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Klippen umschiffen
Unvorhergesehenes geschickt meistern
EXTRA!
Im Gespräch
richtig reagieren
Inhalt V e r i c o n
Vor mehr als 200 Jahren hat Adolph Freiherr von Knigge sein
Buch „Über den Umgang mit Menschen“ geschrieben. Seither
ist „der Knigge“ zum Inbegriff für Benimm-Regeln in unserem
Alltag geworden. Über den richtigen Umgang mit Bewerbungen
informiert Sie ganz im Sinne Knigges dieser Ratgeber. Was sind
mögliche Klippen, was die Erfolg versprechenden Kniffe?
Für die Lektüre Ihrer Bewerbungsmappe nehmen sich die Personalmanager wahrscheinlich insgesamt etwas
mehr Zeit. Aber machen Sie sich nichts vor. Angesichts hunderter Kandidaten, wird auch hier meistens in
weniger als einer Minute ein Urteil gefällt: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Ein störendes
Detail kann da schon die Entscheidung gegen Sie beeinflussen: Zu viele Briefmarken auf dem Umschlag, ein
merkwürdiges Bewerbungsfoto oder eine abgegriffene Mappe können der Auslöser sein. Eben um solche Fett-
näpfchen – und wie Sie sie vermeiden können – geht es in diesem Ratgeber.
Noch rascher als bei der Bewerbungsmappe kann der erste Eindruck, den Ihr Gegenüber von Ihnen hat, bei der
Telefonbewerbung oder beim Bewerbungsgespräch zum K.O. für Sie führen. Sie sind unhöflich oder ungeschickt
am Telefon? Das kann es schon gewesen sein. Sie kommen dann auch noch mit ungeputzten Schuhen oder
einem ungepflegten Haarschnitt zum Gespräch? Auch dann werden Sie kaum noch eine Möglichkeit haben, das
Urteil über Sie durch brillante Fachkenntnisse zu revidieren.
Sie sehen, in jeder Phase ist ein perfekter erster Eindruck entscheidend. Beim ersten, aber auch bei allen späteren
Kontakten kommt es daher immer darauf an, die passende Form zu wahren. Alles Knigge also!
• „Schlecht aufbereitete und unsaubere Unterlagen führen mit Sicherheit zu einer Absage.“
• „Sie müssen vom ersten Augenblick an zeigen, was Sie von Tausenden anderer Bewerber unterscheidet. Formfeh-
ler führen gleich ins Aus.“
Achten Sie auf die Form! Der Bewerber-Knigge lehrt, dass neben generellen Tabus vor allem das jeweilige
Gegenüber entscheidend ist. Wenn eine Umweltfirma bereits in der Stellenausschreibung darauf hinweist, dass
die Bewerbungsmappe nicht aufwändig sein sollte, dann können Sie den Hochglanzordner getrost in der Schub-
lade lassen. Wenn Sie sich andererseits bei einer Bank bewerben, sollten Sie nicht auf grauem Umweltpapier
schreiben.
Sie sehen: Ungeachtet der notwendigen formalen Perfektion kommt es bei jeder Bewerbung darauf an, stets das
Richtige zum richtigen Zeitpunkt und in einer der Situation angemessenen Art und Weise zu tun. Denken Sie
immer einen Schritt weiter! Versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Ansprechpartner! Sammeln Sie die notwendigen
Pluspunkte für eine erfolgreiche Job- oder Ausbildungsplatzsuche mit den Benimmregeln dieses Bewerber-
Knigges!
Der Umschlag
Schon der äußere Eindruck, den der Empfänger von Ihrem Bewerbungsschreiben erhält, kann über Erfolg oder
Scheitern entscheiden. Viele Bewerbungen werden aufgrund formaler Fehler aussortiert, noch ehe ein Personal-
verantwortlicher Ihre Unterlagen gelesen hat! Denken Sie daran: Hier ist schon der Briefumschlag entscheidend:
Er ist Ihre erste Visitenkarte.
Ein Personalmanager berichtete beispielsweise vom Umschlag einer Bewerbung, der voll geklebt war mit klein-
wertigen, aber großen Sonderbriefmarken. Die Adresse war nur schwer lesbar, und der Umschlag kam einem
kleinen Kunstwerk gleich. Bei einem Bewerbungsschreiben handelt es sich aber weder um Urlaubsgrüße noch
um einen Liebesbrief. Sachlichkeit und Schlichtheit ist gefordert, nicht überflüssiger Schnick-Schnack.
Gehen Sie am besten jedes Mal zur Post, und lassen Sie die Bewerbungsunterlagen wiegen. Dann kaufen Sie die
notwendigen Briefmarken – wenn möglich nur eine. Im Übrigen vermeiden Sie auf diese Weise auch, dass Sie
den Brief nicht ausreichend frankieren. Sollte die Bewerbung in diesem Fall nämlich zurückkommen, haben Sie
nicht nur unnötige Mehrkosten. Sie müssen auch damit rechnen, dass in der Ausschreibung eine Bewerbungsfrist
gesetzt ist, die Sie durch einen solchen Fehler verpassen.
Wenn Sie nicht arbeitslos oder Berufseinsteiger sind, sondern sich aus einer gesicherten Position heraus bewer-
ben, dann geben Sie die Bewerbung auf keinen Fall mit der Firmenpost auf. Verfügt ein Unternehmen über eine
eigene Frankiermaschine, wird Firmenpost aufgrund des Firmenstempels sofort als solche erkennbar. Was wird
wohl ein möglicher neuer Arbeitgeber über Sie denken, wenn Sie Privatpost auf Kosten der Firma versenden, die
Sie gerade verlassen wollen? Davon abgesehen werden Ihre jetzigen Kollegen und Vorgesetzten wohl auch nicht
unbedingt von Ihrer Suche begeistert sein.
Sachlichkeit und Schlichtheit – das gilt nicht nur für die Frankierung, das gilt auch für den Umschlag selbst. Ver-
meiden Sie grelle Farbtöne und wählen Sie eine Umschlagsgröße, in der die Bewerbungsmappe ausreichend, aber
nicht zu viel Platz hat. Ist der Umschlag zu klein oder zu groß, riskieren Sie, dass Ihre Unterlagen mit Knickfalten
oder Eselsohren beim Adressaten ankommen. Auch Sparsamkeit ist hier ganz und gar nicht angeraten: Vielleicht
verfügen Sie noch über Umschläge, die schon länger in der Schreibtischschublade liegen und leider den einen
oder anderen Flecken oder Knick haben? Gehen Sie trotzdem lieber ins nächste Geschäft: Die Umschläge sollten
stets neu und tadellos aussehen.
Zu guter Letzt: Nehmen Sie sich für das Adressieren und Eintüten Zeit. Schreiben Sie Ihre Adresse und den
Adressaten in Ruhe zu Hause auf den Umschlag. Beschriften Sie den Umschlag unbedingt, bevor Sie die Unter-
lagen hineinstecken. So vermeiden Sie, dass Ihre Schrift auf die Bewerbungsunterlagen durchdrückt. Überprüfen
Sie außerdem noch einmal genau die Anschrift. Der Firmenname auf dem Umschlag sollte gut leserlich und
korrekt ausgeschrieben sein. Falls es einen namentlichen Ansprechpartner gibt, gehört dieser ebenfalls auf den
Umschlag. Sie vermeiden so, dass Ihr Brief langwierig durch das ganze Unternehmen oder durch die Personal-
abteilung hin- und hergereicht wird. Und ebenso wichtig ist eine möglicherweise in der Stellenausschreibung
angegebene Kennziffer oder ein bestimmtes Codewort. So stellen Sie sicher, dass Ihre Bewerbung sofort in den
richtigen Händen landet. Denn dann geht es ja erst richtig los!
• Achten Sie auf die richtige Größe: etwas, aber nicht viel größer als die Mappe.
• Nennen Sie den Adressaten exakt: Abteilung, Name oder evtl. Kennziffer / Codewort.
Die Bewerbungsmappe
Natürlich geht es nicht nur um die Verpackung und Adressierung, sondern vor allem um die richtige Form des
Inhaltes: Ihre Bewerbungsmappe. Bedenken Sie bei der Zusammenstellung Ihrer Mappe, dass es um so vorteil-
hafter für Sie ist, je einfacher und rascher der Empfänger Ihre Bewerbungsmappe handhaben und erfassen kann.
Zunächst einmal ist selbstverständlich auch hier wieder ein perfektes äußeres Erscheinungsbild notwendig. Wel-
chen Typ Bewerbungsmappe Sie auch verwenden, verzichten Sie auf aufdringliche Farben wie Rot, Braun oder Gelb.
Wählen Sie stattdessen neutrale Farben: Ein gedeckter Weiß-Ton oder ein unauffälliges Blau, wie es beispielsweise
Banken immer noch bevorzugen. Eselsohren und Kaffee- oder Fettflecken sind selbstverständlich absolut tabu.
Das Anschreiben gehört lose oben auf die Bewerbungsmappe. Für den
Aufbau der Bewerbungsmappe selbst gilt: Die jüngsten und wichtigs- Beispielhafte Reihen-
ten Papiere zuerst. Eine beispielhafte Reihenfolge der Bewerbungsun- folge der Bewerbungs-
terlagen sehen Sie in der nebenstehenden Liste. unterlagen
Die Mappe wird rasch unübersichtlich, wenn Sie zu viele Zeugnisse Lose auf der Mappe:
1. Anschreiben
beilegen. Das kann gerade bei einer fortgeschrittenen beruflichen Lauf-
In der Mappe:
bahn der Fall sein. Entscheiden Sie daher von Fall zu Fall, ob für die
2. Lebenslauf mit Bild
anstehende Bewerbung wirklich alle Ihre Zeugnisse notwendig sind.
3. Arbeitszeugnis des letzten
Überlasten Sie den Leser nicht. Personalverantwortliche müssen heute Arbeitgebers
bei Stellenausschreibungen im ersten Durchgang teilweise Hunderte 4. Arbeitszeugnisse aus früheren
von Bewerbungsmappen sichten. Weisen Sie daher im Zweifel darauf Beschäftigungsverhältnissen
hin, dass Sie einzelne Nachweise bei Bedarf nachreichen können. 5. Nachweise über Universitäts-
abschlüsse
Zwei kleine Tipps zum Schluss: Tragen Sie Sorge dafür, dass die 6. Nachweise über Schul-
Bewerbungsmappe neutral riecht. Ob Sie es glauben oder nicht: Es soll abschlüsse
Personalmanager geben, die an Bewerbungsunterlagen schnuppern. 7. Sonstige relevante Nachweise
Strenge Küchengerüche, ein besonderer Parfumduft oder der Geruch
von abgestandenem Rauch sind deshalb unbedingt zu vermeiden. Und bevor Sie die Mappe eintüten: Schauen
Sie noch einmal kurz, ob Sie wirklich das Preisetikett entfernt haben.
✔ Minderwertiges Papier
✔ Sichtbare Korrekturen
Das Anschreiben
Ja, die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist nicht immer einfach. Daher ist es gar nicht mehr ungewöhnlich,
wenn jemand Dutzende von Bewerbungen schreibt. Da ist die Verführung natürlich groß, ein standardisiertes
Anschreiben mit jeweils neuer Adresse, neuem Datum und neuer Betreffzeile zu verwenden. Diese Massenrund-
schreiben sind aber von Personalchefs leicht als solche zu identifizieren. Da Ihnen dieser Stil als Oberflächlichkeit
und sogar als ein gewisses Desinteresse ausgelegt wird, dürften solche Schnellschüsse in der Regel nach hinten
losgehen.
Verschicken Sie Ihre Bewerbungsmappe auch nicht blind an alle für Sie interessanten Unternehmen. Wählen
Sie die Unternehmen gezielt aus. Bewerben Sie sich nur dann auf eine Ausschreibung, wenn diese in etwa Ihren
Fähigkeiten und Qualifikationen entspricht. Nur dann haben Sie eine realistische Chance, eingestellt zu werden.
Passen Sie jedes Ihrer Schreiben an den jeweiligen Arbeitgeber an. Bevor Sie also das Anschreiben aufsetzen,
informieren Sie sich ausführlich über die Firma und die zu besetzende Stelle. Nehmen Sie dann in Ihrem
Anschreiben eigens auf die schriftliche Ausschreibung sowie auf Ihnen vorliegende Unternehmensinformationen
Bezug.
✔ Überlegen Sie sich, was Sie beruflich erreichen möchten und in welcher Branche, in welchem Unternehmen Sie Ihr
geplantes Ziel erreichen können.
✔ Nutzen Sie alle Kontakte, die Ihnen für tiefer gehende Informationen über eine Position, die Sie interessiert, zur
Verfügung stehen.
✔ Informieren Sie sich ausgiebig über Ihren potenziellen Arbeitgeber und knüpfen Sie erste Kontakte per Telefon.
✔ Wählen Sie dann gezielt Unternehmen aus, bei denen eine Bewerbung für Sie interessant und erfolgversprechend
ist.
✔ Passen Sie Ihr Anschreiben jeweils an den Empfänger an, indem Sie die von Ihnen gesammelten Informationen
einfließen lassen.
Wenn Sie schließlich sämtliche wichtigen Fakten für das Anschreiben zusammen haben, kommt es auch hier
wieder auf die Verpackung, in diesem Fall auf Stil und Format, an. Vermeiden Sie im Anschreiben unbedingt
einen überheblichen oder arroganten Ton. Auch Schmeichelei und übertriebene Unterwürfigkeit sind fehl am
Platz. Bedenken Sie bei der Wahl Ihrer Formulierungen, dass Sie für Ihre Fähigkeiten werben müssen. Analy-
sieren Sie Ihre Stärken und Schwächen und gleichen Sie das Anforderungsprofil der Stellenanzeige mit Ihren
Qualifikationen ab. Vermeiden Sie Formulierungen, die auf Unsicherheit schließen lassen könnten wie
„Ich glaube“ oder „Ich meine“. Zeigen Sie durch Formulierungen wie „Ich stelle mir vor“ oder „Meine Stärken
sind“ Sicherheit.
Für das Anschreiben sollten Sie normales weißes Papier und eine gut lesbare Schrifttype wählen. Verfassen Sie
das Schreiben nur dann handschriftlich, wenn dies in der Ausschreibung ausdrücklich gewünscht wird. Das
Schreiben sollte kurz gehalten sein und in der Regel eine DIN-A-4-Seite nicht überschreiten. Es sollte wie gesagt
ausdrücklich Bezug auf das Unternehmen sowie die ausgeschriebene Stelle nehmen und in sich logisch aufgebaut
sein.
Wie beim Umschlag sollten Sie auch beim Anschreiben unbedingt darauf achten, Firmenadresse und Ansprech-
partner in jeder Hinsicht korrekt zu schreiben. Bei Ihrer eigenen Adresse sollten Sie eine Telefonnummer ange-
ben, unter der Sie tagsüber zu erreichen sind. Zudem gehört eine E-Mail-Adresse heute zum Standard. Auf diese
Weise können sich Firmen vor allem auch bei Zwischenbescheiden über den Stand des Bewerbungsverfahrens
kostengünstig und rasch an Sie wenden.
Der Lebenslauf
Gleich nach dem Anschreiben folgt in der Bewerbungsmappe der Lebenslauf. Heute wird in der Regel ein
tabellarischer Lebenslauf erwartet. Erstellen Sie einen nicht tabellarischen Lebenslauf nur, wenn der potenzielle
Arbeitgeber diesen ausdrücklich verlangt. Dies gilt auch für einen handschriftlichen Lebenslauf, der nur noch
selten angefordert wird.
• Berufserfahrung
• Hochschulbildung
• Schulausbildung
• Weiterbildung
• Sonstige Kenntnisse (EDV-Kenntnisse stets mit Angabe der Software-Titel und -Versionen)
Ordnen Sie die einzelnen Stationen innerhalb der Rubriken in chronologischer Reihenfolge. Hierbei sollten die
jeweils letzten Tätigkeiten immer zuerst aufgeführt werden, um dem Leser einen raschen Überblick über die
aktuellsten Stationen zu geben.
Sie können sich überlegen, ob Sie Ihren Lebenslauf wie das Anschreiben an einzelne Unternehmen oder angebo-
tene Stellen anpassen sollten. In bestimmten Fällen bietet es sich an, je nach den Anforderungen Schwerpunkte
anders zu setzen. Bleiben Sie jedoch auch im Lebenslauf stets bei der Wahrheit. Es zählt auch kurzfristig nur das,
was Sie auch belegen können.
Das Bewerbungsfoto
Nicht zu unterschätzen für die Präsentationsmappe ist die
Bedeutung des Fotos des Bewerbers oder der Bewerberin. Tipps für das perfekte
Offiziell würden Personalmanager zwar stets verneinen, Bewerbungsfoto
dass sie eine Vorauswahl der Bewerber auch anhand des
✔ Verwenden Sie auf jeden Fall ein Farbfoto, das
Bewerbungsfotos treffen. Inoffiziell aber wird von Perso-
aktuell, also nicht älter als sechs Monate, ist.
nalexperten immer wieder bestätigt, dass genau dies zum
Ihr Gegenüber könnte es irritieren, wenn Sie
Teil geschieht. Deshalb sollten Sie Mühe und Planung in
zum Beispiel auf dem Foto mit Brille zu sehen
Ihr persönliches Bewerbungsfoto investieren.
sind, aber längst Kontaktlinsen tragen.
Das Foto wird in der rechten oberen Ecke des Lebenslau-
fes festgeklebt. Befestigen Sie es auf keinen Fall mit einer ✔ Das Foto sollte in einem professionellen Foto-
Büroklammer. Wenn die Klammer anschließend abge- Studio aufgenommen werden und nicht aus
zogen wird, ist meist das Bild beschädigt. Zudem besteht einem Automaten kommen. Es sollte nicht
die Gefahr, dass das Bild verloren geht. größer als sieben mal zehn Zentimeter sein.
Wichtig: Korrigieren Sie auf keinen Fall eigenmächtig ein Zeugnis oder erstellen Sie es in irgendeiner Form
selbst. Erliegen Sie nicht einer solchen Versuchung! Niemand wird Ihnen glauben, dass die Korrekturen nicht von
Ihnen stammen. Verwenden Sie außerdem keine von Verwandten erstellten Zeugnisse. Der Verdacht kann auf-
kommen, dass es sich bei einem solchen Zeugnis lediglich um einen Gefallen handelt. Und machen Sie sich nicht
die Mühe, Ihre Zeugnisse beglaubigen zu lassen. Eine einfache Kopie reicht aus. Es sei denn, der Arbeitgeber
verlangt ausdrücklich beglaubigte Zeugnisse.
Ausschlusskriterien
Zum Abschluss erhalten Sie nun noch einmal einen kurzen Überblick über all die Dinge, die sich im Sinne von
Knigge auf keinen Fall für eine gute Bewerbungsmappe gehören und so schnell zum Ausschlusskriterium wer-
den.
✔ Auf keinen Fall falsche Angaben machen – Ihr Lebens- und Berufsweg muss immer zu belegen sein.
✔ Auf keinen Fall eigenmächtig Korrekturen oder Manipulationen an den Zeugniskopien vornehmen.
✔ Auf keinen Fall eine Bewerbung mit einer anderen verwechseln – wenn Sie die beiden Bewerbungen jeweils
falsch eintüten, haben Sie sich gleich um zwei Chancen gebracht.
✔ Auf keinen Fall Serienbriefe oder Massendrucksachen versenden – die Gefahr ist zu groß, dass eine falsche
Anrede oder eine falsche Betreffzeile im Anschreiben bleibt. Vom wahrscheinlich langweiligen und als Mas-
senprodukt erkennbaren Inhalt ganz zu schweigen.
VIRTUELLE UMGANGSFORMEN
Die Online-Bewerbung
Die Online-Bewerbung hat noch lange nicht die Bedeutung der klassischen
schriftlichen Bewerbung erreicht. Aber in einigen Firmen – wie Medienunternehmen
oder Werbeagenturen – wird der Kontakt per E-Mail immer mehr bevorzugt. Und auch
für Großunternehmen spielen die Vorteile bei Kosten und Geschwindigkeit zunehmend
eine Rolle. Schnell, unkompliziert, effektiv – also ist die Online-Bewerbung ohne Fallen
und Finten, denken Sie? Weit gefehlt! Auch beim neuen Bewerbungsmedium gilt es,
bestimmte Umgangsformen zu beachten. Sonst können Sie genauso scheitern wie bei
der klassischen Bewerbung.
Bedenken Sie: Auch ein Kontakt per E-Mail ist eine offizielle
Anfrage an den offiziellen Vertreter eines Unternehmens aus
einem offiziellen Anlass. Darauf wird hier nur deshalb so deutlich
hingewiesen, damit Sie das Massenmedium Internet für den Bereich Bewerbung nicht falsch verstehen und ein-
setzen: Massenanfragen, lockerer Umgang mit der Rechtschreibung und legere Ansprache, so wie es im Internet
sonst zumeist üblich ist, haben in einer Online-Bewerbung nichts zu suchen.
Angesichts der Geschwindigkeit des Mediums gilt der Hinweis vom Auftaktkapitel, dass der erste Eindruck in
Sekunden entscheidet (siehe Seite 3), für das Internet umso mehr. Ist Ihre E-Mail-Anfrage unklar, undeutlich
oder unhöflich? Ein Klick und sie landet im virtuellen Papierkorb – im Bruchteil einer Sekunde.
Trotzdem: Seien Sie vorsichtig, nehmen Sie sich ausreichend Zeit! Denn so ein vorgegebener Online-Fragebogen
verleitet dazu, die einzelnen Felder rasch und möglicherweise flüchtig auszufüllen. Dann schnell auf „Send /
Abschicken“ drücken – und Fehler, Unvollständigkeiten und schlechte Formulierungen landen beim Wunschun-
ternehmen. Lassen Sie also auch bei dieser Bewerbungsform höchste Sorgfalt walten.
Beachten Sie zudem, dass Sie in der Regel zahlreiche Elemente (persönliches Profil, Kompetenzen etc.) neu
schreiben müssen, da die verschiedenen Fragebögen der Firmen immer wieder leicht veränderte Anforderungen
stellen. Daher sollten Sie sich viel Zeit nehmen und die einzelnen Elemente wirklich sorgfältig auf Stil, Inhalt und
Rechtschreibung prüfen. Erst dann heißt es: „Send!“
Die E-Mail-Bewerbung
Ganz anders verhält es sich, wenn Sie sich nicht auf einen solchen Fragebogen stützen, sondern selbst eine
E-Mail-Bewerbung zusammenstellen. Dann bestimmen Sie den Zeitpunkt, den Aufbau und das Format Ihrer
Bewerbung.
Beachten Sie aber bei der Bewerbung über das Internet immer, dass es sich dabei auch um eine schriftliche
Bewerbung handelt. Für sie gelten also die selben Ratschläge hinsichtlich Aufbau und Stil wie bei der schriftli-
chen Bewerbung (siehe Seite 5). Allerdings müssen Sie darüber hinaus bei der Online-Bewerbung noch weitere
Umgangsregeln beachten, die das Medium Internet mit sich bringt. Nachfolgend erhalten Sie einige Hinweise
dazu, welche Fettnäpfchen bei der E-Mail-Bewerbung drohen – und natürlich wie Sie diese vermeiden.
Absender
Anders als bei der klassischen schriftlichen Bewerbung gibt es für das Anschreiben im Netz keine DIN-Vor-
schrift für die Gestaltung des „Briefkopfes“. Dennoch sollte der Empfänger ja rasch erkennen, mit wem er es
zu tun hat. Zunächst einmal sollten Sie also eine klassische, seriöse Mail-Adresse haben – also wenn möglich
keinen allzu phantasievollen Absendernamen („schatzi1971@yahoo.de“ oder Ähnliches). Auch sollten Sie nicht
Ihre geschäftliche E-Mail-Adresse bei Ihrem derzeitigen Arbeitgeber nutzen. Nutzen Sie Ihren privaten Internet-
Provider oder einen Free-Mail-Anbieter. Zudem empfiehlt es sich, Ihre komplette Adresse, Ihre Telefonnummer
und zur Sicherheit noch einmal Ihre E-Mail-Adresse an das Ende des Anschreibens anzufügen.
Betreff-Feld
Um rasch eine klare Zuordnung Ihrer Bewerbungs-Mail zu ermöglichen, ist das Betreff-Feld der Mail sehr wich-
tig. Geben Sie dem Empfänger die Chance, unter der Flut eingehender E-Mails auf einen Blick zu erkennen, dass
es sich bei Ihrer E-Mail um eine Bewerbung handelt. Darüber hinaus sollten Sie im Betreff-Feld am besten auch
gleich angeben, auf welche Stelle Sie sich bewerben – soweit vorhanden unter Angabe einer Kennzahl oder eines
Codewortes. Tipp: Schauen Sie vor dem Absenden noch einmal kurz, ob Sie das Betreff-Feld wirklich ausgefüllt
haben. Dies wird in der Eile oft vergessen.
Empfänger
Ähnlich wie bei den Absenderangaben gibt es bei der E-Mail-Bewerbung auch keine DIN-Vorgaben für den
Empfänger. Die herkömmlichen Empfängerdaten – wie Firma, Abteilung, Straße und Ort – entfallen ja. Trotzdem
müssen Sie auch hier darauf achten, dass Sie die Empfängeradresse absolut korrekt schreiben. Sonst laufen Sie
Gefahr, dass Ihre Mail bei einem falschen Empfänger landet oder dass Sie sie vom Systemadministrator zurück-
erhalten. Letzteres ist sehr leicht der Fall, wenn Sie einen Punkt oder einen Unterstrich vergessen oder einen
Buchstabendreher in der Adresse haben. Die Post ist bei solchen Fehlern gütig und findet trotzdem den Empfän-
ger. Das Internet aber kennt in einem solchen Fall kein Pardon.
Anlagen / Attachments
Wenn Sie keinen Online-Bewerbungsbogen verwenden, sind Sie wie gesagt frei bei Gestaltung und Aufbau Ihrer
Bewerbung per E-Mail. Sie können also entscheiden, ob Sie beispielsweise lediglich eine kurze Mail schreiben
und das zentrale Bewerbungsanschreiben als Anlage (Attachment) anhängen – oder ob das Anschreiben gleich
die Hauptmail ist. Wenn Sie nur Anschreiben und Lebenslauf haben, dann sollten Sie die Hauptmail gleich auch
als Anschreiben gestalten. Haben Sie dagegen eine umfangreichere „Mappe“ (also weitere Zeugnisse etc.) als
Attachments, dann sollten Sie auch das Anschreiben als ein solches Attachment anhängen. Achten Sie unbe-
dingt darauf, dass Sie bei der Erstellung der Dokumente für die Anlagen gängige Formate („.rtf“, „.doc“ oder
„.pdf“) verwenden.
Ein letzter Tipp: Kontrollieren Sie genau, welche Dokumente Sie als Anlage beigefügt haben. So können Sie
sicher gehen, dass Ihr potenzieller Arbeitgeber nicht aus Versehen falsche oder veraltete Bewerbungsschreiben,
Lebensläufe oder sogar private Dokumente erhält.
Zum Abschluss dieses Kapitels erhalten Sie hier eine kurze Liste zu Do‘s und Dont‘s bei virtuellen Umgangsfor-
men.
• Seien Sie ebenso sorgfältig wie bei einer herkömm- • Versenden Sie keine Massen-Mails.
lichen schriftlichen Bewerbung.
• Versenden Sie keine E-Mails ohne klare Zuordnung
• Kontrollieren Sie vor dem Absenden alles noch in der Betreffzeile.
einmal auf Inhalt und Rechtschreibung.
• Bewerben Sie sich nicht per E-Mail, wenn in der
• Nennen Sie ausdrücklich Ihre persönliche Kontakt- Ausschreibung nur eine Postadresse angegeben
adresse. wird.
• Formulieren Sie kurz und prägnant. • Verzichten Sie auf technische Spielereien sowie auf
unübliche Dateiformate.
• Achten Sie auf Ihre Ausdrucksweise und einen
höflichen Ton. • Benutzen Sie nicht den E-Mail-Account Ihrer gegen-
wärtigen Firma.
• Überprüfen Sie alle Attachments genau.
Denken Sie immer daran: Ein Klick, und Ihre Bewerbung ist weg!
Ausrutscher vermeiden
Das Telefon ist aus keinem Bewerbungsprozess
wegzudenken. Neben der schriftlichen Bewerbung
und dem persönlichen Vorstellungsgespräch ist es
sozusagen die dritte maßgebliche Säule der Kom-
munikation im Laufe eines Bewerbungsverfahrens.
Je nach Stand einer Bewerbung kommt es dabei
immer wieder zu jeweils anderen Gesprächssitu-
ationen. Diese hängen vom Ziel des einzelnen
Gesprächs ab.
✔ Sie möchten den richtigen Ansprechpartner für Ihre schriftliche Bewerbung ermitteln.
✔ Sie möchten sich initiativ bewerben, vorab den Bedarf an Ihrer Qualifikation feststellen sowie den Ansprechpartner
auf Ihre schriftliche Bewerbung vorbereiten.
✔ Sie möchten oder sollen ein Telefon-Interview führen, nachdem Sie einen Arbeitgeber auf sich aufmerksam ge-
macht haben.
✔ Sie möchten sich für ein Vorstellungsgespräch bedanken oder weitere Fragen klären.
✔ Sie möchten sich nach einer Absage nach deren Gründen erkundigen.
Für alle diese Telefonate gelten praktisch die gleichen Verhaltensregeln, die sich vor allem auch durch die
Besonderheiten des Kommunikationsmediums Telefon ergeben. Darüber hinaus sollten Sie natürlich auch beim
telefonischen Kontakt mir Ihrem Wunscharbeitgeber auf die bereits in den vorangegangenen Kapiteln dieses
Bewerbungsknigges erwähnten Regeln sowie auf eine gründliche Vorbereitung achten.
Ausrutscher am Telefon
Richtig telefonieren will gelernt sein. Häufig ist man übernervös oder spricht zu schnell. Dabei kann schon mal ein
Ausrutscher passieren. Ein paar Beispiele:
• Der Bewerber vergisst den Namen des Angerufenen oder spricht ihn falsch aus.
• Unklare Begründung, warum der Bewerber ausgerechnet diese Position oder dieses Unternehmen anstrebt.
• Zu passives oder gar desinteressiertes Verhalten; der Bewerber stellt keine Fragen.
• Zu frühes Fragen nach Gehalt, Urlaub und sonstigen sozialen Leistungen. (Dennoch sollten Sie sich frühzeitig
Gedanken zu Ihren Gehaltsvorstellungen machen, falls Ihr potenzieller Arbeitgeber diese doch schon am Telefon
erfragt.)
Wie Sie solche Fehler vermeiden, lesen Sie in den folgenden Abschnitten dieses Ratgebers.
Am Schluss des Telefonats ist es immer wichtig, positiv zu enden. Schaffen Sie einen angenehmen Gesprächs-
abschluss. Wiederholen Sie nochmals Ihr Interesse, betonen Sie positive Gesprächsergebnisse und bedanken Sie
sich freundlich für das Gespräch.
Zeitpunkt bestimmen
Mit der Höhe der Position steigt auch die Schwierigkeit, den Gesprächseinstieg mit AIDA
gewünschten Ansprechpartner zu erreichen. Wählen Sie den
Nach der so genannten AIDA-Formel
Zeitpunkt Ihres Anrufes mit Bedacht. In der Praxis bewährt hat
können Sie in praktisch jedes telefoni-
sich die Zeit nach 17:30 Uhr. Dann haben Personalverantwortliche
sche Bewerbungsgespräch einsteigen.
eher Zeit und Muße, sich mit einem Bewerber auseinander zu
AIDA steht für
setzen. Vermeiden Sie es aber, Führungskräfte am Montagvor-
mittag oder Freitagnachmittag anzurufen. Zu diesern Zeiten sind A ttention (Aufmerksamkeit): Machen
sie mit der Wochenplanung beschäftigt oder gedanklich schon im Sie Ihr Gegenüber neugierig.
Wochenende.
I nterest (Interesse): Wecken Sie sein
Interesse. Erwähnen Sie Ihre Qualifi-
Störungsfreie Umgebung schaffen
kationen.
Achten Sie darauf, dass Ihre Umgebung während des Telefonats
ruhig und störungsfrei ist. Rufen Sie möglichst nicht aus einer D esire (Wunsch): Erreichen Sie, dass
Telefonzelle oder von unterwegs mit dem Handy an. Vermeiden Ihr Gesprächspartner Sie kennen
Sie Geschirrgeklapper und Bürogeräusche. Schalten Sie für das lernen möchte.
Gespräch nach Möglichkeit Ihre Türklingel ab, Ihren Fernseher
A ction (Aktion): Vereinbaren Sie einen
und Ihr Radio aus sowie Ihr Handy auf lautlos. In der Bewer-
Gesprächstermin oder ein weiteres
bungsphase sollten Sie außerdem darauf gefasst sein, dass ein
Telefonat.
Arbeitgeber Sie zu Hause und außerhalb der gewöhnlichen
Geschäftszeiten anruft. Geben Sie deshalb nur solche Telefon-
nummern in Ihrer Bewerbung an, unter denen Sie das Unternehmen tatsächlich erreichen kann. Eventuell ist es
sinnvoll, Zeiten zu nennen, zu denen der Ansprechpartner Sie bevorzugt anrufen kann.
✔ Telefonieren Sie nicht von einer öffentlichen Telefonzelle oder von Ihrem Handy aus.
✔ Wählen Sie einen günstigen Zeitpunkt und sorgen Sie für Ruhe. Begrenzen Sie Hintergrundlärm durch Radio,
Fernsehen, Straßenverkehr oder Mitbewohner.
✔ Gehen Sie vor dem Gespräch noch einmal alles durch, was Sie sagen möchten.
Persönliche Anrede
Sprechen Sie Ihren Gesprächspartner mit seinem kompletten Nachnamen an (zum Beispiel „Frau Meyer-Mie-
bach“ oder „Herr von Einschütz“). Wenn Ihr Gesprächspartner einen akademischen Titel (zum Beispiel Doktor
oder Professor) hat, sollten Sie diesen korrekt verwenden. Verwenden Sie die komplette Anrede mindestens am
Anfang und am Ende des Gespräches. Sie müssen nicht versuchen, die direkte Anrede in jeder Ihrer Antworten
unterzubringen. Der gezielte Einsatz des kompletten Namens beweist aber Respekt und Aufmerksamkeit.
Ausdrucksweise
Bemühen Sie sich um eine gewählte Ausdrucksweise. Denken Sie daran, dass es um einen Job geht, nicht um die
Terminierung Ihres nächsten Wochenendes. Flapsige Bemerkungen und vulgäre Ausdrücke sind in Bewerbungs-
gesprächen tabu. Verwenden Sie vollständige und grammatikalisch korrekte Sätze. Wenn Sie sich kurz halten,
verringern Sie die Gefahr, sich zu verhaspeln.
Seien Sie zudem nicht ironisch, da Ironie oft durch Gestik und Mimik unterstützt wird: Sie wird beim Telefonat
leider zu oft falsch verstanden, vor allem wenn Ihr Gesprächspartner Sie nicht kennt, was ja bei der Bewerbung
meist der Fall ist. Vermeiden Sie darüber hinaus Warum-Fragen. Diese unterstellen Kritik und bringen Ihren
Gesprächspartner schnell in eine Rechtfertigungshaltung.
Aussprache
Versuchen Sie möglichst Hochdeutsch zu sprechen und achten Sie auf Ihre Aussprache. Damit die Verständigung
am Telefon klappt, kommt es auf jedes einzelne Wort, jede Silbe und jeden Buchstaben an. Artikulieren Sie
immer deutlich. Setzen Sie alle Sprechwerkzeuge – Lippen, Zunge und Kiefer – bewusst ein und atmen Sie ruhig.
Unterstreichen Sie Ihre Wörter mit Hilfe der Stimme. Heben Sie die Stimme gegen Ende des Satzes, wenn Sie
eine Frage formulieren. Verleihen Sie Ihrer Stimme durch Betonung Leben. Wollen Sie einen Sachverhalt beson-
ders herausheben, betonen Sie jedes Wort eines Satzes. Damit drücken Sie Ihre Entschlossenheit aus.
Tempo
Sprechen Sie langsam! Erstens kann Sie der Gesprächspartner so besser verstehen. Zweitens verrät eine hekti-
sche Sprechweise Ihre Nervosität und verstärkt diese noch. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Worte und beruhigen
Sie sich selbst durch ein langsames Sprechtempo. Zu hektisches Sprechen erweckt zudem den Eindruck, dass Sie
das Gespräch zügig beenden wollen oder etwas zu verbergen haben. Gegen ein flottes Tempo ist jedoch nichts
einzuwenden, solange es Ihrem Stil entspricht und der Gesprächspartner Ihnen folgen kann.
✔ Sprechen Sie langsam. Bremsen Sie Ihr Tempo, indem Sie sich auf jedes einzelne Wort konzentrieren.
✔ Achten Sie auf eine vollständige sprachliche Kommunikation. Gewöhnen Sie sich einfaches und bildhaftes Spre-
chen an. Vermeiden Sie lange und komplizierte Sätze.
✔ Tragen Sie strukturiert Ihre Argumente vor. Verwenden Sie einfache und kurze Sätze. Vermeiden Sie Bandwurm-
sätze. Wiederholen Sie Wichtiges und Schwieriges.
✔ Achten Sie auf eine abwechslungsreiche Sprachmelodie. Heben Sie wichtige Dinge durch Betonen hervor. Variie-
ren Sie Ihre Tonlage und Lautstärke entsprechend dem Inhalt des Gesagten. Ihre Stimme muss die Funktion von
Mimik, Gestik und anderen optischen Signalen mit übernehmen.
✔ Streuen Sie beim Zuhören verbale Bestätigungen ein, zum Beispiel: „Aha“, „Ich verstehe“, „Interessant“.
✔ Gehen Sie auf Ihren Gesprächspartner ein, wiederholen Sie im Zweifelsfall seine Fragen und geben Sie aussage-
kräftige Antworten.
✔ Rechnen Sie mit Unterbrechungen, schnelleren Antworten und unerwarteten Nachfragen Ihres Gesprächspartners.
Prägen Sie sich diese Grundsätze gut ein und nutzen Sie fortan jedes Telefongespräch, um Ihre Fähigkeiten zu trai-
nieren. So gewinnen Sie Sicherheit und merken an der Reaktion Ihrer Gesprächspartner, wie Sie am Telefon wirken.
• Das Einladungsschreiben
• Die ursprüngliche Stellenausschreibung
• Eine Kopie Ihrer Bewerbungsunterlagen
• Eine Liste mit Ihren Fragen an das Unternehmen
• Ein leerer Block für Notizen während des Gesprächs
• Zwei Stifte (einer könnte eventuell nicht funktionieren!)
Tipp: Achten Sie auch darauf, dass Sie für Ihre Unterlagen eine Tasche oder Mappe haben, die der Position ange-
messen ist. Wenn Sie sich als Versicherungskaufmann bewerben, ist es nicht angeraten, die Bewerbungsmappe
aus dem Freizeitrucksack zu zücken.
Die Anreise
Dass Sie sich intensiv über das Unternehmen, den in Frage stehenden Job und Ihren beziehungsweise Ihre
Gesprächspartner informiert haben, gilt als selbstverständlich. Um aber entspannt zu dem Bewerbungstermin zu
erscheinen, müssen Sie zunächst für eine pünktliche und perfekte Anreise sorgen. Kalkulieren Sie lieber etwas
mehr Zeit ein, um wirklich rechtzeitig vor Ort einzutreffen. Je nach Verkehrsmittel sollten Sie so planen, dass Sie
ein bis zwei Stunden vor dem geplanten Termin ankommen.
Die Zeit ist nicht verschenkt. Falls Sie sich für das Bewerbungsgespräch noch umziehen wollen, müssen Sie dafür
ohnehin eine Weile einkalkulieren. Wenn Sie dann immer noch etwas Zeit vor dem Gespräch haben, können
Sie sich in ein Café setzen und noch einmal in Ruhe Ihre Unterlagen studieren. Bedenken Sie auch, dass Sie bei
einigen Großunternehmen oder großen öffentlichen Verwaltungen etwa eine halbe Stunde vor dem vereinbarten
Zeitpunkt eintreffen sollten. Sie brauchen manchmal bis zu 30 Minuten, um vom Empfang bis zum angegebenen
Raum zu finden.
Wenn Ihnen ein Termin frühmorgens vorgeschlagen wurde und Sie eine lange Anreise haben, fragen Sie das
Unternehmen nach einer Hotelübernachtung. Personalabteilungen haben in der Regel Verständnis dafür und
übernehmen die Kosten. Die Alternative ist, dass man Ihnen einen passenderen Terminvorschlag macht.
Das Wetter
Werfen Sie einen Tag vor dem Vorstellungstermin einen Blick in die Tageszeitung oder ins Internet, um sich über das
Wetter an dem Ort des Unternehmens zu erkundigen. Falls Regen angesagt ist, wäre es doch schade, wenn Sie trotz
perfekter Vorbereitung am Ende als „begossener Pudel“ erscheinen. Um gegen mögliche Wetterüberraschungen
gewappnet zu sein, stecken Sie zur Sicherheit ruhig einen kleinen Regenschirm ein.
Per Flugzeug
Wenn Sie mit dem Flugzeug anreisen, buchen Sie die Maschine so, dass Sie etwa zwei Stunden vor dem Vor-
stellungsgespräch eintreffen. Falls Sie einen Kleidersack aufgegeben haben, müssen Sie noch am Gepäckband
warten. Flughäfen liegen oft etwas weiter außerhalb der Stadt. Für die anschließende Fahrt per Taxi oder Bahn
benötigen Sie dann manchmal mehr Zeit als für den eigentlichen Flug. Und denken Sie daran, dass Ihr Flieger
auch Verspätung haben kann.
Per Bahn
Bei einer Anreise mit der Bahn, kalkulieren Sie so, dass auch der nächste Zug Sie noch rechtzeitig ans Ziel bringt.
Das gilt insbesondere dann, wenn Sie einmal umsteigen müssen. Bei der Bahn und anderen öffentlichen Ver-
kehrsmitteln müssen Sie immer wieder mit Verspätungen rechnen. Und ein verpasster Anschlusszug sollte nicht
gleich Ihren Termin platzen lassen.
Per Auto
Das Auto gilt vielen als schnelles und bequemes Reisemittel. Bei einem Vorstellungstermin sollten Sie aber zwei-
mal überlegen, ob die Autofahrt wirklich lohnt. Vor dem Gespräch denken Sie sicher an den möglichen Verlauf
und eventuell auf Sie zukommende Fragen. Dadurch sind Sie am Steuer nicht wirklich konzentriert. Wenn Sie
sich aber trotzdem hinter das Lenkrad setzen, planen Sie auf jeden Fall auch einen Zeitpuffer von gut zwei Stun-
den ein. Mögliche Staus und die Parkplatzsuche vor Ort können ganz schön Nerven aufreibend sein. Durch das
relativ beengte Sitzen hinter dem Steuer wird allzu oft auch Ihre Kleidung in Mitleidenschaft gezogen.
Sie sollten bei der Anreise daher stets die Telefonnummer des Unternehmens parat haben. Am besten besorgen
Sie sich vorher nicht nur die Nummer der Zentrale, sondern auch die direkte Durchwahl Ihres Ansprechpartners
oder des zuständigen Sekretariats. Manchmal ist die Verspätung absehbar, und Sie können über Handy kurzfris-
tig eine kleine Verschiebung absprechen. Achten Sie deshalb darauf, dass dieses vor Ihrer Abreise auch komplett
aufgeladen ist.
In jedem Fall sollten Sie sich bei der Planung der Reise so absichern, dass Sie ein Missgeschick von Ihrer Seite,
so weit es irgend geht, ausschließen. Sie sollten sich zum Beispiel nicht nur auf Ihren Wecker verlassen, sondern
auch ein paar Cent zusätzlich in den telefonischen Weckdienst investieren. Falls Ihr Auto nicht anspringt, sollten
Sie sich auch über eine alternative Zugverbindung informiert haben.
Sollte von Ihrer Seite der größte anzunehmende Unfall eintreten – Sie müssen absagen – versuchen Sie, Ihren
Gesprächspartner so früh wie möglich darüber in Kenntnis zu setzen. Eine plötzliche Erkrankung nimmt Ihnen
niemand übel. Sie werden in der Regel einen neuen Termin erhalten. Dies gilt auch, wenn Sie aus beruflichen
Gründen zu dem vereinbarten Termin aus Ihrem derzeitigen Job nicht herauskommen. Auf jeden Fall gilt: Wenn
Sie den geplanten Termin absagen müssen, tun Sie dies so früh wie möglich!
Das Äußere
Der erste Eindruck, den Ihr Gesprächspartner von Ihnen hat, ist insbesondere von Ihrem äußeren Erscheinungs-
bild abhängig. Ihr Gegenüber bildet sich schon in den ersten Augenblicken der Begegnung eine Meinung von
Ihnen (siehe zum ersten Eindruck Seite 3). Dieser erste Eindruck ist sehr wichtig für das persönliche Kennenler-
nen und auch für Verlauf und Fortgang des anschließenden Gesprächs. Daher können Sie neben der Kleidung
auch die Bedeutung von Körperpflege und Accessoires gar nicht überschätzen.
Die Kleidung
Ihr Outfit beim Vorstellungsgespräch sollte den Gepflo-
genheiten der Branche entsprechen. In den meisten
Dienstleistungsberufen ist das heute ein leicht sportliches
Business-Outfit. Bei Banken und Versicherungen ist die
Kleiderordnung traditionell konservativer als in anderen
Firmen wie etwa Medienunternehmen oder Werbe-
agenturen. In den meisten Firmen ist für den Herrn die
Krawatte Pflicht und für beide Geschlechter Turnschuhe,
kurze Hosen und bedruckte T-Shirts tabu. Innerhalb der
branchenspezifischen und allgemeinen Regeln sollten
Sie aber auf jeden Fall eine Garderobe wählen, die zu
Ihnen passt und Ihre Persönlichkeit betont. So verhindern
Sie, dass angenommen wird, Sie verstellen sich für das
Gespräch.
Anzug / Kostüm Wichtig ist, dass Anzug beziehungsweise Kostüm gut sitzen – also nicht zu eng, aber auch nicht zu
leger. Sie sollten von guter Qualität und in den klassischen Tönen (blau, grau) gehalten sein. Auf kei-
nen Fall empfiehlt sich schwarze Kleidung. Sie wirkt zu getragen und feierlich.
Der Einreiher wird geschlossen getragen, darf aber während des Gesprächs geöffnet werden. Beim
zweireihigen Anzug bleibt stets der unterste Knopf geöffnet, die anderen auch während des Ge-
sprächs geschlossen. Frauen sollten auf jeden Fall darauf achten, dass der Kostüm-Rock nicht zu
kurz ausfällt.
Hemd / Bluse Achten Sie hier auf schlichten Schnitt und zurückhaltende Farben. Das bedeutet bei Blusen, dass Sie
auf jegliche Rüschen verzichten sollten. Im Übrigen sollte die Bluse nicht transparent und der Aus-
schnitt dezent sein. Herren-Hemden sollten sich durch nicht allzu grelle Farben und Muster auszeich-
nen.
Krawatte Herren sollten eine Krawatte mit klassischem Muster und in klassischer Farbgebung wählen. Ein Blau-
Ton ist bei der Krawatte immer angemessen, ein kühler Rot-Ton sorgt generell für etwas mehr Dyna-
mik in der Ausstrahlung.
Schuhe Schuhe sind das i-Tüpfelchen für ein perfektes Business-Outfit. Sie sollten auf keinen Fall abgelaufen
sein. Stehen bei Ihnen mehrere Vorstellungstermine an, empfiehlt es sich, stets ein paar neue Schuhe
für diese Anlässe im Schrank zu haben. Gehen Sie vor dem Vorstellungsgespräch kurz zur Toilette
und prüfen Sie, ob die Schuhe wirklich blank sind. Herren sollten immer zu einem schlichten schwar-
zen Business-Schuh greifen, Frauen zu dezenten Pumps.
Bei einer längeren Anreise sollten Sie überlegen, ob Sie etwa den Anzug oder das Kostüm in einem Kleidersack
mit sich führen und sich erst vor Ort umziehen. Vor allem bei einer Anfahrt mit dem Auto werden Sie sehen, wie
sehr Ihre Sachen unter der eingezwängten Sitzposition leiden. Wenn Sie absehen können – beispielsweise im
Sommer – dass Sie während der Fahrt ins Schwitzen kommen, dann nehmen Sie auf jeden Fall ein Ersatzhemd
oder eine Ersatzbluse mit. Für das Umziehen eignen sich öffentliche Toiletten, zum Beispiel im Zug.
Kleiner Tipp
Bei weiß gehaltenen Hemden oder Blusen sieht man einen kleinen Schweißausbruch – der Sie ja auch während des
Gesprächs ereilen kann – im Vergleich zu mittleren und dunklen Farben praktisch nicht.
Körperpflege
Am Abend vor dem Bewerbungsgespräch sollten Sie sowohl auf Knoblauchgerichte als auch auf viel Alkohol ver-
zichten. Sie sollten also Ihren Gesprächspartner nicht durch unangenehme Gerüche irritieren. Dies gilt übrigens
auch für Eau de Toilette oder Rasierwasser. Hier lautet die Regel wie bei den Farben Ihrer Kleidung: dezent ja,
übertrieben nein. Darüber hinaus sollten eine gut sitzende Frisur und gepflegte Haare selbstverständlich sein.
Accessoires
Ihre Accessoires sollten sich harmonisch mit der Kleidung ergänzen. Daher ist auch hier Zurückhaltung die
oberste Regel. Sie sollten darauf achten, nicht mit zu viel Schmuck aufzutreten. Im Übrigen gilt diese Philosophie
auch für das Make-up bei der Frau. Natürlich bestätigen auch bei Accessoires Ausnahmen die Regel: Wenn Sie
sich als Verkäuferin bei einem modischen In-Shop bewirbt, dann stört ein Piercing niemanden. Und wenn Er
sich in einer weniger konservativen Branche umschaut, ist heutzutage auch sein Ohrring in der Regel kein
Problem.
Wenn Sie im vorgesehenen Gesprächsraum eintreffen, bleiben Sie zunächst stehen. Begrüßen Sie die Anwesen-
den jeweils persönlich und stellen Sie sich jeweils kurz vor. Zeigen Sie keine Nervosität, bleiben Sie freundlich
und souverän. Warten Sie, bis Ihnen ein Platz angeboten wird.
Falls Sie gemeinsam mit anderen Gesprächspartnern bereits sitzen, weitere Personen aber erst später dazu kom-
men, stehen Sie dann stets zur Begrüßung auf. Vergegenwärtigen Sie sich während der gesamten Begegnung,
dass Sie eine positive und überzeugende Wirkung Ihrer Person erzielen und bei Ihrem Gesprächspartner gut
ankommen möchten.
Entspannte Begrüßung
✔ Bleiben Sie stets freundlich und aufgeschlossen.
✔ Achten Sie darauf, dass Ihre Hände bei der Begrüßung nicht feucht sind.
✔ Setzen Sie sich erst nach einer Aufforderung auf Ihren Platz.
Beim Warten
Es kann immer mal wieder passieren, dass sich Ihr Gesprächspartner oder einer Ihrer Gesprächspartner verspätet.
Bleiben Sie ruhig, fangen Sie nicht an, in Gegenwart anderer Unternehmensangehöriger nervös zu werden. Bis zur
so genannten akademischen Viertelstunde hält sich die Verspätung im Rahmen. Dies heißt im Übrigen nicht, dass
Sie sich auch eine solche Viertelstunde gönnen können. Sie müssen um jeden Preis pünktlich erscheinen.
Sollten mehr als 15 Minuten verstrichen sein, können Sie die Sekretärin höflich fragen, wie lange sich der Termin
vermutlich verzögert. Falls Sie zum Beispiel gebeten werden, für etwa eine halbe Stunde in die Kantine zu gehen
oder so lange in einem Café zu warten, dann lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen. In einem solchen Fall
hat auch niemand etwas dagegen, wenn Sie dankend ablehnen. Sie können die Zeit zum Beispiel damit über-
brücken, einige Firmenbroschüren oder -informationen zu lesen. Dann sind Sie für auf das Gespräch noch besser
vorbereitet.
So, dann kann es ja losgehen: Legen Sie Ihre mitgebrachten Unterlagen übersichtlich bereit. Dadurch verhindern
Sie, dass Sie während des Gesprächs plötzlich hektisch nach der Kopie der Stellenausschreibung blättern müs-
sen, weil Sie sich darauf beziehen wollen. Wird Ihnen ein Getränk angeboten, wählen Sie am besten Wasser.
Vermeiden Sie beispielsweise dunkle Fruchtsäfte. Sie laufen sonst Gefahr, dass sich Mund und Zähne kurzzeitig
verfärben.
Small-Talk
Am Empfang, auf dem Weg zur Vorstellung, beim Warten auf weitere Gesprächspartner: Immer wieder wird es im
Verlaufe Ihrer Anwesenheit Pausen geben, die Raum für Small-Ttalk lassen. Bereiten Sie sich auch auf diese kleinen
Gespräche zwischendurch vor. Schauen Sie kurz vor Ihrer Anreise noch einmal ins Internet. Vielleicht ist in der letzten
Zeit etwas Besonderes in der Stadt vorgefallen. Lesen Sie eine gute Tageszeitung auf dem Weg zum Vorstellungster-
min, damit Sie über die wichtigsten Entwicklungen in der Welt informiert sind. Auch das kann zum Thema werden.
Vorsicht ist bei allen Themen geboten, die direkt oder indirekt mit der Branche des potenziellen Arbeitsgebers zu tun
haben. Diese Themen sollten Sie nicht von sich aus aufgreifen, sondern dem eigentlichen Gespräch vorbehalten.
Anders sieht die Lage aus, wenn Gesprächspartner von sich aus schon mal schauen wollen, inwieweit Sie sich im
wirtschaftlichen Umfeld Ihres möglichen Arbeitsgebers auskennen. Dann sollten Sie sich bestens vorbereitet zeigen.
Wichtig ist in erster Linie, jegliche Gesten der Ablehnung oder ✔ Übertriebenes Gestikulieren
des Desinteresses zu unterlassen. Verschränken Sie also nicht
✔ Unkonzentrierte Spielerei
die Arme vor der Brust. Wenden Sie auch nicht den Blick ab und
senken Sie nicht den Kopf. Versuchen Sie wie gesagt, während ✔ Mit den Füßen oder den Fingern
des Gesprächs eine offene und positive sowie gleichzeitig konzen- nervös klopfen
trierte Ausstrahlung zu vermitteln.
✔ Nervöses Blinzeln
Es gibt in Vorstellungsgesprächen erlaubte und unerlaubte Fragen. Auf die erlaubten sollten Sie stets wahrheits-
gemäß antworten. Sollten Sie auf Basis einer unwahren Angabe eingestellt werden, kann der Arbeitgeber den
Arbeitsvertrag aufgrund einer Lüge möglicherweise anfechten. Wie Sie auf die gängigen erlaubten, aber auch auf
die so genannten unerlaubten Fragen elegant antworten, erfahren Sie im Folgenden.
Der Bewerber-Knigge – Ohne Fehler zum Traumberuf 28
Das Vorstellungsgespräch V e r i c o n
Gängige Fragen
Zu den so genannten gängigen Fragen gehören alle Themen rund um den beruflichen Werdegang und den
Lebenslauf. Damit möchte der Personalverantwortliche herausfinden, warum und mit welchem Ziel Sie Ihre Aus-
bildung beziehungsweise Ihren Karriereweg gewählt haben. Wichtig ist, dass Ihr Gesprächspartner den Eindruck
erhält, dass Sie wissen, was Sie wollen. Außerdem möchte er herausfinden, ob Sie die richtige Besetzung für die
angebotene Stelle sind. Die folgende Liste enthält gängige Fragen zu Ihrem beruflichen Werdegang und zu Ihrer
Person.
• Was würden Sie als den größten Erfolg in Ihrem Leben sehen?
Versetzen Sie sich schon vorab gedanklich in die Situation eines Vorstellungsgesprächs und spielen Sie das
Gespräch durch. Denken Sie zu all den Fragen in der Liste über Ihre Antworten nach und machen Sie sich Stich-
punkte. Gehen Sie den Zettel unmittelbar vor dem Vorstellungsgespräch noch einmal durch. Nur wenn Sie gut
vorbereitet sind, werden Ihnen die richtigen Antworten und Beispiele einfallen. Aber lernen Sie die Antworten
nicht auswendig. Das spürt Ihr Gesprächspartner. Hören Sie im Vorstellungsgespräch gut zu und konzentrieren
Sie sich, damit Sie die Fragen verstehen und passende Antworten geben können.
Frage: „Sie haben Ihre Ausbildung zum Industriekaufmann sehr erfolgreich abgeschlossen und bewerben sich
jetzt bei uns als EDV-Kaufmann. Was qualifiziert Sie für diese Position? Weshalb haben Sie nicht sofort eine
Ausbildung in diese Richtung gewählt?“
Werden Sie als fachfremder Bewerber zu einem Gespräch eingeladen, zeigt das, dass das Unternehmen im Prinzip
an Ihnen interessiert ist. Nun liegt es an Ihnen, mögliche Zweifel des Personalverantwortlichen auszuräumen.
Frage: „Arbeiten Sie lieber im Team zusammen mit anderen oder sind Sie eher ein Einzelgänger?“
Bevor Sie Ihre Antwort geben, überlegen Sie, ob die zu besetzende Position mehrheitlich Einzelentscheidungen oder
Gruppenentscheidungen erfordert. Eine mögliche Antwort könnte so aussehen:
Antwort: „Ich kann alleine arbeiten, wenn es die Situation erfordert. Ich habe keine Angst, Entscheidungen zu treffen.
Andererseits arbeite ich auch gerne im Team, um gemeinsam neue Konzepte und Ideen zu entwickeln. Sehr oft wird
im Team ein besseres Ergebnis erzielt.“
Frage: „Nach Ihrem Biologiestudium haben Sie ja bei einem Marktforschungsunternehmen angefangen. Das ist
doch ungewöhnlich, oder?“
Auf Fragen hinsichtlich scheinbarer Widersprüche in Ihrem Lebenslauf müssen Sie eine plausible und überzeugende
Begründung finden. Vermeiden Sie auf jeden Fall allgemeine Erklärungen wie: „Weil sich nichts anderes geboten hat“
oder „Weil die Branche gerade boomte“. Damit werden Sie Ihren Gesprächspartner kaum überzeugen.
Frage: „Sie haben für Ihre Diplomarbeit eine 3,7 erhalten. Liegt das nicht eher unter dem Durchschnitt?“
Vermeiden Sie außerdem eventuelle Rechtfertigungen für schlechte oder fehlende Leistung. Betonen Sie dagegen
besondere Schwerpunkte und Qualifikationen. Fällt Ihnen zu einer Frage keine passende Antwort ein, dann versuchen
Sie nicht, Geschichten zu erzählen. Antworten Sie kurz und bleiben Sie ehrlich.
Unerlaubte Fragen
Die gängigen Fragen können also wie gesagt auch schwierig sein. Sie bewegen sich aber so oder so in einem
Bereich, der ehrliche und wahre Antworten von Ihnen erfordert. Daneben gibt es aber auch die so genannten
unerlaubten Fragen. Diese dürfen und sollten im Prinzip nicht gestellt werden. Es ist aber nicht grundsätzlich
auszuschließen, dass Sie in einem Gespräch plötzlich mal mit einer unerlaubten Frage konfrontiert werden.
Wenn Ihnen solche Fragen gestellt werden, dürfen Sie sich mit einer „eleganten Lüge“ aus der Affäre ziehen.
Daraus können später keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen gezogen werden. Grundsätzlich gilt aber, dass Sie
die Fragen des Arbeitgebers wahrheitsgemäß immer dann beantworten müssen, wenn sich diese auf vereinbarte
Pflichten beziehen. Dann können auch unerlaubte Fragen angebracht sein: Der künftige Sprecher einer Partei
etwa muss die Frage nach seiner politischen Orientierung zulassen.
Unerlaubte Fragen
• Sind Sie schwanger?
Umstritten ist die Frage nach der Zugehörigkeit zu bestimmten Sekten. Es gibt inzwischen Unternehmen, die
sich schriftlich zusichern lassen, dass ein zukünftiger Mitarbeiter beispielsweise nicht Mitglied der Scientology-
Sekte ist.
Das Assessment-Center
Immer mehr Unternehmen gehen dazu über, mehrere Bewerber in Form eines so genannten Assessment-Centers
zu prüfen. Ein Assessment-Center kann einen Tag, aber auch mehrere Tage dauern. Die Kandidaten sollen auf
bestimmte Eigenschaften und Eignungen getestet werden, die sich in dieser Form allein aus dem Lebenslauf oder
beim Vorstellungsgespräch nicht so erschließen lassen. Assessment-Center werden sowohl für Fach- und Füh-
rungskräfte als auch für Nachwuchskräfte durchgeführt.
Alkohol
Sollte Ihnen beim Vorstellungsgespräch überraschend Alkohol angeboten werden, lehnen Sie dankend ab. Sie
sollten wie gesagt vor dem Termin auf Alkohol verzichten – und erst recht dabei.
Aufstoßen
Falls Sie ständig aufstoßen müssen, bitten Sie darum, einmal kurz rausgehen zu dürfen.
Autounfall
Ihnen ist hoffentlich nichts passiert! Rufen Sie so schnell wie möglich bei Ihrem Gesprächspartner an, um den
Termin zu verschieben oder abzusagen.
Blähungen
Magen und Darm spielen ausgerechnet an diesem Tag nicht mit? Damit es nicht zu einer peinlichen Situation
kommt, sollten Sie sich kurz entschuldigen.
Brille
Während der Anreise ist Ihnen die Brille zu Boden gefallen und auseinander gebrochen? Wappnen Sie sich für
diesen Fall. Sie sollten stets ein Ersatzexemplar bei sich tragen.
Feuchte Hände
Sollten Sie Ihre Nervosität doch nicht ganz im Griff haben? Bevor Sie Ihrem Gesprächspartner die Hand schüt-
teln, wischen Sie Ihre Hände kurz unbemerkt an der Hose trocken.
Flecken
Während der Zugfahrt gerät ein Kaffee-Ffleck auf Hemd, Krawatte oder Anzug?. Wenn möglich, haben Sie
Ersatz dabei. Ansonsten versuchen Sie, den Fleck mit etwas warmem Wasser zu entfernen. Sie sollten aber alles
tun, um solche Missgeschicke auszuschließen. Verzichten Sie auf Kaffee im Flugzeug, trinken Sie nur etwas Was-
ser. Ein solcher Wasserfleck ist später nicht mehr zu sehen.
Gerüche
Sie merken vor dem Termin, dass Sie doch etwas verschwitzt sind oder das Essen vom Vorabend doch noch Ihren
Mund belastet. Stecken Sie auf jeden Fall ein kleines Eau de Toilette und etwas Kaugummi ein. Aber Vorsicht:
Das Eau de Toilette nicht erst kurz vor der Begegnung auftragen. Und auf gar keinen Fall während der Begrüßung
noch Kaugummi kauen.
Geschmack
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Das Büro des Abteilungsleiters, mit dem Sie sich treffen, ist in
dunkler deutscher Eiche gehalten. Halten Sie sich mit Kritik zurück. Möglicherweise liegt die Einrichtung auch
am Sparkurs der Firma.
Handy
Das Handy sollten Sie während der Reise eingeschaltet
haben. Möglicherweise wünscht Ihr Gesprächspartner
eine kurzfristige Verschiebung. Vor dem Treffen sollten
Sie das Handy dann kurz kontrollieren und unbedingt
ausschalten.
Hustenanfall
Sie bekommen einen nicht enden wollenden Husten-
anfall. In diesem Fall können Sie nur um eine kurze
Unterbrechung bitten, ein Bonbon lutschen oder Wasser
trinken. Handy während der Reise einschalten
Kritik
Wenn Sie kritisch auf Ihre eigene Firma angesprochen werden („Man kennt das ja von dem Laden.“) seien Sie
äußerst zurückhaltend und steigen Sie nicht auf die Kritik ein. Auch Ihr potenzieller neuer Arbeitgeber verlangt
von Ihnen Loyalität.
Nervosität
Bei aller Souveränität ist manchmal ein wenig Lampenfieber nicht zu vermeiden. Versuchen Sie, gelassen damit
umzugehen.
Kleine Entspannungsübung
Wenn Sie vor dem Gespräch noch ungestört fünf bis zehn Minuten Zeit haben, probieren Sie die folgende Übung, um
ruhiger zu werden:
1. Setzen Sie sich mit unverschränkten Armen und Beinen und gerader Wirbelsäule hin.
2. Atmen Sie tief durch den Bauch ein. Halten Sie kurz die Luft an, ehe Sie ausatmen.
3. Zählen Sie beim Ausatmen „eins“. Während Sie weiter ein- und ausatmen, zählen Sie jedes Ausatmen mit. Atmen
Sie viermal ein und aus – Sie zählen also bis vier. Sie merken, wie Ihre Anspannung sinkt.
Wiederholen Sie diese Übung fünf bis zehn Minuten lang, immer in Viererblöcken. Sie können spüren, wie sich Ihr Körper
immer mehr entspannt und Sie sich zunehmend beruhigen. Wichtig: Versuchen Sie nicht, Ihren Atem zu steuern.
Rauchen
Falls Sie Nichtraucher sind: Verzichten Sie darauf, Ihren Gastgeber zurechtzuweisen, falls dieser ungefragt zur
Zigarette greift. Als Raucher sollten Sie sich selbstverständlich ungefragt keine anstecken und auch nicht selber
danach fragen.
Toilette
Auch wenn Sie vor dem Gespräch noch einmal die Toilette aufsuchen, manchmal lässt sich der Drang eines
zweiten Besuchs währen des Gesprächs nicht vermeiden. Bitten Sie in diesem Fall höflich um eine kurze Unter-
brechung.
Unterbrechungen
Ihr Gesprächspartner wird andauernd wegen irgendwelcher Fragen herausgerufen. Das ist zwar unhöflich, aber
manchmal nicht zu vermeiden. Gehen Sie darüber hinweg. Versuchen Sie den Faden beizubehalten und helfen
Sie Ihrem Gegenüber beim erneuten Gesprächseinstieg („Wir hatten ja gerade über das Thema Team-Orientie-
rung gesprochen. ...“).
Witze
Mit übertriebener Heiterkeit sollten Sie sich zurückhalten. Wenn Ihr Gesprächspartner einen Witz macht, sollten
Sie das nicht als Einladung verstehen, selber witzig zu werden. Eine kluge, wohlüberlegte Entgegnung kann
natürlich von Ihrer Aufgewecktheit und Kreativität zeugen.
Der Dankesbrief
Am Tag nach dem Vorstellungstermin empfiehlt es sich, sich in
einem kurzen Brief bei dem Unternehmen zu bedanken. Sie soll-
ten allerdings vermeiden, das Schreiben zu einer umfangreichen
Darstellung des Verlaufs Ihrer Unterhaltung zu nutzen. Falls etwas
offen geblieben ist oder Sie eine Antwort präzisieren möchten,
können Sie darauf kurz eingehen. Denken Sie aber daran, dass es
sich hier um ein Dankesschreiben handelt, nicht um einen Recht-
fertigungsbrief.
Konzentrieren Sie sich vielmehr auf ein, zwei positive Momente des Treffens. Darüber hinaus können Sie noch
einmal die gute Atmosphäre des Gesprächs hervorheben und Ihre besondere Motivation unterstreichen. Der Ton
des Schreibens soll nicht zu überschwänglich ausfallen, sondern auch hier sollten Sie auf Sachlichkeit setzen.
Nachfolgend lesen Sie ein Beispiel eines kurzen, aber gelungenen Dankesschreibens:
Dankesschreiben
Sehr geehrter Herr Schuster,
für das äußerst interessante Gespräch mit Ihnen möchte ich mich an dieser Stelle nochmals herz-
lich bedanken.
Unsere Begegnung hat meinen Eindruck bestätigt, gerne in Ihrem Hause arbeiten zu wollen. Die
beschriebenen Aufgaben knüpfen hervorragend an meine bisherigen Tätigkeiten an.
Ich würde mich freuen, wenn wir uns in den nächsten Tagen nochmals treffen könnten, um
Weiteres zu besprechen.
...
Beantworten Sie sich diese Fragen offen und ehrlich selbst, dann können Sie für künftige Bewerbungen daraus
lernen.
Wenn Sie die Absage nach einem persönlichen Vorstellungsgespräch oder sogar nach mehreren Gesprächen
erhalten, sollten Sie auf jeden Fall noch einmal den persönlichen Kontakt suchen. Dies ist ganz und gar nicht
unüblich. Rufen Sie Ihren Gesprächspartner an. Lassen Sie sich wenn möglich erläutern, weshalb die Entschei-
dung für eine andere Person und gegen Sie gefallen ist. Auch daraus können Sie für künftige Bewerbungen Ihre
Schlüsse ziehen. Lag es eher an Ihren fachlichen Qualifikationen? Oder fiel die Entscheidung aufgrund Ihrer so
genannten Soft Skills wie Teamfähigkeit oder Durchsetzungsfähigkeit negativ aus? Fragen Sie Ihren Gesprächs-
partner offen, wo er bei Ihnen möglicherweise einen Bedarf für weitere Qualifizierung sieht.
Vertragsverhandlungen
Toll, wenn Sie es geschafft haben, Ihren Traumjob zu erhalten. Auch dann gibt es noch ein paar Verhaltensregeln
zu beachten. Prüfen Sie das Vertragsangebot in Ruhe. Sollten Sie sich bei gewissen Formulierungen unsicher
sein, ziehen Sie einen Arbeitsrechtsexperten zu Rate.
Sie wissen ja, dass das Unternehmen Sie grundsätzlich an sich binden möchte. Deshalb lohnt es sich, über einige
Punkte zu verhandeln. Das heißt aber nicht, dass Sie zum Beispiel in dieser Phase plötzlich neue, extrem höhere
Gehaltsforderungen stellen können. Ihre Vorstellungen sollten sich auch jetzt im Rahmen dessen bewegen, was
Sie in den vorhergehenden Gesprächen erörtert haben. Falls Sie vor der schriftlichen Ausfertigung des Vertrages
bestimmte Details zum Gegenstand eines weiteren Gesprächs machen wollen, sollten Sie folgende Hinweise zu
Ihrem Verhalten beachten.
Checkliste: Vertragsverhandlungen
✔ Stellen Sie keine übertriebenen neuen Forderungen.
✔ Geben Sie aber bei bereits vereinbarten Punkten nicht grundlos nach.
Rechtlicher Hinweis
Die T-Online International AG (nachfolgend „T-Online“ genannt), Waldstraße 3, in 64331 Weiterstadt, bietet ein professionelles und
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typischerweise in vergleichbaren Fällen eintritt. Für den Fall der Tötung, der Verletzung der Gesundheit oder des Körpers greift eine
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