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Offa

Von Sylt bis Kastanas


Festschrift für
Helmut Johannes Kroll

69/70 2012/13

Offa
Berichte und Mitteilungen zur Urgeschichte, Frühgeschichte

und Mittelalterarchäologie

Band 69/70 2012/13


WACHHOLTZ VERLAG NEUMÜNSTER


Herausgegeben
vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
und dem Archäologischen Landesmuseum der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, Schleswig
sowie dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein, Schleswig
durch

CLAUS von CARNAP-BORNHEIM, Schleswig, WALTER DÖRFLER, WIEBKE KIRLEIS,


JOHANNES MÜLLER und ULRICH MÜLLER, alle Kiel

Gedruckt mit Unterstützung durch den


Verein zur Förderung des Archäologischen Landesmuseums e.V., Schleswig

Die wissenschaftlichen Beiträge in der Offa-Zeitschrift unterliegen


einem Peer-Review durch auswärtige Gutachter.

Redaktion: Anke Wesse, Kiel


Technische Redaktion und Umschlagentwurf: Holger Dieterich, Kiel

ISSN 0078-3714
ISBN 978 3 529 01264 8

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks,


der fotomechanischen oder digitalen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten.

Wachholtz Verlag Neumünster 2013

www.wachholtz-verlag.de
Festschrift für

HELMUT JOHANNES KROLL

zum 65. Geburtstag


INHALTSVERZEICHNIS

Festschrift für Helmut Johannes Kroll


Vorwort der Herausgeber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Zum Geleit. Von Sylt bis Kastanas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Schriftenverzeichnis von Helmut Johannes Kroll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Aufbruch im Norden

Martin Segschneider (mit einem Beitrag von Helmut Kroll)


Ausgesiebtes von Roggen. Ein archäobotanischer Fund aus der wikingerzeitlichen
Grubenhaussiedlung bei Tinnum auf Sylt, LA 128 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Ute Drews
Was blüht denn da in Haithabu? Ergebnisse archäobotanischer Forschung in musealer Vermittlung . . . 27

Barbara Zach
Archäobotanik in der Umweltbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Jutta Kneisel
Dithmarschen / Schleswig-Holstein – Die Bronzezeit und ihre Fernkontakte . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Volker Arnold und Walter Dörfler


Pollen-, Holzkohle- und Geländeanalysen aus dem schleswig-holsteinischen
Riesewohld, Kreis Dithmarschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Hauke Jöns, Martina Karle und Sunhild Kleingärtner


Das Nordseebecken und der Wattenmeerraum als Forschungsgebiet.
Methodische Überlegungen, Strategien und aktuelle Forschungsprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

Das „täglich Brot“ – im Alltag und an Festtagen

Stefanie Klooss
Haferbrei mit Wildkornmüsli. Verkohlte Pflanzenfunde aus einer eisenzeitlichen Geestrand-
siedlung in Agathenburg, Landkreis Stade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

Felix Bittmann, Jessica Grimm und Antje Sander


Tischlein deck dich! Küchenabfälle des 17./18. Jahrhunderts als Dokument
höfischen Lebens im Schloss zu Jever, Landkreis Friesland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

Wiebke Kirleis
Von Pflaumensteinen und Ackerbohnen. Wie Pflanzenreste aus einer neuzeitlichen Feuergruben-­
reihe in Hevesen, Lkr. Northeim, scheinbare räumliche Bezüge von archäologischen Befunden
außer Kraft setzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113

Dirk Heinrich
Bemerkungen zu Fischfunden aus einer Siedlungsgrube der späten Bronze- und der
frühen Eisenzeit bei Wennungen, Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125

7
Corrie Bakels
Foxtail Millet (Setaria italica [L.] P. Beauv.) in Western Central Europe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139

Andreas G. Heiss, Hans-Peter Stika, Nicla De Zorzi and Michael Jursa


Nigella in the Mirror of Time. A Brief Attempt to Draw a Genus’ Ethnohistorical Portrait . . . . . . . . 147

Nikolaus Boroffka und Rodica Boroffka


Auf, singet und trinket den köstlichen Trank!
Gedanken zur Darstellung von Festen in der Ur- und Frühgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171

Heidi Peter-Röcher
Der Silberkessel von Gundestrup – Ein Zeugnis keltischer Religion? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189

…und ein stolzer Hahn dabei

Henriette Kroll
Ihrer Hühner waren drei und ein stolzer Hahn dabei
Überlegungen zur Beigabe von Hühnern im awarischen Gräberfeld an der Wiener Csokorgasse . . . . 201

Martin Nadler
Mit gesträubtem Gefieder – Gedanken zu einer Gruppe hallstattzeitlicher Vogelrasseln . . . . . . . . . 217

Cornelia Becker
Hühner auf einem langen Seeweg gen Westen – Frühe Nachweise von Gallus domesticus
aus der phönizisch-punischen Niederlassung von Mogador, Marokko . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225

Ulrich Schmölcke
Once More: Sample Size Estimation in Archaeozoology . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239

Leben und wohnen anderswo

Johannes Müller
Mesolithisch – neolithisch: Zur Entwicklung von Hütten und Häusern im südlichen
Skandinavien und nördlichen Mitteleuropa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

Christoph Herbig, Ursula Maier, Harald Stäuble und Rengert Elburg


„Neolithische Füllhörner“ – Archäobotanische Untersuchungen in fünf linienbandkeramischen
Brunnen in Westsachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265

Cliff A. Jost
Die eisenzeitliche Siedlung von Kobern-Sürzerhof „Morsweiden“, Kreis Mayen-Koblenz,
im Landschaftsraum des Maifeld-Pellenzer Hügellandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 295

Margarethe König
Pflanzenfunde aus der latènezeitlichen Siedlung von Kobern-Sürzerhof „Morsweiden“,
Kreis Mayen-Koblenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307

Jutta Meurers-Balke, Arie J. Kalis und Renate Gerlach


Ein merowingerzeitlicher Prospektionsschacht in Rheinbach, Kr. Euskirchen.
Archäobotanische und geoarchäologische Untersuchungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319

Manfred Rösch
Change of Land Use during the Last Two Millennia as Indicated in the Pollen Record
of a Profundal Core from Mindelsee, Lake Constance Region, Southwest Germany . . . . . . . . . . . . 355

8
Der Tod als Teil des Lebens

Wulf Thieme
Eine Sächsin aus Wulfsen, Landkreis Harburg, zur Zeit Karls des Großen . . . . . . . . . . . . . . . . . 371

Michael Müller-Wille
„… wie morgendlicher Schnee auf der ruhmvollen Kuppe eines Kurgans …“ . . . . . . . . . . . . . . . . 389

Sabine Karg
Auf Hopfen gebettet – Pflanzliche Grabbeigaben in Bestattungen des 17. und 18. Jahrhunderts
im Dom zu Helsingør, Nordseeland (Dänemark) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403

Lebensweisen in Südosteuropa

Hans-Peter Stika und Andreas G. Heiss


Archäobotanische Untersuchungen am bronzezeitlichen Tell von Százhalombatta-Földvár
an der Donau in Ungarn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 411

Tim M. Schroedter, Robert Hofmann, Nils Müller-Scheessel und Oliver Nelle


Holzkohlespektren aus dem Visoko-Becken, Bosnien-Herzegowina –
Veränderungen der Vegetation versus Selektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429

Robert Hofmann und Antonia Hofmann


Anthropomorphe und zoomorphe Figurinen des Spätneolithikums aus Okolište und der
Butmirgruppe in Zentralbosnien – Darstellungsmodi, Herstellungstechniken, Datierungen,
Häufigkeiten und Fundkontexte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439

Aleksandar Medović
Can You Teach an Old Sample New Tricks? Half-a-century-old Late Iron Age
Avena byzantina C. Koch Sample from Gomolava, Serbia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 461

Elena M. Marinova, Dragana Filipović, Djurdja Obradović and Ethel Allué


Wild Plant Resources and Land Use in Mesolithic and Early Neolithic South-East Europe.
Archaeobotanical Evidence from the Danube Catchment of Bulgaria and Serbia . . . . . . . . . . . . . 467

Im Land der Griechen angekommen

Soultana Maria Valamoti


Healing with Plants in Prehistoric Northern Greece. A Contribution from Archaeobotany . . . . . . . 479

Susanne Jahns und Christa Herking


Zur Vegetationsentwicklung im mittleren und späten Holozän in Aetolien, westliches Griechenland . 495

Frank Falkenstein
Kulturwandel und Klima im 13./12. Jahrhundert v. Chr. – Das Beispiel Kastanas in Nordgriechenland . . 505

Bernhard Hänsel
Vom Axios zur Chalkidike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 527

9
Offa 69/70, 2012/13, 15–20.

Schriftenverzeichnis von Helmut Johannes Kroll

Zusammengestellt von Anke Wesse

1972 1980

Zur Nahrungsökologie der Gartengrasmücke (Sylvia borin) Mittelalterlich/frühneuzeitliches Steinobst aus Lübeck. Lübe-
beim Herbstzug 1969 auf Helgoland. Die Vogelwarte 26/3, cker Schriften zur Archäologie und Kulturgeschichte 3, 1980,
1972, 280–285. 167–173.
Botanische Funde aus der Lübecker Innenstadt. In: K. Frerichs
1974 (Red.), Archäologie in Lübeck. Erkenntnisse von Archäo-
logie und Bauforschung zur Geschichte und Vorgeschichte
Pflanzliche Großreste aus anthropogenen Böden in Archsum/ der Hansestadt [Ausstellung Lübeck 1980]. Hefte zur Kunst
Sylt. Bericht der Römisch-Germanischen Kommission 55, und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck 3 (Lübeck
1974, 416–427. 1980) 122–124.
Vorgeschichtliche Plaggenböden auf den nordfriesischen In-
1975 seln. In: H. Beck/D. Denecke/H. Jankuhn (Hrsg.), Untersu-
chungen zur eisenzeitlichen und frühmittelalterlichen Flur
Ur- und frühgeschichtlicher Ackerbau in Archsum auf Sylt: in Mitteleuropa und ihrer Nutzung. Bericht über die Kollo-
Eine botanische Großrestanalyse (Dissertation Universität quien der Kommisssion für die Altertumskunde Mittel- und
Kiel 1975). – Erschienen siehe 1987. Nordeuropas in den Jahren 1975 und 1976, Teil 2 [Kongress
Pflanzliche Reste aus subfossilen Ackerböden der Bronze- bis Göttingen 1976]. Abhandlungen der Akademie der Wissen-
wikingerzeitlichen Siedlungen in Archsum auf Sylt (Schles- schaften Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, Folge
wig-Holstein). Folia Quaternaria 46, 1975, 31–34. 3, Nr. 116 (Göttingen 1980) 22–29.
Anmerkungen zu unseren Avena-Arten. Kieler Notizen zur Einige vorgeschichtliche Vorratsfunde von Kulturpflanzen aus
Pflanzenkunde in Schleswig-Holstein 7/1, 1975, 2–6. Norddeutschland. Offa 37, 1980, 372–383.

1976 1981

Pflanzliche Abdrücke in der Keramik der befestigten neolithi- Mittelneolithisches Getreide aus Dannau. Offa 38, 1981, 85–
schen Siedlung Büdelsdorf, Kreis Rendsburg-Eckernförde. 90.
Offa 33, 1976, 61–65. Thessalische Kulturpflanzen. Zeitschrift für Archäologie 15,
1981, 97–103.

1978
1982
Kirschfunde aus dem 13./14. bis 16. Jahrhundert aus der Lü-
becker Innenstadt. Beiträge zur Paläo-Ethnobotanik von Kulturpflanzen von Tiryns. Archäologischer Anzeiger 1982,
Europa. Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft, 467–485.
Sonderausgabe 91, 1978, 181–185.

1983
1979
Kastanas. Ausgrabungen in einem Siedlungshügel der Bron-
Kulturpflanzen aus Dimini. In: U. Körber-Grohne (Hrsg.), ze- und Eisenzeit Makedoniens 1975–1979. 1 Die Pflanzen-
Festschrift Maria Hopf zum 65. Geburtstag am 14. Septem- funde. Prähistorische Archäologie in Südosteuropa 2 (Ber-
ber 1979. Archaeo-Physika 8 (Köln 1979) 173–189. lin 1983).
Pflanzliche Großreste vom Siedlungshügel bei Kastanas. Jahr- (zusammen mit Ch. Hirte/H. von Schmettow), Register Offa 1,
buch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz 1936 – 40, 1983. Offa 40, 1983, 367–397.
26, 1979, 229–239.

15
1984 Ein archäologischer Hinweis auf eine Unkrautgesellschaft des
Lolio-Linion-Verbandes aus Oldenburg/Starigard, Haupt-
Bronze Age and Iron Age agriculture in Kastanas, Macedonia. burg der Slaven in Schleswig-Holstein. Kieler Notizen zur
In: W. van Zeist/W. A. Casparie (Hrsg.), Plants and Ancient Pflanzenkunde in Schleswig-Holstein und Hamburg 19/4,
Man. Studies in Palaeoethnobotany. Proceedings of the 1987, 101–109.
Symposium of the International Work Group for Palaeo­ Besprechung: Axel Steensberg, Man the Manipulator (Copen-
ethnobotany 6, Groningen 30 May–4 June 1983 (Rotterdam hagen 1986). Offa 44, 1987, 270–271.
1984) 243–246. Besprechung: Vald. M. Mikkelsen, Borup. Man and Vegetation
Zum Ackerbau gegen Ende der mykenischen Epoche in der Ar- (Copenhagen 1986). Offa 44, 1987, 271–272.
golis. Archäologischer Anzeiger 1984, 211–222. Besprechung: Hochdorf I. Hansjörg Küster, Neolithische Pflan-
(zusammen mit K. Brunnacker), Archsum auf Sylt. In: G. zenreste aus Hochdorf. – U. Körber-Grohne, Die biologi-
Kossack/K.-E. Behre/P. Schmid (Hrsg.), Archäologische schen Reste aus dem hallstattzeitlichen Fürstengrab von
und naturwissenschaftliche Untersuchungen an ländlichen Hochdorf (Stuttgart 1985). Offa 44, 1987, 272–274.
und frühstädtischen Siedlungen im deutschen Küstengebiet
vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis zum 11. Jahrhundert n. Chr. 1
Ländliche Siedlungen (Weinheim 1984) 103–109. 1988
(zusammen mit U. Körber-Grohne), Getreidearten […] Me-
dizinisch genutzte Pflanzen. In: G. Kossack/K.-E. Behre/P. Zur Analyse verkohlter pflanzlicher Reste aus Siedlungsgra-
Schmid (Hrsg.), Archäologische und naturwissenschaft- bungen. Archäologische Informationen 11/1, 1988, 16–20.
liche Untersuchungen an ländlichen und frühstädtischen Cenococcum geophilum. Archäologische Informationen 11/1,
Siedlungen im deutschen Küstengebiet vom 5. Jahrhundert 1988, „Das Allerletzte“, ohne Seitenangabe [S. 11].
v. Chr. bis zum 11. Jahrhundert n. Chr. 1 Ländliche Siedlun- (zusammen mit M. Müller-Wille/W. Dörfler/Dietrich Meier),
gen (Weinheim 1984) 266–274. The transformation of rural society, economy and landscape
Besprechung: Maria Hopf, Vor- und frühgeschichtliche Kul- during the first millennium AD. Archaeological and palaeo-
turpflanzen aus dem nördlichen Deutschland (Mainz 1982). botanical contributions from northern Germany and sou-
Offa 41, 1984, 239–240. thern Scandinavia. Geografiska Annaler 70/1, 1988, 53–68
[vgl. auch in Polnisch: Przemiany społeczeństwa wiejskiego,
gospodarki i krajobrazu w okresie pierwszego tysiąclecia n. e.:
1985 Archeologiczne i paleobotaniczne przyczynki z północnych
niemiec i południowej skandynawii. In: B. Gediga (Red.),
Besprechung: Introduksjonen av jordbruk i Norden (Oslo u. a. Problemy badań nad osadnictwem pradziejowym. Prace Ko-
1982). Offa 42, 1985, 469–471. misji Archeologicznej 10 (Wrocław u. a. 1992) 231–250].
Besprechung: K.-E. Behre, Ernährung und Umwelt der wikin- (zusammen mit Ks. Borojević), Einkorn von Feudvar, Vojvodi-
gerzeitlichen Siedlung Haithabu (Neumünster 1983). Offa na, Jugoslawien. Ein früher Beleg der Caucalidion-Getrei-
42, 1985, 471–473. deunkrautgesellschaft. Prähistorische Zeitschrift 63/2, 1988,
Besprechung: M. R. Jarman u. a. (Hrsg.), Early European Agri­ 135–139.
culture (Cambridge 1982). Prähistorische Zeitschrift 60/1,
1985, 96–97.
1989

1986 Die Pflanzenfunde von Maadi. In: I. Rizkana/J. Seher, Exca-


vations at the predynastic site of Maadi and its cemeteries,
Zum Einfluss des Meeres auf das Umland der kaiserzeitlichen 1930–1953. 3 The non-lithic small finds and the structural
Siedlungen von Archsum auf Sylt. Bemerkungen aus der remains of the predynastic settlement. Archäologische Ver-
Sicht des Archäobotanikers. Bericht der Römisch-Germani- öffentlichungen 80 (Mainz 1989) 129–136.
schen Kommission 67, 1986, 385–390. (zusammen mit Ks. Borojević), Jednozrna pšenica sa Feudvara.
Zur Bearbeitung der Pflanzenfunde der Ausgrabungen von Ko- Jedna rana potvrda pšenične korovske zajednice Caucalidi-
sel, Schwansen (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Bericht der on [Einkorn von Feudvar. Eine frühe Bestätigung der Ge-
Römisch-Germanischen Kommission 67, 1986, 445–453. treideunkrautgemeinschaft Caucalidion]. Rad Vojvodans-
kich Muzeja (Novi Sad) 31, 1988/89, 37–43.
Besprechung: H. Küster (Hrsg.), Der prähistorische Mensch
1987 und seine Umwelt. Festschrift für Udelgard Körber-Groh-
ne zum 65. Geburtstag (Stuttgart 1988). Offa 46, 1989, 404–
Vor- und frühgeschichtlicher Ackerbau in Archsum auf Sylt. 405.
Eine botanische Großrestanalyse [Dissertation], mit Beiträ-
gen von O. Harck/G. Kossack/J. Reichstein. In: G. Kossack/
F.-R. Averdieck/H.-P. Blume/O. Harck/D. Hoffmann/H. J. 1990
Kroll/J. Reichstein, Archsum auf Sylt. 2 Landwirtschaft und
Umwelt in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Studien zur Untersuchungsbericht über pflanzliche Großreste aus roten
Küstenarchäologie Schleswig-Holsteins Serie B, Archsum 2 = Aschen, Schwarzschichten und herdnahen Kulturschichten.
Römisch-Germanische Forschungen 44 (Mainz 1987) 51–158. In: O. Harck mit Beiträgen von F.-R. Averdieck/H. Kroll/H.

16
Reichstein, Archsum auf Sylt. 3 Die Ausgrabungen in den rö- Einkorn from Feudvar, Vojvodina, II. What is the difference
merzeitlichen Erdwerken Archsumburg, Tinnumburg und between emmer-like two-sedded einkorn and emmer? Re-
Trælbanken an der Westküste Schleswigs. Studien zur Küs- view of Palaeobotany and Palynology 73, 1992, 181–185.
tenarchäologie Schleswig-Holsteins Serie B, Archsum 3 = Rö- Zur Nahrungswirtschaft der Bronzezeit anhand pflanzlicher
misch-Germanische Forschungen 50 (Mainz 1990) 267–268. Funde von Feudvar, Vojvodina. In: M. Nadler (Hrsg.), Ar-
Untersuchungen an botanischen Makroresten der wikinger- beitsgemeinschaft Bronzezeit. Mittel- und Ostdeutscher
zeitlichen und hochmittelalterlichen Siedlungen von Kosel. Verband für Altertumsforschung e.V., Nordwestdeutscher
In: Dietrich Meier (Red.), Beretning fra niende tværfaglige Verband für Altertumsforschung e.V., Archäologen-Kon-
vikingesymposium Kiels Universitet 1990 (Højbjerg/Kiel gress Rostock 1992, „Essen und Trinken in der Bronzezeit“
1990) 43–47. (Rostock 1992) 11–12.
Saflor von Feudvar, Vojvodina: Ein Fruchtbefund von Cartha-
mus tinctorius belegt diese Färbepflanze für die Bronzezeit
Jugoslawiens. Archäologisches Korrespondenzblatt 20/1, 1993
1990, 41–46.
Melde von Feudvar, Vojvodina. Ein Massenfund bestätigt Kulturpflanzen von Kalapodi. Archäologischer Anzeiger
Chenopodium als Nutzpflanze in der Vorgeschichte. Prähis- 1993/2, 161–182.
torische Zeitschrift 65/1, 1990, 46–48. Das ess ich nicht! Über Unterschiede im vor- und frühge-
schichtlichen „täglich Brot“ benachbarter Gebiete. In: A.
Lang/H. Parzinger/H. Küster (Hrsg.), Kulturen zwischen
1991 Ost und West. Das Ost-West-Verhältnis in vor- und frühge-
schichtlicher Zeit und sein Einfluss auf Werden und Wan-
Kultur- und Sammelpflanzen. In: M. Müller-Wille (Hrsg.), Sta- del des Kulturraumes Mitteleuropa. Georg Kossack zum 70.
rigard/Oldenburg. Ein slawischer Herrschersitz des frühen Geburtstag am 25. Juni 1993 (Berlin 1993) 493–499.
Mittelalters in Ostholstein (Neumünster 1991) 307–314. (zusammen mit A. Alsleben/M. Müller-Wille/E. Nosov), Ma­
Südosteuropa/Southeast Europe. In: W. van Zeist/K. Wasy­li­ croanalysis of plant remains. In: A. Alsleben/I. Jansson/
kowa/K.-E- Behre (Hrsg.), Progress in Old World Palaeoeth- Th. Hammar/L.-K. Königsson/M. Müller-Wille/E. ­Nosov,
nobotany. A retrospective view on the occasion of 20 years Palaeobotanical Studies on the Novgorod Land c. 400–
of the International Work Group for Palaeoethnobotany 1200 AD. Archäologisches Korrespondenzblatt 23/4, 1993,
(Rotterdam/Brookfield 1991) 161–177. 531–534 [Gesamtbeitrag S. 527–535].
Bier oder Wein? In: B. Hänsel/P. Medović (Hrsg.), Vorbericht Besprechung: Julie M. Hansen, The Palaeobotany of Franchthi
über die jugoslawisch-deutschen Ausgrabungen in der Sied- Cave: excavations at Franchthi Cave, Greece 7. Prähistori-
lung Feudvar bei Mošorin (Gem. Titel, Vojvodina) von sche Zeitschrift 68, 1993, 146–148.
1986–1990. Bronzezeit – Vorrömische Eisenzeit. Bericht der
Römisch-Germanischen Kommission 72, 1991, 165–171.
Rauke von Feudvar (Die Crucifere Sisymbrium als Nutzpflan- 1994
ze in einer metallzeitlichen Siedlung in Jugoslawien). In: E.
Hajnalová (Hrsg.), Palaeoethnobotany and Archaeology. In- Pflanzliche Großreste aus einer Latrine vom Auerberg. In: G.
ternational Work Group for Palaeoethnobotany, 8th Sym- Ulbert, Der Auerberg. 1 Topographie, Forschungsgeschich-
posium Nitra-Nové Vozokany 1989. Acta Interdisciplinaria te und Wallgrabungen. Münchner Beiträge zur Vor- und
Archaeologica 7 (Nitra 1991) 187–192. Frühgeschichte 45 (München 1994) 199–211.
Tab. XIV. Botanische Proben. Analysenergebnisse. In: C. Be- Ein archäologischer Rapsfund des 16. Jahrhunderts, entdeckt
cker, Die Tierknochenfunde von der Platia Magoula Zarkou. in Heide in Holstein, Norddeutschland. Journal of Agrono-
Neue Untersuchungen zu Haustierhaltung, Jagd und Roh- my & Crop Science 173, 1994, 17–21.
stoffverwendung im neolithisch-bronzezetlichen Thessali-
en. Prähistorische Zeitschrift 66/1, 1991, 77.
1995

1992 (herausgegeben zusammen mit R. Pasternak), Res archaeobota-


nicae. International Workgroup for Palaeoethnobotany. Pro-
Contributions to the prehistoric agriculture at Kosel. In: B. ceedings of the nin[e]th Symposium Kiel 1992 (Kiel 1995).
Frenzel (Hrsg.), Evaluation of land surfaces cleared from Ausgesiebtes von Gerste aus Feudvar, Vojvodina. In: H.
forests by prehistoric man in Early Neolithic times and the Kroll/R. Pasternak (Hrsg.), Res archaeobotanicae. Internati-
time of migrating Germanic tribes. European Palaeoclimate onal Workgroup for Palaeoethnobotany. Proceedings of the
and Man 3. Paläoklimaforschung 8 (Stuttgart u. a. 1992) nin[e]th Symposium Kiel 1992 (Kiel 1995) 135–143.
169–173. (zusammen mit A. Medović), Paläobotanische Untersuchun-
(zusammen mit S. Bracker/W. Dörfler/M. Ganzelewski/A. Haff­ gen. In: Jahresbericht 1994 Forschungs- und Technolo-
ner/A. Hauptmann/H. Jöns/R. Kruse), Frühgeschichtliche giezentrum Westküste, Kap. 5 Küstenarchäologie / Land-
Eisengewinnung und -verarbeitung am Kammberg bei Jol- schaftsentwicklung (Büsum 1995) 91.
delund. Frühe Industrie oder bäuerliche Selbstversorgung? Literature on archaeological remains of cultivated plants
In: M. Müller-Wille/D. Hoffmann (Hrsg.), Der Vergangen- (1992/1993). Vegetation History and Archaeobotany 4/1,
heit auf der Spur (Neumünster 1992) 83–110. 1995, 51–66.

17
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20
Offa 69/70, 2012/13, 53–70.

Pollen-, Holzkohle- und Geländeanalysen aus dem


schleswig-holsteinischen Riesewohld, Kreis Dithmarschen

Volker Arnold, Heide, und Walter Dörfler, Kiel

Der Riesewohld, 10 km südöstlich von Heide auf


der Altmoränengeest gelegen (Abb. 1), ist das größ-
te zusammenhängende Waldgebiet Dithmarschens
und zählt zu den historisch alten Waldstandorten.
Gerade das scheinbar völlige Fehlen urgeschicht-
licher Bodendenkmale, das der Riesewohld un-
ter den größeren Altwäldern Dithmarschens nur
mit dem Norderwohld bei Welmbüttel teilt, reiz-
ten zu intensiveren Studien zu Naturkunde, Ent-
stehungsgeschichte und Archäologie dieses Wal-
des. Eine Schlüsselstellung für die Archäologie
nehmen die Laserscandaten des Landesamtes für Riesewohld
Vermessung und Geoinformation Schleswig-Hol-
stein ein (LVermGeo SH), die nicht nur hier zu ei-
nem Quantensprung in der archäologischen Lan-
desaufnahme der Waldgebiete geführt haben und
noch führen.
In Zusammenarbeit mit der Universität Kiel wur-
den bisher zwei Pollendiagramme erstellt. Eines der 50 km
Diagramme vom Steinfliegenmoor wurde im Rah-
men einer Diplomarbeit der Universität Potsdam,
Abb. 1. Lage des Riesewohlds bei Albersdorf, Kr. Dithmarschen.
die von Kiel aus betreut wurde, vorgestellt (Abb.
2, 9; Stackebrandt 2010), umfasst allerdings nur
den Zeitraum seit dem frühen Mittelalter, als dort
die lokale Quellmoorbildung einsetzte. Eine zweite, dung bereits in der Bronzezeit einsetzte, bietet einen
2007 entnommene Profilsäule aus einem Quellmoor tieferen Einblick in die Geschichte der Landnutzung
der Flur Krummbüth (Abb. 2, 1; 3, 1), wo die Torfbil- und soll hier vorgestellt werden.

Die Archäologie des Waldgebietes

Erste Spuren menschlicher Aktivität im heutigen ge gehören, die sich verstreut im Wald fanden. Si-
Waldgebiet stammen, soweit näher datierbar, aus cher dieser Zeit zuzuweisen sind datierte Holzkoh-
einem mittleren Abschnitt der Mittelsteinzeit. Es le aus einem Kolluvium sowie wenige Funde aus der
sind ein kleines Kernbeil, einige Mikroklingenker- Waldkiesgrube Röst, darüber hinaus drei zum Teil
ne schlechterer Flintqualität, einige kurze dreiecki- fragmentarische geschliffene Flintbeile vom dünn­
ge Mikrolithen sowie eine Reihe von Mikroklingen nackigen Typ, eine Klinge sowie eine Vorarbeit für
und gleichartig patinierte, überwiegend klingen- eine flächenretuschierte Pfeilspitze des Spätneolithi-
ähnliche Abschläge. Diese Funde tauchten an ver- kums bzw. der älteren Bronzezeit.
schiedenen Stellen des Waldes auf, ohne dass sich In die ältere Bronzezeit gehören nach Ausweis ei-
bisher eine signifikante Konzentration zeigte. ner radiometrischen Datierung Zeugnisse einer äu-
Weitere Spuren stammen aus der Jungsteinzeit. ßerst groben Flintzerlegung, deren Reste (Kerne und
Dazu mag ein Großteil der undatierbaren Abschlä- Abschläge) sich in einigen Bachbettabschnitten des

53
Riesewohlds konzentrieren. Offenbar wurden die
Bachbetten mit den dort freigespülten Flintknollen Westerwohld
Osterwohld
als Rohmaterialquelle genutzt (Arnold 2006).
In der Eisenzeit scheinen größere Partien des heu-
tigen Waldgebietes unter Kultur genommen worden
zu sein. Allerdings fehlen dafür in vielen Fällen ein-
deutige Datierungsnachweise, so dass nur Analogie-
schlüsse möglich sind. Die wichtigsten dieser An-
3 2
haltspunkte seien hier vorgestellt. Es handelt sich um
die eisenzeitliche Einhegung Odderade LA 4, im fol-
genden Ringwall genannt (Abb. 2, 2), urgeschichtli- P1
che Ackersysteme bei Odderade-Lehrsbüttel, Flur
Wittenweg-Nord/Schoolwisch-Süd und Lindhorst
(Abb. 2; 4) sowie um den bekannten Urnenfriedhof Odderade

von Odderade LA 1 (Abb. 2, 3; Hingst 1983). Dazu Lehrsbüttel 4


kommen noch weitere Ackersysteme im Südwesten 5
des Waldes, die im Kern urgeschichtlich sein kön- CF
nen (Abb. 2; siehe S. 58 Abb. 8), sowie Siedlungs-
funde am östlichen Waldrand bei Röst (Abb. 2, 5–6)
6
und am Waldrand bei Sarzbüttel (Abb. 2, 8). 9P
Ein früheisenzeitlicher Fundschwerpunkt liegt
ganz im Osten des Waldes in der Flur Liethloh- Röst
Urnenfriedhof
barg in der Gemeinde Tensbüttel-Röst, Ortsteil Röst 7
Grabhügel
(Abb. 2, 7). Hier wurden über viele Jahre immer wie-
Alt-
der urgeschichtliche Befunde und Funde im Rah- Siedlungsfunde
men des allmählichen Abbaus einer Gemeindekies- Einhegung
äcker
grube festgestellt und teilweise geborgen. Auf der Einzelfund
zum Teil feinsandigen Kuppe datieren die Funde in 8
Pollendiagramm
die Mittelsteinzeit, die Jungsteinzeit und vor allem Raseneisenerz 1km
in den Übergangszeitraum von jüngerer Bronzezeit
zu vorrömischer Eisenzeit. Ganz in der Nähe liegt Abb. 2. Der Riesewohld, Kr. Dithmarschen, mit umliegenden
ein flacher Grabhügel – der einzige im Riesewohld Orten und Eintragung der wichtigsten eisenzeitlichen Fund-
bekannte –, bei dem aus einem Pflanzloch strich- stellen. 1 Pollenprofil Krummbüth; 2 Ringwall Odderade LA 4;
verzierte Scherben wahrscheinlich einer Graburne 3 Urnengräberfeld von Knöll, Odderade LA 1; 4–6 Siedlungs-
geborgen wurden. Dieser Waldbereich ist zum Teil funde; 7 früheisenzeitliche Fundkonzentration; 8 Siedlungs-
sehr schmal und großenteils von Wölbackerstreifen grube der älteren vorrömischen Eisenzeit; 9 Pollenprofil Stein-
mittelalterlichen Typs überprägt, so dass hier Aussa- fliegenmoor. CF = Bereich mit Celtic Fields (siehe S. 56 Abb. 4);
gen über die vielleicht vorhandene umliegende urge- Altäcker = Bereich mit Altäckern (siehe S. 58 Abb. 8).
schichtliche Ackerflur nicht möglich sind.
Die oben angeführten Reste von Celtic Fields und
Ackerterrassensystemen bei Wittenweg und Lind- den Vorteil, dass sie vergleichsweise unabhängig von
horst, Gde. Odderade (-Lehrsbüttel), sind im Laser- der gewählten Beleuchtungsrichtung ist.
scanbild nur knapp erkennbar. Zudem sind sie durch Eine Datierung dieser Ackersysteme in die Zeit
ungünstig verlaufende neuzeitliche Grenzwälle und kurz vor oder um Christi Geburt ist durch die um-
Wege stark gestört. Zur Verdeutlichung der Syste- gebenden Siedlungsfunde wahrscheinlich. Am
me wurden zunächst die klar neuzeitlichen Wälle, Nordwestrand des Systems (Abb. 2, 4) kamen aus
Eingrabungen und Eintiefungen aus dem Datensatz dem Wurzelteller eines umgestürzten Baumes Ke-
entfernt und die so entstandenen Fehlstellen inter- ramikfunde zum Vorschein, darunter Scherben ei-
poliert. Weiterhin wurde die Differenz aus stark und ner Situla-artigen Feinkeramik. Nur gut 100 m vom
schwach gemittelten Daten derart schattiert, dass Nordostrand dieser Ackerspuren entfernt beginnt
Wälle und Terrassenböschungen in der Größenord- auf einem angrenzenden Acker ein Areal mit Fun-
nung von 15–25 m besonders deutlich hervorgeho- den der gleichen Zeit (Abb. 2, 5), darunter Fließ-
ben wurden. Schließlich wurde diese Art der Dar- schlacken eines Rennfeuerofens.
stellung mit einer einfachen virtuellen Schrägansicht Die Celtic Fields liegen auf einem Rücken zwi-
des Reliefs vermischt (Abb. 4–5; 6, 1). Diese Art der schen zwei nach Westen bzw. Nordwesten entwäs-
Darstellung wurde mit Hilfe von Global Mapper sernden Bachsystemen. Die schlechte Erhaltung der
und konventioneller Bildbearbeitung erstellt und hat Randwälle bzw. Terrassierungskanten der Parzel-

54
1 2
Abb. 3. Riesewohld, Kr. Dithmarschen. 1 Entnahme des hier vorgestellten Bohrkerns aus einem Quellmoor im Nordteil des Waldes,
Flur Krummbüth. 2 Wiesenschachtelhalm/Equisetum pratense zeichnet die Grabenmulde um den Ringwall Odderade LA 4 nach.
Fotos V. Arnold.

len lässt in keinem Fall eine Ermittlung der Parzel- wig-Holstein zum Beispiel in Heide-Süderholm, Kr.
lengröße zu. Oft ist aber eine Seitenlänge zu ermit- Dithmarschen (Arnold 2012 a, 23 Abb. 11), oder in
teln, die Werte liegen zwischen 30–70 m und damit Brekling, Kr. Schleswig-Flensburg (Arnold 2011,
im Bereich der bei Celtic Fields üblichen Werte. Die 445 Abb. 8).
Hauptrichtungen der Parzellengrenzen erstrecken Weitaus schwieriger sind die Ackersysteme im
sich in ostwestlicher und nordsüdlicher Richtung. Südwesten des Riesewohlds zu deuten (Abb. 6, 2;
Die Wälle sind 12–15 m breit und nur 0,25–0,35 m 7–8). Hier sind die von Böschungen begrenzten
hoch. Zu beachten ist, dass sich die festgestellten Ackerfelder viel insularer, da feuchte bis staunas-
Spuren auf gut drainierte, eher sandige Böden zu be- se Gebiete anscheinend gemieden wurden. Zudem
schränken scheinen. tragen die meisten von ihnen Spuren von Wölb­
Wesentlich klarer sind Celtic Fields dicht au- ackerstreifen mittelalterlichen Typs. Auf ande-
ßerhalb des Riesewohlds in einem kleinen Gehölz ren fehlen dagegen Wölbackerspuren. Es besteht
1 km südwestlich vom Odderader Ortskern erhalten der Verdacht, dass ein älteres System im Mittelalter
(Arnold 2011, 450 Abb. 16; 2012 a, 21 Abb. 3). Da durch erneute Kultivierung überprägt wurde. Sehr
die Erforschung von Celtic Fields und verwandten bemerkenswert ist die Kleinheit der Wölbackerfel-
Ackersystemen in Schleswig-Holstein, abgesehen der, ganz im Gegensatz zu den ausgedehnten, ein-
von Ülsby-Außelbek (Klamm 1995; Menke 1995), heitlich ausgerichteten Wölbackerarealen in den
noch am Anfang steht, kann über die hier festge- Altwäldern des ostholsteinischen Kolonisationsge-
stellte schwache Ausprägung der Celtic Fields nur bietes (Arnold 2011, 449 Abb. 15; 2012 b, 11). Noch
spekuliert werden. Möglicherweise war die Kulti- während des Mittelalters dürfte diese Feldflur auf-
vierung nicht lange und intensiv genug, um deut- gegeben worden sein und sich wieder bewaldet ha-
lich erkennbare Spuren zu erzeugen. Der Über- ben. Nur ein urgeschichtlicher Siedlungsfund, eine
gang von einem Wallsystem in eher ebenen Lagen Siedlungsgrube der älteren vorrömischen Eisenzeit,
zu terrassierten Systemen in geneigten Lagen ist ist aus diesem Bereich bekannt. Sie liegt westlich der
auch anderswo an der Tagesordnung, so in Schles- Ackerflur (Abb. 2, 8).

55
,

Abb. 4. Celtic Fields am Ostrand des Riesewohlds, Kr. Dith- Abb. 5. Celtic Fields am Ostrand des Riesewohlds, Kr. Dith-
marschen. Höhenwerte neuzeitlicher Veränderungen sind marschen. Schnitte leicht geglättet, 5-fach überhöht. Lage siehe
nicht berücksichtigt. Erhöhungen gegenüber gemittelten Da- Abb. 6, 1. Daten © LVermGeo SH.
ten sind zusätzlich dunkel dargestellt und über die Reliefan-
sicht gelegt. Offenland abgedunkelt, Maßbalken 200 m. Daten
© LVermGeo SH.

Lange bekannt ist das Gräberfeld von Knöll bei de umgeben. In einigen Bereichen wird diese gra-
Odderade, das unmittellbar an den Riesewohld an- benartige Mulde durch einen Bestand des selten
grenzt und ebenfalls in die ältere vorrömische Eisen- gewordenen Wiesenschachtelhalms nachgezeichnet
zeit datiert (Abb. 2, 3; Hingst 1983). Trotz intensiver (Equisetum pratense; siehe Abb. 3, 2). Der Wall reicht
Suche sind im Umkreis dieses Gräberfeldes im Wald von NN +55 bis 64 m. Nach einer ersten Befundun-
keine eisenzeitlichen Siedlungsfunde zutage gekom- tersuchung 2004, noch vor Kenntnis des Ringwalls,
men, auch finden sich keine eindeutigen Ackerspu- wurden hier 2011 und 2012 zwei archäologische Pro-
ren im angrenzenden Wald. Allerdings sind sowohl beschnitte angelegt, außerdem fand 2012 eine um-
500 m südwestlich des Urnenfriedhofs einzelne fangreiche bodenkundliche Untersuchung durch
Siedlungsfunde wie auch 1,2 km nördlich Siedlungs- zwei Masterkandidaten der Universität Hamburg
befunde mit Hausresten belegt, die allerdings in die statt. Dabei wurden neben zahlreichen Bohrungen
Zeit um Christi Geburt datieren und damit deutlich auch einige Suchschnitte abgeteuft (Abb. 10). Die
jünger als der Urnenfriedhof sind. bisher geborgenen Funde haben Siedlungscharakter
Ein besonderes eisenzeitliches Fundgebiet liegt und die Fundstreuung ist durch den Ringwall nach
im Nordosten des Riesewohlds (Abb. 2, 2; 9). Die außen klar begrenzt. Gefunden wurden neben zahl-
Durchsicht der Laserscandaten ergab hier einen un- reichen im Feuer zerplatzen Steinen Scherben, über-
regelmäßig-eiförmigen Ringwall von 560 m Um- wiegend von Grobkeramik (Abb. 11). Dazu kommen
fang, der ein Areal von 240 m Länge, 100 m Breite neben einigen Flintabschlägen einzelne verkohlte
und 1,8 ha Fläche einschließt. Der Wall ist größten- Schalen von Haselnüssen und bisher nur sehr weni-
teils außen von einer schwachen wallparallelen Mul- ge verkohlte Nacktgerstenkörner (Abb. 12, 1.3). Die

56
1 2
Abb. 6. Urgeschichtliche Ackersysteme im Riesewohld, Kr. Dithmarschen, Lage der Schnitte. 1 Celtic Fields am Ostrand; 2 Acker-
systeme im Südwesten des Riesewohlds. Daten © LVermGeo SH.

Funde treten am Innenrand des Walls gehäuft auf: Davon zeugt die besonders zahlreiche Holzkohle,
Dort wurden im Jahre 2011 etwa 7 kg Keramik in die in die Verfüllung dieses Palisadengräbchens ein-
einem knapp 1,5 m breiten und 10 m langen Wall- gelagert war. Neben Eiche spielt hier Astholz anderer
schnitt geborgen. Die Funde datieren in das letz- Laubbaumarten eine Rolle: Eine erste Bestimmung
te vorchristliche Jahrhundert oder in die Zeit um von 50 Holzkohlen aus der oberen Füllung des Gräb-
Christi Geburt. Eine einzelne dunkelblaue Glasperle chens ergab 23 Ahorn-, 16 Eschen-, sechs Eichen-
dürfte importiert sein (Abb. 12, 2). und fünf Haselkohlen.
Schon bei der Anlage des Walls sind einzelne grö- Unklarheit besteht derzeit noch darüber, wie der
ßere Scherben mit eingebracht worden. Dies spricht heute nur schwach ausgepägte Wall und die noch
dafür, dass der Wall erst während der Besiedlung schwächer ausgeprägte umlaufende Grabenmulde
und nicht gleich bei der Siedlungsgründung ent- zur Zeit ihrer Entstehung aussahen. Im Bereich des
stand. An zwei Stellen sind unter dem Wall Spuren Schnittes 2 (2012) jedenfalls handelt es sich um zwei
umfangreicher Bodenbewegungen festzustellen ge- möglicherweise aufeinanderfolgende Gräben mit je-
wesen. Da es wenig Sinn macht, erst tiefgründig den weils geringer Tiefe. Neben einer Art Wehranlage
Boden abzutragen und an gleicher Stelle einen Wall kommt auch eine eher symbolische Abgrenzung in-
aufzuschütten, dürften diese Bodenbewegungen vor frage. Denkbar ist es ebenfalls, dass der Wall nach
der Planung des Walls erfolgt sein. Unter dem Wall Aufgabe gepflügt wurde und als Wirtschaftsland
wurden bisher an keiner Stelle eindeutige Spuren der diente, entsprechend den Annahmen zur Nutzung
alten Oberfläche festgestellt. breit umwallter Celtic Fields (Zimmermann 1976,
Im Schnitt 2 (2012) ist an der Außenseite des 88–89). Allerdings geben die Laserscandaten keinen
Wallrestes ein Gräbchen für eine Palisade aus Spalt- sicheren Aufschluss über umliegendes Wirtschafts-
pfosten besonders klar ausgeprägt (siehe Abb. 10), da land, das eigentlich zu erwarten wäre.
der Anlage dieser Palisade, die eine ältere ersetzte, Die bisher beste Parallele zu der Einhegung im
ein größerer Brand vorausgegangen zu sein scheint. Riesewohld ist bezüglich Form und Ausmaß der

57
Abb. 8. Ackersysteme im Südwesten des Riesewohlds, Kr. Dith-
marschen. Erhöhungen gegenüber gemittelten Daten sind zu-
sätzlich dunkel dargestellt und über die Reliefansicht gelegt.
Offenland abgedunkelt, Maßbalken 200 m. Daten © LVerm-
Geo SH.

bei einigen der Bohrungen und Suchlöcher im Um-


gebungsbereich des Ringwalls Holzkohlen in größe-
rer Tiefe auftraten. Während sie in einem der Such-
löcher kolluvial verschwemmt sind, scheint es bei
zwei anderen, als ob hier nach Brandereignissen
mehrere Dezimeter Erdreich aufgetragen wurden
Abb. 7. Ackersysteme im Südwesten des Riesewohlds, Kr. Dith- (oder eine entsprechend tiefe Durchmischung statt-
marschen. Schnitte 5-fach überhöht. Lage siehe Abb. 6, 2. Da- fand). Die Zusammensetzung der durch die Holz-
ten © LVermGeo SH. kohlen bestimmten Gehölzarten schließt mit dem
Vorkommen von Esche und Eiche einen natürlichen
Waldbrand im frühen Holozän aus. Später kommen
Kernwall der Heidenschanze bei Sievern, Lkr. Cux- im reinen Laubwald beim hiesigen Klima keine na-
haven, mit ähnlichen und vergleichbar datierten türlichen Waldbrände als Verursacher der Holzkoh-
Funden und Befunden, nur dass dort der Wehrcha- len mehr infrage. Diesbezüglich herrscht dringend
rakter sicherer erscheint (Haarnagel 1965; Schön weiterer Untersuchungsbedarf, da der Verdacht be-
2000; Aufderhaar u. a. 2009, 203–206; Jöns 2010). steht, dass nach einer Brandrodung großräumig
Im Gegensatz zum Sieverner Areal bricht in der Rie- Erdreich aus tieferen, nasseren Lagen auf ohnehin
sewohlder Einhegung die Nutzung offenbar wäh- trockenere Lagen aufgetragen wurde, um dort wirt-
rend des 1. Jhs. n. Chr. ab. schaften zu können. Sollte sich dies bei weiteren Un-
Als Vorgriff auf die Ergebnisse der bodenkundli- tersuchungen bestätigen, würde nicht nur die An-
chen Untersuchungen sei darauf hingewiesen, dass sicht widerlegt, große Teile des Riesewohlds seien

58
2

Abb. 9. Der eisenzeitliche Ringwall Odderade LA 4, Kr. Dith-


marschen, in einer Darstellung nach Laserscandaten. Erhöhun-
gen gegenüber gemittelten Daten sind zusätzlich dunkel darge-
stellt und über die Reliefansicht gelegt. Offenland abgedunkelt,
Maßbalken 50 m. 1 Schnitt 1, 2011; 2 Schnitt 2, 2012. Daten ©
LVermGeo SH.

seit der nacheiszeitlichen Wiederbewaldung immer


Wald geblieben, sondern es müssten auch bisherige
Annahmen zur urgeschichtlichen Landwirtschafts-
geschichte modifiziert werden. Dies wäre ebenfalls
eine Erklärung für das in weiten Teilen des Riese-
wohlds anzutreffende Muster von kleinen, von Sen-
ken umgebenen Erhöhungen, das nur schwer als na-
türlich entstanden angesehen werden kann.
Für die Zeit der Völkerwanderung und die
„dunklen Jahrhunderte“ des frühen Mittelalters sind
erwartungsgemäß keine Funde bekannt. Aber auch
aus dem hohen Mittelalter liegt nur eine einzelne Ku-
geltopfscherbe vor. Von der einsetzenden Rodungs-
tätigkeit des Mittelalters können die Ortsnamenty-
pen eine Vorstellung geben (Laur 1960). Sie können Abb. 10. Ringwall Odderade LA 4, Kr. Dithmarschen, Schnitt
durch die Wölbackerfunde im Wald ergänzt wer- 2, 2012. Teilplanum unter Wallrest mit zum Teil geschnittenem
Pfostenloch (vorne), dem stark holzkohleführenden jüngeren
den. Ortsnamen der ältesten Schichten fehlen in der
Palisadengräbchen (Mitte) sowie der Spur eines äußeren Gra-
Umgebung des Riesewohlds, wenn man von Kurz- bens (hinten). Schnitt 10 x 2 m.
namen wie Röst absieht. In die Zeit um 900 fallen
Namen auf -büttel, wie hier Lehrsbüttel, Sarzbüttel
und Tensbüttel. Einer nächsten Ortsnamenschicht Osterwohld. Vor allem die von Lehrsbüttel, Oddera-
gehört Odderade als Rodungsname an, dessen Auf- de und Westerwohld ausgehende Rodung und Land-
streben offenbar zuungunsten des dicht benachbar- nutzung sowie die damals übliche Waldbeweidung
ten Lehrsbüttel ausgeht. Spätmittelalterlich sind na- dürften im oberen Teil des Pollendiagramms seinen
turbeschreibende Namen wie Arkebek, Wester- und Niederschlag gefunden haben.

Die Vegetationsgeschichte des Waldgebietes

Seit einigen Jahren liegt eine Reihe von Holzkoh- licher Meilerplätze des Rieswohlds vor (Abb. 13). Be-
leuntersuchungen verschiedener, teils undatierter sonders auffällig an den Ergebnissen ist das häufige
urgeschichtlicher Fundstellen sowie zweier neuzeit- Auftreten von Linde; bei einigen Stellen dominiert

59
1

11
5

12

13

14
8

9 10 15

Abb. 11. Ringwall Odderade LA 4, Kr. Dithmarschen. Auswahl an Keramik. 1–2.4.11–15 Grobbkeramische Töpfe; 3 große Schale;
5–10 Feinkeramik. M. 1:3.

1 2 3
Abb. 12. Ringwall Odderade LA 4, Kr. Dithmarschen. 1 Verkohlte Schalen der Haselnuss; 2 Perle aus dunkelblauem Glas, Dm.
13 mm; 3 verkohltes Nacktgerstenkorn. o. M.

60
Zeit / Fundstelle
Jung- Bron- Bronzezeit bis/oder vorrömische Holzkohlen-
Steinzeit zezeit vorröm. Eisenzeit Eisenzeit meiler
3500-1800 v.Chr. ~1200 v.Chr. ca. 1000 v.Chr. – Chr. Geb. (nicht genauer datiert) 500 v.Chr.– Chr. Geb. um 1800
Kiesgrube Kiesgrube Kiesgrube Lehrsbt.- Sarz- Odderade Lehrsbt.-
Riesewohld Riesewohld Röst Röst Röst Lehrsbt.- Lind- Lehrsbt.- Röst büttel Riesewohld Kahlbüth Höll
RWA 1 RWA 1 LA 55 LA 55 LA 55 Harkegrund horst Süd School- Hollen- Wiembek Befund 2 2 (-3)
um HK 17 Stelle 2 Riesewohld Befund Befund Befund Befund Befund wisch born Nord Wegbö- Mulden- Stand-
Holzart frühneol. neolith. RWA 2 2004/1 2005/1 2005/2 Pipeline Wall Süd West Stelle 1 schung meiler meiler

Kiefer

Eiche

Linde

Esche

Erle

Ulme

Ahorn

Birke
Pappel/
Weide
Weißdorn/
Apfel
Buche

Hainbuche

Hasel
Sonstiges Eberesche
Schneeball Efeu
Eberesche
Ilex Schlehe Schlehe
Gehölz Ilex Schlehe Schneeball

überwiegend sehr häufig häufig vereinzelt

Eichenmischwald Pioniergehölze Späteinwanderer


Abb. 13. Riesewohld, Kr. Dithmarschen. Bisherige Ergebnisse der Analyse von Holzkohlen aus urgeschichtlichen und neuzeitlichen
Fundstellen (Analyse V. Arnold).

sie sogar. Ein von H. Usinger untersuchtes einzelnes lich des Ringwalls Odderade LA 4 (siehe Abb. 2, 1.2;
Pollenspektrum aus der Nähe des Steinfliegenmoors 3, 1). Die nächstgelegene, vermutlich urgeschichtliche
(siehe S. 54 Abb. 2, 9) datiert offenbar in das frühe Fundstelle ist eine Ansammlung undatierter Holz-
Subboreal und hat einen Lindenanteil von knapp kohlen ca. 650 m nordwestlich der Bohrung. Auch
24 % der Baumpollensumme. Dies spricht bezüglich zeigen die Laserscandaten der Umgebung keine ein-
des lokalen Waldbildes für eine Dominanz der Lin- deutigen Spuren urgeschichtlichen Ackerlandes. Sol-
de, die als Insektenblütler unterrepräsentiert ist. Es che wären allerdings auch nur für die nördlich ge-
ist durchaus wahrscheinlich, dass die heutigen gut legenen trockenen Bereiche zu erwarten. Hier wird
500 reinrassigen Winterlinden des Riesewohds letz- jedoch seit einem dreiviertel Jahrhundert intensi-
te Nachfahren der dort für die Urgeschichte nach- ve Nadelwaldwirtschaft betrieben, die manche Spur
weisbaren Lindenpopulation sind, zudem die Linde im Boden nivelliert hat. Insofern sind die durch die
in der heutigen Zeit wegen des kaum nutzbaren Hol- Pollendiagramme gewonnenen Ergebnisse zur Ge-
zes als eine Art „Waldunkraut“ gilt. schichte der Vegetation und Landnutzung nicht di-
Der Bohrpunkt des pollenanalytisch untersuch- rekt mit den entfernt liegenden eisenzeitlichen Be-
ten, hier vorgestellten Bohrkerns liegt 750 m südwest- funden zu verknüpfen, bestätigen sie aber tendenziell.

61
Tab. 1. Riesewohld, Kr. Dithmarschen, Pollenprofil Krummbüth. 14C-Daten.

Proben-Nr. Tiefe cm Material Konventionelles ± 1 σ δ 13C ‰


Alter Jahre BP

KIA 27775 10–10,5 Torf, Laugenrückstand > 1954 A.D. . –27,79 ± 0,12
KIA 27776 30–30,5 Torf, Laugenrückstand 455 35 –26,95 ± 0,19
KIA 27777 50–50,5 Torf, Laugenrückstand 2240 30 –27,68 ± 0,07
KIA 27777 50–50,5 Torf, Huminsäure 2170 30 –29,38 ± 0,06
KIA 27778 70–70,5 Torf, Laugenrückstand 2535 30 –26,19 ± 0,04
KIA 27779 90–90,5 Torf, Laugenrückstand 3370 30 –27,49 ± 0,08

Das Quellmoor liegt in einem nur schwach relie- Tab. 2. Riesewohld, Kr. Dithmarschen, Pollenprofil Krumm-
fierten Gelände in der Flur Krummbüth und hat ei- büth. Alter der Pollenproben nach Altersmodell.
nen Durchmesser von ca. 20 m. Die am 27.08.2004
Tiefe cm Median-Alter 2-sigma von 2-sigma bis
bei R 3514394 und H 6001878 entnommene Profil-
säule beinhaltet 97,5 cm Niedermoortorf über einem 1,25 2009 1970 2049
schluffigen Sand. Für die Datierung wurden fünf 5,25 1933 1845 2006
Torfproben beim Leibniz-Labor für Altersbestim-
9,25 1851 1746 1946
mung und Isotopenforschung der Universität Kiel
eingereicht. Pollenproben wurden im Abstand von 13,25 1770 1657 1877
4 cm bearbeitet, eine Glühverlustbestimmung wur- 17,25 1688 1576 1802
de im Abstand von 1 cm durchgeführt. 21,25 1607 1500 1720
Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der 14C-Messungen, 25,25 1526 1430 1634
Abbildung 14 das Zeit-Tiefen-Diagramm. Die Ana- 29,25 1449 1331 1516
lysen wurden mit finanzieller Unterstützung der 33,25 1196 908 1403
Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein durchge- 37,25 852 493 1177
führt. Die Daten sind mithilfe des Programms Ox-
41,25 507 154 872
cal (Bronk Ramsey 2008) kalibriert und modelliert
worden. Insgesamt reicht das Diagramm ca. 4000 45,25 164 -117 500
Jahre zurück. Aufgrund des Wechsels in der Sedi- 49,25 -176 -292 36
mentationsrate zwischen 30–50 cm ist die model- 53,25 -313 -417 -230
lierte 1- und 2-sigma Standardabweichung in diesem 57,25 -420 -542 -306
Bereich zwischen etwa 300 v. Chr. und 1400 n. Chr. 61,25 -526 -646 -402
relativ hoch. Aus der Tabelle 2 sind die modellierten 65,25 -634 -734 -511
Alter der Pollenproben abzulesen. Generell ist von
69,25 -745 -793 -634
einem kontinuierlichen Torfwachstum auszugehen,
was auch die Pollenstratigraphie der Wasser- und 73,25 -886 -1066 -742
Sumpfpflanzen (siehe Abb. 16) und die Glühverlust- 77,25 -1069 -1274 -883
Daten (siehe Abb. 15) belegen. 81,25 -1253 -1455 -1048
85,25 -1437 -1607 -1243
89,25 -1619 -1728 -1487
Die Torfstratigraphie 93,25 -1773 -1971 -1609

Die Glühverlustbestimmung (Abb. 15) zeigt, dass


das Niedermoor zu Beginn des Wachstums noch ei-
nen hohen mineralischen Anteil von knapp 80 % wie vereinzelt Samen von Lycopus europaeus, Carex
hatte. Erst in einer Tiefe von 80 cm geht dieser Wert spec., Hypericum und Lamiaceen, die als typisch für
auf 40–50 % zurück, um oberhalb von 66 cm auf Niedermoorablagerungen anzusehen sind. Holzres-
30 % zu sinken und bis zur Oberfläche kontinuier- te im Torf bezeugen ebenso wie vereinzelte Alnus/
lich abzunehmen. Der im Glührest gemessene mine- Erle-Früchte das lokale Vorkommen auf dem Quell-
ralische Anteil des Torfes misst in den oberflächen- moor. Sphagnum-/Torfmoos-Sporen treten eben-
nahen Proben noch ca. 15 %. falls an der Basis und in der oberen Hälfte des Pro-
Der stark zersetzte Torf enthielt nur wenige fils häufig auf (Abb. 16). Polypodiaceen/Farn-Sporen
Makro­reste, darunter meist Braunmoosreste, Jun- zeigen eine schnelle Zunahme zu Beginn der lokalen
cus-Samen, feine Wurzel- und Gewebereste so- Pollenzone (lPAZ) C. Zusammen mit Braunmoosen

62
OxCal v4.1.7 Bronk Ramsey (2010); r:5 Atmospheric data from Reimer et al (2009);
se/Sphagnum bildet er die torfbildenden Pflanzen-
gesellschaften. Im zweiten und dritten Abschnitt
0 (lPAZ B und C) gehen die Erlenwerte deutlich zu-
rück und Sumpfpflanzen wie Comarum/c. f. Sumpf-
KIA-27775 Laugenrückstand
blutauge, Filipendula/Mädesüß, verschiedene Com-
positae/Korbblütler und die Polypodiaceae/Farne
gewinnen an Bedeutung. In diesem Abschnitt dürf-
20
te das kleine Moor offen und nur gering von Er-
len beschattet worden sein. Im Verlauf des vierten
KIA-27776 Laugenrückstand Abschnittes (lPAZ D) werden die Farnsporen wie-
der durch den Pollen von Alnus/Erle ersetzt. Das
40
Moor wurde überwachsen und entwickelte sich zu
einem Erlenbruchwald. Die krautigen Arten feuch-
ter Standorte nehmen aber noch immer einen hohen
Anteil ein, so dass wir von einem artenreichen Nie-
KIA-27777 Huminsäure (Outlier)
KIA-27777 Laugenrückstand

dermoor ausgehen können, das sich zu einem Erlen-


60 bruch entwickelt.

KIA-27778 Laugenrückstand
Die Waldentwicklung

80 Das Pollendiagramm lässt sich aufgrund der un-


terschiedlichen Dominanz der verschiedenen Wald-
KIA-27779 Laugenrückstand
bäume in fünf lokale Pollenzonen (lPAZ) unterglie-
dern (Abb. 17). Zu Beginn des Torfwachstums treten
hohe Anteile lichtliebender Laubgehölze auf. Lin-
100
den/Tilia erreichen in der Summe bis zu 20 %. Die
nur wenig Pollen freisetzenden Linden sind im Pol-
lendiagramm meist deutlich unterrepräsentiert. So-
4000 3000 2000 1000 1BC/1AD 1001 2001 3001
mit kann von einer Dominanz von Linden im Um-
Modelled date (BC/AD)
feld des Quellmoores ausgegangen werden. Auch
Abb. 14. Riesewohld, Kr. Dithmarschen, Pollenprofil Krumm- Ulmen/Ulmus und Eschen/Fraxinus treten in die-
büth. Zeit-Tiefen-Diagramm. sem Abschnitt noch relativ häufig auf, der Pollen-
niederschlag wird allerdings von Eiche/Quercus und
Hasel/Corylus dominiert. Der Anteil von Bäumen
und den abgestorbenen Bestandteilen von krautigen und Sträuchern ist mit knapp 90 % noch sehr hoch,
Pflanzen bilden die Farnreste die Matrix, aus der der so dass von einem relativ dichten Wald ausgegan-
Torf aufgebaut ist. gen werden kann. Würde die Erle/Alnus in die Be-
Der Pollenniederschlag wird in dem Profil sehr zugssumme eingeschlossen, wäre dieser Wert noch
stark von Alnus/Erle bestimmt. Abbildung 18 (sie- einmal deutlich höher. Siedlungszeiger sind in die-
he S. 67) zeigt einen Vergleich der Summenkurven ser Pollenzone noch sehr gering vertreten, allerdings
von Bäumen, Sträuchern, Zwergsträuchern, Kräu- weisen sowohl die Kiefernwerte/Pinus als auch re-
tern und Gräsern mit und ohne Alnus/Erle in der gelmäßige Vorkommen von Heidekraut/Calluna auf
Berechnungssumme. Da die schwankenden Werte lichte Standorte auf armen Böden im Einzugsbe-
der vor allem lokal auf dem Moor stockenden Er- reich des Moores hin.
len das Bild stark verzerren, wurde Alnus aus der Mit dem Wechsel zur Pollenzone B um 1200
Bezugssumme in den weiteren Diagrammen ausge- v. Chr. kommt es zu einer Auflichtung des Waldes.
schlossen. Pollen vom Getreide-Typ, aber auch Kräuter und
Die Abbildung 16 zeigt den Pollen der häufigs- Gräser nehmen deutlich zu und die Waldzusam-
ten Wasser- und Sumpfpflanzen, die die torfbilden- mensetzung verändert sich. Die Werte der Linden/
den Pflanzen repräsentieren. Die schraffiert darge- Tilia, Ulmen/Ulmus, der Esche/Fraxinus und Kiefer/
stellten Wasser- und Sumpfpflanzen sind ebenso wie Pinus gehen deutlich zurück, während die Eichen/
die Alnus/Erle nicht in die Bezugssumme integriert. Quercus im Verlauf der Pollenzone deutlich zuneh-
Equisetum/Schachtelhalm, der typisch für Nieder- men. Werte der Kräuter und Gräser pendeln sich auf
moore ist, kommt nur in den untersten Torfschich- knapp 20 % der Pollensumme (Landpflanzen) ein,
ten vor. Zusammen mit hohen Werten der Erlen/ was für relativ lichte Verhältnisse spricht. Während
Alnus, Sauergräser/Cyperaceen und der Torfmoo- dieser ca. 650 Jahre andauernden Entwicklung der

63
64
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lP

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Gl

A Bä S Z K W Be Ce Ce H T S F C P R A C B S R J C P Pt K o
2000 1 141

190 E
9 284

332

17 542

441
D
25 475
1500
557

33 529
1000
511

500 41 590

679
0
49 702 C
732

57 651
500 713

65 682

633
B
73 553
1000 548

81 443

414
1500
89 496 A
514
2000 97 528

20 40 60 80 100 20 40 20 40 60 80
Analysen: U. Westermann

Abb. 15. Riesewohld, Kr. Dithmarschen, Pollenprofil Krummbüth. Pollendiagramm der Kräuter und Gräser und Glühverlustbestimmung. Bezugssumme: Landpflanzen ohne Alnus/
Erle. Graue Kurven sind 10-fach überhöht.
er ia t.
yp ip al e e
-T ris op e re ar d
r r is p a dr lg in
e ac p y lg .C
] he m yp -T p vu hy p cl vu eae
r äuc r u m l -T y p -Ty e yp um -Ty yp ia yp m p
e Ty ae ex m m c m
. BC ] e t r s e s u
us ula
m e - T i s a i T h T u y e iu ia tu
al m e rä nc nd u lo r -T n n - c a- n -T a na- ce
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r [c [c ch gs ter gs s ar ca ns em lif m ga m a th go e is ria r ag p od pod ise
lte e e zu lnu nu lipe m pia ide nth gu aliu ar nem rsiu sim en oly ilen ucc ale ype ac h ly ly u AZ
A ef Bä um träu wer räu ildg
S Z K B A R a Fi Po Sp Po Po Eq lP
Ti W Co A B A Li G Sp A Ci Ly M P S S V C
2000 1 141
190 E
9 284
332
17 542
441
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25 475
1500
557
33 529
1000
511
500 41 590
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0
49 702 C
732
57 651
500 713
65 682
633
B
73 553
1000 548
81 443
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1500
89 496 A
514
2000 97 528

20 40 60 80 100 400 20 20 40 60 20 40 20 40 100 200 300 400 20


Analysen: U. Westermann

Abb. 16. Riesewohld, Kr. Dithmarschen, Pollenprofil Krummbüth. Pollendiagramm der Wasser- und Sumpfpflanzen. Bezugssumme: Landpflanzen ohne Alnus/Erle. Graue Kurven
sind 10-fach überhöht.

65
66
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1500
89 496 A
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2000 97 528
20 40 60 80 100 400 20 20 20 40 60 20 20 20 Analysen: U. Westermann

Abb. 17. Riesewohld, Kr. Dithmarschen, Pollenprofil Krummbüth. Pollendiagramm der Bäume und Sträucher. Bezugssumme: Landpflanzen ohne Alnus/Erle. Graue Kurven sind 10-
fach überhöht.
Bezugssumme incl. Alnus Bezugssumme excl. Alnus liche Zunahme für die nächsten ca. 1500 Jahre von
ca. 1 % auf ca. 3 %. Siedlungszeiger laufen in dieser

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Zeit weitgehend durch, die Getreide-Typen zeigen

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burt. Kürzere Wüstungsphasen, so etwa auch eine
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Al

Ti

2000 1
5 völkerwanderungszeitliche Siedlungslücke, sind bei
9
13
der relativ geringen zeitlichen Auflösung des Dia-
17 gramms allerdings nicht zu erkennen, aber auch
21 nicht auszuschließen.
1500
25
29
Der Übergang zur lPAZ D, der nach dem Alters-
33 modell auf ca. 1000 A.D. datiert, ist durch eine dras-
1000
37 tische Zunahme der Buchenwerte/Fagus auf über
500 41
45
10 % und einen gleichzeitigen Rückgang bei den Ei-
0
49 chen/Quercus gekennzeichnet. Mit leicht abnehmen-
53 den Siedlungszeigerwerten gegen Ende der lPAZ C
500
57
61
erholen sich offenbar auch die Lindenbestände/Tilia
65 etwas, die erneut Werte um 4 % der Landpflanzen-
69 summe erreichen. Dieser Wandel in der Baumarten-
1000
73
77
zusammensetzung ist mit einer deutlichen Zunah-
81 me der Siedlungszeiger verbunden. Die Summe des
1500 85 Nichtbaumpollens steigt im Verlauf der lPAZ D auf
89
93
50 %, was auf größere Freiflächen im Einzugsge-
2000 97 biet des Moores schließen lässt. Roggen/Secale und
20 40 60 80 100 20 40 60 80 100 Kornblume/Centaurea cyanus weisen auf Winter-
Abb. 18. Riesewohld, Kr. Dithmarschen, Pollenprofil Krumm- getreideanbau hin, ab ca. 1550 A.D. tritt auch ver-
büth. Vergleich der Summenkurven. einzelt Buchweizen/Fagopyrum auf. Hohe Werte der
Wildgräser/Poaceae und der Besenheide/Calluna so-
wie auch des Sauerampfers/Rumex acetosa/acetosella
lPAZ B tritt die Stechpalme/Ilex mit relativ hohen können als ein Zeichen einer Bodenverarmung in ei-
Werten auf, was auf Waldweide hinweist. Aufgrund nigen Bereichen des heutigen Riesewohlds aufgefasst
ihrer spitzen wachsigen Blätter gilt die Stechpalme werden. Das Quellmoor wird in diesem Abschnitt
als Waldweideunkraut, ähnlich wie der ungenieß- wieder zunehmend von Erlen/Alnus besiedelt, deren
bare Adlerfarn/Pteridium, der ebenfalls relativ hohe Werte ca. 150 % der Bezugssumme (Landpflanzen
Werte aufweist. Die lokale Vegetation auf dem Moor ohne Alnus) erreichen.
zeigt in dieser Zeit einen drastischen Rückgang des Mit dem Übergang zu lPAZ E, nach dem Alters-
Erlenbestandes/Alnus parallel zu dem des Schachtel- modell vor ca. 100 Jahren, gehen die Siedlungszei-
halms/Equisetum und der Torfmoose/Sphagnum so- gerwerte wieder deutlich zurück und die Baumpol-
wie eine Zunahme der Farne/Polypodiaceae und der lenwerte steigen erneut an. Neben Eiche/Quercus
krautigen Sumpfpflanzen (siehe Abb. 16), was eine und Buche/Fagus und Ahorn/Acer, Hainbuche/Car-
Ablösung des Erlenbruchwaldes durch ein offenes pinus, Esche/Fraxinus und Birke/Betula sind nur
Niedermoor erkennen lässt. ganz vereinzelt noch Linde/Tilia und Ulme/Ulmus
Gegen 550 v. Chr. setzt ein erneuter Wechsel in nachgewiesen. Fichte/Picea und Kiefer/Pinus sind
der Waldzusammensetzung ein: Die Eiche/Quer- im Bereich nördlich des Quellmoores angepflanzt,
cus dominiert, Lindenwerte/Tilia gehen noch- so dass deren Pollen nunmehr vermutlich aus dem
mals drastisch zurück und die Hasel/Corylus sinkt Nahbereich des Moores stammt. Auf dem Nieder-
von fast 25 % auf Werte um 10 % der Landpflan- moor stockt jetzt die Erle/Alnus, die nunmehr Werte
zensumme (ohne Alnus) ab. Die Buche/Fagus be- um 500 % erreicht, was etwa 85 % des gesamten Pol-
ginnt sich zu etablieren und zeigt eine kontinuier- lenniederschlags bedeutet.

Diskussion

Die Pollendiagramme zeigen, dass der Riese- bronzezeitliche Besiedlung oder Bewirtschaftung in
wohld, obgleich er heute einen naturnahen Eindruck der Nähe des Moores in der Krummbüth vermu-
macht, in vor- und frühgeschichtlicher Zeit durch- ten lassen. Zwar liegt die nachgewiesene spätbron-
aus intensiv genutzt worden ist. Siedlungszeiger sind zezeitliche Siedlung im südlichen Waldteil in etwa
besonders seit ca. 1200 v. Chr. nachzuweisen, die eine 2,6 km Entfernung, die Wirtschaftsflächen können

67
sich aber durchaus auch in der Nähe des Moores be- Tiefe cm
1
n
Ulmus 4-porig%
funden haben. Die Höhe der Siedlungszeigerwerte 9
Ulmus 5-porig%
legt dies nahe. Ein Maximum der Getreide-Typen in 17
Ulmus 6-porig%
2
der Mitte der lPAZ C datiert in die Zeit um Christi 25
1
4
Geburt. Dies ist in guter Übereinstimmung mit der 2
33 5
Anlage des Ringwalls in 750 m Distanz. Für die jün- 3
41
geren Abschnitte mit hohen Siedlungszeigern gibt es 5
1
aber kaum archäologische Belege, so dass davon aus- 49 3
2
zugehen ist, dass der Wald relativ licht gewesen ist 57 6
5
und einerseits gute Wuchsbedingungen für krauti- 65 6
13
gen Unterwuchs und somit zur Waldweide gegeben 73 13
11
hat, zum anderen aber auch durchlässig für Pollen 81 26
14
war, der von den entfernt liegenden Feldern einge- 89 16
21
weht ist. Auch das Pollendiagramm aus dem knapp 97 10

2 km südlich gelegenen Steinfliegenmoor (Stacke- 0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0%

brandt 2010) weist in dieser Zeit relativ hohe Sied- Abb. 19. Riesewohld, Kr. Dithmarschen, Pollenprofil Krumm-
lungszeigerwerte auf. büth. Häufigkeitsverteilung der Porenzahl bei Ulmus-Pollen-
Vergleicht man die Pollenkurven mit den nach- körnern.
gewiesenen Holzkohlen, dann erkennt man die me-
thodischen Stärken und Schwächen der jeweiligen
Vorgehensweise. So muss man bei der Holzkoh- Corylus, die eher ärmere Standorte repräsentieren,
le von einer selektiven Nutzung der Hölzer ausge- sind dies auch Ahorn/Acer, Esche/Fraxinus, Lin-
hen. Je nachdem, ob Feuerholz nur unvollständig de/Tilia und Ulme/Ulmus und in jüngerer Zeit Bu-
verbrannt ist oder ob Konstruktionsholz durch ein che/Fagus und Hainbuche/Carpinus, die auf einen
Schadensfeuer verkohlte, werden unterschiedliche artenreichen Laubmischwald hinweisen. Viele die-
Holzgattungen nachzuweisen sein. Wiederum ande- ser Kurven reichen fast bis zur Oberfläche des Pro-
re Hölzer sind für die Holzkohleerzeugung in Mei- fils und alle diese Baumgattungen sind noch heute
lern genutzt worden. Dieses Phänomen kann an der in zum Teil kleinen Beständen im Wald vertreten.
Häufigkeitsverteilung der Holzkohlen in einzelnen Somit kann davon ausgegangen werden, dass die-
Proben abgelesen werden. Generell bestätigt sich se Baumgattungen in Teilen des Riesewohlds über-
aber das Bild des Holzartenspektrums der Holzkoh- dauert haben und dass trotz intensiver Nutzung des
le (siehe S. 61 Abb. 13) im Pollendiagramm (siehe heutigen Waldareals in der Vorgeschichte der Wald
Abb. 17), so etwa das Fehlen von Buche/Fagus und niemals völlig vernichtet gewesen ist. Dies trifft auch
Hainbuche/Carpinus in älteren Schichten oder die für die Linden/Tilia und Ulmen/Ulmus zu, die auf-
generelle Dominanz der Eiche/Quercus, sowohl bei grund von Merkmalen der Pollenmorphologie wei-
den Holzkohlen als auch im Pollendiagramm. Eini- tere Aussagen erlauben.
ge Kurven im Pollendiagramm weichen aber stark Bei der Linde/Tilia lassen sich aufgrund der Grö-
ab, was durch spezifische Pollenproduktivität der ße der Strukturelemente auf der Ober- und Untersei-
Baumgattungen zu erklären ist. So ist die Linde/Ti- te der Pollenkörner zwei Typen unterscheiden (Beug
lia im Pollendiagramm meist deutlich unterreprä- 2004). Zu Beginn der Entwicklung sind noch bei-
sentiert. Die hohen Werte in den Holzkohlespektren de Typen, der Winterlinde- (Tilia cordata-Typ) und
zeigen, dass sie zumindest bis in die vorrömische Ei- der Sommerlinde-Typ (Tilia platyphyllos-Typ) ver-
senzeit im Riesewohld relativ häufig gewesen sein treten. Während die Winterlinde als die in Schles-
muss. Ähnlich ist die Situation beim Ahorn/Acer, wig-Holstein heimische gilt, ist dies für die Sommer-
der als insektenblütige Art nur wenig Pollen produ- linde umstritten. Heute kommt sie nur mit wenigen
ziert und freisetzt. Er ist im Pollendiagramm stark Freilandvorkommen bei Treia, Kr. Schleswig-Flens-
unterrepräsentiert. Holzkohlen von Weißdorn/Apfel burg, und Wiemerstedt, Kr. Dithmarschen, ca.
weisen auf relativ lichte Waldsäume und mögliche 15 km nördlich des Riesewohlds, vor, ist darüber
Hecken hin. Im Pollendiagramm sind diese Gattun- hin­aus aber relativ häufig als Straßenbaum gepflanzt
gen nicht von anderen Rosaceen (Familie der Rosen- (­R aabe 1987, 33). Die relativ hohen Anteile von Pol-
gewächse) zu unterscheiden, so dass die relativ ho- lenkörnern des Sommerlinden-Typs sprechen für die
hen Werte der Rosaceae (siehe S. 64 Abb. 15) diese Ursprünglichkeit dieser Baumart im schleswig-hol-
zwar widerspiegeln können, aber nicht als Beleg für steinischen Riesewohld. Die Kurve geht gegen 500
Bäume dieser Familie gewertet werden können. v. Chr. deutlich zurück und endet gegen 1200 A.D.
Trotz der relativ hohen Siedlungszeigerwerte bre- Dies entspricht der modernen Verbreitung, da auch
chen die Kurven vieler Waldbäume nicht vollständig heute nur Winterlinden in der Nähe des Quellmoo-
ab. Neben Eiche/Quercus, Birke/Betula und Hasel/ res im Riesewohld angetroffen werden.

68
Ähnliches gilt für die Ulmenarten, die sich nicht Abbildung 19 zeigt die Häufigkeitsverteilung der Ul-
eindeutig voneinander trennen lassen. In dem Atlas mus-Pollenkörner mit vier, fünf und sechs Poren.
von Raabe (1987) ist nur die Berg-Ulme (Ulmus gla- Generell ist die Zahl der Ulmus-Pollenkörner im un-
bra) für Dithmarschen belegt. Während Stafford teren Abschnitt des Profils deutlich höher (siehe S. 66
(1995) in seinem Bestimmungsschlüssel des Pollens Abb. 17), so dass auch die Basis dieser prozentualen
der Ulmaceae nur zwischen dem südeuropäischen Berechnung höher ist. Dennoch zeigt sich, dass im
Celtis australis-type und dem Ulmus glabra-­type unteren Abschnitt relativ häufig 4-porige Pollenkör-
unterscheidet, führt Stockmarr (1970) die Poren- ner nachzuweisen sind. Deren Anteil geht oberhalb
zahl als Unterscheidungskriterium bei den Ulmen von 49 cm auf Null zurück. Somit gibt es deutliche
an. Diese variiert leicht zwischen den drei Ulmen- Hinweise, dass bis etwa 200 v. Chr. die Flatter-Ulme
arten, der Berg-Ulme (Ulmus glabra), der Feld-Ulme (Ulmus laevis) relativ häufig im Einzugsbereich des
(Ulmus minor) und der Flatter-Ulme (Ulmus laevis; untersuchten Quellmoores im Riesewohld aufgetre-
Stockmarr 1970; Beug 2004). Zwar überwiegen bei ten ist. Noch heute ist sie in kleinen Beständen im
allen Ulmenarten 5-porige Pollenkörner, doch tre- Riesewohld anzutreffen (Denker 2008). Die Natür-
ten bei Ulmus glabra und Ulmus minor nicht selten lichkeit der Vorkommen der Flatter-Ulme in Schles-
auch 6-porige Pollenkörner auf, während Ulmus lae- wig-Holstein diskutieren Janssen/Hewicker (2006;
vis auch geringe Anteile 4-porigen Pollens erzeugt. 2007) in zwei Aufsätzen. Demnach ist sie zwar viel-
Somit gibt es einen weiten Überlappungsbereich und fach gepflanzt, ihr sporadisches Auftreten in Altwäl-
man kann nicht an einem einzelnen Pollenkorn eine dern wird jedoch als Hinweis auf autochthone Vor-
Artzugehörigkeit ableiten. Aus dem Vergleich aller kommen gewertet. Diese Interpretation wird durch
in einer Schicht nachgewiesenen Ulmus-Pollenkör- die pollenanalytischen Ergebnisse aus dem Riese-
ner kann allerdings eine Aussage abgeleitet werden. wohld unterstützt.

Zusammenfassung

Archäologische Begehungen und Sondagen im lichen Bereich des Riesewohlds vervollständigt das
Bereich des Riesewohlds in Schleswig-Holstein ha- Bild. Gemäß des Alters-Tiefen-Modells beginnt das
ben ein facettenreiches Bild der Besiedlung und Be- Torfwachstum vor ca. 4000 Jahren. Zu Beginn do-
wirtschaftung ergeben. Einzelfunde aus dem Meso- minieren Linde, Eiche, Ulme, Ahorn, Hasel, Bir-
und Neolithikum belegen die Anwesenheit von ke und Kiefer das Waldbild. Siedlungszeiger bele-
Menschen, auch wenn keine Siedlungen zu lokalisie- gen Eingriffe in den Wald mindestens seit der späten
ren sind. Seit der Bronzezeit bezeugen Gräber und Bronzezeit. Maximalwerte werden zur Zeit der Er-
Streufunde die Besiedlung des Gebietes. Eindeuti- richtung der eisenzeitlichen Befestigung erreicht. Im
ge Belege für eine Besiedlung sind durch einen ei- Verlauf der Entwicklung verändert sich die Waldzu-
senzeitlichen Ringwall sowie durch Flursysteme ge- sammensetzung zugunsten von Buche und Hainbu-
geben, die bei der Auswertung von Laserscandaten che und zuungunsten von Hasel, Linde und Ulme.
entdeckt wurden. Nach ihrer Morphologie datie- Trotz dieser Veränderungen lassen sich die genann-
ren diese Flursysteme ebenfalls in die Eisenzeit, aber ten Gattungen bis in die Gegenwart nachweisen, was
auch mittelalterliche und neuzeitliche Wölbacker- für ein Überdauern in dem Gebiet des Riesewohlds
systeme sind belegt. Darüber hinaus weisen Flurna- spricht. Der Wald mutet naturnah und ursprünglich
men auf eine historische Nutzung hin. an, ist jedoch im Verlauf der Vorgeschichte vielfältig
Ein Vergleich des archäologischen Berichtes mit genutzt und umgeformt worden, nicht zuletzt auch
einem Pollenprofil aus einem Quellmoor im nörd- für den Ackerbau.

Summary

The archaeological survey in the forested area of ses of Laser-scan-data. Based on morphological ex-
the Riesewohld in Schleswig-Holstein, Northern amination these also date to the Iron Age. Medieval
Germany, revealed a diverse picture of settlement ridge and furrow systems (Wölbäcker) are recorded
and arable activities. Single mesolithic and neolith- as well and place names give hints for land use in
ic finds attest the presence of people even when there modern and historical times.
are no proofs of settlements. From the Bronze Age A comparison of the archaeological features with
onwards graves and stray finds indicate the settling the pollen record of a small moor spring comple-
of the area. Strong evidence is given by an Iron Age ments the record. According to the age-depth-mod-
enclosure and some field systems detected by analy- el peat growth started some 4,000 years ago. At the

69
beginning of peat formation the woodland is main- which is characterised by an increase of beech and
ly built up by lime, oak, elm, maple, hazel, birch and hornbeam and a decrease of hazel, lime and elm.
pine. Human indicators show strong influence of Nevertheless these species are present throughout
people at least from the Late Bronze Age onwards. the record indicating a survival in the Riesewohld
Human influence culminated in the Iron Age at the area. The modern woodland appears to be ancient
same time as the enclosure was built. In the course of but it has been transformed by men and main areas
time a change in woodland composition is recorded even have been used for tillage.

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