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Gesamtwi rkungsgrad
Elektrische Kapazität c=EV
'1g = '1, . '12'" '1n
1 1 Kapazität des C,' Co' A
C=---
Periodendauer T =- Frequenz f=- Plattenkondensators d
f T
ti Parallelschaltung
Tastgrad g=- von Kondensatoren C. = C, + C2 + ... + C,
T
Effektivwert Reihenschaltung 1 1 1 1
- der sinusförmigen 0= V']/2, V=-
o von Kondensatoren
-=-+-
C. C, C2 ···+C n
Dieses Papierwurde
aus chlorfrei gebleichtem
Zellstoff hergestellt
2 . Auflage Druck 10
Herstellungsjahr 2000
Alle Drucke dieser Auflage können im Unterricht parallel
verwendet werden .
Elektrotechnik
Grundbildung
westermann
Grundbegriffe
Vorwort der Elektrotechnik
Sachwortverzeichnis . ..
Bildquellenverzeichnis
T
- 6
-
Grundbegriffe der Elektrotechnik
1. 1 Einführung
Obwohl unsere Welt entscheidend durch die Elektrotechnik
bestimmtwird , haben natürliche elektrische Phänomene, wie
z . B . der Blitz , ihre beeindruckende Wirkung auf den Menschen
nicht verloren .
Sie zeigen uns immer wieder, welche Naturkräfte undGefahren
mit der Elektrizität verbunden sind . Deutlich wird ebenfalls ,
welche besonderen Leistungen notwendig waren , um sie für
die Menschheit nutzbar zu machen .
Künstlich hervorrufbare elektrische Erscheinungen sind seit
langem bekannt. Bereits die Griechen des Altertums wußten ,
daß leichte Stoffe , wie z . B . Haare , Federn oder Fasern , durch
einen mit einem Tuch geriebenen Bernstein angezogen werden
können . Dieses Phänomen konnte damals nur als magischer
oder göttlicher Einfluß gedeutet werden. Aus dieser Zeit
stammt auch ein wichtiger Begriff dieser Erscheinungen , denn
Bernstein heißt im Griechischen Elektron.
Die Anwendung solcher Reibungselektrizität erstreckte sich
jedoch zunächst nur auf die schaustellerische Darbietung. Bis
zum Ende des 18 . Jahrhunderts konnte man sich bei entspre
chenden Veranstaltungen elektrisieren lassen (Abb . 2) .
Die umfangreichen Versuche von Oerstedt und Galvania (Abb . hang Abb . 1: Oersted entdeckt den Zusammen
1 u . 3 ) gingen über schaustellerische Darbietungen weit von Elektrizität und Magnetismus
Fig . 14
1ew
NO
Abb. 2: Vorführung einer Elektrisiermaschine (Anfang des 18 . Jh .). Abb. 3: Galvanis Experimente mit » tieri
Elektrizität entstand durch Reibung an einer Schwefelkugel. scher Elektrizität« (1791)
HANS CHRISTIAN OERSTED, dänischer Physiker, 1777 ... 1851
2 ALOISIO LUIGIGALVANI, italienischer Arzt, 1737 ... 1798
12 Grundbegriffe der Elektrotechnik
Elektromechaniker /- in
Büroinformationselektroniker/- in
Fernmeldeanlagenelektroniker/-in
Radio - und Fernsehtechniker/-in
,5 1 1 ,5 22 53, 3 ,5 Kernqualifikation Fachqualifikation
Ausbildungsdauer in Jahren
Abb .6 : Handwerkliche Elektroberufe Abb.7 : IT -Berufe
1 .2 Elektrische Erscheinungen
und ihre Ursachen
Elektrische Vorgänge spielen sich nicht nur in technischen
Geräten ab, sondern auch in unserer natürlichen Umwelt. Die
beim Ausziehen eines Kunstfaserpullovers gelegentlich kni
sternden Funken und das Haften von Papierschnipseln an
Kunststoffen sind z. B . elektrische Vorgänge. Die zur Deutung
dieser Erscheinungen notwendigen Grundlagen wollen wir in
den folgenden Abschnitten erarbeiten .
Versuch 1 - 1:
Gegenseitige Beeinflussung geladener Stäbe
Versuch A
Durchführung
Die Kunststoffstäbe werden mit einem Wolltuch gerieben und
dann einander genähert.
Ergebnis
Der drehbar aufgehängte Kunststoffstab wird abgestoßen .
Versuch B
Durchführung
Die Glasstäbe werden mit einem Seidentuch gerieben und
dann einander genähert.
Ergebnis
Der drehbar aufgehängte Glasstab wird abgestoßen .
Versuch C
Durchführung
Der aufgeladene Kunststoffstab wird dem aufgeladenen
Glasstab genähert.
Ergebnis
Der drehbar aufgehängte Glasstab wird durch den geladenen
Kunststoffstab angezogen .
Aufbau der Materie 15
Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie das
Unteilbare.
16 Aufbau der Materie
Kern mit
6 Protonen und
Fernsehturm 6 Neutronen
| Streichholz
kopf Hülle mit X
6 Elektronen
Kugelform
Alle Atome sind aus den gleichen Elementarteilchen , den Tabelle 1. 1: Elektronenbesetzung
Protonen , Neutronen und Elektronen , aufgebaut. Der Unter Schalen - max. mögliche
schied der Grundstoffe besteht lediglich in der Anzahl der | bezeichnung Elektronenzahl
Teilchen . So besitzt z .B . Kupfer 29 Protonen und Zink 30
Protonen im Kern. In Abb . 4 sind einige Atome als Modelle
vereinfacht in einer Ebene dargestellt.
Bei einem vollständigen Atom ist die Anzahl der Elektronen
stets gleich der Anzahl der Protonen . Die Neutronenzahlweicht
häufig von der Protonenzahl ab . Protonen und Elektronen
verursachen die elektrischen Erscheinungen .
Die Elektronen bewegen sich in bestimmten Bereichen um den OOZ
Kern . Diese werden Schalen genannt und mit fortlaufenden
Buchstaben gekennzeichnet. (Von innen nach außen von K bis
Q , Tabelle 1. 1 ). Zentrifugalkraft
Jede Schale kann weiter unterteilt werden . Man kennzeichnet
diese Unter-Schalen mit den Kleinbuchstaben s , p , d und f.
elektrische Anziehungs
kraft
Kunststoffstab
Wasserstoff: Kohlenstoff: Kupfer: otocolocol
1 Proton 6 Protonen 29 Protonen Elektronen
1 Elektron 6 Neutronen 34 Neutronen
6 Elektronen 29 Elektronen überschuß
Abb. 4 : Flächenartige Darstellung verschiedener Atome
Wolltuch
1.2.3 Elektrische Eigenschaften der Atome Elektronen
Die elektrischen Eigenschaften der Atome sollen am Wasser mangel
stoffatom verdeutlicht werden, da es am einfachsten aufgebaut
ist. Es besteht lediglich aus einem Proton als Kern und einem
Elektron (Abb . 5 ).
Das Elektron bewegt sich auf einer Kreisbahn um den Kern . Glasstab
Bei der Kreisbewegung wirkt eine Kraft, die vom Mittelpunkt
weggerichtet ist (Zentrifugalkraft).
Die Zentrifugalkraft kennen wir auch in unserem persönlichen Elektronenmangel
Erfahrungsbereich , z . B . Karussel, Hammerwerfen und Fahrt
durch eine Kurve .
Das Elektron würde sich demnach vom Kern entfernen , wenn
nicht die Zentrifugalkraft durch eine Anziehungskraft aufge Seidentuch
hoben würde. Diese Anziehungskraft hat eine elektrische
Ursache. Die Zentrifugalkraft und die elektrische Anziehungs Elektronen
kraft sind gleich groß , aber entgegengesetzt gerichtet. überschuß
Die Anziehungskraft entsteht durch unterschiedliche Ladungs
arten . Die Ladungsart des Elektrons wird negativ und die des
Protons positiv bezeichnet.Neutronen sind elektrisch neutral.
Abb . 6 : Reibungsversuch
18 Elektrische Felder
R52
Aufgaben zu 1.2
1. Welche Ladungen stoßen sich ab ?
2. Wie heißt derkleinste Baustein eines Grundstoffes, der noch
dessen chemische Eigenschaft besitzt?
3 . Nennen Sie den Unterschied zwischen Grundstoffen und Abb . 3 : Feldlinienbilder zwischen unter
schiedlichen Elektroden
Verbindungen !
4 . Ordnen Sie folgende Stoffe in Grundstoffe und Verbindungen
ein : Gips , Glas, Zink, Keramik , Uran , Alkohol, Stickstoff,
Kupfer, Kohlenstoff, Aluminium , Schwefelsäure! (Hinweis :
Benutzen Sie die Periodentafel der Elemente , vgl. S . 251)
5 . Auswelchen Bausteinen setzt sich ein Molekül zusammen ?
6 . Skizzieren Sie den Aufbau eines Helium -Atoms!
7 . Skizzieren Sie das Modell eines Wasserstoff-Atoms mit L AS
Angabe der Ladungen und Kräfte!
8 . Wodurch werden elektrische Felder verursacht?
* FARADAY,MICHAEL, engl.Naturforscher, 1791– 1867. Abb. 5 : Abgeschirmte Leitungen
Mechanische Grundbegriffe
1. 3 Mechanische Grundbegriffe
Einige elektrische Erscheinungen und Zusammenhänge kön
nen nur mit Hilfe von Erkenntnissen, Begriffen und Größen aus
der Mechanik erklärtwerden . Um die folgenden Kapitelbesser
verstehen zu können ,müssen wir einige dieser Begriffe kennen .
Einheitengleichungen
In Einheitengleichungen setzt man Einheiten in eine glei Richtung
chungsmäßige Beziehung . Mit ihrer Hilfe können Umrechnun
gen zwischen Einheiten vorgenommen werden. F = 3N
Beispiel: 1 m = 100 cm 1 m2 = 104 cm
Arbeit und Energie stehen in einem bestimmten Zusammen Arbeitwurde Energie ist
hang. Während man bei der Arbeit etwas über einen Vorgang verrichtet gespeichert
aussagt, beschreibt man mit der Energie den Zustand eines
Körpers oder eines Systems. Energie entsteht durch Arbeit. Umwandlung
Die Ursache für eine Energie ist ein Arbeitsvorgang.
bewirkt
Arbeit Energie
(Vorgang) (Zustand)
Für die Energie darf nach DIN 1304 neben W auch das
Formelzeichen E gewählt werden . Abb . 4: Arbeit und Energie beim Anheben
Wird ein Körper auf die Höhe h gehoben , dann ist dazu eine eines Körpers
bestimmte Arbeit erforderlich . Der Körper besitzt danach eine
entsprechende Energie. Sie wird mit Energie der Lage oder
mit potentieller Energie E , bezeichnet (Abb . 4).
Die einmal verrichtete Arbeit ist nicht verloren , sondern steht
als Energie zur Verfügung. Mit ihr kann wiederum Arbeit
verrichtet werden .
Energie ist die Arbeitsfähigkeit eines Körpers oder eines
Systems.
In unserem Beispielkönnte man das Wasser durch ein Rohr
zur 2 . Etage zurückfließen lassen . Aufdem Boden der zweiten
Etage könnten wir damit eine kleine Turbine antreiben . Hier
durch ließe sich die verrichtete Arbeit (Hubarbeit) als Antriebs
arbeit zurückgewinnen (Verluste sind vernachlässigt).
Nach diesem Prinzip arbeitet z . B . ein Pumpspeicherwerk (Abb .
5 ). Die potentielle Energie des Wassers wird hierbei in Bewe Abb . 5 : Energieumwandlung beim Pump
speicherwerk
gungsenergie umgewandelt. Sie wird auch als kinetische
Energie Ek bezeichnet. Etage Höhe
werden Energie
Die Energie eines Körpers hängt von dem jeweiligen Bezugs . Potential
punkt ab . Alle Punkte auf der gleichen Höhe haben gegenüber a u
3900 f g e b r a c h t J Etage 3 9,18m m
diesem das gleiche Potential. gewon en 06
In Abb . 6 sind die Energiewerte von 101Wasser potentialmäßig .
2 ,
3
bezogen auf das Erdgeschoß dargestellt. 600 Etage m
wird muß 06
,
Arbeitmuß verrichtet werden , wenn sich das Potential erhöhen .
1 3
soll; sie wird frei, wenn das Potential kleiner wird . Ar b ei t Ar b ei t 300 3 ,06 m
Die verschiedenen Energiearten können ineinander umge
wandeltwerden . Dieses wichtige physikalische Gesetz gilt nicht
nur in der Mechanik , sondern in allen Bereichen . Dabei ist stets Erdgeschoß als Bezugsebene
die Summe der Energien in einem System konstant (Energie Abb . 6 : Energiewerte und Potentiale von
erhaltung) 101Wasser in einem Haus, bezogen auf
das Erdgeschoß
P = 900 Ws
180 S '
p = 5W
Seine Arbeit in kWh beträgt:
W = ,0025 kWh
Aufgaben zu 1.3
1. Welche Angaben bestimmen den Wert einer Größe?
2 . Worin unterscheiden sich abgeleitete Größen von Basis
größen ?
3. Erklären Sie den Unterschied zwischen Größengleichungen
und zugeschnittenen Größengleichungen .
4 . Erklären Sie den Unterschied zwischen Arbeit und Energie !
5 . Wie verändert sich das Potential wenn Arbeit frei gesetzt
wird ?
6 . Drei Pumpen befördern Wasser auf eine Höhe von 40 m .
Welche Pumpe leistet am meisten und welche am wenig
sten ?
a ) Pumpe 1 pumpt 2001 in 20 min
b ) Pumpe 2 pumpt 500 1 in einer Stunde
c ) Pumpe 3 pumpt 300 1 in 25 min
- Taste
Düse - Feder
-
Abb. 1: Spannungsmessung (Aufbau) Abb . 2: Spannungsmessung (Schaltbild )
3
1.4 .4 Spannungsarten und Spannungswerte
Für die verschiedenen technischen Anforderungen sind ent
sprechende Spannungsquellen entwickelt worden . Sie liefern
je nach Aufbau eine Gleich -, Wechsel- oder Mischspannung .
Die Unterschiede sollen in diesem Teil dargestellt werden .
Zeitabhängige elektrische Größen können mit dem Oszillo eh
skop sichtbar gemacht werden. In Abb . 4 sind eine Gleich
spannung in Abhängigkeit von der Zeit in der Form eines
Oszillogramms und die zugehörige graphische Darstellung zu
sehen . Diese graphische Darstellung heißt Liniendiagramm .
Ein Liniendiagramm ist eine grafische Darstellung, in der eine
Größe, hier die elektrische Spannung, in Abhängigkeit von der
Zeit dargestellt ist. Das Oszilloskop ist ein Spannungsmesser .
Die Darstellung erfolgtmit einem Lichtpunkt. Sein senkrechter
Abstand von der Mittelinie ist ein Maß für die Höhe der
Spannung. Während der Messung wird der Lichtpunkt nach Abb . 4 : Oszillogramm und Liniendiagramm
rechts verschoben . Dadurch sind zeitliche Veränderungen einer Gleichspannung
erkennbar. Da die Lichtpunktanzeige etwas träge erfolgt, ent
steht ein ruhendes Bild .
Die Gleichspannung ist von stets gleichbleibender Höhe. Sie
ist nach dem Einschalten in voller Höhe vorhanden und bleibt
bis zum Ausschalten bestehen . Die Polarität der Spannungs
quelle ändert sich nicht. G LEC
Wechselspannungsquellen ändern ihre Polarität und damit die
Richtung und in der Regel auch ihre Größe ständig . Die von
den Elektrizitätswerken gelieferte Spannung ist eine sinus
förmige Wechselspannung. Abb . 5 zeigt den Verlauf einer
sinusförmigen Wechselspannung in der Form eines Oszillo
gramms und eines Liniendiagramms.
Eine Mischspannung setzt sich aus einer Gleich - und einer
Wechselspannung zusammen . Abb. 6 zeigt einen möglichen
Verlauf. Die Höhe der Spannung istnichtkonstant. Sie schwankt
um einen Mittelwert (mittlere Gleichspannung), der in diesem
Fall 10 V beträgt.
Abb . 5 :Oszillogramm und Liniendiagramm
Den mittleren Gleichspannungswert einer Mischspannung ist einer Wechselspannung
der arithmetische Mittelwert UAV?
Soll ein elektrisches Gerät angeschlossen werden, dann muß
die geforderte Spannungsart und Spannungsgröße beachtet
werden . Bei Gleichspannung ist das einfach , es gibt nur eine
Größe. So liefert z . B . eine Autobatterie konstant 12 V . 2
Wesentlich komplizierter verhält es sich bei einer Wechsel
spannung.Da in der Technik überwiegend sinusförmige Größen
zu Grunde gelegt werden , soll im folgenden auch nur eine
sinusförmige Spannung behandelt werden .
Zunächst einmal ist wichtig , wie oft die Spannung ihre Polarität
wechselt. Hierüber gibt die Frequenz Auskunft.
+ 17V +
Die Frequenz f gibt an , wie oft ein periodischer Polaritäts + 10V +
wechsel pro Sekunde auftritt.
+ 3V +
* Zusammengesetzt aus den Wörtern Oszillation (lat.): Schwingung; . . . skop
(gr.): Gerät zur optischen Untersuchung oder Betrachtung. Abb . 6 :Oszillogramm und Liniendiagramm
2 AV (Average Value - Mittelwert) einer Mischspannung
30 Spannungswerte
U in V
+ + + +
tin ms .
NWAO U in V on TU in V
ti = 2 ms A t = 4 ms
tp = 18 ms NW tp = 16 ms
T = 20 ms T = 20 ms
f = 50 Hz f = 50 Hz
UAV UAV = ,5 V UAV Uav = 1, V
4 8 12 16 20 t inms " ' ' 12 ' 16 20 24 t inms
Abb . 5 : Beispiele für Impulsgrößen
Aufgaben zu 1. 4
Aufgaben zu 1.4
1. Zwischen zwei Polen herrscht ein Ladungsunterschied . Wie
bezeichnet man diesen Zustand? + 15 V
2 . Nennen Sie das Formelzeichen und die Einheit der Span
nung !
3 . Mit einem Bandgenerator lassen sich Spannungen erzeu
gen. Beschreiben Sie die mechanischen und elektrischen
Vorgänge! 3 M1 M2
4 . Zwischen Spannung, Arbeit und Ladung besteht ein Zu
sammenhang. Drücken Sie diesen in einer Formel aus!
5 . Nennen Sie einige Geräte, mit denen Spannungen erzeugt
werden können , und geben Sie das Prinzip an , nachdem
diese Spannung erzeugt wird! Abb. 1: Schaltung zu Aufgabe 13
6 . Was muß beim Anschluß von Spannungsmessern beachtet
werden ? u in VI
7. Geben Sie den Unterschied zwischen Gleich - und Wech
selspannung an !
8 . Skizzieren Sie in einem Liniendiagramm den Verlauf einer
Mischspannung!
9 . Mit welchem Gerät können Spannungen in Abhängigkeit
von der Zeit sichtbar gemacht werden ?
10 . Nennen und beschreiben Sie die Werte einer sinusförmigen
Wechselspannung!
11. Nennen und beschreiben Sie die Mittelwerte einer Misch u in v
spannung !
12. Nennen und beschreiben Sie die Kennwerte eines rechteck
förmigen Spannungsimpulses.
13. Abb. 1 gibtnoch einmaldie Potentiale der Spannungen von
Abb . 3b (S . 28) wieder. Außerdem ist hier ein Spannungs - 10
messer dargestellt. Beim Anschluß dieses Spannungs - 20
messers ist auf die Polarität der zu messenden Spannung
zu achten .
a) Wie groß sind die Spannungen U ,2, U13, U14, Uzz, U2 und u in VA
UZ ?
b ) Mit welchen Klemmen (1, 2, 3 oder 4 ) müssen die
Klemmen des Spannungsmessers (M1oder M2) verbunden
werden , wenn die Spannungsmessungen nacheinander .
durchgeführt werden ?
14. Abb. 2 zeigt vier unterschiedliche Mischspannungen .
Spannung 1:
Arithmetischer Mittelwert der Gleichspannung = - 5 V
Effektivwert der überlagerten Wechselspannung = 10 ,6 V u in v
Spannung 2 :
Arithmetischer Mittelwert der Gleichspannung = + 15 V
Effektivwert der überlagerten Wechselspannung = 3 ,5 V
Spannung 3 :
Arithmetischer Mittelwert der Gleichspannung = + 5 V
Effektivwert der überlagerten Wechselspannung = 10 ,6 V - 10
Spannung 4 : - 204
Arithmetischer Mittelwert der Gleichspannung = + 10 V
Effektivwert der überlagerten Wechselspannung = 7, 1 V Abb . 2: Verschiedene Mischspannungen
Ordnen Sie die Spannungen den Abb . 2a , b , c oder d zu ! (zu Aufgabe 14 )
Elektrischer Strom
Elektronenabfluß
Spannungs to 00000
quelle
Uberführung
der
N Elektronen
Elektronenzufluß
1.5 .2 Stromstärke
Es ist nicht nur wichtig zu wissen , ob und in welcher Richtung
ein Strom fließt, sondern auch , wie groß die Ladungsbe
wegung ist.
Bildlich ist das sehr einfach vorstellbar. Man denkt sich eine
Leitung durchgeschnitten und zählt die Elektronen , die pro
Sekunde aus diesem Querschnitt austreten. Es ist also gewis
sermaßen eine „Verkehrszählung“ (Abb . 3 ). b ) Technische Stromrichtung
Die elektrische Stromstärke ist die Ladungsmenge, die pro
Sekunde durch einen Leiterquerschnitt fließt. Abb . 2: Elektronenstromrichtung
und Technische Stromrichtung
Die Größe Stromstärke hat die Einheit Ampere !.
Wenn man einen gleichbleibenden Stromfluß voraussetzt, dann
bewegt sich bei doppelter Zählzeit die doppelte Ladungsmenge
durch einen Querschnitt.Um die Ladungsmenge pro Zeiteinheit
berechnen zu können , muß die gesamte Ladung durch die
Zählzeit dividiertwerden . Stromstärke
Stromstärke = Ladungsmenge Formelzeichen I
Einheitenzeichen A
Bewegungszeit
1.5.3 Strommessung
Elektrischer Strom ist gerichtete Ladungsbewegung, z . B . in
einem Leiter. Soll diese Ladungsbewegung gemessen werden ,
dann muß die Leitung eines Stromkreises aufgetrennt und das
Meßgerätin die Leitung geschaltetwerden . Der gesamte Strom
muß durch das Meßgerät fließen (Abb . 4 und 5).
Es gibt verschiedene Arten von Strommessern . Ihre Eigenarten Strommesser
sind zu beachten . Bei einigen Meßgeräten darf der Strom nur
in einer Richtung durch das Gerät (von + nach – ) fließen .
4 Elektrischer Stromkreis
2 . 1 Aufbau eines
elektrischen Stromkreises
Ein elektrischer Stromkreis besteht aus
. der Spannungsquelle
. der Leitung
. dem Verbraucher.
In der Spannungsquelle wird Energie in elektrische Energie
umgewandelt. Dabei entsteht eine elektrische Spannung.
Im Verbraucher wird die elektrische Energie in die gewünschte
Energieform umgewandelt. Dabei wird elektrische Energie
» Verbraucht und eine andere Energieform » erzeugt« . Eigent
lich ist er also gar kein Verbraucher, sondern ein Energieum
wandler. Diese Umwandlung vollzieht sich in den Verbrauchern Abb. 1: Elektrischer Stromkreis (Schaltung)
durch die Behinderung der Elektronen in ihrer Bewegung. Diese
Behinderung des elektrischen Stromes ist eine elektrische
Größe und wird elektrischer Widerstand genannt.
Der elektrischer Widerstand ist die Behinderung des Elek Elektrischer Widerstand
tronenflusses durch einen Stoff. Formelzeichen R
Die Größe elektrischer Widerstand hat die Einheit Ohm '. Einheitenzeichen 2
Der elektrische Widerstand ist demnach eine Eigenschaft aller
Verbraucher. Wie dieses Widerstandsverhalten erklärt werden
kann und von welchen Einflußgrößen es abhängt,wird in Kapitel
3 behandelt.
Das Wort » Widerstand« wird in der Praxis auch für das Bauteil
verwendet. Man spricht von Schichtwiderständen , von Draht
widerständen usw .
In Abb . 1 ist ein kompletter Stromkreis mit Schaltzeichen
dargestellt. Der besseren Übersichtlichkeit wegen wurden
Schalter, Sicherungen und sonstige Schutzeinrichtungen weg
gelassen . Abb . 2 zeigt den gleichen Stromkreis im Aufbau ,
wobei als Spannungsquelle hier ein Netzteil verwendetwurde.
2 .2 Ohmsches Gesetz
Im folgenden wollen wir durch ein Experimentdie Abhängigkeit
der Größen Stromstärke, Spannung und Widerstand in einem
einfachen Stromkreis klären . Sinnvollerweise gehen wir so vor, Stromversorgungsgerät
daß immer nur eine Größe gezielt verändert und die andere Umsetzung von Wechsel- in Gleich
konstant gehalten wird. strom
In einem Stromkreis kann man entweder die Spannung U oder
den Verbraucher, also den Widerstandswert R , verändern.
Entsprechend der Spannung U und dem Widerstand R wird
sich eine Stromstärke I einstellen .
Die Experimente können sowohl mit Gleichstrom als auch mit
Wechselstrom durchgeführt werden . Die sich ergebenden Ge
setzmäßigkeiten gelten dann entweder für die arithmetischen
Mittelwerte oder für die Effektivwerte.
Experimentiertman mitMischströmen , dann können Meßfehler
auftreten (vgl. Kap. 7 ) .
Versuch 2 - 1:
Abhängigkeit der Stromstärke von der Spannung bei gleichbleibendem Widerstand
Aufbau
VIU
Als Spannungsquelle wird ein Netzgerät gewählt, das die 220 V Netzspannung in eine kleinere
Ausgangsspannung umwandelt und bei dem die Ausgangsspannung kontinuierlich verändert
werden kann .
Um einen genauen Widerstandswert zu erhalten , wird ein geeichter Widerstand verwendet.
Durchführung
Bei konstantem elektrischen Widerstand R = 20 S2 wird die Spannung von U = O V bis U = 10 V
verändert. Gemessen werden jeweils die Spannung U und die Stromstärke I.
Meßergebnis
Nr. U inV I in A R = konstant
R = 20 2
.2
,3
,4
,5
Leitwert, Widerstand
Durchführung
Bei konstanter Spannung wird der Widerstand stufenweise
von R = 102 bis R = 40 12 verändert. Gemessen wird die
Stromstärke I für die jeweiligen Widerstände. Der Span
nungsmesser dientzur Kontrolle der Spannung.
Als Spannungsquelle wird wie in Versuch 2 - 1 ein Netzgerät
verwendet, der Widerstand ist stufig einstellbar.
Meßergebnis
Nr. R in 22 I in A Nr. R in 12 | I in A
1 10 3 30 ,33 U = konstant
2 20 .5 40 ,25 U = 10 V
I in A
,8 U = IR
1022
+ =
R
+ 2022
+ R =
+
+ FR2= 5022
U in V
Abb. 1: Kennlinien verschiedener linearer Widerstände
Elektronen
RE
Elektronen
Abb . 2 : Der Kondensator wird aufgeladen . Es fließt ein Strom und die Abb . 3. Aufladevorgang eines
Kondensatorspannung steigt. Der Kondensator speichert Energie . Kondensators
Elektrische Arbeit
DIU
SNA
Abb. 4 : Der Stromkreis ist unterbrochen , es fließt kein Strom . Am Abb . 5: Aufgeladener Kondensator
Kondensator wird Spannung gemessen , er hat also Energie ge
speichert.
Elektronen
Elektronen
Abb. 6 : Der Kondensator wird entladen . Es fließt ein Strom und mit Abb. 7: Entladevorgang
schreitender Zeit fällt die Kondensatorspannung. eines Kondensators
NA
kWh
Abb . 3: Direkte Arbeitsmessung (Spannungs- und Strommessung zur Abb . 4 : Direkte Arbeitsmessung
Kontrolle ). (Aufbau) (Spannungs- und Strommessung zur
Kontrolle ), (Schaltung)
Gleichstrom , Wechselstrom 47
Irms = 1512
P = URMS IRMS P=U:I
Versuch 2 - 3 :
Zusammenhang zwischen Stromstärke, Leistung und Widerstand bei einer Herdplatte
Aufbau
Herdplatte
Durchführung
Die Herdplatte P = 2000 W wird an ihre Nennspannung U = 230 V angeschlossen . Für jede
Schalterstellung des 7 - Takt-Schalters werden Leistung und Stromstärke gemessen .
Meßergebnis
1 2 3 4 5 6 7
| Stufe 0001 1 22
1 33
2
Pin W 200 300 450 950 1 400 2000
I in A To ,91 1,36 2,05 4, 32 6 ,36 9, 1
din o 253 169 112 53 36 , 2 25 , 3
U = konstant U = 230 V
50 Leistung bei einem Widerstand
P=
P = p2 . R
Aufgaben zu 2 57
Aufgaben zu 2
1. a ) Berechnen Sie in Anlehnung an Versuch 2 - 1 von U = OV
bis U = 20 V die Stromstärke für die Widerstände R , = 302
und R , = 10 2!
b ) Tragen Sie in ein neues Diagramm die Kennlinien ein !
c ) Zu welchem Widerstand (zum größten oder kleinsten )
gehört die steilste Kennlinie ? Begründen Sie Ihre Antwort!
2 . Wie groß ist die Stromstärke durch einen 15 k12-Widerstand ,
wenn er an 60 V angeschlossen wird ?
3 . Wie groß ist der Widerstand, durch den an 220 V ange
schlossen ein Strom von 9 ,1 A fließt?
4 . Wie groß ist der Leitwert eines Verbrauchers, durch den
bei einer Spannung von 500 V ein Strom von 22,5 A fließt? Pin W
5 . An welche Spannung kann ein Widerstand R = 2, 2 k2ange
schlossen werden , wenn die höchstzulässige Stromstärke
I = 50 mA beträgt?
6 . Nennen und begründen Sie die Einheiten für die elektrische
Leistung!
7 . Warum darf der Strompfad eines Leistungsmessers nicht
parallel zur Spannungsquelle angeschlossen werden ?
8. Erklären Sie ,warum der Strompfad oder der Spannungspfad 4 8 12 16 20 24
U in V
eines Leistungsmessers überlastet sein kann, obwohl der
Leistungsmesser noch nicht den Endwert anzeigt? Abb. 3: Diagramm zu Aufgabe 12
9. Von welchen Größen ist die Arbeit in einem Stromkreis
abhängig ?
10 . Wann wird in einem Gleichstromkreis eine gleichgroße Pin W
Leistung umgesetzt wie in einem Wechselstromkreis ? 20
11. In welcher Weise ändert sich die Leistungsaufnahme eines
Stromkreises, wenn bei gleichbleibender Spannung der
Widerstand verdoppelt wird ? Begründen Sie Ihre Antwort!
12 . In Abb . 3 ist die Leistung in Abhängigkeit von der Spannung
für einen Widerstand dargestellt.
a ) Wie groß ist die Leistung des Widerstandes bei einer 10 20 30 40 50 60
Spannung von 10 V ? R in 12
b ) Wie groß ist die Leistung, wenn die Spannung verdoppelt
wird ? Abb. 4 : Diagramm zu Aufgabe 13
c) Wie groß ist der Widerstand?
13. In Abb . 4 ist die Leistung in Abhängigkeit vom Widerstand Pin W
R dargestellt.
a) Wie groß ist der Widerstand, wenn die Leistung 7 ,5 W
beträgt? (Kurve 1)
b ) Für welche Spannung gilt die Kurve 1 ?
c ) Für welche Spannung gilt die Kurve 2 ?
14. In Abb . 5 ist die Leistung in Abhängigkeit von der Strom
stärke dargestellt.
a ) Wie groß ist die Leistung bei einer Stromstärke von 20 40 60 80 100 120
,07 A ? (Kurve 1) I in mA
b ) Für welchen Widerstand gilt die Kurve 1?
c ) Für welche Widerstände gilt die Kurve 2 und 3 ? Abb. 5: Diagramm zu Aufgabe 14
A
HariOTU
o
cS
S .
53
Elektrischer Widerstand
3. 1 Stromleitung in Metallen
Aus Ihrer Erfahrung wissen Sie , daß sich Drähte erwärmen ,
wenn Strom hindurch fließt. In Verbrauchern (z.B .Glühlampen ,
Heizdraht) ist das erwünscht, in den Zuleitungen sicher nicht.
Gemeinsam istbeiden , daß sie zumeist aus Metallen bestehen .
Deshalb wollen wir uns in einer ersten Überlegung mit der Abb. 1: Metallgitterstruktur einer Wolfram
Stromleitung in Metallen beschäftigen . Spitze . Fotografie eines Bildes aus dem
Metalle leiten den elektrischen Strom gut. Da dieser Strom eine Feldemissions-Mikroskop (Vergrößerung
1 : 500000 )
gerichtete Bewegung von Elektronen ist, müssen diese Ele
mentarteilchen bei Leitern eine besondere Rolle spielen .
Nach dem Atommodell (vgl. Kap. 1) befinden sich die Elektronen
auf Bahnen (Schalen ) um den Kern . Bei Metallen sind die negatives beweglichesElektron
Elektronen der äußersten Schale nicht besonders fest einge
bunden , d. h ., sie lassen sich leicht aus der Bahn entfernen . Da
sie sich aber nicht völlig frei bewegen können , nennt man sie
quasifreie ' Elektronen . Wenn diese die Atome verlassen haben ,
bleiben unvollständige Atome zurück, die man Atomrümpfe
nennt. Diese sind positiv geladen , da Elektronen fehlen .
Beim Erstarren einer Metall- Schmelze ordnen sich diese Atom
rümpfe zu regelmäßigen räumlichen Gittern an . Die quasifreien
Elektronen bewegen sich in diesem Gitter in ungeordneten positiverAtomrumpf
Bahnen (sog. Zickzack -Bewegungen ). Man bezeichnet diese
Anordnung als Metallbindung (Abb . 2 ). Abb. 2: Metallgitter (vereinfacht in einer
Trotz der negativen beweglichen Elektronen bleibt das Metall Ebene dargestellt)
nach außen neutral, weil sich die Ladungen insgesamt wegen
der positiven Atomrümpfe gleichmäßig verteilen und damit in
ihrer Wirkung aufheben .
Legtman jetzt eine Spannung an, so führen die Elektronen eine
zusätzliche gerichtete Bewegung zum Pluspol aus. Es fließt
also ein elektrischer Strom .
Die Elektronen werden bei ihrer Bewegung im Leiter durch
Zusammenstöße mit den Atomrümpfen behindert. Diese Eigen
schaft wird als elektrischer Widerstand bezeichnet. Die Elek
tronen geben dabei einen Teil ihrer Bewegungsenergie an die
Atomrümpfe ab, so daß diese in stärkere Schwingungen
versetzt werden. Es entstehtWärme (Abb . 3). Abb. 3 :Weitergabe der Energie von Elek
tronen an Atomrümpfe
quasi (lat.): gewissermaßen, gleichsam , sozusagen
Widerstand von Leitern
Versuch 3 - 1: Aufbau
Abhängigkeit des Leiter
widerstandes von den U (V
Abmessungen und dem
Material
Leitung
SRL
Durchführung
Der Widerstand wird nicht direkt gemessen , sondern durch Strom - und Spannungswerte er
rechnet. Als Spannung wird dabei der Spannungsfall an der Leitung zugrundegelegt. Die Größe
des Belastungswiderstandes ist in diesem Zusammenhang belanglos.
• Messungen bei verschiedenen Querschnitten , gleicher Leiterlänge und gleichem Material.
• Messungen bei verschiedenen Längen , gleichem Querschnitt und gleichem Material.
• Messungen bei verschiedenem Material, gleichem Querschnitt und gleicher Länge.
Meßergebnis
1 TU
Nr. inmm 9in mm2 Material
Material in v | , -
I
in A
RL =
in V in
1 100 1,5 Kupfer 202,6 17,4 14,6 1,19 U , = konstant
2 100 2 ,5 Kupfer 209, 2 10 ,8 15 , 1 ,72 U , = 220 V
3 50 1,5 Kupfer 210 , 9 1 9 , 1 15 , 2 ,6
4 100 2 ,5 Aluminium 202,3 17 ,7 14,6 1,21
R =
* Benannt nach LORD KELVIN OF LARGS, englischer Physiker, 1824 ... 1907
Kaltleiter, Heißleiter
Rzo = 1 k12
J, = 20 °C AT = A9 = 9, - ,
2, = 200 °C AT = 42 = 180 K
a = ,00004
AR = R20 AT a
AR = 1000 12 · 180 K . ,00004
AR = 7 ,222
Widerstandswert in S.
the
Kennfarbe 1. 2. 3 . T.
Kenn - Kenn - Kenn Toleranz
ziffer ziffer ziffer Abb. 1: Trimmpotentiometer
keine + 20 %
silber - 10 - 2 | + 10 %
gold 10 -1 + 5%
schwarz 10º = 1
braun AWN 101 + 1%
rot N 102 + 2%
orange w 103
gelb 104
Voa 105
grün + ,5 %
blau 106 + , 25 %
violett 10 + ,1%
000 108
grau
weiß 109
Abb . 2: Drehpotentiometer
Widerstände
Widerstandsbauformen
Festwiderstände veränderbare Widerstände
einstellbare von physikalischen Draht Schicht
Widerstände Größen abhängige widerstände widerstände
(Potentiometer) Widerstände
Trimmpoten Schiebepoten
temperatur span ungs lichtabhängi magnetfeld druckabhängi Kohleschicht Metallschicht
Drehpoten widerstände widerstände
tiometer tiometer tiometer abhängig abhängig abhängig
Dickschicht Dünnschicht
3.5 Widerstandswerkstoffe
Werkstoffe für Schichtwiderstände 1
Mit den Widerständen in Abb . 2 soll elektrische Energie
» Verbraucht werden . Da aber kein Verbrauch von Energie
möglich ist, sondern immer nur die Umwandlung von einer
Energieform in eine andere erfolgt, entsteht auch bei diesen
Bauteilen Wärme. Da diese aber unerwünscht ist,müssen die -
Werkstoffe für Schichtwiderstände möglichst große spezifische
Wärmekapazitäten und schlechte Wärmeleitfähigkeiten haben .
Keramische Stoffe haben diese Eigenschaften . Ihre sehr hohen
elektrischen Widerstände lassen jedoch nur einen begrenzten
Einsatz zu. Man verwendet Kohle, Metalle und Metalloxide . Abb . 2 : Schichtwiderstände
Die Widerstandswerkstoffe werden entweder auf Träger aufge
dampft oder als Lösung aufgespritzt. Durch feine Dosierungen
und durch nachträgliche Bearbeitung (Abbrennen oder Ab
schleifen ) können sehr genaue Werte erreichtwerden . Dies ist Anforderungen an
besonders wichtig ,weilnur genaue Abstimmungen der Bauteile Schichtwiderstandswerkstoffe
das Funktionieren der Schaltungen garantieren . Hieraus ergibt • hoher spezifischer Widerstand
sich u . a ., daß auch Temperaturschwankungen keinen Einfluß große spezifische Wärmekapazität
auf die elektrischen Werte haben dürfen . • schlechte Wärmeleitfähigkeit
Bedingt durch ihre kleinen Abmessungen lassen diese Wider • gute Korrosionsbeständigkeit
gute Zunderbeständigkeit
stände auch keine großen Belastungen zu , daher werden sie kleiner Ausdehnungskoeffizient
in der Energietechnik nicht so häufig eingesetzt. • kleiner Temperaturkoeffizient
HR
Werkstoffe für Drahtwiderstände EL
Auch bei den Widerständen in Abb . 3 kommt es nicht auf die
Umsetzung der elektrischen Energie in Wärme an , sondern auf
die Verringerung der elektrischen Energie . Also müssen die
hierbei verwendeten Werkstoffe ähnliche Voraussetzungen
erfüllen wie bei den Schichtwiderständen .
In vielen Fällen spielt aber die Widerstandsänderung durch
unterschiedliche Temperaturen keine große Rolle . Nur Meß
widerstände müssen einen sehr kleinen Temperaturkoeffizien - Abb. 3: Drahtwiderstände
Aufgaben zu 3 65
་
་ |
:
1
པ ། བབ བ
བཅབ་ལ་ལར་བ་བ་སའི་བརྒྱ་
།
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/
451 2 5
}
,
Schaltungen
elektrischer Widerstände
4 . 1 Reihenschaltung
An eine Spannungsquelle können mehrere elektrische Ver
braucher (Widerstände) angeschlossen werden . Eine Möglich
keit hierfür ist die Reihenschaltung. In der Praxis kommt die
Reihenschaltung nicht so häufig vor. Ein Beispiel ist jedoch
allen bekannt, die Christbaumkette (Abb. 1) .
Bei der Reihenschaltung werden die Bauteile hintereinander
geschaltet. Nur der Anfang des ersten Bauteils und das Ende
des letzten sind an die Spannungsquelle angeschlossen . Bei
Unterbrechung des Stromkreises ( Schalter auf) sind alle Lam
pen stromlos.
In Versuchen mit jeweils drei Widerständen sollen die Gesetz
mäßigkeiten der Reihenschaltung untersucht werden . Wie ver
halten sich dabei Ströme, Spannungen und Widerstände ? Um
die Zusammenhänge herauszuarbeiten , wird die Frage für die Abb . 1: Christbaumkette
Größen einzeln beantwortet.
Ug = 16V = 202
4 . 1. 3 Widerstandsverhalten bei der Reihenschaltung
Die Spannungsquelle mit U = 16 V versorgt die Reihenschal
tung mit ,2 A . Für die Quelle ist unerheblich, daß drei
Widerstände von 10 S2 , 20 S2 und 50 2 in Reihe geschaltet sind. R3 = 502
Für die Spannungsquelle stellt sich die Reihenschaltung wie
ein Widerstand dar. Dieser Widerstand ersetzt die ganze
Schaltung. Er wird deshalb Ersatzwiderstand oder Gesamt
widerstand genannt (Abb . 3 ).
Mit dem Ersatzwiderstand (Gesamtwiderstand R ) kann man
die Reihenschaltung (oder eine beliebige andere) ersetzen .
Die Spannungsquelle liefert den gleichen Strom wie vorher. I = ,2 A
Der Gesamtwiderstand läßt sich ebenfalls berechnen :
16 V Ug = 16V R . - 802
Rg = S R = ,2 Rg = 802
A
Das Ergebnis zeigt den Zusammenhang zwischen Gesamt
widerstand und Teilwiderständen .
Rg = R + R + R , Abb . 3 : Der Gesamtwiderstand hat die
8022 = 10 2 + 202 + 502 gleiche Wirkung wie seine Teilwiderstände
Bei der Reihenschaltung ist der Gesamtwiderstand (Ersatz Gesamtwiderstand bei der
widerstand ) so groß wie die Summe der Teilwiderstände. Reihenschaltung
Beispiel: | Rg = R , + R , + ... + Rn
Meßbereichserweiterung von Spannungsmessern
(Drehspulmeßwerk)
Mit einem Spannungsmesser (Meßbereich :60 mV, Innenwider
stand: 200 S2) soll eine Spannung von etwa 2,5 V gemessen
werden. Der Endausschlag wird auf 3 V festgelegt. Uy UM
Welcher Widerstand muß zur Verringerung der Spannung dem
Meßwerk vorgeschaltet werden ?
Um Ry auszurechnen , benötigtman : Abb. 4: Schaltung einer SpannungsmeB
• die Stromstärke I durch den Widerstand bereichserweiterung durch einen
Vorwiderstand
• die Spannung U , am Widerstand
Die Stromstärke bei Vollausschlag läßt sich über die Werte des
Meßwerkes berechnen :
R;
Um die Spannung U , bei Vollausschlag berechnen zu können ,
muß die Meßwerkspannung Um von der Spannung U abgezogen
werden .
Uv = U - UM . Abb . 5: Vorwiderstand
70 Leistung bei Reihenschaltung
Berechnung von R ,
R , = R2 - R2
R = 162 22 - 1072
R , = 552
In der Zwischenstufe . 1 sind die Widerstände R ., R , und R ,
in Reihe geschaltet an 220 V angeschlossen. Jetzt beträgtbei
einem Widerstand von 242 2 die Leistungsaufnahme 200 W .
Berechnung von R ,
R = R129 - R2
R = 242 2 - 162 2
R , = 80 22
Erweitert man die Reihenschaltung um zusätzliche Wider
stände, dann verringert sich die gesamte Leistungsaufnahme
(U = konst.).
Es soll weiter untersucht werden , wie groß die Leistungsauf
nahme der einzelnen Widerstände bei der Reihenschaltung ist.
Hierfür könnte die Herdplatte in der ersten Schalterstellung
näheruntersuchtwerden .Dies wäre jedoch zu aufwendig, daman
die Plattenanlage öffnen müßte . Deshalb wird eine labormäßig
aufgebaute Versuchsanordnung vorgezogen (Versuch 4 - 3).
Leistung bei Reihenschaltung
P ! PIN Pa P2
1 . 29 19 20 30
10 20 3
R1
R2 R2
Die Summe der Teilleistungen ist so groß wie die Gesamt- Leistung bei der Reihenschaltung
leistung
Pg = P, + P + ... + P
Der Widerstand Ry = 50 12 (der größte ) nimmt die größte
Leistung auf, weil bei gleichem Strom an ihm die größte
Spannung abfällt.
Bei der Reihenschaltung sind Leistungsaufnahme und Wider
stand direkt proportional.
Die Meßergebnisse lassen sich rechnerisch kontrollieren .
72 Aufgaben zu 4 . 1
Aufgaben zu 4. 1
1. Begründen Sie , warum bei der Reihenschaltung der Strom
in allen Widerständen gleich groß ist!
R = 200 | | , = 50V
2. Wie heißtdas 2. Kirchhoffsche Gesetz ?
3 .Welche Bedeutung hat der Gesamtwiderstand für eine
Schaltung?
4 . Wie groß ist der Gesamtwiderstand von vier gleich großen
Widerständen (je 2,5 S2), die in Reihe geschaltet sind ?
5 . In Abb . 1 sind drei Widerstände R = 20 92, R = 402 und Rg= 402 || Uz
Rx = 40 2 in Reihe geschaltet. Die Teilspannungen betragen
Un = 50V und U2 = 100 V .
a ) Wie groß ist die Teilspannung U , ? Abb. 1: Schaltung zu Aufgabe 5
b ) Wie groß ist die Gesamtspannung ?
6 . In Abb . 2 sind vier Widerstände R , = 100 2, R , = 1202, 1 = 50mA
R , = 270 22 und R = 470 22 in Reihe geschaltet. Durch sie Ri = 1009
fließt ein Strom von I = 50 mA.
a ) Wie groß ist der Gesamtwiderstand ?
b ) Wie groß sind die Teilspannungen ? R2= 1200
c) Wie groß ist die Gesamtspannung ?
7 . Eine Spannungsquelle mit U = 24 V speist eine Reihen
schaltung von vier Widerständen . Drei Widerstände sind Rz= 27022
gleich groß (R , = R = R , = 4 k ). An ihnen fallen drei
Spannungen von je 4 V ab .
a ) Wie groß ist die Teilspannung U ? R4 = 4709
b ) Wie groß ist der Teilwiderstand R ?
c ) Wie groß ist die Stromstärke ?
8 .Wie ändern sich bei einer Reihenschaltung die Teilspan - Abb . 2: Schaltung zu Aufgabe 6
nungen , wenn ein weiterer Widerstand zusätzlich in Reihe
geschaltet und die gesamte Schaltung an die gleiche
Spannung gelegt wird ?
1000 W Leistung auf. Wie R ,= 402 | | P = 45 W
groß ist die Stromstärke?
10. In Abb . 3 sind zwei Widerstände R , = 402 und R , = 802 R2= 809
in Reihe geschaltet. Die Leistungsaufnahme des Widerstan
des R , beträgt P , = 45 W .
a ) WievielLeistung nimmt R , auf?
b ) Wie groß ist die Gesamtleistung ? Abb. 3: Schaltung zu Aufgabe 10
11. Die Leistung eines Lötkolbens soll bei konstanter Netz
spannung vermindertwerden .Wie läßt sich dies realisieren ?
12. Eine Glühlampe 110V, 100W , soll über einen Vorwiderstand
an 220V angeschlossen werden .
a) Wie groß muß der Vorwiderstand sein ?
b ) Wieviel Leistung nimmtder Vorwiderstand auf?
c) Verliert die Glühlampe durch diese Anordnung ihre
Helligkeit?
13. Zwei gleich große Heizwiderstände nehmen in Reihe ge
schaltet und an 220V angeschlossen zusammen 15W auf.
a ) Wie groß ist die Stromstärke ?
b ) Wie groß ist der Widerstand der Reihenschaltung?
c ) Wie groß ist der Widerstand eines Heizleiters ?
d ) WievielLeistung würde ein Widerstand allein aufnehmen ,
wenn er an 220V angeschlossen wird ?
Parallelschaltung
4 . 2 Parallelschaltung
In vielen elektrischen Anlagen ist es möglich , elektrische
Verbraucher beliebig und unabhängig voneinander ein - oder
auszuschalten . Dies ist kennzeichnend für die Parallelschal
tung. Die Verbraucher sind parallel zueinander an die gleiche
Spannungsquelle angeschlossen (Abb . 4 ).
Für die Ermittlung der Gesetzmäßigkeiten soll ein Versuch
durchgeführt werden . Um einen Vergleich mit der Reihen Fern - Leuchte Raum
schaltung herstellen zu können , werden die gleichen Wider seher Theizung
stände und die gleiche Spannungsquelle verwendet. N
Die Ausgangsfrage für die Untersuchung lautet:
Wie verhalten sich Spannungen , Ströme und Widerstände bei Abb . 4: Prinzip der Parallelschaltung
der Parallelschaltung ? (Anmerkung: Das Zeichen für den Fern
seher ist ein Bildzeichen nach DIN 30600,
Wir wollen die Frage in dieser Reihenfolge durch Einzelversu die anderen Zeichen sind Schaltzeichen
che klären . nach DIN 40900)
Werden Widerstände parallelgeschaltet und an eine Span Spannung bei der Parallelschaltung
nungsquelle angeschlossen , dann liegt an allen Widerstän Ug = U , = U , = ... = Un
den die gleiche Spannung .
Die Gesamtspannung ist so groß wie die Teilspannungen .
74 Erstes Kirchhoffsches Gesetz
Durchführung
Die Quellenspannung Ug, die Strom
stärke I, und die Teilströme durch
die Teilwiderstände werden gemes
sen .
1 Meßergebnis
Un inV I , in A I, in A
a 16 2 ,72 I 1,6
Ug | 1, inA l , in A
,8 ,32
Versuch 4 -5 zeigt den Zusammenhang zwischen Gesamtstrom Stromstärke bei der Parallel
und Teilströmen . schaltung von drei Widerständen
Erstes Kirchhoffsches Gesetz 1, = 1, + 1, + 1,
Der Gesamtstrom ist so groß wie die Summe der Teilströme.
Wären noch mehr Widerstände vorhanden , dann müßten die Stromstärke bei der Parallelschaltung
weiteren Teilströme ebenfalls addiert werden . Durch jeden
weiteren parallel geschalteten Widerstand wird I , erhöht. 19 = 1, + 12 + ... + In
Die Stromverzweigung in Versuch 4 - 5 läßt sich auch in
Abb . 2 erkennen . Die einzelnen Verzweigungspunkte wurden Knotenpunktregel
zu je einem Knotenpunkt (A und B ) zusammengefaßt.
Für diese Knotenpunkte gilt ebenfalls das 1. Kirchhoffsche E ' Izu = lab
Gesetz (Knotenpunktregel):
Knotenpunkt A Knotenpunkt B
Ig = 1, + 1₂ + I₃ 1, + 1, + 1% = 1,
Die einem Knotenpunkt zufließenden Ströme sind genau so
groß wie die vom Knotenpunkt abfließenden Ströme. 16V 6A 1022 8A 2002 32A 5092
Ordnet man die Ströme den Widerständen zu , durch die sie ,
1 , ,
= = = = = - =
R3
fließen (Abb . 1), so ergibt sich : U 11 R 12 R ,
1
Durch den kleineren Widerstand fließt der größere Strom .
Wie verhalten sich aber die Ströme zueinander?
Abb . 1: Zusammenhang zwischen Wider
Ug ständen und Strömen .
US 1, _ R ,
Iz Ug - I R
= mathematisches Summenzeichen
Widerstandsverhalten 75
- bzw . 1 - bzw. 1 L
RA R3
Bei gleichgroßen Teilwiderständen sind auch die Teilströme
gleich groß.
L IN
P .NN P . P1 NN P2
1 2 3 4
1 2 3
U
R3 R2
Die Summe der Teilleistungen ist so groß wie die Gesamt Leistung bei der Parallelschaltung
leistung. Pg = P , + P , + ... + Pm
Der Widerstand R , = 20 2 (der kleinste ) nimmt die größte
Leistung auf.
Beider Parallelschaltung sind Leistungsaufnahme und Wider
stand umgekehrt proportional.
Aufgaben zu 4 .2
1. Begründen Sie , warum bei der Parallelschaltung durch den
kleineren Widerstand der größere Strom fließt!
2 . Wie heißt das 1. Kirchhoffsche Gesetz ?
3 . Wie groß ist der Gesamtwiderstand von fünf parallelge RY= 202 R2= 402 R3=402
schalteten Widerständen von je 30 S2 ?
4. In Abb . 1 sind drei Widerstände R , = 202, R = 40 22 und
R = 40 22 parallelgeschaltet. Der Teilstrom I, beträgt 6 A .
a ) Wie groß sind die Teilströme I, und 1, ? Abb. 1: Schaltung zu Aufgabe 4
b ) Wie groß ist der Gesamtstrom ?
c ) Wie groß ist die Spannung?
5 . Vier Widerstände R , = 800 S2, R , = 1200 S2, R , = 1600 12 und
R = 2400 2 sind parallelgeschaltet. Die Gesamtstromstärke Ry= 4022 R2- 8092
beträgt ,5 A .
a ) Wie groß ist der Gesamtwiderstand? P1= 45WT
b ) Wie groß ist die Spannung ?
c ) Wie groß sind die Teilströme?
6 . Zwei Widerstände R = 400 S2 und R , sind parallelgeschal Abb . 2: Schaltung zu Aufgabe 7
tet. Der Gesamtstrom beträgt 1, = 1 A und der Teilstrom 50Hz
I, = ,6 A .
a ) Wie groß ist die Spannung ? -
N
/
3
b ) Wie groß ist R ? ;
c ) Wie groß ist R , ? V
400
7. In Abb . 2 sind zwei Widerstände R , = 40 2 und R , = 80 22 F01
parallelgeschaltet. Die Leistungsaufnahme des Widerstan
des R , beträgt P , = 45 W .
a ) Wieviel Leistung nimmt R , auf ? @ Oto
b ) Wie groß ist die Gesamtleistung? 37 38 32
8 . Der Stromkreis in einer Küche ist mit 10 A abgesichert F5 | F6 F7 F8
(Abb . 3). Dort werden neben anderen Kleingeräten ein
elektrisches Heißwassergerät mit 2000 W und ein Toaster LS 10A LS 10A LS 10A LS 10A
mit 1700 W betrieben . Jedesmal, wenn beide Geräte gleich
zeitig betrieben werden , sprichtder Sicherungsautomat an . 37 37 37 37
Wie istdas zu erklären ?
9 . Zwei parallelgeschaltete Widerstände, die an 230 V ange w W
schlossen sind , nehmen zusammen 1800 W auf. Wird nur
einer an 230 V betrieben , dann nimmt er 1400 W auf. 2 5 *
Wie groß sind die beiden Widerstände ? Arbeitszimmer Küche
10. Kontrollieren Sie rechnerisch aus Versuch 4 - 6 (S. 77): I,Pg, Flur Bad
P ., P ,und P3
Abb . 3: Verteilungsplan einer Wohnung
(Ausschnitt) zu Aufgabe 8
Gruppenschaltungen
122
4 .3.4 Spannungsteiler
In der Praxis benötigt man oft veränderbare Spannungen, um
z.B. die Helligkeit von Leuchten , Drehzahlen von Motoren ,
Temperaturwerte von Heizgeräten usw . zu regulieren. Die
Industrie stellt dafür besondere Geräte wie z . B . Stelltransfor
matoren und Dimmer her. Veränderbare Spannungen lassen
sich aber auch mit Stellwiderständen (Potentiometern ) erzeu
gen (Abb . 3).
Um z. B . die Spannung einer Glühlampe und damit den Glüh
lampenstrom sowie die Helligkeit zu beeinflussen , bieten sich
die Reihenschaltung und die Spannungsteilerschaltung an
(Abb. 4b ).
Bei der Reihenschaltung leuchtet die Lampe dann mit größter
Helligkeit, wenn der Vorwiderstand ausgeschaltet und der
Schleifer direkt mit dem einen Pol der Spannungsquelle (in Abb . 3: Stellwiderstand für höhere
Abb. 4a oben) verbunden ist. Der kleinste Strom fließt dann , Belastungen
wenn der Vorwiderstand voll eingeschaltet ist (Schleifer in Abb .
4a unten ). Die Glühlampe kann durch Veränderung der Schlei
ferstellung nie spannungsfreiwerden .
Bei der Spannungsteilerschaltung (Abb. 4b ) dagegen erhält die
Glühlampe bei der unteren Schleiferstellung keine Spannung,
während bei der oberen Schleiferstellung die volle Spannung
anliegt.
Die Spannungsteilerschaltung liefert eine veränderbare Ver a) Reihen b ) Spannungs
schaltung teilerschaltung
braucherspannung. Es soll in Versuch 4 - 7 untersucht werden ,
wie sich die Verbraucherspannung ändert, wenn der Schleifer Abb. 4 : Schaltungsmöglichkeiten für ver
schrittweise verstellt wird . änderbare Spannungen
Versuch 4 - 7 : Spannungsteilerschaltung
Aufbau
Durchführung
12V pot Der Schleifer eines Stellwiderstandes wird stu
ON H H fenweise von bis 6 verstellt.Fürjede Einstellung
= wird die Spannung U , gemessen . Die Eingangs
U spannung bleibtkonstant (Spannungsmesser zur
Kontrolle ). Die Messung wird (je nach Schalter
stellung) für Leerlauf, Belastung mit 4 S2 und Be
lastung mit 24 12 durchgeführt.
Schlei- u , in v U , in V U , in V Meßergebnis
Nr. ferstel- (Leer
lunglauf) | (R , = 24 2) (R = 4 12 )
AWN
1,7 1, 1
3, 3 1,7
YOU 4 ,8 2 ,4
6 ,5 3 ,4
8 ,8 5 ,5
OLO NOOTNO 12 12
82 Indirekte Widerstandsmessung
12 U2 in V
107 R1 = 24
o (Leerlauf)
R2 = 242
oc
VARO = 4
R = 162
Schleiferstellung
Ri =
82 | |R2 = 242
Abb. 1: Abhängigkeitder Ausgangsspannung von der Schleiferstellung
R bzw . 19 = 1, - 1
3 ,3 V
82 1 = ,545 A – ,14 A
11 = ,41 A 1 = ,41 A
Aufgaben zu 4 .3
1. Wie ändert sich die Gesamtstromstärke, wenn zu einer
Reihenschaltung ein Widerstand bei konstanter Spannung
parallelgeschaltet wird ?
2. Wie ändert sich die Gesamtstromstärke, wenn zu einer
Parallelschaltung ein Widerstand bei konstanter Spannung
in Reihe geschaltet wird ? 16,892
3 . Eine Spannungsquelle U = 12 V speist eine Reihenschal
tung von R . = 82 12 und R , = 22 12 . 14,792
a ) Wie groß ist die Stromstärke ?
b ) Wie groß ist die Gesamtstromstärke, wenn parallel zu 4 ,722 3 ,32 6 ,822
dieser Reihenschaltung ein 3 . Widerstand mit R , = 47 Q2 ge
schaltet wird ?
4 . Zwei Widerstände R , = 39 2 und R , = 18 12 werden parallel
an 6 V angeschlossen. Das Netzgerätmuß später gegen ein
anderes, das eine Spannung von 10 V liefert, ausgetauscht 14,72
werden . Da die Ströme durch die Widerstände nicht ver
ändert werden sollen , muß in Reihe zu den parallel ge
schalteten ein 3. Widerstand R , geschaltet werden. Wie groß
ist dieser ?
5 . Der Gesamtwiderstand der abgebildeten Schaltung (Abb . 4 )
ist zu berechnen ! Abb . 4 : Schaltung zu Aufgabe 5
.
Wirkungen des
elektrischen Stromes
5 . 1 Wärmewirkung
Wärme und Temperatur Wärme
Ehe die elektrisch erzeugte Wärme, die Gesetzmäßigkeiten und Formelzeichen
Zusammenhänge untersuchtwerden können ,müssen die phy- Einheitenzeichen J
sikalischen Größen Temperatur und Wärme näher erklärt
werden .
Alle Stoffe, ob fest, flüssig oder gasförmig , lassen sich erwär
men . Ihr Aggregatzustand (fest, flüssig oder gasförmig ) hängt
vom Grad der Erwärmung ab .
Was ist erwärmen ? Hierzu drei Beispiele :
• Speisen und Wasser werden im Haushalt auf dem Gasherd,
Elektroherd oder anderen speziellen Elektrogeräten erwärmt.
Metalle werden zum Bearbeiten (Schmieden , Gießen ,
Schweißen ) mit Flammen oder elektrisch erwärmt.
Schmelzpunkt, Siedepunkt
Siedepunkt 100°C
+ 0°C Schmelzpunkt
-EIS Wasserdampf
(fest) (gasförmig)
Wasser (flüssig )
Durchführung
Auf zwei Kochplatten mit je P = 1,5 kW werden 1 kg Wasser und 1 kg Maschinenöl erwärmt. In
gleichen Zeitabständen wird die Temperatur in beiden Flüssigkeiten gemessen . Während der
Versuchsdurchführung müssen die Flüssigkeiten umgerührt werden , um die Temperatur gleich
mäßig zu verteilen .
Meßergebnis
Nr. t in s Iw in °C | Twink T So in °C Tõin K
м 293 293
да 60 307 324
120 321 82 355
Ол 180 335 113 386
240 349 144 417
88 Wärmeausbreitung
Heizleiter
Für die Umwandlung von elektrischer Energie in Wärme sind
spezielle Heizleiter entwickelt worden . In Abb . 4 ist z . B . der
Heizleiter einer Waschmaschine zu sehen . Der die Wärme
erzeugende metallische Leiter befindet sich innerhalb des
gebogenen Metallrohres. Er ist in einer isolierenden Substanz
(keramikähnliche Stoffe ) eingebettet, die die Wärme gutweiter
leitet. Zwischen der äußeren Metallumhüllung und dem im Abb. 4 :Heizleiter für eine Waschmaschine
Inneren befindlichen elektrischen Leiter besteht somit keine
elektrische Verbindung. Die Anschlüsse sind gegenüber der
Befestigungsplatte und dem von außen erkennbaren Rohr
ebenfalls isoliert.
Der Strom fließt durch den metallischen Leiter und die Elek
tronen geben ihre Bewegungsenergie teilweise an die Atom
rümpfe ab , so daß diese in stärkere Schwingungen geraten .
Hieraus folgt, daß der elektrische Widerstand (also die Behin
derung der Elektronen ) groß sein muß . Reine Metalle kommen
dafür nicht in Frage . So werden meistens niedriglegierte (das
sind Werkstoffe mit geringen Prozentsatzen an Legierungs
bestandteilen ) Metalle verwendet, da schon kleine Unregel
mäßigkeiten im Gitteraufbau eine starke Behinderung für die
Elektronen hervorrufen .
Da Heizleiter schnell mit kleiner Energie hohe Temperaturen
erreichen sollen , müssen sie kleine spezifische Wärmekapazi
täten und gute Wärmeleitfähigkeiten haben .
Durch diese hohen Temperaturen darf es natürlich nicht zu
Veränderungen der Werkstoffe kommen , d .h ., sie dürfen ihre
mechanischen und technologischen Eigenschaften nicht ver
lieren oder sogar flüssig werden . Auch sollen die Materialien
nicht verbrennen. Es müssen also Bestandteile hinzulegiert
werden , die entweder das Verzundern völlig verhindern oder
eine Oxidschicht bilden , die weiteres Verzundern ausschließt.
Hierbei spielt auch die Umgebung“ eine entscheidende Rolle.
Wenn die Widerstandswerkstoffe völlig abgekapselt sind (z . B .
in Keramik eingebettet), dann kann kein Sauerstoff hinzutreten
und die Oxidation unterbleibt. Da keramische Werkstoffe aber
schlechte Wärmeleiter sind , werden ihrem Einsatz Grenzen
gesetzt. Bei Erwärmung dehnen sich keramische Stoffe weniger
aus als Metalle . Dadurch würden sich die Heizleiter aus ihren
Einbettungen herauslösen. Durch Legierungen erreicht man
Werkstoffe mit sehr kleinen Ausdehnungskoeffizienten .
Damit ergeben sich für Heizleiter folgende Anforderungen :
• hoher spezifischer Widerstand
• kleine spezifische Wärmekapazität
gute Wärmeleitfähigkeit
. hoher Schmelzpunkt
• gute Korrosionsbeständigkeit
gute Zunderbeständigkeit bei freiliegenden Heizleitern
• kleiner Ausdehnungskoeffizient
Hierfür sind viele Werkstoffe entwickelt worden . Ihre Haupt
bestandteile sind Aluminium , Chrom , Eisen, Nickel.
Beispiel: Cr Al 20 5 (20 % Cr, 5 % AI, 75 % Fe). Andere bekannte
Handelsnamen sind : Aluchrom , Cronifer, Cronix , Hawe, Mega
pyr I, Vacronium . Abb. 5 : Verschiedene Heizleiter
90 Lichtwirkung, Glühlampe
MID ~ 20 %
Licht
~5 %
Licht
Abb . 1: Beispiele für Lichtwirkung. Von links nach rechts: Natrium - Abb . 2: Lichttechnischer Wirkungsgrad von
dampflampe, Kohlefadenlampe, Glühlampe, Quecksilberdampflampe Lampen
5 . 2 Lichtwirkung
Wir wollen uns jetzt mit der Glühlampe (Temperaturstrahler)
und der Gasentladungslampe (Leuchtstofflampe) näher befas
sen . Sie unterscheiden sich in ihrer Arbeitsweise, in ihrem
Aufbau und in ihrem Wirkungsgrad. In Glühlampen wird z . B .
nur etwa 5 % der elektrischen Energie in Licht umgewandelt,
bei Leuchtstofflampen dagegen etwa 20 % (Abb . 2 ).
Glühlampe
Erhöht man die Stromstärke durch einen metallischen Leiter,
dann steigt auch die Temperatur. Die Schwingungen der Atome
im Kristallgitter des Leiters nehmen zu . Ab etwa 800 °C beginnt
derLeiter rot zu glühen und Licht entsteht. Die Farbe geht bei
höheren Temperaturen in Weiß über.Dieses weiße Lichtbesteht
wiederum aus verschiedenen Farbanteilen (Abb . 4). Im Gegen
satz zu Leuchtstofflampen strahlen Glühlampen ein kontinuier
liches Spektrum ab . Alle Farben sind vorhanden , allerdings mit
verschieden großen Anteilen . Ein Übergewicht besitzt der
Rotbereich . Abb . 3: Allgebrauchsglühlampe und
Die Helligkeit einer Glühlampe steigtmit der Temperatur des Leuchtfaden als Doppelwendel
Leuchtfadens. Es werden sehr dünne Drähte aus Wolfram
verwendet. Die Glühfadentemperaturen liegen zwischen
2200 °C und 3200 °C . Der Leuchtfaden wird als Einfach - oder
Doppelwendel in einen Glaskolben eingebracht (Abb . 3). Da
durch werden die Abmessungen klein gehalten und die Verluste
durch Wärmeableitung verringert. Damit der Leuchtfaden nicht
verbrennt, wird der Glaskolben bei Lampen bis 40 W luftleer
gepumpt. Bei Lampen mit höheren Leistungen füllt man den Goebel
Glaskolben mit den Gasen Stickstoff, Argon oder Krypton .
Dadurch wird eine Oxidation und ein Verdampfen des Wolfram
fadens verringert. Die Lebensdauer steigt.
Funkentstör
kondensator
UV-Licht
..zurückgekehrtes"
angeregtes Elektron
gibt Energie ab
Aufgaben zu 5 .1 und 5. 2
1. Welcher Unterschied besteht zwischen einer Temperatur
angabe in °C und in K (mit Begründung) ?
2 . Warum hat sich in Versuch 5 - 1 (S . 87) dasMaschinenölmehr
erwärmtals dasWasser ?
3. In einem Behältermit 10 kg Wasser liegt ein 20 kg schweres
Kupferstück. Wasser und Kupfer werden um die gleiche
Temperatur erhöht. Welcher Stoff nimmtmehr Wärme auf 1 Glaskolben 6 Bimetallstreifen
(mit Begründung) ? 2 Entladungsrohr 7 Starter
4 . Wie groß ist nach den Meßwerten von Versuch 5 - 1 ( S. 87) die 3 Leuchtstoffschicht 8 Kunststoff-Gehäuse
4 Vorschaltgerät 9 Sockel
spezifische Wärmekapazität für Maschinenöl, wenn der 5 Elektrode
Wirkungsgrad ,58 beträgt? Abb . 1: Aufbau einer Kompaktleuchtstoff
5 . Welche Anforderungen müssen an Materialien gestellt lampe
werden , die als Heizleiter verwendet werden sollen ?
6 . Beschreiben Sie die Lichtentstehung in der Glühlampe !
7 . Erklären Sie die Arbeitsweise einer Glimmlampe.
8 .Welche Unterschiede bestehen zwischen den Spektren
einer Glühlampe und einer Leuchtstofflampe ?
9 .Welche Geräte bzw . Bauteile sind zum Betreiben einer
Leuchtstofflampe erforderlich und welche Aufgaben haben
sie ?
10 . Welche Unterschiede bestehen hinsichtlich des Wirkungs
grades zwischen einer Glühlampe und einer Leuchtstoff
lampe ?
11. Beschreiben Sie die Lichtentstehung in der Leuchtstoff
lampe !
12. Geben Sie die Vor- und Nachteile von Glühlampen im
Vergleich mit Leuchtstofflampen an!
13. Welche Unterschiede bestehen zwischen einer herkömm
lichen Leuchtstofflampe und einer Kompaktleuchtstoff
lampe ?
Magnetische Wirkung
Abb . 2: Elektromotor
o
5 .3 Magnetische Wirkung
Bereits seit dem 18. Jahrhundert kenntman die magnetische
Wirkung des elektrischen Stromes durch den dänischen Physi
ker Hans Christian Oersted (1777 - 1851). Ohne diesen Elektro
magnetismus wären in unserer heutigen Zeit viele Bereiche
und Geräte der Elektrotechnik undenkbar. Z .B . Motor (Abb . 2 ),
Generator, Relais , Schütze , Mikrofon , Lautsprecher und Ab
lenkung des Elektronenstrahls in der Bildröhre des Fernseh
gerätes.
Stellvertretend für diese Vielzahl von Geräten wollen wir den
grundsätzlichen Aufbau eines Relais (Abb. 3 ) und eines Abb . 3: Relais
Schützes (Abb . 4) besprechen . Beide sind elektromagnetische
Schalter, die in der Steuerungstechnik eingesetzt werden .
Schütze verwendetman in der Regel für große Schaltleistungen
und Relais für kleine .
Das wesentlichste Element ist eine Spule ( 1), die im Prinzip
aus einem aufgewickelten Kupferleiter besteht. Bei Stromfluß
entsteht um den Leiter ein Magnetfeld , dessen Wirkung durch
einen Eisenkern verstärkt wird . Dadurch kommt es auf den en!
ebenfalls aus Eisen bestehenden Anker ( 2 ) zu einer Anzie
hungskraft und die Schalterkontakte (3 ) werden betätigt.
Bevor wir auf die magnetische Wirkung einer stromdurchflos
senen Spule genauer eingehen , wollen wir zunächst das
Verhalten eines stromdurchflossenen geradlinigen Leiters
eingehen .
Magnetfeld eines geraden Leiters
Durch einen Leiter läßt man einen genügend großen Gleich
strom fließen und bringt eine Magnetnadel in seine Nähe. Man
stellt fest, daß die Magnetnadel, die vorher in N -S -Richtung
ausgerichtet war, jetzt eine andere Richtung einnimmt. Auf die
Magnetnadel hat demnach eine Kraft gewirkt. Wir bezeichnen
diesen Raum um den Leiter als magnetisches Feld .
Ein magnetisches Feld ist ein Raum , in dem auf Magnete WWWM
(z. B . Magnetnadeln ) Kräfte ausgeübt werden .
Man kann diese Kraftwirkung durch Eisenfeilspäne nachweisen ,
die um den Leiter herumgestreut werden . Durch die magneti- Abb. 4 : Schütz
Magnetfeld , Feldlinien
Gle
Abb . 6 : Unterschiedliche Anordnung der Eisenfeilspäne auf einer Glasplatte bei Huf- und Stabeisenmagnet
UT
b ) magnetisiert
Abb. 8 : Teilung einer magnetisierten Stricknadel Abb . 9 : Ausrichtungder Elementarmagnete
Kraftwirkung im Magnetfeld
5 .4 Chemische Wirkung
Elektrischer Strom fließt nicht nur durch metallische Leiter,
sondern auch durch bestimmte Flüssigkeiten . Die dabei ein
setzende Umwandlung der Flüssigkeit wird in vielfältiger Weise
ausgenutzt. In Abb . 1 ist z . B . zu sehen , wie durch das
Galvanisieren beschichtete Metallteile aus einer Flüssigkeit
genommen werden .Welche Vorgänge sich dabeiabspielen und
was bei der Stromleitung in Flüssigkeiten geschieht, soll
nachfolgend behandelt werden .
Leitfähigkeit von Flüssigkeiten
Chemisch reines Wasser ist eine Flüssigkeit, die durch keine
Fremdstoffe verunreinigt und deshalb ein sehr schlechter
elektrischer Leiter (Abb . 4a) ist. Leitungswasser ist nicht
chemisch rein . Es enthält unterschiedlich hohe Anteile an
Salzen und anderen Stoffen . Auch Säuren und Laugen erhöhen Abb. 1: Galvanisierungsanlage
die Leitfähigkeit des Wassers (Abb . 4b ). Durch diese Stoffe Natrium Atom + Chlor Atom
gelangen positive und negative lonen ins Wasser. Was sind
lonen ?
Um diese Frage zu klären , müssen wir kurz auf Moleküle
eingehen , die aus Metallen und Nichtmetallen aufgebaut sind .
Metalle besitzen auf der äußeren Schale ein , zwei oder drei Elektronenabgabe
Elektronen , Nichtmetalle dagegen sieben , sechs oder fünf.
Verbinden sich jetzt beide Elemente, kommt es zu einem
Elektronenaustausch . DasMetall gibtseine äußeren Elektronen
ab und das Nichtmetall nimmtdiese auf. Beide Elemente haben Natriumchlorid Molekül
auf diese Weise eine abgeschlossene Schale erhalten und sind Abb . 2 : Entstehung von lonen
besonders stabil. Die entstandenen Teile sind nun nichtmehr (Beispiel: NaCl)
elektrisch neutral. Das Metallatom ist positiv und das Nicht
metallatom ist negativ geladen . Man nennt diese Verbindung
ein Salz (Abb . 2). cu -Ionen s04 - lonen
Geladene Atome oder Moleküle nennt man lonen . Es gibt
positive und negative lonen . Sie entstehen durch Abgabe
oder Aufnahme von Elektronen .
Nicht nur Salze bestehen aus lonen , sondern auch Säuren und
Laugen . Löst man diese Stoffe in Wasser, dann entsteht eine TO
lonenlösung (Elektrolyt) (Abb . 3 ).
Eine Flüssigkeit in der sich lonen befinden , nennt man Abb . 3: In Wasser aufgelöstes Kupfersulfat
einen Elektrolyten . (ohne Wassermoleküle)
ZTETTUM
a)
Abb . 4 : Leitfähigkeitsuntersuchung von Flüssigkeiten
Elektrolyse, Abscheidungsgesetz 101
Galvanostegie
Die Elektrolyse wird im technischen Bereich in verschiedenster
Weise verwendet. Das zu Beginn dieser Ausführungen be- Abb . 1: Versilberte Anschlußteile und
sprochene Beispiel der Metallbeschichtung (Abb . 1) faßt man Steckverbindungen
unter dem Oberbegriff Galvanostegie zusammen .
Technisch wichtig sind z . B . Beschichtungen mit Zink, Kupfer,
Nickel, Silber, Gold und Chrom . Als Elektrolyte werden in 2 9
Wasser lösliche Salze der entsprechenden Metalle verwendet. . TRO
Mit diesem Verfahren lassen sich nicht nur elektrisch leitende .
Stoffe mit einer anderen Oberflächenschicht versehen , sondern
auch nichtleitende Stoffe , wie z . B . Kunststoffe (Galvanoplastik ).
Sie müssen jedoch vorher an der Oberfläche leitend gemacht
werden , damit Elektronen austreten können .Geeignet sind dazu
Leitlacke, Graphit oder Metalldämpfe .
Beim Galvanisieren wird das Werkstück als Katode ge
schaltet.
Metallgewinnung
Aluminiumoxid (Al2O3) vorgewärmt
In der Natur kommen die meisten Metalle nichtin reiner Form
vor, sondern in Verbindung mit Sauerstoff und anderen Nicht Anode +
metallen (z . B . Schwefel). Um das reine Metall zu erhalten,muß
das Nichtmetall entfernt werden . Dies kann mit Hilfe des
elektrischen Stromes geschehen . Den Metallionen werden |Kohle CO /CO2 Volt
dabei Elektronen zugeführt. ..+ 5
Angewendet wird dieses Verfahren bei der Gewinnung von bis
HHHH WoO OJ 4
Elektrolytkupfer und bei der Schmelzflußelektrolyse. LAH
Die Schmelzflußelektrolyse wird besonders bei der Gewinnung
von Aluminium , Magnesium , Natrium , kalium und Calcium
angewendet. Sie soll am Beispiel der Aluminiumgewinnung Katode
erklärtwerden .
Die Schmelze der Aluminiumverbindungen befindet sich in
einer flachen Wanne, die mit Kohle ausgeschichtet ist. Sie bildet Schmelze
die Katode, während als Anode Kohlestäbe benutzt werden . aus Kryolith Stromschiene
Durch den Stromfluß scheidet sich am Boden der Wanne das (Naz AlFg) und flüssiges Aluminium
reine Aluminium ab (Abb. 4 ). Aluminiumoxid
In der Praxis werden hohe Stromstärken (bis 140 KA ) bei Stahlblechwanne Schamotte
Spannungen von 4 V ... 5 V verwendet. Wichtig ist dabei, daß
die Schmelze möglichst rein ist, da sich sonst auch andere Abb. 4: Prinzip des Elektrolyseofens zur
Metalle an den Elektroden abscheiden . Aluminiumgewinnung
Aufgaben zu 5 . 3 und 5 .4
1. Beschreiben Sie die Form des magnetischen Feldes um
einen geraden Leiter und geben Sie die Feldrichtung an.
2 . Welche Vorstellungen besitzt man über das magnetische
Feld ?
3. Mitwelcher Regel läßt sich die Feldlinienrichtung um einen
Leiter festlegen und wie lautet sie ?
4 . Welche Unterschiede bzw .Gemeinsamkeiten bestehen zwi
schen dem Magnetfeld einer Spule und dem Magnetfeld
eines Dauermagneten ?
5 .Wodurch läßt sich die magnetische Wirkung einer Spule
vergrößern ?
6 . Beschreiben Sie den Zusammenhang zwischen Strom
stärke, Magnetfeldrichtung und Kraftrichtung bei einem
stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld ?
7 . Erklären Sie den Begriff lon im Unterschied zum Atom !
8. Beschreiben Sie den Vorgang der Stromleitung in Flüssig
keiten !
9 . Von welchen Größen ist die Stoffabscheidung bei der
Elektrolyse abhängig ?
10 . Beschreiben Sie das Galvanostegie -Verfahren ?
11. Aluminium soll anodisch oxidiertwerden.Welche Elektrode
ist das Werkstück ?
12. Welchen Schutz erreicht man durch das Eloxalverfahren ?
13. Beschreiben Sie die Metallgewinnung durch die Elektrolyse!
14. Welche Vorteile besitzen anodisch oxidierte Metalle ?
104 Wirkungsgrad
5 .5 Wirkungsgrad
In den bisher besprochenen Geräten und Anlagen wird elektri
sche Energie in andere Energieformen umgewandelt, z . B . in elektrische Energie
Wärme. Es treten dabei natürlich Verluste auf, so daß die
» Nutzenergie « nicht vollständig der zugeführten Energie ent
spricht(Abb. 1). Die Hersteller sind bemüht,Geräte und Anlagen Wandler
zu bauen, die diese Energieumwandlung möglichst verlustarm
durchführen . Die Wirksamkeit dieser » Energiewandler« wird Verluste
durch den Wirkungsgrad gekennzeichnet. Im folgenden wollen
wir diesen am Beispiel des Elektromotors näher erläutern .
Ein Elektromotor wandelt elektrische Energie in mechanische
Energie um . Dabei wird er warm . Er » erzeugt« also auch Nutzenergie
Wärmeenergie . Nur ein Teil der zugeführten Energie wird in
die gewünschte mechanische Energie umgewandelt.
Abb . 1: Energiewandler
JedeMaschine, die Energie umwandelt, nimmtmehr Energie
auf, als sie an Nutzenergie abgibt.
Der Grund hierfür ist in den Verlusten begründet. Abb . 2 zeigt ) mechanische
schematisch die Aufteilung der zugeführten Arbeit in die Verlustarbeit
Verluste und in die abgeführte Arbeit (Nutzarbeit).
Die zugeführte Arbeit wird mitWzu (zugeführte Leistung mit Pzu)
gekennzeichnet. Die abgeführte Arbeit wird mitWap (abgeführte
Leistung mit Pan) gekennzeichnet. Die Summe aller Verluste zugeführt Arbeit
Zugeführte ) . Nutzarbeit
nennt man kurz Verlustarbeit W , (Verlustleistung Pv).
Bei Elektromotoren setzen sich die Verluste aus den mechani
schen (Lagerreibung und Luftreibung) und den elektrischen
Verlusten (Kupferverluste und Eisenverluste , das sind Wärme elektrische
verluste in der Kupferwicklung und im Eisenkern ) zusammen . _ Verlustarbeit
Die Verlustarbeit und die Nutzarbeit (abgegebene Arbeit) Abb . 2 : Aufteilung von zugeführter Arbeit
ergeben zusammen die zugeführte Arbeit. in Nutzarbeit und Verlustarbeit
W zu = Wab + W
Entsprechend gilt auch für die Leistung: Pzu = Pab + PV
Auf den Typenschildern (Abb . 3 ) von Motoren findet man unter O
anderem die Leistungsangabe, die Nennspannung und den Mot Nr. 58603
Motornennstrom : Typ GM 4382
z .B . U = 220 V , I = 12 ,5 A , P = 2 ,2 kW 220V 12.5
Die Leistungsangabe P = 2,2 kW ist dabei stets die abgeführte 2 .2 kW cos y S1
Leistung Pab. Eine Ausnahmebilden Wärmegeräte und Lampen . 1500 U /min Hz
DV
Bei ihnen wird zur Kennzeichnung stets die aufgenommene O
elektrische Leistung angegeben .
Bei 220 V nimmt er 12,5 A auf (vorausgesetzt, er gibt 2 ,2 kW Abb . 3 : Typenschild eines Gleichstrom
ab ). Seine Leistungsaufnahme beträgt also : motors
Pzu = U 1; Pzu = 220 V · 12,5 A ; Pzu = 2750 W ;
Die zugeführte Leistung beträgt 2750 W , die abgegebene Lei
stung nur 2200 W . Wie gutwird die zugeführte Leistung ausge
nutzt? Eine Antwort hierauf gibt der Wirkungsgrad .
Der Wirkungsgrad gibt an , wieviel der zugeführten Leistung
ausgenutzt wird.
Pab 2200 W n = 80 %
na PZU n 2750 W n = ,8 ;
Aufgaben zu 5 .5 105
Aufgaben zu 5 .5
1. Ein Elektroaufzugmit Gleichstrommotor gibt 5,5 kW Leistung
ab . 300 W
a ) Wieviel kg Lastkann er in 20 s um 4 m heben ?
b ) Wieviel Leistung nimmt er aus dem Netz auf, wenn sein
Wirkungsgrad 82 % beträgt ?
2 . Für einen Aufzug soll ein Motor gekauft werden . Der Aufzug
soll 1000 kg in 12 s um 3 m heben können . Es ist eine
Gleichspannung von 400 V vorhanden . Für den Motor soll
ein Wirkungsgrad von 78 % angenommen werden .
a ) Wieviel Leistung muß der Motor abgeben ?
b ) Wieviel Leistung nimmt der Motor aus dem Netz auf?
c ) Welche Stromstärke stellt sich in der Zuleitung ein ? Pap = 240 W
3 . Warum ist der Wirkungsgrad immer kleiner als 1 ?
4 . In Abb. 5 sind die zugeführte und die abgegebene Leistung Abb . 5 : Zu Aufgabe 4
eines Wandlers angegeben. Berechnen Sie
a ) den Wirkungsgrad in Prozentund
b ) die Verlustleistung in Prozent.
107
Energiequellen
6 . 1 Elektrisches Verhalten
von Energiequellen
Jede elektrische Energiequelle erzeugt eine elektrische Span
nung. Deshalb nennt man elektrische Energiequellen auch
Spannungsquellen . Die Höhe und die Art der Spannung hängt Beliebige Spannungsquelle ,
von der Art der Energiequelle ab . Im unbelasteten Zustand Generator
(Leerlauf) ist die Spannung in der Regel konstant. Ändert sich
diese Spannung auch bei Belastung nicht oder nur unwesent
lich, dann spricht man von einer Konstant-Spannungsquelle
(vgl. 6 . 1.3 ).
Ein elektrischer Strom fließt nur dann, wenn der Stromkreis
geschlossen ist. Trotzdem wird auch der Begriff Stromquelle
für elektrische Energiequellen verwendet unabhängig davon ,
ob eine Belastung vorhanden ist oder nicht. Von Konstant
Stromquellen spricht man , wenn der Strom auch bei unter
schiedlicher Belastung relativ konstant bleibt (vgl. 6 . 1.4 ).
Elektrische Energiequellen wandeln irgendeine Energie in
elektrische Energie um . Sie werden auch Spannungsquellen
oder Stromquellen genannt.
Darüber hinaus gibt es noch den Begriff Generator. Er wird in
der Praxis überwiegend für eine mechanische Energiequelle
(Gegensatz wäre Motor) verwendet. Man sagt aber auch
Generator und verwendet das Generatorzeichen für Energie
quellen , die ohne Verluste betrachtet werden . Sie stellen dann
nur die Spannungserzeugung dar.
In den folgenden Ausführungen wird , wenn keine besondere
Kennzeichnung erforderlich ist, der Begriff Spannungsquelle
verwendet.
108 Belastete Spannungsquellen
Meßergebnis
Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9
I in A ,2 ,6 ,8 1, 1,5 2, 3,
UK in V 1 .5 1. 4 1,2 1. ,75 ,5
6 . 1 . 2 Leistungsanpassung
Jede Spannungsquelle soll elektrische Leistung abgeben . Dafür
muß der Stromkreis über den Verbraucherwiderstand ge
schlossen werden . Die Größe der abgegebenen Leistung hängt
von der Größe des Verbraucherwiderstandes ab .
In Versuch 6 - 1 (S . 108) wurde der Verbrauchswiderstand von
712 (Messung Nr. 2 ) bis 02 (Messung Nr. 9 ) stufenweise
verringert. Die Widerstandswerte der einzelnen Messungen
kann man mit Hilfe des Ohmschen Gesetzes berechnen . So gilt
z . B . für Messung Nr. 5 :
R = OKI B = 1,1V. > R = 1,2752
I ', ,8A'
Mit Veränderung des Verbraucherwiderstandes ändert sich
nichtnur die Klemmenspannung,sondern auch die abgegebene
Leistung. Sie beträgt für die Messung Nr. 5 :
Pab = UKI ; Pab = 1, 1V ,8A ; Pab = ,88 W
Tab. 6 .2 und die Abb . 1 zeigen :
Die abgegebene Leistung ist von der Größe des Belastungs
widerstandes abhängig. Hier ist ein Maximum ausgeprägt. Ein
Vergleich mit der Spannungsquelle ergibt:
Die größte Leistung wird dann abgegeben , wenn der Innen
widerstand der Spannungsquelle so groß ist wie der Be
lastungswiderstand !
6 . 1.3 Konstant-Spannungsquellen
In Versuch 6 - 1 (S . 108) ist ein Trockenelementmit einem Last
widerstand von 722 belastet worden , der stufenweise bis zum
Kurzschluß verringert worden ist. Eine solche Belastung ist
unnatürlich hoch .
In einer mathematischen Betrachtung kann überlegt werden :
112 Konstant-Spannungsquellen
R in 2
1 2 3 4 5 6
Abb . 2 : Abhängigkeitder Klemmenspannung eines Trockenelementes
vom Belastungswiderstand (Versuch 6 - 1, S . 108)
Konstant- Stromquellen 113
b)
Abb . 3 : Aus der Ersatzschaltung von vier in Reihe geschalteten Spannungsquellen entsteht die Ersatzschaltung der
gesamten Spannungsquelle
Aus der obigen Berechnung ergibt sich , daß sich durch die
Reihenschaltung von Elementen die Kurzschlußstromstärke
nicht erhöht.
Wie die Abb. 3 zeigt, sind die Elemente so in Reihe geschaltet, q = 1, 5 V
daß ihre Quellenspannungen gleiche Richtung haben . Nur für
diesen Fall gelten die dargestellten Gesetzmäßigkeiten . Uki =
Werden z. B ., wie in Abb . 4 geschehen , zwei Elemente mit der
gleichen Spannung so geschaltet, daß ihre Quellenspannun Ug = 1 ,5 V
+ ſua =1,5V
gen entgegengesetzte Richtung haben, dann heben sich die
Spannungen auf.
6 .2 Elektrochemische Energiequellen
In vielen Geräten des täglichen Gebrauchswerden galvanische
Elemente (Abb . 5 u . 6 ) als Spannungsquellen benutzt. Sie
sind Energieumwandler, in denen auf elektrochemischem Wege
eine Spannung erzeugt wird .
STANDARD
6 .2 .1 Prinzipieller Aufbau und Übersicht
galvanischer Elemente
Abb . 7 zeigt eine eigentümliche Spannungsquelle . Zwei unter
schiedliche Metalle ( Silbergabel und Stahlmesser) sind in eine
Zitrone gesteckt und an ein Spannungsmeßgerät angeschlos Abb. 5 : Primärelemente
sen . Es entsteht eine Spannung von , 163V.
Dieser Aufbau stellt bereits ein galvanisches Element dar, denn
es sind alle wesentlichen Teile vorhanden . Abb. 8 zeigt dazu
den prinzipiellen Aufbau eines galvanischen Elementes . Die
beiden Elektroden müssen aus verschiedenen Werkstoffen
bestehen . Sie sind in einen Elektrolyten getaucht.
Elektroden sind die Pole eines galvanischen Elementes .
Der Pluspol wird Anode und der Minuspol Katode genannt.
Elektrolyte sind elektrisch leitende Flüssigkeiten. Sie sind
entweder verdünnte Säuren (z . B . verdünnte Schwefelsäure) Abb . 6: Sekundärelemente
oder Laugen (z . B . verdünnte Kalilauge ).
Nach DIN 40853 ist die Bezeichnung > Galvanisches Element«
der Oberbegriff für elektrochemische Spannungsquellen . Er
wird in die Begriffe Primärelement und Sekundärelement
(Akkumulator) unterteilt.
Galvanische Elemente
Primärelemente Sekundärelemente La
(z . B . Zink-Braunstein (z. B . Bleiakkumulator,
Element, Luftsauerstoff Stahlakkumulator) Abb . 7 : Spannungsquelle mit einer Zitrone
Element, Alkalisches Element) (» Zitronenelemente )
Die beim Primärelement ablaufenden elektrochemischen Pro
zesse sind nicht umkehrbar . Die Elemente sind nicht wieder
verwendbar. Sie können nicht geladen werden . Anode Katode
Bei Sekundärelementen (Akkumulatoren ) ist eine Umkehrung
der elektrochemischen Vorgänge möglich . Dies geschieht, D
indem man elektrische Energie zuführt. Dadurch wird der
ursprüngliche Zustand wieder hergestellt. Der Akkumulator
kann also zugeführte elektrische Energie als chemische Energie Elektrolyt
speichern und sie bei Bedarf wieder abgeben (Abb . 6 ).
In Spannungsquellen sind häufig mehrere Zellen zu einer
Batterie zusammengeschlossen . Dabei wird die Leistungs
fähigkeit erhöht.
Alle galvanischen Elemente besitzen umweltschädliche Stoffe - Elektroden
wie Säuren , Laugen , Blei oder andere Schwermetalle . Sie
dürfen deshalb weder einfach weggeworfen noch dem nor
malen Hausmüll zugegeben werden . Sie müssen gezielt
entsorgtwerden . Abb . 8 : Prinzipieller Aufbau eines
galvanischen Elementes
118 Elektrochemische Spannungsreihe
Energieabgabe
z . B .Wärme
Abb . 1: Wirkungsprinzip Galvanischer Elemente Abb . 3: Spannungsmessung beim Kupfer
Zink -Element
Primärelemente 119
6 .2 .3 Primärelemente
Elemente aus Zink und Braunstein
Eine Vielzahl unserer im täglichen Gebrauch befindlichen
galvanischen Elemente besitzen Zink und Braunstein (mit Kohle
als Anschlußelektrode ) als Elektroden sowie Ammoniumchlorid
(Salmiak ) als Elektrolyten . Sie unterscheiden sich lediglich
durch ihr Aussehen bzw . durch die Anzahl der zusammenge
schlossenen Zellen . Diese Elemente werden als Trocken
elemente (eingedickter Elektrolyt), Zink -Braunstein -Element,
Braunsteinelement oder nach ihrem Entdecker Leclanché
Element' bezeichnet. Wir verwenden den Namen Zink -Braun
stein -Element, da Zink und Braunstein die Elektroden sind.
Abb . 4a zeigt den Aufbau einer Zelle . Der Zinkmantel ist der
Minuspol der Quelle. Als Pluspol wird Braunstein (Mno ,) ver
wendet, der über einen Kohlestab angeschlossen ist. Zwischen
beiden befindet sich eine eingedickte Ammoniumchlorid
Lösung (in der Abbildung nichtmitgezeichnet).
1, 2 TV
+
1, =
,8
1 2 3 4 5 6 7 8 tin h .
Abb . 1: Entladekurve einer 1,5V -Zelle
U in V
Konstanter Strom
,9
4 ,5 Ah 5 Ah 6 Ah
Nennkapazitäten
10 20 30 40 50 60 tinh
Abb. 2: Entladekurven unterschiedlicher Elemente mit gleicher Nenn
spannung
Sekundärelemente
6 .2.4 Sekundärelemente
Bleiakkumulatoren verdünnte Schwefelsäure
Der Bleiakkumulator gehört in die Gruppe der Sekundär
elemente. Man bezeichnet ihn auch als Sammler. Er kann nach
Entladung durch einen Stromfluß aufgeladen werden . Dichte
Bleiakkumulatoren werden in vielen Bereichen der Technik PbSO4 1, 12 kg PbSO
benutzt. Als Starterbatterie dienen sie z . B . zum Anlassen von dm
Verbrennungsmotoren . In ortsfesten Anlagen werden sie als
Notstromgeräte oder als Energiequellen für Fernsprech - und a ) Entladener Akkumulator
Signalanlagen verwendet.
Fahrzeuge dürfen in geschlossenen Räumen keine Verbren verdünnte Schwefelsäure
nungsgase verursachen . Deshalb werden dort Elektrofahrzeuge I ON
mit Akkumulatoren eingesetzt.
Abb . 4 zeigt den Aufbau eines Bleiakkumulators. Er bestehtaus Dichte
6 Zellen . Jede Zelle gibt eine Spannung von etwa 2V ab . Die PBO , 1, 28 kg Pb
Gesamtspannung beträgt damit 12V. dm
Die rotbraunen Platten bilden den Pluspol (Nr. 11 der Abbil
dung). Durch die gelben Scheidewände (Scheider, Nr. 10 ) b ) Geladener Akkumulator
werden sie von der Minusplatte getrennt (Nr. 9 ). Die Scheider
sind für die Elektrolytflüssigkeit durchlässig (verdünnte Schwe Abb . 3 : Bleiakkumulator
felsäure ).
Jede Zelle ist nach dem gleichen Prinzip aufgebaut. Deshalb
soll an einer einzelnen Zelle der Aufbau erklärt werden. Dabei
wird zwischen dem geladenen und dem entladenen Zustand
unterschieden .
Die Typenbezeichnung von Starterbatterien ist einheitlich
(DIN 72310 und DIN 72311).
Beispiel:
bel DU00
werden Stahlakkumulatoren auch als alkalische Akkumulatoren
bezeichnet. DO -
ಫನ
Die Platten sind im entladenen Zustand wie folgt aufgebaut:
Positive Platte : Nickelhydroxid , Ni(OH)2
Negative Platte : Eisenhydroxid , Fe(OH) , oder
Cadmiumhydroxid , Cd (OH ), oder
Gemische aus beiden .
Vorteile gegenüber Bleiakkumulatoren
. hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanisch rauher
und harter Beanspruchung
nahezu unbegrenzte Lagerfähigkeit (Platten werden nicht
vom Elektrolyten angegriffen ) 1
Lebensdauer hängt nicht vom Alter ab , sondern nur von 17
seiner elektrischen Beanspruchung (Entladungen ) 1 Positive Platten 10 Polbolzendruckring
2 Negative Platten 11 Polbolzenscheibe
weitgehend unempfindlich gegen Überladung und Tiefent 3 Netzartiger Platten 12 Polbolzenbuchse
ladung isolator 13 Innere Poldichtung
4 Positiver Plattensatz 14 Dichtungsring
• keine Säuredämpfe 5 Negativer Plattensatz 15 Zellendeckel
• gasdichte Bauart beikleineren Zellen möglich 6 Positiver Polbolzen eingeschweißt
7 Negativer Polbolzen 16 Mantelisolator
8 Polmutter 17 Aufhängenocken
Nachteile gegenüber Bleiakkumulatoren 9 Sicherungsscheibe 18 Klappventil
• höhere Anschaffungskosten
• stärkerer Spannungsrückgang bei Entladung Abb . 4 : Aufbau von Stahlakkumulatoren
• geringere Wirkungsgrade
niedrigere Zellenspannung: 1,2V
. größerer Innenwiderstand
Aufgaben zu 6. 2
1. Nennen Sie die notwendigen Teile eines galvanischen
Elementes!
2 .Geben Sie Unterschiede zwischen einem Primär- und einem
Sekundärelement an !
3. Erklären Sie den Unterschied zwischen einer Zelle und einer
Batterie !
4 .Wie groß ist die Spannung eines Elementes aus Nickel und
Kupfer?
5 . Erklären Sie den Unterschied zwischen Leerlauf-,Nenn - und
Klemmenspannung!
6 . Eine Batterie wird in 5 Stunden mit einer mittleren Strom
stärke von 30mA entladen . Wie groß war ihre Kapazität?
7 .Zeichnen Sie eine Schaltung zum Aufladen von Akkumula
toren (Polarität von Ladegerät und Akkumulator angeben )!
8 . Geben Sie die Definition der Nennkapazität bei Starter
batterien an!
9 . Weshalb muß bei Erreichen der Gasungsspannung der
Bleiakkumulatoren mit verringerten Stromstärken geladen
werden ?
10. Geben Sie Vor- und Nachteile der Stahlakkumulatoren
gegenüber Bleiakkumulatoren an !
POWER TIME DIV ATNOAM
MOLD V LEVEL
X . POS
TANG 1TRI00VO .INP
STOR. DOT . SINGLE MOLD
VOLTS VEATCH.INP
TMOS
VERTCHI, INP
M330F
TOIV 300VA
400 V CHADUAL ADD
COMPONENT ge
CUS
TAIG EWLCHOP
CAUNE
8148 ONUNTIMER
GRAPHIC PRINTER HM CAUNE
DISPLAY NUR
instruments PAINTER
TAVA
125
Meßtechnik
7 .1 Meßtechnische Grundbegriffe
Jedes Messen bedeutet immer ein Vergleichen mit anderen
Größen . Wenn wir z . B . die Spannung von 220 V messen , so
bedeutet dies , daß die Netzspannung 220mal größer ist als die
festgelegte Einheit 1 V . Entsprechendes gilt auch bei aller 300 400
200
anderen Messungen . Man stellt dabei immer fest, wieviel mal
eine Einheit in der zu messenden Größe enthalten ist. Den 100
Meßwert erhält man , indem man den so gewonnenen Zahlen
wert 220 mit der Einheit 1 V multipliziert.
Meßwert = Zahlenwert · Einheit der Meßgröße
Um Schaltungen entwickeln , überprüfen und reparieren zu Abb . 1: Analoge Anzeigen
können, muß man Messungen vornehmen . Dazu werden ana
log' oder digital anzeigende Meßgeräte verwendet (Abb. 1 u . 2 ).
In neuerer Zeit finden auch Meßgeräte Verwendung , die beide
Darstellungen ermöglichen (Abb . 3 ).
Beider analogen Darstellung von Meßwerten wird die Meßgrö
Be z .B . durch einen von einem Zeiger überstrichenen Winkel a
oderWeg s dargestellt (Abb. 1). Ändert sich die Meßgröße (z. B . MATMEERD
Stromstärke, Spannung oder Temperatur), dann ändert sich
auch der Zeigerausschlag bzw . die Länge des Weges (Quecksil
bersäule). Abb . 2 : Digitale Anzeige
Viele in der Elektrotechnik vorkommenden Signale sind analo
ger Art. Sie lassen sich deshalb natürlich sehr gut mit analog
arbeitenden Meßgeräten anzeigen . Eine analoge Größe ist z. B .
die Drehzahl einesMotors. In Abb. 5 ist sie in Abhängigkeit von
der Zeit dargestellt. Sie beginnt bei Null und steigt innerhalb 23< << 2001 154
> >> 295
einer bestimmten Zeit auf einen Endwert. Die Drehzahl kann 210
dabeibeliebige Zwischenwerte annehmen .
Wenn man diese nicht-elektrische Größe nun anzeigen will,
dann ist es sinnvoll, sie zunächst in eine elektrische Größe
umzuformen . Man kann dazu z . B . einen kleinen Generator
verwenden , der sich auf der Achse des Motors befindet (Abb . 4 ). Abb . 3 :Meßgerät mit analoger
Die Spannung,die dieserGenerator anzeigt, ist proportionalzur und digitaler Anzeige
-
Drehzahl
ROGER Spannung
am Tachogenerator
.
t
Abb . 4: Maschine mit angebautem Tachogenerator Abb . 5: Drehzahl in Abhängigkeit von der
Zeit
analog: gleichwertig; entsprechend
2 digital: von digitus = Finger Ziffer
126 Meßtechnische Grundbegriffe
Ux Verstärker,
Zähler
Scheibe
Motor mit Loch
Abb. 3: Prinzip der Analog-Digital-Wandlung bei der Drehzahlmessung Abb. 4: Digitalisierte Drehzahl
Meßstrategie
7 .2.2 Meßfehler
Meſfehler sind in der Praxis unvermeidbar. Auch mit einem
beliebig hohen Meßaufwand bleibt eine Unsicherheit erhalten .
Deshalb besteht eine vollständige Information über eine Mes
sung in der Angabe des Meßwertes und des Meßfehlers .
Meßergebnis = Meßwert + Fehlerangabe
Man unterscheidet den absoluten Fehler F und den relativen Absoluter Fehler
Fehler f (Fehler in % ).
Der absolute Fehler ergibt sich aus der Differenz aus der F= A -W
Anzeige des Meßgerätes (Ist-Wert, A ) und dem als richtig
geltenden Wert (Soll-Wert, W ). Relativer Fehler
Beim relativen Fehler wird der absolute Fehler zu einem
Bezugswert ins Verhältnis gesetzt. W
absoluter Fehler
relativer Fehler =
Bezugswert
Bei der Angabe des relativen Fehlers muß deshalb immer der
Hinweis gegeben werden , welcher Bezugswert gemeint ist. Es
kann dies z . B . der als richtig geltende Wert oder der Meßbe
reichsendwert sein .
Zur Festlegung des absoluten und des relativen Fehlers gibt
es verschiedene Möglichkeiten . Vergleicht man z . B . das zu
prüfende Meßgerät mit einem sehr genauen Meßgerät an der
gleichen Spannung und sind die Daten des Vergleichsmeß
gerätes bekannt, dann kann man mit ihnen den absoluten Fehler
des zu prüfenden Meßgerätes bestimmen .
Eine weitere Möglichkeit ist, daß man mit dem zu prüfenden
Meßgerät eine Eichspannung (Eichnormal) mißt, die sehr genau
hergestellt werden kann .
Fehlerquellen 131
a)Balkenzeiger
7.3 Digital anzeigende Meßgeräte b )Stabzeiger
7 . 3 . 1 Grundsätzliche Arbeitsweise c) Stabzeiger für Profilinstrumente
Die in der Elektrotechnik vorkommenden Größen sind in der d)Lanzenzeiger
Regel stetige Größen , d. h ., sie können innerhalb gewisser e )Messerzeiger
Grenzen beliebige Zwischenwerte annehmen . Bei analog ar
beitenten Meßgeräten wird diese stetige Meßgröße z . B . als ein Abb. 1: Zeigerformen
entsprechender Zeigerausschlag dargestellt. Der Ableser voll
zieht jetzt die Umwandlung des analogen Zeigerausschlags in
eine zahlenmäßige Darstellung. Dieses bedeutet aber, daß der 09509
Ablesende eine Analog-Digital- Umwandlung vorgenommen 0948 - ay
hat. In digital anzeigenden Meßgeräten vollzieht sich diese 099 23 04 05 06 70 06 05
Umwandlung im Gerät. Kernstück ist dabei der Analog-Digital U02 08 04
Wandler (AD -Wandler). 01 110 200150 100 39 80 79 40 80 580 09 10
TH 05
Bei digital anzeigenden Meßgeräten wird die Meßgröße Icos 400 2000100 500 30 29 10 04
direkt zahlenmäßig angezeigt. Die analoge Meßgröße wird Prahana
1050
dazu in eine binäre Signalfolge (Folge von / 1-Signalen ,
vgl. Kap. 9) umgewandelt.
Die zahlenmäßige Darstellung erfolgtz . B . mit Sieben -Segment- Abb . 2 : Spiegelunterlegung der Skala
Elementen (Abb. 3). Die Zahlen bis 9 können durch eine
entsprechende Ansteuerung der einzelnen Segmente darge
stellt werden . Man unterscheidet LED - und LCD2-Anzeigeein
heiten .
LED -Anzeigeeinheiten bestehen aus 7 Lumeszenzdioden
(Leuchtdioden ). Sie leuchten dann , wenn durch sie ein elektri
scher Strom fließt. Verschiedene Farben sind möglich .
LCD -Anzeigeeinheiten bestehen aus Flüssigkristallen . Im span
nungslosen Zustand sind die Moleküle zwischen den Glasplat
ten noch ungeordnet. Licht kann durch sie hindurch treten und
an der Rückwand reflektiert werden . Das gesamte Feld er
scheint somit gleichmäßig hell. Legt man jetzt zwischen die
rückwärtige Platte (gemeinsame Elektrode für alle Segmente ) 14 :5790
und die einzelnen Elemente eine Spannung, dann richten sich
die dazwischen befindlichen Moleküle aus. Die optischen Eigen
schaften verändern sich, d . h ., diese Teile bleiben nicht mehr
durchsichtig. Auftretendes Lichtwird jetzt bereits an der Ober
fläche reflektiert und das einzelne Segment wird jetzt sichtbar.
1
Verglei- Tor 1
cher Zähler Decoder
11 Anzeige
Generator Generator W
Start/
Steuersignal Stop
a )Blockschaltbild Steuerteil
Meßspannung
Sägezahnförmige
Spannung
-
U Toroffen u Tor offen
Torschaltung
>
hoonhonan hamna Generator
RUOT T impulse
>
lI OMUL Zähl
Zählimpulse Zählimpulse timpulse
to Uit AU2
b ) Spannungsverläufe
Abb . 1: Prinzip einer digitalen Spannungsmessung
7 .3. 2 Mebfehler
Digital-anzeigende Meßgeräte vermitteln durch die eindeutige
Anzeige oft den Eindruck , daß sie den Meßwert » genau«
anzeigen . Dieses ist jedoch nicht der Fall. Auch diese Meßge
räte besitzen einen Fehler, der zwar geringer ist als vergleich
bare analog anzeigende Meßgeräte , in einigen Fällen jedoch
berücksichtigt werden muß. Die Angaben findet man in der
Regel nicht auf dem Meßgerät, sondern in der Bedienungs lungs
anleitung .
Ein einfaches Vielfachmeßgerät hat z .B . folgende Daten :
Anzeige: 3 stellig , LCD
Meßbereich /Genauigkeit
DCV " : 200 mV/ 2 /20 /200 /1000 V , + ,5 %
10 M2Eingangswiderstand
ACV (Effektivspannung)
40 Hz bis 600 Hz: 200 mV/2 /20 /200 /750 V , + 1 %
10 M2 Eingangswiderstand
DCA2: 200 uA /2/ 20 /200 mA/2 / 10 A , ,5 %
ACA (Effektivstrom )
40 Hz bis 600 Hz: 200 uA / 2/ 20 /200 mA/ 2 / 10 A , + 1 % Signalgröße
Widerstand : 200 22/ 2/20 /200 k9 /2 /20 M2, + ,5 %
20 MS2 , + ,75 %
max. 250 V DC /eff Überlast
Die Fehlerangabe machtdeutlich , daß dieses Gerät, würde man
es mit den Güteklassen eines analog arbeitenden Meßgerätes AL
a) analog Meßgroße
vergleichen , z . T. als Feinmeßgerät gelten müßte . Wie kommt
dieser Fehler zustande?
Zunächst einmal arbeiten auch elektronische Bauteile nicht
fehlerfrei. Sie verfügen von Natur aus über einen Toleranzbe Signalgroße
reich . Durch verschiedene Einflüsse, z . B . durch einen Tempera
tureinfluß, kann sich dieser Bereich verändern . Die elektroni
schen Bauteile , die Meßwiderstände usw . sind also für einen
Teil des Fehlers verantwortlich .
Ein weiterer Fehler wird durch das Meßverfahren an sich Meßgröße
hervorgerufen . Man nennt ihn den Quantisierungstehier. Zur b ) digital
Veranschaulichung dienen die folgenden Beispiele .
Abb . 2 : Gegenüberstellung des analogen
1. Beispiel und des digitalen Meßprinzips
Eine Meßspannung von 1, 985 V (vgl. Abb . 3) wird mit einem
digital arbeitenden Spannungsmeßgerät im 2 - V -Bereich gemes
sen . Im Anzeigeteil sind nur 3 Anzeigestellen möglich .Wie groß
ist der Fehler?
Lösung:
Die Anzeige kann 1,98 V oder 1,99 V betragen . Der absolute
Quantisierungsfehler beträgt somit 10 mV. Den relativen Quanti
sierungsfehler erhält man, indem man den Quantisierungsfeh
ler durch den Anzeigewert dividiert (hier 2 V angenommen) .
10 mV
ov ; f = 5 . 10 -3; P = ,5 %
Signalgröße,
Anzeige
in V
2 ,00
1,99 - ΔΕ
1, 98
1 , 97
.50 AH
,04 +
,02
,00
,01 ,03 ,05 ,50 1,97 1,99 Meßgröße ,
,02 ,04 .51 1.98 2.00 tatsächliche VSpannung
in
Abb. 3: Quantisierungsfehler bei einer 22 stelligen Anzeige
AC: alternating current (engl.),Wechselstrom
136 Aufgaben zu 7 . 1 ... 7. 3
2 . Beispiel
Eine Spannung von ,505 V wird mit einem digital arbeitenden
Spannungsmeßgerät im 2 -V -Bereich gemessen . Im Anzeigeteil
sind 3 Anzeigestellen möglich. Wie groß ist der Fehler ?
Lösung:
Die Anzeige kann ,50 V oder ,51 V betragen . Der absolute
Quantisierungsfehler beträgt bei dieser Anzeige ebenfalls
10 mV. Für den relativen Quantisierungsfehler ergibt sich dann
der folgende Wert:
10 mV
f, = 20 . 10 - 3; f = 2 %
,5 V
Dieser Wert ist erheblich größer als beim ersten Beispiel.
Bei digital anzeigenden Meßgeräten ist der Anzeigefehler
durch die Quantisierung am geringsten, wenn der zu mes
sende Wert im Endbereich der Anzeige liegt.
Eine Verringerung des Quantisierungsfehlers läßt sich durch
eine kleinere Schrittfolge (z . B . 1mV) und eine Vergrößerung
der Stellenzahl in der Anzeige erreichen. Eine vollständige
Fehlerangabe eines digital anzeigenden Meßgerätes enthält
demnach eine Fehlerangabe in Prozent vom Meßwert und
zusätzlich die mögliche Zahl der fehlerhaften Digits . Beispiel:
, 2 % + 2 Digits .
Fehler in digital- anzeigenden Meßgeräten werden durch
Bauteile und durch die Quantisierung hervorgerufen .
Aufgaben zu 7 . 1 ... 7 . 3
1. Erklären Sie den Unterschied zwischen einer analogen und
einer digitalen Anzeige !
2 .Welche Vorteile bzw . Nachteile haben
a ) analog anzeigende und
b ) digital anzeigende Meßgeräte ?
3 .Welche Schritte sollten bei der Planung von Meßaufgaben
beachtet werden ?
4 . Was sind die Unterschiede zwischen einem Meßinstrument
und einem Meßgerät?
5 . In welchem Skalenbereich sollte man bei analog anzei
genden Meßgeräten ablesen ?
6 . Schauen Sie auf ein Ihnen zur Verfügung stehendes analog
anzeigendes Meßgerät und beschreiben Sie , welche Mes
sungen damit durchgeführt werden können ! Welche Sinn
bilder befinden sich auf der Skala und welche Bedeutung
haben sie ?
7 . Erklären Sie den Begriff Güteklasse!
8 . Erklären Sie den Unterschied zwischen dem absoluten und
dem relativen Fehler.
9 . Beschreiben Sie die grundsätzliche Arbeitsweise eines
digital anzeigenden Meßgerätes.
10. Welche Fehler beeinflussen das Meßergebnis bei digital
anzeigenden Meßgeräten ?
Aufbau des Oszilloskops 137
1 2 3
1 Katode 6 Spannung für
horizontale Ablenkung
2 Wehneltzylinder
7 Spannung für
3 Anode vertikale Ablenkung
4 Bildschirm 8 Beschleunigungsspannung
5 Elektronenstrahl 9 Focussierungsspannung
10 Heizung
7 .4 Oszilloskop
7.4.1 Grundsätzlicher Aufbau
Zur Bewältigung der verschiedenartigen Meßaufgaben inner Y Y - Eingang
halb der Elektrotechnik ist das Oszilloskop ' ein vielseitig イン
einsetzbares Meßgerät. Hot X -Eingang
Mit einem Oszilloskop kann man den zeitlichen Verlauf von
Spannungen darstellen und dabei die verschiedenen Größen a ) ohne Spannungen an X
der Kurve messen . und Y - Eingängen
Das Gerät enthält neben verschiedenen Buchsen eine Vielzahl
von Einstellern . Das wichtigste Bauteil ist dabei die Elektronen fotox
strahl-Ablenkröhre. Sie soll deshalb zunächst erläutert werden .
In Abb . 1 ist der grundsätzliche Aufbau einer Elektronenstrahl b ) beinegativer Polarität der
Ablenkröhre (Braunsche Röhre ) zu sehen . Die Katode besteht Spannung am X -Eingang
aus einem Metallfaden , der durch den Stromfluß auf Rotglut
erhitztwird. Dadurch treten Elektronen aus der Oberfläche aus
und hüllen die Elektrode in Form einer Wolke ein . Durch die
positiv geladene Anode (3 ) werden sie angezogen und durch
laufen zunächst ein negativ geladenes Steuergitter (Wehneltzy c) beipositiver Polaritätder
linder).Durch die Höhe der Spannung am Gitter wird der Strahl Spannung am X - Eingang
gebündelt (fokussiert). Zusätzlich befindet sich außerhalb des
Gerätes ein Einsteller (Potentiometer), mit dem die Schärfe des
Strahls eingestellt werden kann . Danach prallen die Elektronen
nicht auf die positiv geladene Anode, sondern gelangen durch
das in der Mitte befindliche Loch in den Einflußbereich von vier
um 90° versetzt angeordneten Ablenkplatten . Deshalb nennt d ) beinegativer Polarität der
man sie Horizontal- und Vertikal-Ablenkplatten bzw . X - und Y Spannung am Y - Eingang
Platten . Legtman eine Spannung an diese Platten , so wird der
Elektronenstrahl vertikal und horizontal abgelenkt. Mit Abb . 2
wollen wir diesen Vorgang im einzelnen verdeutlichen .
a ) Wenn keine Spannung anliegt, befindet sich der Elektronen
strahl im Zentrum des Leuchtschirms. Auf der Leuchtschicht e ) beipositiver Polarität der
Spannung am Y - Eingang
oscillare, lat., = schwingen ; skopein, griech., = sehen Abb. 2: Position des Elektronenstrahles
2 BRAUN,KARL FERDINAND, 1850- 1918, deutscher Physiker, entwickelte die erste
Katodenstrahlröhre (1897).
138 Spannungsmessung
АС Y. Y - Verstärker Sichtteil
Abschwächer
Eingang GNDY stufig
Ablenk vertikale и 4
Koeffizient Ay Punktlage T Schärfe
(Fokus) 1
Trigge - Zeitablenkteil Eingang Helligkeit
(Intensität)
rung AC
extern Steuerteil Säge X X - Verstärker
intern / HE Sx
extern zahngen DC Abschwächer
stufig Sz
Flanke+/ Zeitmaß GND Ablenk horizontale
(Trigg.) stab z Koeffizient A Punktlage
7 . 4 .3 Kennliniendarstellung
Auch die Darstellung von Kennlinien ist mit dem Elektronen U Am A7
strahl-Oszilloskop möglich . Am Beispiel einer Diodenkennlinie
soll das Meſverfahren erläutert werden . In Abb . 4 ist die Rm = 1k92
Meßschaltung dafür zu sehen . Hierbei dient die Spannung an
der Diode zur horizontalen Ablenkung und die Spannung am VIII
Widerstand zur vertikalen Ablenkung des Strahls . In diesem Fall MIMI
wird die Spannung an der Diode dem X -Verstärker zugeführt. Ax = 5 mns Ay - cm
Der Sägezahngenerator ist abgeschaltet. Es ergibt sich die in
Abb . 3 dargestellte Kennlinie . Je nachdem , welche der Platten
geerdet ist, kann die Kennlinie auch in einem anderen Quadran - Abb . 2: Strom und Spannung bei einer
ten liegen . Diode im Wechselstromkreis
+
++
++ Y (URm ~ 1)
E
N ULLLLLLLLLLHEHEHEHE
Ax = 5, V
V
Ay = 5am 25mA | SK Y (UD )
Abb. 3: Diodenkennlinie (Foto des Oszillogramms) Abb . 4 : Schaltung zur Kennlinienaufnahme
einer Diode
Frequenz- und Zeitmessung 141
Ux Eingangsverstärker Impulsformer
АЛЛЛЛЛА —
fx
Tor Anzeige
& Uc
Zähler 300
UB Uc
fo To
ZIL UB Tor geöffnet
Oszillator Impulsformer Frequenzteiler Tor geöffnet
Abb. 6 : Blockschaltbild eines digitalen Frequenzmessers
142 Aufgaben zu 7.4 und 7 .5
7 .6 . 1 Gleichgrößen
Meßergebnis
Drehspulinstrument U = 8V
Dreheiseninstrument U = 8V
Versuch 7 – 2: Meßergebnis
Wechselspannungsmessung
Drehspulinstrument Gleichspan U = OV
Durchführung nungsbereich
Die Spannung eines Wechselspan Wechselspan
nungsnetzteiles soll mit einem nungsbereich U = 5,7 V
Drehspulmeßgerät, Dreheisen
instrument und mit einem Oszillo Dreheiseninstrument U = 5 ,7 V
skop gemessen werden . Die Span
nung besitzt folgenden Verlauf: Stellung AC bzw . DC:
Oszilloskop
Meßspannung Ay = 2 V /cm û = 8 V
U8V
Drehspul- und Dreheiseninstrument 145
7 .6. 3 Mischgrößen
Meßergebnis
Drehspulinstrument
(Gleichspannungsbereich ) A U = 5,1 V
Dreheiseninstrument {u =5 ,7V
Art der Gleichstrom , sinusförmige Gleich -,Misch - Leistung Gleichstrom Gleich -,Misch
Meßgröße Gleich Wechsel Wechsel U .-spannung/ | u .Wechsel
spannung spannung u . spannung u . sinusförmiger spannung
Wechselstrom -ströme Wechselstrom
u .-spannung
Möglicher | 1uA , 1 mA 10 mA 250 mW 100 mA 2 mV
Einsatz- bis 10 A bis 10 A bis 100 A bis 2,5 kW bis 1 A bis 300 V
bereich 100 mV 1V 1v 100 UV
bis 1000 V bis 1000 V bis 1000 V bis 1000 V
Frequenz- Hz 25 Hz 10 Hz 10 Hz Hz Hz
bereich bis 20 kHz bis 100 Hz bis 1 kHz bis 25 kHz bis 100 MHz
Anzeige arithmetischer Effektivwert Effektivwert Wirkleistung arithmetischer Zeitverlauf des
Mittelwert bei Sinusform Mittelwert, Momentan
Effektivwert wertes
(fürSinusform )
Leistungsmessung 149
T Ry AL
1
L1 - LH
7.7.2 Arbeitsmessung
Für die Arbeitsmessung ist es erforderlich , die Größen Span 10001
nung, Stromstärke und Zeit zu messen und das Produkt gemäß
der Formel W = Ul. t zu berechnen (vgl. 2. 3. 1). Da bei einem kWh
Leistungsmeßgerät das Produkt aus U und I bereits vorliegt,
ist lediglich eine zusätzliche Zeitmessung erforderlich .
Erreicht wird dieses durch den » Elektrizitätszähler« . Die Zeit
messung erfolgt mit Hilfe einer rotierenden Scheibe. Das
Meßergebnis wird dann über ein Zählwerk digital angezeigt. 1 2 3 4 6
Da der Zähler wie ein Leistungsmeßgerät über einen Strom - und N
Spannungspfad verfügt, wird er ebenso angeschlossen. In Abb .
1 ist die Schaltung
wy im Einphasennetz
d omicizzu zu SCHICH
sehen .
Abb . 1: Zähleranschluß im Einphasen-Netz
Aufgaben zu 7 .6 und 7.7
1. Beschreiben Sie den grundsätzlichen Aufbau eines Dreh
spulmeßinstrumentes und seine Arbeitsweise !
2 . Beschreiben Sie die grundsätzlichen Aufbau eines Dreh
eisenmeßinstrumentes und seine Arbeitsweise.
3. Welche Werte werden von DrehspulmeBinstrumenten und
von Dreheisenmeßinstrumenten angezeigt ?
4. Welche Größen lassen sich mit dem Oszilloskop messen ?
5 . Durch welche Maßnahmen erreicht man , daß Drehspul
meßinstrumente Wechselspannungen anzeigen ?
6 . Was versteht man unter einem arithmetischen Mittelwert ?
7 . Wie groß ist der arithmetische Mittelwert der in Abb. 2
dargestellten Spannung ?
100 + 3V
1
a +
+
Abb. 2:Zu Aufgabe 7
8 . Welche Werte zeigen Drehspulmeßinstrumente an , wenn
die Spannungen von Abb. 3 angelegtwerden ? Das Meßgerät
befindet sich im Gleichspannungsmeßbereich .
9 . Mit einem Oszilloskop wird eine Mischspannung in Stellung
DC gemessen .Was ergibt sich , wenn in Stellung AC umge
schaltet wird ? Begründen Sie Ihre Aussage !
10 . Beschreiben Sie den Aufbau eines elektrodynamischen
Meßwerks und erklären Sie seine Arbeitsweise ! 3117
11. Zeichnen Sie eine Meßschaltung für eine Leistungsmes
sung mit einem elektrodynamischen Meßgerät in einem
Gleichstromkreis !
12. Welche grundsätzlichen Messungen sind bei der Arbeits
messung erforderlich ? Abb . 3 . Zu Aufgabe 8
Spannungsfehlerschaltung 151
50 30
SS 100
Ohm
PF 2
1000 x1
Scalex 00x10
5x100
* 10000
Dies ist dann der Fall, wenn Uac = UAD und UCB = UDB , bzw . Bedingung für Brückenabgleich
wenn die Spannungsaufteilung der Batteriespannung im oberen
Brückenzweig der Aufteilung im unteren entspricht.
UAC _ UAD
UCB UDB
Die Spannungen lassen sich durch I . R ersetzen und die
Ströme kürzen :
I . R , I · R₂ R _ R₂
I . R2 TRA R₂ RA
Widerstandsmessung mit der Wheatstone-Brücke
Die Abb . 1 zeigt die Prinzipschaltung der Wheatstone-Brücke'.
Anstelle des Widerstandes R , wird der zu messende Widerstand
Rx eingeschaltet. Die Widerstände Ry, R , und R , werden so
lange verändert, bis die Brücke abgeglichen ist. Wenn die
Widerstände R , R , und R . (Abb . 1) bekannt sind, dann läßt sich
der Widerstand Rx berechnen : Abb. 1: Prinzipschaltung der Wheatstone
Brücke
- R₂ R₂
RA
Eine konstante Spannung ist nicht erforderlich . Sie muß nur so
groß sein , daß über das Anzeigeinstrument ein Abgleich
möglich ist.
Für die Praxis ist diese Art der Widerstandsmessung noch zu
umständlich . Einfacher in der Bedienung ist die Schleifdraht
Meßbrücke in Wheatstone- Schaltung (Abb . 2 ).
Der Brückenabgleich erfolgt durch stufenweise Veränderung
des Vergleichswiderstandes Ry und Verstellung des Abgriffs
am Schleifendrahtwiderstand Rs. Die Widerstände R , und R
sind Festwiderstände . Der Meßwert kann hier direkt abgelesen
werden . Abb . 2: Schaltung einer Schleifdrahtbrücke
Wheatstone- Brücken eignen sich für Widerstandsmessungen in Wheatstone- Schaltung
von ca . , 1 92 bis ca . 1 M2.
Widerstandsmessung mit der Thomson -Brücke
Für die Messung sehr kleiner Widerstände ist die Wheatstone
Brücke ungeeignet. Hier würden die Leitungen , die den zu
messenden Widerstand Rx mit den Klemmen des Meßgerätes
verbinden , die Messung verfälschen . Diese Leitungen werden
durch Zusatzwiderstände kompensiert. Eine einfache Schaltung
der Thomson-Brücke ist in Abb . 4 dargestellt.
Der zu messende Widerstand Rx wird an das Gerät ange
schlossen . Mit gleichen Zuleitungen wird ein Vergleichswider
stand R , (kann ein Schleifdraht sein ) angeschlossen .
i Rx = R₂ R
Bei Abgleich der Brücke gilt: R R
Aufgaben zu 7.8
1. Der Widerstandswert eines Widerstandes soll mit Strom Abb. 4: Schaltung einer Thomson - Brücke
und Spannungsmessung bestimmtwerden . Der Widerstand
ist etwa 300 12 groß. Der Strommesser hat einen Innen
widerstand von 10 2 und der Spannungsmesser von
100000 22.
Welche Meßschaltung ist auszuwählen ?
2 .Warum ist bei einem Widerstandsmesser (Strommesser in
12 geeicht) die Skala rückläufig ?
3. Welche Aufgabe hat der einstellbare Vorwiderstand bei
einem Widerstandsmeßgerät?
4 . Erklären Sie die prinzipielle Arbeitsweise eines digital
anzeigenden Widerstandsmeßgerätes!
5 . Zwischen welchen maximalen Werten läßt sich die Span
nung zwischen den Punkten A und B der Meßbrücke von
Abb . 6 einstellen , wenn das Potentiometer verändert wird ?
Geben Sie dazu die Polarität für die Punkte A und B an !
6 . Welche Bedingungen gelten für eine abgeglichene Brücke ?
7 . Warum zeigtdas Meßgerät bei einer abgeglichenen Brücke
nichts an ?
8. Warum wird der Meßfehler der Wheatstone-Brücke bei der Abb. 5 : Meßbrücke nach Thomson
Messung sehr kleiner Widerstände so groß ?
9. Für welche Meßzwecke ist eine Thomson -Brücke besser
geeignet als eine Wheatstone-Brücke ?
10 . In einer Stromfehlerschaltung werden die folgenden Werte 1
gemessen : I = 200 mA bei einem Meßbereich von 300 mA 10022
(55 mV) und U = 5 V bei einem Meßbereich von | | 502
ΚΩ
7 V / 100
V . (Klasse ,5 )
a) Wie groß ist der Widerstand ohne Korrektur ?
b ) Wie groß ist der Widerstand mit Korrektur?
c ) Wie groß wäre der Widerstandswert (ohne Korrektur), Trovni8 45000
wenn beide Meßgeräte ,5 % zuviel angezeigt hätten ?
d ) Wie groß wäre der Widerstandswert (ohne Korrektur),
wenn beide Meßgeräte ,5 % zuwenig angezeigt hätten ?
e ) Wie groß wäre der Widerstandswert, wenn der Strom 100 1500
messer , 5 % zuviel und der Spannungsmesser ,5 % zu
wenig angezeigt hätten ?
11. Wie groß sind die Ergebnisse der Aufgabe 10, wenn die
Spannungsfehlerschaltung angewendet wird ? Abb . 6 : Zu Aufgabe 5
| | 广
3 . ht 口口口口口口口
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Air it主 。 !
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N
80893 1.1
了
。 了是一
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。
不团
VUB R2
Legt man an die Eingangsklemmen der Schaltung die Span - Berechnung des VDR :
nung UB = 60V, so wird man an den Ausgangsklemmen die Rx = 50012 R = RVDR
Spannung U2 = 10V messen . Nach den Gesetzmäßigkeiten der
Reihenschaltung (vgl. 4 .2 )muß der VDR einen Widerstandswert
von 1002 haben . Erhöht man die Spannung Ug auf 70V, so U = U8 - U2
kann man U2 = 10,5Vmessen . Der Widerstandswert von R2 hat
sich verändert; er beträgt jetzt nur noch 88 .22 (siehe Berech U,
nung). Die Ausgangsspannung ist dagegen relativ konstant R2 =u u R1
geblieben . 12 Up - U21
10V -- 50092
Die Schaltung hat für die Ausgangsspannung U2bei Erhöhung
der Eingansspannung Ug eine stabilisierende Wirkung. 60V - 10V
Auch bei Verringerung der Eingangsspannung läßt sich dieser = 10012
Effekt feststellen . Legt man an die Eingangsklemmen der 10 ,5V
Schaltung die Spannung UB = 50 V , so wird man an den 1270V - 10.5V 50012
Ausgangsklemmen die Spannung U2 = 9,5 V messen . Auch hier
hat sich der Widerstandswert von R2 verändert; er beträgt jetzt R2 = 88
117,3 12 .
Bevor wir auf die genauen Zusammenhänge von Spannungen ,
Strömen und Widerständen in dieser Schaltung im einzelnen R" = 9,5 V . . 500 22
eingehen , werden wir in einem Versuch die elektrischen 50 V - 9,5 V
Eigenschaften eines spannungsabhängigen Widerstandes R = 117,3 Q
näher untersuchen .
Spannungsabhängige Widerstände 161
Versuch 8 –1: Abhängigkeit der Stromstärke von der Spannung beim VDR
Aufbau
REB
Als Spannungsquelle wird ein stabilisiertes Netzgerät gewählt, mit dem man Spannungen von OV
bis ca. 20 V einstellen kann .
Durchführung
Es werden verschiedene Spannungen von OV bis 12v in 1V -Schritten eingestellt und die
jeweils dazugehörigen Stromstärken gemessen .
Meßergebnis
in V 1 2 3 4 8 9 12
Die Tabelle zeigt, daß die Stromstärke mehr zunimmt als die
Spannung. Bei einer Verdoppelung der Spannung von 1 V auf
2V steigt die Stromstärke von 1mA auf 2 ,7mA (fast 3 -fach ) .
Bei einer Verdoppelung der Spannung von 5V auf 10V ist die in mA
Stromzunahme fast 8 -fach. Das bedeutet, daß der Bruch 160
(Verhältnis ) aus Spannung U und Stromstärke 11 - = R ) nicht 140
mehr konstant ist. Der Widerstandswert ändert sich mit zu 120
nehmender Spannung. Die errechneten Werte zeigen eine 100
deutliche Abnahme des Widerstandswertes bei zunehmender
Spannung . 80
Aus den Meßwerten läßt sich die Kennlinie zeichnen . Sie ist
stark gekrümmt (Abb. 3 ).
Der VDR ist ein Widerstand mit nichtlinearem Verhalten .
Sein Widerstandswert nimmt mit steigender Spannung ab . U in V
In unserem Versuch polen wir nun die Spannungsquelle um 2 4 6 8 10 12
und nehmen noch einmal eine Meßreihe auf. Wir erhalten
dieselben Stromstärken , nur in umgekehrter Richtung. Diese
Strom -Spannungs-Kennlinie ist also nullpunktsymmetrisch . Abb. 3: Kennlinie des VDR
162 Kennlinie und Arbeitspunkt
R = 302
U , = 30 V
Ug = 50 V Rx = 20 21 U2= 20 V
b)
1 10 20 30 40 50 U in V
in A in A
3 +
20 2
2 + R R2=
= 30 2
SAA
10 20 30 40 50 Uin V T 10 20 30 40 50 U in v
Ug = 20V Un= 30 V
Abb . 1: Kennlinien einer Reihenschaltung
I in ma
R =
500
20 30 40 50 60 U in V
U2 U
Abb. 3: Stromstärke und Spannungen bei einer Reihenschaltung von
Widerstand und VDR
Wir benutzen dazu die in Versuch 8 - 1 aufgenommene Kenn - Berechnung des Schnittpunktes
linie des VDR und zeichen die spiegelverkehrte Kennlinie von auf der Stromachse:
Rt ein (Abb . 3 ). Die Kennlinie von R7 beginnt auf der Span
nungsachse bei der gewählten Eingangsspannung Ug = 60V.
Sie endet auf der Stromachse bei I = 120mA (s . Berechnung). R1
Der Schnittpunkt der beiden Kennlinien ist der Arbeitspunkt A , 60V
der Schaltung. Für diesen Punkt läßt sich ablesen : 50092
I = 100mA; Un = 50 V ; U2 = UVDR = 10V I = ,12A
Die spannungsstabilisierende Wirkung kann man gut erkennen , I = 120mA
wenn man die Spannung UB auf 70V erhöht (Abb. 4).
I inma
1001
R =
5002
10 20 30 40 50 60 70 U in V
U
Abb . 4: Prinzip der Spannungsstabilisierung mit VDR
-
Strecke 30 48 60 70 78 85 90 95 100
in %
Abb. 4: Zahl 2
1 2 3 4 5 6 78910 20 30 40 5060 80 100
Abb . 3: Teilung über zwei Zehnerpotenzen
100 200 1000
Oft genügt es, wenn eine der beiden Koordinatenachsen
logarithmisch geteilt ist,während die andere linear geteilt bleibt Abb . 5 :Zahl 200
(Abb . 6 ).
1000 AT I
V
1 I
100 TIEL E
A ILI T LITIT III
LLIT ILUT ILUT L IT
TIL T IT UT
1 1LIT L L L LIT
W T1
N NL UT
– LDIW
ITUTI
o 1 +
a) 10 100 1000 b 1 2 3 4 5 6 7
Abb. 6 : Beispiele für linear logarithmische Teilungen
166 Datenblattauszug
Aufgaben zu 8. 1. 2 in 2
1. Skizzieren Sie die l-U -Kennlinie eines Varistors! 104
2. Welche Eigenschaften lassen sich aus der I-U -Kennlinie 10 +
ableiten ?
3 . Für welche Zwecke läßt sich der VDR einsetzen ? 102HH
4 . Bestimmen Sie die Widerstandsänderung für AU aus Abb . 4 ! 10 +
5 . Zeichnen Sie für die Strom -Spannungs-Kennlinie aus Abb . 3 LL AHAH
die Widerstands-Spannungs-Kennlinie ! 20 40 60 80 100 U in V
AU
Abb . 4: Widerstands-Spannungs
8 .1. 3 Temperaturabhängige Widerstände Kennlinie eines VDR
Bei Widerständen mit linearem Verhalten ist der Einfluß der
Temperatur auf den Widerstandswert unerwünscht. In vielen
Anwendungsbereichen (z . B . Temperaturmessung, Temperatur
regelung, Strombegrenzung u . a .) benötigtman jedoch Bauteile ,
bei denen der Widerstandwert möglichst stark von der Tempe
ratur abhängt. Temperaturabhängige Widerstände erfüllen die
se Aufgabe. Steu
erung
Kaltleiter (PTC -Widerstand)
In der Schaltung von Abb . 5 ist ein Kaltleiter als Fühler in einem
Grenzwertgeber einer Öltankanlage eingesetzt. Der Grenzwert
geber soll die Ölzufuhr in die Tankanlage bei einer bestimmten
Füllhöhe stoppen . Wie arbeitet diese Schaltung ?
Durch Anlegen der Spannung UB = 24V wird der Kaltleiter durch
Stromwärme aufgeheizt.DerWiderstandswertwird groß . Es läßt
sich eine Spannung U2 = 17 ,5V messen . Mit dieser Spannung
wird über eine Steuerung das Ventil geöffnet. Nach den BE
Gesetzen der Reihenschaltung beträgt der Widerstand des Ventil
Kaltleiters 137192 .
Erreicht der Ölstand im Tank die vorgesehene Füllhöhe, so
wird der Kaltleiter vom Öl umgeben und kühlt ab . Für die Abb. 5: Grenzwertgeber
168 Kaltleiter
Als Spannungsquelle wird ein stabilisiertes Netzgerät gewählt, mit dem man die Spannung von
OV bis ca. 20V einstellen kann .
Durchführung
Es werden in 1V - bzw . 2V-Schritten verschiedene Spannungen eingestellt und die dazugehörigen
Stromstärken gemessen . Nach jeder Spannungserhöhungmuß man ca. 1 Minute warten , bevor die
Stromstärke gemessen wird. Das ist nötig , damit die zugeführte elektrische Leistung im PTC
Widerstand temperaturmäßig wirksam wird . Anschließend werden der jeweilge Widerstandswert
und die aufgenommene Leistung rechnerisch ermittelt.
Meßergebnis
U in V 1 1 2 3 4 5 6 7 8 10 12 14 16
I in mA 24 57 72 76 73 6761 55 50 41 37 33
R in 2 345 351 417 526 685 896 115 145 213 293 378 485
P in mW 29 114 216 304 365 402 427 440 470 492 518 528
! Us Hz
4 8 12 16 20 24 Uin V
Abb . 3: Reihenschaltung aus linearem Widerstand und PTC
TI TIL
fin 2 RA ist der kleinste Wider
standswert, den der Kalt
I I I TILU leiter annehmen kann .
Rn ist derNennwiderstand
I des Kaltleiters. Der Nenn
widerstand ist der doppelte
1 Wert des kleinsten Wider
standswertes RA
1 liL
RN = 2 .RA
R in 21
10°
108
107
106
105
10°
F 100k 22
100
102
401LT
101 9 in °C
- 1000 100 200 300 400 500
Anwendungsklasse FAF
nach DIN 40040
Untere Grenztemperatur F - 55°C
Obere Grenztemperatur A + 450°C
Feuchteklasse F Mittlere relative Feuchte < 75 %
95 % an 30 Tage im Jahr andauernd
85 % an den übrigen Tagen gelegentlich
keine Betauung zulässig
Lagertemperaturen
Untere Grenztemperatur Is(min) - 25°C
Obere Grenztemperatur Is(max) + 65°C
Kenndaten
Typ H 43 /20 % 100k12 1M2 Einheit
Belastbarkeit bei 25°C P25 290 290 mW
bei 60°C P60 270 270 mW
Nenntemperatur ON 25 25 °C
Nennwiderstand RN ,1 ΜΩ
Toleranz ARN + 20 + 20
B -Wert 4200 4800
Toleranz AB £ 5 + 5 %
Wärmeleitwert in Luft Gthu ,7 ,7 mW / K
Abkühlzeitkonstante Tth 5
Wärmekapazität Cth 3,5 3 ,5 MJ/K
Aufgaben zu 8 .1. 3
1. Zeichnen Sie das Schaltzeichen eines Kaltleiters und be
schreiben Sie die prinzipielle Wirkungsweise!
2 . Erklären Sie die Begriffe Anfangswiderstand und Nenn
widerstand eines Kaltleiters!
3 . Berechnen Sie den Widerstand R , in der Schaltung von Abb .
3 , S . 169 so , daß die Widerstandskennlinie nur zwei Schnitt RA "
punkte mit der Kaltleiterkennlinie hat!
4 . Zeichnen Sie das Schaltzeichen eines Heißleiters und 30 V
beschreiben Sie die prinzipielle Wirkungsweise ! R2 =
5 . Berechnen Sie die Teilspannungen U4 und U für 31 = 25°C 200 k 2
und 92 = 100°C (Abb . 3).
R ist der Heißleiter H43/ 100k12 .
6 . Beschreiben Sie die Funktion der Schaltung von Abb . 3 !
7 . Erklären Sie die Begriffe Kennwert, Nennwert und Grenz
wert! Abb . 3: Schaltung zu Aufgabe 5 und 6
8 .2 Halbleiterdioden
Bei allen bisher untersuchten und besprochenen Bauelemen Katode (Farbring)
ten der Elektronik mußte man nicht auf eine bestimmte Polung
der angelegten Spannung (Spannungsquelle) achten. Wurde Anode
die angelegte Spannung umgepolt, so ergab die Messung der
Stromstärke den gleichen Strom in umgekehrter Richtung.
Versuch B
Durchführung
Die Spannung wird langsam auf 10 V er
höht.
Ergebnis B
Die Lampe leuchtet nicht. Es fließt prak
tisch kein Strom .
Versuch B
Die Diode wird jetzt so in derMeßschaltung angeschlossen , daß der Pluspol der Spannungsquelle
an der Katode liegt.
Durchführung:
Die Spannung wird in 3 V -Schritten von O V bis 30 V erhöht und die jeweils dazugehörige
Stromstärke gemessen .
Meßergebnis UR : Sperrspannung
21 24 IR : Sperrstrom
in V 16 1215 18 27
IR R : (engl.) reverse = rückwärts
1 1,5 2 , 1 2 ,7 3 ,5 4,2 5
| inμΑΙ
Aus den Meßergebnissen von Versuch A läßt sich die Kennlinie Trin ma
der Diode im Durchlaßbereich zeichnen (Abb. 2). Durchlaß
Die Kennlinie zeigt bis ca . ,6V einen flachen Verlauf. Es fließt bereich
ein geringer Strom . Ab ca. ,7V steigt die Kennlinie steil an .
Diese Spannung nenntman Schleusenspannung Us. Der Strom
nimmt mit zunehmender Durchlaßspannung UF rasch zu . Er
darf aber einen höchstzulässigen Wertnicht überschreiten ,weil
die Diode sonst zerstört wird. Urin V
Die zulässige Verlustleistung wird überschritten und damit die
zulässige Sperrschichttemperatur. Kenn - und Grenzdaten kön ,2 ,4 ,6 ,8 1, 1 ,2
nen aus Datenblättern des Herstellers entnommen werden . Abb. 2 : Kennlinie einer Diode (Durchlab
bereich )
178 Kennlinie und Arbeitspunkt
*
*
27. 89 **
*
MRE
BIUS
1
Abb . 5 : Gleichrichterschaltung
180 Gleichrichterschaltung
Y I TY , Y . Yu
Ud | R
Ergebnis
Uv: ventilseitige Wechselspannung
Iv : ventilseitiger Wechselstrom
Udi Gleichspannung
Id : Gleichstrom
Durchführung
Die Spannungen U , und Udwerden gleichzeitig
oszilloskopiert.
V Us Us V Je
R Us
- Oszilloskop
Us
= 1, 2 V !
Es wird ein Funktionsgenerator als Betriebsspannungsquelle benutzt.
Durchführung 1
Mit dem Funktionsgenerator wird an den Eingang der Schaltung eine rechteckförmige Spannung
UE gelegt. Die Spannung wird langsam von OV bis ca. 5V erhöht.
Die Ausgangsspannung UA wird oszilloskopiert.
Ergebnis (Abb . 1a, S. 182)
Ausgangsspannung UA und Eingangsspannung Ug haben den gleichen Verlauf und gleichen Wert
bis zu einer Eingangsspannung von ca . 2V . Für größere Eingangsspannungen steigt die Aus
gangsspannung nicht weiter an .
Durchführung 2
Mit dem Funktionsgenerator wird an den Eingang der Schaltung eine sinusförmige Spannung
gelegt. Die Spannung wird langsam von OV bis ca . 5V Spitzenwert erhöht.
Die Ausgangsspannung UA wird oszilloskopiert.
Ergebnis (Abb . 1b , S . 182)
UA und Ug haben den gleichen Verlauf bis zu UE = 2V . Für Up > 2V wird die obere Halbwelle oben
abgekappt.
K
Www
Durchführung
Die Spannung UF wird in geeigneten Schritten erhöht und der dazugehörige Strom IF gemessen .
Meßergebnis
Up in V o ,5 1 1,2 1,4 1,6 | 17 |18 |
,5 ,8 1,2 1,8 20 56
If in mA
Upin V
,4 ,8 1,2 1,6 2,
Auswertung
Bis UF = 1,6V verläuft die Kennlinie sehr flach . Es fließt ein sehr kleiner Strom IF. Die LED sendet
kein Licht aus.
Ab UF = 1,6V verläuft die Kennlinie sehr steil. Der Strom If nimmt sehr stark zu . Die LED leuchtet.
184 LED, Vorwiderstand , Aufgaben zu 8. 2.4
Aufgaben zu 8 . 2.4
1. Zeichnen Sie das Schaltzeichen einer Leuchtdiode und
beschreiben Sie die prinzipielle Wirkungsweise !
2. Beschreiben Sie die Wirkungsweise der Stabilisierungs Abb . 3: LED mit Vorwiderstand
schaltung aus Abb . 1 !
3 . Berechnen Sie den Vorwiderstand R , aus der Schaltung
von Abb . 3 für Ug = 15 V ; UF = 1,5 V ; I = 25 mA!
4 . Entwerfen Sie eine Schaltung, mit der man durch zwei
Lumineszenzdioden die Polarität einer Spannungsquelle -WN
anzeigen kann !
5 Geben Sie an Hand von Abb . 4 an , wie die Spannung -
zwischen A und B gepolt sein muß, damit a ) eine Minus
zeichen und b ) ein Pluszeichen angezeigt wird !
6 . Geben Sie an Hand von Abb . 4 die Anschlußbedingungen
an , bei der die Ziffer 3 aufleuchtet!
7 . Begründen Sie , weshalb bei einer Leuchtdiode, die an
Wechselspannung betrieben werden muß, eineweiterDiode Vorzeichen + und - Ziffern .. . 9
antiparallel hinzugeschaltet werden muß !
Abb. 4 : Schaltungen von Anzeigeeinheiten
Stromleitung, Eigenleitung 185
8 . 3 Transistoren
Transistoren sind Halbleiterbauelemente, die zur Verstärkung,
Schwingungserzeugung sowie für Schalt- und Regelzwecke
verwendetwerden und in diesen Bereichen eine überragende
Bedeutung erlangt haben .
Je nach Aufbau des Halbleiterbauelementes unterscheidet
man zwischen bipolaren Transistoren und Feldeffekttransisto
ren .
8. 3. 1 Grundsätzliche Wirkungsweise des Transistors Bipolarer Transistor:
Je nach Aufbau unterscheidet man beim bipolaren Transistor
noch zwischen NPN - und PNP -Transistoren .
Der Transistor hat drei Anschlüsse, die mit Emitter (E ), Basis
(B ) und Kollektor (C ) bezeichnet werden .
In Versuch 8 – 8 wollen wir die Wirkungsweise des Transistors
untersuchen . NPN - Transistor PNP - Transistor
Transistor als Schalter 189
Ul
TUBE
Durchführung
Die Spannungsquelle U2 wird auf die Betriebsspannung der Lampe (12V ) eingestellt.
Das Potentiometer P wird langsam von a nach b verändert.
Ergebnis
Potentiometereinstellung a : Die Lampe leuchtet nicht!
Verstellt man das Potentiometer in Richtung b , dann beginnt die Lampe erst schwach und dann
heller zu leuchten , bis sie von einer bestimmten Schleiferstellung ab die Betriebshelligkeit er
reicht hat.
L
UCE
UCE
Durchführung
Es wird eine konstante Spannung UCE = 12V eingestellt. Der Strom Is wird in geeigneten Schritten
erhöht. Der Strom Ic und die Spannung UBE werden gemessen .
Meßergebnis
Io in LA 2 5 10 15 30 55 90
Ic in ma 1 ,22 ,55 1,8 2 3, 6 10
UBE in V ,64 10,66 ,68 ,7 ,72 ,74 ,76
Kennlinie eines Transistors, Aufgaben zu 8. 3 191
Aufgaben zu 8 .3
1. Zeichnen Sie das Schaltzeichen eines NPN -Transistors! | Ic in ma
2. Wie heißen die drei Anschlüsse des Transistors ?
3. Wie kann man den Kollektorstrom des Transistors steuern ? lg =
4 . Wie kann ein Transistor als Schalter betrieben werden ? 100 MA
5 . Berechnen Sie aus den Meßergebnissen aus Versuch 8 - 9 90 4A
den Eingangswiderstand RBE für 18 = 30 MA. 80 A
6 . Berechnen Sie aus dem Ausgangskennlinienfeld Abb . 5 den
Ausgangswiderstand Rce für IB = 50 uA und UCE = 5 V . 70 A
7 . Wie muß ein Transistor geschaltet sein , damit ein Kollektor 60 A
strom fließt? 50 JA
8 . Benennen Sie das Verhältnis von Ic zu 18 ? 40 A
9 . Ein Transistor hat eine Gleichstromverstärkung von B = 130 . 30uA
Wie groß ist der Kollektorstrom , wenn der Basisstrom 10 UA 20 UA
groß ist ? H5uA10 A
FA5UA
10. Wie verändert sich der Kollektorstrom bei einem PNP 2 4 6 8 10 UCE
Transistor, wenn die Basis -Emitter-Spannung negativer in V
wird ?
L OS CelCCCCC
CCCCCCCC
193
Abb . 1: Prinzip einer Steuerung Abb. 2 : Elemente einer Steuerung bei einer
Stromstoß -Schaltung
Das Gerät, in denen die Eingangsgrößen verarbeitet bzw . den
Steuerungsaufgaben angepaßtwerden ,nenntman Steuergerät.
In dem besprochenen Beispiel mit dem Stromstoßrelais sind Relais, Schütz
die Taster S1 bis S3 identisch mit dem Steuergerät (Abb . 1 u .
2 ). Mit ihnen werden für das Relais Signale erzeugt, die in
diesem Fall zwei Zustände einnehmen können (binäres Signal
oder 1).Wenn ein Taster nicht betätigt ist, liegt für das Relais ta Thyristor, Triac
die Information , wenn der Taster betätigt wird , dagegen die
Information 1 vor.
Das Stromstoßrelais mit dem Rastkontakt wird durch das
Steuergerät gewissermaßen eingestellt . Man bezeichnet
deshalb diesen Teil einer Steuerkette als Steliglied. Die Ein ♡ (13 Transistoren
Transistoren
gangsgröße für das Stellglied wird als Stellgröße bezeichnet
und mit y gekennzeichnet.
Das Stellglied mit seinem Rastkontakt wirkt wiederum auf die Motoren als
Lampe ein . Sie leuchtet oder sie leuchtet nicht. Sie ist der Stellantrieb
gesteuerte Teil und wird deshalb auch als Steuerstrecke
bezeichnet.
Eine Steuerkette besteht aus einem Steuergerät, einem Stell Ventil
glied und einer Steuerstrecke .
Der Zusammenhang zwischen dem konkreten Beispiel einer
Lampenschaltung mit einem Stromstoßrelais und der verall Abb . 3: Beispiele für Stellglieder
gemeinerten Darstellung in Blockform ist in Abb . 1 und 2 zu
sehen . Durch farbige Hinterlegungen sind zusammengehörige
Elemente gekennzeichnet worden .
Neben den mechanisch arbeitenden Stellgliedern (Relais, z . B . Triac☆ Lampe
Schütz ) gibt es eine Reihe von elektronischen , hydraulischen elektr.
oder pneumatisch arbeitenden Stellgliedern (Abb . 3). Energie Licht
Stellglied Steuer
Die Stromstoß -Schaltung war ein Beispiel für eine digitale strecke
Steuerung. Als Beispiel für eine analoge Steuerung kann die
Helligkeitssteuerung mit einem Dimmer dienen (Abb . 4 ).
Die Beeinflussung der Stromstärke durch die Lampe erfolgt
über einen elektronisch einstellbaren Widerstand (Triac,
Thyristor). Dieses Stellglied vergrößert oder verringert die
Energiezufuhr für die Lampe . Beliebige Helligkeiten sind ein Steuer Hand
stellbar. gerät betätigung
Da die digitalen Steuerungen zunehmend an Bedeutung ge
winnen , werden wir uns im nächsten Teil genauer mit digitalen Abb . 4: Helligkeitssteuerung
Signalen und ihren logischen Verknüpfungen befassen . mit einem Dimmer
Digitale Signale 195
9 .2 Digitale Signale
und digital arbeitende Bauteile
Logik
Digitale Signale bestehen immer aus abzählbaren Elementen . Baustein
Grundsätzlich können diese Elemente zwei, drei oder beliebig Informationsfluß
viele Zustände besitzen . Es könnte z. B . ein digitales System Logikzustände
mit den drei Zuständen + 10 V , OV und – 10 V aufgebaut
werden . Dieses ist jedoch bei der bei uns verwendeten Digital
technik nicht üblich . Es werden nur zwei Zustände verwendet.
Diese Digitaltechnik müßte also genauer binäre (zweiwertige)
Digitaltechnik heißen . Dieser Zusatz entfällt jedoch , da alle
verwendeten Bausteine und Signale in der Regel zweiwertig
sind. Logik
Baustein
In der Digitaltechnik werden binäre Signale verwendet und
dementsprechend Bausteine mit binärem Verhalten einge
setzt.
Obwohl in der Elektrotechnik viele Signale analoger Art sind. Abb . 5: Binär-digitaler Signalfluß
gibt es doch bei genauerBetrachtung eine Vielzahlvon binären
Zuständen. Die folgende Übersicht läßt sich ohne Probleme
noch erweitern .
erster Zustand zweiter Zustand
Schalter geschlossen Schalter offen
Spannung vorhanden Spannung nicht vorhanden
es fließt Strom es fließt kein Strom
die Lampe leuchtet die Lampe leuchtet nicht
die Diode ist leitend die Diode ist nicht leitend
Obwohl in der Übersicht verschiedenartigste Elemente vor a )Logikzustände
handen sind (Schalter, Spannung, Strom ,Lampe,Diode),haben ULTI |
sie jedoch etwas gemeinsames. Die Logikzustände sind in jeder
Spalte eindeutig . So kann man z . B . den ersten Zustand mit 11
» 1 -Zustand« und den zweiten Zustand mit » O -Zustand« be | |
zeichnen . Diese Zustände werden auch Logik -Werte (Logik Ji
zustände) genannt. D D
Zwischen den einzelnen Bausteinen werden bei der inneren | | Lit
Verarbeitung die verschiedenen Logikzustände hin - und her lj
transportiert. Es entsteht ein Signalfluß , der von der Zeit
abhängig ist (Signal-Zeit-Verlauf). Ein Beispielfür einen Signal
fluß ist in Abb . 5 zu sehen . Die » 1-Zustände « stehen in einem
ständigen Wechsel mit den » O-Zuständen « .
ILITI
Die Ziffern und 1 werden in der Digitaltechnik als Symbole | | | |
für die Kennzeichnung der Logikzustände verwendet. Sie
sind unabhängig von der jeweils verwendeten Bauform bzw .
Baustein .
In elektronischen Schaltungen ist für den Techniker nicht nur
der Logikzustand von Interesse, sondern auch , welchen Span 15V
nungen diese Logikzustände entsprechen . Die Zuordnung ist
im Prinzip beliebig . Die in Abb . 5 dargestellte Signalfolge kann
z . B . durch die Spannungssignale von Abb. 6 realisiert werden . -UI
Wenn eine Festlegung jedoch einmal erfolgt ist, muß sie b ) Spannungen
konsequentbeibehalten werden .
Beispiel für einen möglichen Logik - und Spannungszustand : Abb . 6 :Zusammenhang zwischen Logikzu
OOV 14 5 V ständen und Spannungen
196 Digitale Signale
U in V
TTL C -MOS TTL C -MOS
5, 5V 5 V 5V 5V
H
3 ,5V
2,4 V
2V
1 .5 V
,8 V
,4 V ,5V
L
Eingang Ausgang
Abb. 1: Toleranzbereiche für Ausgangs- und Eingangspegel integrierter Digitalschaltungen
9 .3 Logische Verknüpfungsglieder
9.3. 1 Identität
Als Einführungsbeispiel für logische Verknüpfungsglieder wol
len wir die einfache Ausschaltung einer Lampe verwenden
(Abb. 4 ). Obwohl es sich um ein einfaches Problem handelt,
lassen sich damit schon wichtige steuerungstechnische Prinzi
pien verdeutlichen .
Zunächst kann das Problem wie folgt in Worte gefaßt werden : Problemstellung
Mit einem Schalter soll eine Lampe ein - und ausgeschaltet
werden .
Weiter ist es sinnvoll, einen Stromlaufplan zu zeichnen , damit
die Funktion der Schaltung deutlich wird (Abb . 4 ). Der Schalter
liegt in Reihe mit der Lampe. Aufgrund der Schalterstellung
leuchtet die Lampe oder sie leuchtet nicht. Mit ihr wird also die
Eingangsvariable 1 (Schalter geschlossen ) oder (Schalter
offen ) festgelegt. Die Lampe nimmt dementsprechend in Ab
hängigkeit von der Eingangsvariablen den Zustand 1 oder
an . Die Zustände der Lampe H1 entsprechen somit der Ein
gangsvariablen .
Ausgangsvariable +
Abb . 5 : Signal-Zeit-Verlauf (Beispiel)
Aus dem Signal-Zeit-Verlauf wird natürlich das deutlich , was Beschreibung mit Worten
wir schon wußten : Die Lampe leuchtet nur dann (befindet sich
im 1-Zustand ), wenn der Schalter geschlossen ist ( 1 -Zustand) .
Beide Bauteile zeigen also ein identisches Verhalten. Man
nennt deshalb diese Schaltung im logischen Sprachgebrauch
Identität.
200 Identität
X
Steuergerät
Stellglied | K1 c K1
Steuer н1 2
strecke
Sihv K1 S1
Eingangs
variable
H1 Ausgangs
variable
H1
Troy by my
Us = + 5V b )Wertetabelle
Os = OV (1)
Abb. 2 : Sechsfacher Inverter (7404). Anschlußanordnung Abb . 3 : NICHT-Glied
(Ansicht von oben )
Nicht-Verknüpfung 203
Versuch 9 - 1: Die Abhängigkeit der Ausgangsgröße von der Eingangsgröße beim NICHT-Glied
(Typ 7404)
Durchführung
Die Eingangsspannung wird in Schritten von ,2 V bzw . , 1 V bis zu einem Wert von 2 ,6 V mit einem
Potentiometer verändert und die Ausgangsspannung gemessen . Zum Betrieb der Schaltung wird
eine Spannung von 5 V zwischen die Anschlüsse 7 und 14 gelegt.
Aufbau
Ug = 5V
VI V
Meßergebnis
U, in V ,2 ,4 ,6 ,8 ,9 1, 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 2,6
I u inv 38 |38 |38 |38 |38 |37 |36 |35 |33 |3 ,2 2 ,4 |08 |03 |03 | ,3
204 Nicht-Verknüpfung
1AU₂ inv
+
3 ,5
3, XXX
2 ,5
2, Ausgangs röße
1 ,5
Eingangs Ausgangs
Eingangsgröße * ++ + + + U größe größe
TTTTTTTTTT in
O ,2 ,4 ,6 ,8 1, 1,2 1,4 1,6 1,8 2, 2,2 2 ,4 2,6 "
Abb . 1: Übertragungskennlinie eines NICHT-Gliedes Abb . 2: Schaltzeichen des NICHT-Gliedes
AU2 in V
4,
3 .5
3,
erlaubter Kennlinien
2 ,5 kennlinien
bereich freies
2, Gebiet
kennlinien
1,5 freies
1, – Gebiet
1
:25 - - - - - - - - EFE
T
O ,2 .4 ,6 ,8 1, 1,2 1,4 1,6 1,8 2, 2,2 2,4 2 ,6 in V
Abb. 3: Toleranzbereich eines NICHT-Gliedes
UND-Verknüpfung 205
DI /
V10
/
/
X = aab
2408
ta 54
Til 2 | 3 | 4 5 6 |7|
Us = + 5V
Os = OV
Abb . 2: Integrierter UND -Baustein (Typ 7408) Abb. 3:UND-Baustein 7408
Aufgaben zu 9 . 3. 1 . .. 9 .3 . 3 207
/
OV
ab
11
--
11--
x = a vb --
-
(a b c d
х = алbлс
d = avb x = d vc 1
11
1 b1
11 1 1 1
a b c d
-
1 1 1 1 OOOX
Aus derWertetabelle ist entnehmbar, daß die Ausgangsvariable
im Prinzip das Verhalten einer UND -Verknüpfung zeigt, wenn
das Temperaturverhalten negiert auftritt. D .h., anstelle des *dx == ba ad
Logik -Zustandes 1 müßte der Logik -Zustand und umgekehrt x =a^ 5
stehen . Schaltungstechnisch läßt sich dieses Problem lösen ,
indem man vor den » Temperatur-Eingang« der UND-Verknüp
fung ein NICHT-Glied schaltet (Abb . 2a ).
Will man jetzt die Schaltung auf ihre Richtigkeit überprüfen ,
muß man für die Ausgänge d und x das Logikverhalten in
Abhängigkeit von den Eingangsvariablen a und b feststellen .
Dieses ist aus den Wertetabellen von Abb . 2b zu entnehmen .
Die Gleichungen geben außerdem das Logikverhalten für die
Ausgänge x und d wieder. Der Querstrich über b kennzeichnet x = aab
die Negation .Man sprichtdiesen Zusammenhang wie folgtaus:
x gleich a und b nicht.
Aus Vereinfachungsgründen wird der Inverter nicht vollständig
gezeichnet, sondern lediglich an dem Eingang die Negation Abb. 2: UND - Verknüpfung mit negiertem
durch einen kleinen Kreis gekennzeichnet (Abb. 2c) . Eingang
NAND 211
ool
x = av 6
Abb. 3: ODER -Verknüpfung mit einem negierten Eingang
Negierte Eingänge können natürlich auch bei ODER -Verknüp
fungen vorkommen . In Abb. 3 ist dafür ein Beispiel zu sehen .
Aus der Wertetabelle wird deutlich , daß am Ausgang immer
dann ein 1- Signal auftritt,wenn der a -Eingang sich im 1-Zustand
oder der b -Eingang sich im O -Zustand befindet. Deshalb muß
über dem b in der Verknüpfungsgleichung ein Negationsstrich
gezeichnet werden . d = anb x = d
Negationen können nichtnur im Eingangsbereich vorkommen ,
sondern auch am Ausgang. Es ergeben sich dann UND -NICHT ab ax
bzw . ODER -NICHT -Verknüpfungen . Man kürzt sie durch NAND 0001
und NOR ab . NAND ist ein vereinfachter Ausdruck von NOT-AND
(engl: NICHT-UND ),NOR ein vereinfachter Ausdruck für NOT-OR O
(engl.: NICHT-ODER ). /
In Abb. 4 ist die Entstehung eines NAND -Gliedes aus Einzel
bausteinen zu sehen . Da sich am Ausgang des UND -Gliedes
das NICHT-Glied befindet, wird das Ausgangssignal lediglich
negiert. Dieses wird am UND-Glied durch einen Kreis am
Ausgang gekennzeichnet. Aus einem UND-Glied ist damit ein
NAND -Glied geworden . Auch die Wertetabelle zeigt das be
schriebene Verhalten . Der Ausgang x ist lediglich die Umkeh [x = anbl
rung des Ausgangs d . Die Negation wird durch einen Strich
über der Ausgangsvariablen gekennzeichnet.Man sprichtdiese a b
Darstellungsweise dann wie folgt aus:
o
x ist gleich a und b nicht (x = a A b ). 1
Bei einem NAND -Glied entsteht am Ausgang nur dann ein OI
-Signal, wenn an allen Eingängen 1 -Signale liegen .
Entsprechende Ausführungen können für das NOR -Glied ge Abb. 4: NAND-Verknüpfung
macht werden (Abb . 5 ).
ܘ ah
ܘ 21
ܘ
ܢ
.
ܝ
oO
x = a vb
7216
608
www
ER
SA
215
10 Leitungen
10. 1 Leitungsarten
Die Leitungsbezeichnungen wurden international vereinheit
licht (harmonisiert). Das dabei verwendete Schema wird im
folgenden erläutert. Daran anschließend finden Sie Tabellen
mit den Leitungsarten und deren Anwendungen . Es fällt dabei
auf, daß einige deutsche Bezeichnungen erhalten blieben und
nicht durch internationale ersetztwerden konnten (z .B . NYM ).
Beispiel:
Typ -Kennzeichnung AGARI -6899 Leiterquerschnitt
Nennspannung Schutzleiter
Aderisolierung Adernzahl
Mantelwerkstoff Leiterart
Aufbauart
Kurz-
zeichen Erklärung Kurze
zeichen Erklärung Kurz- Erklärung
zeichen Kurz- Erklärung
zeichen
CI harmonisierter Typ Typ
anerkannter nationaler PVC
Kautschuk,nat. flache,aufteilbare LeitungLeitung
flache, nichtaufteilbare eindrähtig
Chloropren + synt.
-Kautschuk mehrdrähtig
300 /300 VV
300/500 Silikon -Kautschuk
Glasfasergeflecht ohne grüngel b en Schutzleiter
uxf mit grungelben Schutzleiter IT || feindrähtig
Leitung , festverlegte
feindráhtig,flexible
688 450/750 V EUZ Textilgewebe feinstdrähtig Leitung
< || Lahnlitzenleiter
Abb . 1: Typenkurzzeichen für Leitungen
Tabelle 10 .1: Isolierte Leitungen für flexible Verlegung
Bezeich Bild Kurzzeichen Ader
nung | alt zahl Verwendung
In trockenen Räumen bei
Zwillings NYZ НОЗУН- Н 2 sehr geringen mechani
leitungen schen Beanspruchungen .
Nicht für Wärmegeräte
Leichte In trockenen Räumen bei
Kunststoff 2 ... 3 geringen mechanischen
schlauch NYLHYrd H03VV -F Beanspruchungen für
leitungen leichte Handgeräte
Mittlere In trockenen Räumen bei
Kunststoff mittleren mechanischen
schlauch NYMHYrd H05W - F | 2 ...5 Beanspruchungen , für
leitungen Hausgeräte auch in feuch
ten Räumen
Gummischlauchleitungen (leichte Ausführung) In trockenen Räumen bei
NLH HO5RR - F 2 ... 5 geringen mechanischen
NMH Beanspruchungen für
Hand- und Wärmegeräte
Gummischlauchleitungen Beimittleren mechanischen
(schwere Ausführung) Beanspruchungen , in
trockenen , feuchten und
NMHöu HO7RN-F | 1 . .. 5 nassen Räumen , in explo
NSHộu sionsgefährdeten Betriebs
stätten nach VDE 0165 zu
lässig . Im Freien, in land
wirtschaftlichen und in
feuergefährdeten Betriebs
stätten sowie in Nutzwasser
216 Spannungsfall und Verlustleistung
Abb . 1: Meßschaltung zur Überprüfung der Heizung (lange Zuleitung) Abb . 2: Ersatzschaltung eines Verbrau
chers mit Leitungswiderstand
Diese Werte sind wesentlich niedriger als die ursprünglichen .
Der Verdacht, daß das EVU (Elektrizitäts -Versorgungs-Unter
nehmen ) zu wenig Spannung liefert, bewahrheitet sich nicht.
Am Elektroanschluß des Platzes werden 230 V gemessen .
Die Verluste können also nur durch den Leitungswiderstand
verursacht werden (vgl. 3 .2), der zusammen mit dem Heiz
widerstand eine Reihenschaltung bildet.
In Abb . 1 ist die Schaltung der Wohnwagenheizung mit den
eingebauten Meßgeräten und den Meßwerten dargestellt.
Abb . 2 zeigt die entsprechende Ersatzschaltung.
Der Spannungsfall der Leitung ist abhängig vom Belastungs
strom I = 14 ,76 A und dem Leitungswiderstand Rlta (vgl. 3.2 ). Er
setzt sich aus den Leiterwiderständen von Hin - und Rückleiter
zusammen . Für die Länge /wird die Leitungslänge eingesetzt.
Damit ist der Leitungswiderstand :
Rutg = RL (hin) + RL (rück) = 2 RL
- 2 .1
Rutg * . 9
Der Spannungsfall ist damit: Spannungsfall einer Leitung
AU = I . Rutg 1 .2 . 1
1 .2 . 1 14 ,76 A . 2 . 100 m AU =
AU = AU = 2:9
2.9
56 - 106 m . 1,5 . 10 -6 m2
AU = 35 ,1 V Spannungsfall in Prozent
der Nennspannung
Dieser Spannungsfall verursacht am Verbraucher – in diesem Δυ
Fall am Heizwiderstand - eine Leistungsverminderung. Die Au = UN . 100 %
Leitung bewirkt also außer dem Spannungsfall auch eine
Verlustleistung.
Die Verlustleistung einer belasteten Leitung ist quadratisch
vom Belastungsstrom und direkt vom Leitungswiderstand Verlustleistung einer Leitung
abhängig 12 . 2 . 1
Pr = ng
Pv = P2 . Rltg
12 . 2 . 1
Pv = Verlustleistung in Prozentder
29 Nennleistung
Pv = 14,76²A2.200 m P = 519 W , % P . 100 %%
56 . 10 . 1,5 . 10 -6m2 Prema PN
218 Bemessung elektrischer Leitungen
Dieser Zusammenhang gilt nicht für die Summe von Verlust 84,7 % 71,7 %
leistung und Verbraucherleistung! Die prozentual nutzbare
Leistung ist wesentlich geringer als die prozentual nutzbare Verbraucher Verbraucher
Spannung, da sich die Leistung quadratisch mit der Spannung spannung U2 leistung P2
ändert (Abb . 1) . 100
P2.9 %
Er ist die Grundlage zur Berechnung des erforderlichen Leiter- Erforderlicher Leiterquerschnitt
querschnitts gert 1. 2 . 1
1.2 . 1 Gert = 2 . AUzul
AUzul =
2 . Tert
Der erforderliche Leiterquerschnitt für unser Beispiel (S . 216 ) ist
damit:
1. 2 . 1 17 ,4 A 200 m
Gert * · AUzul Perf =
56 - 106 . 6,9 v
Gert = 9 . 10 -6 m2 Cert= 9 mm
Die Berechnung des erforderlichen Leiterquerschnitts ergibt in
der Regel einen Wert, der nicht genormtist. Man wählt deshalb
einen Leiter mit dem Querschnitt des nächsthöheren Norm
wertes. In unserem Fall beträgt er q = 10 mm2.
Es ergibt sich dadurch ein Spannungsfall, der kleiner ist als
der geforderte , was nur begrüßtwerden kann .
1. 2 . 1
AU =
2.9
17,4 A 200 m
AU = AU = 6 ,2 V
56 . 106 . 10 . 10 - 6m2
m
Diese Berechnung enthält eine Ungenauigkeit. Da Leiterwider
stand und Heizwiderstand eine Reihenschaltung bilden , fließt
nicht der Nennstrom von 17, 4 A , sondern ein geringerer Strom
von 16 ,93 A . Hieraus läßt sich der tatsächliche Spannungsfall
AU = 6 ,05 V errechnen . Da dieser Wert wenig von 6 , 2 V
abweicht, genügt für die Praxis , wenn man mit der Nennstrom
stärke rechnet.
12 =
3000 W
230 V
12 = 13 A
Aus der Tabelle 10. 3 ( S . 221) ergibt sich für die Verlegeart Cein
Nennquerschnitt von 1,5 mm ?,weil dieserKupferleiter einen Be
triebsstrom bis zu 19, 5 A zuläßt. Die dazu gehörende Sicherung
hat einen Nennstrom von 20 A . Dieser Wert liegt demnach ,5 A
über dem zulässigen Betriebsstrom . Dieses geringfügige Über
schreiten = 3 % ) ist vertretbar, zumal die Betriebs-Belastungen
für eine Umgebungstemperatur von 30°C berechnet wurden ,
die in Wohnungen selten erreicht werden . Diese Überlegungen
gelten auch für die betreffenden Werte der Verlegungsarten A
und B 2.
Obwohl der Leitungsschutz mit einer Sicherung von 20 A
gewährleistet ist,wählen wir eine 16 A - Sicherung, um auch das
angeschlossene Gerät gegen Überlastung zu schützen . Die
niedrigere Absicherung ist durchaus zulässig, da dadurch der
Leitungsschutz noch verbessert wird. Höher darfnatürlich nicht
abgesichert werden , weil sonst durch unzulässig hohe Ströme
die Grenztemperatur der Isolation überschritten würde.
Leitungen niemals höher absichern als von VDE vorge
schrieben .
Schutz elektrischer Leitungen 221
OO 00
< ,30 20,30
Leitungs NYM NYM , NYIF
beispiele NYM , H07V -U NYM NYM , NYMZ
Nenn
querschnitt zulässige Betriebsstromstärke I , und
der Leiter Sicherungs -Nennstromstärke I. in A
in mm2
| I | I | I, II, II, II. |
Belastungen
1, 5 16 17, 5 / 15 ,5 | 16 19,5
2 ,5 19,5 20 26
25 35
25 46
35 63
16 50 85
25 80 80 | 112 100 118 100
35 80 125 125 100 138 125 145
Die Werte dieser Tabelle gelten nur für feste Verlegung,
eine Leitung mit PVC -Isolation , Umgebungstemperatur: 30 °C und
zwei belastete Kupferleiter in Dauerbetrieb , Betriebsklasse der Sicherung : gL
222 Schutz elektrischer Leitungen
Schmelzsicherungen (Niederspannungssicherungen )
Schmelzsicherungen bestehen aus einem Porzellankörper, OS
in dem sich ein dünner Draht oder Metallstreifen befindet. Zur E
Lichtbogenlöschung ist dieser in Quarzsand eingelagert. 2 2
Sicherungen stellen die empfindlichste Stelle eines Strom
kreises dar. Wird die Nennstromstärke der Sicherung um
einen bestimmten Betrag überschritten , dann schmilzt der
Sicherungsdraht in einer gewissen Zeit, und der Stromkreis ist
unterbrochen .
Sicherungen des D -Systems, sie werden in der Praxis DIAZED
Sicherungen genannt, haben einen Nennstrom von 2 A ... 100 A AS >
bei einer Nennspannung von 500 V . In den Sockel kommt ein .
Paßeinsatz , der verhindert, daß ein Sicherungseinsatz mit
höherem Nennstrom eingesetzt werden kann .
Sicherungen des DO -Systems, sie werden in der Praxis NEO
ZED -Sicherungen ( gr. neo: neu) genannt, sind nach dem
gleichen Prinzip wie die des D -Systems, nur kleiner, aufgebaut. та
Sie haben einen Nennstrom von 2 A ... 100 A bei einer Nenn Abb . 2 : a ) DIAZED -Sicherung (Diametral
spannung von 400 V (bei Gleichspannung 250 V ). abgestufter zweiteiliger Edisonschraub
Sicherungen des NH -Systems (Niederspannungs-Hochlei- stöpsel) ; b ) NEOZED-Sicherung
stungs-Sicherungen ) können sehr hohe Ströme abschalten . Ihre
Nennstromstärke beträgtbis zu 1250 A bei einerNennspannung
von 500 V Wechselspannung oder 660 V Wechselspannung und Beispiel
Beispiel:
440 V Gleichspannung. NH - Sicherungen haben Messerkontak 911
te. Sie dürfen nur von Fachleuten bedient werden , da Siche
rungseinsätze mit höherem Nennstrom als die vorgesehene Funktionsklasse L- Schutzobjekt
a : Teil on
problemlos eingesetztwerden können . Die Sicherungseinsätze bereich M L :: Leitungen
Schalt
werden mit isolierenden Aufsteckgriffen betätigt. g :Ganz geräte
Alle Sicherungen schalten bei einer Überlastung ab. Die Ab bereich RTr::Halbleiter
Transfor
mator
schaltzeit ist um so kürzer , je höher die Überlastung ist. Für den B : Bergbau
Schaltgeräte - und Halbleiterschutz sind Sicherungen erforder Anlagen
lich , die bei Überlastung schnell abschalten .Die früher üblichen
Bezeichnungen » träge« und » flinke« Sicherung wurde ersetzt
durch die Einteilung in Betriebsklassen (Abb. 3) . Abb. 3: Betriebsklassen -Einteilung nach
DIN VDE 0636 T1
Tabelle 10.5 : Kennfarben und Abschaltzeiten von Sicherungen
Nenn - Kennfarbe Abschaltzeiten der Sicherungen in Sekunden
strom - der Pas bei Stromstärken von
stärke einsätze . IN
und Unter 2,5 IN 3 IN
brecher
melder
mindest höchst mindest höchst mindest höchst
2 rosa 2,2 140 . 15 .004 , 15
4 braun 3,2 220 ,22 8 ,0076 ,14
6 grün 4 140 ,32 9 ,01 ,15
10 rot 4 ,7 200 ,5 13 ,012 ,19
16 grau 5 ,5 120 ,57 9 ,019 , 15
20 blau 8 ,3 115 ,83 10, 7 ,027 , 17
25 gelb 9 140 12, 7 ,03 ,2
35 schwarz 11 150 1, 3 14 ,039 , 27
50 weiß 19 200 1, 7 18 ,043 , 36
63 kupfer 18 310 2,2 30 ,055 ,45
80 silber 21 300 2 ,4 30 ,055 .57
100 rot 30 400 3,2 30 ,07 ,52
224 Leitungsschutzschalter
Leitungsschutzschalter
Anstelle von Schmelzsicherungen werden vielfach Leitungs
schutzschalter (Abb. 1) verwendet. Sie haben den Vorteil, daß
sie nach dem Auslösen wieder eingeschaltet werden können .
Große Ströme werden bei Leitungsschutzschaltern über eine
Kurzschlußschnellauslösung sofort abgeschaltet. Geringere
Überströme werden durch einen Bimetallauslöser verzögert
abgeschaltet. Leitungsschutzschalter sind bis zu einer Nenn ww
stromstärke von 63 A bei einer Nennwechselspannung bis
415 V zugelassen .
Es gibt Leitungsschutzschalter für verschiedene Anwendungs
bereiche. Sie unterscheiden sich in den Ansprechzeiten in
Abhängigkeit von der Stromstärke. In Abb . 2 sind zweiwichtige
Charakteristiken abgebildet.
B -Charakteristik :
Diese LS-Schalter sollen die Leitungen gegen Überlast schüt
zen . Hierfür waren bisher die Überstromschutzorgane mit L
Charakteristik (L4 Leitung) üblich , die nach DIN VDE 0641 nicht
mehr hergestellt werden dürfen . 1 Löschkammer
2 elektromagnetische Schnellauslösung
Die Kurve besteht aus zwei Teilen . Der untere Bereich stellt das 3 Schaltmechanik
Verhalten des magnetischen Schnellauslösers dar,während der 4 Kontaktsystem
obere Teil die Bimetall-Auslösung charakterisiert. Aus der Kenn 5 Überlastauslöser mit Bimetall
linie erkenntman , daß der 3 . .. 5facheNennstrom innerhalb kur 6 Zuleitungsklemme
zer Zeit ( 4 . . . 10 s) abgeschaltet wird , während kleinere Über Abb. 1: Aufbau eines Leitungsschutz
ströme länger gehalten werden . Die Grenzwerte befinden sich schalters
am oberen Diagramm -Rand. Diese LS -Schalter halten demnach
den 1,13fachen Nennstrom aus. Das 1,45fache hingegen muß
spätestens nach einer Stunde abgeschaltet werden . T 1,1.005511,131,2
1. 2 1,45
120
K -Charakteristik : (K A Kraft) 60
40
Diese LS - Schalter sollen auch die angeschlossenen Geräte
schützen . Sie halten eine Stunde nur noch 5 % Überstrom aus Minuten
und lassen maximal 20 % Überlast zu . Kurzzeitige Ströme hin
gegen werden bis zum 8 . . . 14fachen Wert des Nennstroms
gehalten . Dieses Verhalten ist besonders für Motoren wichtig , Auslösezeit
weil diese Betriebsmittel hohe, kurzfristige Anlaufströmehaben. I
Überstromschutzorgane sollen bei Auftreten von Überströmen
abschalten . Kritische Abschaltfälle treten bei Kurzschluß auf.
LS -Schalter gibt es mit einem Kurzschlußschaltvermögen von
3000 A , 6000 A und 10000 A . Außerdem ist der Zeitpunkt der
Abschaltung nach dem Auftreten des Fehlers (Kurzschluß) Sekunden
wichtig. Hierüber gibt die Strombegrenzungsklasse Auskunft.
Man unterscheidet drei Klassen: 1, 2 und 3 . Die Abschaltung
bei gleichem Kurzschlußstrom erfolgt bei dem LS-Schalter mit
der höheren Strombegrenzungsklasse schneller. ,2
Selektivität ,1
Die Überstromschutzorgane müssen am Anfang jedes Strom ,06
,04
kreises sowie an allen Stellen eingebaut werden , an denen 1002
,02
eine geringere Strombelastbarkeit erforderlich wird . Das ist z . B . 10,011
immer bei Querschnittsverkleinerungen der Fall. 1 1,5 2 3 4 5 6 810 15 20
In einer größeren Anlage sind immer mehrere Stromkreise Vielfaches des Nennstromes - -
vorhanden . Diese werden einzeln abgesichert. Ihnen überge- Abb . 2 : Auslöse-Charakteristiken von LS
ordnet ist eine größere Sicherung am Anfang der stärkeren Schaltern
Aufgaben zu 10 225
Schutz vorGefahren
des elektrischen Stromes
11. 2 Fehlerstromkreis
In der Abb . 7 ist ein möglicher Weg des Fehlerstromes Abb . 7: Weg des Fehlerstroms
dargestellt. Da hierbei keine Schutzmaßnahme vorgesehen (ohne Schutzmaßnahme)
war, fließt der Strom über den Menschen . Der entsprechende
vereinfachte Schaltplan (Abb . 8 ) wird als Fehlerstromkreis ER
bezeichnet. 22
R , Leiterwiderstand
Fehlerarten Re Fehlerwiderstand
In dem Anfangsfall (S . 227) berührt ein stromführender Leiter R Übergangs
widerstand
das Gehäuse. Man nennt das einen Körperschluß. Ist der Mensch -Gehause
Gerätekörper geerdet, dann liegt zusätzlich ein Erdschluß vor. 230 V I
3C Widerstand des
Nichtjeder Körperschluß ist also auch ein Erdschluß . Es kommt RM Menschen
häufig vor, daß der Leiter nicht direkt mit dem Gehäuse in Rs. Obergangs
Berührung kommt, sondern daß noch ein Teil des Verbrau Rst. widerstand
cherwiderstandes durchflossen wird. So etwasnenntman einen RB Mensch -Standort
unvollkommenen Körperschluß . IndBo Jo Ro Widerstand Wide der
Es gibtnoch Fehler, die nicht unmittelbar eine Gefahr für den Betriebserde
Menschen bedeuten , sondern meist die Geräte zerstören . Abb. 8 : Fehlerstromkreis
230 Höchstzulässige Berührungsspannung
11. 3 . 1 Netzformen
T L1
Die meisten Wohnhäuser sind mit vier Leitern (Außenleiter:L1, L2
L2, L3 und Neutralleiter N ) an das Netz des Elektrizitäts -Ver :
sorgungs-Unternehmen angeschlossen . Seltener findet man L3
noch Zweileiter-Anschlüsse (Außenleiter und Neutralleiter). In
beiden Fällen ist ein Neutralleiter vorhanden . Das führt uns zu PE
der üblichen Netzform TN -Netz . Die beiden Buchstaben der
Bezeichnung sind Angaben über die Erdverbindungen , wobei
der 1. Buchstabe zum Erzeuger und der 2. Buchstabe zum ਨ ਨ ਨ
Verbraucher gehört. Abb. 1: TN -S -Netz
Netzbezeichnungen
1. Buchstabe: 1 Sternpunkt isoliert
(Erzeuger) T = Sternpunkt geerdet L2
2. Buchstabe: N & Körper(Gehäuse) mit Sternpunkt des L3
(Verbraucher) Erzeugers verbunden - PEN
T & Körper (Gehäuse) direkt geerdet
Bei einem TN -Netz muß noch angegeben werden , ob der
Neutralleiter auch die Schutzfunktion übernimmt oder nicht. 16
Solche Netze werden noch mit Zusatz -Buchstaben versehen .
S . Schutzleiter PE und Neutralleiter N getrennt >>separat ) Abb. 2: TN- C -Netz
geführt (Abb . 1)
C . Schutzleiter PE und Neutralleiter N zum PEN -Leiter
zusammengefaßt » combination « ) (Abb . 2)
In den Verbraucher-Anlagen werden PE und N meist getrennt
geführt und in der Verteilungmiteinander verbunden .Wir haben
es dann mit einem TN -C - S -Netz (Abb . 3 ) zu tun .
TT-Netze (Abb. 4 ) sind heute selten geworden, weil sie bei
Isolationsfehlern keinen guten Schutz bieten .
IT -Netze (Abb . 6 ) findet man in Bergwerken oder eigenen
Firmen -Netzen . Ihr besonderer Vorteil liegt darin , daß sie beim Abb . 3: TN -C - S-Netz
Auftreten eines Fehlers betriebsbereit bleiben . Näheres hierzu
wird im Abschnitt 11.3 .2 ausgeführt. 5
>
.
- . Abb . 4 : TT -Netz
.
.
*
6
Freischalten 1 . Freischalten
Man versteht darunter das allpolige und allseitige Abschalten
des betreffenden Anlagenteils . Allseitig bedeutet hierbei, daß
man in komplizierten Anlagen und Netzen vor und nach dem
betreffenden Anlageteil auftrennen soll. Es könnten sonst
Spannungsverschleppungen aus anderen Einspeisungen her 1
angeführt werden, die dann den Facharbeiter gefährden wür DES
den . TE
Freischalten ist das allpolige und allseitige Abschalten des
Anlageteils .
Durchführung: Das Herausdrehen der Schmelzsicherungen
bzw . Haushaltsautomaten oder das Abschalten der Schutz
schalter ist eine ganz einfache Methode, dieser Regel zu ST
genügen .
Das Ausschalten eines einpoligen Schalters ist unzureichend,
da er ohne weiteres von anderen Personen wieder einge
schaltet werden kann . Außerdem können andere nicht abge
schaltete Leiter Spannung führen . Hieraus ist zu ersehen , wie
wichtig die zweite Regel ist. Abb. 4:NH-Sicherung mit Aufsteckgriff
Gegen Wiedereinschalten sichern 2 . Gegen Wiedereinschalten sichern
Es müssen Maßnahmen getroffen werden , die sicherstellen ,
daß nur der an der Anlage Tätige diese auch wieder einschalten
kann .
Gegen Wiedereinschalten sichern bedeutet, daß nur der an
der Anlage Tätige den betreffenden Anlageteil wieder in
Betrieb setzen kann .
Durchführung: Wenn die Sicherungen herausgedreht sind ,
dürfen sie nicht an der Verteilung abgelegt werden , sondern
müssen mitgenommen werden . Verriegelbare Sperrelemente Abb. 5 : Verriegelbare Sperrstöpsel
bieten eine zusätzliche Sicherheit (Abb . 5 ). Zur Information
anderer Facharbeiter oder Benutzer der Anlage können selbst
klebende Etikette verwendet werden , die man auf die Schutz
organe oder Sicherungssockel klebt. Sie haben eine rote oder
gelbe Farbe (Abb . 6 ).
Sicherer ist es natürlich, wenn keine andere Person an die
Schalter herankommt, d .h . wenn die Schaltschränke oder
- räume abgeschlossen sind.
Nicht einschalten !
Es wird gearbeitet
Ort :
Entfernen des Schildes nur durch :
Nicht einschalten
Name:
Gefahr!
Abb . 6 : Selbstklebende Warnungsschilder
238 Sicherheitsregeln
Oft ist aber nicht ein elektrisches Gerät der Auslöser eines
Brandes, sondern etwas anderes (z. B . Blitzeinschlag). Die
Hitzeentwicklung des Brandes läßt dann in der betroffenen
elektrischen Anlage Isolationsfehler entstehen , die die ge
schilderten Folgen haben können .
Verhalten beim Brand elektrischer Anlagen
Erforderliche Anlageteile abschalten 1. Erforderliche Anlagenteile
abschalten
Anders als beim Elektro -Unfall braucht hier nicht unbedingt
alles abgeschaltetzu werden . Wenn die Verunglückten und die 2 . Verunglückte bergen und
Helfer nicht gefährdet werden können (z . B . Kriechstrom über ggf. löschen
Metallspitze eines Löschschlauches) und wenn brennende
Leitungen keine Kurzschlüsse ergeben können ,kann der Strom 3. Löschen des Brandes
angeschaltet bleiben .
| 4. Brandort nach Brand lüften
Verunglückte bergen und gegebenenfalls löschen
Natürlich müssen zuerst die gefährdeten Menschen geborgen 5. Fachkraft genehmigt Betreten
werden . Hierbei sind die gleichen Vorkehrungen zu treffen wie des Brandortes bzw . Einschalten
beim Elektrounfall. Dann wird die brennende Kleidung erstickt. des Stromes
Hierzu dienen Löschdecken aus Asbest oder Wolle . Auch Abb. 1: Verhalten beim Brand elektrischer
Mäntel oder Jacken können benutztwerden . Diese dürfen aber Anlagen
aufkeinen Fall aus Kunstfasern hergestellt sein . Natürlich sind
hierfür auch Feuerlöscher anwendbar.
In Anlagen mit über 1000 V müssen Feuerlöschdecken leicht
erreichbar sein .
Brandwunden werden nur mit dafür vorgesehenen Tüchern
abgedeckt. Sind diese oder glatte Leinentücher nicht vorhan
den , bleibt die Wunde offen . Auf keinen Fall dürfen Puder,
Salben oder Ölbenutzt werden. Kühlen mitWasser istmöglich .
In der Wunde festgeklebte Stoffe dürfen nicht entfernt werden .
Sie werden lediglich von der übrigen Kleidung abgeschnitten .
Da die Verunglückten schnell an Unterkühlung leiden , sind sie
mit Decken oder Kleidungsstücken zuzudecken . Unter Um
ständen muß ein Arzt verständigt werden. In jedem Fallmüssen
die Brandverletzten anschließend untersucht werden .
© Löschen des Brandes
Bei elektrischen Anlagen sollte möglichst kein Wasser zum
Löschen benutzt werden . Feuerlöscher mit Kohlendioxid oder
Trockenpulver sind am besten geeignet. Bei den letzteren
besteht allerdings die Gefahr, daß sich durch Feuchtigkeit und
Hitze eine leitfähige Paste bildet.
Ist die Anlage abgeschaltet, darf neben Wasser auch Luft
schaum zum Löschen eingesetzt werden .
Die Handhabung der Feuerlöscher sollte mindestens einmal
jährlich am Feuer geübt werden, damit im Notfall nicht lange
überlegt werden muß . Auf einige wichtige Punkte wollen wir
hier hinweisen : Abb. 2 : Trocken-Handfeuerlöscher
• Vorhandene Feuerlöscher sollen zusammen und nicht
nacheinander eingesetzt werden
Feuer stets in Windrichtung (Zugrichtung) angreifen
• Brände von vorn und nicht von oben bekämpfen
. Abgelöschte Brandherde beobachten
Aufgaben zu 11 243
Aufgaben zu 11
1. Welche Folgen haben die Wirkungen des Stromes auf den
menschlichen Körper?
2 . Warum istbei einem Stromunfall die Wärmeentwicklung an
den Ein - bzw . Austrittsstellen besonders groß ?
3 . Warum sind Fremdströme über das Herz besonders gefähr
lịch ?
4 . Aus einem Unfallbericht stammen folgende Fakten:
Der Außenleiter L1 berührte das Gehäuse eines Motors,
dessen Schutzleiter unterbrochen war (Fehlerwiderstand
100 S2). Die verletzte Person stand auf einem leitenden
Fußboden (Standortwiderstand 300 2) und berührte mit der
rechten Hand das Motorgehäuse (Widerstand des Men
schen einschließlich Übergangswiderstand am Gehäuse
3400 22). Die Messungen ergaben einen Leitungswiderstand
von 2,5 22 und einen Betriebserde -Widerstand von 5 22.
Es handelte sich um ein 220- V -Wechselspannungsnetz ,
wobei der Innenwiderstand der Spannungsquelle vernach
lässigt wird .
a ) Zeichnen Sie den Fehlerstromkreis !
b ) Wie hoch war der Fehlerstrom ?
c ) Wie hoch waren Fehler- und Berührungsspannung ?
d ) Welche Wirkungen hat dieser Strom bei der betreffen
den Person vermutlich gehabt, wenn die Berührung etwa
Sekunde gedauert hat?
5 . Formulieren Sie kurze Sätze zu den Fehlerbezeichnungen
der Abb . 2 auf Seite 230 !
Vergleichen Sie Ihre Formulierungen mit den Definitionen
der VDE 0100 Teil 200 Abs. 10 !
6 . Nennen Sie die Sicherheitsregeln !
7 . Warum müssen die Sicherheitsregeln in der festgelegten
Reihenfolge durchgeführt werden ?
8 . Nennen Sie Maßnahmen zur Sicherheitsregel » gegen Wie
dereinschalten sichern «!
9 .Welche Maßnahmen sind bei Stromunfällen zu ergreifen ?
10. Welche Maßnahmen sind beim Brand elektrischer Anlagen
zu ergreifen ?
了 。
電
,
。
245
Werkstoffe und
12 Werkstoff-Bearbeitung
Eigenschaften Anforderungen
LBeantung
des
Werkstoffes Bearbeitung
Auswahl Eigenschaften
des des
Werkzeuges Werkzeuges
Bearbeitung
des
Werkstoffes
Abb . 1: Werkzeug-Auswahl-Kriterien
Abb . 3: Isolieren
12 . 1 Werkstoff- Eigenschaften
In diesem Abschnitt geht es in erster Linie um Begriffsklärun
gen , weil viele Fachausdrücke aus der Werkstoff-Bearbeitung
stammen und dem Elektro -Fachmann nicht so geläufig sind .
Man faßt die Werkstoff-Eigenschaften in drei Gruppen zusam
men , nämlich in Gruppen mit physikalischen , chemischen und
technologischen Eigenschaften .
Eine klare Abgrenzung ist dabei nicht immermöglich . Beson
ders deutlich wird das bei den technologischen Eigenschaften ,
weil sich diese aus dem Zusammentreffen anderer Eigen
schaften ergeben . Beispiel: Zerspanbarkeit 29 hängt ab von
Härte, Sprödigkeit, Festigkeit u . a .
Einige der in der Übersicht aufgeführten Eigenschaften sind
bereits durch ihre Bezeichnung hinreichend erklärt. Die ande
ren werden näher erläutert. Die verwendete Numerierung dient
lediglich der Kennzeichnung und stellt keinen Hinweis auf die ADD. 4. Loten
Wichtigkeit der Eigenschaft dar.
246 Werkstoff-Eigenschaften
Dichte ☺
000
Elastizität
→Plastizität
mechanische ►Festigkeit 000
Eigenschaften Härte
- Sprödigkeit
Zähigkeit
Schmelzpunkt 000
thermische Verdampfungspunkt
Eigenschaften ►Wärmeausdehnung
physikalische Wärmekapazität
Eigenschaften Wärmeleitfähigkeit @
Leitfähigkeit @
elektrische
Eigenschaften Dielektrizitätskonstante @
→Kriechstromfestigkeit @
Permeabilität @
magnetische Koerzitivfeldstärke
Eigenschaften →Remanenz
→Farbe 30
Werkstoff optische Glanz
Eigenschaften Eigenschaften
Lichtdurchlässigkeit
Korrosionsbeständigkeit (22)
chemische →Säurebeständigkeit
Eigenschaften Laugenbeständigkeit
Zunderbeständigkeit
®®®®®®®®
Gießbarkeit
Schmiedbarkeit
Schweißbarkeit
technologische Zerspanbarkeit
Eigenschaften Verschleißfestigkeit
→Kaltverformbarkeit
→Warmfestigkeit
Warmstandfestigkeit
Abb. 1: Übersichtüber die wichtigsten Werkstoff-Eigenschaften
elastischer
Werkstoff
plastischer
Werkstoff
vor der Kraft E nach der Kraft
einwirkung Krafteinwirkung nach
einwirkung
Abb . 2: Vergleich zwischen elastischem und plastischem Werkstoff
Werkstoff-Eigenschaften 247
12 .3 Werkstoff-Arten
Sie sollen in diesem Abschnitt eine Einteilung der Werkstoffe !
LI - I
kennenlernen , die in der Metalltechnik
In üblich
Ublich ist. IN
Man geht dabei technologisch vor, d .h ., die Elemente , Verbin
dungen und Legierungen werden in Gruppen mit ähnlichen
Anwendungsmöglichkeiten und Eigenschaften zusammenge
faßt.
Wenn also von Metallen die Rede ist, sind damit nicht nur die
Elemente gemeint, sondern auch alle Legierungen .
Abb . 2 : Kubisch -flächenzentriertes
Wir unterscheiden Stoffe, die in der Natur gefunden werden , Raumgittermodell
und solche, die bearbeitet sind .
Die in der Natur vorkommenden Stoffe heißen Rohstoffe .
Beispiel: Eisenerz
Bearbeitete Rohstoffe werden als Werkstoffe bezeichnet.
Beispiel: Stahl
Gußeisen
Eisenwerkstoffe
Stahl
Metalle
Leichtmetalle
Nichteisen -Metalle
(NE -Metalle)
Werkstoffe Schwermetalle
natürliche
Werkstoffe
keramische
Nichtmetalle Stoffe
künstliche
Werkstoffe
Plaste
(Kunststoffe )
Abb . 3 : Einteilung der Werkstoffe
Werkstoff-Arten 251
Не
rI 2
B C N O F Ne
5 6 7 8 9 10
Na Si P S Cl Ar
15 16 17 18
Ca Sc Ti Cr Mn Fe Co Ni Cu Zn Ga Ge Se Br Kr
19 20 21 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 32 34 35 36
Sr
Y Zr Nb Mo Tc Ru Rh Pd Ag Cd In Sn Te | | Xe
38
39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 52 53 54
Cs BalLan | Hf Ta W Re Os Ir Pt Au Hg Tl Pb Bi Po At
tha
nide 72 | 73 | 74 | 75 | 76 | 77 | 78 79 80 | 81 | 82 | 83 | 84 85
Ra Acti- Ku Ha
87 88 nide 104 105 106 107
Leichtmetalle ; Schwermetalle; Edelmetalle ; Halbmetalle; Nichtmetalle;
Edelgase
Abb . 4 : Periodentafel der Elemente (vereinfacht)
Der kristalline Aufbau der Metalle ist auch der Grund für ihren
eigentümlichen Glanz. Bis auf Kupfer und Gold sowie deren
Legierungen haben alle Metalle eine grauweiße Farbe, die bei
einigen bläulich schimmert.
Andere charakteristische Eigenschaften dieserWerkstoffe sind :
. hohe Festigkeit und Zähigkeit
gute Legierbarkeit Abb . 1 : Gebrochener Zinkbarren
. hohe thermische und elektrische Leitfähigkeit
Als Leichtmetalle werden alle Metalle bezeichnet, deren Dichte Leicht 4 ko Schwer
kg . metalle 4, dm metalle
unter 4 ,5 dm3 liegt.
Trotz der Entwicklung der Plaste sind die am meisten benutzten
Werkstoffe immer noch Eisenwerkstoffe. In 12.4 werden sie
genauer behandelt.
Die Nichtmetalle bilden keine einheitliche Gruppe . Die Vielfalt
der möglichen Gruppierungen ist groß. Wir behandeln nur
einige davon , z. B . in 12.6 . Auch in den anderen Abschnitten
werden Nichtmetalle genannt und deren Anwendung bespro
chen , entweder als Legierungsbestandteil oder als uner
wünschte Beimengungen, die die Werkstoff-Eigenschaften ver
schlechtern .
Natürliche Werkstoffe sind solche, die durch Bearbeitung und
Verformung aus Rohstoffen gewonnen werden, z .B . Holz ,
Leder.
Künstliche Werkstoffe werden dagegen vorwiegend durch che
mische Prozesse gewonnen bzw . hergestellt. Eine Gruppe
davon bezeichnen wir als Plaste , die häufig auch Kunststoffe
genanntwerden .Wirwollen damit auch in der Bezeichnung eine
deutliche Abgrenzung zu den anderen künstlich hergestellten Abb. 2 : Gefüge von abgekühlten Schmel
Werkstoffen schaffen . zen bei gleichem Vergrößerungsmaßstab
12.4 Stahl
Von den heute üblichen Werkstoffen sind Stähle am häufigsten Eisen
vertreten . Dies liegt im wesentlichen an den vielfältigen Ver Symbol Fe
wendungsmöglichkeiten , da Stahl durch Zusätze sehr unter (lat. Ferrum )
schiedliche Eigenschaften bekommen kann .
Stahl ist eine schmiedbare Legierung aus Eisen und Koh
lenstoff mit einem Kohlenstoff-Gehalt zwischen ,05 % und ,05 % C < Stahl < 2 , 06 % C
2 ,06 % .
Gußeisen hat einen höheren Kohlenstoff-Gehalt, wobei Werk
stoffe mit mehr als 4 % Kohlenstoff wegen der zu geringen
Festigkeit nicht verwendetwerden .
12. 4 . 1 Eigenschaften
Wenn Sie mit einem Hammer Nägel in eine Wand einschlagen ,
haben Sie es bei beiden Werkstoffen mit Stahl zu tun. Da die
Anforderungen rechtunterschiedlich sind, aber in beiden Fällen
Stahl benutzt wird , müssen die Eigenschaftsbereiche dieses
Materials in weiten Bereichen änderbar sein .
Stahl- Eigenschaften 253
Die Tabelle 12. 1 soll das verdeutlichen . Sie finden in der zweiten
Spalte die Werte für reines Eisen . In der dritten sind die
Mindest- und Höchstwerte der Stahlsorten aufgeführt. Die letzte
Spalte enthält die Stahlwerte in Prozenten des jeweiligen
Eisenwertes. Man erhält dadurch ein sehr anschauliches Bild
der Änderungsmöglichkeiten der Eigenschaft von Stahl.
Tabelle 12. 1: Vergleich der Eigenschaften von Stahl und reinem
Eisen
Stahl
reines
Eigenschaft Eisen absolute | in %
( 100 % ) Werte (bezogen
auf Eisen )
Dichte
kg
in dm3 7,87 7,4 ... 7,95 94 ... 101
Schmelzpunkt
in °C 1535 1200 ... 1500 82 ... 98
Zugfestigkeit
EN
in 180 330 ... 1900 183 ... 1055
mm2
Wärmeleit
fähigkeit
in W 73 12,5 ... 54,3 17 ...74
Km
| Remanenz inT max. 1,1 / ,53 ... 1,35 | 48 ... 123
Diese sehr unterschiedlichen Eigenschaften des Stahls erreicht
man durch
• unterschiedlichen Kohlenstoff-Gehalt,
unterschiedliche Legierungsbestandteile und
• unterschiedliche Nachbehandlung .
Einfluß des Kohlenstoff-Gehalts
Eisen ist relativ weich und wird erst durch die Legierung mit
Kohlenstoff hart. Die entscheidende Rolle spielt dabei die
Eisen -Kohlenstoff-Verbindung Eisenkarbid (Fe, C ), die Zementit
genanntwird (Abb. 3 ). Abb . 3: Schliffbild eines Gefüges mit hohem
Hieraus läßt sich leicht schließen , daß die Härte mit steigen Zementitgehalt
den Korngrenzen )
(Zementit: helles Netz auf
dem Kohlenstoff-Gehalt (also höherem Zementit-Anteil) zu
nimmt.
Erhöhung des Kohlenstoff-Gehaltes führt zur Erhöhung der
Härte und Festigkeit, aber zur Verringerung der Verform
barkeit.
Einfluß der Legierungsbestandteile
Im wesentlichen besteht die Wirkung der Legierungsbestand
teile in der Verschiebung der Temperaturbereiche, in denen
sich bestimmte Gefügeanordnungen bilden . Einige Raumgitter
Anordnungen entstehen dadurch schon früher und andere erst
später als bei einer reinen Eisen -Kohlenstoff-Legierung. Die
254 Stahl- Bezeichnungen
Beispiel: 30 CrNiMo 8
Niedrig legierter Stahl mit , 3 % Kohlenstoff, 2 % Beispiel 1 . 1 1 2.
Chrom und geringen Anteilen Nickel und Molybdän .
Nach DIN 17 007 können alle Werkstoffe auch durch eine
7stellige Werkstoff-Nummer bezeichnet werden (Abb . 4 ), wobei Haupt Gewinnungs
die 1. Ziffer den Hauptwerkstoff angibt: werkstoff verfahren
1 für Stahl Zusammensetzung
2 für Schwermetalle (ohne Eisen )
3 für Leichtmetalle . Abb . 4: Erläuterung der Werkstoff-Nummer
Die nächsten vier Ziffern bezeichnen die Zusammensetzung,
z . B . 01 12. Baustahl St 37 - 2.
Die beiden letzten Ziffern machen Aussagen über das Gewin Drehmeißel
nungsverfahren und die Behandlung, z . B . 61 9 beruhigter
Siemens-Martin -Stahl, normalgeglüht.
15°
Handfeile Flachfeile Vierkantfeile -
12 .5 Leiterwerkstoffe
Wenn Sie die Zeichnung der Lampe in Abb. 8 betrachten ,
können Sie drei Werkstoffe erkennen, die unterschiedliche
Funktionen haben . Sie beziehen sich auf die elektrische Leit
fähigkeit von Materialien (Abb . 9 ).
• Die elektrische Energie soll möglichst verlustlos an den
eigentlichen Verbraucher« , den Glühfaden , herangeführt
werden . Also benötigt man einen guten elektrischen Leiter.
Dieses Material nennen wir Leiterwerkstoff.
Im » Verbraucher« soll die elektrische Energie in Wärme
energie umgewandelt werden . Dazu benötigt man Materia
lien , die einen wesentlich höheren elektrischen Widerstand
als die Zuleitungen haben . (Widerstandswerkstoffe, vgl. 3 .5 ).
. Damit keine unerwünschten Berührungen der leitenden Teile Abb . 8 :
untereinander odermit den Menschen vorkommen, werden Schreibtischlampe Verschiedene Werkstoffe an einer
Stoffe mit sehr großem elektrischen Widerstand zwischen
ihnen angebracht. Sie werden Isolierstoffe genannt.
Diese anwendungsbezogene Betrachtungsweise ermöglicht
eine andere als die metallurgische Einteilung der Werkstoffe Isolierwerkstoffe
(vgl. 12. 3). Für die Elektrotechnik ist die hier dargestellte
Einteilung gebräuchlicher. Die einzelnen Werkstoffe sind dabei Halb
ihrem Hauptanwendungsbereich zugeordnet. Dabei kommt es leiter
natürlich vor, daß Elemente und Verbindungen mehrfach ge Widerstands
nannt werden müssen , z . B . Kupfer. werkstoffe
Wir haben hier nur die Leiterwerkstoffe, die Isolierstoffe (12.6 ) Leiterwerkstoffe
und die Verbindungswerkstoffe (12.7 ) behandelt. Die Magnet
werkstoffe werden später zusammen mit dem Magnetfeld 10 -12 10 8 10-4 1 102
besprochen . x in MS/m
Abb. 9: Leitfähigkeiten von Werkstoffen
Werkstoffe
in der Elektrotechnik
12 .5 .2 Kupferlegierungen
Von den Kupferlegierungen spielen in der Elektrotechnik Mes
sing- und Bronzesorten die größte Rolle , deshalb werden hier
nur diese behandelt.
Messing ist eine Legierung aus Kupfer und Zink und soll daher Messing = Kupfer + Zink
nach DIN 17660 als Kupfer-Zink-Legierung bezeichnet werden .
Der NameMessing ist aber ebenfalls zugelassen .
Eigenschaften von Messing
| Bestandteile 85 % Cu ... 55 % Cu
15 % Zn ... 45 % Zn
Farbe goldrot ... grünlich -gelb
Dichte kg
8,73 ... 8,4 dm
Schmelzpunkt 1030 ... 870 °C
elektrische Leitfähigkeit 20...8 MS m
W
Wärmeleitfähigkeit 155 . .. 54
Km
was
kJ
spezifische Wärmekapazität ,39 kg K
N
| Zugfestigkeit 260 ... 530 mm2
Abb . 6 :Messingteile
Aus diesen Werten ist zu ersehen , daß man durch Legieren
mit Zink die Eigenschaften recht breit ändern kann .
Messing ist
• gut lötbar
• besser schweißbar als Kupfer
• schlecht gießbar
• gut spanlos verformbar
Anwendungen
Messing wird häufig dann eingesetzt, wenn die niedriglegierten
Kupfersorten den mechanischen und technologischen Anfor
derungen nicht genügen und Stahl nichtbenutzt werden kann ,
weil der Werkstoff entweder gut elektrisch leitend oder nicht
magnetisierbar sein soll. Deshalb hat Messing in der Elektro Abb . 7 : Teile aus
technik eine große Verbreitung gefunden . Neusilber (Legierung aus
Kupfer, Nickel und Zink)
Hinweise zur Bearbeitung
Messing ist fester als Kupfer und benötigt deshalb zur Bear
beitung folgende Winkel an den Schneiden:
Keilwinkel B = 80°
Spanwinkel y = 30
Freiwinkel a = 70
Hieraus ergeben sich ähnliche Werkzeuge wie für die Bear
beitung von Stahl. Natürlich ist auch hierbei die Härte und Abb . 8 : Bohrer Typ H für kurzspanende
Zugfestigkeit zu beachten . Messingsorten
260 Kupferlegierungen
Bronze ist eine Legierung aus Kupfer und Zinn. Früher wurden Bronze = Kupfer + Zinn
auch andere Kupferlegierungen als Bronze bezeichnet, z . B .
Aluminiumbronze, Bleibronze. Nach DIN 17662 sollen dafür
Bezeichnungen verwendetwerden , die sich aus den Hauptbe
standteilen zusammensetzen , z . B . Kupfer-Aluminium -Legie
rung.
Eigenschaften von Bronze
Farbe rotbraun
kg
Dichte um 8 ,8 dm3
Schmelzpunkt um 990 °C (1263 K )
MS
elektrische Leitfähigkeit um 9
m
w
Wärmeleitfähigkeit um 70 -
Km
kJ
spezifische Wärmekapazität um ,37 -
kg K
Zugfestigkeit 260 ... 590 mm2
Abb. 1: Bronzeteile
Anwendungen
In der Elektrotechnik wird Bronze hauptsächlich beim Ma
schinenbau verwendet, und zwar bei den Stromzuführungen
der Läufer als Federn und Bänder.
Hinweise zur Bearbeitung
Da Bronze härter ist als Messing , werden hierzu die gleichen
Werkzeuge benutzt wie sie für die Bearbeitung harter Stähle
vorgesehen sind .
12. 5. 3 Aluminium
Eigenschaften
Aluminium ist
• weich
• gut legierbar
• gut spanlos verformbar, besonders kalt
• gut spanabhebend bearbeitbar
(Auf großen Spanwinkel und hohe Schnittgeschwindigkeit
achten !)
bedingt lötbar
bedingt gießbar (deshalb : Druckguß )
wasser- und säurebeständig
nicht seewasser- und laugenbeständig
Aluminium überzieht sich an der Luft mit Aluminiumoxid ,
das sehr hart und dicht ist. Dadurch tritt keine weitere Oxi
dation ein , und die Schicht bleibt sehr dünn (etwa
,01 um = ,00001 mm ). Wird sie beschädigt, » heilt« sie sich
selbst, d . h . das freigelegte Aluminium überzieht sich sehr
schnell wieder mit einer Oxidschicht. Abb . 2 : Auluminiumkabel
Aluminium 261
Anwendungen
Die günstige Kombination von sehr kleiner Dichte , guten
mechanischen und technologischen Eigenschaften sowie der Abb. 3: Aluminiumfreileitungmit Stahlseele
Korrosionsbeständigkeit hat dazu geführt, daß Aluminium ne
ben Stahl heute am häufigsten eingesetztwird .
In der Elektrotechnik wird Aluminium vor allen Dingen wegen
des günstigen Leitwert/Masse-Verhältnisses verwendet. Zur TV
Erreichung des gleichen Leitwertes braucht bei Aluminium im
Vergleich zu Kupfer nur die Hälfte der Masse eingesetzt werden.
Dies machtman sich besonders beim Bau von Freileitungen
zunutze. Für Hochspannungen und große Spannweiten werden
Aluminiumlegierungen (z. B . Aldrey = AlMgSi) oder Alumi
niumleitungen mit Stahlseele (Abb . 3) benutzt.
Weitere Anwendungsgebiete sind : Kabelmäntel, Abschirm
folien , Gehäuse, Kurzschlußläufer (Abb . 4 ), Kondensatorfolien ,
Stromschienen (Abb . 5), Schaltstücke , Antennenbau .
Hinweise zur Bearbeitung
Sollen Aluminiumteile elektrisch leitend verbunden werden ,
muß die Oxidschicht unmittelbar vor dem oder beim Verbin Abb . 4 : Kurzschlußkäfigläufer
dungsvorgang entfernt werden . Dies kann mechanisch durch
Kratzen , Schaben und Feilen oder chemisch durch reduzie
rende Mittel geschehen .
Auch beim Löten müssen im Vergleich mit anderen Metallen
besondere Bedingungen beachtet werden . Einmalwerden zum
Auflösen der Oxidschicht besondere Flußmittel verwendet, und
zum anderen wird wegen der großen Wärmekapazität von
Aluminium eine große Wärmemenge benötigt. 31
Beim spanabhebenden Bearbeiten müssen die winkel an den
Schneiden der geringen Festigkeit des Leichtmetalls angepaßt
werden .
Der Keilwinkel kann klein sein : B = etwa 50°
Der Spanwinkelmuß groß sein : y = etwa 30°
Der Freiwinkel soll groß sein : a = 10°
Daraus ergeben sich für die Werkzeuge etwa die gleichen
Anforderungen wie bei Kupfer, mit der bereits erwähnten
Einschränkung, daß die harte Oxidschicht besonders beim Abb. 5 : Stromschienen aus Aluminium in
Feilen vorher entferntwerden muß . Die Feile » rutscht« sonst einer Mittelspannungs-Schaltanlage
262 Aufgaben zu 12. 1 ... 12.5
MAŁOAL VAL
mcu Ocu . Veu Rcu = RAL
ma O ALLA GA! + la = lcu - LC
mcu Oculcu 9cu Xu Xu XA TA Dichte o in una
MACAL GAL 19, 3
mcu Ocu acu XAQA = XG OG 11, 3 10 , 5 8 ,9 7.9
2 .7
Xculcu TAL =
mat CA XAL HAL Au Pb Ag Cu Fe AL
mcu Ocu 9cu
Zugfestigkeit in
ТА ЗА Хcu qcu 220 200 180
mcu Ocu Xal cu 120
MALOAL Xcu 70 25
mcu Ocu XAL Cu Ag Fe Au ALPb
ma 2 , 7 . 56
mcu 8 , 9 36 Härte in mm
500
MAL = ,472
m
mcu 343
275 255
Abb . 1: Ableitung des Masseverhältnisses von Kupfer- und Alumi 177
niumleiter bei gleichem Widerstand 39
Fe Cu AL Ag Au Pb
Aufgaben zu 12. 1 ... 12.5 elektrische Leitfähigkeit x in
62 56
1. Beschreiben Sie den Unterschied zwischen elastischem und
plastischem Bereich von Werkstoffen ! 36
2 . Erklären Sie den Unterschied zwischen Festigkeitund Härte 10 4 ,8
eines Werkstoffes !
3 . Nennen Sie charakteristische Eigenschaften der Metalle ! Ag Cu Au Al Fe Pb
4. Warum werden Werkstoffe gesintert? Schmelzpunkt in °C
5 . Welche Eigenschaften von Stahl nehmen im wesentlichen 1535
zu, wenn der Kohlenstoff-Gehalt erhöht wird ? 1083 1063 961
6 . Welche Eigenschaften von Kupfer ändern sich wesentlich 660
durch die Legierung mit Zink ? 327
7 . Welche besonderen Vorteile hat Aluminium gegenüber Fe Cu Au Ag ALPb
Kupfer ?
8 . Für die Bewegung der Antenne eines Funkamateurs soll ein W
Wärmeleitfähigkeita in ko
kleiner, leichter Motor zur Außenmontage gebaut wer 407 393
den . 300
Welche Werkstoffe schlagen Sie für die einzelnen Teile 210
(Gehäuse als Stator, Rotor ,Wicklungen , Rotor -Zuführungen) 73 35
vor? Begründen Sie Ihre Auswahl!
Lösungshinweis:
a ) Stellen Sie die Anforderungen für die einzelnen Motor | Ag Cu Au AL Fe Pb
teile zusammen !
b ) Suchen Sie aus den Werkstoffen des Abschnittes 12 .3 die
Werkstoffe heraus, die den Anforderungen am nächsten Abb. 2 : Vergleich wichtiger Werkstoff
kommen ! eigenschaften
Isolierstoffe 263
12.6 Isolierstoffe
Die Isolierstoffe haben die Aufgaben
. die Berührung stromführender Teile untereinander zu ver
hindern (Basisisolierung)
. die Menschen vor elektrischen Spannungen zu schützen
(Schutzisolierung )
Fast alle Nichtmetalle kommen dafür in Frage, da sie keine
quasifreien Elektronen besitzen . Der spezifische Widerstand ist
daher hoch . Bei Isolierstoffen nenntman diese Größe spezi
fischen Durchgangswiderstand Q, der in 2 cm angegeben wird
(z .B . für PVC = 1017 . 22 cm = 1021 u 2 . m ). Diese Werkstoffe
können aber durch hohe Spannungen leitend gemacht werden .
Dabeiwerden Elektronen abgespalten , so daß lonen entstehen
(vgl. 5 . 4 ). Ein Maß dafür ist die Durchschlagsfestigkeit Ed
kV KV
z .B . für PVC Ed = 45
mm ; für Luft Ed = 2 mm
Die große Zahl der Isolierstoffe kann man nach verschiedenen
Gesichtspunkten einteilen . Aber stets gibt es Überschneidun
gen , so daß einige Stoffe nicht eindeutig eingeordnet werden Abb . 3: Starkstromkabel mit Isolierung aus
können . Auch bei der von uns gewählten Gliederung ließ sich vernetztem Polyäthylen
das nicht vermeiden (Abb. 4 ).
Bei den Materialien , die im folgenden besprochen werden ,
handelt es sich nur um einen Ausschnitt. Es soll an ihnen
typisches Verhalten einer Gruppe gezeigt werden . Bei den
Plasten (Kunststoffen ) ist die Vielfalt besonders groß, und
ständig kommen neue Werkstoffe hinzu .
Die Isolierstoffe werden in Klassen eingeteilt, denen höchstzu
lässige Betriebstemperaturen zugeordnet sind. Die Klassen
sind mit großen Buchstaben gekennzeichnet. In der Tab . 12. 2
sind die Wärmebeständigkeitsklassen der Isolierstoffe mit den
zugehörigen Dauertemperaturen aufgeführt.
Isolierstoffe
Anorganische Organische
Isolierstoffe Isolierstoffe
(12 .6 . 1)
Natürliche Plaste
Isolierstoffe (Kunststoffe)
(12.6 . 2)
Zellulose Thermoplaste Elaste Duroplaste
Kunststoffe
(12. 6 . 3) (12.6 .4 ) (12.6 . 5) (12.6 .6 )
Tabelle 12. 2: Wärmebeständigkeitsklassen der Isolierstoffe (nach VDE 0530 und VDE 0532)
*
Dauer
Klasse Isolierstoff Behandlung temperatur
et in °C
Baum -, Zellwolle, Seide, Polyamid
Textilien , Papier, Preßspan , Vulkan
fiber, Gummi ungetränkt 90
A wie unter Y , Drahtlack , getränkt mit organischen 105
synthetischer Gummi Bindemitteln
Ао wie zu A , Drahtlack unter Öl 115
Wärmebeständige Kunstfolien , ungetränkt
Hartpapier, Lackpapier, Drahtlack
Papier getränkt mit Kunstharzlacken 120
Schichtstoffe mit Papier, Baum - oder
Zellwolle und Kunstharzen
getränkt mit Kunstharzlacken 130
TI Anorganische Stoffe, wie Glimmer, getränkt mit Silikonen und
Asbest, Glaserzeugnisse und ähnliche organischen Kunststoffen 155
mineralische Stoffe
I 180
getränktmit reinen Silikonen
Glimmer, Porzellan , Glas, Quarz und ungetränkt ohne Bindemittel > 180
ähnliche feuerfeste Stoffe
Textilien
Sie werden für die Elektrotechnik aus verschiedenen Rohstof
fen hergestellt, nämlich aus Baumwolle , Flachs,Hanf, Jute und
Seide. Die Einzelfasern werden dabei zu Fäden versponnen
und meistens verwebt. Wie Papier sind auch die Textilien
hygroskopisch . Sie werden daher fast immer imprägniert.
Anwendungsbereiche: Die Leiterisolation wurde früher fast
ausschließlich aus Textilien hergestellt. Für das Bandagieren
von Wicklungen (Abb . 3), das Ausfüllen zwischen Leitern einer
Leitung sowie als Kennfäden werden sie aber auch heute noch
benutzt.
Gummi
wird aus Natur-Kautschuk gewonnen und ist Abb . 1: Kondensatorfolien
. sehr elastisch (bis zu 600 % )
• nicht hygroskopisch
nichtwitterungsbeständig (es wird spröde und bricht)
. löslich in Benzin , Benzol, Öl und starker Säure
• brennbar
• kaum warmfest (Grenztemperatur: 60 °C ).
Sein spezifischer Widerstand ist etwa so groß wie der von
Glimmer (@ = 1016 12cm = 1020 ul2 m ), während seine Durch
KV
schlagfestigkeit mit ca . 25 mm_ - etwas geringer ist. Sie liegt
damit aber bei dem 2 ,5fachen von unbehandeltem Papier.
Anwendungsbereiche: In der Elektrotechnik wird Gummi fast
ausschließlich zur Isolierung von beweglichen Leitungen ein
gesetzt (Abb . 2). Heute wird dazu in erster Linie künstlicher
Gummi (Buna ) verwendet (vgl. 12 .6 .4 ). Abb. 2:Gummiisolierte Leitungmit Stecker
Bitumen
Das Bitumen ist ein Nebenproduktbeider Mineralölgewinnung.
Es ist bei Raumtemperatur zähflüssig und wird zum Verarbei
ten auf 100 . ..200 °C erhitzt. Auch Bitumen wird zunehmend
durch Kunststoffe ersetzt.
Anwendungsbereiche: Verguß- und Tränkmasse (Abb . 4).
Abb . 3: Isolation einer Statorwicklung mit Seidenband Abb . 4: Vergießen einer Kabelmuffe mit
Bitumen
Zellulose 26
Öl
Es wird aus Erdöl gewonnen und deshalb als Mineralöl
bezeichnet
Die Öle für die Elektrotechnikmüssen frei von Feuchtigkeit sein ,
weil schon geringe Anteile den spezifischen Widerstand , die
Dielektrizitätszahl und die Durchschlagfestigkeit wesentlich
verändern .
Anwendungsbereiche: Isolation und Kühlung in Transformato
ren , Löschung von Lichtbögen in Schaltanlagen , Dielektrikum
in großen Kondensatoren (Abb . 5 ).
Polychlorierte Biphenyle
Diese Stoffe (PCB ) (Handelsnamen: Clophen , Askarel u .a .)
werden an Stelle von Ol als Kühl- und Isoliermittel in Trans
formatoren und Kondensatoren verwendet. Sie bestehen im
wesentlichen aus Chlor und Benzol.
Stoffe aus PCB sind weitgehend hitzebeständig und nicht
brennbar. Sollten jedoch durch Brände anderer Materialien
Temperaturen über 300°C entstehen , so zersetzen sie sie sich
sich Abb. 5 : Transformator mit Ölkühlung
Hierbei können die Gifte Dioxin oder Furane entstehen . Dioxin
hat tragische Berühmtheit erhalten als sogenanntes » Seveso
Gift« .
Aus diesem Grund müssen so ausgerüstete Betriebsmittel
( Transformatoren , Kondensatoren ) besonders gekennzeichnet
werden (Abb. 6 ). Da heute bereits mehrere Ersatzstoffe auf
Kunststoff-Basis vorliegen , sollen PCB-haltige Stoffe in der Vorsicht!
Elektrotechnik nichtmehr eingesetzt werden . Geräte mit
W
Clophen
12.6 .3 Zellulose -Kunststoffe gefüllt
Wir verstehen darunter Kunststoffe , die auf der Grundlage von
Zellulose aufgebautwurden . Da die Zellulose aus pflanzlichen
Stoffen wie Holz gewonnen wird, gehört sie zu den natürlichen
Werkstoffen . Durch besondere Behandlung entsteht daraus ein
Kunststoff. Wir haben deshalb diese Materialien zwischen die Abb. 6 : Warnschild bei Clophen-Füllung
natürlichen Werkstoffe und die Plaste eingeordnet.
Es gibt u. a . folgende Zellulose -Kunststoff-Arten : Preßspan ,
Lackpapier, Zellulose-Nitrat,Zellulose-Acetat.
Preßspan entsteht durch in Harz getränkte Papierlagen , die
aufeinander gewalzt werden . Man erhöht dadurch die Festig
keit. Preßspan wird für Spulenkörper, Isolierplatten sowie zur
Nutisolierung verwendet.
Lackpapier ist ein in Kunststoff-Lack getränktes Papier, das zur
Spulen -Isolation benutzt wird (Abb . 7).
Zellulose-Nitrat wird mit Hilfe von Salpetersäure und Schwe
felsäure sowie dem Weichmacher Kampfer (daher der typi RAC
sche Geruch dieses Kunststoffes) aus Zellulose hergestellt.
In der Elektrotechnik wird Zellulose-Nitrat kaum verwendet,
wohl aber zur Herstellung vieler Gebrauchsgegenstände, wie
Kämme, Brillengestelle u .ä .
Zellulose -Acetat wird aus Zellstoff gewonnen , und zwar unter
Einwirkung von Essigsäure.
Anwendungsbereiche: Folien als Isoliermaterial, Spritzguß
teile für Schalterknöpfe. Abb . 7 : Spulenisolation aus Papier
268 Plaste
12.6 .4 Thermoplaste
Die Thermoplaste sind eine Untergruppe der Plaste (Kunst
stoffe).Wir müssen deshalb zu Beginn dieses Abschnittes etwas
über diese gesamte Werkstoff-Gruppe sagen . even kangagan ga a parentes
Plaste unterscheiden sich von allen anderen Stoffen dadurch ,
daß sie aus riesigen Molekülen (Makromoleküle)' aufgebaut onkongan kongmalaman
sind .
Beispiel: Die Makromoleküle von Acrylharz haben bis zu 30000 ..................................
Grundbausteine.
Ihre Bausteine sind selbst auch schon komplizierte Kohlenstoff
Verbindungen mit den Elementen Wasserstoff und Sauerstoff, Abb . 1: Kettenförmige Makromoleküle
aber auch Silicium , Stickstoff, Chlor, Fluor, Calcium , Schwefel (schematische Darstellung)
u .a .
Plaste (Kunststoffe ) bestehen aus Makromolekülen , deren
Einzelmoleküle organische Kohlenstoff-Verbindungen sind .
Diese Großmoleküle bilden sich kettenförmig aus, wobei auch
einzelne Abzweigungen möglich sind (Abb. 1). Sie sind ver
schlungen und verknäult, wodurch die Festigkeit des Stoffes
entsteht.
Verbinden sich einzelne Ketten miteinander durch » Brücken « ,
so entstehen räumliche Netze . Diese können weitmaschig oder
engmaschig sein (Abb . 2 und 3) .
Plaste mit kettenförmigen (fadenförmigen ) Makromolekülen
ohne Zwischenbindungen heißen Thermoplaste.
Plaste mit weitmaschig vernetzten Makromolekülen heißen
Elaste.
Plaste mit engmaschig vernetzten Makromolekülen heißen
Duroplaste .
Je zahlreicher die Zwischenbindungen sind , desto weniger Abb . 2: Makromoleküle mit weitmaschigen
lassen sich die Moleküle gegeneinander verschieben . Der Grad Brücken (schematische Darstellung
der Vernetzung spielt für das Verhalten der Plaste , also für ihre in einer Ebene)
Eigenschaften , eine große Rolle.
Trotzdem haben Plaste eine Reihe gemeinsamer Eigenschaf
ten , die im Einzelfall durch chemische Verfahren entscheidend
geändert werden können .
Plaste (Kunststoffe ) sind im allgemeinen
. chemisch beständig
. leicht färbbar
. korrosionsfest
• schlecht wärmebeständig (Grenztemperatur 120 °C )
• wärmeisolierend
• elektrisch schlecht leitend
• nichthygroskopisch
• gut spanlos verformbar ka
. leichter als Leichtmetalle q = ,9 ... 2 dm3
Plaste haben im allgemeinen
• schlechtere mechanische Eigenschaften als Metalle
• große Wärmeausdehnungen .
Abb. 3: Makromoleküle mit engmaschigen
Brücken (schematische Darstellung in
makros (griech.): groß einer Ebene)
Thermoplaste 269
12.6 .6 Duroplaste
Die kettenförmigen Moleküle sind bei den Duroplasten ' (auch
Duromere genannt) durch sehr viele » Brücken « eng vernetzt.
Die Folge davon ist, daß sich die einzelnen Molekülketten nicht
mehr bewegen können , weder bei Temperaturerhöhung noch
bei Zugbelastung.
Duroplaste entstehen durch Aushärten unter Druck und Wärme.
Man versteht darunter das Vernetzen der fadenförmigen Mole
küle. Dieser Vorgang kann nicht rückgängig gemacht werden .
Zum einen tränkt man Textilien , Papier oder Holz mit dem
flüssigen Kunststoff (z .B . Melaminharz ) und preßt dann. Im
anderen Fall werden die Ausgangsstoffe (z . B . Phenolharze)
gegossen bzw . gespritzt. Es entstehen dabeidie Makromoleküle
und die Vernetzungen .
Temperaturänderungen verändern also die Festigkeit unwe Abb . 3: Zangengriffe aus Elasten
sentlich. Duroplaste werden weder plastisch noch flüssig . Bei
sehr hohen Temperaturen werden natürlich auch hier die
Makromoleküle zerstört.
Duroplaste sind nicht dehnbar oder anders verformbar.
12 .7 Verbindungswerkstoffe
Der Elektro-Fachmann hatüberwiegendmit dem Verbinden von
Werkstücken zu tun . Nach DIN 8593 nenntman das Verbinden
auch Fügen .
Fügen (Verbinden ) ist das Fertigen durch Zusammenbrin
gen von festen Werkstücken mit formlosem Stoff.
Folgende Gruppen werden dabei unterschieden :
• Zusammenlegen (z.B . Einstecken von Steckern) Abb . 1: Verspleißen
• Füllen (z. B . Tränken einer Wicklung)
. An - und Einpressen (z .B . Festschrauben von Drähten )
. Urformen (z . B . Vergießen von Kabelmuffen )
. Umformen (z . B . Verdrehen von Drähten )
. Stoffvereinigen (z. B . Löten von Drähten )
Wir wollen hier nur auf zwei wichtige Verfahren der Elektro
technik eingehen , und zwar auf
• Leitungs-Verbindungs-Techniken
. Leitungs-Befestigungs-Techniken Abb . 2: Quetschen
Bei der Herstellung von Leitungsverbindungen sind mehrere
Verfahren üblich :
• Verspleißen (Abb . 1 )
• Quetschen (Abb . 2 )
• Wire-Wrap (Abb . 3 )
. Löten
. Schweißen (Abb. 4)
Beim Quetschen werden durch den hohen Preßdruck die Leiter
verformt und bilden so eine gute elektrische Verbindung.
Bei der Wire -Wrap -Technik wird der Draht fest um einen
kantigen Stift gewickelt und stellt so die Verbindung her. Hierzu
benutztman ein elektrisches Wickelgerät, um die notwendige
Zugspannung zu erzeugen .
12 .7 . 1 Lote
Löten und Schweißen stellen Fügetechniken dar, die durch
Stoffverbindungen hergestellt werden . Man nennt sie stoff- Abb . 3: Wire-wrapping
schlüssige Verbindungen . Sie gelten als unlösbare Verbin - (ca. 10fach vergrößert)
dungen , weil zur Lösung der Verbindung das Bindemittel
zerstört werden muß.
Beim Schweißen werden die zu verbindenden Werkstücke an
der Schweißstelle bis zur Schmelztemperatur erhitztund fließen
dann ineinander. Zur Verstärkung wird häufig noch der gleiche
Werkstoff in Form von Schweißstäben zugeführt.
Das Löten unterscheidet sich hiervon grundsätzlich ,da in erster
Linie das Lot erhitzt und zum Schmelzen gebracht wird und
nicht die Werkstück -Materialien . Das Lot diffundiert dann in die
Werkstücke, so daß nach dem Erstarren eine Verbindung aus
fünf Schichten entstanden ist (Abb . 5):
• Werkstoff 1
. Legierung aus Werkstoff 1 und Lot
TICHIL)
. Lot (sehr dünne Schicht)
• Legierung aus Werkstoff 2 und Lot
• Werkstoff 2 Abb . 4: Elektroschweißen
Löten 273
12.7 . 2 Kleber
Jeder hat schon Klebeverbindungen hergestellt,wobeimitunter
recht unterschiedliche Werkstoffe verbunden wurden . Kleben
verdrängt auch bei Metallverbindungen teilweise das Löten
oder Schweißen , weil dabei stets eine Erwärmung nötig ist.
Beim Kleben hingegen bilden sich keine Legierungen , so daß
höhere Temperaturen als Raumtemperatur selten gebraucht
werden . Die Werkstücke haften aufGrund von Adhäsionskräften
aneinander.
Klebeverbindungen sind Adhäsionsverbindungen und keine
Legierungen
Die Kleber sind sehr zahlreich , weil für die verschiedensten
Werkstoffe und Anforderungen Spezial-Kleber entwickelt wur
den . Sie werden sehr unterschiedlich verarbeitet.
Hinweise zur Verarbeitung
Es ist unbedingt erforderlich , sich ganz genau an die An
weisungen der Hersteller zu halten . Sonst kann es passieren ,
daß die Kleber nicht fest werden oder daß das Werkstück
angelöst wird . Dies kann besonders bei Plasten auftreten . Hier
muß vor allen Dingen darauf geachtet werden , ob der Kleber
überhaupt für den betreffenden Kunststoff geeignet ist.
Wie die Oberflächen - Beschaffenheit der Werkstücke sein muß ,
ist noch nicht endgültig geklärt. Rauhe sowie glatte Oberflächen
zeigten gute und schlechte Ergebnisse. Auf alle Fälle dürfen
keine losen Partikel wie Staub , Sand , Späne vorhanden sein .
Auch Feuchtigkeit und Fett müssen entfernt werden .
Aufgaben zu 12.6 und 12 .7 275
13
Einführung in die Datenverarbeitung
13 . 3 .2 Software
BIOS
Um arbeiten zu können , benötigt eine Datenverarbeitungs
anlage hardwaremäßig mindestens eine Tastatur, die CPU mit
Speichern (intern und extern ) und einen Monitor. Natürlich muß
auch die Energieversorgung sichergestellt sein .
Diese Hardwarekomponenten können nur Daten miteinander
austauschen , wenn Regeln dafür festgelegt sind . Diese Regeln ,
ein Mindestprogramm (Minibetriebssystem ), stellt das BIOS
(Basic Input Output System ) dar. Dieses Minibetriebssystem
muß sofort nach dem Einschalten zur Verfügung stehen . Des
halb ist es unauslöschlich im ROM gespeichert. Es wird fast
immer vom Hardware-Hersteller mitgeliefert. Abb. 5: I/O - Busmit freien Steckplätzen
Das BIOS regelt das Zusammenspiel der Hardwarekompo
nenten . Anwendungssoftware
Dafür müssen alle Hardwarekomponenten im BIOS eingetragen
sein . Jede Hardwareänderung muß im BIOS - Setup angemeldet
werden . Schreibt ein Programmierer für irgend einen Anwen
dungsfall ein Programm , dann kann er mit seinem Programm Betriebssystem
direkt auf die Hardware zugreifen oder über das BIOS gehen.
Würde er immer die Hardware ansprechen , dann müßte er für
jede Datenverarbeitungsanlage ein eigenes Programm schrei
ben , denn trotz aller Kompatibilität gibt es immer kleine Abwei BIOS
chungen .Deshalb ist es einfacher, die Routinen (Teilprogramme)
des BIOS zu nützen . Die Übergabestellen zwischen Anwen
dungsprogramm und BIOS z . B . nennt man Software -Schnitt
stellen . Für sie gibt es standardisierte Vereinbarungen . Damit Hardware
kann der Programmierer Programme entwickeln , die für alle
Datenverarbeitungsanlagen gleich sind. In der Praxis schaltet
man jedoch noch eine Bedienungsebene dazwischen , das Abb . 6 : Prinzipielles Zusammenarbeiten von
Betriebssystem . Abb . 6 verdeutlicht die Zusammenhänge . Hard - und Software
284 Betriebssysteme
Betriebssysteme
Nach dem Einschalten einer Datenverarbeitungsanlage wird
zunächst das BIOS aktiv . Es liest zu Beginn versteckte Daten ,
die teilweise im BIOS- Setup eingegeben worden sind. Es prüft
unter Zuhilfenahme dieser Daten die Hardware. Es initiiert den
sog. Bootvorgang. Die Prüfung der Hardware nenntman POST
(Power On Self Test). Dann wird das Betriebssystem geladen .
Bei dem Betriebssysten DOS (Disk Operating System ) erscheint
nach Beendigung des Bootvorganges das Bereitschaftszeichen C :\> A:
>>C : \> « . Das Bereitschaftszeichen gibt das aktuelle Laufwerk an , A :\> dir
mit dem der Computer arbeiten will. Im vorliegenden Fall ist es Datenträger im Laufwerk A : heißtDSQB & BAS
die Festplatte C . Üblicherweise werden mit A und B Disket Verzeichnis von A :
tenlaufwerke und mit C das Festplattenlaufwerk bezeichnet. DSSCHI BAS BE717 10.12.97 21:41
Weitere Laufwerke erhalten fortlaufend die Buchstaben D , E DS DIR 01.12. 97 17 .00
usw . Es kann aber auch sein , daß eine Festplatte partioniert, 1 Datei(en ) 717 Bytes
daß heißt, beim Formatieren in Teilbereiche eingeteilt ist. Die 1 Verzeichnis(se) 1.280 .512 Bytes frei
AL
einzelnen Partitionen werden wie getrennte Laufwerke behan
delt, sie erhalten also einen eigenen Buchstaben . Abb . 1: Beispiel eines DOS-Dialoges
Willman mit dem Computer einen Dialog führen , dann muß man
die Regeln des Betriebssystemsbeachten . Im vorliegenden Fall
ist das codeorientierte Betriebssystem DOS geladen . DOS
verstehtnurbestimmte Befehle (Komandos, Codes), die mit der
Tastatur exakt eingegeben und mit der Taste » ENTER« abge
schlossen werden müssen . Die Abb . 1 zeigt einen DOS -Dialog .
Ein codeorientiertes Betriebssystem erfordert vom Bediener
eine exakte Kenntnis der Kommandos .
W Systemsteuerung BOX
Datei Bearbeiten Ansicht ?
EP
Modems Multimedia Netzwerk ODBC Schriftarten
18 Objeklle)
Abb . 2 : WINDOWS 95 -Bildschirm
Anwendungssoftware 285
Trackball
Beim Trackball (Abb . 3 ) ist die bewegliche Kugel nicht an der
Unterseite, sondern an der Oberseite gelagert und wird direkt
mit der Hand bedient. Sonst sind Aufbau und Funktion ähnlich osoft
wie bei der Maus.
Weitere Eingabegeräte sollen hier nicht speziell besprochen
werden . Einige weitere Komponenten sind in Abb . 1 aufgeführt.
Darüberhinaus gibt es die Möglichkeit, eine Datenverarbei
tungsanlage über einen Lichtgriffel (Lightpen), über die Sprache
und über einen besonderen Monitor, dem Touchscreen , mit den
Fingern zu steuern .
Bildschirm
Neben der Tastatur ist der Bildschirm (Monitor oder Terminal) Abb . 3 : Trackball
das wichtigste periphere Gerät und das wichtigste Gerät für die
Datenausgabe. Allerdings kann man einen Monitor nicht los
gelöst von der dazugehörigen Steckkarte (Grafikkarte, Grafik
adapter oder Bildschirmadapter) bewerten . Die Grafikkarte
steckt z .B . in einem PCI- Steckplatz und verbindet die Zen
traleinheit über den Bus und die Leitungmit dem Monitor.
Doch zunächst zum Monitor: In den häufigsten Fällen ist sein
wesentlichstes Bauteil eine Elektronenstrahlröhre. Bei Farb
monitoren wird die Farbe über die dreiGrundfarben Rot, Grün
und Blau erzeugt. Man spricht deshalb auch von RGB -Bild
schirmen oder von RGB -Anschlüssen (Abb . 4 ).
Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal ist die Bildschirm
größe. Je gößer der Bildschirm ist, je mehr (nicht schärfer) läßt
sich darstellen . Die Angabe » 21Zoll-Schirm « bedeutet: Der Bild
schirm stellt ein sichtbares Bild mit einer Diagonalen von 21Zoll
Länge dar. In Abb. 5 sind Qualitätsmerkmale von Monitoren auf Abb. 4: Monitormit Bildröhre
geführt.
Das Qualitätsmerkmal Auflösung gibt an , wie klein ein Bild Qualitäts Definition Größen
schirmpunkt (Pixel) ist. Je kleiner eine solche Auflösung ist, merkmal ordnung
desto deutlicher erscheint das Bild . Allerdings kann eine Elek Monitor Länge der Bildschirm 14 Zoll
tronenstrahlröhre nicht beliebig kleine Punkte erzeugen . Die größe diagonale in Zoll | 17 Zoll
Grenze liegt bei etwa , 2 mm Durchmesser. Hat also ein Bild 21 Zoll u. m .
schirm eine Lochmaske mit , 25 mm , dann hat er eine sehr Loch Durchmesser eines ,25 mm
maske Pixels
gute Auflösung. Auflösung Zahl der Pixel pro Zeile640 x 480
Ein vollständiges Bild setzt sich aus sehr vielen Punkten zusam x Zahlder Zeilen 800 X 600
men . Diese Punkte werden zeilenweise geschrieben . Deshalb 1024 x 768
1280 x 1024
gibt man die Auflösung auch als Pixel pro Zeile mal Zahl der Bildwieder- Zahlder Bilder, die pro 50 Hz -
Zeilen an (vgl. Abb . 5 ). Bei einer Auflösung von z. B . 1024 x 768 holfre Sekunde aufgebaut | 100 Hz
besteht das Bild aus 786432 Bildpunkten . quenz werden können
Zeilen Zahlder Zeilen,die pro 60 kHz
Obwohl das Schirmbild für das menschliche Auge ruhend frequenz Sekunde geschrieben 100 kHz
erscheint, wird es permanent neu geschrieben . Die Bildwieder werden können
holfrequenz gibt an , wie oft ein Bild pro Sekunde wiederholt Zeilenfrequenz =
Bildwiederholfrequenz
wird . Übliche Bildwiederholfrequenzen liegen um 100 Hz und x Anzahlder Bildzeilen
mehr. Die Bildwiederholfrequenz sollte auf jeden Fall über 50 Hz Videoband Geschwindigkeit,mit 60150kHz kHz
liegen , weil sonst für unser Auge ein Flimmern auftritt. Dieser breite der Pixel dargestellt
stroboskopische Effekt entsteht besonders bei künstlicher werden können
Videobandbreite =
Beleuchtung, weil die Netzfrequenz 50 Hz beträgt. Zeilenfrequenz x Bild
punkte pro Zeile
Die Zeilenfrequenz und die Videobandbreite sind weitere Quali
tätsmerkmale . Die Zeilenfrequenz gibt an , wieviel Zeilen pro Abb . 5: Qualitätsmerkmale für Monitore
Sekunde geschrieben werden können . Multipliziert man die Zei (Beispiele)
288 Grafikkarte
lenfrequenz mit der Zahl der Pixelpro Zeile , dann erhältman die
Videobandbreite. Sie ist also ein Maß für die Geschwindigkeit, Speicher
mit der einzelne Pixel dargestellt werden können . kapazität 1 MByte 2 MByte 4 MByte
Jeder Monitor benötigt eine eigene Energieversorgung für die MHz MHz MHz
Erzeugung der erforderlichen hohen Spannung der Elektronen DAC 135 MHz 135 MHz 175 220 175
strahlröhre. Bei Betrieb von Elektronenstrahlröhren tritt leider Frequenz
auch elektromagnetische Strahlung auf. Für deren Abschirmung
muß ein recht hoher Aufwand betrieben werden . Recht gute 1024 768 1024 864 768 1200 1024 1280
Monitore führen z . B . das Prädikat » strahlungsarm nach MPR 116 Bild 600 600
(Eine von Schweden entwickelte Prüfnorm ). auflösung x
1280 1x024 X xxx x xx
Der Bildschirm kann nur dann ein gutes Bild liefern , wenn er mit 800 1280 1152 1024 x
800 1600 1280 1600
Daten in dafür erforderlicher Qualität versorgt wird. Für diese
Qualität muß die Grafikkarte sorgen . Sie muß die für die Auf 256 768 256 768 768 200 768 200 768
lösung erforderlichen Pixel in der geforderten Geschwindigkeit Anzahlder 32 32 32 777 32 777 32
Farben
erzeugen , sie ist aber auch für die Farbe verantwortlich . 16 16
Steht für die Ansteuerung eines Bildpunktes nur 1 Bit zur Verfü
gung, dann kann der Punkt nur hell oder dunkel sein . Stehen
dagegen pro Pixel 4 Bit zur Verfügung, dann kann das Bild Bildwie Hz Hz Hz Hz Hz Hz Hz Hz Hz
schon 16 Farben erzeugen (bei 8 Bit pro Pixel 256 Farben). Bei derholfre 75 75 75 75 80 80 75 H99Z 75 80
quenz
der HighColor-Bezeichnung können 32768 (32768 = 215 , also
15 Bit), bei der TrueColor-Bezeichnung 16 ,7 Millionen (16,6 Mil Abb . 1: Qualitätsmerkmale fürGrafikkarten
lionen = 224, also 24 Bit) Farben dargestellt werden . Diese (Beispiele)
Daten und noch einiges mehr müssen auf dem Grafikadapter
gespeichert werden können . Deshalb benötigt der Grafikadap
ter einen eigenen Speicher. Gute Speicherbausteine sind
VRAMs (Video-RAMs) oder EDORAMs. In Abb . 1 sind einige
Qualitätsmerkmale für Grafikkarten aufgeführt.
Die Bilddaten sind im Speicher des Grafikadapters digital auf
bewahrt. Zum Bildschirm müssen sie jedoch analog geschickt
werden, denn die Elektronenröhre arbeitet analog. Diese
Umwandlung besorgt der DAC (Digital/Analog Converter). Seine
Leistungsfähigkeit ist von seiner Taktfrequenz abhängig .
Grafikkarten haben selbst sehr viele Daten zu verarbeiten . Des
halb ist auf jeder guten Karte ein selbständig arbeitender Pro
zessor untergebracht. Er entlastet den Hauptprozessor. Für
Multimedia -Anwendungen gibt es darüberhinaus noch Video
beschleuniger u .ä .
А ТВ C D
Nr.: t in ms u in v i in A p in W
3 ,09 , 15 ,48
5 ,88 .29 1 ,73
8 ,09 ,4 3 ,27
9 ,51 ,48 4 ,52
6 10 ,5 5
9 ,51 ,48 4 ,52
9 8 8 ,09 ,4 3, 27
10 5 ,88 ,29 1,73
11 3 ,09 , 15 ,48
12 11
13 - 3 ,09 - , 15 ,48
14 -5 ,88 - ,29 1,73
15 - 8 ,09 - ,4 3,27
16 15 14 - 9,51 - ,48 4 ,52
17 16 - 10 - ,5 5
18 17 - 9 ,51 - ,48 4 ,52
19 18 17 - 8 ,09 - .4 3 ,27
20 18 - 5 ,88 - ,29 1 ,73
21 20 19 - 3,09 - ,15 .48
22 21 20 O .
Abb. 3: Wertetabelle für die sinusförmigen Größen Spannung, Stromstärke und Leistung
A B D E
Nr t in ms u in v i in A p in W
2 = 10* SIN (2 *P10 *50 *B2/1000 ) = C2/20 =C2-D2
3 = 1 + A2 = 1 + B2 = 10 *SIN (2 *P10 * 50 *B3/1000) =C3/20 =C3D3
= 1 +A3 = 1 +B3 = 10 *SIN (2 *P10*50*B4/ 1000) =C4/20 = C4*D4
20 = 1 + A19 = 1 +B19 = 10 *SIN (2 *P10 *50 *B20 /1000 ) =C20 /20 =C20 *D20
21 = 1 + A20 = 1 + B20 = 10 * SIN ( 2 * P10 *50*B21/ 1000 ) = C21 /20 =C21*D21
22 - 1 LA1 = 1 + B21 = 10 *SIN (2 * PIO *50* B22/ 1000) EC22/ 20 =C22*D22
Abb . 4: Tabelleneintrag der Abbildung 3
Diese Formel wird in die Zellen der Spalte C eingegeben . Hier
bei muß man zwei Dinge beachten: 1 . Wie werden die Formeln
in der Syntax des jeweiligen Programms geschrieben ? 2. In
welchen Einheiten müssen die Werte berücksichtig werden ? Die
Abb . 4 gibt auf beide Fragen die Antwort.
Die Werte in den Spalten A und B sind so eingetippt worden , wie
sie in Abb . 3 erscheinen . In der Abb . 4 sind in den Spalten C , D
und E die Formeln so dargestellt, wie sie eingetippt wurden.
Zunächst zur Spalte C : Das Zeichen » = « bedeutet für das hier
verwendete Programm : »Achtung, dies ist eine Rechenregel und
kein Text.« Auch andere Programmehaben dieses Erkennungs
zeichen . (Einige Programme beginnen die Rechenregel mit @ .)
» 10 “ steht für die Spitzenspannung in V . » SIN ()« ist die
Schreibweise für die Sinusfunktion . In der Klammer stehen nun
die Werte, die entsprechend der Formel dort hineingehören : » 2 «
für 2, » Pl()« für it und »50 « für die Frequenz. Für die Zeit t muß
ja in jeder Zeile der vorgegebene Wert der Spalte B stehen .
292 Programmerstellung
- B co E F G
Ermittlung des Leiterquerschnittes
für einen Höchstspannungsfall und Verarbeitung NG:
für Leiter aus Kupfer oder Aluminium 2. Block: Berechnung des zulässigen Spannungsfalls:
bei vorgegebenen Leistungen und Leitungslängen. U _ v in % U-v (zul) in V
=WENN(C9 = ;1;5 :1) H5/100* C15
6 Eingaben: 3 . Block Emittlung der Leitfähigkeit
Höchstzulässiger Spannungsfall in % :(mit x ankreuzen)
1,00 % | 1,50% =WENN(E13 = ;56; 36 )
Bundespräsident
ernennt den ... Behörden u . sonstige
Bundesminister öffentliche Stellen
des Inneren des Bundes
2
297
In 1.2 . 4 haben wir die Feldlinien als Modelle und Vorstellungshil - - - - - - - LD- - -
fen zur Erklärung des Aufbaus von Feldern verwendet. Die /
Richtung wurde festgelegt. Feldlinien gehen von der positiven inhomogen
//
zur negativen Elektrode und treten dabei senkrecht zur Oberflä
che ein und aus (Abb . 1). /
Elektrische Feldlinien haben eine Richtung. Sie gehen vom //
Pluspol zum Minuspol. ーーーーーー
Aus den Feldlinienbildern lassen sich weitere Gesetzmäßigkei homogen
ten über das elektrische Feld entnehmen. Dazu werden in ( 1)
Abb . 1 zwei verschiedene Räume betrachtet. In der Feldfläche _
laufen die Feldlinien zwischen den Platten parallel. Das Feld _
ist gleichmäßig. Damit sind auch die Kraftwirkungen auf La X L T
dungen gleichmäßig , wenn sie in diesen Bereich gebracht 11
werden . Man spricht von einem homogenen Feld .
Verlaufen Feldlinien parallel und haben alle den gleichen
Abstand, dann nenntman das Feld homogen .
In dem Feldraum von Abb . 1 laufen die Feldlinien nicht Abb . 1:Homogenes und inhomogenes Feld
parallel. Das Feld ist demnach nicht gleichmäßig , es ist
inhomogen .
Um genaue Aussagen über elektrische Felder machen zu .
können , müssen sinnvolle Größen eingeführt werden . Da das 11
elektrische Feld Wirkungen ausübt, ist die Stärke dieser Wirkun
gen , die elektrische Feldstärke , eine solche Größe. Als Wirkung Aus
wird die Kraft auf Ladungen zur Definition herangezogen . lenkung
ZurDemonstration derZusammenhänge sind homogene Felder
geeignet. Sie sind z . B . zwischen parallelen Platten vorhanden ,
die an eine Spannungsquelle angeschlossen sind . Geräte Dance
dieser Art werden Plattenkondensatoren genannt.
Da das Feld im Innern überall gleich stark ist (homogenes Feld ,
parallele Feldlinien im gleichen Abstand),muß die Kraftwirkung
überall gleichmäßig sein .
Bringen wir in dieses Feld eine aufgeladene Kugel, dann zeigt
ihre Auslenkung (Abb . 2) die ausgeübte Kraft an . Sie ist um so
größer, je größer die Ladung ist.
Eine genauere Auswertung ergibt die Proportionalität:
F~ Q Abb . 2: Kraftwirkung auf Ladungen im
elektrischen Feld
Diese läßt sich durch Hinzufügen einer Konstanten in eine
Gleichung umwandeln .
F =kQ
Stellt man diese Gleichung nach k um , dann ergibt sich :
k = a
Diese Beziehung sagt aus, daß bei größer werdender Ladung Elektrische Feldstärke
auf der Kugel auch die Kraft größer wird. Verdoppeltman z .B . Formelzeichen E
die Ladung, dann wird auch die Kraft doppelt so groß werden .
Das Verhältnis bleibt in allen Fällen konstant. Diese Konstante
wird also allein vom Feld bestimmt, in dem die Kraftwirkung
entstand. Es ist die bereits genannte elektrische Feldstärke.
Die elektrische Feldstärke gibt an , wie groß die Kraft auf eine
Ladung im Feld ist.
Kapazität des Kondensators 299
Ergebnis
Nach Betätigen des Schalters schlägt der Zeiger des Strommeßgerätes kurzzeitig aus. Er geht da
nach wieder auf Null zurück. Ladungen sind auf die Platten geflossen . Beim Entladen schlägt der
Zeiger kurzzeitig in umgekehrter Richtung aus. Die Ladungen sind wieder abgeflossen (Umkehrung
der Stromrichtung) .
ER
GE
- - 1 1 1
ZU TI Cu Ucht !
332 (2 ) (2)
1
(Elektronen | Up = (Elektronenstrom )
strom ) 1=
a ) Aufladevorgang b) Geladener Kondensator c) Entladevorgang
Abb . 2 : Auf- und Entladevorgang beim Kondensator
Elektrische Kapazität 301
Die Einheit der Konstanten ergibt sich aus den bisher bekannten
Einheiten :
C.d A .S
[k ] = > A [K] v
. m
Die Konstante k wird elektrische Feldkonstante & genannt. Sie Elektrische Feldkonstante
gilt dann, wenn sich zwischen den Platten Vakuum befindet.
Zwischen Luft und Vakuum ergibt sich für unsere Betrachtungen 8.86 - 10 -12.As
V m
jedoch kein entscheidender Unterschied .
Mit Hilfe der elektrischen Feldkonstanten können wir die
Kapazität des Plattenkondensators mit Vakuum zwischen den Kapazität des Plattenkondensators
Platten berechnen . (Vakuum )
Bisher blieb der Einfluß auf die Kapazität durch die Materie
zwischen den Platten unberücksichtigt. Durch den Versuch 14 – 2 CE & A
soll der Zusammenhang geklärt werden .
Der Versuch zeigt, daß zu den bereits vorhandenen Ladungen
des Kondensators zusätzliche Ladungen auf die Platten fließen .
Es müssen durch die Materie neue » Plätze« auf den Konden
satorplatten entstanden sein .
Isolationswiderstand Kondensator
Kondensatoren sind Ladungsspeicher. Sie behalten jedoch Ris
nichtbeliebig lange ihre Ladungen , denn das Dielektrikum ist
kein idealer Isolator. Es wirkt also wie ein parallel geschalteter
Widerstand (Abb . 2 ).
Von Herstellern wird nichtder Isolationswiderstand angegeben ,
sondern das Produkt aus Ris und C . Die Größe ist die Zeitkon
stante t. Sie sagt etwas über die Eigenentladung des Kondensa Abb . 2 : Ersatzschaltbild des Kondensators
tors aus (vgl. 14 .4). Gehäuse aus
flammhemmendem
Bauformen von Kondensatoren Kunststoff
Der grundsätzliche Aufbau von Kondensatoren wird bereits Kondensatorwickel
durch das Schaltzeichen verdeutlicht. Zur Vergrößerung der
Kapazitätwerden die »Kondensatorplatten « häufig in Form von
Metallfolien hergestellt. In aufgewickelter Form befinden sie
sich dann in quader- oder zylinderförmigen Gehäusen (Abb. 3). DerKondensatorwickel
ist in nicht
Kondensatoren können nach ihrem Aufbau in Festkondensato schrumpfendem Gieb
ren (Kondensatoren mitfester Nennkapazität) und in veränder harz eingebettet
bare Kondensatoren (Kondensatoren mit veränderbarer Nenn
kapazität) eingeteilt werden . Deckverguß aus heiß
Die Festkondensatoren werden nach der Art des Dielektrikums gehärtetem Gießharz
weiter unterteilt.
Abb . 3: Schnitt durch einen Wickelkonden
Papierkondensatoren sator mit Kunststoffgehäuse
Elektroden Dielektrikum
Aluminiumfolie imprägniertes Papier
6 bis 7 um dick oder (z . B . Naphthalin , Paraffin
aufgedampftes Aluminium | als Imprägniermittel)
,02 bis ,05 um dick DU 49
EROTS 1 02
Eine Sonderform des Papierkondensators ist derMP-Kondensa AISEN 32
tor (Metallpapier-Kondensator, Abb . 4). Auf dem Dielektrikum
(Papier) ist eine außerordentlich dünne Metallschicht aufge - Abb. 4 : MP-Kondensatoren
dampft.
Kommtes in dem MP -Kondensator zu einem Überschlag, dann Kunststoff aufgedampftes Aluminium
verbrennt durch den Lichtbogen die Metallschicht stärker als
das Dielektrikum . Die defekte Stelle wird dadurch wieder isoliert
(Abb 5 ). Er » heilt« sich selber. Die » Selbstheilungszeit« beträgt
weniger als 10 us. Abb . 5: Ergebnis der Selbstheilung
Kunststoffolien -Kondensatoren (Abb . 6 ) beim MP-Kondensator
Kunststoffe lassen sich dünner fertigen als Papier. Kunststoffo Kunststoffolien
lien -Kondensatoren sind deshalb kleiner als Papierkondensato Dielektrikum
ren . Aluminium
- folien -Beläge
Elektroden Dielektrikum Aluminium
- folien , mit dem
Aluminiumfolie Kenn Anschlußdraht
verschweißt
Kunststoffe buchstabe
Kennbuchstabe K Anschlußdraht
oder Umhüllung
aufgedampftes Polycarbonat
Aluminium Polypropylen
Kennbuchstabe MK Polystyrol Abb . 6 : Aufbau von Kondensatoren mit
(selbstheilend) Polyterephtalat
Celluloseacetat Kunststoffolien und aufgedampftem
DAO Aluminium
306 Elektrolyt-Kondensator
Keramik -Kondensatoren
Elektroden Dielektrikum
Metallschichten , Keramische Massen (Oxidkeramik ),
Metallbeläge NDK -Kondensatoren (Kondensatoren
mit niedriger Permittivitätszahl,
& r: 13 .. . 470 ),
HDK -Kondensatoren (Kondensatoren
mit hoher Permittivitätszahl,
& r: > 470 .. . 50 000
Abb. 1: Keramik-Kondensatoren
Aufgrund hoher Dielektrizitätszahlen können diese Kondensato
ren mit sehr kleinen Abmessungen hergestellt werden . Als
Bauformen kommen z. B . Scheiben -, Rohr-, Perl- sowie Stand Elko 5000uF
kondensatoren vor (Abb. 1). 81735V355000351
- HS# 76 0 74
SNI
Aluminium -Elektrolyt-Kondensatoren
Diese Kondensatoren (Abb . 2 ) unterscheiden sich stark von den
bisher beschriebenen Arten . Eine Elektrode besteht aus Alumi
nium , während die andere aus einem Elektrolyten besteht, der
über einen metallischen Anschluß (Aluminiumfolie) nach außen Abb. 2: Aluminium -Elektrolyt
geführt wird . Kondensatoren
Zwischen den Elektroden wird bei der Herstellung eine Oxid
schicht aufgebaut (formiert). Sie ist sehr dünn (ca. 1, 2 nm pro Elektrolyt Al - Folie
Volt) und entsteht nur dann , wenn an der Aluminiumelektrode
der Pluspol der Spannungsquelle liegt ( Abb . 3).
Wird im Betrieb eine falsche Polung vorgenommen , dann wird
die Schichtallmählich abgebaut.Der Kondensatorwird zerstört. Dielektrikum aus AI - Oxid
Bei Anschluß von Elektrolytkondensatoren muß auf die Pola
rität geachtetwerden . Abb . 3: Schnitt durch einen Aluminium
Elektrolyt-Kondensator
Elektrode 1 | Dielektrikum Elektrode 2
(Anode) (Katode)
Aluminiumfolie Aluminiumoxid Elektrolytflüssigkeit
(anodischeOxidation ). (getränktes Papier)
als Pluspol elektrolytisch erzeugt als Minuspol
Veränderbare Kondensatoren
Diese Kondensatoren haben häufig Luft als Dielektrikum . In
Rundfunkgeräten befindet sich z . B . solch ein Kondensator. Der
Drehkondensator (Abb . 6 ) dient dort zur genauen Abstimmung
auf den zu empfangenden Sender. Ein bewegliches Plattenpa
ket aus Aluminium (Rotor) wird dabei in das feststehende
Plattenpaket (Stator) hineingedreht. Neben Drehkondensatoren
gibt es andere Bauformen . Abb . 7 zeigt einige Arten von
Trimmkondensatoren . Bewegliche Platten werden heraus- oder
hereingedreht. Die Kapazität verändert sich dadurch . Abb . 6 : Drehkondensator
R = 1 k92 Oszillo
QT C = 1 uF skop
SKOP
Suni
a ) Spannungsmessung
Oszilloskop
Durchführung
Als Spannungsquelle wird eine Rechteck -Generator verwen R = 1 k92
det. Er sorgt dafür, daß die Spannung ständig ein - und aus C = 1 uF
geschaltet wird . Auf diese Weise erhält man periodische
Vorgänge, ohne daß mechanisch Schalter bewegt werden
müssen . Der Spannungs - und Stromverlaufwerden mit dem
Oszilloskop gemessen . b ) Strommessung
308 Spannungsverlauf beim Kondensator
Uciny 104
Aufladung Entladung
Ic in mA EHRE
Aufladung Entladung
10 11 12 13 14 15 16
Ergebnis
f = 50 Hz | Uc in V 5 10 15 20 25
C = 4 uF | 1 in mA 6 ,3 12,6 18 ,9 25,2 31,5
Blindwiderstand des Kondensators 311
Co cic
Die Ladung Q ist allen Teilen gemeinsam . Wir dürfen deshalb
die Gleichung durch Q dividieren und so kürzen .
Cg C, ,
Die Formel für die Gesamtkapazitätzeigt, daß die Gesamtkapa
zität C , stets kleiner als die kleinste Einzelkapazität ist.
Bei der Reihenschaltung ist die Gesamtkapazität immer klei
ner als die kleinste Einzelkapazität.
Auch dieses Ergebnis kann durch eine kleine Überlegung Abb. 4: Ladungsverteilung bei der Reihen
schaltung von Kondensatoren
veranschaulicht werden . Abb. 5 zeigt die Reihenschaltung von
zwei Kondensatoren . Dabei wird deutlich , daß sich insgesamt
der Plattenabstand bei der Gesamtkapazität vergrößert hat. Reihenschaltung von
Eine Vergrößerung des Abstandes bedeutet aber, daß die Kondensatoren
Kapazität kleiner wird . 11
ce
Aufgaben zu 14 . 3 . .. 14 .6
1. Beschreiben Sie den Aufbau eines Elektrolytkondensators!
2. Erklären Sie die „ Selbstheilung von MP-Kondensatoren !
3 . Beschreiben Sie den Lade- und Entladevorgang des Kon
densators mit Hilfe der Bewegung von Elektronen! 02
4. Entnehmen Sie aus dem Kurvenverlauf der Abb . 5 , S . 309 +
die Spannungswerte in Prozent bei ,5t, 17, 21, 3t, und 4t! ,
id
5 . Von welchen Größen ist der kapazitive Blindwiderstand
eines Kondensators abhängig ?
Erklären Sie , weshalb bei einem Kondensator im Wechsel
stromkreis zwischen Stromstärke und Spannung eine Pha
senverschiebung von 90° entsteht?
7 . Drei Kondensatoren von 22 nF, 10 nF und 4,7 nF sind in Abb. 5 : Vergrößerung des Abstands beider
Reihe geschaltet. Berechnen Sie die Gesamtkapazität! Reihenschaltung von Kondensatoren
471270 /
0
00260
2030443
3370103
kpl
315
Dieses Meßgerät besteht somit aus einem Anzeigeteil und der 999
Hall-Sonde (Abb . 1). Sie wird zum Messen in das Magnetfeld
eingeführt und muß zu diesem senkrecht stehen , da sonst die 6 ,8
wirksameMeßfläche verkleinert würde, was einen geringeren , 10
Meßwert ergäbe. 2
Größenordnungen fürmagnetische Flußdichten ..
Magnetfeld der Erde ca. ,00005 T
Feld eines geraden Leiters ( 100 A ) ca. ,00025 T
Eisenfreie Spule (N = 500; 1 = 2 A ) ca. ,02 T
Permanentmagnet ca. , 1 T
Starker Elektromagnet ca. 100 T 100
. - 1300030000 -
-3000
Elektrische Durchflutung
Ein magnetisches Feld kann nicht nur von einem Dauermagne
ten , sondern auch von einer stromdurchflossenen Spule erzeugt
werden . Der Einfluß von elektrischem Strom und Windungszahl
(Formelzeichen N ) auf das magnetische Feld soll in Versuch Meßsonde
15 - 1 untersuchtwerden .
Die Meßergebnisse Nr. 1 bis 3 der Tabelle zeigen , daß bei Abb. 1: Meßeinrichtung zur Bestimmung
Flußdichte
zunehmender Stromstärke auch die magnetische Flußdichte B dermagnetischen
zunimmt.
Diemagnetische Flußdichte B ist proportionalzur Stromstärke 1:
B ~ 1.
Die Meßergebnisse Nr. 3 bis 5 der Tabelle zeigen auch , daß bei
zunehmender Windungszahl die magnetische Flußdichte zu
nimmt.
Hier läßt sich ablesen , daß die magnetische Flußdichte B
proportionalzu der Windungszahl N ist: B ~ N
Versuch 15 - 1: Einfluß des Stromes und der Windungszahl auf das magnetische Feld
Aufbau Durchführung
Die Anschlüsse der Ringspule wer
den an eine Gleichspannungsquelle
gelegt. Es wird die magnetische
Flußdichte gemessen :
• bei verschiedenen Stromstärken
und gleicher Windungszahl
bei verschiedenen Windungszah
len und gleicher Stromstärke
Meßergebnis
In diesem Versuch wird eine Ringspule verwendet, in der Nr. INIinABin mT
ein räumlich begrenztesMagnetfeld entsteht. DasMagnetfeld 2000 ,2 , 32
ist innerhalb der Spule an jeder Stelle gleich groß . 200 10, 4 ,64
200 ,6 ,96
N : Windungszahl 400 ,6 1,92
1: Stromstärke 800 10,6 3,84
B : magnetische Flußdichte
Magnetische Feldstärke 317
Die magnetische Flußdichte hängt also von dem Produkt aus Elektrische Durchflutung
Stromstärke I und Windungszahl N ab . Dieses Produkt heißt Formelzeichen
elektrische Durchflutung . Die Größe elektrische Durchflu
tung hat die Einheit Ampere (die Windungszahl N ist eine Zahl). O = INI [ ] = A
Die elektrische Durchflutung ist die Ursache für den magne
tischen Fluß . = 10 A = 10 A
Da die elektrische Durchflutung das Produkt aus N und I ist,
kann man mitwenigen Windungen und großer Stromstärke die
gleiche magnetische Flußdichte erzeugen wie mit vielen Win I = 10 A
dungen und kleiner Stromstärke (Abb. 2 ). I = 2A
Abb. 2 : Elektrische Durchflutung
Magnetische Feldstärke
In Versuch 15 - 1 blieb die Länge der Ringspule konstant. Ihre
mittlere Länge entspricht der Feldlinienlänge. Bei einer Ände
rung des Durchmessers ändert sie sich . Die mittlere Feldlinien
länge lm läßt sich mit Hilfe des Durchmessers dm ermitteln
(Abb . 3). Welchen Einfluß hat die Feldlinienlänge auf die ma
gnetische Flußdichte ? Dazu wird Versuch 15 - 2 durchgeführt.
Die Messungen in Versuch 15 - 2 zeigen , daß bei größerer
Feldlinienlänge Im die magnetische Flußdichte abnimmt.
Die magnetische Flußdichte ist umgekehrt proportional zur Im = dm t
Feldlinienlänge: Abb. 3:Feldlinienlängebei einer Ringspule
Magnetische Feldstärke
Die magnetische Flußdichte ist also außer von der elektrischen Formelzeichen H
Durchflutung auch von der Feldlinienlänge abhängig :
B ~ TM
Bin my
Durchführung
Es wird die magnetische Flußdichte in Abhängigkeit der Feldlinienlänge 1 gemessen .
Meßergebnis
Nr. dm in m Im in m B in my
,05 ,157 ,64
,075 ,237 ,43 N = 200
,1 ,314 ,32 I = ,4 A
318 Magnetische Feldstärke; Permeabilität
Das Verhältnis ist eine magnetische Größe und heißt Meßergebnis Nr. 1 aus Versuch 15 - 2
magnetische Feldstärke H . Die magnetische Feldstärke H ist
die Ursache für die magnetische Flußdichte B . N = 200 ; 1 = ,4 A ;
Zusammenhang zwischen magnetischer Flußdichte und ma 1 = , 157 m ; B = ,64mT
gnetischer Feidstärke .
Die magnetische Flußdichte B ist ein Maß für die Stärke der
magnetischen Wirkung. Wie die Ausführungen zeigen , ist sie
von H abhängig. Die magnetische Flußdichte B ist proportional B = ,64. 10 -3 ETIS H IN
zur magnetischen Feldstärke H . HT
H _ ,4A - 200
B ~ H , 157 m
Nimmtman einen Einheitenvergleich der beiden Größen vor, H = 509
so kannman feststellen , daß sie verschiedene Einheiten haben .
Vs A
[B ] = m2
> [H ] = m
Die beiden Größen müssen also über eine Konstante k , die k = ,64. 10-3
eine bestimmte Einheit hat, zusammenhängen . 509
Brk : H [k] =
k = 1, 257 10-6 Aym
Um den Wert der Konstanten k zu ermitteln , übernehmen wir
Meßwerte aus Versuch 15 – 2 (Abb . 1). Abb. 1: Ermittlung der Konstanten k
Das Verhältnis von magnetischer Flußdichte zu magnetischer
Feldstärke ist eine Konstante und heißt Permeabilität . Permeabilität
Formelzeichen u
Die Permeabilität ist die magnetische Einflußgröße der Ma Vs
terie (z . B . Luft, Pappe, Aluminium , Eisen ). Sie ist ein Maß
dafür, wie gut die Materie vom Magnetfeld durchdrungen
werden kann .
Bei den Versuchen breitete sich das Magnetfeld in Luft aus.
Würden wir einen Versuch im leeren Raum durchführen
(Magnet im Vakuum ), so könnte man etwa den gleichen
Zahlenwert ermitteln . Er heißt magnetische Feldkonstante. Magnetische Feldkonstante
Formelzeichen Mo
Die magnetische Feldkonstante ist das Verhältnis von magne
tischer Flußdichte zu magnetischer Feldstärke im leeren Raum S
Ho = 1,257 · 10-6 Am
(Vakuum )
Die gewonnene Erkenntnis läßt sich auf den stromdurchflosse - Magnetische Flußdichte
iter bzw . aufandere stromdurchflossene Spulen übertra- im leeren Raum
gen . Die ermittelten Gesetzmäßigkeiten gelten streng genom
men nur für Ringspulen . Sie lassen sich aber auch näherungs B . = HoH
weise auf gerade Spulen anwenden , deren Länge ls viel größer
ist als ihr Durchmesser d . B in modo
Für is » d gilt: H ~ (Bei ls 1,5 . d ist die Anwendung
sinnvoll).
Die graphische Darstellung der Abhängigkeit von magnetischer ,02514
Flußdichte und magnetischer Feldstärke zeigt Abb . 2 . Bei einer 10,01257
Spule mit Luft als Kernmaterial kann man feststellen , daß sich
bei Verdoppelung der Feldstärke H die magnetische Flußdichte Hin
B auch verdoppelt. Die Kennlinie ist also eine Gerade . 10000 20000
Abb. 2: Magnetische Flußdichte im leeren
(lat.): Durchdringbarkeit, Durchlässigkeit Raum
Permeabilitätszahl 319
Durchführung
Durch eine Spule mit N = 300 Windungen wird ein Gleichstrom I = 1 A geschickt. An einer Stirn
fläche des Kernes wird mit einer Meßsonde die magnetische Flußdichte B gemessen . Die Messung
wird mit verschiedenem Kernmaterial durchgeführt.
Meßergebnis
Nr. Material B in my
Holz (Luft) 3 ,76
Eisen 940
Aluminium 3 , 77
Kupfer 3,75
Gußeisen
.5
B in my
Die Versuchsanordnung hat einen extrem schmalen Luftspalt für die Hallsonde.
Durchführung
Der Strom wird von A bis 2 A erhöht, dann von 2 A bis auf A verringert. Die Spannungsquelle
wird umgepolt und der Strom von A bis - 2 A erhöht, dann von - 2 A bis auf A verringert.
Meßergebnis
1 A
Nr. Iin A B in
1 AWN ... 2 ... 12000 ... 1,7 1 = ,3 m
2 .. . 12000 . .. 1,7 .. . ,7 N = 1800
3 ... - ,5 . .. - 13000 ,7 ...
on - ,5 ... -2 - 13000 ... - 12000 ... - 1,7
- 2 .. . - 12000. .. - 1,7 ... - ,7
15 . 3 Magnetwerkstoffe
In Abb. 2 sind Gegenstände aus ferromagnetischen Werkstoffen
abgebildet. Diese Werkstoffe müssen sehr unterschiedlichen
Anforderungen gerechtwerden . So muß z . B . der Kernwerkstoff
in einer Spule den Magnetismus der Spule verstärken. Er soll
aber nur so lange wirksam sein , wie Strom durch die Spule
fließt. Solche Werkstoffe nenntman weichmagnetische Werk
stoffe . Für Dauermagnete benötigt man aber Werkstoffe , die
nach dem Abschalten noch eine große magnetische Flußdichte
zeigen . Sie müssen eine große Remanenz besitzen . Solche
Werkstoffe nennt man hartmagnetische Werkstoffe. Alle Ma
gnetwerkstoffe haben Eisen , Kobalt und Nickel als Ausgangs
Elemente . Abb . 1: Hysteresekurve
323
Magnetwerkstoffe , Aufgaben zu 15 . 1 ... 15. 3
Weichmagnetische Werkstoffe
Weichmagnetische Werkstoffe werden eingesetzt, wenn ein
sich ständig änderndes Magnetfeld verstärkt werden soll. Sie
müssen sich also leicht und vollständig ummagnetisieren
lassen . Außerdem darf nach Ausschalten des Stromes kein
Magnetfeld mehr wirksam sein .
Folgende Forderungen lassen sich also aufstellen :
• kleine Remanenz,
kleine Koerzitivfeldstärke,
hohe Sättigungsflußdichte ,
• kleine Ummagnetisierungsverluste.
Eine Hysterese-Kurve müßte dann wie in Abb . 3 aussehen . Es
lassen sich Werkstoffe herstellen , deren Hysterese -Kurven Magnetwerkstoffen
extrem schmal und sehr steil sind. Solches Verhalten zeigen Abb. 2: Bauteile aus
vornehmlich Ferrite (oxidische weichmagnetische Werkstoffe ). B Bmax
Sie werden aus Metalloxiden gesintert und sind daher hart und
spröde. Aber auch Eisenmetalle erhalten durch Legieren die
gewünschten Eigenschaften . Metallische weichmagnetische
Werkstoffe sind u . a . Dynamoblech ,Hyperm ,Mu-Metall, Permal
loy .
Hartmagnetische Werkstoffe
Bauteile aus hartmagnetischen Werkstoffen sollen einen mög - Abb. 3: Hysterese -Kurve eines weich
lichst großen Restmagnetismus haben , weil sie in erster Linie magnetischen Werkstoffes
als Dauermagnete verwendetwerden . Die Remanenz soll also
nur unwesentlich unter der Sättigungsflußdichte liegen . Damit 00
der Restmagnetismus nicht durch andere Felder beseitigt Bmax !
werden kann ,muß die Koerzitivfeldstärke besonders hoch sein
(Abb . 4 ).
Diese Werkstoffe haben eine breite und hohe Hysterese-Kurve .
Die Fläche der Kurve stellt die gespeicherte Energie des
Magneten dar. Sie wird deshalb zur Gütebestimmung von
Dauermagneten benutzt. Abb . 4 : Hysterese-Kurve eines hart
magnetischen Werkstoffes
Aufgaben zu 15 . 1 ... 15 .3
1. Erklären Sie die Begriffe
a) magnetischer Fluß
b ) magnetische Flußdichte
c ) elektrische Durchflutung
Eine Ringspule mit 300 Windungen und einem mittleren l= dm
Durchmesser dm = 5 cm soll eine magnetische Flußdichte
von 1,5 mT erzeugen (Abb . 5 , ohne Eisen ). Abb. 5 : Zeichnung zu Aufgabe 2
Wie groß muß der Strom durch die Spule sein ?
3 . Wie ändern sich magnetische Flußdichte und magnetische
Feldstärke , wenn man den Strom durch die Spule verdop
pelt?
4. Welche Aussage läßt sich über u in den vorgegebenen drei
Bereichen machen (vgl. Abb . 6 )?
5 . Was versteht man unter Remanenz ?
6 . Was verstehtman unter Koerzitivfeldstärke? i 2 3 H
7. Nennen Sie die Eigenschaften weichmagnetischer Stoffe! Abb. 6: Zeichnung zu Aufgabe 4
324 Spule im Magnetfeld
Kohlebürste
Isolation
Stromwendersteg
Versuch 15 – 8 : Transformatorprinzip
Aufbau
SSSSSSS
Primärspule
Sekundärspule
Auf einem gemeinsamen Eisenkern sind zwei elektrisch getrennte Spulen angeordnet. Spule 1
(Primärspule) ist über einen Schalter, einen Stellwiderstand und einen Strommesser mit einer
Spannungsquelle verbunden . An Spule 2 (Sekundärspule) ist ein Spannungsmesser angeschlossen .
Durchführung
Der Schalter wird geschlossen (Strom wird eingeschaltet) und nach einer Pause wieder geöffnet.
Ergebnis
Im Einschaltmoment zeigt der Spannungsmesser einen Zeigerausschlag. Der Zeiger geht sofort
wieder in die Nullstellung zurück (Spannungsstoß).
Der Schalter ist geschlossen , der Strom fließt, und damit ist ein Magnetfeld vorhanden, trotzdem wird
keine elektrische Spannung erzeugt.
Im Ausschaltmoment zeigt der Spannungsmesser wieder einen Zeigerausschlag, aber in die
entgegengesetzte Richtung . Anschließend geht der Zeiger sofort wieder in die Nullstellung zurück.
1 Benannt nach HEINRICH FRIEDRICH EMIL LENZ, deutscher Physiker, 1804 - 1865 .
Induktion der Ruhe 329
Die induzierte Spannung hat einen Strom zur Folge, der den
Entstehungsvorgang zu hemmen versucht (Lenzsche Regel).
Beim Aufbau des Magnetfeldes durch den Primärstrom möchte
demnach der Induktionsstrom (Sekundärstrom ) dasMagnetfeld
abbauen, beim Abbau dagegen aufrecht erhalten . Vereinfacht
kann man sagen , Primärstrom und Sekundärstrom sind entge
gengesetzt gerichtet. Hieraus schließtman dann , daß auch die
Spannungen entgegengesetzte Richtungen haben . Je nach
Betrachtungsweise (Verbraucher- bzw . Generator-Zählpfeilsy
stem )wird deshalb auch die Formelfür das Induktionsgesetz mit
einem negativen Vorzeichen versehen .
15.5 . 3 Wirbelströme
Magnetische Flußänderungen induzieren bekanntermaßen
Spannungen in elektrische Leiter. Da die Kerne von Spulen und
Transformatoren meist aus Eisen bestehen , werden auch dort
Spannungen induziert. Diese haben unkontrollierte Strömezur
Folge . Diese werden deshalb Wirbelströme genannt.Wegen der
kurzen Wege und der großen Querschnitte sind die Widerstände
klein und damit die Ströme groß. Sie erwärmen die Kerne. Da
das unerwünscht ist, müssen Gegenmaßnahmen ergriffen
werden. Eine Möglichkeit istdas Lamellieren der Kerne. Hierbei
werden für den Aufbau Bleche verwendet, die gegeneinander
elektrisch isoliert sind (Abb . 1). Abb . 1: Lamellierter Kern
Man kann die Wirbelströme aberauch nutzen . Ein Beispieldafür
ist das Induktionsschmelz -Verfahren , bei dem das zu schmel
zende Metall als Kern innerhalb einer Spule liegt (z . B . Silicium
Gewinnung). Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Wirbel
strombremse. Hierbei bewegt sich ein Metallstück (z.B . Alumi
niumscheibe des Elektrizitätszählers, Abb . 2) in einem Magnet
feld . Durch die Magnetfelder der Wirbelströme wird die Scheibe
abgebremst (Lenzsche Regel).
15.5 .4 Selbstinduktion
In 15 .5.2 haben wir gezeigt, daß beim Ändern des Magnetfeldes
in der Sekundärspule eine Spannung entsteht. Da nun der
magnetische Fluß auch die Primärspule durchsetzt,muß auch
dort eine Spannung induziertwerden . Um dies zu untersuchen ,
führen wir den Versuch 15 – 9 mit einer einzelnen Spule durch .
Die Ergebnisse zeigen , daß die Spule den Strom beim Einschal
ten verzögert. Sie baut eine Gegenspannung auf, die natürlich Abb. 2: Meßwerk eines Zählers
nur solange vorhanden ist,wie sich das Magnetfeld ändert (Abb .
3). Ein Maß für die Verzögerung ist die Zeitkonstante t, deren
Berechnung auf Seite 332 erläutert wird .
Wie beim Einschalten gilt auch beim Ausschalten die Lenzsche
Regel. Kurzzeitig entsteht demnach eine Spannung, deren
Strom dasMagnetfeld aufrecht erhalten möchte .Man nenntdas
Verhalten der Spule beim Ein - bzw . Ausschalten Selbstinduk
tion .
Die Selbstinduktionsspannung ist stets so gerichtet, daß sie
der Änderung des Stromes entgegenwirkt.
Selbstinduktion 331
Der erste Bruch dieser neuen Formel enthält nur Baudaten der Induktivität
Spule. Er stellt somit eine Kenngröße dieses Bauteils dar.Man
• Man : Formelzeichen L
bezeichnet sie mit Induktivität. Die Windungszahl kommt im
Quadrat vor. Das läßt sich dadurch erklären , daß sie bei der Einheitenzeichen H '
Erzeugung des Magnetfeldes und auch bei der Entstehung der 1 H = 1 .25
induzierten Spannung eine Rolle spielt. N2 . A . Hoflp
Jetztkönnen wir auch etwas zur Berechnung der Zeitkonstanten L =
t sagen . Sie ist das Verhältnis der Induktivitätzum angeschlos
senen Verbraucherwiderstand . m2. V s
[L ] = m Am
Aufgaben zu 15 .4 und 15.5 [L] = S [L] = NS
1. Welche Kraft wirkt auf einen von ,5 A durchflossenen Draht,
der rechtwinklig durch das 4 cm breite Magnetfeld eines
Hufeisenmagneten mit B = ,15 T läuft ? Induktionsspannung
2. In welche Richtung bewegt sich der Leiter in Abb . 1, wenn
ein Strom in Richtung a - b fließt?
3 . Skizzieren Sie das resultierende Magnetfeld zweier gegen
sinnig von Strom durchflossenen Leiter, und geben Sie die Zeitkonstante
Richtung der Kräfte auf die Leiter an ! Formelzeichen I
4. Unter welchen Bedingungen wird in einem Leiter eine Einheitenzeichen s
Spannung erzeugt und wovon hängt die Richtung der
Spannung ab ?
5 . In welche Richtung fließt der Strom in Abb. 2 ?
6 . Wie groß ist die induzierte Spannung in einer Spule mit 300
Windungen , wenn dermagnetische Fluß in ,5 s von 15 mV
auf Null abfällt ?
7 . Erklären Sie , warum Transformator-Kerne warm werden !
8 . Warum wird die Aluminiumscheibe im Elektrizitätszähler
(Abb. 3) abgebremst?
9 .Warum entstehen beim Ausschalten von Spulen Spannungs
spitzen ?
10 . Geben Sie die Polarität der Selbstinduktionsspannung an , Abb . 1:Zeichnung zu Aufgabe 2
wenn der Schalter geöffnet wird ! (Abb. 4 )
Bewegungsrichtung B
des Leiters
DO !
lowattstunden
Abb. 2: Zeichnung zu Aufgabe 5
sestramenter
08 SOMA
800 Bau
Ergebnis
LU
Stromart Nr. Kern vorhanden ? U inv f in Hz In A in 22
- 1 ja 12 O 1, 2 10
2 I ja I 12 5 ,006 2000
3 ja 12 100 ,003 4000
4 nein 12 100 1 12
Aufgaben zu 15 .6
1. Aus welchen beiden Bestandteilen besteht der Widerstand
einer realen Spule, wenn sie an Wechselspannung ange
schlossen ist?
90° 180° 270 360° a
2. Warum ist der Widerstand einer Spule bei Wechselspannung
wesentlich höher als bei Gleichspannung ?
3. Re
Berechnen Sie den Widerstand einer Spule mit 20 mH bei
einer Wechselspannung von 220 V /50 Hz !
4 . Warum darfman ein Wechselstrom -Schütz (oder ein Wechsel
Abb . 2: Spannungs- und Stromverlauf
strom -Relais) für 220 V / 50 Hz nicht an eine Gleichspannung bei einer Spule an Wechselstrom
von 220 V legen ? (Zeichnung)
5 . Warum eilt bei einer Spule der Strom der Spannung bei
Anlegen an Wechselstrom nach ?
6 . In Abb. 3 sind Strom und Spannungskurven einer idealen
Spule dargestellt.
Berechnen Sie den induktiven Blindwiderstand !
Geben Sie an , welche Kennlinie den Stromverlauf richtig
darstellt!
TU
in A in V
, 3 30
, 2 20
,1 10
Sachwortverzeichnis
ff.:Wechselspannung
- sägezahn 30
Tabellenkalkulation 290ff. Variablen-Name 282 - sinusförmige - 29f.
Tachogenerator 125 Varistor 160ff. Wechselstrom
Taktfrequenz 279 Verbindung 15 - sinusförmiger - 36
Tantal-Elektrolyt-Kondensator Verbindungswerkstoffe 272ff. - widerstand einer Spule 333
306f. Verdampfungspunkt 247 Weglänge 22
Tastatur 286 Vergütungsstahl 254 Weichlöten 273
Tastgrad 31 Verhalten bei Stromunfällen Weißsche Bezirke 98
temperaturabhängiger Wider 239ff. Werkstoff 254ff.
stand 58f. Verknüpfungsglieder - Arten 250f.
Temperaturfehler 131 - logische - 199ff. - künstliche - 250
Temperaturkoeffizient 59 Verlegungsart 221 - natürliche - 250
Textilien 266 Verlegungsgruppen 221 - Eigenschaften 245ff.
Thermoelement 27 Verlustleistung 216ff. - Nummer 255
Thomson -Brücke 156f. verriegelbare Sperrelemente Werkzeugstahl 254
Thermoplaste 268ff. 237 Wertetabelle 200
TN - C - S -Netz 232 Verschleißfestigkeit 247 Wheatstone-Brücke 156
TN -Netz 232 Verspleißen 272 Widerstand 38 ,40 , 60ff.
Toleranzbereiche für Digital Vertikal-Ablenkkoeffizient 137 - des Kondensators 310f.
schaltungen 196 Vibrationsmeßgerät 141 - differentieller - 163f.
Trackball 287 Vollisolierung 234 - druckabhängiger - 175
Transformatorprinzip 328 Volt 26 - LDR 173f.
Transistor 188ff. - linearer - 159f.
- Kennlinie 190f. - magnetfeldabhängiger - 174
- Transistor-Logik (TTL) 277 w - des Menschen 230
Trennen 249 - NTC 170ff.
Trenntransformator 234 Wärme53, 58, 85f., 88 , 90 - PTC 167ff.
Trimmkondensator 307 - ausbreitung 88 - bei Temperaturänderung 58ff.
Trimmpotentiometer 62f. - dehnung 247 - Wechselstrom 163f.
Triggerung 139 - beständigkeitsklassen 264 - werkstoff 64, 257
Trockenelement 119 - kapazität, spezifische 87f. - VDR 160ff.
TT-Netz 232 - leitfähigkeit 247 Widerstandskennzeichnung
- leitung 88 61f.
- menge 85f., 88 , 90 Widerstandsmeßgerät 154
- strahlung 88 Widerstandsmessung
- strömung 88 - direkte - 153f.
Übergangswiderstand 227 Wahrheitstabelle 200 - mit Meßbrücke 144
Überstromschutzorgane 235 Warmfestigkeit 247 - durch Strom - und
Übertragungskennlinie 203 Warmstandfestigkeit 247 Spannungsmessung 151ff.
Umformen 249 Wasserstoffatom 17 Widerstandswerkstoffe 64f.
UND -Verknüpfung 205ff. Wasserstoffelektrode 118 Wirbelstrom 330
unvollkommener Körperschluß Watt 24 - bremse 330
229 - sekunde 24 Wire-Wrap 272
Urformen 248 Wechselspannung Wirkungen des elektrischen
Urspannung 108 - Dreieckform 30 Stromes 85ff.
UV-Strahlung 93 - Rechteckform 30 - chemische Wirkung 100ff.
342 Sachwortverzeichnis
Bildquellenverzeichnis
Hinweis: Ziffern vor dem Komma = Seitenzahl; Lehrbuch der Physik , 2 . Teil: 18 , 1
Ziffern nach dem Komma = Abb . hps-Systemtechnik , Berg: 127 ,4
IBM ,München: 278,2b ; 278 ,3b
ABB Schalt- und Steuerungstechnik GmbH , Heidelberg : Intel, München: 12,4 ; 158 ; 198
288 ,3 Werkbild „ A . v.Kaik“ , Ingolstadt: 326 ,4
AEG Telefunken Kabelwerke AG , Rheydt, J. Klaue, Roxheim : 232,5
Mönchengladbach : 245 ,2 Märklin , Göppingen : 233,7
Amphenol- Tuchel Elektronics GmbH : 233,1 Microsoft,Unterschleißheim : 287,3
Bayer, Leverkusen: 269,5 ; 271,3; 271,4 Mitutoyol/Sampoh GmbH , Neuss: 20 ,1
BBC , Nürnberg : 54,3; 127, 3; 133,6 ; 154 ,6 ; 221, 1; 261,5 ; Moos Verlag, Gräfelfing: 11,3
263, 3; 264, 1 ; 267,5
bit-Verlag Weinbrenner GmbH & Co. KG, Nixdorf, Paderborn : 276
Leinfelden -Echterdingen: 288, 2 Osram GmbH , München : 90 ,1; 90, 3; 90 ,4b ; 90 ,5 ; 93,7
W . Bender, Grünberg : 231,5 Hans- Joachim Petersen , Helmstedt: 282, 3
Prof. Dr. S . Berg ,UniversitätGöttingen: 235, 3 Werner Pflüger, Zierenberg : 283,5
Berufsgenossenschaft für Feinmechanik , Köln - aus: VGB Philips-Lehrbriefe Elektrotechnik und Elektronik : 91, 7
4 ; S . 112: 236 ,2 ; aus : Elektroinstallation , S .12: 237,5 Foto & Grafik Rixe, Braunschweig: 100 ,1; 161; Versuch 8 - 1,
Hugo Binz FKH ,Zürich und Baden : 10 168, Versuch 8 -2 ; 175,5 ; 179,5 ; 254,3 ; 324 ,2 ; 329, 3 ; 330, 1;
Robert Bosch GmbH , Stuttgart: 84; 267,6 330 ,2; 332 ,3; 334 ,1
Foto -Service Brandes, Braunschweig: 52; 66 Photostudio Druwe & Polastri, Cremlingen /Weddel: 281, 5 ;
282,2 ; 287,4
Bundesinstitut für Berufsbildung: BIBB), Berlin : 247,5 ; Schniewind, Neuenrade : 89,5
252,1 ; 252 ,2
Bundesinstitut fürMaterialprüfung: BAM ), Berlin : 253, 3 Siemens AG ,München: 12,2 ; 27,7 ; 132,3 ; 183,3; 214;
260, 2 ; 296 ; 306 , 4
Compaq Computer GmbH ,München: S . 280,3 Sony International: (Europe) GmbH , Aschheim bei
Degussa, Frankfurt/M .: 274 ,1 München : 281,7
DESAG , Delligsen: 272,4 »VALVO « , Hamburg: 159,1; 159,2
Deutsches Kupfer-Institut, Berlin : 260,1 Varta , Bad Homburg v.d . H .: 119, 4 ; 123,4
Deutsches Museum , München : 11, 1; 12,1; 19,3 Werkbild »WIMA Westermann Mannheim « : 305 .3
Friedrich Dick GmbH , Esslingen a .N .: 256,4 Ziff-Davis Verlag GmbH , München (aus: PC Direkt): 277,2 ;
Werkbild » DODUCO«: 15,3 ; 102,1; 273,7 281,4 und 6 ; 283,4
E.G .O . Elektro Geräte Blanc und Fischer, Obererdingen :50 ,1 | alle übrigen Aufnahmen : Westermann-Bild / H .Buresch
ELSIC GmbH ,Mönchengladbach : 235 ,8 ; 239,3 ; 239,4 Layoutkonzept: Gerd Gücker
Gloria Werke,Wadersloh : 242,2 Umschlagentwurf:Gerd Gücker mit einem Foto von D .
Werkbild Gossen, Erlangen : 21,4; 154,4 Rixe, Braunschweig
Graphicteam ,Köln: 234 Zeichnungen: Zeichenbüro Arnold Bälder, Rittergut
Werkbild Hartmann & Braun , Frankfurt/M .: 149,1 Martinsbüttel/Meine;
H .Heinemann, Braunschweig : 91,6 ; 198 ,2 ; 203,4 ; 206 ,3 Technisch -Grafische Abteilung, Westermann
Hölder-Pichler-Tempsky Verlag , Wien - aus: Schreiner, Bildbeschaffung: Helga Wintersdorff
Cl
Schalt- Schalt-
Benennung Benennung
zeichen zeichen
--
r-:»
AJ'v
Gleichspannung, Gleichstrom
Wechselspannung,Wechselstrom
Mischspannung, Mischstrom
•••
~
Dauermagnet, allgemein
wahlweise Darstellung
//
allgemein
Kennzeichen für Einsteilbarkeit.
stetig
r ~
Ausschaltglied, Öffner
Steckerbuchse
-c::::::: J- Widerstand, allgemein
....••......••..
Schutzkontakt -Steckdose
NTG ~
~
Leitung allgemein
PTC
~ ~ Bewegbare Leitung
p
-9, DMS 7
T
t. Neutralleiter
r Schutzleiter
Magnetfeldabhängiger
~ Widerstand 7
t: Nulleiter
Schalt-
zeichen
Benennung
Schalt-
zeichen
T Benennung
Q , Antrieb allqemetn
z. B. für Relais, Schütz
D ,
I Umrahmung für Geräte, z. B. Ge-
häuse. Sc altschrank, Schalttafel
Stromstoßrelais
~ ..l I Erdung allgemein
-=-
~---- Handbetrieb, allgemein
Handbetrieb, Betätigung
@ I Anschlußstelle für Schutzleiter I,
E----- durch Drücken
Handbetrieb, Betätigung 1 Masse, Körper
}----- durch Ziehen
It
E3 Sicherung allgemein
Handbetrieb, Betätigung
.F----- durch Drehen
I I Überstrom-Schutzschalter,
"F----- Handbetrieb, Betätigung
durch Kippen -l z. B. Leitungsschutzschalter
=r=v:": Raste 1
~\ Fehlerstrom-Schutzschalter 1I
He0 Transformator
mit 2 getrennten Wicklungen
Meßwerk, allgemein
$
~
Leuchtrnelder Signallampe,
Leuchte allgemein
Gleichrichtergerät, z. B. Wechsel-
strorn-Netaanschtußqerät
I;
_l
Wecker
-er]
00
Lautsprecher
Einphasen-Wechselstromzähler
0 Oszilloskop
il
[71 Diode --D- NICHT-Gliea
-© NPN-Transistor
fi UND-Glied
I:~
-@ PNP-Transistor
TI- NOR-Glied
y Verteilung v- 11 NANO-Glied
ISBN 3 -14 - 231030 -4
111111111111111111111111
9 783142 310305