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Genetik Autoantigen
Nur Individuen mit dem Genotyp HLA-DQ2 oder Autoantigen der Zöliakie ist die Gewebetrans-
-DQ8 können eine Zöliakie entwickeln. glutaminase (TG2).
GRAFIK 1
Permeabilität
intestinales (villöses) Epithel
IL-15
aktiviert intraepitheliale
Lymphozyten Basalmembran
Glutenpeptide reagieren
mit TG2 subepithelial (Th1) Zellen verursachen Lamina propria
in der Lamina propria nichtglutenhaltige Bestandteile Matrixdestruktion Villusatrophie
stimulieren angeborene
Immunität in Makrophagen/ MMP-1, -3, -12
dendritischen Zellen
IFNγ, TFNα (Myo-) Fibroblast
CD4+T-Zelle
B-Lymphozyten produzieren
B-Zelle Antikörper gegen Gluten und TG2
Glutenpeptide werden deamidiert
und durch HLA-DQ2/8 pos.
APZ an T-Zellen präsentiert
glutenspezifische T-Zellen
werden stimuliert
Autoantikörper binden
antigenpräsentierende im Gewebe oder
Glutenpeptide Zelle (APZ) gelangen ins Blut
deamidierte
Glutenpeptide
TG2
Pathogenese der Zöliakie. Transepithelial aufgenommene Glutenpeptide werden durch die Gewebetransglutaminase (TG2) deamidiert und
in der Lamina propria unter anderem durch dendritische Zellen präsentiert und aktivieren so glutenspezifische zytotoxische T-Zellen und
T-Helfer-Zellen. Vom intestinalen Epithel und dendritischen Zellen gebildetes IL-15 stimuliert intraepitheliale Lymphozyten. Weitere Zytokine
der Zöliakie-typischen Th1-Immunreaktion sind zum Beispiel IFN-γ, TNF-α, IL-8, IL-18 und IL-21 (modifiziert aus 8).
Gelb unterlegt sind Prozesse, weiß Zellen beziehungsweise Proteine. MMP, Matrix-Metalloproteinase
Manifestationsalter Epidemiologie
Die Zöliakie kann sich in jedem Alter Gute epidemiologische Studien zur Zöliakie in
manifestieren. Heute wird sie etwa zu gleichen Deutschland sind rar. Im Raum Dresden wurde
Teilen bei Erwachsenen und Kindern diagnosti- 1995/96 für die bioptisch bestätigte Zöliakie eine
ziert, bei Kindern inzwischen häufiger im Prävalenz von mindestens 0,2 % im Screening
Schulalter als im Kleinkindalter. von 3 004 Schulkindern ermittelt.
GRAFIK 2
Villus: Krypten-Verhältnis
Mukosaläsionen der Zöliakie (Marsh-Oberhuber-Klassifikation): Die histologischen Veränderungen der Darmschleimhaut bestehen aus ei-
ner Vermehrung von Lymphozyten intraepithelial und in der Lamina propria, einer Hyperplasie der Krypten und einer Verminderung der Zot-
tenhöhe. Für die Diagnosestellung ist mindestens eine Typ-2-Mukosaläsion erforderlich. Modizifiziert nach (e16)
Zu beachten ist, dass gelegentlich bei genetisch prä- steigenden Duodenums und vorzugsweise ein bis zwei
disponierten Personen zöliakiespezifische Antikörper weiteren Proben aus dem Bulbus sichern die Diagnose.
vorübergehend nachweisbar sind (23) und unter dem Vielfach sind die Schleimhautläsionen nur fleckförmig
zweiten Lebensjahr die Sensitivität der IgA-Antikörper („patchy lesions“) ausgebildet. In der Mehrzahl findet
gegen Endomysium, TG2 und deamidierte Gliadinpep- sich die charakteristische Marsh-III-Läsion mit den
tide geringer ist (24, e16). Antikörperbestimmungen im Stadien III a–c (partielle bis totale Zottenatrophie) (25).
Stuhl oder Speichel haben keinen Wert in der Diagnos- Auch eine Kryptenhyperplasie mit ≥ 25 intraepithelia-
tik der Zöliakie. Von Antikörpertests gegen natürliches len Lymphozyten pro 100 Enterozyten bei fehlender
(nicht deamidiertes) Gliadin ist abzuraten (7). Schnell- Zottenatrophie (Marsh-II-Läsion) sichert bei positiven
tests für TG2-Autoantikörper, ähnlich einem Schwan- Autoantikörpern die Diagnose einer Zöliakie, während
gerschaftstest, die marketingmäßig geschickt platziert die Marsh-I-Läsion (alleinige Vermehrung der intraepi-
neben glutenfreien Nahrungsmitteln angeboten wer- thelialen Lymphozyten auf ≥ 25 pro 100 Epithelzellen)
den, erreichen nicht die Genauigkeit der Labortests und höchst unspezifisch ist (positiver Vorhersagewert um
erzeugen ohne Bestätigung, Bewertung und Beratung 15 %) (Grafik 2) (25, 26). Der Wert immunhi-
durch den Facharzt mehr Verunsicherung als Klarheit, stochemischer Methoden (IgA-TG2-Ablagerungen in
mit der Gefahr einer Über- oder Unterbehandlung. der Mukosa) ist noch umstritten.
Wichtig ist, dass die duodenale Histologie zeitnah zur
Histologie Zöliakie-Serologie (und Symptomatik) untersucht und
Die Zöliakie zeigt meist bereits während der Endo- keine glutenfreie Ernährung bereits vor Entnahme der
skopie makroskopische Auffälligkeiten im proximalen Biopsien begonnen wird. Da eine normale Histologie
Dünndarm (Verminderung der Falten, Felderung und der Mukosa eine Zöliakie ausschließt und eine Marsh-II-
Atrophie der Schleimhaut). Eine histologische Beurtei- Läsion makroskopisch nicht zu erkennen ist, sollten vor
lung nach der Klassifikation von Marsh (e17) mit min- dem Hintergrund der Häufigkeit der Erkrankung bei je-
destens vier Biopsien aus den vier Quadranten des ab- der Gastroduodenoskopie Biopsien entnommen werden.
Die Proben müssen zur histologischen Aufarbeitung tan- Diese diagnostische Empfehlung basiert auf der Er-
gential eingebettet und differenziert nach Marsh beur- kenntnis, dass hohe TG2-IgA-Titer eine Zottenatrophie
teilt werden, was häufig noch nicht erfolgt. Bei klini- voraussagen (27). Berücksichtigt man den hohen Anteil
scher und serologischer Normalisierung ist es nicht er- an silenten beziehungsweise oligosymptomatischen
forderlich, die Mukosa-Remission unter glutenfreier Di- Formen, so wird diese Konstellation nur auf einen sehr
ät mit einer erneuten Endoskopie zu belegen. kleinen Teil der Zöliakie-Patienten zutreffen.
In komplizierten Fällen (zum Beispiel bei refraktärer
Zöliakie) kann eine Kapselendoskopie wichtige Auf- Screening von Risikopatienten
schlüsse über einen atypischen oder distalen Dünn- Dies betrifft asymptomatische Risikopatienten mit geneti-
darmbefall liefern. scher oder autoimmuner Grunderkrankung und bei oligo-
symptomatischer Manifestation (Kasten 1). Bei HLA-
Leitlinien-Empfehlungen der ESPGHAN DQ2/8-Positivität sollte alle zwei bis drei Jahre TG2-IgA
Die Europäische Gesellschaft für Pädiatrische Gastro- bestimmt werden. Wenn bei einem Patienten eine Zöliakie
enterologie, Hepatologie und Ernährung (ESPGHAN) nachgewiesen wurde, empfiehlt es sich, Verwandte 1. Gra-
hat 2012 eine dritte Version diagnostischer Leitlinien des nach genetischer Beratung in Bezug auf den HLA-
für die Zöliakie von Kindern und Jugendlichen erarbei- DQ2/8 Genotyp oder TG2-Antikörper zu untersuchen.
tet (7, e18). Einige wichtige Punkte dieser Leitlinie sol-
len im Folgenden kurz dargestellt werden. Eine Leitli- Glutenbelastung
nie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Bei Kindern unter dem zweiten Lebensjahr ist eine Glu-
Stoffwechselerkrankungen für Erwachsene (und Kin- tenbelastung bis zum sechsten Lebensjahr (oder auch spä-
der) ist derzeit in Bearbeitung. ter) nicht erforderlich, wenn neben einer Marsh-II- bis III-
Läsion, positivem HLA-DQ2/8 und hohem TG2-IgA-Ti-
Nicht-invasive Diagnostik ter EMA nachweisbar sind. Die medizinisch kontrollierte
In die ESPGHAN-Leitlinie wurde als neuer diagnosti- Glutenbelastung ist bei Zweifel an der Diagnose oder
scher (molekulargenetischer) Parameter aufgenommen wenn die diagnostischen Kriterien nicht eindeutig erfüllt
(Cave: Gendiagnostikgesetz): sind, indiziert. Die Glutenbelastung stellt ein sehr aussa-
● HLA-DQ2 Heterodimer in cis-Konfiguration gekräftiges Instrument dar, um entweder eine frühere
(HLA-DR3-DQA1*0501-DQB1*0201) oder in Fehldiagnose oder eine latente Zöliakie zu identifizieren.
trans-Konfiguration (HLA-DR5-DQA1*0505- Vor Durchführung einer Glutenbelastung sollten eine
DQB1*0301 beziehungsweise und DR7-DQA1* HLA-Typisierung und eine aktuelle duodenale Histologie
0201-DQB1*0202) und vorliegen. Die Glutenbelastung erfolgt mit Normalkost
● HLA-DQ8 Heterodimer (HLA-DR4-DQA1*0301- (das Äquivalent von drei bis fünf Scheiben Brot) oder
DQB1*0302). verdeckt mit Glutenpulver, wobei je nach Alter eine tägli-
Dieser neue Diagnostikparameter schließt bei Nega- che Glutenmenge von mindestens 10–18 g angestrebt
tivität eine Zöliakie (weitestgehend) aus und bietet bei wird. Zöliakieserologie und Duodenalbiopsie werden
Positivität die Option an, auch ohne Biopsie die Zölia- durchgeführt, wenn sich im Rahmen der Glutenbelastung
kie zu bestätigen, wenn alle folgenden Voraussetzun- eine Symptomatik einstellt oder spätestens sechs Monate
gen erfüllt sind: und erneut 24 Monate nach Beginn der Belastung (7, 28).
● klassische (gastrointestinale) Manifestation
● 10-fach über dem Grenzwert erhöhte TG2-IgA- Differenzialdiagnostik
Titer Neben infektiösen (parasitären) und chronisch-entzünd-
● Bestätigung der Seropositivität durch positiven lichen Darmerkrankungen (M. Crohn, Autoimmunente-
Endomysium-Antikörper (≥ 1 : 5) in einem zerti- ropathie), dem Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittel-
fizierten Labor allergien kommen insbesondere bei Säuglingen und
● Aufklärung der Eltern durch einen Kinder-Gas- Kleinkindern auch seltene, unter anderem kongenitale
troenterologen über Vor- und Nachteile einer duo- Durchfallerkrankungen (unter anderem Disaccharida-
denalen Biopsie sen-Mangel, zum Beispiel Lactoseintoleranz, Fructose-
● klinische und serologische Remission unter glu- Malabsorption, Immundefekte) differenzialdiagnostisch
tenfreier Diät. in Frage.
GRAFIK 3
1a
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glutenfreie Diät latente Zöliakie $'*. 10 x Cutoff
6
(klin. + serol. " 7 79
Remission)
Glutenbelastung
Zöliakie gesichert Diätadhärenz?
lebenslange, strikte refraktäre Zöliakie Ausschluss Zöliakie
glutenfreie Diät Differenzialdiagnose (nur bei HLA-DQ2/8-
Entscheidungsprozesse der Zöliakie-Diagnostik (modifiziert aus 22); Die diagnostischen Parameter zum Nachweis der Zöliakie sind in
rot und die Kriterien zum Ausschluss der Zöliakie sind in braun dargestellt. Bei der latenten Zöliakie ist es wichtig, die Positivität für HLA-
DQ2/8 nachzuweisen und die Diagnose unter Fortführung glutenhaltiger Ernährung (gestrichelte Pfeile) serologisch und bioptisch zu bestäti-
gen oder auszuschließen. In Hellblau sind die ESPGHAN-Kriterien aufgeführt, die bei Kindern und Jugendlichen die Diagnose einer Zöliakie
ohne Durchführung einer duodenalen Biopsie erlauben. CAVE: In seltenen Fällen (z.B. IgA-Mangel) können bei einem Zöliakie-Patienten keine
typischen Antikörper oder HLA-DQ2/8 nachgewiesen werden, so dass eine Zöliakie-Symptomatik im Rahmen der Differenzialdiagnose Anlass
zu einer bioptischen Abklärung ist. EMA, Endomysium-Antikörper; GI, Gastrointestinaltrakt
Bei der differenzialdiagnostischen Abklärung ist unter te, Dinkel, Kamut, Emmer, Einkorn, Grünkern und daraus
anderem mit Hilfe der Ernährungsanamnese, des Ge- hergestellten Fertigprodukten zum Beispiel Nudeln – eine
wichtsverlaufes und des klinischen Untersuchungsbefun- schwere Bürde für die meisten Patienten, da Spuren von
des durch gezielte Labordiagnostik und gegebenenfalls Gluten in nahezu allen verfeinerten Nahrungsmitteln vor-
Bildgebung und Endoskopie ein rationales Vorgehen zu kommen und die Patienten durch die strikte Diät in sozia-
planen (Grafik 3). Bei Jugendlichen und Erwachsenen fo- len Aktivitäten eingeschränkt werden. Es sollte zu Beginn
kussiert sich die Differenzialdiagnostik auf die nicht-zö- eine professionelle Diätberatung und die Anbindung an
liakiebedingte Weizensensitivität, die Glutenallergie, die die deutsche Zöliakie-Gesellschaft erfolgen. Zunehmend
Histamin-Intoleranz und die Unverträglichkeit gegenüber sind auch glutenfreie Nahrungsmittel verfügbar und mehr
fermentierbaren Oligo-, Di-, Monosacchariden und Po- Restaurants stellen sich auf glutenfreie Gerichte ein. Über
lyolen (FODMAP) (Tabelle). den Codex alimentarius (www.wheat-free.org/celiac-
disease-codex-alimentarius.html) wurde der Richtwert
Therapie für glutenfreie Nahrungsmittel von 200 auf 20 ppm he-
Die Therapie der Zöliakie ist die lebenslange strikt gluten- runtergesetzt. Dies bedeutet bei einer durchschnittlichen
freie Diät (GFD) mit Verzicht auf Weizen, Roggen, Gers- täglichen Glutenzufuhr von 10–20 g in 120–250 g Wei-
TABELLE
ATI, Amylase-/Trypsin-Inhibitoren aus glutenhaltigen Getreiden; DBPC, doppelblind und placebokontrolliert; FODMAP, fermentierbare Oligo-, Di-, Monosacchride und Polyole; TG2, Gewebe-
transglutaminase; EMA, Endomysium-Antikörper; DGP, Antikörper gegen deamidierte Gliadinpeptide; RAST, Radio-Allergo-Sorbens-Test; Weizen-Sensitivität: die diagnostischen Kriterien der
Zöliakie sind nicht erfüllt, aber die Symptome verbessern sich unter glutenfreier Diät
zenmehl eine Menge von weniger als 10 mg Gluten täg- für alle Komplikationen (inklusive Osteoporose) ge-
lich, was als sicher gilt. Die strikt glutenfreie Diät führt zeigt. Bei nicht-klassischen (oligosymptomatischen)
bei circa 70 % der Patienten mit klassischer Symptomatik Zöliakie-Formen ist dieser Effekt weniger klar, aller-
innerhalb von zwei Wochen zu einer Besserung der Be- dings scheint eine Beziehung zur Ausprägung der Mu-
schwerden. Innerhalb von drei bis zwölf Monaten norma- kosa-Läsion zu bestehen (30).
lisiert sich die Zöliakie-Serologie und langsamer bildet Eine Beobachtungsstudie deutet darauf hin, dass bei
sich auch die intestinale Entzündung zurück (8). Viele einem Patient mit Typ-1-Diabetes, der gleichzeitig von
Leitlinien schließen reinen (nicht mit Gluten kontaminier- einer Zöliakie betroffen ist, die Diabetes-Einstellung
ten) Hafer nicht mehr in der GFD aus und empfehlen, die bei Einhaltung einer glutenfreien Diät Vorteile auf-
meist gute Verträglichkeit des Hafers unter ärztlicher Auf- weist (31). Auch für zöliakiebedingte Infertilität und
sicht zu prüfen (29, e19). Für die klassische Form der Schwangerschaftskomplikationen (Frühgeburt, hypo-
Zöliakie inklusive der Dermatitis herpetiformis Duh- trophe Neugeborene) sind ähnlich positive Effekte der
ring wurde der protektive Effekt der glutenfreien Diät GFD beschrieben worden (32).
Da die Adhärenz-Raten einer GFD (insbesondere bei schen Erkenntnisfortschritts exzellent (Autoantikörper
oligosymptomatischen Patienten) unbefriedigend sind gegen TG2, HLA-DQ2/8 und duodenale Histologie
und einige Patienten auf kleinste Glutenmengen (zum nach Marsh). Damit kann bei Aufmerksamkeit trotz des
Teil 50 mg pro Tag, das Äquivalent einer Nudel) rea- sehr breiten klinischen Spektrums der Zöliakie frühzei-
gieren, wird nach einer unterstützenden pharmakologi- tig die glutenfreie Diät eingeleitet werden, die in der
schen Therapie gesucht. Derartige Therapien werden Regel vor Komplikationen der Malabsorption und ex-
zurzeit entwickelt (8, 33), insbesondere: traintestinaler Beteiligung schützt.
1. Abbau der immundominanten Glutenpeptide, die Protektive Ansätze und experimentelle Therapiean-
sonst dem intestinalem proteolytischen Abbau sätze werden in Studien geprüft. Das Screening von
entgehen, durch sogenannte Glutenasen Personen mit erhöhtem Risiko, eine Zöliakie zu entwi-
2. Verringerung der intestinalen Permeabilität ckeln, ist sinnvoll.
3. Induktion einer oralen Toleranz durch sogenannte
Glutenvakzination Interessenkonflikt
4. Inhibition der intestinalen TG2 durch spezifische Prof. Schuppan hält ein Patent für den Anti-TG2-Test und bezieht dafür
Lizenzgebühren. Erstattung von Teilnahmegebühren für Kongresse sowie Rei-
TG2-Blocker se- und Übernachtungskosten und Honorare für die Vorbereitung von wissen-
5. Blockierung des antigen-präsentierenden HLA- schaftlichen Fortbildungsveranstaltungen bekam er von Firma Schär, Merckle
Recordati und Instrumentation Laboratory.
DQ2 (-DQ8)
6. Modulation proinflammatorischer intestinaler Zy- Prof. Zimmer erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Dieser Beitrag wurde von der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- und
Weiterbildung zertifiziert. Die erworbenen Fortbildungspunkte können mit Hilfe
28. Leffler D, Schuppan D, Pallav K, et al.: Kinetics of the histological, sero-
logical and symptomatic responses to gluten challenge in adults with der Einheitlichen Fortbildungsnummer (EFN) verwaltet werden.
coeliac disease. Gut 2012. Unter cme.aerzteblatt.de muss hierfür in der Rubrik „Persönliche Daten“ oder
29. Zimmer KP: Nutrition and celiac disease. Current problems in pediatric nach der Registrierung die EFN in das entsprechende Feld eingegeben werden
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und durch Bestätigen der Einverständniserklärung aktiviert werden.
30. Elfstrom P, Granath F, Ekstrom Smedby K, et al.: Risk of lympho-
proliferative malignancy in relation to small intestinal histopathology Die 15-stellige EFN steht auf dem Fortbildungsausweis.
among patients with celiac disease. Journal of the National Cancer In-
stitute 2011; 103: 436–44. Wichtiger Hinweis
31. Hansen D, Brock-Jacobsen B, Lund E, et al.: Clinical benefit of a gluten- Die Teilnahme an der zertifizierten Fortbildung ist ausschließlich über das Internet
free diet in type 1 diabetic children with screening-detected celiac
disease: a population-based screening study with 2 years’ follow-up. möglich: cme.aerzteblatt.de. Einsendeschluss ist der 9. 3. 2014.
Diabetes care 2006; 29: 2452–6. Einsendungen, die per Brief oder Fax erfolgen, können nicht berücksichtigt werden.
32. Khashan AS, Henriksen TB, Mortensen PB, et al.: The impact of
maternal celiac disease on birthweight and preterm birth: A Danish po- Die Bearbeitungszeiten der folgenden cme-Einheiten sind:
pulation-based cohort study. Hum Reprod 2010; 25: 528–34.
– „Das fiebernde Kind“ (Heft 45/2013) bis zum 9. 2. 2014
33. Mukherjee R, Kelly CP, Schuppan D: Nondietary therapies for celiac
disease. Gastrointestinal endoscopy clinics of North America 2012; 22: – „Akute Vergiftungen“ (Heft 41/2013) bis zum 12. 1. 2014
811–31.
– „Degenerative lumbale Spinalkanalstenose im höheren Lebensalter“ (Heft 37/2013)
34. Norris JM, Barriga K, Hoffenberg EJ, et al.: Risk of celiac disease auto-
immunity and timing of gluten introduction in the diet of infants at in- bis zum 8. 12. 2013
creased risk of disease. JAMA 2005; 293: 2343–51.
Bitte beantworten Sie folgende Fragen für die Teilnahme an der zertifizierten Fortbildung. Pro Frage
ist nur eine Antwort möglich. Bitte entscheiden Sie sich für die am ehesten zutreffende Antwort.
Frage Nr. 4
Welche Erkrankung entwickelt etwa die Hälfte aller Frage Nr. 9
Patienten mit einer refraktären Zöliakie Typ 2? Welche(r) diagnostische(n) Parameter ist/sind im Verlauf
a) ein Rhabdomyosarkom einer glutenfreien Ernährung zu prüfen?
b) ein T-Zell-Lymphom a) Normalisierung der duodenalen Mukosa
c) ein Guillain-Barré-Syndrom b) klinische und serologische Remission
d) ein Chondrosarkom c) klinische, serologische und histologische Remission
e) ein Leiyomyosarkom d) klinische Remission
e) serologische Remission
Frage Nr. 5
Welches diagnostische Kriterium wird für die Frage Nr. 10
Zöliakie angewandt? Welches ist das Autoantigen der Zöliakie?
a) HLA-B27 a) basisches Myelinprotein
b) Kryptenabzesse der Darmmukosa b) Th0
c) DNA-Antikörper c) TG2
d) Antikörper gegen natives Gliadin d) CTL
e) Antikörper gegen Gewebetransglutaminase (TG2) e) Th2
eTABELLE
Kinder/Jugendliche Erwachsene
(n = 251) (n = 359)
Diarrhö 28–55 18–47
Bauchschmerzen 12–33 18–28
ausladendes Abdomen 12–29 26
Anämie 2–19 38–51
Gedeihstörung 13–26 34*
Wachstumsstörung 9–16 −
*Gewichtsverlust
(modifiziert nach 11, e11, e12 [Prozentangaben sind stark abhängig unter anderem von Alter, Patientenkol-
lektiv, Anwendung von Screening-Indikationen])