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Übersichtsartikel 317

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen beim Hund –


diagnostische und therapeutische Aspekte
Carolin Erdmann; Romy M. Heilmann
Klinik für Kleintiere, Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig

Schlüsselwörter Key words


Chronische Enteropathie, Inflammatory Bowel Disease, Futtermittel- Chronic enteropathy, inflammatory bowel disease, food-responsive
responsive Enteropathie, Immunsuppressiva-responsive Enteropathie diarrhea, immunosuppressant-responsive enteropathy

Zusammenfassung Summary
Als chronische Enteropathien werden über mindestens 3 Wochen an- Chronic enteropathies are characterized by persistent or recurrent
dauernde gastrointestinale Symptome wie Vomitus, Diarrhö, Borbo- gastrointestinal signs for a minimum duration of 3 weeks. Clinical

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rygmus, Gewichtsverlust oder abdominale Dolenz bezeichnet. Die Dia- signs for chronic enteropathies include vomiting, diarrhea, borborygm,
gnose erfordert Labor- und Kotuntersuchungen sowie bildgebende Di- weight loss, and abdominal pain. Clinicopathologic parameters, fecal
agnostik zum Ausschluss infektiöser oder mechanisch-obstruktiver examination, and diagnostic imaging findings are important to ex-
gastrointestinaler sowie extragastrointestinaler Ursachen. Spezifische clude other (e.g., infectious or obstructive) gastrointestinal and extra-
labordiagnostische Tests wie z. B. die Bestimmung der Cobalamin- und gastrointestinal etiologies. Specific diagnostic tests, including the de-
Folsäurekonzentration im Serum geben zudem Hinweise auf das Vor- termination of the serum cobalamin and folate concentrations, can
liegen einer distalen bzw. proximalen Dünndarmerkrankung. Die chro- help to evaluate the patient for gastrointestinal disease and to deter-
nische Enteropathie beinhaltet die Futtermittel-responsive (FRE), Anti- mine the disease location (distal vs. proximal small intestine). Chronic
biotika-responsive (ARE), Immunsuppressiva-responsive bzw. -refrak- inflammatory enteropathies are retrospectively classified as food-re-
täre (IRE) und nichtresponsive Enteropathie (NRE), die retrospektiv sponsive enteropathy (FRE), antibiotic-responsive enteropathy (ARE),
durch ihr Ansprechen auf empirische Therapieversuche diagnostiziert immunosuppressant-responsive or -refractory enteropathy (IRE), or
werden. Eine Sonderstellung nimmt die Proteinverlust-Enteropathie non-responsive enteropathy (NRE), based on the response to empirical
(PLE) ein, die mit einer schlechteren Prognose einhergeht. Sie stellt ei- treatment. The term protein-losing enteropathy (PLE) is used for a sub-
ne Folge verschiedener Grunderkrankungen dar, wie schwergradige group of affected dogs with intestinal protein loss, and has been
entzündliche oder neoplastische Darmerkrankungen oder primäre shown to display a worse prognosis. PLE can be induced by severe in-
intestinale Lymphangiektasien. Zur besseren Vergleichbarkeit des testinal inflammation, neoplasia, or primary intestinal lymphangiecta-
Schweregrades der Erkrankung und zur objektiveren Einschätzung ei- sia. Clinical scoring systems (CIBDAI, CCECAI) have been established
ner Verbesserung der klinischen Symptomatik unter Therapie dienen in dogs, which can be applied to objectively assess the severity of
numerische Bewertungssysteme (CIBDAI, CCECAI), die die Ausprä- clinical signs at the time of diagnosis and to monitor patient improve-
gung verschiedener klinischer sowie labordiagnostischer Parameter ment during treatment. The prognosis in dogs with chronic entero-
bewerten. Die Prognose der chronischen Enteropathie ist abhängig pathy depends on the underlying etiopathogenesis. Dogs diagnosed
von der zugrundeliegenden Ursache. Tiere mit FRE zeigen meist ein with FRE typically respond favorably and display good long-term con-
schnelles Ansprechen und eine gute Langzeitkontrolle ihrer Erkran- trol with appropriate dietary management, whereas the response to
kung. Bei Hunden mit IRE oder PLE besteht hingegen ein variabler The- treatment varies in dogs with IRE or PLE, with frequent relapses of
rapieerfolg und es kommt häufig zu Rückfällen. clinical signs.

Korrespondenzadresse Diagnostic and therapeutic approach to chronic inflammatory enteropathies


Carolin Erdmann in dogs
Klinik für Kleintiere Tierärztl Prax 2017; 45 (K): 317–327
der Universität Leipzig http://dx.doi.org/10.15654/TPK-170366
An den Tierkliniken 23 Eingegangen: 19. Mai 2017
04103 Leipzig Akzeptiert nach Revision: 5. September 2017
E-Mail: carolin.erdmann@kleintierklinik.uni-leipzig.de Epub ahead of print: 21. September 2017

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318 C. Erdmann; R. M. Heilmann: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen beim Hund

Einleitung Derzeit wird beim Hund eine genetische Prädisposition vermu-


tet. Überrepräsentierte Rassen für die IRE sind Deutscher Schäfer-
Als chronische Darmerkrankung (Enteropathie) wird eine über hund, Rottweiler, Border Collie und Weimaraner (63), während
mindestens 3 Wochen andauernde klinische Symptomatik wie Boxer und Französische Bulldoggen häufig betroffene Rassen der
Vomitus, Nausea, Diarrhö, Borborygmus, verminderter Appetit granulomatösen Kolitis, einer Sonderform der ARE, darstellen (22,
(Hyporexie), Gewichtsverlust und abdominale Dolenz bezeichnet 73). Beim Soft Coated Wheaten Terrier (71, 88) und Yorkshire Ter-
(6, 114). Weitere Erscheinungsformen können zudem Flatulenz, rier (6, 88) besteht eine Rasseprädisposition für die primäre PLE.
erhöhtes Kotabsatzvolumen oder -frequenz sowie Tenesmus, Sali- Des Weiteren scheinen Futterantigene, Umweltfaktoren und die
vation oder Ruktus beinhalten. Die Diagnose erfordert Labor- und intestinale Mikrobiota an der Pathogenese der chronischen Ente-
Kotuntersuchungen sowie bildgebende Diagnostik zum Aus- ropathie beteiligt zu sein und zu einer überschießenden Immun-
schluss infektiöser oder mechanisch-obstruktiver gastrointestina- antwort zu führen (5, 59, 102, 106).
ler sowie extragastrointestinaler Ursachen.
Die chronische inflammatorische Enteropathie (CIE) oder
chronisch-entzündliche Darmerkrankung ist im Vergleich zum Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht
häufig verwendeten Begriff „Inflammatory Bowel Disease“ (IBD) auf eine chronische Enteropathie

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breiter gefasst. Sie beinhaltet die Futtermittel-responsive Enteropa-
thie (FRE), Antibiotika-responsive Enteropathie (ARE), Immun- Chronische Enteropathien stellen einen häufigen Vorstellungs-
suppressiva-responsive Enteropathie (IRE) und die nichtresponsi- grund in der Kleintiermedizin dar. Da ein Ausschluss verschiede-
ve (therapieresistente) Enteropathie (NRE). Diese Erkrankungs- ner Differenzialdiagnosen erfolgen muss, ist die diagnostische Ab-
formen werden jeweils retrospektiv in der Folge ihres Ansprechens klärung meist zeit- und kostenintensiv. Nichtinvasive Untersu-
auf entsprechende Therapieversuche klassifiziert (6, 25). Ferner chungen sollten dabei invasiver Diagnostik vorangestellt werden.
wird eine Proteinverlust-Enteropathie (engl. protein-losing entero- Ein aufklärendes Gespräch bezüglich der Notwendigkeit und des
pathy, PLE) abgegrenzt, die durch einen intestinalen Eiweißverlust Zeitaufwands der diagnostischen Abklärung sowie der zu erwar-
gekennzeichnet ist. Die betroffenen Tiere haben im Vergleich zu tenden Kosten verbessern das Verständnis und die Kooperation
Patienten mit chronischem Durchfall mit Albuminwerten im Re- der Besitzer. Voraussetzung für die gründliche diagnostische Ab-
ferenzbereich eine schlechtere Prognose (6). klärung des Patienten ist eine ausführliche Anamnese. Bei Vorlie-
Der Begriff IBD impliziert das Vorliegen einer primären chro- gen chronischer Diarrhö sollte anhand verschiedener Kriterien ei-
nisch-entzündlichen Darmerkrankung, die – in Anlehnung an die ne Unterscheidung zwischen Dickdarm- und Dünndarmdiarrhö
IBD in der Humanmedizin (z. B. Morbus Crohn, ulzerative Koli- erfolgen (▶ Tab. 1), um gezielte Untersuchungen einleiten zu kön-
tis) – eine entzündungshemmende und/oder immunsuppressive nen. Dennoch besteht bei vielen Patienten eine gemischte Sympto-
Therapie erfordert. Im Gegensatz zur IBD beim Menschen kön- matik (16, 112).
nen jedoch viele Hunde mit einer chronisch-entzündlichen Ente-
ropathie mit einem geeigneten Diätfutter, ohne Entzündungshem- Routinemäßige labordiagnostische Untersuchungen
mer oder Immunsuppressivum, therapiert werden. Ferner kann
der Begriff „chronische Enteropathie“ bei Verdacht auf eine Die Diagnose einer chronischen Enteropathie stellt eine Aus-
Darmerkrankung verwendet werden, ohne dass eine histopatholo- schlussdiagnose dar, weshalb zunächst extragastrointestinale Ursa-
gische Bestätigung der Diagnose erfolgte (3, 25). chen abgeklärt werden sollten (114). Die minimale Datenbasis
sollte eine hämatologische und klinisch-chemische Untersuchung
sowie eine Urinanalyse beinhalten. Im Blutbild lassen sich meist
Tab. 1 Unterscheidung von Dünndarm- und Dickdarmdiarrhö
keine spezifischen Befunde erheben. In manchen Fällen findet sich
eine geringgradige Leukozytose mit Neutrophilie als Ausdruck ei-
Table 1 Characteristics of small bowel and large bowel diarrhea.
nes Stressleukogramms (23, 54). Eine Lymphopenie stellt einen
Dünndarmdiarrhö Dickdarmdiarrhö Teil des Stressleukogramms dar, kann jedoch auch im Zuge einer
Kotvolumen +++ + PLE auftreten (69). Eine mikrozytäre, aregenerative Anämie als
Kotabsatzfrequenz + +++
Ausdruck eines Eisenmangels und eine Thrombozytose können
auf chronische Magen-Darm-Blutungen hinweisen (75, 92).
Schleim auf dem Kot – +++
Blutchemische Untersuchungen erlauben das Aufspüren von
Steatorrhö + – Nieren- und Lebererkrankungen, die ebenfalls mit gastrointestina-
Blut im Kot Meläna Hämatochezie len Symptomen einhergehen können. Gelegentlich bestehen bei
Tenesmus – +++ Hunden mit chronischen intestinalen Erkrankungen gering- bis
mittelgradig erhöhte Leberenzymaktivitäten (insbesondere der al-
Gewichtsverlust ++ +
kalischen Phosphatase [AP] und Alanin-Aminotransferase [ALT])
Vomitus + +
bei Fehlen einer primären Lebererkrankung; sie stellen häufig die

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Folge einer reaktiven Hepatopathie dar (43, 115). Die Evaluierung Des Weiteren sollte die kanine spezifische Pankreaslipase (Spec
der Lebersubstrate (Albumin, Harnstoff, Glukose und Choleste- cPL) im Serum zur Abklärung einer Pankreatitis bestimmt wer-
rin) und ein Gallensäurenstimulationstest zur Beurteilung der Le- den. Die Messung der Amylase- und Lipaseaktivität im Serum eig-
berfunktion können hierbei hilfreich sein. In manchen Fällen ist net sich aufgrund häufiger falsch positiver sowie falsch negativer
die simultane Beprobung der Leber und des Darms unumgäng- Resultate nicht zur Diagnose einer Pankreatitis (51, 62). Knapp ein
lich, um eine reaktive Hepatopathie von einer primären Leber- Drittel der Hunde mit IBD zeigt jedoch eine reaktive Erhöhung
erkrankung zu differenzieren. der Spec-cPL-Konzentration, die mit einer schlechteren Prognose
Eine Hypalbuminämie ist ein wichtiger Indikator für das Vor- einherzugehen scheint (62). In der Humanmedizin wird bei einem
liegen einer PLE, insbesondere bei gleichzeitigem Nachweis einer Großteil der an Morbus Crohn erkrankten Patienten von einer
Hypoglobulinämie (Panhypoproteinämie), da intestinal meist ein idiopathischen, IBD-assoziierten Pankreatitis ausgegangen (8,
proportionaler Verlust beider Proteinfraktionen erfolgt (30, 88). 100). Die Ätiologie ist bisher unklar, angenommen wird eine auto-
Allerdings schließt eine Serumalbuminkonzentration in Referenz- immune Pankreatitis im Zuge der IBD (8). Inwiefern sich dies auf
bereich eine PLE nicht aus (48, 80, 111). Bei renalem Protein- die Veterinärmedizin übertragen lässt, ist aktuell unklar.
verlust wird aufgrund seines geringen Molekulargewichts in erster
Linie Albumin glomerulär filtriert. Eine unzureichende hepatische Kotuntersuchung

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Funktion betrifft ebenfalls vorrangig die Albuminproduktion, da
Gammaglobuline extrahepatisch durch Plasmazellen gebildet wer- Die parasitologische Untersuchung einer Kotsammelprobe von
den, sodass bei renalen Verlusten oder inadäquater hepatischer drei aufeinanderfolgenden Tagen auf Helminthen (mittels Sedi-
Produktion in der Regel lediglich eine erniedrigte Albuminkon- mentation und Flotation) und Protozoen (z. B. Giardien) stellt
zentration im Serum zu verzeichnen ist. Eine Hypocholesterin- ebenfalls einen wichtigen Teil der initialen Untersuchung dar. Auf-
ämie wird häufig bei Patienten mit intestinalen Lymphangiek- grund der geringen Sensitivität der Untersuchung sollten auch Pa-
tasien oder portosystemischem Shunt beobachtet (69). tienten mit einem negativen parasitologischen Befund mit einem
Typische Elektrolytveränderungen (Hyperkaliämie, Hypona- Anthelminthikum behandelt werden (z. B. Fenbendazol 50 mg/kg
triämie) sowie ein fehlendes Stressleukogramm können auf einen p. o. q 24 h über 5 Tage).
Hypoadrenokortizismus (Morbus Addison) hinweisen. Da jedoch Der diagnostische Wert einer bakteriologischen Kotunter-
insbesondere ein atypischer Hypoadrenokortizismus vorrangig suchung ist hingegen fraglich. Die am häufigsten aus dem Kot kul-
mit einer gastrointestinalen Symptomatik verbunden ist, sollte tivierten Pathogene beim Hund sind Salmonella spp., Campylo-
auch ohne bestehende Hyperkaliämie eine Bestimmung der Basal- bacter spp., Clostridium perfringens und Clostridium difficile (40,
kortisolkonzentration erfolgen. Ab einem Wert von 2 µg/dl bzw. 76). Die Interpretation der Befunde gestaltet sich jedoch proble-
54 nmol/l kann diese Erkrankung ausgeschlossen werden, da die- matisch, da diese Bakterien auch bei gesunden, symptomlosen
ser Test eine exzellente Sensitivität von 100% aufweist (70). Bei Hunden isoliert werden können (20, 76). Unklar ist weiterhin, ob
niedrigeren Konzentrationen sollte aufgrund der geringeren Spe- die Bakterien Auslöser der Diarrhö oder die Folge einer bakteriel-
zifität von ca. 80% ein ACTH-Stimulationstest durchgeführt wer- len Dysbiose aufgrund einer anderen Gastrointestinalerkrankung
den, der den Goldstandard zur Diagnose eines Morbus Addison darstellen. So standen Mukosa-adhärente C. perfringens auch im
darstellt (33, 70). Die Kombination aus niedrigem Basalkortisol- Verdacht, mit dem Auftreten des akuten hämorrhagischen Diar-
und hohem ACTH-Wert weist ebenfalls auf einen Hypoadreno- rhö-Syndroms (AHDS) assoziiert zu sein (110). Allerdings zeigte
kortizismus hin (87). Eine vorangegangene Glukokortikoidbe- sich bei etwa 76% der Hunde mit AHDS ein negatives Resultat für
handlung sollte zuvor unbedingt ausgeschlossen werden, da sie zu C.-perfrigens-Enterotoxin (CPE) (2). Auch von einer C.-difficile-
falsch niedrigen Kortisolwerten führen kann (64). Im Falle einer Toxin-A/B-Bestimmung mittels ELISA ist bei einer chronischen
bereits erfolgten Steroidgabe ist, je nach Wirkungsdauer des Prä- gastrointestinalen Symptomatik abzuraten (2).
parats, der ACTH-Stimulationstest zu verschieben.
Patienten mit exokriner Pankreasinsuffizienz (EPI) werden Abdominale Sonographie
meist aufgrund von Gewichtsverlust, Polyphagie und Absatz gro-
ßer, teils breiiger Kotmengen vorgestellt. Ferner kann aufgrund in- Eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens ist zur weiteren dia-
adäquater Fettverdauung Steatorrhö beobachtet werden. Der Test gnostischen Abklärung der klinischen Problematik unverzichtbar.
der Wahl zur Abklärung einer EPI stellt die Messung der kaninen Sie dient zum Ausschluss struktureller Veränderungen (z. B. Inva-
Trypsin-ähnlichen Immunreaktivität (canine trypsin-like immu- ginationen, fokale obstruierende Neoplasien oder gastrointestinale
noreactivity, cTLI) dar. Für die korrekte Interpretation des Werts ist Fremdkörper), die einer unmittelbaren chirurgischen Intervention
eine Nahrungskarenz von 12 Stunden zu beachten. Aufgrund der bedürfen. Die Sonographie erlaubt in einigen Fällen eine Unter-
geringen Sensitivität und Spezifität der Konzentration der pankrea- scheidung zwischen Dickdarm- und Dünndarmerkrankungen,
tischen Elastase im Kot wird dieser Test heute nicht mehr zur Dia- auch wenn sie häufig keine definitive Diagnosestellung ermög-
gnose einer EPI empfohlen bzw. sollte ein positives Ergebnis durch licht. Ferner können extragastrointestinale Strukturen wie Pan-
einen sensitiveren und spezifischeren Test bestätigt werden (104). kreas, Leber und Gallenwege, Milz, abdominale Lymphknoten,

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Nieren und Nebennieren beurteilt werden. Im Falle struktureller kann es im Zuge eines Vitamin-B12-Mangels zum vermehrten An-
Auffälligkeiten der abdominalen Organe sollten gegebenenfalls in fall von Substraten cobalaminabhängiger Enzyme bzw. den Pro-
Sedation oder Allgemeinänasthesie Gewebeproben mittels Fein- dukten alternativer Stoffwechselprozesse kommen. Unter anderem
nadelaspiration oder Biopsie gewonnen werden. führt die reduzierte Aktivität der Methylmalonyl-CoA-Mutase zu
einer Akkumulation von Methylmalonsäure (methylmalonic acid,
Klinische Bewertungssysteme MMA) (11, 13, 94, 103). Um den Cobalaminstatus auf zellulärer
Ebene zu evaluieren, wird daher in der Humanmedizin neben
Da Ausprägung, Schweregrad und Lokalisation einer chronischen dem Cobalaminwert routinemäßig die MMA-Konzentration be-
Enteropathie stark variieren können, präsentieren sich die Patien- stimmt, die einen frühzeitigen Hinweis auf einen Vitamin-B12-
ten klinisch sehr unterschiedlich (55, 58, 90). Zur Beurteilung des Mangel geben kann (103). In der Kleintiermedizin hat der Test zur
Behandlungserfolgs verlässt sich der Kleintierinternist in erster Li- MMA-Messung allerdings noch keine weite Verbreitung gefunden.
nie auf den Verlauf der klinischen Symptomatik. Zur Optimierung Aufgrund der Notwendigkeit des IF ist bei einer Hypocobal-
der Vergleichbarkeit zwischen einzelnen Untersuchungen dient aminämie beim Hund differenzialdiagnostisch eine exokrine Pan-
ein numerisches Bewertungssystem, der Canine Inflammatory kreasinsuffizienz (EPI) zu berücksichtigen (9). Da Cobalamin für
Bowel Disease Activity Index (CIBDAI), das die Einschätzung des die Regeneration der gastrointestinalen Mukosa essenziell ist,

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Schweregrads (sog. „Aktivität“) der Erkrankung ermöglicht (56, empfiehlt sich bei einer Hypocobalaminämie die parenterale
60). Sechs klinische Parameter (Verhalten/Aktivität, Futterauf- Supplementation in Form von Cyanocobalamin. Die derzeit emp-
nahme, Erbrechen, Kotkonsistenz, Defäkationsfrequenz und Ge- fohlene Therapie sieht eine wöchentliche subkutane Injektion
wichtsverlust) werden anhand eines Maßstabs von 0 (normal) bis (▶ Tab. 3) über mindestens 6 Wochen vor, an die sich eine Kon-
3 (hochgradig verändert) beurteilt und die Ergebnisse der einzel- trolle der Serumcobalaminkonzentration 1 Monat nach der letzten
nen Kriterien summiert. Der resultierende kumulative CIBDAI- Gabe anschließt. Trotz zunächst angenommener unzureichender
Score ermöglicht die semiobjektive Beurteilung des Schweregrads intestinaler Absorption von Cobalamin deutet eine aktuelle Studie
der klinischen Symptome eines Patienten mit der Zuordnung zu darauf hin, dass auch die tägliche perorale Supplementation zur
entweder einer klinisch nicht relevanten Symptomatik (CIBDAI- Normalisierung des Serumcobalaminspiegels bei Hunden mit
Score ≤ 3) oder dem Vorliegen gering- (CIBDAI-Score 4–5), mit- chronischer Enteropathie beitragen kann (109). Eine fehlende Er-
tel- (CIBDAI-Score 6–8) oder hochgradiger klinischer Symptome gänzung von Cobalamin kann das Ansprechen auf eine Therapie
(CIBDAI-Score ≥ 9) (56, 60). In einer weiteren Studie wurde dieses verzögern (95). Ferner stellt eine Hypocobalaminämie einen nega-
Bewertungsschema zu einem erweiterten Scoring-System, dem tiven prognostischen Faktor dar (6).
Canine Chronic Enteropathy Clinical Activity Index (CCECAI)
modifiziert, das zusätzlich die Albuminkonzentration im Serum Folsäure im Serum
sowie das Vorhandensein von Aszites bzw. peripheren Ödemen
und Pruritus beinhaltet (6) (▶ Tab. 2). Folsäure (Vitamin B9) ist in kommerziellen Futtermitteln reichlich
vorhanden, sodass ein diätetisch bedingter Mangel selten auftritt.
Labordiagnostische Tests zur Beurteilung Sie wird nach bakterieller enzymatischer Verdauung carrierver-
der Darmfunktion mittelt im proximalen Dünndarm resorbiert. Ein Folsäuremangel
stellt daher einen Indikator für eine chronische Erkrankung des
Cobalamin im Serum
proximalen Dünndarms dar (10). Eine orale Supplementation von
Von diagnostischem wie auch therapeutischem Wert ist die Be- ca. 1 mg Folsäure täglich ist zu empfehlen (42). Einige Bakterien
stimmung von Vitamin B12 (Cobalamin) im Serum. Das wasser- der intestinalen Mikrobiota sind zur Folsäureproduktion fähig, so-
lösliche Vitamin wird mithilfe des Intrinsic Factor (IF), der beim dass im Zuge einer intestinalen Dysbiose (sekundär z. B. bei chro-
Hund überwiegend aus dem exokrinen Pankreas stammt, über nisch-entzündlicher Darmerkrankung oder EPI) hingegen erhöhte
spezifische Rezeptoren im distalen Dünndarm (Ileum) absorbiert. Serum-Folsäurekonzentrationen vorkommen können (10, 108).
Eine Cobalaminkonzentration < 300 ng/l ist als erniedrigt zu wer- Da Folsäure bei einigen Vitamin-B12-abhängigen enzymatischen
ten und kann auf eine chronische Enteropathie hinweisen, bei der Vorgänge als Kofaktor fungiert, kann sie sich bei einem Cobal-
mindestens der distale Dünndarm mit betroffen ist (10, 95). Rück- aminmangelzustand anreichern, wodurch sich falsch hohe Fol-
schlüsse auf die Art der chronischen Enteropathie erlaubt der säurekonzentrationen ergeben (29). Eine Aussage über die genaue
Serumcobalaminspiegel allerdings nicht. Zudem lässt ein Cobal- Ätiologie erniedrigter Folsäure- wie auch Cobalaminspiegel im Se-
aminmangel keine Aussage über weitere Bereiche des Gastrointes- rum lässt sich somit nicht treffen. Die Werte können jedoch einen
tinaltrakts zu. Eine Cobalaminkonzentration im Referenzbereich weiteren wichtigen Hinweis für das Vorliegen einer chronischen
schließt eine chronische Darmerkrankung nicht aus, denn der Co- Enteropathie sowie auf die Lokalisation der Erkrankung darstellen
balaminspeicher des Patienten muss trotz fortwährender Mal- und so bei der Entscheidung bezüglich des weiteren Vorgehens
absorption zum Zeitpunkt der Messung noch nicht erschöpft sein. (z. B. Planung von Biopsien) hilfreich sein.
Da Vitamin B12 ein wichtiger Kofaktor verschiedener Enzyme ist,

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Tab. 2 Parameter Ausprägung


Canine Chronic Enteropa-
thy Clinical Activity Index Verhalten/Aktivität* 0 = normal
(CCECAI) nach Allenspach 1 = geringgradig vermindert
et al. (6) 2 = mittelgradig vermindert
3 = hochgradig vermindert
Table 2
Canine Chronic Entero- Futteraufnahme* 0 = normal
pathy Clinical Activity 1 = geringgradig vermindert
Index (CCECAI) estab- 2 = mittelgradig vermindert
lished by Allenspach 3 = hochgradig vermindert
et al. (6). Vomitus* 0 = abwesend
1 = geringgradig (1 Episode/Woche)
2 = mittelgradig (2–3 Episoden/Woche)
3 = hochgradig (> 3 Episoden/Woche)
Kotkonsistenz* 0 = normal
1 = geringgradig weicher Kot oder Beimengungen von Blut und/oder Schleim
2 = sehr weicher Kot

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3 = wässrige Diarrhö
Kotabsatzfrequenz* 0 = normal
1 = geringgradig erhöht (2–3x/Tag)
2 = mittelgradig erhöht (4–5x/Tag)
3 = hochgradig erhöht (> 5x/Tag)
Körpergewichtsverlust* 0 = kein Gewichtsverlust
1 = geringgradig (< 5% Verlust an Körpermasse)
2 = mittelgradig (5–10% Verlust an Körpermasse)
3 = hochgradig (> 10% Verlust an Körpermasse)
Serumalbuminkonzentration 0 = Serumalbuminkonzentration > 20 g/l
1 = Serumalbuminkonzentration 15–19 g/l
2 = Serumalbuminkonzentration 12–14 g/l
0 = Serumalbuminkonzentration < 12 g/l
Aszites oder periphere Ödeme 0 = keine
1 = geringgradig Aszites oder periphere Ödeme
2 = mittelgradig Aszites oder periphere Ödeme
3 = hochgradig Aszites oder periphere Ödeme bzw. Pleuraerguss
Pruritus 0 = kein Pruritus
1 = gelegentlich Pruritus
2 = regelmäßiger Pruritus, jedoch abwesend im Schlaf
3 = hochgradiger Pruritus, Hund erwacht aufgrund von Pruritus
Die Werte für jeden dieser neun Parameter werden addiert und der sich ergebende kumulative CCECAI folgendermaßen
bewertet: 0–3 = keine klinisch relevante Erkrankung; 4–5 = geringgradige IBD; 6–8 = mittelgradige IBD; ≥ 9 = hochgra-
dige IBD
*Bestandteil des Canine Inflammatory Bowel Disease Activity Index (CIBDAI) nach Jergens et al. (56)

Kaniner α1-Proteinasen-Inhibitor im Kot ren die bei einer PLE typischen histologischen Veränderungen der
Darmmukosa (48). Mithilfe dieses Markers können intestinale
Der α1-Proteinasen-Inhibitor (α1-PI) ist ein Proteinolyse-resisten- Proteinverluste frühzeitig erkannt werden, bei denen noch keine
tes Protein, das ein ähnliches Molekulargewicht wie Albumin auf- offensichtlichen serumchemischen Veränderungen einer PLE vor-
weist (79). Im Zuge einer PLE ist daher mit einem vergleichbaren liegen (80, 111). Dies ist vor allem im Hinblick auf die schlechte
Austritt von α1-PI und Albumin in das Darmlumen zu rechnen. Prognose und den Wunsch einer zügigen Abklärung der betroffe-
Im Gegensatz zu Albumin wird α1-PI während der Darmpassage nen Patienten von Bedeutung. Leider wird diese Untersuchung
nicht enzymatisch verdaut. Dies ermöglicht die quantitative Be- bisher lediglich vom Texas A&M Gastrointestinal Laboratory an-
stimmung von α1-PI in frischen Kotproben mithilfe eines spezies- geboten und steht daher dem europäischen Kleintierpraktiker ak-
spezifischen Radioimmunoassays (50). Die α1-PI-Konzentratio- tuell nicht direkt zur Verfügung.
nen im Kot (Proben von 3 aufeinander folgenden Tagen) reflektie-

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Tab. 3 Dosierungsempfehlungen für die Cobalaminsupplementierung bei (49). Auch die Messung von Calprotectin und S100A12 im Kot ist
Hunden bislang nur am Texas A&M Gastrointestinal Laboratory möglich.
Table 3 Dose recommendations for supplemental cobalamin in dogs. Ein in Europa verfügbarer Test zur Calprotectinbestimmung be-
findet sich derzeit in der Erprobung.
Gewicht Dosis
< 5 kg 250 µg
N-Methylhistamin
5–10 kg 400 µg
10–20 kg 600 µg Mastzellen können bedeutende Komponenten entzündlicher Pro-
20–30 kg 800 µg
zesse des Gastrointestinaltrakts darstellen. Sie produzieren in ers-
ter Linie Histamin, einen wichtigen Entzündungsmediator, der
30–40 kg 1000 µg
proportional zur Mastzellaktivierung freigesetzt wird (44). Auf-
40–50 kg 1200 µg grund der kurzen Halbwertszeit von Histamin reflektiert die im
> 50 kg 1500 µg Kot oder Harn gemessene Konzentration des stabileren Metaboli-
ten N-Methylhistamin (NMH) verlässlicher den Grad der Mast-
zellaktivierung (7, 12). Eine erhöhte NMH-Konzentration konnte

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Biochemische Entzündungsmarker bei einigen Hunden mit chronischer Enteropathie festgestellt wer-
C-reaktives Protein im Serum den, was darauf schließen lässt, dass eine Beteiligung von Mastzel-
len lediglich bei einem Teil der Patienten mit chronischer Entero-
Das C-reaktive Protein (CRP), ein positives Akute-Phase-Protein, pathie eine Rolle spielt (7, 12). Eine Korrelation zwischen dem
wird von Hepatozyten infolge verschiedenster Entzündungsreak- Schweregrad der Erkrankung und der Höhe der NMH-Konzentra-
tionen produziert (68), weist jedoch keine Spezifität für Entzün- tion scheint ebenfalls nicht zu bestehen (12).
dungen des Gastrointestinaltrakts auf. Jergens et al. (56) stellten
bei 58 Hunden mit IBD einen Zusammenhang zwischen der 3-Bromotyrosin
Schwere der Erkrankung und Höhe der CRP-Konzentration im
Serum fest. Ferner zeigte sich, dass die CRP-Konzentration im Histologische Befunde bei Hunden mit CIE variieren hinsichtlich
Laufe der Behandlung signifikant absinkt (46, 56, 57). In einer der verschiedenen Entzündungszellinfiltrate der Mukosa. Entspre-
aktuellen Studie konnte diese Korrelation jedoch nicht nachvoll- chend werden lymphoplasmazelluläre, eosinophile, granulomatöse
zogen werden (6). Da die CRP-Konzentration im Serum außer- und histiozytäre ulzerative Enteritiden differenziert (27, 55, 58).
dem einer großen interindividuellen Schwankung unterliegt (17), Bei der Aktivierung von Eosinophilen erfolgt eine vermehrte Frei-
scheint sie sich besser zur Verlaufskontrolle zu eignen. Hinweise setzung der eosinophilen Peroxidase, aus der das stabile Produkt
auf die Ätiologie der Darmerkrankung und die Prognose liefert 3-Bromotyrosin hervorgeht (120). In der Humanmedizin wird
dieser Parameter nicht. 3-Bromotyrosin als nichtinvasiver Biomarker eosinophiler Akti-
vierung bzw. Entzündung genutzt (120). Auch bei Hunden mit eo-
Calprotectin und S100A12 im Kot sinophiler Gastroenteritis konnte im Vergleich zu gesunden Hun-
den eine signifikant höhere 3-Bromotyrosin-Konzentration im Se-
Bei Calprotectin und S100A12 handelt es sich um kalziumbinden- rum nachgewiesen werden, doch ergaben sich bei Hunden mit
de Proteine, die vorwiegend von neutrophilen Granulozyten und lymphoplasmazellulärer Enteritis und Pankreatitis ebenfalls höhe-
aktivierten Makrophagen sezerniert werden. Calprotectin ist ein re Werte (97). 3-Bromotyrosin gilt daher als potenzieller Serum-
Marker mononukleärer Entzündungsprozesse und wird bei chro- marker bei Hunden mit chronischer Enteropathie (97).
nisch-entzündlichen Darmerkrankungen in der Humanmedizin
routinemäßig eingesetzt (1). Auch in der Veterinärmedizin konnte
bei Hunden mit idiopathischer IBD im Vergleich zu gesunden Tie- Therapeutische Aspekte bei chronisch-
ren eine erhöhte mukosale Expression von Calprotectin sowie eine entzündlichen Enteropathien
erhöhte Calprotectinkonzentration im Serum und im Kot nach- Futtermittel-responsive Enteropathie (FRE)
gewiesen werden (41, 45, 46, 83). Zudem korrelierte die Calpro-
tectinkonzentration im Kot mit dem Schweregrad der klinischen Eine Futtermittel-responsive Enteropathie (FRE) sollte nach Aus-
Symptome und der Entzündung im Duodenum/Ileum (45). schluss extragastrointestinaler und parasitärer Erkrankungen in
S100A12 ist ein weiterer Marker für mononukleäre Entzündun- Betracht gezogen werden. Sie stellt eine häufige Diagnose vor al-
gen. Die Messung der S100A12-Konzentration im Kot beim Hund lem bei jüngeren Tieren dar und kann von dermatologischen
ergab ebenfalls eine Korrelation mit der Schwere klinischer Sym- Symptomen wie asaisonalem Pruritus und chronischer Otitis ex-
ptome sowie den endoskopisch nachgewiesenen Läsionen im terna begleitet werden (6). Im Vergleich zu anderen chronisch-ent-
Dünndarm (47). Ein Nichtansprechen auf die Therapie war eben- zündlichen Enteropathien liegen meist weniger schwerwiegende
falls mit höheren S100A12-Konzentrationen im Kot verbunden Symptome, eine Serumalbuminkonzentration im Referenzbereich

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C. Erdmann; R. M. Heilmann: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen beim Hund 323

und ein niedrigerer CIBDAI-Score vor (6). Die Diagnosestellung Antibiotika-responsive Enteropathie (ARE)
erfordert eine empirische diätetische Therapie mit einem geeigne-
ten Futtermittel, deren Ziel ist, die Exposition gegenüber den als Die Darmmikrobiota von Menschen mit chronisch-entzündlichen
krankheitsauslösend bzw. -unterhaltend vermuteten Futterantige- Darmerkrankungen (IBD) zeigt deutliche Unterschiede zu der ge-
nen zu vermeiden. Voraussetzung für eine solche Eliminationsdiät sunder Menschen (84). Ähnliche Befunde ergaben sich bei Hun-
ist ein klinisch stabiler Patient mit guter Futteraufnahme. den mit chronischer Enteropathie (52, 106, ). Es handelt sich dabei
Zwei Therapieoptionen stehen zur Auswahl: 1) eine Aus- um Abweichungen in der Zusammensetzung der Mikrobiota des
schlussdiät mit Fütterung einer für den Patienten neuartigen, in- Dünndarms, die als intestinale Dysbiose bezeichnet wird. Der
takten Protein- und Kohlenhydratquelle, gegen die bisher keine Begriff Small Intestinal Bacterial Overgrowth (SIBO) wird aktuell
immunologische Reaktion anzunehmen ist; 2) die Fütterung eines nicht mehr verwendet, da es sich beim Hund nicht um eine Er-
kommerziell verfügbaren hydrolysierten Diätfutters. Bei letzt- höhung der absoluten Bakterienzahl, sondern vielmehr eine Ver-
genannten Diäten wird das native Protein zu Polypeptiden einer schiebung der Anteile an verschiedenen Bakterien handelt (106,
Größe gespalten, von der eine geringere antigene Wirkung zu er- 121). Antimikrobielle Therapien haben zum Ziel, die intestinale
warten ist (82). Essenziell für beide Modelle ist die ausschließliche, Mikrobiota zu modifizieren und durch ihre immunmodulato-
konsequente Fütterung der gewählten Diät. Auf die Fütterung von rische Wirkung zu beeinflussen. Medikamente der Wahl stellen

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Leckerlis, Knabberstangen und Ähnlichem außerhalb der gewähl- hierbei Metronidazol (10–15 mg/kg q 12 h p. o.) sowie Tylosin
ten Diät muss unbedingt verzichtet werden. Ein ausführliches auf- (25 mg/kg q 24 h p. o. oder 12,5 mg/kg q 12 h p. o. initial bzw.
klärendes Gespräch mit dem Tierbesitzer ist daher unumgänglich. 5 mg/kg q 24 h p. o. bei wiederkehrender Symptomatik) dar.
Einer aktuellen Studie zufolge besteht kein signifikanter Unter- Die ARE betrifft in vielen Fällen junge Hunde großer Rassen,
schied bezüglich des Ansprechens zwischen beiden Diätformen bei denen eine Eliminationsdiät keinen Erfolg brachte. Der Deut-
(3), doch ist der Erfolg im Vergleich zu den lediglich leicht verdau- sche Schäferhund ist hier überrepräsentiert (3, 37). Typischerweise
lichen Nichtausschlussdiäten deutlich besser (74). wird eine empirische Therapie über 2–4 Wochen empfohlen, wo-
Kommerzielle semiquantitative Tests zum Nachweis von futter- bei eine Verbesserung meistens nach spätestens 14 Tagen zu er-
mittelspezifischem IgG und IgE in Serumproben dienen hingegen warten ist. Die Dauer der Behandlung scheint keinen Einfluss auf
nicht zur Diagnosestellung einer FRE. Erhöhte Globulinspiegel die Häufigkeit oder den Zeitpunkt eines Rückfalls zu haben (25).
stellen zwar eine Reaktion auf Futtermittelbestandteile dar, eine Kilpinen et al. (65) konnten in einer prospektiven, plazebokontrol-
antigene Wirkung lässt sich hiermit jedoch nicht beweisen, da lierten Studie die Wirksamkeit von Tylosin bei Hunden mit chro-
auch klinisch asymptomatische Tiere erhöhte IgG- und IgE-Titer nischer Diarrhö bestätigen, doch liegt die Rückfallquote nach Ab-
zeigen können (36). Ferner sind Kreuzreaktionen, wie z. B. zwi- setzen der Medikation bei 86–88% (65, 66, 116). Auch Sulfasalazin
schen Rind- und Lammfleisch sowie Rindfleisch und Kuhmilch, (10–30 mg/kg q 8–12 h p. o.) findet mitunter Einsatz bei Hunden
möglich (36, 78). Ein solcher Test kann höchstens dazu dienen, mit chronisch-entzündlichen Enteropathien. Es wird im Kolon
Protein- und Kohlenhydratquellen zu ermitteln, zu denen der er- bakteriell zu 5-Aminosalicyl (Mesalazin) aufgespalten, von dem
krankte Hund bisher wahrscheinlich keinen Kontakt hatte, um eine lokale antiinflammatorische Wirkung im Kolon angenom-
diese als Bestandteile der Ausschlussdiät einzusetzen. Dies gilt ins- men wird (42).
besondere für Hunde, die bereits viele verschiedene Fleischquellen Die granulomatöse Kolitis stellt die einzige chronisch-entzünd-
erhalten haben. liche Darmerkrankung dar, die bislang nachweislich mit einer bak-
Die meisten Hunde mit FRE sprechen klinisch bereits nach we- teriellen Invasion der Kolonmukosa (mit adhärent-invasiven E. co-
nigen Tagen auf eine diätetische Therapie an. Bei manchen Patien- li, AIEC) in Zusammenhang steht und bei der nach erfolgreicher
ten ist jedoch ein Zeitraum von bis zu 14 Tagen nötig, um eine antibiotischer Behandlung eine dauerhafte klinische Besserung zu
Verbesserung zu erkennen (3, 6, 77). Da ein verzögertes Anspre- erwarten ist (53). Betroffen sind vor allem Boxer und Französische
chen auf die Fütterungsumstellung möglich ist, sollte die Diät Bulldoggen (22, 73). Zur Diagnosesicherung sollten mithilfe einer
mindestens 2–4 Wochen eingehalten werden, bevor der klinische Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung AIEC in Mukosabioptaten
Erfolg beurteilt wird. Zur Sicherung der Diagnose kann nach die- nachgewiesen werden. Für gewöhnlich sprechen betroffene Hunde
sem Zeitraum eine Provokationsprobe mit dem ursprünglichen gut auf eine Behandlung mit Enrofloxacin an, aber aufgrund zu-
Futtermittel erfolgen, um einen Rückfall zu demonstrieren. Unter nehmender Resistenzen ist eine Behandlung nach Antibiogramm
Praxisbedingungen wird eine Provokationsprobe jedoch sehr sel- (anhand von Mukosabioptaten) dringend anzuraten (24).
ten durchgeführt. Studien zufolge können 31–75% der Hunde Der erfolgreiche Einsatz antibiotischer Wirkstoffe ist bei Hun-
nach einer 12-wöchigen Fütterung des Diätfuttermittels allmäh- den mit chronischer Enteropathie zwar beschrieben, doch sind die
lich wieder auf ihre ursprüngliche Diät umgestellt werden (3, 72, Wirkmechanismen unklar und Rückfälle nach dem Absetzen häu-
74). Eine Voraussage über einen möglichen Rückfall ist im Vorfeld fig (65, 66, 116). Eine Ausnahme scheinen hierbei vornehmlich
allerdings nicht möglich. Tiere mit granulomatöser Kolitis darzustellen.

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324 C. Erdmann; R. M. Heilmann: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen beim Hund

dar, die auch eine direkte Visualisierung der Mukosa ermöglicht


(61, 114). Da die einzelnen Abschnitte des Gastrointestinaltrakts in
variabler Weise betroffen sind, sollten alle endoskopisch erreich-
baren Bereiche (Magen, Duodenum, Ileum und Kolon) beprobt
werden. Insbesondere Biopsien aus dem Ileum erhöhen die Sensi-
tivität der Untersuchung (19, 90). Es empfiehlt sich, mindestens
6–8 adäquate bzw. 10–15 marginale Gewebeproben aus den ver-
schiedenen Bereichen zu entnehmen (114, 117) und diese auf ei-
nem Einwegkassetten-Schwämmchen zu platzieren (▶ Abb. 1). Ei-
ne Schwierigkeit stellt häufig die retrograde Intubation des Ileums
(d. h. Überwindung der Ileozäkalklappe [▶ Abb. 2]) dar, die auch
erfahrenen Untersuchern nicht immer gelingt. Eine gute Vorberei-
tung des Patienten bildet die Voraussetzung für jede Ileokolono-
Abb. 1 Platzierung endoskopisch entnommener Bioptate (Mukosaoberflä- skopie. Vor der Untersuchung sollten eine Nahrungskarenz über
che nach oben orientiert) auf einem Probenschwämmchen (Bildverwendung 24–48 Stunden und einen Tag vor der Diagnostik mehrfach abfüh-

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mit Genehmigung der Texas A&M University) rende rektale Spülungen erfolgen (91). Zur besseren Vergleichbar-
Fig. 1 Placement of endoscopic biopsies (specimens are oriented with the keit und Objektivierung bei der Einschätzung von Läsionen des
mucosal surface directed away from the sponge) on a biopsy sponge. (Image Gastrointestinaltrakts sollte bei der Beurteilung ein standardisier-
used with the permission of Texas A&M University.)
tes Vorgehen eingehalten werden (101). Untersuchte Parameter
stellen hierbei die Granularität und Brüchigkeit sowie Erosionen
der Mukosa dar. Ferner sollte die Präsenz von Lymphangiektasien
Immunsuppressiva-responsive bzw. -refraktäre (nur in Duodenum und Ileum) und Massen (meist im Kolon) do-
Enteropathie (IRE) kumentiert werden.
Im Gegensatz zur endoskopischen Probenentnahme erlaubt die
Konnten durch vorangegangene Untersuchungen keine Befunde Vollschichtbiopsie (sog. Full-Thickness-Biopsie) über eine Laparo-
erhoben und anhand empirischer Therapieversuche eine FRE und tomie die Beurteilung aller Darmschichten, doch ist das Risiko ei-
ARE ausgeschlossen werden, ist eine invasivere Diagnostik unter ner Nahtdehiszenz hervorzuheben. Insbesondere bei Patienten mit
Allgemeinanästhesie notwendig. Sie ermöglicht anhand von Ge- Hypalbuminämie kommen Nahtdehiszenzen infolge verzögerter
webeproben die Differenzierung einer entzündlichen Darmer- Wundheilung häufig vor. Aufgrund der langsamen Heilungsten-
krankung von einer infiltrativen Neoplasie. Bei entzündlichen Ver- denz im Kolon sind Keilbiopsien aus dem Dickdarm generell nicht
änderungen lässt sich zudem der Schweregrad bestimmen und das zu empfehlen.
Zellbild charakterisieren (27, 114). Eine minimalinvasive und da- In jedem Fall ist eine Vorbehandlung mit Glukokortikoiden zu
her risikoarme Methode stellt die endoskopisch gestützte Biopsie vermeiden, da dies die Diagnosestellung erschweren kann. Zwi-
schen verschiedenen Pathologen konnten deutliche Diskrepanzen
bei der histopathologischen Beurteilung entzündlicher Darm-
veränderungen festgestellt werden (119). Daher wurden histo-
pathologische Standards etabliert mit dem Ziel, die Beurteilung
endoskopisch gewonnener Bioptate zu objektivieren (27, 114).
Bei der Immunsuppressiva-responsiven (bzw. auch -refraktä-
ren) Enteropathie (IRE) handelt es sich um eine idiopathische
(primäre) chronische gastrointestinale Erkrankung, die durch ein
entzündliches Infiltrat der Magen-Darm-Mukosa charakterisiert
ist (25, 58). Der Entstehung scheint eine komplexe Pathogenese
zugrunde zu liegen. Es wird von einer genetischen Prädisposition
ausgegangen, die eine Dysregulation der angeborenen und erwor-
benen Immunantwort auf Umweltfaktoren, wie die kommensale
Mikrobiota und Futterantigene, zur Folge hat (5, 59, 106, 114). Die
Bezeichnung Inflammatory Bowel Disease (IBD) ist ungenau, da
verschiedene Darmerkrankungen (FRE, ARE, IRE und HUC) mit
Abb. 2 Endoskopisches Bild der Ileozäkalklappe bei einem Hund (Bildver- entzündlichen Veränderungen einhergehen. Beispielsweise ist kei-
wendung mit Genehmigung der Texas A&M University) ne histopathologische Unterscheidung zwischen einer Futtermit-
Fig. 2 Endoscopic view of the ileocolic valve of a dog. (Image used with tel-responsiven und einer Immunsuppressiva-responsiven Entero-
the permission of Texas A&M University). pathie möglich (6, 45, 72). Als häufigste Veränderung tritt eine

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C. Erdmann; R. M. Heilmann: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen beim Hund 325

Tab. 4 Wirkstoff Dosierung


Therapieoptionen für die
Immunsuppressiva-respon- Prednisolon 1–2 mg/kg BID p. o. (initial, dann Dosisreduktion um 25–33% alle 3–4 Wochen)
sive Enteropathie (IRE) Budesonid 1–3 mg SID p. o. bzw. 3 mg/m2 SID p. o.
Table 4 Ciclosporin 5–10 mg/kg SID–BID p. o.
Treatment options for im-
munosuppressant-respon- Azathioprin initial 2 mg/kg SID p. o. über 14 Tage, dann 2 mg/kg EOD p. o.
sive enteropathy (IRE). Chlorambucil 2–4 mg/kg SID p. o. bzw. 2–6 mg/m2 SID p. o.

lymphoplasmazelluläre Enteritis auf (23, 58). Eosinophile und gra- Anämie sowie der Myasthenia gravis eingesetzt (28, 113), doch
nulomatöse Entzündungen kommen selten vor, ebenso neutro- fehlen Studien zu einer Anwendung bei chronischer inflammatori-
phile Infiltrationen, wie sie bei Patienten in der Humanmedizin scher Enteropathie. Der Einsatz ist zudem aufgrund der gastro-
häufig diagnostiziert werden (59). intestinalen Nebenwirkungen von Mycophenolatmofetil, wie Vo-
Die Behandlung der IRE erfolgt mit einer multimodalen Thera- mitus und Diarrhö, abzuwägen (21).

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pie bestehend aus einem Diätfutter, das auch bei Patienten mit Ziel der Therapie bei Hunden mit IRE ist, ein Behandlungs-
FRE gewählt wird, und dem Einsatz von Entzündungshemmern protokoll zu finden, unter dem der Patient klinisch stabil ist und
und/oder Immunsuppressiva (▶ Tab. 4). Aufgrund der geringen möglichst wenige Nebenwirkungen zeigt. Bei Stabilisierung der
Kosten und der schnellen Wirksamkeit stellen Glukokortikoide, klinischen Symptomatik sollte eine sukzessive Reduktion des Im-
vor allem Prednisolon, Medikamente der ersten Wahl dar. Sym- munsuppressivums mit den stärksten Nebenwirkunken erfolgen.
ptome eines iatrogenen Hyperadrenokortizismus wie Polyurie, Po- Angestrebt wird meist eine Dosisreduktion um ca. 25–33% alle
lydipsie, Polyphagie, Muskelschwund, Haarkleid- und Verhaltens- 2–3 Wochen. Zur objektiveren Einschätzung des Therapieerfolgs
veränderung werden jedoch häufig beschrieben. Um diese Neben- sollte bei jeder Kontrolle der CCECAI (bzw. CIBDAI) bestimmt
wirkungen zu reduzieren, wird in manchen Fällen auf Budesonid werden.
zurückgegriffen. Für dieses enteral wirkende, zu etwa 90% in der
Leber metabolisierte Steroid wurde nur eine geringgradige Sup- Proteinverlust-Enteropathie (PLE)
pression der Hypophysen-Nebennieren-Achse angenommen. Stu-
dien zufolge ist die Effizienz von Budesonid der von Prednisolon Die PLE infolge entzündlicher Darmerkrankungen stellt eine Son-
vergleichbar, Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeit von Neben- derform der chronischen Enteropathien dar. Sie ist durch einen
wirkungen waren jedoch entgegen den Erwartungen nicht zu ver- Proteinverlust in das Darmlumen gekennzeichnet, der zu einer
zeichnen (31, 105). Bei schwerwiegenden Nebenwirkungen oder Hypalbuminämie oder Panhypoproteinämie führen kann. Essen-
unzureichendem Ansprechen auf die Glukokortikoidtherapie ist ziell ist hier der Ausschluss anderer Erkrankungen wie Leberfunk-
eine Kombinationsbehandlung mit anderen immunsuppressiven tionsstörungen oder Glomerulonephropathien, die ebenfalls eine
Medikamenten angezeigt. Aufgrund der guten Verträglichkeit und Hypalbuminämie zur Folge haben können. Daher sollten bei die-
Wirksamkeit stellt Ciclosporin ein häufig eingesetztes Medika- sen Hunden ein Gallensäurenstimulationstest zur Einschätzung
ment dar (4, 81). In einer Studie sprachen 79% der Hunde mit ste- der Leberfunktion sowie eine Harnuntersuchung inklusive Be-
roidrefraktären Enteropathien auf Ciclosporin an (4). Limitieren- stimmung des Urin-Protein-Kreatinin(UPC)-Quotienten durch-
der Faktor sind in vielen Fällen die hohen Medikamentenkosten, geführt werden.
die insbesondere bei Hunden großer Rassen für die Besitzer eine Eine PLE kann auch durch den intestinalen Verlust proteinrei-
Belastung darstellen können. In der Humanmedizin findet Aza- cher Lymphe durch primäre Lymphangiektasien verursacht sein
thioprin routinemäßig Einsatz bei der Behandlung von IBD-Pa- (▶ Abb. 3). Im Fokus stehen vor allem Rassen wie Yorkshire Ter-
tienten (67). In der Veterinärmedizin existieren wenige Studien rier, Soft Coated Wheaten Terrier, Lundehund und Basenji (15, 30,
über die Wirksamkeit von Azathioprin, es wird dennoch häufig in 34, 71, 88, 96). Allerdings wird ein Eiweißverlust häufig auch
Kombination mit Prednisolon angewendet (23, 26, 118). Aufgrund durch sekundäre Lymphangiektasien infolge infiltrativer Darm-
der Hepato- und Myelotoxizität von Azathioprin sind regelmäßige erkrankungen wie intestinale Neoplasien, chronisch-entzündliche
hämatologische und serumchemische Kontrollen erforderlich. Ein Enteropathien oder Pilzinfektionen (z. B. Histoplasmose, keine
effektiver Wirkspiegel ist erst nach etwa 3 Wochen zu erwarten Relevanz in Deutschland) beobachtet. Da austretende Lymphe zur
(89). Über den Einsatz zytotoxischer immunsuppressiver Medika- intestinalen Inflammation beiträgt, ist die Unterscheidung zwi-
mente wie Mycophenolatmofetil, Chlorambucil und Methotrexat schen primären Lymphangiektasien mit konsekutiver Entzündung
zur Behandlung der IRE gibt es vereinzelte Berichte. Mycopheno- und sekundären Lymphangiektasien durch eine schwerwiegende
latmofetil findet in der Humanmedizin Einsatz bei der Behand- chronisch-entzündliche Darmerkrankung mitunter erschwert. Im
lung von IBD-Patienten (35). Bei Hunden wird es vor allem zur Zuge der Hypoproteinämie weisen die Tiere ein erhöhtes Throm-
Therapie der steroidrefraktären immunmediierten hämolytischen boserisiko auf (39, 88). Dies ist nicht, wie bisher angenommen

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326 C. Erdmann; R. M. Heilmann: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen beim Hund

tration interpretiert wurde. Die Inzidenz kleinzelliger (lympho-


zytärer) Lymphome beim Hund ist bislang unbekannt (18). Me-
thotrexat, ein in der Veterinärmedizin vorwiegend zur Kombina-
tionsbehandlung von Lymphomen eingesetztes Zytostatikum,
zeigte sich bei humanmedizinschen Patienten in niedrigen Dosen
effektiv in der IBD-Behandlung (32). Yuki et al. (122) erzielten bei
einem Hund mit PLE, der nicht auf Prednisolon und Ciclosporin
ansprach, eine Normalisierung der Albuminkonzentration durch
Applikation von Methotrexat (0,6 mg/kg i. m. q 7 d über 5 Wo-
chen). Weitere Studien zur Evaluierung der Sicherheit und Effekti-
vität dieses Medikaments sind jedoch abzuwarten. Im Hinblick auf
das Thromboserisiko infolge Hyperkoagulabilität sollte die Thera-
pie zudem einen Thrombozytenaggregationshemmer, z. B. Clopi-
dogrel (1–2 mg/kg q 24 h p. o.) oder Acetylsalicylsäure (0,5 mg/kg
q 24 h p. o.), beinhalten.

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Abb. 3 Endoskopisches Bild des Duodenums bei einem Hund mit hochgra- Nichtresponsive Enteropathie (NRE)
diger intestinaler Lymphangiektasie (Bildverwendung mit Genehmigung der
Texas A&M University). Verschiedenen Studien zufolge zeigen ca. 15–40% der Hunde mit
Fig. 3 Endoscopic image of the duodenal mucosa in a dog with severe in- chronisch-entzündlicher Enteropathie kein adäquates Ansprechen
testinal lymphangiectasia. (Image used with the permission of Texas A&M auf die Therapie (4, 6, 23, 31, 57). Eine Ausnahme hiervon bilden
University.) Hunde mit FRE, bei denen sich im Allgemeinen auch eine gute
Langzeitkontrolle der Erkrankung erreichen lässt (3, 25, 74). An-
gesichts dieser Ergebnisse kommt der Wunsch nach neuen, effek-
wurde, allein auf den intestinalen Verlust von Antithrombin III zu- tiveren Therapiealternativen auf. In Hinblick auf die kommensale
rückzuführen. Vermutlich tragen inflammatorische Prozesse, der Mikrobiota, deren Veränderung eine wichtige Rolle in der Entste-
Verlust verschiedener Serumproteinfraktionen sowie Glukokorti- hung chronischer Enteropathien zu haben scheint, wird große
koide in immunsuppressiven Dosen als Teil der Behandlung eben- Hoffnung in die Entwicklung von Pro- und Präbiotika gesetzt, die
falls zum hyperkoagulablen Status bei (38, 39, 85). Die Hypalbu- die Magen-Darm-Flora positiv beeinflussen sollen. In zwei pro-
minämie bei Patienten mit chronischer Enteropathie stellt einen spektiven, plazebokontrollierten Studien wurde bei Hunden mit
negativen prognostischen Faktor dar (6, 23). Generell wird in sol- FRE, die Probiotika und eine Eliminationsdiät erhielten, eine kli-
chen Fällen zur zügigen diagnostischen Abklärung, einschließlich nische Verbesserung festgestellt (98, 99). Da aber auch bei Hunden
Darmbiopsien, geraten. mit ausschließlicher Futterumstellung positive Effekte zeigten, ließ
Da fettreiche Nahrung den lymphatischen Druck erhöhen und sich kein klinischer Vorteil demonstrieren. Dagegen beobachteten
damit zum Eiweißverlust beitragen kann, wird meist eine deutlich Rossi et al. (93), dass bei Hunden mit CIE, die ausschließlich ein
fettreduzierte Diät („ultra-low fat diet“) empfohlen (96). Dies stellt Probiotikum erhielten, der CIBDAI in gleichem Maße sank wie
insbesondere bei Patienten mit primären Lymphangiektasien eine bei mit Prednisolon und Metronidazol behandelten Tieren. Die
essenzielle Komponente der Behandlung dar. Um jedoch eine aktuelle Datenlage lässt jedoch noch keine sicheren Rückschlüsse
möglicherweise zugrundeliegende Futtermittel-assoziierte Ent- hinsichtlich der Wirksamkeit von Probiotika zu.
zündung anzusprechen, bevorzugen viele Kliniker eine gleichzeitig Einen ähnlichen Ansatzpunkt hat die fäkale Transplantation,
hypoallergene Diät. Vergleichende Studien zwischen fettarmen bei der Patienten der Kot darmgesunder Spender übertragen wird.
und hypoallergenen Diäten existieren bisher allerdings nicht. Fer- Dieses Verfahren kommt in der Humanmedizin bei Infektionen
ner werden Entzündungshemmer bzw. Immunsuppressiva wie mit C. difficile erfolgreich zur Anwendung (14). Ein weiterer viel-
Prednisolon und Ciclosporin eingesetzt. In einer aktuellen Studie versprechender Forschungsschwerpunkt betrifft die Stammzell-
von Dandrieux et al. (26) ergab sich bei Hunden mit chronischer therapie. Die genaue immunsuppressive bzw. -modulatorische
Enteropathie und PLE ein deutlich besserer Therapieerfolg mit Wirkungsweise der Stammzellen ist bislang unbekannt. Vermutet
Chlorambucil und Prednisolon als mit Azathioprin und Pred- wird ein antiinflammatorischer und regenerativer Effekt, der
nisolon. Diese Studie rückt Chlorambucil weiter in den Fokus der durch Pérez-Merino et al. (86) bei der Übertragung allogener me-
Behandlungsoptionen bei Hunden mit PLE. Chlorambucil findet senchymaler Stammzellen aus Fettgewebe bei Hunden mit Im-
traditionell Anwendung bei der Therapie des kleinzelligen (lym- munsuppressiva-refraktärer Enteropathie dargelegt werden konn-
phozytären) alimentären Lymphoms der Katze. Dies wirft die Fra- te.
ge auf, ob bei einigen Hunden möglicherweise ein kleinzelliges
Lymphom fälschlich als chronische lymphoplasmazelluläre Infil-

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Fazit siven Charakters und des vergleichbar geringen Kostenaufwands


meist die Methode der Wahl dar. Bei Hunden mit Verdacht auf
Die diagnostische Abklärung eines Patienten mit chronischer En- eine Proteinverlust-Enteropathie ist aufgrund der schlechteren
teropathie ist kosten- und zeitintensiv, da sie den Ausschluss ver- Prognose und möglicher Komplikationen wie Thrombembolien
schiedenster Differenzialdiagnosen erfordert. Ein aufklärendes die Notwendigkeit der zügigen Abklärung zu betonen. Weitere
Besitzergespräch zu Beginn ist daher zur Unterstützung der Com- negativ prognostische Faktoren bei Hunden mit chronischer Ente-
pliance unumgänglich. Eine nichtinvasive Diagnostik wie Kot- ropathie sind eine erniedrigte Serumcobalaminkonzentration, ein
und Blutuntersuchungen sowie bildgebende Verfahren stellt den hoher CIBDAI-Score und eine erhöhte Spec-cPL-Konzentration.
ersten Schritt dar. Die Fütterung einer Eliminationsdiät ist bei ei-
nem klinisch stabilen Patienten mit einer Serumalbuminkonzen- Interessenkonflikt
tration im Referenzbereich ein wichtiger Teil der diagnostischen Die Autoren bestätigen, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Abklärung, da ein großer Teil der betroffenen Hunde an einer Fut-
termittel-responsiven Enteropathie leidet. In vielen Fällen sind je-
Literatur
doch Beprobungen des Magen-Darm-Trakts erforderlich, um ent-
zündliche von neoplastischen Erkrankungen abzugrenzen. Endo- Das Literaturverzeichnis ist online unter http://dx.doi.org/

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skopisch gestützte Biopsien stellen aufgrund ihres minimalinva- 10.15654/TPK-170366 verfügbar.

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