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K Diabetes mellitus – Definition, Klassifikation, Diagnose, Screening und Prävention (Update 2019)
leitlinien für die praxis
sind, sind effiziente Strategien zu Früherkennung körper mit der Progression des T1DM assoziiert zu
und Prävention von Prädiabetes und Typ-2-Diabetes sein [4].
erforderlich [3].
Typ-2-Diabetes
Definition
Typ-2-Diabetes ist eine Verminderung der Insulinwir-
Diabetes mellitus bezeichnet eine Gruppe von Stoff- kung (Insulinresistenz) mit fortschreitendem Verlust
wechselerkrankungen, deren gemeinsamer Befund der Betazellfunktion, bei zunächst häufig relativem In-
die Erhöhung des Blutglukosespiegels, die Hypergly- sulinmangel und typischerweise Störung der Glukose-
kämie, ist. Schwere Hyperglykämie führt von klassi- abhängigen Insulinsekretion. Die Funktionsstörungen
schen Symptomen wie Polyurie, Polydipsie, Müdigkeit sind in unterschiedlicher Ausprägung schon lange vor
und Leistungsabfall, anders unerklärbarer Gewichts- der klinischen Manifestation des Diabetes allein oder
verlust über Sehstörungen und Infektanfälligkeit bis im Rahmen eines metabolischen Syndroms mit er-
hin zu Ketoazidose oder nichtketoazidotischem, hy- höhtem Risiko für makrovaskuläre Folgen vorhanden.
perosmolarem Syndrom mit Gefahr des Komas. Chro- Die Tab. 1 listet Hinweise zur klinischen Differenzial-
nische Hyperglykämie bewirkt des Weiteren Störun- diagnose zum Typ-1-Diabetes auf.
gen der Sekretion und/oder Wirkung von Insulin Eine neue Studie schlägt die Subklassifizierung des
und ist mit Langzeitschäden und Funktionsstörungen Typ-2-Diabetes in 5 „Cluster“ vor, die Unterschiede
verschiedener Gewebe und Organe (Augen, Nieren, im Ausmaß der Insulinresistenz und Betazellfunkti-
Nerven, Herz und Blutgefäße) assoziiert. on sowie Risiken für Diabetes-bedingte Komplikatio-
nen aufweisen sollen [6]. Eine solche Subklassifikation
Klassifikation könnte zukünftig als Basis einer neuen Klassifizierung
dienen und die Stratifizierung bzw. Präzisierung der
Insulinabhängigkeit stellt keine Klassifikation dar. Die Diabetesbehandlung ermöglichen. Dies erfordert al-
Klassifikation des Diabetes mellitus erfolgt in 4 Typen lerdings umfangreiche Validierung der Ergebnisse in
[4, 5]. anderen Populationen, sodass derzeit eine Subklassi-
fizierung noch nicht empfohlen werden kann.
Typ-1-Diabetes
Gestationsdiabetes (GDM)
Typ-1-Diabetes ist eine Störung der Insulinsekreti-
on durch überwiegend immunologisch vermittelte Gestationsdiabetes ist eine erstmals während der
Zerstörung der pankreatischen Betazellen mit meist Schwangerschaft aufgetretene/diagnostizierte Gluko-
absolutem Insulinmangel. LADA (latenter autoim- setoleranzstörung. Bei Auftreten vor der 20. Gestati-
muner Diabetes der Erwachsenen) bezeichnet einen onswoche besteht mit hoher Wahrscheinlichkeit ein
autoimmun bedingten Diabetes mellitus, der durch bereits präkonzeptionell manifestierter Diabetes mel-
das Auftreten im Erwachsenenalter und den langsa- litus (s. auch: ÖDG-Leitlinie „Gestationsdiabetes“).
meren Verlust der Insulinsekretion gekennzeichnet
ist, dem Typ-1-Diabetes zugeordnet wird und keinen Andere spezifische Diabetesformen
eigenständigen Subtyp darstellt. Das Vorhandensein
von Diabetes-assoziierten (auch: Inselzell-)Autoanti- Zu diesen Diabetesformen zählen Erkrankungen des
körpern ist ein starker Prädiktor für die Entwicklung exokrinen Pankreas (z. B. Pankreatitis, Traumen, Ope-
eines T1DM. Dabei scheinen Alter bei Feststellung, rationen, Tumoren, Hämochromatose, zystische Fi-
Titerhöhe sowie Anzahl und Spezifität der Autoanti- brose), endokriner Organe (z. B. Cushing-Syndrom,
Tab. 1 Differenzialdiagnostische Überlegungen zur Unterscheidung von Typ-1- und Typ-2-Diabetes (10 Kriterien). (Nach [5])
Kriteriuma Typ-1-Diabetes Typ-2-Diabetes
Häufigkeit Selten, <10% der Diabetesfälle Häufig, >90 % der Diabetesfälle
Manifestationsalter Meist Jüngere, <40 a (Ausnahme: LADA) Meist Ältere, >40 a, zunehmend frühere Manifestati-
on
Körpergewicht Meist normalgewichtig Meist übergewichtig oder adipös
Symptome Häufig Seltener
Neigung zur diabetischen Ketoazidose (DKA) Ausgeprägt Fehlend oder nur gering
Familiäre Häufung Gering Häufig
Plasma C-Peptid Meist niedrig bis fehlend Meist normal bis erhöht
Diabetes-assoziierte Antikörper 85–95% + (GAD, ICA, IA-2, IAA) –
HLA-Assoziation + (HLA-DR/DQ) –
Insulintherapie Sofort erforderlich Oft erst nach längerem Verlauf
a
Symptome, Klinik und Verlauf beider Diabetestypen weisen aber eine hohe Variabilität auf, die die Differenzialdiagnose im Einzelfall erschweren kann
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Akromegalie), medikamentös-chemisch (z. B. Gluko- OGTT gestellt. Als „normal“ gelten derzeit Nüch-
kortikoide, α-Interferon, Posttransplantationsdiabe- ternglukosewerte im venösen Plasma von <100 mg/dl
tes, HAART bei HIV/AIDS), genetische Defekte der (<5,6 mmol/l). Niedrigere Werte schließen das Vorlie-
Insulinsekretion (z. B. Formen des „Maturity Onset gen von einer Glukosestoffwechselstörung oder Fol-
Diabetes of the Young“ [MODY]) und der Insulin- geschäden aber nicht aus. Die Grundlage für die Wahl
wirkung (z. B. lipoatropher Diabetes), andere gene- der Grenzwerte liegt in der überwiegend kontinuierli-
tische Syndrome (z. B. Down-, Klinefelter-, Turner- chen Beziehung zwischen höheren Blutglukosewerten
Syndrome), Infektionen (z. B. kongenitale Röteln) und (nüchtern und 2 h nach oraler Glukosebelastung) und
seltene Formen des autoimmun vermittelten Diabe- der Zunahme des Risikos für Folgeschäden.
tes (z. B. „Stiff-man“-Syndrom). Weitere Details finden Voraussetzungen zur Glukosebestimmung sind:
sich in der ÖDG-Leitlinie „Andere spezifische Diabe- ausschließlicher Einsatz qualitätsgesicherter Maß-
tesformen und exokrine Pankreasinsuffizienz“. nahmen oder Tests;
Aufgrund einer oft unklaren Vorgeschichte ist eine vorzugsweise Bestimmung im venösen Plasma (Zu-
Unterscheidung zwischen den einzelnen Diabetesty- satz von Lithiumheparin oder besser EDTA + Natri-
pen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung vor der not- umfluorid). Serumproben sind nur zu verwenden,
wendigen ausführlichen Anamnese und dem Eintref- wenn ein Glykolysehemmstoff zugesetzt wurde;
fen aller erforderlichen Befunde nicht immer möglich. keine Bestimmung mit Blutglukosemessgeräten, die
zur Selbstkontrolle verwendet werden;
Diagnose „Nüchtern“ bedeutet eine Zeit von ≥8 h ohne jegli-
che Kalorienaufnahme;
Die Diagnose des Diabetes erfolgt anhand von Nüch- bei der Durchführung ist auf die mögliche Verfäl-
ternglukose, oralem Glukosetoleranztest (OGTT) oder schung der Diagnose durch interkurrente Erkran-
Hämoglobin A1c (HbA1c). Die Hyperglykämie ent- kungen (z. B. Infektionen, Dehydratation, gastroin-
wickelt sich kontinuierlich, und die Störungen von testinale Krankheiten) oder Medikamenteneinnah-
Nüchtern- und postprandialer Glykämie weisen un- me (z. B. Glukokortikoide) zu achten;
terschiedliche Zeitverläufe auf. Die etablierten Grenz- für die Diagnose des GDM gelten andere als die in
werte sind daher nicht in kompletter Übereinstim- Tab. 2 gelisteten Kriterien (s. ÖDG-Leitlinie „Gesta-
mung in der Identifizierung von Patienten mit Diabe- tionsdiabetes“);
tes, des Weiteren unterliegen alle Tests einer Variabi- bei Situationen/Erkrankungen mit erhöhtem Ery-
lität, sodass Testwiederholung oder Bestätigung eines throzytenumsatz (z. B. Schwangerschaft, Hämo-
Testresultates durch einen anderen Test – außer bei dialyse, Bluttransfusion, großer Blutverlust, Sichel-
Vorliegen klassischer klinischer Symptome – immer zellanämie, Thalassämie, hereditäre Sphärozytose)
erforderlich sind. sollte nur die Plasmaglukosekonzentration zur Dia-
gnose des Diabetes mellitus herangezogen werden,
Nüchternglukose und OGTT da der HbA1c-Wert in diesen Fällen falsch niedrig
sein kann.
Die Diagnose wird unabhängig von Alter und Ge-
schlecht durch Messung mehrfach erhöhter Blut-
glukosewerte an mindestens 2 verschiedenen Tagen
gestellt (Tab. 2). Bei klinischem Verdacht und wider-
sprüchlichen Ergebnissen wird die Diagnose mittels
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Tab. 3 Kriterien zur Durchführung des Diabetesscreenings bei asymptomatischen erwachsenen Patienten. (Adaptiert und
erweitert nach [4])
1. Ein Hyperglykämiescreening sollte bei Vorliegen folgender Risikofaktoren erfolgen:
Body-Mass-Index ≥25 kg/m2 (bei asiatischer Herkunft 23 kg/m2)
Positive Familienanamnese bei erstgradigen Verwandten
Ethnizität mit erhöhtem Diabetesrisiko (asiatische, afrikanische, lateinamerikanische Herkunft)
Vaskuläre Erkrankungen
Arterielle Hypertonie (≥ 140/90 mm Hg oder antihypertensive Therapie)
HDL-Cholesterin (Männer <35 mg/dl und/oder Triglyzeride >250 mg/dl)
Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS)
Hypogonadismus
Körperliche Inaktivität
Acanthosis nigricans
NAFLDa
Chronischer Tabakkonsumb
2. Bei bekanntem Prädiabetes sollte ein jährliches Screening erfolgen
3. Bei Zustand nach GDMc sollte alle 3 Jahre ein Screening erfolgen
4. Bei allen anderen PatientInnen sollte ein Screening ab einem Alter von 45 Jahren erfolgen
5. Bei unauffälligen Screeningresultaten sollte ein weiteres Screening alle 3 Jahre erfolgen. Engmaschigere Kontrollen sollten den Screeningergebnissen und
Risikofaktoren entsprechend geplant werden
a
Umfasst einfache Fettleber (Steatosis hepatis oder nichtalkoholische Fettleber [NAFL]), nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH), „kryptogene“ Formen der
Leberfibrose, -zirrhose und des hepatozellulären Karzinoms [11]
b
Chronischer Tabakkonsum ist mit erhöhtem Risiko für Typ-2-Diabetes assoziiert [13]
c
Spezielle Risikofaktoren und Screening für GDM (siehe ÖDG-Leitlinie „Gestationsdiabetes“)
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sollte der OGTT jährlich, bei Zustand nach Transplan- tungszeit 7,2 Jahre) nur mit Lebensstilveränderung
tation nach Stabilisierung der immunsuppressiven beobachtet werden [14, 15]. Nach medikamentöser
Therapie durchgeführt werden. Intervention war keine nachhaltige Reduktion des
Bei asymptomatischen Kindern und Jugendlichen Diabetesrisikos zu erkennen [14]. Auch die Kosten-
sollte ebenfalls ein Typ-2-Diabetes-Screening erfol- Nutzen-Rechnung zeigt deutlich die längerfristigen
gen, wenn eine Adipositas (BMI >95. Perzentile, positiven Effekte von Lebensstilintervention auf. In
geschlechts- und altersadjustiert) oder ein Überge- einer britischen Berechnung zur Kosteneffektivität
wicht (BMI >85. Perzentile) und zusätzlich ein oder waren sowohl Lebensstilmaßnahmen mit niedriger
mehrere Risikofaktoren wie mütterliche GDM in der als auch hoher Intensität und medikamentöse Inter-
Schwangerschaft des Kindes oder Typ-2-Diabetes bei vention mit Metformin im Vergleich zu keiner In-
Verwandten 1. bis 2. Grades, Hinweis auf Insulinre- tervention bei Anwendung an PatientInnen mit IFG,
sistenz oder mit ihr assoziierte Veränderungen oder IGT oder erhöhtem HbA1c (Prädiabetes) kosteneffek-
Ethnizität mit erhöhtem Risiko vorliegen [4]. tiv [16]. Bislang zeigte nur die chinesische DaQing-
Studie eine Reduktion der kardiovaskulären und all-
Prävention gemeinen Mortalität bei Frauen mit IGT [17]. In der
Interventionsgruppe wurde nach einem 6-jährigen
Prävention des Typ-2-Diabetes Lebensstilinterventionsprogramm die kardiovaskulä-
re Mortalität um 41 % (n = 51/430; 12 % vs. n = 27/138;
Zahlreiche prospektive Studien zur Prävention des 20 %; HR 0,59; 0,36–0,96) und die allgemeine Morta-
Typ-2-Diabetes, unter anderem die Diabetes Preven- lität um 29 % (n = 121/430; 28 % vs. n = 53/138; 38 %,
tion Study (DPS) und das Diabetes Prevention Pro- HR 0,71; 0,51–0,99) im Follow-up nach >20 Jahren
gram (DPP), zeigten, dass Veränderung des Lebens- gesenkt.
stils oder medikamentöse Maßnahmen eine Redukti- Bezüglich der bariatrischen Chirurgie ergab eine
on des Risikos der Manifestation von Typ-2-Diabetes Metaanalyse von Studien mit insgesamt fast 95.000
mellitus ermöglichen (Tab. 4 und 5; [14, 15]). Mittels Patienten eine Diabetesremission von >70 % [18].
Lebensstilmodifikation konnte das Diabetesrisiko um Aufgrund dieser Daten erscheint es sinnvoll, mit
39 % und mit medikamentösen Interventionen um Personen mit erhöhtem Typ-2-Diabetes-Risiko Maß-
36 % reduziert werden, jedoch konnte eine langfristi- nahmen (Änderung des Essverhaltens, regelmäßige
ge Risikoreduktion (28 %, durchschnittliche Beobach- körperliche Aktivität) zu vereinbaren, die bei Überge-
Tab. 4 Ausgewählte Studien zur Prävention des Typ-2- (zumindest 2 Jahre) und Ethnizität (Schwerpunkt europäisch/
Diabetes mittels Lebensstilmodifikation. Die Auswahl erfolg- kaukasisch) auf Basis von 2 Metaanalysen. (Nach [14, 15])
te nach Teilnehmerzahl (zumindest 100), Interventionsdauer
Studie Studienarme Teilnehmer und Beobachtungsdauer Diabetesrisikoreduktion Referenz
Teilnehmerin- in Jahren in %
nen
DPP Ernährung + Bewegung 3234 mit IFG 3 58 [19]
Metformin oder IGT
Placebo
DPS Ernährung + Bewegung 552 Männer Mittelwert 3,2 58 [20]
Kontrolle und Frauen mit
IGT
Da Qing Ernährung 577 Männer 6 Bewegung: 37 [21]
Bewegung und Frauen mit Ernährung: 33
Ernährung + Bewegung IGT Ernährung und Bewegung
32
IDPP Ernährung + Bewegung 531 Männer Median 30 Monate Ernährung und Bewegung: [22]
Metformin und Frauen mit 28,5
Ernährung IGT
Bewegung + Metformin
Kontrolle
SLIM Ernährung + Bewegung, 147 Männer 3 58 [23]
Kontrolle und Frauen mit
IGT
EDIPS Ernährung + Bewegung 102 Männer 3,1 55 [24]
Kontrolle und Frauen mit
IGT
Zensharen Ernährung + Bewegung 641 Männer 3 44 [25]
Kontrolle und Frauen mit
IFG
JDPP Ernährung + Bewegung 304 Männer 3 47 [26]
Kontrolle und Frauen mit
IGT
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Tab. 5 Ausgewählte Medikamente in der Prävention von Typ- tät (Schwerpunkt europäisch/kaukasisch) auf Basis von 2 Me-
2-Diabetes. Die Auswahl erfolgte nach Teilnehmerzahl (zumin- taanalysen. (Nach [14, 15])
dest 100), Interventionsdauer (zumindest 2 Jahre) und Ethnizi-
Arzneistoff Studie Studienarme Teilnehmer und Beobachtungs- Diabetesrisiko- Referenz
Teilnehmerin- dauer in Jahren reduktion in %
nen
Metformin US DPP Lebensstil 3234 Männer 3 31 [19]
Metformin und Frauen mit
Placebo IFG oder IGT
Indian DPP Lebensstil 531 Männer 3 Metformin: 26,4 [22]
Metformin und Frauen mit Metformin und
Placebo IGT Lebensstil: 28,2
Metformin und
Lebensstil
Metformin + Rosiglitazone CANOE Metformin und 207 Männer Median 3,9 66 [36]
Rosiglitazone und Frauen mit
Placebo IGT
Glimepirid NANSY Glimepirid 274 Männer 3,71 Nicht signifikant [37]
Placebo und Frauen mit
IGT
Pioglitazon ACT NOW Pioglitazon 602 Männer Median 2,4 72 [38]
Placebo und Frauen mit
IGT
Rosiglitazone DREAM Rosiglitazon 5269 Männer Median 3 60 [39]
Ramipril und Frauen mit
Placebo IFG/IGT
Rosiglitazon und
Ramipril
Ramipril DREAM Rosiglitazon 5269 Männer Median 3 Nicht signifikant [40]
Ramipril und Frauen mit
Placebo IFG/IGT
Rosiglitazon und
Ramipril
Acarbose STOP- Acarbose 714 Männer 3,3 25 [41]
NIDDM Placebo und Frauen mit
IGT
Voglibose Kawamori Voglibose 1780 Frauen 4 54 [42]
et al Placebo und Männern
mit IGT
Nateglinide NAVIGATOR Nateglinid 9306 Männer Median 5 Nicht signifikant [43]
Valsartan und Frauen mit
Placebo IFG und min-
Nateglinid und destens 1 kar-
Valsartan diovaskulärem
Risikofaktor
Valsartan NAVIGATOR Nateglinid 9306 Männer Median 5 14 [44]
Valsartan und Frauen
Placebo mit IFG und
Nateglinid und mindestens 1
Valsartan kardiovaskulä-
ren Risikofaktor
Insulin Glargin ORIGIN Insulin Glargin 12.537 Frauen Median 6,2 28 [45]
Standardversor- und Männer
gung mit kardiovas-
kulären Risiko-
faktoren und
IFG, IGT oder
T2DM (1452
ohne Diabetes
mellitus)
Orlistat XENDOS Orlistat 3305 Männer 4 37 [46]
Placebo und Frauen mit
BMI ≥30 kg/m2
Bezafibrat BIP Bezafibrat 339 adipöse Median 6,3 32 [47]
Placebo Frauen und
Männer
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3 Lebensmonaten mit Kuhmilch ernährt werden, ein Adata-driven cluster analysisof sixvariables. LancetDiabe-
erhöhtes Diabetesrisiko aufweisen, wohingegen Stil- tes Endocrinol. 2018;6(5):361–9.
7. Colagiuri S. Glycated haemoglobin (HbA1c) for the diagno-
len in den ersten 4 Lebensmonaten einen protektiven
sis of diabetes mellitus—practical implications. Diabetes
Einfluss haben könnte [51, 52]. Des Weitern zeigten Res Clin Pract. 2011;93(3):312–3.
2 Studien (DAISY und BABYDIAB) einen Zusammen- 8. Roden M. Diabetes mellitus: Definition, classification and
hang zwischen Diabetes-assoziierten Autoantikörpern diagnosis. Wien Klin Wochenschr. 2012;124(Suppl 2):1–3.
und diätetischer Glutenaufnahme, sodass in den ers- 9. Kowall B, Rathmann W. HbA1c for diagnosis of type 2
ten 3 Lebensmonaten glutenhaltige Nahrungsmittel diabetes. Is there an optimal cut point to assess high risk of
nicht gefüttert werden sollten [53, 54]. diabetes complications, and how well does the 6.5% cutoff
perform? Diabetes Metab Syndr Obes. 2013;6:477–91.
Eine sekundäre Prävention könnte auf Kombi-
10. Hübl W, Haushofer A, Weitgasser R. Gemeinsame Empfeh-
nationstherapien aus immunmodulatorischen, an- lungen der ÖGLMKC und der ÖDG zur Referenzierung der
tiinflammatorischen und Glukosestoffwechsel-ver- HBA1C Bestimmung nach dem IFCC Standard. 2011. www.
bessernden Medikamenten bestehen [48]. Solange oeglmkc.at/down/HbA1c_Empfehlung2011.pdf.Zugegrif-
jedoch der Mechanismus der Entstehung von Typ-1- fen: 25. Apr. 2018.
Diabetes nicht ausreichend verstanden ist und das 11. European Association for the Study of the Liver (EASL),
kostspielige Screening mittels Diabetes-assoziierter European Association for the Study of Diabetes (EASD),
European Association for the Study of Obesity (EASO).
Autoantikörper nicht durch günstigere Alternativen EASL–EASD–EASO clinical practice guidelines for the ma-
abgelöst wird, ist es schwierig, gezielte und langfris- nagementofnon-alcoholicfattyliverdisease.Diabetologia.
tig effektive Präventionsstrategien zu entwickeln und 2016;59(6):1121–40.
etablieren. Derzeitig kann ein allgemeines Screening 12. Harreiter J, Kautzky-Willer A. Sex and gender differences in
mittels Autoantikörpern nicht empfohlen werden, prevention of type2 diabetes. FrontEndocrinol (Lausanne).
da keine zugelassenen Interventionsmöglichkeiten 2018; https://doi.org/10.3389/fendo.2018.00220.
13. Kowall B, Rathmann W, Strassburger K, et al. Association of
vorliegen [4]. Im Fall eines positiven Nachweises
passive and active smoking with incident type 2 diabetes in
von Autoantikörpern wird allerdings empfohlen, eine the elderly population: The KORA S4/F5 cohort study. Eur J
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Diabetes und diabetische Ketoazidose durchzuführen 14. HawJS,GalavizKI,StrausAN,etal.Long-termsustainability
[4]. ofdiabetespreventionapproaches:Asystematicreviewand
meta-analysis of randomized clinical trials. JAMA Intern
Interessenkonflikt J. Harreiter hat von folgenden Unter- Med. 2017;177(12):1808–17.
nehmen Forschungsunterstützungen und/oder Honorare 15. Glechner A, Harreiter J, Gartlehner G, et al. Sex-specific
erhalten: AstraZeneca, Novo Nordisk, Takeda. M. Roden hat differences in diabetes prevention: A systematic review and
von folgenden Unternehmen Forschungsunterstützungen meta-analysis. Diabetologia. 2015;58(2):242–54.
und/oder Honorare erhalten: AstraZeneca, Boehringer-In- 16. Roberts S, Craig D, Adler A, McPherson K, Greenhalgh T.
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Nutricia/Danone, Poxel, Sanofi-Aventis. grammes: Markov model of low- andhigh-intensity lifestyle
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Diabetes mellitus – Definition, Klassifikation, Diagnose, Screening und Prävention (Update 2019) K