne mit qualitativen und quantitativen
Veränderungen am Schmelz
§ → autosomal dominant vererbte Erkrankung
§ Klinisch:
§ rudimentärer Schmelzüberzug, der bei Frauen rauh und höckrig und bei Männern glatt ist,
kreidig mit braun- gelblichen Pigmenteinlagerungen,
§ die Kronen erscheinen verkleinert, das Dentin- und Wurzelwachstum ist nicht betroffen
§ Rö:
§ keine Schmelzverschattungen
§ Therapie:
§ Fluoridierung und frühzeitige Überkronung
■ 4 Formen:
§ DD von Schmelzhypoplasien
30. Epulis
§ Histologisch 3 Formen:
§ Weitere Formen:
§ 4. Schwangerschaftsepulis = E. gravidarum
§ 5. E. congenita (gehört pathogenetisch nicht zu den anderen Epuliden)
§ E. granulomatosa:
§ E. gigantozellularis
§ E. fibromatosa
§ leicht blutend
§ Konsistenz: weich
§ Farbe: rot –violett
§ befällt mitunter girlandenartig mehrere Parodontien
§ Therapie:
§ meist Spontanheilung
§ bei kleinen Epuliden bis nach der Entbindung warten, große Epuliden
§ operative Entfernung
§ Mundhygiene verbessern
§ E. congenita
Frage 31 : Kieferklemme DD
§ Def: Pschyrembel:
§ Erschwerung der Mundöffnung, ist keine selbstständige Krankheit, nur Symptom
§ Objektivierung durch Messung der Schneidekantendistanz (normal 40-50mm),
bei Zahnlosen von Alveolarkamm zu Alveolarkamm, in Karteikarte festhalten
§ 1. Arthogene Kieferklemme:
§ charakteristisch bei Befragen wo Hemmung ist, zeigt Patient mit Zeigefinger auf
Gelenkgegend
§ Klinik, Symptome:
§ Gelenkgeräusche, Deviation, Mobilitätsstörung des UK nach lateral.
Muskeldruckschmerz, Myegelosen im Tastbefund, myogener
Projektionsschmerz = Schmerzen nicht im Bereich des ursächlichen
Muskels sondern in Umgebung, Hypertrophien)
§ Ursachen:
§ psychische Faktoren, Okklusionsstörungen, Anpassungen an
Funktionsstörungen, neuromuskuläre Reize mit odontogenen, rhinognen,
neurogenen, arthrogenen, traumatogenen Ursachen
§ Ankylose:
§ Versteifung aufgrund vollständiger Zerstörung des Diskus durch
myofunkt. Myoarthopathie, infektiöse und rheumatische Arthritis,
traumatisch
§ Ursache:
§ Ödem, Infiltrat, Hämatom im Bereich der Kaumuskeln führt zu Volumenzunahme, dann
mechanische Beeinträchtigung der Muskelfunktion, Muskeln werden reflektorisch
„ruhiggestellt“ meist bei:
§ durch expansiv oder infiltrierend wachsenende Tumoren der Parotis, von der Kieferhöhle ausgehend und
Knochentumoren des aufsteigenden Astes [Kieferklemme kann das erste Anzeichen eines Tumors sein]
5. Neuropsychogene Kieferklemme
§ tonische Lähmung der vom 3. Trigemeninusast versorgten Muskulatur, schlagartig, immer doppelseitig
§ Ursachen:
§ Schreckerlebnisse, allgemein schwere psychische Anfälle bei Entziehungserscheinungen
nach Drogenmißbrauch
§ einseitige Kieferklemme bei Tetanus, wenn Eintrittspforte der Infektion im Gesicht liegt
§ gleichseitige Fazialisparese = Kopftetanus oder Rose-Sydrom
§ Exogene Pigmente:
§ Tätowierungen:
§ Amalgamtätowierungen:
§ Einschluß von Amalgampartikeln in Weichgewebswunden, durch
Extraktion oder Verletzung mit rotierenden Instrumenten, blaugrau bis
schwarze Pigmentierungen auf Gingiva.
§ Vestibulum, am Gaumen, Wangenschleimhaut
§ Schwermetallintoxikation:
§ Wismut:
§ häufig in Diarrhoemedikamenten. Ablagerungen an
marginaler Gingiva, bläulich bis schwarz
§ Blei:
§ chronische Exposition zu Farben oder Metallrohren mit hohem
Bleigehalt, grauer gingivaler Bleisaum
§ Quecksilber:
§ dunkler Zahnfleischsaum
§ Silber:
§ meist Folge von chron. Anwendung silberhlatiger
Nasen und Ohrentropfen
§ Antimalaraimittel:
§ Resorchin:
§ graublaue
Schleimhautverfärbung
§ DD zu Bleisaum
§ Endogene Pigmente
§ 2. Morbus Addison:
§ NNR- Insuffizienz , Rückkoppelung der NNR-Hormone auf die
HVL-Hormone fehlt, dadurch vermehrte Ausschüttung von
HVL-Hormonen (ACTH= Corticotropin, MSH= Melanotropin) und
ß- Endorphin, werden immer zusammen freigesetzt.
§ Mögliche Ursachen:
§ Antibiotikabehandlung, Nicotinabusus,
Lebererkrankungen, Sondennahrung,
Infektionen mit Candida albicans ,
Bestrahlungen, schlechte Mundhygiene,
Mundwässer (Chlorhexididingluconat),
§ Vitamin B-Mangel, Veränderungen des oralen
pH-Wertes
§ 5. Malignes Melanom:
§ von Melanozyten ausgehender Tumor, an der Haut, seltener
Schleimhaut, an palatinaler Schleimhaut des harten Gaumens, OK-
Alveolarfortsatz, Gingiva blauschwarz oder dunkelbraun, wegen
schnellen Wachstums und früher Metastasierung, Prognose ungünstig.
§ 6. Nävi:
§ bläulich oder schwarze Pigmentierung, in der Regel schon seit der
Kindheit vorhanden, Lokalisation- Gaumen, Gingiva, bukkale Mukosa,
Lippen
§ Def.:
§ ist eine entzündliche, durch bakt. Beläge verursachte Erkankungen aller Anteile des marg.
Parodonts, d.h der Gingiva, des Desmodonts, des Wurzelzementes und des Alveolarknochens, mit
fortschreitendem Verlust an Stützgewebe.
§ Symptome:
§ Zahnfleischtaschen
§ Knochenabbau, irreversible Zahnlockerung
§ Veränderungen der marg. Gingiva
§ Taschenexsudation, später Taschenabzeßbildung möglich
§ Konkremente
§ Foetor ex ore
§ Entzündung, ausgehend von einem oder mehreren Parodontien, führt zu Rötung,
Schwellung, Schmerzen
§ Einteilung:
§ Parodontitis marg. superficialis: Taschentiefe bis 4mm
§ Parodontitis marg. profunda: Taschentiefe ab 4mm
§ Ursache:
§ bakterielle Infektion auf dem Boden einer Gingivitis, entsprechend der unterschiedlichen
Progression der Erkrankung und des Alters der Patienten unterscheidet man:
§ 1. Präpubertäre P
§ tritt zwischen 2. und 4. Lebensjahr auf, es gibt lokalisierte und generalisierte Form, bei der
lokalisierten Form nur einzelnen Zähnen befallen und der generalisierten Form alle Milchzähne
befallen und stark entzündlich veränderte Gingiva, neutrophilen Granulozyten und Monozyten der
erkrankten Kinder weisen häufig funtkionelle Defekte auf
§ 2. Lokalisierte juveniele P (LJP)
§ Beginn im Alter von 10- 13 Jahren, rascher progredienter Knochenabbau: geringe Menge an Plaque
und Zahnstein korreliert nicht mit dem Grad der parodontalen Destruktion; bei den meisten
Patienten wurde bei Untersuchungen ein Funktionsdefekt der neutrophilen Granulozyten und
Monozyten festgestellt; vermutlich- autosomal rezessiv oder geschlechtsgebunden dominant
vererbt
§ Klinisches Bild ähnelt der generalisierten Form der juvenilen P., schneller fortschreitender
Knochenabbau in Zyklen, dann Gingiva stark entzündet, eitriges Taschensekret, in Ruhephasen
stagniert Knochenabbau; viele Patienten haben Defekte der neutrophilen Granulozyten und
Monozyten, geschlechtsgebunden vererbt.
§ Nekrosen der Interdentalpapillen, Schmerz, Spontanblutung, Foetor ex ore, oft bei psychischem
Streß und Schlafmangel, Defekt der neutrophilen Granulozyten
§ 6. Refraktäre P.
§ Therapie:
§ PA-Behandlung
§ bei nicht erhaltungswürdigen Zähnen: Extraktion
§ bei Gingivitis:
§ Pseudotaschen = erhöhte Sondierungstiefe ohne Attachmentverlust, Attachmentverlust =
Distanz zwischen der Schmelz-Zementgrenze und dem Boden der Zahnfleischtasche
osteolytischer P:
Knochenabbau und Knochenauflösung aufgrund
§ entzündlicher Prozesse
§ tumoröser Prozesse
§ iatrogener Prozesse
Osteopathien
osteomyelitischer P.
Knochenmarksentzündung aufgrund
§ Infektion (Erreger: hämolysierende Streptokokken oder Staphylokokkos aureus),
breitet sich ausschließlich im Knochen aus, die pathologischen Vorgänge im
Knochen überwiegen: aufgrund der Entzündung Einschränkung der
Vaskularisierung, dadurch Unterversorgung eines Knochenbezirkes mit
anschließender Nekrotisierung, eventuell Sequesterbildung
§ Infektionen geht von Herd aus der Nachbarschaft aus.
§ Akute Osteomyelitis:
§ Chronische Osteomyelitits:
§ lokal symptomlos, eventuell „ Vincent-Syndrom“ = Übergreifen der
eitrigen Entzündung auf den N. mandibularis, aus der entzündlichen
Hyperästhesie wird Hypo- oder Anästhesie
§ Röntgen:
§ erst nach 20 Tagen, Demineralisierungseffekt
erkennbar, Wechsel von Sklerosierung und Osteolyse
§ Therapie:
§ Stufenplan (siehe Skript)
§ 1. Excochleation , Sequestertomie
§ 2. Dekortikation (verbessert die Vaskularisation)
§ 3. Dekortikation und Spongiosatransplantat
§ 4. Kieferresektion unter Erhalt des N. alveolaris inf. ,
Unterstützend langfristige Antibiose, Lokalantibiose,
Redondrainage, immer hyperbare Sauerstofftherapie
Def.:
Mukozele = Retentionszyste der KH-Schleimhaut
§ Allgemein:
§ Retentionszyste entsteht aus Sekretstau im Ausführungsgang mit nachfolgender Dilatation
§ Mukozele entsteht durch Schleimhautretention in einer intramukösen Drüse,
möglicherweise durch Gangstenosen der Schleimdrüsen oder möglicherweise auch
odontogen verursacht.
§ Ist dünnwandig, hat fast durchsichtigen Zystenbalg mit feinen Gefäßen .
(Unterschied zu odontogenen Zysten, die einen dickeren nicht tranzluzenten Zystenbalg
haben)
§ Wölbt sich halbkugelig in das Kieferhöhlenlumen vor, nicht verdrängend = keine
Knochendeformierung
§ oft nur Zufallsbefund
§ gefüllt mit dünnflüssiger, gelber, klarer Flüssigkeit
§ Spontanentleerung über Nase möglich
§ Röntgen:
§ halbkugelige, konvexe Verschattung, immer an Kieferhöhlenboden, gut begrenzt, mit
schwachem Röntgenkontrast, keine knöcherne Auftreibung
§ Therapie:
§ nur bei Beschwerden,
à diese dann ausgehend von odontogenen Bezug z.b marktoten Zähnen, Wurzelresten,
Parodontopahtien, retinierten Zähnen ( mit oder ohne foll. Zyste)
§ Entfernung der Zyste bei der diagnostischen Sinuskopie = (=Antroskpie ist Methode der
Untersuchung der KH bei Tumorverdacht und zur Schleimhautdiagnostik)
§ Vorgegehen:
§ Punktion der KH mit Troikar durch unteren Nasengang oder Fossa canina. Einschieben
des Endoskops mit verschiedenen Winkeloptiken, ggf. PE oder transnasale operative
Eingriffe in der KH, unter Umständen nach Erweiterung des Zuganges im unteren
Nasengang
§ DD:
§ Tumore v. a Speicheldrüsentumor
§ odontogene Zysten ( Sensib. Prüfung, klin: es fehlt die Auftreibung, Zahnfilme)
§ Sinusitis maxillaris
§ radikuläre Zyte (hat Kompaktlamelle)
§ Formen:
§ 1. chronische K-S:
§ v.a bei Männern aus Osteuropa und Italien nach dem 50. Lebenjahr
auftretende sog. klassische Form, meist auf Extremitäten beschränkt
§ 3. Transplantation-assoziiertes K.-S:
§ Therapie:
§ rein palliativ, Bestrahlung (Röntgenweichstrahltherapie kann zur Rückbildung der
einzelnen Läsionen führen), Chemotherapie , Lasertherapie bei HIV-Patienten retrovirale
Therapie, alpha-2- Interferon hat antivirale Wirkung durch Hemmung der Virureplikation
§ DD:
§ Erythroplakie → Naevus zell Naevus
§ Hämangiome
§ atrophische Candidiasis → Melanom
§ PE in Fläschen mit Formaldehyd (10% gepuffert), gemeinsam mit Anamnese (klin.-, rö-, op-Befund)
§ Intraoperativer Schnellschnitt auf Kompresse, mit physiologischer Kochsalzlösung tränken
§ Abstrich (Epithelzellen) auf Objektträger mit Fixierungsspray
à allgemein: Wundschmerz post- OP ist immer Folge der Reizung lokaler, sensibler Nervenfasern und trit nach
allen Eingriffen subjektiv unterschiedlich auf
- auf eine Wundinfektion deuten hin: Schmerzen nehmen zu, Schwellung
§ Klinisches Bild:
§ zunächst beschwerdefreies Intervall
§ 2-4 Tage nach Extraktion stark ausdauernde Schmerzen
§ Allgemeinzustand kann beeinträchtigt sein
§ Begleitneuritis: ausstrahlende Schmerzen (UK: Ohr- und Gelenkregion,
OK: Augen und Schläfenregion)
§ sehr druckdolente, wenig geschwollene Wangenregion mit glasig
glänzender Schleimhaut
§ eventuell Hypästhesie
§ rotschwarze oder grauegrüne Zerfallsmassen in der Alveole
§ foetor ex ore
§ Regionäre Lymphknoten mitunter schmerzhaft vergrößert
§ Pathomechanismis:
§ Therapie d `Hoed´t
Frage 39: Was ist eine leichte (mittelschwere) Intoxikation? Therapie / Erkennung
§ Ursachen:
§ absolute Überdosierung (Mißachten und überschreiten der Grenzdosis)
§ relative Überdosierung (Injektionen in ein Gefäß oder erhöhte Resorption, durch schnelle
Injektion bzw. Injektion in ein entzündetes Gebiet
§ Symptome:
§ leichte Intoxikation (Prodromalphase = Frühzeichen)
§ Ohrensausen, Schwindel, taubes Gefühl im perioralen Bereich, Metallgeschmack,
Benommenheit, Zittern
§ mittelschwere Intoxikation
§ Erbrechen, Sprechstörungen , Bewußtseinsverlust, Muskelzuckungen und tonisch-
klonische Krämpfe
§ Notarzt rufen
§ schwere Intoxikation
§ ZNS Depression und Koma, unregelmäßige Atmung bis Stillstand, Bradykardie,
Hypostystole
§ Notarzt rufen, Intubation, O²- Gabe, Katecholamine, Volumenzugabe (Ringer)
§ Allgemeine Komplikationen.
- Anästhesieversager (falsche Technik, falsche Lagerung)
- Resorptionsverzögerung durch Hämatome
- Wirkungsveränderung und Keimverschleppung (Inj. in entzündl. Gewebe)
- Vasovagale Synkope
- Hypervebtilationstetanie ( Alkalose)
- Intoxikationen ( LA oder Konstringenz)
- allergische Reaktion
§ Hyperventilationtstetanie:
§ schwer I:
§ ZNS-Depression und Koma, unregelmäßige Atmung, Atemstillstand, Blutdruckabfall,
Bradykardie, Hyposystolie
§ Therapie:
§ Intubation und Beatmung mit Sauerstoff, Kreislaufdepression mit Volumenzufuhr
behandeln
§ Vasokonstrigens führt häufig zu Zwischenfällen: intravasale Injektion oder
Applikation in entzündliche Bereiche, Überdosierung vermeiden, bei Herz und
Kreislauferkrankungen, sowie Hyperthyreose, Vorsicht!!!
§ Monoaminooxidasehemmer und trizyklische Antidepressiva verstärken
Adrenalineffekt (zu hohe Adrenalin / Noradrenalinkonzentrationen bewirken:
Tachykardie, Beklemmungsgefühl, pektanginöse Beschwerden, Tremor, Blässe,
Kreislaufdysregulation, Schock.
§ Allergische Reaktionen
§ unabhängig von applizierter Menge: meist bei Estertyp oder allergischer Reaktion auf
Konservierungsmittel (Parahydroxibenzoesäureester, Methylparaben, „Paragruppen“) und auf
Antioxidans Natriumsulfit (ist in LA enthalten, um chemische Stabilittät der Katecholamine zu
erhalten)
§ Sofortiges zielbewußtes Handeln kann lebensrettend sein
AAC-Regel: Antigen weg, Adrenalin, Cortisonpräparat
§ 1. Allgemeinreaktionen:
§ Hautrötung, Urtikaria, Unruhe, Juckreiz, Kopfschmerzen,
Schwindel
§ Therapie:
§ Tavegil < 2-5ml i.V
oder Fenistil > 0,1 mg /Kg
§ Tagamet > 5mg / kg Körpergewicht
§ 2. Hämodynamische Reaktionen:
§ Blutdruckabfall, HF-Steigerung, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
§ Therapie:
§ wie oben plus Akrinor i.V 0,5 –2ml
§ 3. Schocksymptome:
§ Hypotonie, Bewußtseinsstörung, Bronchospasmus
§ Therapie:
§ Fenistil, Tagamet, Akrinor (Dosierung wie oben)
§ plus Alupent > 0,05- 0,3mg
§ Lokale Komplikationen:
§ Fazialislähmung
§ bei Infiltration in Parotis wenn Kanüle über Hinterrand des aufsteigenden Astes zu weit
eingeführt (Augenklappe)
§ Schluckstörung:
§ Diffusion des LA in Isthmus faucium → Rachenenge zw. Mundhöhle + Rachen
§ Nervenschädigung:
§ mechanische Schädigung durch Kanülenspritze, chemische Schädigung durch verdorbene
Anästhesielösung
§ Sensibilitätstörung:
§ besonders N. lingualis (Vitamin B 1, Vitamin B 12 geben)
§ Schildrüsenschwellung:
§ Ursache nocht nicht eindeutig geklärt, in der Regel Spontanrückbildung, Patient
aufrechtsitzen, da Druck der Schilddrüse im Liegen größer
§ Kopfschmerz:
§ durch Noradrenalinzusatz
§ Amämische Zonen:
§ durch Vasokonstriktorenzusatz, in der Regel ungefährlich, Spontanrückbildung, wenn
kein Rückbildungstendenz kann bei Beteiligung der A. centralis vorübergehend
Erblindung auftreten, Klinikanweisung
§ Nekrose:
§ nach Gewaltsamer Infiltration am Hartgaumen einer größeren Menge, adrenalintigen LA,
Anämie, daraus kann sich Nekrose bilden, vermeiden von zu großem Druck
§ Weichteilverletzungen:
§ unbemerkt Bißverletzungen an der Lippe, Zunge, Wange; Verbrennungen durch zu
heißgelaufenes Winkelstück; Einklemmen der Weichteile durch Instrumente
§ Wundheilungstörung:
§ durch zu hohe Adrenalinkonzentration, durch die reaktive Hyperämie, Nachblutungen
möglich
§ Kanülenbruch
§ Enmalkanülen verwenden, meist bei Schwenkbewegungen bei zu tiefer Kanüle
§ operative Entfernung in Klinik
§ wenn kanüle nicht mehr sichtbar- Mund zu, Patient bekommt Redeverbot (Wanderung)
Frage 41: Vor- und Nachteile bei Zysten OP nach Thoma/ Immenkamp!
§ Zuerst Zystotomie dann Zystektomie (wenn Defekt kleiner ist), zweizeitiges Verfahren
§ Durch in Zyste wird kleiner, führt zu Knochenanbau
§ bei alten Leuten, schlechtem Allgemeinzustand, froßen Zysten
§ Vorteile:
§ relativ kleiner Knochendefekt, Verletzungsgefahr von Nachbarstrukturen (Nerven, Gefäße
Kieferhöhle, Nase) geringer
§ Gefahr des Buches z. B im UK nicht so groß
§ Nachteile:
§ lange Bedanlungsdauer, in dieser Zeit keine Histologie möglich, mögliche Neoplasie im
Zystenbalg
§ Def: akute apikale Parodontitis: lokalisierte Entzündungen des periapikalen (immer apikale Parodontitis),
Desmodonts und der direkt benachbarten Knochenmarksräume
§ Phasen:
§ 1. apikale Phasen
- lokalisierte Dauerzahnschmerzen (klopfend, ziehend), Schmerzpotenzierung
durch Wärme/ Kälte, horizontale + vertikale Perkussionsempfindlichkeit
THERAPIE: Trep., Aufbereiten, Med (Ledermix), Zahn offen lassen
§ 2. enossale Phase
- leichte Rötung der umgebenden Schleimhaut, nach 1-2 Tagen schmerzen
nehmen zu und sind schlechter lokalisierbar (pulsierend, pochend), Wärme
und liegen verschlimmern den Schmerz, Nachbarzähne oft klopfempfindlich
THERAPIE: Trep, evtl Ex, sek. WSR, evtl : Schrödersche Lüftung
§ 3. subperiostale Phase
- nach 2-4 Tagen, oft unerträgliche pulssynchrone Schmerzen, Zahn nicht
lokalisierbar, halbkugelige pralle, schmerzhafte Vorwölbung, obligat kollaterales
Ödem der Weichgewebe, Fieber (Leukos, BSG)
THERAPIE: absolute Indikation für Inzision mit Periostschlitzung, Antibiotika bei zu
erwartender Ausbreitungstendenz, nach abklingen WK + WSR
§ 4. submuköse Phase
§ 5. Weichteilphase
- Periostdurchbruch beendet schlagartig Schmerzsensationen, perifokales
Ödem verhärtet sich zunehmend, evtl. Fortleitung der Entzündung
§ Inzision muß in der Regelbreit sein, damit ein ausreichender Eiterabfluß garantiert ist bei Patienten mit
Gerinnungstörungen (Hämophilie, antikoogulatnientherapie), kann ausnahmsweise unter Chemotherapeu –
tischer Abdeckung eine Stichinzion erfolgen, um starke Nachblutungen zu vermeiden.
§ 1. Weitgehende Zerstörung der klinischen Krone (Trauma / Karies), wenn eine prothetische oder
konservierende Versorgung nicht mehr möglich ist
§ 6. Zähne im Bruchspalt (einwurzlige: belassen und schienen, wenn nicht disloziert; Zweiwurzelig oder
mehr: entfernen ; Ausnahme, wenn vital und nicht disloziert)
§ 7. Herdsanierung: marktote Zähne, wenn der Verdacht einer Herdinfektion durch hämatogene Streuung von
Bakterien oder Toxinen besteht
§ 9. Retinierte Zähne: wenn kariös, wenn Zahn Ursache einer follikulären Zyste, wenn parodontale Zyte
nachweisbar, prophylaktische Entfernung (Tumor, Entzündungen, Resorptionen von Nachbarzähnen)
§ Osteomyelitits der Kiefers des Erwachsenen praktisch immer durch Herdinfektionen in der Nachbarschaft.
Läßt sich durch Erhebung der Anamnese und durch Untersuchung feststellen
§ Ursachen:
§ periapikale Infektion
§ bei schwerer parodontaler Infektion;
§ Fremdkörper;
§ verlagerter und retinierte Zähne
§ bei offener Kieferfraktur durch Speichelkontamination: von intraoral durchgeführte
kieferchirurgische Operationen sind immer speichelkontaminiert und dadurch
infektanfällig;
§ chronische Prothesendruckstelle;
§ nicht abheildende iatrogene Schleimhautverletzung
§ Persistieren der Infektion und Ausbreitung der Beschwerden des ursächlichen herdes
■ Therapie:
chirurgischer Stufenplan: - Incision der Abszedierung
- Sanierung der Eintrittspforte
- Excochleation und Sequesterotomie (Quelle des Rezidivs)
à breitflächige Abtragung der Kompakta, Sequesterentfernung, Anlagerung
der Weichgewebe an den eröffneten Markraum, nun Gefäßeinsprossung
- Decortikation , verbesserte Durchblutung durch entfernung der kortikalis und
anlagerung des weichgewebes damit gefäße einsprießen können
- Spongiosatransplantat aus Beckenkamm
- Kieferresektion unter erhalt des N alv. inf.
unterstützend: - langfristige systemische Antibiose (Clindamycin)
- lokale Antibiose, Gentamycin PMMA Ketten
- Saug- Spül- Drainage (Redon Drainage)
- Bisphosphonate (Ostac, Aredin), Osteoklastenhemmung durch Chelatbildung mit
Calzium, sofortige Schmerzausschaltung durch hemmung der zytokine u Prostaglandine
NW: nephrotoxisch, gestörter Calziumhaushalt
- hyperbare sauerstofftherapie (häufig wirksam)
- evtl. Immundtimulation
Frage 46: Wundheilungstörungen : Ursache / Therapie
§ 2. Strahlentherapie:
§ Wundheilungstörungen sind bereits Anzeichen einer infizierten
Osteoradionekrose (primäre Bestrahlungsfolge ist die aseptische
Knochennekrose, bleibt klinisch meistens latent: sekundär hinzutretende Infektion
löst die Strahlennekrose aus) auf Anamnese achten, Extraktion nur unter
Antibiotika – schutz
§ 4. Bei Tumoren:
§ bei anhaltenden Wundheilungsstörungen muß an einen malignen Prozeß gedacht
werden, bei der Extraktion stellt man fest, daß Zahn nicht allseitig von
Alveolenwänden umgeben war, stationäre Behandlung
§ 5. Stoffwechselstörungen (Diabetes....)
operative Maßnahmen die zu einer verbesserung des Prothesenlagers im sinne der kaufunktionellen und
ästhetischen Rahbilitation führen und die eingliederung eines funktionstüchtigen zahnersatzes ermöglichen
Folgen der Atrophie (OK bis Nasenboden, UK bleibt meist mind. 1cm Knochenspange stehen:
- hochansetzende muskeln u schleimhautbänder mit Verlust an fixierter Mukosa
- Transformation des kieferkammes in fibrome und Ausbildung eines Schlotterkammes
- unzureichende Resthöhe
- deutlichere Knochenprominenzen (Spina nasal. ant., Cr.zygomatikoalv.)
- Prothesenlager müsste in Bereich der NAP’s ausgedehnt werden
§ 1. Präventive Maßnahme
§ 2. Modellierende Maßnahme am Knochen
§ 3. Modellierende Eingriffe an den Weichteilen
§ 4. Relative Erhöhung des Alveolarfortsatzes (siehe Fragen 22 - 25)
§ 5. Absolute Erhöhung des Alveolarfortsatzes
§ 6. Versorgung mit Implantaten
§ Gingivektomie:
§ ist Exzision (chirurg. Abtragung) der Gingiva
§ Indikation:
§ Eliminierung von Pseudotaschen
§ bei Gingivahyperplasien und Gingivahypertrophie (Medikamentös / hormonell)
§ Verbesserung der gingivalen Morphologie (Gingivoplastik)
§ Zur Freilegung von subgingivalen Karies, Kronen- und Füllungsrändern, nicht bei
schmaler oder vollständig fehlender fixierter Gingiva
▪ Kontraindikationen: - allgemeinzustand
- FZ Ästhetik
- Dentinhypersensibilität
- Knochentaschen
§ Technik:
§ 1. Anästhesie
§ 2. Markierung der Taschentiefe vestibulär und oral mit Crane -Kaplan-Pinzette, indem ein
Schenkel der Pinzette bis Taschenboden eingeführt wird, zusammendrücken der Schenkel,
dabei perforiert anderer Schenkel die Gingiva in Höhe des Taschenbodens und erzeugt
einen Blutpunkt
§ 3. Inzision mit Skapell 1-2mm apikal der Blutungspunkte 45° Winkel zur Zahnlängsachse
(auf Taschenboden ausgerichtet ), horizontaler Schnitt hätte unphysiologische
Ausformung der Gingiva zur Folge- Rezidivförderung
(Incision mit Kirkland oder Papillenmesser)
§ 6. Modellierung der Gingiva, indem Inzisionskante der Gingiva gebrochen wird mit
Elektrotom oder Gingivaschere (= Gingivaplastik)
§ Bone Splittingund BoneSpreading: vestibuläre und palatinale bzw. linguale Kortikallamelle mit meißel –
förmigen Instrumenten auseinandergedehnt, so daß eine parallelwandiger Hohlraum entsteht, der mit
Knochen und / oder HA oder anderen geeigneten Materialien im Sinne einer Augmentation aufgefüllt
werden kann;
§ Technik:
§ Schnittführung auf Kieferkamm so, daß spätere Wundnaht nicht direkt über dem
Implantat liegt. Bildung von zwei Mukoperiostlappen, knöchernen Alveolarkamm
freipräparieren, so daß optimale Einschubrichtung für das Spreizinstrumtent
erkennbar wird, auf Höhe des Kieferkamms Kortikalis mit dünner
Lindemannfräse durchtrennen und einen wenige Millimeter breiten Knochen-
schlitz präparieren, meißelförmiges Spreizinstrument mit vorsichtigen
Hammerschlägen ca. 1.cm tief eintreiben, mit Spreading-Instrumenten durch
drehen und Schwenken den Kieferkamm um 3-4mm aufdehnen, anschließend
können Norminstrumente für Implantatbettpräparationen eingesetzt werden.
■ Knochenaugmentation
▫ Rippenknorpel: bindegewebiger Ummantelung ,keine organische Verbindung mit UK
- immer mit Infekt zu rechnen wenn Schleimhaut verletzt wird, da minimale Durchblutung
▫ absolute Erhöhung des UK durch vertikale oder horizontale Osteotomie der UK- Spange und mit
zusätzlicher transplantation von Knochen oder Knorpel erzielen
▫ kein Kieferkammaufbau in subperiostaler Technik mehr (heute)
zB- weil Knochenersatzmaterial im laufe eines Jahres vollständig resorbiert wird
■ Sinusbodenlift
- durch große Auflagefläche ist im OK Aufbauplastik seltener indiziert als im UK, nur bei sehr großen
Atrophien
- Interpositionsplastiken sind wegen der resorption dn auflagerungsplastiken vorzuziehen
- sinnvoll deshalb: LeFortI Osteotomie m it Knocheninterpositionierung, oder für Implantate eine Verstärkung
des Knochens am KH Boden
→ faziale KH Wand freipräparieren- Deckel bilden (osteotomieren) und kranial stielen, dabei KH
Schleimhaut intakt lassen und um 90° ins KH Lumen einschwenken- zwischen Knochendeckel und KH Boden
kommt Spongiosablock (Kinn, Becken) oder Ersatzmaterial- enossale Implantate können gleich inseriert werden
sonst 2-3 Monate einheilen lassen
§ Ursachen:
§ bei hämorraghischen Diasthesen
§ bei normalen Blutstillungsmechanismus durch Infektionen der Wunde
§ Therapie:
§ lokale und mechanische Maßnahmen wie
àAufbißtupfer
àTamponade (feste nichtresorbierbare Gazetamponade, oder resorbierbares Material in
Form von Sorbacelstreifen und Tabotamp, nach Ausstopfen mit der Tamponade Matrazen-
naht vorteilhaft, um Blutung aus Gefäßen zu stoppen und Lockerung der Tamponade zu
verhindern, über Tamponade Druckverband, nichrresorbierbares Material muß wieder entfernt
werden, daher nur bei schweren Blutungen, wenn Aussstopfen mit resorbierbaren Material
ohne Erfolg)
§ bei erheblichen Blutungen (Druckverband aus Mull auf die Alveole mit 8er Ligaturen,
Nachbarzähne umschlingen und unter die sich kreuzenden Drähte die Tamponade stoppfen
§ Quetschbiß z.B mit Panasil (dicke Abdrukmasse), „Druckverband“ über Wunde und
Nachbarzähne
§ Schiene (Tiefziehschiene)
§ Verbandplatte
§ Gefäßunterbindung, - umstechung
§ Koagulation:
§ bipolar (gezielt zwischen den Elektroden), unipolar (ungezielt
ausbreitend)
§ Therapie:
§ Revision der OP, anschließend lokale Maßnahmen
§ systemische Therapie: in der Klinik (nur bei Blutgerinnungsstörungen)
§ Thrombozyten, Vitamin K, Gerinnungsfaktoren, Minirin, Frischblut
1. Anamnese
2. Untersuchung
3. Modellanalysen
§ (Gipsmodellsägeschnitte), Wax-up- Simulation des geplanten implantatgestützten
Zahnersatzes
§ stechende, einschießende Schmerzen in der Zunge, Mundboden; Schmerzen in der lateralen Zungen und
Pharynxwand und Fremdkörpergefühl im Rachen durch verlängerte Processus styloideus oder durch
Verknöcherung des Ligamentum styloideum.
§ Sterilisation:
§ Abtötung aller Mikroorganismen sowie irreversible Inaktivierung von Viren, die sich in
oder an einem Produkt oder Gegenstand befinden
§ Physikalische Verfahren:
§ 1. Dampfsterilisation
§ = Autoklav (1200 C mindestens 20 Minuten; bei 1340 C 5
Minuten), für fast das ganze zahnärtzliche Instrumentarium
geeingnet, außer Hand und Winkelstücke (Schutzwirkung durch
Ölfilm), Gespannter, gesättigter Wasserdampf entsteht durch
Erhitzen von Wasser in geschlossenem Gefäß, 1600 C
§ 2. Heißluftsterilisation:
§ 1800 C mind. 30 Minuten
§ Nachteile:
§ Erwärmung vielfach unregelmäßig, nimmt
viel Zeit in Anspruch, ungeeinget für Textilien
und Papier / Klarsichtverpackungen,
Schädigung von Metallen:
§ Vorteil:
§ trockenes Sterilgut
§ 3. Plasmasterilisation
§ Desinfektion
§ = gezielte Reduktion der Anzahl bestimmter unerwünschter Mikroorganismen durch
chemische oder physikalische Inaktivierung, so daß sie keine Schäden mehr anrichten
können
§ Anwendungsbereiche:
§ Haut u. Schleimhaut, Händedesinfektion, Abformmaterialien,
Prothesen, Instrumente, Flächendesinfektion
§ Physikalisch:
§ 1. kochendes Wasser (3-5Minuten)
§ 2. Heißwasser im Reinigungsautomaten (93°
10 Minuten)
§ 3. strömender Dampf
§ 4. UV-c Strahlen
§ Chemisch:
§ 1. Alkohole (Äthanol, Isopropanol)
§ 2. Chlorabspalter – Haut, Hände, Flächen
§ 3. Jodophore
§ 4. Aldehyde (Formaldehyd, Glutaraldehyd),
Instrumenten , Flächen
§ 5. Oberflächenaktive Verbindungen
(Ammoniumverbindungen, Chlorhexidin)
§ 6. Oxidantien (Wasserstoffperoxid)
§ 7. Phenole
§ 8. Metalle und Metallverbindungen (Silber,
Quecksilber)
§ bei einer Sinusitis erst nach Abklingen der akuten Symptome verschlossen
§ wenn schon länger als 24 Stunden eröffnet, da eventuell Sinusitis vorliegt
§ wenn Wurzelrest oder Fremdkörper in KH
§ bei Verdacht auf Tumor oder Polyp
§ wenn bei Extraktion eitriges Exsudat oder glitzernde Flüssigkeiten abgeht, Verdacht auf KH –Empyem
oder Zyste
§ Einteilung:
§ 1. teilmobilisierter Lappen OP (Modifizierte offene Kürettage
nach Kirkland siehe S. 363 Hellwig und modifizierter Widmann
– lappen)
§ 2. Vollmobiliserter Lappen OP
§ Indikation:
§ supraalveoläre Taschen (über 5mm), wenn Gingiva entzündet
und dies durch konservative Behandlung nicht zu therapieren
ist.
§ infraalveoläre Taschen und Läsionen mit Furkationsbefall
§ Kontraindikation:
§ Gingivahyperplasien (Gingivektomie siehe Frage 49)
§ extrem tiefe Taschen (Zahnverlust)
§ AZ vermindert
§ Widmann-Lappen:
§ Indikation:
§ verdickte Gingiva mit gleichzeitigen Vorhandensein von tiefen
Knochentaschen
§ Vorgehen:
§ paramarginaler schnitt parallel zur Zahnachse bis zum Limbus
Alveolaris, kragenförmig umd die Zähne
§ Vorteile:
§ bei tiefen Läsionen
§ unter Sicht arbeiten
§ Attachementgewinn
§ Nachteile:
§ Schrumpfung der Gingiva, dadurch freiliegende Zahnhälse
§ durch verlängertes Saumepithel kann es zu Rezidiven kommen
§ ist ein operativer Eingriff
§ Lappen für MAV, siehe oben
Mechanismus:
Reversible Blockade des schnellen Natriumeinstroms
Anlagerung des LA von der Membraninnenseite
Die Lokalanästhetika, LA
Procain Novocain
Wirkung 1 Toxizität 1 Wirkeintritt 5-10 min
∅ 8 mg/kg KG 500 mg
VC 15 mg/kg KG 1000 mg
Pulpenanästhesie Weichteilanästhesie
Wirkdauer ∅ 2 / 20 min
VC 35 min
Besonderheiten: 1903 Einhorn, Ester, Referenzsubstanz, stärkste Vasodilatation,
kurze, schnelle Wirkung, Allergiegefahr, fast ∅ Organbelastung durch die
Metabolisierung
!!1ml UDS 1:200 000 enthält 40mg Articainè 1,7ml = 68mg Articain è max. 7 Ampullen!!
Prilocain Xylonest
Wirkung 4 Toxizität 1.8 Wirkeintritt 2-4 min
∅ 6 mg/kg KG 400 mg
VC 8 mg/kg KG 600 mg
Pulpenanästhie Weichteilanästhesie
Wirkdauer ∅ 10-50 / 30-90 min
VC 60-90 / 120-240 min
Besonderheiten: 1953 Löfgren und Tegner, Amid, wird über die Leber und die Lunge
abgebaut, bildet Methämoglobin, oft Felypressin als VC → K.I. Gravidität,
Methämoglobinämie (Raucher), Anämie, manifeste cardiale und pulmonale Störungen
Tetracain Gingicain
∅ 0.29 mg/kg KG 50 mg
VC 1.5 mg/kg KG 100 mg
Besonderheiten: 1931, Oberflächenanästhetikum, topische Anwendung, sehr toxisch,
gefärbt, damit keine fehlerhafte Injektion stattfindet, Esterpräparat
Vasokonstriktoren, VC
längere Wirkdauer des LA vor Ort, verzögerter Abtransport des LA vom Wirkort
Verbesserung der LA Qualität
geringere systemische Toxizität
bei den Katecholaminen, relative Blutarmut im Behandlungsgebiet
K.I. von VC
1. a) Adrenalin
NNM Katecholamine, α+β Rezeptoren mimetisch
niedrige Dosierung: β-mimetisch: Blutdruck↓, Frequenz↑
hohe Dosierung: α-mimetische: Gefäßkonstriktion, Blutdruck↑
K.I. bei koronaren Pat. ⇒ Angina Pectoris, Myokardinfarkt
max. Dosis beim Erwachsenen 0.25 mg beim Kind 0,125 mg
b) Noradrenalin
Transmitter an postganglionären Nerven, α+β 1 Rezeptoren mimetisch, fast schon zu
starke VC, hohe lokale Toxizität
max. Dosis 0.34 mg
2. Felypressin
synthetisches Vasopressin Derivat ohne antidiuretische Wirkung, stimuliert direkt
glatte Muskulatur, VC am venösen Schenkel ⇒ geringe Blutleere, ∅ direkte Blutleere
MDW. Bei Hyperthyreose, Herzrhythmusstörungen, Diabetes mellitus
K.I. Gravidität
max. Dosis 0.3 I.E.
VC bsd. bei Articain, Lidocain; bei Mepivacin und Bupivacain nur Wirk-Verlängerung aber keine
Wirk-Verbesserung
Sonstige Zusätze:
1) Methylparaben
Konservierungsstoff, wirkt antimikrobiell gram pos. und Pilze
Parastoff ⇒ Allergierisiko, Anaphylaxie, ∅ in Ampullen und Carpullen
Sollte nicht länger verwendet werden.
2) Natriumsulfit
⇒ Konservierungsstoff, stabilisiert Katecholamine, Antioxidans, oxidiertes Adrenalin
färbt das LA braun kann bei Asthmatikern allergisch wirken, ca.5-15 % bei
Asthmatikern
K.I. Asthma
3) Hyaluronidase
⇒ Penetrationsverbesserer, verstärkt die Anästhesie, schlagartige Ausbreitung von
Infektionen, Sepsis
Sollte nicht länger verwendet werden.
Relative Kontraindikation
1. höhergradige AV-Blockbilder
2. Schwere kardiale Überleitungsstörung
3. Gravidität
4. Schwere geistige Behinderung
Frage 57: Wurzelamputation: Indikationen, Verfahren, Stiftsysteme, Materialien, wann wird in der OP
das apikale Granulom entfernt?
§ Wurzelamputationten = Wurzelresektion an oberern Molaren, partielle Belastung des Zahnes nach
Entfernung nicht erhaltungswüridger Anteile, wenn konservative Maßnahmen erschöpft sind und die
Extraktion die einzige Alternative darstellen würde: (Siehe Schwenzer 2 Seite 64ff)
§ 2 Möglichkeiten: nur wurzelentfernung / Wurzelentfernung, incl. koronalem Anteil
§ Indikation:
§ 1. wenn periodontaler Abbau lokalisiert so ausgeprägt ist, daß ein Fortschreiten des
Befundes nur nach Opferung der betroffenen Wurzel verhindert werden kann.
§ 2. Isolierter Abbau an der Furkation und dieser eine Schlupfwinkelinfektion ausgelöst hat
§ 3. wenn eine Wurzel nach Nekrose der Pulpa nicht vollständig aufbereitbar ist und WSR
nur mit erheblichen Substanzverlust durchgeführt werden kann.
§ Ziel:
§ Erhalt des Zahnes aus funktioneller und prothetischer Sicht
§ Verfahren:
§ Aseptische Bedingungen
§ Vestibul. Schnittführung und Skelettierung d. Alveolarfortsatzes
§ Durchtrennung des Zahnes von der Bifurkation bis zur Kauebene in
vertikaler Richtung von vest. nach ling unter ständiger Kochsalzlsg
§ Turbine wegen Asepsis nicht benutzen
§ Entfernung mit Prämolarenzange durch Luxation, keine
Hebelbewegungen
§ Stufen im Separationbereich glätten
§ selten Prämolarisierung (belassen beider Hälften)
§ Ausspülen der Wunde mit phys. Kochsalzlösung
§ Adaptation der Schleimhaut –Periostlappens
§ Einzelknopfnähte
§ Normstifte:
§Guttapercha, Silberstifte, Titanstifte, Aluminiumoxid,
AH 26
§ Ungenormte Stifte:
§ mit Diaktet, AH 26, Guttapercha,
Kunstharzstifte, Diaket sind Sealer auf
Kunststoffharzbasis
!! Granulomentfernung:
erst nach Beendiung der Wurzelfüllung, da einsetzende Blutung sonst das Trockenlegen des Kanals
erschweren würden
§ Alles zu WSR siehe Schwenzer 2 Seite 49 ff und Schmitt / Schulz- Finke Skript
§ siehe Frage 51
§ Ulcus = Geschwür
§ Zunächst erhebt man die Anamnese. Man fragt:
§ Es folgt die klinische Untersuchung und es wird eine Röntgenaufnahme angefertigt. Man erwägt mögliche
Ursachen : z.B Prothesendruckstelle, es folgt Korrektur
§ Therapie:
§ Behandlung mit konventionellen Methoden
§ Entzündungshemmende Salbe
§ Evtl. Antibiose
§ evtl. Prothesenkarenz
§ Es erfolgt eine Kontrolle nach 14 Tagen. Ist keine Besserung eingetreten, so folgt eine Überweisung in eine
Fachklinik. Dort schließt sich eine Probeexzision und eine histologische Untersuchung an.
§ Das Ulcus ist das häufigste und führende Leitsymptom der Malignome. In der späteren Entwicklung wird
das Ulcus fast immer von typischen Sekundärzeichen wie Schmierblutung, Wundinfektion, bakterieller
Fötor, Schmerzen und Fieber begleitet. Eine plötzlich auftretende Ulzerationen auf dem Boden z. B einer
Präkanzerose sind Alarmzeichen für Malignisierung
§ Plattenepithelkarzinom
§ Morbus Bowen
§ Malignes Melanom
§ Sarkome
60. Auriculotemporalis-Syndrome
§ = Frey-Syndrom
§ Das auriculotemporalis-Syndrom ist in die Rubrik der atypischen Gesichtsneuralgien einzuordnen, d.h es
handelt sich weder um eine essentielle noch um eine symptomatische Neuralgie.
§ Das Syndrom tritt nach operativen Eingriffen, Traumen oder Entzündungen der präaurikulären Region auf.
z.B nach Parotidektomie, Gelenkkopfresektion, Progenieoperation, Luxationsbruch oder Parotitis. Als
Ursache liegt eine gekreuzte Reinervation vor, d.h die ursprünglich für die Glandula parotis bestimmten
Nervenfasern des N. auriculotemporalis folgen den präoperativ sympathischen Fasern und innervieren die
präuarikulären Schweißdrüsen der Haut. → Rötung, Brennen, Schwitzen
§ Symptome:
§ Nach sekretorischen Reizen beim Genuß saurer oder gewürzter Speisen kommt es zu
Schmerzen, Brennen und Hautrötung in der Ohr- Schläfen-Region mit Schweißsekretion
vor dem Ohr.
§ Therapie:
§ Man kann prophylaktisch Platysma oder Teile des M. sternocleidomastoideus zur
Unterfütterung der Haut einlagern, damit keine Nervenfasern einsprießen können.
§ Muskelspasmus:
§ auf Druck schmerzhafte Verspannung/ Krampfung des Muskels, plötzliche, unbewußte
Ursache nach: Überanspruchung, Kontraktionen eines Muskels, exzessive
Muskelkontraktionen oder eine Muskelgruppe von traumat, chronischen, Schmerzen
§ Kontraktur = Dauerverkürzung:
§ Dem Muskel geht seine physikalische Dehnbarkeit verloren, er ist nicht mehr aktiv
dehnbar.
§ Gelenkszwangsstellung
§ Gründe: myogen, tendogen, ischämisch, neurogen
§ Hypertrophie:
§ Folge einer regelmäßigen, unphysiologischen Überbeanspruchung des Muskels. Es kommt
zu Volumenzunahme
§ Myogelose:
§ isolierter Verspannungszustand bestimmter Muskelpartien, der sich als tastbarer,
verschieblicher und druckschmerzhafter Knoten äußert.
§ Man bezeichnet die vorgenannten Störungen als Myopathie. Länger bestehende funktionelle Myopathien
können zur Über- und Fehlbelastung, z.B der Gelenke führen. Es kommt zur Arthropathie. →
Muskelschmerz → dumpf, Gelenkschmerz → stechend
§ Myositis: = Muskelentzündung
§ Muskeldruckschmerz:
§ z.B deutet eine druckschmerzhafter Pterygoideus lateralis auf eine Okklusionsstörung im Front- oder
Eckzahngebiet hin
§ Myogener Projetkionsschmerz:
§ Schmerzen, die vom Patienten nicht im Bereich des ursächlichen Muskels, sondern in der Umgebung
geäußert werden. Die Muskelzonen, die den Projektionsschmerz verursachen, werden auch als Trigger-
zonen bezeichnet. So kommt es häufig zu zahnärztlichen Fehldiagnosen, wenn z.B ein Schmerz im
Bereich der oberen Molaren nicht als myogener Projektioschmerz erkannt wird.
§ Therapie:
§ wie bei Myoarthopathie
Pathogenese:
Entstehen aus persistierenden Epithelresten (Hochstetter’sche Epithelmauerreste ) im Bereich ehemaliger
Epithelleisten sowie embryonaler Gesichtsfurchen, Gesichtsspalten
Klinik:
Rund
streng median zwischen vitalen 11 und 21
Foramen incisivum >6 mm → Verdacht auf nasopalatinale Zyste eventuelle Auftreibung des Nasenbodens
Röntgen:
scharf begrenzt
in der Mitte der Schneidezähne
Vomer projiziert sich in das Lumen
Herzform durch Überlagerung des Hohlraums mit der Spina nasalis anterior
DD:
Foramen incisivum bei Aufhellung <6mm
radikuläre Zyste (nur bei devitalen Zähnen)
osteolytische Tumoren (z. Bsp. zentrale Fibrome, Riesenzellgranulome)
Special:
Papilla-palatina-Zyste:
Röntgen:
nicht nachweisbar, da sie außerhalb des Knochens liegt! halbkugelige Vorwölbung
Therapie:
von palatinal ektomieren
Histologie:
mit Plattenepithel ausgekleidet
ameloblastomatöse Umwandlung möglich
Röntgen:
typische Sanduhrform zwischen vitalen Zähnen (!)
PA- Spalt durchgezeichnet
starke Kippung der Zähne
Ausdehnung in den Interdentalraum
DD:
Residualzyste im unbezahnten Kiefer
Radikuläre Zyste (Zähne devital !)
Pathohistologie:
entsteht an der Verschmelzungsstelle zwischem lateralen und medianen Nasenwulst
abgeschwächte Form der LKG- Spalte
Zylinderepithel
keine Cholesterinkristalle
Klinik:
liegt subperiostal unter dem Nasenflügelansatz
<2 cm Durchmesser
Anhebung des Nasenflügels
rundliche prall-elastische Schwellung
Röntgen:
nur mit Kontrastmittel, da keine Knochenbeteiligung
DD:
submuköser Abszeß
Klinik:
sehr selten
umschriebene Vorwölbung am harten Gaumen
Röntgen:
scharf begrenzte rundliche Aufhellung in der OK-Aufbißaufnahme
UK:
Die mediane Unterkieferzyste läßt keine Beziehung zu Zähnen erkennen. Die Genese ist unklar, möglicherweise
handelt es sich um eine Primordialzyste.
Klinik:
selten
liegt genau in der Mittellinie
Röntgen:
scharf begrenzte rundliche Aufhellung in der Kiefermitte
Lokalisation:
OK - UK 3:1
Häufigkeit:
OK 2er
OK 1 er
OK + UK 6er
UK 1 + 2er
UK 4 + 5er
eventuell Gerber’scher Zystenwulst mit Vorwölbung des Nasenbodens bei OK-Zyste
zu 80% infiziert
Die Ausbildung einer radikulären Zyste setzt immer eine aus dem Wurzelkanal weitergeleitete Entzündung im
Bereich des PA-Spaltes voraus.
Sog. PA induziertes reaktives Epithelwachstum.
Pathogenese:
Entwicklung aus einer chronisch apikalen Parodontitis an der Wurzelspitze eines marktoten, klinisch devitalen
Zahnes. Das eingewachsene Epithel stammt aus den Malassez’schen Epithelresten der Hertwig´schen Scheide
(sie induziert während der Zahnentwicklung die Wurzelbildung). Durch degenerative Vorgänge kommt es zur
Hohlraumbildung
nach Partsch: aus chronisch granulierender Parodontitis mit Fistelgang erfolgt eine Epithelisierung mit
Mundschleimhautepithel
Epithelisierung chronischer Alveolarabszeßhöhlen
Inhalt:
akut entzündete Zyste: Eiter + Epithelzellen + Cholesterinkristalle
ältere entzündungsarme Zysten: flüssig-klarer Inhalt + Cholesterinkristalle
alte Zysten: graubrauner Brei + Cholesterinkristalle
Wachstum:
verdrängendes Wachstum durch erhöhten Innendruck. Dieser wird ausgelöst durch ein osmotisches Druckgefälle
(Immunglobuline, zerfallene Zellen). Nach Schaffung eines Abflusses kommt es zu einer Knochenneubildung im
Zystenbalg und zur Verheilung.
Eine Zyste die das Periost erreicht verändert nicht die Schleimhaut, sondern es bilden sich folgende klinische
Symptome.
Symptome:
Knochenapposition (Auftreibung des Knochens)
Pergamentknistern bei dünner Knochenlamelle (Dupuytren’sches Zeichen)
kein Knochen mehr tastbar (Fluktuation des Zysteninhalts)
eventuell Ausbildung einer Fistel (selten)
Die Zyste hat zunächst Kugelform, da der Innendruck allseitig gleich ist, wächst aber in Richtung des geringsten
Widerstandes, so das auch schlauchförmige Formen vorkommen.
UK: Zyste nimmt fast den gesamten Kieferkörper ein, ohne das es zu einer Knochenauftreibung kommt
OK: Zyste wächst häufig in Richtung der Nasenbucht (Gerber’scher Zystenwulst) bzw. Kieferhöhle
(Knochenlamelle um den Zystenbalg)
Radikuläre Zysten werden häufig bei Extraktionen entdeckt, wenn sich glitzernde Flüssigkeit oder Eiter entleert.
Wird der Zystebalg dann nicht entfernt, kann es zur Ausbildung einer Residualzvste kommen.
Histo:
Vier Komponente:
Zystenlumen
Epitheliale Zystenwand
Zone des chron entzündeten Infiltrats
Bindegewebige Kapsel
DD:
apikales Granulom, röntenologisch nicht sichtbar!
physiologische Strukturen
Tumore
Osteopathien
Entstehungtheorien:
Traumatisch-hämorrhagisch → resorbiertes Hämatom
Ausheilungsstadium
zentrales Riesenzellgranulom
fibröse Dysplasie
eosinophiles Granulom
chronische Zirkulationsstörung
örtliche Entwicklungsstorung
Klinik:
vorwiegend bei Kindern und Jugendlichen
alle Zähne vital!
Hohlraum im Kiefer, leer oder mit gelblicher Flüssigkeit gefüllt
kein Zystenbalg
UK zwischen Kieferwinkel und Eckzahngegend
Keine Verdrängung des Mandibularkanals
Röntgen:
scharf begrenzte Aufhellung mit Ausbuchtung in den Interdentalräumen „sägezahnartig“
Therapie:
Auffüllen mit Venenblut oder anderen geeigneten Material
WW:
präoperative Antibiose mit 2 Mega Penicillin und Vollbluten lassen, wenn geringe Blutung durch
Lokalanästhesie → Periostschlitzung
DD:
Keratozyste
Ameloblastom
aneurysmatische Knochenzyste
Klink:
keine Verdrängung des Mandibularkanals
keine Vergößerung bei Verlaufskontrolle
Röntgen:
häufig dicker Kortikalissaum
scharf begrenzte Aufhellung immer unterhalb des Mandibularkanals selten mehr als Bohnengroß
Dysplasie der Gl. submandibularis mit Eindellung der lingualen oder kaudalen Knochenkompaktalamelle der
Mandibel
Kontrolle:
1 Monat → 1 Jahr
Therapie:
keine Therapie wenn Diagnose sicher
DD:
Sialographie und CT
Ameloblastom
eosinophiles Granulom
zentrales Riesenzellgranulom
fibröse Dysplasie (M. Jaffé Lichtenstein)
„echte“ Zyste
3. aneurysmatische Knochenzyste
Röntgen:
scharf begrenzte Aufhellung, seifenblasenartig
ein- oder mehrkammerig mit Wurzelresorbtion
keine präoperative Diagnose möglich
Klinik:
Schmerzen
rasches Wachstum
Auftreibung des UK
Rezidive
Histologie:
ausgedehnte blutgefüllte Räume
im Stroma viele vielkernige Riesenzellen
Beziehung zum reaktiven zentralen Riesenzellgranulom
DD:
odontogene Zyste
Ameloblastom
Keratozyste
eosinophiles Granulom
zentrales Riesenzellgranulom
fibröse Dysplasie
4. Weichteilzysten
Entstehung:
entsteht durch Schleimretention in einer kleinen entzündeten intramukösen Drüse begrenzt von einer
dünnwandigen Zystenbalg
wölbt sich halbkugelig in das Kieferhöhlenlumen vor (nicht ausfüllend)
keine Knochendeformierung
oft apikale Ostitis seitlicher OK-Zähne
Röntgen:
halbkugelige, konvexe Verschattung
immer am Kieferhöhlenboden
keine knöcherne Auftreibung
Klinik:
gefüllt mit dünnflüssiger, gelblicher, klarer Flüssigkeit Spontanentleerung über die Nase möglich
nur behandlungswürdig, wenn Beschwerden vorhanden
entsteht auf der Basis entzündlicher Prozesse möglicherweise auch odontogen verursacht
DD:
radikuläre Zyste (aber Kompaktlamelle)
Tumor
Sinusitis maxillaris
Okklusionszyste (klinischer Begriff)
Folge einer KH-OP
entsteht aus Narbengewebe
Therapie:
vollständige Extirpation
Blandin-Nuhn-Zyste
Therapie: in Mainz:
Marsupialisation (Einnähen einer Zyste nach Eröffnung in die Oberfläche der Haut) ansonsten
Totalextirpation mit Gl. sublingualis
Die Ränder werden mit der Mundschleimhaut vernäht, (zuerst Knopfnähte, dann schneiden) damit sich die
Öffnung nicht wieder verschließt und der Rest des Zystenbalgs zur Nebenbucht der Mundhöhle wird.
cave: belassen eines pathologischen Restgebildes.
Bei Rezidiven wird die Zyste zusammen mit der Gl. sublingualis entfernt.
DD:
Speichelstein (Wharton'scher Gang)
Lymphangiom
pleomorphes Adenom der Gl. sublingualis Mundbodenhämangiom
Der Zystenbalg besteht aus verhornendem Plattenepithel und enthält Hautanhangs,gebilde, wie Talg- und
Schweißdrüsen.
Inhalt:
teigig, weiß, unangenehm riechend
häufig Gesicht und Hals aber auch im Mundboden lokalisiert
im Mund:
sublingual: zwischen M. genioglossus und M. mylohyoideus
submental: zwischen Kinn und Zungenbein
schmerzlose Auftreibung
Therapie:
Entfernung, wegen Entzündungsgefahr
Extraorale Formen:
Atherom: halbkugelige. bis apfelgroße, prall-elastische auf ihrer Unterlage verschiebliche Zyste
Therapie:
Ausschälen - keine Inzision, da sonst Rezidiv
Halszysten
WW- spezial:
7. laterale Halszysten:
Therapie:
chirurgische Entfernung
DD:
Lymphom
Komplikationen bei:
Entzündung
Abszeß maligne Entartung möglich, aber selten W.W. nicht selten!
Therapie:
chirurgische Entfernung
Furunkel:
eitrige Entzündung eines Haarfollikels und seiner Talgdrüse meist aus Folikulitis hervorgebracht
Karbunkel:
flächenhafte konfluktuierend, mehrere benachbarter abszedierender nekrotischer Haarbälge (Furunkel)
Follikulitis:
Entzündung eines Haarbalgs
8. mediane Halszysten:
Komplikationen:
Spontanperforation mit Ausbildung einer sekundären Halsfistel
Tracheakompression
maligne Entartung, z.B. Tumoren d. Ductus thyreoglossus
Therapie:
chirurgische Entfernung mit Resektion des mittleren Teils des Zungenbeins (→ keine funktionelle
Beeinträchtigung)
DD:
LK's
Dermoid- oder Epidermoidzysten
lat. Halszysten
Verdacht auf: Schilddrüsendystrophie
mediane Halsfistel
typisches Haifischmaul
angeboren, komplett oder inkomplett (blind)
ausgebliebene Obliteration des Ductus thyreoglossus
entweder durch oder um das Hyoid
kann in Richtung For. caecum lingual am Zungenrand verlaufen
äußere Mündung zwischen Hyoid und oberen Schildknorpelrand
Therapie:
chirurgische Entfernung und Resektion des mittleren Zungenbeindrittels
§ Sialothiasis meist in der Glandula submandibularis (83%), nur 10% in der Glandula parotis; die Lithiasis der
Sublingualisdrüse ist sehr selten
§ Durchschnittsalter: 30- 40 Jahre
§ Fast ausnahmslos ist nur eine Drüse befallen; evtl. mit mehreren Steinen
§ Aufbau:
§ Kern der Steine: Kalziumphosphat und Kalziumkarbonat; weitere Bestandteile
Karbonapatit, Brushit und Weddellit (anorganisch)
§ äußere Schicht aus organischem Material (Glykoproteine, Mukopolysaccharide)
§ 50% können nicht im Röntgenbild dargestellt werden (Kontrastmitttel)
§ Glandula submandibularis:
§ Primäre Schwellung
§ häufigste Ursache der Erkrankungen der Gl. submandibularis
§ bei allen infektiösen Prozessen nach Steinen fahnden
§ die Steine verteilen sich im Ausführungsgang wie folgt:
§ 30% ostiumnah
§ 20% im mittleren Drittel des Wharton`schen Ganges
§ 35% im Knie
§ 15% proximal des Knies
§ Therapie:
§ bei kleinen Steinen Anregung des Speichelfußes (mit Pilocarpin)
§ bei großen Steinen operative Entfernung, wenn sie vor dem Knie liegen von der
Mundhöhle aus → Längenschlitzung des Ganges damit keine Narbe entsteht
§ bei Rezidiven oder Lokalisation der Steine im Knie oder proximal des Knies ist die
Exstirpation der Gl. submandibularis nötig
§ Glandula parotis:
§ sehr selten
§ durch serösen Speichel, werden sie schnell transportier
§ nur 50% sind als kalkdichte Verschattungen nachweisbar
§ nicht verwechseln mit entz. Kalkablagerungen beim Sjörgen-Syndrom
§ bei allen kalkdichten Verschattungen ist ein Sialogramm angezeigt.
§ Therapie:
§ bei kleinen Steinen Anregung des Speichelflusses
§ oder konservative Parotidektomie
§ Parotidektomie:
§ konservative: Entfernung der Gl. Parotis unter Schonung des N. facialis
§ radikale: Entfernung der Speicheldrüse mit dem Nerv
§ Speichelersatzmittel:
§ spenden nur Feuchtigkeit: Glandosane
§ Speichelstimulatien: pressen ein Ultrafiltrat ab, kein Funktionsgerechter Speichel:
Pilocarpin, Sialor
§ Die Amelogenesis imperfecta ist eine unvollständig autosomal- dominat geschlechtsgebundene vererbte
Erkrankung mit gestörter Zahnschmelzbildung, Pulpa und Dentin sind normal ausgebildet. Die Morbidität
beträgt 1: 12 000- 14 000.
§ erbliche Hypo-/ Aplasie u. Unterverkalkung des Schmelzes
§ Man unterscheidet:
§ Hypoplastische Formen:
§ geringere Schmelzdicke, normale Härte
§ Hypornaturation:
§ die Ameloblasten prodzieren Schmelzmatrix in normaler
Größenordnung, die präeruptive Schmelzreifung (z.B
Waserrückresorption) ist jedoch gestört. Der Schmelz ist normal dick,
aber weicher.
§ Hypomineralisation:
§ Der Schmelz ist extrem weich, da die Kristallbildung mangelhaft ist
§ Schmelzaplasie:
§ Es fehlt die Schmelzschicht, der Zahn ist von einer dünnen Schicht
Zement bedeckt. Es liegt oft eine Obliteration der Dentinkanälchen als
Reaktion der Dentin-Pulpa-Einheit vor. Es folgt eine relative
Überempfindlichkeit gegenüber exogenen Reizen.
§ Replantation:
§ Rückverpflanzen eines aus der Alveole luxierten Zahnes. Einheilungschancen nur beim
Jugendlichen gut, bei weit offenem Foramen apicis dentis besteht die Möglichkeit, daß die
Pulpa wieder Anschluß an die Blutversorgung findet.
§ Bei abgeschlossenem Wurzelwachstum wird die Pulpa nicht mehr revaskularisiert (Endo).
§ Die Erhaltungsdauer ist proportional zur Fläche des erhaltenen Wurzelüberzugs.
§ Zahn sollte nicht austrocken (Aufbewahrung in Kochsalzlösung), sonst geht Peridont
zugrunde → Resorptionserscheinungen. Es gibt Ersatzresorption (Ankylose) und
entzündliche Resorption durch nekrotische Pulpa induziert
§ Replantation nur innerhalb der ersten Stunden. Schienung mit Composite,
Schienenverband nach Schuchard oder fortlaufende Achterligatur (CAVE: nicht wieder
extrudieren). Bleibt die Pulpa devital → Endo
§ Indikation:
§ irrtümliche Extraktion
§ unbedingter Erhalt des Molaren mit apikaler Ostitis; WSR möglich
§ a) Therapeutische Replantation:
§ WF vor Extraktion, Wurzelhaut bei Extraktion erhalten
§ Extrahierter Zahn in Tupfer mit Ringerlösung, extraorale WSR
§ Nach Wundsäuberung (Kürrettage), Replantation in Alveole unter
leichten Luxationsbewegungen
§ Transplantation:
§ Beispielhafter Ablauf:
§ 6er ex, 8er ex und in vollgeblutete Alveole oder 6er ex, 10-14 Tage vorher →
Zahnkeim in Granulationsgewebe , Einsetzen
§ Achterligatur nach Ernst um beide Zähne; Enden interdental verdrehen, im OK nach oben umbiegen, im UK
nach unten. Durch Gummizug oder Draht OK und UK verschnüren → Ernst`sches Nothäckchen
§ Zur intermaxillären Fixation des Unterkiefers werden mehrere Achterligaturen im Ober – und Unterkiefer
gelegt und intermaxillär miteinander verbunden. Für eine ausreichend stabile intermaxilläre Fixation sind
mindestens drei, besser vier Ligaturenpaare notwendig
Ulzeration
höchster Reifegrad
infiltrierende Epithelzapfen aus Stachelzellen
Basalschicht aus kubischen bis zylindrischen Zellen gegen entzündlich infiltriertes bindegewebiges
Stroma abgegrenzt
zwiebelschalenförmige Anordnung von Stachelzellen und abgelagerter Hornsubstanz → Hornperlen
wenige Mitosen
Ulzeration
unreifer und maligner
Stachelzellstruktur vorherrschend
keine Basalzellschicht
unscharfe Abgrenzung gegen Stroma
keine Hornperlen
zahlreiche Zellatypien und Mitosen
3. benigne Sonderform
Keratoakanthom
wahrscheinlich durch einen Virus hervorgerufen
Histologie fast wie Spinaliom
gutartig, ,lokal . invasiv wachsende Stachelzellgeschwulst
vorzugsweise an lichtexponierter Haut:
Lippen
Wangen
Nase
kugeliges Knötchen mit zentralem eingesunkenem Hornpfropf, das innerhalb weniger Monate entsteht
DD:
noduläres Basaliom
Spinaliom
Anaplastische Form
am stärksten entdifferenziert u. am bösartigsten
Zellatypien beherrschen das Bild (Herkunft des Epithels ist nicht mehr bestimmbar)
2 klinische Formen:
Papillomatöses Karzinom
exophytisches Wachstum
späte Ulzeration (zentrales Ulkus)
blumenkohlartige oder flachknotige Erhebung
DD:
Präkanzerosen, z.B. Leukoplakie
Ulzeriertes Karzinom
endophytisches Wachstum
initiale Ulzeration (zentrale Nekrose)
derb, flach
verdickte, derbe und unregelmäßig erhabene Geschwürsränder Randwall
Induration
grau-rötlicher, höckeriger und feinkörniger Ulkusgrund mit Fibrinbelägen
DD:
• exulzerierende Sarkome
Sonderform:
Lymphoepitheliom, Schmincke-Regaud
Sonderform des Mundhöhlenkarzinoms
anaplastisches Karzinom
Krebszellen epithelialen Ursprungs im lymphatischen Gewebe der Mundhöhle
Lokalisation:
Tonsillen
Zungengrund
Epipharynx/Mesopharynx
Waldeyer'scher Rachenring
unscharf begrenzte, geschwürig zerfallende Knoten
Therapie:
äußerst strahlensensibel → Radiotherapie
Mundschleimhautkarzinom
Männer > Frauen
80% zwischen 40-70 Jahre
Risikofaktoren:
Rauchen
chron. Alkoholkonsum
fehlende Mundhygiene
chron. Reizung
Die Malignität nimmt von vorn nach hinten und von oben nach unten zu
Die Pfeile zeigen die zunehmende Malignität an.
Röntgen:
schüsselförmiger, unscharf begrenzter Knochendefekt Zahnwurzel nicht angegriffen
Foetor ex ore durch gangränösen Zerfall des Tumors
DD:
Epulis
Karzinom d. Gaumens
häufig ulzerierte Geschwulstformen, oder
beetartige papilläre Schwellungen, die später zum geschwürigen Zerfall neigen
Einbruch in knöcherne Gaumenplatte u. Durchbruch gegen Nase u. Kieferhöhle
Röntgen: Totale Verschattung wegen Begleitsinusitis → CT
DD:
pleomorphes Adenom
Adenoid-Zystisches Karzinom
Karzinom d. Wange
auf der beweglichen Wangenschleimhaut
entsteht oft auf dem Boden einer Leukoplakie
häufig papillomatöse Form mit Neigung zum geschwürigen Zerfall
Eindringen in Muskulatur (auch n. außen) und Knocheninfiltration
späte Diagnose, da anfangs kaum Symptome (Schmerzen, SKD)
Karzinom d. Mundbodens
bösartigster Tumor im Mundhöhlenbereich
bei 2/3 der Fälle Metastasen im Initialstadium
vorwiegend im vorderen Teil des Sulkus glossoalveolaris
zunächst unscheinbar links u. rechts des Zungenbändchen später:
Einbrechen in den Zungenkörper
Schmerzen
Bewegungseinschränkungen (zur Gegenseite)
kloßige Sprache
oder Einbrechen in den Unterkieferknochen
bei Entstehung im hinteren Mundbodenbereich schnelles Übergreifen auf Zunge und Gaumenbogen →
Gaumenbogen-Zungenwinkel-Karzinom (Parapharyngealraum)
Karzinom d. Zunge
meist am Zungenrand, seltener an Zungenrücken od. Zungenspitze
meist verhornende Plattenepithelkarzinome mit hohem Malignitätsgrad
ulzerierende Form, betont endophytisch (kommt häufiger vor) und papillomatöse Form, der bald
zentrale Ulzeration folgt
in 70% der Fälle mit Lymphknotenmetastasen, oft beidseitig
Frühsymptom:
ins Ohr ausstrahlender neuralgiformer Schmerz
eingeschränkte Zungenbeweglichkeit
kloßige Sprache
Schluckbeschwerden, Dauerschmerzen
im weiteren Verlauf Eindringen in Mundboden, Kieferknochen, Gaumenbögen und seitliche
Pharynxwand
DD:
traumatische Ulzera
Aktinomykose
spätsyphillische Zungenveränderungen
Glossitis mediana rhombica
§ Prophylaktisch:
§ Funktionslosigkeit (Antagonist fehlt)
§ Infektionsprophylaxe (Schlupfwinkel)
§ KFO-Prophylaxe (bis 20 Jahre, Engstände, OP, Platzmangel)
§ Prothetische Indikation
§ Kieferchirurgische Indikation (Zahn im Bruchspalt)
§ Therapeutisch:
§ Dentitio difficilis
§ Karies und Pulpaerkrankungen
§ Zysten
§ Tumorverdacht
§ Neuralgiforme Beschwerden
§ Herdgeschehen
§ CAVE:
§ Keimverschleppung durch Abformmaterial
§ siehe Frage 5
§ Def:
§ Fibromatose des Alveorkammes, da sich die Weichteile nicht der Atrophie des Knochens anpassen.
Der atrophierte Knochen wird bindegewebig ersetzt
§ Therapie:
§ Alleinige Beseitigung nur, wenn genügend restlicher Alveolarkamm für prothetische
Versorgung vorhanden ist, sonst kombinierte Behandlung, meist mit Mundvorhofplastik
§ Vorgehen:
§ keilförmige Excision bei Schonung der Epitheldecke des Gaumens und Einlagerung
vestibulumwärts
• Schlotterkamm
o In der Zone der größten Prothesenbeweglichkeit kommt es zur fibrösen Transformation des
knöchernen Alveolarfortsatzes. Typische Konstellation ist ein anteriores Restgebiß im
Unterkiefer kombiniert mit einem Schlotterkamm in der Oberkieferfront. Das fibröse Gewebe
wird bis zum Knochen keilförmig exzidiert.
o Bei abgeflachtem Vestibulum kann eine offene Vestibulumplastik oder eine absolute
Alveolarkammerhöhung durchgeführt werden (siehe unten).
• Lappige Fibrome
o Als Folge mangelhafter Lagerstabilität kommt es zu rezidivierenden Druckstellen mit
nachfolgender überschießender Narbenbildung, die bevorzugt im Bereich des frontalen
Oberkiefer- und Unterkiefervestibulums lappige Fibrome hervorrufen. Sie werden unter
möglichst weitgehender Schonung der Alveolarfortsatzschleimhaut exzidiert.
o Häufig ist eine simultane oder nachfolgende Vestibulumplastik mit einem Haut- oder
Schleimhauttransplantat unumgänglich.
• Tuberfibrom
o Am Tuber maxillae findet sich meist konstitutionell bedingt ein fibröses Polster, das bei
extremer Ausprägung als Tuberfibrom imponiert. Es ist eine keilförmige Exzision mit
unterminierender Ausdünnung der fibrösen Gewebeteile erforderlich.
• Papilläre Hyperplasien
o In seltenen Fällen störende Überschußbildungen unter der Oberkieferprothesenbasis, die mit
einem hochtourigen Schleifkörper (z.B. Diamantrad) abgetragen werden. Die Wundfläche heilt
durch freie Epithelisation.
Frage 72:Fistel
§ Def:
§ glasstecknadelkopfförmige Perforation der Haut oder Schleimhaut, die über epitheliasierten Gang
mit ihrer Ursache verbundenn ist.
§ Form eitriger Entzündung (chron. pyogene Entzündung) meist als Folge spontan durchgebrochener
Abzesse intr- und extraoral; Fistelgang als Verbindung zum ursächlichen Herd.
§ Nach Ursachenbeseitigung schließt die Fistel von selbst (evtl. Narbenkorrektur)
§ Symptome:
§ Fistelmaul ist im Zentrum eingezogen und im Randbereich wallartig aufgeworfen.
Umgebung ist gerötet und entzündet, sondierbar, dann blutend
§ Intraoral häufig in Höhe der Wurzelspitze, extraoral im Bereich von Muskellücken der
mimischen Muskulatur
§ Ursachen:
§ Odontogen (aus submukösen, subkutanen Abzessen, chron. granulierende Parodontitis
nach Partsch)
§ Aktinomykose
§ Osteomyelitis
§ Speichelfistel (Selbstverschluß nach Atropingabe, Atropin vermindert Speichelsekretion)
§ Halszysten
§ Osteoradionekrose
§ MAV (oroantrale Fistelbildung immer traumatisch, bedingt in der Regel nach Extrakt
eines oberen Molaren oder Prämolaren
§ Therapie:
§ Zahn extrahieren bzw. Elimanation der dentogenen Ursache, danach Spontanverschluß der
Fistel
§ Bei Fistelmaul: Umschneidung des äußeren und inneren Fistelmauls und vollständige
Excision des Fistelganges
§ Infizierte Nekrose
§ Akute Parodontitis apikalis
§ Chronische Parodontitis apikalis
§ Chronisch granulierende Parodontitis nach Partsch mit Fistel
§ Abzeß
§ Infiltrat
§ Phlegmone
§ Osteomyeltitis
§ Mundhöhlenherd
§ Radikuläre Zyte
§ Pulpengranulom
§ Pulpenpolyp bei Milchzähnen
§ Dentikel (Pulpastein)
§ Pulpazyste
§ Im OK: Sinusitis, Mukozele
§ 1. Primär Lues:
§ ab. 2. Woche
§ Harter Schanke (schmerzhafte Ulkus an Lippe, Zunge, Gaumen und
Frontzahngingiva), heilt alleine aus
§ Indolente Lymphknotenschwellung ab 3. Woche
§ 2. Sekundär Lues:
§ 6 Woche bis 6. Monat
§ Hauterscheinungen: allg. Exantheme, im Mund (modifizierte Bild) wegen
Speichel:
§ Plaques muqueuses (dunkelrote, linsengroße Papel)
§ Plaque muqueuses:
§ Plaque opaline (weißlich trübe Papeln = Epithelverdickung)
§ Plaque erosives (exulzerierende Papeln = hochinfektiös)
§ Plaque lisses (glatte Papeln am Zungenrücken)
§ Angina spezifica (dunkelrotes Erythem am weichen Gaumen und den Tonsillen)
§ Papulöses Hautekzem
§ Zuckerplätzchenzunge
§ Heiserkeit (Larynx und Pharynx sind befallen)
§ 3. Tertiärer Lues:
§ nach 5- 10 Jahren
§ Gummen (haselnußgroße, schmerzlose, exulzeriende Knoten,
infektionsallergisch)
§ Perforation von Nase und Gaumen als Folge (Mund-Nasen-Antrum- Perforation)
§ Evt. Osteomyelitis gummosa
§ Zahnausfall
§ Knochensequestierung
§ Sattelnase und Septumperforation
§ Atrophische interstitielle Glossitis
§ 4. Quartiär Lues:
§ nach 10 bis 20 Jahren
§ keine orale Symptome
§ Tabes dorsalis (Erweichung der Hinterstränge, Sensibilität)
§ Progressive Paralyse (Lähmung)
§ Lues connata:
§ Schwangere hat sich während der Schwangerschaft mit Lues infiziert
§ Frühe congenitale Lues (klin. Manifestation bis zum 2 Lebensjahr)
§ Syphilitischer Schnupfen
§ Parrot-Furchen (um das Lippenrot herum)
§ Hutchinson- Trias:
§ Tonneform der oberen Schneidezähne und „Maulbeermolaren“ und
Innenohrschwerhörigkeit
§ Hornhauttrübung:
§ Sattelnase
§ Therapie:
§ Penicillin 1 Mega: 10- 21 Tage
Lues acquisita
Lues I
Lues II
Frühsyphilis
Lues latens seropositiva
(Frühlatenz)
Lues III
Lues latens seronegativa
Spätsyphilis
(Spätlatenz)
Lues IV
Lues connata
§ Osteopathie
§ Dominant erbliche Verknöcherungsstörung der bindegewebig präformierten Knochen von Schädel und
Schlüsselbein
§ Symptome:
§ Beide Schlüsselbeine fehlen teilweise oder ganz
§ Fontanellen und Schädelnähte können zeitlebens offenbleiben
§ Störung der Gesichtsentwicklung (Brachycephalie (zu kleiner Gesichtsschädel),
Unterentwicklung des Gesichtsschädel wie OK und NNH)
§ Pseudooligodontie (überzählige, impaktierte Zähne, die sich gegenseitig am Durchbruch
hindern, es folgt partielle Zahnlosigkeit und okklusale Störungen, Gefahr der Zysten- und
Fistelbildung)
§ Zurückliegende Nasenwurzel
§ DD:
§ M. Crouzon
§ Therapie:
§ Operative Entfernung überzähliger Zähne und Zysten
§ Freilegen impaktierter Zähne
§ Anschließend KFO und Prothetik
§ Ursache:
§ Irritation durch Gefäßpulsation an der Trigeminuswurzel (A. carotica interna Pars
cerebralis)
§ Definition:
§ anfallsartig auftretende messerartige Schmerzen
§ Tic. douloureux: schmerzhafte Verziehen des Gesichts
§ Die Diagnose ist eine Ausschlußdiangose, die anhand der Anamnese gestellt wird, sie kann erst
gestellt werden, wenn symptomatische Neuralgie ausgeschlossen
§ Symptome:
§ Alter > 50
§ F > M, 3: 2
§ Therapie:
§ 1. Kausal:
§ Mikrochirurgische Dekompression der hinteren Trigeminuswurzel (OP nach
Janetta)
§ Anlegen eines Gelasttypstücks zw. Nervwurzel und Gefäß
§ 2. Symptomatisch:
§ Konservative Therapie:
§ Nebenwirkungen:
§ Operative Therapie:
§ Zentraler Eingriff:
§ Symptomatischer Trigeminusneuralgie
§ Schmerzursachen:
§ Zahn: Pulpitis, Reizdentin
§ Parodontium: chron. apikale Parodontitis
§ Neoplasmen: Zysten, Tumore
§ Sonstige: Sinusitis, Osteomyelitis, Herpes
§ Symptome:
§ Gelegentlich Hyperästhesien und Parästhesien
§ Keine Triggerzonen
§ Doppelseitiges Auftreten, jüngeres Alter
§ Kein schmerzloses Intervall
§ Auf anderes Nervgebiet ausstrahlend
§ Nicht so qualvoll wie essentielle Trigeminusneuralgie
§ Therapie:
§ Beseitigung der Ursache, wenn nicht möglich (Tumor),
Vorgehen wie bei echter Trigeminusneuralgie
§ Dens in Dente
§ Marginale Parodontitis mit Furkationsbefall
§ Furkationsbefall:
§ Grad 0: kein Befall
§ Grad I: horizontal Befall bis 3mm
§ Grad II: Sondierungstiefe 3- 6mm (nicht durchgehend)
§ Grad III: durchgehend sondierbar
§ Therapie:
§ Ziel:
§ Anatomische Verhältnisse schaffen, die dem Patienten eine korrekte Hygiene
ermöglichen, Furkationsbefallene Prämolaren sind schwieriger zu therapieren als
Molaren.
§ Möglichkeiten:
§ Mögliche Ursache:
§ Trauma, parodontale Zyste (infiziert), starke Abrasion , Hyperkontakte, Schmelz-
defekte (dens in dente), apikale Parodontitis über Taschentiefe
§ DD:
§ Zystischer Prozess
§ Parodontitis apikalis
§ Parodontitis marginalis profunda / Rezessionen / Dehiszensen
§ Zahnfraktur
§ Alveolarkammfraktur
§ OK-Carcinom
§ KH- Carcinom
§ Osteomyelitis
§ Vorgehen:
§ Anamnese, klin. Untersuchung, Röntgen in 2 Ebenen, Vit Pr, Perkussion
§ Risikopatient
§ Zu verwenden:
§ LA ohne Vasokonstriktoren von Säureamidtyp
§ ohne Konservierungstoffe, z.B
§ Mepivacain:
§ kein Vasokonstriktorzusatz
§ keine Konservierungstoffe
§ (auch Xylonest und Lidocain)
§ Übertragung:
§ Blut, Speichel, Intimkontakt, Tränen, Urin, etc..
§ HBV wird meist durch kleine Verletzungen, kontaminierte Oberflächen oder auch durch
HBV wird meist durch kleine Verletzungen, kontaminierte Oberflächen oder auch durch
Aerosolbildung beim Einsatz von Spraysystemen z.B auf die Augenbindehaut übertragen.
§ Immunprophylaxe:
§ aktive Immunisierung (nach 5 Jahren Kontrolle, evtl. Auffrischung)
§ passive Immunisierung (mit Hepatitis –B-Immunoglobulinpräparat,
§ HBs- Titer mind, 1: 10 hoch 5
§ passive / aktive Immunisierung (bei unklaren Situation)
§ Verschiedene Formen:
§ Hepatitis delta, Virushepatitis non A/ non B, Virushepatitis A
§ Schutzmaßnahmen:
§ aktive Immunisierung des Personals (kausale Therapie nicht möglich)
§ alle 5 Jahre Kontrolle, evtl. Auffrischung
§ Schutz vor Verletzungen durch sorgfältige Arbeitsweise
§ Abfälle kennzeichnen
§ Patient am Ende des Tages behandeln
§ Alle nicht zu verwendenden Geräte wegstellen Schutzkleidung: Handschuhe,
Mundschutz, Brille
§ Einmalinstrumente
§ Anamnes überprüfen
§ Einsatz intraoraler Absauganlagen
§ Ausreichende und regelmäßige Belüftung des Behandlungszimmers
§ Händedesinfektion und Seife aus Wandspendern und Einmalhandtücher
§ Wirksame Desinfektion zahntechnischer Arbeiten
§ Schwer zu desinfizierende Stellen mit Alufolie abdecken
§ Arthrogene Kieferklemme:
§ Arthritis
§ funktionelle Myoarthropathie
§ Arthopathia deformans
§ Ankylose
§ Folge von Gelenktraumen
§ z.B bei Parotistumor oder Knochentumor ausgehend vom Unterkieferst, Mammacarc, Metastaste
§ Otitis media
§ Vorgehen:
§ Anamnese, klin. Untersuchung (Vipr. Perk.), Röntgen
§ DD:
§ Karies, PA-Befund
§ Periapiklaer Prozess, Hyperämie
§ Tumor (Alvoelarkamm, Kieferhöhle)
§ Abzess
§ Zyste
§ Myogener Projektionsschmerz, z.B ausgehend von M. pterygoideus lateralis, siehe Frage
61
§ Bei Styloid-Syndrom Schmerzen im Karotisdreieck durch verknöcherten, verlängerten,
evtl. auch verkrümmten Processus styloidues und nicht Schmerzen in Regio 13
Frage 84: Einseitige Verschattung Kieferhöhle: DD
§ Kieferhöhlen –Carcinom
§ Dentogene Sinusitis maxillaris
§ Rhinogene Sinusitis maxillaris
§ Andere OK- Tumoren und odontogene Tumoren
§ Zysten (Okklusionszyste, Mukozele)
§ Aspergillose (nach Wurzelfüllung)
§ Hämatosinus (nach Trauma)
§ Polyposis = Entzündung der Schleimhaut mit Schwellungszuständen
§ Zustand nach Radikaloperation
§ Retinierter Zahn
§ Überpresste Wurzelfüllung
§ Kieferhöhlen-Zyste
§ Eine einseitig verschattete Kieferhöhle ist solange tumorverdächtig, bis das Gegenteil bewiesen ist.
§ Diagnostik:
§ Kieferhöhlenendoskopie
§ Rö: NNH, CT, Zahnfilm im Halbwinkeltechnik (35 °) , OPG
§ Therapie:
§ Mundspülungen, in schweren Fällen Corticosteroide
§ Stevens-Johnson-Syndrom
§ Speichelretentionszyste
§ Therapie:
§ Exstirpation
§ Apthen?
§ Verbrennungen / Verätzungen
§ Medikamentöse Reaktionen (ASS)
§ Virusinfektionen wie Herpes simplex und Herpes zoster , Gingivostomatitis herpetica, Varizellen
§ Therapie:
§ Virostatica (Zovirax)
§ 4) retinierter Zahn
§ Fremdkörperreaktion
§ Therapie:
§ a) Abtragung des gesamten Fibroms einschließlich Schleimhaut, Belassung einer Weichteilschicht über dem
Periost, dann freie Epithelisierung
§ b) submuköse Ausschälung unter Schonung der Schleimhaut bzw. Excision der überflüssigen Schleimhaut,
88: Pat. mit Schmerzen in Wange / Schläfenregion (M.masseter / M.temporalis) → myogene Schmerzen
(Ursachen)
§ Ursachen:
§ Entzündungen der Speicheldrüsen, einhergehend mit vermindertem Speichelfluß wie
Sialadenitis der Glandula parotis
§ Spätschäden nach Radiatio
§ Spätsyndrom einer sekundären Gingivitis
§ Röntgenstrahlen
§ Vitamin A, B, C Mangel
§ Schwermetallvergiftung
§ Sialadenosen
§ Sjörgen-Syndrom: (Autoimmunerkrankung mit Trias: Speicheldrüsenschwellung,
Sekretionsstörung der Tränen und Speicheldrüse, rheumatische Arthritis)
§ Therapie:
§ Pilocarpin (zur Anregung des Speichelflusses)
§ Ausschalten evtl. Noxen
§ Kunst-Speichel (Glandosane)
§ Folgen: Sprach und kaustörungen
Karies
Soor
geschwächtes Abwehrverhalten
§ Def.:
§ sehr langsam wachsende Geschwulst des Bindegewebes. Sie treten solitär oder multipel
vorwiegend bei älteren Menschen auf.
§ Einteilung :
§ harte und weiche Fibrome
§ Lokalisation :
§ Klinisches Erscheinungsbild:
§ breitbasis oder gestielt der Oberfläche aufsitzend,
§ verdrängendes Wachstum ohne Infiltration, meistens mit Kapsel
§ DD:
§ 1. Hyperplasien (symmetrische Fibrome, Fibromatosis gingivae, Epulis fibromatosa, Reizfibrom)
§ 2. Lipom
§ 3. Fremdkörpergranulom
§ 4. Speicheldrüsentumoren
§ 5. Neurofibrom
§ Therapie:
§ Exzision
§ a) periostales Fibrom:
§ ist mit Knochen fest verbunden. Verdrängung der Zähne
§ b) Zentrales Fibrom:
§ langsam wachsend, allmähliche Knochenauftreibung, Zahnverdrängung,
ausgedehnte Zahnverdrängung an der Wurzel. PE
§ c) Ossifizierendes Fibrom:
§ DD:
§ Sarkome, Zysten, Ameloblastom, ostolytische Tumoren
§ 1) verruköse Leukoplakie
§ Klinisch:
§ erhaben, zerfurcht, unscharf begrenzt (Präkanzerose)
§ Ursache:
§ nicht definiert
§ Therapie:
§ Excision und Histologie
§ DD:
§ Lichen ruber planus, Soor, Fibrinbeläge, Lues, HIV, Morbus Bowen etc.
§ Carcinome in Situ:
§ Diagnose durch PE
§ intraepitheliales Ca, hat die Basalmembran noch nicht durchbrochen
§ Praktische Arbeit:
§ fortlaufende Intrakutannaht nach Halsstedt
§ nicht bei infizierten Wunden einsetzbar, da bei ihrem Verlust die Dehiszenz der
gesamten Wunde droht
§ 1) Trigeminusneuralgie
§ 2) Neuralgie des Glossopharyngeus (Siccard-Syndrom) durch Reizung der Triggerzonen, Uvula,
Tonsillen, Zungengrund, Pharynx), durch Schlucken, Sprechen, Kauen, Husten
§ Folgen:
§ messerstichartige Schmerzen in Zunge. Kieferwinkel-Hals Bereich
§ DD: Styloid Syndrom
§ Lähmung dadurch Abweichung der Zunge zur gesunden Seite beim Herausstrecken
§ Ursachen:
§ a) zentral. Störungen
§ b) periphere Unterbrechungen (Trauma)
§ c) OP
§ d) Z.n Tumorresektion
§ e) mechanische Behinderung durch Abzeß oder Tumor
§ 7) Vincent-Syndrom:
§ Ausfall des N. alveolaris inferior bei chron. Osteomyelitis
§ Praktische Arbeit:
§ Erstversorgung, Notschienung
§ 3) geringe Stabilität, mehr für Brüche mit geringer Dislokationstendenz, besser stabiler ist, Drahtbogen-
Kunststoffschiene nach Schuchardt oder Drahtbogen-Schiene nach Sauer
§ Ziel:
§ Verhinderung von Schmerzen durch Fragmentbewegungen. Einschränkung der Infektgefahr sowie
Ödembildung
§ Def: inititale charkteristische Kieferklemme bei Tetanusinfektion durch Hypertonus der Kaumuskulatur bis
hin zur vollständigen Kieferklemme
§ a) Tetanustrias:
§ Grad I:
§ 1) Trismus
§ 2) Risus sardonicus (Krampf der mimischen Musk)
§ 3) Ophistotonus (tonische Muskelstarre die sich von, der Nackenmuskulatur nach
caudal ausbreitet)
§ Therapie:
§ Sedierung
§ Grad II:
§ Zusätzliche generalisierte Krampfanfälle, tetanische Streckkämpfe
§ Therapie:
§ Sedierung, Tracheotomie
§ Grad III:
§ Zusätzlich Krämpfe der Bronchialmuskulatur und Zwerchfellmuskulatur
Körpertemperatur steigt bei 480
§ Therapie:
§ Sedierung, Tracheotomie, Relaxierung, künstliche Beatmung
§ Therapie:
§ i.v und i.m Gabe von Tetagam welche sich nach dem Toxintiter
im Blut richtet. Antibiose gegen Begleitinfektion. Therapie:
Penicillin- Gammaglobuline, Beatmung, Relaxantien, Sedierung
Prophylaxe-Impfung
§ Aktive Immunisierung:
§ Tetanustoxoid (Tetanol)
§ Def:
§ gutartiger Fettgewebsgeschwulst
§ Sympt:
§ langsames Wachstum, meist gekapselt, weiche Konsistenz, häufig Pseudofluktuation. Wachstum
hört bei bestimmter Größe auf, schimmert gelblich durch
§ Therapie:
§ Exzision
§ DD:
§ weiche Fibrome, Neurofibrom, Myxom, Speicheldrüsen Tumor,
§ Lymphangioma, Histiozytom, Epulis, Sarkom
1) nach Extraktion in der Front bei alveolärer Protrusion (Entfernung des bukkalen Knochenanteils)
2) modellierende Osteotomien
§ a) scharfe Knochenkanten
§ b) Exostosen
§ c) Torus palatinus
§ d) Torus mandibulae
§ e) distolaterale Knochenwülste
§ f) Linea mylohyoidea
§ g) Spina mentalis
§ h) Spina nasalis anterior, posterior
§ i) Vorspringende Cristazygomaticoalveolaris
§ j) Hochliegendes Foramen mentale
§ k) Processus pterygoideus
§ Praktische Arbeit:
§ 8er Drahtligatur für MMF per Draht oder Gummi
Beurteilung einzelner Pigmentmerkmale nach der ABCDE-Regel zur Früherkennung eines malignen Melanoms
(nach RIGEL et al.) [295]
Asymmetrie
Begrenzung unregelmäßig mit Ausläufern
Color Farbe gesprenkelt, hell bis dunkel
Durchmesser mehr als 5 mm
Erhabenheit mehr als 1 mm
Sind mehr als 3 Kriterien erfüllt, besteht der Verdacht auf ein malignes Melanom
§ 1) polymorphe Zellen, atypischen Mitosen
§ 2) Ähnlichkeit mit Pigmentnävus (Unterschied im Pigementgehalt)
§ 3) Asymmetrische unregelmäßige Ränder, rasches Wachstum, blauschwarzer knolliger Tumor, rasche
Metastsierung (hämatogen und lymphogen)
§ DD:
§ Nävuszellnävus, Angiokeratom, Basalzellpapillom
§ DD:
§ ALM, Basalzellmapillom
§ DD:
§ Nävuszellnävus, Basalzellpapillom Histiozytom, eruptives Angiom
§ Symptome:
§ hochrote Erosionen, schmerzhaft. Reste von Stippchen am Rand . Whickham`sche
Streifung geht verloren
§ 1) LA ohne Adrenalin (A. führt zur Glykogenausschüttung in Leber und Muskulatur → Zucker erhöht sich
im Blut)
§ 2) kein Streß oder Angst
§ 3) Medikation und Ernährung der Pat. soll durch die Behandlung nicht verändert werden
§ 4) Verstärkte Blutungsneigung (Vasopathie)
§ 5) Erhöhte Infektanfälligkeit (gestörte Ak-Bildung) → veränderter Insulinbedarf
§ 6) Eventuell AB-Prophylaxe
§ 7) Op`s nach dem Frühstück
§ 8) Post Op Blutzuckerüberwachung
§ 9) Bei schwankenden Blutzuckerwerten: stationäre Behandlung
§ 10) Rücksprache mit dem Hausarzt
§ 11) Keine Salizylate und Pyrazolon-Derivate
§ Therapie:
§ bei Stoffwechselentgleisung: Glucoselösung i.V (400) immer
§ hilft bei hypo-schadet nur unwesentlich bei hyperglyämischen Schock
Hypoglykämie:
• Verminderung des Blutzuckers unter 2,8 mmol/l
Ursache:
Durch Insulin gesteigerte Glucoseverwertung, z.B. Insulinproduzierende Karzinome, verminderte
Glucoseproduktion
Symptome:
• Vegetative Symptome als Ausdruck adrenerger Fehlregulation:
o Kalter Schweiss
o Zittern
o Herzklopfen
o Hautnässe
o Doppelbild
Hyperglykämie:
Blutzucker über 7 mmol/l bei Diabetes, M.Basedow
§ Die Wundfläche wird mit einem Verband für 8 Tage geschützt. Auf das dünne Blutkoagulum wird ein
Zahnfleischverband adaptiert. Das Blutkoagulum wird durch einsprossendes Granulationsgewebe ersetzt.
Nach ein bis zwei Tagen beginnt eine Epithelisierung der Wundfläche durch Einwanderung von Basal- und
Suprabasalzellen der angrenzenden Wundränder.
§ Histologisch ist die Reepithelisierung mit keratinisiertem Epithel erst nach vier Wochen beendet. Klinisch
läßt sich schon nach 10 bis 14 Tagen eine bedeckende Epithelschicht erkennen, die aber noch leicht
verletzlich ist. Der Patient ist auf eine vorsichtige aber gründliche Mundhygiene hinzuweisen
§ siehe Frage 48
§ 1) Drucktamponade
§ 2) Druckverband (8er Ligatur)
§ 3) bei kleinen Blutungen aus dem Kieferknochen , Verbolzung (stumpfes Instrument gegen Knochen
schlagen)
§ 4) Gefäßklemme oder Umstechung (Naht um Gefäß, nicht abbinden)
§ 5) Gefäß mit resorbierbarer Naht
§ 6) Bei äußeren Verletzungen:
§ A. facialis → digitale Kompression
§ A. alveolris inferior → For. mandibulae
§ A. palaina → For. palatinum
§ 7) Fibrinkleber
§ 8) Vieryltamponade, Kollagenvlies (entspricht lok. Hämostyptika)
§ 1) Allergiegefahr
§ 2) Natriumsulfit und Natriumdisulfid dienen in adrenalinhaltigen und nicht adrenalinhaltigen LA der
Stabilisierung des pH-Wertes (heute in Carpulen)
§ 3) Parabene: p- Hydroxybenzoesäure-ester: schwach antibakterielle Wirkung
DGZMK Empfehlung
• Nach W.W.
• macht eine Endokarditisprophylaxe nur dann Sinn, wenn sie auch in der freien Praxis durchgeführt
wird.→ einfaches Schema, oral, one-shot-Prophylaxe
• bei Penicillinallergie:
o Clindamycin 600 mg 1 h vorher
• amerikanische Variante:
o Penicillin V 2 Mega 1h präoperativ
• deutsche Variante:
o Amoxicillin 2g 1 h präoperativ
• bei Penicillinallergie:
o Clindamycin 600 mg
cave:
Clindamycin
bei oraler Langzeitgabe kann eine antibiotikainduzierte pseudomembranöse Enterokolitis entstehen.
Therapie dagegen ist die orale Gabe von Vancomycin (tötet den verantwortlichen Erreger Clostridium difficile
ab).
Vancomycin
ultima ratio, da ototoxisch und nephrotoxisch
Gentamycin und Vancomycin müssen zur Endokarditisprophylaxe i.v. verabreicht werden, da bei oraler Gabe
nur eine Darmsterilisation erfolgen würde → kein systemischer Wirkstoffspiegel
*Fallot´sche Tetralogie:
• Pulmonalstenose
• Ventrikelseptumdefekt (VSD)
• nach rechts verlagerte über dem VSD reitende Aorta
• Rechtsherzhypertrophie
bakterielle Endokarditiden:
• akut
nach Bakteriämie mit Erregern hoher Virulenz (z.B. β-hämolysierende Streptokokken, Staphylococcus
aureus, Pneumokokken, Gonokokken u. gramnegative Bakterien), die auch an intakten Herzklappen zu
ausgedehnten Zerstörungen (E. ulcerosa) führen können
• subakut
meist an vorgeschädigten Herzklappen (nach E. rheumatica, bei arteriosklerotischen Schäden oder
angeborenen Herzfehlern) oder auch an prothetischen Klappen u. verursacht durch Erreger geringer - evtl.
sich steigernder - Virulenz, so v.a. durch Streptococcus viridans (einem Keim der normalen Mundflora),
ferner durch Enterokokken, gramnegative Keime der Darmflora, Staphylokokken u. Pilzeabakterielle
Endokarditiden:
• rheumatische Endokarditis
• E. verrucothrombotica
Vorraussetzung:
• Disposition, erhöhtes Risiko
• Bakteriämie
∅ Endokarditisprophylaxe bei :
• Rhythmusstörungen
• Schrittmacher
• KHK
• Bypass
• Angioplastik, Gefäßprothese
• operierte Herzfehler, 1 Jahr post OP
Bakterieämie:
• ↑ Keimvariabilität
• ↑ Keimdichte
• meist typische Erreger aus der Mundhöhle
adjuvante Maßnahmen:
• Mundhygiene Motivation
• periinterventionelle Mundspülung; ersetzt nicht die AB Gabe
• möglichst ausführliche Therapie bei jeder Sitzung
• 14 d Abstand zwischen 2 Sitzungen
§ DD:
§ KH-Carzinom
§ 1) Schleimhautpolyp der die Perforationswunde überlagert, kann trotz MAV zu neg.
Nasenblasversuch führen
§ Therapie:
§ KH-OP in HNO
§ 1) WSR
§ Def: Anstrebung eines hermetischen Kanalabschlusses nach Opferung der nicht abfüllbaren
Wurzelspitze, um eine apikale Parodontitis zur Abheilung zu bringen
§ Indikation:
§ a) nach scheinbar exakt durchgeführter WB, wenn die chronische apikale Parodontitis
weiter besteht
§ b) nach vollständiger WF, wenn sich diese nicht entfernen oder verbessern läßt
§ c) nach überpreßter WF
§ d) bei nicht durchführbarer WF (z.B wegen anhaltender Exsudation oder Blutung,
Instrumentenfraktur, via falsa)
§ e) Zahnfrakturen im apikalen Drittel mit Diastase
§ f) Zahnfrakturen im mittleren Drittel mit Luxation des kronentragenden Fragments (→
transdentale Fixation)
§ g) bei Freilegung der Wurzelspitze im Rahmen chirurgischer Eingriffe (Zysten, OP)
§ Schnittführung:
§ paramarginale Schnittführung (über 3 Zähne) mit anterioren
Entlastungsschnitt
§ marginal (wenn Erhaltungswürdigkeit nicht sicher
§ Füllungsmaterialien:
§ anterograd: Aluminiumoxydkeramik, Titan, Guttapercha
§ retrograd: Gold, Kurzstifte aus Al2O3-Keramik
§ 2) Transdentale Fixation
§ Def: Halbierung eines unteren Molaren mit anschließender Entfernung der insuffizienten Hälfte
§ 3) Prämolarisierung
§ 4) Wurzelamputation
§ 5) Hemisektion
§ Ursachen:
§ verletzungsbedingt:
§ a) meist in der Nachbarschaft von Zähnen mit Amalgam, die für eien Krone präpariert
wurde
§ b) Am-Reste, die bei einer Extraktion ins Gewebe geraten sind
§ c) retrograde Am-Füllung
§ Therapie:
§ wenn Pigmentierung untypisch und oder erhaben → Schleimhautexcision
§ Therapie:
§ 1. prothetischer Lückenschluß durch Brücke oder Marylandbrücke
§ 2. Kfo-Lückenschluß
§ 3. Chirurgisch:
§ a) Replantation:
§ b) Einzelzahnimplantat
§ c) Transplantation eines Zahnkeimes
§ Tetanustrias Grad 1:
§ 1) Trismus
§ 2) Risus sardonicus (Krampf der mimischen Musk.)
§ 3) Opisthotonus (tonische Muskelstarre, die sich von der Nackenmuskulatur nach caudal ausbreitet)
§ Therapie:
§ Sedierung
§ Grad II:
§ zusätzliche generalisierte Krampfanfälle, tetanische Streckkrämpfe
§ Therapie:
§ Sedierung, Tracheostomie
§ Grad III:
§ zusätzliche Krämpfe der Bronchialmuskulatur und Zwerchfellmuskulatur
§ Körpertemp. steigt bis 43 Grad C
§ Therapie:
§ i.V und i.m Gabe von Tetagam welche sich nach dem Toxintiter im Blut
richtet und Antibiose gegen Begleitinfektion
§ Prinzip:
§ Mit zellförmig aufgestellten Membranen über den Defekten wird ein künstlicher Hohlraum
geschaffen, in den dank der für sie undurchlässigen Membranen keine Epithel- und Bindege-
webszellen einwandern können, sondern nur Blutgefäße und knochenneubildende Zllen aus dem
darunterliegenden Knochen, die eine knöcherne Auffüllung des Defektes bewirken (Gore-Tex-
Membranen, nicht resorbierbar)
§ Vorgehen:
§ Trapezförmiger Mukoperiostlappen bilden, Knochenoberfläche freipräparieren, mit
kleinen Rosenbohrer Knochen perforieren, um blutende Knochenwunde zu schaffen.
Aufstellen und Fixieren der Membran, Abdichten der Membranränder, Hohlraum
vollbluten lassen .Eventuell zusätzlich mit Knochenchips auffüllen, speicheldichter Naht-
verschluß, nach 6-9 Monaten Membran entfernen, Hohlraum unter Membran dann mit
Knochen aufgefüllt.
§ Knochenaugmentation
§ Sinusbodenlift
118 Parotiden
Gl. parotis: vorwiegend seröser Speichel, Ductus parotideus mündet (ca 6cm lang) am 2.oberen Molaren
Sialadenitis:
2) aufsteigende Infektionen
viral – 1) Mumps
- Paramoxyvirus
- Tröpfcheninfektion (Speichel)
- Inkubationszeit 18-21 Tage (± 10 Tage)
- in 30% symptomfrei, sonst beidseitige (75%) Schwellung der Parotis
abstehende schmerzhafte Ohrläppchen
- Komplikationen: Meningoencephalitis, Orchitis, Pankreatitis, Myokarditis, Labyrinthitis, Ertaubung
- Therapie: symptomatisch- Analgetika, Flüssigkeit, Speichelanregung
Dias
11 ANUG wie Gingivitis und Hyperplasie, Therapie: Dontisolon-Verband
HIV abklären
10 Gingivahyperplasie Ursachen ggf. mit behandelndem Arzt abklären, bei
unbekannter Ursache Blutbild beim Internisten, Schwangere,
DD
9 Epulis DD, granulomatosa, Schwangerschaftsepulis
7 Fibrom Therapie, Ursachenelimination
7 Lichen ruber erosivus und planus Therapie
7 Plattenepithelkarzinom
6 Melanom der Mundschleimhaut Cave: sieht aus wie Kaposi
6 Ranula DD: Mundbodenabszeß, Erklärung, Therapie: Marsupialisation,
klinische und röntgenologische Untersuchung zum Ausschluß
eines Speichelsteins
5 Amelogenesis imperfecta Erbgang, Ausprägung, Therapie
5 Kaposi-Sarkom
5 Reizfibrom Ursachen, Therapie, am Gaumen, Prothesenrandfibrom, UK-
Front: chirurgische Entfernung
4 Dens in dente erklären
4 Soor Entstehung, Erreger, Therapie, Mundboden
3 Carcinoma in situ
3 Fibrom gestielt
3 Hämangiom Wange, Therapie
3 Kieferhöhlenpolyp aus Extraktionsalveole
2 Amalgamtätowierung
2 Candidiasis sieht aus wie Leukoplakie
2 Fistel Wange, ausgehend von 46 o. 47
entzündeter Fistelgang Kieferwinkel außen
2 Gaumennekrose Spritzenulcus
2 Internes Granulom Röntgenbild
2 Polypenaustritt aus der Alveole
2 Sarkom im OK, Rö
1 Dentitio difficilis Therapie?
1 Durchgebrochenes internes Granulom sorgfältige Kürettage nach Zahnentfernung und Recall
1 Fibromatöses Zementom Rö-Bild, DD ossifizierendes Fibrom
1 Fibrosarkom
1 Hämatom starke Blutung (bei Marcumar)
1 Intoxikation, mittelschwere Erkennung? Therapie? Notarzt!
1 Lappenfibrom
1 Lipom
1 Makrulie
1 Mealnom am Gaumen, cave: sieht aus wie Nekrose eines Olattenepithel-
Ca
1 Mundboden-Ca
1 Mundboden-Hämatom z.B. bei Marcumar-Patient
1 Papillom
1 Retikulärer Lichen Wickham´sche Streifen
1 Spritzenulcus
1 Torus mandibularis Entfernung: Fräse, Meißel, oszillierende Säge
1 Torus palatinus Türflügelschnitt
1 Verruköse Leukoplakie mit Ca
1 Zustand nach Radiatio
1 Zylindrom als Schwellung am Gaumen