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Latifah Kaminski 12 23.02.

2021

Deutsch Hausaufgabe

Aufgabe: Analysiere das Gespräch von Werther und Albert.


Beschreibe die Haltung der Figur stichwortartig (je vier Stichworte), belege
deine Angabe durch ein Zitat. Die Aufgabe ist eine Übung im Finden und
Nennen von Textbelegen – das kommt in Hausaufgaben und Klausuren oft
viel zu kurz und kostet Punkte.
Gesprächsanlass: Werther wollte sich eine Pistole von Albert ausleihen
für seine Reise ins Gebirge, jedoch entfacht daraus ein Streit als Werther
sich diese Pistole aus Langeweile an den Kopf hält.
Gesprächsthema: vor allem Suizid (und deren entgegengesetzte Haltung
dazu)

Werther Albert

Werther ist der Meinung, dass Albert Albert ist kann nicht nachvollziehen wie
als Außenstehender, nicht in der jemand Suizid begehen kann. Schon
Position ist andere für ihren Suizid zu die Vorstellung entsetzt ihn.
verurteilen, weil er nicht ihre
Bewegründe kennt/ die Ursachen die „Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein
die Person in den Selbstmord getrieben Mensch so töricht sein kann, sich zu
haben. erschießen; der bloße Gedanke erregt
mir Widerwillen.“
„Wißt ihr mit Bestimmtheit die Ursachen
zu entwickeln, warum sie geschah,
warum sie geschehen mußte? Hättet
ihr das, ihr würdet nicht so eilfertig mit
euren Urteilen sein.“
Werther Albert

Im Gegensatz zu Albert gibt Werther Anders als Werther ist Albert überzeugt,
eine Vielzahl an Beispielen um seinen dass Selbstmord eine Schwäche ist.
Standpunkt zu bekräftigen. Diese „[…]da man es doch für nichts anders
Beispiele erwecken den Eindruck, dass als eine Schwäche halten kann“.
Werther Suizid befürwortet und als
etwas „gutes“ ansieht, dadurch das die
Betroffenen in diesen Beispiel etwas
heldenhaftes vollbracht haben.
Außerdem sind einige Beispiele laut
Albert etwas weit hergeholt*2.

„Ein Volk, das unter dem unerträglichen


Joch eines Tyrannen seufzt […] “

„ Ein Mensch, der über dem Schrecken,


daß Feuer sein Haus ergriffen hat […] “

„einer, der in der Wut der Beleidigung


es mit sechsen aufnimmt und sie
überwältig […] “

*2„nimm mir's nicht übel, die Beispiele,


die du gibst, scheinen hieher gar nicht
zu gehören“

Laut Werther kann der Mensch Leid nur Albert ist der Auffassung, dass
bis zu einen bestimmten Punkt Werthers Vergleiche sehr unpassend
ertragen und nicht jeder die selbe und weit hergeholt sind und somit nicht
„Ausdauer“ / Kraft hat dieses Leid auf auf die Situation zutreffend sind.
längere Zeit zu ertragen.

„Albert, dem die Vergleichung noch


„Die menschliche Natur […] hat ihre nicht anschaulich war […] “
Grenzen [.] Sie kann […] Schmerzen bis
auf einen gewissen Grad ertragen und „ […] du überspannst alles und hast
geht zugrunde, sobald der überstiegen wenigstens hier gewiß unrecht, daß du
ist. Hier ist also nicht die Frage, ob den Selbstmord, wovon jetzt die Rede
einer schwach oder stark ist, sondern ist, mit großen Handlungen vergleichst“
ob er das Maß seines Leidens
ausdauern kann […]“

Werther Albert

Werther vergleicht den Selbstmord mit Albert findet, dass manche Taten
einer tödlichen Krankheit bei der die dermaßen sündhaft sind, dass der
Hoffnungslosigkeit die Ursache sein Beweggrund diese nicht rechtfertigen
könnte und die Rettung der Selbstmord kann.
ist. Und das aufmunternde Worte
nichts bringen genau wie sie auch „ […] gewisse Handlungen lasterhaft
nichts im Fall einer tödlichen Krankheit bleiben, sie mögen geschehen, aus
bringen.
welchem Beweggrunde sie wollen“

„Die Natur findet keinen Ausweg aus


dem Labyrinthe der verworrenen und
widersprechenden Kräfte, und der
Mensch muß sterben. Wehe dem, der
zusehen und sagen könnte: ›die Törin!
Hätte sie gewartet, hätte sie die Zeit
wirken lassen, die Verzweifelung würde
sich schon gelegt, es würde sich schon
ein anderer sie zu trösten vorgefunden
haben.‹ – Das ist eben, als wenn einer
sagte: ›der Tor, stirbt am Fieber! Hätte
er gewartet, bis seine Kräfte sich erholt,
seine Säfte sich verbessert, der Tumult
seines Blutes sich gelegt hätten: alles
wäre gut gegangen, und er lebte bis auf
den heutigen Tag!“

„Ebenso wie ein Gesunder, der am


Bette des Kranken steht, ihm von
seinen Kräften nicht das geringste
einflößen kann“

Fazit: Werther argumentiert aus Fazit: Albert argumentiert aus der


der Perspektive der Vertreter des Perspektive der Vertreter der
Sturm und Drangs Aufklärung.
Seine Argumente stehen im Seine Argumente stehen im
Widerspruch zu den Normen* der Einklang zu den Normen* der
Gesellschaft. Gesellschaft.

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