Sie sind auf Seite 1von 11

Johanniskraut

(Hypericum perforatum)

Das Johanniskraut ist die bekannteste typische Mittsommerpflanze. Selbst sein Name stammt vom Jo-
hanni-Tag am 24. Juni ab.
In den Tagen um die Sommersonnenwende öffnet das Johanniskraut seine leuchtend gelben Blüten an
Wegrändern, lichten Gebüschen, Böschungen und sogar auf Schuttplätzen.
Wie kaum eine andere Pflanze ist das Johanniskraut mit der Sonne assoziiert, dessen Kraft sie an den
längsten Tagen des Jahres aufnimmt, um sie in den dunkleren Tagen des Winters an uns Menschen abzu-
geben.
Das Johanniskraut bringt wärmende Sonnenstrahlen in depressive Gemüter. Das wusste schon Paracel-
sus im Mittelalter und heutzutage wird dieses Wissen sogar von der Schulmedizin bestätigt.

Steckbrief

Haupt-An- Depressionen
wendungen:
Heilwirkung: abschwellend,
adstringierend,
antibakteriell,
beruhigend,
blutblidend,
blutstillend,
entzündungshemmend,
harntreibend,
krampflösend,
schleimlösend,
schmerzstillend,
tonisierend,
Anwendungs- Atemwege
bereiche: Bronchitis,
Halsentzündung,
Fieber,
Verdauungssystem
Appetitlosigkeit,
Verdauungsschwäche,
Magenbeschwerden,
Darmentzündung,
Durchfall,
Hämorrhoiden,
Stoffwechsel
Rheumatismus,
Gicht,
Harnorgane
Blasenentzündung,
Bettnässen,
Frauenheilkunde
Gebärmutterkrämpfe,
Menstruationsbeschwerden,
Endometritis,
Wechseljahrsbeschwerden,
Zyklusunregelmässigkeiten,
Nervensystem
Depressionen,
Nervosität,
Schlaflosigkeit,
Epilepsie,
Kopfschmerzen,
Migräne,
Hypochondrie,
Angstzustände,
Neuralgien,
Trigeminusneuralgie,
Ischias,
Hexenschuss,
Bewegungsapparat
Rückenschmerzen,
Muskelzerrungen,
Blutergüsse,
Quetschungen,
Verrenkungen,
Verstauchung,
Krampfadern,
Haut
Wunden,
Verbrennungen,
Beulen,
Geschwüre,
Ekzem,
Schrunden,
Stichwunden,
Trockene Haut,
Juckreiz,
wissenschaft-
Hypericum perforatum
licher Name:
Pflanzenfami-
Hartheugewächse = Hypericaceae
lie:
englischer
St Johns Wort
Name:
volkstümli- Hartheu, Alfblut, Blutkraut, Frauenkraut, Gartheil, Hartenaue, Hergottsblut, Jageteufel,
cher Name: Jesuswundenkraut, Johannisblut, Johanniswurz, Konradskraut, Mannskraft, Teufelsflucht,
Tüpfel-Hartheu, Tüpfel-Johanniskraut, Unserer Frauen Bettstroh, Wundkraut
Falsche
Johanneskraut, Johaniskraut, Johaneskraut, Johanisskraut, Johannes Kraut, Johanneskrau-
Schreibwei-
töl
sen:
Verwendete
das blühende Kraut, Blüten
Pflanzenteile:
Hypericin, Hyperforin, Flavonoide, Bitterstoffe, Gerbstoffe, äther. Öl, Harz, Myristinsäu-
Inhaltsstoffe: re, Hyperinrot, Phytosterin, Stearin, Taraxasterol, Violaxanthin, Beta-Sitosterol, Phytoste-
role
Sammelzeit: Ende Juni bis September

Fotos vom Jo-


hanniskraut

Anwendung
Vor allem die Wirkung des Johanniskrauts gegen leichte und mittelschwere Depressionen ist heutzutage
bekannt. Es ist ein Antidepressiva auf pflanzlicher Basis. Aber auch als Wundheilmittel wird das rote Jo-
hanniskraut-Öl gerne verwendet. Die zahlreichen anderen Heilwirkungen des Johanniskrautes sind etwas
in Vergessenheit geraten.

Depressions-Mittel
Schon im Mittelalter wurde das Johanniskraut gegen Melancholie verwendet, was aber in Vergessenheit
geriet, bis die Schulmedizin in den 1970er Jahren die antidepressive Wirkung in medizinischen Studien
bewies.
Seitdem ist Johanniskraut nicht nur ein Stimmungsaufheller, sondern auch das wichtigste pflanzliche An-
tidepressivum.
In hoher Dosierung kann es nach 4 bis 6 wöchiger Anwendung eine leichte und mittelschwere Depressi-
on lindern.
Die schulmedizinisch anerkannte Dosierung ist jedoch so hoch, dass diese mit Tees oder im freien Han-
del erhältlichen Mitteln nicht erreicht werden kann. Für die offiziell notwendige Dosierung zur Linderung
von Depressionen sind täglich 900 mg bis 1800 mg Johanniskrautextrakt notwendig. Als Medikament zur
Behandlung mittelschwerer Depressionen sind einige Präperate sogar verschreibungspflichtig (siehe Arz-
neimittelverschreibungsverordnung - AMVV Ausfertigungsdatum: 21.12.2005 - Seite 27 von 52 -). Ver-
schreibungspflichtig obwohl es einige frei verkäufliche Mittel mit mehr Wirkstoffen gibt.
Die Schulmedizin macht die Wirkstoffe Hypericin und Hyperforin für die antidepressive Wirkung ver-
antwortlich.

Die klassische Kräuterheilkunde und die moderne anthroposofische Medizin betrachten das Johannis-
kraut als Pflanze, die das Sonnenlicht des Hochsommers speichern kann, um die Freude des sonnigen
Sommers dann im trüben Winter abzugeben und die Gemüter zu erhellen und zu erwärmen.
So betrachtet kann man statt käuflicher Präparate auch durchaus einen Johanniskraut-Tee trinken. Ein bis
zwei Teelöffel des Krautes auf eine Tasse wird mit kochendem Wasser übergossen und fünf bis zehn Mi-
nuten ziehen gelassen. Von diesem Tee mindestens zwei Tassen täglich trinken.
Oder du setzt das Johanniskraut in Doppelkorn an und stellst daraus eine Tinktur her. Von dieser Tinktur
kannst du dreimal täglich 20-50 Tropfen einnehmen.

Siehe:
• Mehr Information über Depressionen
• Johanniskraut-Tinktur bei Tinkturen-selbstgemacht.de

Nervenmittel
Das Johanniskraut ist auch für andere Erkrankungen des Nervensystems eine wertvolle Heilpflanze.
Es hilft gegen Nervosität, Schlaflosigkeit und Angstzustände.
Auch Kopfschmerzen und Migräne können gelindert werden.
Einen wertvollen Beitrag leistet das Johanniskraut auch gegen Neuralgien wie Trigeminusneuralgie oder
Hexenschuss. Dazu kann man es innerlich einnehmen und ausserdem die betroffene Körperstelle mit
Johanniskraut-Öl einreiben.
In leichten Fällen von Epilepsie kann das Johanniskraut die Neigung zu Krampfanfällen vermindern. Die-
se Anwendung sollte jedoch unbedingt mit ärztlicher Begleitung erfolgen, denn einerseits kann Johannis-
kraut als Wechselwirkung die Wirkung von anderen Antiepileptika stören und andererseits hat ein Versa-
gen der antiepileptischen Therapie potentiell gefährliche Folgen, wie Unfälle oder gar Status epilepticus
mit möglicher Todesfolge.

Verdauungsorgane
Die verdauungsfördernde Wirkung des Johanniskrautes ist angesichts seiner Wirkungen auf das Nerven-
system fast in Vergessenheit geraten.
Doch das Johanniskraut stärkt Magen und Darm, lindert Entzündungen und hilft gegen Durchfall.
Außer dem Tee kann man gegen Verdauungsbeschwerden auch das Johanniskrautöl innerlich einnehmen.
Dazu nimmt man dreimal täglich einen Teelöffel des Öls.

Frauenheilkunde
Auch gegen Frauenbeschwerden hat das Johanniskraut eine Menge zu bieten.
Durch seine krampflösenden Eigenschaften lindert es Periodenkrämpfe.
Es enthält mit Beta-Sitosterol auch einen östrogenähnlichen Stoff, mit dem es unregelmäßige Zyklen re-
geln und Wechseljahrsbeschwerden lindern kann.
Da die Wechseljahre häufig auch von Depressionen begleitet werden, ist das Johanniskraut somit eine
optimale Heilpflanze für diese wichtige Lebensphase.

Andere innerliche Wirkungen


Außer den zahlreichen bereits beschriebenen innerlichen Einsatzgebieten kann man Johanniskraut-Tee
oder Tinktur auch gegen Blasenentzündungen anwenden.
Es hilft auch gegen Rheuma und Gicht.
Sogar Bronchitis und andere Entzündungen der Atemorgane können gelindert werden.
Siehe:
• Teemischung: Juckreiz-Tee

Äußerliche Anwendung
Man kann das Johanniskraut als Tee oder verdünnte Tinktur in Form von Waschungen, Bädern und Um-
schlägen äußerlich anwenden.
Die bekannteste äußerliche Anwendung des Johanniskrautes ist jedoch das leuchtend rote Johanniskraut-
Öl, das aus den frischen Blüten hergestellt wird.
Siehe:
• Herstellung des Johanniskrautöls
• Salbenküche: Johanniskraut-Creme
• Salbenküche: Johanniskraut-Salbe
• Salbenküche: Bären-Balsam
• Salbenküche: Bärchen-Balsam
• Salbenküche: Blüten-Milch-Creme

Das Öl hilft gegen Muskelschmerzen, Zerrungen, Stichverletzungen, Quetschungen und andere Verlet-
zungsfolgen.
Auch leichte Verbrennungen, infizierte Wunden, Geschwüre und Neuralgien können durch Johannis-
kraut-Öl gelindert werden.
Aufgrund seiner Vielfältigkeit gehört das Johanniskraut-Öl in jede Hausapotheke.

Produktarten
Es gibt unzählige Arten wie Johanniskrautprodukte verpackt sein können, meistens in Form von:
Dragees, Kapseln, Tabletten, Filmtabletten. Enthalten sind das Öl/Rotöl (Johanniskrautölmazerat) oder
Trockenextrakt.
Bekannte Hersteller und Produkte sind z.B. Neuroplant/Neuroplant 1X1 von Schwabe, Jarsin von Kloster-
frau/Cassella-med, Laif (nicht life) von Steigerwald; Tetesept, Zirkulin, Ratiopharm, 1A Pharma. Viele Pro-
dukte sind frei verkäuflich und auch preiswert bei Online-Shops, Discountern und Drogeriemärkten
(Rossmann, dm) erhältlich. Ein Preisvergleich lohnt sich, da die Preisunterschiede groß sind.
Johanniskraut Testsieger sind bei Tests immer wieder Produkte aus der Apotheke.
Angeboten werden meistens 300 mg, 425 mg, 600 mg , 650 mg, 900mg, seltener 1000mg oder 1800
mg.

Achtung! Nebenwirkungen und Wechselwirkungen


Johanniskraut macht empfindlich gegen Sonneneinstrahlung. Nicht vor Sonnenbädern einnehmen oder
einreiben.
Die Wirkung mancher Medikamente, vor allem immunsuppressive Medikamente (z.B. Ciclosporin,
Indinavir) wird durch Johanniskraut abgeschwächt. Auch die Wirkung von manchen AIDS-Medikamen-
ten, Antibiotika, chemischen Antidepressiva, Herzglykoside, Gerinnungshemmer, Asthmamittel (z.B.
Theophyllin) manche Antiepileptika wird gehemmt.

Außerdem steht Johanniskraut im Verdacht, die Wirkung von hormonellen Verhütungsmitteln (z.B. Pil-
le, manch Erfahrungsbericht nach sogar NuvaRing) herabzusetzen. Dieser Verdacht konnte zwar bisher
in zahlreichen medizinischen Studien nicht bestätigt werden, aber man sollte ihn sicherheitshalber be-
rücksichtigen.

Es besteht der Verdacht, dass bei einigen Menschen Johanniskraut die Leber schädigt und die Leber-
werte ungünstig verändert. Bei längerer Einnahme sollten daher die Leberwerte überwacht werden.

Wenn man starke Medikamente einnimmt, sollte man unbedingt den Arzt zu Rate ziehen, bevor man
Johanniskraut anwendet. Auf jeden Fall sollte bei gekauften Johanniskraut-Produkten der Beipackzettel
aufmerksam gelesen werden.

Geschichtliches
Das Johanniskraut wird schon in der Antike von Dioskurides, Plinius Secundus und Galen lobend er-
wähnt.
Im Mittelalter war es eine der geschätztesten Pflanzen von Paracelsus, der es vor allem aufgrund seiner
wundheilenden und blutreinigenden Fähigkeiten empfahl.
Auch die Verbindung zwischen Johanniskraut und Licht spielte schon damals eine wichtige Rolle. Die
lichtsensibilisierende Wirkung des Johanniskrautes wurde zuerst bei Weidetieren beobachtet, die grössere
Mengen Johanniskraut gefreesen hatten, denn sie bekamen weisse Flecken auf dem Fell, die sogenannte
Lichtkrankheit.

Außerdem galt das Johanniskraut als dämonenabwehrende Pflanze. Es wurde von Bauern in den Stall
gehängt, um das Vieh vor Dämonen zu beschützen.
In den Häusern der Menschen hängte man es ans Fensterkreuz, um böse Geister abzuwehren.
Sein Name "Teufelsflucht" leitet sich von dieser Anwendung ab, denn sogar der Teufel soll angeblich vor
dem Johanniskraut flüchten.
Mit einem Kranz aus Johanniskraut, der auf das Dach geworfen wurde, wurde früher das Haus vor Blitz-
schlag geschützt. Zur Vertreibung eines Gewitters wurde etwas Johanniskraut auf den Herd gestreut oder
im Ofen verbrannt.
In diesem Zusammenhang gibt es auch eine Sage, die davon berichtet, wie bei einem schweren Gewitter
eine Stimme aus dem Himmel tönte:

"Ist denn keine alte Fraue,


die kann pflücken Hartenaue,
dass sich das Gewitter stau?"

Mit "Hartenaue" ist das Johanniskraut gemeint. Dieser Name, wie auch "Hartheu" kommt daher, dass das
Johanniskraut im Heu harte Stengel ergibt, weil es nicht so weich ist wie getrocknetes Gras oder andere
Heupflanzen.
Bei den mittsommerlichen Tänzen um das Johannisfeuer trugen die Mädchen früher Kränze aus Johan-
niskraut. 


Pflanzenbeschreibung
Das Johanniskraut ist in Europa, Nordafrika und Nordasien heimisch.
Es wächst an sonnigen trockenen Stellen und ist häufig an Wegrändern, Waldrändern, Steinbrüchen und
Böschungen zu finden. Es liebt vor allem kalkhaltigen Boden.
Das mehrjährige Johanniskraut ist eine ca. 50 - 100 cm hohe Pflanze, die rund um ihren Stengel kleine
ovale Blätter hat.
Im oberen Bereich ist die Pflanze buschig verzweigt. Die Blätter haben lauter rötlich-braune Punkte, die
das rote Öl enthalten.
Im Hochsommer blüht es goldgelb mit vielen Einzelblüten, die je 5 Blütenblätter haben. Die vielen brau-
nen Staubblätter sind mit dunkelroten Drüsenpunkten übersät.
Wenn man die Blüten zerdrückt, werden die Finger rötlich.

Mehr Fotos vom Johanniskraut ... 

Anbautipps
Das Johanniskraut kann gut im eigenen Garten angebaut werden, denn es ist relativ pflegeleicht.
Es braucht einen sonnigen Standort, der am besten kalkreich sein sollte. Dieser Platz kann ruhig ein we-
nig steinig sein und braucht nicht viele Nährstoffe.
Am einfachsten baut man das Johanniskraut durch Ansäen an. Dazu sät man im Frühjahr in Anzuchttöpf-
chen oder direkt ins Freiland.
Die Samen werden dünn mit Erde bedeckt und feucht, aber nicht nass gehalten.
Bei der Vorkultur in Töpfchen werden die Pflanzen im Abstand von 15 cm ausgepflanzt, sobald sie etwa
10 cm hoch sind.
Man kann das Johanniskraut auch erst im Hochsommer säen. Dann kann man aber erst im nächsten Jahr
mit der ersten Blüte rechnen.
Das Johanniskraut ist mehrjährig, verliert aber nach drei bis vier Jahren an einem Standort häufig die Kraft
und wächst dann nicht mehr so üppig. Dann wird es Zeit, den Platz für einige Jahre zu wechseln.
Mehr Infos über den Johanniskraut-Anbau siehe auch:
• Anbau-Beschreibung: Johanniskraut

Sammeltipps
Vom Johanniskraut sammelt man das ganze oberirdische blühende Kraut (= die ganze Pflanze) und/oder
die frisch aufgeblühten Blüten. Die beste Zeit zum Ernten ist in den meisten Gegenden um den 24. Juni
herum, denn in dieser Zeit steht das Johanniskraut meistens in voller Blüte.
Für Johanniskrautöl braucht man die Blüten, für Tee und Tinktur eignet sich das Kraut.
Der Hauptwirkstoff Hypericin ist nur in den Blüten enthalten aber die restliche Pflanze enthält auch viele
wertvolle Wirkstoffe.
Man sammelt das Johanniskraut am Vormittag, sobald der Tau getrocknet ist.
Das gesammelte Kraut bindet man zu kleinen Bündeln und hängt es kopfüber an einem luftigen, schatti-
gen ort zuum Trocknen auf.
Die gesammelten Blüten setzt man entweder sofort in Öl an oder man trocknet zügig sie an luftiger Stel-
le.
Johanniskraut-Öl
Johanniskrautöl ist berühmt für seine Heilwirkungen und kann zum direkten Einreiben oder zur Verwen-
dung in Salben und Cremes eingesetzt werden.
Äußerlich hilft es bei Muskelschmerzen, leichten Verbrennungen, infizierten Wunden, Geschwüren und
Neuralgien.
Innerlich unterstützt es den Verdauungsapparat.

Achtung! Da Johanniskraut die Lichtempfindlichkeit steigert, sollte man Johanniskrautöl nicht vor Son-
nenbädern verwenden.
Für Johanniskraut-Öl braucht man frische Blüten. Mit getrockneten Blüten funktioniert die Herstellung
von Johanniskrautöl nicht richtig.

Zutaten

• Ein Glas zu 2/3 voll mit frischen Johanniskraut-Blüten


• Olivenöl

Anleitung

1. Sammel ein Glas voll Johanniskrautblüten an einem sonnigen Tag.


2. Gieß ein gutes Öl (z.B. Olivenöl) über die Blüten, bis sie bedeckt sind.
3. Verschließ das Glas.
4. Stell es an einen sonnigen, warmen Platz
5. Schüttel das Öl ab und zu
6. Warte 3 bis 6 Wochen, dann müsste das Öl tiefrot sein
7. Filter das fertige Johanniskrautöl ab (z.B. mit Kaffeefilter).
8. Gieße es in eine dunkle Flasche.
9. Beschrifte die Flasche mit Inhalt und Datum 

(Wichtig! Man vergißt es doch immer wieder, wenn kein Etikett drauf ist).

Johanniskraut-Tinktur
Johanniskraut-Tinktur kann man einnehmen, um Depressionen und Nervenproblem zu lindern.
Auch zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden und Frauenproblemen kann man sie verwenden.
Von der Johanniskraut-Tinktur nimmt man zwei bis dreimal täglich 20-50 Tropfen ein.

Achtung! Da Johanniskraut die Lichtempfindlichkeit steigert, sollte man Johanniskraut-Tinktur nicht vor
Sonnenbädern verwenden.
Ausserdem bestehen zahlreiche Wechselwirkungen zwischen Johanniskraut und diversen Medikamenten.
Wenn man auf Medikamente angewiesen ist, sollte man mit dem Arzt sprechen, ob die Einnahme von
Johanniskraut bedenkenlos möglich ist.

Zutaten

• Ein Glas zu 2/3 voll mit Johanniskraut-Blüten oder Johanniskraut-Kraut


• 120 ml Doppelkorn (oder ähnliches)
Anleitung

1. Füll die Kräuter in ein Schraubdeckel-Glas.


2. Es sollte etwa halb voll werden.
3. Giess den Doppelkorn über die Kräuter, bis sie reichlich bedeckt sind.
4. Verschliess das Glas.
5. Lass es zwei bis sechs Wochen an einem warmen Ort ziehen.
6. Nach der Wartezeit muss die Tinktur abgefiltert werden.
7. Stülpe einen Kaffeefilter über ein anderes Glas.
8. Giess die Tinktur durch den Kaffeefilter.
9. Wenn ein Teil der Kräuter mit in den Filter fällt, dann ist das in Ordnung.
10. Achte jedoch darauf, dass der Kaffeefilter nicht überläuft.
11. Wenn die Tinktur abgefiltert ist, kann man sie in eine dunkle Flasche füllen.
12. Dazu eignet sich ein kleiner Trichter.
13. Verschliess die Flasche und beschrifte sie mit Inhalt und Datum.

Johanniskraut-Creme
Diese Johanniskraut-Creme enthält Johanniskrautöl und Johanniskraut-Tinktur.
Man kann sie gegen Hautprobleme wie Ekzeme, leichte Verbrennungen, Schrunden oder Narbenschmer-
zen einsetzen. Für diese Art der Anwendung könnte man das Rezept noch durch folgende ätherische Öle
ergänzen: Teebaumöl, Thymian, Lavendel, Sandelholz.
Die Creme hilft auch gegen stumpfe Verletzungen des Bewegungsapparates wie Quetschungen, Prellun-
gen, Zerrungen, Verstauchungen und auch Verspannungen. Dazu kann man die Creme mit folgenden
ätherischen Ölen ergänzen: Fichtennadel, Kiefer, Kampfer, Minze.
Ausserdem kann man die Creme gegen Nervenschmerzen wie Ischias oder Hexenschuss verwenden. Zu
diesen Zweck kann man die Creme mit folgenden ätherischen Ölen ergänzen: Lavendel, Minze, Rosma-
rin, Wacholder.
Man kann die Johanniskraut-Creme jedoch auch ganz ohne ätherische Öle zubereiten. Auch so kann
man sie bei den oben genannten Beschwerden verwenden. Johanniskraut-Öl und Johanniskraut-Tinktur
sind auch so sehr wirksam. Sie enthalten die wärmende Sonnenkraft, die das Johanniskraut in der Mitte
des Sommers aufgenommen hat.

Zutaten

• 30 ml Johanniskraut-Öl
• 15 gr Lanolin
• 4 gr Bienenwachs
• 30 ml Johanniskraut-Tinktur

Anleitung

1. Vermisch Öl, Konsistenzgeber und Emulgator in einem Glas zur Fettphase.


2. Giess die Tinktur in ein anderes Glas als Wasserphase.
3. Stell beide Gläser in ein heisses Wasserbad.
4. Erhitze beide Gläser, bis die festen Bestandteile der Fettphase geschmolzen sind.
5. Giess dann die Wasserphase nach und nach unter ständigem Rühren in die Fettphase.
6. Rühren, rühren, rühren, vor allem auch, wenn die Creme puddingartige Konsistenz annimmt.
7. Du kannst wahlweise mit der Hand oder mit einem Mixer rühren. Bei Verwendung des Mixers
kannst du die warme Creme beim Rühren in ein kaltes Wasserbad stellen, dann geht das Abküh-
len schneller.
8. Rühr bis die Creme auf Handwärme abgekühlt ist.
9. Dann wird es Zeit für die ätherischen Öle und das eventuelle Konservierungsmittel.
10. Tropf die ätherischen Öle und das eventuelle Konservierungsmittel unter ständigem Rühren in die
Creme.
11. Füll die Creme in Salbentiegel.
12. Verschliess die Salbentiegel und beschrifte sie mit Inhalt und Datum.
13. Wenn du die Creme im Kühlschrank aufbewahrst, hält sie sich länger als ungekühlt.

Johanniskraut-Salbe
Die Johanniskrautsalbe ist eine reine Fettsalbe ohne Wasserphase.
Der Hauptbestandteil ist Johanniskraut-Öl, daher kann man sie für alle Zwecke einsetzen, für die man
auch Johanniskrautöl nutzen kann, beispielsweise gereizte Haut, leichte Verbrennungen, Rückenschmer-
zen, Muskelverspannungen, usw.
Je nach Einsatzzweck kann man auch ätherische Öle hinzufügen, um die gewünschte Wirkung zu unter-
stützen, beispielsweise Fichtennadel für den Bewegungsapparat oder Lavendel für die Hautberuhigung.
Durch den hohen Anteil an Sheabutter ist die Johanniskraut-Salbe sehr weich und geschmeidig. Man
könnte sie daher auch als Körperbutter anwenden.

Zutaten

• 40 ml Johanniskrautöl
• 2 gr Bienenwachs
• 10 gr Sheabutter (siehe: Sheabutter bei Naturkosmetik-selbstgemacht.de)

Anleitung

1. Gib das Johanniskrautöl und das Bienenwachs in ein feuerfestes Glas.


2. Stell das Glas in ein Wasserbad.
3. Wenn das Bienenwachs geschmolzen ist, nimm das Wasserbad von der Herdplatte.
4. Füge die Sheabutter hinzu.
5. Nimm das Glas aus dem Wasserbad, denn die Sheabutter braucht nur etwa über 40°C um zu
schmelzen.
6. Wenn die Sheabutter geschmolzen ist, rühr sie gut um und füll sie in einen Salbentiegel.
7. Damit die Salbe schön weich und geschmeidig wird, kannst du sie während der Abkühlungszeit
immer mal wieder umrühren, beispielsweise mit einem Zahnstocher.
8. Wenn die Salbe abgekühlt ist, verschliess den Salbentiegel.
9. Beschrifte ihn mit Inhalt und Datum.

Das könnte Ihnen auch gefallen