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Zahnärztliche Chirurgie: Fragen Prof.

d`Hoedt

1. Welche osteolytischen Prozesse kennen Sie?

§ 1. Entzündliche:

§ Apikale Parodontitis, Zysten (radikuläre od. infizierte odontogene), Abzeß, Osteomyelitis,


Osteoradionekrose

§ 2. Tumoröse:

§ Infiltrierende Tumoren:
§ Mundschleimhautkarzinom, Adenoid-Zystisches Karzinom, zentrale
Speicheldrüsentumore

§ Ortsanständige Tumoren:
§ Ameloblastom, ameloblastisches Fibrom, odontogenes
Riesenzellgranulom, Hämangiom der Kieferknochen, Histiocytosis X
(eosinophiles Granulom, Hand-Schüller-Christian-Syndrom),
Plasmocytom, Osteosarkom, Chondrosarkom, Fibrosarkom,
Retikulosarkom (malignes Non-Hodgkin- Lymphiom), Ewig- Sarkom
§ Plattenepitheltumor, Pindborg-Tumor (verkalkender Epitheltumor)

§ Metastasen:
§ osteolytische Form, Primärtumoren im
Erwachsenenalter: Mammakarzinom,
Bronchialkarzinom, Hypernephrom,
Schilddrüsenkarzinom, Prostatakarzinom

§ 3. Osteopathien:
§ Osteodystrophia fibrosa generalisata (M. Recklinghausen),
§ Fibröse Dysplasie.:Morbus Jaffe `Lichtenstein → Marmorknochenkrankheit
§ Morbus Paget

§ Jaffé*-Lichtenstein*(-Uehlinger*) Syndrom
§
§ Bio.: Henry L. J.; Louis L., Ärzte, New York; Erwin Ue.
§ Syn.: Osteodystrophia fibrosa unilateralis, nicht-ossifizierendes juveniles
Osteofibrom, halbseitige v. Recklinghausen* Krankheit
§ im 5.-15. Lj. beginnende, schubweise fortschreitende Skelettfehlbildung infolge
fibröser Dysplasie (Ersatz des Knochenmarks durch faserreiches Bindegewebe,
exzentrische Atrophie der Kompakta, fibrozystischer Umbau [»Pseudozysten«] u.
Auftreibung der platten u. der langen Röhrenknochen [Meta-Diaphyse; mit
Verkrümmung]). Symptome: Knochenschmerzen, Spontanfrakturen (v.a. Femur);
evtl. leichte Vermehrung der alkal. Phosphatase. Häufig auch
Pigmentverschiebung u. endokrine Störungen (Albright* Krankheit).
§ E: fibrous dysplasia of Jaffé-Lichtenstein.

§ P.* Syndrom
§ 1)
§ Syn.: Ostitis s. Osteodystrophia deformans:
§ (1877) Knochenerkrankung mit massivem mon- oder polyostotischem (nicht
generalisiertem) osteoklastisch-osteoplastischem Knochenumbau, bevorzugt an
Os sacrum, Becken, Humerus, Tibia, Femur, Wirbelkörper der Lendenwirbelsäule
(seltener Brustwirbelsäule), Schädel. Meist symptomlos, in 5%
Allgemeinsymptome oder lokalisationsbedingte Beschwerden: Schmerzen im
Beckenbereich oder in den betreffenden Wirbelsäulenabschnitten, ggf.
Wurzelreizsymptome, Querschnittssymptomatik. Ggf. Schmerzen, Deformitäten,
auch inkomplette oder komplette Frakturen der betreffenden Knochen u.
sekundäre Arthrose durch Deformierung gelenknaher Knochenpartien. Ggf.
Vergrößerung des Schädels, Kopfschmerz, selten Diabetes insipidus,
Schwerhörigkeit, Optikusatrophie, Nierensteine. Bei einem Skelettbefall von über
30% A-V-Shunt (Vaskularisierung der Herde) mit der Folge einer
Herzinsuffizienz; s.a. Abb.

4. Iatrogene Ursachen:

§ Bei WSR fräsen (Lindemannfräse) ohne Wasserkühlung,


§ Trauma bei Extraktion

5. Chronisch traumatisch:

2. Einschießender Schmerzen in der Zunge: DD?

§ 1. Trigeminusneuralgie (N. lingualis), Neuralgie des N. lingualis

§ (Langzeitanästh: Carbostesin, Antikonvulsivum)


§ Peripherer Leitungsunterbrechung

§ 2. Leitungsanästhesie: treffen des N. lingualis

§ 3. Neuralgie des N. glossopharyngeus (idiopatisch) = Sicard- Syndrom: bei Reizung best. Triggerzonen

§ (Uvula, Tonsillen, Zungenrund, Pharynx) durch Schlucken, Sprechen, Gähnen od. präaurikuläre Regio,
Husten kommt es zu messerstichartigen Schmerzen im Rachen und an der Zunge und im Kieferwinkel –
halsbereich.
§ Therapie:
§ periphere Exhärese (Resektion) des Nervs

§ Sicard* Syndrom
§
§ 1)
§ Bio.: Roger S., Neurologe, Paris
§ Syn.: Tic douloureux:
§ primäre (= vasomotorische) oder sekundäre (z.B. narben-, tumorbedingte)
Glossopharyngeusneuralgie. Nach Berührungsreiz von Gaumenzäpfchen, -mandel, Zungengrund,
Epiglottis, beim Schlucken fester, v.a. aber heißer u. kalter Speisen, bei lautem Sprechen,
intensivem Kauen u. Gähnen treten messerstichartige, von einer Gaumenbogenhälfte in Zunge,
Kieferwinkel, Hals u. Ohr ausstrahlende Schmerzen, evtl. auch Reizhusten auf.
§ E: Collet's syndrome; glossopharyngeal neuralgia.
§ 2)
§ Bio.: Jean Ath. S., 1872-1929, Neurologe, Paris
§ Brissaud* Syndrom; ferner als S.*-Lermoyez* Sy. oder angeborener knöcherner Schiefhals bei
einseitiger Atlasassimilation.
§ E: Sicard-Lermoyez syndrome.

§ 4. Styloid-Syndrom:

§ Abnorm langer Proc. styloideus, Schmerzen im hinteren seitlichen Pharynxbereich, Zunge, Mundboden
ausstrahlend zum Kiefergelenk, Ohr und Hals

§ Therapie:
§ Kürzung

§ 5. Psychogen

§ 6. Vitamin B12-Mangel → Glossitis

§ Trauma (Biß), insektenstich / intraoral Speichelstein Entfernung


3. Was müssen Sie bei einem bestrahlten Patienten beachten?

§ Chemo → Immunsuppression?

§ Strahlenfolgen:

§ Strahlenkaries,
§ Molaren lösen oft eine Osteoradionekrose, Wurzelwachstum sistiert oft

§ Radioxerostomie:
§ im Rahmen einer Sialadenitis, funktionsloses Narbengewebe. Speichel →
Reminerlisation
§ Speichelersatzmittel: Glandosane, Speichelstimulantien: Sialor, Pilcarpin

§ Fibrosierung der Muskulatur


§ Funktionseinbuße

§ Infizierte Osteoradionekrose
§ Hohe Infektionsgefahr durch minder vaskulierten Knochen.
Vorbeugen durch Prophylaxe mit hochdosierter Antibiotikagabe
(3-4 Tage vor OP bis 4-5 Tage nach OP mit Clindamycin).

§ Voraussetzung für die Behandlung ist die Reinigung der Zähne


einschließlich der Entfernung der subgingivalen Konkremente
und nach erfolgter Extraktion oder Osteotomie der
speicheldichte Wundverschluß durch Naht.

§ Hat sich jedoch eine Osteoradionekrose eingestellt ist die


Kieferteilresektion im erkrankten Abschnitt mit hyperbarer
Sauerstofftherapie angezeigt.

§ Epiperiostale Deckung (Restdurchblutung am Knochen),


Prothesenversorgung nach 6 Monaten

§ Strahlenmukositis
§ oft sek. Candiasis bis hin zu Oesophagitis

§ Strahlendermatose
§ Akute: Rötung, Blasenbildung, Ulzerationen
§ Spätveränderungen: Induration, Trockenheit, Rissigkeit, Verlust der
Haare, Farbveränderungen, Teleangiektasie →Erweiterung der
Endstrombahngefäße (Arteriolen, arterieller u. venöser
Kapillarschenkel); i.e.S. die der Hautgefäße, essentiell z.B. im Gesicht
(feinste »Gefäßreiser« symmetr. an Wangen, evtl. schon beim Kleinkind)

4. Dia: Gingivahyperplasie: DD?

§ Fibromatosis gingivae:
§ generalisierte fibromatöse derbe Verdickung des Zahnfleischs, durch vegetative
und hormonelle Dysregulationen (Pubertät, Gravidität, Menopause) od. durch
vegetative und hormonelle Dysregulation (Pubertät, Gravidität, Menopause) od.
durch Hydantoinmedikation,

§ Nifedipin: Ca- Antagonist: Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten


§ Phenytoin: Antikonvulsivum: Epilepsie, echte Trigeminusneuralgie
§ Cyclosporin A: Immunsuppressivum; Organtransplantation
§ Bleomycin, Zytostatikum; Chemotherapie
§ Sie ist primär entzündungsfrei, durch Pseudotaschen kommt es häufig sekundär
zu entzündlichen Veränderungen. Die Gingiva ist fest, von normaler bis blasser
Farbe mit gestippelter, manchmal leicht granulierender Oberfläche. Die
idiopathische Form kann in jedem Lebensalter auftreten.

§ Epulis (reaktive Hyperplasie): lokalisiert. Epulis gigantocellularis, E.


granulomatosa, Schwangerschaftsepulis → weiche Konsistenz, dunkelrote bis
blaurote Farbe. E. fibromatosa → derb und gleiche Farbe wie Zahnfleisch,
§ Ursachen:
§ mechanisch irritative od. entzündl. Einflüsse.
§ Schwangerschaftsepulis → hormonelle Ursache

§ Leukämische Infiltrate
§ Mundatmung (Austrockung)
§ Ideopathisch → Symmetrische Fibrome
§ Schmutzgingivitis? nur Schwellung ?

5. Rö- Bild: verlagerter Eckzahn

§ Präoperative Rö-Diagnostik in 2 Ebenen:

§ OPG, intraoraler Zahnfilm, Aufbißfilm od. OK-Übersichtsaufnahme → palatinal liegender Zahn


projiziert sich am harten Gaumen. Wenn sich der Zahn bei der Ok-Übersicht in die Zahnreihen
projiziert → orthoradiale und exzentrische Zahnfilmaufnahme. Liegt der Zahn vestibulär → wandert er
gegen den Strahl. Liegt er palatinal →wandert der Zahn in die entgegengesetzte Richtung

§ Parallelität Regel: mit geht was hinten ist

§ Operative Entfernung von palatinal:

§ Schleimhaut und Periost werden parallel zum Gingivalsaum und 3mm davon entfernt durchtrennt. Der
Schnitt geht von der Molarenregion der zu operierenden bis zur Prämolarengegend der anderen Seite.
Die Gaumenschleimhaut wird unter Schonung der Palatinalgefäße abpräpariert.
§ Die Krone des retinierten Zahnes wird mit einer Kugelfräse bis zum Zahnhals freigelegt und mit dem
Hebel od. der Bajonettzange entfernt. Liegt die Krone den Schneidezahnwurzeln direkt an, so muß der
Zahn an der Schmelz-Zement-Grenze mit einer Lindemannfräse durchtrennt werden.
§ Nach Glättung der Knochenkanten wird die Schleimhaut mit Matrazennähten fixiert.
§ Die Abdeckung der Wundfläche erfolgt mit einer Jodoformgaze welche mit selbsthärtendem Kunststoff
überzogen wird. Darüber wird dann eine Drahtligatur quer über den Gaumen zu den beiden 2.
Prämolaren der Gegenseite gespannt → dient der besseren Adaptation und zur Vermeidung eines
Hämatoms. Nach 1 Woche werden Verband und Naht entfernt.

§ Operative Entfernung von vestibulär:

§ Der Schnitt verläuft horizontal 4-5mm oberhalb des Gingivalsaums von der Mittellinie bis zur
Prämolarenregion. Evtl. Entlastungsschnitte neben dem Lippenbändchen. Alveolarfortsatz und Fossa
canina werden übersichtich dargestellt. Die Kompakta wird abgetragen bis die Krone freiliegt.
§ Kann der Zahn nicht mit einem Hebel od. der Bajonettzange entfernt werden od. besteht die Gefahr der
Verletzung der Nachbarzähne so wird die Krone abgetrennt und beide Fragmente isoliert entfernt. Nach
OP dem Patienten Verhaltensmaßregeln geben → Ernährung, Mundhygiene und Anweisung für
physikalische Maßnahmen.
6. Schildern Sie das Vorgehen bei systematischer PA-Behandlung

§ Vorbehandlung:

§ 1. Sitzung:
§ Rinn-Status
§ Zahnsteinentfernung
§ Aufklärungsgespräch (Instruktion, Motivation → Erfolg hängt zu 95% vom
Patienten ab, Hilfsmittel, Ernährungsberatung)

§ 2. Sitzung:
§ Mundhygienekontrolle
§ API / SBI mit Anfärben
§ Extraktionsplan, Revision insuff. Füllungen und Kronen → durch Langzeit-
provisorien ersetzt

§ 3. Sitzung:
§ API / SBI mit Anfärben, Motivation / Instruktion

§ 4. Sitzung:
§ API / SBI mit Anfärben
§ → APIunter 25% → Ende der Vorbehandlung
§ → keine Compliance → keine PA-Behandlung

§ 5. Sitzung:
§ Abformung für Situationsmodelle, Ausfüllen des PA-Status

§ 6. Sitzung:
§ API / SBI mit Anfärben

§ Parodontalchirurgische Initialtherapie (IT)

§ 7- 10. Sitzung:
§ Parodontalchirurgische Initialtherapie → deep scaling / Kürettage unter
terminaler Lokalanästesie, quadrantenweise

§ 1. Sitzung post IT: Kontrolle der ungestörten Wundheilung, nur API, innerhalb 3
Mon. Post IT: kein Nachmessen der TT, außer bei Auffälligkeiten Kontrolle

§ Reaktionsdiagnostik:
3. Monat post IT
§ Neubefundung, TT-Messung, API / SBI, Recall oder Nachkürettage

7. Welche Besonderheiten müssen Sie bei der Behandlung von Schwangeren beachten?

§ Kein lange Wartezeiten, kurze Sitzungen


§ Termine am Nachmittag wegen der morgendlichen Übelkeit

§ Antibiotika:
§ Penicilline, keine Kombinationspräparate (Erythromycin / Cephalosporin) → keine
Tetracycline
§ Analgetika:
§ Paracetamol, kein ASS → Gefahr des frühzeitigen Verschlusses des Ductus botalli

§ Lokalanästhetikum:
§ Articain → hohe Plasmaeiweißbindung. Kein LA mit Octapressin (Xylonest) !! →
Uteruskontraktionen
§ (kein Amalgam):
§ keine neurotoxische Wirksamtkeit bei Amalgam

§ Röntgenaufnahmen:
§ Bei Röntgenaufnahmen im 1. Trimeon nur bei vitaler Indikation, danach nur in
besonderen Fällen, ab dem 7- 9. Monat relativ unbedenklich → doppelter
Bleitwert und Halsmanschette

§ Im 1. Trimeon:
§ Notfall bzw. Schmerzbehandlung, keine aufschiebbaren Behandlungen

§ Im 2. Trimeon:
§ günstigster Zeitpunkt für Routinebehandlung

§ Im 3. Trimeon:
§ Behandlung im Sitzen od. Linksseitenlage → Vena cava supressions Syndrom,
keine aufschiebbaren Behandlungen

8. Äthiologie, Symptome und Therapie des Mundschleimhautbrennens!

§ Allergisch bedingte Schleimhautveränderungen durch:

§ Zahnärztliche Werkstoffe, Pharmaka (Captopril, Angiotensin Converting Enzym Hemmer),


Mundantiseptika, Genußmittel, Kosmetika

§ Symptome:
§ frühallergische Kontaktallergie äußerst sich als Quincke-Ödem (=Angioödem:
schmerzhafte, mehrere Tage anhaltende subkutane Schwellung von Haut und Schleimhaut
→ Calcium i.v und Antihistaminikum.
§ Spätreaktive Kontaktallergie äußert sich in Form von MSH Entzündungen mit Erythemen,
ödematösen Schwellungen, entzündl. Hyperplasien, Epitheldesquamationen mit
Fibrinbeläge, Blasenbildung, Erosionen und Ulzerationen.

§ Zusätzliche Symptome:

§ Brennen, Hitzegefühl, Parästhesien, Geschmacksstörungen und Brechreiz.

§ Nicht allegisch bedingt:

§ z.B Verätzung der Haut durch ASS, psychogen, hormonell, Candidiasis, Mangelsymptome
(Vit. A, Eisen), (i. v + BAZ: Eisen, Folsäure)

§ Bei Xerostomie:
§ Med. bedingt, Mangelerscheinungen?
§ Nach Magen-OP → agastrisches Syndrom (Vit. A Mangelbild, Glossitis,
Infektanfälligkeit, Schleimhautbrennen, Atrophie der Zunge)

§ Therapie:
§ Absetzen der Substanz, gute mechanische Reinigung der Mundhöhle.
§ Bei bedrohlichen allergisch bedingten Schwellungen des Mundbodens → Soforttherapie
mit 40 mg Fortecortin (Glucokortikoid) i.v und Antihistaminika.
9. Beschreiben Sie das Krankheitsbild der Gingivitis ulcerosa mit Therapie!

§ Synoym:
§ ANUG akut nekrotisierende ulzeröse Gingivitis
§ Akuter Verlauf und starker Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens. Im Vordergrund
steht der nektrosierende Prozeß auf Grund einer bakteriellen Infektion durch fusiforme
Bakterien und Stäbchen. , Foetor ex Ore

§ Epidemiologie:
§ vor allem junge Männer, Winterhalbjahr

§ Symptome:
§ Das Allgemeinbefinden ist beeinträchtigt, die Temperatur erhöht, die Nahrungsaufnahme
durch Schmerzen und Kieferklemme beeinträchtigt, der Speichel vermehrt, ein fauliger
Mundgeruch und schmerzhafte geschwollene Lymphknoten.
§ Einteilung in 3 Formen:

§ Gingivitis necroticans: geringradige, aber schmerzhafte Schwellung des


Zahnfleischrandes mit beginnender grauer Verfärbung der Interdentalpapille

§ Gingivitis gangraenescens: grau-grüne Verfärbung des nekrotischen Gewebes,


welches schlaff und zerfließlich wird und häufig abwischbar ist. Ausgeprägter
Mundgeruch. Zähne werden von fortlaufender akadenförmiger Geschwürsfläche
umsäumt. Negative Papille! Nach Ausheilung bleiben Zahnfleischdefekte die nicht
wieder aufgefüllt werden. Errreger wie auch bei Angina-Plaut-Vinceti: Anaerobe
Stäbchenbakterien, Fusobakterium fusiforme, Borrelia vinceti.

§ Noma: → bei Pat. mit Mangelernährung, Immundefekte schwerste Form:


lebensbedrohlich auf Grund ihrer Komplikationsmöglich- keiten. Aus der Gingivitis
ulzerosa kann sich die ulzeröse Parodontitis entwickeln, welche mit
Knochendestruktionen einhergehen.
Verlauf: schlagartiger Beginn, Rezidivneigung

§ Risikofaktoren:
§Rauchen, Streß, Schmutz, Disposition, schlechte Mundhygiene, andere
Immunsuppression
§ HIV, Wismut / Quecksilber Intoxikation

§ Therapie:
§ Beseitigung lokaler Ursachen wie Zahnfleischtaschen und Zahnfleischkapuzen.
Hochdosierte Chemotherapie (Clindamycin bzw. Lincomycin mit Gentamycin)
mit stationärer Aufnahme.

§ DD: Stomatitis Herpetica, Herpes Primäre, HIV

10. Was ist ein dens in dente? = Dens invaginatus

§ Harmartom
§ (Geschwulst aus einer Fehlbildung) ensteht durch Invagination des Schmelzorgans in die
Zahnpapille. Durch die abnormen Wachstumsvorgänge kommt es meist zur Nekrose des
Pulpagewebes und zu periapikalen Einschmelzungen.
§ Oft einseitig an Frontzähnen beobachtet (OK 2, UK3). Vergleichbar mit tiefen Foramen
caecum im Schneidezahn.
§ Klinik
§ apikale Osteomyelitis oder Pulpitis durch Schmelzdefekte und feine Kanäle im
eingestülpten Teil → Verbindung zw. Mundhöhle und Pulpa.
§ Rö:
§ Verdichtungszone in der Zahnkrone wo eigentlich Pulpa sein sollte oder zweigeteilte
Pulpa.

§ Therapie:
§ Frühzeitige Schmelzbrüchige Zonen im Zahn

11. Wie entsteht Soor, welche Erreger, welche Therapie?

§ Ursache:
§ Candida albicans, befindet sich bei 30-50% aller gesunden Menschen in der Mundhöhle.
Soormykosen werden erst durch Hinzutreten weiterer Faktoren wie allgem.
Resistenzschwäche (Säuglinge und Greise), HIV-Infektionen, Kortikosteroidtherapie,
Cytostatikabehandlung, Schwangerschaft, Ernährungstörungen, Agranulocytose,
Leukosen, Anämie, Diabetes mellitus u. a. Erkrankungen ausgelöst. Lokal begünstigende
Faktoren: chron. Irritationen (Prothesen), schlechte Mundhygiene, Xerostomie,
Bestrahlungsfolgen.

§ Symptome:
§ Weißlich oder schmutzig-gelbe abwischbare Beläge, wie gezuckert, rötlicher Rand,
gefeldert, Rhagadenbildung (M. Perleche) = Faulecken, Foetor ex ore.

§ Akute pseudomembranöse Candidiasis:

§ Beginnt mit Erythem der Schleimhaut. Dann treten schneeweise, abwischbare


Flecken auf, die zu flächenhaften Belägen konfluieren. Die Umgebung ist gerötet und
geschwollen. Beim Ablösen der Beläge treten Blutungen auf → tritt an
Wangenschleimhaut, Gaumen u. Zunge auf. Häufig auch Faulecken an den
Mundwinkeln. Diagnose durch Abstrichpräparat verifiziert.

§ Erythematös:

§ Akute (atrophische) Candidiasis

§ Entwickelt sich aus pseudomembranösen, wenn keine Behandlung erfolgt →


feuerrote, juckende und brennende Flecken im Bereich der
Mundschleimhaut.

§ Chronisch (atrophische) Candidiasis

§ Prothesenstomatitis → fleckige Rötungen der Palatinalen- und


Kammschleimhaut → ohne Beschwerden

§ Chronische (hyperplastische) Candidiasis

§ Candidaleukoplakie →vorwiegend an Mundwinkel, Gaumen und Zungenrücken als


weißliche , papillomatöse teilweise ulzerierende Schleimhautveränderungen.

§ Chronische mukutane Candidiasis:

§ beginnt als oberflächliche Mykose. Mit zunehmender Tiefenausbreitung werden die


Beläge dicker und fester und lassen sich dann nicht mehr abziehen. Die Lippen sind
stark geschwollen und gefurcht. Meistens auch Kopf und Gesichtshaut befallen.
Prognose ist ungünstiger, letaler Ausgang ist möglich.

§ → generalisiert bei Störungen des Immunsystems z.B bei AIDS, Befall von Haut,
Nägeln, Genitalien, Mundschleimhaut
§ Therapie:

§ Neben der Behandlung bzw. Beseitigung der prädisponierenden Faktoren kommen folgende lokale
medikamentöse Maßnahmen in Frage:
§ Gentiaviolett 2% oder Castellanische Lösung, Nystatin (Moronal), Clotromazol und Miconazol,
Fluconaza
§ Lokal: Antimykotikum, Nystatin Suspension, Pastillen (Moronal), Clidrimizol o. micomacol

§ DD:
§ Leukoplakie, Lichen ruber planus, Verätzungen (ASS, Essigsäure), Beläge durch Inaktivität
(Sondenkost)

12. Was wissen Sie über unspezifische akute Arthritis im Kiefergelenk?

§ Sehr selten!

§ Symptome:
§ Kurze Anamnese:
§ Schmerzen im Bereich des Kiefergelenks, druckdolente Schwellung, bei Druck auf Kinn
→ Stauchungsschmerz, Mundöffnung ist schmerzhaft, UK weicht zur gesunden Seite ab,
in Ruhelage → sog. Bonnet`sche Lateralstellung, Mittellinie ist zur gesunden Seite hin
verschoben, Fieber, Beeinträchtigung des Allgemeinempfindens.
§ Rö meist negativ, später Gelenkspaltsverbreiterung.

§ Ursache:
§ Infektion des Gelenkinnenraumes durch Staphylo- od. Streptokokken → auf hämatogenem
Weg od. durch Fortschreiten aus der Umgebung des Kiefergelenks → beim Verlauf einer
Otitis media bei Kindern od. in Verbindung mit einer Osteomyelitis.
§ Es kommt zu einem serösen od. eitrigen Erguß in den Gelenkspalt. Wird die Infektion
nicht gleich beherrscht, so greift sie auf die knorpeligen Anteile des Gelenks über und
kann zu deren Nekrose führen. à Voraussetzung für Ankylose

§ DD:
§ Akute Entzündung der Gl. Parotis, akute odontogene Entzündungen, retromaxillärer
Abszeß

§ Therapie:
§ sofortige hochdosierte Antibiose mit Breitbandantibiotikum aus der Tetracyclinreihe über
mind. 5 Tage. Bei eitrigen Gelenkerguß → Punktion od. Inzision. Wärmetherapie nach
Abklingen der akuten Entzündung sowie aktive und passive Bewegungsübungen

13. Was versteht man unter Herdsanierung?

§ Herdinfektion = Fokalinfektion

§ Ätiologie:
§
Infektion durch Mikroben (bes. Streptokokken) oder deren Toxinen, die dauernd od.
schubartig über längere Zeit von einem Ausgangsherd (Streuherd / Fokus) in den Kreislauf
abgeben werden und die im Körper an anderer Stelle Absiedlung, Entzündung,
Allergenisierung od. Störungen der nervalen Steuerung (z.B Durchblutungsstörungen)
erzeugen.
§ Fokalbedingte Erkrankungen:
§ Endo-, Myo- und Perikarditis, Herdnephritis, Allergosen, Rheuma-
komplex (akutes rheumat. Fieber), Appendizitis
§ fdf
§ df
§ Therapie:
§ Herdbeseitigung unter Antibiotikaschutz

§ Therapie PDZ:
§ Radikale Gebißsanierung bei ärztlich begründeten Herdverdacht → Ex. aller
beherdeten und wurzelkanalbehandelten Zähne. Bei einem Herdverdacht muß die
Entscheidung → Extraktion oder nicht vom Grundleiden des Patienten abhängig
gemacht werden → bei Endokarditis und rheumat. Fieber → Zähne raus =
großzügige Indikation . Enge Zusammenarbeit mit dem Arzt od. Internisten .
Beseitigung odontogener Herde als 1. Schritt im Rahmen des Gesamttherapie-
plans. Antibiotische und antiallergische Abschirmung durch den Arzt muß
gewährleistet sein, damit Exazerbationen der Herderkrankung und mögl.
Bakterienämien vorgebeugt werden. Kopierter Herdartikel lesen!

14. Was ist eine Ranula?

§ Extravasationszyste im Ausführungsgang der Gl. Sublingualis, die nach Austritt von Speichel ins Gewebe
entsteht (z.B. bei Bißverletzungen). In der Regel einseitig am Mundboden, bläulich schimmernd, gut
begrenzte kugelige Vorwölbung direkt unter der Schleimhaut. Fluktuation (DD Tumor)
§
Zyste um das Gangsystem der Gl. sublingualis, häufig Kinder und Jugendliche, einseitig

§ Therapie:

§ Marsupialisation (Rezidivgefahr)à Einnähen einer Zyste nach Eröffnung in die Oberfläche der
Mundschleimhaut, zuerst Knopfnähte dann schneiden damit sich die Öffnung nicht wieder
verschließt und der rest des Zystenbalges zur Nebenbucht der Mundhöhle wird
CAVE: es wird ein pathologisches restgebilde belassen
§ ansonsten Totalexstirpation (bei Rezidiv) der Gl. sublingualis

§ DD:
§ Mundbodenhämangiom, Speichelstein
§ Lymphangiom, pleomorphes Adenom, Dermoid Zyste, Zugenrandzyste

15. Vorgehen bei Zysten –OP

§ Zystostomie (Partsch I)
§ Zystektomie (Partsch II)
- WK Spülung mit H²O² oder Einwirken von Formaldehyd hat sich nicht durchgesetzt, da unsicher und
zeitraubend

operative Entfernung immer indiziert, da: - Gefahr der malignen Entartung


- Gefahr der Infektion
- Schwächung und Deformierung des Kiefers mit Schädigung der
Zähne
Partsch I (Zystostomie)
= Operation mit Erhaltung des Zystenbalges (Fensterung), Marsupialisation

Indikation: - wenn Zyste nicht in toto zu entfernen ist


- ! prothetische Nutzung der Zystenhöle
- kein sicherer Verschluß möglich
- ! Gefährdung von Nachbarstrukturen (Devitalisierungen, Zyste im Wechselgebiß)
- ! Riesenzysten im UK
- ältere Patienten
- ! bei follikulärer Zyste wenn Zahn noch eingestellt werden soll, oder im Wechselgebiß
- Hämophiliepatient (siehe Partsch II)
- bei eitrigen und akuten Entzündungen
- ! sonstige Risikopatienten

Ziel: - Verkleinerung der Zyste durch dauernden und vollständigen Abfluss des Inhalts
- Entfernung eines Teils der Zystenwand und Gestaltung der Zyste zu einer Nebenbucht der Mund-,
Kiefer- oder Nasenhöhle

Vorteile: - kleiner, einfacher und sicherer Eingriff


- keine Verletzung von Nachbarstrukturen
- kleine Wundflächen

Nachteile: - belassen eines pathologischen Gebildes (maligne Entartung möglich)


- lange Nachbehandlungszeit
- Rezidivgefahr (Verschluß des Fensters)
- unsichere Histologie ( zu kleines Präparat)
- Infektionsgefahr ( erschwerte Hygiene)

Nachbehandlung: - Tamponade ( 1 Woche)


- Zystenhöhle ständig sauberhalten
- Obturator bei:
Zysten die von Weichteilen bedeckt sind
Zysten die nicht im größten Umfang eröffnet wurden

à Obturator darf die Höhle nicht vollständig ausfüllen ( gefährdet die Knochenregeneration) und muß ständig
angepasst werden

OP Techniken bei Partsch I

Zystostomie bei bezahntem Kiefer von vestibulär mit Erhalt des Ausgangszahnes

Indikation: - sehr große UK Zysten


- wenn Enukleation mehrere Zähne devitalisieren würde
- eingeschränkte Zugänglichkeit

Ziel: - Zyste bis zum größten Umfang abtragen


- am Zysteneingang so wenig wie möglich granulierendes Gewebe zurücklassen um Schrumpfung und
Rezidivneigung zu verhindern
- WSR durchführen und mit Schleimhaut bedecken
Vorgehen: - trapezförmiger Mukoperiostlappen mit Basis an Gingiva propria
- Abtragen des vestibl. Knochens und der Zystenwand in größter Ausdehnung
- Inspektion, wenn Auffälligkeiten Zystektomie u alles zur Histo
- WSR und Knochenkanten glätten
- Deckung mit Mukoperiostlappen
- Tamponade (Jodoformgaze) für 5-7 Tage, dann alle 2 Tage wechseln
- Nachbehandlung mit Spülung

Zystostomie beim unbezahnten Kiefer von vestibulär

- Vorgehen ähnlich wie bezahnter Kiefer


Schnittführung umgekehrt ( in der Umschlagfalte gestielt)
das Einschlagen bewirkt im OK: Schutz der Wand zu KH hin
UK: Schutz des Mandibularkanals

- Prothese hat Schien- u Stützfunktion und beugt so Frakturen vor


- Offenhalten des Ostiums durch Obturator ab 1 Woche post operationem

Zystostomie vom Gaumen (sehr selten)


Vorteil: große Eröffnung ohne Schädigung der Zahnwurzeln
Nachteil: WSR von palatinal äußerst schwierig
Gaumenplatte nötig
Partsch II (Zystektomie)
= Operation mit vollständiger Entfernung des Zystenbalgs, (Enukleation)

Indikation: - generell Methode der Wahl !


- im UK bei Zysten bis Walnußgröße, wenn keine Schädigungen und Knochenlamellen vorhanden
- follikuläre Zysten an primär verlagerten Zähnen ( !DD: Adamantiom)

Vorteile: - vollständige Entfernung des path. Gebildes


- geringe Rezidivgefahr
- kurze Nachbehandlung (Nahtentfernung)
- histologisch sicher
- WSR des schuldigen zahnes intraoperativ möglich

Nachteile: - Wundheilungsstörungen möglich (z.B.Infektion, da große infektionsgefährdete Knochenwunde)


- Verletzung wichtiger Strukturen möglich (z.B. Devitalisierung)
- größerer Eingriff

1) Zystektomie mit offener Nachbehandlung (Zystektomie und Tamponade)

Indikation: - wenn Zystenbalg nicht vollst. entfernt werden konnte


- kein dichter Nahtverschluß möglich
- infizierte Zyste
- Ausbreitung zur KH (Antrozystektomie) oder Nase (Rhinozystektomie)

2) geschlossene Zystektomie
a. mit stabilisierender Defektfüllung
Indikation: - Zysten > 2 cm
- Zystenbalg entfernbar
- nicht infiziert
- dichter Verschluß möglich

b. ohne Defektfüllung
Indikation: - Zysten < 2cm
- sonst wie oben (geschlossen, mit)

Vorteile: - keine Rezidivgefahr


- geringere Infektionsanfälligkeit

Defektfüllung:
bei weitgehender knöcherner Begrenzung, systematische Antibiose ist nötig, weil: Blutkoagulum in der
Zystenhöhle bindegewebig organisiert wird und später knöchern umgebaut, Umbau nimmt seinen Ausgang am
Endost der eröffneten Knochenhöhle und verläuft zentripedal
- wenn Zyste > 2cm, kommt es im Knochenhohlraum zu reaktionsbedingtem Abreißen der Fibrinfäden und
somit zu einer randständigen Isolierschicht durch das herausgepresste Serumà kein Einwandern von
Mesenchymzellen, der bindegewebige Ersatz des Blutkoagulums wird verhindert à Infektion!
- Knochenspäne
- Trikalziumphosphat
- Eigenblutfüllung nach Schulte:
- stabilisiertes Venenblutkoagulum
~ resorbierbarer denaturierter Gelatineschwamm (Gelastypt®)
~ 20- 30.000 IE/ml wasserlsl. Depot-Penicillins ( 75% Prokain-, 25% G-Kalium- Penicillin)
~ 50 NIH/ml Thrombin ( Topostasin®)
- zentrifugiertes Eigenblut
~ resorb. denat. Gelatineschwamm
~ serumfreie Blutsuspension mit Penecillin und Thrombin
à bei Schulte muß immer Thrombin dazu, weil durch Penecillin die Gerinnung gestört ist
- xenogenes Kollagen (Kollagenvlies) – fremdartig

OP Techniken bei Partsch II

Ziel: Zyste sollte in einem Stück raus


1) mit Erhalt des Ausgangszahnes
meist kleine Zysten
- in der Umschlagfalte gestielter Mukoperiostlappen
- drauf achten, dass später die Naht nicht über dem Ostium liegt
- dann wie bei WSR, geringe Knochenentfernung
- Enukleation des Zystenbalges mit Raspatorium ( apikal haftet der Balg meist am stärksten)
- dann WSR

2) mit Extraktion des Ausgangszahnes


- Schnittführung bezieht Extraktionsalveole mit ein, für späteren dichten Nahtverschluß
- evtl. Periostschlitzung (wie Rehrmann) für spannungsfreihe Adaptation
- auch hier: Nähte auf knöcherner Unterlage

3) Antrozystektomie/ Antrozystostomie
bei großen OK Zysten
- Schnitt in der Umschlagfalte von 3er bis Tubergegend
- Eröffnung der Zyste in der Fossa canina mit Knochendeckel und breiter Fensterung der KH
- wenn möglich vollständige Exstirpation der Zyste
- Verbindung zum unteren Nasengang schaffen (pfenniggroß) à Rezidivprophylaxe, denn sollte sich später
das Ostium schließen, bleibt so immer noch eine Verbindung
- evtl. Entfernung des schuldigen Zahnes
- primärer Nahtverschluß
- spülen über Plastikröhrchen durch Ostium naturale oder Nasenfenster
- eine Woche stationärer Aufenthalt mit Nahteentfernung ca. 7 Tage post-op

4) Rhinizystostomie (Zyste im Bereich des Nasenbodens)


wenn Zysten im OK- FZ-Gebiet den Nasenboden vorwölben
entweder: a) Schnittführung wie WSR, WSR, wenn Nasenboden intakt: Zystektomie (P II)
oder b) wenn Knochenlamelle durchbrochen, Fensterung durch Zystenbalg und Nasenschleimhaut
Entleerung der Nebenbucht durch schneuzen

Kombination Partsch I und Partsch II


- bei Frakturgefahr
- Riesenzysten
- entzündete Zysten
Vorgehen: - Zystektomie nach Fensterung und Knochenregeneration

Antibiose nach: - Enukleation von Riesenzysten, mittleren Zysten im UK 8er Gebiet


- infizierte Zysten
- nach Abwehrlage und Allgemeinzustand

Rö- Kontrolle nach 6 Monaten

in der ZÄ- Praxis sollten nur Zysten entfernt werden, die den Alveolarfortsatz nicht wesentlich überschreiten

DD:- Zysten
- apikales Granulom ( < 3mm)
- chronische Osteomyelitis (unschärfer begrenzt)
- eosinophiles Granulom
- Ameloblastom (auch bei foll.Zyste)
- zentrales riesenzellgranulom ( Ränder unregelmäßig gelappt)
- zentrales Fibrom ( „ )
- osteolytische Sarkome / Karzinome ( unscharf begrenzt)
DD Knochenauftreibungen:
- Osteome
- sklerosierende Osteomyelits
- M. paget
- M. Jaffe Lichtenstein

wichtige physiologische Strukturen


- KH , For. incisivum, For. mentale, For. palatinum

16. Extraktionsbewegungen aller Zähne

§ OK 1er- 3er:
§ erst Rotation, dann Luxation

§ OK 4er:
§ immer erst nach palatinal luxieren (da palatinale Wurzel kürzer) → Krafteinsatz sehr
vorsichtig, da Wurzeln sehr dünn sein können, → Frakturgefahr

§ OK 5er:
§ erst nach bukkal luxieren → Knochen dünner

§ OK 6er/ 7er:
§ erst nach bukkal luxieren → Knochen dünner → Zangenpaar (pro Seite eine!)

§ OK 8er:
§ mit Bein`schen Hebel nach distal bewegen, mit der Bajonettzange Luxationsbewegung
nach bukkal

§ UK 1er / 2er:
§ Rabenschnabelzange, Luxationsbewegung nach vestibulär od. oral (beides mögl. → erst
nach vestibulär versuchen → dort ist der Knochen dünner)

§ UK 3er:
§ Luxation nach vestibulär (häufig gefensterte Alveole), wenn nicht mögl. →
Rotationsbewegung

§ UK 4er / 5er:
§ Rotationsbewegung mit der Rabenschnabelzange, nie Luxation wg. beginnender Linea
obliqua, sonst Wurzelfraktur

§ UK 6er:
§ Luxation initial nach bukkal → Kortikalis dünner (lingual → Linea mylohyoidea)
§ UK 7er:
§ Luxation initial nach lingual → Kortikalis dünner (vestibulär → Linea obliqua)

§ UK 8er:
§ mit Bein`schen Hebel nach distal, mit der Zange nach lingual luxieren

17. Fremdkörperdiagnostik in der Mundhöhle!

Anamnese
Palpation
Ulraschall

§ Filmnahe Objekte sind schärfer abgebildet als filmferne.


§ Rö in zwei Ebenen:
§ z.B Zahnfilm und Aufbiss
§ Bei exzentrischer Aufnahme wandert das filmnahe Objekt mit dem Strahl mit,
während das filmferne Objekt gegen den Strahl verläuft
§ Tasten, Ultraschall

§ im zahnlosen Kiefer:
§ Drahtligatur als Referenzpunkt
§ Für Glas: Xeroradiographie → Xeroradiogramm ist ein Papierbild, die
Auswertung erfolgt in der Auflichtbetrachtung
§ gute Durchzeichnung Weichteile + Knochen: beschichtete Metallplatte wird
aufgeladen
§ nach Belichtung (Rö-Strahl) auf Oberfläche: Entladung entspricht Absorption des
Gewebes,
§ → durch Kunstharzpulver sichtbar gemacht
§ → auf Spezialpapier (Toner) Partikel werden fixiert

18. Lage und Therapie submuköser Abszesse!

§ Lage:
§ meist vestibulär. Können sich auch aus subperiostalen Abszessen entwickeln.

§ Begrenzungen:
§ Knochen und dem Knochen anliegendes Periost, sowie am Kiefer ansetzende
Muskelfasern und Schleimhaut

§ Symptome:
§ weiche, fluktuierende wenig schmerzhafte Vorwölbung des Vestibulums, begleitendes
Ödem., verstrichenes Vestibulum

§ Therapie:
§ Anästhesie intramukös, Inzision: OK vestibulär im Bereich der höchsten Vorwölbung,
palatinal lateral der A. palatina, marginal oder paramarginal, median wenn Abzeß über die
Mittellinie reicht
§ UK: marginal, Vestibulums → marginale Inzision anstreben → Erweiterung des Lappens
möglich.
§ Spülung mit H²O², CHX
§ Drainage mit Gazestreifen oder Kofferdamlasche. Eventuell Antibiose.
§ Streifenwechsel alle 2 Tage.
§ Abzessursache wird innerhalb der ersten Woche nach Abzeßeröffnung beseitigt.

19. Blutdruckmessen

§ Nach Riva Rocci:

§ Am sitzenden od: liegenden Patienten. Messung erfolgt am Oberarm mit einer


aufblasbaren Gummimanschette. Man bringt den Manschettendruck über den zur
erwartenden systolischen Wert. Dadurch wird die A. brachialis vollständig komprimiert
und damit die Blutströmung total unterbrochen. Die Geräuschphänomene werden mit
einem Stetoskop distal der Manschette in der Ellenbeuge wahrgenommen. Beim Öffnen
des Ventils wird der Manschettendruck langsam reduziert und mit Unterschreitung des
systolischen Drucks ein klopfendes Geräusch über der A. cubitalis auf → Korotkoff-
Geräusch, ensteht durch Strömungsturbulenzen → Einstrom ins Gefäß bei kurzfristiger
Aufhebung der Kompression. Bei weiterer Druckreduzierung werden diese Geräusche
leiser und konstanter. Eine ausgeprägte zwischenzeitliche Lautstärkenabnahme bezeichnet
man als auskultatorische Lücke. Der diastolische Blutdruck ist erreicht, wenn die
Geräusche plötzlich dumpfer und schnell leiser werden. → Turbulente Strömung geht in
laminare Strömung über.
§ Wichtig ist, daß die Manschette in Herzhöhe liegt und die Manschettenbreite an die
Weichteildicke des Oberarms angepaßt ist. Breite der Manschette = Hälfte des
Armumfanges

20. Mukogingivalchirurgie

§ → Operative Eingriffe, die eine Verbreiterung der angehefteten Gingiva, eine Vertiefung des Vestibulums
und die Deckung von freiliegenden Wurzeloberflächen zur Aufgabe haben.
§ Beseitigung von Lippen-, Wangen- und Zungenbändern
§ Indikation:
§ tief inserierende Lippen-, Wangen – und Zungenbändchen, die häufig zu isolierten
Rezessionen und zum isolierten Papillenverlust führen.

§ V-Y-Verschiebung:
§ Das Lippenbändchen wird V-Förmig umschnitten, wobei die Spitze des V der
Spitze des Lippenbändchens entspricht. Der Schnitt durchtrennt nur die
Schleimhaut und die Submukosa, nicht aber das Periost.
§ Der an der Lippe gestielte dreieckförmige Lappen, der das Lippenbändchen
enthält, wird mit der einstrahlenden Muskulatur vom Periost abgelöst. Die Spitze
des Lappens wird in der Höhe der Umschlagfalte am Periost vernäht. Hat man die
Lappenspitze in der richtigen Position durch eine Naht fixiert so werden die jetzt
stark verkürzten seitlichen Schenkel vernäht, während die Periostwunde am
Alveolarfortsatz offenbleibt.
§ Bei Verlängerung des Zungenbändchens wird zuletzt das Bändchen in den
Mundboden eingenäht.

§ Z-Plastik mit gleichzeitiger Verbreiterung des Vestibulums:

§ Es wird ein Z-förmiger Schnitt angelegt, dessen mittlerer Schenkel auf dem Band
liegt. Durch Mobilisation und Austausch der beiden Dereieckläppchen wird das
Lippenbändchen auf Kosten der Breite verlängert.
§ Vorteil gegen V-Y: keinfreiliegendes Periost

§ Vestibuläre Gingivaextension mit sekundärer Epithelisierung:

§ wird wegen der hohen Rezidivrate heute nicht mehr alleine durchgeführt.

§ Gingivaextension mit freiem Schleimhautttransplantat:

§ Indikation:
§ Primärer od. sekundärer Mangel an keratinisierter Gingiva

§ Operationstechnik:

§ Vor dem Eingriff wird mit Schiller`scher Jodlösung die gingivale Grenzlinie
genau bestimmt. Nach lokaler Anästhesie wird innerhalb der Übergangszone der
Gingiva eine sehr flache horizontale Inzision ausge – führt. Unter stärkerem
Abziehen der Lippe und Wange erfolgt eine 6mm apikale reichende Ablösung.
CAVE: im UK → N. mentalis, OK → Bichatschen Fettpropf. Der mobilisierte
Schleimhautrand wird durch Matrazennähte hinter Rugae, vor weichem Gaumen,
nicht auf Alveolar- kamm. Entnahmen des Transplantates mit Mukotom od.
Gingivektomie – messer nach Kirkland. Transplantat darf höchstens 0,7-0,8 mm
dick sein. Im Wundbett wird das Transplantat durch sanften Tupferdruck der
Unterlage angedrückt und am Gingivarand punkförmig mit Histoacryl fixiert.
§ Darüber wird der Parodontalverband angelegt- mit ausgewogenem Druck. zu
leichetr Druck( erlaubt Bildung überschüssiger Koagula und somit unerwünschten
Granulationsgewebes) und zu starkem Druck (Drucknekrosen)
§ Spätesten nach 1. Woche wird der Verband entfernt. Bei der nur oberflächlichen
gesetzten Wunde am Gaumen erübrigt sich das Einsetzen einer Verbandplatte.
§ Direkt nach der Entnahme kann ein Wachsverband eingesetzt werden, der nach
spätestens einem Tag sich von alleine löst. Es kann dafür eine anästhesierende
Salbe verschrieben werden (zum Essen, nach Dr. Treinen)
§ Die Anheilung des Transplantats erfolgt durch Abstoßung des nekrotisch
werdenden Epithels.

§ Vestibulum nach Edlan- Meichar


§ Indikation:

§ Zur Verbreiterung der Gingiva durch Vertiefung des Vestibulums, vorzugsweise bei einem
zu flachem Vestibulum im UK mit multiplen einstrahlenden Bändern, Verbesserung des
Prothesenlagers

§ Operationstechnik:

§ In der ersten Phase wird aus dem labialen Anteil des Vestibulums eine dünne
Lappenpräparation auf den Alveolarfortsatz vorgenommen. Hier erfolgt eine
Periostschlitzung unter abheben und auswärtsklappen des Periost. In den enstandenenen
Spalt hinein wird der aus dem Vestibulum präparierte Schleimhautlappen verlagert und
straff mit Nähten am verbleibenden Periostrand fixiert.
§ Anschließend wird das Periost mit dem Schnittrand im Vestibulum vereinigt.
§ Modifikationen des Verfahrens ,auch in der Implantologie zur Fixation des
Alveolarmukosa unterhalb der Implantatpfeiler
§ Technik hat sich bei totalen Vestibulumsplastiken nicht durchsetzen können, weil sie eine
Wundfläche im Lippen- und Wangenbereich hinterläßt, die postoperativ zu einer starken
Schrumpfung neigt. Die vestibulären Narbenzüge behindern die Bildung eines
Ventilrandes.

§ Laterale und koronale Verschiebeplastiken

§ Indikation:
§ Behandlung von freiliegenden Wurzeloberflächen (Rezessionen)

§ Operationstechnik der lateralen Verschiebeplastik:

§ Die bestehende Rezession wird umschnitten und angefrischt. Am benachbarten Zahn wird
ein Zahnfleischrandschnitt und am übernächsten Zahn eine paramediane Vertikalinzison
vorgenommen. Der dadurch gebildete Lappen wird an der zur Rezession angrenzenden
Seite als Mukoperiostlappen präpariert. Der Teil des Lappens der an die Entnahmestelle
grenzt, wird als Mukosalappen präpariert.
§ Bei der Verschiebung des Lappen wird die Rezession mit einem Mukoperiostlappen
gedeckt und an der Entnahmestelle verbleibt eine periostbedeckte Wunde, die sekundär
epithelisiert.

§ Operationstechnik der koronalen Verschiebeplastik (zweiphasig):

§ Keratinisiertes Gewebe vom harten Gaumen wird mittels einer freien Schleimhauttrans
plantation in das Grenzgebiet zwischen attached Gingiva und Alveolarmukosa
eingebracht.
§ Nach ca. 8 Wochen präpariert man einen im Vestibulum gestielten Lappen
(Trapezschnitt).
§ In dem Lappen ist das Schleimhauttransplantat enthalten. Die Schenkel des Trapez müssen
im Vestibulum stark divergieren, so daß eine ausreichende Blutgefäßversorgung erhalten
bleibt.
§ Die horizontale Inzision verläuft girlandenförmig am Zahn entlang. Der Abstand zwischen
der Inzisionslinie und der Papillenspitze entspricht dem Betrag, um den der Lappen nach
koronal verschoben werden soll.
§ Nach Präparation des Mukoperiostlappens und Periostschlitzung erfolgt eine koronale
Verschiebung bis zur Schmelzzementgrenze. Die Papillenanteile im Empfängergebiet
werden fazialwärts zur Hälfte angefrischt, so daß eine ausreichende Auflagerung des
Lappens stattfinden kann. Abschließend wird der Lappen mit Nähten in seiner
angestrebten koronalen Position fixiert.
21. Therapie der MAV

§ Plastischer Verschluß nach Rehrmann


§ Trapezförmiger vestibulär gestielter Zahnfleisch-Wangen-Periostlappen, der durch eine
Periostschlitzung an der Lappenbasis verlängert und somit spannungslos mit dem palatinalen
Schleimhautrand vernäht werden kann.
§ Schuchard empfahl die Entepithelisierung des Lappenrandes, der unter die palatinale Schleimhaut
geschoben und mit Matrazennähten und Einzelkopfnähten fixiert wird.
§ Die Wundränder können aber auch durch Rückstichnähte nach aufstellen der Wundränder vernäht
werden. Patient darf in den ersten 10 Tagen nicht durch die Nase schnauben →damit Naht nicht
gesprengt wird.
§ Nach 8 Tagen werden die Matrazennähte, nach 10 Tagen die Einzelkopfnähte entfernt
§ 4-6 Wochen nach OP → RÖ: Kontrolle der Kieferhöhle.
§ Eine Abflachung des Vestibulums läßt sich nicht immer vermeiden
§ Begleittherapie: abschwellende Nasentropfen

§ Wangenlappen nach Axhausen


§ Ein mesial od. distal gestielter Lappen wird aus der Wangenschleimhaut parallel zur Umschlagfalte
entnommen. Nach Exzision der vestibulär der Perforation gelegegenen Gingiva wird der Lappen um 900
geschwenkt und in den Defekt eingelagert. Die Entnahmestelle läßt sich nach Mobilisation der
angrenzenden Wangenschleimhaut schließen. Dabei kann es auch zu einer Vestibulumsabflachung
kommen.
§ CAVE:
§ Ductus parotideus

§ Palatinallappen
§ Ein dorsal gestielter und von der A. palatina ernährter Lappen am harten Gaumen wird präpariert. Der
Lappen wird unter Erhaltung des Gefäß-Nerv-Bündels am Foramen palatinum mit einem Raspatorium
vom knöchernen Gaumendach abgelöst. Zwischen der Entnahmestelle des Lappens und der Perforation
wird die Gingiva exzidiert. Der Lappen wird dann um 900 geschwenkt und über der Perforationsstelle
eingenäht, wobei sich die rigide Schleimhaut distal-palatinal staucht.

§ Die Knochenwundfläche im vorderen Bereich des Gaumens bleibt frei und wird der Heilung über die
offene Granulation überlassen. → per Sekundam

§ Brückenlappen nach Kazanjian / Schuchardt:


§ im zahnlosen Kiefer

§ Der etwa 1,5cm Brückenlappen kann distal (Kazanjian) od. mesial (Schuchardt) an der
Perforationsstelle angelegt werden. Die beiden Lappenstiele sollen im Vestibulum und am harten
Gaumen über der Perforationsstelle liegen. Die beiden parallelen Schnitte, die den Lappen begrenzen,
laufen dann bogenförmig vor oder hinter der Perforation über den Alveolarfortsatz.
§ Der umschnittene Lappen wird vom Knochen abgelöst und dadurch beweglich. In der Umgebung der
Perforation wird die Schleimhaut so exzidiert, daß der Brückenlappen hier eingelagert werden kann.
Die Entnahmestelle muß der Heilung über die freie Granulation überlassen werden. Der Vorteil der
Methode ist, daß keine Abflachung des Vestibulums eintritt; dafür muß ein sekundär heilender
Knochen- defekt auf dem Alveolarfortsatz in Kauf genommen werden.

§ Ist die Kieferhöhle gesund:


§ Deckung innerhalb 24 h
§ feucht kalte Umschläge
§ Otriven-Spray (0,1%)
§ Megacillin oral 1, 5 Mega
§ Kamillosan-Konzentrat (zur Dampfinhalation ab 3. postop. Tag)
§ Dolomo (Tab. vor dem schlafen gehen, nur bei Bedarf)
§ Nahtentfernung nach 10 Tagen

§ Akute und chronische Sinusitis:


§ Spülung mit physiolog. Kochsalzlösung od. Chinosol 1: 1000 verdünnt
über
§ MAV
§ transnasal:
§ stumpf: mittlere Nasenmuschel
§ spitz: untere Nasenmuschel

§ abschwellende Nasentropfen und Kamillendampfbad


§ Antibiose, Amoxicillin
§ Analgetikum und lokales Kühlen
§ MAV Deckung nach Abklingen der akuten Phase

22. Absolute Alveolarkammerhöhung

§ Indikation:
§ Bei völligem Schwund des Alveolarfortsatzes mit einer Resthöhe von 15mm, Defekten
nach Trauma, drohender Spontanfraktur im UK und bei zu schmaler OK-Basis. Im OK nur
bei extremer Atrophie oder Schlotterkamm indiziert.

§ Vorraussetzung:

§ Entzündungsfreies Prothesenlager und keine Knochenstoffwechselstörungen

§ Mit alloplastischen Materialien (zweizeitig):

§ Kalziumphosphatkeramik, Hydroxylapatitkeramik
§ Zuerst wird durch Implantation eines weichbleibenden Kunststoffimplantat (Silastik) ein
präformierter Raum geschaffen, der 3 Wochen später nach Entfernung der Augmentate mit
dem Granulat (im resorbierbaren Vicrylschlauch, zur Vermeidung von Dislokation und
Abtropfung der Granula in die Umgebung) gefüllt werden kann. Die prothetische
Versorgung ist frühstens nach 3 Monaten möglich. Das Material verwächst mit der
Knochenoberfläche und wird durch einwachsendes Gewebe konsoldiert. Die Erhöhung
sollte nicht mehr als 8-9mm betragen

§ Mit autologem Knochen:

§ Indikation:

§ bei größeren Defekten nach Tumor-OP oder Trauma


§ → Beckenkamm für UK
§ → Rippe für OK

§ Beim alleinigen Eratz des Alveolarkamms mit Knochen muß mit einer vollständigen
Resorption innerhalb von 4-5 Jahren gerechnet werden. Am besten eignen sich zur
Augmentation mikrochirurgisch revaskularisierte Knochentransplantate. Die vom
Beckenkamm mit Arterie und Vene entnommenen Transplantate werden an den
Fazialgefäßen angeschlossen.

§ Alveolarkammerhöhung durch Sandwichplastik (Schettler)

§ Der anterioreUK wird von der Gegend 36 bis 46 horizontal osteotomiert, nachdem der N.
mentalis auf beiden Seiten tiefergelegt wurde. Dabei wird ein an den Mundbodenweich-
teilen gestieltes Alveolarfortsatzfragment vom UK-Körper abgetrennt.
§ Zwischen den beiden Knochenwundflächen wird ein Knochen- oder Knorpeltransplantat
eingelagert, um dessen Höhe der Alveolarfortsatz verlagert wird.
§ Es kommt auch die Zwischenlagerung eines Hydroxylapatiblocks in Frage (Osborn)
§ Nach Einheilung können Vestibulumplastik und Mundbodensenkung notwendig werden.
§ Alveolarkammerhöhung durch Visierosteotomie (Härle)

§ Dieses Verfahren ergibt eine Alveolarkammerhöhung durch vertikale Osteotomie des


anterioren UK und Kranialverschiebung des lingualen Segments.
§ Der Schnitt liegt auf dem Kieferkamm.
§ Der Uk wird bis in die Molarenregion vertikal durchtrennt, so daß ein lingual gestieltes
Segment vom übrigen UK- körper getrennt wird, das visierartig nach kranial verschoben
und durch Drahtnähte sowie Drahtumschlingungen fixiert werden kann. Die vestibuläre
Schleimhautdecke wird durch Periostschlitzung verlängert, so daß sie mit dem lingualen
Schleimhautrand vernäht werden kann. Auch hier sind später noch eine Vestibulumsplatik
und Mundbodensenkung erforderlich

▪ Distraktion nach Kunkel


meist im Uk bei frontalem Knochendefizit
- zwei Distraktoren werden eingebaut, ein Segment mit horizontalem Schnitt vom UK Körper gelöst und
durch hochdrehen der Distraktoren der Alveolarkamm erhöht

§ Homologer Knochen

§ Durch Konservierung werden die Eiweißbestandteile entfernt oder so verändert, daß die
antigene Wirkung aufgehoben wird → kommen höchstens zur Ausfüllung kleinerer
Knochenlücken in Frage

§ Aufbauende Kammplastik mit Knorpel

§ Knorpelgewebe ist formbeständiger. Mit Aubbauerscheinungen bei Belastung muß auch


hier gerechnet werden → besitzt heute nur noch einen kleinen Indikationsbereich (wg.
Hydroxylapatit)

Autologer Knorpel

§ Nachteil: → Entnahmeoperation unter Vollnarkose. Die Rippenknorpelstücke wurden auf


der rechten Seite der 6. und 7. Rippe entnommen.

Homologer Knorpel

§ Vorteil: → Keine Entnahme-OP, Eingriff in Lokalanästhesie durchgeführt. Als


Knorpelspender kommen Leichen gesunder junger (< 30 J) Unfallopfer in Frage
§ wird nicht mehr gemacht, OP- Belastung

23. VY- und Z- Plastik

siehe Frage 20

24 . Mundbodensenkung (absolut / relativ)

§ Muskel des Mundhöhlenbodens. Sie ist einer der wichtigsten und wirkungsvollsten Eingriffe bei der
Alveolarkammatrophie des UK.

§ Totale Mundbodensenkung (Obwegeser):


§ → am wirkungsvollsten und gebräuchlichste Form. Sie beinhaltet die Totalabtrennung des M.
mylohyoideus und partielle Ablösung des M. genioglossus → dauerhafte Tieferlagerung des
Mundhöhlenbodens. Bei vollständiger Abtrennung des M. genioglossus kommt es zu
Bewegungstörungen der Zunge.
§ Die perkutanen Haltenähte werden nach ca. 10- 12 Tagen entfernt. Anschließend kann sofort die
vorhandene Prothese unterfüttert und extendiert werden. Die endgültige Extension wird nach Abschluß
der Epithelisierung durchgeführt.

§ Genioglossus-Verlagerung nach Wassmund:


§ Von einem lingualen Schnitt, der von der rechten bis zur linken Eckzahngegend reicht, werden unter
Schonung der Ausführungsänge und des Periostes die Muskeln auf beiden Seiten von ihrer oberen
Ansatzfläche getrennt und mit dem daruntergelegenen M. genioglossus (hyoideus) vereinigt. Bei stark
vorspringender Spina mentalis kann diese zusätzlich abgetragen werden. Eingriff hat einen relativ
geringen Effekt.

§ Mylohoidverlagerung nach Trauner:


§ Indikation:
§ bei starker Faltenbildung der lingualen Schleimhaut oder wenn bei der Kontraktion des M.
mylohyoideus die Prothese dauernd angehoben wrid. Allerdings ist eine gewisse
Mindesthöhe der Mandibula erforderlich

§ Nach einem Schleimhautschnitt auf der lingualen Seite parallel zum Kieferkamm wird der
M. mylohyoideus knochennah unter Schonung des Periostes vom Kieferkörper abgetrennt.
Die Abtrennung erfolgt vom vorderen Ansatz, also der Prämolarenregion, bis zur Regio
retromolaris.
§ Eine vorspringende scharfkantige Linea mylohyoidea kann im gleichen Operationsakt
abgetragen werden. Nach Ablösung des Muskelansatzes, die schrittweise und unter
Schonung des N. lingualis erfolgen muß, kommt es zu einer vollständigen Senkung des
Mundhöhlenbodens und der Unterzungenspeicheldrüse. Schleimhautrand und Muskelrand
werden mit perkutanen Matrazennähten, die submandibulär über Bleiplättchen oder Perlen
geknüpft werden, fixiert.

§ Die Periostbedeckte linguale Wundfläche im Bereich des Kieferkörpers kann mit einem
Spalthauttransplantat abgedeckt werden → ist nicht erforderlich, da es im Laufe von 4
Wochen zu einer Epithelisierung kommt.

§ Kombinationsformen:

§ Mundbodensenkung und Vestibulumplastik


§ Aufbauende Kammplastik und Mundbodensenkung
§ Aufbauende Kammplastik und Vestibulumplastik
§ Vestibulumplastik und Tuberplastik
§ Absolute und relative Erhöhungen und enossale Implantation

25. Relative Alveolarkammerhöhung

§ die Weichteile werden so verlagert, daß die Konturen des Alveolarkammes wieder hervortreten und dieser
als Halteelement für eine Prothese Verwendung finden kann.

§ Indikation:
§ bei begrenzter Alveolarkammatrophie und wenn noch eine gewisse knöcherne Kammhöhe
vorhanden ist.

§ Mundvorhofplastik mit sekundärer Epithelisierung

§ Indikation:
§ bei geringgradiger Atrophie. Es muß mit einem Verlust der erzielten
Alveolarkammhöhe um mind. 50% gerechnet werden.

§ OP:
§ Die bewegliche Schleimhaut wird am Alveolarfortsatz abgetrennt und zusammen
mit der Muskulatur vom Periost gelöst, bis eine ausreichende Vertiefung des
Mundvorhof erzielt ist.
§ Der Schnitt wird genau an der Grenze zwischen beweglicher und fester
Schleimhaut angelegt. Der freie Schleimhautrand wird im neuen Fornix vestibuli
durch Naht fixiert.
§ Die dort entstehende Narbe behindert jedoch den Ventilrand der Prothese →
Schnitt weiter palatinal bzw. lingual in die fixierte Schleimhaut hinein.
§ Bei der Naht im Fornix vestibuli wird dann eine Schürze gebildet, die bis auf die
Periostseite reicht.
§ Die Periostwundfläche wird der sekundären Epithelisation überlassen. Sind
gleichzeitige Lappenfibrome vorhanden, so entsteht nach deren Exzison ein
Lippenschleimhautdefekt, der durch Mesialwanderung der mobilisierten Lippen
und Wangenschleimhaut geschlossen werden kann (Rehrmann).
§ Postoperativ im OK → alte Prothese deren Ränder nach der Plastik mit
Kerrmasse aufgebaut werden oder eine präoperativ individuell angefertigte
Verbandsplatte, bei der bereits die operative Korrektur berücksichtigt wurde einzu
gliedern. Die Platte kann durch permaxilläre Drähte, mit Minischrauben oder
durch Stahlstifte fixiert werden. Sie sollte 10-12 Tage belassen werden.

§ Mundvorhofplastik mit Haut- und Schleimhauttransplantat (Schuchardt)

§ wird im wesentlichen nach dem gleichen Prinzip durchgeführt; die Wundfläche am Periost wird
jedoch mit einem Spalthautlappen oder Schleimhautlappen aus der Wangenschleimhaut abgedeckt
und mit Nähten fixiert. Auch hier wird die Umschlagsfalte mit Schleimhaut vom Alveolarfortsatz
ausgekleidet.
§ Die Eingliederung einer Verbandsplatte für 10-12 Tagen ist im OK zweckmäßig, damit Lippen-
und Wangenschleimhaut sicher im Fornix adaptiert werden.
§ Die Fixation der Verbandplatte erfolgt entweder mittels permaxillärer, beidseits im
Prämolarenbereich angelegter Drahtligaturen durch eine Aufhängung am Jochbein, am Jochbogen
oder mit Stahlstiften

§ Submuköse Mundvorhofpalstik (Obwegeser):

§ wird von einem oder mehreren vertikalen Schnitten aus durch submuköse Präparation
vorgenommen. Die bewegliche Schleimhaut wird unterminiert, die Muskulatur von Periost
abgetrennt. Die so untertunnelte, am Alveolarfortsatz sowie Lippen – und Wangenbereich gestielte
Schleimhaut kann im Ok durch eine Verbandplatte oder durch die alte Prothese, deren Rand mit
Kerrmasse verlängert wurde durch Jochbogenaufhängung fixiert und dem Periost adaptiert werden.
Im UK wird die Schleimhaut durch perikutane Nähte fixiert und dem Periost adaptiert.

§ Tuberplastik

§ Indikation:
§ wenn bei stark fortgeschrittener Atrophie ein niveauloser Übergang der zwischen
Alveolarkamm und intermaxillärer Falte besteht.

§ OP:
§ Nach bogenförmiger Umschneidung der Tuberregion und Ablösen der
Weichteile vom Periost muß der Processus pterygoideus hinter dem Tuber
entweder abgemeißelt oder die Lamina lateralis mit einer Luerschen
Hohlmeißelzange abgetragen werden.
§ Die Wundtasche wird mit einem Spaltlappen oder einem Schleimhauttransplantat
gedeckt und mit Nähten fixiert.
§ Bei sekundärer Wundheilung große Rezidivgefahr.
§ Die Eingliederung und die Fixierung einer Verbandplatte, deren distalen Enden
flügelartig verlängert werden, ist erforderlich → vollständige Anheilung des
zuverlässig adaptierten Transplantats.
§ CAVE: starke Blutung aus Plexus venosus!

§ Gaumendachosteotomie

§ Durch Kranialverlagerung des hufeisenförmig osteotomierten Gaumendachs wird der OK relativ


erhöht.
§ Das Vomer wird basal am Gaumendach abgetrennt. Durch eine mit Schrauben fixierte unterfütterte
Verbandsplatte ist eine zuverlässige Ruhigstellung der Fragmente gewährleistet. Die definitive
prothetische Versorgung kann nach 2-3 Monaten erfolgen.

26 . Kieferwinkelfraktur

§ Alle Brüche des UK zwischen endständigem Zahn und Vorderrand der Masseter- Pterygoideus-
Muskelschlinge sind äußerst dislokstions- bzw. redislokationsgefärdet. Das kleine Fragment wird nach
kranial und medial gezogen

§ Therapie:
§ immer funktionsstabile Osteosynthese → Miniplattenosteosynthese auf der Linea obliqua
externa nach Reposition und MMF. Plattenentfernung nach 3 Monaten

§ Frakturen innerhalb der Muskelschlinge:

§ sind nicht oder nur minimal disloziert und haben durch den breit ansetzenden Sehnenspiegel der
Muskel kaum eine Tendenz zur sekundären Dislokation →

Therapie: 1. MMF zur intrafragmentären Ruhigstellung

bei repositionspflichtigen Frakturen in der Muskelschlinge


- es muß operativ vorgegangen werden, dadurch wird der retiniernede Sehnenspiegel gelößt

Therapie: Miniplattenosteosynthese auf Linea obliqua externa nach Reposition und MMF

▪ Frakturen innerhalb der Zahnreihe

Bei nicht oder nur wenig dislozierten Brüchen

Therapie:
§ 1. konservative Reposition, konservative Retension durch Drahtbogen-Kunststoffschiene
und konservative Fixation durch MMF (Mandibulomaxilläre Fixation)
§ 2. konservative Reposition, konservative Retension und Fixation durch eine interokklusale
Kappenschiene , keine MMF

Bei stärker diszlozierten Brüchen

Therapie:
§ 1. Operative Reposition, operative Retension durch Drahtnaht oder Miniplatte,
konservative Fixation durch MMF
§ 2. Operative Reposition, operative Retension und Fixation durch bruchdynamisch
orientierte Miniplattenosteosynthese , keine MMf
§ 3. Operative Reposition, operative Retension und Fixation durch Kompressionsplatten-
osteosynthese, keine MMF

§ 4. Operative Reposition, operative Retension und Fixation durch Zugschraubenosteo-


synthese, keine MMF

§ Zahn im Bruchspalt:

§ Meist offene Fraktur, da der Bruchspalt regelmäßig durch eine Alveole als Schwachpunkt
des Kiefers verläuft → Bruchspaltinfektion! Durch die Verabreichung von Antibiotika bei
Belassen des Zahnes kann die Infektionsgefahr vermindert, nicht aber verhindert werden.
§ → nur vitale und parodontal gesunde Zähne dürfen unter 7- tägigem Antibiotikaschutz
belassen werden

§ Zu entfernen sind:

§ Zähne mit einer profunden marginalen Parodontopathie


§ devitale (wurzelgefüllte) Zähne
§ Zähne mit apikaler Parodontitis
§ Zähne mit Wurzelfrakturen
§ Halbretinierte Zähne, die zum Bruchspalt hin offen sind. Retinierte, völlig im Knochen
impaktierte Zähne können belassen werden, wenn es sich um eine Fraktur ohne
Dislokation handelt.

27. Zysten: woher kommt das Epithel?

§ Radikuläre Zysten:

§ Epithel stammt aus den Malassez`schen Epithelresten des Parodontiums, die das Granulationsgewebe
netzartig durchziehen. Die M. Epithelreste sind Reste der Hertwig`schen Wurzelscheide, die bei der
Zahnentwicklung die Wurzelbildung induziert (Übergang inneres/äußeres Schmelzepithel)

§ Follikuläre Zysten

§ entstehen im Bereich der Zahnanlage (Zahnsäckchen) aus dem Schmelzepithel

§ Keratozysten:
§ aus Epithelresten der Zahnleiste, die während der Odontogenese im Kiefer verblieben sind.

§ Gingivazysten:
§ entwickeln sich vermutlich aus versprengten Resten der Zahnleiste

§ Residualzysten:
§ entwickeln sich nach unvollständiger Entfernung radikulärer oder follikulärer Zysten oder
aus einem epithelhaltigen Granulom

§ Nasopalatinale Zyste:

§ entsteht aus persistierendem Epithel des Canalis nasopalatinus

§ Naseneingangszyte:

§ ensteht aus Resten der Hochstetter`schen Epithelmauer bei der Bildung des Nasenbodens
im Verschmelzungsbereich des lateralen und medialen Nasenwulstes.

§ Globulomaxilläre Zyste:

§ entsteht aus Resten der Hochstetter`schen Epithelmauer

§ Mediane Gaumenzyste:
§ ensteht aus eingeschlossenem Epithel an der Vereinigungsstelle der
Gaumenfortsätze

§ Mediane UK-Zyste:
§ ensteht aus eingeschlossenem Epithel an der Vereinigungsstelle der Unterkiefer-
fortsätze
■ Mediane Halszyste
§ aus Resten des Ductus thyreoglossus

Reiz, der die Epithelaktivierung und Proliferation auslöst:


- Entzündungsreiz,
- Entwicklungsstörungen,
- Trauma

28.RÖ: Mesiodens!

§ Überzähliger retinierter Zahn, häufig im Bereich der Mittellinie des OK. Bei jedem Diastema sollte an einen
solchen , meist dysmorphen Zahn gedacht werden → eventuell auch bei Zahnkippung
§ Entsteht aufgrund einer Überproduktion der Zahnleiste

29 Bilder : Amelogenesis imperfecta

§ → allgem: Schmelzhypoplasie der Milch- und bleibenden Zähne mit qualitativen und quantitativen
Veränderungen am Schmelz
§ → autosomal dominant vererbte Erkrankung

§ Klinisch:
§ rudimentärer Schmelzüberzug, der bei Frauen rauh und höckrig und bei Männern glatt ist,
kreidig mit braun- gelblichen Pigmenteinlagerungen,
§ die Kronen erscheinen verkleinert, das Dentin- und Wurzelwachstum ist nicht betroffen

§ Rö:
§ keine Schmelzverschattungen

§ Therapie:
§ Fluoridierung und frühzeitige Überkronung

■ 4 Formen:

1) Hypoplastisch: autosomal dominant, dünner Schmelz, normale Härte, glatte Oberfläche


2) Schmelz- Aplastisch: Schmelz fehlt, Zahn von dünner Zementschicht bedeckt, oft liegt eine Obliteration
(Verschluß) der Dentinkanälchen vor (Reaktion d. Dentin-Pulpa Einheit)
à relative Unempfindlichkeit gegenüber exogenen Reizen
3) Hypomineralisiert ( hypocalcifizierte Form): Schmelz ist normal dick, aber extrem weich und rauh , da
mangelhafte Kristallbildung
4) Hypomaturation ( verminderte Schmelzreifung): Ameloblasten produzieren normale Schmelzmatrix, die
präeruptive Reifung (z.B. Wasserrückresorption) ist gestört, Schmelz ist normal dick aber
sehr weich, kann mit Sonde durchbohrt werden

à bei 1 und 2 schimmert das Dentin gelblich braun durch


Therapie: Fluoridierung, Extraktion, prothetische Kronenversorgung

§ DD von Schmelzhypoplasien

lokale Ursachen generalisierte Ursachen erbliche Genese


Milchzahntrauma Vitaminmangel A + D Amelogenesis imperfecta,
autosomal dominant
Entzündungen → zu mangelnder Parathormonmangel → andere ektomale
Verkalkung der nachfolgenden Hypocalcämie → Tetanie Fehlbildungen
Zähnen
offener Biß Allg. Erkrankungen z.Z der
Odontogenese
Zu hoher Flourgehalt → Flourose
Probably toxic dose: 5mg F/ kg KG
bei Kindern

30. Epulis

§ Psychrembel: dem Alveolarfortsatz halbkugelig oder pilzförmig aufsitzende, umschriebene periphere


Granulationsgewebsbildung mit unterschiedlichem klin. Bild, kein echter Tumor, sondern entzündlich-
reaktives (resorptives) meist in Verbindung zu gingivo-parodontalem Gewebe stehendes Granulom

§ Histologisch 3 Formen:

§ 1. E. granulomatosa (unspez.: gefäßreiches Granulationsgewebe)


§ 2. E. gingantozellularis = peripheres Riesenzellgranulom (mehrkernige Riesenzellen, Spindelzellen)
§ 3. E. fibromatosa (zell- und faserreiches Bindegewebe mit gleichmäßigem Geflecht, kollagenreiche
Faserzüge)

§ Weitere Formen:

§ 4. Schwangerschaftsepulis = E. gravidarum
§ 5. E. congenita (gehört pathogenetisch nicht zu den anderen Epuliden)

§ E. granulomatosa:

§ ist Frühstadium einer Epulis


§ kaum Riesenzellen differnziert
§ Farbe: blauviolett → gefäßreich
§ Konsistenz: schwammig
§ Kann zu E. fibromatosa ausheilen

§ E. gigantozellularis

§ häufigste Form der Epuliden


§ fast nur in bezahnten Kieferabschnitten
§ w > m 3: 1
§ Farbe: bläulich-rot / braun (Blutfarbstoff, das zu Hämsiderin abgebaut wird)
§ Konsistenz: weich
§ Kann zu Knochenabbau an der Wurzelspitze führen
§ Klinisch: Zahnlockerung
§ Rö: Schwund des interdentalen Septums
§ Therapie:
§ operative Entfernung bis auf Knochen, eventuell ursächlichen beteiligten Zahn
entfernen um Rezidiv zu vermeiden

§ E. fibromatosa

§ Abheilungsform der E. gigantozellulares und E. granulomatosa.


§ wächst nicht mehr, dennoch operative Entfernung
§ Farbe: blaß-rosa
§ Konsistenz: fest
§ Rö: scharf gegen Knochen abgegrenzt
§ Schwangerschaftsepulis:

§ tritt um den 3. Schwangerschaftsmonat auf


§ Ursachen:
§ hormonell, konstitutionell und lokale Reize (Zahnstein, Beläge,
Kronenränder)

§ leicht blutend
§ Konsistenz: weich
§ Farbe: rot –violett
§ befällt mitunter girlandenartig mehrere Parodontien
§ Therapie:
§ meist Spontanheilung
§ bei kleinen Epuliden bis nach der Entbindung warten, große Epuliden
§ operative Entfernung
§ Mundhygiene verbessern

§ E. congenita

§ Myoblastenmyom → glykogen, lipidreiche Granula Zellen, von quergestreifer Muskulatur

§ ist ein dysgenetisch bedingter mesenchymaler Speichertumor, vorwiegend bei weiblichen


Neugeborenen
§ Bevorzugter Sitz: seitliche obere Schneidezahngegend, auf Alveolarfortsatz sitzend
§ Therapie:
§ op. Entfernung in den ersten Lebenstagen, keine Rezidivgefahr, weiteres
Kieferwachstum verläuft ungestört

Frage 31 : Kieferklemme DD

§ Def: Pschyrembel:
§ Erschwerung der Mundöffnung, ist keine selbstständige Krankheit, nur Symptom
§ Objektivierung durch Messung der Schneidekantendistanz (normal 40-50mm),
bei Zahnlosen von Alveolarkamm zu Alveolarkamm, in Karteikarte festhalten

§ 1. Arthogene Kieferklemme:

§ charakteristisch bei Befragen wo Hemmung ist, zeigt Patient mit Zeigefinger auf
Gelenkgegend

§ Bei funktioneller Myoarthopathie:

§ Klinik, Symptome:
§ Gelenkgeräusche, Deviation, Mobilitätsstörung des UK nach lateral.
Muskeldruckschmerz, Myegelosen im Tastbefund, myogener
Projektionsschmerz = Schmerzen nicht im Bereich des ursächlichen
Muskels sondern in Umgebung, Hypertrophien)

§ Ursachen:
§ psychische Faktoren, Okklusionsstörungen, Anpassungen an
Funktionsstörungen, neuromuskuläre Reize mit odontogenen, rhinognen,
neurogenen, arthrogenen, traumatogenen Ursachen

§ Arthropathia deformans : [ Umbauvorgänge am Kondylus]

§ Ankylose:
§ Versteifung aufgrund vollständiger Zerstörung des Diskus durch
myofunkt. Myoarthopathie, infektiöse und rheumatische Arthritis,
traumatisch

§ Folge von Gelenktraumen

2. Entzündlich- reflektorische Kieferklemme

§ häufigste Kieferklemme, fast immer einseitig

§ Ursache:
§ Ödem, Infiltrat, Hämatom im Bereich der Kaumuskeln führt zu Volumenzunahme, dann
mechanische Beeinträchtigung der Muskelfunktion, Muskeln werden reflektorisch
„ruhiggestellt“ meist bei:

§ 1. akuten odontogenen Entzündungen im Molarenbereich (z.B Dent. diff, Osteomyelitis,


Wangenabzeß, Abzeß der Submandibularloge, Retromaxillärer Abzeß, Abzeß des Spatium
pterygomandibulare
§ 2. Posttraumatische Entzündung nach OP,
§ 3. seltener chronische Entzündungen durch retinierte obere und untere Weisheitszähne
§ 4. Bei Parotis epidemica Kieferklemme beidseits
§ 5. Iatrogen durch Spritzeninfektion im Spatium pterygomandibulare (freies Intervall von
1-2 Tagen, dann nimmt Kieferklemme zu, keine äußere Schwellung, M. pterygoideus
med., druckschmerzhaft, stationäre Behandlung notwendig, bei Verletzung des Muskels
sofortige Kieferklemme.
§ 6. Jochbeinimpressionsfrakturen (nach Mittelgesichtsfrakturen)

3. Kieferklemme durch narbige Veränderungen

§ Narbenbildung in den Muskeln durch Verbrennung, Ätzungen, Strahleninsulte, nach Tumorbestrahlung,


Schußverletzungen

4. Kieferklemme als Tumorfolge

§ durch expansiv oder infiltrierend wachsenende Tumoren der Parotis, von der Kieferhöhle ausgehend und
Knochentumoren des aufsteigenden Astes [Kieferklemme kann das erste Anzeichen eines Tumors sein]

5. Neuropsychogene Kieferklemme

§ tonische Lähmung der vom 3. Trigemeninusast versorgten Muskulatur, schlagartig, immer doppelseitig
§ Ursachen:
§ Schreckerlebnisse, allgemein schwere psychische Anfälle bei Entziehungserscheinungen
nach Drogenmißbrauch

6. Kieferklemme bei Tetanus

§ Frühsymtom einer Wundstarrkrampfinfektion


§ bei Befragung der Patienten, wo Hemmung, greifen Patienten beidseits an kaudale Masseterregion
(wichtigste DD, kommt nur bei Tetanus vor!)

§ einseitige Kieferklemme bei Tetanus, wenn Eintrittspforte der Infektion im Gesicht liegt
§ gleichseitige Fazialisparese = Kopftetanus oder Rose-Sydrom

Therapie der Kieferklemme:


§ stets gegen die ursächliche Erkrankung gerichtet
Frage 32: Pigmentierung der Munschleimhaut

§ Exogene Pigmente:

§ Tätowierungen:

§ durch Bleistifte infolge eines Traumas, meist am Gaumen schiefergrau, durch


Tinte auch traumatisch, an labialen Mukosa und an der Unterlippe

§ Amalgamtätowierungen:
§ Einschluß von Amalgampartikeln in Weichgewebswunden, durch
Extraktion oder Verletzung mit rotierenden Instrumenten, blaugrau bis
schwarze Pigmentierungen auf Gingiva.
§ Vestibulum, am Gaumen, Wangenschleimhaut

§ Schwermetallintoxikation:

§ und Einnahme von bestimmten Medikamenten

§ Wismut:
§ häufig in Diarrhoemedikamenten. Ablagerungen an
marginaler Gingiva, bläulich bis schwarz

§ Blei:
§ chronische Exposition zu Farben oder Metallrohren mit hohem
Bleigehalt, grauer gingivaler Bleisaum

§ Quecksilber:
§ dunkler Zahnfleischsaum

§ Silber:
§ meist Folge von chron. Anwendung silberhlatiger
Nasen und Ohrentropfen

§ Antimalaraimittel:
§ Resorchin:
§ graublaue
Schleimhautverfärbung
§ DD zu Bleisaum

§ Endogene Pigmente

§ 1. rassisch bedingte Melaninansammlung u (Melanoplatine)

§ 2. Morbus Addison:
§ NNR- Insuffizienz , Rückkoppelung der NNR-Hormone auf die
HVL-Hormone fehlt, dadurch vermehrte Ausschüttung von
HVL-Hormonen (ACTH= Corticotropin, MSH= Melanotropin) und
ß- Endorphin, werden immer zusammen freigesetzt.

MSH: (Melanin stimulierendes Hormon)


§ fördert die Melaninproduktion und Ausbreitung der Pigmentgranula in der Haut, damit
Pigmentierung
Klassisches Bild: Bronzefärbung der Haut

§ 3. Peutz- Jehgers- Syndrom: (Pigmentfleckenpolyposis)

§ autosomal-dominant erhebliche Erkrankung. Melanotische Flecken und


gastrointestinale Polyposis (= Vorkommen zahlreicher Polypen in einem
Hohlorgan)
§ intraorale Flecken an der labialen und bukkalen Mukosa
§ 4. Schwarze Haarzunge:

§ Lingula villosa nigra: haarige Verlängerung der Papillae filiformes, je


nach aufgenommener Nahrung dunkelgrün bis schwärzliche Färbung

§ Mögliche Ursachen:
§ Antibiotikabehandlung, Nicotinabusus,
Lebererkrankungen, Sondennahrung,
Infektionen mit Candida albicans ,
Bestrahlungen, schlechte Mundhygiene,
Mundwässer (Chlorhexididingluconat),
§ Vitamin B-Mangel, Veränderungen des oralen
pH-Wertes

§ 5. Malignes Melanom:
§ von Melanozyten ausgehender Tumor, an der Haut, seltener
Schleimhaut, an palatinaler Schleimhaut des harten Gaumens, OK-
Alveolarfortsatz, Gingiva blauschwarz oder dunkelbraun, wegen
schnellen Wachstums und früher Metastasierung, Prognose ungünstig.

§ 6. Nävi:
§ bläulich oder schwarze Pigmentierung, in der Regel schon seit der
Kindheit vorhanden, Lokalisation- Gaumen, Gingiva, bukkale Mukosa,
Lippen

weitere: Schwangerschaft, Kaposi- Sarkom, Leuko-, Erythroplakie, Raucherleukokeratose, Lichen, M.Bowen

Frage 33: marginale Parodontitis

§ Def.:
§ ist eine entzündliche, durch bakt. Beläge verursachte Erkankungen aller Anteile des marg.
Parodonts, d.h der Gingiva, des Desmodonts, des Wurzelzementes und des Alveolarknochens, mit
fortschreitendem Verlust an Stützgewebe.

§ Symptome:
§ Zahnfleischtaschen
§ Knochenabbau, irreversible Zahnlockerung
§ Veränderungen der marg. Gingiva
§ Taschenexsudation, später Taschenabzeßbildung möglich
§ Konkremente
§ Foetor ex ore
§ Entzündung, ausgehend von einem oder mehreren Parodontien, führt zu Rötung,
Schwellung, Schmerzen

§ Einteilung:
§ Parodontitis marg. superficialis: Taschentiefe bis 4mm
§ Parodontitis marg. profunda: Taschentiefe ab 4mm

§ Ursache:
§ bakterielle Infektion auf dem Boden einer Gingivitis, entsprechend der unterschiedlichen
Progression der Erkrankung und des Alters der Patienten unterscheidet man:

§ 1. Präpubertäre P

§ tritt zwischen 2. und 4. Lebensjahr auf, es gibt lokalisierte und generalisierte Form, bei der
lokalisierten Form nur einzelnen Zähnen befallen und der generalisierten Form alle Milchzähne
befallen und stark entzündlich veränderte Gingiva, neutrophilen Granulozyten und Monozyten der
erkrankten Kinder weisen häufig funtkionelle Defekte auf
§ 2. Lokalisierte juveniele P (LJP)

§ Beginn im Alter von 10- 13 Jahren, rascher progredienter Knochenabbau: geringe Menge an Plaque
und Zahnstein korreliert nicht mit dem Grad der parodontalen Destruktion; bei den meisten
Patienten wurde bei Untersuchungen ein Funktionsdefekt der neutrophilen Granulozyten und
Monozyten festgestellt; vermutlich- autosomal rezessiv oder geschlechtsgebunden dominant
vererbt

§ 3. Schnellfortschreitende P. (RPP = rapid progressive periodontitis)

§ Klinisches Bild ähnelt der generalisierten Form der juvenilen P., schneller fortschreitender
Knochenabbau in Zyklen, dann Gingiva stark entzündet, eitriges Taschensekret, in Ruhephasen
stagniert Knochenabbau; viele Patienten haben Defekte der neutrophilen Granulozyten und
Monozyten, geschlechtsgebunden vererbt.

§ 4. Erwachsenenparodontitis (AP = adult periodontitis)

§ ab 30.-35 Lebenjahr, langsam fortschreitend, chronischer Verlauf in Schüben; akute


Exazerbationen (Verschlimmerung) mit aktiven Taschen neben ruhenden inaktiven Taschen,
Mundhygiene meist unzureichend, große Plaquemenge

§ 5. Akute nekrotisierend ulzerierende P.(=ANUP)

§ Nekrosen der Interdentalpapillen, Schmerz, Spontanblutung, Foetor ex ore, oft bei psychischem
Streß und Schlafmangel, Defekt der neutrophilen Granulozyten

§ 6. Refraktäre P.

§ Fortschreiten des Knochenabbaus trotz konsequent durchgeführter Therapie, Defekte der


neutrophilen Granulozyten

§ 7. Gingivoparodontale Manifestationen systemischer Erkrankungen

§ Stoffwechselerkrankungen z.b insulinabhängiger Diabetes (=Diabetes Typ 1)


§ Ernährungsstörungen z.B Avitaminosen
§ Hämatologische Erkrankungen z.B angeborene Neutrozytopenie, lymphatische und myeloische
Leukämie
§ virale Erkrankungen z.B Herpes simplex, Herpes zoster, HIV

§ Therapie:
§ PA-Behandlung
§ bei nicht erhaltungswürdigen Zähnen: Extraktion

§ bei Gingivitis:
§ Pseudotaschen = erhöhte Sondierungstiefe ohne Attachmentverlust, Attachmentverlust =
Distanz zwischen der Schmelz-Zementgrenze und dem Boden der Zahnfleischtasche

Frage 34: osteolytischer/osteomyeltischer Prozeß im UK: DD


(vgl. Frage 1)

osteolytischer P:
Knochenabbau und Knochenauflösung aufgrund
§ entzündlicher Prozesse
§ tumoröser Prozesse
§ iatrogener Prozesse
Osteopathien
osteomyelitischer P.
Knochenmarksentzündung aufgrund
§ Infektion (Erreger: hämolysierende Streptokokken oder Staphylokokkos aureus),
breitet sich ausschließlich im Knochen aus, die pathologischen Vorgänge im
Knochen überwiegen: aufgrund der Entzündung Einschränkung der
Vaskularisierung, dadurch Unterversorgung eines Knochenbezirkes mit
anschließender Nekrotisierung, eventuell Sequesterbildung
§ Infektionen geht von Herd aus der Nachbarschaft aus.

§ Akute Osteomyelitis:

§ Zahnlockerungen bei vorher unauffälligen Zähnen, Röntgen meistens unauffällig,


oft Fistelbildung
§ Therapie:
§ auch bei starker Lockerung der Zähne keine Extraktion, sondern
antibiotische Abdeckung (Clindamycin) und Schienung der
Zähne, Inzision

§ Chronische Osteomyelitits:
§ lokal symptomlos, eventuell „ Vincent-Syndrom“ = Übergreifen der
eitrigen Entzündung auf den N. mandibularis, aus der entzündlichen
Hyperästhesie wird Hypo- oder Anästhesie

§ Röntgen:
§ erst nach 20 Tagen, Demineralisierungseffekt
erkennbar, Wechsel von Sklerosierung und Osteolyse

§ Therapie:
§ Stufenplan (siehe Skript)
§ 1. Excochleation , Sequestertomie
§ 2. Dekortikation (verbessert die Vaskularisation)
§ 3. Dekortikation und Spongiosatransplantat
§ 4. Kieferresektion unter Erhalt des N. alveolaris inf. ,
Unterstützend langfristige Antibiose, Lokalantibiose,
Redondrainage, immer hyperbare Sauerstofftherapie

Frage 35: OPG mit Mukozele

Def.:
Mukozele = Retentionszyste der KH-Schleimhaut

§ Allgemein:
§ Retentionszyste entsteht aus Sekretstau im Ausführungsgang mit nachfolgender Dilatation
§ Mukozele entsteht durch Schleimhautretention in einer intramukösen Drüse,
möglicherweise durch Gangstenosen der Schleimdrüsen oder möglicherweise auch
odontogen verursacht.
§ Ist dünnwandig, hat fast durchsichtigen Zystenbalg mit feinen Gefäßen .
(Unterschied zu odontogenen Zysten, die einen dickeren nicht tranzluzenten Zystenbalg
haben)
§ Wölbt sich halbkugelig in das Kieferhöhlenlumen vor, nicht verdrängend = keine
Knochendeformierung
§ oft nur Zufallsbefund
§ gefüllt mit dünnflüssiger, gelber, klarer Flüssigkeit
§ Spontanentleerung über Nase möglich

§ Röntgen:
§ halbkugelige, konvexe Verschattung, immer an Kieferhöhlenboden, gut begrenzt, mit
schwachem Röntgenkontrast, keine knöcherne Auftreibung
§ Therapie:
§ nur bei Beschwerden,
à diese dann ausgehend von odontogenen Bezug z.b marktoten Zähnen, Wurzelresten,
Parodontopahtien, retinierten Zähnen ( mit oder ohne foll. Zyste)
§ Entfernung der Zyste bei der diagnostischen Sinuskopie = (=Antroskpie ist Methode der
Untersuchung der KH bei Tumorverdacht und zur Schleimhautdiagnostik)

§ Vorgegehen:
§ Punktion der KH mit Troikar durch unteren Nasengang oder Fossa canina. Einschieben
des Endoskops mit verschiedenen Winkeloptiken, ggf. PE oder transnasale operative
Eingriffe in der KH, unter Umständen nach Erweiterung des Zuganges im unteren
Nasengang

§ DD:
§ Tumore v. a Speicheldrüsentumor
§ odontogene Zysten ( Sensib. Prüfung, klin: es fehlt die Auftreibung, Zahnfilme)
§ Sinusitis maxillaris
§ radikuläre Zyte (hat Kompaktlamelle)

§ Okklussionszyste: Sonderform der Mukozele


§ entsteht in KH nach Radikaloperation aus zurückgebliebenen Gewebsinseln,
welche autonomes Wachstum zeigen und zu Kammerbildung in der KH führen
können

§ Umbau der knöchernen Sinuswand in eine fibröse Kapsel

■ falsche Mukozele: Schleimhautzysten der KH

Frage 36: Dia: Kaposi- Sarkom

Syn: Pseudosarcomatosis haemorrhagica pigmentosa, (Sarkom: maligner Tumer der Mesenchymzellen)

§ Formen:

§ 1. chronische K-S:
§ v.a bei Männern aus Osteuropa und Italien nach dem 50. Lebenjahr
auftretende sog. klassische Form, meist auf Extremitäten beschränkt

§ 2. Lymphadenopathie- assoziiertes K.-S

§ in Afrika gehäuft bei Kindern vorkommen mit chronischem Verlauf und


erst später Metastasierung

§ 3. Transplantation-assoziiertes K.-S:

§ bei Patienten unter Immunsuppression mit raschem generalisiertem


Wachstum (z.B nach Nierentransplantation)

§ 4. HIV- assoziertes K-S

§ häufigste maligne Veränderung in Verbindung mit HIV-Infektion


§ Haut und Schleimhaut können betroffen sein, multifokal
§ 3 Stadien der Entstehung:
§ 1. anfangs rote Flecken
§ 2. vergrößern sich zu rötlich- blauen Plaque
§ 3. gelappte, blauviolette, ulzerierende und
schmerzhafte Knötchen
§ Orale Lokalisation:

§ laterale Region des harten Gaumens


§ Gingiva
§ Wangenschleimhaut
§ oft multifokal

§ Hautveränderungen sehen ähnlich aus, kommen bevorzugt im Bereich


der Unterschenkel vor
§ multipler Organbefall (Gastroinstestinaltrakt), Leber, Milz, Knochen,
Gehirn

§ Therapie:
§ rein palliativ, Bestrahlung (Röntgenweichstrahltherapie kann zur Rückbildung der
einzelnen Läsionen führen), Chemotherapie , Lasertherapie bei HIV-Patienten retrovirale
Therapie, alpha-2- Interferon hat antivirale Wirkung durch Hemmung der Virureplikation

§ DD:
§ Erythroplakie → Naevus zell Naevus
§ Hämangiome
§ atrophische Candidiasis → Melanom

Frage 37: Verschicken von histologischen Präparaten

§ PE in Fläschen mit Formaldehyd (10% gepuffert), gemeinsam mit Anamnese (klin.-, rö-, op-Befund)
§ Intraoperativer Schnellschnitt auf Kompresse, mit physiologischer Kochsalzlösung tränken
§ Abstrich (Epithelzellen) auf Objektträger mit Fixierungsspray

Frage 38: Therapie/Erklärung , Dolor post-OP

§ Def.: Unerträglicher Schmerz 2-4 Tage nach Zahnextraktion


§ ensteht bei Wundheilungstörung durch bakterielle Infektionen der Alveole
§ gekennzeichnet durch exsudative oder nekrotisierende Ostitis der Alveole (=Alveolitits, ist eine
umschriebene Osteomyelitis der Alveolenwand, deren Ursache im infektiösen Zerfall des zunächst
gebildeten Blutkoagels oder in einer primären trockenen Alveole zu sehen ist)

§ Begleitet von Neuritis: ausstrahlende Schmerzen durch entzündliche Irritation freiliegender


Nervenendigungen , heftigste, unerträgliche Schmerzen

§ Häufigste Komplikation nach Zahnextraktionen (3% aller Extraktionen), im UK häufiger als im OK

à allgemein: Wundschmerz post- OP ist immer Folge der Reizung lokaler, sensibler Nervenfasern und trit nach
allen Eingriffen subjektiv unterschiedlich auf
- auf eine Wundinfektion deuten hin: Schmerzen nehmen zu, Schwellung

§ Faktoren, die die Entstehung einer Alveolitis begünstigen:

§ Fehlverhalten des Patienten:

§ Unterlassen der oralen Hygiene, wiederholtes Ausspülen des


Mundes. Dadurch Ausschwemmung des Koagels
§ Unsachgemäße Extraktion:

§ mit Verletzung des Knochens, starke Traumatisierung des


Gewebes
§ Eingriff im akut entzündlichen Stadium

§ Vernachlässigung der Asepsis

§ Überdosierung des LA:


§ Blutung in die Alveole bleibt aus durch zu hohen Vasokon –
striktorzusatz, es resultiert eine trockene Alveole, Keime der
Mundhöhle können dann in den Knochen eindringen und eine
Wundheilungsstörung verursachen, „Alveolitis sicca“, Dry-
Socket

§ trifft fast ausschließlich nach Ex in LA auf, fast nie Ex in


Narkose

§ Klinisches Bild:
§ zunächst beschwerdefreies Intervall
§ 2-4 Tage nach Extraktion stark ausdauernde Schmerzen
§ Allgemeinzustand kann beeinträchtigt sein
§ Begleitneuritis: ausstrahlende Schmerzen (UK: Ohr- und Gelenkregion,
OK: Augen und Schläfenregion)
§ sehr druckdolente, wenig geschwollene Wangenregion mit glasig
glänzender Schleimhaut
§ eventuell Hypästhesie
§ rotschwarze oder grauegrüne Zerfallsmassen in der Alveole
§ foetor ex ore
§ Regionäre Lymphknoten mitunter schmerzhaft vergrößert

§ Pathomechanismis:

§ bakterielle Besiedlung führt zu massiver Leukozyteninfiltration aus den


eröffneten Gefäßen
§ ausgedehnte Gewebstraumata setzen Aktivatoren frei, die Plasminogen
in Plasmin umwandeln
§ Auflösung des Fibringerüstes durch verstärkte Fibrinolyse, Zerfall des
Koagulums, einsprossendes Granulationsgewebe trifft auf die leere
Alveole
§ bakterielle Besiendlung des Knochen mit nachfolgender Nekrose

§ Therapie d `Hoed´t

§ mit H2O2 säubern


§ Tamponande mit Chlorphenol- Kampfer- Menthol-Präparat (30%
Phenol; 60% Alkohol; 10% Kampferlösung)
à das ist das Zeug, dass alten ZA- Praxen den typischen Geruch gab
§ oder:
§ 3% H2O2 und Tamponade Gazestreifen mit Jodoform oder ED
84,
§ wenn keine Besserung:
§ chirurgische Revision: keine
Kürettage da Gefahr der
Infektausbreitung
§ Antibiotika nur bei Ausbreitungstendenz

Frage 39: Was ist eine leichte (mittelschwere) Intoxikation? Therapie / Erkennung

§ Ursachen:
§ absolute Überdosierung (Mißachten und überschreiten der Grenzdosis)
§ relative Überdosierung (Injektionen in ein Gefäß oder erhöhte Resorption, durch schnelle
Injektion bzw. Injektion in ein entzündetes Gebiet

§ Symptome:
§ leichte Intoxikation (Prodromalphase = Frühzeichen)
§ Ohrensausen, Schwindel, taubes Gefühl im perioralen Bereich, Metallgeschmack,
Benommenheit, Zittern

§ mittelschwere Intoxikation
§ Erbrechen, Sprechstörungen , Bewußtseinsverlust, Muskelzuckungen und tonisch-
klonische Krämpfe
§ Notarzt rufen

§ schwere Intoxikation
§ ZNS Depression und Koma, unregelmäßige Atmung bis Stillstand, Bradykardie,
Hypostystole
§ Notarzt rufen, Intubation, O²- Gabe, Katecholamine, Volumenzugabe (Ringer)

§ Folgende Maßnahmen ergreifen:


§ bei leichter / mittelschwerer
§ Injektion abbrechen
§ Flachlagerung mit angehobenem Oberkörper
§ Sauerstoff: 10mg Valium i.V bei Krampfzuständen, Adrenalins
i.v oder intralingual (0,2- 0,5 mg)

Frage 40: Was kann bei der LA alles passieren?

§ Allgemeine Komplikationen.
- Anästhesieversager (falsche Technik, falsche Lagerung)
- Resorptionsverzögerung durch Hämatome
- Wirkungsveränderung und Keimverschleppung (Inj. in entzündl. Gewebe)
- Vasovagale Synkope
- Hypervebtilationstetanie ( Alkalose)
- Intoxikationen ( LA oder Konstringenz)
- allergische Reaktion

§ Vasovagale Synkope (Ohnmacht)


§ periphere Gefäßerweiterung führt zur relativen Anämie im ZNS
(Minderdurchblutung des Gehirns), führt zur Bewußtlosigkeit, weiter
Bradykardie und Blutdruckabfall
§ ursächliche Faktoren: Angst, Schmerzzustände, Hypotonie und
überschießende Gegenregulation nach Gabe eines adrenalitgenhaltigen
Lokalanästhetikums
§ Erste Anzeichen:
§ Hautblässe, Übelkeit, Standunsicherheit,“ Schwarzwerden vor den
Augen“ Weichwerden in den Knien“
§ Therapie:
§ Schocklage (Bein hoch, Kopf tief), Beruhigung, Frischluftzufuhr,
eventuell O2-Gabe, kalte Kompresse auf Stirn, beengte Kleidung öffnen,
Puls- und Blutdruckkontrollen, Medikamente meist nicht notwendig
(eventuell , Sympathomimetikum Effortil)
Anzeichen eines Schocks: Pulsbeschleunigung, Blutdruckabfall unter 100 mm Hg systolisch,
schnelle, flache Atmung, kalte Akren und Blässe sowie zunehmende
Bewußtseinseintrübung deutet auf Schock hin

§ Hyperventilationtstetanie:

§ Krampfzustände ausgelöst durch zu starkes Abatmen von CO2


§ Symptome:
§ Praästhesien perioral, („eingeschlafene Hände“),
Atemnot, Tachypnoe, Angst, Unruhe, schmerzhafte
tonische Krämpfe mit sogenannter Pfötchenstellung
und Plantarflexion von Füßen und Zehen
( Beugung in Richtung Fußsohle)
§ Therapie:
§ Oberkörper leicht erhöhen, beruhigen, CO2-
Rückatmung mit Plastiktüte (durch das starke Abatmen
von CO2 entstandene Alkalose rückgänig machen),
eventuell Sedierung

§ Intoxikation durch LA, leicht bis schwere (siehe Frage 39)

§ schwer I:
§ ZNS-Depression und Koma, unregelmäßige Atmung, Atemstillstand, Blutdruckabfall,
Bradykardie, Hyposystolie

§ Therapie:
§ Intubation und Beatmung mit Sauerstoff, Kreislaufdepression mit Volumenzufuhr
behandeln
§ Vasokonstrigens führt häufig zu Zwischenfällen: intravasale Injektion oder
Applikation in entzündliche Bereiche, Überdosierung vermeiden, bei Herz und
Kreislauferkrankungen, sowie Hyperthyreose, Vorsicht!!!
§ Monoaminooxidasehemmer und trizyklische Antidepressiva verstärken
Adrenalineffekt (zu hohe Adrenalin / Noradrenalinkonzentrationen bewirken:
Tachykardie, Beklemmungsgefühl, pektanginöse Beschwerden, Tremor, Blässe,
Kreislaufdysregulation, Schock.

§ Allergische Reaktionen
§ unabhängig von applizierter Menge: meist bei Estertyp oder allergischer Reaktion auf
Konservierungsmittel (Parahydroxibenzoesäureester, Methylparaben, „Paragruppen“) und auf
Antioxidans Natriumsulfit (ist in LA enthalten, um chemische Stabilittät der Katecholamine zu
erhalten)
§ Sofortiges zielbewußtes Handeln kann lebensrettend sein
AAC-Regel: Antigen weg, Adrenalin, Cortisonpräparat

§ Anaphylaktische Reaktionen: 4 Schweregrade

§ 1. Allgemeinreaktionen:
§ Hautrötung, Urtikaria, Unruhe, Juckreiz, Kopfschmerzen,
Schwindel
§ Therapie:
§ Tavegil < 2-5ml i.V
oder Fenistil > 0,1 mg /Kg
§ Tagamet > 5mg / kg Körpergewicht

§ 2. Hämodynamische Reaktionen:
§ Blutdruckabfall, HF-Steigerung, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
§ Therapie:
§ wie oben plus Akrinor i.V 0,5 –2ml

§ 3. Schocksymptome:
§ Hypotonie, Bewußtseinsstörung, Bronchospasmus
§ Therapie:
§ Fenistil, Tagamet, Akrinor (Dosierung wie oben)
§ plus Alupent > 0,05- 0,3mg

§ 4. Kreislauf- und Atemstillstand:


§ Soforttherapie
§ Adrenalin 0,05- 0,1 mg i.v
§ Kardiopulmonale Reanimation
§ Volumeninfusion (Plasmaexpander wie 5% Humanalbumin
§ Solu-Decortin 1 g i.V
§ Alupent 0,75- 1,5mg ( ≡ 1-2 Hübe Aerosol)

§ Tagevil, Fenistil = H1- Rezeptorenantagonisten


§ Tagment = H2- Rezptorenantagonist
§ Solu-Decortin (Wirkstoff Prednisolon) ist ein Glukokortikoid
§ Alupent = direkt wirkendes Sympathomimetikum

§ Lokale Komplikationen:

§ Hämatome durch Verletzung von Gefäß bei Injektion


§ Häufigstes Hämatom → Tuberhämatom, Schwellung schon während oder kurz nach der
Inketion, sofortiger Fingerdruck hinter Tuber und Maximale Mundöffnung hilfreich
§ Antibiotikum zur Vorbeugung einer Infektion
§ Hämatom im Sp. pterygoideum – zunächst leichte Kieferklemme klingt innerhalb von 8
Tagen ab, wenn nicht – inifiziert!
§ Hämatom im M. pterygoideus med.: längerandauernde Kieferklemme (klingt erst nach 2
tagen ab)

§ Fazialislähmung
§ bei Infiltration in Parotis wenn Kanüle über Hinterrand des aufsteigenden Astes zu weit
eingeführt (Augenklappe)

§ Schluckstörung:
§ Diffusion des LA in Isthmus faucium → Rachenenge zw. Mundhöhle + Rachen

§ Nervenschädigung:
§ mechanische Schädigung durch Kanülenspritze, chemische Schädigung durch verdorbene
Anästhesielösung

§ Sensibilitätstörung:
§ besonders N. lingualis (Vitamin B 1, Vitamin B 12 geben)

§ Schildrüsenschwellung:
§ Ursache nocht nicht eindeutig geklärt, in der Regel Spontanrückbildung, Patient
aufrechtsitzen, da Druck der Schilddrüse im Liegen größer

§ Kopfschmerz:
§ durch Noradrenalinzusatz

§ Amämische Zonen:
§ durch Vasokonstriktorenzusatz, in der Regel ungefährlich, Spontanrückbildung, wenn
kein Rückbildungstendenz kann bei Beteiligung der A. centralis vorübergehend
Erblindung auftreten, Klinikanweisung

§ Nekrose:
§ nach Gewaltsamer Infiltration am Hartgaumen einer größeren Menge, adrenalintigen LA,
Anämie, daraus kann sich Nekrose bilden, vermeiden von zu großem Druck

§ Weichteilverletzungen:
§ unbemerkt Bißverletzungen an der Lippe, Zunge, Wange; Verbrennungen durch zu
heißgelaufenes Winkelstück; Einklemmen der Weichteile durch Instrumente

§ Wundheilungstörung:
§ durch zu hohe Adrenalinkonzentration, durch die reaktive Hyperämie, Nachblutungen
möglich
§ Kanülenbruch
§ Enmalkanülen verwenden, meist bei Schwenkbewegungen bei zu tiefer Kanüle
§ operative Entfernung in Klinik
§ wenn kanüle nicht mehr sichtbar- Mund zu, Patient bekommt Redeverbot (Wanderung)

Frage 41: Vor- und Nachteile bei Zysten OP nach Thoma/ Immenkamp!

§ Zuerst Zystotomie dann Zystektomie (wenn Defekt kleiner ist), zweizeitiges Verfahren
§ Durch in Zyste wird kleiner, führt zu Knochenanbau
§ bei alten Leuten, schlechtem Allgemeinzustand, froßen Zysten

§ Vorteile:
§ relativ kleiner Knochendefekt, Verletzungsgefahr von Nachbarstrukturen (Nerven, Gefäße
Kieferhöhle, Nase) geringer
§ Gefahr des Buches z. B im UK nicht so groß

§ Nachteile:
§ lange Bedanlungsdauer, in dieser Zeit keine Histologie möglich, mögliche Neoplasie im
Zystenbalg

Frage 42: Einteilung der akuten apikalen Entzündungen

§ Def: akute apikale Parodontitis: lokalisierte Entzündungen des periapikalen (immer apikale Parodontitis),
Desmodonts und der direkt benachbarten Knochenmarksräume

§ Primär akute apikale Parodontitis:

§ Röntgen: meist unffällig


§ klinisch: starke Schmerzen, Gefühl der Elongation, Schmerzen
bei axialer Belastung, Entzündung kann bei
Reizbeseitigung ausheilen

§ Sekundär akute apikale Parodontitis:


§ durch Exazerabation einer chronischen apikalen Parod.
§ ausgelöst durch Trauma, Erregerwechsel, verringerte
Abwehrlage

§ Röntgen: chronische Aufhellung

§ Phasen:
§ 1. apikale Phasen
- lokalisierte Dauerzahnschmerzen (klopfend, ziehend), Schmerzpotenzierung
durch Wärme/ Kälte, horizontale + vertikale Perkussionsempfindlichkeit
THERAPIE: Trep., Aufbereiten, Med (Ledermix), Zahn offen lassen
§ 2. enossale Phase
- leichte Rötung der umgebenden Schleimhaut, nach 1-2 Tagen schmerzen
nehmen zu und sind schlechter lokalisierbar (pulsierend, pochend), Wärme
und liegen verschlimmern den Schmerz, Nachbarzähne oft klopfempfindlich
THERAPIE: Trep, evtl Ex, sek. WSR, evtl : Schrödersche Lüftung
§ 3. subperiostale Phase
- nach 2-4 Tagen, oft unerträgliche pulssynchrone Schmerzen, Zahn nicht
lokalisierbar, halbkugelige pralle, schmerzhafte Vorwölbung, obligat kollaterales
Ödem der Weichgewebe, Fieber (Leukos, BSG)
THERAPIE: absolute Indikation für Inzision mit Periostschlitzung, Antibiotika bei zu
erwartender Ausbreitungstendenz, nach abklingen WK + WSR
§ 4. submuköse Phase
§ 5. Weichteilphase
- Periostdurchbruch beendet schlagartig Schmerzsensationen, perifokales
Ödem verhärtet sich zunehmend, evtl. Fortleitung der Entzündung

Frage 43: Was sind die Indikationen für eine Inzision?

§ Inzision muß in der Regelbreit sein, damit ein ausreichender Eiterabfluß garantiert ist bei Patienten mit
Gerinnungstörungen (Hämophilie, antikoogulatnientherapie), kann ausnahmsweise unter Chemotherapeu –
tischer Abdeckung eine Stichinzion erfolgen, um starke Nachblutungen zu vermeiden.

§ Abzeß, Phlegmone: alter Grundsatz: „ubi pus, ibi evacua“


§ Infiltrat: um die Krankheitsdauer zu verkürzen, Übergang zu Abszess vermeiden
§ Aktinomykose: großzügigeEröffnung um Luftzutritt zu ermöglichen und das anaerobe Milieu, der unter
Luftabschluß wachsenden Aktinomyzeten zu beseitigen
§ akute Osteomyelititis: Abzeßinzision (durch den Kortex durchgebrochener Eiter bewirkt eine massive
Schwellung mit Fistel- und Abzeßbildung)

Frage 44: Wann muß Zahn extrahiert werden?

§ 1. Weitgehende Zerstörung der klinischen Krone (Trauma / Karies), wenn eine prothetische oder
konservierende Versorgung nicht mehr möglich ist

§ 2. Folgeerkrankungen des marktoten Zahnes (Gangrän, apikale Parodontitis), wenn konservierende


(Wurzelfüllung) oder chirurgische (Wurzelamputation), Therapie unmöglich

§ 3.Fortgeschritte marginale Parodontopathien (Progrediente, profunde, interradikuläre Parodontititis), wenn


systematische PA-Behandlung aussichtslos erscheint: vor Organtransplantationen, wenn durch chronisch-
entzündlichen Prozeß Transplantatabstoßung zu befürchten ist

§ 4. präprothetisch, im Interesse der erhaltung des Restgebisses, bei Elongation u Kippungen

§ 5. Kieferorthopädische Behandlung: systematische Extraktion, wenn wegen Platzmangels, Einordung in


Zahnbogen nicht möglich.

§ 6. Zähne im Bruchspalt (einwurzlige: belassen und schienen, wenn nicht disloziert; Zweiwurzelig oder
mehr: entfernen ; Ausnahme, wenn vital und nicht disloziert)

§ 7. Herdsanierung: marktote Zähne, wenn der Verdacht einer Herdinfektion durch hämatogene Streuung von
Bakterien oder Toxinen besteht

§ 8. Zähne im Bestrahlungsfeld: durch Bestrahlung kommt es zu Veränderungen in der Schmelzprismen


struktur, dadurch kann sich Säure leichter und schneller einlagern, so daß die Zähne sehr schnell kariös
werden (Bestrahlung frühstens nach Epithelisation, ggf. primäre Wundverschluß)

§ 9. Retinierte Zähne: wenn kariös, wenn Zahn Ursache einer follikulären Zyste, wenn parodontale Zyte
nachweisbar, prophylaktische Entfernung (Tumor, Entzündungen, Resorptionen von Nachbarzähnen)

§ 10. Zahn eines Neugeborenen


§ 11. bei Längs- oder Mehrfrakturen
§ 12. nach schwerer Luxation
§ 13. bei Tumoren des Alveolarfortsatzes, wenn sichere Entfernung der Geschwulst nicht ohne Opferung der
Zähne möglich ist

§ Sekundär: bei nicht erfolgreicherer Endodontie, Endochirurgie , Prothetik

Frage 45: Woran erkennt man eine Osteomyelitis?

§ Osteomyelitits der Kiefers des Erwachsenen praktisch immer durch Herdinfektionen in der Nachbarschaft.
Läßt sich durch Erhebung der Anamnese und durch Untersuchung feststellen
§ Ursachen:
§ periapikale Infektion
§ bei schwerer parodontaler Infektion;
§ Fremdkörper;
§ verlagerter und retinierte Zähne
§ bei offener Kieferfraktur durch Speichelkontamination: von intraoral durchgeführte
kieferchirurgische Operationen sind immer speichelkontaminiert und dadurch
infektanfällig;
§ chronische Prothesendruckstelle;
§ nicht abheildende iatrogene Schleimhautverletzung
§ Persistieren der Infektion und Ausbreitung der Beschwerden des ursächlichen herdes

§ Pathohisto: durch hämolysierende streptokokken oder Staphylokokken aureus,


Entzündung – sekundäre Einschränkung der Vaskularisierung- Unterversorgung des Knochens
Nekrose- Osteoklasten sterben ab- Sequesterbildung mit Hülle aus Granulationsgewebe- da
herum Zone fibriner Gewebsbildung und reaktiver Knochenanlagerung, wird diese sklerosierte
Schicht durchbrochen: Schrankenlose Ausbreitung möglich
■ Ursachen: 80% durch periapikale Entzündungen (devitaler, verlagerter Zahn)
bei chronischen periapikalen Entzündungen stehen Prozeß und Abwehr im Gleichgewicht, wird
das gestört (Erregerwechsel, Trauma etc.) kann Osteomyelitis ausgelöst werden
weitere Ursachen: Extraktion untere Molaren
Osteotomie bei 8er Ex
parodontale Infektion
Fremdkörper
selten Zysten, da Zystenbalg sehr stabil
verlagerte, retinierte zähne
Bruchspaltosteomyelitis (3-5%)
nach KFO OP

■ Formen: sekundär (akute Osteomyelitis) sklerosierend osteoblastisch


chronische Osteomyelitis
primär osteolytisch osteoklastisch

■ Therapie:
chirurgischer Stufenplan: - Incision der Abszedierung
- Sanierung der Eintrittspforte
- Excochleation und Sequesterotomie (Quelle des Rezidivs)
à breitflächige Abtragung der Kompakta, Sequesterentfernung, Anlagerung
der Weichgewebe an den eröffneten Markraum, nun Gefäßeinsprossung
- Decortikation , verbesserte Durchblutung durch entfernung der kortikalis und
anlagerung des weichgewebes damit gefäße einsprießen können
- Spongiosatransplantat aus Beckenkamm
- Kieferresektion unter erhalt des N alv. inf.
unterstützend: - langfristige systemische Antibiose (Clindamycin)
- lokale Antibiose, Gentamycin PMMA Ketten
- Saug- Spül- Drainage (Redon Drainage)
- Bisphosphonate (Ostac, Aredin), Osteoklastenhemmung durch Chelatbildung mit
Calzium, sofortige Schmerzausschaltung durch hemmung der zytokine u Prostaglandine
NW: nephrotoxisch, gestörter Calziumhaushalt
- hyperbare sauerstofftherapie (häufig wirksam)
- evtl. Immundtimulation
Frage 46: Wundheilungstörungen : Ursache / Therapie

§ 1. bei bakteriell infizierten Wunden (infizierte Alveole):


§ Alveolitis, Dolor-Post, Neuritis (Ursache, Therapie sie Frage 38)

§ 2. Strahlentherapie:
§ Wundheilungstörungen sind bereits Anzeichen einer infizierten
Osteoradionekrose (primäre Bestrahlungsfolge ist die aseptische
Knochennekrose, bleibt klinisch meistens latent: sekundär hinzutretende Infektion
löst die Strahlennekrose aus) auf Anamnese achten, Extraktion nur unter
Antibiotika – schutz

§ 3. Bei Erkrankungen der blutbildenden Organe (Leukämie, Agranulozytose)


§ Wundheilungstörungen ohne Anzeichen einer Infektion, Überweisung zum
Internisten, Diagnose durch Blutbild

§ 4. Bei Tumoren:
§ bei anhaltenden Wundheilungsstörungen muß an einen malignen Prozeß gedacht
werden, bei der Extraktion stellt man fest, daß Zahn nicht allseitig von
Alveolenwänden umgeben war, stationäre Behandlung

§ 5. Stoffwechselstörungen (Diabetes....)

Frage 47: Möglichkeiten der Präprothetik

operative Maßnahmen die zu einer verbesserung des Prothesenlagers im sinne der kaufunktionellen und
ästhetischen Rahbilitation führen und die eingliederung eines funktionstüchtigen zahnersatzes ermöglichen

Folgen der Atrophie (OK bis Nasenboden, UK bleibt meist mind. 1cm Knochenspange stehen:
- hochansetzende muskeln u schleimhautbänder mit Verlust an fixierter Mukosa
- Transformation des kieferkammes in fibrome und Ausbildung eines Schlotterkammes
- unzureichende Resthöhe
- deutlichere Knochenprominenzen (Spina nasal. ant., Cr.zygomatikoalv.)
- Prothesenlager müsste in Bereich der NAP’s ausgedehnt werden

§ 1. Präventive Maßnahme
§ 2. Modellierende Maßnahme am Knochen
§ 3. Modellierende Eingriffe an den Weichteilen
§ 4. Relative Erhöhung des Alveolarfortsatzes (siehe Fragen 22 - 25)
§ 5. Absolute Erhöhung des Alveolarfortsatzes
§ 6. Versorgung mit Implantaten

Methoden: Beseitigung patholog. Befunde


Zahnerhaltung
Implantation
Alveolarkammerhöhung

siehe skript s.55 bis 63

Frage 48: Indikationen und Technik der Gingivektomie

§ Gingivektomie:
§ ist Exzision (chirurg. Abtragung) der Gingiva

§ Indikation:
§ Eliminierung von Pseudotaschen
§ bei Gingivahyperplasien und Gingivahypertrophie (Medikamentös / hormonell)
§ Verbesserung der gingivalen Morphologie (Gingivoplastik)
§ Zur Freilegung von subgingivalen Karies, Kronen- und Füllungsrändern, nicht bei
schmaler oder vollständig fehlender fixierter Gingiva

▪ Kontraindikationen: - allgemeinzustand
- FZ Ästhetik
- Dentinhypersensibilität
- Knochentaschen
§ Technik:
§ 1. Anästhesie
§ 2. Markierung der Taschentiefe vestibulär und oral mit Crane -Kaplan-Pinzette, indem ein
Schenkel der Pinzette bis Taschenboden eingeführt wird, zusammendrücken der Schenkel,
dabei perforiert anderer Schenkel die Gingiva in Höhe des Taschenbodens und erzeugt
einen Blutpunkt

§ 3. Inzision mit Skapell 1-2mm apikal der Blutungspunkte 45° Winkel zur Zahnlängsachse
(auf Taschenboden ausgerichtet ), horizontaler Schnitt hätte unphysiologische
Ausformung der Gingiva zur Folge- Rezidivförderung
(Incision mit Kirkland oder Papillenmesser)

§ 4. Mit Scaler und chirurgischer Pinzette abgetrenntes Gingivagewebe entnehmen

§ 5. Wurzeloberfläche mit Handinstrumenten und rotierenden Instrumenten säubern und


glätten

§ 6. Modellierung der Gingiva, indem Inzisionskante der Gingiva gebrochen wird mit
Elektrotom oder Gingivaschere (= Gingivaplastik)

§ 7. Reinigung der Wundfläche von nekrotischem Gewebe und Blutkoagulum

§ 8. Parodontaler Wundverband für 8 Tage (nach 2- 3 Tagen beginnt Epithelisierung) nach


10- 14 Tagen Oberfläche epithelisiert

Frage 49: Verbreiterung von Implantatbetten

§ Bone Splittingund BoneSpreading: vestibuläre und palatinale bzw. linguale Kortikallamelle mit meißel –
förmigen Instrumenten auseinandergedehnt, so daß eine parallelwandiger Hohlraum entsteht, der mit
Knochen und / oder HA oder anderen geeigneten Materialien im Sinne einer Augmentation aufgefüllt
werden kann;

§ Technik:
§ Schnittführung auf Kieferkamm so, daß spätere Wundnaht nicht direkt über dem
Implantat liegt. Bildung von zwei Mukoperiostlappen, knöchernen Alveolarkamm
freipräparieren, so daß optimale Einschubrichtung für das Spreizinstrumtent
erkennbar wird, auf Höhe des Kieferkamms Kortikalis mit dünner
Lindemannfräse durchtrennen und einen wenige Millimeter breiten Knochen-
schlitz präparieren, meißelförmiges Spreizinstrument mit vorsichtigen
Hammerschlägen ca. 1.cm tief eintreiben, mit Spreading-Instrumenten durch
drehen und Schwenken den Kieferkamm um 3-4mm aufdehnen, anschließend
können Norminstrumente für Implantatbettpräparationen eingesetzt werden.

§ Durchführung im OK, im UK schwierig:

§ mit Interponat (HA)


§ mit Implantat und Mikroosteotomie
§ mit gesteuerter Geweberegeneration (GTR = Guided Tissue Regeneration:
Technik, bei der mit Hilfe von Milliporenfilter durch Fernhalten von Binde-
gewebs- und Epithelzellen von der Wurzeloberfläche nach PA-Operationen
verlorengegangen parodontale Strukturen wiederhergestellt werden

■ GBR- Guided bone regeneration


- bei unzureichendem Knochenangebot durch natürliche Knochenneubildung eine Augementation
ermöglichen
- zeltförmige Membran über Defekt schaft künstlichen Hohlraum , in den keine Epithelzellen, da für sie
undurchlässig, sondern nur Blutgefäße und Osteoblasten aus dem drunterliegenden Knochen
à knöchernes Auffüllen des Defektes (Gore-Tex- Membran)
Vorgehen: trapezf. Mukoperiostlappen- Knochen freipräparieren und perforieren (Rosenbohrer für blutende
Knochenwunde)- Membran fixieren- Ränder abdichten- Hohlraum vollbluten lassen oder mit Knochenchips
füllen- speicheldichter Nahtverschluß- nach 6-9 Monaten Membran entfernen, Hohlraum unter Membran sollte
nun mit Knochen zu sein

■ Knochenaugmentation
▫ Rippenknorpel: bindegewebiger Ummantelung ,keine organische Verbindung mit UK
- immer mit Infekt zu rechnen wenn Schleimhaut verletzt wird, da minimale Durchblutung
▫ absolute Erhöhung des UK durch vertikale oder horizontale Osteotomie der UK- Spange und mit
zusätzlicher transplantation von Knochen oder Knorpel erzielen
▫ kein Kieferkammaufbau in subperiostaler Technik mehr (heute)
zB- weil Knochenersatzmaterial im laufe eines Jahres vollständig resorbiert wird

■ Sinusbodenlift
- durch große Auflagefläche ist im OK Aufbauplastik seltener indiziert als im UK, nur bei sehr großen
Atrophien
- Interpositionsplastiken sind wegen der resorption dn auflagerungsplastiken vorzuziehen
- sinnvoll deshalb: LeFortI Osteotomie m it Knocheninterpositionierung, oder für Implantate eine Verstärkung
des Knochens am KH Boden
→ faziale KH Wand freipräparieren- Deckel bilden (osteotomieren) und kranial stielen, dabei KH
Schleimhaut intakt lassen und um 90° ins KH Lumen einschwenken- zwischen Knochendeckel und KH Boden
kommt Spongiosablock (Kinn, Becken) oder Ersatzmaterial- enossale Implantate können gleich inseriert werden
sonst 2-3 Monate einheilen lassen

Frage 50: Therapie bei Nachblutungen

§ Ursachen:
§ bei hämorraghischen Diasthesen
§ bei normalen Blutstillungsmechanismus durch Infektionen der Wunde

§ 1. Blutung unmittelbar nach dem Eingriff:

§ Therapie:
§ lokale und mechanische Maßnahmen wie
àAufbißtupfer
àTamponade (feste nichtresorbierbare Gazetamponade, oder resorbierbares Material in
Form von Sorbacelstreifen und Tabotamp, nach Ausstopfen mit der Tamponade Matrazen-
naht vorteilhaft, um Blutung aus Gefäßen zu stoppen und Lockerung der Tamponade zu
verhindern, über Tamponade Druckverband, nichrresorbierbares Material muß wieder entfernt
werden, daher nur bei schweren Blutungen, wenn Aussstopfen mit resorbierbaren Material
ohne Erfolg)

§ bei erheblichen Blutungen (Druckverband aus Mull auf die Alveole mit 8er Ligaturen,
Nachbarzähne umschlingen und unter die sich kreuzenden Drähte die Tamponade stoppfen

§ Quetschbiß z.B mit Panasil (dicke Abdrukmasse), „Druckverband“ über Wunde und
Nachbarzähne

§ Schiene (Tiefziehschiene)

§ Verbandplatte
§ Gefäßunterbindung, - umstechung

§ Koagulation:
§ bipolar (gezielt zwischen den Elektroden), unipolar (ungezielt
ausbreitend)

§ 2. Frühblutungen (3-5 Stunden)


§ durch Hyperämie der Gefäße nach Abklingen der posttraumatischen und
adrenalinbedingten Gefäßkontraktion
§ Therapie:
§ Verschluß der Wunde mit Matratzennaht, in schweren Fällen mit
Thrombin getränktemdann Kollagenvlies auf Wunde, dann Aufbißtupfer
auf die vernähte Wunde, eventuell Fibrinklebersystem wenn Blutung
nicht mit Thrombin- Applikation zu stoppen ist

§ 3. Späte Nachblutungen (5-7Tage):


§ durch Infektion bedingt, Wundverschluß kontraindiziert, sondern offene Behandlung in
jedem Fall

§ Therapie:
§ Revision der OP, anschließend lokale Maßnahmen
§ systemische Therapie: in der Klinik (nur bei Blutgerinnungsstörungen)
§ Thrombozyten, Vitamin K, Gerinnungsfaktoren, Minirin, Frischblut

Frage 51: Präimplantäre Diagnostik

1. Anamnese

§ Ausschluß von allgemeinen Kontraindikationen,


- Erkrankungen z. B Endokarditis, Herzklappenersatz, Organtransplantation, --
- Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises;
- Medikamente, die Einheilung des Implantates gefährden, wie z.B Immunsupressiva,
Antidepressiva, Antikoagulatien, Zytostatika);
- mangelnde Motivation und Kooperation des Patienten,
- psychatrische Erkrankungen, extreme physische und psychische Streßsituationen

2. Untersuchung

§ Ausschluß von lokalen Kontraindikationen:


- mangelhafte Mundhygiene (körperlich eingeschränkte Funktion, oder eigener Wille), -
- Schmerzzustände unklarer Genese,
- Dysfunktion
- therapieresistente Parodontitis marginalis

§ Berurteilung der Knochenquantität:


§ Betsimmung der Knochenbreite: - Bonemapping, metrische Erfassung
- Modell mit Orientierungsschiene (Messpunkte auf Alveolarkamm und in Abständen von
3, 6, 9 mm lateral davon für messung der schleimhautdicke)
- Injektionskanüle mit Stoppgummi
- Ultraschall
- zweidimensionale Schieblehre( Mainzer Modell)
- Sägeschnittmodell und Übertrag der gewonnenen Daten
- ggf. Augmentation
- Herstellung einer duplizierten Prothese oder Schablone mit aufgestellten Zähnen
§ Bestimmung der Knochenhöhe:
- OPG mit Metallkugeln in einer Schiene, Kugeln haben definierten Durchmesser,
umrechnen (Abweichung nur 0,1%)
§ Kugel Rö: Knochen Rö = Kugel eff. x Knochen eff.
§ Knochen eff. = Kugel eff. x Knochen Rö / Kugel Rö
wichtig: Abstände zu KH und Nerven

§ Zahnfilm mit Millimeterraster, FRS,


§ CT mit rechnergestützten Auswertungen, Schablonen zum Auflegen auf OPG
CT selten da hohe Strahlenbelastung (CT: bis 1 mSV, OPG 0,2mSV)

§ Schleimhautsituation: (Ob genügend fixierte Gingiva vorhanden), bei rezidivierenden


Entzündungen ist es angebracht mobile Gingiva durch Vestibulumplastik umzuwandeln

§ Beurteilung der Knochenqualität: eingeschränkt mit Röntgenaufnahmen, Sonogram,


rechnergestützte Auswertung mit CT

3. Modellanalysen
§ (Gipsmodellsägeschnitte), Wax-up- Simulation des geplanten implantatgestützten
Zahnersatzes

Frage 52 Styloidsyndrom, welche Muskeln inserieren am Styloid

§ stechende, einschießende Schmerzen in der Zunge, Mundboden; Schmerzen in der lateralen Zungen und
Pharynxwand und Fremdkörpergefühl im Rachen durch verlängerte Processus styloideus oder durch
Verknöcherung des Ligamentum styloideum.

§ M. stylohyoideus (N. facialis)


§ M. styloglossus (N. hypoglossus)
§ M. stylopharyngeus (N. glossopharyngeus)
§ Lig. stylhyoideum zieht vom Processus zum kleinen Horn des Zungenbeins,
§ Lig. stylomandibulare zieht zum Angulus mandibulae

Frage 53: Verfahren der Sterilisation und Desinfektion

§ Sterilisation:
§ Abtötung aller Mikroorganismen sowie irreversible Inaktivierung von Viren, die sich in
oder an einem Produkt oder Gegenstand befinden

§ Physikalische Verfahren:

§ 1. Dampfsterilisation
§ = Autoklav (1200 C mindestens 20 Minuten; bei 1340 C 5
Minuten), für fast das ganze zahnärtzliche Instrumentarium
geeingnet, außer Hand und Winkelstücke (Schutzwirkung durch
Ölfilm), Gespannter, gesättigter Wasserdampf entsteht durch
Erhitzen von Wasser in geschlossenem Gefäß, 1600 C

§ 2. Heißluftsterilisation:
§ 1800 C mind. 30 Minuten
§ Nachteile:
§ Erwärmung vielfach unregelmäßig, nimmt
viel Zeit in Anspruch, ungeeinget für Textilien
und Papier / Klarsichtverpackungen,
Schädigung von Metallen:
§ Vorteil:
§ trockenes Sterilgut

§ 3. Sterilisation mit ionisierenden Strahlen:


§ 1. Ethylenoxidsterilisation: (Ethylen bei Raumtemperatur
gasförmig, ist brennbar und bildet mit der Luft explosives
Gemisch), strenge Anwendungsbeschränkung

§ 2. Formaldehydsterilisation: nicht so gefährlich wie


Ethylenoxid, nur bei thermolabilen Gütern angewandt

§ 3. Plasmasterilisation

§ Physikalisch- chemische Verfahren in Indikation stark eingeschränkt

§ Desinfektion
§ = gezielte Reduktion der Anzahl bestimmter unerwünschter Mikroorganismen durch
chemische oder physikalische Inaktivierung, so daß sie keine Schäden mehr anrichten
können
§ Anwendungsbereiche:
§ Haut u. Schleimhaut, Händedesinfektion, Abformmaterialien,
Prothesen, Instrumente, Flächendesinfektion

§ Physikalisch:
§ 1. kochendes Wasser (3-5Minuten)
§ 2. Heißwasser im Reinigungsautomaten (93°
10 Minuten)
§ 3. strömender Dampf
§ 4. UV-c Strahlen

§ Chemisch:
§ 1. Alkohole (Äthanol, Isopropanol)
§ 2. Chlorabspalter – Haut, Hände, Flächen
§ 3. Jodophore
§ 4. Aldehyde (Formaldehyd, Glutaraldehyd),
Instrumenten , Flächen
§ 5. Oberflächenaktive Verbindungen
(Ammoniumverbindungen, Chlorhexidin)
§ 6. Oxidantien (Wasserstoffperoxid)
§ 7. Phenole
§ 8. Metalle und Metallverbindungen (Silber,
Quecksilber)

Frage 54: MAV wann erfolgt kein sofortiger Verschluß?

§ bei einer Sinusitis erst nach Abklingen der akuten Symptome verschlossen
§ wenn schon länger als 24 Stunden eröffnet, da eventuell Sinusitis vorliegt
§ wenn Wurzelrest oder Fremdkörper in KH
§ bei Verdacht auf Tumor oder Polyp
§ wenn bei Extraktion eitriges Exsudat oder glitzernde Flüssigkeiten abgeht, Verdacht auf KH –Empyem
oder Zyste

Frage 55: Indikation zur Lappen OP Methodik, Vorteile, Nachteile

§ Def. Lappen OP:


§ parodontale Eingriffe, bei denen unter Aufklappung eines Schleimhautperiost,-
schleimhautlappens eine Wurzelglättung, Kürettage und eventuell plastische
Korrekturen am Alveolarfortsatz vorgenommen werden können ist ein parodontal
chirurgischer Eingriff, Lappen OP nur bei abgeschlossener Initialtherapie

§ Einteilung:
§ 1. teilmobilisierter Lappen OP (Modifizierte offene Kürettage
nach Kirkland siehe S. 363 Hellwig und modifizierter Widmann
– lappen)
§ 2. Vollmobiliserter Lappen OP

§ Indikation:
§ supraalveoläre Taschen (über 5mm), wenn Gingiva entzündet
und dies durch konservative Behandlung nicht zu therapieren
ist.
§ infraalveoläre Taschen und Läsionen mit Furkationsbefall

§ Kontraindikation:
§ Gingivahyperplasien (Gingivektomie siehe Frage 49)
§ extrem tiefe Taschen (Zahnverlust)
§ AZ vermindert

§ Widmann-Lappen:

§ Taschenreduktion mit möglichst großem Erhalt der parodontalen Strukturen


angestrebt, keine Korrekturen am Knochen vorgenommen, Entfernung der
pathologischen Einflüsse (Konkremente, Granulationsgewebe)

§ Indikation:
§ verdickte Gingiva mit gleichzeitigen Vorhandensein von tiefen
Knochentaschen

§ Vorgehen:
§ paramarginaler schnitt parallel zur Zahnachse bis zum Limbus
Alveolaris, kragenförmig umd die Zähne

§ Lappenbildung (bei teilmobilisierten Lappen bis zum


Knochenrand, nur Gingiva mobilisiert, soviel wie nötig, um
direkt Sicht auf Wurzeloberflächezu erhalten, bei
vollmobiliserten Lappen Mukoperiostlappenbildung mit
vertikalen Entlastungschnitten, dadurch auch Korrektur an
Knochenoberfläche möglich

§ Zweite Inzision, marginaler Schnitt zwischen Gingiva und Zahn


bis zum Fundus der Tasche

§ Dritte horizontale Inzision, erkranktes Gewebe ablösen


§ Wurzelgättung unter Sicht mit Küretten, Granulationsgewebe
entfernen, Spülung mit Kochsalzlösung
§ Lappenadaptation mit Interdentalnähten zusätzlich
Wundverband, Gingiva soll festt den Zähnen anliegen,
Vermeideung eines Blutkoagulums zwischen Gingiva und
Zähnen

§ Vorteile:
§ bei tiefen Läsionen
§ unter Sicht arbeiten
§ Attachementgewinn

§ Nachteile:
§ Schrumpfung der Gingiva, dadurch freiliegende Zahnhälse
§ durch verlängertes Saumepithel kann es zu Rezidiven kommen
§ ist ein operativer Eingriff
§ Lappen für MAV, siehe oben

Frage 56: Anästhetika: Eigenschaften, Klassifikation, Wirksubstanzen, Handelsnamen, Wirkdauer

(siehe Schwenzer 1 Seite 118 ff, Lipp und Spritzenskript)

Mechanismus:
Reversible Blockade des schnellen Natriumeinstroms
Anlagerung des LA von der Membraninnenseite

Die Lokalanästhetika, LA

Procain Novocain
Wirkung 1 Toxizität 1 Wirkeintritt 5-10 min
∅ 8 mg/kg KG 500 mg
VC 15 mg/kg KG 1000 mg
Pulpenanästhesie Weichteilanästhesie
Wirkdauer ∅ 2 / 20 min
VC 35 min
Besonderheiten: 1903 Einhorn, Ester, Referenzsubstanz, stärkste Vasodilatation,
kurze, schnelle Wirkung, Allergiegefahr, fast ∅ Organbelastung durch die
Metabolisierung

Lidocain Xylocain, Xylestin, Anestol


Wirkung 2-4 Toxizität 2 Wirkeintritt 2-3 min
∅ 3 mg/kg KG 300 mg
VC 7 mg/kg KG 500 mg
Pulpenanästhie Weichteilanästhesie
Wirkdauer ∅ 10 / 30-60 min
VC 30-100 / 120-200 min
Besonderheiten: 1943 Löfgren und Lindquist, Amid, starke Vasodilatation,
Antiarrhythmikum, gutes topische Anwendung auf der Schleimhaut, in Kombination
mit Prilocain auch auf Haut, ∅ VC nur kurz wirksam

Mepivacain Meaverin, Scandicain


Wirkung 4 Toxizität 2 Wirkeintritt 2 min
∅ 3 mg/kg KG 300 mg
VC 7 mg/kg KG 500 mg
Pulpenanästhie Weichteilanästhesie
Wirkdauer ∅ (20-40) / 60-90 min
VC 60-90 / 120-240 min
Besonderheiten: 1956 Ekenstam, Amid, geringe Vasodilatation, postulierte
Vasokonstriktion, ∅ Konservierungsstoffe für VC, MDW die K.I. von VC, z.B.
allergische Diathese, Asthma, ⇒ cave schnelles Erreichen der Grenzdosis

Bupivacain Carbostesin, Bupivacain


Wirkung 16 Toxizität 8 Wirkeintritt 6-8 min
∅ 1 mg/kg KG 75 mg
VC 1 mg/kg KG 150 mg
Pulpenanästhie Weichteilanästhesie
Wirkdauer ∅ / 220-240 min
VC 90-180 / 180-540 min
Besonderheiten: 1957 Ekenstam, Amid, hohe Toxizität, Konzentration von 0,25-0,5
%, ∅ Zylinderampullen, langsame, lange Wirkung ⇒ cave vor unbeabsichtigter
Eigenverletzung des Patienten nach der Behandlung, Einsatz in der Schmerztherapie,

Articain (Carticain) Ultracain (UDS, UDS-forte), Ubestesin


Wirkung 5 Toxizität 1.5 Wirkeintritt 2-4 min
∅ 3 mg/kg KG 300 mg
VC 7 mg/kg KG 500 mg
Pulpenanästhie Weichteilanästhesie
Wirkdauer ∅ 10 / 55-75 min
VC 55-70 / 120-240 min
Besonderheiten: 1974 Muschawek, Amid, nur in der EU benutzt, Thiophenring, hohe
Plasmaproteinbindung von 95%, beim Fetus werden 25-30 % der mütterlichen
Plasmaspiegel erreicht, gute Knochenpenetration, ∅ topische Anwendung

!!1ml UDS 1:200 000 enthält 40mg Articainè 1,7ml = 68mg Articain è max. 7 Ampullen!!

Prilocain Xylonest
Wirkung 4 Toxizität 1.8 Wirkeintritt 2-4 min
∅ 6 mg/kg KG 400 mg
VC 8 mg/kg KG 600 mg
Pulpenanästhie Weichteilanästhesie
Wirkdauer ∅ 10-50 / 30-90 min
VC 60-90 / 120-240 min
Besonderheiten: 1953 Löfgren und Tegner, Amid, wird über die Leber und die Lunge
abgebaut, bildet Methämoglobin, oft Felypressin als VC → K.I. Gravidität,
Methämoglobinämie (Raucher), Anämie, manifeste cardiale und pulmonale Störungen

Tetracain Gingicain
∅ 0.29 mg/kg KG 50 mg
VC 1.5 mg/kg KG 100 mg
Besonderheiten: 1931, Oberflächenanästhetikum, topische Anwendung, sehr toxisch,
gefärbt, damit keine fehlerhafte Injektion stattfindet, Esterpräparat

Vasokonstriktoren, VC
längere Wirkdauer des LA vor Ort, verzögerter Abtransport des LA vom Wirkort
Verbesserung der LA Qualität
geringere systemische Toxizität
bei den Katecholaminen, relative Blutarmut im Behandlungsgebiet

⇒ wesentlicher Faktor für die Komplikationen der LA

K.I. von VC

- Injektionen in Akren und Penis


- unbehandelte Schilddrüsenüberfunktionen, z.B. M. Basedow
- unbehandelte Hypertonie
- gravierende Herzrhythmusstörungen
- unbehandelter Diabetes mellitus
- Glaukom
- ⇒ cave bei trizyklischen Antidepressiva, MAO-Hemmer

1. Katecholamine (NNM) a) Adrenalin, b)Noradrenalin


2. HHL-Derivate Felypressin

1. a) Adrenalin
NNM Katecholamine, α+β Rezeptoren mimetisch
niedrige Dosierung: β-mimetisch: Blutdruck↓, Frequenz↑
hohe Dosierung: α-mimetische: Gefäßkonstriktion, Blutdruck↑
K.I. bei koronaren Pat. ⇒ Angina Pectoris, Myokardinfarkt
max. Dosis beim Erwachsenen 0.25 mg beim Kind 0,125 mg

b) Noradrenalin
Transmitter an postganglionären Nerven, α+β 1 Rezeptoren mimetisch, fast schon zu
starke VC, hohe lokale Toxizität
max. Dosis 0.34 mg

2. Felypressin
synthetisches Vasopressin Derivat ohne antidiuretische Wirkung, stimuliert direkt
glatte Muskulatur, VC am venösen Schenkel ⇒ geringe Blutleere, ∅ direkte Blutleere
MDW. Bei Hyperthyreose, Herzrhythmusstörungen, Diabetes mellitus
K.I. Gravidität
max. Dosis 0.3 I.E.

VC bsd. bei Articain, Lidocain; bei Mepivacin und Bupivacain nur Wirk-Verlängerung aber keine
Wirk-Verbesserung

lokale Komplikationen durch VC

a) Gewebenekrose ⇒ lokale Ischämie


b) trockene Alveole ⇒ Entzündung des KM
c) Verschleierung einer lokalen Blutung, cave reaktive Hyperämie

Sonstige Zusätze:

1) Methylparaben
Konservierungsstoff, wirkt antimikrobiell gram pos. und Pilze
Parastoff ⇒ Allergierisiko, Anaphylaxie, ∅ in Ampullen und Carpullen
Sollte nicht länger verwendet werden.

2) Natriumsulfit
⇒ Konservierungsstoff, stabilisiert Katecholamine, Antioxidans, oxidiertes Adrenalin
färbt das LA braun kann bei Asthmatikern allergisch wirken, ca.5-15 % bei
Asthmatikern
K.I. Asthma

3) Hyaluronidase
⇒ Penetrationsverbesserer, verstärkt die Anästhesie, schlagartige Ausbreitung von
Infektionen, Sepsis
Sollte nicht länger verwendet werden.

Absolute Kontraindikation für Zä LA


1. Pat wünscht keine LA
2. Injektion in entzündliches Gebiet
3. Nachgewiesene Allergie
4. Gerinnungsstörungen
5. Kardiale Dekompensation

Relative Kontraindikation
1. höhergradige AV-Blockbilder
2. Schwere kardiale Überleitungsstörung
3. Gravidität
4. Schwere geistige Behinderung

Frage 57: Wurzelamputation: Indikationen, Verfahren, Stiftsysteme, Materialien, wann wird in der OP
das apikale Granulom entfernt?
§ Wurzelamputationten = Wurzelresektion an oberern Molaren, partielle Belastung des Zahnes nach
Entfernung nicht erhaltungswüridger Anteile, wenn konservative Maßnahmen erschöpft sind und die
Extraktion die einzige Alternative darstellen würde: (Siehe Schwenzer 2 Seite 64ff)
§ 2 Möglichkeiten: nur wurzelentfernung / Wurzelentfernung, incl. koronalem Anteil

§ Indikation:
§ 1. wenn periodontaler Abbau lokalisiert so ausgeprägt ist, daß ein Fortschreiten des
Befundes nur nach Opferung der betroffenen Wurzel verhindert werden kann.

§ 2. Isolierter Abbau an der Furkation und dieser eine Schlupfwinkelinfektion ausgelöst hat

§ 3. wenn eine Wurzel nach Nekrose der Pulpa nicht vollständig aufbereitbar ist und WSR
nur mit erheblichen Substanzverlust durchgeführt werden kann.

§ Ziel:
§ Erhalt des Zahnes aus funktioneller und prothetischer Sicht

§ Verfahren:
§ Aseptische Bedingungen
§ Vestibul. Schnittführung und Skelettierung d. Alveolarfortsatzes
§ Durchtrennung des Zahnes von der Bifurkation bis zur Kauebene in
vertikaler Richtung von vest. nach ling unter ständiger Kochsalzlsg
§ Turbine wegen Asepsis nicht benutzen
§ Entfernung mit Prämolarenzange durch Luxation, keine
Hebelbewegungen
§ Stufen im Separationbereich glätten
§ selten Prämolarisierung (belassen beider Hälften)
§ Ausspülen der Wunde mit phys. Kochsalzlösung
§ Adaptation der Schleimhaut –Periostlappens
§ Einzelknopfnähte

§ Stiftsysteme wie bei WSR:

§ Normstifte:
§Guttapercha, Silberstifte, Titanstifte, Aluminiumoxid,
AH 26
§ Ungenormte Stifte:
§ mit Diaktet, AH 26, Guttapercha,
Kunstharzstifte, Diaket sind Sealer auf
Kunststoffharzbasis

!! Granulomentfernung:
erst nach Beendiung der Wurzelfüllung, da einsetzende Blutung sonst das Trockenlegen des Kanals
erschweren würden

§ Alles zu WSR siehe Schwenzer 2 Seite 49 ff und Schmitt / Schulz- Finke Skript

Frage 58: Stufenplan zur Blutstillung

§ siehe Frage 51

Frage 59: Patient kommt mit Ulcus . Was machen Sie?

§ Ulcus = Geschwür
§ Zunächst erhebt man die Anamnese. Man fragt:

§ Seit wann besteht das Ulcus


§ Wie wurde er entdeckt?
§ Ist er größer geworden?
§ Wie schnell ist er gewachsen?
§ Bestehen Funktionsbeeinträchtigungen?

§ Es folgt die klinische Untersuchung und es wird eine Röntgenaufnahme angefertigt. Man erwägt mögliche
Ursachen : z.B Prothesendruckstelle, es folgt Korrektur

§ Therapie:
§ Behandlung mit konventionellen Methoden
§ Entzündungshemmende Salbe
§ Evtl. Antibiose
§ evtl. Prothesenkarenz

§ Es erfolgt eine Kontrolle nach 14 Tagen. Ist keine Besserung eingetreten, so folgt eine Überweisung in eine
Fachklinik. Dort schließt sich eine Probeexzision und eine histologische Untersuchung an.

§ Das Ulcus ist das häufigste und führende Leitsymptom der Malignome. In der späteren Entwicklung wird
das Ulcus fast immer von typischen Sekundärzeichen wie Schmierblutung, Wundinfektion, bakterieller
Fötor, Schmerzen und Fieber begleitet. Eine plötzlich auftretende Ulzerationen auf dem Boden z. B einer
Präkanzerose sind Alarmzeichen für Malignisierung

§ Es gibt mehrere Differentialdiagnosen:

§ Plattenepithelkarzinom
§ Morbus Bowen
§ Malignes Melanom
§ Sarkome

60. Auriculotemporalis-Syndrome

§ = Frey-Syndrom

§ Das auriculotemporalis-Syndrom ist in die Rubrik der atypischen Gesichtsneuralgien einzuordnen, d.h es
handelt sich weder um eine essentielle noch um eine symptomatische Neuralgie.
§ Das Syndrom tritt nach operativen Eingriffen, Traumen oder Entzündungen der präaurikulären Region auf.
z.B nach Parotidektomie, Gelenkkopfresektion, Progenieoperation, Luxationsbruch oder Parotitis. Als
Ursache liegt eine gekreuzte Reinervation vor, d.h die ursprünglich für die Glandula parotis bestimmten
Nervenfasern des N. auriculotemporalis folgen den präoperativ sympathischen Fasern und innervieren die
präuarikulären Schweißdrüsen der Haut. → Rötung, Brennen, Schwitzen

§ Symptome:
§ Nach sekretorischen Reizen beim Genuß saurer oder gewürzter Speisen kommt es zu
Schmerzen, Brennen und Hautrötung in der Ohr- Schläfen-Region mit Schweißsekretion
vor dem Ohr.

§ Therapie:
§ Man kann prophylaktisch Platysma oder Teile des M. sternocleidomastoideus zur
Unterfütterung der Haut einlagern, damit keine Nervenfasern einsprießen können.

§ 3% Scopolamin – Med: Botulinustoxin (BOTOX Spritze)

Frage 61: Myotypen mit Therapie


§ Eine Muskelverspannung ist die Folge einer „Überreizung“ mangels physiologischer Entspannungsphase.
Es gibt folgende Typen der Verspannung:

§ Muskelspasmus:
§ auf Druck schmerzhafte Verspannung/ Krampfung des Muskels, plötzliche, unbewußte
Ursache nach: Überanspruchung, Kontraktionen eines Muskels, exzessive
Muskelkontraktionen oder eine Muskelgruppe von traumat, chronischen, Schmerzen

§ Kontraktur = Dauerverkürzung:

§ Dem Muskel geht seine physikalische Dehnbarkeit verloren, er ist nicht mehr aktiv
dehnbar.
§ Gelenkszwangsstellung
§ Gründe: myogen, tendogen, ischämisch, neurogen

§ Hypertrophie:
§ Folge einer regelmäßigen, unphysiologischen Überbeanspruchung des Muskels. Es kommt
zu Volumenzunahme

§ Myogelose:
§ isolierter Verspannungszustand bestimmter Muskelpartien, der sich als tastbarer,
verschieblicher und druckschmerzhafter Knoten äußert.

§ Man bezeichnet die vorgenannten Störungen als Myopathie. Länger bestehende funktionelle Myopathien
können zur Über- und Fehlbelastung, z.B der Gelenke führen. Es kommt zur Arthropathie. →
Muskelschmerz → dumpf, Gelenkschmerz → stechend

§ Myositis: = Muskelentzündung

§ Es kommt zu schmerzhaften Verhärtungen einzelnder Muskeln. Bei der Kaumuskulatur kommen


odontogene Entzündungen (z.B vom unteren Weisheitszahn ausgehend) in Frage. Die Entzündung kann
zu Vernarbungen (Myositis fibrosa) oder auch zur Verknöcherung (Myositis ossificans) von
Muskelgewebe führen

§ Muskeldruckschmerz:

§ z.B deutet eine druckschmerzhafter Pterygoideus lateralis auf eine Okklusionsstörung im Front- oder
Eckzahngebiet hin

§ Myogener Projetkionsschmerz:

§ Schmerzen, die vom Patienten nicht im Bereich des ursächlichen Muskels, sondern in der Umgebung
geäußert werden. Die Muskelzonen, die den Projektionsschmerz verursachen, werden auch als Trigger-
zonen bezeichnet. So kommt es häufig zu zahnärztlichen Fehldiagnosen, wenn z.B ein Schmerz im
Bereich der oberen Molaren nicht als myogener Projektioschmerz erkannt wird.

§ Therapie:
§ wie bei Myoarthopathie

Frage 62: nicht odontogen Zysten


nicht odontogene Zysten
Fissurale Zysten
selten

Pathogenese:
Entstehen aus persistierenden Epithelresten (Hochstetter’sche Epithelmauerreste ) im Bereich ehemaliger
Epithelleisten sowie embryonaler Gesichtsfurchen, Gesichtsspalten

nasopalatinale Zysten = Inzisivus-Kanal-Zyste (2,5%)


Zyste des Ductus nasopalatinus
entsteht aus Epithelresten des embryonalen Nasen-Gaumen-Gangs:
Zystenauskleidung je nach Entstehungsort
Nähe Nasenboden: Flimmerepithel
Nähe Mundboden: Plattenepithel

Klinik:
Rund
streng median zwischen vitalen 11 und 21
Foramen incisivum >6 mm → Verdacht auf nasopalatinale Zyste eventuelle Auftreibung des Nasenbodens

Röntgen:
scharf begrenzt
in der Mitte der Schneidezähne
Vomer projiziert sich in das Lumen
Herzform durch Überlagerung des Hohlraums mit der Spina nasalis anterior

DD:
Foramen incisivum bei Aufhellung <6mm
radikuläre Zyste (nur bei devitalen Zähnen)
osteolytische Tumoren (z. Bsp. zentrale Fibrome, Riesenzellgranulome)

Special:

Papilla-palatina-Zyste:
Röntgen:
nicht nachweisbar, da sie außerhalb des Knochens liegt! halbkugelige Vorwölbung

Therapie:
von palatinal ektomieren

globulomaxilläre Zysten (0,7%)


aus Resten der Hochstetter’schen Epithelmauer
entwickelt sich an der Nahtstele vom embryonalen Proc. globularis und Proc. maxillaris
abgeschwächte Form der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
zwischen OK 2er und 3er, Nachbarzähne vital
gelegenlich Fistelbildung
häufig symmetrisch
können beachtliche Größe einnehmen → Einengung von Kiefer- und Nasenhöhle

Histologie:
mit Plattenepithel ausgekleidet
ameloblastomatöse Umwandlung möglich

Röntgen:
typische Sanduhrform zwischen vitalen Zähnen (!)
PA- Spalt durchgezeichnet
starke Kippung der Zähne
Ausdehnung in den Interdentalraum

DD:
Residualzyste im unbezahnten Kiefer
Radikuläre Zyste (Zähne devital !)

Naseneingangszyste (Klestadt-Zyste) (0,7%)


Weichteilzyste am Ansatz des Nasenflügels, deformiert den Kieferknochen sekundär! Ist Weichteilkorrelat der
Globulomaxillären Zyste.

Pathohistologie:
entsteht an der Verschmelzungsstelle zwischem lateralen und medianen Nasenwulst
abgeschwächte Form der LKG- Spalte
Zylinderepithel
keine Cholesterinkristalle

Klinik:
liegt subperiostal unter dem Nasenflügelansatz
<2 cm Durchmesser
Anhebung des Nasenflügels
rundliche prall-elastische Schwellung

Röntgen:
nur mit Kontrastmittel, da keine Knochenbeteiligung

DD:
submuköser Abszeß

Zysten der Medianebene


stellen keine eigene Entität dar!
OK:
Die mediane Gaumenzyste ist die posteriore Erweiterung der nasopalatinalen Zyste Inzisivus-Kanal-Zyste und
die mediane alveoläre Zyste die anteriore Erweiterung

Klinik:
sehr selten
umschriebene Vorwölbung am harten Gaumen

Röntgen:
scharf begrenzte rundliche Aufhellung in der OK-Aufbißaufnahme

UK:
Die mediane Unterkieferzyste läßt keine Beziehung zu Zähnen erkennen. Die Genese ist unklar, möglicherweise
handelt es sich um eine Primordialzyste.

Klinik:
selten
liegt genau in der Mittellinie

Röntgen:
scharf begrenzte rundliche Aufhellung in der Kiefermitte

entzündlich bedingte Zysten

radikuläre oder Zahnwurzelzysten (52%)


apikale radikuläre Zysten
laterale radikuläre Zysten
radikuläre Residualzysten
paradentale Zyste

Lokalisation:
OK - UK 3:1

Häufigkeit:
OK 2er
OK 1 er
OK + UK 6er
UK 1 + 2er
UK 4 + 5er
eventuell Gerber’scher Zystenwulst mit Vorwölbung des Nasenbodens bei OK-Zyste
zu 80% infiziert

Die Ausbildung einer radikulären Zyste setzt immer eine aus dem Wurzelkanal weitergeleitete Entzündung im
Bereich des PA-Spaltes voraus.
Sog. PA induziertes reaktives Epithelwachstum.

Pathogenese:
Entwicklung aus einer chronisch apikalen Parodontitis an der Wurzelspitze eines marktoten, klinisch devitalen
Zahnes. Das eingewachsene Epithel stammt aus den Malassez’schen Epithelresten der Hertwig´schen Scheide
(sie induziert während der Zahnentwicklung die Wurzelbildung). Durch degenerative Vorgänge kommt es zur
Hohlraumbildung

nach Partsch: aus chronisch granulierender Parodontitis mit Fistelgang erfolgt eine Epithelisierung mit
Mundschleimhautepithel
Epithelisierung chronischer Alveolarabszeßhöhlen

Inhalt:
akut entzündete Zyste: Eiter + Epithelzellen + Cholesterinkristalle
ältere entzündungsarme Zysten: flüssig-klarer Inhalt + Cholesterinkristalle
alte Zysten: graubrauner Brei + Cholesterinkristalle

Wachstum:
verdrängendes Wachstum durch erhöhten Innendruck. Dieser wird ausgelöst durch ein osmotisches Druckgefälle
(Immunglobuline, zerfallene Zellen). Nach Schaffung eines Abflusses kommt es zu einer Knochenneubildung im
Zystenbalg und zur Verheilung.
Eine Zyste die das Periost erreicht verändert nicht die Schleimhaut, sondern es bilden sich folgende klinische
Symptome.

Symptome:
Knochenapposition (Auftreibung des Knochens)
Pergamentknistern bei dünner Knochenlamelle (Dupuytren’sches Zeichen)
kein Knochen mehr tastbar (Fluktuation des Zysteninhalts)
eventuell Ausbildung einer Fistel (selten)

Die Zyste hat zunächst Kugelform, da der Innendruck allseitig gleich ist, wächst aber in Richtung des geringsten
Widerstandes, so das auch schlauchförmige Formen vorkommen.
UK: Zyste nimmt fast den gesamten Kieferkörper ein, ohne das es zu einer Knochenauftreibung kommt
OK: Zyste wächst häufig in Richtung der Nasenbucht (Gerber’scher Zystenwulst) bzw. Kieferhöhle
(Knochenlamelle um den Zystenbalg)

Radikuläre Zysten werden häufig bei Extraktionen entdeckt, wenn sich glitzernde Flüssigkeit oder Eiter entleert.
Wird der Zystebalg dann nicht entfernt, kann es zur Ausbildung einer Residualzvste kommen.

Eine Infektion der Zyste ist möglich:


über den Wurzelkanal
durch eine Tascheninfektion
wenn Keime die dünnen Gewebsschichten durchdringen

Nach Eröffnung der Zyste klingen die Beschwerden schnell ab.

Laterale radikuläre Zyste: entsteht an einem Seitenkanal

Residualzysten: entstehen durch nicht entferntes entzündetes Material vorangegangener Zystektomien

Histo:

Vier Komponente:
Zystenlumen
Epitheliale Zystenwand
Zone des chron entzündeten Infiltrats
Bindegewebige Kapsel

DD:
apikales Granulom, röntenologisch nicht sichtbar!
physiologische Strukturen
Tumore
Osteopathien

Nicht epitheliale Kieferzysten


ähneln röntgenologisch den echten Zysten, jedoch fehlt die epitheliale Auskleidung wichtige
DD: Vitalitätsprobe aller nahestehenden Zähne

Pseudozysten der Kiefer


1. hämorrhagische (solitäre, traumatische) Knochenzysten

Entstehungtheorien:
Traumatisch-hämorrhagisch → resorbiertes Hämatom
Ausheilungsstadium
zentrales Riesenzellgranulom
fibröse Dysplasie
eosinophiles Granulom
chronische Zirkulationsstörung
örtliche Entwicklungsstorung

Klinik:
vorwiegend bei Kindern und Jugendlichen
alle Zähne vital!
Hohlraum im Kiefer, leer oder mit gelblicher Flüssigkeit gefüllt
kein Zystenbalg
UK zwischen Kieferwinkel und Eckzahngegend
Keine Verdrängung des Mandibularkanals

Röntgen:
scharf begrenzte Aufhellung mit Ausbuchtung in den Interdentalräumen „sägezahnartig“

Therapie:
Auffüllen mit Venenblut oder anderen geeigneten Material

WW:
präoperative Antibiose mit 2 Mega Penicillin und Vollbluten lassen, wenn geringe Blutung durch
Lokalanästhesie → Periostschlitzung

DD:
Keratozyste
Ameloblastom
aneurysmatische Knochenzyste

2. statische (idiopathische, latente) Knochenhöhlen, Staphne Zyste

Eventuell Druckatrophie des Knochens aufgrund eng anliegender Gl. submandibularis

Klink:
keine Verdrängung des Mandibularkanals
keine Vergößerung bei Verlaufskontrolle

Röntgen:
häufig dicker Kortikalissaum
scharf begrenzte Aufhellung immer unterhalb des Mandibularkanals selten mehr als Bohnengroß
Dysplasie der Gl. submandibularis mit Eindellung der lingualen oder kaudalen Knochenkompaktalamelle der
Mandibel

Kontrolle:
1 Monat → 1 Jahr

Therapie:
keine Therapie wenn Diagnose sicher
DD:
Sialographie und CT
Ameloblastom
eosinophiles Granulom
zentrales Riesenzellgranulom
fibröse Dysplasie (M. Jaffé Lichtenstein)
„echte“ Zyste

3. aneurysmatische Knochenzyste

Aneurysma: Ausweitung eines Gefäßes


selten im Kiefer häufiger in den langen Röhrenknochen - Wirbelkörper
primäre Entwicklungsstörung
Beziehung zum reaktiven zentralen Riesenzellgranulom ?

Röntgen:
scharf begrenzte Aufhellung, seifenblasenartig
ein- oder mehrkammerig mit Wurzelresorbtion
keine präoperative Diagnose möglich

Klinik:
Schmerzen
rasches Wachstum
Auftreibung des UK
Rezidive

Histologie:
ausgedehnte blutgefüllte Räume
im Stroma viele vielkernige Riesenzellen
Beziehung zum reaktiven zentralen Riesenzellgranulom

DD:
odontogene Zyste
Ameloblastom
Keratozyste
eosinophiles Granulom
zentrales Riesenzellgranulom
fibröse Dysplasie

4. Weichteilzysten

Retentionszysten: seltener als Extravasationszysten, entwickelt sich aus Sekretstau im Ausführungsgang


mit nachfolgender Dilatation
Extravasationszyste: entzündlich oder traumatische bedingte Extravasation von Sekret in das periazinäre
Gewebe

Schleimhautzysten der Kieferhöhle, Retentionszyste der Kieferhöhlenschleimhaut/Mukozele

Entstehung:
entsteht durch Schleimretention in einer kleinen entzündeten intramukösen Drüse begrenzt von einer
dünnwandigen Zystenbalg
wölbt sich halbkugelig in das Kieferhöhlenlumen vor (nicht ausfüllend)
keine Knochendeformierung
oft apikale Ostitis seitlicher OK-Zähne

Röntgen:
halbkugelige, konvexe Verschattung
immer am Kieferhöhlenboden
keine knöcherne Auftreibung

Klinik:
gefüllt mit dünnflüssiger, gelblicher, klarer Flüssigkeit Spontanentleerung über die Nase möglich
nur behandlungswürdig, wenn Beschwerden vorhanden
entsteht auf der Basis entzündlicher Prozesse möglicherweise auch odontogen verursacht

DD:
radikuläre Zyste (aber Kompaktlamelle)
Tumor
Sinusitis maxillaris
Okklusionszyste (klinischer Begriff)
Folge einer KH-OP
entsteht aus Narbengewebe

5. Retentions-und Extravasationszysten der Speicheldrüsen

Unter- und Oberlippe (Trauma)


Wangenschleimhaut
Zunge

Autritt von Schleim ins Gewebe → Vergrößerung und Vorwölbung


glasig, schwach bläuliche Färbung

Therapie:
vollständige Extirpation

Retentionszysten der MSH sind sehr selten!

Blandin-Nuhn-Zyste

befindet sich an der Unterseite der Zungenspitze.


besondere Form der Extravasationszyste - Ranula (Kehlblase des Frosches)

besondere Form der Extravasationszyste


Speichelaustritt in das umliegende Gewebe
Zyste um das Ausführungsgangsystem der Gl. sublingualis
häufig Kinder und Jugendliche
Vorwölbung unter der Schleimhaut
einseitig am Mundboden
bläulich schimmernd, gut begrenzt
fluktuierend (DD: Tumor)

Therapie: in Mainz:
Marsupialisation (Einnähen einer Zyste nach Eröffnung in die Oberfläche der Haut) ansonsten
Totalextirpation mit Gl. sublingualis

Die Ränder werden mit der Mundschleimhaut vernäht, (zuerst Knopfnähte, dann schneiden) damit sich die
Öffnung nicht wieder verschließt und der Rest des Zystenbalgs zur Nebenbucht der Mundhöhle wird.
cave: belassen eines pathologischen Restgebildes.
Bei Rezidiven wird die Zyste zusammen mit der Gl. sublingualis entfernt.

DD:
Speichelstein (Wharton'scher Gang)
Lymphangiom
pleomorphes Adenom der Gl. sublingualis Mundbodenhämangiom

6. Dermoidzysten und Epidermoidzysten

Dermoidzyste: embryonal abgeschnürte Dermisanteile

Der Zystenbalg besteht aus verhornendem Plattenepithel und enthält Hautanhangs,gebilde, wie Talg- und
Schweißdrüsen.
Inhalt:
teigig, weiß, unangenehm riechend
häufig Gesicht und Hals aber auch im Mundboden lokalisiert
im Mund:
sublingual: zwischen M. genioglossus und M. mylohyoideus
submental: zwischen Kinn und Zungenbein
schmerzlose Auftreibung

Therapie:
Entfernung, wegen Entzündungsgefahr

Epidermoidzyste: embryonal abgeschnürte Epidermisanteile (ohne Hautanhangsgebilde)

Extraorale Formen:

Atherom: halbkugelige. bis apfelgroße, prall-elastische auf ihrer Unterlage verschiebliche Zyste

echtes: Dermoid der Haut


falsches: Stauungen der Talgdrüsen (Pickel) Talkretentionszyste, die durch Verlegung des Follikelganges durch
Hornmassen entsteht; vorwiegend auf dem behaarten Kopf.

Therapie:
Ausschälen - keine Inzision, da sonst Rezidiv

Halszysten
WW- spezial:
7. laterale Halszysten:

nach unvollständiger Rückbildung der 2. Schlundtasche entstanden


Reste des embryonalen Kiemenapparates (branchiogene Zysten)
am Vorderrand des M. sternocleidomastoideus
in Höhe der Teilungsstelle der A.carotis
verschieblich, prall-elastische Konsistenz
Symptomlos
meist führt erst Infektion zur Erkennung

Therapie:
chirurgische Entfernung

DD:
Lymphom

laterale Halsfistel (5% beidseits)

äußere Mündung am Vorderrand des M. sternocleidomastoideus


Schleimabsonderung
derber Strang, subkutan palpabel

Komplikationen bei:
Entzündung
Abszeß maligne Entartung möglich, aber selten W.W. nicht selten!

Therapie:
chirurgische Entfernung

Furunkel:
eitrige Entzündung eines Haarfollikels und seiner Talgdrüse meist aus Folikulitis hervorgebracht

Karbunkel:
flächenhafte konfluktuierend, mehrere benachbarter abszedierender nekrotischer Haarbälge (Furunkel)

Follikulitis:
Entzündung eines Haarbalgs

8. mediane Halszysten:

Reste des Ductus thyreoglossus


zwischen For. caecum und Isthmus der Schilddrüse eventuell mit Fistel in der Mundhöhle
weiche bis prall-elastische Konsistenz
mit Epithelzellen ausgekleidet
mit dem Zungenbein verbunden
Schlucken oder Herausstrecken der Zunge gleitet die Zyste nach oben!
erst Infektion führt zur Erkennung
prall elastische, schmerzhafte Schwellung zwischen Kinn und Os hyoideum
kann schon Monate als rezidivierende Schwellung ohne typische Symptome bestehen

Komplikationen:
Spontanperforation mit Ausbildung einer sekundären Halsfistel
Tracheakompression
maligne Entartung, z.B. Tumoren d. Ductus thyreoglossus

Therapie:
chirurgische Entfernung mit Resektion des mittleren Teils des Zungenbeins (→ keine funktionelle
Beeinträchtigung)

DD:
LK's
Dermoid- oder Epidermoidzysten
lat. Halszysten
Verdacht auf: Schilddrüsendystrophie

mediane Halsfistel

typisches Haifischmaul
angeboren, komplett oder inkomplett (blind)
ausgebliebene Obliteration des Ductus thyreoglossus
entweder durch oder um das Hyoid
kann in Richtung For. caecum lingual am Zungenrand verlaufen
äußere Mündung zwischen Hyoid und oberen Schildknorpelrand

Therapie:
chirurgische Entfernung und Resektion des mittleren Zungenbeindrittels

am For. caecum kann Zungengrundstruma entstehen (embryonale Fehlentwicklung)

Struma: Vergrößerung der Schilddrüse unabh. von der Pathogenese

Frage 63: Speichelsteintherapie

§ Sialothiasis meist in der Glandula submandibularis (83%), nur 10% in der Glandula parotis; die Lithiasis der
Sublingualisdrüse ist sehr selten
§ Durchschnittsalter: 30- 40 Jahre
§ Fast ausnahmslos ist nur eine Drüse befallen; evtl. mit mehreren Steinen
§ Aufbau:
§ Kern der Steine: Kalziumphosphat und Kalziumkarbonat; weitere Bestandteile
Karbonapatit, Brushit und Weddellit (anorganisch)
§ äußere Schicht aus organischem Material (Glykoproteine, Mukopolysaccharide)
§ 50% können nicht im Röntgenbild dargestellt werden (Kontrastmitttel)

§ Glandula submandibularis:
§ Primäre Schwellung
§ häufigste Ursache der Erkrankungen der Gl. submandibularis
§ bei allen infektiösen Prozessen nach Steinen fahnden
§ die Steine verteilen sich im Ausführungsgang wie folgt:

§ 30% ostiumnah
§ 20% im mittleren Drittel des Wharton`schen Ganges
§ 35% im Knie
§ 15% proximal des Knies

§ schmerzhafte Schwellung der Gl. submandibularis während der Mahlzeiten


§ in schweren Fällen kann es zur aufsteigenden Infektion oder zu Infiltration der
Sublingual- oder Submandibularloge kommen (Erhöhung der Körpertemperatur,
reduzierter Allgemeinzustand, Leukozytose)

§ Therapie:
§ bei kleinen Steinen Anregung des Speichelfußes (mit Pilocarpin)
§ bei großen Steinen operative Entfernung, wenn sie vor dem Knie liegen von der
Mundhöhle aus → Längenschlitzung des Ganges damit keine Narbe entsteht
§ bei Rezidiven oder Lokalisation der Steine im Knie oder proximal des Knies ist die
Exstirpation der Gl. submandibularis nötig

§ Glandula parotis:
§ sehr selten
§ durch serösen Speichel, werden sie schnell transportier
§ nur 50% sind als kalkdichte Verschattungen nachweisbar
§ nicht verwechseln mit entz. Kalkablagerungen beim Sjörgen-Syndrom
§ bei allen kalkdichten Verschattungen ist ein Sialogramm angezeigt.

§ Therapie:
§ bei kleinen Steinen Anregung des Speichelflusses
§ oder konservative Parotidektomie

§ Parotidektomie:
§ konservative: Entfernung der Gl. Parotis unter Schonung des N. facialis
§ radikale: Entfernung der Speicheldrüse mit dem Nerv

§ Speichelersatzmittel:
§ spenden nur Feuchtigkeit: Glandosane
§ Speichelstimulatien: pressen ein Ultrafiltrat ab, kein Funktionsgerechter Speichel:
Pilocarpin, Sialor

Frage 64: Amelogenesis imperfecta ( Erbgang, Therapie etc.)

§ Die Amelogenesis imperfecta ist eine unvollständig autosomal- dominat geschlechtsgebundene vererbte
Erkrankung mit gestörter Zahnschmelzbildung, Pulpa und Dentin sind normal ausgebildet. Die Morbidität
beträgt 1: 12 000- 14 000.
§ erbliche Hypo-/ Aplasie u. Unterverkalkung des Schmelzes
§ Man unterscheidet:
§ Hypoplastische Formen:
§ geringere Schmelzdicke, normale Härte

§ Hypornaturation:
§ die Ameloblasten prodzieren Schmelzmatrix in normaler
Größenordnung, die präeruptive Schmelzreifung (z.B
Waserrückresorption) ist jedoch gestört. Der Schmelz ist normal dick,
aber weicher.

§ Hypomineralisation:
§ Der Schmelz ist extrem weich, da die Kristallbildung mangelhaft ist

§ Schmelzaplasie:
§ Es fehlt die Schmelzschicht, der Zahn ist von einer dünnen Schicht
Zement bedeckt. Es liegt oft eine Obliteration der Dentinkanälchen als
Reaktion der Dentin-Pulpa-Einheit vor. Es folgt eine relative
Überempfindlichkeit gegenüber exogenen Reizen.

§ Bei Hypoplasien und Aplasien des Schmelzes schimmert das Dentin


gelblich-braun durch. Oft kommt es posteruptiv durch mechanische Be-
anspruchung zum Verlust von Schmelzanteilen
§ Therapie:
§ Flouridierung, Extraktion, prothetische Kronenversorgung

Frage 65: Replantation, Transplantation

§ Replantation:
§ Rückverpflanzen eines aus der Alveole luxierten Zahnes. Einheilungschancen nur beim
Jugendlichen gut, bei weit offenem Foramen apicis dentis besteht die Möglichkeit, daß die
Pulpa wieder Anschluß an die Blutversorgung findet.
§ Bei abgeschlossenem Wurzelwachstum wird die Pulpa nicht mehr revaskularisiert (Endo).
§ Die Erhaltungsdauer ist proportional zur Fläche des erhaltenen Wurzelüberzugs.
§ Zahn sollte nicht austrocken (Aufbewahrung in Kochsalzlösung), sonst geht Peridont
zugrunde → Resorptionserscheinungen. Es gibt Ersatzresorption (Ankylose) und
entzündliche Resorption durch nekrotische Pulpa induziert
§ Replantation nur innerhalb der ersten Stunden. Schienung mit Composite,
Schienenverband nach Schuchard oder fortlaufende Achterligatur (CAVE: nicht wieder
extrudieren). Bleibt die Pulpa devital → Endo

§ Indikation:
§ irrtümliche Extraktion
§ unbedingter Erhalt des Molaren mit apikaler Ostitis; WSR möglich

§ a) Therapeutische Replantation:
§ WF vor Extraktion, Wurzelhaut bei Extraktion erhalten
§ Extrahierter Zahn in Tupfer mit Ringerlösung, extraorale WSR
§ Nach Wundsäuberung (Kürrettage), Replantation in Alveole unter
leichten Luxationsbewegungen

§ b) Replantation traumatisch luxierter Zähne

§ Zahn möglichst im Munde aufbewahren


§ WF nach 8- 14 Tagen
§ Breibandantibiotikum , Tetanusprophylaxe (Auffrischung oder simultan)

§ Transplantation:

§ Vorwiegend retinierte OK Zähne (3er, 8er als Ersatz für 6er)


§ Voraussetzung: ausreichende Lücke
§ Vorgehen:
§ Zahn unter Schonung der Wurzelhaut operativ entfernen, den
Wurzelkanal füllen und WSR durchführen, Zahn in physiologischer
Kochsalzlösung aufbewahren, mit Fräse Knochenlager schaffen,
Schienenverband anlegen.
§ Septum entfernen
§ Die Wurzelhaut darf so gering wie möglich traumatisiert werden. Die
Zähne dürfen während der Einheilungsphase nicht okklusal belastet
werden. Das Lagergewebe muß vor Infektionen geschützt werden. Es
bestehen geringere Chancen der resorptionsfreien Einheilung als bei
Replantation.

§ Zahnkeime können auch transplantiert werden, haben jedoch schlechtere


Prognose. Sie benötigen unbedingt ein gefäßreiches Weichgewebslager,
sonst persistiert Wurzelwachstum.

§ CAVE: Zahnsäckchen nicht verletzen

§ Beispielhafter Ablauf:
§ 6er ex, 8er ex und in vollgeblutete Alveole oder 6er ex, 10-14 Tage vorher →
Zahnkeim in Granulationsgewebe , Einsetzen

Frage 66: 8er Drahtligatur

§ Achterligatur nach Ernst um beide Zähne; Enden interdental verdrehen, im OK nach oben umbiegen, im UK
nach unten. Durch Gummizug oder Draht OK und UK verschnüren → Ernst`sches Nothäckchen

§ Zur intermaxillären Fixation des Unterkiefers werden mehrere Achterligaturen im Ober – und Unterkiefer
gelegt und intermaxillär miteinander verbunden. Für eine ausreichend stabile intermaxilläre Fixation sind
mindestens drei, besser vier Ligaturenpaare notwendig

Frage 67: Dia: Plattenepithel-Carcinom


Karzinome
maligne Geschwülste des Epithelgewebes
3 histologische Formen:

1. Verhornendes Plattenepithelkarzinom = Spinaliom

Ulzeration
höchster Reifegrad
infiltrierende Epithelzapfen aus Stachelzellen
Basalschicht aus kubischen bis zylindrischen Zellen gegen entzündlich infiltriertes bindegewebiges
Stroma abgegrenzt
zwiebelschalenförmige Anordnung von Stachelzellen und abgelagerter Hornsubstanz → Hornperlen
wenige Mitosen

2. Nicht verhornendes Plattenepithelkarzinom

Ulzeration
unreifer und maligner
Stachelzellstruktur vorherrschend
keine Basalzellschicht
unscharfe Abgrenzung gegen Stroma
keine Hornperlen
zahlreiche Zellatypien und Mitosen

3. benigne Sonderform

Keratoakanthom
wahrscheinlich durch einen Virus hervorgerufen
Histologie fast wie Spinaliom
gutartig, ,lokal . invasiv wachsende Stachelzellgeschwulst
vorzugsweise an lichtexponierter Haut:
Lippen
Wangen
Nase
kugeliges Knötchen mit zentralem eingesunkenem Hornpfropf, das innerhalb weniger Monate entsteht

DD:
noduläres Basaliom
Spinaliom

Anaplastische Form
am stärksten entdifferenziert u. am bösartigsten
Zellatypien beherrschen das Bild (Herkunft des Epithels ist nicht mehr bestimmbar)

2 klinische Formen:
Papillomatöses Karzinom
exophytisches Wachstum
späte Ulzeration (zentrales Ulkus)
blumenkohlartige oder flachknotige Erhebung

DD:
Präkanzerosen, z.B. Leukoplakie

Ulzeriertes Karzinom
endophytisches Wachstum
initiale Ulzeration (zentrale Nekrose)
derb, flach
verdickte, derbe und unregelmäßig erhabene Geschwürsränder Randwall
Induration
grau-rötlicher, höckeriger und feinkörniger Ulkusgrund mit Fibrinbelägen

DD:
• exulzerierende Sarkome

Sonderform:
Lymphoepitheliom, Schmincke-Regaud
Sonderform des Mundhöhlenkarzinoms
anaplastisches Karzinom
Krebszellen epithelialen Ursprungs im lymphatischen Gewebe der Mundhöhle
Lokalisation:
Tonsillen
Zungengrund
Epipharynx/Mesopharynx
Waldeyer'scher Rachenring
unscharf begrenzte, geschwürig zerfallende Knoten

Therapie:
äußerst strahlensensibel → Radiotherapie

Einteilung nach Lokalisation im MKG-Bereich

Mundschleimhautkarzinom
Männer > Frauen
80% zwischen 40-70 Jahre

Risikofaktoren:
Rauchen
chron. Alkoholkonsum
fehlende Mundhygiene
chron. Reizung

bei 5% weder Rauchen noch Alkohol als Ursache

Die Malignität nimmt von vorn nach hinten und von oben nach unten zu
Die Pfeile zeigen die zunehmende Malignität an.

Karzinom d. Alveolarfortsatzes u. d. Gingiva


Prädilektionsstellen sind Kieferabschnitte, die in besonderen Maße chron. Reizzuständen unterliegen
ulzerierende und papillomatöse Form
greift sehr schnell auf den Kieferknochen über
Zahnlockerungen (keine Extraktion)
neuralgiforme Schmerzen (Dauerschmerz wie Neuritis)

Röntgen:
schüsselförmiger, unscharf begrenzter Knochendefekt Zahnwurzel nicht angegriffen
Foetor ex ore durch gangränösen Zerfall des Tumors

DD:
Epulis

Karzinom d. Gaumens
häufig ulzerierte Geschwulstformen, oder
beetartige papilläre Schwellungen, die später zum geschwürigen Zerfall neigen
Einbruch in knöcherne Gaumenplatte u. Durchbruch gegen Nase u. Kieferhöhle
Röntgen: Totale Verschattung wegen Begleitsinusitis → CT

DD:
pleomorphes Adenom
Adenoid-Zystisches Karzinom

Karzinom d. Wange
auf der beweglichen Wangenschleimhaut
entsteht oft auf dem Boden einer Leukoplakie
häufig papillomatöse Form mit Neigung zum geschwürigen Zerfall
Eindringen in Muskulatur (auch n. außen) und Knocheninfiltration
späte Diagnose, da anfangs kaum Symptome (Schmerzen, SKD)

Karzinom d. Mundbodens
bösartigster Tumor im Mundhöhlenbereich
bei 2/3 der Fälle Metastasen im Initialstadium
vorwiegend im vorderen Teil des Sulkus glossoalveolaris
zunächst unscheinbar links u. rechts des Zungenbändchen später:
Einbrechen in den Zungenkörper
Schmerzen
Bewegungseinschränkungen (zur Gegenseite)
kloßige Sprache
oder Einbrechen in den Unterkieferknochen
bei Entstehung im hinteren Mundbodenbereich schnelles Übergreifen auf Zunge und Gaumenbogen →
Gaumenbogen-Zungenwinkel-Karzinom (Parapharyngealraum)

Therapie(abweichend von Standardtherapie):


Ausräumen des Mundbodens
beidseitige Entfernung von
Submandibular
Sublingual
und Submentaldrüsen
regionäre LK's
meist UK-Resektion
radikale Neck der primär betroffenen Seite
nach 6 Wochen Neck der anderen Seite

Karzinom d. Zunge
meist am Zungenrand, seltener an Zungenrücken od. Zungenspitze
meist verhornende Plattenepithelkarzinome mit hohem Malignitätsgrad
ulzerierende Form, betont endophytisch (kommt häufiger vor) und papillomatöse Form, der bald
zentrale Ulzeration folgt
in 70% der Fälle mit Lymphknotenmetastasen, oft beidseitig
Frühsymptom:
ins Ohr ausstrahlender neuralgiformer Schmerz
eingeschränkte Zungenbeweglichkeit
kloßige Sprache
Schluckbeschwerden, Dauerschmerzen
im weiteren Verlauf Eindringen in Mundboden, Kieferknochen, Gaumenbögen und seitliche
Pharynxwand

DD:
traumatische Ulzera
Aktinomykose
spätsyphillische Zungenveränderungen
Glossitis mediana rhombica

Therapie(Abweichungen von der Standardtherapie):


Hemiglossitektomie/totale Glossitektomie
• eventuell temporäre UK-Durchtrennung
• regionäre LK's
• radikale Neck der primär betroffenen Seite
• nach 6 Wochen Neck der anderen Seite
• eventuell Gl. parotis

Frage 68: Indikation 8er OP

§ Prophylaktisch:
§ Funktionslosigkeit (Antagonist fehlt)
§ Infektionsprophylaxe (Schlupfwinkel)
§ KFO-Prophylaxe (bis 20 Jahre, Engstände, OP, Platzmangel)
§ Prothetische Indikation
§ Kieferchirurgische Indikation (Zahn im Bruchspalt)

§ Schäden an Nachbarzähnen (Karies)


§ Verlagerung (Schädigung der Nachbarzähne / Nerv)

§ Therapeutisch:
§ Dentitio difficilis
§ Karies und Pulpaerkrankungen
§ Zysten
§ Tumorverdacht
§ Neuralgiforme Beschwerden
§ Herdgeschehen

Frage 69: Maßnahmen bei HIV

§ Vorbeugende Maßnahmen in der Praxis:

§ sofortige Händedesinfektion nach Untersuchungen


§ erhöhte Aufmerksamkeit zur Vermeidung von Verletzungen (Nadelstiche, Skalpell)
§ immer Handschuhe!!! 2- fach
§ Verwendung von Schutzbrille und Maske
§ Sichere Entsorgung infektiöser Abfälle
§ Einmalkittel
§ Alle nicht bnötigten Geräte wegräumen
§ Kopfbedeckung?
§ Verhütung der Weiterübertragung von HIV auf zahnmedizinisches Personal, sowie auf nachfolgend
behandelte Patienten, z.B durch Behandlung am Ende der Arbeitszeit,
§ Schutz des HIV-Patienten vor weiteren Krankheiten und Infektionserregern

§ Vorbeugende Maßnahmen bei operativen Maßnahmen:

§ OP-Team informieren über die Erkrankung des Patienten


§ HIV positive am Ende des OP-Programms einplanen
§ Anlegen von flüssigkeitsdichter OP-Kleidung
§ Flächendesinfektion mit aldehydischen Präparaten nach OP
§ Sichere Desinfektion von Blut und Sekretsaugern, dann erst Reinigung und Sterilisation
§ Nach OP Schutzkleidung wechseln

§ CAVE:
§ Keimverschleppung durch Abformmaterial

Frage 70: Therapie retinierter und verlagerter 3er

§ siehe Frage 5

Frage 71: Excision Schlotterkamm

§ Def:
§ Fibromatose des Alveorkammes, da sich die Weichteile nicht der Atrophie des Knochens anpassen.
Der atrophierte Knochen wird bindegewebig ersetzt
§ Therapie:
§ Alleinige Beseitigung nur, wenn genügend restlicher Alveolarkamm für prothetische
Versorgung vorhanden ist, sonst kombinierte Behandlung, meist mit Mundvorhofplastik

§ Vorgehen:
§ keilförmige Excision bei Schonung der Epitheldecke des Gaumens und Einlagerung
vestibulumwärts

• Schlotterkamm
o In der Zone der größten Prothesenbeweglichkeit kommt es zur fibrösen Transformation des
knöchernen Alveolarfortsatzes. Typische Konstellation ist ein anteriores Restgebiß im
Unterkiefer kombiniert mit einem Schlotterkamm in der Oberkieferfront. Das fibröse Gewebe
wird bis zum Knochen keilförmig exzidiert.
o Bei abgeflachtem Vestibulum kann eine offene Vestibulumplastik oder eine absolute
Alveolarkammerhöhung durchgeführt werden (siehe unten).
• Lappige Fibrome
o Als Folge mangelhafter Lagerstabilität kommt es zu rezidivierenden Druckstellen mit
nachfolgender überschießender Narbenbildung, die bevorzugt im Bereich des frontalen
Oberkiefer- und Unterkiefervestibulums lappige Fibrome hervorrufen. Sie werden unter
möglichst weitgehender Schonung der Alveolarfortsatzschleimhaut exzidiert.
o Häufig ist eine simultane oder nachfolgende Vestibulumplastik mit einem Haut- oder
Schleimhauttransplantat unumgänglich.
• Tuberfibrom
o Am Tuber maxillae findet sich meist konstitutionell bedingt ein fibröses Polster, das bei
extremer Ausprägung als Tuberfibrom imponiert. Es ist eine keilförmige Exzision mit
unterminierender Ausdünnung der fibrösen Gewebeteile erforderlich.
• Papilläre Hyperplasien
o In seltenen Fällen störende Überschußbildungen unter der Oberkieferprothesenbasis, die mit
einem hochtourigen Schleifkörper (z.B. Diamantrad) abgetragen werden. Die Wundfläche heilt
durch freie Epithelisation.

Frage 72:Fistel

§ Def:
§ glasstecknadelkopfförmige Perforation der Haut oder Schleimhaut, die über epitheliasierten Gang
mit ihrer Ursache verbundenn ist.
§ Form eitriger Entzündung (chron. pyogene Entzündung) meist als Folge spontan durchgebrochener
Abzesse intr- und extraoral; Fistelgang als Verbindung zum ursächlichen Herd.
§ Nach Ursachenbeseitigung schließt die Fistel von selbst (evtl. Narbenkorrektur)

§ Symptome:
§ Fistelmaul ist im Zentrum eingezogen und im Randbereich wallartig aufgeworfen.
Umgebung ist gerötet und entzündet, sondierbar, dann blutend
§ Intraoral häufig in Höhe der Wurzelspitze, extraoral im Bereich von Muskellücken der
mimischen Muskulatur

§ Ursachen:
§ Odontogen (aus submukösen, subkutanen Abzessen, chron. granulierende Parodontitis
nach Partsch)
§ Aktinomykose
§ Osteomyelitis
§ Speichelfistel (Selbstverschluß nach Atropingabe, Atropin vermindert Speichelsekretion)
§ Halszysten
§ Osteoradionekrose
§ MAV (oroantrale Fistelbildung immer traumatisch, bedingt in der Regel nach Extrakt
eines oberen Molaren oder Prämolaren

§ Therapie:
§ Zahn extrahieren bzw. Elimanation der dentogenen Ursache, danach Spontanverschluß der
Fistel
§ Bei Fistelmaul: Umschneidung des äußeren und inneren Fistelmauls und vollständige
Excision des Fistelganges

Frage 73: Was kann aus pulpentoten Zahn entstehen?

§ Infizierte Nekrose
§ Akute Parodontitis apikalis
§ Chronische Parodontitis apikalis
§ Chronisch granulierende Parodontitis nach Partsch mit Fistel
§ Abzeß
§ Infiltrat
§ Phlegmone
§ Osteomyeltitis
§ Mundhöhlenherd
§ Radikuläre Zyte
§ Pulpengranulom
§ Pulpenpolyp bei Milchzähnen
§ Dentikel (Pulpastein)
§ Pulpazyste
§ Im OK: Sinusitis, Mukozele

Frage 74: Lues , orale Manifestationen

§ Lues = bakterielle Infektion mit Treponema pallidum (meldepflichtig)


§ Inkubationzeit: 2- 3 Wcoeh, dann sind auch Antikörper nachweisbar

§ Pathogenese: 5- 10% Mund, Rest Genitalien


§ Erregerübertragung durch Schleimhautverletzung

Syphilis hat 4 Stadien

§ 1. Primär Lues:
§ ab. 2. Woche
§ Harter Schanke (schmerzhafte Ulkus an Lippe, Zunge, Gaumen und
Frontzahngingiva), heilt alleine aus
§ Indolente Lymphknotenschwellung ab 3. Woche

§ 2. Sekundär Lues:
§ 6 Woche bis 6. Monat
§ Hauterscheinungen: allg. Exantheme, im Mund (modifizierte Bild) wegen
Speichel:
§ Plaques muqueuses (dunkelrote, linsengroße Papel)
§ Plaque muqueuses:
§ Plaque opaline (weißlich trübe Papeln = Epithelverdickung)
§ Plaque erosives (exulzerierende Papeln = hochinfektiös)
§ Plaque lisses (glatte Papeln am Zungenrücken)
§ Angina spezifica (dunkelrotes Erythem am weichen Gaumen und den Tonsillen)

§ Papulöses Hautekzem
§ Zuckerplätzchenzunge
§ Heiserkeit (Larynx und Pharynx sind befallen)

§ 3. Tertiärer Lues:
§ nach 5- 10 Jahren
§ Gummen (haselnußgroße, schmerzlose, exulzeriende Knoten,
infektionsallergisch)
§ Perforation von Nase und Gaumen als Folge (Mund-Nasen-Antrum- Perforation)
§ Evt. Osteomyelitis gummosa
§ Zahnausfall
§ Knochensequestierung
§ Sattelnase und Septumperforation
§ Atrophische interstitielle Glossitis

§ 4. Quartiär Lues:
§ nach 10 bis 20 Jahren
§ keine orale Symptome
§ Tabes dorsalis (Erweichung der Hinterstränge, Sensibilität)
§ Progressive Paralyse (Lähmung)

§ Lues connata:
§ Schwangere hat sich während der Schwangerschaft mit Lues infiziert
§ Frühe congenitale Lues (klin. Manifestation bis zum 2 Lebensjahr)
§ Syphilitischer Schnupfen
§ Parrot-Furchen (um das Lippenrot herum)

§ Späte congenitale Luse : (klin. Manifestation ab. 2 Lebensjahr)

§ Hutchinson- Trias:
§ Tonneform der oberen Schneidezähne und „Maulbeermolaren“ und
Innenohrschwerhörigkeit

§ Hornhauttrübung:
§ Sattelnase

§ Therapie:
§ Penicillin 1 Mega: 10- 21 Tage

Lues acquisita
Lues I
Lues II
Frühsyphilis
Lues latens seropositiva
(Frühlatenz)
Lues III
Lues latens seronegativa
Spätsyphilis
(Spätlatenz)
Lues IV
Lues connata

Frage 75: Dysostosis cleidocranialis


syn.: Scheuthauer- Marie- Sainton- Syndrom

§ Osteopathie
§ Dominant erbliche Verknöcherungsstörung der bindegewebig präformierten Knochen von Schädel und
Schlüsselbein

§ Symptome:
§ Beide Schlüsselbeine fehlen teilweise oder ganz
§ Fontanellen und Schädelnähte können zeitlebens offenbleiben
§ Störung der Gesichtsentwicklung (Brachycephalie (zu kleiner Gesichtsschädel),
Unterentwicklung des Gesichtsschädel wie OK und NNH)
§ Pseudooligodontie (überzählige, impaktierte Zähne, die sich gegenseitig am Durchbruch
hindern, es folgt partielle Zahnlosigkeit und okklusale Störungen, Gefahr der Zysten- und
Fistelbildung)
§ Zurückliegende Nasenwurzel

§ DD:
§ M. Crouzon

§ Therapie:
§ Operative Entfernung überzähliger Zähne und Zysten
§ Freilegen impaktierter Zähne
§ Anschließend KFO und Prothetik

Frage 76: Trigeminusneuralgie


§ Echte Trigeminusneuralgie:

§ Ursache:
§ Irritation durch Gefäßpulsation an der Trigeminuswurzel (A. carotica interna Pars
cerebralis)

§ Definition:
§ anfallsartig auftretende messerartige Schmerzen
§ Tic. douloureux: schmerzhafte Verziehen des Gesichts

§ Die Diagnose ist eine Ausschlußdiangose, die anhand der Anamnese gestellt wird, sie kann erst
gestellt werden, wenn symptomatische Neuralgie ausgeschlossen

§ Symptome:

§ Alter > 50
§ F > M, 3: 2

§ Meist einseitig im 2. und 3. Trigeminusast der rechten Seite


§ Triggerzonen (umschriebene Zone im peripheren Versorgungsgebiet des betroffenen
Nervs) nachweisbar, nicht immer identisch mit Schmerzzonen, von Triggerzonen aus
läässt sich der Schmerz provozieren.
§ Schmerzzustände werden durch Berührung oder Bewegung (Essen, Sprechen, Schlucken,
Waschen, Rasieren) ausgelöst
§ Schonhaltung, Maskengesicht
§ Begrenzt auf Ausbreitungsgebiet des Nerven
§ Keine neurologische Ausfälle während der schmerzfreinen Intervalls
§ Keine Funktionsstörung des Nerven außerhalb des Anfalls
§ Hyperämie und Hypersekretion im betroffenen Gesichtsbereich
§ Blitzartig einschließender Schmerz
§ Jahreszeitenbedingt (hauptsächlich im Herbst und Frühjahr, kaum während der Nacht9
§ Oft Zähne projeziert (vergebliche Extraktion)
§ Valleix`sche Druckpunkte nicht immer schmerzhaft
§ In der Regel einseitig

§ Therapie:
§ 1. Kausal:
§ Mikrochirurgische Dekompression der hinteren Trigeminuswurzel (OP nach
Janetta)
§ Anlegen eines Gelasttypstücks zw. Nervwurzel und Gefäß

§ 2. Symptomatisch:

§ Konservative Therapie:

§ Heilanästhesie mit Langzeitanästhetikum


§ Medikamentös mit Antikonvulsiva aus der Epilepsiebehandlung

§ Tegretal (Karbamazipin- Derivat)


§ Anfangsdosis: 600- 1200mg / Tag
§ Erhaltungsdosis: 100- 600 mg / Tag
§ Nebenwirkungen: (klingen meist nach 6-8 Tagen ab), Schwindel,
Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen, Leukozytendekompression
möglich, deshalb Blutbildüberwachung

§ Bei Versagen der Tegretal-Therapie kann auf Diphenylhydantoin


(Zentropil) umgestiegen werden

§ Nebenwirkungen:

§ Schläfrigkeit, Schwindel, Gingivahyperplasie,


Kreislaufstörungen, Akupunktur,autogenes Training

§ Operative Therapie:

§ Periphere Leitungsunterbrechung (zuerst Testblockade mit LA, evtl.


Alkoholinjektion, der Schmerz ist dann für Monate- Jahre unterbrochen, wird
jedoch nicht mehr gemacht, dann chirurgische Unterbrechung)

§ Chirurgische Unterbrechung = periphere Neurexhärese bzw. Neurektomie.


Dann Schmerzhaftigkeit mit dauernder Anästhesie im Versorgungsgebiet für
Jahre, aber möglicherweise nach 2 Jahren Rezidive

§ Zentraler Eingriff:

§ Vollständige oder teilweise Erhaltung der Sensibilität bei vollständiger


Schmerzausschaltung, Chemoneurolyse mit Glycerin, Wärmekontrollierte
Thermokoagulation nach Kirschner (selektive Ausschaltung der beiden
Trigeminusäste, ohne Augenast wegen Corneaschutzreflex
§ Beim zentralen Eingriff: Zerstörung der Schmerzleitung bei Schonung der
sensiblen und motorischen Nervenfunktion

§ Symptomatischer Trigeminusneuralgie

§ Neuralgieartiger Gesichtsschmerz, Schmerzursache nachweisbar,


Neuralgiforme Gesichtsschmerzen bei verschiedenen Allgemeinleiden
(z.B multiple Sklerose, Tabes dorsalis, Diabetes)

§ Schmerzursachen:
§ Zahn: Pulpitis, Reizdentin
§ Parodontium: chron. apikale Parodontitis
§ Neoplasmen: Zysten, Tumore
§ Sonstige: Sinusitis, Osteomyelitis, Herpes

§ Symptome:
§ Gelegentlich Hyperästhesien und Parästhesien
§ Keine Triggerzonen
§ Doppelseitiges Auftreten, jüngeres Alter
§ Kein schmerzloses Intervall
§ Auf anderes Nervgebiet ausstrahlend
§ Nicht so qualvoll wie essentielle Trigeminusneuralgie

§ Therapie:
§ Beseitigung der Ursache, wenn nicht möglich (Tumor),
Vorgehen wie bei echter Trigeminusneuralgie

Frage 77: Interradikuläre Parodontitis

§ Dens in Dente
§ Marginale Parodontitis mit Furkationsbefall

§ Furkationsbefall:
§ Grad 0: kein Befall
§ Grad I: horizontal Befall bis 3mm
§ Grad II: Sondierungstiefe 3- 6mm (nicht durchgehend)
§ Grad III: durchgehend sondierbar

§ Sondierung ist oft schwierig:

§ Bei Prämolaren: aus Richtung des Eckzahnes sondieren


§ Bei Molaren: von palatinal sondieren

§ Therapie:
§ Ziel:
§ Anatomische Verhältnisse schaffen, die dem Patienten eine korrekte Hygiene
ermöglichen, Furkationsbefallene Prämolaren sind schwieriger zu therapieren als
Molaren.
§ Möglichkeiten:

§ Geschlossene Kürettage mit Wurzelglättung

§ Furkationsplastik: im Rahmen einer Lappenoperation wird der


Furkationseingang mit feinen Diamantschleifern geglättet

§ Tunnelierung: meist bei unteren Molaren. Nach Bildung eines Lappens


wird die Furkation mit feinen Diamantschleifern erweitert und ge-
gebenenfalls werden kleine Korrekturen am Alveolarknochen
vorgenommen.

§ Vorsicht: Pulpaeröffnung möglich

§ Patient muß dann mit feinem Bürstchen den erweiterten, in bukko-


lingualer Richtung durchgängigen Tunnel reinigen

§ Prämolarisierung: furkationsbefallener Molar wird in einwurzelige


Prämolaren umgestaltet
§ Resektion einer Wurzel nach Prämolarisierung: bei unteren Molaren
spricht man von Hemisektion

§ Im UK: meist bleibt distale Wurzel erhalten


§ Im OK: meist bleibt palatinale Wurzel erhalten
§ Wurzelamputation:

§ Entfernung einer Wurzel ohne Durchtrennung der Zahnkrone, Im


OK wird eine bukkale Wurzel an Schmelz-Zementgrenze abgetrennt
und die Amputationstelle mit Füllungswerkstoff
(Glasinomerzement) verschlossen
§ Zahnextraktion

Frage 78: Zahn 42 : Perkusssion + ohne Füllung , ohne Karies

§ Mögliche Ursache:
§ Trauma, parodontale Zyste (infiziert), starke Abrasion , Hyperkontakte, Schmelz-
defekte (dens in dente), apikale Parodontitis über Taschentiefe

Frage 79: Ok Zeitenzahnbereich Zähne wackeln (Gründe / Vorgehen / Diagnostik)

§ DD:
§ Zystischer Prozess
§ Parodontitis apikalis
§ Parodontitis marginalis profunda / Rezessionen / Dehiszensen
§ Zahnfraktur
§ Alveolarkammfraktur
§ OK-Carcinom
§ KH- Carcinom
§ Osteomyelitis

§ Vorgehen:
§ Anamnese, klin. Untersuchung, Röntgen in 2 Ebenen, Vit Pr, Perkussion

Frage 80: Allergiepaß: Benzoesäuren; Adrenalin (Risikopatient)

§ Risikopatient

§ Man darf nicht verwenden:


§ LA mit Adrenalin
§ LA mit Konservierungsstoffen
§ LA mit Esterbasis (werden im Gewebe zu Paraaminobezoesäure
abgebaut), z.B Procain, Tetracain
§ keine Retraktionsfäden mit Adrenalin

§ Zu verwenden:
§ LA ohne Vasokonstriktoren von Säureamidtyp
§ ohne Konservierungstoffe, z.B
§ Mepivacain:
§ kein Vasokonstriktorzusatz
§ keine Konservierungstoffe
§ (auch Xylonest und Lidocain)

Frage 81: Hepatitis in der Praxis : Vorgehen / Schutzmaßnahmen


§ Hepatitis –B –Virus = HBV
§ Jeder zweite Zahnarzt wird im Laufe seines Beruflebens mit Hepatitis-B-Viren infiziert. Die Inkubationszeit
ist sehr lang: zw. 6 Wochen und 6 Monaten.

§ Übertragung:
§ Blut, Speichel, Intimkontakt, Tränen, Urin, etc..
§ HBV wird meist durch kleine Verletzungen, kontaminierte Oberflächen oder auch durch
HBV wird meist durch kleine Verletzungen, kontaminierte Oberflächen oder auch durch
Aerosolbildung beim Einsatz von Spraysystemen z.B auf die Augenbindehaut übertragen.

§ Hepatitis kann führen zu:


§ Leberzellnekrosen, Leberzirrhosen
§ Für chronische Hepatitis –B-Virusträger (Viruspersistenz) besteht
erhöhtes Risiko für Leberkarzinom

§ Immunprophylaxe:
§ aktive Immunisierung (nach 5 Jahren Kontrolle, evtl. Auffrischung)
§ passive Immunisierung (mit Hepatitis –B-Immunoglobulinpräparat,
§ HBs- Titer mind, 1: 10 hoch 5
§ passive / aktive Immunisierung (bei unklaren Situation)

§ Verschiedene Formen:
§ Hepatitis delta, Virushepatitis non A/ non B, Virushepatitis A

§ Arten : 1) Hepatitis A : verbreitetes hitzebeständiges RNS. Virus


Übertragung: Nahrung (oral), selten parenteral (mangelnde Hygiene)
2) Hepatitis B : verbreitetes,hitzebeständiges DNS Virus
Übertragung parenteral, zwischen HBV und Leberzell-Ca besteht belegte Beziehung
3) Hepatitis C : RNS haltiges Virus
Neigung zur Chronizität der Hepatitis, Asssoziiert mit Hepatozellulärem Karzinom
verwiegend parenteral übertragen, Leberzellschäden nach 4-8 Wochen à
Messbarkeit Anti-HCV ca 3 Monate
4) Hepatitis D : defektes RNS Virus, nutzt zur Replikation Hep B Virus
5) Hepatitis E : sehr verbreitet, RNS haltig, 40 Tage Inkubationszeit, fäkal-orale Übertragung
häufig in Indien und Mexiko, hohe Mortilität bei Schwangeren
6) Hepatitis G : häufig Koinfektion mit HCV

§ Schutzmaßnahmen:
§ aktive Immunisierung des Personals (kausale Therapie nicht möglich)
§ alle 5 Jahre Kontrolle, evtl. Auffrischung
§ Schutz vor Verletzungen durch sorgfältige Arbeitsweise
§ Abfälle kennzeichnen
§ Patient am Ende des Tages behandeln
§ Alle nicht zu verwendenden Geräte wegstellen Schutzkleidung: Handschuhe,
Mundschutz, Brille
§ Einmalinstrumente
§ Anamnes überprüfen
§ Einsatz intraoraler Absauganlagen
§ Ausreichende und regelmäßige Belüftung des Behandlungszimmers
§ Händedesinfektion und Seife aus Wandspendern und Einmalhandtücher
§ Wirksame Desinfektion zahntechnischer Arbeiten
§ Schwer zu desinfizierende Stellen mit Alufolie abdecken

§ Virus kann einige Tage auf Oberflächen überleben

Frage 82: Patient mit einseitiger Kieferklemme: DD

§ Arthrogene Kieferklemme:
§ Arthritis
§ funktionelle Myoarthropathie
§ Arthopathia deformans
§ Ankylose
§ Folge von Gelenktraumen

§ Entzündlich reflektorischer Kieferklemme:

§ Ödem, Infiltrat oder auch Hämatom im Bereich der Kaumuskeln


§ Dentitio difficilis
§ Osteomyelitis
§ Wangenabzeß
§ Submandibulärer Abzeß
§ Retromandibulärer Abzeß
§ Pterygomandibulärer Abzeß
§ Massetericomandibulärer Abzeß
§ Peritonsillärer Abzeß
§ Infratemporaler Abszeß
§ Evtl. perimandibulärer Abszeß (bei Masseterbeteiligung)
§ Submandibulärer Abszeß
§ Parapharyngealer Abszeß
§ Tonsillitis
§ Kieferklemme nach Leitungsanästhesie (durch Verletzung des M. pterygoideus medialis oder durch
Spritzeninfektion

§ Projektionsschmerz (Muskel / Styloidsyndrom)

§ Traumatisch bedingte Kieferklemme

§ Mittelgesichtstrauma mit Kieferklemme ist möglicherweise eine Jochbogenimpressionfraktur


§ Fraktur des Porus acusticus externus

§ Kieferklemme durch narbige Veränderungen (z.B nach Verbrennungen, Ätzungen, einseitig,


Tumorbestrahlung , Schußverletzung)

§ Kieferklemme als Tumorfolge

§ z.B bei Parotistumor oder Knochentumor ausgehend vom Unterkieferst, Mammacarc, Metastaste

§ Kieferklemme bei der Tetanusinfektion

§ Otitis media

Frage 83 : Schmerzen Regio 13 apikal: Projektionsschmerz, Styloidsyndrom

§ Vorgehen:
§ Anamnese, klin. Untersuchung (Vipr. Perk.), Röntgen

§ DD:
§ Karies, PA-Befund
§ Periapiklaer Prozess, Hyperämie
§ Tumor (Alvoelarkamm, Kieferhöhle)
§ Abzess
§ Zyste
§ Myogener Projektionsschmerz, z.B ausgehend von M. pterygoideus lateralis, siehe Frage
61
§ Bei Styloid-Syndrom Schmerzen im Karotisdreieck durch verknöcherten, verlängerten,
evtl. auch verkrümmten Processus styloidues und nicht Schmerzen in Regio 13
Frage 84: Einseitige Verschattung Kieferhöhle: DD

§ Kieferhöhlen –Carcinom
§ Dentogene Sinusitis maxillaris
§ Rhinogene Sinusitis maxillaris
§ Andere OK- Tumoren und odontogene Tumoren
§ Zysten (Okklusionszyste, Mukozele)
§ Aspergillose (nach Wurzelfüllung)
§ Hämatosinus (nach Trauma)
§ Polyposis = Entzündung der Schleimhaut mit Schwellungszuständen
§ Zustand nach Radikaloperation
§ Retinierter Zahn
§ Überpresste Wurzelfüllung
§ Kieferhöhlen-Zyste

§ Eine einseitig verschattete Kieferhöhle ist solange tumorverdächtig, bis das Gegenteil bewiesen ist.
§ Diagnostik:
§ Kieferhöhlenendoskopie
§ Rö: NNH, CT, Zahnfilm im Halbwinkeltechnik (35 °) , OPG

§ Konvexe Verschattung: z.B Zyste


§ Konkave Verschattung: z.B Flüssigkeitsspiegel

Frage 85: Blasenbildende Mundschleimhauterkrankungen: Therapie

§ Blasenbildung ist eine primäre Effloreszenz


§ Inhalt:
§ Serum oder Blut

§ a) Intraepidermal / -epithlial (z.B Herpes, Pemphigus)


§ b) Subepidermal / -epithelial (z.B Pemphigoid, bullöser Lichen planus)

§ Bullöser Lichen planus (Pemphigoider Lichen planus)


§ Therapie: kausal nicht möglich, lokal corticoidhaltige Salben (Volon A), ständige, Nachkontrolle, da
Präkanzerose
§ Pemphigus chronicus
§ Therapie: Corticosteroide (Letalität ohne 100%, mit 33%)

§ Pemphigus vulgaris / bullöses Pemphigoid, vernarbendes Schleimhautpemphigoid


§ Therapie:
§ Corticosteroidgabe

§ Erythema exsudativum multiforme

§ Therapie:
§ Mundspülungen, in schweren Fällen Corticosteroide

§ Stevens-Johnson-Syndrom

§ Speichelretentionszyste

§ Therapie:
§ Exstirpation

§ Apthen?
§ Verbrennungen / Verätzungen
§ Medikamentöse Reaktionen (ASS)
§ Virusinfektionen wie Herpes simplex und Herpes zoster , Gingivostomatitis herpetica, Varizellen
§ Therapie:
§ Virostatica (Zovirax)

§ Herpangina Zahorsky und Hand- foot-mouth disease


§ Therapie:
§ symptomatisch

Frage 86: palatinale Schwellung: DD

§ 1.) entzündlich: schneller Verlauf, weiches Konsistenz, gerötete Schleimhaut

§ dentogen (Abzeß, Infiltrat)


§ Zysten (dentogen oder dysontogenetisch)

§ 2.) tumorös: (langsamer Verlauf, derb, häufig intakte Schleimhaut)

§ Karzinom (OK, in der Kieferhöhle)


§ Sarkom (Osteosarkom, Rhabdomyosarkom, Lymphome)
§ Speicheldrüsentumore (ACC, pleomorphes Adenom)

§ 3) Tuberfibrom, Torus palatinus

§ 4) retinierter Zahn

§ Fremdkörperreaktion

Frage 87: Symmetrische Fibrome: Therapie

§ Benigner Tumor des Bindegewebes, ausgehend von den Fibrozyten


§ Langsames verdrängendes Wachstum, meist ohne Infiltration, dafür häufig mit Kapsel
§ Breitbasig oder gestielt der Oberfläche aufliegend
§ Beidseits des Tuber maxillae → symmetrisches Fibrom (im OK palatinal ab 6er)

§ Therapie:

§ a) Abtragung des gesamten Fibroms einschließlich Schleimhaut, Belassung einer Weichteilschicht über dem
Periost, dann freie Epithelisierung

§ b) submuköse Ausschälung unter Schonung der Schleimhaut bzw. Excision der überflüssigen Schleimhaut,

§ sehr geringe Rezidivgefahr


§ Im Ok: Gefahr der Verletzung der A. palatina
§ Nach OP in beiden Fällen Verbandplatte einfügen

88: Pat. mit Schmerzen in Wange / Schläfenregion (M.masseter / M.temporalis) → myogene Schmerzen
(Ursachen)

§ Trauma (Kiefergelenk, Muskel, Fraktur, Kiefergelenk / Muskel)


§ Projektionsschmerz bei Myoarthopathie (M. masseter, M. temporalis, UK 8er)
§ Tumor
§ Parästhesie
§ Neurinom des Nervus facialis / N. trigeminus
§ Erkrankungen der Glandula parotis
§ Abzess (retromandibulär, infratemporal)
§ UK-Osteomyelitis

§ OK-Infektionen strahlen nach orbital, UK-Infektionen nach auriculär / temporal aus

89. Xerostomie: Ursachen Therapie

§ Ursachen:
§ Entzündungen der Speicheldrüsen, einhergehend mit vermindertem Speichelfluß wie
Sialadenitis der Glandula parotis
§ Spätschäden nach Radiatio
§ Spätsyndrom einer sekundären Gingivitis
§ Röntgenstrahlen
§ Vitamin A, B, C Mangel
§ Schwermetallvergiftung
§ Sialadenosen
§ Sjörgen-Syndrom: (Autoimmunerkrankung mit Trias: Speicheldrüsenschwellung,
Sekretionsstörung der Tränen und Speicheldrüse, rheumatische Arthritis)

§ Diabetes (Dehydratation, Diabetes, Durchfall, Erbrechen)


§ Neurogen: Schäden des Nervus facialis, Anorexie = Appetitlosigkeit, Depression
§ Alkohol
§ Medikamentös bedingt: Antihypertenseiva (Guanethidin, Ca-Antagonisten),
Sympatikomimetika, Antidepressiva, Neuroleptika, Muskelrelaxantien,
Antiparkinson, Antihistaminika, Appetitzügler
§ Sympathomimetika, Bleomycin, Adalat, Antibiotika (Amoxicillin)
§ Erhöhte Adrenalinausschüttung bei Streß / Angst
Therapie:
Sedierung, LA mit weniger Adrenalin, Atropinmißbrauch

§ Therapie:
§ Pilocarpin (zur Anregung des Speichelflusses)
§ Ausschalten evtl. Noxen
§ Kunst-Speichel (Glandosane)
§ Folgen: Sprach und kaustörungen
Karies
Soor
geschwächtes Abwehrverhalten

Frage 90: Dia Fibrom

§ Def.:
§ sehr langsam wachsende Geschwulst des Bindegewebes. Sie treten solitär oder multipel
vorwiegend bei älteren Menschen auf.
§ Einteilung :
§ harte und weiche Fibrome

§ Lokalisation :

§ an Lippe, Wange, Zunge, harter Gaumen

§ Klinisches Erscheinungsbild:
§ breitbasis oder gestielt der Oberfläche aufsitzend,
§ verdrängendes Wachstum ohne Infiltration, meistens mit Kapsel
§ DD:
§ 1. Hyperplasien (symmetrische Fibrome, Fibromatosis gingivae, Epulis fibromatosa, Reizfibrom)
§ 2. Lipom
§ 3. Fremdkörpergranulom
§ 4. Speicheldrüsentumoren
§ 5. Neurofibrom
§ Therapie:
§ Exzision

§ a) periostales Fibrom:
§ ist mit Knochen fest verbunden. Verdrängung der Zähne

§ b) Zentrales Fibrom:
§ langsam wachsend, allmähliche Knochenauftreibung, Zahnverdrängung,
ausgedehnte Zahnverdrängung an der Wurzel. PE

§ c) Ossifizierendes Fibrom:

§ ist in der Lage Knochen zu bilden, wird vermehrt Knochengewebe


gebildet, so entsteht das Osteofibrom

§ DD:
§ Sarkome, Zysten, Ameloblastom, ostolytische Tumoren

§ Therapie: Kieferteilresektion, radikal, da totale Rezidivrate + Umwandlung in Sarkom möglich

Frage 91: Dia Soor siehe 11

Frage 92: verruköse Leukoplakie / Carcinoma in Situ

§ 1) verruköse Leukoplakie

§ Klinisch:
§ erhaben, zerfurcht, unscharf begrenzt (Präkanzerose)

§ Ursache:
§ nicht definiert

§ Therapie:
§ Excision und Histologie

§ DD:
§ Lichen ruber planus, Soor, Fibrinbeläge, Lues, HIV, Morbus Bowen etc.

§ Carcinome in Situ:
§ Diagnose durch PE
§ intraepitheliales Ca, hat die Basalmembran noch nicht durchbrochen

Frage 93: Fortlaufende Naht (Intrakutannaht)

§ Praktische Arbeit:
§ fortlaufende Intrakutannaht nach Halsstedt
§ nicht bei infizierten Wunden einsetzbar, da bei ihrem Verlust die Dehiszenz der
gesamten Wunde droht

§ Lückenloser, linearer Verschluß im Bereich des Lippenrots bzw. an der Grenze


zwischen Lippenrot und äußerer Haut
§ Technik:
§ dicht unter der Epidermis wird wechselseitig parallel zur Hautoberfläche eingestochen,
wobei der Punkt des Ausstiches der einen Seite den Ort des Einstiches der anderen Seite
bestimmt
§ Fixierung des Fadens am Nahtbeginn mit einem Knoten (wird am Ende wieder entfernt)

Frage 94: Nervenausfälle

§ 1) Trigeminusneuralgie
§ 2) Neuralgie des Glossopharyngeus (Siccard-Syndrom) durch Reizung der Triggerzonen, Uvula,
Tonsillen, Zungengrund, Pharynx), durch Schlucken, Sprechen, Kauen, Husten

§ Folgen:
§ messerstichartige Schmerzen in Zunge. Kieferwinkel-Hals Bereich
§ DD: Styloid Syndrom

§ 3) Auriculotemporales Syndrom (Frey Syndrom)


§ 4) Intermediusneuralgie (Hunt-Syndrom), Herpes Zoster Viren führen zu einer Störung des Ggl. geniculi
§ 5) Facialisparese
§ 6) Lähmung der Nervus Hypoglossus

§ Lähmung dadurch Abweichung der Zunge zur gesunden Seite beim Herausstrecken

§ Ursachen:
§ a) zentral. Störungen
§ b) periphere Unterbrechungen (Trauma)
§ c) OP
§ d) Z.n Tumorresektion
§ e) mechanische Behinderung durch Abzeß oder Tumor

§ 7) Vincent-Syndrom:
§ Ausfall des N. alveolaris inferior bei chron. Osteomyelitis

Frage 96: Drahtligatur Ivy Srout am Phantomkopf

§ Praktische Arbeit:
§ Erstversorgung, Notschienung

§ 1) Interfragmentäre Ruhigstellung für Kieferkörper- und Kinnfrakturen


§ 2) Bei ausreichender Bezahnung: fortlaufende Achterligatur, welche mind. 2 Zähne distal und proximal
des Bruchspaltes erfassen

§ 3) geringe Stabilität, mehr für Brüche mit geringer Dislokationstendenz, besser stabiler ist, Drahtbogen-
Kunststoffschiene nach Schuchardt oder Drahtbogen-Schiene nach Sauer

§ Ziel:
§ Verhinderung von Schmerzen durch Fragmentbewegungen. Einschränkung der Infektgefahr sowie
Ödembildung

Frage 97: Trismus

§ Def: inititale charkteristische Kieferklemme bei Tetanusinfektion durch Hypertonus der Kaumuskulatur bis
hin zur vollständigen Kieferklemme

§ a) Tetanustrias:

§ Grad I:
§ 1) Trismus
§ 2) Risus sardonicus (Krampf der mimischen Musk)
§ 3) Ophistotonus (tonische Muskelstarre die sich von, der Nackenmuskulatur nach
caudal ausbreitet)

§ Therapie:
§ Sedierung

§ Grad II:
§ Zusätzliche generalisierte Krampfanfälle, tetanische Streckkämpfe

§ Therapie:
§ Sedierung, Tracheotomie

§ Grad III:
§ Zusätzlich Krämpfe der Bronchialmuskulatur und Zwerchfellmuskulatur
Körpertemperatur steigt bei 480

§ Therapie:
§ Sedierung, Tracheotomie, Relaxierung, künstliche Beatmung

§ Therapie:
§ i.v und i.m Gabe von Tetagam welche sich nach dem Toxintiter
im Blut richtet. Antibiose gegen Begleitinfektion. Therapie:
Penicillin- Gammaglobuline, Beatmung, Relaxantien, Sedierung

Prophylaxe-Impfung

§ Aktive Immunisierung:
§ Tetanustoxoid (Tetanol)

§ 1. Injektion i.m jetzt 0,5ml


§ 2. Injektion nach 1 Monat 0,5ml
§ 3. Injektion nach 1 Jahr 0,5 ml

§ Auffrischung nach 10 Jahren 0,5ml


§ Passive Immunisierung, Zufuhr menschliche Antikörper
§ Tetanusimmunglobuline = Tetagam

§ Impfung und Verletzung siehe Skript S. 10

Frage 97: Lipom

§ Def:
§ gutartiger Fettgewebsgeschwulst

§ Sympt:
§ langsames Wachstum, meist gekapselt, weiche Konsistenz, häufig Pseudofluktuation. Wachstum
hört bei bestimmter Größe auf, schimmert gelblich durch

§ Therapie:
§ Exzision

§ DD:
§ weiche Fibrome, Neurofibrom, Myxom, Speicheldrüsen Tumor,
§ Lymphangioma, Histiozytom, Epulis, Sarkom

Frage 98: Kreuznaht


§ Praktische Arbeit: bei großer Spannung der Wundränder, zu wenig Gewebe

Frage 99: Abtragende präprothetische Therapie

1) nach Extraktion in der Front bei alveolärer Protrusion (Entfernung des bukkalen Knochenanteils)
2) modellierende Osteotomien

§ a) scharfe Knochenkanten
§ b) Exostosen
§ c) Torus palatinus
§ d) Torus mandibulae
§ e) distolaterale Knochenwülste
§ f) Linea mylohyoidea
§ g) Spina mentalis
§ h) Spina nasalis anterior, posterior
§ i) Vorspringende Cristazygomaticoalveolaris
§ j) Hochliegendes Foramen mentale
§ k) Processus pterygoideus

Frage 100: Ernstsches Nothäckchen

§ Praktische Arbeit:
§ 8er Drahtligatur für MMF per Draht oder Gummi

Frage 101: Ulceröses Melanom

zu bösartigsten Neoplasien der Haut/Schleimhaut von Melanozyten ausgehend


- frühe und häufige Neigung zu lymphog./hämatogener Metastasenbildung
- Metastaseneigung lässt sich trotz klin. Vielfalt durch Eindringtiefe nach Clark und Tumordicke nach
Breslow vorhersagen:
Eindringtiefe
(Clark*-Level)
pT0 Kein Primärtumor nachweisbar
pTis Melanom in situ; Melanomzellen auf Epithel beschränkt, ohne Überschreitung I
der Basalmembran
pT1 Invasion der papillären Dermis < 0,75 mm II
pT2 Invasion bis an die retikuläre Dermis 0,76-1,5 mm III
pT3 Invasion der retikulären Dermis 1,51-4,0 mm IV
pT3a 1,51-3,0 mm
pT3b 3,01-4,0 mm
pT4 Invasion des subkutanen Fettgewebes u./oder Satelliten innerhalb 2 cm vom > 4,0 mm V
Primärturmor
pT4a Invasion des subkutanen Fettgewebes, > 4 mm Dicke
pT4b Satelliten innerhalb 2 cm vom Primärtumor
Anmerkung: Bei Diskrepanzen zwischen Tumordicke nach BRESLOW u. CLARK-Level richtet sich das pT nach dem jeweils ungünstigsten
Befund

Beurteilung einzelner Pigmentmerkmale nach der ABCDE-Regel zur Früherkennung eines malignen Melanoms
(nach RIGEL et al.) [295]
Asymmetrie
Begrenzung unregelmäßig mit Ausläufern
Color Farbe gesprenkelt, hell bis dunkel
Durchmesser mehr als 5 mm
Erhabenheit mehr als 1 mm

Sind mehr als 3 Kriterien erfüllt, besteht der Verdacht auf ein malignes Melanom
§ 1) polymorphe Zellen, atypischen Mitosen
§ 2) Ähnlichkeit mit Pigmentnävus (Unterschied im Pigementgehalt)
§ 3) Asymmetrische unregelmäßige Ränder, rasches Wachstum, blauschwarzer knolliger Tumor, rasche
Metastsierung (hämatogen und lymphogen)

§ SSM: superfiziell spreitendes Melanom


§ weißgrau, rosa bis blauschwarzer Tumor mit mehr oder weniger nodulären Arealen

§ DD:
§ Nävuszellnävus, Angiokeratom, Basalzellpapillom

§ LMM: Lentigo Maligna


§ aus präinvasiver Vorstufe (Pigmentfleck) nach Monaten bis Jahre, invasiv, knotig, ulzerös

§ DD:
§ ALM, Basalzellmapillom

§ NM: Noduläres Melanom


§ brauner bis blauschwarzer, meist glatter, teils verruköser Knoten mit Blutungsneigung wächst von
der dermoidepidermalen Grenze vertikal

§ DD:
§ Nävuszellnävus, Basalzellpapillom Histiozytom, eruptives Angiom

Frage 102: Lichen ruber erosivus

§ Symptome:
§ hochrote Erosionen, schmerzhaft. Reste von Stippchen am Rand . Whickham`sche
Streifung geht verloren

§ Ödem und Zellproliferation der subepithelialen Hautschichten


§ Auffüllung mit Flüssigkeit und Blasenbildung
§ Therapie:
§ ständige Kontrolle wegen Ca-Gefahr viertel jährlich
§ prothetische Versorgung überprüfen
§ Beseitigung von irritativen Faktoren
§ Örtliche Gabe von Glukokortikoidsteroiden (Salben, Lutschtabletten)
§ Volon A (Vitamin a Präparat)
§ Eventuelle Exzision
§ bei bullöser-erosiver Form- systemische Glukokortikoidgabe

Frage 103: LA und Asthma

§ 1) kein LA mit Konservierungsmmittel


§ 2) mit viel Adrenalin (macht Bronchodillatation) ????
§ 3) Streß und Angst vermeiden (pyschosedative Prämedikation)
§ 4) Keine ASS-haltigen Schmerzmittel

§ Therapie bei Anfall:


§ Bronchodilatatoren, Cortikoide, Sekretolytika

Frage 104: LA und respiratorische Insuffizienz

§ kein Xylonest wegen Met Hb-Bildung


§ kein ASS
§ Therapie:
§ Frischluftzufuhr, Öffnung beegnter Kleidung, Freihalten der Atemwege, O2-Gabe
Frage 105: Beh. Pat. mit Diabetes mellitus

§ 1) LA ohne Adrenalin (A. führt zur Glykogenausschüttung in Leber und Muskulatur → Zucker erhöht sich
im Blut)
§ 2) kein Streß oder Angst
§ 3) Medikation und Ernährung der Pat. soll durch die Behandlung nicht verändert werden
§ 4) Verstärkte Blutungsneigung (Vasopathie)
§ 5) Erhöhte Infektanfälligkeit (gestörte Ak-Bildung) → veränderter Insulinbedarf
§ 6) Eventuell AB-Prophylaxe
§ 7) Op`s nach dem Frühstück
§ 8) Post Op Blutzuckerüberwachung
§ 9) Bei schwankenden Blutzuckerwerten: stationäre Behandlung
§ 10) Rücksprache mit dem Hausarzt
§ 11) Keine Salizylate und Pyrazolon-Derivate

§ Therapie:
§ bei Stoffwechselentgleisung: Glucoselösung i.V (400) immer
§ hilft bei hypo-schadet nur unwesentlich bei hyperglyämischen Schock

Hypoglykämie:
• Verminderung des Blutzuckers unter 2,8 mmol/l
Ursache:
Durch Insulin gesteigerte Glucoseverwertung, z.B. Insulinproduzierende Karzinome, verminderte
Glucoseproduktion
Symptome:
• Vegetative Symptome als Ausdruck adrenerger Fehlregulation:
o Kalter Schweiss
o Zittern
o Herzklopfen
o Hautnässe
o Doppelbild

Hyperglykämie:
Blutzucker über 7 mmol/l bei Diabetes, M.Basedow

Frage 106: Gingivektomie seit 5 Tagen

§ Nahtentfernung, Wundheilungsprüfung, etwaige Entzündung behandeln, nekrotisierendes Gewebe entfernen

§ Die Wundfläche wird mit einem Verband für 8 Tage geschützt. Auf das dünne Blutkoagulum wird ein
Zahnfleischverband adaptiert. Das Blutkoagulum wird durch einsprossendes Granulationsgewebe ersetzt.
Nach ein bis zwei Tagen beginnt eine Epithelisierung der Wundfläche durch Einwanderung von Basal- und
Suprabasalzellen der angrenzenden Wundränder.
§ Histologisch ist die Reepithelisierung mit keratinisiertem Epithel erst nach vier Wochen beendet. Klinisch
läßt sich schon nach 10 bis 14 Tagen eine bedeckende Epithelschicht erkennen, die aber noch leicht
verletzlich ist. Der Patient ist auf eine vorsichtige aber gründliche Mundhygiene hinzuweisen

Frage 107: Gingivektomie

§ siehe Frage 48

Frage 108: Intraoperative Blutstillung (Abbinden, Umstechung)

Ursachen: hämorrhagische Diathesen


Wundinfektion
- vrgl. Frage 50/58

§ 1) Drucktamponade
§ 2) Druckverband (8er Ligatur)
§ 3) bei kleinen Blutungen aus dem Kieferknochen , Verbolzung (stumpfes Instrument gegen Knochen
schlagen)
§ 4) Gefäßklemme oder Umstechung (Naht um Gefäß, nicht abbinden)
§ 5) Gefäß mit resorbierbarer Naht
§ 6) Bei äußeren Verletzungen:
§ A. facialis → digitale Kompression
§ A. alveolris inferior → For. mandibulae
§ A. palaina → For. palatinum

§ 7) Fibrinkleber
§ 8) Vieryltamponade, Kollagenvlies (entspricht lok. Hämostyptika)

Frage 109: Na- disulfid im LA

§ 1) Allergiegefahr
§ 2) Natriumsulfit und Natriumdisulfid dienen in adrenalinhaltigen und nicht adrenalinhaltigen LA der
Stabilisierung des pH-Wertes (heute in Carpulen)
§ 3) Parabene: p- Hydroxybenzoesäure-ester: schwach antibakterielle Wirkung

§ Allergische Symptome: RR fällt , asthmatoide Reaktion

Frage 110: Endocarditis- Prophylaxe

§ 1) Rücksprache mit Internist

• Rücksprache mit Internist

DGZMK Empfehlung

• Nach W.W.
• macht eine Endokarditisprophylaxe nur dann Sinn, wenn sie auch in der freien Praxis durchgeführt
wird.→ einfaches Schema, oral, one-shot-Prophylaxe

o Amoxicillin 3 g oral 1 h vorher

• bei Penicillinallergie:
o Clindamycin 600 mg 1 h vorher

• bei hohem Endokarditisrisiko je nach Fall Wiederholung nach 6 und/oder 12 Stunden

• nach Fr. Dr. Daubländer:


• prinzipiell wird das AB eher oral als intravenös verabreicht
• i.v. nur noch bei hoher Infektiosität und bei high-risk Patienten bei i.v.
o Gabe 30 min. präoperativ

• amerikanische Variante:
o Penicillin V 2 Mega 1h präoperativ

• deutsche Variante:
o Amoxicillin 2g 1 h präoperativ

• bei Penicillinallergie:
o Clindamycin 600 mg

• eventuell Wiederholung nach 6 und 12 h


• high-risk Patienten:
o i.v. Gabe von Gentamycin 80 mg und / oder
o i.v. Gabe von Vancomycin 1 g

cave:

Clindamycin
bei oraler Langzeitgabe kann eine antibiotikainduzierte pseudomembranöse Enterokolitis entstehen.
Therapie dagegen ist die orale Gabe von Vancomycin (tötet den verantwortlichen Erreger Clostridium difficile
ab).

Vancomycin
ultima ratio, da ototoxisch und nephrotoxisch

Gentamycin und Vancomycin müssen zur Endokarditisprophylaxe i.v. verabreicht werden, da bei oraler Gabe
nur eine Darmsterilisation erfolgen würde → kein systemischer Wirkstoffspiegel

hohes Risiko mäßiggradiges Risiko geringgradiges Risiko


Klappenersatz kongenitale Herzfehler Herzschrittmacher
Zustand nach Endokarditis erworbene Herzvitien Bypass
komplexe kongenitale zyanotische Mitralklappenprolaps mit chirurgisch korrigierte Vitien ohne
Herzfehler z.B. Fallot'sche Mitralklappeninsuffizienz bleibende Residuen
Tetralogie*
Hypertrophe obstruktive Mitralklappenprolaps ohne
Kardiomyopathie Mitralklappeninsuffizienz

*Fallot´sche Tetralogie:
• Pulmonalstenose
• Ventrikelseptumdefekt (VSD)
• nach rechts verlagerte über dem VSD reitende Aorta
• Rechtsherzhypertrophie

bei gering gradigem Risiko ist keine Endokarditisprophylaxe notwendig.


5-7/100000/Jahr, Mortalität mit Behandlung 15-70%, 40-75% der Endokarditis Patienten mit einer
zahnärztlichen Behandlung in der Anamnese, oft rheumatisches Fieber mit rezidivierenden Tonsilitiden in der
Anamnese

bakterielle Endokarditiden:
• akut
nach Bakteriämie mit Erregern hoher Virulenz (z.B. β-hämolysierende Streptokokken, Staphylococcus
aureus, Pneumokokken, Gonokokken u. gramnegative Bakterien), die auch an intakten Herzklappen zu
ausgedehnten Zerstörungen (E. ulcerosa) führen können
• subakut
meist an vorgeschädigten Herzklappen (nach E. rheumatica, bei arteriosklerotischen Schäden oder
angeborenen Herzfehlern) oder auch an prothetischen Klappen u. verursacht durch Erreger geringer - evtl.
sich steigernder - Virulenz, so v.a. durch Streptococcus viridans (einem Keim der normalen Mundflora),
ferner durch Enterokokken, gramnegative Keime der Darmflora, Staphylokokken u. Pilzeabakterielle

Endokarditiden:
• rheumatische Endokarditis
• E. verrucothrombotica

Vorraussetzung:
• Disposition, erhöhtes Risiko
• Bakteriämie

Treffen die beiden Vorraussetzungen zusammen führt dies zur Endokarditis!

Prophylaxe nach AHA


• artificial heart valve
• history of previous endocarditis
• heart valve damage
• congenital heart or heart valve defects
• hypertrophic cardiomyopathy

∅ Endokarditisprophylaxe bei :
• Rhythmusstörungen
• Schrittmacher
• KHK
• Bypass
• Angioplastik, Gefäßprothese
• operierte Herzfehler, 1 Jahr post OP

Bakterieämie:
• ↑ Keimvariabilität
• ↑ Keimdichte
• meist typische Erreger aus der Mundhöhle

adjuvante Maßnahmen:
• Mundhygiene Motivation
• periinterventionelle Mundspülung; ersetzt nicht die AB Gabe
• möglichst ausführliche Therapie bei jeder Sitzung
• 14 d Abstand zwischen 2 Sitzungen

Endokarditis Prophylaxe Schemata:


Amoxicillin Clindamycin
Erwachsene 2-3g, 1 h prä OP 600 mg, 1 h prä OP
Kinder 50 mg / kg KG 15 mg / kg KG

Frage 111: Dia: Polypenaustritt aus der Alveole

§ DD:
§ KH-Carzinom
§ 1) Schleimhautpolyp der die Perforationswunde überlagert, kann trotz MAV zu neg.
Nasenblasversuch führen

§ 2) Polyp hat zentral eitriges Sekret

§ Therapie:
§ KH-OP in HNO

Frage 112: Zahnerhaltung durch ZÄ-Chirurgie

§ 1) WSR

§ Def: Anstrebung eines hermetischen Kanalabschlusses nach Opferung der nicht abfüllbaren
Wurzelspitze, um eine apikale Parodontitis zur Abheilung zu bringen

§ Indikation:
§ a) nach scheinbar exakt durchgeführter WB, wenn die chronische apikale Parodontitis
weiter besteht
§ b) nach vollständiger WF, wenn sich diese nicht entfernen oder verbessern läßt

§ c) nach überpreßter WF
§ d) bei nicht durchführbarer WF (z.B wegen anhaltender Exsudation oder Blutung,
Instrumentenfraktur, via falsa)
§ e) Zahnfrakturen im apikalen Drittel mit Diastase
§ f) Zahnfrakturen im mittleren Drittel mit Luxation des kronentragenden Fragments (→
transdentale Fixation)
§ g) bei Freilegung der Wurzelspitze im Rahmen chirurgischer Eingriffe (Zysten, OP)

§ Schnittführung:
§ paramarginale Schnittführung (über 3 Zähne) mit anterioren
Entlastungsschnitt
§ marginal (wenn Erhaltungswürdigkeit nicht sicher

§ Füllungsmaterialien:
§ anterograd: Aluminiumoxydkeramik, Titan, Guttapercha
§ retrograd: Gold, Kurzstifte aus Al2O3-Keramik

§ 2) Transdentale Fixation

§ Def: Halbierung eines unteren Molaren mit anschließender Entfernung der insuffizienten Hälfte

§ 3) Prämolarisierung

§ Def: Belassung beider Zahnhälften nach vorangegangener Hemisektion

§ 4) Wurzelamputation

§ Def.: Entfernung einer einzelnen Wurzel im OK Molarenbereich bei belassener Krone

§ 5) Hemisektion

§ Entfernung eines insuff. Zahnteiles ( meist Halbierung)

Frage 113: Vorgehen bei Wurzelrestextraktion , KH-Therapie

§ 1) bei gesunder KH-SH:


§ a) über erweiterte Alveolenöffnung
§ b) über vordere KH-Wand
§ c) über Fenster zum unteren Nasengang

§ 2) bei Sinusitis max.: nur in Verbindung mit KH-OP


§ Techniken:
§ 1) Beinscher Hebel
§ 2) Wurzelzange
§ 3) Aufklappung
§ 4) Endoinstrument

Frage 114: Amalgamtätowierung

§ 1) exogene Pigmentierung der Schleimhaut (blaugrau- blauschwarz)


§ 2) Färbung durch Silber, Zinn, Kupfer, Quecksilber

§ Ursachen:
§ verletzungsbedingt:

§ a) meist in der Nachbarschaft von Zähnen mit Amalgam, die für eien Krone präpariert
wurde
§ b) Am-Reste, die bei einer Extraktion ins Gewebe geraten sind
§ c) retrograde Am-Füllung

§ im Röntgenbild nicht immer sichtbar

§ Therapie:
§ wenn Pigmentierung untypisch und oder erhaben → Schleimhautexcision

§ DD: blauer Nävus, Nävuszellnävus, maligne Melanome, Hämatome, eventuell Tatoos

Frage 115: luxierter Zahn, was tun?

§ Replantation, Transplantation eines Zahnkeimes, KFO, Brücke, Implnatat, Tetanusprphylaxe

§ Anamnese (bei Trauma: Tetanusprophylaxe, Commotio cerebri, Wann, Was, Wie)

§ Therapie:
§ 1. prothetischer Lückenschluß durch Brücke oder Marylandbrücke
§ 2. Kfo-Lückenschluß
§ 3. Chirurgisch:
§ a) Replantation:

§ nach Trauma feucht aufbewahren


§ nach 40 min sind Erfolgsaussichten noch gut, nach 2 h kaum noch
Chancen
§ keine mechnische Reinigung
§ spülen mit Penicillinlösung
§ für mind. 6 Wochen Schienenverband
§ Tetanusimmunisierung bzw. auffrischen ist obligat

§ Anheilung abhängig von vitaler Wurzelhaut


§ Drahtkunststoffschiene nach Schuchardt für 4-6 Wochen

§ b) Einzelzahnimplantat
§ c) Transplantation eines Zahnkeimes

Frage 116: Formen des Tetanus, wo zeigt der Patient hin?

§ Pat. zeigt auf den Kieferwinkel, wegen beginnender Kieferklemme?


§ Pat. zeigt mit der flachen Hand beidseits auf Masseterregion

§ Tetanustrias Grad 1:

§ 1) Trismus
§ 2) Risus sardonicus (Krampf der mimischen Musk.)
§ 3) Opisthotonus (tonische Muskelstarre, die sich von der Nackenmuskulatur nach caudal ausbreitet)

§ Therapie:
§ Sedierung

§ Grad II:
§ zusätzliche generalisierte Krampfanfälle, tetanische Streckkrämpfe

§ Therapie:
§ Sedierung, Tracheostomie

§ Grad III:
§ zusätzliche Krämpfe der Bronchialmuskulatur und Zwerchfellmuskulatur
§ Körpertemp. steigt bis 43 Grad C
§ Therapie:
§ i.V und i.m Gabe von Tetagam welche sich nach dem Toxintiter im Blut
richtet und Antibiose gegen Begleitinfektion

§ Penicillin- Gammglobuline, Beatmung, Relaxantien, Sedierung

117: GBB: = Guided bone regneration

§ Bei unzureichendem Knochenangebot durch natürliche Knochenneubildung eine Augmentation ermöglichen

§ Prinzip:
§ Mit zellförmig aufgestellten Membranen über den Defekten wird ein künstlicher Hohlraum
geschaffen, in den dank der für sie undurchlässigen Membranen keine Epithel- und Bindege-
webszellen einwandern können, sondern nur Blutgefäße und knochenneubildende Zllen aus dem
darunterliegenden Knochen, die eine knöcherne Auffüllung des Defektes bewirken (Gore-Tex-
Membranen, nicht resorbierbar)

§ Vorgehen:
§ Trapezförmiger Mukoperiostlappen bilden, Knochenoberfläche freipräparieren, mit
kleinen Rosenbohrer Knochen perforieren, um blutende Knochenwunde zu schaffen.
Aufstellen und Fixieren der Membran, Abdichten der Membranränder, Hohlraum
vollbluten lassen .Eventuell zusätzlich mit Knochenchips auffüllen, speicheldichter Naht-
verschluß, nach 6-9 Monaten Membran entfernen, Hohlraum unter Membran dann mit
Knochen aufgefüllt.

§ Knochenaugmentation
§ Sinusbodenlift

118 Parotiden

Def.: Erkrankungen der Speicheldrüsen, hier der Gl. Parotis

Gl. parotis: vorwiegend seröser Speichel, Ductus parotideus mündet (ca 6cm lang) am 2.oberen Molaren

Untersuchung: Anamnese à Occlusionssymptomatik, Mundtrockenheit, Medikation, Rheuma


Klinik à Dolenz, Größe, konsistenz, Mündung der Gänge, Art und Menge des Sekretes
Bildgebung à Sono, Rö, selten Sialographie

Sialadenitis:

bakteriell – 1) Sialolithiasis (Abflußbehinderung, Leitsymptom: oclusionssymptomatik)


- 20% Parotis, 80% submandibularis

2) aufsteigende Infektionen

viral – 1) Mumps
- Paramoxyvirus
- Tröpfcheninfektion (Speichel)
- Inkubationszeit 18-21 Tage (± 10 Tage)
- in 30% symptomfrei, sonst beidseitige (75%) Schwellung der Parotis
abstehende schmerzhafte Ohrläppchen
- Komplikationen: Meningoencephalitis, Orchitis, Pankreatitis, Myokarditis, Labyrinthitis, Ertaubung
- Therapie: symptomatisch- Analgetika, Flüssigkeit, Speichelanregung

2) Coxsackie, Zytomegalie, Parainfluenzaviren


Zytomegalie: zweithäufigste virale Sialadenitis
- 90% symptomlos ( sonst Fieber, LK Schwellung)
- bei reduzierter Immunkompetenz (Leukämie, HIV, Immunsupp nach Organtransplant
- bei Fieber, Retinitis, Pneumonie, Hepatitis
Sialadenosen:

kein Leitsymptom, symptomarme Schwellung, immer im Zusammenhang mit Grunderkrankung

Dias
11 ANUG wie Gingivitis und Hyperplasie, Therapie: Dontisolon-Verband
HIV abklären
10 Gingivahyperplasie Ursachen ggf. mit behandelndem Arzt abklären, bei
unbekannter Ursache Blutbild beim Internisten, Schwangere,
DD
9 Epulis DD, granulomatosa, Schwangerschaftsepulis
7 Fibrom Therapie, Ursachenelimination
7 Lichen ruber erosivus und planus Therapie
7 Plattenepithelkarzinom
6 Melanom der Mundschleimhaut Cave: sieht aus wie Kaposi
6 Ranula DD: Mundbodenabszeß, Erklärung, Therapie: Marsupialisation,
klinische und röntgenologische Untersuchung zum Ausschluß
eines Speichelsteins
5 Amelogenesis imperfecta Erbgang, Ausprägung, Therapie
5 Kaposi-Sarkom
5 Reizfibrom Ursachen, Therapie, am Gaumen, Prothesenrandfibrom, UK-
Front: chirurgische Entfernung
4 Dens in dente erklären
4 Soor Entstehung, Erreger, Therapie, Mundboden
3 Carcinoma in situ
3 Fibrom gestielt
3 Hämangiom Wange, Therapie
3 Kieferhöhlenpolyp aus Extraktionsalveole
2 Amalgamtätowierung
2 Candidiasis sieht aus wie Leukoplakie
2 Fistel Wange, ausgehend von 46 o. 47
entzündeter Fistelgang Kieferwinkel außen
2 Gaumennekrose Spritzenulcus
2 Internes Granulom Röntgenbild
2 Polypenaustritt aus der Alveole
2 Sarkom im OK, Rö
1 Dentitio difficilis Therapie?
1 Durchgebrochenes internes Granulom sorgfältige Kürettage nach Zahnentfernung und Recall
1 Fibromatöses Zementom Rö-Bild, DD ossifizierendes Fibrom
1 Fibrosarkom
1 Hämatom starke Blutung (bei Marcumar)
1 Intoxikation, mittelschwere Erkennung? Therapie? Notarzt!
1 Lappenfibrom
1 Lipom
1 Makrulie
1 Mealnom am Gaumen, cave: sieht aus wie Nekrose eines Olattenepithel-
Ca
1 Mundboden-Ca
1 Mundboden-Hämatom z.B. bei Marcumar-Patient
1 Papillom
1 Retikulärer Lichen Wickham´sche Streifen
1 Spritzenulcus
1 Torus mandibularis Entfernung: Fräse, Meißel, oszillierende Säge
1 Torus palatinus Türflügelschnitt
1 Verruköse Leukoplakie mit Ca
1 Zustand nach Radiatio
1 Zylindrom als Schwellung am Gaumen

Praktisch (am Phantom)


25 Fortlaufende Drahtligatur nach Ivy-
Stout
19 8er-Drahtligatur über Lücke, auch über Extraktionswunde,
Tamponadenfixierung
19 Fortlauende Naht Knotentechnik
15 Ernst´sche Nothäkchen
13 Kreuznaht
12 Bluckdruckmessung RR, Einheit mm Hg, Korotkow-Geräusche, Einheit, alles
8 Verschränkte Papillennaht
8 Z-Plastik, VY-, YV-Verschiebung Z-Plastik am Lippenbändchen
3 Kreuznaht über Alveole
2 Fortlaufende Matrazennaht

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